8 eeieeeeee — — Mittwoch, 18. Januar dezu gspreiſe: feei in ſe: 38 Mannheim und Amgebung monatlich Nnzeigenpreiſe: die kleine zeile Me..— ausw. Mik..— aus Surebeule Wark u. ark 16.—. Durch zie poſt bezogen 9* Stellengeſuche u. Sam. ⸗finz. 20½% Nachlaß. Reklame mk. 18.— Bbel ruhe in Baden And poſtſcheckkonto Rummer 1759⁰0 Fnnahmeſchluß: Mittagdlatt vorm. 8½ uhr, Abendbl. nachm. gecha. Hauptgeſchäft, 10 Rummer 2017 LZudwigshafen am 2½ Uhr. KFür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Steilen u. usgaben nu arvorſtadt, Walör elle E 6. 2. Geſchäfts ⸗ Rebenſtelle w. keine verantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ 5 mmer 793⁰, 7041 70 bofſtraße nummer 6. Lernſprecher 2 ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. eneralanzeige„242, 7048, 7044, 7048. Telegramm⸗Adreſſe: oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme r Mannheim. 7 ellagen: Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Der Sport vom Sonntag. — N eeeeee! Poineares Plocknüniſterium. OParis, 15. Januar. drei Lagen ſtele Woche“ der Kabinettskriſe iſt vorüber: in ni mehr Poincaré ſein Kabinett zuſammen, das ſich ſondern uf die breite linksrepublikaniſche Mehrheit ſtützt, Grup 15 den Block und einige rechtsſtehende e viel el dudet mit inbegriffen. Poincarés Plan Au bicden—85 er. Ein Kabinett der nationalen„Einheit“ halbem Ier es im Jahre 1912 getan, war ſein Ziel. mepublikanif 0 ge mußte er aber ſtehen bleiben, weil die mußenpolitiſche Liga die Mitarbeit ablehnte, ohne an dem ri it ilb Programm des neuen Kabinettschefs vor⸗ Liga⸗ jetzt da en zu wollen. Die Freunde Herriots, deſſen ihre Stellun us. Zünglein an der Wage bildet, behalten ſich 8 mabhme zum Miniſterium Poincaré⸗Barthou erhandlungeen praktiſchen Ergebniſſe der bevorſtehenden ublikaniſcheſen zmit England machen die Mitglieder der re⸗ ſen ſt Hiaa ihren Parteibeſchluß abhängig. Vorder⸗ Poincars agleren. ſius deine En Sozialſten, die Briand ſtützten, findet Poin⸗ lch, daß er mit 5,, Man verdammt ihn aufs Schärfſte; freut danke. Die cd der Liga zu keiner Verſtändigung gelangen 18 Block⸗Kabt bpoſition der gemäßigten Sozialiſten gegen doſche e wird dem parlamentariſchen Kampfe erhielten frtaff liefern. Solange Briand am Ruder war, ma votierten die gemäßigten Sozialiſten abwartend; drei⸗ iſe leſie für das Kabinett. Sie ſtimmten vor Bri⸗ een annes wie ein. Mann für die Regierung. Nebate Poincarés Mehrheit umfaßt die ge⸗ glachte d likaner des Zentrums und die katholiſche ſckennt man ronaliſtiſchen Reaktionären. In der Preſſe bcbied ng ereits den deutlichen Niederſchlag dieſer Ver⸗ en Reglerun wach Rechts. Für das Kabinett ſind nebſt 10ee Degane eetern„Petit Pariſten- u.„Matin“, fäm ccho de.es, Blocks, als da find:„Journal des Debats“, hären B 3Paris„„Gaulois“; dazu geſellen ſich die reaktio⸗ ldtie 47 8 Temps“ geer„Libre Parole“ und„Action Francaiſe“. Der ſeitungen 5 mit: die drei nationaliſtiſchen Abend⸗ larden. Auf 85 8. eſſe“ und„Intranſigeant“) ſind zu⸗ uden Zeitunzer, Seite der Gemer ſtehen die minder bedeu⸗ Des ſübrende Fon„Oeuvre“ und„Ere Nouvelle“, wogegen üöbutierten He mamorgan,„Information“, in der Hand des erſteht erriot iſt und demgemäß Poincaré kühl gegen⸗ enn fi ſen frenzſſich der Mim ſtervräſtdent die Gunſt der mißmutz⸗ Hablelbt ihm en Handels⸗ und Finanzkreiſe gewinnen will, ſtahndelstonfe enuchts anderes übrig, als zur Wirtſchafts⸗ und ng der Bezeleinen Segen zu geben. Die Wiederher⸗ rung der zu Rußland iſt und bleibt die A dem Blatte andelswelt und der führenden Großbanken. din uf Poincar⸗ nformation“ erkennt man dieſe Druckpoli⸗ nacganzblätte ebenſo deutlich, wie in den tonangebenden dtrücklich deren Wochenartikel gerade auf dieſen Punkt erſten, mie) hinweſſe f hierne wichtz gen. Hier ſteht alſo Poincaré vor der zFaner 5 Entſcheidung. Daß er mit Lloyd George 2 5 ſon ührlich geſprochen hat, teilt der gutinformierte rnaliſt ſelt deſſen Leitartitler, Latzarus, Poincarés Leib⸗ der In der Gen Zeiten der Caillaux⸗Affäre iſt. doll Finanztomm teſch ädigungsfrage hat ſich die von zogen. atlſion Briand vorgeſchriebene Schwenkung innener Zeit der Knvie, der den deutſchen Finanzerperten wicht ung Friedenskonferenz in wenig erfreulicher Er⸗ doch mind beürteilt die Finanzlage Deutſchlands zwar Heltum Kabimett tntſtiſch“, als ſein Vorgänger Doumer: in Eang zu verf Briand vermochte ſich Doumer keine volle Laſt annes chaffen. Briand ſchaltete ihn in London und zer arbeitete mit Loucheur zuſammen. Bei dichte feſtumſch er Fall weſentlich anders. Er kommt mit binett a zriebenen Programm, das er in ſeinem Be⸗ wird ſhenes alten Komm ſſion niedergelegt hat, in das Ka⸗ dogen. arf auf di reundes Poincars. In dieſem Berichte Laſten Ein d ie»deutſche Verſchlejerungsmethode“ losge⸗ deutſchrie keine dulſcher Bankerott flößt dem Bankmanne ſcreigen Induſternaſt ein.„Wir entſchädigen uns an der get er. Solle an dem Exporte, an den Bodenſchätzen“, gen“en erhatten ſe Deutſchland wirklich Zahlunaserleichte⸗ Gelz er die 9 führt der Weg zu dieſen„Begünſtigun⸗ währ wirtſch tomaniſierung der deutſchen geliebend der Für dieſe Einrichtung trat Laſteyrie Die ſchs Projekt ſanler Friedensperbhandlungen ein. Sein der ewärſſte Tr bofft er ſetzt endlich verwirklicht zu ſehen. derennung der Entſchädigungsfrage von den auf für die ört in, rtſchaftskonferenz zu behandelnden Fra⸗ Unantaſth rogramm des Kabinetts Poincaré, das ſich ingelea einem v arkeit des Friedensvertrages einſetzen wird. Itateten Enortäufigen Stillſtand ſind die in Cannes lätter en gekomm everhandlungen mit England und miſcher⸗ dieſe aſden. Die Bemühungen der poincariſtiſchen 1 ſoche zu bemänteln, machen einen recht ko⸗ 9 uft wurde ia, Briand wegen dieſer Beſprechungen ündert ellen. als ht Poſt feſtum gerſucht man die Sache ſo diefer„Dies bene te ſich an dem Stand der Dinge nichts ge⸗ ihre Jrichti Fra wie ratlos der nationaliſtiſche Block in bängi itarbeit innerde iſt. Die republikaniſche Liga machte 5 daß oinctrbalb der neuen Regierung davon ab⸗ daſtseldungen aährcare und Llond George beiderſeits bindende 5 1 die in Cannes geſchaffene Verhandlungs⸗ gte zeim Block zdincaré konnte das nicht zugeben, ſonſt ſeht h e ihm die h. nichteinen Miniſter gefunden. Herriot ſung devor. daß diaterſtützung als Kabinettsmitglied. Daraus * Bündnise neue Regierung in der weiteren Behand⸗ nach diend behält ordandlungen mit England vollkommen eſer Richtung das Briand in London und in Cannes enutzt werde in getan, mag etwa als Anknüpfungs⸗ n. Sicher iſt, daß Poincars durch Ver⸗ — Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und N mittlung der franzöſiſchen Botſchaft in London Vorſchläge machen wird. Eine Verſtimmung zwiſchen Paris und Lon⸗ don läßt ſich konſtatieren. Am ſelben Tage, als Lloyd George mit Poincars beratſchlagte, brachte der„Figaro“ den Alarm⸗ bericht, der Quai'Orſay(das hieſige Außenamt) ſei an Eng⸗ land verkauft geweſen. In Cannes wollte Lloyd George die Früchte dieſes Beſtechungsmanövers ernten. Das Blatt teilte nichts Näheres hierüber mit, verwies jedoch auf den Fall des Kabinettsdirektors Berthelot, des erpichten Englandfeindes. Briand ſoll ſich in London über die Entlaſſung Berthelots ge⸗ einigt haben. Die Interpellation über die Ehina⸗Bank und das darauffolgende Demiſſionsgeſuch Berthelots war beſtellte Arbeit Englands. Kurz, man verdächtigt Briand, ſich zum Handlanger einer probritiſchen Politik des Außenamtes her⸗ gegeben zu haben. Geld, viel Geld ſpielte dabei die Rolle. Was an den Geſchichten des„Figaro“ wahr iſt, entzieht ſich der Beurteilung. Vor dem Kriege tiſchte dasſelbe Blatt ähn⸗ liche Enthüllungen auf: Caillaux bekam deutſches Geld; Frau Caillaux trug ein Perlenkollier, das ſie aus Potsdam erhalten: Jaures löſte deutſche Schecks ein. Bloß eines teilte„Figaro“ niemals mit: aus welchen Finanzgruppen und Rüſtungskon⸗ zernen die Jahresſubvdention kommt(rund 1 Million Francs), die dem Verwaltungsrat des„Figaro“ Ende des Jahres über⸗ wieſen wurde. Das Blatt gehörte zu den vom Petersburger Preſſedepartement unterſtützten Pariſer Blättern. Iswolskijs Weiſungen wurden im„Figaro“ prompt erledigt. Das Gerücht, die leitenden Beamten des Pariſer Außen⸗ amtes ſeien von England beſtochen worden, ſteigerte das Miß⸗ trauen gegenüber Briand. Man ſprach von dieſem„Ge⸗ rüchte“ in den Wandelgängen der Kammer. Jetzt rechnet man mit Poincaré, der die räudigen Schafe beſeitigen ſoll. Der neue Miniſter des Auswärtigen wird Säuberung halten. Die Situation zeigt eine unverkennbare Aehnlichkeit mit der von 1912; der damalige Miniſter Poincars ſollte die Schlappheit des Außenamtes in der franko⸗ruſſiſchen Politik beheben und erreichte dies durch einen großen Perſonenwechſel. Auch dies⸗ mal zieht er ſeine Amtstätigkeit in der gleichen Weiſe auf. Ein Diplomatenſchub ſteht unmittelbar bevor. An dem Marineprogramm Frankreichs wird das Kabi⸗ nett ebenſowenig ändern als an dem Ausmaße der Land⸗ rüſtungen. Poincares alter Freund, Barthou, iſt zum Vize⸗ präſidenten(und Kriegsminiſter) ernannt; die Betonung die⸗ ſer neuen Würde zeigt, daß die Außenpolitik Frankreichs noch viel feſter mit dem Rüſtungsprogramm verknüpft iſt als unter dem vorigen Kabinett. Barthou wird die Regierung führen, wenn Poincarsé auf Reiſen iſt. Der erſte Miniſterrat. WB. Paris, 17. Jan. Heute vormittag hat unter dem Vorſitz des Präſidenten Millerand der erſte Miniſter⸗ rat des Kabinetts Poincaré ſtattgefunden. Miniſterpräſident Poincars ſetzte den Stand der auswärtigen Angelegen⸗ heiten auseinander und berichtete über ſeine Unterredurgen mit Lloyd George und Lord Curzon. Der Finanzminiſter de Laſtexrie teilte in ſeiner Darſtellung der Finanzlage mit, daß er demnächſt den Budgetentwurf für das Jahr 1922 ein⸗ zubringen gedenke.— Der nächſte Miniſterrat werde am Don⸗ nerstag ſtattfinden und die miniſterielle Erklärung in der Kammer feſtlegen. Der Widerſpruch in der franzöſiſchen Politik. E Berlin, 18. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu den Enthüllungen Wilſons über die Entſtehung des Friedensvertrages von Verſailles, welche von ſeinem Freund Backer herausgegeben ſind, iſt eine weitere Fortſetzung unter der Ueberſchrift„Die Furcht Frankreichs hält die Welt in Waffen“ erſchienen. Auf Grund bisher unbe⸗ zannter Dokumente und Mitteilungen wird der Urſprung der jetzigen Kriſe in Frankreich dargelegt und auf den verhängnisvollen Widerſpruch Frankreichs, welches auf der einen Seite von Deutſchland eine ungeheure Entſchädigung derlangt, es aber gleichzeitig wirtſchaftlich und induftriell zu⸗ grunde richten wolle, hingewieſen. Frankreich befürchtet, ſo heißt es in den Veröffentlichungen, daß Deutſchland angriffs⸗ fähig werden könnte, wenn es wieder wirtſchaftlich erſtarke. Alles Uebel ſtammt von dieſen einander entgegengeſetzten Zie⸗ len, welche die franzöſiſche Politik mehr oder weniger verfolgt hat und die das Programm der neuen Regierung kennzeichnen. Wilſon gibt hier die urſprünglich geplanten Frie⸗ densvertragsentwürfe der Franzoſen wieder, welche ſpäter ihren Niederſchlag im Frieden von Verſailles ge⸗ funden haben. Boerlin, 18. Jan.(Vor unſ. Berl. Büro.) Aus Waſhing⸗ ton wird folgende Aeußerung des„Newyork World“ übermit⸗ telt: Man muß unterſcheiden zwiſchen berechtigter Furcht und unberechtigtem Ehrgeiz. Briand repräſentierte die garan⸗ tierte Sicherheit Frankreichs, Poincars und ſeine Anhänger repräſentieren eine Richtung, welche einen neuen Krieg darſtellt. Die Ankwork an die Reparalionskommiſſion. Berlin, 18. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Auch am geſtrigen Nachmittag haben in der Reichskanzlei mehrfach Beſprechungen ſtattgefunden, welche der Ausarbeitung der Antwort an die Reparationskommiſſion gal⸗ ten. Beteiligt ſind an dieſen ſogenannten Chefbeſprechun den das Auswärtige Amt, das Reichsfinanzmink⸗ ſterium und das Wiederaufbauminiſterium. Auch das Reichskabinett hielt geſtern im Beiſein Rathenaus eine Sitzung ab. Heute um 11 Uhr tritt dann, wie bereits ſchon des öfteren gemeldet, der Auswärtige Ausſchuß zuſammen, in dem Rathenau und der Kanzler ſprechen ſollen. echt.— Mannheimer Frauen⸗Zeitung.— Mannheimer Mulik⸗Seitung.— Bildung und Unterhaltung. von finzeigen. Rufträge durch Lernſprecher ohne Sewähr. 8 Die Konferenz von Genna. Die Teilnehmer. WB. London, 18. Jan. Wie gemeldet wird, werden außer e den Vereinigten Staaten alle Nationen in Europa, etwa 25 an der Zahl, zur Teilnahme an der europäiſchen Wirtſchaftskonferenz, die am 8. März in Genua beginnt, ein⸗ geladen. Lloyd Geor ge wird an der Konferenz teilnehmen und man erwartet, daß er etwa 2 Wochen von England ab⸗ weſend ſein wird. Seine Ratgeber in Wirtſchaftsfragen wer⸗ den ſein: Sir Robert Horne und Baſil Backett und eine Anzahl von Vertretern des britiſchen Schatzamtes. Wenn man annimmt, daß die Delegation und das Sekretariat jeder Na⸗ tion durchſchnittlich 40 Perſonen umfaſſen, werden an der Konferenz in Genua etwa 1000 Perſonen teilnehmen. Die Konferenz wird daher wahrſcheinlich die größte bisher abge⸗ haltene Konferenz ihrer Art ſein. Wie verlautet, haben bereits die meiſten der eingeladenen Länder ihre Annahme mitgeteilt. Es ſteht noch dahin, ob die britiſchen Dominions auf der Konferenz vertreten ſein werden. Laut Aſſociated Preß ſollen ſie eingeladen werden, wenn ſie den Wunſch ausdrücke auf der Konferenz vertreten zu ſein. ARuſſiſche Wünſche. WB. Kopenhagen, 18. Jan. Wie die„Berlinske Tidende“ aus Helſingfors meldet, wünſcht die Sowjetregierung bei der Wirtſchaftskonferenz in Genua folgende Fragen zur Beratung zu bringen: Bezahlung der ruſſiſchen Staatsſchul⸗ den, Schadenerſatz für die Verluſte infolge Intervention frem⸗ der Mächte, Zurückgabe der ruſſiſchen Handelsſchiffe die von Benekin, Judenitſch und Wrangel weggenommen wurden. Regelung der oſtſibiriſchen Frage, wirtſchaftlicher Wiederauf⸗ bau Rußlands, Regelung der wirtſchaftlichen Beziehungen, Re⸗ gelung des Konſulatweſens und Erörterung der Valuta⸗ frage. Die Räteregierung hat eine beſondere Kommiſſion unter Leitung Tſchitſcherins ernannt, die dieſe Fragen im einzelnen ausarbeiten ſoll. Als Vertreter der Räſeregierung auf der Konferenz in Genua ſind Tſchitſcherin und Luma⸗ tſcharski auserſehen worden. Lenin wird unter keinen Umſtänden an der Konferenz teilnehmen. Boch leine Emigung in der Sleuerfrage. Berlin, 18. Januar.(Von unſerem Verliner Büro.) In den letzten Tagen iſt in einigen Verliner Blättern mehrfach gemeldet worden, der Steuerkompromiß ſei bereits ge⸗ funden. Wir haben dieſe Meldungen immer ſehr ſkeptiſch auf⸗ genommen, und dieſe Skeptis hat ſich als richtig erwieſen. Tat⸗ ſächlich iſt das Kompromiß nochimmer nicht zuſtande gekommen, auch geſtern nicht, wo die führenden Parla⸗ mentarier beim Reichsfinanzminiſter Hermes nachmittags zu einer Veſprechung beiſammen waren. Herr Hermes ſchlug bei der Gelegenheit eine höhere Quote des Reichsnotopfers vor, als ſie der Entwurf zur Vermögensſteuer vorſieht. Die Sozialdemokratie indes ging von ihrem Verlangen nach der Erfaſſung der ſogenannten Sachwerte nicht ab und auch heute noch erklärt der„Vorwärts“ ausdrücklich, die grundſätzliche Bereitſchaft der Sozialdemokratie ohne aus⸗ reichende Zugeſtändniſſe der bürgerlichen Parteien, werde hineintreiben. Wörtlich heißt es da:„Die ſozialdemokratiſche Partei wird, zumal angeſichts der geſpannten äußeren Lage Deutſchland in eine ſchwere innerpolitiſche Kriſe nicht gedankenlos in eine innere Kriſe hineinſteuern, aber ſie kann ihre Politik nicht ausſchließlich von den Wünſchen jener Kreiſe leiten laſſen.“ der Reichskanzler zur Lage. WB. Berlin, 17. Januar. In der heutigen Sitzung des Zentrumparteitages ergriff der Reichskanzler das Wort. Er ſtellte feſt, daß die Verhandlun⸗ gen des Parteitages ergeben hätten, daß die Geſamtrichtung der Po⸗ litik der Reichsregierung von der Zentrumspartei im Großen Gan⸗ zen gebilligt wurde. Unſere Politik, wenn ſie Zentrumspolitik ſei, ſagte der Reichs⸗ kanzler, müſſe ihre Kraft aus den Quellen der chriſtlichen Weltan⸗ ſchauung ſchöpfen, die es zur ſittlichen Pflicht mache, in keinem Augenblick unſerer Geſchichte, vor allem dann nicht, wenn ſie nach einer großen Kataſtrophe neu anhebe, und in keinem Augenblick vaterländiſchen Unglücks die Hände in den Schoß zu legen. In kei⸗ nem Augenblick dürfe die Zentrumspartei aus parteipolitiſchen Er⸗ wägungen ſich vor der Verantwortung drücken. Es ſei kein Leichtes geweſen, gegenüber der ungerechten Entſcheidung in Genf über Ober⸗ ſchleſien di Politik des Reiches weiterzuführen. Man müßte an der menſchlichen Bernunft und an den Menſchheitsgedanken überhaupt verzweifeln wenn es nicht möglich ſein ſollte, auch in dem Chgos, das die ganze Weltwirtſchaft jetzt umgebe, ſchließlich wieder dem Ge⸗ danken der Vernunft freie Bahn zu ſchaffen. Gegenüber den Vor⸗ würfen wegen Uaterzeichnung des Ultimatums erinnerte der Reichskanzler, daß er ſchon bei der Annahme des Ultimatums ſagte, daß die wirtſchaftlichen Folgen den Gegnern zur Laſt fallen. Das da⸗ mals geſprochene Ja, ſei heute noch als richtig anzuſehen. Damals ſah die geſamte Welt die Lage nur politiſch, nicht wirtſchaftlich. Heute ſei er deſſen gewiß, daß man auf der Gegenſeite über die Zahl der Milliarden, die das deutſche Volk zahlen ſolle, und über die wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung dieſer Milliarden ſich überhaupt nicht unterrich⸗ tet hatte. Heute habe man in allen Ländern gelernt, was Milliarden an Geld eigentlich wirtſckaftlich bedeuten. Wäre das deutſche Volk in der Lage, alles buchſtäblich zu erfüllen, hätte es Nahrungsmittel und Rohſtoffe, um durch die Erzeugung und den Verkauf die Verſailler und Londoner Bedingungen buchſtäblich auszuführen, und r es ſo boshaft, es zu tun, ſo würde, abgeſehen ven den deutſchen Schorn⸗ ſteinen, kein Schornſtein in der ganzen Welt rauchen können. Sei, ſo fragte der Reichskanzler, die größe Kataſtrophe damit wieder gut⸗ gemacht, daß nun ein einziges Polk iſoliert herousgehoben werde, daß man das deutſche Volk auspreſſe, wie eine Zitrone, um es dann als ausgewiſcht aus der Geſchichte bei Seite zu legen? Die Kauf⸗ unkraft des deutſchen Volkes, hinzugeſetzt zu der Unfähigkeit der öſt⸗ lichen Völker werde den Weltbankerott unter allen Umſtänden herbeiführen. Der Gedanke der Wirtſchaft und Salidaxität aller wirt: 5 LJn ĩ²”“])!