4* 5 zu den Privatvermögen der Hezugspreiſe: 9u Menndeim uns Mgebnne menathch feel ins Haus gebracht mark 10.—. Durch die Poſt bezogen biertelſährlich Mark 48.—. psſiſcheckkonte dummer 170 Karleruhe in Saden aus Rummer 27 Ewöwigsbafen ann Ahein. Hauptgeſchäftsſtelle E b. 2. Seſchüfts ⸗ nedenſtelle Neckarvoeſtadt, Walöhefſtraßs 6. Seenſprocher ANummer 7039, 7031, 7032, 708, Joal, 708. Celegremm-Röreſſas Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentiſch grostemal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Badiſche Neueſte Nachric — Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen-Jeitung.— Mannheimer Muſik-ZJeitung.— Bildung und Unterhaltung. 1922.— Nr. 41 Stellengeſuche u. Sam.⸗Anz. 20% NRachlaß. Reklame Mk. 18. unahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8% Uhr, Kbenddl, nachem., 2½ Uhr. Für Rnzeigen an beſtimmt. Tagen. Stellen.Nusgabes wW. keine Verantwortg.üdern. höhere Gewalt, Streiks, Setrſeds⸗ ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzenſprüchen. geſo oder beſchränkte Rusgaben eder ſür derſpätete Rufnahme von Nuzeigen. Rufteäge durch Leenſprecher ohne Setoüe, hlen drohende Kriſe. Berlin, 28. Januar. (Von unſerm Berliner Büro.) Das Steuerkompromiß iſt immer noch nicht ge⸗ funden worden, und es wird nachgerade Zeit, daß man über dieſe Dinge ein wenig ausgiebiger und deutlicher redet. Es iſt einfach nicht wahr, wenn von den Sozialiſten aller Schattierungen(und mitunter auch von anderen) es ſo dar⸗ geſtellt wird, als würden die bürgerlichen Parteien vor neuen Belaſtungen des ſogenannten Beſitzes zurückſchrecken. Dieſer Beſitz iſt in Wirklichkeit ſchon außerordentlich belaſtet, weit mehr als der Verbrauch. Aber die kleinen Gewerkſchafts⸗ leute, die jetzt bei den Sozialdemokraten die großen Führer ſpielen, verlangen um jeden Preis ein neues ſichtbares Opfer des Beſitzes. Als ſolches erſcheint ihnen, nach⸗ dem ſie von den Verſchwommenheiten der Erfaſſung der Sachwerte Abſtand genommen haben, die Zwangsan⸗ leihe, und zwar eine Zwangsanleihe, bei der die Amorti⸗ ſation und die Verzinſung durch eine Vorbelaſtung beſtimmter Stände, Induſtrie und Landwirtſchaft, zu ſchaffen wären. Das iſt, ſo wie es ſich in dieſen Köpfen ausmalt, Unſinn. Denn jede Zwangsanleihe iſt an und für ſich ſchon ein Opfer *5 Beſitzes, das dieſer immer doch einem bankerotten Staat bringt. Immerhin ſind die bürgerlichen Parteien, die die Gefahr der Stunde zu ſchätzen wiſſen, auch nach dieſer Richtung zum Entgegenkommen bereili ge⸗ weſen. Sie waren nicht abgeneigt, in einer Entſchließung, von der wir neulich hier ſchon andeutend ſprachen, zu er⸗ klären, daß, wenn das Aufkommen aus de (rund 43 Milliarden) und aus dem zweſten Drittel des Reichsnotopfers, das man auf—8 Milliarden ſchätzt. nicht ausreichten, Ordinarium und Extraordinarium ins reine zu bringen, dann auf die Zwangsanleihe in irgendeiner Form zurückgegriffen werden ſolle. Weiter zu gehen ſcheint ihnen aber bedenklich, weil wegen der Beſtimmungen des Trak⸗ tates von Verſailles ſo geradezu der Entente die Wege Neichsange⸗ hörigen geebnet werden könnten. Indes den Sozialiſten genügt das immer noch nicht. Sie pochen nach wie vor aus pParteitak iſchen und wohl auch aus demagogiſchen Gründen auf ein weiteres Opfer des