„ 4 1922.— Nr. 20 1 Donnerstag, 12. Jaunar Abend⸗Ausgabe. Set ecßpgspreiſe: In Manntzeim und Arngebung monatlich Wert us haus gebracht mark 16.—. durch die poſt bezogen ehhähruch mark 48.—. poſtſcheckkonto nummer 17800 nirterude im Saden und nummer 2017 fudwigshafen am u. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗nebenſtelle 998 rſtast, waldhofſtraße nummer 6. Kernſprecher Sen mer 7030, 701, 7032, 7033, 7044, 7038. Telegramm⸗Adreſſet eralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Veilagen: Der Sport vom Sonntag. Die Verwicklungen in Cannes. 91 Berlin, 12. Zan.(Von unſ. Berliner Büro.) Ueber e Wendung, die die Dinge in Cannes und Paris men haben, iſt man an hieſigen amtlichen Stellen im ugenblick noch nicht unkerrichtet. Ein Bericht iſt zwar heute im Laufe des Vormittags eingetroffen, jedoch iſt er noch nicht dechiffriert. um die Mittagsſtunde verlauteie n ſoviel, daß die deutſchen Delegierten heule vormiktag dem Oberſten Rat erſcheinen ſollen und daß Briand mor⸗ in Cannes zurückerwartet wird. Mit einem Sturze riands ſſt wohl einſtweilen auch noch nicht zu rech⸗ en, ebenſo nicht mit einem A bbruch der Konferenz. dor * „Wir haben bereits in der Mittagsausgabe die Frage auf⸗ ütarfen, ob Frankreich es wagen 1 5 5 auf einen Beuh 15 England und auf Iſolierung ankommen zu laſſen. 13 Zufammenhang mit dieſer für Frankreich ſehr heiklen nent ernſten Frage verdient ein Telegramm des Korreſpon⸗ 5 ten der„Köln. Zeitung“ in Cannes erwähnt zu werden. iſt vor der Abreiſe Briands abgegangen und gibt folgende arlegung der diplomatiſchen Lage: die ſtc ſehr auch die franzöſiſche nationaliſtiſche Oppoſition, pollii um Clemenceau und Tardieu ſchart, bemüht iſt, die fihlt chen Vereinbarungen, zu denen Briand ſich veranlaßt jühlt, als Mißerfolg der franzöſiſchen Politik darzuſtellen, ſo 850 bei der überwiegenden Mehrheit gerade auch der hier 3 franzöſiſchen politiſchen Kreiſe feſtzuſtellen, daß mit . bſchluß des franzöſiſch⸗britiſchen Sicher⸗ 80 sbündniſ ſes, dem auch Italien beitreten ſoll und as belichllich auch beitreten wird(Belgien ſieht ſich durch auto: ereits beſtehende franzöſiſch⸗belgiſche Militärbündnis ſe eingeſchloſſen), Briand das frunzöſiſche Volk vor en Vereinſamung in der Weltge⸗ die 25 hat. Die Abſicht, die auf engliſcher Seite beſtand, —5 dumung ddes beſetzten Gebiets ausdrücklich in ſeg vorliegenden Vertragsentwurf hineinzubringen, iſt am wanzöſiſchen Widerſtand geſcheitert. Daß dieſe Räu⸗ A88 0 als natürliche Folge aus dem Bündnisvertrag über bgliſcher ang kommen müſſe, wird wenigſtens auf ſen ſcher italteniſcher und auch belgiſcher Seite durchaus of⸗ Erüngerkannt. Briand hält ſich aus an ſich begreiflichen wie nden noch etwas zurück, aber er hat erſt geſtern abend, höre, im engen Kreiſe zugegeben, daß aus Er⸗ 0 rnisgründen auch die franzöſiſche Regierung eine krubttweiſe Verringerung der Beſetzungs⸗ auf ppen in Ausſicht nehme und billige. Es fällt überhaupt wie bei Erörterung des franzöſiſch⸗britiſchen Bündnis⸗ 5 das Wort Erſparniſſe immer wieder in den Vorder⸗ Dahren Genbde die über die 1 n er zerrütteten europäiſchen Wirtſchaftslage welge auf dem Marſche ſein?“ alſo erade in Hinſicht auf die Gefahr der Iſolierung beſteht An zunmerhin die Möglichkeit, daß Briand heute den daß die des nationaliſtiſchen Blockes geſchickt abwehrt, und er Ele Verhandlungen in Cannes morgen unter Briands auch 5 Teilnahme weitergehen. Natürlich aber beſteht aber e Möglichkeit, daß Briand mit dem Auftrage zurück⸗ Koſten deittere Zugeſtändniſſe von England auf n Deutſchlands herauszuſchlagen. Und wir müſſen ab⸗ Fra ob Lloyd George glauben wird, neuen Forderungen ch nzoſen nachgeben zu können, ohne ſeinen großen euro⸗ lan zu gefährden. Mithin bleibt noch immer un⸗ eweit Cannes und Genuar den harten Druck ational werden, der auf unſerer Wirtſchaft und unſerem ſei 1 0 em Lebenlaſtet. Er wird natürlich auch an uns den, 5f helfen, daß die ſchweren Hemmniſſe überwunden wer⸗ 00 8 ſich von franzöſiſcher Seite einer Erneuerung Euro⸗ gezänPegenſtellen, Wir ſagten ſchon, daß Partei⸗ Vertretu e eine ſchlechte Vorbereitung für eine wirkſame Vertr 5 nig unſerer Intereſſen ſei, und daß die Ausleſe unſerer Meinung lediglich nach ihrem Verhältnis zur herrſchenden no ein ſchwerlich ſehr förderſam ſei. Wir möchten heute ofeſſor d kritiſche Bemerkungen und Mahnungen von un tto Hoettzſch anfügen, die u. E. ernſteſte Be⸗ aerdienen. Er ſchreibt: bage imſtiger iſt für Deutſchland geworden die Welt⸗ Dinge del hgemeinen. Und dabei muß, wenn die weitergehe er Richtung auf die wirtſchaftliche Konferenz ſo politir wen, Deufſchland zunehmend wieder Subjekt der Welt⸗ zuſtellen f en. Man braucht ſich ja nur den Augenblick vor⸗ duf der Fon dem die Vertreter Deutſchlands und Rußlands nsnſerenz erſcheinen und die Probleme der Mitte und von Europa in einen Strom zuſammenmünden. koment, der in greifbare Nähe rückt, iſt nicht ſtet, daß Deutſchlands Intereſſen 8 Möglichteit gut vertreten werden. as 5 55 in 157 5 it we man es für möglich halten, daß in ſolcher miniſbendas Außenminiſterium noch das Finanz⸗ Wer 18 m wirklich beſetzt ſind? kt verantwortlich den ganzen Zuſamenhang 0 hn, nutzt ihn für Deutſchland aus, in den deparation 8 5 alles rückt; die ruſſiſche Frage u. die deutſche Drient, Fing rſchleſien und die Südoſtfragen, auch der ſteutſchland? Alontrolle und Ordnung der Finanzen für alagen. wie di ind die drohenden Fragen, die dahinter auf⸗ Ue, Gegenwert Idee einer Neutraliſierung des Rheinlandes Sttlängerun 5 Wegfalls der Beſatzungskoſten oder einer ane betannt r franzöſiſchen Beſetzung in Hberſchleſien im Pfandideen? Man mag über Staatsform ber dr. iri ndeme denken wie man wolle,— ſo wie Politit De und ſein Rumpfkabinett und ſeine Parteien utſchlands betreiben, ſo geht es'rklich nicht! Badiſche Neneſte Nachrichlen 1 Aus der Welt der Technik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen-Zeitung.— Mannheimer Nuſik⸗Seitung.— Bildung und Unterhaltung. Anzeigenpreiſe: die kleine zeile mk..— ausw. Mk..— Stellengeſuche u. Kam.⸗Anz. 20% Nnachlaß. Neklame Mk. 18.— Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rasgaben w. keine verantwortg.übern. höhere Sewalt, Streiks, Betriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Sewühr. die deulſche Abordnung vor der Reparallons⸗ Kommiſſion. WB. Cannes, 12. Jan. Die Rearationskommiſſion hat die deutſchen Delegierten über die drei in dem rief der Kommiſſion vom 16. Dezember 1921 geſtellten Fra⸗ gen gehört, nämlich: 1. darüber, welche Zahlungen am 15. Januar und am 15. Februar Deutſchland leiſten zu können glaube; 2. über Exſuchen der deutſchen Regierung um Zah⸗ lungsaufſchub für den Reſtbetrag der nach dem Zah⸗ lungsſtatut fälligen Zahlungen und 3. über die für die Zukunft zu leiſtenden Garantien. die Aufgaben der Konferenz von Cannes. Die Denkſchrift der engliſchen Regierung. W. B. Paris, 12. Januar. Wie die Havasagentur aus Cannes berichtet, hat die eng⸗ liſche Delegation folgendes Memorandum mitgeteilt, das am 4. Januar Briand durch Lloyd George zugeteilt wurde. Die Nokwendigkeit eines beſtimmken Ergebniſſes. Die engliſche Regierung wünſcht lebhaft, daß die Konferenz von Cannes zu einem beſtimmten Ergebnis gelange, das ſowohl von der franzöſiſchen als auch von der engliſchen öffentlichen Meinung, wie auch von derjenigen Europas gebilligt werde. Nach ihrer Anſicht ſei für einen ſolchen Erfolg ein enges Einver⸗ nehmen zwiſchen der franzöſiſchen und engliſchen Regierung unerläßlich. Mit Recht nehme man ag, daß Fragen auf dem Spiele ſtehen, die die Intereſſen beider Länder berührten. Die Wiederherſtellung Europas werde gegen Erwarten hinausgezögert. Die Enttäuſchung der Völker führe zu Mißver⸗ ſtändniſſen und Kontroverſen. Dieſe Lage ſei in ganz Europa, ja weit über Europa hinaus in bedauernswerten Reſultaten zum Aus⸗ druck gekommen. Das Scheitern der Konferenz von Cannes würde alſo eine Rückwirkung mit ſehr üblen Folgeerſcheinungen in beiden Ländern hervorrufen. Unbeſtimmte und vorläufige Entſcheidungen würden verurteilt werden, als ob ſie einem Vorſchlag gleichkämen und würden unvermeidlich die Meinungsverſchieden⸗ heiten verſtärken, die ſich jüngſt zwiſchen den franzöſiſchen und britiſchen Gefühlen bemerkbar gemacht haben. Europa würde ſolche Meinungsverſchiedenheiten mit Beſtürzung aufnehmen, weil die verſchiedenen Völker der Anſicht ſeien, daß eine Entente zwiſchen dem britiſchen Reiche und Frankreich nicht nur ein weſentliches Element des Verſtändniſſes unter den Alliterten, Jonber A er⸗ läßlich ſei. Die britiſche Regierung wünſche, daß die Kon⸗ ferenz von Cannes hier zum Ausdruck bringe, daß das britiſche Reich und Frankreich ebenſo im Frieden vereint ſeien, wie während des Krieges. Sie ſei der Anſicht, was abſolut notwendig ſei, das Problem in ſeiner Geſamtheit zu verhandeln und da ſie dies im Auge habe, wünſche ſie die Lage der beiden Länder ſo, wie die jetzt zu erblicken ſei, klarzulegen. Nach der Anſicht der engliſchen Regierung gebe es zwei Urſachen der Beſorgnis in Frankreich. In erſter Linie beunruhige ſich die öffentliche Meinung Frankreichs über die Repa⸗ rationen. Frankreich macht Anſtrengungen, um ſeine ver⸗ wüſteten Gebiete wieder aufzubauen, und es ſei deshalb genötigt, bedeutende Summen vorzuſtrecken, die im Budget ein großes Defizit hervorriefen. Dieſe Summen könnten und müßten von Deutſchland bezahlt werden. In zweiter Linie ſei die öffentliche Meinung in Frankreich natürlich wegen der zukünftigen Sicher⸗ heit Frankreichs beunruhigt. Frankreich ſei in 120 Jahren viermal vom Feinde beſetzt geweſen und trotz der Verminderung der deut⸗ ſchen Bevölkerung, ſei es während des Krieges, ſei es infolge der Friedensbedingungen, beſitze Frankreich immer noch eine Bevöl⸗ kerung, die um 20 Millionen geringer ſei als die des Deutſchen Reiches. Uebrigens beſitze Deutſchland durch die lebend aus dem Krieg Zurückgekehrten ein Heer von 5 Millionen im Waffengebrauch geübten Menſchen, unter denen ſich eine beträchtliche Anzahl Offi⸗ ziere und Unteroffiziere befinde. Es ſei wahr, daß Deutſchland ſein ſämtliches Kriegsmaterial und faſt ſämtliche Waffen abgenommen worden ſeien. Aber Frankreich könne doch nicht umhin, die Mög⸗ lichkeit ins Auge zu faſſen, durch das eine oder andere Mittel ſeine Inferiorität zu erſetzen. Es ſei alſo weſentlich, Frankreich den Unterſchieb zwiſchen ſeiner Bevölkerung und der deutſchen aus⸗ zugleichen damit ſein Gebiet bei einem neuen verheerenden Krieg geſichert würde. In Großbritannien gebe es auch ernſte Urſachen der Beunruhigung und Unzufriedenheit Großbritannien ſei ein Land, das von der Ausfuhr lebe. Sein Handel ſei ebenſo ſchrecklich ruiniert wie der franzöſiſche Boden. Die Folge, die ſich in menſch⸗ lichen Entbehrungen, die ſehr ernſt ſeien, zeigten, beträfen 2 Mill. Perſonen der arbeitenden Klaſſen, die durch Arbeitsloſigkeit litten und deren Unterhaltungskoſten pro Woche annähernd zwei Millionen Pfund Sterling betrügen. Dieſe Laſt werde einger Nation aufgebürdet, die viel ſtärker als jede andere in der Welt mit Steuern belaſtet ſei und die in viel ſtärkerem Maße als Frankreich von den wirtſchaftlichen Folgen des Krieges berührt worden ſei. Frankreich ſei in einer vorteilhafteren Lageals jedes andere europätiſche Land, einmal wegen der Bedeutung ſeiner ländlichen Bevölkerung, anderſeits aber auch wegen ſeiner inneren Produktion, die aus Bedürfniſſen der ver⸗ wüſteten Gebiete herrühre, endlich aber auch, weil die Auswande⸗ rung nach außereuropäiſchen Ländern ſeine Bevölkerung weniger angreife als die von Gegenden die vor dem Kriege eine große An⸗ zahl über das Meer geſchickt hätten. Frankreich leide weniger durch Arbeitsloſigkeit und den Zuſammenbruch des internationalen Handels. Die Not Guropas. Die Bevölkerung Europas jedoch litte unter den Kriegs⸗ urſachen ebenſo wie das britiſche Volk. In Italien ſei die Ar⸗ beitsloſigkeit wie in Belgien ernſt. Italien hänge viel vom Handel ab. Es müſſe eine viel ſtärkere Bevölkerung beſchäftigen als vor dem Kriege Belgien ſei ein Land, das Nahrungsmittel importiere und auf Koſten des europäiſchen Marktes lebe. In Mitleleuropa und in Südeuropa ſei der Zuſammenbruch und die Verwirrung der normalen Funktionen des Wirtſchaftslebens noch viel markanter. Millionen von Menſchen lebten unter Entbeh⸗ rungen und im Elend. Seloſt die Inflation, die den arbeitenden Klaſſen Arbeit und gute Löhne gegeben habe, könne nur eine zeit⸗ weiſe Erleichterung bringen, aber würde ſicher eine Reaktion aus⸗ löſen, ſo daß ſchon rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden müßten. Die Menſchen, die nur über eine kleine Rente verfügten, litten noch mehr. Rußland, das vor dem Kriege eine außerordentliche Produktion von Rohmaterialien und Nahrungsmitteln gehabt habe, kämpfe mit der Hundersnot. Aus Menſchlichkeitsgründen und im Intereſſe des eigenen Wohlſtandes ſei die Wiederaufrichtung Ruß⸗ lands unerläßlich. Die europäiſchen Völker müßten verſuchen, ein Heilmittel gegen den augenblicklichen Zuſtand Rußlands zu finden. Denn auf die Dauer müſſe die europäiſche Ziviliſation ernſtlich darunter leiden. Wenn man ohnmächtig ſei, gegen einen derar⸗ tigen Zuſtand anzukämpfen, werde er doch raſch zur ſozialen und wirtſchaftlichen Kataſtrophe führen. Sein Desintereſſement ebenſowohl in ſeinem eigenen Intereſſe wie im Hinblick auf das wirtſchaftliche Wiederaufbauwerk Europas rufe Großbritannien Frankreich zur Mitarbeit an dieſer großen humanitären Aufqabe auf. Die Aufgabe müſſe ſchon jetzt unternommen werden;: jeglicher Verzug habe eine ſchreckliche Ver⸗ tisfung des menſchlichen Elends zur Folge und in gewiſſen Teilen Europas ſelbſt eine ſteigende Bedrohung der Ziviliſation. Das Pro⸗ blem, das ſich für Großbritannien und Frankreich ſtelle, ſei nun, zu wiſſen, wie man die Notwendigkeiten einer gemeinſamen Aktion erfüllen könne. Dieſe Schwierigkeiten müßten in ihrer Geſamtheit gelöſt werden. Es ſei weſentlich, daß eine vollkommene Aufrichtigkeit zwiſchen den Staatsmännern beider Länder herrſche, wenn man die Aufgabe in wirkſamer Weiſe löſen wolle. England kenne vollkommen die Gründe für die Beunruhigung Frankreichs, aber es könne die Wiederaufrichtung Europas nicht hinausſchieben. Wenn es die Wünſche Frankreichs bezüglich der Reparationen und ſeiner Sicherheit befriedigen wolle, um den Bedürfniſſen zu genügen, müſſe die britiſche Regierung dem britiſchen Volke ſagen können, die beiden Länder marſchieren gemeinſam, um die wirtſchaftlichen Organiſationen Europas und die allgemeine Proſperität der Welt wieder aufzurichten. Was die Reparationen anbetrifft, ſo ſei die britiſche Regie⸗ rung bereit, ſich an die Abmachungen zu halten, die in London ge⸗ troffen worden ſeien und aus denen Frankreich beträchtliche Vorteile ziehe, während England nicht weniger beträchtliche Opfer bringen wolle. Es glaube, daß dieſes Ankommen den hauptſächlichſten Be⸗ dürfniſſen genügen könne bis zu dem Augenblick, in dem eine finan⸗ gielle Regelung größeren Stils unternommen werden könne, vielleicht in zwei oder drei Jahren. Die Sicherheit Frankreichs gegen ein Eindringen des Feindes wünſche England als eine Angelegenheit zu betrachten, die ſeine eigenen Intereſſen berühren. England ſei infolgedeſſen geneigt, die