“————!...rt ð ⁵⁵ Löbe mit Geheimrat Jungheim erſchienen. ſchaftsminiſter Dr. Wendorff die große Parteikoalition zu ſprechen. Die Koalition kionslaſten nebeneinander leben wollen, ſei noch vollkommen 19158 öffnen ließ. daß Mitlwoch, den 18. Januar 1622. die Geſährdung ihrer wichligſten Aulgaben. WB. Berlin, 18. Jan. Der Verein deutſcher Zeitungs⸗ verleger(Herausgeber der deutſchen Tageszeitungen) hatte zu einem geſelligen Abend am 17. d. M. in den Räumen der deutſchen Geſellſchaft in Berlin die Spitzen der Behörden und Parlamente eingeladen, die auch der Einladung zahl⸗ reich gefolgt waren. Neben dem Reichspräſidenten waren auch eine Reihe von Mitgliedern des Reichskabinetts war Präſident Das preußiſche Kabinett war durch Miniſterpräſident Braun und Landwirt⸗ vertreten. Auch eine Reihe früherer Miniſter befand ſich unter den Gäſten, ebenſo zahl⸗ reiche Parlamentarier. In ſehr großer Anzahl waren die Mitglieder des Vereins erſchienen. Der Vorſitzende des V. D.., Kommerzienrat Dr. Krumbhaar⸗Liegnitz, be⸗ grüßte die Verſammlung namens der großen Organiſation der Verleger und Herausgeber der deutſchen Tageszeitungen und führte u. a. aus: „Die Gefahren, von denen der Beſtand der deutſchen Preſſe bedroht iſt, ſind Ihnen bekannt. Sie beſtehen in der gewaltigen Steigerung der Herſtellungskoſten durch Löhne, Papierverteuerung uſw. in der Anzeigenſteuer, der Er⸗ höhung der Poſtgebühren und der Führung des Zeitungs⸗ papiers in einer zu hohen Frachtklaſſe. Dieſe Bedrohungen laſſen ſich aus der Welt ſchaffen, wenn Regierung und Parlament der einmütigen Ueberzeugung ſind, daß die deutſche Preſſe vor weiteren Schädigungen bewahrt bleiben muß. Sie kann weitere Belaſtungen durch geſetzgeberiſche und Verwaltungsmaßnahmen überhaupt nicht mehr ertra⸗ gen, wenn ſie für die großen Aufgaben befähigt bleiben ſoll, die ihr obliegen und ihrer noch in der Zukunft harren. Aus der engen und unlöslichen Vereinigung geiſtiger Aufgaben und wirtſchaftlicher Verpflichtungen, dieſem Dualismus, wie er bei keinem anderen Unternehmen angetroffen wird, er⸗ wachſen dem Zeitungsweſen die ungeheueren Schwierig⸗ keiten unter denen es gegenwärtig zu leiden hat und wie ſie bisher noch niemals dageweſen ſind. Staatsmänner und Parlamentarier ſind durch die Klagen von Berufsgruppen allmählich etwas abgebrüht; aber es muß mit vollſtem Ernſte ausgeſprochen werden, daß die deutſche Preſſe, wenn die Entwicklung der Dinge ſo weiter geht, ſich vor einem Abgrunde ſieht. Sie hat von ver⸗ ſchwindenden Ausnahmen abgeſehen, niemals zu den Groß⸗ verdienern gehört, ſie hat infolge ihrer beſonderen Entwick⸗ lung in ihren Preiſen mit der ungeheuren Steigerung der Ge⸗ ſtehungskoſten nicht Schritt halten können und wenn die Ent⸗ erſchienen. Als Vertreter des Reichstags wicklung in den bisherigen Bahnen weitergeht, müſſen ſchließ⸗ lich auch die Organiſationskraft und die Opferwilligkeit ver⸗ ſagen, die die deutſche Preſſe bisher den Stürmen noch not⸗ dürftig haben ſtandhalten laſſen. Schon jetzt ſteht die deutſche Preſſe in der Auslandsbe⸗ richterſtattung hinter der Preſſe anderer Kulturnationen weit zurück, wie ſollen wir aber aus der geiſtigen, wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Blockade herauskommen, wenn die große deutſche Preſſe verſagen muß. Die inneren Verhältniſſe ver⸗ langen die Heranziehung jedes einzelnen zur poutiſchen Tätig⸗ keit und zur Mitverantwortung am Staate, aber wie ſoll die große Maſſe der heute noch unpolitiſch Fühlenden zu die⸗ ſer Erkenntnis und Verantwortlichkeit erzogen werden, ohne die Preſſe? Auch zum Wiederaufbau Deutſchlands iſt die Mitwirkung der Preſſe unentbehrlich. Aber wie ſoll jemand am Aufbau mithelfen, der ſelbſt am Zuſam⸗ menbrechen iſt? Ich rufe hier Ihnen unter geſamter deutſcher Oeffentlich⸗ keit zu: Tua res agitur! Umſeine eigene Sache geht es Deutſchland! Wenn die deutſche Preſſe zuſammen⸗ bricht, wird auch das Ausland den Eindruck gewinnen, daß wir nicht mehr den Willen und die Kraft haben, uns ſelber zu erhalten. Schließlich ſteht noch die ſchwere Gefahr drohend vor der Tür, daß ausländiſche Einflüſſe in einer nicht erkennbaren Form ſich eindrängen, eine Frage von höchſter vaterländiſcher Bedeutung. Deutſchland iſt ſtolz auf die Unabhängigkeit und Viel⸗ geſtaltigkeit ſeiner Preſſe. Als ein treffliches Gegenmittel gegen die Mechaniſierung und Monopoliſierung der öffentlichen Meinung. Dieſe Beſonderheit beruht zum Teil darauf, daß ſich zahlreiche deutſche Zeitungen im Beſitze von Verlegern und Verlegerfamilien befinden, die mit ihrem Unternehmen e Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) der deulſchen Preſſe. organiſch ſo verwachſen ſind, daß ſie in ihrer Zeitung nicht ſowohl ein Erwerbsunternehmen als die Ausübung einer öffentlichen Pflicht erblicken. Dieſe Tradition zu pflegen und zu erhalten iſt die vornehmſte Aufgabe des V. D. Z. Der Redner ſchloß mit einem Hinweis auf den hohen Wert einer vertrauten und perſönlichen Fühlungnahme und eines lebhaften Gedankenaustauſches zwiſchen den Staatsmännern und Parlamentariern und der Verlegerſchaft.“ Darauf ergriff das Wort der Vizepräſident des Reichs⸗ miniſteriums, Bauer, indem er zunächſt namens der Reichsregierung für die Einladung herzlichen Dank ausſprach und das ſpätere Erſcheinen des Reichskanzlers ankünd gte. Er betonte den notwendigen Zuſammenhang und den Zu⸗ ſammenhalt einer gut geleiteten Preſſe mit der Stagatsver⸗ waltung in einem praktiſchen Staatsweſen. Von dieſem Ge⸗ ſichtspunkt aus betrachtet die Reichsregierung die Notlage der Preſſe als ihre eigene Notlage und als Notlage des geſamten Landes. Die Preſſe habe ge⸗ waltige erzieheriſche Aufgaben auf kulturellem und nationalem Gebiete. Die Preſſe habe zwei Seelen, eine ideelle, geiſtige und eine wirtſchaftliche. Aller Ideglismus leide aber Schiffbruch, wenn die bittere Not die idealen Auf⸗ gaben unmöglich mache.(Sehr richtig.) Ueber die Linde⸗ rung der Nöte der Preſſe ſchweben Verhandlungen, die hoffentlich zu einem günſtigen Ergebnis kommen und die Exiſtenz der Preſſe ſichern würden. Die Notlage unſeres Volkes, die mit der Notlage der Preſſe zuſammenhänge, habe außenpolitiſche Urſachen. Die Preſſe könne die Regierung in außenpolitiſchen Kämpfen unterſtützen und ſomit zur nationalen Wiederherſtellung beitragen. Wenn die Preſſe den Gedanken der nationalen Einheit oder nationa⸗ len Selbſtändigkeit dem Volke immer wieder ins Gedächtnis rufe, könnten wir zuverſichtlich einer beſſeren Zu⸗ kunft entgegenſehen.(Lebhafter Beſfall.) Beſchlüſſe der deuiſchen Zeitungsverleger. WB. Berlin, 17. Jan. Die immer unerträglicher werdende Not des deutſchen Zeitungsweſens hatte am Montag und Dienstag dieſer Woche die Vertreter der deutſchen Ver⸗ leger ſh aft aus allen Kreiſen des Reiches zu ernſten ſchwerwiegenden Beratungen in Potsdam zuſammengeführt. Die Verſammlung nahm nach ausgiebigen Beſprechungen ein⸗ ſtimmig eine Entſchließung an, in der mit ernſtem Nach⸗ druck auf die Gefahren hingewieſen wird, von denen die deutſche Preſſe bedroht wird. Hierzu erſcheint geeignet: 1. Sofortige undgänzliche Sperrung der Aus⸗ fuhr von Zellſtoff, bis eine ausreichende Belieſerung der Druckpapierfabriken im Inland zu angemeſſenen Preiſen durchgeführt und geſichert iſt. 2. Zeitige Sperrung der Ausfuhr ſämtlicher Papierarten mit Ausnahme der Luxuspapiere, bis die Zeitun⸗ gen und das Buchdruckgewerbe im Inlande dauernd und ge⸗ nügend mit Papier verſehen iſt. 3. Maßnahmen, die geeignet ſind, eine Umgehung der die geordnete Papierausfuhr regelnden Beſtimmungen zu verhindern. 4. Maßnahmen der Regierungen von Reich und Ländern zur Senkung derſtändigſteigenden Preiſe für Papierholz, ſoweit es für die Herſtellung des Bedarfes der politiſchen Tageszeitungen für Druckpapier erforderlich iſt. 5. Befreiung der für die Druckpapiererzeugung in wich⸗ tigen Herſtellungsgebieten unentbehrlichen und bereits im Urſprungsland hochbeſteuerten böhmiſchen Braun⸗ kohle von der deutſchen Kohlenſteuer. 6. Sorge für eine beſſere beſchleunigte Wagen⸗ geſtellung für Zeitungsdruckpapier und der zu ſeiner Her⸗ ſtellung notwendigen Rohſtoffe. 7. Verſetzung des Maſchinenklaſſedruckpa⸗ piers in Tarifklaſſe 53 des Eiſenbahngütertarifs, wie es der Reichstag bereits zweimal in Entſchließungen gefordert hat. Unbedingt erforderlich iſt außerdem: 8. Beſeitigung der ungerechten Zeitungs⸗ anzeigenſteuer im Umſatzſteuergeſetz und 9. Unterlaſſung jeder geſetgeberiſchen Maßnahmen, ins⸗ beſondere Erhöhung der Poſtzeitungsgebühren. Am Schluß wird die Hoffnung und beſtimmte Erwartung ausgeſprochen, daß an Hand der vorgeſchlagenen und ähn⸗ lichen Maßnahmen es gelingen möge, dem Niedergang und der Verkümmerung der deutſchen politiſchen Tagespreſſe doch noch in letzter Stunde Einhalt zu tun. ſaftstreibenden Völker der ganzen Welt, müſſe als großes Prinzip Politik von Mund zu Mund, von Ohr zu Ohr und von Volk zu Volk weitergetragen werden. Delegierte aller Völ⸗ ker müſſe ſich Über die Wirtſchafts⸗ und Finanzprobleme und damu auch über das Problem der Leiſtungen unterhalten. Di eſes Ziel, daß man in der Welt wirtſchaftlich ſehe und die Verbreitung der Er⸗ kenntnis, daß die Wirtſchaft der ganzen Welt eine Verſtändigung der Menſchen vorausſetzt, bieſes Ziel habe Deutſchland auf ſeinem Lei⸗ denswege von London am 10. Mai bis Cannes e rreicht. Hinſichtlich der Wirtſchaftskonferenz in Genua erklärte der Reichskanzler, man ſehe, daß dem Gedanken Bahn gebrochen worden ſel, daß nur die Solidageität der Völter, mindeſtens in wirtſchaftlichen Fragen, die große Kat iſtrophe der Weltwirtſchaft überhaupt verhin⸗ dern könne. Imm weiteren Verlaufe ſeiner Rede kam der Reichskanzler auf Er bitte alle, die ſich für die Erweiterung der Regierung intereſſieren, ſich für das große Problem in den nächſten Tagen zu intereſſieren, das ſehr leicht Fundamente für eine größere Regierung abgeben könne. Die Plattform, auf die man da treten könne, ſei kein glatter Salonboden, ſondern ein Boden, der an eine Art Folter erinnere, wo man bei jedem Schritt bald in indirekte, bald in Beſitzſteuern hineingerate. Das ſei die Plattform, wo man zeigen könne, daß man bereit ſei, eine große Verantwortung zu übernehmen. auf breiter Baſis müſſe eine Regierung auf längere Sicht ſein. die nächſten Tage wlrden uns vor außerordentliche Aufgaben ſtellen. Die Löſung in unter Opferbringen Connes ſei keine definitipe, die große Bereinigung ſtehe noch aus. Die allergrößte Frage, wie die Völker überhaupt unter den Repara⸗ und könne überhaupt erſt gelöſt werden, wenn der wirtſchaftliche Schwerpunkt der Welt, Amerika, ſowohl wirtſchaftlich wie finan⸗ ziell geneigt ſei, ſich für Europa zu intereſſieren. Wer wiſſen wolle, wie weit die Erkenntnis von der Geſamtſolidarität der Welt fort⸗ geſchritten ſei, werde es merken können aus unſerer Note an Frank⸗ keich. Als der Gouverneur der Bank von England, Havenſtein er⸗ unter den Deutſchland auferlegten Zahlungs⸗ bedingungen Kredite in England für Deutſchland zu Reparations⸗ zwecken nicht zu rhalten ſeien, war das der Moment, in dem das deutſche Volk, ohne daß man ihm auch nur mit einem Jota den Vorwurf der Unaufrichtigkeft machen durfte, ſeinen Gegnern ſagen kennte:„Bitte, ſetzen Sie ſich zuſammen und prüfen Sie angeſichts dieſes für die ganze Welt bedeutungsvollen Spruches die Leiſtungs⸗ fähigkeit Deutſchlands nach.“ Dieſe Prüfung ſei nicht abgeſchloſſen, 22 aber es ſei nicht zu erwarten, daß von heute auf morgen, nachdem die großen politiſchen Fragen viele Jahre lang diskutiert worden ſind, dieſes Problem in ein paar Tagen endgültig vom Tiſche der europäiſchen Völker verſchwinden werde. Was wir brauchen, iſt ein auftichtiges Bekenntnis, daß es uns innerpoli⸗ tiſch Ernſt iſt, die Finanzen des Reiches in Ord⸗ nung zu bringen. An Gegenſätzen über die Frage der Steuern und ihrer Vertei⸗ lung fehle es im Zentrum nicht, aber die parteipolitiſche Befähigung zeige ſich darin, daß wir ein Kompromiß zuſtande bringen werden, das beiderſeits, bei den e und Nichtbeſitzenden als ein an⸗ ſtändiges Kompromiß angeſehen werden kann. i es nicht möglich, dieſes Kompromiß zu finden und mit der Mehrheitsſozialdemokratie u einem Kompromiß zu kommen, ſo ſei innerpolitiſch unſere olitik geſcheitert. Wenn die Regierung nicht imſtande ſein ſollte, die Probleme in Verbindung mit den Parteien, die guten Willens ſind zu löſen, ſo ſei ſie in offener Feldſchlacht im Reichstagsplenum zu ſtürzen. Wenn ſich Leute fänden, die bereit ſeien, zur Uebernahme der Verantwortung, die Beſſeres leiſteten und ſich mehr anſtrengten als das Zentrum, dann ſei für das Zentrum die Zeit gekommen, ſich parteipolitiſch und perſönlich einmal etwas auszurühen, aber nicht um in prinzipielle Oppoſition zu treten. Wenn man ein Volk vor ſich ſehe, das immer nur ein paar Monate Brot zur Ver⸗ fügung habe und deſſen Valuta von heute auf morgen geſchäftliche Entſchließungen umwerfe wie ein großes Kartenhaus, dann über⸗ lege man es dreimal, ob jetzt die Zeit gekommen ſei, ein ſolches Volk nach dem Schlagwort zu ſpalten: daß jetzt die große Entſchei⸗ dung zwiſchen links und rechts gekommen ſei. Keine Schlag⸗ workpolitik, ſondern Realpolitit treiben, heiße für das Zen⸗ trum auch Opfer bringen ſteuerlich wie politiſch. Die Zentrumspärte! ſei ein dienendes Mittel, um das deutſche Volk und die deutſche Nation zu retten. Die Zentrumspartei, die zum Teil die gefähr⸗ deten Bezirke Deutſchlands im Weſten das Rheinland und die Pfalz vertrete, ſei die Partei, die gerade die deutſchen Randgebiete wieder mit den nationalen Gedanken der großen Einheit und Geſchloſſenheit unſeres Volkes erfüllen müſſe. Es ſei nicht gut, wenn in den Reihen der Zentrumspartei das Schlagwort ausgekämpft werden ſolle; Hie Unitarismus, hie Föderalismus. Es ſei notwendig daß im Zeitalter der Kataſtrophe die Kräfte mehr zuſammen⸗ gefaßt werden. Daß da die Länder auch Opfer bringen müß⸗ ken, ſei klar. Man müſſe über die engen Grenzen der Heimat hinausſehen. Neben Heſſen, Sachſen, Baden und Bayern gebe es auch noch Thüringen. Daneben müſſe man noch Verſtändnis haben für di it d i taats ie eem g n der ſchen S 1 5—— und nur von einem Zipfel unſerer heimatlichen Erde aus de politik treiben wollen. Gerade am Zentrum ſolle man ſegent res es eine Wurzel hat in der nationalen Einheit un dell. Vaterlandes, die ihm über alles gehe. Der Dienſt am it ſſt chen Vaterland und Volt und die Axbeit an ſeiner Fael die für uns Gottesdienſt und Chriſtendienſt, iſt die große ziegenſe nicht nur das eigene Volk in ſich betreibt, ſondern auch im 5 fin der Menſchheit allen, die Menſchenantlitz tragen, etwas Gute will. Liberal oder demolraliſch? ikcht Durch die ſozialdemokratiſchen Blätter des Landes 10 ernſte Sorge um Schickſal und Zukunft einiger demo S05 tiſcher Blätter des badiſchen Oberlande en ſollen ſich in den Händen des Herrn Reichstagsabgeordn und Miniſters a. D. Dietrich befinden und auf 15 deſſen eine etwas eigentümliche Art demokratiſcher— machen. Neuerdings ſoll er ſeine Hand nach der demoiger tiſchen„Oberländer Zeitung“ in Singen ausgeſtreckt, 900 mit dem Verſuch kein Elück gehabt haben. Dazu kommt, 0 die Konſtanzer Zeitung, einſtmals ein gut n bice liberales Blatt und als ſolches von bedeutendem polul Einfluß, dann vom demokratiſchen Strudel der Novembern, mit fortgeriſſen, ſich langſam und vorſichtig von der de acht kratiſchen Partei abzulöſen beginnt und zulgen, einmal nach einer Ankündigung des Ve lages ſich den 5 teien gegenüber unabhäng 18 ſtellt. Die ſozialdemd der tiſche Preſſe ſpricht von einem Skandal. Der Vorſtand an⸗ Demokratiſchen Partei iſt beauftragt worden, die Angeleſg heit der oberbadiſchen demokratiſchen Preſſe zu klären. alen ſind geſpannt auf den Ausgang dieſer Klärung. Vor auch darauf, ob dieſe Klärung ſich auch auf die Stellun) 05 Herrn Reichstagsabgeordneten Dietrich im poliſch, Leben erſtrecken, ob er genötigt werden wird, Farbe 10 1 kennen oder ob er ſich ſelbſt veranlaßt ſehen wird, offel bekennen, zu der Richtung gehöre ich. Unſerer Auffaſſ nach kann man nicht gut demokratiſch und liberal ſein. 17 das Pendeln zwiſchen dieſen beiden Richtungen iſt ein ſellſa Ding. Unſerer Anſchauung nach kann man nur eines — entweder demokratiſch oder liberal. Und es iſt das ingg des Bürgertums in und nach der Revolution geweſen, es den Weſensunterſchied der beiden Richtungen 0 ſcharf genug erfaßt hat und ſo in eine höchſt unklare und ſch Stellung gegenüber der ſozialiſtiſchen Demokratie geraten die das Fundament einer feſt umriſſenen, klaren Weltanſ ung unter den Füßen hatte. Es hat u. E. nie eine abent b lichere Bildung gegeben als die Forderung nach einer libene demokratiſchen Patlei Wir können und wollen hier das 90 en Problem nicht aufrollen und müſſen uns mit einigen Andeutungen begnügen. Der Liberalismus durchdentt eil baut auf Staat und Geſellſchaft von der Perſönlich eht, her, die Demokratie von dem Prinzip der Maſſe, der Ma heit, der Zahl her. In dieſer iſt, ſo lehrt die Demokratie, 0 immanente Vernunft, daß wenn das Prinzip zur 7 5 gelangt, die relativ beſte Ordnung des Staats und der Ee 10 ſchaft ſich ergibt. Der Liberalismus ſieht in dieſem Pillher nur die Herrſchaft des Durchſchnitts, das Uebergewicht ucht mehr triebhaften, dumpfen Inſtinkte, das unter ſeiner W das Schalten der auserwählten, begabten Perſönlichkeit en —. Er glaubt, daß in dem Votum einer überrage erſönlichkeit mehr Klugheit, Vernunft und Gewähr zGlückes der größten Zahl“ iſt, als in dem Votum en. Mehrheit, die nach dem einfachen Prinzip der Zahl ahſtimec Die Demokratie übergibt die Führung an die Maſſe, die 060 naturgeſetzlicher immanenter Vernunft ſchon den beſten ſe ſindet. Der Liberalismus föordert die Führung durch ei⸗ ſtarke, überragende Perſönlichkeit, die ſopiel Freiheit des aen kens haben muß, daß ſie durch die Maſſe nicht herabgeßde⸗ wird. In der Demokratie mit ibt es nur ein Regieren 5 Mehrheit, mit der großen Zahl. Der Liberalismus wird ſeiner Wertung der Perſönlichkeit aus unter Umſtänden. Regieren gegen eine mißleitete und irrende Maſſ als eine Ungeheuerlichkeit und ein Verbrechen gegen die ſouveränität betrachten. lbe⸗ Das ſind in großen Zügen die Unterſchiede zwiſchen 5900 ralismus und Demokratie. Man wird ſich einmal entſch get müſſen. Seit der Revolution pendeln unendlich viele B mo⸗ hilflos und hoffnungslos zwiſchen Liberalismus und De kratie hin und her, ohne zu verſuchen, ſich flarzumachſchen ſie nun auf dem Boden der liberalen oder der demokrat Er⸗ Weltanſchauung ſtehen. Dieſer Mangel an grundſätzlichen aß⸗ faſſung der Dinge hat die Stellung des Bürgertums ſo un lich geſchwächt. Au⸗ Die Vorgänge im badiſchen Oberland ſind nur ein ſchnitt aus dieſem Hin und Her im deutſchen Bürgertum, in⸗ eigentlich liberal eingeſtellt, durch die demokratiſche Welle den Schwanken geriet. Auch dort wird man ſich einmal entſche ſen müſſen. Des Schillerns und Pendelns wird ein Ende ſeil. müſſen. Man kann nicht demokratiſch und liberal zugleich wer⸗ Auch Herr Dietrich und noch ſo manche Bürger Badens allet den ſich entſcheiden müſſen, wenn ſie nicht dem Fluche aher Halbheit und grundſätzlichen Unklarheit verfallen wollen g. Unfruchtbarkeit. Deuſſches Reick. cärm im Berliner Skadtparlament. „EBerlin, 18. Jan.