ſich vor Ueberraſchungen kaum noch bergen. Kaum hat die ſchloß eigentlich einen Zahlungsaufſchub ſchon in ſich. Man enn Zahlungsaufſchub wiederum zog die Anhörung deutſcher Sachverſtändiger na endlich einmal ein ganz genaues Bild der deutſchen Leiſtungs⸗ gegen, die voll großer Erwartungen ſein werden, in daß das Syſtem der weigerlich in das europäiſche Chaos ausmünden muß. Aber bvon allen Feſſeln zu diplomatiſchen Spiel zwiſchen Frankreich und keich zu den programmwidrigen Vorgängen in Cannes ſagen? r benmach ſeine uſage, politiſche Zugeſtändniſſe zu verweigern, nicht ein. Glücklicherweiſe, ſo meint„E Wird auch in der Regierungspreſſe ausgeſprochen. Obwohl es ſuchts provo Sezugspreiſe: In mannbeien und Uumgebung monatich rei ins Baus gebracht mark 16.—. Durch die poſt dezogen piertelſährlich mMark 48.—. poſtſcheckkente nummer 17590 arlsruhe in daden und nummer 2017 udwigshafen am Aummer 7030, 7031, 702, 703, 7038, 708. CelegrammeRòreſſe: Seneralanzeiger Mannhelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilage n: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Recht. — Mannheimer Frauen⸗Jeitung.— Mannheimer Muſik⸗Geitung.— Bildung und Unterhaltung. Anzeigenpreiſe: die kleine zeue mk..— auerw. Mk..— f 2 Stellengeſuche u. Lam.⸗Rnz. 20% Rachlaß. Reklame mk. 18.— Annahmeſchlus: Mittagblatt dorm. 8¼ Uhr, Abendbl. nachm. ½ Uhr. Kür Ninzeigen an beſtimmt.Tagen, Stellen Nee, Ahein. Hauptgeſchäftsſtelle EK 6. 2. Geſchäfts ⸗Nebenſtelle w. kelne berantwortg. übern. Hsdere Stwalt, Streiks, Setriebs⸗ a. ſtörungen uſto. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef eder beſchränkte Rus gaben eder für verſpätete Rufnahmt von Anzeigen. Rufträge durch gernſprecher ohne Sewüähr, Jahlungsaufſchub.— Einladung nach Cannes. Erwarlungen. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus und kann onferenz in Cannes grundſätzlich beſchloſſen, daß eine inter⸗ nationale Wirtſchaftskonferenz einberufen wird, da kommt auch ſchon die Meldung, daß unter beſtimmten Bedingungen Deutſchland ein Zahlungsaufſchub bewilligt werden ſoll, und dieſer Nachricht folgt auf dem Fuß die Einladung deutſcher Sachperſtändiger nach Cannes. Die Berufung einer internationalen Wirtſchaftskonferenz konnte ja nicht gut dieſer Konferenz präludieren mit etwaigen neuen Zwangsmaßnahmen gegen Deutſchland, wie einer Finanzkontrolle, die uns der Souveränitätsrechte beraubt. Und ſich. Will man keine ungerechten Be⸗ ingungen für den Zahlungsaufſchub feſtſetzen, ſo muß man fähigkeit gewinnen. Zweifelsohne gehen wir alſo Tagen und Wochen ent⸗ keien große Entſcheidungen über das deutſche Schickſal fallen Innen. Die hat ſich„zwangsläufig“ durchgeſetzt, uspreſſung Deutſchlands und der Ab⸗ chnürung Rußlands unhaltbar ſei und daß dieſes Syſtem un⸗ es erhebt ſich ſogleich die andere ſkeptiſche Frage, wenn die Alliierten Mitteleuropa wieder in den großen weltwirtſchaft⸗ lichen Kreislauf einſchalten wollen, um den eigenen Un⸗ ergang zu vermeiden, wie weit werden ſie Deutſchland und Rußland wieder hochkommen zu laſſen gewillt ſein? ahrſcheinlich nicht weiter, als den eigenſten Intereſſen vor allem Großbritanniens entſpricht Und auch Frankreich wird ſelbſtverſtändlich nicht geneigt Far⸗ Deutſchland und Rußland be as iſt ſicher, aber ebenſo ſicher iſt, daß jede, auch die beſcheidenſte Kräftigung der deutſchen und der ruſſiſchen Wirtſchaft aus ſich ſelbſt weiter wirken wird. Spannen wir unſere Hoffnungen auf die Wirtſchafts⸗ donferenz alſo nicht zu hoch und folgen wir mit zäher Geduld notwendigen Entwicklung. Dieſe Entwicklung wird natürlich ſtark beeinflußt von dem ngland. Was wird der nationale Block in Frank⸗ Er murrt. Das„Echo de Paris“ erklärt, Briand ſei zu weit egangen, denn in den Beitrittsbedingungen zur europäiſchen manz⸗ und Wirtſchaftskonferenz ſei in Artikel 6(Angriffs⸗ pläne gegen den Nachbarſtaat) der„Weg zu einer engliſch⸗ anzöſiſch⸗deutſchen Verſtändigung gewieſen. Briand hielt cho de Paris“, ſind wir weit von der Beteiligung Rußlands entfernt. Wir ſehen ſit nicht Briand mit Wirth und Lenin an einem Tiſche ien... Die Unwahrſcheinlichteit einer ſolchen„Begegnung“ im Falle des Zuſtandekommens der internationalen Kon⸗ erenz— für ſicher gelten könne, daß die deutſche Repara⸗ mit frage unberührt bleibe, weiſen die offiziöſen Zeitungen t Nachdruck auf Briands Einwendungen betreffs Umſchrei⸗ ſolte der Konferenzaufgaben hin. Das Wort„Wirtſchaft“ gebie einem etwaigen Ueberſchreiten der abgegrenzten Fach⸗ ie— Finanz und Wirtſchaft— den Riegel vorſchieben. — Pariſien“ bezeichnet dieſe von Briand gemachte Ein⸗ ränkung als einen diplomatiſchen Erfolg. Wi r haben bereits am Samstag auf den zu erwartenden rit er ſt and Frankreichs hingewieſen. Wird Groß⸗ en annien ihn überwinden können? In der engliſchen Preſſe Unt die„diplomatiſche Offenſive“ von Lloyd George kräftigſte glaultützung.„Daily Chronicle“ und„Daily Telegraph“ en Uben feſt und ſicher an das Gelingen einer großen Tat des gliſchen zun Was ſoll dieſe große Tat ſein? Was will der engliſche ander bee 5 9 7 ie Grundidee Lloyd Georges wird in der engliſchen ſhaſ⸗ dahin zuſammengefaßt, daß eine europäiſche Wirt⸗ fen zgemeinſchaft im Rahmen des Genfer Völkerbundes zu⸗ en 5 gebracht werden ſoll Die Aufnahme Deutſchlands in AVund, die Einigung mit Rußland im Laufe des Jahres ſetzu 51 ſind die beiden Hauptfaktoren des Planes. Voraus⸗ Verſteh nebſt Regelung der deutſchen Zahlungen und ſragen(dag fn über Valuta⸗ und oſteuropäiſche Wirtſchafts⸗ eas käme auf die Agenda der europäiſchen Handels⸗ ſtar banztonferenz, die im Prinzip angenommen iſt), ein kit Selenub Lauderfranzöſiſchen Militärpoli⸗ gerun olange Frankreich rüſtet, ſolange es glaubt, durch Stei⸗ 0 95555 Schlagfertigkeit politiſche Vorteile abzwingen delßt. zu können, wird Lloyd George mit den, wie usxiicken ehr bedeutenden Konzeſſionen Englands nicht her⸗ 1 2 5 begreiflich. Würde er heute erklären, daß England ib der Jche Scheld in ſtreichen, bereit wäre daß es irnes⸗ etem 8 4* rganiſation des Völkerbundes(alſo bei verpflich⸗ jiedsgerichte). Frankreich Garantien im Falle eines Vähren wü zierten Angriffs Deutſchlands und Rußlands ge⸗ an könnte Briand nach gutem Brauch ein Plus ſordern. Beſonders käme die Neutraliſie⸗ in gr 5— 650 Rheinufers und Errichtung eines Pufferſtgats ſcheint ſic 8 eine derartige Politik des Bietens und Laſſens at die Ehren und das„Verdienſt“ zu laſſen. Die volitiſche Und nun kann der diplomatiſche Kampf beginnen. Wenn man beobachtet, wie die engliſche Preſſe, die die franzöſiſche Diplomatie genau kennt, Llond George imt ſtarker Geſchloſſen⸗ heit unterſtützt, ſo liegt in dieſer Unterſtützung eine kräftige Aufforderung an die Preſſe der eingeladenen und der neu⸗ tralen Staaten ein gleiches zu tun. Es muß— wir wieder⸗ holen es— eine geſamteuropäiſche Meinung von höchſter Wirkungsfähigkeit geſchaffen werden, ſoll das Werk gelingen. Weiter aber wird erforderlich ſein, daß bei der Ausleſe der Männer, die Deutſchlands Sache in den kommenden Ver⸗ handlungen zu führen haben werden, eine glückliche Hand waltet und nicht wieder die engen parteipolitiſchen Geſichtspunkte maßgebend ſind, die uns ſchon manches verdorben haben, weil die Rückſicht auf das herrſchende Syſtem befähigte und höchſt geeignete Männer in den Hintergrund ſchob, um abgeſtempelten Anhängern der herrſchenden Mehr⸗ ührung der deutſchen Delegation für Cannes iſt vom Kabi⸗ nett Herrn Dr. Rathenau übertragen worden, der der Regierung nicht angehört. Iſt das nun ein gutes oder ein ſchlimmes Vorzeichen? Die Meinungen darüber dürften vor⸗ läufig ſehr geteilt ſein. G. Bedingler Jahlungsauſſchub. WB. Cannes, 7. Januar. Die fonferenz beſchloß, Deukſchland unter noch feſt⸗ zuſtellenden Bedingungen für ſeine Ratenzahlungen Aufſchub zu gewähren. WMB. London, 9. Jan. Der Reuterberichterſtatter in Cannes ſagt, es ſcheine klar zu ſein, daß trotz der vorgeſtrigen optimiſtiſchen Mitteilung ein endgültiger Beſchluß bezgt. der deutſchen Zahlung noch nichterzielt worden ſei. das Londoner Abkommen zwiſchen Briand und Lioyd Geotge. WB. Paris, 8. Jan. Der Sonderberichterſtatter des„Pelit Journal“ berichtet ſeinem Blatte, daß man ſich in den Bera⸗ tungen der alliierten Finanzminiſter geſtern in Cannes über die Notwendigkeit geeinigt habe, Deutſchland Zah⸗ lungserleichterungen für 1922 zu gewähren. Der zwiſchen Briand und Lloyd George am 12. Dezem⸗ ber in London aufgeſtellte Plan, der neun Punkte ent⸗ hält, ſoll als Grundlage für die weiteren Verhandlungen der Alliierten dienen. Der„Matin“ gibt den Inhalt des Abkom⸗ mens wieder. Artikel 1 beſtimmt, daß Deutſchland im Kalenderjahr 1922 nur 500 Millionen in Goldmark bezahlen ſoll. Artikel 2 beſtimmt die Garantien, die von Deutſch⸗ land für die Sanierung ſeiner finanziellen Verhältniſſe ver⸗ langt werden. Artikel 3 fehlt. Artikel 4 beſchränkt die Sachlieferungen Deutſchlands an Frankreich für das Jahr 1922 auf 120 Millio⸗ nen Goldmark, für die folgenden beiden Jahre auf 150 Millio⸗ nen Goldmark. Artikel 5 beſtimmt, daß die anderen alliierten Sachlieferungen im Werte von 500 Millionen Goldmark ver⸗ langen können. Artikel 6 ſetzt feſt, daß die Ausgaben für das Be⸗ ſatzungsheer auf 200 Millionen Goldmark limittiert wer⸗ den müßten unter Hinzufügung von 2 Goldmark pro Tag und pro Mann für das britiſche Heer. Artikel 7 beſchäftigt ſich mit dem Preis der von Deutſch⸗ land zu liefernden Kohlen. Artikel 8 beſchäftigt ſich mit dem alliierten Finanz⸗ abkommen vom 13. Auguſt. Artikel 9 fehlt. Nach dem„Matin“ ſcheint inſofern eine Aenderung des Abkommens geplant zu ſein, als nicht das Kalender⸗ jahr für die Berechnung zugrunde gelegt wird, ſondern daß man ein ſogen. Reparationsjahr ſchaffen will, das am 1. Mai beginnt. Hierdurch wird es ermöglicht, die lente No⸗ vemberzahlung Deutſchland zu den zu erwortenden Geldzah⸗ lungen in den Monaten Januar—April zu ſchlagen. die Vorprüfung der Reparalionsfrage. WöB. Paris, 8. Jan. Der Sonderberichterſtatter der Havasagentur meldet aus Cannes: Die Zuſammenkunft der Miniſterkonferenz für die Vorprüfung der Reparationsfrage war um.30 Uhr beendet. von der Antwort der Sachverſtüändigen auf den Fragebogen der ihnen über die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands vorgelegt worden war. Die Ausſprache bezog ſich auf die Möglichkeit, die Varzahlung Deutſch⸗ lands zuerhöhen, um die Sachlieferungen zu verm'n⸗ dern. Dieſer Meinungsaustauſch, an dem ſich beſonders Loucheur, Theunis und Sir Varington Evans be⸗ teiliaten, wird heute abend 6 Uhr wieder aufgenommen. Es ſchent, daß die Beſprechungen noch am Montaa fortgeſetzt. werden. Die Garantien für ein Moratorium. WV. Cannes, 8. Jan. Wie der Sonderberichterſtatter in Havas meldet, bezog ſich bei der Zuſammenkunft der mit der Vorprüfung der Reparationsfrage beauftragten alliierten Miniſter am geſtrigen Vormittag die Debatte faſt oyd George auf keinen Fall einlaſſen zu wollen. Mächte zuſammen von Deutſchland im Jahre 1922 nur Die Miniſter nahmen Kenntnis Deutſchland für die Zahlung des Jahres 1922 Aufſchub, Frankreich dagegen ſeinen vollen Anteil mit 11 50 des Wiesbadener Abkommens erhalten ſolle. Die engliſchen Delegierten hätten auf den Rückſchlag der Wirtſchaftslage bei der geſamten Welt hingewieſen, der ſich auch in Deutſch⸗ land fühlbar mache. Im Jahre 1921, ſo hätten die engliſchen Vertreter ausgeführt, als das Zahlungsſtatut vom 6. Mai auf⸗ geſtellt worden ſei, hätte die jetzige Kriſis nicht beſtanden, man hätte mit dem Wachſen der Geſchäftstätigkeit gerechnet, wo⸗ durch Deutſchland inſtandgeſetzt worden wäre, ſeine Schuld innerhalb der geſetzten Friſten völlig abzutragen. Seitdem aber ſei die Ausfuhr der ganzen Welt beträchtlich zurück⸗ gegangen und zwar um 50 Prozent, was insbeſondere auf außergewöhnlichen Umſtände erheblich beſchränkt ſei. Allex⸗ dings hätte Deutſchland Maßnahmen ergreifen können, um dieſen Mangel an Einnahmequellen zum mindeſten teilweiſe auszugleichen; das habe es nicht verſtanden oder nicht ge⸗ wollt. Die Alliierten forderten alſo heute mit Recht, daß es ſich von Irrtümern ſeiner fiskaliſchen Politik abwende, deshalb ſei es im Augenblick, wo die engliſche Re⸗ gierung einen Aufſchub für Bezahlungen vorſchlage, von Wichtigkeit, dieſen Aufſchub Deutſchland nur unter der ausdrücklichen Bedingung zu gewähren, daß es künf⸗ tig unter interalliierter Kontrolle eine vorſichtigere Finanzpolitik treibe. Bekanntlich handelte es ſich insbeſondere darum, einmal die Vollmachten des Garantte⸗ komitees zu erweitern und dann von der Berliner Regie⸗ rung zu erreichen, daß ſie den Papiergeldumlaufein⸗ ſchränke, ihr Budget ernſtlich ins Gleichgewicht bringe. Es handle ſich jetzt nur noch darum, Einzelheiten dieſer Garantten zu beſtimmen. Der Verzicht Englands auf die ihm für das Jahr 1922 als Reparation zuſtehenden Summen, ſo fährt der Be⸗ richterſtatter fort, ſtehe nach wie vor feſt. Von dieſen 500 Mil⸗ lionen Goldmark verlange England nur die etwa 60 oder 70 Millionen betragende Summe ſeines Anteils an der 25 pro⸗ zentigen deutſchen Exportabgabe. Zu dieſen 60 bis 70 Millionen kämen alsdann noch etwa 500 Millionen für die Beſatzunskoſten. Es ſei alsdann noch die Summe feſtzuſetzen, die man von Deutſchland für das Jahr 1922 fordern werde. Der engliſche Plan ſehe nur 500 Millionen Goldmark vor, wovon die Hälfte Belgien zugeſprochen werden ſolle. Die bel⸗ giſchen Miniſter ſeien aber, unterſtützt von ihren franzöſiſchen Kollegen, der Anſicht, daß Deutſchland in Gold eine etwa um das Doppelte höhere Summe bezahlen könne. das Telegremm Driands. WB. Berlin, 8. Jan. Vormittags 11 Uhr wurde dem Reichskanzler als dem Miniſter des Auswärktigen durch die franzöſiſche Botſchaft folgendes Telegramm zur Kenntnis gebracht, das der Präſident des Oberſten Rates an die fran⸗ zöſiſche Botſchaft in Berlin zur Uebermittlung an die deutſche Reichsregierung überſandte: Der Oberſte Rat wird ohne Zweifel das Bedürfnishaben, Ihre Pertreter in der nächſten Woche(vom 8. bis 15. Januat) zu hören. Um Jeit zu gewinnen, regen wir an, daß Ihre Vertreter ſich nach Paris begeben und ſich dort bereit halten, um unſerem Ruf Zu folgen. gez. Briand. England veranlaßt die Einladung an Deutſchland. WB. Paris, 7. Jan. Havasagentur meldet auz Cannes, die Sitzung des Oberſten Rates hat von 7 Uhr abends bis.45 Uhr gedauert. Miniſter⸗ präſident Briand hat vom Oberſten Rat den Auftrag er⸗ halten, die deutſche Regierung einzuladen, Dele⸗ gierte nach Paris zu entſenden, wo ſie ſich bereithalten ſollen, nach Cannes zu kommen, wenn der Oberſte Rat ſich über die Reparationsfrage geeinigt habe. Die deutſchen Delegierten werden ſo gemäß den Beſtimmungen des Vertrages die Mög⸗ lichkeit haben, ihre Bemerkungen über die Zahlungsunfähig⸗ keit Deutſchlands zur Kenntnis zu bringen und ſie werden Mitteilung von den Bedingungen der Alliierten erhalten. Der Vorſchlag, die deutſchen Delegierten einzuladen, wurde von der britiſchen Delegation eingebracht, die ihre ſofortige Berufung verlangte. Miniſterpräſident Briand, unterſtützt vom Miniſterpräſident Theunis, hatte auf die Notwendigkeit für den Oberſten Rat hingewieſen, zu die⸗ ſen Verhandlungen erſt zu ſchreiten, nachdem man ſich über die Bedingungen, die man Deutſchland unterbreiten wolle, ge⸗ einigt hahe, namentlich was die Garantien betreffe, die von ſeiner Regierung verlangt werden ſolle, um ſeine Finanzrage zu ſanieren. Die franzöſiſche Preſſe zu der Einladung an Deukſch ſand. WB. Paris. 