4756 —„„„„„ 3ꝙ ccGcGGGGGGGGGGcGccc pas erxtragen, wir können das nicht. Frankreich kann wählen Velde. Hinſichtlich Angota ſchlage Poincare vor, daß der Bezugspreiſe: In mannbeim und umgedung monatlich frei ins haus gebracht mark 16.—. Durch die poſt dezogen viertehährlich mark 48.—. poſtſcheckkonto Nummer 17890 Karisruhe in Saden und nummer 2017 Zudwigshafen am Khein. Hauptgeſchüäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfte nebenſtelle Neckarvorſtadt, Waldbofſtraße Rummer 6. Lernſprecher nummer 7030, 7031, 7032, 7033, 7033, 7048. Lelegramm⸗òreſſe: Seneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölſmal. Lloyd George und Poincars. Die europäiſche Politik wird beherrſcht von den Ausein⸗ anderſetzungen zwiſchen Frankreich und England, zwiſchen oincare und Lloyd George. Die leitenden Staatsmänner halten große Reden, die Diplomaten tauſchen Noten, die Preſſe wirkt eifrig auf die öffentliche Meinung ein. Die Rede, die Lloyd George am Samstag im national⸗ lüberalen Klub gehalten hat, iſt in Deutſchland mit großer Zurückhaltung aufgenommen worden— man wird bei uns nicht überſehen dürfen, daß England vor Neuwahlen ſteht und daß Lloyd George ſo vorgehen muß, daß er ſeine Mehr⸗ heit zuſammenhält. Deſto eifriger wird die Rede in der eng⸗ ilſchen und der franzöſiſchen Preſſe kommentiert. Aus dieſen Preſſeerörterungen gewinnt man vorläufig den Eindruck, daß Lloyd George in ſeinen Reibungen mit Paris eine geſchloſſene Mehrheit hinter ſich hat. Der Verſuch, die Regierungskoalition zu ſpalten. der von Poincare eifrigſt gefördert wurde, und durch die Spaltung Lloyd George zu ſtürzen, ſcheint abge⸗ ſchlagen. Lloyd George iſt vollkommen Herr der Lage. In großer Einhelligkeit wendet ſich die öffentliche Meinung Eng⸗ lands gegen den Poincarismus. Man drängt auf das Zu⸗ ſtandekommen der Konferenz in Genua, auf den Wieder⸗ aufbau Europas, Paris ſolle ſich überlegen, daß die Allierten, wenn dies notwendig ſein würde, ohne Frankreich vorgehen würden. Der„Obſerver“ argumentiert:„Frankreich kann ohne Gefahr eine Verzögerung in der Aufrichtung Euro⸗ zwiſchen Beteiligung und Nichtbeteiligung an der Konferenz von Genua. Auch das iſt nicht unſer Fall.“ Man ſcheut das ſchärfſte Druckmittel nicht: wenn Frankreich nicht will, dann muß man eben die Entente„als Wort und Tatſache“ auf⸗ hören laſſen Zu exiſtieren. Wenn„Sunday Times“ vor einigen Tagen den Garan⸗ tievertrag nicht als einen Militärvertrag gegen Deutſchland gelten laſſen wollte, ſondern als die Grund⸗ lage zu einem Abkommen zwiſchen den europäiſchen Staaten ür die gegenſeitige Achtung ihrer Grenzen, ſo ſcheint das auch die Auffaſſung der engliſchen Regierungskreiſe zu ſein. avas weiß nach franzöſiſchen diplomatiſchen Quellen aus ondon zu melden, daß die engliſche Regierung eine Militär⸗ konvention ablehnen würde, und ebenſo die Ausdehnung des Abkommens auf einen gegen Polen gerichteten Angriff. Die franzöſiſche Regierung hat nun nach dem„Intran⸗ ſigeant“ geſtern abend vier Noten an England abgehen laſſen. Dieſe ſollen die Grundlage von Verhandlungen bilden, die heute oder morgen im Foreign Office zwiſchen Lloyd George und dem franzöſiſchen Botſchafter aufgenom⸗ men werden ſollen. In der erſten Note verlangt Poincare eine ſchriftliche Beſtätigung, daß die Reparations⸗ rage auf der Konferenz von Genua nicht zur Sprache Denut. Er drückt außerdem den Wunſch aus, daß, wenn eutſchland ſich an dem internationalen Finanzkonſortium koteilligt, ſeine eventuellen Gewinne auf das Reparations⸗ onto geſetzt werden. Die zweite Note betrifft die Frage des Warantievertrages, die Poincare vorerſt verſchoben haben miöchte. Die dritte und vierte Note befaſſen ſich mit der Frage don Angora und Tanger. Die im geſtrigen Abendblatt ver⸗ öffentlichten Mitteilungen des„Matin“, denen zufolge Frank⸗ eine Militärkonvention auf 25 Jahre fordert, ergänzt ailn Mail“ dahin, daß die Note vorſchlägt, daß im Falle ſoſos Angriffes Deutſchlands gegen ſeinen weſtlichen Nachbar dlort gemeinſame Beratungen abgehalten werden, um die Kozuſchlagenden Maßnahmen feſtzulegen. Bezüglich der Aunferenz von Genua faßte Poincare die Möglichkeit ins lange⸗ an dieſer Konferenz perſönlich teilzunehmen. Er ver⸗ inge aber eine Garantie dafür, daß während der Dauer der onferenz keine Konferenz des Oberſten Rates einberufe ertra deue als Grundlage für ein Abkommen dienen ſoll, der hind onflitte zwiſchen Griechenland und der Türkei ver⸗ ern ſoll. In der Note über Tanger ſchlage Poincare D5 Internationaliſterung dieſer Stadt vor, aber ſo, daß die reich hoheit des Sultans von Marokko und die Rechte Frank⸗ chs gewahrt bleiben. Milidn engliſchen Regierungskreiſen will man von einer deh itärkonvention nichts wiſſen, ſcheint ſich aber mit der Aus⸗ Mung des Vertrages auf 25 Jahre abfinden zu wollen. 5 Das iſt der augenblickliche Stand dieſes höchſt bedeut⸗ Farm diplomaliſchen Zweikampfes zwiſchen England und Wankreich. Europa folgt ihm mit geſpannter Aufmerkſamkeit 85 er ſeine Völker und Staaten 5 und müſſen mehr da als intereſſterte Zuſchauer. Es iſt auch ihre Sache, die milttäsgefochten wird. Siegt Frankreich, ſo wird die politiſch⸗ Wi äriſche Knebelung Mitteleuropas und die europäiſche durch ſahtafeskriſe andauern. Setzt Lloyd George ſich — ſo wird damit noch nicht das tauſendjährige Reich in der pa erſtehen, aber es iſt zu erwarten, daß der Kreislauf recht irtſchaft wieder normaler wird. Und damit würde ſchon militäral gewonnen ſein. Auch lehnt England ja eine dauernde lands iſche und politiſche Feſſelung Deutſchlands und Ruß⸗ Dinge ab, vor allem ſoweit es ſich um die Geſtaltung der reiche im Oſten handelt. England will den Beſtand Frank⸗ päſſch aber nicht den Beſtand Polens garantieren. Das euro⸗ Intereſſe iſt im Bunde mit Lloyd George— hoffent⸗ ſiſche Diagt es ihm, mit dieſem Bundesgenoſſen die franzö⸗ 9e Diplomatie umzulenken oder mattzuſetzen. In Erwartung einer neuen Rede Lloyd Georges. P. Lond i London, 23. Jan. Daily Mail erfährt, daß Lloyd kſche 1 Woche eine neue bedeutende poli⸗ Anſicht ſi 25 e halten wird, da ſeine politiſchen Freunde der riedigt hat. daß die letzte Rede nicht in jeder Beziehung be⸗ W85 Eine Juſammenkunft Gurgon— Polncars. die——— 24. Jan. Havas meldet aus London, daß incarés, die ſich auf die Konferenzen von Genua Gadiſche Neneſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen⸗Seitung.— Anzeigenpreiſe: die kleine Zelle Mk..— ausw. Mk..— Stellengeſuche u. Lam.⸗Anz. 20% Nachlaß. Reklame mk. 18.— Annahmeſchlus: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, bendbl. nachrs. 2½ Uhr. Kür inzeigen an beſtimmt. Cagen, Stellen u. Nasgaben w. keine verantwortg.übern. Höhere Oewoalt, Streiks, detriebs⸗ ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen ſ. ausgef. oder beſchränkte Ruszaben oder für berſpätete Rufnahme von anzelgen. Rufträge durch Lernſprecher ohne Sewähr. Mannheimer Muſik-Jeitung.— Bildung und Unterhaltung. und Cannes bezieht, Lloyd George heute zugeſtellt wird. Es ſei nicht wahrſcheinlich, daß vor der Konferenz von Genua eine Zuſammenkunft zwiſchen Lloyd George und Poincars ſtatt⸗ finden werde. Dagegen würden möglicherweiſe Lord Cur⸗ zon und Poincars zuſammentreffen. Das engliſch⸗franzöſiſche Ablommen. Die vorausſichkliche Stellung des engliſchen Kabinetts. WB. Paris, 23. Jan. Havas verbreitet folgendes, offen⸗ bar von franzöſiſcher diplomatiſcher Seite beein⸗ flußte Telegramm aus London: In offiziellen Kreiſen ſcheine man den Wunſch zu hegen, in kürzeſter Friſt die Abſichten der franzöſiſch en Re⸗ gierung in den gegenwärtig der Prüfung beider Regierungen unterliegenden Fragen kennen zu lernen. Den Kreiſen zu⸗ folge, in denen ſich die offizielle engliſche Anſchauung wieder⸗ ſpiegele, gebe es Gründe zu der Annahme, daß das Londoner Kabinett entſchloſſen ſei, in Bezug auf das engliſch⸗ franzöſiſche Abkommen folgendermaßen Stellung zu nehmen: Die engliſche Regierung würde ſich damit einverſtanden erklären, die Dauer des Abkommens zu ver⸗ längern und möglicherweiſe auf 30 Jahre feſtzuſetzen, obwohl ſie dieſen Zeitraum für zu ausgedehnt halte. Sie würde ſich bereit finden, dem Abkommen gegenſeitige Wirkung zu geben, obwohl ſie dies nicht als eine unbedingte Notwendigkeit empfinde. Eine Militärkonvention würde ſie ab⸗ lehnen, ebenſo die Ausdehnung der Wirkung des Abkom⸗ mens auf einen gegen Polen gerichteten Angriff. So werde vorausſichtlich, erklärte man in dieſen Kreiſen, die Antwort der engliſchen Regierung auf die Vorſchläge der fran⸗ zöſiſchen Regierung lauten, wenn die letzteren ſo ausfielen, wie man in London annehme. Dieſe Nachrichten verdienten allerdings auf Grund ihrer Herkunſt eine gewiſſe Beachtung. Wenn man indeſſen Genaueres über die Antwort wiſſen wolle, die das Londoner Kabinett auf die Gegenvorſchläge oder die Abänderungsanträge des Pariſer Kabinetts erteilen werde, jei es doch geraten, abzuwarten, bis die Unterhandlungen, die am Dienstag oder Mttwoch im Foreign Office zwiſchen Lord Curzon und dem franzöſiſchen Botſchafter aufgenommen würden, die engliſche Regierung vor beſtimmte offizielle Vor⸗ ſchläge geſtellt hätten. In der den Regierungskreiſen nahe⸗ ſtehenden politiſchen Welt erkläre man, der Ton, auf den dieſe Verhandlungen abgeſtimmt ſein dwürden, werde der gleiche ſein wie der der öffentlichen Meinung in den letzten Tagen. Man müſſe ſich darauf gefaßt machen, bei der engliſchen Re⸗ gierunggroße Zurückhaltung, aber auch den aufrich⸗ tigen guten Willen und die Ueberzeugung von der offenſicht⸗ 590 Nützlichkeit des franzöſiſch⸗engliſchen Abkommens zu inden. die Konferenz von Genna. London und Genuag. ONB. London, 23. Jan. Die Londoner Preſſe beſchäf⸗ tigt ſich auch am Sonntag mit der Bedeutung der Konferenz von Genua.„Daily Telegraph“ und„Morning Poſt“ kriti⸗ ſieren Lloyd Georges Idee, die ee einzuladen, ohne von ihr vorher die Anerkennung der Konferenz von Can⸗ nes zu verlangen. Keynes betont, daß das Problem des Wie⸗ deraufbaues Enrepes in 1 55 Linie ein finanzielles ſei. Es dürfte leicht ſein, zu einer Verſtändigung zu gelangen, wenn die Fragen der äußeren Schulden ausgeſchaltet werden. Es ſei nicht möglich, die europäiſchen Schulden endgültig und dauernd zu regeln, wenn ſich die Vereinigten Staaten nicht an der e beteiligen, denn man kenne die Arrange⸗ ments nicht, die Amerika mit ſeinen europäiſchen Schuldnern treffen will. 5 Rußlands Programm für Genua. EP. London, 23. Jan. Der„Oſerver“ veröffentlicht ein Interview, das Trotzty ſeinem Moskauer er⸗ teilte. Trotzky erklärte, daß Rußland an der Konferenz von Genua mit einem verſönlichen Programm auftreten werde. Rußland ſei bereit, ſeine Armee abzurüſten, unter der Be⸗ dingung, daß alle anderen Länder, beſonders auch Frankreich, dasſelbe tun werden. In dieſem Falle würde Rußland den Beſtand ſeiner Armee dem der Kleinen Entente gleichſtellen. Eine Kommiſſion von wirtſchaftlichen Sachverſtändigen ſei gegenwärtig dabei, die Gegenvorſchläge Rußlands in der Frage der Anerkennung der ruſſiſchen Staatsſchulden auszuarbeiten. Die Kommiſſion werde vorſchlagen, daß die Schäden, die Rußland durch die Interventionen der Alliierten erlitten hat, von den Staatsſchulden abgezogen werden. Die Berechnung dieſer Schäden ſei auf die Methode geſtſitzt, die bei der Ausarbeitung des Verſailler Vertrages zur An⸗ wendung kamen. Die Kommiſſion habe ebenfalls eine Auf⸗ ſtellung über die durch die deutſche Armee während des Krie⸗ ges in Rußland verurſachten Schäden ausgearbeitet. Sie weigere ſich aber, die durch die ruſſiſche Armee durch den Einfall in Oſtpreußen verurſachten Schäden davon in Abrechnung zu bringen. Der Tiefſtand der deulſchen Mark. WB. Paris, 23. Jan. Der„Temps“ ſchreibt in ſeinem Leitartikel nach einer Ueberſicht über die Einwirkung der Markbaiſſe auf die deutſche Finanzlage, man müſſe dahin kommen, daß die Mark nicht mehr ſinke. Zu dieſem Gedanken kommen wir heute, ohne auch nur ein Wort von den Reparationen erwähnt zu haben und ohne uns auch nur einen Augenblick daran erinnert zu haben, daß unſer Land der Haupkgläubiger Deutſchlands iſt. Aber ob man Gläubiger Deutſchlands iſt oder nicht. die Reparationsfrage tritt auf, ſo⸗ bold man ein Mittel ſucht, die deutſchen Finanzen zu ſtär⸗ ken Heute iſt ſie an dem Punkt: Wenn wir Deutſchland die Barzahlungen erlaſſen und daſür ſeine Sachlieferungen ent⸗ wickeln, werden wir damit bereits alles getan haben, was zur oee der Mark erforderlich iſt? Darauf kann man ohne Zögern antworten: Nein! Selbſt wenn man die Barzahlungen völlig unterdrückte, ſelbſt wenn man die Sach⸗ lieferungen auf 1 Milliarde Mark jährlich reduzierte, hätte man das Nötige noch nicht getan. Das weſentliche würde immer noch fehlen, um die Sachlieferungen zu bewerkſtelligen. Es muß Deutſchland, müſſen die deutſchen Produzenten be⸗ zahlen. Der„Temps“ ſieht die Löſung der Frage nur in der Möglichkeit einer auswärtigen Anleihe für Deutſchland, ſei es auch nur, um die Sachlieferungen zu finanzieren. Dazu aber ſeien internationale Kredit⸗ operationen nötig. Auf dieſem Wege kommt der „Temps“ wieder zu ſeiner Forderung, Amerika möge hel⸗ fend eingreifen. Er iſt der Anſicht, daß dieſe Frage die Kon⸗ ferenz von Genua beherrſchen werde, wie man ſich auch dazit ſtellen möge. Nie Konſerem von Waſhinglon. Fiasko der Konferenz? EP. Paris, 23. Jan. Der Newyork Herald veröffent⸗ licht einen Artikel von Frank Simons, in der er erklärt, daß die amerikaniſche öffentliche Meinung der Anſicht iſt, daß die Konferenz von Waſhington ein Mißerfolg geweſen iſt. Sie ſei auf derſelben Baſis angelangt, wie die Pariſer Friedens⸗ konferenz. Staatsſekretär Hughes habe den gleichen Mißerfol erfahren, wie ſeinerzeit Wilſon und es ſei zu befürchten, baß die Waſhingtoner Konferenz für die republikaniſche Partei ebenſo verhängnisvoll werde, wie die Pa⸗ riſer Konferenz für die Demokraten. Die Stimmung des amerikaniſchen Volkes ſei entſchieden franzoſenfeind⸗ lich geworden, da man Frankreich die Verantwortlichkeit für das Scheitern der Abrüſtungsbeſtrebungen in bezug auf die Unterſeebooote beilegt. Der Viermächtevertrag werde eine ebenſo ſtarke Feindſchaft erfahren, wie der Verſailler Vertrag, da er als eine Allianz angeſehen werde und zugleich als ein diplomatiſcher Sieg Englands. Vom Neunerausſchuß für den fernen Oſten. ONB. Waſhington, 23. Jan. Der Neunerausſchuß für den fernen Oſten iſt übereingekommen, die Veröffent⸗ lichung der Verträge und ſonſtigen Abmachungen mit China zu fordern, die durch Staatsſekretär Hughes an⸗ geregt war. Der Ausſchuß hat eine von Root eingebrachte Entſchließung angenommen, nach der ſich die Signatarmächte verpflichten, in Zukunft keine Abmachungen ihrer Staats⸗ bürger mit China zu unterſtützen, die gegen das Prinzip der offenen Tür verſtoßen und in denen die ausſchließlichen Ein⸗ flußſphären oder ſonſtigen private und wirtſchaftliche Vorteile für ſich in China zu ſchaffen ſuchen. ONB. Tokio, 24. Januar. Die japaniſche Preſſe proteſtiert gegen den in Waſhington gemachten Vorſchlag, die Bonin⸗ Inſelgruppe unter diejenigen Inſeln aufzunehmen, die nicht be⸗ feſtigt werden ſollen. Roch kein Steuerkompromiß. J; Berlin, 24. Januar. (Von unſerem Berliner Büro.) 115 Die Lage iſt im Grunde unverändert. Auch geſtern ließ ſich über den Standdes Steuerkompromiſſes nur das ſagen: Die Verhandlungen dauern fort: Immer noch ſtehen dem Ausgleich zwiſchen Zentrum und Sozialdemokratie die bekannten drei Streitpunkte entgegen, d. h. über den einen, die beſchleunigte Erhebung des Reichsnot⸗ opfers iſt man ſich wohl nun einig, aber in der Frage der Wertermittlung nach dem Ertragswert iſt, wie man ſich er⸗ zählt,das Zentrum feſtgeblieben. Dafür ſcheint es bei der Zwangsanleihe nachgeben zu wollen. Dieſe Zwangs⸗ anleihe ſoll nämlich— wir hatten es vor ein paar Tagen ſchon angedeutet— gewiſſermaßen in der Reſerve gehalten werden. Zu ihr will man erſt greifen falls das innere Bud⸗ get nicht balanziert. Dabei ſoll die Verzinſung und Tilgung dann durch Erhöhung des Reichsnotopfers aufgebracht wer⸗ den. Das ſcheint Demokraten und Volkspartei mit gutem Grunde unerträglich, und deshalb weiß man nach wie vor noch nicht, wie ſelbſt nach hergeſtellter Einigung zwiſchen Zentrum und Sozialdemokratie die Mehrheit im Parlament zu ſchaffen wäre. Geſtern abend um 6 Uhr war beim Reichskanzler zu dem Zwecke eine interfraktio⸗ nelle Beſprechung: Die Demokraten waren in ihr durch die Abg. Fiſcher und Pachnicke, die Volkspartei durch Dr. Hugo und Becker vertreten. Aber es lag wohl von vorn herein nicht im Plan hier ſchon etwas endgültiges zuwege zu bringen; denn an dieſe Konferenz ſollen ſich neue Beſprechun⸗ gen der Fraktionen anſchließen. Immerhin geht die Stim⸗ mung im Parlament nicht auf Kriſen und Auf⸗ löſung. Kurz vor Toresſchluß, alſo ſagen wir am Don⸗ nerstag, wird der kompromittierte Kompromiß wohl erreicht ſein und am Freitag kann dann die große Ausſprache im Reichstage anheben. Berlin, 24. Jan.