(Von unſerem Berliner Büto⸗) der wüſten Ausſchreitungen kam es geſtern wieder einmal in und Berliner Stadtverordnetenverſammlung, gale zwar waren es diesmal die Kommuniſten, die im Aſten und auf der Tribüne zuſammenarbeiteten. Die Kommangten beantragten Neuwahlen der Erwerbsloſenräte und verlon an daß eine einmalige Beihilfe an die Erwerbsloſen 2 In. einer früheren Stelle der Tagesordnung behandelt we Antraß dieſem Augenblick ſetzte die Tribüne mit ein. Als der llen⸗ der Kommuniſten abgelehnt wurde, gab es einen Hö mmu, lärm. Auch drunten im Saale erhitzten ſich die eiſe die niſtiſchen Stadtverordneten. Auf der Tribüne gröh urden Menge Beifall und markierte Entrüſtung. Die Fäuſte Stadt⸗ geballt und Niespulver wirbelte durch die Luft. Der verordnetenvorſteher ordnete die Räͤumung der bünen an, doch war es ihm nicht möglich, m einem Stimme durchzudringen. Erſt mühſam gelang ese, 3u⸗ Stadtrat, der ſich auf die Tribüne begab, durch gütliche reden den Chor der Rache zum Abzug zu bewegen. erden Baden. Tu. Karlscuhe, 17. Jan. Wie amtlich mitgeteilt wird, runhen ſich am Freitag die präſidierenden Mitglieder der Bundesregie aube in Berlin zu einer Konferenz über die innere und ers Politik zuſammenfinden, die unter dem Vorſitz des Reichskans dieſen Voll⸗ gehalten werden ſoll. Staatspräſident Hummel wird ſich Zweck nach Berlin begeben. ptalh Tul. Karlsruhe, 17. Jan. Die Fraktionen des ſaten 0 waren am Montag und Dienstag verſammelt und beſchäftihn ver mit den für die erſten Sitzungstage in Ausſicht genommendtag handlungsgegenſtänden. Wie ſchon mitgeteilt, wird der Lanb kommenden Montag Nachmittag zu ſeiner erſten Mentreen˖ 2 1* N0 188 4. —bbbbbbb—bb a, on 1. 2 nich N n — — —— * rrr — eee eeeeeee ntm derlich verl rreffe hatten fert: bevor Auoeg den 18. Zanuar 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 29. det Raubmotdprozeß Sleferk in geidelberg. 2. Tag.— Nachmittagsſitzung. geid Von unſerm J..⸗Mitarbeiter.) eröffnet⸗ 2 17. Jan. Die Nachmittagsſitzung wird um 4 Uhr chemiker Dr 85 23 Zeugen geladen. Sachverſtändige: Gerichts⸗ Medz.⸗Rat 5 o pp⸗Frankfurt, Prof. Dr. Heinze⸗Berlin und r. Holm. Die Verhandlung des Raubüberfalls auf den Ingenieur Link aus Weinheim ird for ein Seae Sachverſtändiger: Med.⸗Rat Dr. Holm erſtattet nge n über die Verwundung des Ingenieurs Link. Als dem Zezeigt—— 10 die Wunde an dem entblößten Oberkörper Links ntlageb lehnt ex ſich nur iytereſſiert lächelnd über die Brüſtung ekü ank. Aber trotzdem hat er ſeine geſtrige Sicherheit und heit verloren Sein Blick iſt lauernd geworden und unung dem Urcht und er folgt mit einer deutlich ausgeprägten ort Gang der Verhanblung, bereit, auf alle Fragen Rede 8 9235 ſtehen(d. h. um wohlüberlegte Ausreden nicht ſon⸗ n wurde, ugsrichter Hönl, der bereits heute morgen gehört wiſſenhafteſte noch ausdrücklich, daß Link ſeine Ausſagen nach ge⸗ usgeprägte Mertilung gemacht habe und über eine außerordentlich liſcher Ze erkfähigkeit verfüge. Es ſei ſozuſagen ein„klaſ⸗ kunft über di 7 Zeuge Staatsanwalt Dr. Haas gibt Aus⸗ er Angekl 15 92 5 Gegenüberſtellung des Zeugen Link und Sieferts. ſofort beſtätie e hatte ſeinen grauen Mantel angezogen. Link hatte Emil Sitt afe daß keine Verwechslung vorliegen könne. Zeuge falls in der 55 Gärtner in Ziegelhauſen, hatte am Abend des Ueber⸗ Link erhalte elatinefabrik ſofort eine Beſchreibung des Täters von ſpäteren Aunf die im weſentlichen mit Ausnahme des Hutes mit den aus Neckar sſagen Links übereinſtimmen. Wachtmeiſter Steinle ſtellungen darn ald hatte am Morgen nach der Tat am Tatort Feſt⸗ ſieinen Hüuach dem Täter gemacht. Er fand 3 Meier öſtlich des ſchwacher udeng eine abgeſchoſſene Infanteriepatrone, aus der noch Lage— Pa verdampf kam. Die Hülſe war ſtark gefettet. Aus der Stand de. atrone kann der Zeuge keinen ſicheren Schluß über den 10 es Schützen ziehen. litender dte Zeugin iſt wieder Frau Kratzmüller. Vor⸗ iren:„Welche Kleider trug der Angeklagte gewöhnlich?“ nd einen bateimnen grauen Militärmantel, dunkle geſtreifte Hoſen r An ohen weißen Kragen.“ Vorſitzender:„Wiſſen Sie, nicht ſagengeklagte am 29. April war?“ Zeugin:„Das kann ich m Zeugin Konrad Wagner Ehefrau hatte den Ange⸗ ie age nach der Tat früh morgens zwiſchen 7 und 8 Uhr er hin er an der Gelatinefabrik vorbeikam. Als ſie ihn frug, wolle, habe Siefert geſagt: Aus er Mi Ich habe einen Spaziergang gemacht.“ Raubüberfalcg⸗ wieder vorbeikam, und ſie ihn anſprach wegen des habe er lächelnd geantwortet:„Ach, das iſt ja 2Ader es iſt d uümm!“ Worauf ihm die Zeugin entgegenhielt: uſamn; och ein Menſchenleben!“ Dder Angeklagte gibt die⸗ 1 geer eken heute halbwegs zu. Vorſitzender:„Sie⸗ Ausſagen aufrecht erhält, ſage ich ihr ins Geſicht, daß 0 chwindel iſt.“ Siefert:„Ich habe das Zuſammen⸗ ochlenem Tag nicht zugegeben.“ Zeugin:„Siefert, Sie ſkrtumphierenden Strauß gelben Ginſter in der Hand. Siefert 5 end):„Im April blüht ja der Ginſter noch gar nicht.“ Tat 50—58— Weinand Wtw., ſah an einem Werktag nach der klagten mit gen 765 Uhr in der Nähe der Gelatinefabrik den Ange⸗ 08 enem ſtockähalichen Gegenſtand auf dem Rücken. Sie⸗ Nal. ch— 05 Montags nach der Kirchweihe in Kleingemünd Ende Aen vernemmenne die Zeugin wieder.“ Nachdem noch einige Zeu⸗ dun Eink men morden ſind, wird die Beweisaufnahme über den 0 geſchloſſen. ird in die Verhandlung der Ermordung der beiden Bürgermeiſter leb er 0 Eintritt in die Verhandlung erklärt der Verteidiger, 65 hnen 5 erichtschemiker Dr. Popp als Sachverſtändigen ad⸗ utachteng ube⸗ Er begründet dies damit, daß Dr. Popp Teile ſeines 8 rd den Vergleich der Fingerabdrücke Sieferts, bereits, ſelan war Vebnis in den Händen des Unterſuchungsrichters Hönl n Vorträgen r Preſſe übergeben, und ferner Teile ſeines Gutachtens gegeben h. an der Frankfurter Univerſität der Oeffentlichkeit preis⸗ ſclaſſig, da dad ieſes Verfahren bezeichnet der Verteidiger als un⸗ anworenen owurch die öffentliche Atmoſphäre vergiftet und die Ge⸗ Berf, zußert ft eingenommen ſein könnten. Zu dieſem Vor⸗ duchteil des 65 in längerer Rede Dr. Popp, daß er nur einen Mraus allerdi utachtens in wiſſenſchaftlichen Vorleſungen verwandt, vergeklagten ngs keine poſitiven Schlüſſe über die Täterſchaft des erfahreng ube dgen habe Ueber das Ergebnis des Fingerabdruck⸗ intunt, da 4 er keine Auskunft gegeben. Landgerichtsrat Hönt te allen Fallen ſeiner langen Zuſammenarbeit mit Dr. Popn dieſen ſcleer und Be als einen durchaus obſektiven Beur⸗ 15 leßt nach l eobachter kennen gelernt habe. Das Gericht be⸗ zu teidiaers ataderer, Beratung, die Ablehnung des Antraas des übebetra 928 iſt unhegründet, da Pr. Popp nicht als befangen — ieſe—Vorſitzender: Angeklagter. äußern Sie ſich Ards. gemein ſchwere Beſchuldigung des Doppelraub⸗ — dagdner dieſe erſten Vernehmung hatten Sie ausgeſagt:„Wenn Frau In S. Das Märchen von dem Anbekannten. Siefert(mit erhobener Stimme): Nachdem ich das Gewehr im Warteſaal in Heidelberg an die beiden Unbekannten verkauft hatte, verlangke ich am 25. April 6 Tage Urlaub, um meinem Bruder beim Setzen eines Grabſteines zu helfen. Ich erhielt 3 Tage Urlaub, für den 27., 28. und 29. April und beſchioß dann eine kleine Vergnügungsreiſe zu machen. Ich fuhr mii dem Zug.10 Uhr von Heidelberg nach Jagſtf eld. Ich war dann am 27. auf dem Turnfeſt in Offenau. Nachts übernachtete ich in einem Wäldchen zwiſchen Heinsheim und Wimpfen. Am an⸗ deren Tage, am 28., ging ich in der Richtung nach u. Ich übernachtete wieder im Freien. Am 29., dem Tage r Tat kam ich bei Sonnenaufgang nach Wimpfen. Am ſelben Tage mußte ich jedoch wieder nach e und fuhr mit dem Zuge nach Neckar⸗ elz und von da am 29. abends mit dem D⸗Zug nach Heidelberg, um wie verabredet, die beiden Unbekannten wieder zu treffen. In Eberbach ſtiegen plötzlich die beiden Unbekannten in einen Wagen 3. Klaſſe, wo ich ſie aufſuchte. Infolge meiner Müdigkeit ſchlief ich ein. Erſt in Heidelberg wachte ich wieder auf. Die bei⸗ den Unbekanten waren verſchwunden. Ich nahm meinen Ruckſack und ging nach Hauſe und legte mich ins BVett. Vorſitzender: Sie haben auch zu Frln. Kratzmüller noch etwas geſagt! Siefert: Ja, 5 ſagte: Gott ſei Dank kann ich jetzt meine Schulden bezahlen. orſitzender: Womit denn? Siefert: Mit den 800 Mark, die ich für das Gewehr von den Unbekannten erhalten hatte.(In ſeiner Erzählung fortfahrend): Erſt als ich mich am andern Morgen waſchen wollte, entdeckte ich in meinem Ruckſack die Sachen, die bei mir gefunden wurden.(Die Gegenſtände der beiden ermordeten Bürgermeiſter werden dem An⸗ geklagten gezeigt. Er bleibt äußerlich ruhig, nur der Schweiß tritt ihm aus den Poren.) Vorſitzender: Was hätte bei einer ſolchen Entdeckung jeder vernünftige Menſch getan? iefert(Zögernd): Ich hätte die Gegenſtände zur 19 bringen ſollen. Vor⸗ ſitzender(erregt): Wenn es ſich ſo verhielte, wie ſie erzählen, hätten ſie es ſicher auch getan. Siefert: Es war ein Fehler von mir. Vorſitzender: Sie müſſen ſich doch etwas gedacht haben bei ihrem geheimnisvollen Zuſammentreffen mit den Leiden ain⸗ bekannten? Siefert: Heute denke ich, daß ſie mich hereimegen wollten! Vorſitzender: Und dabei wollten ſie Sie auch be⸗ reichern? Ich ſage Ihnen, wollen Sie dieſe Erzäh⸗ lungen aufrechterhalten? Siefert: Jawohll Ich kann doch nur Tatſachen ſagen. Vorſitzender: Die kein Menſch glauben kann, weil ſie erfunden ſind. Das iſt der ſchwerſte Schuldbeweis gegen ſie. Was haben Sie denn zuerſt geſagt? Siefert: Genau dasſelbe! Vorſitzender: Nein, Sie haben geleugnet, die Sachen zu beſitzen. Siefert: Meine Herren, konnte ich denn anders handeln, wenn man mich gleich für einen Mörder hielt? Ich mußte ſo handeln! Vorſitzender: Am Tatort liegt Ihr Karabiner, Ihre Kleider ſind blutbefleckt, Ihr Fingerabdruck iſt am Tatort gefunden worden! Was ſagen Sie dazu7? Siefert: Daß ich dennoch nicht am Tatort war, Das iſt mein Fingerabdruck nicht! Vorſitzender: Angeklagter, wollen Sie immer noch kein Geſtändnis ablegen? Siefert: Ich kann nur bei meinen Ausſagen bleiben. Damit iſt die Vernehmung des Angeklagten beendet. Der Ver⸗ teidiger beantragt, um das Alibi des Angeklagten am 29. 6. nach⸗ zuweiſen, ein Frl. Anna Sinter, jetzt in Mannheim, als Zeugin zu laden, daß dieſe den Angeklagten am 29. 6. in der Eiſenbahn⸗ kantine in Neckarelz bedient habe. Dem Antrag wird ſtattgegeben. Hierauf wird in die Beweisaufnahme eingetreten. Es wird zunächſt die Haushälterin des Bürgermeiſters Werner, Luiſe Nier⸗ mann, vernommen. Während die Zeugin die Gegenſtände des Bürgermeiſters Werner anerkennt, zeigt der Gerichtsvorſitzende eine Brieftaſche des ermordeten Bürgermeiſters Werner. Dieſe Brief⸗ taſche wurde am Tatort, alſo nicht im Ruckſack des Angeklagten gefunden und in ihr eine Poſtkarte mit dem Finger⸗ abdruck des Angeklagten. Krim.⸗Sekretär Farrenkopf äußert ſich über die Streifen nach den beiden Vermißten, die Anzeige auf den bei Siefert ge⸗ fundenen Brief hin, die Verhaftung Sieferts und über weitere Nach⸗ forſchungen nach den Wertſachen der beiden Bürgermeiſter, die Siefert unter der falſchen Namensangabe„Werner'“ an Juweliere verkauft hatte. Frl. Berta Kratzmüller wird darüber ver⸗ nommen, wie ſie beim Schnüffeln nach Liebesbriefen des Siefert den Brief der Ehefrau des Oberbürgermeiſters Buſſe in einer Taſche Sieferts gefunden hatte und Anzeige erſtaften ließ Krim.⸗Sekretär Kniſſel macht Angaben über die Auffindung der Leichen, die beim Kümmelbacherhof unter Felsgeröll lagen. Zeuge Stre fenmeiſter Mühlfeld hatte beim Abſuchen des Tatortes unter einem Stein die Mordwaffe gefunden. Um 7 Uhr wird die Verhandlung abgebrochen. D 2 Wirtſchaftliche Fragen. Zum wirtſchaftlichen Kampfe der Tabakgroßhändler. ONB. Köln, 17. Jan. Die Tabakgroßhändler von Köln und Umgegend nahmen Stellung gegen die Unterdrückung und drohende Ausſchaltung des Großhandels im Tabak⸗ gewerbe. Der Syndikus des Verbandes weſtdeutſcher Tabak⸗ großhändler ſchilderte die ſteuerliche Belaſtung der Tabak⸗ großhändler, die nicht wüßten, wie ſie die Betriebskoſten für neue Einkäufe aufbringen könnten, da die Fabrikanten die ſtetig ſteigende Banderolenſteuer und die Erhöhung der Grundpreiſe vom Großhändler forderten, der ſie vorlegen müſſe. Ein Redner ſtellte an Hand einer Kalkulation feſt, daß der Großhändler von einer 50 Pfg.⸗Zigarette einen Bruttoverdienſt von 3,9 Proz. habe. Wenn hiervon alle Un⸗ koſten abgingen, bleibe nichts mehr übrig. In einer Ent⸗ ſchließung verlangen die organiſierten Groſſiſten einen Son⸗ derrabatt nebſt einer jährlichen Umſatzprämie. Städtiſche Nachrichten. Voranſchiag des Mannheimer Nationaltheakers. IIJ. Von den Geſamtausgaben im Betrage von 15 458 900 Mark entfallen 12 265 500 M. auf die Perſonalaufwen⸗ dungen. Der Intendant erhält bt. Stadtratsbeſchluß vom 22. Dezember 1921 ein penſtonsfähiges Grundgehalt einſchließlich Orts⸗ zuſchlag von 88 000 M. Hierzu kommen als 20prozentiger Teuerungszuſchlag 17 600 M. und eine Aufwandsentſchädigung von 22 500., ſodaß der Geſamtbezug 128 100 M.(mehr 74 800.) beträgt. Das Opernperſonal erfordert einen Aufwand von 1 408 300 M.(mehr 575 400.). Hieran partizipieren ein Ober⸗ ſpielleiter, ein Spielleiter, zwei Repetitoren, ein Chordirektor, ein Inſpizient, ein Souffleur, zwei Repetitoren, ein Chordirektor, ein Soloperſonals. Der Mehraufwand in Höhe von 643 590 M. ver⸗ mindert ſich auf den vorerwähnten Betrag durch Streichung von zwei Stellen, die nicht mehr beſetzt werden ſollen, diejenigen eines Sängers(Graarud) und eines Repetitors, ſowie dadurch, daß eine Sängerin, die über den Stellenetat beſchäftigt war, nicht weiter verpflichtet wird. Der Mehraufwand entſteht in der Haupt⸗ ſache durch die Erhöhung der Grundbezüge und der Teuerungs⸗ und Kinderzuſchläge, für die 580 590 M. benöt'gt werden. Das Schauſpielperſonal koſtet 1431000 M.(mehr 633 300.). Das Soloperſonal ſetzt ſich aus 17 Herren und 11 Damen zu⸗ ſammen. Hierzu kommen je ein Oberſpielleiter und Spielleiter, der zugleich Dramaturg iſt, zwei Inſpizienten und zwei Souffleure. Zwei männliche Chargenſtellen waren ſeit 1920/21 als überzählig geführt, da mit deren Wegfall gerechnet wurde. Da zur Bewäl⸗ tigung der Anforderungen des Spielplans öfters zwei Schauſpiele nebeneinander einſtudiert werden müſſen, ſind die beiden Stellen nicht entbehrlich. Die Mehrung wird auch nahezu völlig durch die Erhöhung der Bezüge mit 573 530 M. verurſacht. Bisher verſah ein Chorſänger im Nebenamt den Dienſt des Hilfsinſpizienten gegen eine Vergütung von jährlich 1500 M. Da der Chorſänger im Chor benötigt(1. Chortenor) und bei gleichzeitigem Einſtudieren mehrerer Werke der Hilfsinſpizient voll in Anſpruch genommen wird, auch bei freien Tagen des Inſpizienten kein Vertreter vor⸗ handen iſt wird eine weitere Inſpizientenſtelle angefordert. Das Chorperſonal erfordert einen Aufwand 1380 000 M.(mehr 449 000.). von Beſchäftigt ſind je 25 Sänger und Sängerinnen mit einem Anfangsgehalt von 22 560 M. und einem Endgehalt von 25 410 M. ausſchließlich Kinderzulagen. Mehrung wird genau ſo wie beim Soloperſonal durch die Erhöhung der Bezüge(435 737.) verurſacht. (je eine Tanzmeiſterin und Einzeltänzerin, 10 Tänzerinnen und Die Für das Tanzperſonal 5 Tanzſchülerinnen) ſind 319 100 M.(mehr 72 800.) eingeſtellt. Die Tänzerinnen erhalten ein Anfangsgehalt von 18 048 M. und ein Endgehalt von 20 352., die Tanzſchülerinnen je nach Alter und Leiſtungen bis zu 75 Proz. der Bezüge der Tänzerinnen. Der Mehrbedarf würde durch die Erhöhung der Bezüge 83 000 M. be⸗ tragen. Durch die Einſparung freigewordener Stellen ermäßigt er ſich um 10 200 M. Das Orcheſter, das ſich aus 2 Kapellmeiſtern und 67 Muſikern zuſammenſetzt, wozu noch 6 Bühnenmuſiker und 2 Diener kommen, beanſprucht 2 800 000 M.(mehr 1008 700 M. Zum techniſchen Perſonal, für das ſich der Aufwand um 1 452 400 M. auf 3 515 000 M. ſteigert, gehören 79 Perſonen, die im Bühnendienſt tätig ſind, darunter 38 Bühnen⸗ und Theaterarbeſter, 6 Perſonen in der Malerei, 23 Perſonen in der Garderobe und 3 Friſeure. Der Mehraufwand durch Erhöbung der Bezüge würde 1498 400 M. betragen. Durch Wegfall der Stelle des Beleuchtungs⸗ inſpektors(18 000.) und der 2. Pförtnerſtelle(28 000.) er⸗ mäßigt ſich dieſer Betrag um 46000 M. Für das Verwal⸗ tungasperſonal werden 626 000 M.(mehr 318 600.) benötigt. Die Erhöhung der Bezüge beanſprucht 169 517 M. 25 920 M. ſind ausgeworfen zur Errichtung einer neuen Stelle zur Bewältſgung der durch den ſtaatlichen Einkommenſteuerabzug und die damit zu⸗ ſammenhängenden Geſchäfte bedingten Mehrarbeit und 24 800 M. zur Schaffung der beim techniſchen Perſonal geſtrichenen zweiten Pförtnerſtelle für Kaſſenaushilfe, Kontrolldienſt und Zäh'lgelder. Für heranzubildendes darſtellendes Perſonal ſind zum erſtenmal 10 000 M. eingeſtellt. Der Betrag iſt dazu beſtimmt, Anfänger zu unterſtützen, die tüchtige Leiſtungen erwarten laſſen und am Theater aufzutreten ſich verpflichten. Die Ruhe⸗ und Unter⸗ ſteigern ſich um insgeſamt 219 000 M. auf 250 000 ark. Die Vergütung der Saaldiener erfordert 98 000 M.(mehr 35 000.), diefenige des ſtändigen Perſonals für außervertragliche Leiſtungen und des Hilfsverſonals 250 000 M.(mehr 210 000.). Die 15 Kartenabnehmer im Nationaltheater erhalten für 324 Vor⸗ ſtellungen 60 000., die 10 Saaldiener im Neuen Theater für die Sechſte muſikaliſche Akademie. Schub ntendete ſnerts unſterbliche Hmoll⸗Symphonie, die un⸗ deberſtehlſgeetete den Abend ein. Es geht ein eigenartiger, un⸗ Gedal Schuber Janber von dieſen beiden Fragmentſätzen aus, in rei unkenkühn wie in ſeinen anderen Symphonien zwar nicht die unt, abe ubeit und Kraftfülle ſeines Vorbildes Beethoven er⸗ in, uns durchs durch ſeine ſchwermütig weiche Melodik bezwingt Inſtrun die Meiſterſchaft ſeines Satzes und die Genialität als wir ntation zu um ſo mehr unbedingter Bewunderung im Lebewiſſen, daß der Meiſter keine ſeiner acht fand zauf eführt gehört hat, weil ſie alle erſt nach ſeinem frühen in der dene wurden. Die beiden Sätze der H⸗moll⸗Symphonie J0 Hofkapellmeiſter Herbeck erſt 1865 und zwang noch denn dete Wer ahre das muſikaliſche Wien, das nachgelaſſene un⸗ unte der Es war ein entzi de ruhte ſeit 37 Jahren an der zu bewundern äter Nachruhm; Naaler eite Beethovens eit, dte uns auctveiden des Währingerfriedhofes. Sein Werk aber Ni. die Herr geſtern wieder mit ſeiner unvergänglichen Schön⸗ weiche ſter z„Hößlin an der Spitze des Natlonaltheater⸗ umrar, ſchwermüt ganzer, ungeteilter dingabe nachſchuf. Die Hen 0 Darnütige Romantik, die durch die beiden Sätze klingt, Herz der Hörerſchaft. Das wehmütige Ländler⸗ Satzes, deſſen Allegro moderato ſich freilich im ſel einem behaglichen Andante con moto näherte, 8 ſenzen wunderbaren Gefühlstiefe. Auch der n den Zrührende Andante, zog uns mit unwiderſtehlicher derteMozart Zauberbann des Meiſters. man lben ungebr farbenfriſches A⸗dur⸗Konzert wirkte nicht mit verf die Vermitſchenen Kraft. Die Pianiſtin Renate Lang, der wertent gewi über g des dankbaren Klavierparts anvertraut hatte, des Klarheit er eine ſaubere 9 die den Part mit beifalls⸗ Paſſagenm und mit ſeltener Sicherheit in der Beherrſchung Lebensfre bewältigte. Aber die blühende Grazie un uns inrende, die ſingend und klingend durch das Werk eibr Spiel nicht erleben. Sie gab uns einen wohl⸗ äuberlichen, korrekten Mozart, aber nicht den 050 n ſinnigen deutſchen Gemütes und noch weni⸗ nd farbenfreudigen Sänger des Rokoko. en eht 11 1„ ließ Museerten f ger deuter de den lebens. ten wein Be u in C. ho v en znf⸗ ene Wie moll, klan s Schickſalsſymphonie, der fünf „klang Kangfallde abe der Abend aus. Herr von Hößlin eder le, die fanvon temperamentvoller Belebtheit und b 8 ſMn dem überirdiſch ſchönen Eingangsallegro ſeine chlußz; eit rkung wahrte, den Variationen und Modula⸗ dinen 1 ſehnern en Satzes köſtliche Effekte abgewann und den dene Potcet deganzen wuchtigen Steigerung erleben ließ. Dem Sorsfenen Satzes wendete Herr v. Hößlin ſeine Klangſchön traten die Hörner hervor, die Bühnen durchgeſetz feine Burleske der grollenden 5 im Trio und ſeine ſtilbewußte Linienführung wirkten ebenſo bildhaft eindringlich wie das klar durchgearbeitete Fugato. Einem Siegesjubel gleich aber brauſte der aufjauchzende Schlußſatz mit ſeinem genialen freien Spiel der Themen dahin, dieſe unerhört gewaltige Apotheſe des Aufſtieges ſeeliſcher Größe durch Nacht zum Licht. r. Grazer Kunſtbrief. Graz hat, wie andere Städte eine Luſtbarkeitsſteuer. Aber Gra hebt 40 Prozent vom Kaufpreis der Eintrittskarte ein. Das ſte einzig in der Welt da. Eine ſolche Eintrittskarte bewahrte ich mir als Kulturdokument für alle Zeiten auf. Oben ſteht:„Mozarts Requiem“. Unten ſteht: Luſtbarkeitsſteuer 50 Kronen.