9. Jan. Ueber den geſtrigen Beſchluß des Oberſten Rates, deutſche Delegierte nach Cannes und Paris einzu⸗ berufen, ſchreibt der„Temps“, man müſſe die Nervoſität dem Schwachen überlaſſen, Frankreich habe ein mächtiges Heer und halte das linke Rheinufer beſetzt, und man ſolle das Zittern bekommen, weil der Oberſte Rat ſich entſchloſſen habe, Vertreter des Deutſchen Reiches zu hören? Man könnte ſagen, daß die Frage der deutſchen Zahlungen anders hätte geprüft werden können, aber der Pertrag ſehe eine Prozedur vor, die Zahlungsfriſt zu verlängern und die Zah⸗ kungsmodalitäten abzuändern. Die Reßparationskommiſſion hätte die Angelegenheit durchführen ſollen. Vor ihr hätten die Ver⸗ treter Deutſchlands gehört werden müſſen, aber die alliierten Regie⸗ rungen hätten, damit die Bedingungen durchgeführt werden können, ausſchließlich auf den engliſchen Vorſchlag, nach welchem e inig ſein müſſen. Bevor die deutſchen Vertreter anaebört würben Deutſchland zutreffe, deſſen Zahlungsfähigkeit alſo durch dieſe Der Sonderberichterſtatter der 0 —1 würden ſi 2. Seike. Nr. 13. Mannheimer General-Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) Monkag, den 9. Januar 1922. müſſe man wiſſen, was man ihnen zu ſagen habe. Wenn man dieſe elementaren Vorſichtsmaßnahmen nicht ergreife, werde man dem Chaos verfallen. Aber die Nachrichten aus Cannes kündeten ja an, daß dieſe Vorſichtsmaßnahmen ergriffen werden ſollen. WB. Paris, 9. Jan. Das„Journal des Debats“ ſagt zu dem geſtrigen Beſchluß des Oberſten Rates, deutſche Delegierte nach Can⸗ nes einzuberufen, indem es von einer Inſzenierung in Cannes ſpricht, es werde immer klarer, daß Briand in London ausgedehntere Verpflichtungen übernomemn habe, als er dem franzöſiſchen Parla⸗ ntent eingeſtanden hätte und daß die Verhandlungen von Cannes dem franzöſiſchen Volk auf Umwegen ein im voraus beſtelltes Pro⸗ gramm zur Annahme empfehlen. i feder der Handelsfreiheit hinter den Die wahre Trie Kuliſſen das ſei der Deutſche. Er werde nicht dageng auf der Szene zu erſcheinen, denn der Oberſte Rat habe ſich geſtern ent⸗ ee ihn nach Cannes zu berufen. Der große deutſche Gedanke, der Marſchall Hindenburg und den Reichskanzler Wirth beſeele, ſei guf dem Wege zur Verwirklichung. Rußland ſolle der Aus⸗ beutung des deutſchen Reſches überliefert werden. Befriedigung in England. WB. London, 9. Jan. Die auf die Initiative der engliſchen Dele⸗ gation in Cannes zurückzuführende Einladung des Obeeſten Rates an die deutſche Regierung Vertreter Deutſchlands nach Paris zu entſenden, die ſich für Tannes bereit halten ſollen, wird von der Preſſe eingehend beſprochen. „Sunday Times ſchreibt, nur wenig Leute jenſeits des Kanals würden die an die deutſche Ne gerichtete Einladung nicht billigen. Deutſchland ſei die Hiedc e Handelsmacht auf dem Kontinent und kein Wiederaufbauplan könne erfolgreich ſein, der zum Ziele habe, 1—— in einem Zuſtand der Knecht⸗ ſchaft zu halten. Der Berichterſtatter des Aen ispatch“ drahtet, daß die unerwartete Einladung an Deutſchland wahrſcheinlich zu einer Verlängerung der Konferenz führen werde. Die Anſichten der Franzoſen und Belgier auf der einen und der Engländer auf der anderen Seite, ſeien 42 den Augenblicknicht in Einklang zu bringen. Einer aus Cannes zufolge habe ſich Briand der Einladung der deüuͤtſchen Vertreter nach Cannes widerſetzt mit der Begründung, es ſei unmöglich die Deutſchen zu berufen, bevor ſich die Alltierten ſelbſt nicht in Uebereinſtimmung e beſtnden. Die denlſche Delegalſon. Berlin, 9. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Dinge verlaufen ſehr ſchnell. Nachdem am Samstag der Oberſte Rat beſchloſſen hatte, deutſche Sachverſtän⸗ dige zu hören, hat geſtern die franzöſiſche Botſchaft ein Telegramm Brlands der deutſchen Regierung über⸗ mittelt, das anregt, deutſche Vertreter nach Paris zu entſenden, die ſich dort bereit halten ſollen, um dem Rufe des Oberſten Rates zu folgen. Auf dieſes Telegramm hin hat geſtern Mittag eine ſo⸗ genannte Chefſitzung in der Reichskanzlei ſtattgefunden, an der alle Mitglieder des Kabinetts und die Ver⸗ treter der Reſſorts teilnahmen, die an dem Reparations⸗ problem unmittelbar intereſſiert ſind. Auch Dr. Rathenau war bei dieſen Beſprechungen zugegen. Nachmittags 5 Uhr fand dann eine Sitzung des ge⸗ famten Kabinetts ſtatt und in ihr wurde dann die der Delegation beraten. Die politiſche ührung hat natürlich Dr. Rathenau, außerdem ge⸗ hören der Delegation, die heute Mittag 2 Uhr von Berlin abreiſen wird, an: Staatsſekretär Schröder vom Reichs⸗ finanzminiſterium, Staatsſekretär Hirſch vom Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium, Staatsſekretär a. D. Bergmann, Vor⸗ ſiender der deutſchen Kriegslaſtenkommiſſion in Paris, Aitee re Fiſcher, ſowie Miniſterialſekretär Tren⸗ enburg und Legattonsrat Martius aus dem Aus⸗ igen Amt. In Kreiſen der Regierung glaubt man, daß die Dele⸗ gation ſchon am kommenden Donnerstag Gelegen⸗ heit haben wird, dem Oberſten Rat an Hand des Materials die gewünſchten Auskünfte geben über die deutſche Zahlungsfähigkeit oder auch ZJahlungsunfähigkeit und über alle von der Regierung getroffenen Maßnahmen zur Beſſe⸗ rung der Reichsfinanzen. Berlin, 9. Jan.(Priv.⸗Tel.) Zu der Chefbeſprechung beim Reichskanzler am Sonntag mittag meldet der„B..⸗ .“, daß Dr. Rathenau nochmals in großen Zügen über den Gang ſeiner bisherigen Beſprechungen in Paris berichtete. Die Reſſortvertreter haben dann den eingehenden Bericht über den Stand der einzelnen Reſſorts gegeben und beſchäf⸗ tigten ſich darauf mit der Durchführung der neuen Steuer⸗ reform. Die Abreiſe der am Sonntag nachmittag vom Kabinett emannten Delegation wird am Montag nachmittag 2 5 erfolgen. Die Vertreter ſind wie der„B..⸗A.“ mel⸗ det, mit den nötigen Vollmachten und dem einſchlägi⸗ gen Material ausgerüſtet, um auf alle an ſie gerichteten Fra⸗ gen die nötige Antwort zu geben. Die deutſche Delegation begibt ſich zunächſt nach Paris, um dort das Weitere abzu ⸗ wärten. Es wird angenommen, daß die Delegation über die Garantiebedingungen für eine deutſche Finanzgebarung Aus⸗ kunft geben ſoll, wie über die Fragen ſelbſt betr. die Ein⸗ und Ausfuhr, Wirtſchaft, Steuern, Finanzfragen uſw. Unter die⸗ hat die Auswahl der Vertreter ſtattge⸗ nden. Beendigung der Konferenz bis Freitag? WB. Paris, 8. Jan. Wie der Sonderberichterſtatter des „Temps“ aus Cannes meldet, wird bis Montag abend der Oberſte Rat ſich über die Reparationen für das Jahr 1922 denngt aben. Die deutſche Delegation werde am Dienstag enachrichtigt und am Mittwoch in Cannes ſein. Die Ver⸗ über zwei Tage erſtrecken, worauf am eitag die Konferenz zu Ende gehen würde. Das Ergebnis der Sonntagsbeſprechungen. WB. Paris, 8. Jan. Havas erfährt von ſeinem Sonder⸗ berichterſtatter in Cannes, daß heute im allgemeinen Ruhe geherrſcht habe, nur die Finanzſachverſtän⸗ digen hätten heute vormittag eine Sitzu abgehalten. Im Laufe des Nachmittages werde ſich eine Zuſammenkunft der mit der Reparationsfrage befaßten Miniſter 1125 en. Anſcheinend ſeien jetzt alle Deleglerten für eſne Herabſetzung der von Deutſchland für das Jahr 1922 ge⸗ forderten Barzahlungen auf 700 Millionen Goldmark gewonnen worden. Nur ſei im Augenblick noch deren Ver⸗ teilung unter den beteiligten Mächten ſtrittig. Beſprechungen über ein engliſch⸗franzöſiſches Ablommen. WB. Paris, 8. Jan. Havas verbreitet folgende aus London datierte Meldung: Wie aus Cannes berichtet wird, begannen zwiſchen Lloyd George und Briand die Beſprechungen über ein engliſch⸗franzöſiſches Ab⸗ kommen zur Si das Frankreich für den Fall eines deutſchen Angriffs der militäriſche Beiſtand Englands in Ausſicht geſtellt wird. WB. Paris, 8. Jan. Wie der Sonderberichterſtatter des „Intranſigeant“ aus Cannes meldet, begegnen die Verhand⸗ lungen über ein engliſch⸗franzoſiſches Defenſtvabtvnunen wirk⸗ cherung des europäiſchen Friedens, durch lichen Schwierigkeiten. Man dürfe ſich daher keinem übertriebenen Optimismus hingeben. Amerika und die Wirlſchaſtskonferenz. WB. N rk, 7. Jan. Durch Funkſpruch. Nach einer Meldung aus Waſhington geht die Anſicht der amtlichen ame⸗ rikaniſchen Kreife dahin, daß die Vereinigten Staaten auf der für März geplanten Wirtſchaftskonferenz in Genua eher durch voll beglaubigte Delegierte als durch in⸗ offizielle Beobachter vertreten ſein ſollten. Lenin zur Wirtſchaftskonferenz in Genug eingeladen. WB. Rom, 9. Jan. Agenzia Stefani meldet: Infolge des Beſchluſſes des Oberſten Rates in Cannes hat die italie⸗ niſche Regierung durch Vermittelung der ruſſiſchen Wirt⸗ ſchaftsdelegation Lenin eingeladen, an der Konferenz in Genua teilzunehmen. Umſchwung in der ruſſſſchen Außenpoſilil? Annäherung an Frankreich. WB. London, 6. Jan.„Obſerver“ veröffentlicht eine Meldung ſeines Sonderberichterſtatters aus Moskau über die unerwartete Herzlichkeit die vor kurzem in der ruſſiſchen Haltung gegenüber Frankreich eingetreten ſei. Die letzte Ueberraſchung ſei ein deutlicher Tendenzumſchwung in der Orientierung nach Frankreich hin. Zahlreiche Perſonen Rußlands ſeien der Anſicht, daß Frankreich wieder einmal ein entſcheidender Faktor in den ruſſiſchen Be⸗ ziehungen zu Europa ſein werde. Die Orientierung nach England ſei in Rußland faſt vollſtändig aufge⸗ geben, ſelbſt bei denen, die durch Sympathie und Tra⸗ dition ſtets englandfreundlich geweſen wären. Der Korre⸗ ſpondent meldet noch, es werde berichtet, daß Frankreich durch die polniſche Regierung an die Bolſchewiſten heran⸗ getreten ſel. Polens veränderte Haltung gegenüber Rußland werde in Moskau nicht nur durch den Einfluß Frankreichs, ſondern auf die oberſchleſiſche Regelung zurückgeführt, da Polen jetzt eine beträchtliche Metallinduſtrie für den ruſſiſchen Markt zur Verfügung habe. die Konferenz von Vaſhinglon. WB. Waſhington, 7. Jan.(Havas.) Die Vertreter von Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und den Ver⸗ einigten Staaten haben heute die amerikaniſchen Vorſchläge, die Verwendunggiftiger Gaſe als Kriegswaffe zu unter⸗ ſagen, gebilligt. »Die Keegsbeſchudigten⸗Jrage. WB. Paris, 7. Jan.(Havas.) Die Kommiſſion der Rechtsgelehrten, die vom Oberſten Rat am 13. Auguſt aufgefordert worden war, ihre Meinung über die vom Reichs⸗ gericht in begonnenen Rechtsverfahren und aus⸗ eſprochenen Urteile zu äußern und Vorſchläge über das 1 zu befolgende Verfahren für die Anwendung der Ar⸗ tikel des Verſailler Vertrages bezüglich der Beſtrafung der Kriegsſchuldigen zu formulieren, hat heute un⸗ ter dem Vorſitz von Bonnevay zwei weitere Sitzungen im Miniſterium des gehalten. Die Kommiſſion hat Refolutionen angenommen, die dem Oberſten Nat übermittelt werden ſollen. der engliſch-wiſche Friede. Annahme im Dall Eireann. WB. London, 7. Jan. Der Dail Eireann hat in ſeiner heutigen Sitzung in Dublin das engliſch⸗iriſche Ab⸗ kommen mit 64 gegen 57 Stimmen angenommen. WB. London, 8. Jan. Die geſtrige Abſtimmung im Sinnfeinparlament in Dublin über den engliſch⸗iriſchen Ver⸗ trag, die eine Mehrheit von nur ſieben Stimmen für den Vertrag gebracht hat, fand unter der größten Erregung — 5 Der Sprecher teilte das Ergebnis 2 in gäliſcher und ann in engliſcher Sprache mit. Die Nachricht erreichte bald die vor dem Gebäude wartende Menge, die in große Beifalls⸗ kundgebungen ausbrach. Devalera teille offiziell dem Sinnfeinparlament ſeinen Rücktritt mit und erklärt, er werde heute eine Verſammlung ſeiner Anhänger abhalten. Laut Wee 1 iſt Devaleras natürlicher Nachfolger Gri 8 925 der Führer der Ratifikationspartei. ie Nachricht von der Abſtimmung des Sinnfeinparla⸗ ments wurde in London, ſobald ſie in den großen politiſchen Klubs, den Theatern uſw bekannt wurde, mit großer Ge⸗ nugtuung aufgenommen. Man erwartet die Bildung einer neuen irſſchen Regierung in Tagen. In herrſcht allgemeine Zufriedenheit. Die Blätter ſagen: Wenn die Mehrheit im Dail Eireann auch klein iſt, ſo herrſcht doch kein Zweifel darüber, daß die große Mehrheit des lriſchen Volkes ſich nach dem Frieden ſehnt und der An⸗ nahme des Vertrages zuſtimmt. Sgargebiel. WB. Saarbrücken, 7. Jan. Der Kreistag Saarbrücken⸗ Land, der trotz dem von der Regierungskommiſſion ergange⸗ nen Verbot unter dem Vorſitz des Kreisdeputierten Nuß⸗ Eiſenwald(U. S..) getagt hat, nahm einſtimmig folgende Entſchließung an: Die Regierungskommiſſion verſucht durch Einwirkung auf die Landräte die Kreistagsſitzungen unmög⸗ lich zu machen. Der Kreistag erhebt ſchärfſten Pro⸗ te 9 gegen dieſe Unterdrückungsverſuche der freien Willens⸗ du erung der vom 88 gewählten Vertreter und gegen den Eingriff in die Selbſtverwaltung des Kreiſes. Der heute tagende Kreistag ſteht auf geſetßlichem Boden und läßt ſich durch nichts in ſeinen Rechten zurückſetzen. Ferner wurde einſtimmig eine Entſchließung angenommen dahingehend, daß ſich der Kreistag vollinhaltlich der am 20. Dezember 1921 von der Stadtverordnetenverſammlung beſchloſſenen Denkſchrift an den Völkerbund anſchließt und die Delegation vom Oktober v. J. wie die künftighin nach 55 zu entſendenden Delegationen als die ſeinigen aner⸗ ennt. der Parleitag der U. 5. P. ORB. Berlin, 8. Jan. Der Parteitag der Unabhängigen hat am Sonntag in Veipzig begonnen. Er ſteht im Zeichen der „Vorwärts“ und„ ind auf den gleichen Grundlon geſtimmt. Der„Vorwärls“ ſtützt auf den Beſchluß des Parteitages von Görlitz, der als n ihrer Wiedervereini⸗ gung die getrennt marſchierenden ſozialiſtiſchen Richtungen begrüßt und die Ereſbereten der kommuniſtiſchen Gewaltapoſtel als Ver⸗ brechen ſcharf verurteilt Die einzige 5—17 keit zur Wie⸗ dervereinigung mit den Unabhängigen erblickt„Vorwärts“ nur — darin, daß der linke Flügel der Unabhängigen von Irrtümern nicht frei ſei, daß er den Weg der Wiedervereinigung ſchon finden könne. Es gebe aber kaum noch einen Politiker in „der nicht von der Wiedervereinigung der Sozialdemo⸗ katen und Unabhängigen als einer Tatſache rede. Die unab⸗ hängige„Freiheit“ will zwar im Augenblick von einer völligen Wiedervereinigung noch nichts wiſſen, wohl aber könne und mülſſe der Leipziger Parteitag den Boden für eine Arbeitsgemein⸗ ſchaft der ſozialiſtiſchen Parteien bereiten, ſoweit ſie ſich auf den Boden gemeinſamer praktiſcher Aufgaben unter Einhal⸗ tung proletariſcher Diſziplin ſtellen würden. Für eine ſolche Kampfesgemeinſchaft wäre angeſichts der ungeheuer zugeſpitzten Klaſſengegenſätze und ſchwierigen Wirtſchaftsprobleme ein großes Tätigkeitsgebiet offen. Noch ſchärfer arbeitet die Leipziger„Volks⸗ zeitung“ dem Einigungswillen voraus. Sie erklärt, daß die Zu⸗ kunft der Arbeiterbewegung das Zuſammengehen aller rechts von den Kommuniſten ſtehenden Arbeiter⸗ maſſen notwendig mache. Im Zeichen dieſes Einigungswillens ſtehen auch die Leipziger Verhandlungen. Der Parteivorſitzende Criſpien richtet zwar Angriffe gegen die Sozialdemokraten, weil ſie mit den Bürgerlichen paktiert hätten, aber er läßt durch⸗ blicken, daß der Leipziger Parteitag für die Einigung mehr bedeuten werde als der Görlitzer. Zum Parteivorſitzenden wurden die Abge⸗ ordneten Dittmann und Seeger gewählt. Jur ſchulpolikiſchen Lage in Baden. bzd. Wie wir vernehmen, wird die Regierung beim Land⸗ tag kein neues Schulgeſetz einbringen, ſondern ledig⸗ lich eine Novelle zum alten. Die Regierung und ihr Revo⸗ lutions⸗Regierungsblock bekunden damit deutlich, daß ſie weder gewillt noch befähigt ſind, die dringend nötigen neuen Grund⸗ lagen für unſer Volksſchulweſen zuſchaff en. Ihre Tätigkeit, genannt„Demokratiſierung der Verwaltung“ erſchöpft ſich mit der Verteilung der Amtsſtellen nach dem Parteibeuteſyſtem. Ebenſo iſt die Frage der Vorbildung der Volksſchul⸗ lehrer in Vaden gänzlich eingeſchlafen. Der für das kom⸗ mende Schuljahr angekündigte neue Lehrplan wird in ab⸗ ſehrbarer Zeit ebenfalls nicht herauskommen. Das Unterrichts⸗ miniſterium hat im Frühjahr 1921 einen Lehrplanausſchuß be⸗ rufen. In ſeiner einzigen Sitzung erſchienen die Vertreter des Miniſteriums mit leeren Händen. Trotz der vom badiſchen Lehrerverein geleiſteten gründlichen Vorarbeit iſt das Werk noch keinen Schritt weiter gediehen. Auch die Erneuerung des aus dem Jahre 1874 ſtammenden Leſebuchs III. Teil wird noch