(Von unſ. Berl. Büro) Ueber die geſtrige Beſprechung in der Reichskanzlei finden ſich hier und da in den Blättern noch ein paar ins einzelne gehende Mit⸗ teilungen, darunter freilich ganz törichte Kombina⸗ tionen. Darunter die, die im„Berl. Tgbl.“ ſo treuherzig erzählt wird, daß Herr Dr. Streſemann, der an Grippe krank liegt und an den Finanzfragen nie mitgearbeitet hat, bei dieſer Beſprechung beteiligt geweſen iſt. Die Forderungen der Sozialdemokratie werden u. G. ſehr gut in der„Zeit“ herausgearbeitet. Dort heißt es von der 3W angsanleihe, welche die Sozialdemokratie ver⸗ langt, die Regierung ſoll eine Ermächtigungsgeſetzesvorlage berqusbringen, durch welche die Induſtrie zur Aufbringung einer Anleihe veranlaßt oder aber die Regierung ermächtigt wird, eine Anleihe auszuſchreiben, welche von der Induſtrie getilgt und verzinſt wird. Dieſes Ermächtigungsgeſetz ſoll mit den übrigen Steuergeſetzen ſo verknüpft werden, daß alles Steuervorlagen mit dem Anleihegeſetz zufammenbängen. Auck abſichtiat die polniſche 2. Selfe. Nr. 39. Mannheimer General · Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Dienstag, den 24. Januar 1922 „Die Zeit“ beſtätigt im übrigen unſere Annahme, daß die Beſprechungen, an der außer dem Kanzler auch Dr. Hermes und Dr. Rathenau rege teilnahmen, nach Zſtündiger Dauer ergebnislos abgebrochen werden mußte. Hinterher hat außer den Sozialdemokraten auch noch die Deutſche Volkspartei eine Sitzung abgehalten. ONB. Berlin, 24. Jan. Wie der„Vorwärts“ berichtet, verſammelte ſich die ſozialdemokratiſche Fraktion geſtern abend um 8 Uhr. Hermann Müller berichtete über die Verhandlungen mit dem Reichskanzler, die vertraulich waren und noch nicht beendet ſind. Heute vormittag ſoll über das Steuerkompromiß weiter verhandelt werden. Im Vorder⸗ grunde dürfte die Frage ſtehen, ob die Zwangsanleihe von den Reichswirtſchafts⸗Verbänden nicht in voller Hö'le oder vom Reiche in etheblich vermindertem Umfang— zunächſt gaß nicht— verzinſt werden ſoll. Es hat ſich herausgeſtellt, aß nicht nur über das Hauptſtück, die Zwangsanleihe, ſon⸗ dern auch über andere Fragen, wie über die Höhe der ein⸗ zelnen Verbrauchsſteuern, die Umſatzſteuer der Eeſellſchaften, die Bewertung der Grundſtücke bei der Bemeſſung der Ver⸗ mögensſteuer Die Situutton wird durch den Umſtand kompli⸗ tert, daß bis 27. Januar der Garantieplan vorgelegt werden ſol und daß der Reichsminiſter a. D. Schiffer mit einer Erklärung vor den Reichstag treten muß, welche Aufg be ihm erſt die nötige Autorität im Auslande ſichere. Dieſe Erklä⸗ rung ſollte ſchon heute abgegeben werden, mußte aber ner⸗ tagt werden. Um nun den Gang der Ereigniſſe zu beſchleuni⸗ gen, ſollen die Verhandlungen der Steuerausſchüſſe wieder gufgenommen werden. Die ſozialdemokratiſche Fraktion, die in ſpäter Abendſtunde noch weiter tagte, tritt keute nachmittag wieder zuſammen. Einſtweilen wird die Ausſicht, eine Löſung zu finden, wenig günſtig beurteilt. Zu den Forderungen der Sozialdemokratie bemerkt die „Tägl. Rundſch.“: Die Sozialdemokraten dürſten die unlieb⸗ Erfahrung machen, daß ſie ſichtbare Opfer des Beſitzes ufolge einer ünvermeidlichen Produktionseinſchränkung für die Kreiſe der eigenen Wählerſchaft eine drückendere Laſt ſein würde als für die beſitzende Klaſſe. Die„Germania“ dagegen iſt der Anſickt, daß das Steuerkompromiß trotz aller ſcheinber unüberwindlichen Hinderniſſe zuſtandekommen werde und zuſtandekommen müſſe. Zum Tode Papſt Benedills. Aufbahrung in der Peterskirche. WB. Rom, 23. Jan. Die ſterbliche Hülle des Papſtes wurde.45 Uhr vormitt. vom Thronſaal des Vatikans nach der Sakramentskapelle in der Peterskirche zur öffentlichen Aufbahrung überführt. Kardinäle, Prälaten, das diplo⸗ matiſche Korps, päpſtliche Hofchargen und die päpſtliche Leib⸗ wache bildeten das Gefolge, Große Volksmaſſen ſtrömen nach der Peterskirche. 0 Das Teſtament Benedikt xv. Ep. Rom, 23. Jan. Das Konſiſtorium der Kardinäle, das bis zur Papſtwahl jeden Tag unter Vanutelli zuſammen⸗ treten wird, hat das Teſtament Benedikt XV. geöſfnet. Danach fallen das Vermögen und die Güter des Papſtes in Pegli bei Genua an ſeinen Neffen Giuſeppe della Chieſa, während über die Gegenſtände aus dem Vatikan keine Be⸗ ſtimmungen getroffen wurden. Vatikan und Quirinal. Ep. Rom, 23. Jan. Im Vatikan hat es einen ſehr gün⸗ ſtigen Eindruck gemacht, daß die ltalieniſche Regie⸗ rung durch Aushängen der Fahne auf Halbmaſt und Schließung der Theater, Kinos und Schulen zum erſten Male ſeit 1870 beim Tode eines Papſtes Trauerkundgebungen ver⸗ öffentlichte. Der wichtigſke Beweis der öfſentlichen Teilnahme der italienſchen Regierung an der Trauer über den Tod des Papſtes iſt der Beſuch, den der Juſtiz. und Kultusminiſter Rodino am Sonntag nachmittag der Leiche abſtattete. Er war vom Unterſtaatsſekretär des Arbeitsminiſteriums, Lon⸗ ginotti, begleitet. VBeide katholiſchen Mitglieder der Regie⸗ rung weilten einige Zeit betend vor der Leiche. Die Frage der Nachfolge. Ep. Rom, 23. Jan. Die Ausſichten für die Nachfolge⸗ ſchaft auf dem Stuhle Petris bieten nach den Erklärungen eines Kardinals, aus zwei Gründen nicht wenig Schwierigkeiten, vor allem aber, weil die Polltik des perſtorbenen Papſtes ſich in voller Entwickelung befand. Er⸗ folg oder Nichterfolg dieſer Politik werden von der künftigen Fortſezung oder Unterbrechung ſeines Programms ab⸗ hängen. Die weitere Einhaltung der bisberigen Richtlinien werde durch die Wahl der geeigneten Perſönlichkeit für die Fortſetzung des wichtigen verſöhnlichen Wexkes bedingt. Außerdem begünſtige die Zuſammenſetzung des heiligen Kolle⸗ giums einen raſchen und klaren Entſchluß nicht. Es keine eigentliche Orientierung von Gruppen und Strömungen und die 31 italieniſchen und 30 ausländiſchen Kardinäle hiel⸗ ten ſich faſt die Wage. Unter den fremden Kardinälen herrſche eine Spaltung zwiſchen der deutſck⸗öſter reichi⸗ ſchen und der franzöſiſch⸗belgiſchen Gruppe, Die jetzt vielleicht ausgeprägter ſei, als bei dem Conclave zur Wahl Benedikt XV. Indeſſen ſcheine die Mö lichkeit ausge⸗ ſchloſſen, daß die Unſchlüſſigkeit der italieniſchen Kardinäle zur Wahl eines fremden Kardinals führe. Gleichzeitig müſſe dem Mißtrauen der fremden Kardinäle gegen die Kurien⸗ karbinäle Rechnung getragen werden. Die Vermutungen fielen daher auf einen Kardinal der italieniſchen Bistümer, wodei Alter und Geſundheit berückſichtigt werden müßten. Man ſpreche von Kardinal Maffi, dem Erzb ſchof von Piſa, und dem Kardinal La Fontaine, dem Patriarchen von Ve⸗ nedig. In einer beſonders bevorzugten Stellung befinde ſich der Kardinalſtaatsſekretär Gaſpari, der bis zur Conclave die Leitung des Heiligen Stuhles weiterzuführen habe. Der„Germania“ zufolge wird Kardinal Bertram ſich von Breslau am Dienstag nach Rom zur Papſtwarl be⸗ geben. In München wird er mit Kardinal von Faul⸗ gaber und vorausſichtlich auch mit Kardinal Schulle von Köln zuſammentreffen, mit denen er gemeinſam die Reiſe fortſezen wird. An der Papſtwahl werden ſich ſechs deutſchſprechende Kardinäle beteil gen, und zwar außer den drei obengenannten der Erzbiſchof von Wien, Kar⸗ dinal Piffl, u. die beiden Kurienkardinäle Frühwirth und van Roſſum. ONB. Frankfurt, 24. Jan. Die ⸗Frankf..“ meldet aus Warſchau: Nach hier vorliegenden Meldungen aus Wien be⸗ Regierung dabin⸗uwirken. daß die Wahl des Papſtes nicht auf eine Perfönlichkeit falle, die beſtrebt ſein werde, die bisherige deutſchfreundliche Politik des Staatsſekretärs Gaſporri fortzuſetzen. Vorbereitungen zur Payſtwahl. WBB. Rom, 23. Jan. Heute hat die zwe ite Zuſam⸗ menkunft der Kardinäle ſtaftaefunden. Dieſe Zu⸗ lammenkünfte werden leden Tag ſtattfinden, um den Kar⸗ Es beſtehe dinälen es zu ermöglichen, verſchiedene Foxmalitäten zu er⸗ füllen, insbeſondere den Eid der Treue auf die apoſto⸗ liſche Konſtitution zu lelſten, die ſede Beeinfluſſung der Kirchenregierung durch die weltliche Macht verbietet und um über folgende Punkte zu beraten und zu beſchließen: Vorbereitung des Conclave, Prüfung der Teilnehmer am Conclave, Feſtſetzung des Budgets des Con⸗ claves, Bekanntgabe der Briefe der Staatsoberhäupter und der Nuntien, ſowie die Bekanntgabe aller Berichte, die das Heilige Kollegium intereſſieren können. Seit dem Tod Benedikt XV. haben die Kanelei und das Sekretariat des Breve zu amtieren aufgehört. Bei einer Zu⸗ ſammenkunft der Kard'näle wurden die Siegel der kirchlichen Beamten zerbrochen zum Zeichen, daß die alte Kirchenregie⸗ rung ihr Ende gefunden hat. WB. Rom, 23. Jan. Das„Giornale'Italia“ meldet, daß das Conelave am 2. Februar beginnen ſoll. Die Eröffnung der Kammer, die am gleichen Tage erfolgen ſollte, ſoll aus dieſem Anlaß um einige Tage verſchoben werden. ONB. Berlin, 23. Jan. Anläßlich des Todes des Papſtes haben heute Reichstag und Botſchaften in Berlin Hal b⸗ ſt ock geflaggt. Schulfragen im Reichslag. JBerlin, 24. Januar. (Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstag hat geſtern der Kampf um die Schule begonnen, d. h. ein Kampf war es eigentlich nicht: Ein ſozialdemokratiſcher Lehrer, ein Schulrektor aus Weſt⸗ falen, der volksparteiliche Provinzialſchulrat Runkel und der frühere chriſtlich⸗ſoziale, jetzt deutſch⸗nationale Abg. Mumm tauſchten ihre Meinungen über das Reichsſchulgeſetz aus, nachdem zuvor der Staatsſekretär Schultz aus dem Reichsminiſterium des Innern, bekannt aus ſeiner ſozia⸗ liſtiſchen Abgeordnetenzeit unter dem Namen der„Bildungs⸗ ſchultz“, den Entwurf bedächtig mit diplomatiſcher Behutſam⸗ keit einzuführen unternommen hatte. Dabei war dieſem Entwurf draußen im Lande wirklich ein rechtſchaffener Kampf der Geiſter vorausgegangen, aber die Schwelle des Reichs⸗ tages hatte er anſcheinend nicht überſchritten. Die letzten und tiefſten Probleme der Weltanſchauung intereſ⸗ ſieren den Durchſchnittsabgeordneten von heute nicht. Es handelt ſich bei der Vortage im Grunde um die Durch⸗ führung des Weimarer Schulkompromiſſes oder um die geſetz⸗ liche Stipulierung der Konzeſſion, die man, um den Frieden zwiſchen den herrſchenden Parteien zu erhalten, dem Zentrum wie der Sozialdemokratie zu machen ſich entſchloſſen hat. Der Linken zuliebe wird die weltliche Schule, die ohne Re⸗ ligionsunterricht, zugelaſſen, die zwiſchendurch(nach unſerem Gefühl zu Unrecht) auch wohl die„Weltanſchauungsſchule“ genannt wird. Aus Entgegenkommen gegen die Rechte— das Zentrum zählt in dieſen Stücken zur Rechten— wird daneben der Bekenntnisſchule Raum gewährt. Manche werden meinen, das ſei eine äußerliche, rein oberflächliche Sache. Trotzdem zeigt ſich der Sprecher der Sozialdemokratie damit noch nicht zufrſeden. Die weltliche Schule, ſo verkündet Herr Hellmann, mſiſſe die olleinige Erziehungsgrundlage hbilden. Das Geſetz laſſe den„Dogmen“, mit denen vor 1500 Jahren die damalige Religion ſich abfand, einen viel zu weiten Spielraum. Dennoch plädierte auch Herr Helmann für Tommiſſionsberatung. genau wie nach ihm Herr Rheinländer vom Zentrum. Man wird wohl immer mal wieder im politiſchen Tageskampf einander brauchen. Sitzungsbericht. MB Berlin, 23. Januar. Eingegangen iſt die Benachrichtigung von der Einladung Deutſchlands zur Konferenz in Genua. Der Geſetzentwurf über den Verkehr mit ausländiſchen Zahlungs⸗ mitteln wird ohne Ausſprache in zweiter und dritter Beratung an⸗ genommen. Es folgt die erſte Leſung des Reichsſchulgeſetzentwurfs. Staatsſekrefär Schultz: Der Entwurf iſt in weiten Kreiſen auf große Schwierigkeiten geſtoßen. Es wäre auch bedenklich geweſen, hätte er irgendwo vorbehaltloſes Einverſtändnis gefunden. In zahlloſen Verſammlungen iſt die Zurückziehung des Entwurfs ver⸗ langt worden. Die Verabſchiedung drängt außerordentlich, um wie⸗ der Ordnung zu ſchaffen. Schulſtreiks, bald von rechts, bald von links, löſen einander ab. Die Entſcheidung über das Geſet, die ſchon 1919 kommen ſollte, muß möglichſt bald fallen. Das Geſetz will nur das Weimarer Schulkompromiß ausführen. Der Entwurf will kraftvolle Charaktere in der Jugend heranziehen. Heilmann(.): Das Beſte an dem Geſetz iſt, daß es der weltlichen Schule eine geſetzliche Grundlage gibt. Im demo⸗ kratiſchen Staat kapn es nur die weltliche Schule geben. Ich bean⸗ trage Ueberwe ſung an einen beſonderen Ausſchuß. Abg. Rheinländer(.): Für uns iſt in dem Schul⸗ kompromiß das weſentlichſte der gemeinſame Bildungsgedanke, der die deutſche Jugend zu charakterfeſten Menſchen erzieht. Durch das Schulkompromiß iſt es uns gelungen, auch die Konfeſſions⸗ ſchule auf geſetzliche Grundlage zu ſtellen. Das Elternrecht auf Erziehung der Kinder muß auch in dieſem Geſetz ausdrücklich betont werden. Wir verlangen, daß durch Reichsgeſetz beſtimmt wird. daß die Zahl der Religionsſtunden nur im Eivverſtändnis mit den kirch⸗ lichen Behörden feſtaeſegt wird. Unerträglich iſt es, daß die Bo⸗ kenntnisſchule im Entwurf geradezu als minderwertia hingeſtellt mird. Auch'r ſind für Ausſchußberatungen. Wir wollen Gleichberechtigung der Bekenntnisſchule. Abg. Mumm(Intl.): Wir werden der Ausſchußberatung zu⸗ ſtimmen. Wie in Weimar, ſtehen die Deutſchnationalen feſt zur chriſtlichen Schule. Wit fordern, daß die Kinder in der Schule nicht religißbs ausgehungert werden. Abg Dr Runkel(D. Pyt.): Der Geſetzenkwurf iſt ipſofern verfaſſungswidrig, als er die Simuftanſchule abbauen will. Ebenſo iſt die neue Gemeinſchaftsſchule volldommen gegen die Verfaſſung. Kompromißſchulen ſollen nach der Verfaſſung die chriſtlichen Ge⸗ meinſchaftsſchulen ſein. Die weltliche Schule einzuführen, wäre eine Kataſtrophe für den Volksgeiſt, wenn ſie auch vier Stunden Religionsunterricht vorſteht. Die Schule iſt die Tochter der Kirche. Beide mſiſſen nebeneinander beſtehen. Darauf wird die Wefterberotung auf morgen mittag 1 Uhr ver⸗ tagt. Außerdem Kleine Anfragen. ONB. Berlin, 23. Jan. Wie wir aus dem preußiſchen Landtag erfaßhren, iſt dort ene große Anfrage des Abg. Dr. Porſch(Itr.) eingegangen, die ſich mit der durch die Rheinlandkommiſſion beabſichtigten Kontrolle des Unterrichts an den deutſchen Schuten beſchäftigt. Berlin, 24. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Eine volksporteiliche Anfrage im Reſchelga erhebt gegen den ſächſiſchen Innenwiniſter Livinskf anöbſſch ſeines Vor⸗ gehens gegen den ſſchſiſchen Nereſn„Die Brüder vom Stein“ den Vorwurf, er bohe in ein ſchwebendes Verwaſtunasgerichts⸗ verfohren eingegriffen, und fragt die Reichsregferung, ob ſie ſei, die im Artikel 107 verletzte Reichsverfaſſung zu be⸗ gzen. Vor der geſetzlichen Einführung des Arbeitsnachweſſes. Neichstages trat heute in Die Bexratung des Arbeitsnachweiſes paritätiſche ONB. Berlin. 23. Jan. Der ſozialnolitiſche Ausſchuß des ein. Miniſterioldirektor Ritter vom Reichsarbeitsminiſterium führte einleitend aus, daß man die Arbeit den Leidenſchaften und Parteikämpfen entrücken und nach den Grundſätzen wirt⸗ ſchaftlicher Zweckmäßigkeit und ſozialer utle lent verteilen wolle. Die gewerbsmäßige Stellenvermittlung ſoll durch die neuen Organiſationen, die ſich auf einzelne öffentlich Arbeitsnachweiſe verteilen ſollen, Das Geſetz ſieht hierfür als Endtermin en 31. Dezember 1930 vor. Geheimrat Dr. Weigert ſtellte dann ausführlich die geplanten Organiſationen dar. Insbe⸗ ſondere betonte der Regierungsvertreter, daß die Geſamtkoſten der bisherigen Organiſationen nicht mehr als 150 Millionen Mark betragen. Endlich verbreitete ſich der Regierungsver⸗ treter über die vorläuſige Arbeitsloſenverſicherung. Beamtenausſchuß des Reichstages. ONB. Berlin, 23. Jan. Der Beamtenausſchuß des Reichstages nahm heute nach längerer Debatte, in der es ſich um die Betriebsräte handelte, die§88 6, 7 und 8 an. Das Wahlalter wurde gegen die Stimmen der deutſchen Volks⸗ partei und der Deutſchnationalen auf 18 Jahre herabge⸗ ſeßt.. der Landbund und die Parleien. bzd. In dem Organ des Landbundes, in der Ausgabe des „Landwirt“, verſucht ein Landwirt die Ex ſtenzberechtigung des Landbundes nachzuweiſen. Er ſchreibt u..: „Der Landbund hat unmittelbar den Zweck, die Intereſ⸗ ſen der Landwirtſchaft wahrzunehmen, wodurch er mittelbar für den Mittelſtand und ſeine Bedürfniſſe eintritt. Um dieſen Zweck erreichen zu können, muß er verſuchen, auf die Geſetz⸗ gebung einzuwirken. Die Bildung einer neuen Partei wäre zu dieſem Zweck natürlich das Verkehrteſte geweſen, denn er hätte damtt die heſtehenden Parteien, die ſich ſelbſt zu ſtärken beſtrebt ſind, gegen ſich eingenommen⸗ Der Landbund bildet keine Partei für ſich, ebenſowenig aber fordert er für ſeine Mitglieder die Zugehörigkeit zu einer beſtimmten Partei. recht, ſobald ſie ſeinen Grundſätzen entſprechen für Volks⸗ u. Intereſſengemeinſchaft einzutreten und bereit ſind, die berech⸗ tigten Intereſſen der Landwirtſchaft und des werktätigen Mittelſtandes zu ſchützen und dieſe für das Gedeihen und Beſtehen des Reiches unbedingt notwendigen Berufsſtände zu erhalten. Darum kann er Land⸗ oder Reichstagskandi⸗ daten einer Partei unterſtützen, bei der dieſe Vorausſetzungen zu treffen ſind. Das iſt freilich keineswegs bei allen Parteien der Fall. Die Sozialdemokratie aller Richtungen ſcheidet naturgeäß von vornherein aus der Zahl der Parteien aus, die ein Landwirt unterſtützen darf. Die Sozialdemokraten und mit ihnen gewiſſe Teile ſogenannter Parteien ſind eben die gebore⸗ nen Feinde des Bauernſtandes, wie des geſamten dens verſchwinden. Ihm ſind Mitglieder aus allen Parteien Mittelſtandes in Stadt und Land. Sie gingen einem inter⸗ nationalen Hirngeſpinſt nach, obwohl uns doch ſchon zwei Mo⸗ nate nach der Revolution die Augen geöffnet wurden. Sie ſtellen Partei und Internationale über die Nation und be⸗ kämpfen alles Nationale. Wir müſſen wieder einig werden, wir müſſen Klaſſenkampf und Parteihader endgültig beſeiti⸗ gen. Und darum verlangen wir eine Regierung von charakter, feſten, ehrenhaften und unbeſtechlichen deutſchen Männern.