Verpflichtung zu übernehmen, mit ſeiner Streitmacht Frankreich zur Seite zu treten, wenn ein nicht provozierter deutſcher Angriff auf Frankreichs Voden erfolgt. Eine ſolche Garantie werde doppel⸗ ten Wert beſißen. Sie werde nicht nur die Wirkung haben, Frank⸗ reich zu ſchützen im Falle eines deutſchen Angriffes, ſondern einen ſolchen Angriff auch äußerſt unwahrſcheinlich machen. Im Jahre 1914 wäre Deutſchland wahrſcheinlich nicht zum Angriff übergegan⸗ gen, wenn es ſich über den Umfang der Kräfte klar geweſen wäre, die das britiſche Reich im Kriege aufbringen würde. Im Jahre 1914 habe Deutſchland nicht angenommen, daß Großbritannien über mehr als ſechs Diviſionen verfüge. Es habe nichts oder wenig ge⸗ wußt von der beſonderen Art und den Hilfsquellen des Bundes der britiſchen Völker. Heute ſei es vorſichtig, denn es wiſſe, daß das britiſche Reich nicht bloß ſechs Diviſionen, ſondern ſeit Ende des erſten Kriegsjahres 400 000 Mann auf den franzöſiſchen Schlacht⸗ feldern unterhalten habe. Dieſe Zahl hat ſich in der Folge ſchnell vermehrt, und im Laufe der zwei letzten Kriegsjahre hat das britiſche Reich in Frankreich und Flandern trotz der merklichen Schwächung, die durch die fortwährenden Verluſte verurſacht wurden, eine Streit⸗ macht von zwei Millionen Menſchen unterhalten. Großbri⸗ tannien hat insgeſamt 6 211427 Mann zum Dienſte im Lande, zur See und in der Luft einberufen. Die autonomen Dominions, Indien und die geſamte Streitmacht, die das britiſche Reich in den Krieg geworfen habe, betrage alſo annähernd 10 Millionen Men⸗ ſchen. Die Verluſte an Toten und Verwundeten und Vermißten haben 3 268 733 Mann erreicht, davon ſind 947 364 gefallen. Es iſt undenkbar, daß Deutſchland dieſe Tatſache mitſamt den Schlußfolgerungen, die ſich daraus für die Garantie des fran⸗ zöſiſchen Vodens ergeben könnten, überſieht. Was das britiſche Reich einmal für die Ziviliſation getan hat, wird es wieder tun, wenn dies notwendig iſt. ie großen Reſerven an ausgebildeten Offizieren und Mannſchaften, die ihm der Krieg gelaſſen hat, wird Großbritannien genau ſo lange nutzbar machen können, wie esz 5 deutſcher Seite der Fall iſt. Das für den Krleg hergeſtellte Materia wird in Großbritannien beſonders den künftigen Generationen zur Verfügung ſtehen, während den Deutſchen ihr Material von den Alliierten vollſtändig weggenommen wurde. Infolgedeſſen wird Deutſchland, wenn es ſicher iſt, daß das britiſche Reich in einem künftigen Kriege an der Seite Frankreichsz iſt, nicht ver⸗ ſuchen, etwaige Revanchepläne auszuführen. Es iſt ebenſo wichtig, die Deutſchen von derartigen Beſtrebungen abzubringen, wie es au wichtig iſt, Maßnahmen zu treffen, um die Niederlage dieſer Beſtrebungen, wenn ſie zur Reife kommen ſollten, ſicherzuſtellen. Die britiſche Regierung glaubt, daß dieſe Ziele erreicht werden, wenn eine Abmachung getroffen wird, daß die beiden Nationen einem nicht herausgeforderten Angriff Deutſchlands gegen das E Gebiet gemeinſam die Stirne bieten werden. Es glaubt auch, daß eine derartige Verpflichtung die Bande der Freundſchaft Nee den beiden Nationen von Jahr zu Jahr enger und kräftiger geſtal⸗ ten werden. „Die Wünſche der engliſchen Regierung. Dieſe gegenſeitigen Verpflichtungen könnten auf zwei verſchie⸗ dene Arten eingegangen werden. Einerſeits laſſe ſich ein Offenſiv⸗ und Defenſiobündnis ſhe Ein derartiges Bündnis könnte in Frankreich als wünſchenswert betrachket werden. In Wirk⸗ lichkeit aber würde es den franzöſiſchen Intereſſen ſchlecht dienen, weil derartige Bündniſſe den britiſchen Traditionen wider⸗ ſprechen. Das britiſche Volk begreife, daß Aaen das Recht fordere, gegen eine Invaſion ſeines Gebietes Garantien zu haben, aber es freiwillig Verpflichtungen militäriſchen Charakters ſich nehmen müſſe, wenn der Friede eines anderen geſtört werden ſollte. An militäriſchen Unternehmungen in Mittel⸗ oder Oſteuropa teil⸗ zunehmen, würde ſeiner Abſicht nicht entſprechen. Ein Bündnis, das eine derartige Verantwortlichkeit oder auch nur anſcheinend ein⸗ ſchließen würde, würde nicht die Wdeen Unterſtützung des briti⸗ ſchen Volkes haben; es würde infolgedeſſen für Frankreich nicht den⸗ 17755 Wert wie eine in anderer Form eingegangene Verpflichtung aben. Auf der anderen Seite laſſe ſich ein klarerer Garantie⸗ vertrag denken, wonach das britiſche Reich an Frankreichs Seite einem nicht herausgeforderten Angriff Deutſchland gegen das fran⸗ zöſiſche Gebiet die Stirn zu bieten hätte. Die Möglichkeit iſt auf der britiſchen Reichskonferenz im vergangenen Sommer diskutiert wor⸗ den und es iſt wahrſcheinlich, daß die öffentliche Meinung des Rei⸗ ches Großbritannien unterſtützen würde, wenn Frankreich eine ſol Garantie erhalte. Ihr Wert wäre ſo viel größer, als ſie nach Anſicht der britiſchen Regierung die herzliche Zuſtimmung nicht nur Groß⸗ britanniens allgemein, ſondern auch der Dominions haben würde. Die wirkliche Gefahr, der Frankreich ausgeſetzt iſt, iſt eine ſolche In⸗ vaſion. Frankreich iſt nicht in Gefahr, daß etwas derartiges von 2. Seite. Nr. 20. Maunheimer Genergal-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 12. Januar 1922. ſeiten einer anderen Nation geſchieht. Eine Sicherheit gegen eine deutſche Invaſion garantiere unſtreitig ſeine Sicherheit. Infolgedeſſen iſt die Löſung, die die Regierung Seiner Majeſtät anzunehmen vorſieht, die folgende: Die Regierung ſieht in dem Plann eines Vertrages zwi⸗ ſchen Großbritannien und Frankreich, der diefem Memorandum ein⸗ gefügt iſt, und deſſen Annahme ſie vorſchlägt, die Löſung, die am geeignetſten iſt, die Intereſſen der beiden Mächte in Weſteuropa zu ſchützen Indeſſen iſt es, damit der Vertrag Folgen zeitlgen kann, nötig, daß er durch ein vollſtändiges Einvernehmen zwiſchen den beiden Ländern begleitet wird. Das wäre die Grund⸗ kage des Abkommens von 1904, das Frankreich die Unter⸗ Razeit Englands im Kriege gegeben hat. Die Regierung Seiner aßeſtät iſt der Anſicht, daß die erſte Bedingung eines wirklichen Einvernehmens die iſt, eine Rivalftät zwiſchen den beiden Län⸗ 0 dern zur See zu vermeiden. Was die U⸗Bootsfrage anbetrifft, ſo verſteht die britiſche Regierung vollkommen, daß die Differenz zwlſchen den franzöſiſchen und britiſchen Standpunkten in dieſer Frage auf die verſchiedenartige Auffaſſung zurückzuführen ſein kann, die man ſich von der Verwendungsmöglichkeit der U⸗Boote macht. Die britiſche Auffaſfung, die ſich auf vier Jahre Erfahrung während des Krieges ſtützt, geht indeſſen dahin, daß die U⸗Voote nur gegen Handelsſchiffe wirkſame Waffen darſtellen und ſie zu andern Zwecken ungeeignet ſind. Die britiſche öffentliche Meinung würde unfehlbar . auf der Annahme eines großen Bauprogramms don U⸗Bootszerſtö⸗ rern beſtehen, wenn das franzöfiſche Programm bezüglich der U⸗ Boote ausgeführt werden ſollte. Die beiden Länder würden alſo einen Rüſtungswettbewerb beginnen. Die britiſche Regle⸗ rung kann nicht verheplen, daß eine ſolche Möglichkeit ſehr ernſtlich auf die britiſchen Gefühle gegenüber Frankreich und umgekehrt zu⸗ N rückwirken würden. Enalands Verbindungswege zur See ſind fur 1 England das, was die Oſtgrenze für Frankreich ſei. Eine Konkur⸗ renz zur See in irgend einer Ferm zwiſchen Großbritannien und Frankreich würde den guten Willen unterhöhlen. Die Regierung ſeiner Maſeftät legt alſo als Bedingung des Vertrages ein Einvernehmen vor, daß die Admiralitäten beider Länder ſich bezüg⸗ lich eines neuen Programms einigen, damit ſede Rivalität bei d Neubauten vermieden werden kann. Die britiſche Regierung wünſchtgleichfalls ſehr leb⸗ haft, daß Frankreich von ganzem Herzen mit Großbritannlen am wiriſchaftlichen und finanziellen Wiederaufbau Europas mitwirke. Sie hoffe alſo, daß Frankreich der ſchleunigen Einberufung einer wirtſchaftlichen Konferenz, auf der alle euro⸗ päſchen Mächte einſchließlich Rußlands vertreten ſind, zuſtimme. Der wirtſchaftliche Zuſammenbruch Mittel⸗, Oſt⸗ und Südeuropas iſt gegenwärtig der ernſteſte Faktor in der Löſung des europälſchen Han⸗ deis und ſeine Heilung iſt nicht möglich, wenn nicht die Produktion und der Markt Rußlands der Welt zugänglich gemacht werden. Dieſes 1 1 Gefühl der Sicherheit kann nur hergeſtellt werden, wenn die Regierungen der Länder, die ausländiſche Kredite zu erhalten wünſchen, ſich freiwillig verpflichten, a) alle Schulden und öffentlichen Verpflichtungen anzuer⸗ kennen und die augländiſchen Intereſſen hinſichtlich der Verluſte und Schäden durch Konfiskation und Sequeſtration wiederherzuſtellen oder zu entſchädigen; b) ein geſetzliches oder ſuridiſches Syſtem einzurichten, durch das die unparteliſche Ausführung der le ſichert wird. u. a. iſt es notwendig, über geeignete Tauſchmittel zu verfügen, allgemein geſprochen, daß finanzielle und Währungs⸗ bedingungen beſtehen, die dem Handel ausreichende Garantien bleten. Die Regierung ſeiner Majeſtät möchte ferner folgende beiden Orundſäßze aufſtellen: 1 1. Alle Nationen müſſen ſich verpflichten, von jeder Propa⸗ ganda abzuſehen, die die Ordnung, das politiſche Syſtem der anderen Länder zu unterhöhlen geeignet iſt. 2. Alle Länder müſſen meigen die Verpflichtung übernehmen, von ſedem Angriff gegen ihre Nachbarn abzuſehen. Die letzten in dem grundlegenden Memorandum für die Wirt⸗ ins Auge gefaßken Bedingungen umfaßten folgende einfache orbedingungen für die internctionale Ueber⸗ einſtimmung: Alle Länder ſollen die über⸗ nehmen, von jedem Angriff auf ihre Nachbarn ſich zu enthalten. Großbritännien hoffe, daß dieſe Verpflichtung von allen Nationen Europas ohne Ausnahme eingenommen werden kann. Es iſt notwendig, daß die Eintellung der europäiſchen Nationen in wei e Länder ſich nicht durch das Fortbeſtehen von eng⸗ bergigen der niſſen aufſeiten der ſiegreichen Nationen oder in⸗ folge von geheimen Revanchegedanken aufſeiten der beſiegten ver⸗ ewige. Es iſt nötig, daß die ſeit dem Kriege durch die Entſtehung der jungen Nationen hervorgerufene Rivolität nicht fortdeſtehe und und daß dieſe Nationen den Weg der Zuſammenarbeit und den guten Willen wählen. Es iſt ebenfalls weſentlich notwendig, daß der Konflikt zwiſchen den ſozialen und wirtſchaftlichen Syſtemen, den die ruſſiſche Revo⸗ lulion in großem Maße verſtärkt hat, keine Beſorgniſſe auf Seiten der Nationen entwickeln. Wenn die in Europa durch dieſe neue Ripalität geſchaffenen Bedingungen nicht in kluger Weiſe durch die Zuſammenarbeit zwiſchen den Mächten geregelt werden, kann der — ùà——2— ——— — —— Friede nur von kurzer Dauer ſein und Europa würde wiederum in einen neuen wilden Krieg geſtürzt werden, der ſeine Ziviliſation ruiniere und noch größere Verzweiflung hervorrufen kann Es iſt Sache der Allijerten, denen der Krieg große Verant⸗ wortlichkeit und eine ausgedehnte Machtvollkommenheit gelaſſen hat, gemeinſam dieſer Drohung Wideſtand zu leiſten und ſie zu be⸗ ſeitigen Großbritannien ſchreiht alſo Frankreich ůnd eine intime und ernſte Zuſammenacbeit für den Bau eines großen Syſtems enropälſcher Eintracht vor, welches zu den erſten ſeiner Aufgaben die Aufrechterhaltung des Friedens zwiſchen den Nationen und die Verminderung der nationa⸗ len Rüſtungen zählt denn Großbritannien iſt der Anſicht, daß dies die einzige Art iſt, durch die in Europa das Gefühl der Sicherheit unter den kleinen und den großen Nationen zu erhalten iſt. Wenn man der Einberufung der Wirtſchaftskonferenz zuſtimme, wird dies eine Gelegenheit für die alliierten Großmüchte Frankreich, Groß⸗ britannien und Italien bieten, eine Aera des Friedens auf ihrem eigenen Kontinent zu eröffnen, deſſen vom Krieg verwüſteten Felder die Spur eines ſchrecklicheren Geſchickes tragen, als die eines anderen Kontinents in den modernen Zeiten. Das Programm für Genna. WB. Cannes, 12. Jan.(Amtliches Communſque.) Der Oberſte Rat hat ſich heute über das Programm der Fragen geeinigt, die auf der Konferenzvon Genua er⸗ örtert werden ſollen. Zweck und allgemeine Bedingungen. „Die bereits veröffentlichte Reſolution vom 6. Jan. 1922 legte die Gründe dar, die nach der einſtimmigen Anſicht aller im Oberſten Rat vertretenen Nationen, eine gemeinſame An⸗ ſtrengung aller europäiſchen Staaten notwendig machen, da⸗ mit das wirtſchaftliche Leben Europas wieder hergeſtellt wird und damit die Hinderniſſe, die im Augen⸗ blick dieſem Ziele entgegenſtehen, beſeitigt werden. Die Reſo⸗ lution bezeichnet ebenfalls die grundlegenden Bedingungen einer derartigen Anſtrengung, zu denen in erſter Linte die Anerkennung der öffentlichen Schulden durch die Länder und die Bewilligung von Kompenſationen gehören. Ferner ge⸗ hört zu dieſen Vorausſetzungen, daß Beſtimmungen über das Finanz⸗ und Währungsweſen exiſtieren, durch die dem Han⸗ del angemeſſene Garantien gegeben werden und vor allem, daß Friede zwiſchen den Nationen herrſche. Unter den Haupt⸗ zielen der Konferenz befinden ſich die Prüfung der praktiſchen Maßnahmen, die notwendig find, um dieſe Grundſätze zur Anwendung zu bringen, und ſo die Bedingungen ſicherzuſtel⸗ len, die für die Wiederherſtellung des Vertrauens zwiſchen den Nationen, ohne das der internationale Handel nicht wieder⸗ hergeſtellt werden kann, unentbehrlich ſind. Aufrechterhaltung des Friedens. Die erſte Bedingung, die von grundlegender Bedeutung für den Wlederaufbau Europas iſt, beſteht darin, die Be⸗ ziehungen aller europäiſchen Nationen auf der Grundlage eines feſten und dauerhaften Friedens zu er⸗ reichen. Finanzielle Fragen. Die Konferenz wird ſich ebenſo gleichzeitig mit den finam⸗ ziellen Zuſtänden, die der wirtſchaftlchen Wiedergeburt im Wege ſtehen, beſchäftigen und Maßnahmen prüfen, die ge⸗ eignet ſind, ſie zu erleichtern. Sie wird beſonders die finan⸗ zielle Lage in den verſchiedenen Ländern bezüglich der Art des Wiederaufbaues prüfen. Die Kaufkraft des nationalen Geldes, die heftigen Schwankungen des Wechſelkurſes und die Rückwirkung, die die Lage und die Statuten der Banken auf die genannten Probleme ausüben. Die Konferenz wird außerdem die Bedingungen prüfen, unter denen der öffent⸗ liche und private Kredit in beſter Weiſe für die Werke des Wiederaufbaues verfügbar gemacht werden können. Wirkſchaftllche Jragen. Die Hinderniſſe für die europäiſche Wiedergeburt ſind ebenſo wirtſchaftlicher wie finanzieller Natur. Die Konferenz wird daher unterſuchen, wie die Schwierigkeiten beſeitigt wer⸗ den können, die ſich gegenwärtig dem neuen Austauſch von Produkten der verſchiedenen Länder entgegenſtellen, beſonders durch möglichſt ſchnelle und vollſtändige Unterdrückung der Hinderniſſe, die auf die Nachkriegsbedingungen zurückzuführen ſind. Die Verbeſſerung und die Entwickelung des Transport⸗ weſens wird beſonders aufmerkſam unterſucht werden. 5 Die halbſeele. W Roman von Arthur Brauſewetter. F 15)(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) „Tot hm. hm. hm.. Die grauen Augen —1 ins Leere; dann wandte er ſie zu Merten.„Wann 15 arb er „Heute morgen.“ lötzlich?“ „Das Fieber nahm rapide zu, ich fand ihn in der Nacht im Delirium.“ 17 5.. unbegreiflichl! Und des Abends war er noch ſo wohl. „Das war eine vorübergehende, eine täuſchende Beſſe⸗ rung. Sie hatte nichts zu ſagen.“ „Das iſt Ihre Anſicht!... Aber freilich, der Eingriff war etwas zu tief. Der Ausgang iſt ducchaus nicht zu ver⸗ wundern, ſo leid er mir tut. Darauf muß Jeder Arzt in ſol⸗ chem Falle e „Herr Profeſſor, Sie kennen meine Diagnoſe. Die Tat⸗ ſache hat ihr nur zu recht gegeben.