gute Weile haben. Lehrer und Schule müſſen ſeit Jahren ohne die nötigen Schulbücher arbeiten. So verſagt alſo das Unterrichtsminiſterium auf der ganzen Linie bei allen ihm geſtellten Aufgaben. Dafür überſchwemmt es die Schule mit einer Unzahl von Erlaſſen und Verordnungen. Die Ferienordnung wird in regelmäßigen Abſtänden refor⸗ miert; es ſtehen dabei Fragen zur Entſcheidung von der Art, ob der auf einen Montag fallende 31. Juli noch zur Schulzeit oder ſchon zu den Ferien gehört. Ferner gab es jüngſt eine großzügige Reform der Aktenfaszikel und Aktendeckel. Dann quält ſich das Miniſterium mit der Frage, ob der Lehrer beſſer in der Schulzeit oder in den Ferien heiratet. Es wird für die Rechtsparteien eine lohnende Aufgabe ſein, den völlig einge⸗ roſteten Wagen der Schulregierung in Gang zu bringen. Bis jetzt ſind die„neuen Männer“ den Nachweis einer beſonderen Vefähigung zu ihren Aemtern ſchuldig geblieben. Aus dem Parleileben. Sithung des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes der D. B. B. Landesverband Baden. bzd. Am vergangenen Samstag trat der Geſchäfts⸗ Ausſchuß in Karlsruhe zu einer längeres tzung zuſammen, in der die ſchwebenden Fragen der inne⸗ ren und äußeren Politik eingehend erörtert wurden. Detz Vorſitz führte der Vorſitzende des Landesverbandes Baden, Landtagsabg. Prof. Weber, der in ſeinen Begrüßungs⸗ worten der Ausdruck gab, daß das begonnene Jahr für das deutſche Vaterland ein 726 des Aufſtieges ſein möge⸗ Ueber„Die Lage im Reiche“ referierte Reichstags⸗ abgeordneter Dr. Curtius, der zunächſt die von der geg⸗ neriſchen Preſſe aufgeſtellten Behauptung über Unſtimmig⸗ keiten innerhalb der Deutſchen Volkspartei und der Reichs⸗ tagsfraktion entſchieden zurückwies. In der Partei denkt nie⸗ mand daran, einen Wechſel in dem Partei⸗ und Fraktions⸗ vorſitz herbeizuführen. Ebenſowenig kann von„Flügelgrup⸗ pen“ innerhalb der Partei geſprochen werden. In außenpoli⸗ tiſcher Hinſicht rechnet der Redner mit einem neuen Diktat und neuen Sanktionen, wie Kontrolle der deutſchen Reichs⸗ wirtſchaft, Forderung der Stillegung der Notenpreſſe. Wenn bei einer Ultimatumfrage auch die Frage der Regierungs⸗ bildung aufgerollt werden ſollte, ſo kann die Deutſche Volks⸗ partei ebenſowenig wie bei London und Genf unter einem Diktat in die Regierung eintreten. die Regierungsbil⸗ dung darf nicht nach Parteigruppierung voll⸗ N971 werden, ſondern die Parteien müſſen auf ein ktionsprogramm vereinigt werden. Von einem Par⸗ lamentarismus kann augenblicklich keine Rede ſein und es iſt dringend notwendig, eine tragfähige Regierung zu ſchaffen. Dann behandelte Reichstagsabg. Dr. Curtius noch die inner⸗ politiſchen Fragen, namentlich diejenigen ſteuerlicher Art. In der Ausſprache, an der ſich u. a. die Landtagsabgg. Dr. Mattes, Wilſer, werkſchaftsſekretär Ke.5 ler⸗Heidelberg, Landwirt ir⸗ ner⸗Schwetzingen, echtsanwalt Steinel⸗Pforzheim, Gümper⸗Heidelberg, Hauptlehrer Haas⸗Mannheim und Feder beteiligten, kam die völlige Einſtimmigkeit in allen behandelten Fragen zum Ausdruck. Feſtgehalten werden ſoll bei der Beſteuerung der Grundſtücke an dem Ertrags⸗ wert, an dem vom Steuerausſchuß des Reichstags vorgeſchla⸗ genen Umſatzſteuerfuß von 25. Außerdem wurde lebhaft Über die Mißwirtſchaft bei einigen Finanzämtern und auf dem Bau⸗ und Wohnungsmarkt Klage geführt. In der Nachmittagsſitzung ſprach Landtagsabg. Profeſſor Weber über„Kirchen⸗ und Gleagen in Baden“. Der Redner wies auf die Beſtrebungen des Zentrums auf die Aufhebung des Reichsdeputationshauptſchluſſes vom Jahre 1803 anläßlich des Uebergangs der Stammgüter hin, die auch von einigen evangeliſchen Kreiſen geteilt würden. Die Not⸗ lage der Kirchen erfordere auch weiterhin die Dotations⸗ flicht des Staates. Durch den Reichsſchulgeſetzentwurf iſt die 10 dem Jahre 1836 beſtehende badiſche Simultanſchule be⸗ roht, mit der man die beſten Erfahrungen gemacht hat. Da⸗ Zentrum erſtrebt die konfeſſionelle und die Sozialdemokratie die rein weltliche Schule. Demgegenüber muß an der Simul⸗ tanſchule auf religiöſer Grundlage feſtge⸗ halten werden. Die Ausführungen und die Forderung des Rednerz wurden in der Ausſprache von allen Rednern gebilligt und die badiſchen Reichstagsabgeordneten erſucht, in dieſem Sinne Frl. Dr. Bernays und die Aus⸗ ſchußmitglieder Hauptſchriftleiter Fiſ Ge⸗ r bei der Geſtaltung des Reichsſchulgeſetzes wirken zu wollen, In dem Schlußreferat„Organiſationsarbeit“ gab Ober“ realſchuldirektor Lan g⸗Pforzheim wertvolle Anregungen, die von den Diskuſſionsrednern unterſtrichen und ergänzt wurden. In ſeinem Schlußworte dankte der Vorſitzende, Land⸗ tagsabg. Weber den Rednern und Ausſchußmitgliedern. n ſe 1⸗ ie l⸗ d⸗ g⸗ 9⸗ er d⸗ it, lit k es en 0 ie n. r⸗ eit ne er ie e⸗ en kommenſteuer den Gemeinden die Befugnis nahm, ſelbſtändig ihre eigene Einkommenſteuer zu erheben. Die Finanznot des reitet, obwohl man auf der anderen Seite die gewaltige Auf⸗ Montag, den 9. Zanuar 1822. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 13. Die Slädte als Steuererheber für das Reich. Von Stadtrat H. v. Frankenber g⸗Braunſchweig. Es war ein außerordentlich tiefer Eingriff in die ſtädtiſche Selbſtverwaltung, daß man bei Einführung der Reichsein⸗ drängte zu dieſer Maßregel hin, und die Auseinander⸗ letzung mit den Städten hätte im Falle der Beibehaltung ihres heren Beſteuerungsrechtes unlösbare Schwierigkeiten be⸗ be, mit einem neu zu ſchaffenden und zum großen Teile nzubildenden Beſtande von Reichsbeamten die Steuerver⸗ latlagung durchzuführen, offenbar unterſtützt hat und lange, ange Monate braucht, um die Neuausſchreibung von 1920 und 1921—22 vorzubereiten. Und nun, da es endlich bald ſo⸗ weit ſein wird, daß die Reichsſteuerzettel hinausflattern, taucht ein nke auf, der kaum darauf ſchließen läßt, daß man die Fehler der Uebergangszeit erkennt und davon etwa gelernt at. Man iſt im Reichsfinanzminiſterium wenig erbaut davon, die Städte notgedrungen ſich wegen des ihnen gewähr⸗ leiſteten Anteils an der Reichseinkommenſteuer(125 v. H. des im Rechnungsjahre 1919—20 tatſächlich erhobenen Einkom⸗ R rtrags) einfach an die bei ihnen eingezahlten deeichsſteuerpoſten halten und mit den darüber hinausgehen⸗ en Summen lediglich eine Quittung über den einbehaltenen ſetrag als Urkunde über die vollzogene Aufrechnung ab⸗ efern. Statt die Verſuche dieſes natürlichen, in der ganzen Ge gegenüber ſäumigen Schuldnern üblichen Verfahrens der enrechnung zu beſeitigen und für vierteljährliche Ueber⸗ we ung der Anteilſummen zu ſorgen, plant man einen ge⸗ igen Schlag— man will den Gemeinden ihre tellung als Finanzhilfskaſſen nehmen, ihre ö üdirkung bei der Erhebung der Reichseinkommenſteuer lullen laſſen und wieder eine ganz neue, koſtſpielige Einrich⸗ ung an die Stelle ſetzen: die Finanzämker ſollen ihre teuer ſelbſt erheben. Theoretiſch betrachtet, iſt gegen dieſe Umgeſtaltung nichts ſagen: Wer der Träger des Beſteuerungsrechtes iſt, der cheint„der Nächſte dazu“ zu ſein, für die Einziehung der ſelbſt Sorge zu tragen, und bei der Stempel⸗, der Um⸗ atz, der Kapitalertragsſteuer, bei dem Reichsnotopfer und n Steuern hat man es tatſächlich ſo gemacht. Der nerfahrene Beurteiler möchte demnach geneigt ſein, anzuneh⸗ —8 daß gegen den beabſichtigten Schritt nichts einzuwenden mire, und die Rechtslage iſt unbeſtreitbar ſo, daß die Reichs⸗ it ng zur Regelung in der angegebenen Richtung befugt Leicht beieinander wohnen die Gedanken, doch hart im 1 ume ſtoßen ſich die Sachen.“ Nicht was theoretiſch beſtehend nd rechtlich zuläſſig iſt, ſondern was die einfach ſt e, zweck⸗ mãß 1g ſte Löſung bedeutet und den Eingang der Steuern meiſten, mit den geringſten Verwaltungskoſten, ohne zeit⸗ wäldende Vorbereitungen ſichert, das verdient bei Ab⸗ lichung des Für und Wider den Vorzug. Man braucht natür⸗ 195 nicht eng und ſchematiſch am Althergebrachten zu haften ich jedem friſchen Luftzuge der Gegenwart ängſtlich zu müſchließen— aber gegen die ſtürmiſche Neuerungsſucht muß 5 aller Entſchiedenheit Einſpruch erhoben werden. Was Eird die Folge ſein, wenn ſich das Reich bei der Erhebung der Imtemmenſteuer, völlig auf eigene Füße zu ſtellen verſucht? dienchſt eine Fülle von Raumbedarf, der Ankauf oder 125 Einmietung von Dienſtgebänden, die heute ſehr teure Ein⸗ ing von Kaſſenſchaltern und Arbeitszimmern auf 3 en, während in den Rathäuſern und der Stadtkaſſen alle⸗ weige vorhanden u. verfügbar ſind, die den gleichen Zweckez 0 iter dienen könnten. Ob trotz der Wohnungsnot verſuchl wusden wird, hier und da Familien aus den meiſten bisher be⸗ beß n Wohngelaſſen zu verdrängen, mag dahingeſtellt blei⸗ Die Mieteinigungsämter werden wohl ein gewichtiges de kt dabei mitzuſprechen haben— auf alle Fälle würde es küſ Reich teuer zu ſtehen kommen, ſich Erſatz für die Stadt⸗ ee zu ſchaffen. icht viel beſſer ſteht es mit den Arbeitskräften. Jetzt⸗ —5 tädtiſche Kaſſen⸗ und Vollziehungsbeamte tätig, ſie ni 85 üher her, als noch Staat u. Gemeinde ihre Einkommen⸗ 37 85 erhoben, an dieſe Arbeit gewöhnt, ſie beſorgen gleich⸗ ſie ig an vielen Orten auch die Einziehung der Kirchenſteuern, caten den Verkehr mit den Skeuerpflichtigen, den Bank; 5 en und modernen Ueberweiſungsſtellen, ſie haben ſi ten eingeſtellt, zu Zeiten ſtarken Andrangs mit Hilfskräf und anderen Dienſtſtellen der Stadtverwaltung alsbald ierigkeiten Herr zu werden und ſie können die Ge⸗ und Staatsſteuer(Grund⸗, Gewerbeſteuer uſw.) g damit einziehen. Will das Reich ſich unabhängig * meinde Lacheiti Ein Wort zur rechten Feit. ſcht dein ſiebenjähriger Bube entbehrt ſeinen Vater in vieler Hin⸗ und ich als geprüfte, arbeitsbeladene und oft hilfloſe Frau merademicht immer in der Gewalt. Sodann fehlen ihm häufig wollen. nu und geeignete Ablenkung ſeiner Kräfte, die ſich betätigen Knabe Eines Mitiags kommt der ſonſt durchaus nicht bösarkige übri auf den unſeligen Einfall, einem vorbeiraſenden Auto einen lasſchu ſehr kleinen) Stein nachzuwerfen, der leider die vordere Auto all Jebe des Autos trifft und— ſie zerſchlägt. Das kannten lt, ſein Beſitzer ſteigt aus und geht hinter dem ihm unbe⸗ ſchwinde naden her, den er in unſerm kleinen Häuschen ver⸗ würdigen ſieht. Ich bin im Flur bei der Arbeit, als der fremde, nur nz boen plötlich artig grüßend vor mir ſteht:„Seien Sie Kleiner? böſe, daß ich ſo hereinplatze und Sie ſtörel Iſt das Ihr gang. Itg„Ja.“— Nun erzählte er mir ſehr ruhig den Vor⸗ der Kleſn erbleiche vor Schreck und habe zu erwarten, daß erſtens kommt 5 vor meinen Augen eine gehörige Tracht Prügel be⸗ nd daß ich zweitens e leiſten müſſe.. Nichts Er ſagt nur lächelnd:„Ich ziehe Sie nicht zur Ver⸗ Wie dürfte ich auch, denn Sie leben in ſo beſcheidener ſieht ſich um—„und müſſen ſich ſo quälen!“— er eſen und Schippe in meiner Hand—„aber Ihren auen, abert,—(ber ſtand zitternd dal)„den hätte ich gern ver⸗ Kinde,—4 ich wußte ja nicht, ob Ihnen das recht wäre und dem d anſcheinend nervös iſt, Schaden brächte!“ 8 Herrn wörtliche Rede wil es gern meinte ich— geben Sie ihm nur hitte ein paar, ich en, und es wird ihm ſicher zur Lehre dienen.“ Und ich —5 während ſich der Herr meinen feuerrot gewordenen de vernahm! Erſt gab er ihm ein paar Schläge auf 5 hielt ihn feſt und ſagte, ihn feſt anblickend:„Na, in du dich ſchon geſtraft genug fühlſt! Wirſt du jemals örgern arme Mutter, die ſich ſo quälen muß, ſo erſchrecken „Halk ſ Sage, warum warſſt du eigentlich den Stein—2l“ eol ben nen—., ſchluckte heulend der Knabe. zerſtören iſt Spielen?! Sieh mal an, alſo anderer Leute Sachen Aider Mutter pielen? Schäme dich, mein Lieberl Nun geh zu ieder 3 dort und bitte ihr ab! In acht Tagen komme ich —5 her, um zu fragen, was du weiter tuſt.“ geßermit 35 kem zatſächlich noch einmal wieder und ſprach freund⸗ fährli en 88 Kleinen. Seitdem ſcheint dieſer von ähnlichen uch rächerten gründlich kuriert zu ſein, kuriert durch Güte, che Und ich, ich habe meinen ſchon ver⸗ die menſchlache Gute am machen, ſo muß es entweder eine Reihe der eingeübten Stadt⸗ beamten übernehmen oder abermals ſich auf die Gewinnung eines Stammes eigener Kaſſenbeamter einlaſſen. Es iſt nicht wahrſcheinlich, daß es dabei beſſer fährt und weniger Rei⸗ bungswiderſtände und Hemmungen begegnet, als ſie leider das Veranlägungs⸗ und Ausſchreibungsgeſchäft ſo lange ver⸗ zögert haben. Daß die Orts⸗ und Menſchenkenntnis der ſtäd⸗ tiſchen Vollziehungsbeamten von großem Werte iſt, um die Schliche und Kniffe mancher Steuerdrückeberger zu durch⸗ kreuzen, iſt eine in ſachverſtändigen Kreiſen bekannte Tatſache, an der man nicht arg⸗ und achtlos vorbeigehen darf. Trutzmaßregeln mögen ihre Berechtigung haben, wenn man es mit widerſpenſtigen unbekehrbaren Gegnern zu tun hat, die niedergekämpft und bezwungen werden müſſen. Iſt das wohl den Gemeinden gegenüber, denen man das wich⸗ tigſte Recht der Einkommenbeſteuerung genommen hat und Erſatz dafür verſprach, die richtige Politik? Iſt dies Vor⸗ gehen geeignet, eine billige, befriedigende 05 anzu⸗ bahnen? Und wie ſteht es dann künftig mit der Einlöſung der feierlichen Zuſage, die Gemeinden für die Einbuße und für die bald e erfolgte Streichung ihres Rechts auf Be⸗ ſteuerung der reichsſteuerfreien Mindeſteinkommens ſchadlos zu halten? Hier ſollte der Hebel angeſetzt, hier müßte die beſſernde Hand angelegt werden, um der ſtetig wachſenden, durch Reichsauflagen(wie bei der Rentenzulage, bei der Kriegs⸗, der Erwerbsloſenfürſorge uſw.) noch geſteigerten ſtädtiſchen Ausgaben als egenſtüc die geſicherte, fortlau⸗ fende vierteljährliche Zuweiſung von ausreichenden Steuer⸗ anteilen zur Seite zu ſtellen. Zum Schutz nicht zum Trutz der Gemeinden Reichsregierung in der ſchweren Zeit berufen, in der wir ſtehen. Die Gemeinden ſind die Träger eines weſentlichen Teils der geſamten öffentlichen Verwaltung. Brechen ſie zuſammen, weil es ihnen an Geldmitteln zur Aufrechterhal⸗ tung ihres Geſchäftsbetriebes mangelt, dann haben nicht nur ſie und ihre Einwohnerſchaft den Schaden, ſondern das Reich muß dann ſehen, wie es die von ihm den Gemeinden zuge⸗ wieſenen Arbeiten(Reichsverſicherung, Armenpflege, Wohl⸗ fahrts⸗ und Bildungsaufgaben, Gewerbegerichte, Arbeits⸗ nachweis, Statiſtik uſw.) zuſtande bringt. Um den Klagen des Reichsfinanzminiſteriums über die„widerrechtliche“ Zu⸗ rückhaltung der Einkommenſteueranteile ein Ende zu machen, gibt es andere ſachlichere Mittel als die Radikalkur der Uebernahme des Kaſſenweſens in eigene Verwaltung. Der Vorſtand des Deutſchen Städtetages wird nichts unterlaſſen, um gegen die beabſichtigte Umgeſtal⸗ tung Stellung zu nehmen und die maßgebenden Stellen zu überzeugen, wie wenig die Anordnung dem wahren Vorteil des Reichs entſpricht. Nicht nur ihrer ſelbſt willen, ſondern für das Gemeinwohl haben die Städte ſich der Aufgabe der Erhebung der Reichseinkommenſteuer unterzogen. Ver⸗ zichtet man auf ihre ſachkundige und verhältnismäßig nicht koſtſpielige Mitarbeit, ſo wird es nicht möglich ſein, etwas an die Stelle zu ſetzen, das raſch, einfach und zuverläſſig die gleichen Dienſte leiſtet. Kl. Städtiſche Nachrichten. VBögleins Bitle! r, Flur und Hecke, ift verſchneit D die weiße Decke ſueh weit und breſt. der Straße ellet tig jung und alt, emand 920 verweilet, Denn die Luft iſt kalt. Glſicklich kann ſich preiſen Wer am Ofen ſitzt Und beim Töpſfchen„Heißen“ All Unbill verſchwitzt. Darum habt Erbarmen Mit den Sängern klein, Jüttert unſre armen Lieben Vögeleink Kommt der Frühling wieder, Luſtig dann erſchalln Frohe Dankeslieder Von den Sängern all'n. iſt die Cur,te Kie shauer. Berliner Theater. Man iſt kein Koſtverächter und drückt nicht verſchämt das be⸗ bartete Geſicht hinter den Altjungfernfächer, wenn das ewige Spiel verliebter Libellen reizvoll vor den Sinnen gaukelt; das Spiel, dem letzten Endes die Kunſt alle ihre Lieblichkeiten und das Leben ſeine Forterhaltung dankt! Sogar gegen die durch Seide ſchimmernden grazköſen BVeine der Maria Orska habe ich mönchiſche Einwen⸗ dungen nicht zu erheben. Aber ſchließlich— ein Stück, das nur für die Koketterie dieſer niedlichen Füße und deren pikanten An⸗ hang geſchrieben zu ſein ſcheint, kann doch den geiſtigen Anſprüchen beſcheidenſter Denker und Denkerinnen ſchwerlich genügen! Für Freunde des Schauſpiels, die lediglich 1255 ein Schau⸗Spiel ſuchen, ſollten unſere Schauſpielhäuſer ihre gaſtlichen Pforten nicht öffnen. Doch nicht das Auge iſt, das ſei wiederholt, der ſtrenge Rrote ant. Selbſt der regelrechte Purzelbaum, mit dem die Orska die Plaſtik ihrer ſchlanken Formen in Freiheit vorführt, ſich belächeln, wäre der körperliche Mutwillen mit geiſtiger nur noch entfernt verwandt. Doch was aus dem Luſtſpiel„Karuſſell“ des Franzoſen Louis Verneuil, in Bruno Franks deutſcher Ueber⸗ ſetzung aufgeführt im Komödienhaus unſer Ohr heimträgt, das iſt ausſchließlich ſexuelle Gemeinheit. Ein paar Situations⸗ und Dialogwitze fallen daneben kaum ins Gewicht. Vielleicht vereinigen ſich vorurteilsloſe Leſer mit mir auf dem Standpunkt: Das Ver⸗ wegenſte im Reich des Kupido mag künſtleriſch⸗ſittlich ſein, wenn die naive Natur Patin iſt; aber die geſchäftstüchtige Spekulation auf zahlungsfähige Lüſtlinge erregt Uebelkeit. Es gilt von der porno⸗ graphiſchen Budapeſter Verlagsliteratur, wie von dem franzöſiſchen Luſtſpiel des Verneuil, das in der Werkſtätte einer Kokette ſpielt. Der pythagoräiſche Lehrſatz lautet: Das Quadrat dieſer Hypo⸗ thenuſe(der gewerbsmäßigen Liebhaberin) iſt gleich der Summe der Quadrate der beiden Katheten(eines Aushälters und eines Aus⸗ gehaltenen). Das ſinnige Spiel vertauſcht, die Verſehung im Börſenſpiel anerkennend, die Rollen der beiden Katheten: Der Aus⸗ hälter wird arm und Ausgehaltener, der Ausgehaltene wird reich und Aushälter. Immer iſt der reiche bloß der offizielle, der arme der wirkliche Geliebte Liebe? Pfui Teufel! Daß das Stück ſeinen geilen Beifall fand, ſoll Leichtfertige nicht verleiten, über Babel Berlin wehzuklagen. Der Prozentſaß gewiſſer Kunſtfreunde mag in allen Städten ungeführ der gleiche ſein. Aber Berlin iſt eine große Stadt. Hermann Kienzl. Kunſt und Wiſſen. 