“ Wer glaubt, dies ſei der Höhepunkt, irrt ſich. Eine Frauenorganiſation ließ ſich einen Redner aus Wien kommen. Der Mann ſprach über die Vermögensabgabe und redete ſich die Kehle heißer, die guten Leute ſollten nur brav zahlen und dem armen Staat auf die Beine helfen. Zu dieſem Vertrag wurden Eintrittskarten verkauft, um die Koſten der Veranſtaltung zu decken. Sie verfielen aber der———Luſt⸗ barkeitsſteuer. Im e Rathaus wurde dieſer Tage ein Todesurteil un⸗ terzeichnet, deſſen Vollſtreckung die Operette aus den Räumen un⸗ ſeres Theaters bannen wird. Die Operette ſoll ſterben. Und es ſteht nicht zu hoffen, daß etwa im letzten Augenblick Gnade walt. Denn der Tod der leichtgeſchürzten Muſe rettet den anderen Schwe⸗ ſtern das Leben. Unſere Theater ſind in jüngſter Zeit zum Zankapfel unter den politiſchen Parteien des Gemeinderats geworden, deren eine die Schließung immer wieder beantragte. Mit dem Schlagwort vom immer größer werdenden Defizit, das der Gemeinde Millionenlaſten aufbürde, ſollte der Unwille jener Kreiſe der Bevölkerung wachgerufen werden, die das Theater infolge der hohen Eintritts⸗ preiſe jetzt ſeltener denn einſt beſuchen können. Wie es um dieſe d Fehlbeträge in Wirklichkeit beſtellt iſt? Der Nachweis iſt leicht, daß keineswegs der Unterſchied zwiſchen Einnahmen und Ausgaben größer geworden iſt, ſondern lediglich— infolge der Verſchlechterung unſerer Valuta— die Ziffer ſich um einige Nullen vermehrt hat, die dieſen Unterſchied in öſterreichiſchen Kronen ausdrückt. Trotzdem wurden die Theater zur Pacht ausgeſchrieben und damit zunächſt ihre künſtleriſche Höhe einem unbekannten Schickſal preisgegeben. Das der Ausſchreibung war ganz und gar ungünſtig. Von ſechs Bewerbern haben vier auf die näheren Be⸗ dingungen nicht mehr geantwortet und die zwei anderen kamen aus ſachlichen Gründen nicht in Betracht. Damit ſchien das Todesurteil über unſeren Kunſtbetrieb überhaupt geſprochen, denn nach dem Willen jener, die zur Pachtausſchreibung drängten, ſollte im Falle der Erfolgloſigkeit dieſes Verſuches die Schließung der ſtädtiſch en VBũů durchgeſetzt werden. Wie ſo oft in der Politik endete auch dieſe Meinungsverſchiedenheit mit einem Ausgleich. Der raſende See erhält ſein Opfer: die Operette wird ausgeſchaltet. Vom nächſten Spieljahr an hat Graz alſo nur mehr ein Thea⸗ ter, das große Haus am Ring, während das kleine Haus am Frei⸗ gänzlich dem Kinobetrieb gewidmet wird. Kann man chon aus rein künſtleriſchen Gründen gegen die Ausſchaltung der Operette wenig ſagen, ſo noch weniger, wenn man die finanzielle Seite der ganzen Angelegenheit verfolgt. Die durch die Entlaſſung des Operetten⸗ und des entſprechenden Chor⸗ und Ballettperſonals errechnete Erſparnis verringert das Defi⸗ zit allerdings bloß um fünf Millionen. Der durch die Freimachung des Schauſpielhauſes für einen großzügigen Kinobetrieb mit voller Ausnützung eines gemieteten Films und durch die Befreiung des Spielplanes von Nieten zu erzielende Gewinn von ebenfalls fünf Millionen würde das Defizit aber ſogar um zehn Millionen, alſo — deſſen Höhe mit 30 Millionen angenommen— um ein Drittel verringern. Das iſt allerdings eine Ziffer, die in Betracht zu ziehen man faſt verpflichtet iſt. Wie ſteht es nun um dieſe Nieten des Spielplanes? Der Kaſſenbericht beſtätigt, daß die Operette für ſich allein ſchon Niete ſei, das heißt das ſchlechteſte Geſchäft mache. Durch den Ausfall der Operettenvorſtellungen, wird das Orcheſter für Proben frei, wodurch mehr zugkräftige Opern vorbereitet und damit auch die Lückenbüßer aus dem Operettenrepertoire entfernt werden können. Dasſelbe gilt vom Schauſpiel, welches der Lückenbüßer ebenfalls entraten ka=, wenn es ſeinerſeits durch Opernabende von Vorſtellung befretd, auch eine größere Zahl von wirkſamen Stücken vorbereiten kann. Der Humor ſoll nicht gänzlich verdrängt werden. Erſtens iſt die Aufführung klaſſiſcher Operetten in Opernbeſetzung geplant und zweitens ſoll die komiſche Oper reichlicher denn bisher im Spielplan vertreten ſein, wie auch das Schauſpiel durch die e Pfle e des feinen Luſtſpiels das Seinige zur Erheiterung beitragen wird. Bliebe noch die Gefahr, daß ſich ein Konkurrenzunternehmen auftäte und ſtändige Operettenvorſtellungen in Graz in Szene ſetzte. Doch hat die Landesregierung die Zuſage gemacht, daß die hiezu nötige Konzeſſion nicht erteilt werden darf. So ſchlägt denn der Operette Sterbeſtunde. Wenn auch, wie hier ausgeführt wurde, aus Gründen des Verſtandes dagegen nicht angekämpft werden mag, ſo möchte man es doch aus Gründen des Gefühls. Dieſe Operette verlebendigte ſo viel an Eigenſchaften des auch geſtorbenen Oeſterreich. Sie war wie ein Muſeum mit ſeinen vielen Schaukäſten und Vitrinen, in das man immer wieder gerne ging, um dort(vielleicht mit leiſem die verſchiedenen alten Sächelchen zu begucken, die in der freien Luft der rauhen Gegenwart nicht mehr gedeihen wollen. Wo ſoll man ſie, ohne lang zu ſuchen, finden, wenn„Der Walzertraum“ für immer ausgeträmmt,„Die luſtige Witwe traurig. „Die Tanzgräfin“ eine Ahnfrau geworden, kurz: wenn die Wiener Operette geſtorben iſt? Dr. Otto Hödel kratsſitzung iſt folgendes mitteilenswert: Kenntnis Manicure⸗Künſtler nicht immer beſitzen. Durch, daß 4. Seite. Nr. 29. mannßzeimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 18. Zanudt 12— Stunde 5 M.(130 Vorſtellungen zu je 4 Stunden) oder insgeſamt 26 000 M. Nach dem Normalvertrag zwiſchen dem Deutſchen Bühnenverein, der Genoſſenſchaft deutſcher Bühnenangehöriger, dem Chor⸗ und Ballettverband und dem Orcheſterverband erhält das dieſen Verbänden angehörige Perſonal für das Auftreten in zwei oder mehreren Vorſtellungen am gleichen Tage ein Zweidrittel⸗ Tageseinkommen neben den geordneten Bezügen. Hierfür wurden im Spieljahr 1920/21 69 913 M. ausgegeben. Hierzu kommt die Vergütung an das Perſonal für beſondere nicht vertragliche Leiſtungen, Vergütung der Statiſten, Muſikaushilfen, Verſtärkung der Bühnenmuſik und des Chores. Für Gaſtſpiele ſind 50 000 Mark(mehr 36 000.) eingeſtellt. Der Aufwand richtet ſich nach dem Umfang der eintretenden Dienſtbehinderung der Darſteller. 1920/21 betrug das Rechnungsergebnis 39 910 M. Sch. Tll. Keine Aufhebung der Brokmarken. Die durch die Preſſe ge⸗ gangenen Meldungen, wonach ein Abbau des Brotmarkenſyſtem be⸗ abſichtigt ſein ſoll, werden von zuſtändiger Berliner Stelle als unzu⸗ treffend bezeichnet. Eine Aufhebung der Brotmarkenwirtſchaft kommt im laufenden Wirtſchaftsjahr, d. h. bis Auguſt 1922, nicht in Frage. Weiter wird verſichert, daß auch an eine Erhöhung des Umlageſolls der Landwirtſchaft nicht zu denken iſt, da dieſe zur Zeit praktiſch un⸗ durchführbar wäre. * Chemigraphen und Steindrucker im Streik. Für das Deutſche Chemigraphen⸗, Lithographen⸗ und Steindruck⸗Gewerbe ſind die Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen paritätiſch durch Reichstarif geregelt. Entgegen den Tarifbeſtimmungen hat die Mannheimer Gehilfenſchaft verſucht, örtliche Lohnverhandlungen zu erzwingen und den einmüti⸗ gen Ablehnungsbeſchluß der Arbeitgeber am letzten Montag mit Niederlegung der Arbeit beantwortet. G. Todesfall. Hauptlehrer Johann Göckel, der ſeit 36 Jahren hier an der Volksſchule wirkte, iſt nach kurzem Leiden am letzten Samstag im Alter von 62 Jahren geſtorben. Seine Amtsbrüder und die Eltern ſeiner Schüler ſchätzten ihn hoch als einen charakter⸗ vollen, überaus tüchfigen pflichttreuen Lehrer und Erzieher. Der Stadt Mannheim hat er auch als Bibliothekar wichtige Dienſte gelei⸗ ſtet. Im Nebenamt leitete er 20 Jahre lang die Volksbibliothek in muſtergültiger Weiſe Seine Kollegen, Freunde und Bekannten be⸗ wahren ihm dauernd ein gutes Andenken. * Die Berufsſeuerwehr wurde geſtern vormittag um 10,05 Uhr glarmiert. In der Teerdeſtillation der Firma J. Adler jr. u. Co., G. m. b.., Waldhofſtraße 165, war auf bisher noch nicht feſtge⸗ ſtellte Weiſe der Inhalt einer Deſtillationsblaſe in Brand geraten. Um 11.56 Uhr konnte die Verufsfeuerwehr wieder einrücken. Der entſtandene Schaden beträgt etwa 20 000 Mark. veranſtaltungen. Theaternachricht. In der heutigen„Siegfried“⸗Auffüh⸗ rung ſingt Otto Fanger vom Opernhauſe in Niaifeti a. M. die Titelpartie.— Hans Joachim Faber vom Stadttheater in Breslau ſingt Donnerstag in der„Entführung aus dem Serail“ die Partie des„Pedrillo“ und Samstag in der„Fledermaus“ die Partie des „Eiſenſtein“ auf Anſtellung, Erſatz Philipp Maſſalsky. Spielplan-des National-Theaters Neues Theater Jan. Vorstellung Vorstellung 18. M. A. Miete: Siegfried6 Der Schwarzklinstler7 19. D. 27D Die Entführuug aus dem Seꝛall 7 20. E. 26 B Die armselig. Besenbinderſ 7 . 8. 27 Die Fledeimaus 7 8 A..: DerSchwarzkiinstler3 Potasch u. Ferimutter 7½ 270 Margarete 6 28..28 A Des Esels Schatten 7 2 RKommunale Chronik. &Heidelberg, 16. Jan. Wegen der ungenügenden Zufuhr von Strom vom Badenwerk hat der Stadtrat beſchloſſen, im ſtädt. Elektrizitätswerk eine weitere Dampfturbine auf⸗ zuſtellen, nachdem ſchon im vergangenen Jahre eine Erweiterung aus dem gleichen Grunde vorgenommen worden war. Ddas Werk muß jetzt von verſchiedenen auswärtigen Elektrizitätswerken Strom beziehen, da die eigene Erzeugung nicht ausreicht.— Bei der ſtädt. Sparkaſſe ſind im vergangenen Jahre 33.08 Millionen Mark eingelegt und 27.77 Mill. Mark zurückerhoben worden, ſo daß ins⸗ geſamt.30 Millionen Mark als Mehreinzahlungen verblieben. Im Dezember waren ſeit mehreren Monaten zum erſtenmal wieder die Einlagen größer als die Auszahlungen. 3 Nieckarhauſen, 16. Jan. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ Der ältere Farren ſoll, da zu ſchwer verſteigert und ein jüngerer angekauft werden. Die gemeinſame Benützung des Fußballplatzes der Victoria iſt techniſch nicht möglich, ſodaß die Fußballabteilung der freien Turnerſchaft auf den Platz oberhalb der Neckarbrücke verwieſen werden muß. Die Erhöhung der Jahresvergütung des Vorſitzenden des Mieteinigungsamtes Ladenburg wird genehmigt. Ebenſo die Kunſt und Wiſſen. Das Nürnberger Stadtthegter wird in dieſem Jahre ſchätzungs⸗ weiſe mit einem PDefizit von 6 Millionen Mark zu rechnen haben. In einer öffentlichen Verſammlung, die in Fürth wegen der Einge⸗ meindungsfrage abgehalten wurde, erklärte auch dieſer Tage der Nürnberger Oberbürgermeiſter Dr. Luppe, daß eine Einſchränkung im Theaterbetrieb erſolgen müſſe und daß bereits mit den Städten Bamberg, Würzburg und Regensburg die Schaffung einer gemein⸗ ſamen nordbayeriſchen Oper erwogen werde. VDas Ende des Reigen“⸗Prozeſſes. Wie wir erfahren, hat die Staatsanwaltſchaft beſchloſſen, die Berufung gegen die Freiſprech⸗ ung im„Reigen“⸗Prozeß zurückzuziehen. Zenfurverbot in Wien. Die Direktion des Burgtheaters iſt vom Zenſurverbot der zur Aufführung beſtimmten Tragödie von Kornfeld„Himmel und Hölle“, die im Deutſchen Reich bereits geſpielt worden iſt, betroffen worden.(Die Freiheit hat damit einen Stoß erhalten; der Kunſt ſchadet das Verbot aber wahrhaftig nicht.) Kleines Feuilleton. LAllerlei vom Fingernagel. Geſunde, gut gepflegte Finger⸗ nägel gelten für eine beſondere Schönheit uno das Zeichen einer hohen Körperkultur. Aber zur richtigen Nagelpflege iſt eine genaue der Phyſiologie des Nagels notwendig, die auch di⸗ Ein Nagel entſpricht der hornigen Oberſchicht der Haut und unterſcheidet ſich von ihr nür da⸗ er härter und feſter iſt; er iſt aus einer Anzahl von Schichten polygonaler Zellen aufgebaut, und bisweilen ſind zwiſchen dieſen Zellen oder in ihrem Innern kleine oder größere Luftblaſen, die die weißen Flecken des Nagels hervorrufen. Die halbmond⸗ förmige 2 an dem ſichtbaren Anſatz des Nagels tritt beim Daumen am deutlichſten hervor, hebt ſich aber auch bei den anderen Fingern gewöhnlich deutlich ab. Ueber ihre Ent—57 gehen die al flichen Anſichten noch auseinander, aber ſie ſcheint durch ihre Undurchſichtigkeit des Gewebes der Hornhaut an dieſer Stelle verürſacht zu werken. 0 iſt bei den verſchiedenen Menſchen ſehr verſchieden. Im allgemeinen aber wachſen die Nägel ſchneller bei jungen Menſchen und während des Sommers Man will auch beobachtet haben, daß im Sommer die Nägel der rechten Hand ſchneller wachſen als die der linken. Das durchſchnittliche Wachstum eines Nagels von dem Halbmond bis zur Fingerſpitze wird auf vier Mongte angegeben, und man hat aus⸗ gerechmet, daß die Nägel an Händen und Füßen zuſammen etwa 3 8 Nagelſubſtanz jährlich hervorbringen, Die Schönheit des Nagels wird durch den Druck von allzu engen Handſchuhen verringert, die man daher vermeiden muß. Allzu raſchem Wachstum der Nägel kann man entgegenwirken, daß manm die Nägel in heißem Waſſer, das eine Borgrlöſung enthält, erweicht und dam ſorgfältig ſchneidet oder feilt. Ueberhaupt iſt eine Feile Schere und Meſſer bei der Nagelbehandlung vorzuziehen, da durch dieſe nicht ſelten un⸗ angenehme Verwundungen verurſacht werden. 3 Die enen des Wachstums der Nägel, 9 Vergütung der Lehrer für die Verwaltung der Lernmittel und der Schülerbibliothek. Der Milchverkaufspreis wird für beide Verkaufs⸗ ſtellen einheitlich auf 4 M. 50 Pfg. feſtgeſetzt. Einem Geſuch der hieſigen Gaſtwirte um Nachlaß der Luſtbarkeitsſteuer für die Kirch⸗ weihtänze und Konzerte kann nicht ſtattgegeben werden. Der Bürgerausſchuß ſoll erſucht werden, die Vergütung der Gemeinde⸗ räte auf 500 M. jährlich feſtzuſetzen. Dem Antrag des Hptl. Gund an das Pachteinigungsamt Mannheim, die vom Gemeinderat zum 1. Oktober 1922 augeſprochene Kündigung des Pachtverhältniſſes eines„großen Stückes“ als den Verordnungen über den Aufwand für die Volksſchule entgegenſtehend, rückgängig zu machen, ſoll ent⸗ ſcheidung die Schulalmendfelder keinen Beſtandteil der Schulpfründe bilden und als Beſtandteil der Almend dieſer wieder zuzuführen ſind. Dieſes„große Stück“, ſowie das Neurott, welches z. It. Ober⸗ lehrer Gärtner baut, ſollen am 1. Oktober 1922 zur Verteilung an die Almendgenußberechtigten kommen. einem Antrag der hieſigen Hauptlehrer an das Miniſterium des Kultus und Unterrichts auf Belaſſung dieſer Schulalmendfelder bei der Schulpfründe entgegengeſtellt werden. Da nach einem Erlaß des Miniſteriums des Innern vom 23. 12. 21 die endgültige Be⸗ ſteuerung des Grund⸗ und Gewerbevermögens für das Rechnungs⸗ jahr 1921 erſt nach deſſen Neuveranlagung ſtattf nden kann, muß von einer Umlegung des ungedeckten Aufwands des Gemeindehaus⸗ halts nach dem Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetz(klaſſifiziert) abge⸗ ſehen werden. Es ſoll eine weitere vorläufige Umlage von 2 Mark zur Erhebung kommen. Die Steinſetzergebühren werden, Genehmigung des Bürgerausſchuſſes vorbehalten, auf 60 Mark pro Tag erhöht. Einem Antrag des Amtsgerichts, die Waiſenräte und Ortsgerichtsmitglieder auf die Dauer ihrer Dienſtfähigkeit zu be⸗ ſtellen, wird zugeſtimmt, Tll. Pforzheim, 15. Jan. Im Verlauf der letzten Bürger⸗ ausſchußberatungen wurde daß die Induſtrie für Wohnungsbauten bis jetzt 3,5 Millienen Mark hat und der Bau einiger Häuſer bereits begonnen worden iſt. Ueber die Ausſichten der Schmuckwareninduſtrie entrollte der Vorſitzende der Handelskammer ein wenig erfreuliches Bild. Die Bemühungen, die Schmuckwareninduſtrie von der—8chigen Aus⸗ fuhrabgabe zu entlaſten, ſind erfolglos geblieben. Sollte die Indu⸗ ſtrie von Pforzheim auch noch mit der 269%igen Ausfuhrabgabe zu⸗ gunſten der Wiedergutmachung belaſtet werden, ſo wird ſie in ihrer Lebensfähigkeit auf das äußerſte bedroht ſein. Angenommen hat der Bürgerausſchuß einen Antrag. beim Unterrichtsminiſterium wiederholt dahin vorſtellig zu werden, daß den Mädchen der Beſuch der ſechsklaſſigen Realſchule geſtattet wird. Nus dem Lande. Tr. Ladenburg, 16. Jan. Ein tieftrauriges Bild ruſſiſcher Ver⸗ hältniſſe enthüllte ein Brief, den eine arme bedauernswerte Frau heimſchrieb, die einen ruſſiſchen Kriegsgefangenen, der ſ. Zt. hier ge⸗ arbeitet, geheiratet und dieſem in die Heimat folgte. Sie ſchreibt darin, die Eltern möchten ihr doch helfen, es fehle ihr und dem Kinde am nötigſten, nicht einmal Nähfaden ſei zu haben. Auch an Papier fehle es. Man müſſe das Feuer mit trockenem Pferdemiſt anzünden. An Eſſen habe ſie nur Kartoffel und Salz. Nur ihr Gottesbewußt⸗ ſein habe ſie bis ſetzt davor zurückgehalten, ſich das Leben zu nehmen. Es war der erſte Brief ſeit 1920, ſeit ſie mit dem Ehemann nach Rußland in deſſen Heimatſtadt Trotzki folgte, den ihre Eltern hier empfingen. WB. Heidelberg, 17. Januar. Der Seismograph der Königſtuhl⸗ ſternwarte verzeichnete am 17. Jan. früh ein ziemlich heftiges Fern⸗ beben. Der erſte Einſatz erfolgte 502 Uhr 13 Sek., der zweite .05 Uhr 43 Sek.. Die langen Wellen tamen.11 Uhr 40 Sek., das Maximum.12 Uhr 20 Sek. Die Bewegung erloſch etwa um 7 Uhr. ONB. Baden⸗Baden, 17. Jan. Herr Hermann Sielcken, der verſtorbene Ehrenbürgermeiſter unſexer Stadt, hatte letztwillig zugun⸗ ſten des von ihm gegründeten Wöchnerinnenheimes„Joſephinen⸗ heim“ ein Legat in Höhe von ca. 60 000 Dollar errichtet. Dieſe ſtatt⸗ liche Summe kam vor einigen Tagen zur Auszahlung, wodurch die ſegensreich und ſozial wirkende Anſtalt für alle Zeiten finanziell ſichergeſtellt iſt. Tll. Lahr, 16. Jan. Beim Brennholzſägen im Walde von Etten⸗ heimmünſter löſte ſich ein oberhalb der Arbeitsſtätte liegender Baum⸗ ſtamm. Als die Holzhauer ſich in Sicherheit bringen wollten, kam der Holzhauer Joſef Bappert zu Fall und der Baumſtamm ging über ihn weg. Der Verunglückte war ſofort tot. Tll. Offenburg, 16. Jan. Infolge Erhöhung des Verbraucher⸗ preiſes, der Milchfrachten, der Händlerſpannung uſw. hat der Stadt⸗ 12 0 55 Milchkleinverkaufspreis auf.20 für den Liter erhöht. Tll. Donaueſchingen, 16. Jan. Im Alter von 72 Jahren iſt Alt⸗ ratſchreiber Stübe, der 35 Jahre lang im Dienſt der Stadt ſtand, geſtorben. 