“ „Herr Doktor Merten.. ich ſage Ihnen jetzt zum zwei⸗ tenmal... und auf die Stirne trat der heiße Zorn und 5 färbte ſie brandrot. Aber machtlos— dieſer Groll an dem feſtgewordenen Herzen des jungen Arztes ab. Er trat einen Schritt näher 5 dem großen Mann furchtlos in das erregte 3 ntlitz. 1„Herr Profeſſor, ich verſtehe nicht wie Sie mir jetzt noch nicht recht geben.. jetzt, wo dieſe Hand dort ein Zeug⸗ nis wider Sie erhebt.“ „Dieſe Hand?!“ rief der Profeſſor und ſeine ſonſt ſo überlegene Stimme bebte.„Dieſe Hand?! Ein Quark ſage ich Ihnen, ein Nichts!“ Und er riß mit einer heftigen Be⸗ we Rechten die Binde vom Arme.„Ich habe mir dieſen erband umgelegt, weil ich heute nichts zu tun hatte und die Hand ſchonen wollte. Sonſt iſt es eine Verletzung, ee wie mir ſchon manches Mal zugezogen habe. eine Bagatelle!“ 9Eine Bagetelle für Sie, Herr Profeſſor, aber zweifels⸗ ohne eine Infektion, mit der— ich nicht eingegriffen hätte.“ „Herr Doktor Merten, Sie verkennen Ihre Stellung.“ 1 5„Rein, Herr Profeſſor. Gerade dieſer meiner Stellung wegen bin ich heute zu Ihnen gekommen. Sie iſt mir uner⸗ träglich geworden. „ mithelfen müſſen in einer Sache, die ich für unrecht erkannte. Zum Lügner bin ich geworden dem unglücklichen Weibe des Geſtorbenenen gegenüber—“ Ein ironiſches Lächeln glitt bei dieſen letzten Worten um die Lippen des Profeſſors, aber er ſprach kein Wort. „Wenn ich mit Luſt und Freude weiter wirken ſoll am Lazarett, dann muß ich verlangen, daß auch meinen Vorſtel⸗ lungen, wo ſie begründet ſind, Gehör geliehen wird— ſelbſt von Ihnen.“ „Aha— Sie meinen wohl, dann ſollte ich im Lazarett Ihr Aſſiſtent ſein?“ „Ich habe davon nichts geſagt,“ erwiderte Merten ſehr ruhig,„aber wenn einmal ein zweiter Fall eintreten ſollte, was Goit verhüten möge, ein Fall, wo ich die Verantwortun einer Operation nicht übernehmen kann, dann würde ich mich weigern zu aſſiſtieren.“ „Und wenn ich mir als Ihr Chef eine ſolche Auflehnung gegen Ihre Pflicht nicht bieten ließe?“ 5 „Dann wüßte ich den Weg, den ich zu gehen hätte.“ „Sie wollen mir drohen?! Drohen mir?! Und hart und höhnend klang ſein Gelächter durch das kleine Zimmer. „Herr Doktor Merten,“ fuhr/ er dann fort,„die Sprache, die Sie ſeit einiger Zeit gegen Ihren Vorgeſetzten anzuſchlagen belieben, bin ich bis jetzt nicht gewohnt geweſen, ſie behagt mir nicht! Eins aber laſſen Sie mich Ihnen ſagen.“ Und nun ſtand er dem jungen Arzte in ſeiner imponierenden Größe gegenüber, und ſeine Augen blitzten auf ihn herab, und ſeine erhobene Stimme hatte etwas Prophetiſches:„Tun Sie, was immer Sie wollen. Aber vergeſſen Sie das eine nicht: ſo leicht iſt Profeſſor Weſtphal nicht zu fällen. Der ſteht ſehr feſt und ſicher. Und fiele er je, er richtete ſich ſchnell wieder auf. Aber der andere, den er in ſeinem Falle begraben hat, der ſteht nicht wieder auf— niemals mehr. Sie ſind der erſte nicht, der ſeine Hand wider mich erhob. Sie ſehen, ich bin ſehr offen. Manch anderer hat den Kampf gewagt. Wo iſt er geblieben? Zerſchmettert— vernichtet! Es ſchwebt etwas über mir wie eine Vorſehung, die mir kein Haar krümmen läßt. Wäre ich abergläubiſch, ich würde ſagen, ich bin ge⸗ feit— ich habe Sie gewarnt.“ War es möglich? Uebte dieſer Mann ſeinen Zauber ſelbſt auf ihn, der ſich gegen ihn gefte glaubte?! Und in dieſer Stunde, da ſich ſeine maßloſe Ueberhebung faſt bis zum Wahnwitz ſteigerte? Warum zuckte die dunkle Ahnung von etwas Unabwendbarem durch ſeine Seele? Warum häm⸗ merte ſein Herz ſo angſterfüllt gegen die Rippen, daß er habe ſchweigend gutgehelßen, ich habe hö ſelbſt der Profeſſor müßte dieſes verräteriſche Pochen ren amte Von den Fragen, die zweckmäßigerweiſe geprüft wer⸗ den können, möge erwähnt werden, die Garankien, die der internationale Handel in der Geſetzgebung und dem juridiſchen Syſtem, ſowie in den Beſtimmungen betr. die Handelsver⸗ träge in den verſchledenen Ländern finden muß. Die Mög⸗ lichkeit, beſonders dazu geeigneter Länder, Sachverſtändige ö und techniſche Hilfe zu geben, der Schutz der Rechte aus indu⸗ ſtriellem, literariſchem und künſtleriſchem Beſitz, die Beſtim⸗ mungen betr. Einreiſe und Niederlaſſung von Ausländern, die Handelsgeſchäfte vornehmen wollen. 23 4 7 N Die Garanlien deulſchlands. WB. London, 12. Januar.„Daily Telegraph“ meldet aus Cannes über die Zuſammenkunft der deutſchen Delegation mit der Reparationskommiſſion: Dr. Rathenau habe in ſeiner Ve⸗ weisführung ſchlleßlich 404 Millionen ſtatt 420 Millio- nen Goldmark angeboten und ſogar an dieſe 404 Millionen noch die beſonderen Bedingungen bezüglich Liefe⸗ rungen in Waren geknüpft. Rathenau habe in Widerſpruch zu dem Beweiſe der Reparationskommiſſion erklärt, die deutſche Handelsbilanz weiſe einen Fehl⸗ betrog von 1½ Milliarden Goldmark auf. Die deutſche Ausfuhr betrage 4 Milliarden Goldmark gegenüber 10 Mil⸗ liarden Goldmark im Ihre 1913. Infolge der Entwertung des Geldes ſeien dieſe 4 Milliar⸗ den in Wirklichkeit nicht mehr als ein Aequivalent von 27½ Milliarden im Jahre 1913. Rathenau habe insbeſondere her⸗ dorgehoben, daß die Mark volllkommen entwertet werden würde, wenn der Welt mitgeteſlt würde, daß Deutſch, land Rieſenſummen bezahlen müſſe. Rathenau habe drei Garantien angeboten:— 44 1. Höhere Gebühren für Eäſenbahnen, 2. Verminderung der Lebensmittelbeihllfe nd 3. eine geringe Verſtärkung des Preiſes füregohlen⸗ Das Kleuerproblem. Berlin, 12. Jan.(Priv. Tel.) Wie der„Vorwärts“ hört, hat der Vorſtand des Allgemeinen Deutſchen Gewerk⸗ ſchaftsbundes ſich unter Berufung auf ſeine im Novem⸗ ber vorigen Jahres aufgeſtellten zehn Forderungen heute er⸗ neut mit dem dringenden Verlangen an den Reichskanzler gewandt, eine Entſcheidung insbeſondere über die Erfaſſung der Sachwerte baldigſt herbeizuführen. Das Blatt teilt ferner mit, daß die Erklärung des Miniſters Dr. Hermes im Steuerausſchuß, eine Erweiterung des bis⸗ her vorliegenden Regierungsprogramms ſei nicht wünſchens⸗ wert, nur als eine perſönliche zu betrachten ſei. Eine Feſtlegung des Reichskabinetts in dieſem Sinne beſteht nicht, „Kommt die Auflöſung des Reichslages?“ ONRB. Köln, 12. Jan. Ueber das Thema„Kommt die Reichstagsauflöſung?“ ſprach geſtern abend hier im ſozial⸗ demokratiſchen Verein Reichstagsabgeordneter Zörgiebel. Im Anſchluß an eine Beſprechung unſerer Erfüllungspolitik kam er auf die Kommiſſion zu ſprecheni, die von der Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei, den Unabhängigen und den Gewerkſchaften gebildet wurde, um mit Energie die ſteuerliche Erfaſ⸗ fung der Vermögens⸗ und Sachwerte zu bewir⸗ ken. Dieſe Kommiſſion werde ihre Aufgabe mit allem Nach“ druck betreiben, ſelbſt auf die Gefahr einer Reichstag? auflöſung hin. Dabei verhehlte ſich der Redner nicht, daß eine Reichstagsauflöſung große Oper erfordere. Er ap⸗ pellierte an die Parteimitglieder, ſich für den Krieg zu rüſten Letzte Melöungen. Enver Paſcha interniert. 4 ONB. Paris, 12. Jan. Nach einer Meldung aus Peter“ burg wurde Enher Paſcha wegen ſeiner Umtriebe m Kaukaſus gegen die Regierung von Angora auf Anordnung der Moskauer Regierung feſtgenommen und in einer ſüd⸗ ruſſiſchen Stadt interniert. Demiſſion des ſpaniſchen Kabinelks. ONB. Madrid, 12. Jan. In Verfolg der Offiziers⸗ demonſtrationen gegen den Kriegsminiſter la Clerva hat die⸗ ſer ſeinen Nücktritt bekannt gegeben. Daraufhin hat das ge⸗ ſpaniſche Kabinett demiſſioniert. Er wollte, er durfte ſich eine Blöße vor ihm nicht geben Ob er es dennoch getan? Ob ſein Chef den Eindruck wo empfunden, den ſeine Worte auf ihn hervorgerufen?—— „Nun laſſen Sie uns aber in allem Ernfte die Streitagt Kollege Merten,“ ſagte der Profeſſor ganz unver⸗ mittelt in einen behaglichen Ton fallend.„Iſt es nicht lächer lich, daß wir uns um dieſen Mann hier beinahe in die Haare bekommend Um ſolch einen Maurer!“ „Ob er Maurer iſt oder König—“ „Das iſt Ihnen ganz Wie weiß ich, weiß ich. Fahren Sie nur nicht wieder auf. Sie ſind nervös geworden, Kollege Merten, von der acht, das iſt alles!“ 55 der Tat, angegriffen hat mich der Fall, ich leugne es nicht.“ „Gibt ſich alles noch! Aber Sie haben noch nichts Ordent⸗ liches heute genoſſen. Der Magen iſt der Sitz all unſerer Stimmungen und Empfindungen. Er iſt das geheimnisvolle Zentrum, das die Frommen— die Seele nennen. Sie müſ⸗ ſen etwas genießen, Kollege Merten. Es iſt jetzt meine Früh⸗ ſtücksſtunde. Heute am Sonntage werden Sie— Zeit haben! Eſſen Sie mit mir, und laſſen Sie uns einen Verſöhnungs⸗“ trunk tun!“ Harmlos und ſcherzend, als wäre nicht das geringſte zwi⸗ ſchen ihnen wurden dieſe Worte 92 prochen. Merten befand ſich in einer peinlichen Lage. Der Ge⸗ danke, ſich jetzt mit ſeinem Chef an einen Tiſch zu ſetzen, wal ihm ſehr unangenehm. Aber er wußte, daß eine Abſage, heute zum zweitenmal, nachdemser bereits damals bei ſeinem erſten Beſuche unter irgend einer Entſchuldigung gedan hatte, abſichtlich erſcheinen und einem offenkundigen Bruche gleichkommen würde. Zögernd und widerwillig bar er züu. Sie waren die Treppe heruntergegangen. Der Dienen wartete bereits im Entree und öffnete die Tür zu dem mit aller Behaglichkeit ausgeſtatteten Eßzimmer. 5 Auf der Stirn des Profeſſors lagerten Wolken, ſein? Augen waren trübe. Merten meinte daraus zu ſchlteben daß die vorhergegangene Stunde nicht ohne Eindruck 7 ihn geblieben war. Aber kaum drang der liebliche Duft des eben aufgerng genen Eſſens ihnen entgegen, da glänzte ſein Geſicht hell N und die wulſtigen Lippen ſpitzten ſich. Er ſtellte den Kollegen ſeiner Frau vor und beantwortete einige ihrer Fragen. Abeß ſeine Augen waren ſchon bei der Mahlzeit. 4 Man hatte ſich geſetzt. Junge Hühner waren aufge“ tragen und Spargel, die erſten, die Merten in dieſem Frü ling überhaupt geſehen. Für Weſtphal waren ſie bereil“ etwas Altes. 1 3 — (Fortſetzung folgt)))j 1 eee 1 i eo„ e e r Seee eeee rrrr a an! de üde ſh Dennerstag, den 12. Zanuar 1922. mannheimer General · Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 20. Raunheimer Generai-Anzeſger und Volfsſtimme. ider Mannheimer General⸗Anzeiger iſt— nicht ohne 17 25 Raagung verfolgen wir ſeit Jahren dieſe Tatſache— der 05 uheimer Volksſtimme ein Dorn im Auge. Was journa⸗ 4 8 0 Skrupelloſigkeit zuſammenbringen und ſich aus den Wngern ſaugen kann, um unſer Blatt zu diskreditieren und Ab in allerdings immer ergebnisloſem Bemühen— ihm Vonnenten abzufangen, geſchieht, denn der Abonnentenfang Werele iſt der höchſt vornehme eigentliche Zweck dieſer ganzen elangen Uebungen. Neuerdings„weiß“ die Mannheimer ealksſtimme, Bolte angehört; nach Auffaſſung und Behauptung der einſſaſſunme einer groß⸗kapitaliſtiſchen Organiſation zur Be⸗ delß ſuang von Jeitungen und Zeitſchriften. In Wirklichkeit ait e Mannheimer Volksſtimme ganz genau, daß ſie da einem Schwindel auf den Abonnentenfang geht. Oder n müßte annehmen, daß ihr Gedächtnis nicht auf ein Jahr beſteht ane niehr zurückreicht. Was damals mitgeteilt wurde, olte noch heute. Wenn es äbrigens der Mannheimer verſ ſtimme wirklich darum zu tun wäre, ſich Klarheit zu ſchaffen, ſo hätte ſie ja ohne viel Mühe aus dem Handels⸗ er die Beſitzverhältniſſe unſeres Blattes feſtſtellen kön⸗ Der Mannheimer General⸗Anzeiger iſt Eigentum einer Hä b.., deren Anteile ſich zum größten Teile in den änden de s Herrn Dr. Wolfgang Huck, Berlin, befinden. Er U. 82 880, Un, Leſir„* nterhält weder zu den Untern nungen von Stinnes noch era irgendwelche Beziehun Der Mannheimer G. nute wörtlich bekannt ge⸗ die Heulſchden und des liberalen Bürgertums aunnd ſteht ſomit der öhlerich Volkspartei nahe, deren nach Millionen zählende ſchräntt haft ſich ſelbftverſtändlich nicht auf die Induſtrie be⸗ Raſſen 8525 die meiteſten Kreſſe umfaßt und durch alle 5 geſ ſlte Handwerker. Gewerbetre bende, Beamte, An⸗ Rannt Arbeiter. We dieſe Partei, bemüht ſich auch der Jerſöhnmer Eeneral⸗Anzeiger um ſozialen Ausgleich und Veſſtr, 47 der Klaſſen, hat aber mit einer etwa durch die zverbältniſſe erzwungenen Vertretung einſeitig groß⸗ Intereſſen nichts zu ſchaffen. kapilaliſtiſcher 59.7 0 Wirtſchaftliche Fragen. Stellungnahme der reiſenden Gewerbelreibenden zu Verkehrsfragen. Badel. Karlsruhe, 10. Jan. Der Landesverband al⸗An, en wurde, wie da⸗ Intereſſen des iger vertritt, ſen der Reichsarbeitsgemeinſchaft rei⸗ ſelt Gewerbetreibender Deutſchlands g ab, die ſich vor alembier ſeine Hauptverſammlun Gefordert wurde u. a. ein dilin Verkehrsfragen befaßte. Haan igerer Transportſatz für die Künſtlerwagen und die Naß ührung des Expreßguttarifs auf ein vernünftiges 5 er Expreßgutverkehr liege in einigen Städten ſo erner„nd annheim vollſtändig drach. Gewünſcht wurde bnoe eine beſchleunigte Wagengeſtellung durch die Eiſen⸗ Erſag waltung, vorſichtiges Rangieren und angemeſſener etwaiger Schäden. 1 Expreßgultarif. dahnl Kartsruße, 11. Jan. Der Badiſche fa Eiſen⸗ befaßte ſich in ſeiner vor wenigen Tagen abge⸗ 78. Sitzung ausſchließlich mit Tariffragen. Zu der 197 Februar beabſichtigten Erhöhung des Perſonen⸗ ene id wurde angeregt, anſtelle der Nohzuſchläge An zu lataniſche Durchbildung des Tarifs tre⸗ zu bef laſſen, um die entſtehenden Härten und Ungleichheiten der Effelnzen. Hinſichtlich des Gepäcktarifs ſprach ſich behalkuendahnrat mit überwiegender Mehrgeit für die Bei⸗ Tarif ung des Zonelftarifs mit einem gegenüber dem jetzigen 10 f1 um 50 v. H. erhöhten Einheitsſatz von 3,6 Pfg. für een en und einem Kilometer aus, berechnet nach der 8 er Entfernung der einzelnen Entfernungszonen. Zu tartf getretenen ſtarken Erhöhung des Erpreßguk⸗ liche. wurde auch von dem Eiſenbahnrat auf die erheb⸗ — deutung des Expreßgutverkehrs in Süddeutſchland en und hervorgehoben, daß die Erhöhung in dieſem lun: 1 die beabſichtigte weitere Erhöhung einer Erdroſſe⸗ ee kpreßgutverkehrs gleichkomme und die badiſche Rernn 4 a¹ erordentlich ſchädige. Der Eiſenbahnrat faßte umt, d immig eine Entſchließung, in der zum Ausdruck 110 re im badiſchen Gebiet nicht r —* daß der Mannheimer General⸗Anzeiger der mehr erhöht werden dürfen, als die Gebühren für Fracht⸗ und Eilgut. Das Mindeſtgewicht iſt für die Gebührenberech⸗ nung auf 5 Kilogramm herabzuſetzen.— Hinſichtlich der Gütertarife trat der Eiſenbahnrat dem Antrag bei, den ürzlich die Handelskammern im Verein mit Vertretern des Handwerks, des Gewerbes, der Arbeiterſchaft uſw. beſchloſſen hatte, wonach für Waſſerumſchlagsſätze Ausgleichstarife zu ſchaffen ſind. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden noch Anträge wegen Tarifierung von Düngemitteln geſtellt, deren Prüfung von der Eiſenbahngeneraldirektion zugeſagt wurde. ae⸗ A 7 Städtiſche Nachrichten. Steuerabzug. Zur Erleichterung des Verſtändniſſes der neuen Vorſchriften über die Berechnung der Ermäßigungen beim Einkommenſtelerab⸗ zug mögen die nachſtehenden Beiſpiele dienen: 1. Bei einem ledigen Steuerpflichtigen, auf deſſen Steuerbuch eine Ermäßigung von 120 Mark und eine ſolche von 180 Mark zur. Abgeltung der nach 8 13 Einkommenſteuergeſetz zuläſſigen Abzuge aufgeführt iſt, tritt vom 1. Januar 1922 ab an dle Stelle der erſt⸗ genannten von 120 Mark eine ſolche von 240 Mark und an Stelle der zweitgenannten von 180 Mark eine ſolche von 540 Mark, dem⸗ nach insgeſamt eine Ermäßigung von 780 Mark. Bei einem Ar⸗ beitslohn von wöchentlich 400 Maͤrk ſind demnach ab 1. Januar 1922 einzubehalten: 40 Mark(d. i 10 v. H. von 400 Mark) abzüglich 4,80 Mk.