4 r Thalia. Heft 19 der„Rheiniſchen Thalia“ be⸗ zurückgewonnent Schmmacher. Ein Schneeſonntag. Ein alter Mitarbeiter, der mitunter mit Erfolg den Pegaſu⸗ reitet, brachte uns dieſer Tage ein Gedicht, in dem er eine gar be⸗ wegliche Klage über den zu geringen Schneefall anſtimmte. Ehe wir dazu kamen, die Beſchwerde Frau Holle durch Veröffentlichung be⸗ kannt zu geben, fing es von neuem zu ſchneien an, ſodaß wir es für ratſam hielten, das Gedicht für einen geeigneteren Zeitpunkt zurück⸗ zubehalten. Es iſt aber auch möglich, daß unſer Mitarbeiter, der als großer Naturfreund jedenfalls mehr als wir perſönliche Bezieh⸗ ungen zur himmliſchen Schneefabrik hat, durch Funkſpruch unmittel⸗ bar ſeine Beſchwerde übermittelte, denn am geſtrigen Sonntag hat es in Mannheim geſchneit, wie wir es ſeit Jahren nicht mehr er⸗ lebt haben. Bereits gegen 9 Uhr vormittags fing es ganz fein zu rieſeln an. Die Flocken ſtanden noch unter dem Einfluß der Kälte, die um 8 Uhr 5 R. betrug. Der Hauptſchneefall ſetzte, da die Tem⸗ peratur inzwiſchen ſich immer mehr dem Nullpunkt genähert hatte, gegen 1 Uhr ein. Lange Zeit, nahezu bis zum Anbruch der Abend⸗ dämmerung, fielen die Flocken ſo dicht, daß die Stadt in ein Schnee⸗ gewand von ungefähr 10 Ztm. Dicke gekleidet war. Hoffentlich haben ſich recht viele Amateurphotographen aufgemacht und das ſel⸗ tene Schauſpiel auf der Platte feſtgehalten. Eine Zeitlang trug das Schneetreiben ausgeſprochen nordiſchen Charakter, da die Flocken in zwar kleinem Format, aber ungemein dicht herniederrieſelten. Für alle Naturfreunde war das Schauſpiel dieſes langandauernden, wech⸗ ſelvollen Schneefalles von großem Reiz. Man kann ſich auch nicht⸗ Schöneres denken, als am Fenſter zu ſien und dem Flockenſpiel zu⸗ zuſchauen. Manches Kind wird zum erſtenmal etwas derartige⸗ geſehen haben. Leider iſt die weiße Herrlichkeit nur zu ſchnell vernichtet worden. In der 7. Abendſtunde wurde der fallende Schnee immer wäſſeriger und dann regnete es ſogar furze Zeit. Um 8 Uhr zeigte daz Thermometer 1 C. über Null an. In den ſpäteren Abendſtunden konnte man meinen, die Temperatur würde wieder anziehen. Aber man täuſchte ſich— ſchon während der Nacht trat Tauwetter ein und heute morgen mußte man durch eine ſchmutzige, ſchlüpfrige Maſſe waten. Nur ganz wenige Hausbeſitzer hatten bereits geſtern die Geh⸗ wege geſäubert. Wer dieſe Sonntagsarbeit freiwillig auf ſich nahm, hat gut daran getan, denn heute iſt die Reinigung ſchwieriger, weil der Schnee zu feſtgetreten iſt. Die ſtädtiſche Straßenreinigungs⸗ kolonne wurde in ihrer Sonntagsruhe überhaupt nicht geſtört. Es iſt nur ein Glück, daß es nicht 24 Stunden lang ſo wie am geſtrigen Nachmittag geſchneit hat. Die verkehrsſtörenden Folgen wären nicht auszudenken geweſen. Viele werden ſich geſtern gefragt haben, warum wir denn eigentlich Straßenreinigungsgebühren bezahlen? In der Zeit des größten Schneetreibens waren die Straßen nahezu menſchenleer. Nur diejenigen, die unbedingt ins Freie muß⸗ ten, wateten unterm Regendach durch das friſchgefallene Himmels⸗ geſchenk. In den Abendſtunden wurde es lebendiger, ſodaß Theater, Kinos, Kaffeehäuſer und Wirtſchaften den üblichen Beſuch aufzu⸗ weiſen hatten. Der Verkehr auf den Staats⸗ und Nebenbahnen war nicht ſo lebhaft, wie man erwartet hatte. Das Gros der Rodler und Brettlehupfer ſcheint ſchon am Samstag die Fahrt in die Winterſport⸗ gefilde angetreten zu haben. Eine Wanderung von ſeltenem Reiz unternahm der Odenwaldklub zur Mannheimer Hütte auf dem Eichel⸗ berg. Etwas derartiges erlebt man nicht alle Tage. Für die Jugend wird es ein Erlebnis geweſen ſein. Sch. 33** Eröffnung des Jamilienbades im Herſchelbad. Im Geiſte ſehe ich beim Leſen dieſer ungewöhnlichen Ueberſchrift manche empörte und mißbilligende Miene. Familienbad in einer Badeanſtalt! wie kann man aber auch. Verzeihung, wert⸗ geſchätzte Leſer und Leſerinnen, nicht vorſchnell urteilen, ſondern ſich durch eigenen Augenſchein davon überzeugen, daß es im Mannhei⸗ mer Winter⸗Familienbad recht manierlich zugeht Wer etwas ande⸗ res vorausſetzte, hat ſich ebenſo getäuſcht, wie diejenigen, die über die Strandbäder am Rhein und Neckar im verfloſſenen Sommer von vornherein den Stab brachen. Als ich, einer Einladung des Herrn Stadtbaudirektor Volckmar Folge leiſtend, geſtern vormittag zwiſchen 11 und 12 Uhr das Herſchelbad aufſuchte, tummelten ſich in dem Wel⸗ lenbad in der großen Männerſchwimmhalle noch etwa 60 männliche und weibliche Perſonen, in der Hauptſache jüngere Leute, mit ſoviel Freude und Vergnügen, daß ich gern an der allgemeinen Schaukelei kilgenommen hätte, wenn ich im Beſitz des vorgeſchriebenen Bade⸗ uges geweſen wäre. Die Badehoſe iſt nicht zugelaſſen. Man wuß den gleichen Vadeanzug wie die holde Weiblichkeit tragen. Wie an mir ſagte, hatten ſich die meiſten Waſſernixen zwiſchen 9 und 1 Uhr in die ſchaukelnden Wellen geſtürzt. Wer es noch nicht weiß, dem ſei verraten, daß nur erwachſene Perſonen zugelaſſen werden Und dieſe Erwachſenen müſſen über⸗ dies ſchwimmen können, da die Wellen eine zu große Gewalt haben. Man kann ſich nur mit Mühe aufrecht erhalten, wenn man von einer Welle mit voller Wucht getroffen wird. Nur das Seil, das das Vaſſin in ſeiner ganzen Länge durchzieht, bietet einen ſicheren Halt. Einem älteren Herrn— die große Glatze und die Beleibtheit ließen ungefähr auf die Zahl der Jahre ſchließen— machte es ein beſonde⸗ res Vergnügen, ſich, auf dem Bauche liegend, von der heranbrauſen⸗ den Welle völlig überfluten und ein Stück vorwärts ſtoßen zu laſſen. Dieſe und andere Szenen geſtalteten das Zuſchauen recht unterhal⸗ tend, forderten zugleich aber auch geradezu heraus, heute ſchnell das Verſäumte nachzuholen und das zum nächſten Familienbade notwen⸗ dige Trikot zu erſtehen. Die Badezeit beträgt 45 Minuten. Aber da es Allen in dem auf 22 Grad C. erwärmten Waſſer ausgezeichnet gefiel, ſo waren gegen 12 Uhr noch eine Anzahl Badegäſte vorhan⸗ der perſönlich in dem Hefte zu Worte kommt. Wieland als Theater⸗ direktor und Wieland in ſeinen Beziehungen zum Mannheimer Thegter werden ferner behandelt. Bekannklich hat Wieland den Stoff zu dem Theaterkapitel in ſeinem Schildbürgerroman zumeiſt aus Mannheimer eigenen und Leſſings Erlebniſſen gewonnen. Der Mannheimer„Theaterſaal“, älteren Mannheimern lieb und wert, erſteht in einem vorzüglichen Bilde aus dem 18. Jahrhundert mit Erläuterungen. Wiesbadener Theater. Daß Hanns Johſt, deſſen Schau⸗ ſpiel„Der König“ im Staatstheater zur Erſtaufführung kam, als eins der ſtärkſten dramatiſchen Begabungen unter unſeren Jungen bezeichnet werden konnte, iſt charakteriſtiſch für eine Zeit, die daz Weſen des Dramas zumindeſt in ſeiner techniſch⸗komponiſtiſchen Be⸗ deutung vollſtändig verkennt oder der doch das ſchöpferiſche Tem⸗ perament fehlt, gewonnene Erkenntnis von dramatiſcher Notwen⸗ digkeit in die Form zu zwingen. Hat Johſts Grabbe⸗Drama„Der Einſame“ in ſeiner loſen Szenenfolge noch gewiſſe Höhepunkte, „Der König“, rein gedanklich konzipiert als abſtraktes Problem, iſt das typiſche Beiſpiel des Un⸗Dramas. Den Mangel an dramatiſcher Intenſität ſoll gedanklich erhitzte Dialektik erſezen. Rede und Gegenrede wird darüber zu einer pathetiſch gegebenen Philoſophie. In der dünnen Atmoſphäre des Ideenhaften gedeihen nur Typen, Begriffe, nicht Menſchen von Fleiſch und Bein. So hätte ſinn⸗ entſprechend der problematiſchen Bedeutung die Darſtellung eine rein ſtiliſierte Wirkung anſtreben müſſen. Der Regie Dr. Buxbaums aber gelang nicht die Vereinheitlichung von Idee, Inſzenierung und Spiel. Die farbſchönen Bühnenbilder zwar betonten mit guter Einfühlung die klare, einfach ornamentale Linie des Stils, doch die Darſteller kamen bei erfreulichen Einzelleiſtungen im weſent⸗ lichen über realiſtiſche Geſtaltung nicht hinaus. Nur Momber (Dr. Melier) fand als Typ ſchlechthin in der äußeren Linie der Bewegungen Expreſſion innerer Weſenheit. Der Beifall war ſtark. Diehl(König), Thila Hummel(Königin⸗Mutter) und die übrigen wurden lebhaft gefeiert. Eine Anerkennung der deulſchen Wiſſenſchaft. Der Direktor der Univerſität in Buenos⸗Aires, Prof. Dr. Arce, ein Argentinier, ſagte gelegentlich ſeines Berliner Aufenthaltes einem Berliner Journaliſten u.., daß die deutſche Wiſſenſchaft für Argentinien unentbehrlich ſei. Vor allem ſei die deutſche Technik, z. B. die optiſchen Inſtrumente und die chemiſchen Präparate, nicht zu er⸗ ſetzen. Die Wiſſenſchaft bilde die verbindende Brücke aus der Vor⸗ kriegszeit in eine beſſere Zukunft Wenn es einen wirklichen Inter⸗ nationalismus jemals geben könne, ſo könne ſich dieſer nur aus dem Boden einer internationalen Wiſſenſchaft herausbilden. hema: Wieland und das Theater. Den 0 Hochſchulnachrichten. Der Archäologe Prof. Dr. Dragen⸗ Anmlaß gibt die bevorſtehende Urau des von Wieland an⸗[bdorff(Berüün) hat den Ruf an die Untverſität Freiburg i. B. werepen Omftfpie„De b b Maulbg, arnnen f˖ 4. Seite. Nr. 13. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miitag ⸗Ausgabe.) Montag, den 9. Jannar 1922 den, die nicht mittun konnten, weil alle Zellen beſetzt waren. Von ungefähr 300 Perſonen war der erſte Familienbadetag beſucht, ein recht vielverſprechender Anfang, der jedenfalls die Abſicht in die Tat umſetzt, auch in der Woche die Wellen für beide Geſchlechter 7 5 kem zu laſſen. Der zweiprozentige Reparaturbeitrag. Das Beiſpiel über den Anteil des Reparaturbeitrages in dem Artikel des Mittagblattes des„Generalanzeigers“ vom 6. Januar „Noch einige Bemerkungen und Vorſchläge zu den Mannheimer Mietangelegenheiten“ führte zu dem Mißverſtändnis, als ob die 2 Proz. von den 1600 Miete berechnet ſeien. In Wirklichkeit ſind dieſe 2 Proz. vom Steuerwert des Hauſes zu berechnen, und da fal⸗ len im günftigſten Fall auf eine Wohnung von 1600 4 anteil⸗ mäßig von der e Reparaturſumme höch⸗ ſtens 215 Mark. In den meiſten Fällen wird es noch niedriger ſein. Jeder Mieter kann ſeinen Anteil ſelbſt berechnen, indem er vom Geſamtbetrag der Reparaturkoſten(vom Steuerwert des Hauſes be⸗ rechnetl) ſeinen im Verhältnis zur Geſamtmieteinnahme des Haus⸗ beſitzers fälligen Teil berechnet. Ein Beiſpiel macht es am beſten klar. Vom ganzen Haus werden 2100„ Innen⸗Reparaturkoſten eingenommen(2 Proz. von 105 000). Von der Geſamtmiete macht die betreffende Wohnung den 7. Teil aus. Alſo fallen auf dieſe Wohnung 300. Zwei Drittel davon ſollen für dieſe Wohnung ſel⸗ ber verwendet werden, alſo nur 200„, während die andern 100 1 für andere Innenreparatur des Hauſes beſtimmt iſt. Beträgt die Wohnungsmiete den 10. Teil der Geſamtmiete, ſo entfallen auf dieſe Wohnung nur 210 A, bezw. für die Wohnung ſelbſt nur zwei Drittel davon= 140. Daß damit heute wenig mehr anzufangen iſt, braucht nicht betont zu werden, es bleibt alſo nur der Ausweg, daf entweder abwechſelnd bald dieſe, bald jene Wohnung größere Repa⸗ raturen bekommt, oder daß die Mieter den überſteigenden Mehr⸗ betrag ſelber tragen. G. Knodel. Jernſprechverkehr mit dem Rheiniſchen Induſtriegebiel. Wie die Handelskammer Mannheim auf Grund einer Benachrichtigung durch die Oberpoſtdirektion Karlsruhe mitteilt, iſt die während der Sommermonate unverhältnismäßig oft geſtörte Fernſprechverbin⸗ dungsleitung Mannheim⸗Duisburg⸗Ruhrort auf der Muden Länge eingehend geprüft worden, wobei die aufgefundenen ängel beſeltigt wurden. Inzwiſchen iſt 10 eine zweite Lei⸗ tung Mannheim⸗Duisburg neu in Betrieb genommen worden. Neu vorgeſehen iſt je eine Fernſprechverbindungsleitung zwiſchen Mannheim und Eſſen und Mannheim und Krefeld, die vorausſichtlich innerhalb der nächſten 3 Monate fertiggeſtellt ſein werden. Der Fernſprechverkehr zwiſchen Mannheim und dem rhei⸗ niſchen Induſtriegebiet wird nach Inbetriebnahme der neuen Leitung eine weſentliche Verbeſſerung erfahren. bzd. Rückgung der Expreßgutbeförderung in Baden. Infolge der Erhöhung des Expreßguttarifes durch das Reichsverkehrsminiſte⸗ rium iſt nach Angaben der Eiſenbahngeneraldirektion Karlsruhe die⸗ ſer Verkehrszweig um 60 Proz. zurückgegangen. veranſtaltungen. 8 Ankerhaltungsabend des G. D. A. Am Sonntag abend hatte der G. D. A. ſeine Mitglieder zu einem Unterhaltungsabend in die Räume des Friedrichsparkes eingeladen, zu dem ein gediegenes aufgeſtellt war, das unter der geſchickten Leitung des errn Sophar allſeits befriedigen konnte und das frohe und ge⸗ mütliche zu einem genußreichen Abend ach der don der Kapelle Becker zu Gehör uvertüre aus der„Fledermaus“ begrüßte der 1. Vorſitzende, Wolf die Erſchienenen und wies eindringlich auf die Bedeutung der kommenden Wahlen zur Angeſtelltenverſicherung hin, bei denen es ſich darum handle, die Liſte des G. D. A. durchzubringen und ſo die ſelbſtändi zu erhalten, deren Ver⸗ ſchmelzun it der Invalidenverſicherung von verſchiedenen Seiten eplant iſt. Das OQuartett des„Mannheimer Sängerkreiſes“ brachte odann unter der Leitung von Herrn Karl Köhr die beiden Lieder„Heilige Nacht, o gieße Du“ und„Die Abendglocken läuten“ in vollendeter Klangſchönheit zum Vortrag. Als Klapier⸗ ſoßßſtin trat hier dum erſten Male Frln. Luiſe Frank mit Liſzt's Regata Venzlana“ und„Die Jagd“ von Rheinberger auf; eine ige Schülerin des Inſtitute für vierſpiel, die al 5 Verl n err 8 gutes zu verſprechen ſcheint. aufe des Abends vom—— Nationaltheater die Arie der Amelie aus der Oper„Ein Maskenball“ und einige kleine Lieder von Brahms, Sucher und Strauß, die mit reichem Beifall aufgenom⸗ men wurden und ſie zu einer Zugabe„Ave Maria“ dang, Ge⸗ ſchmackvoll in die muſikaliſchen Vorträge eingeflochten warteten Fr. Meſel Gerlach und Frin. Anna Hohmann vom Ballett des gen Nationaltheaters mit einigen Tänzen auf, die von den An⸗ den dankbar aufgenommen wurden, ſo daß 185 ch zu einigen N entſchließen mußten. Den Lachmuskeln brachte Herr Tom unz Arbeit, der mit ſeinem ſelbſtverfaßten„aktuellen Zeitbild“„O fröhliche, o du ſelige, alte gute Zeit“ und einigen anderen humo⸗ ſchen Vorträgen auf das beffele unterhielt. Die Beſucher eben noch über Mitternacht bei Tanz und Spiel beiſammen. 