5 ONB. Karſau(Amt Säckingen), 17. Jan. Zwei als Sonder⸗ linge bekannte Brüder, Auguſt und Johann Bär, führten ſeit dem Tode ihrer Eltern gemeinſam den Haushalt und zwar ſo, daß der eine von ihnen die Arbeiten in Feld und Stall beſorgte, während der andere die häuslichen Arbeiten erledigte. Der eine, der im Jahre 1855 geborene Auguſt Bär, erkrankte nun an der Griype und ſtarb dieſer Tage. Zur gleichen Minute, als man die Leiche vom Hauſe wegführte, ſtarb auch der Jüngere an einer nicht beachteten Lun⸗ genentzündung 8 Til. Konſtan⸗, 14. Jan. Der Sohn des Straßenwarts Meier in Bietingen wurde beim Holzfällen von einem ſtürzenden Baum totgeſchlagen. Serichts zeitung. Mannheimer Schwurgericht. Geſtern führte Landgerichtsrat Scheid den Vorſitz. Man verhandelte gegen den 27 Jahre alten Schleiſer Wilhelm Sommer aus Mannheim wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode. Eine gewiſſe Tragik umgibt den Tod des Menſchen, der in dieſem Falle zu fühnen war. Var 17 Jahren war der Schloſſer Peter Oberſt aus Maunheim nach Ameriſa gegangen. Die günſtige Valuta hatte den Mann, der 43 Jahre alt war und keinen Anhang hatte, veranlaßt, vor einigen Monaten der alten Heimat wieder einen Beſuch abzuſtatten. Acht Tage, nachdem er in ſeiner Vaterſtadt mit Verwandten und Freunden ein frohes Wieder⸗ ſehen gefeiert hatte, büßte er durch das Meſſer eines Raufboldes ſein Leben ein. Er befand ſich in der Nacht vom 28. zum 29. Oktober auf dem erſten Bahnſteig des Hauptbahnhofs, als zu ihm und ſeinen Freunden Bekannte von einer anderen angeheiterten Geſellſchaft ſtießen, mit denen der Ange⸗ klagte den Tag verbracht hatte. Daß ſeine Kameraden ſich von der Geſell⸗ ſchaft des Amer!kaners nicht trennen konnten, ärgerte Sommer und er ge⸗ riet in Wut, als Oberſt auf ſein Verlangen, er ſolle mal ein Viertel Wein zahlen, ihn abwies:„Ich kenn dich nicht, ich bin dir nichts ſchuldig!“ „Was'“, ſchrie Sommer,„du kennſt mich nicht? Du wirſt mich ſchon kennen.“ Als Oberſt nach der hinteren Hoſentaſche griff, äußerte Sommer den Ver⸗ dacht, daß Oberſt ein Meſſer holen wolle, aber der Amerikaner zog ein Taſchentuch hervor und wiſchte ſich damit ab, ſodaß Sommer ſehen konnte, daß er kein Meſſer hatte. Der Schwager des Amerikaners, Krauth, wandte ſich gegen Sommer, der aber im nächſten Augenblick zwei Stiche gegen Oberſt führte, ſodaß dieſer ſchwer verletzt zuſammenbrach. Sommer hieb mit dem Meſſer auch gegen Krauth, doch konnte dieſer cus⸗ weichen, worauf ihm Sommer einen Fußtritt verſetzte, daß Krauth auf das Gleis flog. Der nun eingreifende Polizeiwachtmeiſter Schwarz⸗ wälder verhinderte Sommer an weiteren Ausſchreitungen und nahm von einem Bahnbeamten das gebrauchte Meſſer entgegen, das Sommer auf den Oeen hat fallen laſſen, worauf einer von der Geſellſchaft Sommers es durch Darauftreten zu verbergen geſucht hatte. Den verletzten Oberſt brachte ein Auto nach dem Krankenhauſe, wo er am Abend desſelben Tages noch ſtarb. Der Stich in die Bauchhöhle war unbedingt tödlich geweſen. Sommer ſtellte der von Anfang an ganz klaren Beweislage ein beharr⸗ liches Leugnen entgegen, an dem er auch geſtern feſthielt. Ueber den Grad ſeiner Trunkenheit gingen die Zeugenangaben auseinander. Die Wirtin Wü ſtu m„zur Stadt Worms“ ſagte, Sommer ſei ſo voll getweſen, daß er phantaſtert habe. Dagenen hat der Kriminalſekvetär Androwske, der gegengetreten werden, da nach einer verwaltungsgerichtlichen Ent⸗ Die gleichen Gründe ſollen rat Stmon trat das Schwurgericht der Pfalz den Angeklagten gleich nach der Tat auf der Kriminalpolizei warverne von Betrunkenheit nichts an ihm wahrgenommen. Möglicherweiſe ſeue ſeine Tat ernüchtert. Staatsanwalt Brettle beſchäftigte ſich in 1 0. Anklagerede u. A. mit der Wirtin Wüſtum, indem er an eine Blult innerte, die auch nicht lange zurückliegt und der der Wirt Kögel 5 zum Opfer gefallen war. Es ſei dieſelbe Geſellſchaft, die damols „Stadt Worms“ ausgezogen ſei. Der Staatsanwalt betonte im 1 den die beſondere Tragik des Falles und ſagte, er finde keinen Anlaß, 1. Angeklagten mildernde Umſtände zu gewähren. Die Verteidigung ſühe⸗ Dr. Ebertsheim) ermahnte die Geſchworenen, ſich nicht durch 1 zomenke beeinfluſſen zu laſſen, ſondern den Fall kühl und ſachlich 0 35 urteilen. Der Angeklagte ſei ſchwer betrunken geweſen und auch g billigu.ng mildernder Umſtände, die der Verteidiger für gegeben Jne könnte gegen den Angeklagten eine angemeſſene Strafe erkaunt e Die Geſchworenen bejahten die Schuldfragen, verneinten aber die 1 mildernder Umſtände geſtellte Frage. Darnach wurde der Angeklag einer Zuchthausſtrafe von 4 Jahren verurteilt. Pfälziſches Schwurgericht. fich⸗ § Zweibrücken, 16. Jan. Unter Vorſitz von dpertanveſel 9 el. ſeiner erſten Tagung für 1922 zuſammen, die rund 14 Tage dau wird. Als erſte Anklage ſtand Hauptverhandlung gegen ege⸗ Jahre alten Erdarbeiter Philipp Schuff aus Kaiſerslautern Körperverletzung mit Todesfolge an. Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger im 22. Inf⸗Regt. mig kämpfte in Frankreich, Serbien, Rumänien und Rußland, ku illit⸗ Unteroffizier vor und errang ſich das Eiſerne Kreuz und den verdienſtorden. Infolge Verwundung und Verſchüttung weahnen felddienſtunfähig und zuletzt als Schießunteroffizier an den Han el junkerkurs nach Freiſing kommandiert Nach Hriedensſchluß Etd⸗ wieder in ſeine Heimat Kaiſerslautern zurte, wo er zuletzt als 5h arbeiter am Neubau der Firma G. M. Pfaff tätig war, 110 ſeinen Mitarbeitern war er zum Obmann des Betriebsrates zum Baudelegierten gewählt worden, in welcher Eigenſchaſt faulen dem ſpäter getöteten Taglöhner Alois Engel aus Kaiſer⸗ andel. wegen Anſtänden bei der Arbeitsleiſtung desſelben zu ver iebn, hatte. Wie der Angeklagte nun angibt, ärgerte ihn Engel bab holt durch Auslachen auf der Straße und der Bauſtätte, 0 egug darüber infolge der im Krieg zugezogenen Nervoſität in Ert 105. geraten ſei. Am Neubau kam es im Verlaufe des 20. Aug e zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen den Beiden, in deſſen dieſer Schuff zunächſt mit einer Schaufel gegen Engel warf, worauf be⸗ in die Umkleidehütte eilte, um ſich mit ſeinem Taſchenmeſſer waffnen. Ein Bruder des angeklagten Schuff packte den n dden Meſſer herankommenden Engel an Schulter und Arm, wächehin der Beſchuldigte mit einem etwa 2 Meter langen Bremshebel und 1 kam, dieſen dem Engel mit voller Wucht auf den Koyf— Ge⸗ dadurch einen Schädelbruch verurſachte, an deſſen Folgen ieſen troffene am nächſten Tage ſtarb. Während der Angeklagte 41 Tatbeſtand gegenüber Notwehr geltend macht, bekunden eine Zeugen, daß Engel zur Zeit des Schlages zu einem unmitie Angriff unfähig war und dem herannahenden Schuff auch er ſolle ihm vom Leibe bleiben, da er nichts von ihm wolle alf Grund des Wahrſpruches der Geſchworenen lautete das 1 eh⸗ 1 Jahr 4 Monate Gefängnis bei Erlaß eines Haftbeſ ** egan Tu. Karlstuhe, 16. Jan. Vor dem Schwurgericht beſel, heute der Prozeß gegen den verheirateten Marktmeiſter Jyſ. S Amt⸗ ler aus Pſorzheim, der unter der Anklage der erſchwerten; den unterſchlagung ſteht. Schneller wird vorgeworfen, daß er 1000 4 Jahren 1919 und 1920 Gelder im Betrag von mindeſtens 6⁰ 1pfe unterſchlagen habe, die er in ſeiner Eigenſchaft als Beamter en Vot gen hat. Zu der Verhandlung ſind gegen 100 Zeugen geladen. An Ende dieſer Woche wird das Urteil nicht geſprochen werden. üben erſten Verhandlungstag wurden zahlreiche Zeugen gehört, Aufſhl die Oktroi⸗Einnahmen und die Einnahmen Schnellers gaben. 0 ſu Tül. Konſtanz, 14. Jan. Vor der hieſigen Straftammezaſuh⸗ eine große Schiebergeſellſchaft wegen unerlaubter l Kontrebande und Beihilfe. Es handelte ſich bei den Anger at um den Burghofwirt Martin Schmid von Singen, den ut Kaver Ehinger von Tengen, den früheren Hotelier Rewald in Singen, den Landwirt Bernhard Keller von den heim, den Schweizer Wehrmann Ewald Lichte aus Hamburg l Gaſtwirt Andreas Roſt von Oefringen, den Landwirt(let Schmid von Watterdingen und den Landwirt Guſtav Zo ee von Tengen. Die Angeklagten waren beſchuldigt, 670 000 Schw 60 Stumpen und die gleiche Anzahl von Zigaretten eingefüh 300 haben. Die angeklagten Landwirte hatten die Stumpen und aen retten geſchmuggelt, während die anderen die Finanzmänner Die Angeklagten wurden zu mehrmonatigen Gefängnisſtraf Geldſtrafen von 286 000 M. bis herab zu 10 000 M. verurteilt Sportliche Rundſchau. Jußbvall.„ Krn er. Der deutſche Fußballmeiſter ſpielt unentſchieden. Der 1..C. Fünl berg, der vorjährige deutſche Fußballmeiſter, hatte am Sonntag den dortigen Männer⸗Turnverein zum Gegner. Der I..E. kon 890 ein unentſchiedenes Reſultat von:1 herausholen und mußte den einen wertvollen Punkt überlaſſen.— Die Erweiterung der Zige cegne deutſchland und der Umſtand, daß dadurch zum Teil recht ungleiche zuſammenkommen, wodurch die Spielſtärke der Beſten notgedrunen li muß, zeitigt weitere Folgen. Spiel⸗Vereinigung Fürth wohl aug chwein unſere beſte deut⸗e Fußballmannſchaft, konnte gegen den T. V. S auf deſſen Platze nur einen ganz knappen Sieg von 3: 2 erringen. Winterſport. gaget, Ski⸗Club Maunheim⸗Ludwigshafen. Infolge der wieder 0 nen günſtigen Schneeperhältniſſe werden im Schwärzwald an ſ0 Sonntag verſchiebentlich Schneeſchuhwettläufe abgehal 8. 727 Todtnau, in Schonach⸗Triberg und auf Hundenn vüb, Wettlauf auf Hundseck wird von den Ortsgruppen Achern, Baden 15 Bühlerthal, Karlsruhe, Raſtatt und dem Skiklub Man auung Ludwigshafen veranſtaltet und verſpricht infolge guter Aupen 150 ein ſportliches Ergebnis zu werden. Ueber den Verlauf wer berichten. liele del sr. Deutiche Skimeiſterſchaft. Im Krummhübel veranſteziöhel Deutſche Ski⸗Verband am Samstag und Sonntag ſeine— eini Skimeiſterſchaft, die ſich der beſten Witterung und vor amstag 0 großen Teelnehmerzahl zu erfreuen hatte. Zuerſt kamen am Sa Langkäufe— die Meiſterſchaft wird im kombinierten Lauf, Sprunglauf, ausgetragen— zur Entſcheidung. Die Strecke beteug ind d 137 Läufer aus Teilen des Reiches, aus der Schweiz, Böhmen h Tſchechoſlowakei waren erſchienen. Sportlich zeigten die Deutſ am erſten Tage die beſten Leiſtungen, verſagten dann aber am in den Sprungläufen, die auf der Koppenſchanze ausgetragen wurbe aſten wurde Buchberger(Spindelmühle), der mit 31,50 m den ſtandenen Sbenag ei Für das Militär war der Schweden 6 geſchrieben, den das Bayriſche Gebirgsbataillon 19 zu verteid 5 Ergzz Die Bayern verteidigten den Becher auch erfolgreich. Die einzel haſ 1 05 niſſe der beiden Tage ſind: Samstag: Langlauf der Simen enghe ⸗ Km.: 1. J. Adolf(Deutſchböhmen) 55:06; 2. Jimdriſchek(Deutſ 0(Aub Anton Zinnecker(Deutſchböhmen).— 2. Klaſſet 1. Joh. Etr!— daonß, thal) 55:11,6; 2. Fr. Mittöſſer 58738,5; 3. W. Buchberger 59.40 Pltt lauf für Reichswehr(Schwedenbecher): 1. Bayriſches 64 e bataillon 19.— Sonntag: Sprunglauf der Slimeiſterſchaßuſc 0 berger(Spmoefmühle) 34,50 m.— Geſanntergebnis der Deulſ anen, meiſterſchaft; 1. Buchberger(Spindelmühle); 2. Jacobſen(Murſch baude); 3. Wage(Darmſtadt).— Klaſſe 2. 1. Sagaſſer dorf).— Altersklaſſe: Hoffmann(Haus Gablond). 71 Reues ous aller Welt. — Aus Scham in den Tod. Ein Poſtaushelfer, der in Alt o gand 700 Trunkenheit und Diebſtahls feſtgenommen worden war, wurde an, e ſeiner Freilaſſung als Leiche aus der Lenne gezegen. Man nim der Mann aus Scham ſelbſt den Tod geſucht hat. — Eine freche Schiebung. Ein von einer Webwarengroßha ine entlaſſener Hausburſche ließ ſich auf Grund gefälſchter Papiere dung zextilwaren im Werte von 100 000 Mark aushändigen Bochun⸗ ſie für 42 000 Mark. Wie es heißt, wohnen die Abnehmer in Bochm Schieber und einige Helfershelfer wurden verhaftet. 45 — ———— Schuff ha e, 5 A eA ————— S S — ̃—Q——— F „ ſtrafen b — und Recht. Nr. 2. — Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 18. Januar 1922. Geſeßz un d Re chk Seldſtrafe und Geldentwertung. 2. aus Verkauf von Feldfrüchten aller Art(Getreide, Klee, Heu, Gras, Flachs, Oelfrüchten, Kartoffein, Erbſen, Rü⸗ ben uſw.); wenn bie lacsachliche und rechtliche Serſugungsgewalt uber die Waxe dem Abnehmer im Auslande übergeben wird. Kauft der Ausländer im Laden des Steuerpflichtigen, ſo unterliegen die Einnahmen S 70 7 0 22 0 7 8 1 2 0 i 5 dann, 1 die uft zum Gelmlange ſtand die Geidſtrafe in keinem Verhältnis 3. aus. Verkauf von ſonſtigen Erzeugniſſen(Milch, Butter, Negenſone 5 Mark ei ert mehr. Chedem war eine Geldſtrafe von 100 Eier, Käſe, Wurſt⸗ und Fleiſchwaren, Honig, Bienenvölker, Adreſſe geſandt werden. Denn in ſolchen Fällen hat der Käufer mit der Tater ainf lindlicher Schiag Unn ihn auszugleichen, mußte Fiſchen„Mehl, Stroh, Streu(auch Waldſtreu), Torf, Holz, der Bezahlung ſchon die Verfügung über die Ware erhalten. Umfatz⸗ Strafe. Je uf manchen Genuß verzichten. Er ſpürte die Dünger, Hühnerfutter, Wolle, Häuten, Eis, Sand, Leym ſſteuerfrei ſind ferner Einnahmen, die auf reinen Geldumſätzen be⸗ die geci mehr aber der Geldwert ſank, deſto leichter war uſw.); fruhen Demnach ſind abzuſetzen ſämtliche Einnahmen von der ſtunden 5 zu ertragen. Auf den Ertrag einiger Arbeits⸗ 4. aus Verkauf von Inventargegenſtänden(Wagen, Geſchirr, Bank, die über die Kaſſe laufen, Einnahmen aus der Abtretung von We ſetz ri i Frie die as mit dem delaſſenen tänezeiten, ſo waren ihnen j ich die Höchſtgrenzel ‚ jedoch durch die Höchſtgrenzen ziche Süangebunden. Gegen dieſen Mißſtand haben ſich g. ſtrafen— 9558 erhoben, die eine beſſere Anpaſſung der en die Geldſtrafe ausmachte, konnte man leichten Häufig war, namentlich bei jugendlichen zu einer 8 die Beobachtung zu machen, daß die Verurteilung ſtrafe abſolut keinen Eindruck mehr verurfachte. auch die Gerichte innerhalb des ihnen vom Ge⸗ Spielraums die Geldſtrafe höher faßten als in eld⸗ en Geldwert forderten. Dieſem Verlangen trägt 1. Januar 1922 in Kraft getretene„Geſetz zur wei Enſchrerung des Anwendungsgebiets der Geldſtrafen und zur Maſchinen, Möbel uſw.); 5. aus eeee mit lebendem und totem Inventar (nicht der Mehrwert, ſondern der ganze Wert jeden Teiles umſatzſteuerpflichtig); f 6. aus anderen neben der Landwirtſchaft betriebenen Gewer⸗ ben(Lohnfuhrwerk, Ackerei für Fremde, Gaſtwirtſchaft, Metzgerei, Fleiſchbeſchau, Schmiede⸗ und anderes Hand⸗ werk, Dreſchmaſchinenüberlaſſung, Deckgelder, Lehrgelder für Volontäre uſw.); 7. Aus Druſch⸗ und Ablieferungsprämien, Aufzuchtverträgen »(loweit Kaufverträge), Ueberlaſſung des Klee⸗, Gras⸗ uſw. Nutzens uſw.; Forderungen, Zinseinnahmen, Einnahmen aus dem Verkauf von Wertpapieren(§ 2 Nr.). Es ſind ferner frei Einnahmen aus ver⸗ pachteten oder vermieteten Grundſtücken. Die wichtigſte und in der Praxis am meiſten vorkommende Steuerbefreiung iſt die des ſog. Zwiſchenhandelsprivileg.(§S). Es handelt ſich hier um Lieferungs⸗ geſchäfte, bei denen der Steuerpflichtige nicht den unmittelbaren Beſiz überträgt. Ein Kunde beſtellt bei einem Geſchäftsmann Ware. Der Geſchäftsmann, der die Ware nicht auf Lager hat, wendet ſich an ſeinen Fabrikanten und beauftragt dieſen, die Ware unmittelbar an den Kunden zu liefern. Der Geſchäftsmann hat hier nicht die tatſächliche Verfügungsgewalt, den unmittelbaren Beſitz über die Ware erlangt. Infolgedeſſen ſind ſeine Einnahmen aus einem ſolchen Geſchäft umſaßſteuerfrei u. z. das geſamte Entgelt, e; 45 9—5 das er bekommt, ch ſein Verdienſt. Das iſchenhandels⸗ feabſichtgt ag 855 kurzen reiheitsſtrafen Rechnung. Es8. aus Gartenpflege, Kleintierhaltung und ſonſtigen ſelbſtän⸗ 8 tommt 8— 9 775 0 Katalog ſtrafen, A Idreifaches, Erhöhung des Strafmaßes bei Geld⸗ digen Geſchäften der Ehefrau; oder Muſter verkaufen und nicht von ihrem Lager aus, ſondern Jur A t ſchrq usdehnung des Gebiets der Geldſtrafen und Ein⸗ hhünkung der Freiheitsſtrafen. 1950 das Geſetz npaſſung der Geldſtrafen an die heutige Zeit hat dis au tandesrecht is z en eime zehnfache Entwertung des Geldes als Maß „wo ſte und daher den Höchſtbetrag der Geldſtrafen, über⸗ gehen 95 er liatehe oder Landesgeſetzen bei 1 Ver⸗ Nen e Für n böch ſ einfache mündliche ertretungen angedroht 125 auf das Zehnfache eleidigung betrug die ſe bisher 600 Mk. Nunmehr kann der Richter k. erkennen. Auch wo nach Reichsrecht oder Behörden z. B. die Polizei oder Beamte Geld⸗ nen, zu einem beſtimmten Höchſtbetrage androhen kön⸗ Muehend Diede künftig berechtigt, die zehnfache Strafe feſt⸗ anged ie neue Erhöhungvorſchrift gilt aber nicht, wenn ten Betrachte Geldſtrafe in dem Mehrfachen eines beſtimm⸗ as zeh Strafvorſiges beſteht. Die in reichs⸗ oder landesgeſetzlichen d fvorf riften vorgeſehenen Bußen werden gleichfalls um .⸗G.⸗B. oder den durch Körperverletzung Ge⸗ 1010 189 82 erhöht. Dem Beleidigten im Falle 1 25 ten ka di Umwand nem un damit nunmehr eine Buße bis zu 60 000 Mk. werden. Aus der Erhöhung ergibt ſich als notwen⸗ ge 55 c 3255 der Strafrahmen der Uebertretung künf⸗ k. ſtatt 150 Mk. ausgedehnt iſt und daß bei mehr 15 2 einer Geldſtrafe in die Erſatzfreiheitſtrafe nicht Tage 5 ſondern 150 Mk. als höchſter Betrag ek⸗ efängnis gleichgeſetzt werden. 