(d. i. der Wochenſatz bei einer Jahresgeſamtermäßtgung von 240 Mark, 10,80 Mark(d. i. der Woche ſatz bei einer Jahres⸗ geſamtermäßigung von 540 Mk.)= 15,60 Mark, verbleiben 24,0, abgerundet aüf 24 Mark. 2. Bei einem kinderlos verheirgteten Steuerpflichtigen, auf deſſen Steuerbuch eine Jahresgeſamtermäßigung von 120 Mark für ihn ſelbſt, 120 Mark für die zu ſeiner Haushaltung zählende Ehefrau und 180 Mark zur Abgeltung der nach§ 13 Einkonimenſteuergeſetz zu⸗ läſſigen Abzüge aufgeführt iſt, tritt vom 1. Januar 1922 ab eine Jahresgeſamtermäßigung von 240 Mk. für ihn ſelbſt, 240 Mark für ſeine Ehefrau und 340 Mark zur Abgeltung der nach§ 13 Einkom⸗ menſteuergeſetz zuläſſigen Abzüge. Der Arbeitgeber hat demnach an Stelle der 9 dem Steuerbuch vermerkten Jahresgeſamtermäßigung von 120 und 120 und 180 420 Mark eine ſolche von 240 und 240 und 540= 1020 Mark zugrunde zu legen und danach den Steuer⸗ abzug vorzunehmen. Angenommen, der Steuerpflichtige hat einen Monatsarbeitslohn von 2000 Mark, ſo ſind einzubehalten: 200(d. i. 10% von 2000 Mark, abzüglich 20 Mk.(d. i. der Monatsſatz bei einer Jahresgeſamtermäßigung von 240 Mark für ihn ſelber) und 20 Mk. 5 i. der Monatsſatz bei einer Jahresgeſamtermäßigung von 240 Mark für die Ehefrau) und 45 Mark(d. i. der Monalsſaß bei einen Jahresgeſamtermäßigung von 540 Mark)= 85 Mark, verbleiben 115 Mark. 3. Bei einem verheirateten Steuerpflichtigen mit drei minder⸗ jährigen Kindern im Alter von nicht mehr als 17 Jahren mit eigenem Arbeitstlohn oder drei minderſährigen Kindern 7 55 eigenem Arbeitslohn iſt auf dem Steuerbuch E Jahresgeſamtermäßi⸗ gung aufgeführt: 120 Mark für den Steuerpflichtigen ſelbſt, 180 Mark zur Abgeltung der nach§ 13 Einkommenſteuergeſetz zulüſſigen Abzüge, 120 Mark dur die Ehefrau und dreimal 180 Mark= 540 Mark für die drei minderjährigen Kinder, demnach zuſammen: 960 Mark. An Stelle dieſer— dem Steuerbuch des Steuerpflichtigen vermerkten Jahresgeſamtermäßigung von 960 Mark tritt vom 1. Januar 1922 ab eine ſolche von 240 Mark und 540 Mark für den Steuerpflichtigen ſelbſt, 240 Mark für ſeine Ehefrau und dreimal 360 Mark 1080 Mark für die drei minderjährigen Kinder, dem⸗ nach zuſammen eine ſolche von 2 100 Mark. Bei einem Tageslo von 86 Mark ſind danach vom 1. Januar 1922 ab von dem Arbeit⸗ geber trotz der auf dem Steuerbuch vermerkten Jahresgeſamt⸗ ermäfngung von 960 Mark nur einzubehalten: 8,60 Mark(d. l. 10 vom Hundert von 86 Mark) weniger 0,80(d. i. der epoſllah der Jahresgeſamtermäßigung von 240 Mark für den Steuerpflichtigen ſelhſt) und 1,80 Mark(d. i. der Tagesſatz der Jahresgeſamtermäzi⸗ gung von 340 Mark zur Abgeltung ber nach§ 13 Einkammenſteuer⸗ geſe zuläſſigen Abzüge) und 0,80 Mark(d. i. der Tagesſatz der Jahresgeſamtermäßicung von 240 Mark für die Ehefrau und drei⸗ mal 1,0 3,60 Mark(d. i. der Tagesſatz der Jahresgeſamtermüßi⸗ gung von dreimat 390 Mark für die drei 8 7 Mark, verbleiben 1,80 Mark, abzurunden auf 1,50 Mark. Steht die Ehefrau ſelbſt in einem Arbeitsverhältnis, ſo iſt an Stelle der auf ihrem Steuerbuch vermerkten Jahresgeſamtermäßi⸗ gung von 120 und 180 Mark(zur Abgeltung der nach 8 13 des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes zuläſſigen Abzüge) eine ſolche von 230 Mk. und 340 Mark ⸗ 780 Mark von dem Arbeitgeber zu berückſichtigen. Das 1177—1 gilt von der auf dem Steuerbuch der Kinder mit eigenem ebeitssintommen vermerkten Jahresgeſamtermäigung von 120 und 180 300 Mark. Auch an deren Skelle tritt eine Jahresgeſamt⸗ ermäßigung von 240 Mk. und 540 Mk. 780 Mark. Die vor⸗ ſtehend geſchilderte, Regelung für die Fubſt wo es ſich nur um die Ermäßigung für den Arbeitnehmer ſelbſt handelt, läßt ſich auf folgende Formel bringen: die auf dem Steuer buch ver⸗ merkte Naa e igung iſt zu verdop⸗ peln, und danach ind weitere 180 Mk. zuzuſetzen. Hinſichtlich der Nichtberückſichtigun minderjähriger über 17 Jahr alter Kinder Ait ene einkommen beksder Vornahme des Steuerabzugs von dem Ar⸗ Heidelberger Theater. Herbert Culenberg:„Münchhauſen“. Nn Vaaelbn ſich ſchon, daß man ab und zu nach Heidelberg fährt, zend geraden des dortigen Stadttheaters beizuroohnen. Ver⸗ nehrungen dienn erſcheint die intereſſante Reihe beſonderer Auf⸗ eue 8 ie wertvolle, zu Unxrecht vergeſſene, ſelten geſpielte und ät ſich da den den üblichen„Spieldeitneuheiten“ bringt. Hier 4 8 ſtreben, den Spielplan auf ein erkennbares Ziel hin die unterſtützenswerte Abſicht, aus den Aufgaben de epfliehtun nd Tageserfolges nicht ein Aufgeben der künftleriſchen nen Meleen werden zu laſſen. Ein kleines Theater mit beſchei⸗ dlendere erfallt ſeine Kulturgufgabe. Hedr als zwane„Neuſches Schauſpiel Münchhauſen iſt heute ig Jahre alt— und noch immer zwanzig Jahre ſung. Ube daß es der Dichter Eulenberg, der nur ſelten als cungen 0 dieſe vielverſprechende Jugend zur erfüllenden Reife ult an dir ſelbſt liebt.„Viel Weinen, noch mehr Sehnſucht wedend iſt ez bie de t in dunklen Ecken.“ Das und dieſe ſchöne ct macht 850 dieſe romantiſche Dichtung(großenteils] ſo liebens⸗ aiſch d weil 2 5 man das Drama(als ganzes) ablehnen muß. nücde Iigur auff i genügt, eine genialiſch erſchaute, wundervoll tra⸗ gehe ſtoß iuem Irrgang durch das Leben ſich an der Umwelt denen. Dieſes aſſen, ſtatt den Zufammenſtoß zweier Welten zu werdnur ſelten die aupiel iſt im Geunde nur ein großer Monolog, ünen, und zule richtigen Stichworte zur Weiterführung gebracht nchhauſen, dpletdt, ach Jukeht, erſtickt alles in Tränenſeligtett. ſtler ſiher Prachtkerl, von dem in jedem Menſchen, in Eben ſeh⸗ Herg und ſeine deutſche Brapheit einen Streich r Pbantaſte ſonſt aus dieſer verlogenen Welt in die Lügen⸗ echter Ke 1 flüchtet, öffnet ſich kraftlos die Pulsadern, um leg em Geblüt, gu werden. Kraftlos vermag er, der Dichter aus is die große, ich wehr wie zuvor, aus dem kleinen Alltags⸗ ahrhafte Wenf beſeligende Lüge zu machen, die bunte, inner⸗ na hatte das Sdez ſchöpferiſchen Phantaſie zu erbauen. Zu nudensſchichal den Ehrgeizigen um irdiſche Güter verliert. reinen Reichtum gelaſſen: ſeine Träume. Und ner Niedesgeſchſcherſcnlendert er dieſen letzten köſtlichen Beſitz ung eichte willen— die(vielleſcht) ſeine Phantaſte Ri gend be aroßen Sehnſucht vorgegaukelt hatte. Leider ſahn ache Menfeh warum Münchhauſen plötzlich— eln Neſt innerer ſſch dieſer Welt wird, von der ihn noch Dichtung deſch abebaftigeelt zurücſchrecen läß. Und 8 und Reinh uh an Schönheiten, an Einfällen, an Jugend⸗ aa ſond tat, jo daß man den Beſfall, den die Erſtauf⸗ A N wohl verſtehen 2 Wen in dieſer By ann. eines rſtenung waren der ſtarke Wille und das 8 en Spielalers ſpucber Herr Petersz ber⸗ ein des atelle 179 75 7 ſeee e 8 * 8* 33 n di 4 erlich ein Stück lebt, geht der Atem aus, well, ſtetzt mehr als nur das Handwerkliche. Er ringt einem, manchmal doch recht ſpröden, die Wirkungen eines geſchloſ⸗ ſenen Enſembles ab, ſo daß Vorſtellungen von einer reſpektablen Geſamtwirkung enlkſtehen. Das iſt nicht wenig. Leider hatte er es dieſes Mal mit der Dynamitk verſehen. Eulenberg verdirbt ſich durch das— oft genialiſche— Randenwerk, mit dem er ſeine Theaterwerke nicht ſchmückt, ſondern belaſtet, das dramatiſche Konzept. Hier muß der Spielleiter nicht nur mit dem Rotſtift, ſondern auch durch Rh miſterung der Szenen ihm zu Hilfe kommen. Wenn dieſe Szenen mit vollem Schwergewicht ſozuſagen ein Eigenleben neben den 2 505 lichen Szenen führen, entſteht eine Verbreiterung der ganzen An age, die dem dramatiſchen Aufriß abträglich iſt. Alſo mehr raſche Leichtig⸗ keit, mehr Impreſſion hier, und beides zugleich auch in die wichtigen und wichtigſten Szenen hineinſplelend. Es wäre unrecht, Dar⸗ ſteller, die man nur ſelten ſſeht, nach der Bewältigung oder Nicht⸗ b tigung von Aufgaben zu beurteilen, wie ſie ihnen in dieſer Sonderart nur ausnahmsweſſe geſtellt werden. Sie waren alle mit Hingabe an die Sache beim Spielen. Und wenn ein pagr Worte doch geſagt werden, ſo bedeuten ſie nicht ſo ſehr einen Abſtrich, als eine Ergänzung der Anerkennung, die der Aufführung in ihrer Ge⸗ ſamtheit zuerteilt werden muß— mit der einen Einſchränkung, daß ein ſehr Wichtiges überhaupt nur ſchwach herauskam: der Gegenſaß zwiſchen der Lügenwelt Münchhauſens und der verlogenen Welt. Allerdings iſt dieſer Gegenſatz vom Dichter ſchon nicht viel mehr als angedeutet. Herr Schroth hatte an ſich den Münchhauſen durchaus richtig erfaßt. Nur fehlte die triebhaf e Beſchwingtheit eines phanta⸗ ſtiſchen Gemütes, das Hinreißende, das Berückende dieſer tragiſch fournierten Geſtalt. Aber er ſprach ihn— meiſt gut— mit ſchöner Einfühlung in die Lyrik und entging der Gefahr mit Geſchick, ſtatt melancholiſch ſentimental zu werden. Frl. Marlow verfing ſich in einer ein wenig farbloſen Noutinſertheit, die vielfach die zarten Paſtellfarben verwiſchte. Herr Kinzy vergröberte den ehrlich bie⸗ deren Landedelmann Eberſtein zu einem trockenen, faſt langweiligen Geſellen, während Herr Knorr einen Junker gewandt an ſich heranſpielte und Herr Rudorf den Diener Raſpe ein wenig grell, aber geſchickt kolorierte. Dr. Fritz Hammes. Kumſt und Wiſſen. 655 Deſizit des MWainzer Stadttheaters. Nach Mitteilung eines Mitglſedes der ſtädtiſchen Theaterdeputation in einer Berfammlung arbeitet das Mainzer Skadttheater in dieſer Spielelt int einem Defizit von nahezu 9 Milionen Mark. Ein Tei 180 Jehlbetrages, für den noch keine Deckung vorhanden iſt, 5 urch eine abermalige allgemeine Erhöhung der Eintrittspreiſe ausge⸗ glichen werden. Ein N Los. Der Gren des bekannten Odenwald Romanes„Hertha Ruland“, Chriſtaph Ruthe, hat in 75 Tagen 2 70. Geburtstag vollendet. Ruthe iſt obilitz erbl und lebt yth⸗ beitslohn des Haushaltungsvorſtandes verbleibt es bei den bisherigen Veſchrten Huſthhlich der Erhöhung der Ermäßigung für mit⸗ telloſe Angehörige, deren 7 8f, 85 vom Finanzamt zugelaſſen iſt, gilt das gleiche wie für die Erhöhun der Ermätzi⸗ ung ſir minderſährige Kinder; die auf dem Steuerbuch wermerkre e für mittelloſe Angehörige von 180 Mark ſährlich erhöht ſich auf 360 Mark jährlich. * Ueber das Steuerbuch, das gegenwärtig den Arbeitnehmern durch die Gemeindebehörde zugeſtellt wird, veröffentlicht das Finanz⸗ amt Mannheim im Anzeigenteil dieſer Nummer eine ausführliche Erläuterung, die wir der Beochtung aller Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer empfehlen * Ein Witz im neuen deukſchen Poſtlariſ. Aus Berlin wird berichtet: Der neue Poſttarif, der wenig Freunde finden wird, hat wenigſtens in einem Punkt Sorge getragen, daß der Humor auf ſeine Koſten kommt. Wer nämlich heute Geld durch Poſtanweiſung berſenden will, und zwar Beträge bis 900 Mark, der muß für die Beförderung des Geldes im Inland mehr zahlen, als wenn er das Geld nach dem Ausland ſchickt. Wer zum Beiſpiel 300 Mark im Inland verſendet, muß dafür einen Portoſatz von J Rark aufwenden. Nach dem Ausland koſten aber 300 Maͤrk nur 2 Mark Porto, nämlich bis 100 Mark 1 Mark und für jede weiteren 100 Mark 50 Pfennige. Wer 301 Mark zu verſenden hat, darf im Inland 5 Mark bezahlen und ins Ausland 3,50 Mark. Erſt bei 900 Mark gleichen ſich die Portokoſten mit 5 Mark aus. Tu.„Apotheker⸗Praklikant“. Der Reichsminiſter des Innern hat nach Anhörung der Landesregierungen beim Reichsrat die Ein⸗ führung der Bezeichnungen„Apotheker⸗Praktikant“ und„Apotheker⸗ Aſſiſtent“ beantragt. Dieſe neuen Bezeichnungen ſollen an die Stelle der bisherigen Benennungen„Lehrling“ und„Gehilfe“ treten. *Ein Abſchiedskonzert Man wird ſich noch der erhebenden vaterländiſchen Kundgebung erinnern, zu der ſich hier das Konzert des künſtleriſch hervorragenden Meiſterſchen Geſangver⸗ eins aus Kattowitz geſtaltete. Wer hatte damals geglaubt, daß Kattowitz, dieſe echt deutſche Stadt, den Polen ausgeliefert werden würde. Aus Kattoawitz kommt nunmehr die Meldung, daß am Sonn⸗ tag vormittag der Meiſterſche Geſangverein im dortigen Stadttheater ein Chorkonzert zu Ehren des Bundesrats Talonder gab. Der feſtlichen Veranſtaltung wohnte an der Spitze der deutſchen De⸗ legation Staatsſekretär Lewald bei, der den für kurze Zeit in Berlin weilenden deutſchen Bevollmächtigten, Miniſter Schiffer, vertrat. Auch zahlreiche Delegierte waren mit dem Föhrer der nolniſchen De⸗ legation, Olzſzowski, erſchienen. Die Feier war völlig unvolitiſch gedacht, ſie iſt jedoch für alle deutſchen Teilnehmer unwillkürlich zu einem tiefergreifenden Abſchied der Deutſchen von Kattowitz von der deutſchen Kunſt und von der alten Heimat ge⸗ worden.— Wir möchten dleſen vielſagenden Zeilen die Worte an⸗ fügen: Es iſt noch nicht alſer Toage Abend! Die deutſchen Oberſchleſier werden piemals die von der Entente beliebte Löſung der oberſchle⸗ ſiſchen Frage anerkennen. 1 0 Marktbericht. Zum heutigen Wochenmarkt war die Zufuhr etwas beſſer. Nur eines war bemerkenswert: Es waren mehr Zwiebeln als Kar⸗ toffeln da. Die Zwiebeln wurden im Zentner gekauft und koſteten 150., die Kartoffeln 10—20 Pfundweiſe zum Preiſe von.80 das Pfündchen. Wie üblich wachten bei den Kartoffelverkaufsſtänden blauuniformierte Schutzleute und in langen Reihen warteten die Käufer geduldig, bis an die Reihe kamen. Die Preiſe für Gemüſe haben ſich nicht geändert. Es koſten noch immer das Pfund Spinat 2, Wirſing.80—2„, Rotkohl.60—.50 l, Weißkraut.40 bis .80 l, Erdkohlrabi—.20, Rote Rüben 2 A, weiße Rüben .80—1, gelbe Rüben.60—.80, Karotten.50—2 K. Für.80„ konnte man unappetitliche, ausgeſchnittene Aepfel kaufen; die für 2 Mark hatten faulige Flecken, und erſt wenn man 5 Mark aufwendete, war man beneidenswerter Beſitzer von ein⸗ wandfrerem Obſt. Die Preiſe für Birnen bewegten ſich in der glei⸗ chen Höhe. 0 Eier haben einen gewaltigen Sprung nach oben gemacht: es koftet das Stück 5 Mark!— Landbutter wurde zu 38 Mark, Süß⸗ rahmbutter zu 46 Mark feilgeboten. J. G. Nus dem Lande. Weinheim, 11 Jan Der hier kürzlich aufgetauchte Plan ein Waiheme Heim für die wandernde 1. ins Leben zu rufen, wird binnen Kurzem in erfreulicher Weiſe ſeine Verwirklichung finden. Der heſige Gemeinderat hat bereits für dieſen Zweck einen Raum in der Friedrichsſchule zur Verfügung ge⸗ 2 achdem der Vorſtand des Zweigausſchuſſes für Jugendher⸗ etgen im Odenwalde, Oberſtudlenrat Kiſſinger⸗Darmſtadt ſich bereit erklärt hat, der Weinhelmer Jugend in der Angelegenheit Errichtung einer Jugendherbege helfend und beratend zur ite zu ſtehen, wird in dieſen Tagen in einer gemeinſamen N—5 der Wander⸗ und Jugendvereine die praktiſche Inangriffnahme und des Planes in die Hand genommen werden. Tül. Eitlingen, 11. Jan. Am Mittwoch vormittag 9 Uhr iſt— neben der Staklon Marrzell im Albtal gelegene Sägewerk Zimmergeſchäft Schneider abgebrannt. Der an Maſchinen und Holz dürfte etwa 1 Million Mark betragen. Adſenbur 5 11.