8 Schriftſteller⸗Berein Mannheim-Cudwigshafen. Der Vortrag Mader no findet heute abend ſtatt.(Siehe Anzeige.) d. Stenographiekurs. Der Stenographen⸗Verein Ga⸗ belsberger eröffnet am morgigen Dienstag neue Anfängerkurſe in der D 7⸗Schule.(Näheres Anzeige im Samstag Mittagblatt.) Der Stenographenverein. Stolze · Schren · Mannheim eröffnet am morgigen Dienstag einen Anfängerkurs für Damen und Herren unter bewahrter Leitung.(Siehe Anzeige.) Rleines Feuilleton. gtraut und Speck im Volksmund. Das Sauerkraut iſt das„fürnehmſte Gemüs“ des Schwaben. Doch iſt es nur dann gut, wenn„e Sau drüber ſpringt“, d. h. wenn es mit Schweinefett ſchmackhaft gemacht iſt, oder auch, wenn man es„ſäuiſch kocht und ſauber verrichtet“. Dieſem Nationalgericht ſind eine Menge Redensarten und Sprichwörter erwachſen.„Es iſt noch Vorrat da“ wird z. B. erſetzt durch:„es iſt nolch) Kraut im Hafe“. Um die Armut eines Mannes zum Ausdruck zu bringen, verwendet man das Wort:„er iſt ſo notig(arm), daß ihm's Kraut nimmer ſiedet“.„J han z' Neujahr keiln) Kraut geſſe“ iſt ſoviel als: ich kann mir nichts leiſten.„Nach em ſaure Kraut kommt ſelteln) was Beſſ'res“ bedeuket:„es kommt nichts Beſſeres nach“. Ein Maͤdchen, das keinen Witwer heiraten will, begründet ihren Ent⸗ ſchluß damit, daß ſie kein„aufgewärmtes Kraut“ eſſen möchte. Iſt emer zu arm für eine beabſichtigte Heirat, iſt er zu mager in das Kraut“. Einer, der in Ungnade gefollen iſt, hat's„Kraut verſchüttet“. Von einer Ortſchaft, deren Häuſer alle auf einer Seite der Straße ſtehen, ſagt man ſpöttiſch.„Sie ſiedeln) s Kraut nur auf einer Seite. Der Eigennützige ſagt:„Laß mi mein Kühle in deim Schmalz backe, na darfſt deiln) Fleiſch in meim Kraut ſiede()“, oder auch: Vaß mi meiln) Kaffee uf deim Feuer kocheln), na kannſt du deiln) Fleiſch in meim Kraut kocheln).“ Sehr ſinnig iſt das Wort:„Beſſer e. Schüſſel voll Kraut mit Lieb, als e Keſſel voll Speck mit Streit.“ Der Starke renommiert:„So'n Kerle wie den friß i uf'm ſaure Kraut“. Der Bramarbas frißt ſogar„den Türke ufm Kraut“. Vom Kraut iſt der Speck nicht zu trennen. Drum heißt es: Lieber e Laus im Kraut, als gar kein Speck“. Oder:„Speck und Kraut gibt fette Haut“ auch:„füllt em Baure die Haut und deln) Herreln) d. Mäge“. Von weiteren Redensarten, die ſich an den Speck knüpfen, ſeien erwähnt:„Da kaln) maln) Speck ſchneiden“ einen Vorteil finden;„der Speck iſt nicch)ht ſo hoch, wie er ihn chneidle)ht= es iſt etwas nicht ſo glänzend, als einer ſagt:„der nimmt de Speck ſcholn) ſellb)eweg“= er nimmt ſtets das Beſte für ſich;„der hat de Speck beim dickeln) Teil verwiſcht“= es iſt ihm eimas gelungen. Will einer für wenig viel bekommen, ſo wirft er„e Bratwurſt nach re Seite Speck“ Macht einer einen zweifelhaften Gewinn, ſe„geht der Speck auf die Wurſt“. Außer dem allgemein üblichen „Mit Speck fängt man die Mäuſe“ werden ſprichwörtlich verwendet: „Die geſcheiten Mäus“ fängt maln) mit Speck“,„Maln) jagt 'Katzeln) ze ſpat vom Speck, wenn er'freſſeln) is()“;„DKatz zum Suec ſetze“;„Mit Speck macht maln) alle Katze zahm“...H. Berein für Geſundsheitspflege e. V. Am kommenden Mittwoch abend findet im alten Rathausſaal ein Frauen⸗Vortrag über Entwicklungs⸗ und Wechſeljahre und Frauenkrankheiten ſtatt. Nä⸗ heres ſiehe Anzeige. Spielplau des National-Theaters Neues Theater Jan. 1 Vorstellung 4 Vorstellung 1 9. M. 28 ADer iliegende Holländer 7 10...V. Die armseligen Besen- binder 7 11. M. Auß. Miete:Schneewittchen 3½ Der Waffenschmied 7 25 C NRosmersholm 7 12. D. 25 D Tosca 7 13. F. 26 A Fiesco 7 14..26 D Des Esels Schatten 7 Der Vetter aus Dingoda 7 15. 8. 25 B Eidelio 7 Der Schwarzkünstler 7½ 16. M. 26 C Dus Christeiflein 7 Rommunale Chronik. Der Leipziger Meſſeturm. Nach einer Meldung aus Leipzig nähert ſich der giga⸗ttiſche Plan eines Meſſeturms von 30 Stockwerken der Verwirklichung Der Rat der Stadt Leipzig hat genehmigt, daß der Meſſeturm auf dem Platz am Fleiſchermarkt errichtet wird. e Unternehmer des Rieſenbaues ſind mit dem Angebot des Rates einverſtanden und hoffen auch die Geldmiitel auf⸗ zubringen. Das Gebäude ſoll eine Höhe von 120 Metern und im Kern einen Umfang von 60 Metern haben. Es wird nicht aus 30 Stockwerken im landläufigen Sinn beſtehen, ſondern aus ſechs aufeinandergebauten Hän⸗ 5ſern mit je fünf wechſelweiſe verſchieden hoch Stockwerken, im ganzen alſo tatſächlich aus 30 Stockwerken. Die Baukoſten wurden im Herbſt 1919 mit 30 Millionen Mark ermittelt, jetzt ſind ſie bereits auf 75 Millionen Mark geſtiegen. Der Entwurf ſtammt vom Architekten Haimopiei, der mit Baurat Tſchammer(beide in Leipzig) zuſammen die Pläne aus⸗ arbeiteten. Der Verkehr ſoll ſich wie in jedem anderen Meſſebaus regeln, die Feuerſicherheit beſonders groß ſein. Die Geſellſchaft, die den Meſſeturm baut, nennt ſich Handelsbau Leipßiger Meſſeturm, wie auch der Bau ſelbſt bener Rab den Seart Lepug labzs belgerden Peſtheab: Ncden at der Stadt zig fa enden 5 ſeit vielen Monaten der Plan eines Meſſetu ms für verſchiedene Stellen der Stadt projektiert, aber kein Platz als geeignet befunden worden iſt, einigte ſich der Nat dahin für die Errichtung eines Meſſeturmeg den Platz am eiſcherplatz, gegenüber dem Alten Theater, da, wo jetzt das Hahnmanm⸗ Denkmal ſteht, in zu nehmen. Die Errichtung eines Meſſeturmes an dieſer Stelle bedingt eine völlige Verlegung der angrenzenden en und der Anlagen. Wenn die Koſten hierfür von den Unternehmern getragen und wenn die Mittel ſichergeſtellt werden, die zur Errichtung des Bauwerks nötig ſind, loll das Gebäude auf 99 Jahre in Erbpacht gegen einen an ⸗ gemeſſenen Erbpachtzins errichtet werden. Zuſtimmung der Stadtverord⸗ neten iſt hierfür einzuholen. Berlin, 9. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Eine Proteſtkundgebung, an der etwa 5000 Berliner Hausbeſitzer und Hausbeſißerinnen teil⸗ nahmen, beſchloß, in den Streik zu treten, d. h. die Zahlung jeglicher Abgaben zu verweigern, falls die Höchſtmietenzuſchläge nicht ſo geändert würden, daß endlich ein Ausgleich zwiſchen Ausgaben und Einnahmen geſchaffen werde. ſtleine Mitteilungen. Nach den bisherigen Ermittelungen be⸗ trägt ab 1. Januar der Verbraucherpreis für das Liter Milch in Freiburg.20„, in Schopfheim.10 und in Lörrach 5&Kk.— Der Stadtrat von Freiburg hat beſchloſſen, von dem geplan⸗ ten Ausbau der Straßenbahn nach dem VPorort Littenwei⸗ ler abzuſehen und die Ausführung des Straßenbahnbaues bis zu Zeiten größerer Arbeitsloſigkeit zurückzuſtellen.— In Mundel⸗ fingen(A. Donaueſchingen) kam in der letzten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung u. a. auch die Vorlage betr. Neuanlage eines Kraft⸗ werks an der Wutach bei Achdorf zur Debatte. Es erfolgte die Ge⸗ nehmigung Das Werk erfordert einen Koſtenaufwand von.6 Mil⸗ lionen Mark; es erzeugt 720 000 Kilowattſtunden Tag⸗ und Nacht⸗ ſtrom. Das Proſekt wird den Behörden zur Genehmigung der Kon⸗ zeſſion vorgelegt werden.— Für das Verſorgungsgebiet der Frank⸗ furter Gasgeſellſchaft und für die vom Städtiſchen Gaswerk Hed⸗ dernheim zu verſorgenden Stadtteile iſt mit Wirkſamkeit von der nächſten Seeeng n der Gaspreis auf.23 für das Kubikmeter n. Die erhöhung der Gaspreiſe war unvermeiblich, weil ſeit 1. Dezember 1521 die Herſtellungskoſten des Gaſes durch ern 2 gen um 10,4 Pfg. und durch weiteres Anziehen der Koſlenpt um 6,2 Pfg. pro Kubikmeter geſtiegen ſind. Infolge erhöhter en aus den Nebenerzeugniſſen, welche ſich pro verkauften Kubikmeter Gaſes auf 9,6 Pfg. belaufen, iſt nur eine Gaspreiserhöhung von 7 Pfg. pro Kubikmeter erforder⸗ lich.— Die neuen Höchſtmietenzuſchläge ſind vom Magi⸗ ſtrat für die Stadigemeinde Berlin ab 1. Januar 1922 wie folgt feſtgeſetzt: 1. Für Wohnungen, insbeſondere auch ſolche, die mit ge⸗ werblichen Räumen verbunden ſind 70 v. H. 2. Für zu gewerblichen Zwecken im Sinne der Gewerbeordnung hergeſtelſte Räume: a) bis zu einer Friedensmiete von 2000 70 v.., b) bis zu einer Frie⸗ densmiete von 5000„1 90 v.., c) bei einer Friedensmiete über 5000 120 v. H. Unberührt bleiben die laufenden Verträge. Aus dem Lande. Schneeſonniag in Heidelberg. An ſchneeigen Wintertagen kommt es des öfteren vor, daß man Samstags den Rodel vom Speicher holt und alles herrichtet, um am Sonntag zu fröhlichem Rodelſport in die Berge zu ziehen, daß über Nacht plötzlich Tauwetter einſetzt und der Sonntags⸗ traum nichts als ein ſchöner Traum bleibt. Geſtern hatte es der Wintergott mit ſeinen Schneejungfrauen und Schneemännern beſſer gemeink. Ueber Nacht rieſelte es flockigen Schaum vom Himmel und der Sonntag erwachte mit einer weißen Zuckerhaube, die der Erde über Nacht übergeſtülpt worden war. Die ſeelenloſen Stein⸗ häuſer der Großſtadt, die Kirchen mit ihren hohen zackigen Türmen, alle glichen ſie dem Knuſperhäuschen aus dem„Rotkäppchen“ und ſchmiegten ſich ſo traulich an die Erde an, als lägen ſie ſchon Jahr⸗ hunderte in tieſem Winterſchlaf. Gar mancher ſteckte früh morgens den in die 15 Schlafmütze gehüllten Kopf zum Fenſter hinaus und verſenkte ſein leibliches Wohl griesgrämig wieder ins warme Rodel auf dem Buckel, hinauf auf die weißen Gipfel der ver⸗ ſchneiten Berge, die ſich verträumt in die Höhe reckten. Wer in die Berge zog, hatte den beſſeren Teil der Sonntagsfreuden er⸗ wählt als die, die hinter dem warmen Ofen zu Hauſe blieben. Jauchzende Rodler und Rodelmädel belebten bald den hohen Königſtuhl bei Heidelberg und Schlitten auf Schlitten ſauſten die ſteilabfallende, gewundene Bahn zu Tal. Was ſchadete es, daß manch einer mit ſeinem geſchwinden rzeug an den prallte, wo das Rennpferd krachend in Fetzen ging und die glück⸗ lichen Beſitzer aus dem molligen Schnee die Beine in die Luft treckten!— Andere wieder nahmen in ſchwungvollem Bogen die ſogenannte„Gemütsmenſchenkurve“, jene gefährliche Stelle, an der ſich mit Vorliebe ſchadenfrohe Zuſchauer aufſtellen, um auch ihre Freude am Rodeln— die Schadenfreude— zu haben. Auf der lut ſtrahlende Köpfchen klatſchend im Schnee verſinkt und 7erte örperteile blaue Flecken bekommen. Je größer der Schmerz, deſto lauter und herzbeſreiender nuß der Juchzer ſein, den Buben und Mädels ausſtoßen. Bis in die ſchon früh hereinbrechende Nacht tummelten ſich die Bergkraxler auf der Bahn, die ſo kurz iſt, wenn man zu Tal ſauſt, und ſo endlos lang, wenn mühſam der Schlitten wieder hinaufgezogen wird In luſtig wirbelndem Schneegeſtöber kehrten die ſportbeſeſſenen Männlein und Weiblein kraftſtrotzend und mit naturgeröteten Backen heimwärts. Viele freuten ſich vielleicht auf den„blauen Montag“. Ihre Vorfreude wird enttäuſcht ſein, denn ſo blendend weißen Flocken in ſchlammige Ströme ver⸗ wandelt, die ſich toſend wie kleine Gießbäche zu Tal ch. Helmſtadi, 9. Jan. In der hieſigen Gemeinde iſt nun die Maul⸗ und Klauenſeuche erloſchen. Die Sperrmaßnahmen Bett Mancher und manche aber ſtapften früh morgens ſchon, den hof Rodelbahn iſt es nicht angebracht, zu heulen, wenn das von Winter⸗ über Nacht iſt warmes Taumwetter eingetreten, das die geſtern noch⸗ ſind aufgehoben worden. Im benachbarten Reichartshauſel iſt die Seuche auch ſtark zurückgegangen, ſodaß nur noch ein Gehnh verſeucht iſt. Im Hinblick darauf iſt nur das Gehöft noch als Spen gebiet erklärt worden. ö ( Freiburg, 9. Jan. Eine große erlebten an Silveſterabend drei Familien in der Hochbergſtraße. Als ſie nämlic ihre Hausmiete zahlen wollten, ſchenkte ihnen der Hau? beſitzer den vollen Vetrag der Miete mit dem Bemerken, ſß möchten ſich dafür etwas brauchbares kaufen. ):( Lörrach, 9. Jan. Wie aus Baſel dem dortigen„Forwäge 5 wird, werden auf dem Basler Güterbahnhof in letzter Jen ſäglich mehrere Wagenladungen Weizenmehl mit einem chem Farbſtoff vermiſcht, um es für Backzwecke unbrauchbar machen. Dieſes Mehl wird dann nach Frankreich zu Futterzwecke zum Preiſe von 34 Franken per 100 Kilo verkauft. Aut der Pfalz. * endwigshafen, 9. Jan. Die Rheinlandkommiſſien * angeordnet, daß die Mitglieder der Beſatzungsheere und de ommiſſionen von derſ erhöhten Umſatzſteuer für aus diſche Banknoten, ausländiſches Papiergeld und ſonſtige Geldſorn owie von der neu eingeführten Deviſenumſatzſteuer beſt ind. Es wurde jedoch zugeſichert, daß Maßnahmen getroffen w ſollen, um Wechſel⸗ und Uebertragungsgeſchäfte ſpekulat Art, ſowie Kapitalanlagen und Ankäufe außergewöhnlichen* fanges dennoch der Steuer unterwerfen zu können. Hierüber noch Verhandlungen im Gange. Die Befreiung erſtreckt ſich m auf die erſan Jer für Aktien und Schuldverſchreibungen. *Schifferſtadi, 9. Jan. Bürgermeiſter Dr Braun 1 Schifferſtadt wurde auf Anordnung der Staatsanwaltſchaft Heidelberg in Haft genommen. Wie verlautet, handelt es 15 um ein Verbrechen gegen§ 175. Zugleich mit ihm wurde Heidelberger Student namens Landes verhaftet.. „Speyer, 9. Jan. Ddas Annahmeverbot für.% und Frachtſtückgut in Bayern iſt mit ſofortiger Wirkſamt aufgehoben worden. Die Sperre für Eil⸗ und Fracht Wagenladungen bleibt mit Rückſicht auf den beſtehenden Kohlen mangel bis auf weiteres noch beſtehen. Gerichtszeitung. Mannheimer Strafkammer. 1 Eine längere Unterbrechung erfuhr die Verhandlung gegen 19jährige Arbeiterin Sophie Z. aus Neckarau wegen brechen nach§ 218 Str. G.., die haben ſoll, die Folgen in b Verdehrs beſeitigen. Die Angeklagte ſiel in Herzkrämpfe daß die Ber andlung wiederholt ausgeſetzt werden mußte, M wurde zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Arbden Bernhard S. 1 deſſen verheiratete Schweſter Emma S. wur 25 da die Z. frühere belaſtende Angaben nicht aufrecht von Brtlgeuerd ned e(Gert:.. Be. Sirſche Dr. 88 und Dr. Rothſchild.) Am 8. Juli v. Js. fand in Lützelſachſen der Landwirt Dihh mann 10 ſeiner jungen Hühner tot in ſeinem Garten liegen. 9e rau ſeines Nachbars Nickel, Suſanne, war geſehen worden,* der Brut mit einem Stock nachgegangen war und ſie wurde nueſl 8 er Anklage der Sachbeſchädigung vor das Schöffengericht geſan⸗ das ſie zu 20 Mark Geldſtrafe verurteilte. Sie legte Beruf ein, ſie habe die Hühner nicht totgeſchlagen und den Stock nur 59 Schutze gegen die Glucke bei ſich gehabt. Das Gericht hielt 0 Bäuerin zwar für ſtark verdächtig, den Beweis aber nicht ſchinh und die von Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger verteidigte geklagte 1 Tu. Offenburg, 5. Jan. Bei der Vergebung von Arbeiten 15 eine Heizungsanlage hatte der Fabrikant Zepp dem Stadtrat* eworfen, er habe ſich beſtechen laſſen, um die Arbeiten einem 5 rn Fabrikanten zu 2 5 Die hierauf vom Stadtrat erhohe Klage war von der hieſigen Strafkammer abgewieſen wor 05 Auf die Berufung der hieſigen Staatsanwaltſchaft befaßte ſich al⸗ Oberlandesgericht Karlsruhe mit der Klage, wies ſie aber ebenſght zurück mit der Begründung, der Beklagte habe für ein ihn ſe nahe angehendes Intereſſe gekämpft. Tul. Freiburg, 5. Jan. Wegen Doppelehe hatte ſich der 28abheſ Schloſſer Edmund Schlöter aus Wald bei Solingen vor der gen Strafkammer zu verantworten. Er hatte ſich im h 1913 in Solingen verheiratet, lernte während des Krieges in S in burg i. E. ein Mädchen kennen, mit dem er ſich im Februar 1920* Emmendingen verheiratete. Nach dieſer Verheiratung beſuchte 15 wieder ſeine erſte Frau in Solingen, mit der er einige Zeit zuſce menlebte. Die Strafkammer verurteilte ihn zu einem Jahr fängnis. Keues aus aller Welt. Der weiße Tod. Wie die Innsbrucker Abendblätter melden, wurde eine ant neun Perſonen beſtehende Skiläufer⸗Geſellſchaft. einer Lawine überraſcht. Studienrat Dr. Lutz aus Ebing Uenenen und Fabrikant Sommer aus Rapensburg(g0 temberg) fanden den Tod. Ihre Gefährten konnten ſich retten. 