9. aus Erlös für Ablieferung von Tieren an den Feindbund und aus Notſchlachtungen, bei Weinverkauf auch aus der Weinſteuer, da ſie einen Beſtandteil des Preiſes bildet. Endlich iſt ſteuerpflichtig der Eigenverbrauch. Un⸗ ter Eigenverbrauch iſt die Entnahme von Gegenſtänden aus dem eigenen Betrieb für den Selbſtverbrauch für ſich und die unterhaltsberechtigten Familienangehörigen zu verſtehen. Dazu gehören Kinder, Eltern und Großeltern, nicht aber Ge⸗ ſchwiſter u. Verſchwägerte des Betriebsinhabers. Die Frage, ob auch der Eigenverbrauch von Familienangehörigen, die innerhalb des landwirtſchaftlichen Betriebes des Unternehmers tätig und imſtande ſind, ſich ſelbſt zu unterhalten(Söhne und Töchter), umſatzſteuerpflichtig iſt, liegt z. Zt. dem Reichs⸗ finanzhof zur Begutachtung vor. Nach Weiſung des Reichsfinanzminiſters ſollen die Um⸗ ſatzſteuerämter mit den amtlichen Berufsvertretungen der Landwirtſchaft Normalſätze für erwachſene männleche Per⸗ ſonen über 16 Jahre aufſtellen. Der Verbrauch einer Frau und einer alten Perſon wäre nuch dieſer Anweiſung mit 80 Proz. des Normalſatzes anzufetzen und der Verbrauch der Kinder unter 16 Jahren je nach Alter mit 20 Proz. bis 80 Proz. des Normalſatzes. Ermäßigungen beim Anſatz des Eigenverbrauches ſollen auch nach der Anweiſung des Reichsfinanzminiſters eintreten bei Steuerpflichtigen mit großer Familie, ferner ſolchen mit ab Fabrik oder Groſſiſt die Kundſchaft beliefern. Handelsgeſchäfte, welche effektiv abgewickelt werden in dem Sinne, daß die gekaufte Ware poſit'v in die tatſächliche Verfügungsgewalt des Käufers ge⸗ langt, von dieſem„hereingenommen“ wird, ſind ſteuerpflichtig, wäh⸗ rend die Einnahmen aus den Handelsgeſchäften, die ſich ſozuſagen auf dem Papier abwickeln, bei welchen der Geſchäftsmann die ge⸗ kaufte Ware, ehe er ſie bei ſich einlagert, wieder verkauft, über die gekaufte Ware ſchon disponiert, ſolange ſie ſich noch bei ſeinem Lieferanten befindet, ſteuerfrei bleiben. Es iſt äußerſt ratſam, ſich ſogleich nach der Eintragung der Einnahme Klarheit zu verſchaffen, inwieweit die Einnahme ſteuerpflicht'g oder ſteuerfrei iſt und dem⸗ entſprechend im Kaſſabuch in einer beſonderen Spalte eine Bemer⸗ kung einzuſetzen. Bei Aufſtellung der Erklärung erfordert das Herausziehen der ſteuerfreien Beträge viel Zeit und Arbeit und mancher ſteuerfreie Poſten wird in der Eile überſehen. Umſatzſteuerfrei ſind nicht nur die auf die geſchilderte Weiſe erfolgenden Lieferungen eines ſelbſtändigen Unternehmers, ſondern auch die Lieferungen eines Kommiſſionärs u. z. ohne Unterſchied, ob eine Einkaufs⸗ oder Verkaufskommiſſion vorliegt. Nach der vom Reichsfinanzhof beſtätigten richtigen Anſicht ſind die Einnahmen des Kommiſſionärs bei direkten Lieferungen ganz ſteuerfrei, alſo ſowohl der Betrag ſeiner Komiſſion als auch der Betrag, welcher nur als eigentlicher Kaufpreis für die gelieferte Ware durch ſeine Hände geht. Anders verhält es ſich mit der Proviſion des Agenten. Dieſe iſt in allen Fällen umſatzſteuerpflichtig, auch in den Fällen, wo die Lieferung der Ware, welche er vermittelt hat, ein reiner Zwiſchen⸗ handel im Sinne des§ 7.St.G. iſt. Denn der Agent bekommt ſeine Proniſion nicht für eine Lieferung, ſondern für eine Leiſtung, Ne 5 1„nämlich für die Vermittlung des Geſchäfts und unter 8 7 fallen nur Hemſtraſen der Erhöhung iſt dann auch die Anwendung der ſog. Zwergbetrieben(3 Morgen) und bei Beſchränkung des Lieferungen, nicht aber Leiſtungen. Praktiſck iſt es alſo von Be⸗ bei denen erweitert worden., Es gab viele Strafhandlungen, Betriebes auf nur eine Kulturart, z. B. nur Weinbau. deutung, ob jemand ſeine Geſchäfte als Komt är d. i. Kauf oder konnte n bisher nur auf Freiheitsſtrafe erkannt werden Als Preiſe der zum Eigenverbrauch entnommenen Waren Verkauf im eigenen Namen oder als Agent zermittlung von ter Neſen F B. Diebſtahl, Urkundenfälſchung. Jetzt kann in mucf Won auf Geldſtrafe erkannt werden, allerdings un⸗ Monate Freitusſetſungen, daß der Täter nicht mehr als drei e lügig iſt Freiheitsſtrafe verwirkt hat, die Tat alſo gering⸗ ſbeae weden ſar daß der Strafzweck durch eine Geidſtrafe gelten die üblichen, den örtlichen Verhältniſſen entſprechenden Verkaufspreiſe. Nicht umſatzſteuerpflichtig ſind: Erlös aus Grundſtücksverkauf, Erlös aus Inventar beim Verkauf des ganzen Gutes, Einnahmen aus der Verpachtung und Ver⸗ Handelsgeſchäften für einen anderen abwickelt. Als Agent hat er immer ſeine Proviſion zu verſteuern, ohne Rückſicht darauf, ob er in den Beſiz der Ware kommt oder nicht. Als Kommiſſionär hat er entweder den geſamten Kaufpreis, den er erhält, zu verſteuern, menn er in den Beſitz der Ware kommt odber er hat nichts zu ver⸗ ſteuern, wenn er ſeine Geſchäfte ſo abwickelt, daߧ 7 eingreift. infach n kann. Dieſe letztere Beſtimmung wird nicht mietung von Grundſtücken und unmöblierten Wob nungen, ſeen Anſsche handhaben ſein. Welches iſt nach unſeren heu⸗ ferner ausbezahlte Verſicherungsſummen. Geſchäftliche oder ſecen ſon ungen der weck? Soll die Strafe ab⸗ häusliche Ausgaben dürfen an den umſatzſteuerpflichtigen Ein⸗ Rechtsfragen des Hlltags mwandlu ſie den Täter be ſerne Allerdings genügt zur nahmen nicht abgezogen werden, da die Roheinnahmen ohne derd n kanrs die Möglichkeit, daß der Strafzweck erreicht Rückſicht auf Gewinn oder Verluſt zu verſteuern ſind. Der Abſchluß eines Bertrages ohne Aunahmeerklärung. labe b er wirklich erreicht wird, kann dahingeſtellt Es beſteht Aufzeichnungspflicht, von der bis Ein Kaufmann hatte freibleibend eine Ware in einer Fachſchrift ch vor Eiile Vergünſtigung kann das Gericht auch auf die Ende 1924 nur landwirtſchaftliche Betriebe ausgenommen ſind, angeboten. Die Ware ſollte nur in Poſtpaketen zu 10 Kg. zum dusdeh aß des Geſetzes zu Freiheits trafen Verurteilten die im Jahre 1919 einſchließlich Eigenverbrauch nicht mehr Verſand kommen können. Es wurde ausdrücklich darauf hinge⸗ deeilten, kön u weniger als 3 Monate reiheitsſtrafe Ver⸗ als 40 000 Mark Einnahmen hatten. wieſen, daß jede beliebige Menge geliefert werden konnte. Ein as ilt auch fiün die Umwandlung in Geldſtrafe beantragen. Intereſſent telegraphierte darauf:„Erſuche um Zuſendung 9 geſeſſen iſt. .; Die Gel faaser delſee wird ferner durch allerhand Erleichterungen für den Reſt der Strafe, der etwa noch nicht ab⸗ eckung ſchmackhafter gemacht. Je nach den wirt⸗ dur Aahende en der Verurteilten kann das Gericht ſte doat unter V die Strafe 1 Strafe eine Friſt bewilligen oder geſtatten, n beſtimmten Teilbeträgen gezahlt wird. Vor ˖ orausnahme eines Gedankens der bevor⸗ aatsrechtsreform, eine neue Strafart Eingang Wtbeiteſtraf ie uneinbringliche Geldſtrafe kann ſtatt durch wirklich an Reter nn auoverſtehen iſt, fag an an ei „ die eine Arbe olerefer e durch freie Arbeit“ getilgt werden. Was dar⸗ 5 das Geſhe ſelbſt nicht. Offenbar itsleiſtung, die zwar auch als Strafe eiſtenden aber nicht entehrt wie die heutige Frei⸗ 5 Problem iſt neu, aber auch nicht ohne Wider⸗ ezweifelt, daß man die Arbeit eines Verurteilten einer frei i d reien geſtalten kann. Das Geſetz geht nicht 1% feadken ein. Es überläßt die nähere Regelung der der ng unter Zuſtimmung des Reichsrats. Schließ⸗ ee eine Neuerung hingewieſen. Kann nämlich wů werden muß 0 ſich die Die 1 n ch 9 10 darlen Iwech ſen, ſe leaten und anm gleich aß di un wohl das Gericht anordnen, daß die Voll⸗ fcpſ. kberhenla frelheikegreafe unterbleibt. Es tritt dann e weder die Geldſtrafe bezahlen noch die freie trägt er an dieſem Mangel kein Verſchul⸗ keine Strafvollſtreckung ein. Erſt wenn rde die nsverhöltniſſe des Verurteilten beſſern wür⸗ le Vollſtreckung der Geldſtrafe wieder aufgenom⸗ Neuerungen im einzelnen auswirken werden, ukunft zeigen. Der Reichsjuſtizminiſter be⸗ Geſetz als einen Wendepunkt in der Ge⸗ debdee ſeherde Ob er ſich in ſeinen Erwartungen hen wird? Finanzpolitiſch iſt das Geſetz be⸗ 10 es durch die Erhöhung der Geldſtrafen Be e r Einnabmen und durch die Einſchränkung abtraſen eine Minderung der Ausgaben bringt. dre es, wenn die Milde der Beſtrafung die in Strafgeſetz weiter untergraben würde. von Umſaßzſteuer der Candwirte. enband bad. landwirtſchaftl Genoſ⸗ 95 in Karlsruhe gehen uns die nachſtehen⸗ gen mit der Bitte um Veröffentlichung zu, die 10 5 den Wuſſteuonelgen, den Landwirtſchaft Treibenden eine rich⸗ Die Einnahmen(Entgelte) ſind fortlaufend mit„Tinte in ein Buch oder Heft einzutragen, das zehn Jahre lang aufzu⸗ bewahren iſt. Wird die Buchführung über die umſatzſteuer⸗ pflichtigen Einnahmen unterlaſſen, ſo kann das Finanzamt ohne weiteres den Umſatz ſchätzen. Eine Freigrenze gibt es nicht mehr. Nach Weiſung des Reichsfinanzminiſters ſollen die Fälle, in denen ſich Landwirte über das Verhalten von Umſatz⸗ ſteuerbehörden bei der Veranlagung beſchwert fühlen, mög⸗ lichſt durch mündliche Rückſprache der örtlichen land⸗ wirtſchaftlichen Berufsorganiſation mit dem Vorſitzenden des Umſatzſteueramtes erledigt werden. Zur Warenumſatzſteuererklärung. Die im Monat Januar für das Jahr 1921 abzugebende Umſatz⸗ ſteuererklärung gibt Anlaß, die wichtigſten ſteuerſreien Umlätze nochmals kurz herporzuheben. Vielfach wird von den Geſchäfts⸗ leuten die Jahresendſumme der Einnahmeſeite ihres Kaſſabuches an⸗ gegehen und die im Steuerformular geſtellten Fragen nicht oder nicht vollſtändig beantwortet. Beides hat inſofern Nachteile zur olge, als damit vielſach Umſätze verſteuert werden, die der Um⸗ fa teuer nicht unterliegen. Veiſpielsweiſe ſind alle Einnahmepoſten, dis auf vorgelegte Beförderungs⸗ und Verſicherungskoſten entfullen, kein Entgelt im Sinne des Umſatzſteuergeſetzes und darum von der Steuer frei. Betont werden muß, daß nur tatſächlich verauslagte Frachtkoſten hierher fallen. Der Verkäufer, der frei Empfangs⸗ ſtation liefert, kann die ihm entſtandenen Frachtkoſten nicht abſetzen, weil er ſich zur Tragung der Verſendungskoſten ja verpflichtet hat. Der Kaufpreis einſchließlich Frachtkoſten bildet hier das Entgelt für die Lieferung der Ware und die von ihm übernommene Ver⸗ ſandpflicht. Beim Verkauf frei Verſandſtation dagegen können die etwa in Rechnung geſtellten Frachtkoſten oder Pörto abgeſetzt werden. Ferner iſt zu beachten, daß die in Einnahme enthaltenen Summen für die Verpackung von gelieferten Waren gleichfalls von der Umſatzſteuer befreit ſind, wenn die Verpackung wieder zurück⸗ genommen und der hierfür in Rechnung geſtellte Betrag den Kun⸗ den gutgeſchrieben wird. Ferner kommt es vor, daß Einnahmen, die mit dem Geſchäft als ſolchem nichts zu tun haben z. B. aus privaten Verkäufen durch die Kaſſe laufen. Auch dieſe Einnahme⸗ poſten ſcheiden für die Beſteuerung aus, da ſie nicht für Umſätze innerhalb des Gewerbes erzielt ſind. Als Umſatz ſind weiter nicht anzuſehen die Einnahmen aus Schadenserſatzanſprüchen z. B. ſeitens der Poſt für verloren gegangene Sendungen, die Einnahmen aus Schadenserſatzleiſtungen von Verſicherungsgeſellſchaften z. B. für Diebſtahl oder Brandſchaden. Da im Steuererklärungsformular nur nach den gegen Entaelt ausgeführten Lieferungen oder Leiſtungen gefragt iſt, ſo ſind alle die vorherbezeichneten Einnahmen im For⸗ mular nicht anzugeben Nun iſt nicht geſagt, daß die etwa ver⸗ offerierter Ware in Poſtpaketen, Nachnahme expreß, ſenden Sie mir einige 100 Kilo.“ Daraufhin wurden zwei Lleferungen auf den Weg gebracht. Die eine wurde eingelöſt, die andere ging durch ein Verſehen zurück. Auf nochmaliges, wörtliches Angebot lehnte der Käufer die Annahme ab, da inzwiſchen der Marktpreis erheblich gefallen ſei und er überhaupt nicht zur Abnahme verpflichtet ſei, da ein rechtsgültiger Vertrag nicht zuſtande gekommen ſei. Das Reichsgericht war jedoch anderer Anſicht und verurteilte ihn zur Abnahme bezw. Schadenserſatz wegen Nichterfüllung. Es führte dazu aus: Das Inſerat des Verkäufers war nur eine Aufforderung, eine Offerte zu machen. Da ferner das Telegramm des Käufers leine irgendwie beſtimmbare Menge der Ware angaben, iſt der hier Gfferte d Fall nicht mit dem Fall einer freibleibend beſtimmten fferte des Verkäufers und eines ihr angepaßten Antwortſchreiben eines Käufers gleichzuſtellen. Ein Vertrag konnte nicht ſchon durch Stillſchweigen auf die Beſtellteleramme des Käufers geſchloſſen werden, vielmehr mußte noch etwas weiteres hinzukommen, damit der Vertrag rechtsgültig zuſtande kam. Nicht nötig war allerdings eine ausdrückliche Annahme. Dadurch, daß der Käufer die ſtarken Preisſchwankungen unterliegende Ware expreß beſtellte, hat er auf eine ihm gegenüber abzugehende Erklärung der Annahme verzichtel⸗ Nötig war nur, daß der Annahmewille des Verkäufers nicht rein intern bliebe, ſondern ſich in einer Handlung äußerte, die die Zu⸗ ſtimmung von dem dem Käufer vorgeſchlagenen Vertrage ergab. Eine ſolche Handlung nahm der Verkäufer vor durch die Aufliefe⸗ rung der Poſtpakete. Dieſe Auflieferung war nicht bloß'ine Vor⸗ bereitung der Annahme, vielmehr tat der Verkäufer damit alles, was ihm zur Ausführung des Vertrages oblag. Auch durch den Umſtand. daß die Sendungen in der Zwiſchenzeit zwiſchen der Auf⸗ gabe zur Poſt und der Ankunft beim Käufer noch widerrufen wer⸗ den konnte, wurde das Zuſtandekommen des Vertrages nicht ge⸗ hindert Nich! einmal der Widerruf ſelbſt hätte dieſe Rechtslage herbeiführen können. Es wäre immer dabei verblieben, daß mit der Abſendung der Vertrag geſchloſſen war. Hat die Poſt die Nach⸗ nahmeſendungen zurückgehen laſſen, ohne ſie dem Käufer vorzu⸗ zeigen, ſo iſt er mangels eines tatſächlichen Angebots, das er hätte annehmen können nicht in Verzug geraten. Allein der Verkäufer hat ihm in dem Briefwochſel die Ware wiederholt angeboten. Daß das verſpätet geweſen iſt, kann nicht geltend gemacht werden, denn an dem Mißlingen des erſten Angebots war Verkäufer ſchuldlos und die Gefahr der Verzögerung des Transports hatte der Käufer zu tragen. Es genügte bei dieſer Sachlage auch ein wörtliches Angebot, da der Käufer erklärt hatte, die Ware zu dem bedungenen Preiſe nicht annehmen zu wollen.(Aktenz. 11 68/21). Sparkaſſen und Kapital-Berkehrsſteuer. Nach dem vom Steuerausſchuß des Reichstags gefaßten Be⸗ ſchluß ſollen die Sparkaſſen nur inſofern als Händler anzuſehen ſein, als es ſich um Anſchaffungsgeſchäfte über Schuldverſchreibungen der im§ 52 bezeichneten Art handelt. Nur hinſichtlich dieſer Ge⸗ ſchäfte ſollen ſie zum ermäßigten Satz der Händlergeſchäfte beſteuert ihrer Umſa ſteuererklärun u ermöaglichen. bleibende Summe als ſteuerpflichtiger Jahresümſatz zu betrochten werden. Mit dieſem Beſchl at der St A E kiegen 8 iſt Auch unter dieſen Einnahmen können ſich noch ſteuerfreie keit der Spartaſſan aun 105 Merta van e N. Die Um inien zugrunde. 2 umſäze befinden. Zur Feſtſtellung derſelben enthält das eingeſchränkt. Es bleibt dabei ganz unbeachtet, daß bereſts zahl⸗ 8 d atzſteuer iſt eine Verbrauchs⸗ und Verkehrsſteuer. eine Reihe von Fragen Ein Klarwerden über den dieſer reiche öffentliche Sparkaſſen namenklich im Weſten mit Genehmi⸗ arakter d 1 teuer i lgende Fragen und ihre ſorgſame Beantwortung würde vielfach eine nicht gung der Aufſichtsbehörden den An⸗ und Verkauf ſämtlicher börſen⸗ aus Vaerpflichtige i er Umſatzſteuer ergeben ſich folgende geriige Steuererſpanis einbringen. Nur die wichtigſten dieſer um. gängiger Wertpapiere für ihre Kunden vermitteln. Die Aufnahme erk on ˖ ſatzſteuerfreien Einnahmen ſeien genannt: dieſes Geſchäftszweiges durch die Sparkaſſen iſt eine wirtſchaftliche Jagöbeschafe. Zie en aller Art(Pferde, Milch⸗ u. Zucht⸗ Es ſind dies vor allem alle Einnahmen aue Umſätzen aus dem Notwendigkeit. Selbſtverſtändlich kommt bei dem Geſchäft ein eute uſw) gen, Gänſe, Hühner, Tauben, Kaninchen, Ausland und aus Umſägen, die unmittelbar ins Ausland erfolgt Riſiko für die Sparkaſſen nicht in Frage, da der Ankauf nur er⸗ * ſind F 2 Nr.). Umiſatz ins Ausland liegt aber nur dann vor, folgen darf, wenn volle Deckung vorhanden iſt. 5. Seife. Nr. 29. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag- Uusgabe.) Miktwoch, den 18. Januar 192² +5 Börsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 17. Jan. An der heutigen Börse stellten sich chemische Industrie-Aktien wesentlich höher. Anilin 575 G. und Westeregeln 3100 G. Benz wurden zu 640% gehandelt, ebenso Cementwerke Heidelberg zu 720%, Rhein. Elektrizitäts- aktien zu 635% und Zuckerfabrik Waghäusel-Aktien zu 765%. Von Versicherungsaktien standen Frankona zu 1750 und Württembergische Transport-Versicherungs-Aktien zu 1950 I Verkehr. Rheinische Hypothekenbank, Mannheim. Kurs an der Frankfurter Börse vom 17. Januar. % Bhein. Hyp.-Pfandbrlefe alte 99.25 bg. J 4% Rh. Hyp.-Komm. unkb. b. 1923 84.— g. 4% kdb. ab 1924 100.— g. 4%„ unkb. b. 1924 97.—B. * 4%„„ küb. ab 1931 101.— 5g. 4%„ 35 kdb. ah 1931 99.50 g. 3720%„,„ verlosbar 80.50 bg. 3¼% 8 Oblig. 75.— ög. 3720%„ unvlb.(ab 1914 kdb.) 78.50 bf. Berliner Wertpapierbörse. Dividenden-Werte. Transp.-Aktien. 16. 17. 16. 17. Sohantungbann.. 494.— 485.— deorgs-Marlenn... 389.1039. Alig. Lok.-u. Strafenb. 300.— 285.— dermanla... 79.— 640.— Ar. Berl. Straßenbdb.—.——.—] derreshelmer Glas.. 1349.— 1390. Sudd. Eisenbannn 220. 205.— goldschmidt, Th.. 19038.— 1045.— Oest. Staatselsenb. 289.— 300.— Arltzner Rasochlnen.. 883.— 1000— Saftimore and Ohlo. 5610.——.— Grün& Blifinger. 675.— 670. Prinz-Helnrichbahnn—.——— Hannov. Masoh. Egest.. 2500.— 2500 .-Austr. Dampfsoh. 538.— 531.— flannov. Waggonfabr... 1029.— 1025.— Hamb.-Amerlk. Fakett. 421.25 415.— flarkort Braw.. 1810.—.— Hamb.-Slldam.'sch.. 630.— 655.— farpener Fergtau. 1335.— 1420.— Hansa Dampfson..—. 405.— Hlipert Maschfnen.. 525.— 649.75 Norddeutsone LIoya. 401.— 393.— Hlrsch Kupfer 210. 711.— Höchster Farbwerke. 553.50 549.— Bank-Aktien. Hossch Elsen u. St. 1125. 1152.— Barmer Bankverein—.— 271.—] Hohenlohe-Werke. 65670.— 710.— Berlinerkandels-Ges. 450.— 445.—] Humdoldt Rasohlnen 650.— 630.50 Comm.- u. Prlyvotbank 297.— 295.— Hüttenw. O. W. Kayser. 605.— 615.— Darmstädter Bank. 285..—Kallw. Aschersleben. 950.— 1000.— Deutsohe Bank... 465.— 468.—]Kattowitzer Bergbau.. 340.— 949.— Diskonto-Commandlit.. 415.— 415.—] Köln-Rattweller 760.— 730.— Dresdner Bank 320.— 327. gebr. Körting 681.— 690.— Melninger Hypothekbk—.——.— LKosthelmer Zellulose. 520.— 502.— Mitteld. Kredltnank... 297.— 292.—Lahmeyer& 0o0.. 499.— 439.25 NMatlonalbk..Deutsohl. 290.——.—] Laurahltte 900.— 350.— Jesterreloh. Kredit.. 109.50 105.Leopoldshal... 3959.— 4099.— Ralobshbank. 197.— 198.— ee—*— nke& Hofmann.. 950.—.— ucktistrie-Aktlen. Tudwig Loewe& Co. 367.— 851.— Aboumulat.-Fabrlk.. 348.— 612.—] Lothringer Hutte. 750.— 800. dler&à Oppenhelm 1325.— 1375.—-']Lothr. Portl. Cement. 720.— 790.— Allerwerke„ 509.50 619.50 Ludensoheid.. 349.— 310. .-G. Anil. Treptow„560— 547.75 Magirus.-G.. 620.— 601. Igem. Elektr.-des. 700.— 700.—] Mannesmannröhren„. 1380.— 1420.— ngio-Continental... 1205.— 1290.—Obersohl. Eisenb.-3Bd. 7335.— 739.— A0sb.-Nürnb. Masch... 1201.— 1208.— do. Eigenindustrle.. 618.— 610.— adlisohe Anilig... 577.— 577.—] do. KoRSwerke 1810.— 1891.— orgmann Elektr. 365.— 900.—] Orensteln& Koppel.. 355.— 965.— erl. Anhalt. Nason. 650.— 681.— Fhönlx Zergbau. 970.— 1004. erliner Elektr. 669.— 800. Relsholz Papierfabr.. 650.— 645. . Masch..SchWarzk.. 1030.— 1085.— fheln. Sraunkohle. 1125.— 1269.— ing ürnberg... 574.— 530.25 f Rhein. Elektr. 630.— 639.— smarokhütte—.— 2450. Bhn. Metallw. Vorz. 15.— 452.— Johumer Gubstahl.. 382.— 35.— fthein. Stahlwerke. 1071.— 1120 br. Böhler&(OO.—.— 1220.—]Rlebeok Montan 1490.— 1440.— aunk. u. Brikettina.. 350.— 900. Rombacher Hutten 708 700.— omer Vulkan. 1230.—- 1350.—] Rosttzer Braunkohlen. 1295.— 1259 cown, Boveri& 0 0.—.——.—] Rositzer Zudker.. 933.— 950— Zaderus Eisen.. 715.—. 700.—] Rütgerswerke.. 321.— 629 Inemisohe Griesheim 633.— 689.— Sachsenwerk.. 552. 552.59 nem. Heyden 800.— 300. Sächs.-ußstahl Döhlen. 1475.— 1500.— nemische Weller. 565.— 548.— Hugo Sohnelder 670.— 660.— Snemisohe Albert.. 1370.— 1394.—] Sohuokert&(o. 640.— 611.— ongordla Sergbau—.——. Siemens& Halske. 772.— 780.— Imler Motorenn.. 500.50 499.—Stoewoer.075.— 1095— uer Gas 529.— 532.— Südd. Imobillen— 205.— oh-Luxemburg.. 849.— 865.— Telephon Zerllner 825.— „-Uebersee Elektr.—.——.—[Thale Eisenhutte— 3375.— dSoh. Eisenb.-Sign. 582.— 569. Tonwaren M²esloonpb 960.— utsche Erdül!!. 1675.— 2025.— Türklsche Tabakregle—.