“ Man wird dieſe Ausführungen Wort für Wort unterſtrel⸗ chen können. Dem Schreiber iſt es hierdurch aber nicht im ge⸗ ringſten gelungen, die Notwendigkeit des Landbundes zu er⸗ härten. Da der Landbund keine Partei ſein will und die bürgerlichen und mittelſtändiſchen Intereſſen von den bürger⸗ lichen Parteien—„Sozialdemokraten u. mit ihnen gewiſſe Teile ſogenannter Bürgerlicher Parteien“ ausgenommen— wahrgenommen werden, iſt die Bildung dieſer neuen Partei nicht nur verkehrt, ſondern auch ſchädlich geweſen, da die Stoß⸗ kraft der Mittelſtandspartei hierdurch geſchwächt wurde. Aus dem Parteileben. Süddweſideuſche Arbeilsgemeinſchaft der Deutſchen Volksparlei⸗ Darmſtadt, 22. Jan. Am Samstag traten hier die Vor⸗ ſtände der Südweſtdeutſchen Wahlkreiſe der Deutſchen Volks⸗ partei(Baden, Pfalz, Württemberg, Heſſen⸗Naſſau, Heſſen⸗ Darmſtadt) zu einer ſtark beſuchten Tagung zuſammen. Unter den Teilnehmern 1 0 ſich Abgeordnete aller ſüddeutſchen Parlamente Die Leitung der Arbeitsgemeinſchaft für das Jahr 1922 wurde auf Vorſchlag der Herren Abg. Bickes“ Württemberg, Burger⸗Pfalz und Stadtv. Landgrede⸗Frank⸗ —5 wiederum dem Wahlkreiſe Heſſen⸗Darmſtadt übertragen⸗ n Stelle des durch die Verhandlungen im Reichstage ver⸗ hinderten Abg. Dr. Zapf hielt Abg. Dingeldey⸗Darm⸗ das Referat über Koalitionsfragen im eiche n Verbindung mit der auswärtigen Politik. Der Redner gab einen Ueberblick über die bisherigen Regle⸗ rungsbildungen im Reiche und prüfte dann im einzelnen die Möglichkeiten, die zu einer tragfähigen Mehrheit im Parla⸗ mente führen kännten. Er kam zu dem Schluſſe, daß die ſogenannte große Koalition den Weg zur Volksgemeinſcha führen könne. Wenn je in einem Augenblick, ſo iſt die Zu⸗ ſammenfaſſung aller Kräfte ſetzt nofwendig, wo die zöſiſche Politik erneut die Hand nach der Kehle Deutſchland⸗ ausſtrecken will. Vorausſetzung für ein erſprießliches parla⸗ mentoriſches Wirken ſei allerdings, daß die Parteien einer Koalition ſich über das Regierungsprogramm i klaren ſind. Ueber den Umfang der Reparations⸗ leiſtungen muß ebenfalls Klarheit geſchaffen ſein. 85 lange dieſe nicht er'rägſich geſtaltet werden, wird ſeder Ver, ſuch zur Feſtigung der deutſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsver hältniſſe vergeblich ſein. Der Vortrag, der auch eine Reſhe wichtiger vertraulicher Mitteilungen brachte, fand lebhaften Beifall. In der Ausſprache wurde auf verſchiedene ſoziale Aufgaben der Partei hingewieſen und die internationale Lag,⸗ von verſchiedenſten Geſichtspunkten aus beſeuchtet. Es bete ligten ſich an ihr u. a. die Abgg. Burger, Bickes, Frl. Dr. N. Bernays⸗Mannheim, Scholz⸗Mainz, ferner die Herren: ſcher⸗Frankfurt, Dr. Lohmann⸗Weilburg, Dr. Becker⸗Sprendlingen, Kollbach⸗Baden, 1 Landgrebe⸗Frankfurt. Wenn auch die Ausſichten für—4 Erfolg einer„großen Koalition“ von verſchiedenen Seite ſkeptiſch beurteilt wurden, ſo war man ſich doch vollomſch einig im Gefühl der großen Verantwortung, die die Deutf nd Volkspartei vor dem deutſchen Volke zu tragen bat un ebenſo einia in dem Vertrauen, das man der Reich? tagsfraktion in der Behandlung der ſchweren politiſchen und außenpolitiſchen Fragen ſcheneen darf. Die weiteren Gegenſtände der Tagesordnung wurden 47 die nächſte Sitzung vertagt, die vorausſichtlich in Heide 1 berg ſtattfindet und für die Reichstagsab. Dr. Zapf eine Berck⸗Mainz, Vortrag ſchon jetzt in Ausſicht geſtellt hat. Mit magelee lichſten Dankes wurde die harmoniſch verlaufene lung geſchloſſeen Flei⸗ Jeuck⸗Wiesbaden, fran⸗ EZSSD,-„f .=r m „ Ä— K SS—— —— 8 — 1 — ö ee Dienskag. den 24. Januar 1922. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) 3. Seile. Nr. 39. Die Nok der Gemeinden vor dem Reichslag. Von Oberbürgermeiſter Dr. Kül z⸗Zittau, M. d. R. Beim Wiederzuſammentritt des Reichstages nach ſeiner vierwöchigen Weihnachtspauſe fand ſich endlich Gelegenheit, die ungeheuren finanziellen Sorgen, unter denen die deut⸗ ſchen Gemeinden zur Zeit ſeufzen. zum Gegenſtand einer ein⸗ gehenden Ausſprache im Reichstage zu machen. Ddie demo⸗ kratiſche Reichstagsfraktion hatte ſchon Mitte November 1921 eine entſprechende Interpellation eingebracht, zu deren Veantwortung ſich ſetzt der Reichsfinanzminiſter Dr. Her⸗ mes bereit fand. Was er ſagte, mußte allerdings ſchwer enttäuſchen. Offenbar hatte es ihm ſeine ſonſtige ſtarke Arbeitsbelaſtung unmöglich gemacht, ſich mit den einſchlügi⸗ gen Fragen zu befaſſen, ſodaß die kurzen Worte, die er auf die ausführliche Begründung der Interpellation fand, von einer kaum zu überbietenden Inhaltsloſigkeit waren. Geiſt und Weſen der Selbſtverwaltung ſcheinen für das Reichs⸗ finanzminiſterium unbekannte Größen zu ſein. Es iſt das außerordentlich zu bedauern, denn ohne eine völlige Aende⸗ rung des Kurſes der Reichsregierung gegenüber den Ge⸗ meinden ſteuern dieſe einer Kataſtrophe entgegen. 5 Die Reichsregierung bringt es noch nicht fertig, ſich auf en Gedankengang einzuſtellen, daß mit Wegnahme der inkommenſteuer die Gemeindefinanzen Beſtandteil r Reichsfinanzen geworden ſind, und daß die aus⸗ nchnben de Dotierung der Gemeinden eine recht⸗ iche und moraliſche Verpflichtung des Reiches iſt; und die⸗ um ſo mehr, als das Reich ſelbſt den Gemeinden fortgeſetzt 355 Aufgaben überweiſt. Angeſichts dieſer ungeheuren Be⸗ aſtung der Gemeinden durch Ausführung reichsgeſetzlicher zufgaben iſt es eine ſelbſtverſtändliche Pflicht des Reiches, für die finanzielle Lebensmöglichkeit der Gemeinden in viel ausreichenderem Umfange zu ſorgen als bisher. Die bis⸗ zerige mangelhafte Fürſorge des Reiches zeitigt außerordent⸗ ich ſchwere Gefahren und eine unhaltbare außenpolitiſche und innenpolitiſche Lage. Daß die Finanzgebahrung des küeiches gegenüber den Gemeinden auch außenpolitiſche Wir⸗ ungen haben ſolle, kann auf den erſten Blick vielleicht über⸗ kaſchen, tatſächlich iſt es aber ſo. Wenn das Reich in ſo hohem mfange, wie dies jetzt geſchieht, Aufgaben durch die Ge⸗ meinden finanziell tragen läßt, erſcheinen im Haushaltsplan des, Reiches hunderte von Millionen nicht, die in ihn hinein⸗ gebörten, und es erſcheint deshalb der Ausgabenetat des kaſſches durchaus nicht in der Weiſe angeſpannt, in der es Alſächlich der Fall ſein würde, wenn das Reich ſeine Ver⸗ flichtung zu ausreichender Dotierung der Gemeinden erfüllen ſcürde, Ein ſolcher Zuſtand muß die Entente zu völlig fal⸗ ſchen Vorſtellungen von der Anſpannung der Leiſtungskraft in Intereſſe der vitalſten Bedürfniſſe des deutſchen Gemein⸗ ſchaftslebens erfüllen. uuf Verhängnisvoller noch als die außenpolitiſchen würden die Dauer die innenpolitiſchen Wirkungen des gegenwärtigen Juſtandes ſein. Bleiben die Gemeinden weiter elt bisher in ihren Einnahmen ſo beengt und ſo in Ungewiß⸗ und ſo müſſen lebenswichtige Kulturaufgaben . Wirtſcha fts aufgaben notgedrungen verküm⸗ e)as ganze Finanzweſen der Gemeinden aber muß in iaten nrommene nicht wieder gutzumachende Unordnung ge⸗ e Es ſcheint, als ob die Reichsregierung nicht merke, daß des 11 ſchwere Sünde gegen den Geiſt des geſunden Aufbaus des Steſthen Gemeinſchaftsleben⸗ iſt, wenn ſie die Urzellen und F wenn ſie die Zentralpunkte der wirtſchaftlichen 05 ulturellen Betätigung verkümmern läßt? Die Regierung 5 nicht zu erkennen, wie ſehr ſie den neuen Staats⸗ brinctten in den breiten Maſſen des Volkes in Mißkredit alter wenn ſie die Finanzen der Eemeinden. die unter dem Syſtem geordnet waren, ſo lange in Unordnung und Reich im Stich gel en werden, ſehen ſich in ihrer Not zu Wrem Selbſterhaltungstrieb gezwungen, zu Maßnahmen ſchreiten, die auf die Dauer von verhängnisvollſten Wir⸗ ten gen für das wirtſchaftliche und ſoziale Leben ſein müß⸗ en 8 je wenigen den Gemeinden verbliebenen Steuern wer⸗ davon zn in einer Weiſe angeſpannt, die an dem Mark der ſonder betroffenen Wirtſchaftszweige nagen, dies gilt insbe⸗ meinde. von der Gew er beſteuer, die von einzelnen Ge⸗ den 15 ſchon jetzt mit Zuſchlägen in einer Höhe bedacht wor⸗ iſt, die auf die Dauer vernichtend wirken muß. Nei Geblten herrſchte unter den Rednern aller Parteien des kungen. die eine ſo weitgehende Uebereinſtimmung der Mei⸗ behnt, uſtände einer gründlichen und raſchen Abbilfe dringend eine fiig ſeien. Mit„Zuſchüſſen“ und„Vorſchüſſen“ läßtk ſich ommunale Finanzwirtſchaft natürlich nicht retablieren. die ausnahmslos dahin gingen, daß die gegenwär⸗ N Hier muß gründliche Arbeit geleiſtet werden. Zu einer dauernden und gründlichen Geſundung der deutſchen Ge⸗ meindefinanzen iſt folgendes zu fordern: 1. Erhöhung der Anteile an Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer und Umſatzſteuer. 2. Planmäßige Umgeſtaltung der Aufteilung der ſon⸗ ſtigen Steuern zwiſchen Reich, Staat und Gemeinden durch entſprechende Umgeſtaltung des Landesſteuergeſetzes. 3. Strengſte und loyale Einhaltung des§ 53 des Landes⸗ ſteuergeſetzes, in dem geſagt iſt: wenn den Ländern der Ge⸗ meinden(Gemeindeverbänden) durch Verträge, Geſetze oder Verwaltungsmaßnahmen des Reiches beſondere Koſten er⸗ wachſen, ſo wird das Reich entweder die Koſten übernehmen oder angemeſſene Zuſchüſſe leiſten. 4. Bei der Einkommenſteuer iſt eine Neuregelung der Mindeſtgarantie unbedingt erforderlüch. Für 1920 iſt den Gemeinden bekanntlich ein Betrag des⸗ jenigen Steueraufkommens gewährleiſtet worden, was ſie im Jahre 1919 hatten und dazu ein Zuſchlag von 25 Proz. Die Wertverſchiebungen, die ſeit dieſer Regelung vor ſich gegangen ſind, machen entweder einer Erhöhung des Aufſchlages not⸗ wendig oder beſſer noch die Umgeſtaltung der Garantie unter Einſchaltung eines beweglichen Faktors; etwa in daß die Garantie für die Jahre 1920 immer nach dem Verhältnis wächſt, in dem 1920 die Garantie zu dem wirklichen Auf⸗ kommen der Reichseinkommenſteuer ſtand. Die deutſchen Städte können und werden es nicht vergeſſen, daß ſie Stützen und Grundlggen des Deutſchtums in wirtſchaftlicher, ſozialer, politiſcher unld kultureller Hinſicht geweſen ſind: ſie wollen und müſſen es auch weiter bleiben. Eewiß, es gibt drei Gemein⸗ ſchaftskörper des Gemeinſchaftslebens in Deutſchland: Reich, Länder und Gemeinden ſind die Urzellen des Gemeinſchafts⸗ lebens. Ohne ein geſundes Funktionieren der Urzelle muß der geſamte Organismus den ſchwerſten Störungen ausgeſetzt ſein. A2 12* 2 Wirtſchaftliche Fragen. Die Not des Badegewerbes. Am Sonntag, den 15. Januar fanden ſich, ſo wird uns geſchrieben, in der ſchönen Pfälzer Stadt Neuſtadt eine An⸗ zahl von Pfälzer und badiſchen Kurbadebeſitzern zu einer Ausſprache zuſammen. Die Notlage des Badegewerbes wurde ausnahmslos anerkannt und von allen Seiten wurde Mate⸗ rial für den Beweis dieſer Tatſache zuſammengetragen. Hauptſächlich wurde darauf hingewieſen, daß ein Vergleich der Friedenspreiſe und der heutigen Preiſe zu Ungunſten des Badegewerbes ausfällt. Die allgemeine Lebenshaltung hat ſich zwanzigmal verteuert. Kohlen, Elektrizität und Waſſer, in dieſem Gewerbe unentbehrliche Hilfsmittel, ſind ſogar um einen noch bedeutend höheren Betrag im Preiſe geſtiegen, und trotz dieſer allgemeinen Preisſteigerung um das Zwanzig⸗ und noch Mehrfache ſind die Preiſe für die abgegebenen Bäder im Höchſtfalle durchſchnittlich nur um das Zehnfache geſtiegen. Auch dieſe Steigerung iſt nur in einzelnen Städten, wie in Karlsruhe und in Mannheim, erreicht worden, während eine ganze Reihe von anderen Städten, auch größere, hinter dieſer Steigerung weit zurückgeblieben ſind. Es iſt dabei auch zu berückſichtigen, daß die Beteiligung der Bevölkerung an den Bädern von 4 Promille auf 21 Promille zurückgegangen iſt. Auch in dieſer rückläu⸗ figen Bewegung liegt, wenn ſie ſich weiter fortſetzen ſollte, eine große Gefahr für die Entwitklung des Badegewerbes. Die Oeffentlichkeit hat alles Intereſſe daran, über die Lebens⸗ wichtigkeit und Unentbehrlichkeit des Vadens aufgeklärt zu werden, damit ſie bereit iſt, die unumgänglich nötigen Preiſe zu bezahlen und ſich in ihrem eigenen Intereſſe wieder zahl⸗ reicher dem Baden zuzuwenden, denn ohne ein regelmäßiges Baden kann der menſchliche Körper weder reinlich noch geſund Und widerſtandsfähig gegen die Krankheiten gehalten werden. Auch' darauf wurde mit beſonderem Nachdruck hingewieſen, daß ſich die privaten Badeanſtalten den erhöhten Anforde⸗ rungen mit ihren Preiſen nicht anpaſſen können, wenn die ſtädtiſchen Bäder auf Koſten der ſtädtiſchen Haushalte, d. h. alſo der Geſamtheit der Steuerzahler, ihre Preiſe beſonders niedrig halten. Ein Weg, um den Minderbemittelten billige Badegelegenheit zu verſchaffen, wäre, den Kleinrentnern, den Perſonen, die nachweisbar der Armenpflege bezw. der öffent⸗ lichen Unterſtützung unterliegen, Vorzugspreiſe zu gewähren. Auch hierzu wären die Badeanſtaltsbeſitzer ſehr gerne bereit. Die Teilnehmer an der Beſprechung waren ſich darüber einig, Preiſe für die Lebenshaltung auch eine Steigerung der Bade⸗ preiſe nicht umgangen werden könne. daß mit Rückſicht auf die ununterbrochene Steigerung der Städtiſche Nachrichten. Nothilfe für akademiſche Kriegsteinehmer. Der Reichsbund der Kriegsteilnehmerverbände deutſcher Hoch⸗ ſchulen, Abt. Nothilfe für akademiſche Kriegsbeſchädigte, Kriegsgefan⸗ gene und Kriegsteilnehmer, teilt uns mit: Mit Genehmigung der Wohlfahrtskomm'ſſariate für Kriegswohl⸗ fahrt hat der Reichsbund der Kriegsteilnehmerverbände deutſcher Hochſchulen, der über 30 000 Mitglieder zählt, vor einiger Zeit eine Nothilfe für akademiſche Kriegsbeſchädigte, Kriegsgefangene und Kriegsteilnehmer gegründet. Sie iſt politiſch und konfeſſionell voll⸗ kommen neutral und verfolgt lediglich wirtſchaftliche Ziele. Die Not⸗ hilfe hat den Zweck, den bedürftigen Kriegsteilnehmern durch Dar⸗ lehen und Unterſtützungen die Fortführung des Studiums zu ermög⸗ lichen oder den Eintritt in das Berufsleben zu erleichtern. Bei der erſten Auszahlung von Unterſtützungen hat die Nothilfe ca. 700 090 Mark ausgeſchüttet. Auch in Mannheim konnte die Auszahlung der Gelder zu Weihnachten ſtattfinden. Die Nothilfe hat durch die Aus⸗ zahlung von Unterſtützungen vielen Kriegsteilnehmern die Fort⸗ ſetzung ihres Studiums ermöglicht: doch ſind zur Förderung der gemeinnützigen Beſtrebungen der Nothilfe neue Geldmittel nötig. Der volkswirtſchaftliche Nutzen der Nothilfe iſt ein ungeheurer. Es kommt jetzt darauf an, daß der Nothilfe möglichſt viele unter⸗ ſtützende Mitglieder beitreten. In den nächſten Tagen werden einige Herren vom Reichsbund der Kriegsteilnehmerverbände deutſcher Hochſchulen und Damen der Geſellſchaft die Werbung in Mann⸗ heim aufnehmen. Nähere Auskunft erteilt auch der Kriegsteilnehmer⸗ verband an der Handelshochſchule Mannheim. — Pb. Aufgeklärte Einbrüche. Den angeſtrengten Bemühungen der Kriminalpolizei iſt es gelungen, eine Anzahl Einbruchsdiebſtähle aufzukläxen, die in der letzten Zeit hier vorgerommen ſind, ſo den Einbruchsdiebſtahl im Hauſe D 6, 7/8, bei dem Bindegarn im Werte von 20 000 ⸗ geſtohlen wurde, vier Einbruchsdiebſtähle im Hauſe .7, 19, bei denen Schuhwaren von bedeutendem Wert entwendet worden ſind und zwei Einbruchsdiebſtähle im Hauſe D 3, 7, bei denen die Täter Stoffe von bedeutendem Wert mitgehen hießen. Im erſten Falle find zwei Diebe und zwei Hehler feſtgenommen. Das entwen⸗ dete Garn wurde wieder vollſtändig beigebracht. Wegen der Schußh⸗ diebſtähle ſitzen elf Diebe und zwei Hehler in Haft. Im dritten Jalt gelang es, fünf Täter feſtzunehmen und einen Teil der entwendeten Stoffe wieder beizubringen. Die Diebe ſind durchweg Leute im Alter zwiſchen 20 und 30 Jahren, Taglöhner, Schloſſer uſw., keine arbeits⸗ loſe Elemente, aber offenbar Menſchen, die die Auffaſſung ver⸗ treten, daß man durch Einbrüche leichter zu ſeinem„Sach“ kommt, als durch ehrliche Arbeit. 