7 dem am nächſten Tage mit einer Expedition unternommenen N 1 tungsverſuch ging abermals eine Lawine nieder, wodurch Aſſe 7 Hähnle aus Navensburg und Architekt Vogel aus Friedei hafen, die am Vortage verſchüttet waren, aber gerettet werden kon ten, unter den Schneemaſſen begraben wurden. Troß aller Anſt der ungen der 30 Mann ſtarken Rettungsexpedition konnten vier erſchütteten noch nicht wieder aufgefunden werden. au Seit 30. Dezember werden zwei füngere Skiläufer 51 Ravensburg die eine Partie unternommen hatten, ve rmi — Die füngſte dentſche Stadt. Die neue Stadt Nesatirgeg nach der letzten maßgebenden Volkszählung 37 307 Einwohner. Die inde hausbewohner zählen nicht mit. Es entfallen auf die bisherige Geme ile Neunkirchen 32 002, Nieder⸗Neunkirchen 2060, Kohlhof 400, lleswer⸗ 2835. Auch dem Umfange nach iſt die neueſte Stadt keineswegs eine Kleinſten, Sie umfaßt 3768 Hektar oder rund 15 000 Morgen. Wa entfallen auf Neunkirchen rund 8820 Morgen, Nieder⸗Neunkirchen 650, g0 2780, Wellesweiler 2750 Morgen. Skart Aber 3060 Morgen ſind Eichen tem der Stadt, wovon aber ein ziemlich anſehniicher Teil in der dapriſeſc Nachvargemeinde Mittelboxbach⸗Ludwigsthal gelegen iſt. Dort befi um⸗ ſier wertvolle Quellen der ſtädtiſchen Paſſerleitung, die durch Erwerb gen 8 Wieſen und Waldungen für alle Zeit geſi worden ſind. — Eine verhängnisvolle Cauſekur. Zur Vertilgung von aof, läuſen verwendete ein junges Mädchen in Eislingen Bre e ſpiritus. Als morgens die Schweſter nachſehen wollte, ob ant,* Mittel gewirkt hat und mit einem offenen Licht dem Haar nahgeen ging dieſes in Flammen auf. Anſtatt nun ein Tuch über die 3 nende zu werfen, begoß man ſie mit Waſſer. Die entſtandene⸗ Brandwunden ſind gefährlich. Hriefkaſten. ln Wir bitten für den Brieftaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſihe als ſolche kenntlich zu machen.— Anfragen ohne Namensnennung wern nicht beantwortet.— Mündliche Auskünfte zu erteilen, ſin nicht in der Lage, wir bitten Anfragen nur auf ſchriftlichem einzureichen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung des Mann General⸗Anzeigers beizuſügen. ieder M. St. Frage: Wie lange wird einer Kriegerwitwe nach ihrer W verheiratung die Abfindungsſumme gewährt? Antwort: 3 Jahre. per⸗ A. S. Mannheim wird wohl kaum über ein ſolches Stipendium fügen. Wenden Sie ſich mal an die Akademie in Karlsruhe. 7 M. St. Der Reichsanzeiger liegt beim„Mannheimer General-⸗Anzeiges auf. & Y 3. Wir kennen den„Heiteren Fridolin“ nicht. Die Wisbläll⸗ fallen mehr oder wendger alle in das bezeichnete Gebiet hinein. hel, A B C 309. Waſchen Sie die Haare öfters mit Kanillen-römiſase Abſund, d. h. Sie begießen die Kamillen mit heißem Waſſer, N. J. K. Die Leuchtſarbe der Zifferblätter beſteht aus Meſothorium * le, erif d Seid endg 0 ecke aus Seide werden am en mit reinem beſeitigt. Man ſtellt das Benzin zurächſt in ee Waſe ne Läppchen vom gleichen Stoff und taucht es in das Benzin und reibt ſchi den Stoff ab. Vorſicht, daß keine Ränder entſtehen.—̃ ne. 8 3 S * ——— Montag. den 9. Januar 1922. 5. Seite. Nr. 13. Handelsbleit des Nheinisch-westfälisch, Wirtschaftsbrief. (Von unserem rheinischen Mitarbeiter.) Zum Jahreswechsel weist die Wirtschaftslage im rhei- misch-westfalischen Industriebezirk eine Reihe höchst beach- tenswerter und für die Beurteilung der weiteren Entwicklung recht wesentlicher Momente auf. Die wilde Hoch- und Ein- deckungskonjunktur, die bis in den Anfang Dezember ge- nerrscht hat, ist so gut wie umgeschlagen, zum mindesten ist Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) NMannheimer General-Anzeiger e Dr———————————— Die Konferenz in Cannes und die Mark. Von unserem Berliner Mitarbeiter. Das Rätselraten über die Konferenz in Cannes, die nicht nur über das deutsche Reparationsproblem, sondern auch über das Schicksal Deutschlands die Entscheidung treffen soll, hält weiter an. Unverkennbar ist, daß alle Mächte von dem Wunsche nach Wiederherstellung des weltwirtschaftlichen Gleichgewichts und nach Beseitigung des internationalen Valutaelends erfüllt sind. Während Frankreich nur an die ganzen Linie flau und Weisen starke Rückgänge auf. Das in Cannes gewährte Moratorium wird einstweilen günstig beurteilt, doch befürchtet man, daß die Bedingungen, unter denen der Zahlungsaufschub gewährt wird, den günsti- Deuisenmarkt Ein Dollar 172 l. Mannheim, 9. Jan.(.30 vorm.) Die Kurse sind auf der en Eindruck wieder verwischen. Die Mark kam nachbörs-⸗ ich am Samstag mit 0,53 cents aus Newyork. Anlaß zu opti- 3 22 — die ganze Lage dadurch gekennzeichnet, da Unsicher- heit und Ungewigheit über die zukünftige Entwicklung überwiegt. Man hat zweierlei zu unterscheiden. Die Be- schäftigung, die vorhandenen Aufträge und das derzeitige Lleferungs- und Abnahmeverhältnis sind gut und in jeder Hinsicht befriedigend. Es herrschen dabei starke Schwierig- keiten und direkte Hindernisse, die durch Kohlenmangel, Ver- Stärkung seiner Militär- und Wirtschaftsmacht und an die Schwächung und Niederhaltung der deutschen Wirtschaft denkt, ist England zweifellos vor allem von dem Wunsche erfüllt, das deutsche Valutadumping, die Konkurrenz der deul- schen Waren auf seinen Absatzmärkten, die durch den Rück- gang der deutschen Mark in den letzten Monaten immer drük- Kender für den englischen Außenhandel fühlbar wurde, zu be- mistischer Stimmung liegt nicht vor. Am hiesigen Platze wurden folgende Briefkurse genannt: Holland 6400, Kabel Newyork 172, Schweiz 3320, London 740, Paris 1385. Diese Kursrückgänge sind immerhin bezeichnend; charakteristisch ist 7 dab selbst bei diesen niederen Kursen keine Käufer sich kinden. — 22 — 7 * — SeS e — — 2 8 — 4 8 — 28 — 2* 2 und zugegeben. bestel Ndae gebracht habe. inem größ ein Zeh Rkehrsschwierigkeiten und in der allerletzten Zeit durch die seitigen. Da Englfands Außenhandel aus politischen Gründen in S n e eee Wilden Eisenbahnerstreiks sich ergeben Handel und Industrie in seinen Kolonfen stark zurückgeht, hal das Interesse der ien„„.0% 97Lrdes 875 sowie das Gewerbe schen aber welter über die Monate hinaus, britischen Handelswelt an den eüropäischen Absatzgebieten fffü,: 189.89 163 78 Stacchen 12 80 127 25 kür die Arbeit vorhanden ist. Und da beginnen die sorgenden neuerdings beträchtlich zugenommen. England wünscht zwei„„ Gedanken und neuen Becbachtungen, die gemacht werden! In fellos eine StabiIisjerung der Reichsmark, Weil Poa: 2 See ee 3. der Schwerindustrie des Bezirks Düsseldorf(Eisen-eine solche Maßregel einen Rückgang des deutschen Exports Faris 4126.55 Suenos Alres. 170.— 170.— und Metallindustrie) hat der mehrwöchige schwere Streik im Gefolge haben müßte. England wird ferner darauf be- Kopenhngen. 6. 2 cin Kronen) Schon erkennen lassen, daß man nicht damit rechnete, dan die stehen, daß Deutschland seine Finanzen durch ein weiteres wen ,, noch lange dauern könnte. Da nun infolge des Anziehen der Steuerschraube, durch Tariferhöhungen usw. zu Setwels 97.50 97.85„„ Antwerpen 38.50 38.75 jefstandes unserer Valuta die Marktlage in voller Abhängig- sanieren versucht. Einmal deshalb, weil die neuen Steuer-„„ ew Lork.026.05„ un Relelngtors.50.56 keit von der Devisenentwieklung ist, so hat der Börsenstoß und Tariferhöhungen die deutschen Produktionskosten auf die im Dezember und die Rückwärtsbewegung am Valutamarkt Héhe der Produklionskosten der anderen Industriestaatenn d 2 7 gat ſats detteen. as ganze geschäftliche Leben etwas kopfscheu gemacht. Man bringen würden. Eine solche Entwicklung wWürde für Eng- frankreiob e e weilß noch nicht, wohin es in Auswirkung der politischen Er- land eine erhebliche Milderung der deutschen Konkurrenz be- Seiien.87.0J England.20.20 bDeutechland.53.3 kolge oder Migerfolge in Cannes für Deutschland kommen VWird. Es scheiden sich die Geister in Hoffnungsfrohe und Schwarzseher. Dazu kommt, daß die vorausgegangenen Hoch- onjunkturmonate so stürmisches Geschäft gebracht hatten, al vieles vorweggenommen ist, wodurch eine stille Periode Selbstverständlich erscheint. Dies wird namentlich als Grund afür angeführt. daß 2z. B. im Einzelhandel das Weihnachts- n. schon übermäßig klein ee ist, weil der Konsum u den Monaten Oktober und November im Uebermaß vor- gekauft hat. Während in jener Zeit heftige Klagen ertönten, daß die Geschäfte und der Großhandel von einem völligen usverkauf bedroht seien, haben die Neueingänge und Nachlieferungen bei wesentlich zurückgehendem Einkauf die ager und unmittelbaren Vorräte wieder anwachsen lassen. Zwei ganz neue Momente werden seit etwa Mitte De- zember und später als eingetreten von allen Seiten berichtet In vielen Zweigen ist starke neue Zurück- haltung und das Ausbleiben neuer Aufträge be⸗ merkbar. Der andere Faktor ist, daß der Eingang der uhenstände recht zu wünschen übrig läßt, wWwas darauf Schließen läßt, daß die Kreditverhältnisse infolge der hoch- geschwollenen Preise gespanntere geworden sind. Was zunächst die EisEn- und Stahlindustrie be- kriktt, so sind gröhere Abschlüsse in den letzten Wochen recht Wenig zustande gekommen. Die Werke wWerden davon zu- nächst noch nicht betroffen, weil ihre Aufträge noch in den Mai hinein reichen, sodaß bis dahin sich die Verhältnisse ge- lärt haben werden, ob wir einer Krise entgegengehen oder die Anzeichen hierfür nur vorübergehender Natur waren. Das erlangen auf Lieferung ist noch unvermindert bei Handel und Verbraucher stark und die Klagen über ungenügende und stark verspätete Lieferung sind nach wie Vvor recht Aufig. Der Eisenmarkt trägt somit noch das Gepräge der Materialknappheſt, namentlich in Halbzeug, bei den eisenverarbeitenden Industrien und bei der Eisenkertigindu- Strie. In der Ausfuhr verschärft sich der Weltbewerb; na- mentlich Belgien und Frankreich suchen durch Preisunter- jetung die rheinisch-westfälischen Auslandsofferten aus dem elde zu schlagen. In der Maschinenindustrie stockt da und dort be- Sonders auffallend der neue Auftragseingang, ähnlich ist es ei den Eisengießereien des Bezirks. In diesen beiden Zwei⸗ Sen ist es bei guter Beschäftigung überhaupt nicht zu dem zallden Treiben gekommen, weil hier die Lieferzeiten sehr ang sind für Grobaufträge und daher der Preisgewinn von Sbertkaufen nicht so anreizte. Die rheinische Lederindustrie noch im Zeichen der Hochkonjunktur, man rechnet aber — einer Absatzstockung über kurz oder lang. Dauernd gün- iger wWẽerden die Verhältnisse in der Kleineisenindustrie im Remscheid und Solingen beurteilt. Dort gibt es ein- Firmen, die in dem lang ausgebliebenen Auslandsge- 75 7 allein bis März Beschäfligung haben, so namentlich Be- 5 kabriken. Hier hofft man somit, daß der Uebergang zu 1 58 anderen Konjunktur nicht allzuscharf und plötzlich er- olgen wird. der Textilindustrie liegen die augenblicklichen meldeltnisse wWie folgt: Aus der Velberter Industrie wird ge- nd et, daß große Posten an Waren nach dem Orient gingen Weitere folgen werden. We haben die Aufträge nach und Belgien wesentlich abgenommen, nach Italien zu- 98 1 Das Inlandsgeschäft ist gut und zeigt sich stetig. rech eiden industrie in Crefeld und anderen Seidenzentren Wocbel mit baldigen Betriebseinschränkungen, da die letzten en kein Stück Ware bei einer Reihe von Firmen mehr le it wurde. In den Baumwollspinnereien herrscht nach Wo gute Beschäftigung, in den Weihnachtswochen und der 7 ochen des Jahreswechsels wird jedoch das Symptoin Keleti urückhaltung bemerkt. Charakteristisch ist, daß lang- Atige Abschlüsse nicht erfolgen. Die Spinnerei industrie durchweg zu, daſ ihr das vergangene Jahr gute Ge- ustri In den Zweigen der Stapelfaser- und der betont man, daß der überhau t nicht absehbare Zeit so groß ist, daß rechnet einer rückgängigen Konjunktur überhaupt nicht Rach a. In der Schuh industrie scheint es allen Anzeichen am ersten zu einer fühlbaren Absatzstockun der hoh f en Preise zu ͤ an⸗ eechnet kommen, doch hat man damit schon stän derti Wügtache aber im Grundton doch ähnlich den geschil- —— inichalknisgen ist das Bild in den sonstigen Zweigen ie cher Industrie. Schwer lastet auf der ganzen 8. e der Kohlenmangel. Immer fühlbarer wer⸗ Geldhe die hohen Lasten aus Steuern und die Anspannung ——— Dies führt dazu, daß die Kapitalserhöhun- zeigt 51 Bpe Aktiengesellschaften kein Ende nehmen, dabei ch aber auch mancher Auswuchs, indem man bei den ungevyi pofftn ten Zukunftsverhältnissen eine Kapitalvorrats- n vy de die im Falle der Krisis doppelt drückend wer- aan von rückgängiger Konjunktur kommen wird, hän Merkentwfeklun in der Hauptsache ab. Diese 885 daß die Hofauszusagen ist unmöglich, doch beoachtet man, Onung auf wesentliche Besserung durchweg mit eren Fragezeich 1 28 es cher p gezeichen versehen wird als die Meinung, age m 5 ehr oder weniger doch nur ein Uebergangsstadium. 72⁰ 11 3 5 22 Reich kür ein 20.Stück. Der Ankauf von Gold für das 9. er Reichsbank und Post erfolgt in der Woche Januar 1922 a 1 p 22 unverändert wie in der Vorwoche reise von 720 für ein Zwanzigmarkstück, 360 für 0 umarkstück. Für di ändi 55 en entsprechen de— 5 Goldmünzen wer. vom Zum infolge ergab geben wird. Darnach wäre die jetzige deuten. In Wirklichkeit ist eine Sanierung der Reichsfinanzen durch Steuern und Tarife unmöglich, solange die Passivität unserer Zahlungsbilanz durch die Reparationszahlungen von Monat zu Monat zunimmt. Frankreich dürfte den Vorschlag machen, für einen Teil der deutschen deutsche Sachleistungen nach dem Vorbild des Wiesbadener Abkommens zu nehmen. Wenngleich auf diese Weise die Devisenanschaffungen Deutschlands geringer werden würden, 80 ist doch auf diesem Wege eine Wirkliche Sanierung nicht zu erreichen. Wenn wir mehr Sachwerte auf Reparations- konto abliefern sollen, so muß die Noteninflation gefährlich steigen, weil ja die deutschen Lieferanten in Marknoten be- zahlt werden müssen. leistungen a Vergrößerung unserer Rohstoffeinfuhr würde unsere Zahlungsbilanz weiter verschlechtern und auch unseren Devisenbedarf erhöhen, sodaſ dadurch die geringeren Anschaffungen von Golddevisen für Reparationszwecke wie⸗ der ausgeglichen werden. Die Aussicht auf eine große inter- nationale Valulaanlelhe ist kür Deutschland sehr gering. Hat doch Hughes erst vor kurzem sich im amerikanischen Senat energisch gegen jede an einer solchen internatio. nalen Anleihe ausgesprochen. Die englische Finanzwelt will aber, wWie Lord Rothschild vor einiger Zeit erklärte, höch- stens 200 Millionen Pfund zur Verfügung stellen. Auch über den Wiederaufbau Ruplands soll in Cannes verhandelt werden und es spricht manches dafür, daß Englands Gegenrechnung kür seine problematische Hilfe an Deutschland darin bestehen Wird, daß Deutschland den englischen Exporteuren Waren für den russischen Wiederaufbau liefert. Dadurch würde aber der deutsche Exporthandel von Rußland ausgeschaltet und uns die ganze Chance der Wiedergewinnung des wichtigen russischen Absatzgebietes aus der Hand geschlagen werden. Frankreich dagegen dürfte die Forderung aufstellen, daß der Gewinn der deutschen Industrie an russischen Lieferungen der Reparationskommission zufließen soll. Alles in allem: Wenn die Entente in Cannes wirklich etwas für Deutschland tun sollte, so wird sie schwere Gegenforderungen erheben, ohne dab uns ihre Hilfe zur Gesundung führen kann. In deutschen Finanz- und Wirtschaftskreisen beurteilt man die Aussichten der Konferenz in Cannes neuerdings wenig zuversichtlich. Im Zusammenhang hiermit haben die Devisen- kurse wieder angezogen, der Warenhandel beginnt sich wie⸗ der in Devisen einzudecken, zumal auch die Reichsbank als KAufer auftritt, und die Mark hat in der letzten Zeit wieder eine Verschlechterung erfahren. Die nachstehende Tabelle IIlustriert die Kursbewegung der Mark: Friedensparltät: Ende duni 20 31. Jan. 21 9. Nov. 15. Dez. jetzt: Amsterdam 59,26 7,10 5,27 0,98 1,46.44 Zürich 123,45 15,10 11,45.30 2,95 2,75 Kopenhagen 88.80 16,40 9,15.