— Soh. dasglühllcht.——.— nioaw. Berlin-Mhmům...— Asoh. Gubstahlkugel. 389..— 599.—. Ver. Chem. Elsenhütte.. 1050— 1009. dutsohe Kallwerke. 1385.— 1380.Ver. Dtsoh. NMiokelwW.. 1045. 1043.— autsche Steinzeug. 350.— 950.—] Vereln. Fränk. Sohuhf. 638.— 630.— Waffen u. Munitlon.. 1250.— 1259.— Ver. Glanzstoffe. 3200.——.—. soh. Wolle 1715.— 1740.—V. Stw. Zypen& WIs.. 4020.— 4009.— Arkoppwerke.. 329.— 810. Vogtländ. Masohlnen. 539.— 500— ynamit Trust 640.— 631.—] Waaderer-Werke 490.— 1495.— gorfelder Farben 383.— 561.—] Westeregeln Alkall.. 3099.— 3000 ektr. Lioht u. Kraft. 511.— 501.— Westf. Eisen u. DPraht. 600.— 600— . f. e. Unt.(Zurich)—.—.—Zellstoff Waldfoff... 785. 785. sohweller Bergwerk.. 735.— 701.— Deutsch-Ostafrlka„ 381.— 381. eldmühle Papier.. 830. 910.—] Neu-Aulnean 57.— 570.— rolten& Gullleaume. 969.— 350.—Otavl Hinen u. EIsondz. 775.— 791. rledrichshütte—.——.— dd. Genuflscheln... 765.— 790 Gaggenau Vorz. 710.— 690.—] Deutsohe Petroleum. 1899.— 1575. Gasmotoren Deutt 660. 655.— POomona 4200.— 4300— Gelsenklroher Zergw. 370.— 397. Heldburg.. 600.— 330.— „ 710.— 710.— I Benzzz„ 640.— 620.— Belsenkiroh. dußstahi⸗ . Devisenmariit Ein Dollar= 190.. Mannheim, 18. Jan. Im heutigen Frühverkehr lagen die Devisenkurse fest. Am hiesigen Platze wurden tolgendle Geld- Kurse genannt: Holland 7000, Kabel Newyork 190, Schweiz 3700, London 810, Paris 1550. Die Reichsmark kam heute früh schwächer aus Newyork. Gegenüber den gestrigen Notierungen ist heute ein wesentlichen Anziehen der Kurse festzustellen. Zürich. 18. 17. In Franken) JJĩ ĩ„ 20 2 Itallen 22.585 22.55 Men Brüssel 4035 40 40 A³˙AAA A• 3.55 8 6⁵5 Kopenhagen„„ 103 25 103 25 Holſandg. 139.50 189.50 Stookholm„„„ 123.50 129 25 New Vork..15.15 Ohristlania„„„„ 60.50 60.50 London 2 21.27 21.77 Madrid 2 27.—.25 Parls„ 42.25 42.20 Buenos Alres. 172.— 172.30 Amsterdam. 16. 17. in Gulden) Wechsel a. London 11.49 11.48 Weohsel a. Stockholm 87.70 67.25 „„ Borlie.483.48 77„ Chrlstlania 42.60 42.40 5„ Paris..45 22.37 10„ New Vork.71.71 „ u„ Sohwelz 52.82 52.85 2„ Brüssel 21.47 21.40 55„ Wen.10.09—5„ Madrid.40.72 40.75 0„ Kopenhagen 54.25 54.45*„ Itallen 11.97 11.90 Kopenhagen. 18. 17.(iu Kronen) Slohtw,.* Hambur.78.22 Siochtw. a. London 21.20.14 5„ Amsterdam 185.— 194.50 5„ Parls...20 41.10 21„ Sohwelz 97.50 97.35 0„ Antwerpen. 39.50 39.25 „ New Vörk.01.00 5„ Helsiagfors.50.50 Stockholm. 18. 17. in Kronen) Stohtw. a. Berlin.20.20 Stiohtw. a. London 17.— 17.— 17„ Amsterdam 148.— 148.—„ p FPärlis. 33.— J. 10 15„ Sohwelz.. 79.— 79.I5„ Brllssel.. 32.— 32.— 70„ Washington.02.05 155„ Helsingfors.55.60 New Vork, 17 Januar(WS) Devisen. 16. 17. Spanlen 15.— 14.95 Frankrelon.21.13 Sohwelz 19.42 19.40 Itallen.41 435 Belglen.52.82 England.23.22 Deutschland.54.52 Stuttgart, 18. Jan.(Eig. Drahtb.) Ein Gesetzentwurf des württembergischen Staatsministeriums sieht die Befugnis der Württembergischen Notenbank vor, das Notenkontingent von 50 auf 70 Mill. zu erhöhen. Der Stuttgarter Zeitungsverlag G. m. b.., der haupt- Sächlich das,Stuttgarter Neue Tageblatt“, die„Württemberger Zeitung“ und die„Cannstatter Zeitung“ herausgibt, hat das Stammkapital auf 5 Mill. 4 erhöht. 5 Handelsblaſi des Zum Zusammenbruch der Pfälzischen Bank. Vom Vertrauensausschuß der Pfalzbank-Aktionäre. Von unserem Münchener Mitarbeiter erhielten wir heute krüh folgende drahtliche Mitteilung: ( München, 18. Jan.(Eig. Drahtb.) Zu der letzten Generalversammlung der Pfalzbank in Ludwigshafen wird heute den„M. N..“ aus Nürnberg aus Kreisen der Interessen- vertretung der Aktionäre u. a. geschrieben:„Die von Rechts- anwalt Dr. Arnold aus Nürnberg geführte Interessenver- einigung von Pfalzbank-Aktionären betrachtet das Ergebnis der Generalversammlung vom 9. Januar als vollen Er- folg. Die Oppositionspartei hat diée Einsetzung eines Ver- trauensausschusses von Aktionären erreicht mit der Aufgabe, die Verhältnisse, insbesondere die Bilanzen, Revisionsberichte, Verlustziffern und Aktivwerte, namentlich auch die rechtliche und wirtschaftliche Tragweite des Interessengemeinschafts- vertrages mit der Rheinischen Creditbank und des Unter- stützungsvertrages mit der Deutschen Bank eingehend zu prüfen, da erst dann es möglich sei, zu den gemachten Vor- schlägen Stellung zu nehmen. Dieser Beschluß der Oppo- sitionspartei konnte keine Aenderung erfahren. Die Interes- senvereinigung wird ihre Aktion fortsetzen und auch in der kommenden Generalversammlung mit der gleichen Energie und Tatkraft, die sie bisher gezeigt hat, ihr Ziel weiter ver- fechten. Ihre Aktion ist dadurch wesentlich erleichtert, daß die meisten an sie angeschlossenen Aktionäre die Vollmacht für die kommende Generalversammlung schon erteilt haben. Der Inhalt der nunmehr bekanntgewordenen Verträge mit der Rheinischen Creditbank vom Januar 1911 und der Unter- stützungsvertrag betr. die Hilfsaktion der Deutschen Bank und der Rheinischen Creditbank verbessert die Lage der Oppositionspartei nicht unerheblich. Die Interessenvereinigung beabsichtigt dennoch, jedenfalls noch vor der Generalver- sammlung am 17. Februar, in einem umfassenden Rund- schreiben eingehend über den Stand der Verhältnisse zu berichten und dieses an alle Interessenkreise zu versenden. Erforderlichenfalls sollen auch noch Aktionärver- sammlungen abgehalten werden. Der von der General- versammlung eingesetzte Vertrauensausschuß hat in- zwischen seine Arbeit aufgenommen. Er hat beschlossen, seine Verhandlungen vorerst streng vertraulich zu be- handeln.“ Die Pfalzbankfrage vor dem Staatshaushaltsausschuf des bayerischen Landtags. Der Staatshaushaltsausschuß des bayerischen Landtags begann in seiner gestrigen Sitzung den Etat des Handels- ministeriums mit einer Aussprache über die schwebenden Fragen der Handels- und Wirtschaftspolitik. Dabei wurde u. a. auch die Frage des zukünftigen Schicksals der Pfälzi- schen Bank mehrfach erörtert. Abg. Dill.(BB.) betonte die Notwendigkeit der Erhaltung der. Bank im Interesse des bayerischen Wirtschaftslebens. Abg. Held(BB.) setzte sich ebenfalls für die Aufrechterhaltung der Pfalzischen Bank ein. Die Kontrolle dieser Bank sei unglaublich leichtfertig gewesen. Die Aufsaugung kleiner Bankbetriebe durch einige wenige Großbanken sei eine ungesunde Entwiceklung. Es sei zu erwägen, ob nicht die bayerischen Banken eine Art Kon- zern bilden sollten, um solchen Vorkommnissen zu be- gegnen. Zur Frage einer etwaigen Geschäftsaufsicht bei der Pfalzbank. Von Rechtsanwalt Dr. Schulz, Ludwigshafen a. Rh. Der Verlauf der am 9. Januar 1922 stattgefundenen Gene- ralversammlung der Pfalzbank-Aklionäre hat gezeigt, daß nunmehr alles davon abhängt, ob eine Einigung zwischen den„Rettungsbankené einerseits und den Aktio- nären andererseits zu erwarten ist. Was wird geschehen, Wenn eine derartige Einigung nicht zustande kommt und die nächste Generalversammlung die Anträge dor Verwaltung auf Fusion oder Liquidation ablehnt? Die Gläubiger ver- langen alsdann Bezahlung. Ueberschuldung bezw. Zah- lungsunfähigkeit liegen im Falle der Ablehnung der Verwal- tungsanträge vor. Nach zwingender gesetzlicher Vorschrift müßte in diesem Falle der Konkurs eröffnet werden. In der Generalversammlung ist von verschiedenen Seiten erklärt worden, daß der Konkurs sogar in diesem äußersten Falle vermieden werden könne; es würde und müßte die Pfalzbank alsdann unter Geschäftsaufsicht ge- stellt werden. § 1 der Verordnung über die Geschäftsaufsicht stellt als Voraussetzungen der Zulässigkeit einer Geschäftsaufsicht drei Erfordernisse auf, 1. Antrag des Schuldners beim zuständigen Gericht, 2. Eintritt des Konkursgrundes als Folge des Krieges, 3. Behebbarkeit des Konkursgrundes durch Wegfall der Kriegsverhältnisse oder durch Ausgleich mit den Gläubigern. 5 Der Antrag auf Geschäftsaufsicht kann also nur durch den Schuldner selbst gestellt werden. Ein Antrag von Seiten eines Gläubigers oder gar eines Aktionärs ist unzulässig. Fraglich ist es, ob die Wei weiteren oben erwähnten Voraus- setzungen vorliegen. § 1 der erwähnten Verordnung bestimmt, daß nur der- jeninge, der infolge des Krieges zahlungsunfähig ge- Worden ist, die Anordnung der Geschäftsaufsicht beantragen kann. Nur bei äußerst weitgehender Auslegung dieses Wort- lautes wird man sagen können, daß die verfehlten großen Devisenspekulationen, die die ungeheuren Verluste zur Folge hatten, eine Folge des Krieges selen, da nur wiederum infolge des Krieges die starken Valutaschwankungen möglich sind. Selbst wenn man aber die Ueberschuldung der Pfalzbank ganz allgemein als eine Folge des Krieges ansehen will, so liegen zweifellos die weiteren vom Gesetz verlangten Voraus- setzungen nicht vor.„Jede Geschäftsaufsicht erstrebt, wie schon der Titel der Verordnung sagt, die Abwendung des Konkurses. Ein notleidendes, aber noch lebensfähiges Unter- nehmen soll dem Schuldner, den Gläubigern und der Allge- meinheit zum Nutzen, unter der unparteiischen Kontrolle eines Dritten durch die Fährnisse der Zeit hindurch einer dauernden Gesundung zugeführt(saniert) werden“.(Professor Jäger J. W. 1917 S. 68 ff.) Es muß daher Aussicht auf Rettung bestehen, d. b. Aussicht, daß der Konkursgrund znach Wegfall der Kriegsverhältnisse behoben oder der Kon- kurs durch ein Ueberemkommen mit den Gläubigern abge- Wendet werde“.(Jäger a. a..) Es liegt auf der Hand, daß aft noch l lange Jahre unter den die deutsche Weinbrandmarke General-Vertretung und Fabriklager: Moncdorf& NMeltert, Karisruhe l.., Fernruf 4993. Mannheimer General-Anzeigef 7 2 t0 Folgen des Krieges zu leiden haben wird. Selbst die günslig, Veränderung der wirtschaftlichen Verhältnisse wird à bauk Zahlungsunfähigkeit bezw. Ueberschuldung der Pfalz nicht mehr aus der Welt schaffen können. le Dem Antrag auf Geschäftsaufsicht könnte daher im bieh der Pfalzbank nur dann stattgegeben werden, wenn Kusseg besteht, daß der Konkurs durch ein Uebereinkom mit den Gläubigern abgewendet werden kann. 9 des Schuldners ist es, das Gericht davon zu überzeuge al b das Gelingen einer Gläubigerübereinkunft bestimmten 0⸗ zu erwarten steht. Die Schulden der Pfalzbank aus Hdg korrent usw. betragen rund 1,4 Milliarden, wozu noc kten, 380 Millionen Devisenverluste kommen. Gläubiger dune nach dem, was die Generalversammlung ergeben hat, Wem in der Hauptsache die beiden Rettungsbanken sein. bneh diese Rettungsbanken einen Vergleichsvorschlag ablehigt womit wohl gerechnet werden kann, wenn ihr Fusionsang% von der nächsten Generalversammlung abgelehnt Wirc g, werden sich die Mehrheiten, die S 37 der Verordnung derl. Geschäftsaufsicht zum Abschluß eines Vergleichs erſe n voraussichtlich nicht finden. 8 37 bestimmt nämlich, da Abschluß des Vergleichs erforderlich ist, daß- den 1. die Mehrzah! der beteiligten Gläubiger Vergleiche zustimmen, 2. die Gesamtsumme der Forderungen der zustimmenle Gläubiger wenigstens drei Vierteile der Gesamts der Forderungen der beteiligten Gläubiger beträgt aer Falls also die Rettungsbanken über mehr als 20% Forderungen verfügen, und dies ist zweifellos der Fall gegen deren Willen ein Vergleich nicht abgeschlossen Weé Es besteht daher kaum Aussicht, daß dem Antrag àu ball ordnung der Geschäftsaufsicht von Seiten des Gerichts 5 gegeben werden kann. Diesem Antrag kann umsowWelzſts stattgegeben werden, da im vorliegenden Falle die Gesel gg aufsicht, selbst wenn ein Vergleich zustande käme, afahte mehr zu einer dauernden Sanierung der Pfalzbank e Wird. Die Geschäftsaufsicht aber lediglich zu dem eicht zu verhängen, um während der Dauer der Geschaltsaulzu. etwaige Schadensersatzprozesse gegen Vorstand und ⸗ sichtsrat zu führen, oder die Frage der Auslegung des In⸗ schen Pfalzbank und Rheinischer Creditbank bestehendzgen teressengemeinschaftsvertrages im Prozeßwege zu 11 geht nach dem klaren Wortlaut und nach dem Sinne des setzes nicht an. Nach 8 66 der Verordnung müßte in einem gerafife Falle das Gericht wohl auch eine bereits verhängte Gescht ſhr aufsicht nachträglich aufheben, da die Voraussetzunge ren, die Anordnung der Geschäftsaufsicht nicht gegeben Aabren, Käme es jedoch trotz alledem zu dem Vergſeichsverfae 50 müßte dieses Vergleichsverfahren eingestellt werden, rdor der Schuldner feststehendermaſſen die zur Annahme erfo liche Mehrheit nicht hat erreichen können. itere In allen diesen Fällen wäre der Konkurs die weilche Folge. Die Eröffnung des Konkurses kann also dure wWel⸗ Geschäftsaufsicht wohl verzögert, aber nicht vermieden den. Würde die Geschäftsaufsicht eröffnet, späterhin sten aufgehoben, so Wwären dadurch nuz unnötige große Un oslel entstanden, da im späteren Konkurse die gerichtlichen K. Wie der Geschäftsaufsicht und des Vergleichsverfahrens 77 die Geböhren und Auslagen der Aufsichtspersonen als 50 kosten(5 58 der Konkursordnung) zu behandeln sind.“ Aus- der Bekanntmachung über die Geschäftsaufsicht.) Da die übung der Geschäftsaufsicht im vorliegenden Falle ein Elich reiches Personal erfordert, dürfen die Kosten unbedenſgzch nach Millionen geschätzt werden. Sollte qde Geschäftsaus ja gar beabsichtigen, das Unternehmen zu sanieren— ecke der Zweck der Geschäftsaufsicht ist— und zu diesem Viche den Geschäftsbetrieb weiterführen, müßte sie das zhlr Joch Personal lange Jahre weiter beschäftigen und würden del- nur die vorhandenen Aktiven in Anspruch nehmen, ohne kö, selben durch neue Geschäfte weitere Mittel zuführen Daut nen. Oder glaubt man vielleicht, daß sich während der, 0* der Geschäftsaufsicht die Möglichkeit ergeben werde, der n⸗ trieb in gewinnbringender Weise fortzusetzen? Die Auft, ein⸗ erhaltung des Betriebes würde daher in diesem unwahrscnge⸗ lichen, bei den vorhandenen Verhältnissen aber nach Asicht setz einzig möglichen Fall die Kosten der Geschäftsau ins Ungeheuerliche wachsen lassen. Aus alledem ergibt sich, daß die Geschäftsaufsicht 1. nach dem Gesetz nicht zulàssig und 2. daß, wenn sie trotzdem bestellt würde, sie zu praktischen Endzwecke führen kann. die Nach der/ganzen Sach- und Rechtslage müssen dab git Aktionäre damit rechnen, daß sie in einem etwaigendescicht aufsichtsverfahren auf Befriedigung ihrer Ansprüche rechnen können. gene Deshalb kann ich auch hier nur den von mir in der men/ eeee bereits vertretenen Standpunkt einne Ver/ daß nicht eine blinde Opposition gegen die Anträge de gen waltung, sondern lediglich gütliche Unterhandlünhße⸗ mit den Rettungsbanken zu einem einigerma kriedigenden Ergebnis führen— ̃ 8 Wasserstandsbeobachtungen im Monat fanus keinen 15 Pegeſstation vom Datum gemorkunf ghein 13 l15. 16 7 21 6 gonusterinse 125 1851 1½ 1% 1½2 gbene ebi. 2, 2½0% aeee Haxau: 438½½ 70 2 Laene Mannheim 4f 502.0 335.0 4 Borgez Uhe Baiaa 2 11 117 72˙ 5bh, 2 Uüg „ 4 4 2 22½ fch 2 feis e 408 370%7 uaohim. vom Neckar: 7 Uhf Mannhem 340.01.33.80.40.19 Vorm 7 Uht Hiellbronn..50 685 90 074 Mannheimer Wetterbericht vom 18 Januar morgens 7 Uhr. Nachle Barometer: 750, mm. Thermometer:—.40 C. Niediigste Temperatg lite 0,7 C. Höchste Temperatur gestern:.80 C. Niederschlag:“ den qm. Windstill. Bedeckt. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Maun, General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, Woldenba. Direktion: Ferdinand Heyme.— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Gon J. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz für Handel übrag, Franz Kircher; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und 1 Hüg, redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelde ͤ 7 — S stsese estteeeggsestesessse MG ————n!— eereee 981 0 alk — D Keeee e eeeeeeeee en ee eeeee elN e * —— uen K Mannheimer General-Anzeiger.(Mitlag⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 29. Uhrer lünge 1b ſtrebſamer, mit abgeſchloſſener 5 ung zum Eintritt auf 1. März Ageſchäft im badiſchen Oberlande Lesudht. Derſelbe muß firm ſein i t ſein in allen vor⸗ ommenden Arbeiten. 925 An 1 mit Lebenslauf, Zeugnisab⸗ u. D. p 1 Angabe der Gehaltsanſprüche 15 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 8 ee für die Leitung von epgraturwerkstätten bei Verkaufsſtellen e Ingenieure dud and iteagentaeh durchaus bewandert ohl die erforderlichen Kenntniſſe, und Erſahrungen, als auch die nötigen En Saae beſitzen, um einen ausge⸗ 0 ſelbſtändig und verantwortungs⸗ 0 e nen. Der Eintritt ſollte möglichſt unen. Herren, die ſich ſchon erfolg ⸗ en em Verkauf von K Verhalten den Vorzug. raftwagen befaßt ir e. ber Aadu ſü von Wir Frötzere unſeren deutſchen fchi rbilten un en e Borziameaben über die allgemeine und ildung, ſowie über die belleideten Micnſten z und über die Gehaltsanſprüche nebſt Dalm e der Zeugniſſe und Bild an Eg St-Motoren-Gesellschaft tuttgar -Untertürkheim. in Konto⸗Ko Korrent⸗Buchhaltung f0 75 nd Lohnweſen bewandert, Sofort gesucht.? descete unter E. C. 128 an Geſchäfisſtelle d. Bl. 606 eeeeseeeeegeeessse? 2 tüchtige antcchnher de Gefl. Angeb. unt. an die Geschäftsst. 5 ausführliche Bewerbungen . Und erbeten. Dame, Oftſtadt wohnend ſucht gute 7719 Friseuse für morgens ½9 Uhr. Angebote u. C. V. 86 qn die Geſchäftsſtelle. Tüd Mauchen od. Aushilfe zum 1. Febr. zu kinderl. Ehepaar mit kleiner Wohnung bei gut. Behandl. Lohn u. Verpfl. Abrechnungs mit guten Tarifkenntnissen zu baldigem Antritt in gut dotierte Positionen gesucht. Gefl. Angebote unter E. K. 135 an die Geschäftsstelle ds. Blattes erbeten. Organistensteſie hetr. Der Organistendienst der Trinitatis- kirche ist alsbald zu besetzen. Bewer- bungen schriftlich innerhalb 8 Tagen Evang. Kirchengemeinderat Mannheim. internationalen Speditionswesen erfahrene Il. Exped sowie 596 Anemaden zu kleinen Kindern gegen hohen Lohn per ſofort oder 1. Februar geſucht. Oppenheimer. Moltkestr. 7. 7736 Frau oder AMäcdchen für Hausarbeit tagsüber geamte bulen 622 Deszaies Machen mit guten Zeugniſſen od. eintache Sttre per 1. Febr. geſ. Zweit⸗ mädchen vorhanden. 78 N 4. 5, Laden. Gutempf. einf. Stütze und gleichzeitig Geſell⸗ ſchafterin, nicht unt. 30., bei gutem, Lohn nach Frankfurt a. M. geſucht Angebote unt. C. J. 74 an die Geſchäfisſt. 7691 Ulcenl. Datrgan geſucht. 7737 faen einer Großbantfiliale, f Haadbeamte l 24 Jahre, l Zweigen des Bankfaches ver⸗ traut, z. Zt. in noch unget Stellung im Börſenbüro ſucht ſich günſtig zu verändern. Bank oder Induſtrie, Ort an der Bergſtraße bevorzugt. Zuſchr. unt. C. X. 88 an die Geſchäftsſt. 7721 FPFPCCCC ͤK Junger Kaumann Abiturium, Deutsch, Fraunzösisch, Euglisch vollkommen beherrſchend, bis jetzt nur im Auslande im Geb. jg. Dame, intell, verſchwiegen, lucht ebenbeschahigung bei Dame oder Herrn(auch Ausländer) Angeb erb. unter 8 U. 60 an die Geſchäftsſt. ds Bl. B4630 Disponent und Vertreter angeſtellt, beſonders internationalen Transportmeſen bildet, gegenwärtig in Mannheim niederge⸗ laſſen, sucht bei hieſiger entsprechende Stellung. Zuſchr. u. C. M. 77 an die Geſchſt. C( Tuchhge aushäterin ſucht Stellung auf 1. Febr bei einzelnem Herrn oder Dame. handen. die Geſchäftsſtelle. als Korreſpondent, ausge⸗ größerer Firma 7702 Zeugniſſe vor⸗ 27712 Angeb. u. C. T. 84 an Alleinſtehende Frau; 4 Jahre, gelernte 7722 fe ſucht tagsüber Beſchäf⸗ tigeng 188 welch. Art „Löllbach, J 3. 