— 0 Die bei einer hieſigen Familie beſchäf⸗ tigte Dienſtmagd Framziska Juck hat ihrer Dienſt ft Kaſſette m geſtohlen. Bei dem Diebſta 180 000 Mark——4 alf ein angeblicher Karl Walter ie belden ſind flüchtig gegangen. Sportliche Rundſchau. Winkerſport. ar. Der Berliner Schlittſchuh⸗Club in Pra und Sonntag hatte der Berliner Schlittſchuh⸗ hockeymannſchaft den Ringhoffer⸗Pokal in Prag zu verteidigen. In erſten Spiel gegen die Tſchechiſche Sportvereinigung triumphlerten die Ber⸗ liner mit:0. Am Nachmittag trat ihnen die beſte Prager Mannſchaft Slävia⸗Prag gegenüber. Spiel war reichlich egz Der Schlittſchuß⸗ Club behzelt ſedoch die Oberhand und ſegen mit:1 Toren. Die Berliner den damit den Ringhoffer⸗Pokal, da der dritte Gegner, Deutſche Eis⸗ hockeygeſellſchaft⸗Prag, verzichtete, zum dritten Male und damit enkgültig gewonnen. er. Thüringer Rodelmeiſterſchaft 1921. Die dereits mehrfach verſchobene Austragung der Thüringer Rodelmeiſterſchaft 1921 konnte äm Samstag und Sonntag bei günſtigem Wetter erſolgen. Unter 16 Konkurxenten ed Diebol d⸗Friedrichsroda in 2155 vor Bleck⸗Leipzig 309 und Mogk⸗Appen⸗ 82:10.— Ein anſchließender Skilanglauf über 8 Km. hatte ſehr under zegenwind zu leiden. Der Sieger Marſchalt brauchte 51 Min. 54 Sek. Weiterdienſtnachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruhe. Beobachtuntzen badiſcher Wetterſtellen(27s morgens) Hautzmann aus Karlskuhe mi egreich. Am Sam 15 8 au erſten 5 5 —TLT——..————— See⸗—.— 98 8 955 Wind 8 71 Be⸗ dähe in ee er 4 5 merkungen m mm ee Jene micht. Stärte E Wertheim—— 11 6 1J W ſeLeicht tetec 0 Königſtuhl 563 760.7—2]—2— ſLeicht betechſ— Karlsrutze 127 161.8] 2 6] 28Sw lelcht ſdeteng.5 Baden⸗Vaden2137616 2 9 1 8 lleicht 4 Billingen 780 762.80—-2]—2] W eeicht peen 6 Feldberg. Hof 715647.2—6 2—-6] N— fa 7 Badenweiler 1281—„*%%% St. Blaſien—— 1 0 Allgemeine Witterungsüberſicht. Das Tiefdruckgebiet hat ſich nach der Oſtſee verlagert und bel f nem öic in Deutſchland noch Niederſchlüge gehracht.— folge nördlicher Luftſtrömungen ſind die Temperaluren wieder ge⸗ ſunken. Der Hochſchwarzwald hat Froſt und Neuſchnee. Da ſich über den britlſchen Inſeln ein Hochdruckgebiet auspreitet, das oſt⸗ wärts vordringen wird, ſteht zunächſt kälteres Wetter bevor. Wettervorausſage bis Freitag, 13. Januat, 12 Uhr nachts. A 4s döck wu. Schneeftille; in der Ebene im Gebie dem — 4. Seife. Nr. 20. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Handelsblaff des Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 12. Jan.(Drahtb.) Die Ereignisse von Cannes machten auf die Börse keinen Eindruck. KAuf dem Devisen- markt stellten sich ausländische Zahlungsmittel im Frühver- kehr höher, doch unterlag der Dollar pald wieder mäbigen Schwankungen. Am Effektenmarkt war die Tendenz bei Er- öfnung freundlicher. Am Markte der unnotierten Werte zeigte sich etwas regerer Verkehr für Deutsche Petroleum zu 1650 und für Inag 820; es wurden ferner noch folgende Kurse ge- nannt: Benz 660, Gebr. Fahr 530, junge Brown, Boveri 470, Ufa 205, Tiag 555, Becker-Stahl 475, Bahnbedarf gefragter, 410, Mansfelder Kuxe 21 500, Chemische Rhenania fester, 850. Auf gen variablen Märkten war das Geschäft nur für verein- zelte führende Papiere etwas reger. Am Montanaktienmarkt zeigte sich für Gelsenkirchen, Deutsch-Luxemburg und Ober- bedarf festere Stimmung. Westeregeln, 2450, zogen 5% an, Aschersleben 795, gewannen 50%. Von den Aktien der che- mischen Fabriken waren Chemische Albert zu wesentlich höheren Kursen genannt. Anilinwerte gut behauptet; Scheide- anstalt 1380. Metall- und Maschinenfabrik-Aktien zeigen eine uneinheitliche Tendenz; Maschinenfabrik Karlsruhe fester, Variabel 870, Kleyer 625; Daimler bei regeren Umsätzen an- ziehend. Elektro Schuckert fanden Beachtung, 600; Licht u. Kraft, Siemens u. Halske besser bezahlt, Lahmeyer abge- Schwächt. Zuckerfabrik Waghäusel bei erster Notiz besser, 755, auch Zuckerfabrik Heilbronn befestigt, 801. Zellstoff Aschaffenburg wurden mit 830 billiger abgegeben. Trotz der schwankenden Haltung des Dollars, 185—186, zogen Mexikaner an. Ungarische Goldrente, 160, gewannen 50%. Schwach lagen Kreditanstalt, 106,50; Metallbank 1125. Der Einheits- markt zeigte ein ruhiges Aussehen. Die Kurspbewegung auf diesem Gebiete war unregelmäßig. Die Tendenz gestaltete sich weiterhin gut behauptet. Festverzinsliche Werte. u) Inländische. 11. 12. 11. 12. 4½% ½% Mannhelim von 1914—.——.—% Hessen 33.75 58.50 90% 4„ 1901—.——.— 4% Süchs. St.-Anl. v. 19—.——.— 45—,5„ 1902—.——— 75„ do. Rente—.—1 88.25 3½% 5„ 1838—.——.— 4% Württemb. k. 1815 82 5081. %¼8 1395—.——.— 4% Frankfurt à. U. 1906 105.75 108 25 27+e„1398—.——.— 4% Baden-Baden 1908—.—88.— 37 1904/5[—.——.— 4% Darmstadt 21% Beutsobe Relcheaal. 77.50 77 504% Frelbarg l. 8. 190—.— 758.50 % do. unk. b. 1925 99.— 68.— 40% Heidelberg 1901 u. 07—.—[78.— 3¼% DeutscheRelchsanl. 74.— 74.— 4% Karlsruhe 1907—.——.— 3% do. 102.50 103.— 4% Nalnz—.— 83.75 5% f. Relochs-Schatzanw. 57•.2% Fforzhelm 79.ä——.— 4½% IV. u. V. do. 84 50 84.50 4% Woesdbaden—.——.— %Dtsck. Schtzabtsan—.— 40% do. 66. 81)—.——.— h Austündisehe. Sparprämienanlelbe 1919 79.50 79.75 1¾% Griech. MonopOl 187—.—:“ 3% Preufg. Schatzanw-. +.=% Oest. St.-R. v. 1913 38.—-38.— 4e% do. 39.75 89.75 4½% do. Sohatzanwels. 40— 38.— 4¼ Freubische Konsols 71.75 71.—4½% do. Siiberrente——1.— 2%.*. Z. I, do. Goldrente 130.— 125.— 85 51.25 61.20 4% ds. einheltl. Rente 42.—-—.— 3% 5 5 53.50 59.25 5% Rumänten 1903 149.——.— 4% Bad. Anleihe von 1919 90— 91.—4½% do. Gold am. 127.— 127.— 2½% Bad. Anlelhe abg. 90.— 67.— 4% do. am. Renten-Verw 100 25 100.25 3% do. von 1608—.——.— 4% Türk. Bagdad 8. 170.— 180.— 4% Bayr. Ablösungsrente—.——.— 40 55 140.— 145.— 4% Bayr. Elsenbahnani 21.— 80.50 4% Ungarische Geldrente 155.— 155.— 3½0% do. 68.75 65.75 4% do. St.-HRte. v. 1910 67.— 62.— 3³⁰5 do.—.— FT. 3½% do. St.-Rte. v. 1897 49.23 50.— 4% Bay.-Pfälz. Els.- Prior—.— 85.—3% fexlkaner am. inn. 1125.- 1130. 35.8 0. 22.— 72.50 4%„ gdold 215.—2330.— 4½ flessen von 89 u. 06 78.75 276.95 4½%„Irrig. Antelide—.— 1140. 57% abgeet. 63.10 63.50 J5% Tebudntepes 1048.-1050. Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 11. 12. N. 12. Aug, tsod. Creditnank 300.— 305.— Anglo-Oont.-Guand——1—.— Sadleche Bank 492.—. Sadlsche Anilin 520.— 580.— Zank für Brauindustrle] 355.— 251.— 5. G. u. Silb. Sch. A. 1370.— 1395.— Bayr. Bod. Cr. Wed.—.— Tk. goldsohmitt 1050.——.— , Hyb.-u. Weohseld. 388.340.— Ohem. Ariesh.-Elektr. 850.— 687.50 Barmer Bankverela 250 50 280.— Farbwerke Höchst 555.— 554.— Berliner Handelsges. 40.—447.— Farbenfabrik Rayer 582.378.— Domm.- u. Prlvatb. 292.—287.—Ohem. Fabr. Mühihelim—.——.— Darmstädter Bank 200.— 290.— Fbr. Weller-ter-Heer 80.— 550.— Deutsobe Bank 40.— 400.— Holzverkokl.(Konst.) 980.— 815.— Deutsoh-Assat. Bank—.——Iutgerswerke 812— 640.— D. Ekfekct.- u. Wogchselh. 240.— 235.— Schramm Lackfabr. 1075.— 1150.— Deuteohe fiypothekb.—.—]—.—Uhramarin Fabrik 605.— 605.— Ubersee Bank.—=.—] Verke Albert 1205.— 1350.— Dentsche Verelnsdank222.— 229.Otsckh. Elsenhandl. 375.— 678.— Disconto-Aesellsoh. 400.—410.— Sudd. Drahtindustrie—.——.— Dresdner Bank 220.—310.— Aligem. Elektr.-Ges. 855.— 689.— Frankf. Hyp.-Bank 243.50 220.—gergmann W. 840— 360.— Aetallb.-Metall-Aos. 1125.—1120.— Srowa, B0v.& Co.—.— 3 Mitteid. Oredttdank 300.— 300.— Felten& Gullleaume 9583.— 989.— Aatlonalbk. f. Dautschl. 200.— 290.— Lahmeyof 510.— 499.— Aurndg-Verelnsbank 200.——.— Lloht und kratt 405. 499.50 Oester. Credlt-Anst. 116.—104.— fteln. Gebh. u. Soh. 680J.— 690.— Ffälrische Bank 66.— 65.— Hh. Ceatr.-Hes. Aannh. 620—625.— Pfälxisohe Hyp.-5 anł..Sohuekert Nürnberg 600.—- 610.— Relchsbank 191.50 138.50 Slemens& Halske 720.740.— Bholnlsche Oreditvank 300.— 300.— Voigt& Haeffner 610.— 625.— Rhelnisohe Hyp.-Bank—.—½——Emaill.& Stanzw. 810.—610.— Südd. Bodenfreditb..—-. dummlw. FPeter 900.— 305.— Suadd. 0,-Ges. 374.—355.— Hantwerke Füssen 905.— 6608. Mener Banwereln 75.— 74.80 fleddernh. Kupferwerk 785.— 780.— Wurttg. Bankanst.—.—[. Hirsch Kupfer 631.— 705.— dotenbank—.— 118.— Junghans Gebrüder 530.— 595.— „ Loreinsbank—.—294.—] Adier à 1153.— 1163.— Bergwerks-Aktien. Lederfabrlk Spier—.— Ee Bock. Bergb. u. Aulst.—.—.—Lederwerke ftothe 8753.— 309.— Buderus Eisenw. 720.—720.— do. Sudd. Ingbert 589.— 673.50 Oongordla Bergb.-G.—.—— ds. Sploharz 350.— 300.— Deutsch-Lux. Bergw. 780.— 830.—Walzmühle Ludwigsk. 1205.— 1205.— Golsenklroh. Bergwerk 785.— 653.— J KHaschinenfabr. Kleyer 525.—629. 1 Aubstahl 690.——.— do. Sadenla 690.— 640.— Harpener Bergbau 1145.— 1250.— do. Badlsche Durlach 780.— 6020— Kallw. Achersſeben. 745.— 3655.— Dalmtermotoren 490.— 300.— Kaliw. Westeregeln 2425.— 2550.—Oingler Zwelbrüoken 5865.— 559.— Hannesm.-Bhr.-Werke 1143.—1145.—Dürkopp—.—819.— Oborsohl. Elsend.-Bed. 740.— 755.— Haschinonfbr. EUHAnfͤn 351.— 309.— Uo. EIsenlad.(Caro) 899.—] 3870.— do. Elsenaon—.——.— FPhönlx Bergbau—.— 925.— Frkf. Pok. u WIttok. 675.— 673.— Hk. Graun-Nohl.—.—.—dasmotor Deutz———— Tellus Bergbau 501.— 591.— Aritzner, Durlaon 1910.— 1010.— V. Kön.- u. Laurahütte 919.— 903.— flald& Heu, Nanmasoh. 800.— 791.— 66 rg——4— Transport-Aktien. xsche Industrie 55—.— 5 Nasch. u. Arm. Klein 539.—613.— Sohantung 490.— 435. 201008 630.— 661. e e, Ker 378. 670.— Borudeuseheg tioyn 480.— 392.— Sohaellpr Frankenth 650.— 612.— Jest.-Ungar. Staaisd. 2475.— 2278 30 Vogtl. Mason. 8— gerteSan.(remda.).48.— Bingw. Adenberg 580.— 581.— Baluimore& Opio 625. 650— get. Hannn 359.— 537.— Lor. Deutsche Oelfabr. 350.— 375.— Industrie-Aktien. Forzellan Wessel 845.—.— Asob. Zellst. u. Paplort. 349.— 810.—Pf. Pulvertadbr. Ingbert—.——.— Arün à Gllilnger 640.——.Sonneider& Hanau—.——.— Hoch- u. Tiefuau 551.—581.— Sohuntabr. Wessels 615.— 624.— Wayss& 12 809— 800.—] Sohunfabr. Herz 69— 661.— Bleistift l. Fab.(Nug.) 800.— 900.— Seilindustrie Wolkt 535.— 575. Aindlag——.—Spleg. u. Spiegelgl. 950.— 335.— slohdaum Mannhelm 515.— 510—Els. Sad. Wollf.—.— 350. Kempf 500.— 500— Spfanerel Etilingen Lüwenbrauerel Sinner—.— 600.—] Kammgarasping. Kals. 1399.— 1395.— Halnzor Srauere.——.— Uarenfor. Fartwange.—.— 740.— Parkbraudrelen—.—Voltohm, Sell u. Kabe, 749.695— Rettenmeyer 750.——.—] Waggonkabrik Fuons 730.— 740.— Sohöfferh. Zurgbr. 511—-550.— Zeilstoffabr. Waldhot 74⁰. 755 Sohwartz-Storcken 450.— 450.— Zucekerfabrik, Gad. 750.— 755.— Cementw. Heidelderq 565.—710- do. Frankentnal 749.— 740.— Berliner Wertpapierbörse. X Boerlin. 12. Jan.(Eig. Drahtb.) Der scharfe Wider- stand des französischen Senats gegen jede Ermäbßigung der deutschen Reparationsschuld trieb naturgemäß den Dollar nach oben. Sein Kurs War zu Beginn der Börse etwa 185. Die Tendenz der Börse war daraufhin recht zuversichtlich, wWenngleich das Geschäaft angesichts der Undurchsichtigkeit er Lage klein war. Die Börsenspekulation nahm vielfach Tückkäufe vor. Am Montanaktienmarkt hob sich das Kurs- niveau durchschnittlich um 30—40%. Lebhafte Umsätze fan- gen in Luxemburger und Harpener statt, die um 70% höher insetzten, Hoesch plus 140%. Am Kalimarkt standen wieder Westeregeln im Vordergrund, die um 00% höher waren, ob- Wohl die Majoritätskäufe aufgehört zu haben scheinen. Held- burg notierten 800. Anilinwerte besserten sich durchschnitt- lich um 20%, Elektropapiere durchschnittlich um 50%, nur Akkumulatoren gaben um 45% nach. Schiffahrtswerte waren 20—30% höher. Bankaktien wenig verändert. Im freien Ver- kehr nannte man R. Wolff mit 860, Zeitzer Maschinen 2100, Scheidemandel 1650, Becker-Stahl 485, Benz 660. Am Markte der Spezialwerte waren überwiegend Kursbesserung von 60 bis 80% zu verzeichnen. Deutsche Petroleum setzten auf neue Kombinationsgerüchte 60% höher ein, Mansfelder Kuxe 22 400. Die 3% ige Reichsanleihe besserte sich auf neue Auslands- käufe um 174%. Als im Verlaufe der Dollar nachgab, brök- kelten auch die Kurse leicht ab, nur Harpener zogen weiter an. Festverziusliche Werte. a) Relehs- und 10. 12. 4¼% Oesterr.Schatzanw.] 10. 12. taatspaplere. 38—.— 35.— % D.. 3 Paplerrentss—.——.— : ee idd luct. Nanigter Anl. 10.— f12.— 4½% do. Serſe IV—-V 31.70 84.90% do. Bagdad. 4½% do. Serie—Ix 72.10 72.10 Elsenbahn 1 165.— 170.— 4½% do. 1924er 95.— 35. 4% do. Bagdad. 100 3% Beutsone Heſchsanl. 27.0.50., Eisenbann u 130.— 135.— 40% d0. 88 25.50 4% do. unlflz. Anlelhe—.— 270.— 3½% do. 73.50 74.25 4% do. Toflobl. v. 1911.] 94.—] 98.25 % do. 103.— 104.50 do. 400-Fos.-Lose 740. 859.— 4% pPreubisohe Konsols 70.80 71.10%½½ Ung. St.-fit. v. 1913 77.— 70— 3¹½% do. 60.25 60.80 4½% do. do. v. 1914 67.—] 61.50 32% d0. 50 25 59.75 4% do. doldrente—.—1680.— 4% Badische Anlelhe 77.— 77.—4% do. Kronenrente 39.—.50 3½% Bayerische Anleihe 65.50 65.50 4% Wiener lnvest.-Anl. 32.— 32.— 3ů% fessfsche Anlelhe 57.— 57.25 3% Oestetreioh.-Ungar. 61 4% Frankfurter Stadtanl. 108.75 103.— 4, alts 78.— 75 4% Münohener Stadtanl. 97.0 87.—3% do. IX. Sorle 4% Frankf. Hypotheken- 220— geſdpriertedt—— 71.— e 260 40 le 88.— 89.— % do., neue Prlorlit———.— „ Amaländigehe 5˙%., Obſigatienen 82.50 53.50 Rentenwerte. 4½% Anatoſier, Ser., 11 135.50—.— 4½j% Oesterrelohleehe 4½% do., Serle ili 115.50116.— Sohatzanwelsung—.—37.50 4½% AEd, Onzig. v. 19088—.—.— 4% 400. Goldrente 132.50 123.— 5⸗% 5. Uobersee-Ei.-Oel.—.——.— 4% do. oonv Rente 45.—- Dividenden-Werte. Transp.-Aktien. 10. 12. 10. 12. Sohantungbahn 475.— 400.— georga-Harlenh. 250.—— 85 Alig. Lox.—u. Stragenb. 270.— 289.— germanle 529.— 9 Ar. Berl. Stradenb.—.—Jerreshelmer glas 1250.—1300.— Südd. Eisenbahn 230.——240. Goldsohmidt, Th. 1000.—1000.— Jest. Staatselsenb. 284.50 284.30 Arttzner Nasochlnen—.—81.— Baltimore and Ohlo 5625.—628.— Arun& Blttinger 650.— 675.— Prinz-Helnriohbahn——.— Hannov. Masck. Egest. 2200.— 2400.— .-Austr. Dampfsch. 950.— 550.— Hannov. Waggontabhr. 900.— 841.— Hamb.-Amerlk. Paketft. 400.28 416.75 Harkort Begw. 1525.— 1610.— Hamb.-Südam.'soh. 725.—725.— Harpener——.— 1250.— Hansa Dampfsoh. 400.— 450.— Hilpert Hasohluen— 831.— Norddeutsoche LlIoyd 421.—420.— Hlrsch Kupfer 678.— 720. Höchster Farbwerke 550.50 550. Bank-Aktien. Hoesch Eisen u. St. 980.— 1140 Barmer Hankvereln 225.— 286.— Hokhenlohe-Werke 660.— 720.— BerlinerHandels-GAes. 425.—] 445.—] Humboldt Maschinen 556.— 670.— Comm.- u. Prlvatbank 300.— 300.— Huttenw. C. W. Kayser 615.—]650.— Darmstädter Bank 290.—] 282.— Kaltw. Aschersleben 765.— 865.— Deutsohe Bank 460.— 475.— Kattowitzer Bergbau 915.— 370.— Dlskonto-Oommandlt 417.—] 420.— Köln-Rottweller 715.— 750.— Dresdner Bank—.— 316.—gebr. Körting 650.—] 690.— Helninger Hypothekbk 178.—] 175.— Kosthelmer Zollutose 301.50 523.— Aitteld. Kreditbank 300.—] 300.— Lahmeyer& Co. 438.— 495.— Aationaibk. f. Deutzehi. 300.— 2890.— TLaurafutte 919.—919.— Oesterreloh. Kredlit 111.—] 104.50 Leopoldshalt 3300.— 3700.— Relohsbank 199.75 190.— eee—— nke ofmann.—.— undustrie-Aktlen. Ludwig Loewe& Co. 700.— 840.— Aoeumulat.-Fabrik 703.—798.—] Lothringer Hutte 6786.— 205.— Aller& Oppenheim 1183.——1320.—Lothr. Forti. Cement 770.— 720.— Adlerwerke 380.— 600.—-] Ludenscbeld 905.— 625.— .-G. Anfl. Treptow 551.—570.— Haglrus.-d. 500.— 601.— Aligem. Elektr.-Ges.—.—600.— Hannesmannröbren 1113.—1165.— Angle-Continental.—1250.—Odbeesohl. Elsenb.-d. 902.— 785.— Augeb.-Nürnd. Aasoh. 1300.—1250.— do. Elsenindustrie 30.— 640.— allsche Anitin.—3270.— do. Kokswerke 1730.—1245.— Zergmann Elektr. 850.—] 875.—] Orensteln& Koppel 840.— 990.— Borl. Anhalt. Masch. 620.—] 660.— Phönlx Bergban 585.— 592.— Berllner Elektr. 635.— 674.— Relsholz Paplerfabr. 510.—612.— nl. Masch. B. Schwarzk. J1530.—.— I RRein. Sraunkohle 995.— 1055.— Bing Muraberg 549.50 570.— J Rheln. Elektr. 65.— 583.— Bismarokhlltte—.——.— Hha. Metallw. Vorz. 459.30 160.— Bochumer Gußstahl 875.— 920.