—.85 2,75 Stockholm 88,30 12,45 8,25.50 2,55 2,20 Auſßzerordentliche Generalversammlung der Pialzbank. Heute vormittag 11 Uhr beginnt im groben Saale des Ge- sellschallshauses in Ludwigshafen die außerordent- liche Generalversammlung der Pfälzer Bank. Wie uns mitgeteilt wird, herrschte in Aktionärskreisen eine starke Nachflrage nach Eintritiskarten, sodab die Fest- setzung der Präsenzliste geraume zeit in Anspruch nehmen Wird. Alsdann wird die Zentraldirektion der Pfalzbank eine längere Erklärung abgeben, die sodann die Basis für die Weiteren Verhandlungen bildet. Von der Aufnahme dieser hängt auch die Dauer der Versammlung ab. Enthält sie befriedigende Zusicherungen für die Aktionäre, so wird der Gang der Verhandlungen ein sehr rascher sein. Andernfalls dürfte sich die Debatte wohl ziemlich lange hinausziehen. Mannheimer Viehmarktbank.-G. Mannheim. Die ordentiliche Generalversammlung genehmigte die Re- gularien und beschloß die Auszahlung einer Dividende von 8 Prozent für das abgelaufene Geschäftsjahr. Ferner wurde beschlossen, das Grundkapital um 1 600 000 auf 2 000 000 Mk. zu erhöhen durch Ausgabe von 1600 auf den Namen lautende Aktien a Mk. 1000 nominal. Die vom Auf- sichtsrat vorgeschlagene Satzungs- und Firmenänderung Wwurde einstimmig genehmigt. Die neue Firma lautet: Rhei- nische Handelsbank, Aktiengesellschaft. Versammlung der rheinischen Partikulierschiffer. Wie aus dem Anzeigenteil vorliegender Ausgabe ersicht- lich, findet am 19. Januar in Duisburg die Gründungsver- sammlung einer G. m. b. H. statt, in der der Gesellschafts- vertrag vollzogen und die Wahl des Aufsichtsrats vorgenom- men wird. Näheres ist aus dem Inserat ersichtlich.* Die Oberländer Zeitung G. m. b. H. in Singen hat die Mehrheit ihrer Anteile in die Hände des demokratischen Reichstagsabgeordneten Dr. Dietrich gegeben. Die Belieferung des Saargebiets mit deütschen Waren hat sich im abgelaufenen Jahr trotz der zahlreichen Hemmungen an der Zellgrenze auf beachtlicher Höhe gehalten. Der Um- kang der Warenmengen ist aus der amtlichen Mitteilung er- sichllich, wonach allein an ausfuhrbewilligungspflichtigen Waren 450—500 Mill.& jeden Monat aus dem Deutschen Reich ziemlich reibungslos abgewickelt, schwieriger gestaltete sich die Ausfuhr saarländischer Erzeugnisse nach Frankreich. Die Vereinigung für die deutsche Elektrolytkupfernotiz a. V. Wird auf Anregung aus Interessentenkreisen zur Ueber- brückung der Zeitspanne, die zwischen ihrer Freitags- und Montagsnoti⸗ liegt, nunmehr auch Samstags ihre„Delnotiz“ festsetzen und veröffentlichen. Die durch die vermehrten Sach- geliefert worden sind. Die deutsche Zollbehandlung hat sich Waren und Märkte. Tabak. Das Einkaufsgeschäft ruht momentan, da die Pflanzer in den noch zu verkaufenden Distrikten des badi- schen und rheinbayerischen Oberlandes für ihre Tabake zu hohe Forderungen stellen. Die Tabake aller anderen Distrik- ten sind jetzt verkauft und befinden sich in den Händen der Vergärer. Die Fermentation dieser Tabake ist eine günstige und Abschlüsse mit den Händlern per Sommerlieferung wur⸗ den zu 2000 bis 2700 Mk.—— Besonders die Tabake des Neckartals, die ein flotti brennendes Zigarrenmaterial abzu- geben versprechen, find gefragt. In Rippentabake wurden Verkäufe in überseeischen Rippen zu 1050—1200 Mk. und in Pfälzer Rippen zu 800 Mk. getäàtigt.. 5 8 Amerikanischer Funkdienst. New Lork, 7, Januar(WS) Funkdlenst.(Nachdruek verboten). 6. 25 Zuf. zus. 120000 11000 stand wWt. 15.— 15.— Katfee loko 9 180.150Slektrolyt 13.85 13.85 Ored. Bal..5⁰0.50 März 864 6 80 Zinn loko 32.50 32 50/Zuok Centrt.48.15 Mal.47 3 43/8lol.75.72Terpentin 89— 90.50 Jull.30..35 Zink.90.90 Savannab 81.50 8380 Septemb..99.35slsen 20 50 20.50 vJ. Ort saum 17.25 17.25 Dezemb..39 8 Zifweitdleen.75.75 Velzen rot 122.50 123 80 Baumw lokof 18.65 18 75[Shmalz wt. 975.92 fart loko 121 50 122.50 lanuar 18.32 19.42 Talg.25.25 Rais loko 62.75 63.25 Februar 18.17 18.31[8aumwsatsl.37.42 Kehinledr.P..258.25 Mürz 18.17 18 28 Feor..57.71] höchst FPr..—.— Aprli 17.85 17.980Petrol. oases 18.50 18.50ldetrdfr Engl.“.-—.— Mal 17.70 17.83 tanke.— 68.— Lontinent 15.— 15.— Chlengo, 7. Januar(W3S) Funkdlenst(Machdruok verboten). 8 7. Welzen Jan. 111.15 112.88 Roggen Julli] 77.40 77.50Schweilne 10l NMal 100.65 101.85 Sohmalz jan..75.82/leloht nledr..0.35 Mals Januar—.— 33.65 Malf 38.92 897 hüöchst. 335.75 5 Mal 58.25 55.75 Porl jan 15.07 15.10h.w. aledr.“ 78.0 Hater Mal] 37 50 39.15 Rlppen lan..87.87 böobet..50.90 5 Juli] 38.25 39.75 Speok nledr..25.28Zut. Chioago] 28000 5000 Roßhgen Malf 61.—] 84.75 nöohst.“ 825 8. Westen] 62000 46080, Dampferbewegungen des Nordd. Lloyd, Bremen. 7 Bremen— Newyork: D.„George Washington“ nach Newyork am 3. 1. 22, 4% Uhr nachm. ab Bremerhaven.— D.„America nach Bremerhaven am 3. 1. 22, 1 Uhr nachm. ab Newyork.— D.„Potomac“ nach Bremerhaven am 31. 12. 1921, 7 Uhr abends ab Newyork. Bremen— Brasilien: D.„Bremerhaven“ nach Rio und Santos am 30. 12. 21 ab Cabadello. Bremen—La-Plata: D.„Seydlitz“ nach Bremen am 3. 1. 2, 5 Uhr nachm. an Bremen.— D.„Hannover“ nach Buenos Aires am 3. 1. 22 ab Rio de Janeiro. Neue Bücher. Beſprechung einzelner Werte nach Maßgabe ihrer Bedentung und des un zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten.) Heſ Karl: Am unſichtbaren Goldfaden. Erz. Heilbronn. lzer(). Gerſtäcker, Friedr.: Unter dem Aequator. Je Coſtenoble Töt Sweii ear et l. Sbheen, Sunen föreningens Förlag(). 8 Wanderbogelgeſchichten Heilbronn, Salzer(). 3 W̃ ei hnachtsgeiſter. Erzählungen. Ebenda(ö5 9 tirner, Karl: Auf Wanderſchaft. Bilder u. Aufzeichnungen. Ebenda( llenhoff, Emma: Lichtträger. Erz. e beltitz, F..: Das Expreßkind. Roman. Berlin, Ullſtein(8. all, Dr. med..: Die Fortpflanzung. Stuttgart, Metzler(). erlehner, Joh.: Aroleid. Roman. Berlin, Scherl(10). a ee Ebenda(11). eke 5 11 iebe Grundriß ei id 5 Set ee Sen ndriß einer neuen Diätetik dez — Der Wille zum en. Neue und alte Wege zum Glück. Ebenda(13). M̃õ 455 r, Dr. Siegfr.: Wege zur körperl. und geiſt. Wiedergeburt. Tede 14). Berger, Chriſt.: Bismarcks Politik im Lichte des chriſtl. Gewi Ludwigsburg, Verlag„Friede durch Recht“(15). 22 aa g, Eberhard: Dietrich von Bern. Bühnendichtung. Leipzig, Matthes. Balzac, Honore: Die Herzogin von Langeais. Engenie Bong u. Co.(17). 58 de eeee Stendhal: Lucian Leuwen. Ebenda.(18). G αο ο 2R. 857 4 Wasserstandsbeobachtungen im Monat Januar Pogelstatſon vom Datum Hhein gemerkungen Sohusterinsel.85.00.85.55 Abends 6 F 182— Haxanrn„„439.50.90.52 Hachm. 2 Uhr Mannheim„„„„„292.55.23.89.43 Norgens 7 Uhr Dalnng„„„„„6„„„„„„ 4 0831.09.-B. 12 Uhr „„„„„ be eeeee Vorm. 2 Uhr en Nachm. 2 Uhr! avenm Neckar: 5 fannhem.37 283.47 228 1burt. nelldronn.70 156 080 070.40.0] Verm 2 rr, Mannheimer Wetterbericht vom 9 Januar morgens 7 Uht. Barometer: 755,5 mm. Thermometer: 3,00 C. Niediigste Temperatur Nachis: 1,4 C. Höchste Temperatur gestern:—.4 C. Niederschlag:.3 Lit den qm. Windstill Bedeckt. 175 e Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger, G. m. 5b.., Mannßeim, E 6, 2. Direktion: Heyme.— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortli ch für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Handel: J..: Franz Kircher; für Feuilleton: A. Maderno für Lokales und den uüb redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; fie Anzeigen: 6. Seile. Nr. 13. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Montag, den 9. Zanuar 1922. ö n a Die Stellung des Arztes in der Organiſation der Leibesübungen. Ueber dieſe Frage hat Landesgewerbearzt Miniſterial⸗ rat Prof. Dr. Thiele im Landesgeſundheitsamt einen Vor⸗ trag gehalten, zu dem er folgende Leitſätze aufgeſtellt hat: 1. Der Wiederaufbau unſerer Volkskraft iſt im weſent⸗ lichen eine Aufgabe der körperlichen und geiſtigen Geſund⸗ heitspflege. Er kann deshalb nicht ohne Mitwirkung der Aerzte erfolgen. 2. Ein wichtiger Teil der Geſundheitspflege ſind die Leibesübungen, wenn ſie als Leiſtungen der aufbauenden (poſitiven) Hygiene nicht überhaupt als deren wichtigſter Teil anzuſehen ſind. 3. So eifrig die Mitarbeit der Aerzte auf dem Gebiete der Krankheitsverhütung und»vorbeugung iſt, ſo haben ſich doch an der ſachkundigen Förderung der Leibesübungen im allgemeinen nur vereinzelte Aerzte beteiligt. 4. Die Mitarbeit der Aerzte auch auf dieſem Gebiete iſt angeſichts des körperlichen und ſeeliſchen Zuſammenbruches nötiger als je. Sie kann geſchehen a) durch Selbſtbetätigung in den zahlreichen Vereini⸗ gungen für Leibesübungen ſeder Art, 5) durch Ueberwachung, Beratung, Belehrung der Leibes⸗ übung Treibenden, e) durch Vertretung der Forderungen der Geſundheits⸗ pflege auf dem Gebiete der Leibesübungen an öffent⸗ lichen Stellen(Verwaltungen, Aemter), d) Durch Einrichtung und Betrieb der Nothilfe bei Un⸗ fällen, e) durch eigene Forſchungsarbeit, Vorträge und ähnliches. 5. Ganz beſonders 2 8 ſind die Leibesübungen in der Ecgziehung der Jugend. Es iſt die beſondere Aufgabe der Schulärzte, ſich über die phyſtologiſchen Grundlagen der Leibesübungen zu unterrichten und in der Schule beſonders 77 hygieniſche Seite der Leibesübungen zur Geltung zu ringen. 6. Solange die Leibesübungen nicht durch die Erziehung eine ſelbſtverſtändliche Gewohnheit geworden ſind, werden für die männliche und weibliche bis zum 20. Jahre pflichtmäßige alljährliche körperliche Leiſtungsprüfungen nicht zu umgehen ſein. Beſonders vorgebildete Aerzte(Deutſche Hochſchule für Leibesübungen, Berlin) werden hier einen dankbaren Wirkungskreis finden.(Sportärzte). 7. Die erfreulicherweiſe zunehmende Teilnahme immer größerer Kreiſe der Bevölkerung an den Leibesübungen er⸗ fardert eine größere Betonung ihrer geſundheitlichen Seite. Jüngeren Aerzten iſt daher die Erwerbung der Befähigung als Turn⸗ und Sportlehrer dringend zu empfehlen. 8. Die Frage der Beſchaffung ausreichender Spielplätze, zumal in den Mittel⸗ und Großſtädten ſowie Induſtrieorten bedarf dringend der baldigen*. 9. Es iſt eine amtliche entralſtelle För⸗ derung der Leibesübungen einzurichten, an der au dem ſiniſterium des Innern, dem Kultus⸗ und Wirtſchaftsminiſte⸗ weg führen reizvolle, mit Markierungszeichen verſehene Skiwege nach allen Richtungen, nach dem Hebelhof, zum Zeiger⸗Grafenmatte und von hier nach dem über 1450 Meter hohen Herzogenhorn, nach dem Spießhorn, dann nach dem Stübenwaſen, vorbei an der. Todtnauer⸗ hütte, ferner über den Notſchrei zum Schauinsland, einem beſonders gern beſuchten Skigelände, ſchließlich nach dem Todtnauberg, nach Bernau, St. Blaſien, Schluchſee, Todtmos und anderen ſchönen Punkten. Aehnliche Gelände⸗ und Schneeverhältniſſe, wie das Feld⸗ berggebiet, findet man auf dem bei Schönau im Wieſental ſich ſteil erhebenden Belchen, ferner am Blauen bei Badenweiler und endlich im Gebiete des Kandel bei Waldkirch, St. Peter und St. Märgen. An der Schwarzwaldbahn, die durch das mittlere Gebirge fährt, iſt es vor allem das idylliſche Triterg, das in wenigen Jahren, dank ſeiner günſtigen Lage und Schaffung ausgezeichneter Winter⸗ ſporteinrichtungen, ſich eines mächtigen Aufſchwunges im Winter zu erfreuen hat und gleichſam ein deutſches St. Moritz geworden iſt, wenn auch gerade die letzten milden und ſchneearmen Winter den Sport dort nicht immer recht in Schwung kommen ließen. Eine mehrere Kilometer lange Rodelbahn mit elektriſchem Aufzug, ausge⸗ dehnte Schlittſchuhfelder, abwechslungsreiche Skigelände und nicht zu⸗ letzt eine großzügig angelegte Bobfleigbahn laden hier den Sport⸗ freund zur Ausübung vielſeitigſter Wintervergnügen ein. Außer den ſchon genannten Höhen und Tummelplätzen haben eine Reihe von Schwärzwaldorten, wie Furtwangen, önwald, Schonach, Villingen und Donaueſchingen einen weithin bekannten Ruf als Winterfriſchen erlangt. Neben idealen Skigeländen finden ſr dort großartige Rodelbahnen und Eislaufplätze, auf denen das öhliche bunte Treiben in der winterfriſchen Luft keine Grenzen kennt. Daß es an den verſchiedenen Winterſportplätzen an Unter⸗ haltung nicht gebricht, dafür ſorggg. die rührigen Kurvereine und die Ortsgruppen des jetzt gegen 4000 Mitglieder zählenden Skiklub Schwarzwald, unter deren Leitung in jeder Saiſon bedeutungsvolle Bob⸗, Ski⸗ und Rodelrennen veranſtaltet werden. Aber auch den Wünſchen jener Sportfreunde wird Rechnung getragen, die dem munteren, al lärmvollen Treiben die 58 en und ſich nach einer Skitour über winterſtille en ſehnen. Der Klub es ſich angelegen ſein laſſen, das geſamte Gebirge mit einem Markierungsnetz zu verſehen, ſodaß ein Fehl⸗ gehen auf den oft einſamen Bergkämmen nunmehr ſo gut wie aus⸗ geſchloſſen iſt. er den für eine Skitour geeigneten Höhenwege wollen wir folgende Hauptrouten anführen: Baden⸗Baden(als Stand⸗ quartier adener Höhe—Herrenwies—Sand—Hundseck— Unterſt⸗ matt—Hornisgrinde— Mummelſee—Ruheſtein—Zuflucht—Kniebis —Freudenſtadt; Fortſetzung der Kammwanderung von Triberg aus e teherberge—Neu dadt.-Feldberg.-Schlüchſee — laſien. Hat man die ſtählende geſogen und ſich lange genug auf Schnee und Eis getummelt, dann laden dablloſe interhotels und Berggaſthöfe, von den einfachſten bis zu denen, die allen Anſprüchen ge zu werden vermögen, zu be⸗ hagkicher Raſt und Ruhe. Solche aber, die ihre Bedürfniſſe nach Möglichkeit—.— 1 wollen und die Stille und Zurück⸗ ezogenheit lieben, ſuchen am beſten in Geſellſchaft„gleichſtrebender“ reunde eine jener weltabgeſchiedenen Skihütten auf, wo die Winter⸗ abende bei frohem Liederklange, bei Guitarren⸗ und Zupfgeigen⸗ eitung, bei Schnadahüpfeln und allerlei Scherzen einen ganz beſonderen Reiz gewähren und oft zu den ſchönſten Stunden des Vebens werden. Die ſonntügigen Fußbaſtwellkämpfe. Odenwaldkreis. VBerein für Leibesübung 1877 Waldhof:5. Halbzeit:2.(Ecken:). und 12—— der 5— im e das Landesgefundheitsamt Aerqteſchaft iadd Stimme vertreten ſind. Dra. Winlerſport im Schwarzwald. Von J. Cahnmann(Karlsruhe). er Schwarzwald die Hochburg des Winterſports in Mittel⸗ genannt werden. Seine vielfache Geſtaltung, die dichten enwaldungen, freien Höhenkämme, reizvollen H behaglich den Matten, die vielgewundenen Bergſtraßen und die Alreichen verſteckt liegenden Seen und Schluchten, die einſt, vom November bis weit in den April hinein wie eſtorben in tiefem Sſizlafe zu liegen ſchienen, lockten mit ihren früher nie gekannten en nunmehr auch im ſen Winter. Der Sport auf Schnee⸗ n und Schlitten hat all die Herrlichkeiten des Winters 5 laſſen, ſie einem großen Publikum zugänglich 8 iſt eilk friſches, fröhliches, vor allem aber ein geſundes das dork oben in der weißen Landſchaft regiert und jauchzt. Wer ſich nur ein einzigesmal ſeinem Zauber hingegeben, wer in flinker Fahrt hinunter über die weiten Schneeflächen oder auf glitzernden Sizgle dahingeeilt iſt, der muß dieſen Sport, dieſe geſunde Be⸗ 3 in der freien Natur, in der reinen, kräftigenden Winter⸗ lüfküber alle Maßen lieben, dieſe Generalſanitätsübung für Seele 115 Körper, die gerade wir Stadtmenſchen ganz onders be⸗ nötigen. 