135 5 —0 Ein aufregender Vorfall trug ſich Sonntag abend gegen 8 Uhr auf der Station Viernheim der elektriſchen Bahn Mannheim⸗Weinheim zu. Zwei in der Neckarſtadt wahnhafte ledige Schirmflicker benahmen ſich auf der Fahrt von Weinheim hierher derartig ungebührlich, daß ſie auf der Station Viernheim zum Verlaſſen des Zuges gezwungen wurden. Auf dem Perron zog der eine Radaubruder plötzlich einen Revolver und gab auf die Fahrgäſte mehrere Schüſſe ab, die glück⸗ licherweiſe niemand trafen. Die inzwiſchen verſtändigte Polizei nahm die beiden Helden am hieſigen Marktplatz feſt, wo ſie den nächſten Zug verließen, mit dem ſie nach Mannheim gefahren waren. veranſtaltungen. Theaternachricht. In der„Waffenſchmied“⸗Aufführung ſingt die Partie der„Marie“ Guſſa Heiken vom Stadttheater in Roſtock als Gaſt auf Anſtellung. Erſatz von Elſe Flohr. Tritter Meiſter⸗Klavierabend. Anſtelle von Mitja Nikiſch, der plötzlich abſagen mußte, wurde Walter Braunfels v ichtet, de am 25. Januar Werke von Bach und Beethoven zum Vor Der Abend Braunfels, deſſen Oper„Die Vögel in nächſter Zeit hier an Nationaltheater zur Uraufführung gelangt, dürfte das allgemeine Interef erregen. Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Rentnerbundes. Wir ner⸗ weiſen auch an dieſer Stelle auf die heutige Hauptverſammlung im Ballhaus, zu der ſämtliche Rentner und Rentnerinnen, Freunde und Gönner eingeladen ſind. Der Vorſitzende wird über die ſo wichtige „Löſung der Kleinrentnerfrage nach den Richtlinſen des Reichsarbeitsminiſteriums“ ſprechen.(Veitere Anzeige im geſtrigen Mittagsblatt.) Berſammlung des D. 5. B. Morgen Mittwoch abend findet in der Liedertafel eine wichtige Verſammlung der hieſigen Ortsgruppe des Deutſe nationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes ſtatt, in der über die am g Tage ſtattgefundenen Verhandlungen über die Teuerungszulagen Be erſtattet wird. Anſchließend daran Weber über:„Die Entſtehung der Volkswirtſchaft.“ . Stenographiekurſe für Erwachſene in den verſchiedenen Stadtteilen wird der Verein ſtenographiekundiger Lehrer zuſammen mit dem Stenographen⸗Verein Gabelsberger einrichten, 115 ſpricht Herr Handelsſchuldirektor Dr. damit die Teilnehmer nicht weite Strecken nach dem Innern der Stadt zurücklegen müſſen. Die Eröffnung erfolgt heute Dienstag abend. Für Schit⸗ ler und Schülerinnen beſtehen beſondere Kurſe, die an früheren Tages⸗ ſtunden abgehalten werden.(Weiteres Anzeige im Montag⸗Mittagblatt.) 8 aufgesprungene, rissige, spröde Haut 0 R ote H An d D verhütet ünd besertigt überracchend schnell die nichifettende Hautereme R O M B EIE A 835 Zu haben in allen Apotheken. Progerien und Parfümerien. nur dancher ſucht ſein Leben lang ſich ſelbſt— und findet immer ndere in ſeiner Seele. alten, Anſere Nachbarwelt, der Mond. emiſche Plauderei von Oberreallehr. Adolf Mang, Heidelberg. W(Nachdruck verboten.) Nond itchen Nutzen gewährt uns der Mond? Der haſten 9 der freundliche Erheller unſerer Nächte. Durch den zauber⸗ iu den Auhſek ſeiner Lichtgeſtalten(Phaſen) belebt und verſchönert f rundielic des Sternenhimmels ungemein und bildet zugleich ſat auck lage für die Zeiteinteilung in Monate und Wochen. Er ſcher ſic durch ſeine bekannten Stellungen am Himmel die Schiffe den 5— den pfadloſen Ozean zu führen. Er ſcheint hell genug, pare Städten um die Zeit des Vollmonds erheblich an Gas zu Vorteil, den ſie tüchtig ausnützen ſollten! Der Mond iſt aupterzeuger von Ebbe und Flut, weil er der Erde iſt als die Sonne. Die Flut trägt die größten Schiffe und ſo erſpart der Mond den Küſtenhandelsſtädten, g, jährlich viele Millionen an Schlepperlohn. Seine bender hab ber wird der Mond erſt in Zukunft ſpielen. Manche eſitzt zw en nur für einige Jahrhunderte Steinkohlen. Deutſchland Jukunf ar glücklicherweiſe einen großen Vorrat davon, und die guch die e Induſtrie wird inſofern eine glänzende ſein; aber welche d Vorräte werden einſt erſchöpft ſein. In der Flut nun, fi. tmaga Mond erzeugt, beſitzen wir ein rieſiges, unerſchöpfliches raft Eiekt Es iſt der heutigen Technik ein leichtes, dieſe Natur⸗ koren. tektrizitöt umzuwandeln und beliebig weit ins Land zu dchen und d verden dann mit dem Monde beleuchten, heizen, 38 die Maſchinen treiben. zuf d er Mond einen entſcheidenden Einfluß 1 ben, 85 Wetker? Der allgemeine Glauben des Voltesf aht digen Beah dollmond bringe ſchöneres Weiter. Nach einer deäh⸗ Ler Regenzaatung von übler betrug in ddeutſchland bie Zahl 9 20 15 Neumond 429, beim Vollmond aber 483! Im Mittef celt iſt der Mond von der Erde entſernt? Aund 105 eno00 Kilometer. Mit einem Schnellzug von 100 Km. keichen ſe Ipdigkeit wäre er ſchon in rund 160 Tagen zu er⸗ ondwelt iſt uns alſo verhältnismäßig nahe. Jetge Gebilde zeigt der Anblick des Mondes den nächſten Tacen nach dem Neumand F 8 reisförmiqen Nand s u te der Sichel einen dualen Fleck: zer der Gefahren“(das Mare crisium). Es iſt ſo groß wie 5 er Eral— lande nä .meire Haun Dambur Oaupirolſe 28 23 1 1 Erde, doch ſchon ein recht großer Himmelskörper! Mit dem wach⸗ ſenden Monde erblickt man mit freiem Auge weitere Meere. Die awei oberſten, das„heitere“ und das„Regenmeer“, bilden mit andern die Augen im„Geſicht! des Vollmondes, weitere Meere ſüdöſtlich davon Wange und Mund. Richtet man nun ein Fern⸗ rohr auf den Mond, ſo findet man, daß dieſe dunklen Flecken ein⸗ zelne Erhöhungen und Vertiefungen haben, alſo keine Meere ſind und zwar auch ſchon deshalb nicht, weil auf dem Monde kein Waſſer iſt! Man hat indes die alten Benennungen beibehalten. Dagegen bemerkt man im Fernrohr Gebirge. Das größte und ſchönſte ſind die Apenninen. Sie ſind 700 Kilometer, alſo faſt drei⸗ mal ſo lang als ganz Baden, und erreichen eine Höhe bis zu rund 6000 Meter wie der Kilimandſcharo. Sie bilden eine rieſige Ge⸗ tung und Wildheit bei einem faſt ſenkrechten Abfall, die ſich die kühnſte Einbildungskraft nicht richtig vorzuſtellen vermag. Einen Tag vor oder nach dem erſten Viertel kann man die Apenninen und ihre kirchturmartigen Schatten am beſten im Fernrohr, ja ſelbſt ſchon mit einem Feldſtecher beobachten. Der jähe Abſturz der Apenninen mit denr Trümmerfeld davor laſſen die Rieſen⸗ kräfte ahnen, mit welchen einſt die Mondkruſte hier gebrochen und zum Teil aufgeſtaur wurde, während der andere Teil ſank. Von Oſt nach Weſt aufwärts ziehen die Apenninen auf den Kopernikus zu, eines der ſchönſten Ringgebirge des Mondes. Sein Durchmeſſer beträgt 90 Km.(gleich der Entfernung von Bremen nach Ham⸗ burg). Sein Ringwall iſt 3400 Meter hoch, alſo 400 Meter höher als die Zugſpitze, ſein Zentralberg 600 Meter(gleich dem König⸗ ſtuhl bei Heidelberg). Wie ſind die durchweg vulkaniſchen Gebilde Wie der Mond auf der Erde, ſo erzeugte auch die Erde auf dem Mond eine Flut. Da die Erde 50 mal ſo groß als der Mond iſt und dieſer ſich erſt in rund 4 Wochen einmal um ſich ſelbſt drehr, ſo war dieſe Flut der glühenden Maſſen viel ſtärker als unſere Flur. Die in: Maſſen durchbrachen daper die anſangs roch dünn⸗ Monbkruſte en den Stellen und überfluteten weit⸗ ze zogen ſie ſich wieder ins Mondinnere zu⸗ rück, hinterließen aber die abgeſetzten Teile am Rande als kreis⸗ und terraſſenförmige Wälle. Dieſe konnten ſich umſo höher auf⸗ bauen als die Anziehunaskraft auf dem Monde ſech⸗mal geringer iſt als auf der Erde.(So könnte ein Turner, der auf der Erde Strecken. Bei der Ebb 2 Meter hoch ſprinat, auf dem Monde 12 Meter hohe Sprünge Anfolge der machen.) geringen Schwere konnten ſich auch die bis Weug f 76 enf dem Monde euftſiemen! 8 1 1 5en 1 nn Nenfchenähnlich?: d 48 leben? Der Mond beſitzt kein Waſſer, ſonſt müßte Monde ganz Bayern! Der Mond iſt alſo, obwohl 50mal ſo klein als die birgsmauer mit einer Reihe erhabener Spitzen von einer Zerklüf⸗ des Mondes entſtanden? Wahrſcheinlich in folgender Weiſe: dieſes verdunſten und Wolken bilden. Solche ſind aber noch nie auf dem Monde beobachtet worden, obwohl wir mit ſtarken Fern⸗ rohren dort noch Dinge bis zu 300 Meter herab wahrnehmen können. Ebenſo fehlt auch die Luft auf unſerem Trabanten. Häkte der Mond eine Atmoſphäre wie die Erde, ſo müßte z. B. ein Stern, den der Mond bedecken will, zuerſt in derſelben nach und nach erbleichen. Dies iſt jedoch nicht der Fall, ſondern der Stern verſchwindet ſofort auf einen Schlag hinter dem Monde. Da letz⸗ terer alſo weder Luft noch Waſſer hat, ſo iſt ein Leben in unſerem Sinn auf dem Monde völlig ausgeſchloſſen. Welche Erſcheinungen würden ſich uns auf dem Monde darhieten, falls wir auf demſelben leben könnten? Da der Mond keine Luft beſitzt, ſo erſcheint uns der Himmel am Tage dort nicht blau wie unſer Firmament, ſondern tief ſchwarz. Wir ſehen dort auch bei Tag alle Fixſterne und die Planeten am Himmel. Die Sonne ſtrahlt blendend hell wie eine elektriſche Bogenlampe in unmittelbarſter Nähe mit unerträglichem Glanz auf uns herab. Ebenſo grell ſind die Dinge auf dem Monde beleuchtet Da die Luftperſpektive hier fehlt, ſo erſcheinen auch die fernen Dinge in unmittelbar greifbarer Nähe. Die im Schatten liegenden ſind völlig unſichtbar. Den intereſſanteſten Anblick am Mondhimmel bietet die Erde. Als 13mal größere Scheibe als der Mond ſchwebt ſie maſeſtätiſch frei im Weltenraum und verrät durch den fortwährenden Wechſel der Länder und Meere, daß ſie eine Achſendrehung hat. Viele wünſchten ſchon ſehnfüchtig, ſie möchten einmal auf dem Monde ſein. Ein gefährlicher Wunſch! Selbſt wenn man dort im luftleeren Raum nicht erſticken müßte, ſo würde durch die grellen, durch keine Atmoſphäre gemilderten Sonnenſtrahlen ſofort die Haut verbrennen.(Entſteht doch ſchon in der dünnern Luft der Hochgebirge der„Gletſcherbrand“!) Unmittelbar daneben im Schatten dagegen iſt es furchtbar kalt. Der Mond wäre alſo die richtige Gichtſtation. Wo keine Luft iſt, da tönt auch kein Schall. Tauſend Kanonen könnte man abfeuern, man würde ſie nicht hören. Beim Sprechen würde man nur die Lippen ſich bewegen ſehen. Kein Vogellied ertönt dort,„kein Baum verſtreuet Schatten, kein Quell' durchrinnt den Sand“; ſa wir müſſen uns den Mond förmlich vereiſt vorſtellen, weil er keine Luft hat! Alles Pflanzen⸗ ſchmuckes bar, bietet der Mond in ſeiner völligen Kahlheit. un⸗ beimlichen Stille und Abgeſtorbenheit einen unſagbar troſtloſen Anblick dar. Da iſt es doch auf unſerer lioßen Mutter Erde tauſend⸗ mal ſchöner und geinütlicher! Darun mollen wir uns hier unſeres Daſeins ſrenen. auf emander mehr Rückſicht nebmen, alſo beſtrebt lein, würdig zu ſein, auf dieſer ſchönen Gotteswelt leben zu dürfen! 45 e gute Menſchen zu ſein, um ſo am glücklichſten zu eet 1 7 1 0 2 4. Seite. Nr. 39. Maunheimer Geuerali⸗Anzeiger.(Mittag-Uusgabe.) Dienstag, den 24. Zanuar 1922. zun: Spielplan des Nationai-Theaters Neues Fheate“ Jan. 88 Vorstellung 5 Vorstellung 3 24. D. Außer Miete: Hofftmanus Erzühlungen 7 25. M. 27B Der Waſſenschmied 7 4. Volksvorstellung: 20..28 C Minna von Barnhelm[7Potasch u. Perlmuſter 7½ 27. E. 28 D Fra Diavolo 7 28. S. 28 B Urauflührung: Cavalleria rusticana Vater und dohn 7 Der Bajazzo 7 29. 8. 29 A Der Fieischiltz 6 Der Schwalzkünstler 7½ 30. M. Verpfl. C, zum Besten dei Pensionsanstalt: Das Christelilein 6½ Vereinsnachrichten. Heh. Die Ortsgruppe Mannheim des Deutſch⸗Nationalen Handlu 3. gehilfen⸗Berbandes hielt am 18. ds. Mts. ihre Gen ergl⸗Brf 0 2 5 lung fur das Geſchäftsjahr 1921½2 ab. Der bisherige 1. Vorſitzende Freudenberger erſtattete einen Geſamtbericht, aus dem namentlich hervorging, daß die Mitgliederzahl der Ortsgruppe ſelbſt, ſowie auch der ſozialen Fürſorgeeinrichtungen des Verbandes, der Krankenkaſſe und der Deutſch⸗Nationalen Verſicherungsgeſellſchaft, ganz weſentlich geſtiegen iſt. Herr Freudenberger dankte in erſter Linie den anderen Mitgliedern des Vorſtandes für thre treue Mitarbeit im vergangenen Geſchäftsjahr, ſowie auch den beiden Geſchäftsführern Menth und Ra ſt der hieſigen Gau⸗ geſchaftsſtelle für ihre erfolgreiche Tätigkeit im Verein, in der Ortsgruppe und in ihrer Gewerkſchaftsarbeit. Vor der ſtattfindenden Neuwahl des Vorſtandes gab Herr Freudenberger, der ſich verſchredene Jahre hindurch als hochherziger und ſeinen Aufgaben vorzüglich genügender 1. Vorſitzender bewährt hatte, die Erklärung ab, daß er eine Wiederwahl in den Vorſtand nicht annehmen könne, well er ſich ſeit dem 1. Janucr ſelbſtändig gemacht habe. Herrn Freudenberger wurde aus der Mitte der Verſammlung heraus die beſondere Anerkennung ſeiner Verdienſte ausgeſprochen. Aus der Neu⸗ wahl des Vorſtandes ging als 1. Vorſitzender Herr 8. A. Schmitt, als 2. Porſitzender Herr Heerwagen und als 3. Vorſitzender Herr Scholl hervor. Von den übrigen Vorſtandsämtern wurden einige neu beſetzt, während die anderen Aemtern in den bewährten Händen früherer Vorſtands⸗ mitglieder verblieben. Der neue Vorſtand übernimmt die ehrenvolle Auf⸗ gabe, die Ortsgruppe des D. H. V. im 25jährigen Jubiläumsjahr zu führen. Ein„Heil“ auf den Weg. Rommunale Chronik. Tu. Eberbach, 23. Jan. Bei der Verpachtung der Gemeinde⸗ jag d hat die Stadt einen jährlichen Pachtpreis von 184 000 er⸗ gi ( Pforzheim, 23. Jan Der Bürgerausſchuß genehmigte den Ankauf des Anweſens des Malers Rupert in Marxzell im Albtal. Das Grundſtück iſt 33,18 Ar groß, hat ein dreiſtöckiges Haus und großen Gemüſe⸗ und Ziergarten. Das Anweſen ſoll zu einem Kin⸗ dererhofungsheim mit 49 Betten ausgeſtaltet werden. Das Grundſtück koſtek mit dem Gebäude 300 000 Mark, die vorhandene Inneneinrichtung 80 000 Das Anweſen ſoll ſchon am 1. März in den Beſitz der Stadt übergehen.— Weiter wurde der Ankauf des 9— des Arbeiterturnvereins zum Preiſe von 100 000 Mark eſchloſſen. R. Frankenthal, 20. Jan. Nachdem die Stadt Frankenthal das Reallehrinſtitut käuflich erworben hat, beſchäftigte ſich heute der Stadtrat mit der Frage des weiteren Schickſals der Anſtalt. (Außer dieſer Anſtalt beſteht hier noch ein Progymnaſtium.) Es wurde beſchloſſen, an die Kreisregierung heranzutreten mit dem Antrag, die Anſtalt in die Regie des Kreiſes zu überführen, ſodaß die Stadt die einmaligen Ausgaben durch Beſchaffung der Gebäude und Ein⸗ richtung und dann die ſachlichen Auslagen, der Kreis die perſönlichen Koſten zu übernehmen hätte, alſo beſonders die Koſten für das Lehr⸗ perſonal, die heute ſchon ganz erheblich ſein dürften. Für die Be⸗ rufsfortbildungsſchule ſollen zwei Gewerbelehrer angeſtellt und ihre Stellen öffentlich ausgeſchrieben werden. Die Koſten für ſtädtiſche Einrichtungen, Beſtattungsweſen, Gas⸗ und Elektrizitätspreis, Waſſerbezug wurden wieder erhöht, ſehr zum Schmerz der beteiligten Kreiſe. Für die Angeſtellten der Kreis⸗ Kranken⸗ und Pflegeanſtalt will der Kreis hier mehrere Woh⸗ nungen errichten. Die Stadt gibt dazu den üblichen Zuſchuß, er⸗ wartet aber auch vom Kreis, daß er ſeinen Anteil an den Laſten eneiſprechend erhöht. Auch mit der Mietſteuer hatte ſich das Haus zu befaſſen. Der Ausſchuß ſchlug vor, den Zuſchlag, den die⸗Ge⸗ meinde zu der Mietſteuerbetrag nach dem Mietſteuergeſetz erheben darf, auf 10 p. H. nach der Verhältniszahl der Mietſteuer feſtzuſetzen. Sodann beſchäftigte den Stadtrat die Kenntnisnahme einer Regie⸗ rungsentſcheidung auf eine Beſchwerde der Bürgerlichen Vereinigung des Stadtrats. Wie erinnerlich. war in einer der letzten Sitzungen des Hauſes beſchloſſen worden, die Abſchließung eines Dienſtvertrages mit dem zweiten Berufsbürgermeiſter Dr. Friedrich vorerſt zurückzuſtellen. In einer an jene Sitzung ſich anſchlie ßenden geheimen Sitzung wurde dann aber ein Antrag angenommen. Herrn Dr. Friedrich vorerſt ſein früheres Gehalt als Stadtſchulrat und zweiter Bürgermeiſter weiterzuzahlen. Hierin hatte die Bürgerliche Vereinigung eine Umagehung des vorher gefaßten Beſchluſſes über den Dienſtvertrag geſehen und Rfickverweiſung dieſer Angelegenheit an den Ausſchuß beantragt unter Bezugnahme auf die Geſchäftsord⸗ nung. Da der Beſchluß trotz dieſes Antrages gefaßt wurde, erhob die Bürgerliche Vereinigung Beſchwerde zur Regierung, die ſie jedoch abgewieſen hat. In der Bearündung beißt es u.., daß eine Ge⸗ ſchäftsordnung keine Rechtsnorm darſtelle, alſo nicht immer bindend ſei, und daß auch in der Geſchäftsordnung nur von einer Rückver⸗ weiſung in die nächſte Sitzung, nicht aber in die Kommiſſion die Rede ſei. (Sweißrücken, 17. Jau. Das ſtädt. Mieteinigungsamt hat unter Mitwirkung des Mieterſchutz⸗ und Hausbeſitzervereins ein⸗ gehende Richtlinien für die örtliche Mietpreisbildung erlaſſen, die ab 15. ds. Mts. in Kraft getreten ſind In dieſen Richt⸗ linien wurde zur Errechnung eines angemeſſenen Mietzinſes von dem Zins nach dem Stande vom 1. Juli 1914 ausgegangen, auf welche Friedensmiete Zuſchläge für die Steigerung