— Rheln. Stahlwerke 950.— 1030.— gebr. Böhler& Co.———.— Riedbeok Montan 1025.— 1190.— Braunk. u. Arlkettind. 730..—] Rombaoher Hutten 628.— 635.— Sremer Vulkan 1259.—1250.— Rosltzer Braunkohlen 1235.— 1200.— Brown, BoVverl& Co.—.——.— Rositzer Zuokxer 890.— 932.— Zuderus Elsenw. 905.— 720.— Rutgerswerke 801.— 828.— Obemische drlesheim 658.—- 660.— Sachsenwerk 552.— 560.— Ohem. Heyden 775.— 000.— Skchs.Ausstahl Döhlen J 1435.— 1498.— Ohemlsobe Weller 585.— 50.—] Hugo Sohneider 640.50 640.— Chemische Albert 1300.— 1300.— Sonuokert& Co. 588.— 610.— Conooedla Borgbau—.———.—]Siemons& Halske 715.—750.— Dalmſer Rotoron 432.50 500.50 Stocwer 975— 1000.— Dessauer das 497.— 320.— Sudd. Imobllten 210.— 250.— Deutsch-Luxemburg. 770.— 835.— Telephon Berliner 5865.— 700.— .-Uebersee Elektr.—.——.—Tnale SEisenhutte 2850.— 2830.— Dtsoh. Eisenh.-Sign. 480.—521.—] Tonwaren Meslooh 985.— 1020.— Deutsche Erds! 1090.— 1870.—] Türkische Tabakregle—.— 3— Otsoh. Gasglühlloht—.——.— Unionw. Serlin-hm.—— 720.— Dtsch. Außstahlkugel 615.—.% 575..—Ver. Chem. Elsefhutte 1035.— 1035.— Deutsohe Kallworke 1099.1190.— Ver. Otsoh. Wekelw. 930.— 1050. Deutsohe Stelnzeng 650.—]820.—Vereln. Fräak. Sonuhf. 620.640.— D. Waffen u. Nunitlon 1160.— 120.—Ver. Alanzstoffe, 2950.—2390.— Otsoh. Wolle 1575.— 1860.—J. Stw. Zypen& WId 4000.— 4000.— Durkoppwerke 735.— 315.—Vogtländ. Maschlnen 524.— 350.— Dynamit Trust 649.— 651.—[ Wanderer-Werke 1400.— 1403.— Eſberfolder Farben 570.— 575.— Westeregein Alkali 2050. 2900.— Elektr. Lloht u. Kraft 490.— 515.—] Wetsf. EIsen u. Draht 610.— 619 75 Ak. f. 6. Unt.(Zürloh)———— Zellstoff Waldhof 750.750. ESchweilor Sorgwerk 780.— 729.— Deutsch-Ostafrlka 200.— 290.— Feldmühle Fapler 775.— 813. eu-duinea 550.— 381.— Felten& Gullleaume 920.— 362.— Otavl ninen u. Elsenb. 710.—— Frledriohahütte 1000.——.— do. denubsohein 700—755.— Gaggenau Vorz. 650— 700.—Deutsche petroloum 1600. 1880.— Gdasmotoren Deutz 630.— 685. Pomona 1000— 4000.— golsenklroher Bergw. 730. 850.50 Jelaburg 775.— 405.— dolsenklron. Aubstahl 703.—-6365.—] Benz 645.— 689. Franklurter Devisen. Abschwächung der Devisen. Frankfurt, 12. Jan.(Drahtb.) Nach anfänglicher fester Stimmung schwächten sich die Devisen im Verlaufe wieder ab. Newyork wurde mit 184 gehandelt und gab später wieder auf 181 nach. Im amtlichen Verkehr war die Grundstimmung schwankend. Im Frühverkehr wurden folgende Kurse ge- nannt: London 767%(amtlich 768), Paris 1500(149775), Brüssel 1420(1437½), Newyork 181(18124), Holland 6675(666774), Schweiz 3510(3505), Italien 774(775). Amtiloh 11 Ianuar 12. Januar 11, Januar 12 januar geld Brlei Igeld Srie golg Zriet[geld Ariet llolland B43.50 f64 28.50 fl690.90 56.2f florwegen ſ2787 202,72 90 52422 10 2827 90 gelglen f1398.80 1401 40 f48. 439. Sochweden 4420.501429 50 195.50 4894.50 Londen 747 20 748.80 767.20 768.80[Helstag fors“- 2 A Paria 458 50 1451.50 f1193. 149—flew Vore 176.55 176.95 181 05181 45 Sohwelz 3421 50 3428 59 3501 40 3593 60 Wien, altes—.— 5— Spanlen 2597 40 2592.30 2702 21½2707 800.-Oest. ahg].35.33.49 351 talſen.739 29 789 69 77420 851 Judlapest.] 2772 27/74 27./ 27/8 bänmarB51J.40 3578.60 548 40 3853.60 Praz 283 20 283 89 237.70 238.30 Frankfurter Notenmarkt vom 12 lanuar. Geld Zrlet dGelg Srie. Amerlkanlsche Moten 179.25 189.25[Jesterr.-Ungar., alte.—.— Bel zische. 423.50 1428 50] 4orwegisnlge—.— anische— Rumäalsoghe 144 50 148 30 Engllsohe 755—767. Spaalsogne 2— Französisohe...1422 50 14½/.50 SohWeizer 3432 50 3492 Holländische„„ 46337 50 6652.50[ SohWedsehe Itallenlsce 761—178.— Tscheche-lovakx. 293.— 229. Oesterrelon ahgest..10.40[ Ingarisohe 1.—.— Tendenz: fester. Berliner Devisen. Berlin, 12. Jan(Eig. Drahtb.) Am Devisenmarkt war die Tendenz schr fest, zumal auch die Industrie wieder als Käufer auftrat. Kabel Newyerk 183—185—181, Polennoten Mannheimer General-Anzeiger 1 Donnerskag, den 12. Januar 1922 0 ——— 6,40, Auszahlung Warschau 6,47, rumänische Noten 142. 10 Mark kam aus dem Ausland schwächer. Kopenhagen 2 Amsterdam 1,50. Der Kassaindustriemarkt war bei ruhigem Geschäft recht fest. — Amtliob 11. Januar12 Januar 11. Januar 12 1 deld sriet deld Brief geld Sriet golland 48493 508598.50J6653.30 6686.70Jen Vorkſ 176.57J 178.93 J 130.3 207 grüsse! 1398 601401 401433.55 148845 Paris..153 391451 50 1487.50 200 Cürkatſania f274f. 286755 4802832.45 288.88 Schnele 3425.883478.48 3498.2072% Lopenbagen3541 283548.55381.85 5848.5 Spanlen 2537.38 2542.65 2697 3027%% Stoocholm 4420.884429 45 4505.45 4514.55 O0est.Ung.“—.1 ſieteingsfor 524 58 55 88/ 588.18 e 68 dien abö„.78„.23 29 ſtallen.. 269.29 760 50, 782.70 46 d0ſara: 294.20 295.70 208% Londen.748.25, 749.75] 764.20 28.37.43 29.22 785.80 Zudapest Rheinwerft-.-., Speyer. 2 Die Rheinwerft--G, die über 12 Mill.& Grundkapiti verfügt, wird sich besonders dem Schiffbau, der Fabt kation wie Ein- und Verkauf aller einschlägigen Gegenstän und Sachen der Industrie, des Handels und Gewerbes, der teiligung an derartigen Unternehmungen und verwandter 70 schäfte widmen. Das Grundkapital wurde in 12 000 Aktie! zu je 1000 gegliedert, die Aktien wiederum in zwei Klase und zwar Namensaktien im Nennwert von 2 Mill. A, die 1 mit Zustimmung der.-V. übertragen werden können u sechsfaches Stimmrecht besitzen; die restierenden Aktien Nennwert von 10 Mill. sind Inhaberaktien mit einfachen Stimmrecht. Die Namensaktien wurden von der.-G. Plal in Speyer übernommen, die auch Mitbegründerin ist; aufef dem sind Gründer: Kommerzienrat Kahn in München, Kal mann Mühlber ger in Speyer, Bankdirektor Ha m m Ludwigshafen, Treuhand-.-G. Rheinland in Mainz. sichtsratsmitglieder sind Fabrikant Eversbus ch in Spepe Kommerzienfat Kahn in München, Dr. jur. Hack m in Wiesbaden, Kaufmann WMühlberger in Speyer, Ban direktor Hammel in Ludwigshafen, Bankdirektor Krau 5 Hamburg, 1. Bürgermeister Leiling in Speyer. Die 4200 lichen Aktien Wurden von den Gründern zum Kurse von 120% übernommen. Süddeutsche Beamtenversorgungs- und Kreditgesellschaft Die Umwandlung des Unternehmens, von der wir scud, berichteten, ging in folgender Weise vor sich: Die„üs deutsche Beamtenversorgungs- und Kreditgesellschaft Ka Edelmeyer, Kommanditgesellschaft, deren Hauptsitz bisb Heidelberg war, ist in zwei Gesellschaften umgewar delt worden. Die Beamtenversorgungsabteilung wurde un gewandelt in die„Süddeutsche Beamten-Waren verkehrszentrale G. m. b..“ mit einem Stammkabge von 250 000 4. Sie bleibt in Heidelberg. Ihre Aufga! ist es, die Geschäfte des Warenverkehrs zu übernehmen, bisher die alte Gesellschaft hatte. Hiervon unabhängig 0 die üddeutsche Beamtenversorgungs- un Kreditgesellschaft, Kommanditgesellschaft auf 101 lien“ gegründet worden, deren Hauptsitz Mannheim it Niederlassungen sollen bestehen in Heidelberg und Frag kurt a. M. Gegenstand der Gesellschaft ist die Beteiligung 4% Fabriken, Grohhandels- und Importhäusern zum Zwecke d 10 Beschaffung billiger Bezugsquellen von Waren, hauptsà„ für Beamte. Ferner soll sie Kredite auf Waren an Genoss schaften usw. geben, bei denen sie beteiligt ist. Das Autg kapital war zuerst auf eine Million&4 bemessen und— einbezahlt. Jetzt wurde die Erhöhung des Kapitals zehn Millionen& aus Mitteln der Mitglieder beschlos 5 In absehbarer Zeit soll dann die Erhöhung auf dreibi MIIIionen durch Ausgabe von Aktien auf dem Ban, wege erfolgen. Von den 10 Mill. Aktienkapital Werden die beteiligten Beamtenverbände 5 Mill. 4 mit stärk Stimmrecht besitzen. Es sind besondere Kontrollorgane schaffen worden.& Waren und Märkte. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 12. Jan. Der heutige Produktenmarkt kehrte unter dem Einfluß der Nachrichten aus Cannes in 00 ruhiger Haltung und die Umsätze blieben infolge der. Seiten der Kàufer beobachteten Zurückhaltung verhäl mäßig klein. Die Preise haben aber eine nennenswerte Ver, änderung nicht erfahren, weil andererseits auch die 1 käufer mit ihren zurückhalten. Die Mehlpreise! Weizenmehl Marke Spezial 0 wurden seitens der Mühlen u 25 auf 1125& für die 100 kg ab süddeutschen Mühler stationen herabgesetzt. Die direkten Forderungen für Roggeg mehl haben eine Aenderung nicht erfahren. Die aus zweit Hand vorliegenden Mehloffesten bewegen sich unter direkten Forderungen. Amtliche Preise der Mannheimer Produktenbörse per 100 kg waggonfrei Mannheim ohne Sack. Weizen 780.—800 4, Roggen 625—.685, Gerste 740 bi⸗ 750 4% klater—505, Mais gelp. mit Lack) 700 Wiese zeu(loses) 300—320, Prehstroh 100, geb. Stroh 100 Reis 800—1200 4. Tendenz: ruhig. Zur Verkehrslage im Ruhrrevier. 2 Nach beendetem Streik wurde am Anfang der vorige, Woche mit der Abfuhr der aufgestellten Wagen und Züge gonnen. In dem Maße, in dem der Betrieb sich allma on Wieder flüssiger gestaltete, wurde die Zurückhallung 1 Wagen aus den anderen Gebieten nach dem Ruhrgebiet 10 mildert und die Annahme-Beschränkung von Gütern Würe dementsprechend aufgehoben. Frost und Schneefall 50 schwerten im Laufe der Woche nochmals den Betrieb, namen: lich im Verkehr mit dem Bezirk Hannover. Auhergewe lich zahlreiche Erkrankungen des Betriebspersonals an Crippe stellten die betriebsführenden Stellen vor sehr schwierg⸗ Aufgaben. Trotz dieser Schwierigkeiten gelang es, die triebslage zu bessern und den Zulaß leerer Wagen zu steigert 5 soda im Laufe dieser Woche gute Gestellungsziffern 00 Wartet werden können. Für Kohlen, Koks u. B rikel wurden in der vergangenen Woche im arbeitstäglichen Dure schniit einschließlich der nachträglich bestellten Wageg 22 446 Wagen(gerechnet zu je 10 t) angefordert. Gest ⸗ wWurden arbeitstäglich durchschnittlich 17 838 Wagen(Hoôchs, gestellung am 7. Januar 22 457 Wagen). Im gleichen raum des Norjahres betrug die Durchschnittsgestellung 1 Wagen. Die Brennstofflagerbestände auf 0 Zechen beliefen sich am 7. Januar auf 1 104 577 t(1 091 665 Der Rheinwasserstandehat sich infolge der anha den Niederschläge wesentlich gebessert. Der Kauber Pe 0 zeigte am 7. Januar einen Stand von 223 m(Normals etwa 2,50). Hierbei ist aber zu berücksichtigen, daß del labhrungsgemäs das Wasser in der jetzigen Jahreszeit einem Wiiterungsumschlag sebhr schneill Wächst und auch 86, schnell wieder abfällt. Pie Kipperleistungen in den Digß burg-Ruhrorter Häfen beliefen sich auf 15 465 f(18 285), all 15 006 t(14 858). Brennstoffumschlag in den Zechenhäfen der Kanäle Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas Manubeln ö General-Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Hauptſchriftleitung: Dr Fritz Goldende Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Handel: J. Maderno: für Lokakes und den 106, Franz Kircher: für Feuilleton: A redaktionellen Juhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl 5 rrrrr,,,,))ee—— 2 0 20 0 2 ee eee eee Maungeimer Muſtt- Zenung. Nr. 1. Mannheimer General-Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 12. Jannct 1922. [Mann heimer 1k 1 K 14„ 5 eIklung D Schüler Ne ſinkt, Dinge 50. Ge as man ũ Menſchen dbußt Wieln de geklär ungs i ſolv Jaſta ahre 11 Ber auf ke Freude Mug U »entdeckt als Leh und F Eine ſo Ube zu e gebenen 5 Anr Geiſt komö r W̃ ſprache muſtka Narre fonfet 8 Werk uſ Wert mũ ſpie Jules 2 zart w flägel, b 15 tief re ragtt, dation nicht don Fet Muſit heiter liche waren Gale l chulk Unterr mi 55 jeiner angenen — klav 0 ie ſtand: bewoh ſchr ie ſtumme Schönheit gleicht einer unberührten Laute: ein ller Klang kann alle Illuſionen rauben. paul Gräners 50. Geburtstag. (11. Januar 1922.) Von Felix von Lepel, Dresden. .. Mein ganzes Streben war darauf gerichtet, meine ner etwas von dem tiefen Ernſt, der hohen Schönheit, der 1 05 bei den Klaſſikern wie bei den modernen beizubringen, baß auch bei denen, die die Muſik nicht zum Berufe wählen, kunſt nicht zu einem bloßen Unterhaltungsmittel herab⸗ ſondern ihnen ein Mittel zur Erkenntnis der höchſten Paul Gräner, der am 11. Januar ſeinen burtstag feiert, hat dieſe Worte, irgend wann einmal, geſprochen. In ihnen iſt eigentlich ſchon alles voll enthalten, fenden Künſtler, den Lehrer und den Paul Gräner hat hier, un⸗ ein wundervolles und charakteriſtiſches Selbſtporträt Seine hohe Auffaſſung pon der Kunſt, von den des muſikaliſchen Pädagogen; ſeine ganze milde, ab⸗ te, über allem Parteigezänk des Tages ſtehende Den⸗ ſpi art und Anſchauung von Kunſt, Menſchen und Dingen legelt ſich hier wieder.— Baul Gräner wurde geboren im Jahre 1872 zu Ber⸗ ſeln als Sohn eines einfachen Handwerkers. Muſik ſchon auf 5 en erſten Lebenswegen: Als Knabe ſingt er im Chor des erline Dann Schul⸗ und Studienjahre in Berlin: ierung des Askaniſchen Gymnaſiums. Beſuch der Uni⸗ t. Und dann: völlige Hingabe an die Muſik... Weiter: cher Tätigkeit: Gräner iſt Theaterkapellmeiſter in Bremerhaven, und— London(Haymarked⸗Thea⸗ Lernt ſo den Beruf des praktiſchen Muſikers von Grund men, mit all' ſeinen Licht⸗ und Schattenſeiten, ſeinen Von ſeiner Zeit in Eng⸗ gelegentlich ſehr anſchaulich erzählt.— r wird Lehrer an der Royal Academy of Neuen Wlener Konſervakorium. 1910—13: Moführender und verantwortlicher Stellu zarteums in Salzburg.— Später lebte das den Komponiſten in ihm ſo recht eigentlich Und jetzt weilt er unter uns. hrer am Konſervatorium, das noch recht lang örderung von Gräner erfahren möge. eber Gräner und ſein künſtleriſches Wirken zu ſprechen: Denn ſein Schaffen iſt rreich und köſtlich, daß beſchreibende Worte immer bis nem gewiſſen Grade dürr und armſelig wirken müſſen. räner gehört zu den Komponiſte der von Richard S egungen obenanſtehen. ber den ſcha Gräner ſagen kann. dand 555 Ae e Leiden. ufſtieg: Gräne le, ſpäter am als Leiter des äner in Mün⸗ chöne und— ſchwere Aufgabe! die in der Weiter⸗ uccini, Debuſſy ge⸗ Aber nirgends ſind bei nfreiheit, und bloße Nachahmung, überall ſchöpferiſcher 55 Das zeigt ſich ſchon in ſeiner erſten Oper, der Sing⸗ ie„Das Narrengericht“(Uraufführung 1913 in iener Volksoper) mit ihrer feinſinnigen, ſchönen Ton⸗ ihren Stimmungsreizen, und— beſonders— der liſch prachtvoll charakteriſterten Geſtalt des„weiſen Aus derſelben Zeit noch ſtammend: Die Sin⸗ mit ihren prachtvollen Klangwirkungen(trotz Beſetzung: Streichinſtrumente und Harfe), von der iſt Joſef B. Forſter ſagt:„Den Bericht über dies ßte ein Dichler ſchreiben leiner, der die ſubtilſten der Worte kennt, die mittelbaren und die exotiſchen), afarque einer geweſen war Spinnweb, ſubtil und durchſichtig wie Libellen⸗ efreiend und tröſtend, weich und lieblich, und doch Mukdrchdacht, voll von edler Männlichkeit. Dr rama„Don Juan letztes Abenteuer“, esden und Leipzig unvergleichliche Aufführungen erlebt ieſe Muſik mit all ihrer Schwerblütigkeit und tiefen rem ſchweren, üppigen Barockglanz der Inſtrumen⸗ ſt heute ſchon ſo allgemein bekannt, daß man hier er darauf einzugehen braucht.