78. Folgenden wollen wir verſuchen, eine knappe Ueberſicht eben. Die den nördlichen Gebirgsteil aufſu benützen zu⸗ ihſt nur auf kurze Zeit die Eiſenbahn der Linie Frankfurt— im—Karlsruhe—Offenburg—Freiburg—Baſel, igen in 2 n⸗Baden, Bühl oder Achern aus, benützen eine——— und erklimmen auf mehr oder weniger anſteigenden, doch breiten —— und gefahrloſen Wegen die Hornisgrinde, Badener Höhe, den Nuhe⸗— ſtein oder vergnügen ſich auf den weiten Uebungsfeldern der Hündseck, des Sand, Herrenwies ufto. Prächtige Skifahrten laſſen ſich von Bühlertal aus über den Mehliskopf nach Hundseck, über den Hochkopf, Rieſenkopf oder Bettelmannskopf nach der Unterſt⸗ matt und von hier aus hinauf zur 1166 Meter hohen Hornisgrinde nach dem Mummelſee, Seibelseckle, Wildſee, Seekopf, Ruheſtein, Seher und der Zuflucht ausführen. Die Hornisgrinde, als liebteſter Skiberg des d eee wird vornehmlich von Badener, Karlsruher, Mannheimer und Heidelberger Skiläufern auf⸗ geſucht, während Kniebis und Schliffkopf mehr das Ziel württem⸗ bergiſcher, hauptſächlich Stuttgarter Winterſportler iſt. Auch Herren⸗ alg, Dobel, Freudenſtadt und Kaltenbronn mit ihrem abwechslungs⸗ Schneelage ſtets viele Freunde reichem Gebiet locken bei genügender des Schneelaufs und Rodelſportes. Im ſüdlichen Schwarzwald wählt man am geeignetſten Frei⸗ bugg, die Perle des Breisgaus, zum Ausgangspunkt winterſportlicher uhrten. In kaum einer Stunde befördert einem die Höllental⸗ in 600 bis 900 Meter Höhe über dem Meeresſpiegel und von halde, Höllſteig, Hinterzarten und Titiſee— die letzteren beiden ionen haben ſich bereits ſelbſt zu Winterſportplätzen entwickelt— gehts auf teils ſcharf und ſteil ſich aufwärts windenden, teils überaus hequem und nur ganz allmählich anſteigenden Wegen in das Haupt⸗ ſtigebiet des Schwarzwaldes, zum 1280 bis 1500 Meter hohen Feld⸗ derg. der hächſten Erhebung des Gebirges. Auf den ſchneegepolſter⸗ ten, großmächtigen, welligbewegten Hochflächen des Berges tummeln ſich vom ſrühen Winter bis um die Mitte des April ſtets viele Hun⸗ derte, um hier die nicht 85 einfachen Anfangskünſte des Skiſportes, 25 Stehen und Gehen, Fallen und Wiederaufſtehen, Wenden, Brem⸗ en und Springen zu erlernen. Wie den Sportlern ſelbſt, ſo iſt aber auch den Nichtſkiläufern ſtändig Abwechslung und Unterhaltung zur Genüge geboten, ſei es, daß ſie den kunſtgerechten, ſchönen Be⸗ wegungen eines geübten Fahrers zuſehen, ſei es, daß ſie ſich an den Nrolligen. verzweifelten Verſuchen des Anfängers ergötzen. In die Tauſende wächſt die Zahl der Sportfreunde, die ſich zur Zeit der aroßen, von dem raſtlos tätigen Skiklub Schwarzwald jeweils in der erſten Februarwoche veranſtalteten Skiwettkämpfe auf den Gefilden Schweiz, Tirol und den bayriſchen Alpen kaun- mit f haupt ſächlichſten des Schwarzwalds zu los Trotz ſtarkem Sch⸗ ſtöber hatte ſich auf dem Spertplatze des B. f. 2 Neckanan eine re. 3 2 au zahlreiche Zuſchauermenge„ um d mit panmung erwarteten Treffens zu ſein. Lalshef Hatte beraundi uln Vor⸗ Apiel auf eigenem Platze mit den„Internationalen“ nur ein:2 zu Stande Pebracht. Punkt 3 Uhr en ſich Herrn Niederberger(Stuttgart) die Mannſchaften. Bei fvermißte man Engelhardt u. Heitz, während Matzinhaber ohne Brucker zund Egner antrat. In der 9. Minute kommt üdhof durch Söhner in Führung. Nach Wiederbeginn iſt Waldhof gar bald wieder Herr der Sitnation, doch lenkt deſſen Linksaußen im ausſichts⸗ reicher Stellung darüber. Wenige Augenblicke ſpäter 5 derſelbe Spieler eine Flanke zu Skmlarek, der mit Bombenſchuß das Reſultat auf 2 0 ſtellt. Bei Neckarau geht nun Gaſt auf den Mittelſtü ſten und ſchon zeigt ſich ein anderes Bild. Alle Regiſter ſeines Könnens er vor, immer ſeiwen Sturm nach vorne treibend. Zeilfelder erzielt das 1. Tor für Neckaran, dem Gaſt den Ausgleich anfügt. Durch dieſe Erfolge angeſpornt, legt ſich Neckarau erneut ins Zeug. Nachdem eben erſt Lohrmann das drltte Mal das Leder aus dem Kaſten holt, gibt Gärtner einen hohen Schuß auf die Torecke, den er zum vierten Treffer für Neckarau paſſieren läßt. Bei dieſem Stande geht es in die Pauſe. Nach Seitenwechſel anfänglich ver⸗ teutes Spiel, doch bald findet ſich der Waldhofſturm zurecht und unternimmt Angriff auf Angriff, doch wird außer der zweiten Ecke nichts erzielt. Ph. Bauſch ſtellt das Reſultat auf:4. Wenige Augenblicke ſpäter ſtellt Gaſt mit dem fünften Tor für Neckarau das alte Verhältnis her. Die Gäſte⸗ mannſchaft, keinesfalls deprimiert, iſt für den Reſt der Spielzeit don⸗ angebend. Mit ſcharfem Schuß bringt Ph. Bauſch den nierten Treffer Die dritte Ecke für Waldhof verläuft ergebnislos. Fünf Minuten vor Schluß ſchießt Daibel ſcharf den Ball in die Maſchen. Mit:5 trennen ſich die beiden Mannſchaften. Unangenehm fiel Broſe I. auf, der nach dem letzten Per für + ohne jeden Grund uus Die ungen wenig Stehvermögen, ſoda Torver is zu erklären iſt. Die Torwächter waren an einzelnen Toren nicht ganz ſchald⸗ .Der Schiedsrichter war im allgemeinen gut. P. Jußballklub os Lindenhof— Spielvereinigung Sandhofen:2(:). Mit ziemlicher Verſpätung begann obiges Verbandstreffen auf dem Platze des erſtgenannten Vereins. Für den nicht ienenen Leiter ſprang der iedsrichter des Spieles der 2. t ein. Vom h d zieht Sandhofen vor das feindliche Tor, ein ſcharfer chuß geht über die Latte. Lindenhof findet ſich zuſammen und zielt in der 10. Minute die 1. Ecke, welche ins Aus endet. Verſchie⸗ dene Angriffe des Platzbeſitzers unterbindet der che Torwart in feiner Manier. Bei einem Durchbruch erzielt Sandhofen infolge Zögern des 08⸗Torwarts das 1. Tor. erwidert jetzt mit gefährlichen Angriffen. Albrecht kann in der 23. Minute den Aus⸗ gleich herſtellen. Bis zur Pauſe ſieht man beide Parteien im An⸗ Nach aber beide Torwächter verhindern immer wieder einen 15—5 ach dem Wechſel drückt Lindenhof mächtig, hat aber mit ſeinen Schüſſen reichlich Pech. Dagegen iſt Sandhofen durch Eigentor des linken 08 Verteidigers zweiten Male erfolgreich. Lindenhof nimmt jetzt eine Umſtellung vor, was ſich etwas beſſer bewährt. Albrecht, welcher jetzt Rechtsaußen—* fällt durch ſchöne Flanken⸗ * bälle auf. Quetz kann eine ſolche Kop ball verwandeln. Das Spiel artet gegen luß etwas aus. ſtellt durch Elf⸗ meter wegen Hände das Reſultat auf:2. Bei Sandhofen gefiel beſonders der Torwart und Mittelläufer Staakmann. Bei Lindenhof ſind ebenfalls der Torwart, die Läuferreihe und der Innenſturm zu erwähnen. Mit den Entſcheidungen des Schiedsrichters konnte man nicht immer einverſtanden ſein. G. Pfalzkreis. J. Abteilung: Die durch den andauernden Schneefall recht glatt und ſchlüpfrig gewordenen Spielfelder behinderten ſehr ſtark die Spieler und ließen daher einen einwandfreien Verlauf der Spiele nicht zu. So gelang es unſerem Meiſter„Phönix“ Ludwigs⸗ hafen, in Speyer gegen den dortigen Fußball⸗Verein nur ein:2 herauszuholen, im Hinblick auf den 10:0⸗Sieg des Vorſpieles ein recht mageres Ergebnis, Pfalz“ Ludwigshafen wieder⸗ holte ſeinen erſten Sieg gegen 1863 Pirmaſens in derſelben Höhe mit:0. Der V. f. R. Kaiſerslautern, der auch ſein Rückſpiel gegen„Arminia“ Rheingönheim mit:3 gewann, dürfte nunmehr als Vertreter der Oberliga feſtſtehen.— II. A b⸗ teilung: Der Kampf zwiſchen den beiden Tabellenerſten 1903 Ludwigshafen und V. f. B. Zweibrücken ergab den glatten und recht hohen Sieg des Abteilungsmeiſters von:0. Hiermit hat 1903 ſo recht bewieſen, welcher Unterſchied in der Spielſtärke zwiſchen 1903 und den übrigen Vereinen dieſer Abteilung beſteht. Recht er⸗ freulich iſt der:1⸗Sieg, den 190 4 bereits geſtern vormittag gegen des Feldbergs verjammeln. höchſten Erhebung des Prächtige Skiſahrten laſſen ſich non aus umternehmen. nider Ne lrhen Vergrůcken vim· ſeinen Lokalgegner„Unio n“ Ludwigshafen erfocht. Ger⸗ mania 1904 rechtfertigte mit biefem ſchönen Erfolg ſeine in letzter Zein Neckarau— Sporl- und Turnverein gezeigte Formverbeſſerung. Erwartungsgemäß holte ſich der.⸗V. Frankenthal in Pirmaſens vom.⸗T.⸗V. die Bunkte lautet hier das Endergebnis. 1903 Cudwigshafen— B. f. B. Zweibrücken:0(Halbzeit:). Der Kampf des Tabellenerſten gegen den hatte geſtern Nachmittag etwa 1000 Zuſchauer auf den 1 3⸗Sportplatz gelockt. Um es vorweg zu ſagen: das Spiel zeigte wahren Propa⸗ gandacharakter und war dazu angetan, für den herrlichen Fußball⸗ ſport neue Anhänger zu werben. Wie ſchon das hohe Reſultat deut⸗ lich ausdrückt, war die Platzvereinsmannſchaft ihrem Gegner in allen Phaſen des Kampfes weit überlegen. So legten in der Halbzeit 0, Feſer und Burkhardt bereits 5 Tore Vor⸗ — vor, alle der Erfolg glänzenden Verſtehens und Zuſammen⸗ pieles. In der zweiten Spielzeithälfte vervollſtändigten Feſet und Burger das Reſultat—:0, während es die Zweibrücker trotz anerkennenswerten Eifers nicht zu ihrem Eiſer, die brachten. Lobend wäre von den Gäſten zu erwähnen der Eiſer, die gute Dis⸗ ziplin und das Beſtreben, das Spiel ſtets offen zu halten. Aus der Elf ragten heraus der Linksaußen und der Torhüter, der eine höhere Niederlage verhütete. Der einheimiſchen Elf ein Ge⸗ ſamtlob. Beſonders muß aber der Mittelſtürmer Feſer hervot⸗ hoben werden, der allein ſechs Tore auf ſein Konto brachte und ſich z. Zt. in Hochform befindet. Der Schiedsrichter, Herr Neu⸗ weiner aus Pforzheim, war einwandfrei. H. 1904 Ludwigshafen—. Anion“ Cudwigshafen:1(H0ibzeit:). Mit obigem Reſultate trennten ſich am geſtrigen Vormittage die beiden Lokalgegner 1904 und Union Ludwigshafen. 1904 hat alſo doch bewieſen, daß das:1 in Kaiſerslautern keine Glückſache, ſondern der Erfolg eifriger Mannſchaftsarbeit war. Die etwa Zuſchauer bekamen denn auch ganz nette Leiſtungen zu ſehen, die um ſo höher zu bewerten find, als der glatte Boden und der fortwährende Schneefall die größtmöglichſten Anſtrengungen an die Spieler ſtellten. Der Platzverein legte in der erſten Spielzeithälſte durch Förſter und Kelchner 1 zwei ſchöne Tore vor, denen die Gäſte wenige Minuten vor Halbzeit ihr Ehrentor en ſetzen konnten.(Der 04⸗Torwart Emig wehrt mit dem Fuße ab, das Leder ſpringt an einen Unionſtürmer und von da ins Tot). e wurde die von 1904— offen icher. Zwei weitere von Cavallar prachtvoll geſchoſſe Tore drückten dies aus. Bei Union elen vor allem Ret⸗ tinger und Kirchner, während der Sieger in den Gebrüder Kelchner, Förſter und Cavallar ſeine beſten Vertreter —— Der Unparteiiſche, ein Herr aus Feudenheim, konnte 2 interluft zur Genüge ein⸗ befriedigen Weilere Ergebniſſe: Odenwaldkreis: Phönix Mannheim—V. f. R. Mannheim:7. Turn⸗ und Raſenſportverein Feudenheim—Spielvereinigung 07 114. Sportklub Käfertal—Verein für Raſenſpiele Bürſtadt:2. Verein Neckarau— Sp.⸗ u..⸗V. Manheim⸗ ür Valbho 5˙5. Fußballklub Mannheim 08.—Spiewereinigung Sandhofen:2. Sportklub Hertha Mannheim— Verein 98 Schwetzingen 12:2. portverein Darmſtadt—Germania Pfungſtadt:1. 7— Bewegungsſpiele Heidelberg—Germanta Friedrichs⸗ ußballklub Mũ Bballklub Freiburg 2 FF..—. Sportel Frelbure 4·0. Phönix Karlsruhe 126. Pfalzkreis: Phönix Ludwigshafen— Fußballverein Speyer 4˙2. Fußballklub las Ludwi— Pirmaſ 63:2. 5 Lubwigshu—* Teegr Awebrüden 3˙⁰ Verein für ſpiele Karlsruhe— Germania Du 2˙ enee en bit rlac Germania Ludwi fen— Union.1. Verein für Rafenſpiele Kaiſerslautern— Arminia Nheingönheim 5⸗ Areis Heſſen. 9 Sp. B. Wiesheden— Unserlſdenbach brs B. Wie— unterlin 12. Blebrich— Griesheim:2. Alemania Worms— Verein für Raſenſpiele Worms 42. Wormatia Worms 121. Nan d— d 5˙2 Kaſtel ee 27J. Saarkreis. Sulg— Neunkirchen:7. Spart⸗ Jeren Saarbrücken— Oberſtein:1. Butweiler— Saar, Saarbrücken:3. KAreis Nordmain. Eintracht Frankfurt— V. f. K. 51 Germania Frankfurt— Helvetia:1 Sp.⸗V. Frankfurt— Feckenbach 02 421 nau 93— V. f. B. Großauheim:1 Victoria— Rödetheim:2 nkfurt V. f. B. i 71 .„B. Frankfurt— Rüttingen 721 Union, Niederrad— Offenbach Kickers:1 70 er⸗ „B. Brentlingen— Sp.⸗C. Offenbach 5: 3 Aeg9gee e 9˙1 V. N—. 8 „V. Offenbach— Neniſenburg:2 Luftfahrt. « Bayeriſcher Segelflugwettbewerb. Das neuarti loſen ſog. Segelflugzeugen, eine deutſche Errungenſ hat im rergan⸗ genen Jahre bei uns über Erwarten gute Erfolge gezeitigt. Mit einem . Minuten⸗Flug hält ein Bayer— Regierungsbaumeiſter Harth ⸗ die Wellhöchſtleiſtung auf einer von ihm und Meſſerſchmitt konſtrni Maſchine. Der Bayer. Fliegerklub veranſtaltet in der Maiwoche am Ammerſee den 1. Bayer. Segelflugwettbewe Im Auguſt findet wieder in der Rhön ein Segelflugwettbewerb für Fliegen mit motor +. das Reich ſtatt. Frankreich und England zeigen ebenfalls für das kom⸗ 9 Frühjahr,——— Eineigt Seendl. flugwettbewerbe an. Schwimmen. Dzd. Der Gautag der Schwimmter findet am 15. Jan. in Baden⸗Vaden ſtatt. Vormittag wird Dr. Stühmer⸗ Freiburg einen Vortrag über die Beſtrebungen und das Weſen de⸗ Deutſchen Schwimmverbandes halten. Am Nachmittag werden ſich die Beratungen über die einzelnen Anträge anſchließen. Von be⸗ ſonderem Intereſſe dürfte die Neueinteilung des Gaues ſein. Der⸗ ſelbe ſoll in zwei Bezirke: Süd⸗ und Nordbaden eingeteilt werden. Für die Monate Februar und März ſind Lehrkurſe im Schwimmen in Heidelberg, Karlsruhe und Freiburg vorgeſehen, bei denen u.. der Geſchäftsführer des Deutſchen Schwimmverbands, Herr O⸗ Keßler, Vorträge halten wird. Ein deutſcher Schwimmrekord beſtä Der winm⸗ verband hat die von Herbert Heinrich br Nov. 1921 in Spandau aufgeſtellte Leiſtung von:04,8 im 100 Neeter⸗Sbwin, men beliebig als deutſchen Rekord anerkannt. Da im Deutſchen Schwimm verband über die Rekordleiſtungen von Ausländern, die für deulſche Ver⸗ eine ſtarten, keine Beſtimmungen enthalten ſind, ſo hätte hier wohl die beſſere Leiſtung des Schweden Trolle, der Heinrich in dem gleichen Wen⸗ bewerb um 4 Zehntel⸗Sekunden ſchlug, werden müſſen. Leichtarhlenit. 1. er. Der Neujahrzwuldlauf in Paris ging wieder unter tei gung der franzöſiſchen Streckenläufer vor ſich 920 Läuſer aten ſih dem Starter. Die Strecke betrug ca 7 Km. Sieger wurde nach ſchärfſten Kampfe Schnellmann(C. A...) in 24 Min. 23 Ser mit Bru vor dem Favoriten Houet(Metro), Berthelot(.A..) in 24.39, (...) in 24:47 und Vignaud(K. Q) in 28200.— bea Sergarrerern 3 2 SF.— „ * 2 * Mannheimer General⸗Anzgeiger.(Wizeg- Nusgabe.) 7. Seite. Nr. 13. Miele tausencle— Weide gule sehr vorteilhafter n Alucde in zu sehr billigen Preisen! Das grösste Steff. ale Sperial- Geschäft! 83.7 5 11252 8 elken? 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Vorverkauf täglich von 10— /ä und von —6 Uhr im Theaterbüro, bei Zigarrenhaus Kremer(Pfalzer Hof). Haus Hoffmann, H 1, Haus Veith, P 4, 13. 82²⁵⁴ Die Nir Direlction. ſammerITünsplele Der geheimnisvoie Doleh] 3. Abteilung. Die größten Sensationen mit Eddie Volo eo Banditem in frach Drama in 6 Akten mit 8264 Mia Vankau 4 vitd mee lie 1 eeee, Kabarett Rumpelmayer Das glänzende Januar-Programm Anang 8½ Uhf, Sonntags 4 u. 8¼ Uhr Res.—58 u. Tische Tel. 7567, 252 von 7½ Uhr ab 7231 Weinrestaurant Rumpelmayer d. rten im* l arrbter freipen. J4 Heute Montag, 9. Jan. 22, im Zeichen Cannes daher: Tutti-Frutti-Abend mit Lotte Forsting, Oskar Wirker Geschwister Morena— 2 Smady Gschwind mit verst. Orchester. 1 — Elutritt und Programme frel.— 8 bis 12½ Uhr. Porein für Gesundheitspflege.. Mittwoch, 11. Januar, abends 8 Uhr im alten Rathaussaale 250 Frauen-Fortrag über Entwicklungs- u. Wechseljahre, Frauenkrank- helten von Frau R. Walter-Weber, Mannheim. 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Als Steigerer wer⸗ den nur ſolche Perſonen zugelaſſen, welche im Beſitze eines Jagdpaſſes ſind, oder durch Zeug⸗ Die Bedingungen liegen bis dahin zur Aleins furt, den 31. Dezember 1931. Bürgermeiſteramt: —— rennnof Der Keſſelwagen wird gegen eine 5 NMANMSURG-AERIKATINIE EMEIMHSAMER DIENST Mrr DEN UNITED AMERICAN TLINESINe. von Hamburg ansen Sücd-Amerika RIO DE IANEIRO UND BUENOS AIRES ofürsenE PARASSAGSIERDANMPFER RUGIA 28. JaAxuan TEUTONIA 23. HFEBRUAR RUOIA 2. MAI TEUTONIA 18. MAI Mit vorzüglicher Einrichtung erster Klasse(Staatszimmerflachten) und dritter Klasse(eigener Speiseszal, Rauchzimmer, Damen- rimmer, zwel: und vierbettige Kammern). AUSKUNT ERTEIULT DIE 25 PEHRSONENVERKETIR HANMBURG-ANMEBENIKA TLINIE, HAMBURG— UND DEREN VERTRETER IN Mmunin,jỹ¹lmm: Walther und von Reckow, I. 14 Nr. 19 Heidelberg: Carl Lebeau, Leopoldstrasse 23 à Ludwilgshafen: Carl Kohler, Kaiser Wilheimstraße 31 Speyer: Ludwig Gross, Ludwigstrasse 14. 81⁵9 Viele billige Reinwoll. 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