17 A. Jn Ja Fabr. B. B.& Co., 30 PS., mit Anlaſſer und Spannſchienen gibt ab sucht Stell arbeit und Servieren in Mannheim gegend an die Geſchäftsſtelle. dehdenen o f. Haus⸗ Um⸗ 27743 Angebote u. D. K. 100 oder 120 Volt, 1000 Touren 590 dee elantane Aganenab ebſamen, arbeltsfreudigen 614 Aungpren Kommis möglichſt etr biebsb en 77 der Führung der 0 cher und den Tabak⸗ chriften vertraut ſein muß. kann ſofort erſolgen. ebote unter E. G. 132 an die dieſes Blattes. 2 —— I 1 und zitten 10 Geſl. 2. —— ir ſucen zum raſchmögl Eintritt I. ch ductbahna dnde dhnan in am ſchriftt Angebote Stern& Wolff etr enen We und Euttermittel. Harss— n 1* 10 eeeede, dutsche Asbesſplaltenfabfik sucht tüchtigen Morkführer Daug rotellu * Zuzugserlaubnis, 4 Zimmer- Ange Wohnung. 604 mi mer E. B.. Lugnisabschritten und Bild 7 SGOο,ab-e ο“⁵we. Seeeeeeseeeeeee eeeee die Ceschäftsstelle d. Bl. 2 ederexęgęęgęęęgęęsci * rde u eber Zuverläss. Junge r FJamilie ſindet zum 1. April „Lehrsteile Saaſelen lung de rli r chemiſchen 90 05 agniſte 85 erdangss hreen bae ae de muner k. k. 15010 Hns 9 eſucht. Ju erf. 7715 geſucht. Vorzuſt. 283 Brock of& Schwalbe 85 3 —. Wall, U 1. 20, ll.I ꝙ 2, 18, part. 8 Seh&(., Mannheim. Mt Ages fädcgen e zu Hauſe ſchlafen kann, für leichte Haus · arbeit und Kind geſucht. G 7, 24, Laden Luiſenring) B4635 Solides, ſleißiges Mädchen das gut bürgerlich kochen kann und gute Zeugniſſe hat, für ſof, od. 1. Febr. geſucht. borhanden. Schwarz, U 4, 10. Ordentliches, fleißiges anmälchens auf 1. Februar geſucht. Rupprechtſtr. 4, Tüchtiges J. Unmermadchen für ſofort geſucht. Vor⸗ zuſtellen zw.—4 Uhr Hildaſtr. 7/8, 2. St. Esce Geſucht zum 1. oder 15. Februar beſſeres Madchen für Zimmer⸗ und Haus⸗ arbeit. Gute Zeugniſſe oder Empfehlungen 5 dingung. Andreae Mannheim, Vittoriaſtr. 1. Ordentliches u. ſieißiges Mäddhen für Haushalt 7750 Näh H 4. 2 Zum 1. Februar 57 2 ein ordentl. zuverl. astnädchen bei——— Lohn. Fraxis sesucht.] 8 790 1 Junges Madchen zuverläſſig und kinderlieb zu ½/ezährigem Kind 289 per sof. gesucht. paul Martinufer 33. Perfekte Hochin für eine kleine Familie per ſofort od. 1. Februar geſucht. Hohes Gehalt. Vextrauensſtellung. Näheres Otto Beckstr. 38 Telephon 882. Aenmöäachen in kl. Haushalt geſucht N 6., Il St. 279 Für kl. Haushalt(2 Perſ.) zuverlässiges Hädchen bei guter Bezahlung und Behandl.geſucht. Wane vorhanden. 754 Aasdepsehnle Schüritz. N 4. 17. Suche für fleine Aus⸗ ſteuerwäſche perfekte Waiqgabern. M. Reinbold „zum Storchen“ Ludwigshafſen a. Rh., Ludwigsplatz 5. 7696 Alleinmädchen das gut bürgerlich kochen kann für kleinen Haus⸗ halt per ſofort od. aten geſucht. 774 A. W. Rium, B. 7 Fürhch. Dienstmagchen 5 ſofort oder 1. Febr. 1 5 B4636 1 meinen Maſchinenbau. 3mit guter Handſchriſ Madchen 3 für deuch Näher IL. 4, 3 art f 55 Ingenieur 25 Jahre, m Konſtruktions⸗ praxis, ſucht Steuung im Automobil⸗ oder allge⸗ Gefl. Angebote an Post⸗ lagerkarte 49, Heidel- derg erbeten.—4¹8 Kaufmann aus d. Speditionsbranche. Früher an der deutſch⸗ franzöſiſchen Grenze als Zolldeklarantu. Expedient tätig geweſen, wünſcht bald. Thenſolch⸗ Stellung. Gefl. Angebote unter D, L. 1 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle 7751 ſſuehn perfekt in dopp.amerik. Buchſführung, owie allen ſonſtigen Büro⸗ arbeiten ſucht Stellg per ſoſort od. ſpäter. Angebote unt. C. L. 76 an die Geſchäftsſtelle. Im Publikum u. Geld⸗ verkehr gewandtes kräwlein guten Zeugniſſen, either in Verkr⸗Stellung, ſucht Tätigkeit per ſofort oder ſpäter für ganze oder halbe Tage. Angebote Haus mit eventl. freiwerdender 253 Zimmerwohnung u. großen leeren Räumen für Büro ader Wohnung geeignet, großer Hof und Stallung am Bahnhof Neckarau gelegen 7729 zu verkaufen. Angeb. unt. D, C. 93 an die Geſchäftsſtelle. Schöner Obst- u. Gemüsegarteu mGartenhaus b. Neckarau zu verpachten. Näheres Gontardſtr. 4, 3. St. 7692 Goldene Uhr mit Schlagwerku. Damen⸗ Brillantring umſtändeh. preisw. zu verkf. 77 Hirsch, F 4. 8. Anzu ehen 2½—5 Uhr. Halbsessel eine Pelzgarnitur(Has), 2 Kinderhütchen, 1 ſtuhl. 1 Hausſegen und verſchied. Bilder zu verk. Jaun. Langstr. 11. 769 Guterhaltenes(Eſchen) desesimmef preiswert zu verkaufen. Max Berney, J 2, 8 Anzuſ. 12—4lUhr. 2 Ulterd. Ninderwagen u. Weinge Kinder- badewaune mit Ge⸗ ſtell zu verkaufen. 7698 IL 15. 15. Ili. Mnterhaltener Kinderwagen zu verkauſen. 97741 Fürnig, F 5, 5 erbeten unter Z. O. 6 an bie Geſchäftsſtelle. 8. Siock, Hinterha us. au verkaufen. Rich. Wagneeſtr. 1. ptr. r. Kinderwagen faſt neu, zu verkauf.. Boger, C 3, 2L. Anzuſehen von—7 Uhr. Fast neues Fahfrad mit neuer Bereif. billig zu verkaufen. 7746 Baumgärtuer Soironſtr. 8 bei d. Kaſerne. fa. ol Aag pebrauchte Lofloscner une Aegemäppel (Kanzleiformat), 7 und 8 em Lochung, ſehr gut erhalten, abzugeben. 293 L.& M. Frank Pumpwerkstr. 25 27 — Telephon 1435. Vn verkaufen: Gegen Höchſtangebot 5 Schaufenster mit Rahmen 160/390 m Rolladen und Kaſten Tateme wendeltrepge m. Meſſinggeländer, 24 Steigung, Höhe 4,70 m. Trittlänge 0,68, Auftritt in der Mitte 0,17 m. Stei⸗ gung 0,19 m. ab Stand⸗ ort zu ver⸗ kKaufen. GE. Gefl Angeb. befördert u. M. M. 868 an Rudolf Meſſe. Mannheim. 9 biſſe die höchſten Tages⸗ fd00d.Maer Fabr. Eßlingen, 20 110/220 Volt, ai Anlasſe? zu Mk 4290.— 28 zu vertaufen. Anfragen u. E. F. an die Geſchäftsſtelle Laden. 131. Aluminium- Schreibkasse preiswert abzugeben. Näh.'. Niering. 7755 bis mii 5. 1. Nur zwiſchen 3 5 Uhr nachmittags. en 18 97 N — Lacg. Hehertehen Ischw. Mantel, 1 bl. u. 1 gr. Anzug., für große ſchlankeHerrenſtgur abzu⸗ geben. Koch, Luisen- ring 1, III. 7747 Hochelegantes Braumleig (Crepe de chine), mittl. Figur, u. 1 Paar braune Halhschuhe Gr. 87, ſowie Laden- regal zu verk. 717 Pflästerer Rheinhäuſerſtr. 39, part. El.üge hundert Aaasdalan eee Beſichngen in meinem Lagerhaus, Verbindungskanal. 273 Iöhann Pk. achmann Wuünderschöner Dackel Rüde, 2 Jahre alt, 5 agae (Welbchen) ve Jahr alt preiswert zu verkaufen. Surgstr. A4. IV. Iinks. auld alchund eignet ſich für Hof und Fabrik, da an Kette ge⸗ wöhnt, zu verk. 7716 Bernhard Zeh Ildesheim. 5122 Am Kaufen geſucht. Schwetzingervor tadt be⸗ vorzugk. JZuſchr. unter C. K. 75 an d. Geſchäftsſt.7e 95 Foschafts- Odef Wohrhaus —4 oder—5 Zimmer ſofort zu kaufen geſucht. Hohe Anzahlung. Angebote unter D. H. 98 an die Geſchäftsſt.7. 77⁴0 Haus wenn möglich mit Torein⸗ fahrt in gut. Zuſtande zu kaufen geſucht,. Schriftl. Angebote an Baumann, Käfertalerſtr. 162. 7742 ſtrom, ca. 1420 Touren, ſowie Herre Hurialeng Gut erhaltener(7732 ahrrad, Nationc al lauf A 1 110 f0 Näye be Gefl. Angeb an die Geſchäftsſtelle Freundlien Möbl. Zimmer von ruhig. anſtänd. Herrn per ſof. zu miet. geſucht Angebote unt. D. J. 99 an die häfts 45 Müifm A. UAmwer von gebildeter Dame (Akademikerin) zu mieten geſucht evtl. mit Mittag⸗ tiſch. Gefällige Angebpte mit Preisangabe unter D. E. 95 an die Geſchäfts⸗ die mäbl. Zimmer Bett u. Frühſtück ꝛc. nicht erwünſcht. Lage Neben⸗ ſache. Angebon e unter 5 W. 87 8⸗ ſtelle. Eine ſchöne JAnnerned gegen eine 20f. Jmmerwonnung zu vertauschen evptl. ein kleines Haus mit Ein⸗ fahrt zu kaufen geſuchl. Ang. u. D. F. 96 an die Ge 55 sſtelle d. Blättes. 10 mungstause b1 Siausb r und Küche in ſſen geg. gleiche oder größere in Mann⸗ heim oder Umgebung. Ardeitsgelsgenheft für jeden Beruf 7 0 ſichert. Angebote u. D. G. 97 an die Geſchäftsſtelle. er Kacch — 22 4 Zimmerwohnung, neu hergerichtet, Bad, elektr. Licht im Zentrum gegen eine ſolche in gleicher Größe Oſtſtadt? 7728 Angebote u. D. B. 92 an die Geſchäfte Sſtelle. —3 Zimmer⸗ Wohneng älterer Dame mit Tochter(Lehrerin) geſ⸗ Angebote unt. C. O. 81 an die Geſchüftsſtelle dſs. Blattes erbeten. 7707 Wonnungs⸗ Tauscen! Tauſche meine Woh⸗ nung, 2 Zimmer und Küche, gegen eine von 3 Zimmer und Küche. Erust Seyerle Lortzingſtraße 27. B4625 von Beſſeres 7730 Damen- Und Heften- Ffggll-doskhalt mit Wohnung, geg. Var⸗ dahung, zu kaufen ge⸗ ſucht. Ang. u. D. D. 94 an die Ge chäſtsſtelle. Nie Men Tachateüdhe Id Neate unter Garantie des Ein⸗ ſtampfens zu kaufen ge⸗ lucht. Gefl. Angeb. unter E. J. 134 d4. d. Geſchäftsſt. Stadtbekannt iſt daß Sie bei mir für Alt⸗Gold⸗ und Silder⸗ waren, Platin, alte Ge⸗ preiſe erzielen. S42 0.2 Mantel 0 5, 2. Lasten. Auizus mit elektriſchem Antrieh, 500 Kg. Tragkraft, zu verk. Kann im Beirleb beſichtigt werden Ba4634 Berger& Rittmann Liebigſtr. 14, Tel. 6059. Deckbeftinleit (neu), eiſeruer Schlitten ahle für Rleider. Schuhe, 643 dDel und fonſtiges die höchſten Tagespreiſe. Starkand, I 2, 8. Telephon 3965. Sauggasmotor Laden mit Maga zin zu kaufen oder zu mieten geſucht. Zuſchrift. unt. C. G. 72 an die Geſchäftsſt. 7686 Laden mi'tl. Größe(—2 Räume) in guter Ge⸗ ſchäſtslagemögl. nähe Markt geſucht. 8385 Angebot eerbetenu. 150 an die Mofinietf ſucht die Mitwirkung von gutem Cello- und Klavierspieler bei einem privaten Trio. Noten vorhand. Zuſchr. unter C. Z. 80 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.*7723 Junger hellbraunet banalle „Stümpel“ hörend, ent⸗ lauken, gegen Belog⸗ nung abzugeben. 7731 J. Berg Schweßingerſtraße 215 Jagahund braun, deut⸗ 12.20 PS., ſowie kleine Leitspindeldrehbank div. Werkz.-Maschinen gesucht. Beſchr.m. Preis 7688 unter E. L. 136 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 297 ſches Kurzhaar, auf ., Caro“. hörend, ab⸗ handen gekommen Dem Wiederbringer g Zute Be⸗ lohnung. 57725 Carolastv. 17. 1 1 —— ——— 8. Seite. Nr. 29. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miltag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 18. 3a nuar 182.. National-Theater Mannheim. Mittwoch, den 18. Januar 1922 39 28. Vorstellung außer Miete Siegfrled Zweiter lag des Bühneufestspiels„Der Ring des Nielungen“ 8515 Rl Wfagner. n Gebrath Musikalische I.— 75 Franz von Hoeßlin. „Otto Fanger a. O. Mmee„hilipp Massalsky Der Wanderer HFHans Bahling Albericcßnloachim Kromer Fafnenr„FCarl Mang Rada)VFTFFTTF Zrünnhilde. Anna Wolf-Ortner Stimme des Waldvogels 8 Irene Eden Anfang 6 Uhr Ende 10½ Uhr. Siegtried Nach mehrjähriger Tätigkeit an Mann- heimer Krankenhäusern, zuletzt am Kranken- haus Sandhofen, habe ich mich in Sand- hofen als 602 Arzi niedergelassen. Dr. med. Th. Hölscher Sprechstunden: Scharhoferstrasse 34 Montag bis Freitag von—9½ u.—4 Uhr Samstag von 10—12 Uhr. Nünsflerheaier„Anollo“,. Abendlich 7½ Uhr: 82⁵4 Ias Niesenprogramm fer Klassischen Jaretz-ungt, dalt Homene inRrngafel Bonntag, den 22. Januar 1922, abends 8 Uhr im Nibelungensaal Eindkler-Abend unter Mitwirkung Mannheimer Künstler und des Orchesters „Die Insel Tulipatan“ Opereite in einem Akt „Tanzstunde““ eine Scene. in den Hauptrollen der Operette: Cacatois XXII, Fürst von —. Prinz Alexis Romboidal, Ge- Sensscht Herr Papstdorf Theodorine, seine Frau. Frl. Brenken Hermosa, beider Tochter. Frl. Brete Spielleſtung: A. Puschacher. Jaques Offenbach: Karl Strecker: Herr Puschacher Frl. Kapper. Karten zu—9 Mk, dazu die Steuer, im Rosengarten und Verkehrsverein. Kassenstunden im Rosengarten täglich 11.—1 und 1½—4 Ult, Sonntags 11—1 und(bei erhöhten Preisen) ab 3 Uhi bis Konzertbeginn. 80 Kabarett Rumpelmayer Wochentags 8¼ Uhr, Sonntags 4u. 8 Uhr Margarethe Ardoniespricht: Derflenker v. Marie Madelaine. Meiodram. Begleit.: Der Komponist Erich Traxel. Ansage: Heinz Schnabel Tanzduette Geschw. Habert mann. Max Falke, d. bel Humorist. Ferry— Duett, Ernika Watson. 8248 Ab Freitag, 20. Januar: Taropas schönster Pfunk-Füm: i lamilen Hauptdarsteller: Lady Hamilton. Lianę Haid Lord Hamilon. Werner Kraus Lord Nelson... Conrad Veidt Ferdinand. König von Neapel.. Neinhold Schünzel Prinz von 55 Georg Alexander Mid Arabelle Kelly Gertrud Welker u. a. m. 8276 Dalast-Ihcater Todes Hürgeadrad, digsbaten d. Al. Jeden Mittwoch 7744 grosses Schlachtfest wozu freundl. einladet Jacob Gerstenmeier. Kammer- Lichtspiels D 2,.( e 2. e. Aatarrben EI15 werd. angef. und pelze umgearb., Felle all. Art werd. z. Gerben u. Färb. angen. Siegel, F 4, 3. Si0 Dolch 4. reil mit Eddie Polo loh hatte ihn s0 lieb Liebesdrama in 5 Akten Zu dem heute Mittwoch stattfindenden Ehren-Abend des beliebten Kapellmeisters Carl Waelde Die 3, 13 Winterde Ronfirmatonshbitte. Die unterzeichneten Geiſtlichen bitten in ihrer Fürſorge für die Kleidung bedürftiger Konfirmanden auch in dieſem Jahre um gütige Mithilfe aller derer, die in dieſer Zeit ſchwerſten Daſeinskampfes zo vieler noch in der Lage ſind, ihren ringenden Mitmenſchen zur Seite zu ſtehen. Die Konfirmanden mit ihren ſorgenden Eltern ſollen erfahren, daß die Kirche ein Verſtändnis hat für die Not unſerer Tage und alles tun möchte, um in ausgleichender Weiſe allen Konfirmanden ihren Konfirmationstag freund⸗ lich zu geſtalten. Darum die herzliche Bitte: Helfet mit durch Gaben an Geld, Kleidern. Schuhen und Wäſche, daß die Kirche zur Konfirmation in ge⸗ wünſchter Weiſe ihre ſoziale Aufgabe erfüllen kann. Trinitatiskirche: Kirchenrat Achinſch. Poſtſcheck⸗ konto Karlsruhe 24676 Stadtpfarrer Renz, Poſiſchec konto Karlsruhe 29076 Stadtpfarrer Schenkel; Konkordienkirche: Stadtpfarrer Maler Kirchenrat v. Schoepffer: Chriſtuskirche: D. Klein 598 Stadtpfarrer Dr. Hoff; Friedenskirche: Stadtpfarrer Gebhard Stadtpfarrer Kuobloch: Johanniskirche: Stadtpfarrer Sauerbrunn Stadtpfarrer Mayer; Lutherkirche: Stadtpfarrer Dr. Lehmann, Poſt⸗ ſcheckkonto Karlsruhe 16075 Stadtpfatrer Huß. Poſtſcheckkonto Karlsruhe 9892; Melanchthonpfarrei: Stadtpfarrer Rothenhöfer e Buch- und Bilanz-Früfangen GEORG LEISTNER zugelassen als 580 Vertreter in Steuersachen MANNHETIM 5 Telephon 4369 Charlottenstr. 8 Bekanntmachung. Die Erben des Kanzleirats Stalf laſſen am Freitag, 27. Januar 1922, vormitt. 9 Uhr im Notariat 2 in B 4, 1, unien rechts das Miteigentum von 1/2 an Lgb.⸗Nr. 598a und 598b Ackerland, künftig vorausſichtlich Baugebiet im 6. Sandgewann, in der Nähe der Kaſerne, 3868 qm und 3869 qm öffentlich an den Meiſt⸗ bietenden verſteigern. 62 Die Verſteigerungsgedinge können im Notariat 2 eingeſehen werden. Notariat 2. Infolge Erhöhung des Erzeuger⸗Milchpreiſes in einzelnen Bezirken iſt auch eine Erhöhung des Verbrancherpreſſes bedingt und beträgt derſelbe ab 20 1Ilter Tumuch 8. Morangzmich Mk..— Uite Hapermick od. Juttemüch,.40 die Vorzugsmilch. welche am 19. Januar 1922 ausgegeben wird und zum Verbrauch für den 20. Januar 1922 beſtimmt iſt, koſtet bereits am Tage der Ausgabe, alſo am 19. Januar 1922 Mk..— Mannheimer Milchzeutrale.⸗G. Amfiche Verdktentichungen der Stadtgemeinde. Anmeldungen zum ſofortigen Bezug von Weiden⸗ Dreischraubendampfer Prügelholz und Wellen von der Reißinſel nimmt Gartenverwaltung N 2, 4 von 8—12 Uhr Preis: 1 Ster Mk. 40.— 25 Wellen Mk. 30. Vermietung eines Verkaufsraumes in der neuerſtellten Wartehalle am Tatterſall wird hiermit ausgeſchrieben. dingungen beim Straßenbahnamt Colliniſtraße 1, Zimmer 24, einſehen. Vertragsbedingungen ſind 7 gegen Erſtattung von M..— erhältlich. Angebote ſind verſchloſſen mit Aufſchrift:„Mietung Verkaufs⸗ raum Wartehalle Tatterſall“ bis 30. Januar 1922, 10 Uhr vormittags einzureichen, zu welcher Zeit Oeffnung der Angebote im Beiſein der etwa er⸗ ſchienenen Intereſſenten erfolgt. 92 *7758 arten Telephon 7424 gestattet sich höflichst einzuladen 13 9 Inh.: Frau N. Mertens 7 Geschäftsführer hervorragenden Anteil. gestellt. Entwicklung. stets in Treue bewahren. Am 13. Januar verschied nach kurzer schwerer Krankheit unser Herr Direktor Er gehörte zu den Gründern unserer Gesellschaft und hat an ihrem Aufbau Mit vorbildlichem Interesse hat er sein reiches Wissen und seine großen Erfahrungen in den Dienst unserer Gesellschaft Seine Umsicht und Tatkraft waren die Hauptufsachen kür unsere Wir betrauern in dem Hingeschiedenen einen Mann von seltenen geschäftlichen und persönlichen Eigenschaften. ihm Außerordentliches zu verdanken. „Anker““ Kohlen- und Briket SGesellschaft mit beschränkter Haftung Manpheim. Wir werden die Erinnerung an ihn Unsere Gesellschaft hat 620 Werke Statt jeder besonderen Anzeige. MANNHEIM, den 17. Januar 1922. nebst Kinder 22 Uhr von der Leichenhalle aus statt Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die tiefschmerz- liche Nachricht, daß mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Großvater, Bruder, Onkel und Schwager Johann Friedrich Hartmann am Dienstag vormittags ½ 3 Uhr im Alter von 61 Jahren nach kurzer schweter Krankheit von uns geschieden ist. In tiefer Trauer: Frau Anna Hartmann geb. weis Die Beerdigung findet Donnerstag,. den 19. nachmitt. 1749 ee Werkstatte für alle Systeme, Ono Zickendralt MANNHEIM —S.5 anuar 1922 für American-Line. Regelmäßige Passagler- u. Frachtdampfer Hamburg-New Vork. je 9 618 Intereſſenten können Be. Passagierdampfer: Hoppelschraubendampfer„Mongolia Dreischraubendamptei Doppelschraubendampfer„Haverford“ Doppelschraubendampier„Mongolia“ Passaglere benötigen vorgeschriebene Ausweispapiere. Frachtdampfer Hamburg-Baltimore-Zoston-Philadelphia usw. Auskunſt erteilen AMERICAN-LINE Hamburg, Börsenbrücke 2. Gundlach& Bärenklau Nachf. Mannheim, Bahnhofplatz 7. „ ehn „Himnekahda“.. 15. Febr. 222„1. „„„„„„„15. März „Minnekahda.. 29. März Doppelschraubendampfer„Manchurla. 2. April bDoppelschraubendampfer„Mongolia.. 26. April März E153 0 Neeciettertassend JSpezislceschéft e 52—55— geſldyerkehr. 45000 Mark ſucht jg. Mann zu Stu⸗ dienzwecken geg. monatl. Abzahlung u. Zinſen zu leihen. Eilangebote ſind zu richten u. D. A. 91 an die Geſchäftsſtelle. B4633 AAAAABBEGEBABRBEenAEAAEE Sbſimforsele 10 Jefenpulver Foftaugenae“ Eistalsodea tiefert prompt Ludwig Schupp Seifen ⸗ und Seifenpulverſabrit— Tel. 2084 ma A0e 72 8 Flektromotioren 5 8e Stark- und galnacdstranlelk⸗ Isolierte Leitun dabl, ſene ae Bat— m. b. H. Sebrandhle Sacle Matzuer, H 4. 24— Teiep — Ganze und ereene 925 270 9 2 5 4 en h NNUnAA 55 5 per sofort oder in Kürse mieten gesucht. iu Sube Geeignetes Ladenlokal käme auch in 84015 Zuſchriften Gebr. Wolff, Saarbrückef Bahnhofstrasse 54. 4 beder, Vorſtandsmitglied 1— eng nduftrie roßindn F9 tenden Aktiengeſellſchaft d viel auf Reiſen, sucht J fu Häblere. (Wohn- und Schlafzimmer), mit e 6l lich w 1 Licht und Zentralheizung, wenn 1 oder 01 et Bad, in güäſtiger Lage, Oſtvierte, eten un entrum zu mieten. Angebote e annhe eim. K. M. 866 an Rudolf Moſſe, annmneuessesesnessn anennen Engl. U. Fron⸗ Nlebohe, küir Ankänger u. Fortgeschrittene. 2 e, ͤ 170 Einführung gratis. Anmeldung 75 Tel. Ib---Sprachschule 4 lanzesisch! TI Beſſerer Herr ſucht zur 9 Vervollkommnung ſaler Möbl Zimm ſner 001,. 10 m erru oder Dame in Verbindung wohnungs 800 zu treten zwecks Konver⸗ permittelt 6 8 in e guächle en eventl. gegen Be⸗ egngehe, + K. 585 Mobnu 5 4 4 ngebote u 2 5 an die Geſchäftsſele. Bergmann