— Seine Vertonung Hardts orientaliſchem Luſtſpiel„Schirin und “, bietet ſo viel köſtliche, feinſinnige und witzige wle wir in den letzten 10 Jahren zufammen in neuen n Opern nicht fanden, und zeigt Gräners außerordent⸗ ung für feinen diskreten Humor und Luſtſpielton. auch die Kammermuſik, der als dichteriſches Mo⸗ „Hungerpaſtor“ zu Grunde liegt, köſtlich ſeine n zarten, modern⸗impreſſioniſtiſchen Farben ge⸗ eder. Deutſchland Dieſe Muſik Be ae öſt zahlrei Berliner Theatertaumel. Vor hundert Jahren gab es kein öffentliches Leben unſerer Art, aber dafür war das Theater die Stütte, von welcher alle großen Gedanken auggingen. Die luſtige Kehrſeite darf man aller⸗ dings nicht überſehen! aus der leidenſchaftlichen Theaterliebe wurde allmählich die Theater wut. Und dies Lebenselement machte die eigentliche Geſelligkeit aus; hoch über Litsratur, Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft thronte die Verehrung, die dem Schauſpieler und dem Opern⸗ ſänger dargebracht wurde Im! Leben der Hauptſtadt Berlin berſanken Theologen wle Neander, Philoſophen wie Hegel, Ge⸗ lehrte wie Alexander von Humboldt vor dem Namen und dem Enthuſtasmus, den Heurlette Sonnia als Opernſängerin ſchuf. Eine Rheinländerin, mit einer der ſchönſten Stimmen begabt, eine der ſchönſten Euryanthen und Webers Euryanthe obendrein, hatte Henrietle Sonntag über Prag und Wien ganz ohne Reklame ſungen Weltruf gewonnen. Nun kam ſie nach Berlin; die Oper 125 im Herzen des Berliners damals die erſte Stelle ein. Eine kleine Szene au dem Berliner Volksleben von 1827 finden wir im„Berliner Courier“. Verſetzen wir uns in jene Zeiten. Es iſt Nachmittag; vor dem Theater ſtehen viele Menſchen und warten, bis das Haus geöffnet wird. Gensdarmen und Soldaten mit ſpitzen Bajonetten ſorgen für äußere Ordnung; es entſpinnt ſich die folgende Szene. Erſte Dame. Mein. Jott, iſt das n' Jedränge! Zwelte Dame. J, das eiſt jar keene Frage. Dieſes konnte man ſich vorher berechnen, wenn ſie 7 Ein Herr. Da haben Sie Recht. Es is ein jöttliches Meechen. Erſte Dame. Ich habe noch en Billet zu die Am viehloge in die Mitte gefiſcht. Ein anderer Herr. Amphitheater meinen Sie. Ich bin ooch 7 jlücklich. ritte Dame. Jotte doch, was ſind die Menſchen unfe⸗ ſtüm! U Zu einem Zweite Dame. Sie zerdrücken mir ja drängelnden Erſte Dame. Betragen Sie ſich doch beſcheiden!] Herrn. Ein Herr.(Zu einem Andern, der ihm auf die Hühner⸗ augen tritt) Herr, ſind Sie kein Flegel! Gensdarm(mit lauter Stimme) Langſam, ruhig! Nicht jedrängelt... Halt!l! Eine Dame. Au, au!! meine Ribbenl! Erſte Dame. Mein Pompadour is weg.(Sie will ſich bücken, um den Pompadour zu ſuchen). Ein Herr. Nanu'l Sie wollen ſich wohl Luft machen? Ein anderer Eneift ſie). Ein Fremder(hat zugeſchaut und wendet ſich zu dem Mädchen in der Obſtbude) Himmel, was geſchieht denn hier? Das Mädchen. Na, watt ſoll denn los ſind? Der Fremde. Ich meine den ſchrecklichen Aufruhr! Das Mädchen. Uffruhr?? Die Menſchen drängeln ſich ja man in't Theater. Ein altet, eleganter Geck(zu dem Fremden) O mein Herr, ich merke, daß Sie hier in Berlin fremd ſind. So wiſſen Sie denn: heute ſingt die himmliſche Trillerlieb zum letzten Mal. Hier 25 ich noch ein Parkett⸗Billet, um keinen Preis der Welt gäb' ich es her. Der Fremde(macht ein finſteres Geſicht, ſieht ihn verdutzt an und geht). Oper und Konzerte im Reich. Miiteilungen der„Muſikwell“. „Parſiwal“ in der Kirche. Am Totenſonntag brachte Profeſſor Vollhardt in Zwickau die Parſtfalſzenen in der Kirche zur aus⸗ ee Wiedergabe. Die Hauptpartie hatte Kammerſänger domer übernommen. In der Kirche wirken die Szenen ungleich ſtärker als im Saale. Berliner Muſikſtudenken veranſtalteten in den letzten Monaten auf Anregung des Miniſtertums für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volks⸗ bildung in der Art von reiſenden Theatertruppen volkstümliche Konzerte in den Ortſchaften der Mark Brandenburg, um der länd⸗ lichen Bevölkerung gute Mufik nahezubringen. Die Darbietungen fanden überall ein begeiſtertes Publikum. Hermann Noetzels lyriſch⸗komiſche Oper„Meiſter Guido“ erzielte bei den Erſtaufführungen am Opernhaus in Hannover am 12. November und am Stadttheater in Bremen außergewöhn⸗ liche Erfolge. Nahezu Üübereinſtimmend wurde feſtgeſtellt, daß ſeit Erſcheinen des„Barbier von Bagdad“,„Der Widerſpenſtigen Zäh⸗ mung“ und der„Meiſterſinger“ kein ſolches Meiſterwerk komiſcher Tendenz auf dem Gebiete der deutſchen Oper geſchaffen wurde, wie „Meiſter Guido“. E. Wolf⸗Jerrais Chorwerk„Das neue Leben“(La vita nuova) wird in dieſem Winter zum erſten Male in Buenos Vires aufge⸗ führt, Auch in den Vereinigten Staaten wird das Werk in drei Städten zur Aufführung gebracht. Vor dem Kriege war dieſe Kompoſition faſt in ſämtlichen Städten Deutſchlands zu Gehör ge⸗ bracht worden. Die erſten Aufführungen ſeit dem Kriege in finden dieſer Tage in N Kattowitz(Fr. Lubrich) ſtatt. Weitere dieſer Saiſon noch in Ratibor(Oktinge vor. In Holland erklingt des W aus dem Ruhrgeblet: Die jüngſten e Orcheſters zu Bochum gewannen beſon Wiedergabe mehrerer Werke zeitgenöſſiſcher Kom Intereſſe geweckt. Malipieros„Sinfon (Tragiſcher Tanz, Klänge des S dämoniſcher ſüdländiſcher meiſter Schulz⸗Dornburg den echten inde der Ausdeutung nachhaltig war. Für die proteske, pantomimiſch⸗ .⸗Gladbach 5. Gelbke) und 6 8 ſtehen in e Speyer(Stahl) be⸗ in Amſterdam, Utrecht und Maaſtricht, in der Schweiz in Baſel und St. Gallen. Mufikaliſche Erſlaufführungen. In der„Muſikwelt“ ſchreibt Max Voigt in ſeinem Mufikbrief 8 niekonzerte des ſtädt. Bedeutung durch die niſten. Die An⸗ kündigung der deutſchen Erſtaufführung einer modernen italieniſchen Symphonte hatte ſelbſt bei auswürtigen Kunſtkritikern großes e del Stlenzio de la Morte“ (Klänge des Schweigens und des auch Feierlichkei Ausdruck und Rich. Strau birgt, fand in Kapell⸗ ittler, ſo daß der Eindeuck muſikaliſche Spielerei eines Hindemith in ſeiner Ballettſuite aus der Oper„Das Nuſch⸗Nuſchi“ vermochte man kein inneres Ver⸗ 9 ing der G⸗moll⸗ hältnis zu gewinnen. Die deutſche E Duverture von Beuckner kündete ein e bringen in weihevoller Stimmung, Zartheit des Herzens und florianiſchen Froh Er⸗ lebtes, das unmodiſch empfangen wurde und, aus Schulz⸗Dorn⸗ 25 7 burgs ſuggeſtiv nachſchaffender Inſplration geboren, reger Anteil⸗ nahme, ſicher war. Schuchardt's C⸗dur⸗Symphonie, die unter des Komponiſten Stabführung urgufgeführt wurde, zeugte von viel ſatz⸗ techniſchem Geſchick, weniger indeſſen von differenzierter Farben⸗ gebung und unmittelbarer Eingebung. Kurze muſikaliſche Hitteilungen. Die Saarbrücker Orcheſterfrage, die auch in der Pfalz intereſſiert, wird z. Zt. in der Saarland⸗Preſſe beſprochen. Bei Gründung des Pfälziſchen Landes⸗Sinfonie⸗Orcheſters vor zwei Jahren beſtand begründete Ausſicht, den Tonkörper für Saarland und Pfalz gemeinſam zu errichten, doch wurde alsbald von Saar⸗ brücken aus die angebahnte Mltarbeit wieder abgebrochen und dann das pfälziſche Orcheſter aus der Saargroßſtadt ſtrenge fern gehalten. Seine Vedeutung und künſtleriſche Entwicklung wurde an der Saar nur wenig oder gar nicht gewürdigt, obwohl die pfälziſche Nachbar⸗ provinz ſtets bereit war, das Saarland in das Arbeitsgebiet der Sinfonie⸗Aufführungen einzubeziehen. Als Abderitenſtreich wurde es in der künſtleriſchen Welt empfunden, daß die Ortsgruppe Saar⸗ brücken des Allgemeinen deutſchen Muſikerverbandes in Verlin ſich des Mittels des Boykotts bediente und mit Unterſtützung der Zen⸗ tralſtelle die allgemeine Muſikerſperre über Saarbrücken dergeſtalt verhängte, daß ſedem auswärtigen Orcheſter das Kon⸗ zertieren in Saarbrücken von der Organiſation verboten wurde. Bereits zwei Jahre hat ſich die Großſtadt an der Saar dleſe Abſchnürung vom mufikaliſchen Deutſchland einer kleinen Iftereſſentengruppe wegen gefallen laſſen, gegen die erſt jetzt der längſt angebracht geweſene einmütige Widerſpruch erhoben wird. Das ſtädtiſche Orcheſter, das auch bei den Opernaufführungen mitzuwirken hat, kann die Bedürfniſſe des Konzertſaales bei weitem nicht mehr erfüllen, zumal es ſchon ſeit Monaten auf der Suche nach einem Leiter iſt. Die Schäden, die deutſcher Kunſt und blühen⸗ dem Konzertleben an der Saar durch den Boykott entſteht, ſind unüberſehbar. Dus Tonkünſtlerfeſt 1922 des Allg. deutſchen Muſikvereins findet, wie jetzt feſtſteht, in Düſſeldorf ſtatt. Pfitzuer hat ſoeben die Kompoſition von vier neuen Liedern. Opus nach Gedichten von Hölderlin, Rückert, Goethe, Dehmel, belitelt: Abbitle— Herbſthauch— Willkommen und Abſchied— Die 4 Stadt— beendet; dieſelben werden im Liederabend am 25. anuar n. J. in Berlin durch Kammerſänger Mayr mit Profeſſor Pfitzner am Klavier zur Uraufführung kommen. Der Augsburger Stadtrat wählte zum Direktor der Augs⸗ burger Muſikſchule den derzeit in München lebenden und als Kon⸗ beetkrigere angeſehenen Kapellmeiſter Hans Schilling⸗Ziemßfen. Gleichzeitig wurde er als Konzertdirigent und Leiter des lange ver⸗ waiſten Oratorienvereins Augsburg gewählt. Ein neuer Generalmuſikdirektor im Weſten. Neben Abendroth (Köln) und Panzuer(Düſſeldorf) wurde jetzt der ftädtiſche Muſik⸗ direttor Paul Scheinpflug(Dutisburg) bereits im zwelten Jahre ſeiner Wirkſamkeit unter dankbarer Anerkennung ſeiner großen Ver⸗ dienſte um die Pflege der Tonkunſt im Gebiet der Rhein⸗Ruhr⸗ Gabelung Im Generalmuſikdirektor ernannt. Ein dreitägiges Brahmsſeſt wird im Juli 1922 in Godes⸗ berg veranſtaltet werden. Am erſten Tage wird ein Sinfonie⸗ konzert, am zweiten das Deutſche Requiem, am dritten eine Kammermuſik gegeben werden. Die Leitung hat Michgel Taube. „Die Meiſterſinger“ in Rom. Am 27. Dezember fand in Rom im Teatro Conſtanzi eine Aufführung der„Meiſterſinger“ ſtatt unter muſikaliſcher Leitung von Fritz Reiner. Die Neuinſzenierung, zu welcher Herr Oberregiſſeur Carl Holy nach Rom berufen wurde, erntete hei Preſſe und Publikum ganz beſonderen Beifall. Verantwortlich: Arthur Blaß. eN. ͤ———— RKleine Cebensbilder. 31. Jel Mendelsſohn in Frankjurt a. M.(1822)⸗ ar im Sommer 1822, in meiner Vaterſtadt, dem ſchönen war noch nicht 11 Jahre alt, aber doch ſchon i meinen reichsſtädtiſchen Landsleuten als„ein langen Haaren“. nteſte, denn ſie waren ſehr lang. Doch on einmal zur großen Bewunderung meiner ſentlich geſpielt. Alois Schmitt gab mir Klgvier⸗ ig, denn er reiſte viel— aber er hatte hing mit wahrer Leidenſchaft an ihm. Er war inter in Berlin geweſen und erzählte bei on einem wunderbaren ſes Mendelsſohn, der nicht allein vortrefflich ern auch ſchon Quartette, ponjert hatte ich nun freilich auch ſchon: ür Klavier, und Variationen, die mir fehr Auch trieb ich bei dem altehrwürdi rapunkt mit außerordentlichem Ei Jahre älter als ich, bel ſelbſtkomponierten ter fungieren ſollte das ſchien mir doch un⸗ ozart hatte ich Aehnliches geleſen, aber das ehr ein Halbgott als ein Tonkünſtier. Meine ring, als eines Tages Alois Schmitt endelsſohn ſel mit Eltern und ngetroffen und er, Schmitt, werde age zu uns bringen. Haus, das eigentlich aus zwei Häuſern be⸗ uen mit der Ausſicht auf den Main, und E en alten, welches in einer ziemli gang zu beiden enthlelt. Von den x Mend 5 . 1978. t5 115 Briefe und Erinnerungen Leiter der Niede zenich⸗Konzerte. ukfurt ner Kiaol edenfalls das Bekan naben, einem Enkel Symphonien und 1 0 und Rondosf en Vollweiler ntrat: Feli horchte ſch während der ölner Wne lcbend.! ute literarf 885, den Jug der Rückſeite des neuen Gebäudes überſah man den Hof, von einem dieſer Fenſter auch den ſchmalen Gang, der von der Haustüre in den Hof führte. An dieſem Fenſter nahm ich nun Poſto um die Stunde, zu welcher Schmitt ſich mit dem Felix angekündigt hatte. Ich harrte geraume Zeit in großer Unguduld, bis ſich die kleine Pforte öffnete und mein Meiſter hereintrat. Hinter ihm her ein Knabe, nicht viel größer als ich. Der machte einige gewaltſge Sprünge, bis es ihm gelang, mit den Händen die Schultern Schmitts zu erreichen, auf deſſen Rücken er ſich nun hing und ſo U Schritte forttragen ließ. Dann glitt er wieder behende nab. Der iſt luſtig, dachte ich, und lief ſchnell ins Zimmer zu den Eltern, die Ankunft des mit ſo viel Spannung erwarteten Be⸗ * anzukündigen. Groß aber war mein Erſtaunen, als der⸗ ſelbe ausgelaſſene Knabe mit ernſter Würde ins Zimmer trat, und zwar mit Lebhaftigkelt plaudernp, doch eine gewiſſe Gemeſſenheit nicht verlor. Seine Perſönlichkeit imponierte mir faſt noch 0 als alles, was ich von ſeinen Leiſtungen gehört. Ich konnte eine kleine Scheu, 5 lange er blieb, nicht ganz überwinden. Indeſſen wurde ich nach und nach doch mit Felix zutraulicher, und als er mich zum zweiten Male beſuchte, ſetzte er mich in große Verwun⸗ derung. Ich zeigte ihm eine Sonate mit Violinbegleitung von A. Schmitt. Er nahm eine Geige, die auf dem Flügel lag, forderte mich auf, das Stück mit ihm zu ſpielen und führte ſeine Partie — die ſchwierigeren Stellen freilich ein wenig ſkizzierend— mit großer Leichtigkeit und Gewandtheit durch. So hatte ich denn Felix Mendelsſohn kennen gelernt. Begierig Pigenden Jahre auf die Verichte. mancher aus Berlin nach Frankfurt kommenden Künſtler, die nicht müde wurden, ſein Lob. zu verkünden. Ein voller, unvergeßlicher Eindruck ſeines Talentes wurde mir erſt drei Jahre ſpäter. Der Cäcilien⸗Verein ſtand damals in fr'ſcheſter Jugendblüte. An einem Uebungsabend im Frühling 1825 war Mendelsſohn, auf einer Ferlenreiſe begriffen, zugegen und wurde aufgeforbert,„ewas zu ſpielen“. Man hatte Chöre aus omponiſt heute beinahe ver⸗ H rrheiniſchen Muſikfeſte, des Seine Schriften che Bedeutung. Hiller ſtarb am inahe um vierzig Jahre über⸗ ändels Judas Maccabäus geſungen(der damals gleichſam neu entdeckt worden war). Felix ergriff einige der hervortretendſten Motive und fantaſierte. Ich weiß nicht, was mehr zu bewundern war, die kontrapunktiſche Gewandtheit, der Fluß, die Ruhe, mit welcher die Klangwogen dahinſtrömten, oder das ffeuer, der Aus⸗ druck und die außerordentliche Technik, die ſein Klavierſpiel charak⸗ teriſierten. Er mußte um jene Zeit ſich ſehr in Händel vertieft haben, denn die Figuren, in welchen er ſich bewegte, waren durch⸗ aus händeliſch, die Kraft und Deutlichkeit ſeiner Gänge in Terzen, Sexten und Oktaven wahrhaft großartig. Und doch ging dies alſes rein aus dem Stoff hervor, ohne Anſpruch auf Virtuoſttät. Alles Muſik, echte, lebendige organiſche Mufik. Hinreißend war es! So öft und ſo herrlich ich in ſpäteren Jahren Mendelsſohn noch oe einen berauſchenderen Eindruck als den, welchen mir der echszehnjährige damals gemacht, habe ich kaum von ſeinem Spiele wieder gehabt. Ganz voll von dem Erlebien begegnet ich am folgenden Tage einem andern Schüler von Schmitt, einem jungen Manne von elnigen zwanzig Jahren. Wir ſprachen von Mendelsſohn und er frug mich: wie piel Zeit ich wohl glaubte, daß es koſten möge, älles das„loszubekommen“. Ich lachte. In zwei Jahren, dachte er, werde es ihm bei angeſtrengtem Fleiße wohl gelingen. Es war das erſte Mal, daß mir die Narrheit der Menſchen, welche glauben, Genie einüben zu können, ſo recht deutlich entgegentrat. Aber es war nicht das letzte Mal! Wir fuhren eines Nachmittags zuſammen nach Offenbach, zu Hofrat Andre!“) Andreé, einer der lebendigſten, ſprühendſten, unterrichteſten Muſtker, war einer von ſenen in Mozart aufge⸗ gangenen Tonkünſtlern Jeſſonda und Freiſchütz machten damals ihre ſo erfolgreichen Rundreiſen. André fand vielerlei auszu⸗ ſetzen. Mendelsſohn, der alles auswendig wußte, was André irgend berührte, machte aber Andre Oppoſition und zollte namentlich der Inſtrumentationskunſt Spohrs und Webers.