der Betriebs⸗ koſten in Höhe von 70 vom Hundert als angemeſſen erachtet wurden. Als Betriebskoſten gelten hiebei die für das Haus zu entrichtenden Steuern, öffentlichen Abgaben, Verſicherungen, Kaminkehrlöhne, die Zinſen der auf dem Grundſtück ruhenden Belaſtungen und des Eigenkapitals, ſoweit dieſe den Friedens⸗Grundſtückswert nicht über⸗ ſteigen, ſowie die Koſten der Erneuerung dieſer Belaſtungen. Die Koſten des Waſſer⸗, Gas⸗ und Stromverbrauches fallen nicht unter die Betriebskoſten. Die Zuſchlagshöhe für Räume, die zu geſchäft⸗ lichen oder gewerblichen Zwecken verwendet werden, beträgt bei Frie⸗ densmiete bis 600 M. 100 vom Hundert, von 600—1200 M. 130 vom Hundert, darüber 160 vom Hundert. Die getroffenen Mietzins⸗ vereinbarungen müſſen dem Mieteinigungsamt zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Zuſchläge bleiben vorerſt 6 Monate in Kraft. Anträge auf weitere Mietzinsſteigerungen unterliegen gleichfalls der Entſcheidung durch das Mieteinigungsamt. Das Zuſchlagverfahren gilt nicht für möblierte Wohnungen und Zimmer, wofür Ab⸗ ſchätzungen vorgeſehen ſind. Die laufenden Inſtandſetzungsarbeilen hat der Vermieter der Wohnung, nicht der Mieter, zu kragen, wofür in Betracht kommen Wiederherſtellungsarbeiten an den Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätsleitungen, Türen, Fenſtern, Anſtrich, Tape⸗ zieren uſw. Anſprüche des Vermieters wegen Umlegung einzelner Inſtandſetzungsarbeiten regelt das Mieteinigungsamt, ebenſo wird über den Berechnungsmodus für die großen Inſtandſetzungsarbei⸗ ten entſchieden. Auch hiezu ſind eingehende Richtlinien ſeſtgelegt worden. Nus dem Lande. Tagung des badiſchen Verbandes für Frauenbeſtrebungen. Tll. Pforzheim, 23. Jan. Der badiſche Verband für Frauenbeſtrebungen hielt dieſer Tage ſeine Delegier⸗ ten⸗Tagung ab, in der u. a. Regierungsrätin Frau Dr. B aum Karlsruhe über die Aufgaben der Frau im öffentlichen Leben ſprach Die Rednerin betonte, Frauenbewegung heiße heute viel mehr als etwa Kampf um beſſere Erwerbsmöglichkeiten. Die Frau unſerer Tage wolle als vollgiltiges Glied der Geſamtheit die⸗ nen. In den zwei Jahren nach der Revolution habe ſich die Frau noch nicht in die völlig neuen Pflichten einleben können. Die Red⸗ nerin forderte, daß ſich die Frauen mehr in den Verwaltungen des Reiches, der Länder und der Gemeinden betätigen. Ein Arbeitsfeld erſten Ranges biete ſich der Frauenwelt in den ſtädtiſchen Verwal⸗ kungen. Die Ausführungen wurden beifällig aufgenommen. In einer Ausſprache wurde auf eine lebhaftere ehrenamtliche Wohlfahrts⸗ tätigkeit der jungen Mädchen hingewieſen. c Heidelberg, 24. Jan. Wie verlautet, ſind die beiden Täter, die den Ueberfall auf den Bahnwärter Wanner und deſſen Sohn bei Steinsfurt verübten, in Heidelberg verhaftet worden. Sie ſtammen aus Ebingen und heißen 5 Wagner und Eugen Haſis. ch. Aus dem Schwarzbachkal, 24. Jan. Die Gendarmerie nahm dieſer Tage einen Franzoſen feſt, der ſich gerne Herr Profeſſor nennen ließ, aber ein Schieber ſein ſoll. Auch Geldunterſchlagungen werden ihm zur Laſt gelegt. Der Herr war häufig in Eſchelbronn, wo er durch ſeine Freigebigkeit in Geſellſchaftskreiſen aufgefallen war. Tll. Forſt b. Bruchſal, 23. Jan. Bei einem Dienſtgang wurde der Bahnarbeiter Hermann Sparn von einer Lokomotive erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er ſtarb. Tl. Sinsheim, 18. Jan. Nicht nur in Mittelbaden wird chwarz gebrunnt, ſondern auch in anderen Gegenden. So erſchienen am Samstag in Reichartshauſen im Anweſen des Hirſchwirtes unvermütet Steuerbeamte, die den Hirſchwirt beim Schwarzbrennen von Schnaps ertappten. *Karlsruhe, 20. Jan. Ein geradezu trauriges Bild entrollt die Statiſtik über die Unterſuchungen der Kinder an den hieſigen Volksſchulen. Nach den Statiſtiſchen Monatsberichten der Landeshauptſtadt Karlsruhe für die Monate Juli, Auguſt und September 1921 wurden in der Verichtszeit 3151 Kinder unterſucht und u a. folgende Krankheiten feſtgeſtellt: Allgemeine Körper⸗ ſchwäche, Unterernährung 559, Blutarmut 604, Rhachitis 160, Skro⸗ fuloſe 952, Lungentuberkuloſe 23, Lungenkrankheiten außer Tuber⸗ kuloſe 165, Herzkrankheiten 80 uſw. Im ganzen wieſen die 3151 unterſuchten Kinder 5312 Krankheiten auf, darunter über 2000, welche auf die ungenügenden Ernährungsverhält⸗ niſſe zurückzuführen ſind. Til. Ettlingen, 23. Jan. Ein harter Schickſalsſchlag traf die Fa⸗ milie Florian Hennhöfer in VBölkersbach. Zwei Töchter im Alter von 17 und 21 Jahren erkrankten an der Grippe und ſtar⸗ ben innerhalb zwei Tagen. Tll. Ettlingen, 23. Jan. In der Nacht zum Samstag wurden lt. „Volksfreund“ van der Gendarmerie im Schuppen des Inſtallations⸗ geſchäftes Hug 14 Fäſſer Siruy beſchlagnahmt. Ob der Sirup hier — E oder anderwärts gebrannt wurde, iſt noch nicht feſtgeſtellt. In die Angelegenheit ſollen mehrere Perſonen verwickelt ſein. (S) Pforzheim, 24. Jan. Aſs Baufonds für eine chirurgiſche Klinik überſandte Frau Mina Gaus geb. Kappelmann in Brook⸗ lyn dem Stadtſchultheißen Bätzner von Wildbad den Betrag von 50 000 Mark. 25 Tu. Grißheim b. Skaufen, 23. Jan. Nach 10tägiger gefahrvoller Arbeit iſt die Leiche des verſchütteten Schmiedemeiſters Senn ge⸗ borgen worden. Der Verunglückte verbrachte 20 qualvolle Stunden in dem verſchütteten Brunnen bei vollem Bewußtſein und wartete auf Befreiuna, die ihm aber nicht gebracht werden konnte. Tu. Waldahut, 23. Jan. Durch Anwendung von Surengmuni⸗ tion wurden im Rhein viele Zentner von Fiſchen getötet. Die beiden Täter(Staatsangeſtellte), die bereits einen Teil der getöteten Fiſche in Sicherheit gebracht hatten, wurden verhaftet. Aus der Pfalz. Perſonalveränderungen im pfälziſchen Staatsdienſt: ONB. Mänchen, 19. Jan. Reichspoſtminiſterium, Abtellung Mün⸗ chen. Verſetzt: Die Poſtbetriebsaſſiſtentin Roſa Herbſt von Mem: mingen nach Landau(Pfalz); berufen: der Poſtſekretär Philipp Burkheiſer von Ludwigshafen a. Rh. als Poſtverwalter nach Weilerhach. ONB Ludwigshafen. 24. Jan. Das Ergebnis der durch die Ge⸗ meinden des Kreiſes Oberbayern für die Geſchädigten in Oppau durchgeführten Sammlung beläuft ſich auf 1 505 114 7 § Speher, 23. Jan. Der Salzmangel in der Pfalz ſo durch bevorzugte Behandlung der pfälziſchen Abnchmer ſeitens des Salzwerkes Heilbronn, dem die Belieferung der Pfalz übertragen iſt, nachdrücklich bekämpft werden. Bei ungenügender Anlieferung wir die bayriſche Generaldirektion der Berg⸗, Hütten⸗ und Salzwerke ein! reifen. 5 8 Landau, 18. Jan. Hier wurde mit dem Sitze in Landau ein Gauverband Pfalz des Bundes der Ausland? deutſchen gegründet. Um unnötige Speſen zu erſparen, werden Außenſtellen in ſämtlichen Bezirken der Pfalz errichtet, die von Vertrauensleuten im Ehrenamt iort werden. Es wurde eine Entſchließung angenommen, in der Einſpruch dagegen erhoben wird; daß die Pfalz an die badiſche Vorprüfungskommiſſion angeglie und dem Landesverband abgetrennt werden ſoll. Nachbargebiete. sw. Groß-Umſtadt, 18. Jan. Erſchlagen wurde in Eichen, bühl im Odenwald durch einen ſtürzenden Baum der 19jäh Holzhauer H. Hörſt. sw. Darmſtadt, 20. Zan. Die Grippe wütet unter der Ein⸗ wohnerſchaft immer noch mit unverminderter Heftigſeit. Die krankungen haben anfänglich einen leichten genommen, doch werden gerade in den letzten Tagen zahlreiche Fälle bekannt, wonach die Krankheit zu Lungenentzündung uſw. führt. Gerichtszeitung. Tul. Karlsruhe, 21. Jan. das Schwurgericht verurteille heute nach achttägiger Verhandlung den Marktmeiſter Schneller aus Pforzheim wegen erſchwerter Amtsunterſchlagung zu 17 Jahren Gefängnis. Sechs Monate Unterſuchungshaft werden abgerechnet. WB. Mainz. 23. Jan. Die beiden Führer der hieſigen kommu⸗ niſtiſchen Partei, der Lackierer Klingelhöfer und der Heizer Karl Stichelberger, deren Ehefrauen und der 17jährige Sohn des letzteren, haben anfangs Dezember nachts einen Einbru in ein hieſiges ſpaniſches Wein⸗ und Südfrüchtegeſchäft verübt, b dem Wein, Schokolade und Südfrüchte im Werte von 10 000 ge⸗ ſtohlen wurden. Die Strafkammer verurteilte Klingelhöſer zu einem Jahre, Stichelberger Vater zu neun Monaten, den Sohn we⸗ gen Mittäterſchaft zu ſechs Wochen und die beiden Frauen wegen Beihilfe zu vier und ſechs Wochen Gefängnis. ORB. München, 23. Jan. Wegen Gefährdung der Staatsſichen heit wurde hinter verſchloſſenen Türen vom Volksgericht München gegen den Zimmermann Mühlbauer wegen verſuchten Lan⸗ desverrats verhandelt. Der Angeklagte wurde zu drei Jahren Zuchthaus und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Daue⸗ von in 8 verurteilt. rlin, 23. Jan. Die Strafkammer des Landgerichts hat Calh Rheiydt zu 21 000 Mark Geldſtrafe, den Gatten Alfred Sewel zu 16 000 Mark, den Kabarettdirektor Fuß zu 400 und zwei andere Bete!“ ligte zu 800 und 200 Mark Geldſtrafe verurteilt. Die jugendlichen Tänze, rinnen der Celly Rheiydt wurden freigeſprochen. Das Gericht verneinte b Vorwiegen des künſtleriſchen Moments. In dem Abſtieg von der Kunſtſtälx zur Vergnügungsſtätte liege das, was die Eheleute Seweloh als unerlau erkennen mußten. In dieſer Umgebung ſollte eben lediglich durch gering VBekleidung gewirkt werden. Bei der Strafbeſtimmung hob das Gerich beſonders die ſchwerwiegende Beihilfe bei der Verbreitung der als unzüch anzuſebenden Poſtkarten hervor. —— Wer an Hunneraugen leidet, den bes schneiden. Völlig gefahrlos, dabei erstaunlich schnell Wirkend ist das 5 allen Drogerien u. Apothelten erhältliche Hühneraugen-Lebewoh 5 wührend Hornhaut auf der Sohle durch Lepewohl-maligg Scheiben verblüffend schnell entfernt wird. Die Mittel verrutschen ui 7 und bleiben nicht am Strumpie kleben. Preis 2 und 3 Mark. Drogerien: Adler-Drogerle, Bellenstr. 62; Ludwig& Schütthelm, 0 5 und Friedrichsplatz 19: H. Mayer. E i. 11. C. Sachse, Juttelstrasse 6 Dr. E. Stutzmann. P 6. 3/4. Es iſt nicht alles Goloͤ, was glänzt. Eine Fabel von Hugo Oswald. Eine Kuh, ein Füllen, ein Hahn auf einer eingezäunten Wieſe. Die Kuh fraß; kaum daß ſie mit den Ohren klappte, um die Fliegen ahzuwehren; das Füllen trabte den Zaun entlang; der Hahn krähte aus Leibeskräften, als wenn er das Blau vom Himmel herab⸗ beſchwören wollte. Da kam ein Junge vorbeigeritten. Das Füllen tutzte. Sehnſüchtig ſah es dem Braunen nach. Betrübt wandte es ſich an den Hahn: Wie es wohl ins Freie kommen könnte? Mach' wie ich, war des Hahnes Antwort, krähte und ſchon ſaß er auf dem Zaune mitten in der goldenen Freiheit drin. Das Füllen 2 5 nun der Kuh, daß es kein Hahn wäre. Du Tor, ſprach die Kuh, mach's wie ich, friß, bis du nicht mehr kannſt, und laß die goldne Freiheit 727 5 Freiheit ſein. nicht alles Gold, was glänzt! Kunſt und Wiſſen. Ludwig Juldas neues Luſtſpiel„Des Eſels Schatten“ ſand auch bei ſeiner geſtrigen erſten Wiederholung eine ungeteilte froh⸗ begeiſterte Aufnahme. Das ſehr gut beſuchte Haus ſolgte den geiſt⸗ reichen und witzigen Einfällen von Anbeginn und ſpendete nach jedem Akt reichen Beifall. Die Aufführung war vorzüglich wie am erſten Abend. * SGrillparzers 50. Todestag. In dem verſiegelten Paket aus Grillparzers Nachlaß, das an ſeinem 50. Todestag von einer Kom⸗ miſſion, der der Bürgermeiſter von Wien und der Direktor des Burg⸗ thegters angehörten, geöffnet wurde, ſind 18 Stücke enthalten ge⸗ weſen, zumeiſt Tagebuchbläner und Hefte aus den Jahren 1827 bis 1831. Sie enthalten Notizen über des Dichters Jugendgeliebte Katharina Fröhlich und ſind zum großen Teil bereits durch Hand⸗ ſchriften bekannt Unbekannt war eine Stelle, betitelt„Trennung von Katf wahrſcheinlich für immer“— der Entwurf zu einem Ab⸗ in epiſcher Proſa, wr rin Grillparzer ſich anklagt, an dem ruch mit Kati ſchuld zu ſein Allerdings war dieſe Stelle ſchon Marie v. Ebner⸗Eſchenbach bekannt, die den Brief als den größten Schöpfungen Grillvarzers ebenbürtig bezeichnet hat. Vorgefunden wurde auch eine Widmung der Dramenreihe„Das goldene Vlies“ ax die Darſtellerin der Desdemong am Buratheater, Charlotte von Paumagarten. Auch ein ſatiriſches Geſprüch zwiſchen Burgſchaufpfef⸗ und Schauſpielerinnen iſt vorhanden. Größere literariſche Werke enthielt das Paket nicht.— Die Feier der Grillparzer⸗Geſellſchaft Glaube mir, es iſt flund in Anweſenheit des Bundespräſidenten Hainiſch ſtatt. Bei der Aniverſitätsfeier hielt der Grillparzer⸗Forſcher, der Prager Profeſſorbitten werden— Des kleine Sauer, die Feſtrede, in der er erklärte, daß Grillparzer, der Ab⸗ kömmüng des bayeriſch⸗öſterreichiſchen Stammes, ein koſtbarer nationaler Beſitz ſei. Jetzt aber, da die alte Monarchie verfiel, ſei er ein Beſitz des geſamlen Deutſchland geworden. Neue wichkige Ausgrabungen in Pompeſi läßt ſich das B. T. von ſeinem römiſchen Mitarbeiter berichten. Profeſſor Spinazzola, dem die Wiſſenſchaft ſchon viele Entdeckungen verdankt, hat nämlich in Pompeji einen guten Teil der ſogenannten Via dell Abbondanza freigelegt und iſt ſo tief in Lava und Lapilli eingedrungen, daß er ſogar(in Pompeſi bisher unbekannte) Häuſer mit Stockwerken aus⸗ gegraben hat. An allerlei Wohnungen mit Fenſtern, Balkonen, Log⸗ gien, wie an Tavernen und Verkaufsmagazinen mit teilweiſe noch erhaltenen Auslagen vorbei gelangt man zu den neueſten und intereſ⸗ ſanteſten Funden Spinazzolas. Man tritt zu ſeiner Verwunderung unmittelbar in den berſloc eines Hauſes. Ein Zimmer iſt ganz in Gelb gehalten, ein anderes in Schwarz mit goldumränderten roten Streifen, ein drittes hat noch eine wohlerhaltene Glaslampe, und ein Triclinium(Speiſeſaal) zeigt den völlig gedeckten Tiſch mit Flaſchen, Tellern und Beſtecken. Ein Speiſenaufzug vervollſtändigt die Ein⸗ richtung. Mein herz. Von Franz Mahlke. Manchmal iſt mein Herz ein trauriger Wintervogel an ver⸗ ſchneitem Wege; wenn das hoffnungsgrüne Menſchenland leidver⸗ weht liegt, und wenn nirgend ein Hälmlein Liebe ſprießt. Dann weint ein heißes Weh tief innen um jene viel zu vielen, deren notverkrampfte Hände meine Augen nicht ſehen, und deren Bitten und Flüche meine Ohren nie hören. Und dennoch: ich ſehe den Wald von ringenden Armen, der in den Himmel wächſt, und ich höre die Schreie der Brüder fallen gleich ſchweren Steinen in den dunklen Brunnenſpiegel meines Herzens. Dann ruft in ſtillen Nächten das große Weh in meiner Bruſt hinauf nach dem, der die ſilbernen Sternenuhren in unſichtbaxen Händen trägt. Aber er hört nicht den Schrei des traurigen Winter⸗ vogels am verſchneiten Wege. Und manchmal iſt mein Herz eine richtige Lerche: wenn die Menſchen wie ein goldener Kornwald im Sommerwind ſich wiegen in Schönheit und Reife. Dann ſitzt es tuſchelnd im lieben Neſt oder tiriliert ſich bis unter das blaue Himmelsdach. Einmal aber, wenn es vielleicht gerade beim ſchönſten Lied iſt, ſpringt die Himmelstür auf und dann flattert es in den Himmelsfaal hinein und auf der Erde ſingt und weint es nie wieder. Eine weiß ich, die dann wartet unten auf der Erde, tage⸗ und nächtelang wartet— und ſo ſehr ihre guten Augen auch hinauf⸗ Lerchenherz kommt nie, nie wieder. Dant augzulprechen. * Film⸗Rundſchau. Mannheimer Lichiſpiele. Lady Hamilton. 1 „Der Erfolg der Erſtaufführung des Filmwerkes„Lady Hami ton“ hat unſere kühnſten Erwarlungen überſtiegen, er hätte ni grüßer ſein können. Das Conſtanzi— im Teatro Conſtanzi in Wh erolgte die Auffübrung— machte geſtern abend den Eindruc m bei großen Feſten. Vor dem Eingang hielten eine lange Neihn eleganter Autos und Wagen und die vornehmſten Perſönſichkeite unſerer Geſellſchaft füllten bald die Logen und das ganze Theaun Das Haus hot ein wundervolles Bild. Die meiſten Herren im Aben anzug, die Damen in den neueſten und eleganteſten Toilette⸗ ten mit Ungeduld auf den Beginn der Vorſtellung. Die einzelſſ⸗ Epiſoden des Lebens der Lady Hamilton nahmen ſofort das Pub kum geſangen, alle waren hingeriſſen von der Schönheit der Hau darſtellerin, von dem glänzenden Spiel der Künſtler, der Pracht die Koſtüme, von den herrlichen Bildern, die als Hintergrund für außerordentlich dramatiſche und gut durchgeführte Handlung dien Zum Schluß des erſten Aktes hatten wir einen impulſiven, begeiſt ten Veifall zu verzeichnen, der ſich nach ſedem Akt wiederholte immer ſtärker, immer überzeugter wurde. Die Zuſchauer, denen die vornehmſten Kreiſe unſerer Ariſtokratie, Miniſter, 295 ſchafter, politiſche und finanzielle Perſönlichkeiten vertreten ware kurz alle diejenigen, die man zu den großen Premieren erwartet or⸗ diejenigen, die mit beſonders geübten und kritiſchen Augen das 859 geführte prüfen und wägen.— zeigten nicht einen Augenblick irgen welche Ermüdung oder Unzufriedenheit, trotz der bedeutenden beſonders für die hieſigen Verhäl niſſe außerordentlichen Länge zei⸗ Werkes Nach jedem Akt hörte man lebhafte Diskuſſtionen und die nungsaustauſch über die ausgezeichnete Ausführung, über znt ſchönen, gut gewählten unt glänzend gewählten Künſtler, über ſch Bilder, gute Situationen, wundervolle Lichteffekte, ausgezei den Photographis und über des ganz beſondere Etwas, das durch ganzen Filn. aindurch ſpaant und neugterig machl. Jum S der Vorſtellung bezeiate ein nicht enden wollender Beifall die Beßen ſterung der Anweſenden, unter denen wir die Freude hatten, m⸗ Miniſterpräſtoenten, Heren Bonomi, die Herren Benduce, 0 bardi und noch viele andere Miniſter und Unterſtaatsſekretär! die grüßen zu können. Viele der Anweſenden, unter dieſen auch — 65 höchſtgeſtellten Perſönlichkeiten, die erfahren hatten, daß der geſcaate 4 führende Dircktor der Sigg anweſend war, drängten ſich zu ihren Loge, um ihm in einem herzlichen Händedruck ihren Beifall und in 85* — ä— — . a arA * — * 8 84 222 Se i gleichen 1 5 Aenſzenen, jenſationell die Darſtellung Dienskag, den 24. Januar 1922. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 38. Der Raubmordprozeß Siefert in Heideiberg. Von unſerm J..⸗Mitarbeiter.) Sieferk zweimal zum Tode verurteilt. Heidelberg, 23. Januar. Die Sitzung wird um 3 Uhr eröffnet. Staatsanwalt Dr. Mickel und Oberſtaatsanwalt Sebold nehmen nochmals das Wort. Staats⸗ anwalt Dr. Mickel tritt den Ausführungen des Verteidigers Rechts⸗ anwalt Karg entgegen, die den Anſchein erwecken wollten, als hätte ſich Siefert vielleicht nur der Hehlerei oder Leichenfledderei ſchuldig gemacht. In dem Falle des Doppelraubmordes, ſo betonte er, kommt all das nicht in Frage, auch nicht etwa nur ein Totſchlag. Was im Walde oberhalb des Kümmelbacher Hofes geſchehen iſt, iſt Mord. Oberſtlaazsanwalt Sebold beharrte wieder auf ſeinem ſchon in der Vormittagsſitzung geäußerten Standpunkt, daß er den Kopf des An⸗ geklagten Siefert von den Geſchworenen fordern müſſe:„Dieſe ſcheuß⸗ lichen Mordtaten müſſen auf dem Schaffot gebüßt werden. Prüfen Sie ihr richterliches Empfinden und ſprechen Sie: ſchuldig des Mor⸗ des! Gnade üben iſt Sache des Staatsminiſteriums. Auch von ihm hoffen wir, daß es den Angeklagten Siefert ſeine blutigen Taten durch Henkershand büßen läßt.“ Siefert erhält noch einmal das Wort, um ſich vor der Bera⸗ tung der Geſchworenen zu äußern Er ſagt:„Ich habe ſchon mehr als einmal geſagt, daß ich nicht der Mörder bin. Ich habe Ihnen auch geſagt, wo ich zur Zeit der Tat war Man will mich zum Mör⸗ der mochen. Bald nach meiner Verhaftung habe ich dem Unter⸗ ſuchungsrichter erklärt, wo ich in der fraglichen Zeit geweſen bin, aber erſt nach vollen ſieben Wochen hat man mich nach Offenau ge⸗ bracht. Wie ſollen mich nach dieſer langen Zeit die Leute, die ich dort getroffen habe, wiedererkennen. Hätte man mich ſofort dorthin geführt und mich den Zeugen gegenübergeſtellt, ſo hätte man bald er⸗ fahren, daß ich nicht der Mörder ſein kann. Das Ergebnis des Fin⸗ gerabdruckverfahrens hat gegen mich geſprochen. Ich bin nicht der Mann, der gegen die Wiſſenſchaft ankämpfen kann, aber ich ſage noch einmal: Ich bin aichtder Täter. Urteilen Sie, meine Herren Geſchworenen, ſo gut Sie können, und ich beuge mich willig Ihrem Urteilsſpruch. Verurteilen Sie mich zum Tode, dann bin ich das dritte Opfer. Wenn ich der Mörder wäre, dann würde ich ſoviel Ehre im Leibe haben es Ihnen zu ſagen. Ich habe im Feld oft ge⸗ nug meine Haut zu Markte getragen, ich kann es auch diesmal tun. Handeln Sie jetzt, wie es Ihnen beliebt.“ Der Vorſitzende ſchreitet hierauf zur Rechtsbelehrung der Geſchworenen. Er hat kaum begonnen, als er darauf aufmer am zemacht wird, daß der Nerteidiger das lebte Wort noch nicht erhalten hat. Das iſt ein Verſtoß gegen die Prozeßordnung, den der Verteidi⸗ ger auch geſchickt benutzt— vielleicht um einen Reviſionsgrund zu bekommen. Der Vorſitzende bricht ſofort ab.— Vorſitzender: 2Herr Verteidiger, wollen Sie das letzte Wort zur Entgegnung auf die Darlegungen der Stagtsanwaltſchaft?“ Verteidiger(der unſichtbar für den Richtertiſch hinter ſei⸗ nem Pult ſitzt):„Meine Herren, es iſt bereits in die Rechtsbelehrung der Geſchworenen eingetreten worden, ſo daß es nicht mehr zuläſſig iſt, dem Verteidiger das letzte Wort zu erteilen.“— Oberſtaatsanwalt Sebold:„Es war noch nicht in die eigentliche Rechtsbelehrung ein⸗ getreten. Ich bitte von dem Verteidiger eine bündige Erklä⸗ rung, ob er auf das letzte Wort verzichtet.“— Vorſitzender: 2Herr Verteidiger, verzichten Sie auf das letzte Wort?“— Verte:⸗ diger:„Ich habe erklärt, daß ich es nach der Prozeßord⸗ nung für unzuläſſig halte, nach Eintritt in die Rechtsbelehrung der Geſchworenen dem Verteidiger das letzte Wort zu erteilen.“— Vor⸗ ſigender:„Angeklagter, haben Sie noch etwas zu ſagen?“— S iefert:„Nein, ich ſchließe mich voll und ganz den Ausführungen meines Herrn Verteidigers an.“ Der Vorſitzende beginnt hierauf von neuem die Rechts⸗ belehrun g. Die Geſchworenen ziehen ſich in das Beratungszim⸗ mer zurück. Nach etwa einſtündiger Beratung wird in Abweſen⸗ beit des Angeklagten die Sitzung um 6 Uhr wieder eröff⸗ net. Der Obmann der Geſchworenen teilt hierauf und Ehre und Ge⸗ wiſſen als Spruch der Geſchworenen mit: 85 „1. Iſt der Angeklagte Leonhard Siefert ſchuldig in Heidel⸗ berg am 6. Mai 1920 vor einer zur Abnahme des Eides zuſtändigen Behörde, nämlich dem Schöffengericht Heidelberg, wiſſentlich ein fal⸗ es Zeugnis mit ſeinem Eid bekräftigt zu haben?— Ja— mit mehr als 7 Stimmen. 2. Konnte die Angabe der Wahrheit gegen den Angeklagten Sie⸗ fert ſelbſt eine Verfolgung wegen eines Vergehens nach ſich ziehen? Ja mit mehr als 7 Stimmen. 3. Iſt der Angeklagte Leonhard Siefert ſchuldig, auf der Landſtraße Kleingemünd⸗Ziegelhauſen am 29. April 1921 durch andlungen, welche einen Anfang der Ausführung enthielten, den Entſchluß betätigt zu haben, folgende Verbrechen zu begehen: a) vor⸗ ätzlich einen Menſchen, nämlich den Ingenieur Franz Link, zu öten und die Tötung mit Ueberlegung auszuführen,— Nein— wit mehr als 6 Stimmen b) und durch dieſelbe Handlung auf einer Straße, bei Begehung der Tat eine Waffe mit ſich führend, mit Ge⸗ t gegen. eine andere Perſon fremde bewegliche Sachen einem anderen in der Abſicht wegzunehmen, um ſie ſich rechtswidrig anzu⸗ eignen?— Nein— mit mehr als 6 Stimmen. 4. Iſt der Angeklagte Leonhard Siefert ſchuldig, auf der Tandſtraße Kleingemünd⸗Ziegelhauſen am 29. April 1921 durch „Handlungen welche einen Anfang der Ausführung enthielten, den — 1 5 2 1* 21 N 22 N Entſchluß betaugt zu haben, à) vorſätzlich einen Menſchen, nämlich den Ingenieur Franz Link, zu töten?— Nein— mit mehr als 6 Stimmen b) und durch ein und dieſelbe Handlung auf einer Straße, bei Ausführung der Tat eine Waffe mit ſich führend mit Gewalt gegen eine andere Perſon fremde bewegliche Sachen einem andern in der Abſicht wegzunehmen, um ſie ſich rechtswidrig anzueignen?— Nein— mit mehr als 6 Stimmen 6. Iſt der Angeklagte ſchuldig auf der Gemarkung Heidelberg im Walde oberhalb des Kümmelbacher⸗Hofes am 29. Juni 1921 a) vorſätzlich einen Menſchen, nämlich den Oberbürgermeiſter Wilhelm Buſſe, getötet und die Tötung mit Ueberlegung aus⸗ geführt zu haben? Ja— mit wehr als 7 Stimmen. b) Und durch ein und dieſelbe Handlung auf einem öffentlichen Wege, bei Aus⸗ übung der Tat eine Waffe mit ſich führend. mit Gewalt gegen eine andere Perſon fremde bewegliche Sachen, nämlich die Wertgegen⸗ ſtände des ermordeten Oberbürgermeiſters Wilhelm Buſſe in der Abſicht weggenommen zu haben, um ſie ſich rechtswidrig anzueignen? Ja— mit mehr als 7 Stimmen. 10. Iſt der Angeklagte ſchuldig, auf der Gemarkung Heidel⸗ berg im Walde oberhalb des Kümmelbacher Hofes am 29. Juni 1921 a) vorſätzlich einen Menſchen, nämlich den Bürgermeiſter Leopold Werner, getötet und die Tat mit Ueberlegung aus⸗ geführt zu haben?— Ja— mit mehr als 7 Stimmen. b) und durch ein und dieſelbe Handlung auf einem öffentlichen Wege bei Be⸗ gehung der Tat eine Waffe bei ſich führend, mit Gewalt gegen eine andere Perſon fremde bewegliche Sachen, nämlich die Wertgegen⸗ ſtände des Bürgermeiſters Wernet, in der Abſicht weggenommen zu haben, um ſie ſich rechtswidrig anzueignen?— Ja— mit mehr als 7 Stimmean. Hierauf zieht ſich das Gericht zu einer kurzen Beratung zurück. Das Gericht beſchließt:„Es liegt keine Veranlaſſung vor, eine Be⸗ richtigung des Verfahrers einzuleiten.“— Damit iſt der Wahrſpruch der Geſchworenen rechtsgültig. Der Angeklagte wird wieder in den Saal geführt und ihm der Spruch der Geſchworenen mitgeteilt. Siefert nimmt ihn, etwas bleich, aber ohne eine Miene zu ver⸗ ziehen an. Vorſitzender: Ich erteile der Staatsanwaltſchaft das Wort zur Formuli rung ihrer Anträge. Oberſtaatsanwalt Sebold: Auf Grund des Wahrſpruches der Beſchworenen beantrage ich, den Angeklagten Leonhard Siefert wegen des Doppelraubmordes zweimal zum Tode und wegen des Meincids zu einem Jahr Zuchthaus zu verurteilen. Ferner beantrage ich dauernde Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte. Verteidiger:„Ich habe keinen Antrag zu ſtellen.“ Vorſitzender, Angeklagter, haben Sie noch etwas zu ſagen? Stefert: Meine Herren! Wohlan Sie haben einen Menſchen verurteilt! Aber nicht den richtigen Mörder. So wahr ich hier vor Ihnen ſtehe, ich bin der Mörder nicht.— Verzeihe es Ihnen ein göh ſe Richter! Das Gericht zieht ſich zur Veratung des Urteils zurück. Es wird um 4½7 Uhr gefällt und lautet: 1. Der Angeklagte Leonhard Siefert aus Olfen wird wegen Doppelraubmords an den beiden Bürgermeiſtern von Herford zwei⸗ mal zum Tode verurkeilt. Die bürgerlichen Ehrenrechle werden ihm dauernd averkannk. 2. Der Angeklagte Leonhard Sieferk aus Olfen wird wegen Berbrechens des Meineids im Sinne des§ 153 zu einer Zuchthaus⸗ ſtrafe von einem Jahr verurkeiſt. 3. Von der Anklage des Naubmordverſuchs guf den Ingenieur Franz Link aus Weinheim wird der Angeklagte freigeſprochen. 4 Der bei der Tat gebrauchte Karabiner und Munition wird eingezogen. 5. Der Angeklagte hat die Koſten des Verfahrens zu tragen mit Ausnahme der Koſten, die durch den Fall Link entſtanden ſind und auf die Gerichtskaſſe übernommen werden. Gelaſſen und gleichgültig wie er ſich während der ganzen Ver⸗ handlung gegenüber den ſchweren Beſchuldigungen und dem er⸗ drückenden Beweismaterial verhalten hatte, nahm der Angeklagte das Todesurteil auf. Bleich, den Blick auf den Boden geheftet. ſaß er ſtumm auf der Anklagebank, bis ſich der Gerichtsſaal geleert hatte und er gefeſſelt ins Gefängnis wieder zurückgebracht wurde. Das erſchütternde Schauſpiel iſt zu Ende. Zwei harmloſe Wanderer waren in der Blüte ihres Lebens von einem Mordbuben erſchoſſen und erſchlagen worden. Das Gericht hat geſprochen. Der Mörder hat zweimal das Leben verwirkt. Sportliche Rundſchau. Waſſerſpork. E. Gründung eines Kanuvereins in Mannheim. Im Auftrage der Mannheimer Kanuſportentereſſenten berdef Dentiſt Carl Freymüller für Samstag abend in das Hotel National eine Verſämmlung zwecks Gründung eines Kanuvereins ein. Dem Rufe hatten mehr als dreißig Damen und Herren Folge geleiſtet. Vom Oberrhein⸗ und Mainkreis des Deutſchen Kanu⸗Verbandes waren Ludwig Goertz und Carl Fröhling anweſend. Erſterer machte aus dem reichen Schatz ſeiner Erfahrungen auf kanuſportlichem Gebiet aufllärende Ausführungen, während Gerhard Meißner⸗Heidelberg einen erläuternden Vortrag über Entſtehung und Werdegang des deutſchen Kanuſports ſowie üder den am 15. März 1914 ins Leben getretenen Deutſchen Kanu⸗Verband hielt. In die Gründungs, liſte der Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft— ſo nennt ſich der neue Verein— zeichneten ſich zwanzig Herren ein. Einem vierköpfigen Arbeitsausſchuß, beſtehend aus Corl Freymüller, Dr. Halver, Heinz Jſ. enmann, W. H. Kuhn, wurde die Fertigſtellung der Sta⸗ tuten und die alsbaldige Einberufung einer Generalberſammlung mit Waßl des Vorſtandes übertragen. Vor Beendigung der in allen Teilen befriedigend a verlaufenen Verſammlung machte Otto Schmitt⸗Heidelberg m Anweſen⸗ heit von Kanuſahrern aus Frankenthal, Heidelberg und Frankfurt inte⸗ reſſante Angaben über Selbſterlebtes auf einer Kauufahrt von Ulm über Wien, Budweis, Prag nach Hamburg. 5 Kegeln. „ Die deutſche Kegelmeiſterſchaft. Der Sportausſchuß des Deut chen Keglerbundes in Magdeburg hat beſchloſſen, die deutſche Kegel⸗ meiſterſchaft erſimals nach neuen Grunoſatzen duszuſchreiben. Die neuen Beſtimmungen ſchreiben eine auf 12 Kegelabende ſie erureckende Weriung innerhalb der einzeluen dem Bund angeſchloſſenen Verbande vor. Zu dieſem Zwecke hat der Bunobesſportausſchuß ſumtlichen Kegelklobs eine einheitliche Wertungsliſte zugeſandt. Aus dieſer Wertunpsliſte ziehr der örtliche Spoct⸗ ausſchuß 10 Prozent der beſten Kegler heraus, die dann unter ſich burch ein Ausſcheidungstegeln dlie Verbandsmeiſterſchaft ermitteln. Dieſe Ver⸗ bandsmeiſtermannſchaft wird mit den übrigen Verbänden eines Gaues die Gaumeiſterſchaft auskegeln. Im Juni trefſen ſich ſämtliche Gaumeiſter mannſchaften zur Auskämpfung der deutſchen Bundesmeiſterſchaft. Die einzelnen Kämpfe dürfen für die Beteiligten mit keinerlei Einſätzen u. dgl. verbunden ſein. Ebenſo werden Reiſekoſten uſw. zus der Bundeskaſſe bezahlt. Die Gaukämpfe für den ſüddeutſchen Gau finden im Mai 1922 in Frankfurt a. M. ſtatt. Die deutſche Meiſterſchaft wird ve rausſichtlich in Halberſtadt ausgetragen. — ee.* Neues aus aller Welt. — RKaubmord. Nach den Feſtſtellungen der Krimtmalpolizei hat der Raubmörder des Zahnarztes Freo Büttner in Frankfurt die Woh⸗ nung ausgeplündert. Bis jetzt wurden als geraubt feſtgeſtellt: zahlreiche werloolle Inſtrumente, ein Pelzmantel, eine Drieſtaſche aus Eidechſenleder mit etwa 14 000 Mark Inhalt, eine ſilberne Herrenuhr, zwei Ringe, eine braune, lederne Handtaſche und ein brauner vierediger Vederreiſekoffer. Ter Zahnarzt muß kurz vor ſeener Ermordung noch Patienten behandelt haben, da auf dem Tiſche neben dem Operatiohnsſtuhl noch friſch gezogene Zähne lagen. Der mit ſo unglaublicher Brutalität ausgeführte Raubmord iſt mzwiſchen durch die Frankfurter Kriminalpolizei aufgeklart worden. Täter wurden ermittelt der 18jährige Reiſende Albert Falkenrath aus Elberfeld und der 29jährige aus Untertheres gebürtige Eiſendreher Bal⸗ thaſar Orth. Beide hatten am 12. Januar unter dem Vorwand, Gold aufkaufen zu wollen, bei Büttner Eingang gefunden und dieſen in geradezu grauenvoller Weiſe ums Leben gebracht. Die beiden Mörder reiſten dann nach Wuürzburg, um die geſtohlenen Inſtrumente an den Mann zu briugen. Sie wohnten in einem Hotel und gelegentlich einer Hotelreviſion fand man bei dieſen die geraubten Gegenſtände. Man entließ ſie aber wieder, da ſich keine Lahaltspunkte für einen Diebſtahl der Inſtrumente ergaben. Beide Mörder ſind noch flüchtig. Der Polize präſident hat für die Ergreifung der Mörder eine Belohnung von 3000 Mark ausgeſetzt. — Wiederaufbau des niedergebrannten Sarottiwerkes. Der Auf⸗ ſichts der Sarotti⸗Aktiengeſellſchaft hat beſchloſſen, die duech das Feuer ſchwer beſchädigte Fabrik ſo ſchnell als irgend möglich wieder her⸗ ſtellen zu laſſen. Es ſind erfolgverſprechende Bemühungen im Gange, die Fabrikation alsbald an anderen Betriebsſtätten fortzufübren. Es kommt der Geſellſchaft zugute, daß der vor einigen Monaten in Angriff genommene Erweiterungsbau unbeſchädlgt iſt und die für dieſen beſtellte maſchtnelle Einrichtung binnen kurzem anzuliefern iſt. Die umfaugreichen Kraft⸗ anlagen, der Autofuhrpark und die Bürogebäude ſind nicht in Mitleidenſchaft gezogen. Fabrik, Maſchinen und Warenvorräte ſind mit ca. 90 Mil⸗ lionen Mark bei ungefähr 30 Geſellſchaften ver[ichtert An Roh⸗ waren, die an anderer Stelle lagerten, ſind für ca. 36 Millionen Mark vor. handen. Weitere Beſchlüſſe wurden angeſichts der e Zeit nach dem Brande noch nicht gefaßt. Nach dem Abſchluß aller Ermiftlungen ſollem weitere Maßnahmen getroffen werden. — Durch einen Eiszapfen getötet. En Schweizer Hotelbeſitzer namens Charles Geuillard iſt durch einen merkwürdigen Unfall ums Leben gekom⸗ men. Er ſtand vor ſeinem Hotel in Villars und leitete Arbeiten zur Beſeitigung von Schnee und Eis, als ein gewaltiger— vom Dach ſich loslöſte und dem Mann auf den Kopf fiel. Der Eiszapfen war ſo ſchwer, daß er dem Hotelbeſitzer den Schädel zertrümmerte. Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des uns zur Verfugung nebenden Raumes vorbehalten.) Gündert,.: Badiſche Gemeindeordnung. Mannheim, Bensheimer(10, Rummel, Walter.: Sonnenländer. Leipzig, Brockhaus(20). Haeniſch, Konr.: Neue Bahnen der Kulturpolltik, Berlin, Vorwärts(21). Hoffmann, Joh.: Schule und Lehrer in der Reichsverfaſſung. Ebende (22). 5 würktt. Feldart.