„Wie das Orcheſter behandelt iſt, wie das alles klingt“, rief er aus. Auch über Veethoven entſpannen ſich Diskufſſonen. Was Andres gegen Beethoven vorbrachte, war eigentlich nur ſeine Weſſe zu komponieren. Auf dergleichen ließ ſich Mendelsſohn nicht entfernt ein, ſpielte nur immerzu ganze und halbe Sätze in ſeiner mächtigen, orcheſtralen Weiſe, über welche ſich Andrs zu ſehr freute, um nicht ſein Kritiſieren, wenigſtens für den Augenblick, gänzlich fallen zu laſſen. Wer hätte auch noch etwas ſplitterrichten mögen, nachdem er von Felix das Allegretto der A⸗dur⸗Smyphonie gehört hattel? 1 O ſchöne Tage der Jugendl— ) Muſitverleger(1775—1842). Er kaufte 1799 den ganzef Nachlaß Mozarts von der Witwe des Meiſters. Das noch heute beſtehende Verlagsgeſchäft wurde von Johann Andreé(bem Vater des„Hofrats“) 1775 begründet. 6. Seife. NMr. 20. Mannheimer General· Anzeiger.(Abend ee äßi den A Heitr 8 mtliche Bekanntmachungen NE — erſcheinen, und die Steuermarken in 1 inlage⸗ „„Neuregelung des Steueralgugs.— nzulleben und 55 entwerten Die Gemeindebehörden ind z. Zt. damit be⸗ Nach dem 31. Januar 1922 haben die Arbeit⸗ ſchaftig, die Steuerbücher für die Arbeltneh ner geber, wenn ihnen kein Steuerbuch vom Arbeit⸗ auszuſtellen und ſie ihnen zu behändigen. Wir nehmer vorgelegt wird, 10 vom Hundert des kachen daher auf die Bekanntmachrngen des Arbeitslohnes einzubehalten und keine Ermäßi⸗ Landesfinanzamts Karlsruhe vom 23. Juli 1921, gung vorzunehmen vom 28. November 1921 und vom 21. Dezember] Die näheren Vorſchriften über die Durchführung 4921 ſowie auf die Bekanntmachung des Bürger⸗ des Steuerabzugs find im Zentralblatt für das 1 meiſteramts Mannheim vom 12. Dezember 1921 Deutſche Reich Nr. 52 vom 13. Dezember 1921 ausdrücklich aufmerkſam. Darnach wird jedem S. 913 veröffentlicht 5¹ Empfänger von Arbeitslohn für das Kalender⸗ Mannheim, den 7 Januar 1922 jahr 1022 ein Steuerbuch ausgeſtellt. Empfänger Finanzamt von Arbeitslohn ſind alle Perſonen, die in öffent⸗ behel dde dawnten Bent deachaſtigt oder an. fulſſche Veroffenkiichungen der taahgemeinde. -»Ausgabe.) Donnerskag, den 12. Januar—— . 2 eee Statt besonderer Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, dass unsere liebe gute Mutter, Frau 7364 Maaer dn heute in Stuttgart, im 69. Lebensjahre nach gut verlaufener Operation plöizlich verschieden ist. —5 E. 18 — 955 el 2 22 as- 5 1 5 zum Eintritt Sestens 1. Närt suchen wir für die nebenstehenden Spezial-Abteilungen Erste Veſkäuferinnen geſtellt ſind und aus dieſer Beſchäftigung rder Anſtellung Einkünfte Da ſich in letzter Zeit die Waſſerverhältniſſe Das Steuerbuch wird jedem Empfänger von gebeſſert haben, kommt der in der letzten Preisfeſt⸗ 10 Arbeitslohn in der Stadt Maunheim auf Grund ſeßung eingerechnete Kleinwaſſerzuſchlag in Fort⸗ der ſ. Zt. ausgefüllten Wohnungsliſten durch das fall. Die Verkaufspreiſe ſind mit ſofortiger Wir⸗ Bürgermeiſteramt vermittels der Polizeiorgane kung wie folgt feſtgeſetzt: 17⁵ zugeſtellt. Die Einlagen in das Steuerbuc Kleiderstoffe Waschstoffe Seide Im Namen der trauernden Hinter- bliebenen: Emma Kreitz geb. Schmitt, Stuttgart, Schwabstr. 189. Paula Schmftt März 1922 unter Vorlegung des vom Bürger⸗ nteiſteramt ausgeſtellden Steuerbuches und der iſt ſtändig vorhanden. Schönes Jagdrevier. erforderlichen Nachweiſe geſtellt werden, wenn ſie Entfernung von der Strecke Waglen, Mörlen⸗ noch für das Kalenderjahr 1922 Berückſichtigung bach, Weinheim 1 Stunde, von Station Hirſchhorn finden ſollen. Später geſtellte Anträge können erſt a. Neckar 1½ Stunde und iſt das Jagdgebiet auf im Kalenderjahr 1923 berückſichtigt werden. guten Straßen bequem zu erreichen. 2 II. Durch das Bürgermeiſteramt. Unter-Schönmattenwag, den 29. Dezbr. 1921. 1. Eintragungen in die Steuerbücher, die iach⸗ Hess. Bürgermeisterei weislich unkichlig ſind, können jederzeit berichtigt Sauer. werden. Die Berichtigung erfolgt auf Antrag 85 (Steuermarkenblätter) müſſen von ſämtlichen Preis pro Zeniner Maunheim, L 12, 15 Damen Wäsche Arbeitgebern beim ſtädtiſchen Arbeitsamt zu den 2 5 3 bei hohem Gehalt und vom Bürgermeiſteramt bekannt gegebenen Zeiten 2„ 332 2 Die Eeuerbestattung findet am Sams. Spitzen u. Besàtze U 8 9.—— 2 22 8 6 1 abgeholt und in die Steuerbücher eingefügt Sorte 38 8 8 32 8 8 8 8 tag, 11½ Uhr, in Stuttgart statt. dauernder Stellung. ——— 5 kein Steuerbuch Aabee orhält,—8 8328—— gleichwohl aber Empfänger von Arbeitslohn iſt, 8S 33 2S—5 it Bi 18255 k muß ſich ün der vom Bürgermeiſteramt beſtemn⸗ 5 8 8 Ausführl. Angebote mit Bild, ten Zeit beim ſtädtiſchen Arbeitsamt ein Steuer⸗ M. M. M. rüchen etc. erbitten buch ausſtellen laſſen. Die gleiche Verpflichtung Ruhrſtückkohlen. 45 20 47.2 48.40 liegt denjenigen Perſonen ob, die erſt während„Fetiſchrot u. Ma⸗ des Kalenderjahres 1922 Empfänger von Arbeits⸗ ſchinenkohlen 40.— 42.— 43.20 1 U lehn werden. Sie haben vor Beginn eines Dienſt⸗„ Fettnuß l, II u. III 45.90 47.90 49 10. eln 5 M. 5—4 oder Arbeitsverhältniſſes in dieſem Kalenderjahre„Eßnuß! und II 48.50 50.50 51.70 1 — Steuerbuch beim ſtädtiſchen Arbeitsamt 5 III 47.30 49.30. 50.50 Modernes Kaufhaus ausſtellen zu laſſen. Schmiedenußk. III 45 90 47.90 49.10 In den Landgemeinden unſeres Dienſtbezirkss eeeeee DOUSSELDORF Funer 5 5 5—„ Mel. Schmiedekohl 41.30 43.30 44 50 Einlagen durch die Bürgermeiſterämter, die auc„Anthr.⸗Nußkohl. 148.50 50.50 51.70— 44 — 8 1 der, Steuerbücher während des* 1 15 II Wehrhahn Tonnallensti Kalenderjahres 1922 beſorgen einſchl. Lan⸗ Die in den Gemeinden unſeres Dienſtbezirks genbrahm 52 30 54.30 55 50 er e „wohnhaften Ruhegehaltsempfänger, ſowie deren„ 7 2 III 448.60 50.60 51.80— Hinterbliebenen, die ihre Bezüge aus Kaſſen]„ Eiform-Britetts.50.20 52.20 53.40 Umsonst 5 außerhalb des Wohnortes beziehen, werden darauf„ Steinkohlenbrik. 49 60 51.60 52.80 aufmerkſam gemacht, daß ſie das ausgeſchriebene[„ Grobkoks J50.— 52.— 53.20 I SllC n Steuerbuch unverzüglich der die Bezüge aus⸗„Brechkors 1. 54.50 56.50 57.70 zahlenden Kaſſen zuzulenden haben 5 HI. 454.50 56.50 57.70 1015 Die des zuſtändigen Bürger⸗⸗ 1—— 1 zum Eintritt 1 meiſteramts im Steuerbuche können in folgenden—„„48. 9 8 8 Fällen werden: 25——55—— spatestens. Mang J. Durch das Finanzamt.. 4J48. 38 1. Zur Abgeltung der nach 8 13 des Einkom⸗ Gaskoks, grob. 48— 50.— 51.20 meuſteuergeſezes zuläſſigen Abzüge(Werbungs⸗ e 155 8 46.50 c Damen-Putz —805—— werden 8 1 Prete Uinn 50 5 ermäßigt ſich dieſe Erste fũr unsere gross- unterliegenden Steuerpflichtigen jährlich 5400 M. 5 80 vom Einkommen ſteuerfrei belaſſen. Uederſteigen 3—.— ſind ſämtliche Preiſe pro 15 1 angelegten Sperial die dem Sregerpflichtigen zuſtehenden Abzüge nach Ze Mannhei 5 r 3 1922 E3 Abteilungen 13 § 13 des Einkommenſteuergeſetzes den Betrag von annheim.— tohlenſtel 8 80 benstehende e N, ſe kan der Stetrpſſhee Aih ne der Kilektrizitats- Gesellschaft indeſtens 585*. kann Steuerpflichtige 8— 2 C die Erböhung des auf dem Steuerbuch bermerkten ca. l m von ba m Lichtweite velche sich mit N 6 Konfekli Erst 0 Vetrages beim Finanzamt, das für ihn nach ca. da n Jementrohrſiel von 0,30 m Lichtweite] zentralen befaßt und mit grögeren, sehr ross-Komekuon TSde ſeinem Wohnſitz oder gewöhnlichen ea. 262 m Jementrohrſiel von 0,25 m Lichtweite ewinnbringenden Aufträgen v h ist ee e is de enene e ee e e weeee ck Vereindeng nilt deiem 43ß Erste 3 13 Hohe der Abzüge nach 8 13 des Einkommenſtener⸗ einſchl. Spezialbauten in der Almendgewann bei*— 3 geſetzes glaubhaft zu machen. Es entſcheidet üder der Neckarauerſtraße iſt öffentlich zu vergeben. 2 J 13 den bei 7 8 5—— 2 3 15.— AP 21 isten 13 5 die zuläſſige Ermäßigung und ichtigt das in Zimmer 138. Angebote ſpäteſt. bis 30. Januar ö 6„ 2 2 Steuerbuch. 1922, vorm. 11 Uhr, beim Tiefbauamt einzu⸗ mit wenigstens Mk 300 000.— Einlage: „2. Glaubt ein Steuerpflichtiger nach§ 47 des reichen. Zuſchlagsfriſt 6 Wochen. 99 auch— 5 auf 6 Monate. ee 0 Einkommenſteuergeſetzes Anſpruch auf die im 8 6üñ unter W. W. 37 an die Geschäftsstelle d. Bl. 3 Abſ. 2 Nr. 2 des Geſetzes vorgeſehene Ermäßigung —5 e—5 für Angehörige, Verpa 1 5 ie von ihm unterhalten werden, zu haben, ſo hat N + 75 15 1 er beim zuſtändigen Finanzamt die Ergänzung Montag, 16. Januar l. 3s. Offe Ne 8 t eil Snee aeeen een en eeneen 0 der von dem Bürgermeiſt amt auf dem Steirer⸗ nachmittags 1 Ühr, wird die ee Damen, die bereits in ersten Häusern 1 — 1 eeee 8 e 1 tätig waren, belieben Angebote mitß Vorlegung des Steuerbuchs zu beantragen. Inner⸗ 0 ir groß e e hauo—.— F ren mittelloſe Angehörige eeeee geent. 6 Von Bankanstalt Bild, Zeugnisabschriften, an, 19 9 nur einmal berückſichtigt werden. auf weltere neun Jahre öffent⸗ 5 777* f ũ i i Die Auträge nach Ziffer 1 und 2 mäſſen beim üch meiſtbietend verpachtet. J wircl jüngerer, tüchtiger e 5 1 Anterzeichneten Finanzamt ſpäteſtens bis 31. Die Jagd hat einen guten9 8 Rehbeſtand, Auer⸗ und Birkwild ſowie Hochwild A. Kiein:t Düsseidot“ „ Wehrhahn-Tophallenstrasse oſter ſerſlans Buchhalter gesuecht. Ausführliche Angebote mit Gehalts üchen unter.. 187 an die Geſchgſtsfdelfe diehen 406 ne. ——— — — Miet-gesuc 3 Blattes erbeten. U durch das Bürgermeiſteramt, das das Steuerbuch 3 für großen 3 ausgeſtellt hat. Die Berichtigung iſt von der Höhere Lehranstalt Gareesde Doe g Verireier gesudi Vebarßs⸗ Ein Oder ZwWel b. Aſten Lohnzahlung ab, ber der das berichtigte 5 artitel, zum Beſuch von Kolonialwarengeſch., Anig f ſogf J Nroer⸗ 8 123 8 Drog., ferner möblier e Um 4 di Stadt Mannhe is Arbeits m Bürger⸗ roße chemische Fabrik(.-.) s Krankenanſtalten, Fabriken, Hotels ꝛc.) Schriftl. von Herrn in beſter — Erledigung der Berichtigungs⸗ A 1, 9, am Schloß.(-G0) sucht Angebote an Heinr. Schioß, Hotel Pfälzer Hof. tion—5 Preis 24 80 tträge bec gt. un 50— die Je der des dem Tag- u. Abendechule. lüduge* N 00 135 de Steuerabzug unterliegenden Steuerpflichtigen zäh⸗ 275 ſtelle dis. Bl tenden minderjährigen Kinder, die beim Steuer⸗ zum Maturnats- Verka F ebzug zu berückſichtigen ſind, und die Zahl der Jorberehtung Eramen, zur 1 aufe.. von ihm unterhaltenen mittelloſen Angehörigen[Prima- u. Obersekundaretſe, souie zu sämt- gegenüber dem Stande vom 20. Oktober 1921 um lichen ubrigen Schulp aaiun Sen. wenigſtens zwei grözer iſt, als im Steuerbuch an⸗ 16 Januar Beginn eines abend- N 4 findet Herr bei einer Be. teiligung von Mk 20000 an gutem, reellem Unter⸗ möbl. Amme, Angebote unterk. 400 12 LII gegeben, ſo kann der Steuerpflichtige Berichtigug kursus ſür Ankiager im Alter von ungefähr 30 Jahren mit nebmen, Angeb. u...34 bil. zu verkaufen. B4580 ſcha 5 e der auf ſeinem Steuerbuch angegebenen Ja—(Volksschulvorbildg), zur Obersekundareſſe guten Kenntnissen der englischen und A. die Oeſchäſtsſt. 259 Weinheim, Frledrichſtr. 5—— maland getamtermäßigung beantragen. Der Antrag muß(e-. Damem. Fortgeschrittene fnden 35 part, Neef. b—— 1 cht 9 dor dem 1. April 1922 beim Bürgermeiſteramt in den beieits bestehenden Kursen Aufnahme. französischen Sprache. E151 Dauemde Flisten: eruflich tütig. la T (Arbeitsamt) geſtellt werden. Schulpflichtige werden in der Tagschule Arbeitsfreudige Herren mit gut 222 088888884 ge Soweit es ſich um mittelloſe Angehörige handelt, Selördert. 87 8 it guter findet Herr bei Ueber⸗ I N Pel. iſt, bevor der Antrag geſtellt wird, eine Beſchei⸗ Prospekt und Ausltuntt durch den Auffassung haben Aussich! auf Vor- nahme der Generalver- Ich stelle in gutem Haufe. rücken in gehobene Stellungen. Be- tetung unſerer Firma.. 5 W.„ er 1— Angebote unt. Bl. n Kapital von 8000.—10000 E werbungsschreiben mit Lichtbiid und Mart erforderlich Helen Fanan andie Geſchälteſtelen?— nigung des zuſtändigen Finanzamts einzuholen f f 85 nued mit dem Antrag dem Pürgerweiſterant Direktor H. Sigmund. (Arbeitsamt) vorzulegen. Anträge, die nach dem 6 1. März 1922 geſtellt werden, werden nicht be⸗ Gehaltsansprũchen unter C. K. 185 an ee N. 85 beſtehend aus: Möbl. Zimmel hal päckſichtigt. Die eſeen. die neun]]Sprechzeit: Werktags 11—12½% u.—7 Uhr. die Geschäftsstelle ds. Bl. erbeten. ian 107 1 ſteben 1 ae 8 bineugelemmenen Perſonen tritt der erſten Jungere 167 2 euseee viel auf Reiſen. wit Lohnzahlung im zweiten Kalendervierteljahr 1922 pünnertolle und 32 d 1 in Kraft. Es wird noch beſonders darauf aufmerkſam ge⸗ eeeeeeee Stenonhpisin e i 1 macht, daß die Arbeitgeber ſt ten ſind, AechtNide an dem von dem ee ene Naf l ſicren die Geſchäftsſtelle.“ reg um baldigen Eintritt geſ. gep Angebole ſchriftlich 25 zum Verkauf. Verunschte 0 Betrag von 10 vom Hundert des Arbeitslohnes eapntaabſchriſten erbet. 13 nur die auf dem Steuerbuche beee Wen enes en 1907 205 0 e Richerd Lunn, ſch0 — e mit der Maßgabe, daß die Abzüge, ar 7—— 0 505 e 10 Otto Zickendraht N 2, 8. Hrößerer, un N tras ſie mit Rückſicht cuf den Familienſtand ndekigen ohne Beru vBaroeincichtungen, O 7, 5. N 0 Chel wei eeee ferr Naherin kennsen, 8 geltung 513 des Ein⸗ 6 f er ee obnichbaren Beträge zuge⸗ AI. Nal Ser ILELL„Fean durchaus perfekt und an flottes Arbeiten Näherin Firben Uet ee ſi Saeme el ee end pormuehme ind.[War N 3. 3. 1. fel. 42u Wur N, 8. l. gewöhnt, bel poher Bezahlung per eeee*——— den d „Es hat deshalb keinen Zweck daß Empfenger von Geöflnet von—12, von—8 abends, Sonntag ſofort geſucht. 410 düngeres Mädchen) für Jouages, tächtiges en Arbeitslahn bei den Arbeitgebern wegen Berich⸗9—11 Uhr. Auskunft kostenlos.— 20fàhr. Praxis. tigeeng dieſer Beträge vorſtellig werden. Straubel, E 7, 2 Ausführl. Angebot unter C. O. 130 f befort geſucht. 1 1 Scrvier- it ſ0 dieſer Be 15 iy-Institul“ Schließlich wird noch darauf hingewieſen, daß an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Bettj Vogel Detekctiv-Ins 113 der Arbeitgeber, der S 5-Auskuns“ 0 Szebermarken dei*„ Grögere Flrma N 445 2 orlette. E S. 18/18. I1a ulel. en wi logues in die loſen Einlagebogen des Steuerbuchs 9 (Steuermarkenhlätter einzukleden und zu ent⸗]mit neuesten Werkzeugmaschinen und werten hat. Das Finanzamt kann jedoch auf eingearbeitetem Arbeiterstamm ausge- 8 ſucht ſofort Stolle in fein. 2 Kaffee oder Reſtaurant. Ar. 8 1¹⁸ 70 Gefl. Ang. unt. X. F. 46 A. Maier& Co un an die Geſchäftsſt.&7381 G. m. b. E 1 de Antrag einzelnen Arbeitgebern geſtakten, daß ſie rüstet, nach Toleranzen arbeitend vx 2 er ür Kü 0 6, 6, Mannh e 8 ür Küche b em 0 5 könnte sofort als Sicnotypistin! ahn aeue Jwal, Vermietungen v. dene 1 ſch Ablauf des Monats bis 1 8 folg 4 4 0 pochanden. An eder An e ee Mebenlabrikaton ganze de ese en. ie ere e Arkeitnchmers aus dem Dienſt oder Arbeilaver⸗ e 1 8— 10 2— Tüchtiges Wohnun 8. al Ziwilprozessen, 1 abgabezwang, wenn Sie 51+— Mädcden uns 9 möbl. Jim u.— — + Zu⸗ weiſung ſolbenter Mieter. 0 14 Für Vermieter koſtenlos. Fine l I Sprechzeit 10 bis 12 undfür Mk. 33 000.— auf Vorzuſtellen bei Babr 2 bis 0 Uhr. 7365 Haus in beſt. Lage gee Frau L. Kramer Wohnungsnachweis erfragen in de Friedrichsring 20. I0 3, 20. Tel. 4688.] ſchätsſtelle dis. bällnis, für den während des entſpvechenden Zeit⸗ Motoren, Apparate oder N Betrag entwerten und in 8 di oſen Einlagebogen(Steuermarkenblätt kemwertenklätten] Einzelteile Übernehmen. 8 Iſt ein Arbeitnehmer bis zum 31. Januar 1922 nicht im Beſitz eines Steuerbuchs, ſo hat der 1lf Mote anter S. W. 1488 an Rudolf Mosse, Stuttgart. E3 NMaſchine und Regiſtratur. 404 Ebenfalls zum sofortigen Eintritt eine ſolche für täglich einige Stunden. Tertrtebszaniiade da UummIWaTg Mda.-. Mannheim, Friedrichsfelderstr 39, Tel. 7791. 1 7 Arbeitgeber bis zu dieſem Zeitpunkt 10 vom Hun⸗ dert des Arbeitslohnes einzubehalten und die Er⸗