⸗Reg. Nr. 29 im Weltkrieg. Stutt gart, Gerok: Das 2. Belſer(23), Caſanova, Silvio di: Lieder der Lebe und Einſamkeit. Stutigark, Engelhorn(24). Stockhauſen, Juliane.: Die Lichterſtadt. Roman. Kempten, Köſel n. Puſtel(25). N 5 Anthes, Otto: Luebiſche Geſchichten. Tühingen, A. Fiſcher(26). Caſſel, Guſtav: Das Geldproblem der Welt. München, Drei Masker⸗ Verlag(27). nn Dr. Max: Geſpenſter und Spuk. Ludwigshafen a. Be, Haus Lhotzky(28). Herwi 15 Franz: Sankt Sebaſtian vom Wedding. Legende. Kempten, Köſel u. Puſtel(29). Stein, Lola: Die Sünde der Gedanken. Roman. Berlin, Scherl(80). Hoechſtetter, Sophie: Frau Hüttenrauchs Witwenzeit. Ebenda(31), ſe Hagener, Herm.: Lava. Roman. Berlin, Hafcn⸗Verlag(39). 17 Knut Hamſun: Geſammelte Werke. Bd. 1. München, Albert Langen (33) 14 Rabelais: Gargantua und Pantagruel. Ebenda(31, 84). Der Feuerreiter. Blätter für Dichtung und Kritik. Heft 2. Berlin. Albr. Blau(35). 5 4 Aleman, Mateo: Guzinan'Alfaroche. Roman. München Langen(88) Welten, Heinz: Die blaue Flamme. Roman. Berlig R. Bon Steuber: Jildirim, Deutſche Streiter auf heiligem Boden. von„Schlachten des Weltkriegs“). Oldenburg, G. Stalling(88). 9 Commtedia. Deutſch von Konrad Falke. Zürich, Raſcher u. Co.(39). 1 Dieſe enthuſiaſtiſche Kritik entnehmen wir der römiſchen Tages⸗ deitung„Piccolo“. Die anderen Kritiken über die am 8. Dezenher „ Is. erfolgte Erſtaufführung des Filmwerkes in Rom ſind im Ton gehulten. Wir haben dieſe Auslaſſungen ausführlicher Wiedergegeben, um zu zeigen, wie das Ausland den deutſchen Fam beurteilt und wie es ſich auf ihn einſtellt. Wäre es 3. B. ſer uns möglich, daß der Reichskanzler oder eine hochgeſtellte Per⸗ Jonlichkeit eine Filmpremiere beſucht? Man würde ſicherlich in leſen Kreiſen ganz energiſch abwehren, wenn man einen derartigen zedanken äußern wollte. Ddas nur nebenbei. Wir Deutſche ſind ühler und in unſerm Urteil kritiſcher. Aber ſelbſt vom Stand⸗ bunkt dieſer größeren Objektivität aus kann dem italieniſchen Wert⸗ rteil vollinhaltlich beigepflichtet werden. Dieſer Film iſt in der 5 eine nicht zu übertreffende Meiſterleiſtung, in erſter Linie in 85 techniſchen Ausführung und ſzeniſchen Geſtaltung. Richard ſic wald der Leiter 1 Richard Oswald⸗Film.G. Berlin, hat 10 als Reagiſſeur ſelbſt übertroffen. Die Entwürfe der Dekora⸗ ſegden⸗ Bauten und Koſtüme lieferten Paul Leni, der in den wüten Tagen von Joe Many für ſein Unternehmen verxflichtet miedde und Divl.⸗Ing. Hans Dreyer. Das einträchtige Zuſam⸗ ſchenwirken dieſes Kleebſattes hat im Verein mit den glänzenden 5 auſpieleriſchen Einzelleiſtungen den wirklich überwältigenden Ge⸗ Uebteindruck zuſtande gebracht, den der Zuſchauer mit fortnimmt. er die Handlung iſt zu ſagen, daß ſie zu Gunſten der Wirk⸗ ankeit ſich nicht ſtreng an die Hiſtorie hält. Man lernt Fadn fti milton im Matroſenviertel kennen, verfolgt ihren ſchnellen Auf⸗ eg als Meßbudenſchauſtück und Modell zur Gemahlin des Lords oſdam Hamilton, des bevollmächtigten britiſchen Geſandten am rerlſ, von Neapel, ſieht, wie ſich die Fäden zwiſchen der verfüh⸗ eulſchen Frau und Lord Nelſon knüpfen, dem ſie durch ihre an⸗ iſternde Energie und durch die kluge Ausnützung ihrer diploma⸗ 15 Bezieſningen zum Ruhme von Abukir und Trafalgar ver⸗ daß zund ſieht ſie ſchließlich arm und verlaſſen mit dem Kinde, 15 dem Liebesbund mit Nelſon entſyroſſen iſt. ouf dem Platze Sürker Londoger Weſtminſter⸗Abtei ſterbend zu Noden ſinken Die brauh. des Films ſieat, wie geſaat. in der Pilwirkung. Wir 9 vur darauf binzuweſſen. daß Kadn Hamilton von Lione Neiſon von Conrad Veidt, Lord Hemifton von Merner aret, und der König von Neavel von Reinhoſd Schünzel deſtent werden, um zu beſtätigen daß die Austatf nicht alſſe⸗ neapolftane gerofſen werden könne. Wundervon ſnd de Eutße teniſchen Landſchaftsbilder und Interieurs, der vatrfotſſche negchtpanus der Italiener infolaedeſen durchaus begreiflich. Sh evoll in ſhrem unwiderſtehlichen Schwung und Fluß die der Seeſchlacht von Alles in allem: ein vollendetes Wert. sch. rafalgar K. H. Schauburg.„Satansketten“, ein Senſationsſchau⸗ ſpiel in fünf Akten, nennt Rudolf Strauß den Film, der für Reſſel Orla und Erich Kaiſer⸗Tietz geſchrieben und nur noch bis Donnerstag in den Schauburg⸗Lichtſpielen gezeigt wird. Die Baro⸗ neſſe Eſther von Conta, die mit ihrer Mutter in ſcheinbar luxuriöſen Verhältniſſen lebt, lernt den Millionär Accurſo kennen und lieben. Ohne weitere Geldmittel, ſieht ſie ſich in einem Badeorte gezwungen, einer reichen Amerikanerin, von der ſie eine Veleidigung erfahren, deren koſtbares Perlenhalsband„auszuleihen“. Dabei überraſcht, flüchtet ſie ſich in die Gemächer des Marquis de la Croix, eines Hoch⸗ ſtaplers. In ihrer Bedrängnis ſchützt ſie als Motiv ihres Beſuches Liebe vor, worauf ſie de la Croix zu ſeiner Geliebten macht. Von dem Marquis abhängig, kann Eſther nicht verhindern, daß ſich dieſer von ihrem Verlobten Accurſo eine große Summe Geldes aushän⸗ digen läßt, dem ſpäter mit Gewalt das Scheckbuch folgt. Gefangen genommen, weiß er ſich mit Geſchick in Freiheit zu ſeßen. Accurſo überraſcht ihn am Hochzeitsabend im Wortwechſel mit ſeiner Frau und wirft dem„Erpreſſer“ das Geld zu Füßen. Dieſe Handlung hat man ſchon oft geſehen; es handelt ſich alſo darum, daß ſchau⸗ ſpieleriſch Beſonderes geboten wird und daß die Regie gute Einfälle hat. Einen weſentlichen Antet an dem Erfolge des Ganzen trägt die bis in die winzigſte Rolle ausgezeichnete und einheitliche Dar⸗ ſtelung. Reſſel Or la(Eſther) liebenswürdig in heiteren und er⸗ freulich ſchlicht in ernſten Momenten, überraſcht durch Filmſicherheit und Stärke ihres Ausdruckes. Ihr Partner Alfred Haaſe(Accurſo) hat ſeine Aufgabe ebenfalls glänzend gelöſt. Der Rolle des Mar⸗ quis de la Croix entlockt Erich Kaiſer⸗Tietz tragiſche Wirkungen. Er vermag durch geiſtreiche Pointierungen die Aufmerkſamkeit zu erregen; er bleibt aber im Spier zu hart Die Rollen der Baronin Conta und der Amerikanerin werden von Marg. Kupfer und Marga v. Kirka gut charakteriſtert.— Das ganz entzückende Luſt⸗ ſpiel„Die preisgekrönle Spielratfe“ legt Zeugnis ab von dem alierbeſten Gefühl fürs Filmiſche. Es iſt alles, was der Film zu bieten vermag, ſo ceich und glücklich ineinander verwoben, Stimmung, Scherz und Ernſt ſo anſprechend, dazu die Darſteſluna mit Erika Gläßner und Kurt Veſpermann an der Spitze ſo aus einem Guß, daß man Autor und Regiſſeur nur aufrichtig beglück ⸗ wünſchen kann. sch. In den Kammer-Eichſpielen wird in dieſer Wache die fünfte Abtellung des Groß⸗Films„Der geheimnispolle Dolch“ gezeigt. Wieder hat Grant(Eddi Polo) eine Reihe ge⸗ fährlicher Abent⸗uer zu beſtehen, ohne daß ihm oder der Gegen⸗ partei der endgültige Steg beſchieden iſt. In Senſationstricks wird wieder das waghalſioſte geleiſtet, ſodaß das Publikum in ſtändiger Spannung bleibt. Auch Julot der Apache“ eine Groteske in 6 Akten mit Luciano Albertini in der Hauptrolle, unterhält die⸗ jenigen auf das eindrucksvollſte, die eine abwechsl teuerliche Handlung bevorzugen. Aus den Glashäuſern. Don Juan im Jilm. Bezugnehmend auf die Ankündigung der Vera⸗Film.⸗G. Hamburg, daß ſie ein Don Juan⸗ Manuſkript für den Film bearbeitel, wird une mitgeteilt, daß die Projektions⸗A.⸗G. Union, Verlin, bereits ſeit längerer Zeit mit den Porarbeiten zu einem Don Juan⸗Film beſchäftigt iſt. * Einen Renalſſance⸗JFilm„Michelangelo“ ſchreibt Arthur Kohnke in Gemeinſchaft mit einem bekannten Kunſthiſtoriker. ö Allerlei. „Der Tod des Lehrfilms. Der Lehrfilm führte ſchon immer ein ſehr beſcheidenes Daſein. Die Verleiher nahmen ihn in ihre Programme nur ſozuſagen anſtandshalber auf. Immerhen, es war gelungen, viele techniſche Errungenſchaften und landſchaftliche Schönheiten den Kinobeſuchern mit Hilfe des zu offen⸗ baren. Das war möglich, ſolange der Film billig hergeſtellt werden konnte und den Etat des Theaterbeſitzers nicht überlaſtete. mehr droht aber dem Lehrfilm ein jähes Ende dadurch, Royfilmpreis kürzlich von 2,28 auf 7 Mark erhöht wurde. mit wird der einzige Film, der ſich im Publikum keiner Gegnerſchaft eifreute, ernſthaft bedroht. Um den Lehrfilm zu erhalken, fand ſich dieſer Tage in Berlin eine Gruppe von Fachleuten zuſammen, die ein gemeinſames Vorgehen beſchloß. Man will unker Hinzu⸗ ziehung der Behörden und Gewerkſchaftsvertreter Verhandlungen mit der Agfa einleiten um weniaſtens eine beſtimmte Meterzahl von Fülmband zu ermäßigtem Preis für die Lehrfilmfabrikanten freizubekommen Hoffentlich hat dieſer Schritt bei der Agfa Erfolg. „ Der Min'ſter als Fümdirektor. Der bisherige General⸗Poſt⸗ meiſter der Vereinigten Staaten, William H. Hays, hat mit aus⸗ drücklicher Zuſtimmung des Präſidenten Harding ſeinen Kabinetts⸗ noſten niedergelegt und iſt dafür als Direktor an die Spitze einer grs⸗ ßen Fümgeſeſtſchaft getreten, der General Motion Picture Induſtry of Amerieg In einer beſonderen Bekanntmochung hat der Präſiden ſeinem Bedauern Avedruck geg⸗-ben, Herrn Hays ſcheiden zu ſehen, aber hinzugeflüigt, daß man beſtrebt ſein mſüſſe, für das Allgemein⸗ wohl das Beſumöglichſte zu tun: und da die Filminduſtrie heut⸗ zutage von gan beſorde“ er Bedentuna ſei, billige er den Schritt ſeines bisherigen Poſtminiſters. Dieſer macht übrigens kein ſchlechtes Geſchäſt dabei, denn in ſeiner bisherigen Stellung bezog er ein Gehalt von 12 000 Doffa im Jahre, während ſein Gehalt alss ungsreiche, aben⸗ Nun⸗ 5 Filmdirektor Ar ölf mal ſoviel beträgt. EV 5 6. Seite. Nr. 39. Mannheimer General-⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Börsenberichte. Mannheimer ffektenbörse. Mannheim, 23. Jan. Die heutige Börse war fest und leb- haft. Benz-Aktien wurden zu den Kursen von 610 und 6127½% ex. Bezugsrecht gehandelt, ferner Dampfkesselfabrik Rod- berg zu 790%, Neckarsulmer Fahrzeugwerke zu 1250. pro Stück, Freiburger Ziegelwerke zu 630% und Zellstofffabrik Waldhof zu 845% Höhere Notierungen erfolgten bei Dingler 3590., Waggonfabrik Fuchs 800., Karlsruher Maschinen- hau 930., Mannheimer Gummi- und Asbestfabrik 775., 800., Cementwerke Heidelberg 829., Unionwerke 575., Waysß u. Freytag 850., Zucker Frankenthal 810 G. und Zucker Waghäusel 830 G. Rheinlsche Hypothekenbank, Mannheim. Kure an der Frankfurter Börse vom 23. Januar. 555 Bhein, Nyp.-Plandbriefe alte 100.— dg. 4% Rh. Hyp.-Komm. unkb. b. 19283—.— 5„ küb. ab 1924 101.— dg. 4%„ 5 unkb. b. 1924 97.—bB. 0 dad. ad 1831 101.— 9. 4%„ 5 kad. ab 1931.50 b8. 3750%„„ verlosbar 25.— 58. 3½% 5 Oblig. 75.— g. 329/„ unvlb.(ab 1914 küb.) 79.— dg. Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. Reſchs- und 20. 23. 4½% Oesterr.Schatzanw. 20. 23. ſtaatspaplere. e e 38.— 38.— 30% D.%%ö do, Paplerrente—.——.— % b 80. gerſg l 88.80 10f.— 4% Turk. zemialet.- Anl. 108.— 105.— 4½%% do. Serie-yV 88.— 35.%g do. Sazdad. 4½% do. Sorie—ix 72.— 72.— Elsenbahn 1 163.— 180.— 4½% do. 1g2ler 9575 85.80 4˙% d0. gagdad. 3% Veutsobe Reichsanl. 77.50 77.50 kisenbahn 1 132.— 131.— 0% 0. 80.— 68 10 4% dd. unlfiz. Anlelle—.—— 31½% do. 78 40 73.75 4% 400. Tollobl. v. 1911 97.— 100.25 3 d0. 104.30 104.— do. 400-Fos.-Lose 902. 980.— 30% Preutlsohe Konsole 22.0 1 904,½% Ugg. 8t.-at.. 3l3.— 93.— 31% do. 60 60 60 30 4¼% do. do. v. 1911 68.— 75. 30% 0. 58 25 57.75 4% do. Goldrente 150.7—. 4% Badlsche Anleihe 77.50 77 25 4% do. Kronenrente 33.— 85.— 3½%% Bayerische Anileine 88.25 65.25 4% fiener invest.-Anl. 34.90 22.10 30% kessſsone Anlelbs 57.50 57.70 3˙% Desterrelok.-Ungar. 5 4% Frankiurter Stadtanl. 108 50 103.75, alts 7078 89.— 4% Munchener Stadtanl. 97.75 98.50 20 do. IX. Sorle 4% Frankf. Hypotheken- 2%—5 Ackspetorte 33 73.— ——.——. 0, 0 bank-Fflandbrlefe 8— 20% 50 döst. 5 75— 1155 „60% do., nsue Prlorltät—.— 5 W encche%% d0., Oullgationen 57.— 855.— Rentenwerte. 4½% Anstoller, Ser., 11 158.— 1850.— 4½%% Oesterrelchlsche 4½% do., Serle 111 116.——.— Schatzanwelsung 38.— 40.—4½% AEd, Oblig. v. 1908—.—— 4² do. Goldrente 129.— 127.—5% 5. Ueberses- Ei.- Obl.—— 40% do. conv. Rente 38.— 38.— Dividenden-Werte. Transp.-Altlen. 20. 23. 20. 23. Sohantungbahn.. 448.— 479.—] georgs-Harlenm... 190.— 1000 Alig. Lok.-u. Strabenb.. 310.— 316.— Gdermanla. ʒ899.— 740.— r. Berl. Stralenbdz..—.——.—] gerreshelmer dlas.. 1990.— 1423.— Sudd. Eisenbahn.. 231.—— 230.— goldsohmldt, TpñB. 149.— 1209.— Dest. Staatselsenbd.. 297.75 301.— Aritzner Maschinen.. 10ff.— 1040.— Baftimore and Ohio. 885.— 693.— gcun 4 Slitinger... 40..— prlnz-Heinriohbann.—— Hannov. Masok. Egest.. 2700.— 000.— .-Auste. Dampfscm.—.— 682.—] Hannov. Waggonfabr... 1005.— 1021.— Hamb.-Amerik. Pakett.. 438.— 473.— Harkort BrꝗW. 1039.— 1003.— Hamb.-Südam.'sch... 750.— 762.— fHacpener Sergbau.. 1433.— 1449.— Hansa Damptson. 380.— 395.— Hligert Masohfnen.. 343.— 359.— Rorddeutsohe Lioya.. 403.——.— Hlrsch Kupfer 285.— 299. Höohster Farbwerke. 585.— 605.— Bank-Aktlen. Hoesoh Elsen u. St... 1215.— 1318. Barmer Bank vereln 260.— 285.— Honenlohe-Werke. 745.— 750.— Zeriinerhlangels-Ges.. 440.— 400.—] Humbdoldt Maschinen.. 649.— 675.— Somm.- u. Privstdank„ 284.— 280.— Huttenw. C. W. Kayser.. 670.— 650.— Darmstädter Bank 275.— 280.—Kallw. Aschersleben.. 939.— 965.— Deutsohe Zank.. 470.— 490.— Kattowltzer ergbau., 970.— 1020.— Diskonto-Commandli. 415.— 415.— Köln-flottweller..— 833.— Dresqner Bank. 21.— 32.— gebr. Körtingg. 715.— 740.— Reininger Hypotnekbk 178.— 175.— Kostheimer Zellulose.. 591.— Mitteld. Kreültbank... 296.— 298.—Lahmeyer&(Oo. 501.— Natlonalbk..Deutschl. 235.— 283.— Lauranutte 93.— Desterreloh. Krsdit.. 33.— 83.— Leopoldsball.. 49099.— 4000.— Relohsdank.. 199.25 199.— Linde's Flsmaschlnen.. 615.— Uinke& Hofmann. 974.— Industrie-Aktlen. Ludwig Loewe& Co. 300.— Jocumulat.-Fabrlk... 3383.— 389.— Lotaringer Hutts.„ 350.— Adler& Oppenhelm... 1360.- 1390.— Lothr. Fortl. Cement„ 6819.— Adlerwerke.. 622.— 640.— LüdenschelCecd. 365.— 885. .-G. Anll. Treptow„ 595.— 600.— Magirus.-G. 600.— 670.— Agem. Elektr.-des. 708.— 706.— Mannesmannröhren. 1425.— 1425.— Anglo-Continenta!„1310.— 1350.—Obersohl.EIsenb.-Ad. 743.— 600.— Außsb.-Nürnb. Masch... 1243.— 1163.— do. Eisenindustrie,. 625.— 735.— Badische Anſlin 0.— 633.—d0. Kokswerke 1805.— 1800.— Bergmann Elektr. 386.— 6895.—Orensteln 4 Koppel.„, 1000.— 1010.— Berl. Anhalt. Masoh„61.— 701.— Fhönlx sergbau. 1090.— 1079.— Berliner Zlektr.„1799.50 784.— Relsholz Paplerfabr...— 68150 BI. Masoh.B. Sohwarzk.. 1200.— 1190.— Hneln. Sraunkohle... 1345.— 1310.— Bing Nüuenberg 569.75 580.— Hhein. Slektr.„ 633.— 660.— Bismarckhütte—.——.— Enn. Metallw. Vorz...„ 47.— 499.75 Bochumer Gußstahl 1050.— 1050.— Hhein. Stahlwerke„„„ 1190.— 1200.— Nebr. Böhler& Co. 1250.— 1225.— Rlebeck Montan„. 1470.— 1400.— Braunk. u. Brlkettind 71000. 1150.— Rombaoher Hütten—— Bremer Vulkan 1400.— 1425.— Rosltzer Braunkohlen. 1325.— 1250.— Brown, Boveri 40—.——.— Hosltzer Zucker.. 1048.— 1205.— Buderus EIsenw. 500.— 910.— Rutgerswerke.„ 900.— 923.— Ohemische Grleshelm 765.— 765.—Sachsenwerk. 539.— 359.— Ohem. Heyden— 620.— Sächs.Ausstakl Döhlen„ 1593.— 1600.— Ohemische Weller. 570.— 600.— Hugo Sohnelder.. 635.— 671.— Ohemisohe Albert. 1399.— 1485.—Sohuckert à 0o.„ 660.— 680.— Congordla Bergbau—.——.—Slemoens& Halske„. 005.— 820.— Dalmler Motoren 570.— 530.— Stoewer 1099— 1075.— Dessauer das... 4381.— 533.— Sudd. Imoblllen... 219.— 219.50 Deutsoh-Luxemburg... 915.— 920.— Telephon Serllner. 699.——.— .-Uebersee Flektr...——.—Thale EIsenhütte— 4200.— Dtsoh. Elsenb.-Sign. 550.— 569.— Tonwaren Weslooh— 1000.— Deutsche Srds“.. 2000.— 2000.— Türkisobe Tabakregle.—.— 2715.— Dtsoh. gasglühllohnt.—.——.— Unlonw. Serlin-Ahm.— 519.— Dtsoh. Gubstahikugel.. 605.— 610.— Ver. Ohem. Elsenhütte.. 1100.— 1180.— Deutsche Kallwerke„. 1415. 1300.— ver. Oisoh. MiokelV... 1120.— 1192.— Deutsche Steinzeug. 360.— 980.—Verein. Fränk, Sonuhf.. 630.— 700.— D. Waffen u. Aunltlon.. 1350.— 1891.— Ver. dlanzstoffe.. 2200.— 2235.— Dtsch. Wolle. 1800.— 1850.— V. Stw. Zypen& WI..— 4020.— Dürkoppwerke. 350.— 900.— Vogtläng. Aaschlnen.. 550.— 570.— Dyhamit Trust.. 13.— 743.— Waaderer-Werke. 1560.— 1600.— Eſpertelder Farben... 611.— 633.— Westeregeln Alkall... 2950.— 2500.— Flekte. Lioht u. Kraft.. 518.— 519.— Westt. Elsen u. Draht. 600.— 619.75 Bk. f. e. Unt.(Zurloh).—.——.—Zelistoff Waldhof... 825.— 355. Ssohweller Zergwerk.. 780.— 800.— Deutsoh-Ostafrlka... 37.— 398.— Feſemünſe Fapler.. 335.— 900.— fNeu-Gdulnean 59.— 625.— Feſten& gullleaumo.. 970.— 990.—Otavt Ninen u. Elsenbd. 340.— 350.— Frieqriensnütte.——.— do. denullschelnn... 25.— 690.— Zaggenau Vorz... 690.— 701.— beutsohe Petroleum.. 1825.— 1875.— Casmotoren Deutz.. 780.— 620.—- Fomona„4400— 4500.— Helsenktroher Bergw.. 925.— 333.50 Helddurg.„. 600.— 830.— „ 770.— 770.— 8ennsn„ß5570.— 615.— gelgenkiron, gußstahl ⸗ Deuisenmarkl. Ein Dollar= 209 4A. Maunheim, 24. Jan.(.30 vorm.) Die Kurse liegen auf die Newyorker Meldung, wonach die Mark bei Börsenschluf mit 0,48 cents notierte, alle sehr fest. Am hiesigen Platze werden augenblicklich genannt: Holland 7600, Kabel New- Fork 209, Schweiz 4050, London 880, Paris 1680, Italien 910. Die Mark kam heute früh mit 2,42—2,53 aus der Schweiz. Newyork, 23. Jan. Der Kurs der Reichs mark stellte Sion nachbörslich auf 0,4774 eents= 209.45„ gegen 0,50 ets. = 200 von gestern. Wien. Amsterdam Borlinn Kopenhagen tendon Kronen) Farls 0 5 29. 23. 3023 50 3799 50 22* — 42.22 50 97 1634.75 2089 75 „ 48 90 437 90 1 zurlen.. 1604 75 2020.75 Marknoten Llre-Noten Hendelsblaſf des ——————.— Zürich. 21• 23(in Franken) Berlin.60 257 Itallen Wien FTTW Brüssel! Prag„„ 9—.40 Kopenhagen Holſane 187.50 187 50 Stookholm ReWw Vortrk.14.15 Ohristiania 5 London— 2167 22.67 Madrld Paris 41.75 41.50 Buenos Afres. Amsterdam. 21. 23.(in Gulden) Weohsel a. London„ 17 11.59 Weohsel a. Stockholm 88.40 68.55 40„ Berlin.38 13ʃ 75„ Ohristlania 43.15 43.— „»„ AFarls 22.27 22.02„„½ dew Vorx.4 275 „ 5„ Sohwelz 53 40 33.65„„ Byüssel 21.80 21.15 „„„ u Hadridl.—.20 85„ Kopenhagen 35 10 35.15 5„ Itallen—.— 11.90 Kopenhagen. 2. 23 in Kronen) Siohtw. a. Hamburg.57.50 Slohtw. a. London. 21.12 21.05 „ 5„ Amsterdam 183.— 192.25„ u Farls. 49.65 49.20 „ u„ Sohwelz 97.50 97.35„ u Antwerpen 39 05 38.65 1„ Mew Lork.038.02 80„ Holsingfors.40.4⁵ Stockholm. 21. 2³ in Kronen) Stiohtw. a. Berlin.0?.05 Slohtw. a. London. 1691 16 35 „„ Amsterdam 146.75 146 75„ iſ½ Fäbls“ 3275 2275 15„ Schwelz.. 78.25 78.25 15„ Brülssel. 31.50 31.30 15„ Wasbington.02 402„ ttielsingfors.60.65⁵ New Vork, 23 Januar(WS) Devlsen. 2¹ 23. Spanlen 1492 192 Frankreleh.09.0[ Sohwelz 19.41 19.40 ltaller.33 48 Belgien.27.70 England.21.21 Deutschland.50.47 Badische Gesellschaft für Zuckerfabrikation, Zuckerfabriken Waghäusel und Züttlingen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 1920%1 ist die Arbeit sämtlicher Betriebe der Gesellschaft im großen Ganzen un- gestört und planmäßig verlaufen. Die eigene Landwirtschaft ergab durchweg befriedigende Ergebnisse und die Rüben- verarbeitung in den beiden Fabriken hat eine Steigerung er- kahren. Dagegen konnte die Raffinerie wieder nur unvoll- kommen beschaftigt werden, eine Folge der geringen Roh- zuckererzeugung im Reich, die noch immer nicht einmal die Hälfte der Vorkriegsmenge erreichte. Der Erlös der in 1919%0 ausgegebenen neuen Aktien u. Schuldverschreibungen reichte nicht hin, dem fortgesetzt steigenden Geldbedarf der Gesellschaft zu genügen. Im Frühjahr 1921 wurde deshalb das Stammkapital um weitere 15,6 Mill.„ erhöht. Ein Teil der neuen Gelder fand Verwendung zu Erneuerungs- und Ersatzbauten in der Fabrik Waghäusel, wo besonders auf dem Gebiete der Dampf- und Kraftwirtschaft veraltete Ein- richtungen durch zeitgemäße Anlagen zu ersetzen waren. Diese Arbeiten sind größtenteils planmäßig durchgeführt und beendigt worden. Das Jahr schließt auf 30. September 1921 nach Abzug aller Lasten und Unkosten und zuzüglich des Gewinnvor- trages aus 1919%0 mit einem Reingewinn von 13 435 104 Mark ab, aus dem nach den üblichen Rücklagen 84 000% für 7% Dividende auf die Vorzugsaktien und J0 500 000 für 25% Dividende auf die Stammaklien verwendet und die rest- lichen 34 304% auf neue Rechnung vorgetragen werden. Ueber die Aussichten bemerkt der Geschäftsbericht u..: Das neue Geschäftsjahr 1921½2 hat mit seinem Beginn das Auſhören der staatlichen Bewirtschaftung des Zuckers ebracht. Leider sind die Voraussetzungen, unter denen die egierung den Artikel freigegeben hat, nicht eingetroffen, nämlich eine gute deutsche Zuckerernte und ein erträglicher Stand der deutschen Mark im Ausland. So hatte die Zucker- wirtschaftsstelle des Vereins der Deutschen Zuckerindustrie, der die Regelung des Uebergangs in die Freiheit anvertraut war, von Anfang an mit den widrigsten Verhältnissen zu kämpfen. Das sozial so dankenswerte Bestreben der Wirt⸗ schaftsstelle, die Preise für den Verbraucher niedrig zu hal- ten, wurde bald unhaltbar angesichts der durch den Wäh⸗ rungszusammenbruch immer höher steigenden Preise des Auslandszuckers und im Hinblick auf die Rübenmißernte in weiten Gegenden des Reiches, wo die Rübenbauer für ihre kleinen Ackererträge nicht ohne Berechtigung wenigstens eine marktmäſlige Verwertung verlangten. Immerhin sind auch unsere heutigen Inlandspreise noch weit unter Welt⸗ marktparität. Unsere eigene Landwirtschaft hat, von einigen Hagelschäden abgeschen, auch heuer befriedigende Ernten zu verzeichnen. Die Rohzuckerfabriken erreichten allerdings infolge der geringen Rüben- Hektarerträge nicht ganz die Arbeitsziffer des Vorjahres. Der Zuckergehalt der Rüben dagegen war gut. Der Raffinerie wird eine ähnliche Menge Rohzucker zur Verfügung stehen wie in 1919%0. Wenn uns der soziale Frieden erhalten bleibt und uns sonst keine un- vorhersehbare Schädigungen treffen, glauben wir auch für ein annehmbares Ergebnis in Aussicht stellen zu ürfen. Klein, Schanzlin u. Becker.-., Frankenthal(Rheinpfalz). Im Geschäftsbericht der Gesellschaft, die, wie ge- meldet, bei einem Reingewinn von 1 608 268 eine Dlvidende von 7% auf die Vorzugsaktien und 10% auf die Stammaktien verteilt, wird u. a. ausgeführt:„Die in un- serem letzten Geschäftsbericht ausgesprochenen Befürch- tungen haben sich leider als nur zu berechtigt erwiesen. Es ist uns aus den in den allgemeinen Verhältnissen liegenden Gründen immer noch nicht gelungen, die Produktionsfähig- keit unseres Werkes voll auszunützen. Die ungeheueren Schwankungen in der deutschen Währung haben eine zuver- lässige Kalkulationsgrundlage fast unmöglich gemacht und eine richtige Preisstellung sehr erschwert. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr sind völlig ungewiß, da die vorübergehende stärkere Nachfrage schon wieder im Ab- kHlauen begriffen ist. Die Ausgaben für Löhne und Gehälter haben eine weitere Steigerung erfahren. Sie betrugen ins- gesamt 20 385 250 gegenüber 13 257 262 im Vorjahre. Die Bewertung unserer Vorräte, die mit 13,4 Mill. in der Bilanz stehen, wurde wieder wie seither in vorsichtiger Weise vorgenommen. Die Außenstände betrugen 22 694 571 gegen 13 512 819%½ im Vorjiahre. Das Gläubiger-Konto hat sich von 14 452 904„ auf 14 684 790% erhöht. An Zuwen- dungen für Werksangehörige und Hinterbliebene von solchen einschließlich der Krieger-Witwen und-Waisen, ferner an Beiträgen für die Angestellten- und Arbeiter-Versicherung wurden insgesamt 390 928 aufgewendet. Für ein zu er- richtendes Erneuerungs-Rücklagen-Konto haben wir einen Betrag von 500 000 zurückgestellt. Dieser Betrag reicht auch nicht annähernd aus, um daraus die Kosten für die Beschaffung des Ersalzes der erneuerungsbedürftigen Gegen- stände zu bestreiten. Es muß daher versucht werden, ihn in den folgenden Jahren auf die erforderliche Höhe zu bringen. Die in der o..-V. vom 29. Januar 1921 beschlossene Kapi- talserhöhung ist im Berichtsjahre zur Durchführung gelangt. Das hierbei erzielte Aufgeld wird nach Abzug der Kosten dem gesetzlichen Reservefonds zugeführt.“ Bekanntlich konnte die Gesellschaft vor kurzem auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken. deneral-Anzeiger ———————— * Neckar-Aktiengesellschaft in Stuttgart. Der Aufsichts- rat hat die Eintorderung der noch nicht eingezahlten 4 des Aktienkapitals beschlossen, und zwar 40% am 4. Februar und 35% am 1. April. Ein badischer Bankkrach. Aus Waldshut wird uns unterm Gestrigen geschrieben: Kurz von dem Zusammen- bruch des Vorschubvereins Jestetten hat der Direktor Stadler sein Grundeigentum an seinen Bruder Oskar Stadler ver- kauft. Durch die Spekulationswut des Direklors Stadler mit seinem Kassierer Wiedemeier sind alle seit der vor 53 Jahren erfolgten Bankgründung gesammelten Gelder verwirischaftet und hoch gegen 15 Mill.% Schulden gemacht worden. Personalien. Die Deutsch-Koloniale Bananen-Mühlen- Werke G. m. b.., Mannheim-Industriehafen, teilt uns mit, dan die Firma am 1. Januar 1922 in andere Häande überge- gangen ist und unter der gleichen Firmenbezeichnung welter- gekührt wird. Der bisherige Geschäftsfährer, Herr Robert Wolff in Mannheim, ist ausgeschieden und an seiner Stelle die Herren Albert Köchler und Hans Nedden, beide aus Konstanz, zu geschäftsführenden Direktoren bestellt. Waren und Märkte. Mannheimer Viehmarkt. Zum gestrigen Viehmarkt waren aufgetrieben: 1476 Stück Grobhvieh, davon 226 Ochsen, 168 Farren, 1082 Kühe und Rinder, ferner 456 Kälber, 60 Schafe, 844 Schweine. Preise für 50 kg Lebendgewicht: Ochsen 1. Klasse 1200—1275 4, 2. Kl. 1000—1150, 3. Kl. 900—950%, 4. Kl. 750—850; Farren 1. Klasse 1000—1100 J, 2. Kl. 900—975, 3. Kl. 800 bis 900; Kühe und Rinder 1. Klasse 1200—1275 /, 2. Kl. 1050—1100, 3. KI. 850—950, 4. Kl. 700—850 l, 5. Kl. 500 bis 700; Kälber 1000—1300 ¼, Schafe 500—750, Schweine 1400—1800. Marktverlauf: mit Grobvieh mittelmäßig, kleiner Ueberstand; mit Kälbern ruhig, langsam geräumt; mit Schweinen ruhig, nicht geräumt; mit Schafen lebhaft, ausverkauft. Der Unterschied zwischen den Marktpreisen und den Stallpreisen wird durch die beim Marktpreis mit berücksich- tigten nocwendigen Spesen, wie Fracht-, Markt-, Futter-, Ver- sicherungs- und Kommissionsgebühr, Umsatzsteuer usw. ferner den üblichen Gewichtsverlust erklärt.—4 Amtliche Preise der Mannheimer Produktenbörse per 100 kg Wwaggonfrei Mannheim ohne Sack. Weizen 865—875, Roggen 680—700 ½, Gerste 760 bis 790., Hafer 625—640, Mals gelb.(mit Sack) 730—740 l, Erbsen inl. 700—900, Wiesenheu(loses) 300—320, Preß- stroh 100, geb. Stroh 100, Biertreber 580—600, Reis —+1300. Tendenz: steigend. Deutschlan Mauf dem argentinischen Markt. Nach ame- rikanischen Berichten nehmen die deutschen Käufe in argen- tinischen Produkten bedeutend zu. Häute und Felle waren der Hauptexportartikel im Oktober. Ebenso wurden gröſßjere Käufe in Wolle getätigt und in Baumwolle ist Deutschland ständiger Käufer geworden. 1392 Ballen wurden im Oktober verschifft. Berliner Metallbörse vom 23. Januar. Preise in Mark für 100 Kg. 20. Januar 23. Januar 20.1* ar Elektrolytkupfer 6181 6827 Aluminium.Sarr. 8400—2300 Hafflnadekupfer 5350—5400 5475 5555 Zinn, ausländ. 13000-13900 4400-1600 Blel 2025 2075 2050 2100] Huttenzinn 13500 19700 14200-14300 fohzink(Vb.-Pr.) 2125—2150 2150 2200[ Niekel 11700—12200 12500 1J000 115 19 59 5 4000 80 h Antimon 200⁰0 2075—2100 attenzin 5 Silber für 1kg. 3900—3 Aluminlum 62⁰⁰ 85⁰⁰ 8 London, 23. Januar(W5) RHetalimarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 kg.) 20. 23. bestsslect. 68.— 68.— J Slei 23.25 23.— Kupfer Kass 65.— 65— Alckel 185.— 185—- ink rrpt. 26.50 2640 do. 3 Ronat 65.75 65.75 lnn Kassa 162.75 15885 Gueoksſiber 11.50 50 do. Elektrol 73.— 73.— do. 3 Ronat 164 40 160 40] Antimon 30.— 30.— Bremen, 23. Jan Baumwolle 89.10(82.90) für 1 kg. Liverpool, 23. Januar(WS) Saumwolle.(in engl. Ptd. v. 454.) 2 20. 2³ Umsatz 200 6000 Marz 10.32 10.10[ Alexandria 38.30 9/.48 4 8 10 1 18.7 10.05 N anuar a.23 10.908Oborägypt. 27.40 27. Fehruar 10.31 10.09] Aegyptische 17.30 17.45 220 Amerikanischer Funkdienst. New Vork, 28. Januar(WS) Funkdlenst.(NMachdruck verboten). 21. 2³ Zuf. zus. 15000 10000f stand wWt. 14.— 14.— Kalſee loko.06 9 08Elektrolyt 13.85 13.35 Ored. Sal. 325.25 Müärz.55 ß 56 Einn loko 32.25 31.87 Zuok. Centrf.79.79 Mal 843.44 Blel.25.75 Terpentin 90.— 92.— Jull 834.38 Zink.77.72 Savannab 84.— 85.— Septemb..34.35 Elsen 20.50 20 50 h. Orfsaum 16.78 16.80 Dezemb..29.28 Weißbleoh 4285 475 Welzen rot 128.— 127.75 Baumw. loko 1305 17.75 Sohmalz Wt..30 10 75 fHart loko 128.— 127 75 lanuar 17.25 17.43 Taig.25.25 Rals ſoko 64.80 64.25 februar 1772 17.45 GSaumwsatö!.70.02 Mehlnledr.p..50.30 März 1770 17.42] Febr.“ 888 303 höohst Pfr..ä—.— Aprll 17.55 12 22 Petrol. oases 17.50 17.50 detedfr Engli..—.— Mal 17.34 17.03J tanks.—.— Kontinent 77.— 17. Chieago, 23. Januar(3S) Funkdlenst.(Maochdruck verboten). 3 Welzen Jan. 116.— 115.65 Roggen jull 79.50 99.—Schwelne 0 Mai 103.— 102.. Sohmalz lan..65.75 leloht niedr..385 875 nals Januar 82.5 5 50„ ei 970 387 nbchrt..65.05 1 al 55.40 55.40 Pork jan 17.— 17.20 sohw. nlede..—.30 Hafer Mal 39.15 3925 Rippen Jlan..—.20 höonst..15.55 15 zul! 40. 40.— Speck niedr..50.75 Zut. Ohloago 11000 49000 Roggen Mal 88.75 66.50 höohst..50 950 Westen 45000 116000 Wasserstandsbeobachtungen im Monat Januar Pegelstation vom Datum neln 19. 20 2 22 2324 Zemerkungen 100 0 90 Adends 6 Uhr .98.33 Naohm. 2 Uhr 388.75 367 faohm 2 Uhr .64.0 241 RNorgens 7 Uhr .⁰.-5. 12 Uhr e Vorm. 2 Uhr 07.74.60 Rachm. 2 Uhr vom Neckar: ö nannhem 4309 294.7 925 253 2½ vorm 7 Ubr leilbrongngng.68.58 045 046.44] Vorm 7 Uhr — Mannheimer Wetterbericht vom 24 Januar morgens 7 Uhr. arometer:756, mm. Thermomeier:— 10.4% C. Niediigste Temperatur Nachts: 10,40 C. Höchste Temperatur gestern:.60 C. Niederschlag: 0,0 Liter auf den qm. N3A Schwach bedeckt. 2A2S———̃ ̃—̃ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Handel: J..: Franz Kircher; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen In Richard. Schönfelder: für Anzeigen: Karl Hügel⸗ eeee , 5 * Dienskag. den 24. Januar 1922. ——(Mittag⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 39. Dermüde Tod! dluer deste Fim z ber dlasfähligen Spielaell) eee e Kohlen-Grosshandlung lch für möglichſt ſofortigen Eintritt branchekun ⸗ igen, im Verkehr mit der Kundſchaft bewanderten, beſtempfohlenen Herrn im Alier von 25—30 Jahren als Reise-Vertreter innerhalb Württembergs und fürs Bülro. Genaue Angebote unter G. I. 186 an 75 Leſchäftsſtelle die. Blattes Jüngerer, gebildeter Hauimann hauptſächlich für die Kartothet der Verkaufs-Abteülung einer größeren Fabrik der Metall⸗ Induſtrie möglichſt per ſofort gelucht. Angebote mit Zeugnisabſchriften, Ge⸗ halisanſprüchen und Eintrittstermin erbeten unter J. H. 183 an die—5 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 806 — WW fauer-le ſenm Wir suchen gewandten, in der II durchaus versierlen, jungen Herrn als Aussenbeamten Zzur Bearbeitung aller vorkommenden Kommis- sotien. 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Irene Eden Stella 1 Giufiettign„ Anna Wolf Ortner n Huge Voisin /C/··/ĩ ͤ Karl Mang Schlemiil. Hugo Voeisin Eine Stimmee Bett; Kofler Mermanngng Hermann Trembich, Nathanael Fritz Müller Lutte„Carl Zöller Anfang 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr Rünsflerthealer„Hgole“. Ab heute Abend Carl Bernhardg auf tausendfache Wünsche „Der schöne Salomon aubßerdem das Programm der klassischen Varieté-Kunst. K. Kabarett Rumpelmayer Wochentags 8¼ Uhr, Sonntags 4 u. 8 Uhr Margarethe Ardonie spricht: DerHenker v. Marie Madelaine. Melodram. Begleit.: Der Komponist Erich Traxel. Ansage: Heinz Schnabel Tanzduette Geschw. Habermann. Max Falke, d. bel Humorist. Ferry— Duett, Ernika Watson. 8248 Tnmm: Lder Nur noch 3 Tage: Der mit grogem Beifall aufgenommene Sensationsfilm: 8264 er Lcheimnis- vollec Doldn 13. Spuren des Todes, 14. Zwischen Mauern d. Unterwelt, 15. Die Todesfalle mit(ciie Holo Duteh die Exklärung am Aniang des Bildes wird jeder Besucher über den Inhalt unterrichtiet, wenn er die ersten Teile nicht gesehen hat. —1 Ferner: Julo, der Apache luelene Alberni, 8254 Beachten Sie biffe unsere Fensfer-Auslagen. bes foßen kkkolger wegen an Hblcu II bis incl. Donuerstag auf dem Spielplan Der II. Teil folgt ab Freitag bis 2. Februar. es wird höfl. wie dringend gebeten, die Nachmittagsvorstellungen zu besuchen. Anfang 4 Uhr. 8345 LICHISDIEIHAUS Neckarstadt, Mittelstr. 41. Teitarntendene früaedeete u lal Eadten Auffoerderung Die von uns ausgegebenen Lohnmelde⸗ bogen ſind bis jetzt nur von einem Teil der Herren Arbeitgeber ausgefüllt zurück⸗ gegeben worden. 20 Wir fordern die ſäumigen Arbeitgeber nochmals auf, ie ausgefüllten Lohnmeldebegen bis späte- stens 28. d.. einzusenden mit dem Hinweis, daß bei Unterlaſſung auf Antrag Beſtrafung durch das Ver⸗ ſicherungsamt zu gewärtigen iſt. 818 Mannheim, den 23. Januar 1922. Der Vorstand. 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Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, sowie die schönen Blumenspenden anlässlich des Hinscheidens meiner lieben Wge. unserer guten Mutter, Frau Erna Kettler sprechen wir auf diesem Wege Allen unseren herzlichsten Dank aus. 8123 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Paul Kettler. Mannbeim, den 23. Januar 1922. Lange Rötierstr. 2 Verheter gesucht. OGskar Müller Wohnungs-Herstellungs-Spezial-eschäft Tapezieren. Maler-, 8058 Tüncher- u. Gipserarbeiten NORODIUTSHEN LLOVYD BRENEN und seine Vertretungen in Mannhelm: Mordteutsobher LIoyd Genc ral-Agentur Hansa Haus 0 1,—8 in Frolbarg: Frledrloh Kehrbeok Kaiserstraße 4 25 in Karlsruae: Morddeutsoher Lloyd Agentur Karl Friedrichstr-Be 22 711 in Ludwigszafen: Poter Rlxlus, G. m. b. H. Oxgeisheimerstraße 34 in 3 WIilnelm Johann 2 eeeee Dempsey Carp Amerika ab Freitag Palast-The eeeeeee Revlsionen. Bilanzen, Steuer- Juchfüh ſung sachen besorgtgücherrevisor Gerhardt, + 8, 18. 8= 77 Maut-, : K. Buoh Nadlerstr. 6 1 Welnneim: Neter. 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