Beſitzes über deſſen Art und Ge⸗ daente Vorſchläge zu machen, ſie bisher klüglich ſich gehütet haben. So liegen die Dinge und ſo lagen ſie noch geſtern abend nach einer interfraktionellen Beſprechung der Parleiführer des Reichstages von 5 bis in die 8. Abendſtunde. In dieſer Tage haben die bürgerlichen Parteien, und zwar alle ohne Ausnahme, ſo weit ſie nicht in der ausgeſprochenen ppoſition ſtehen, alſo das Zentrum, die deutſche Volkspartei, ie Demokraten und die bayeriſche Volkspartei beſchloſſen, um 10 Uhr in der Frühe des heutigen Tages noch einmal zu⸗ ammenzukommen, um ſich über einen lezten V or ſchl ag du einigen, der der Sozialdemokratie zu machen wäre. Sie ind— es kann nicht oft genug feſtgeſtellt werden,— guten Willens, ſind alſo auch bereit, dem Beſitz noch eine neue Be· laſtung aufzubürden. Wird dieſer Vorſchlag gleich⸗ falls von den Sozialdemokraten abgewieſen, dann kann es in der Tat ſein, daß wir am Ende ſtehen, das heißt am nde des Kabinetts Wirth und am Anfang einer Kriſe, die im Innern und nach außen chaotiſch wirken Aber Herr Dr. Wirth wird in dieſem Falle nicht ohne chuld bleiben. Er ſtürzt dann nicht nur über ſeine Freunde bei den Sozialdemokraten, die in ihm den oktivſten Kanzler Frehren, er ſtürzt dann auch über ſeine eigene naktivität. Sein Vergehen war es geweſen, die Zügel bicht in die Hand genommen zu haben und aus den Ange⸗ und den Forderungen der unterſchiedlichen Parteien Minimalprogramm zu formulieren. Das hat er unter⸗ Jſen und ſo ſind auf ihn und dieſe Unterlaſſungsſünde die dierungen und Wirrungen der letzten Woche zurückzuführen, 8 blamabel bleiben, ouch wenn man ſchließlich mit Hängen und Würgen zu einer Abrede kommt. wi Auch die Berliner Morgenblätter ſcheinen, ähnlich wie „kir dies oben getan haben, die Lage als nunmehr recht dag biſch anzuſehen. Die„Zeit“ erklärt bei der Gelegenheit, 805 die Deutſche Volkspartei die ſozialdemokratiſche orderung einer Zwangsanleihe mit Entſchie⸗ daen, heikablehnen würde. In der„Freiheit“ aber wird rl bürgerlichen Parteien nunmehr ganz unverhüllt gedroht: t i8, Vogel, oder ſtirb!— Sie ſchreibt:„Wenn bis zum Frei⸗ fül ein greifbares Ergebnis der deutſchen Regierung zur Er⸗ geoiſn ihrer Verpflichtungen nicht vorliegt, ſo muß die Vour⸗ eil iſie damit rechnen, daß ſich die ganze Arbeiterſchaft wie neuer enn gegen ſie erhebt.“ Im„Vorwärts“ wird indes ein hilfer Fühler ausgeſtreckt. Und zwar heißt er: Die Kredit⸗ leinte„Es handell ſich darum die Kredithilfe, wie ſie ſtellt Zeit von der Induſtrie bedingungsweiſe in Ausſicht ge⸗ daß wurde, geſetzlich zu diktieren.“ Der Vorwärts meint, würden das Zentrum und die Demokraten dem zuſtimmen eine en, kaum aber die deutſche Volkspartei. Dann würde gen Mebrheit nur mit Hilfe der Unabhängi⸗ 8 0 ſein. heutDer Vorſtand der Unabhängigen iſt übrigens auf Rich 11 Uhr zum Reichskanzler gebeten worden. Viel⸗ der Siſt das das Ziel geweſen, auf das man in den Kreiſen mů cealdemokralen ſchon längſt zugeſteuert iſt. Wir kaum indes glauben, daß die Sozialdemotraten ſich den G25 der Deutſchen Volkspartei trennen wer⸗ dan, en ein derartiges Mantelgeſetz hat man ſuuch dott nach wi ie vo ael it nach wie vor dwingen laſſen. die ſtärkſten Bedenken. Die Induſtrie zur Kredithilfe bereit, will ſich aber Bei dem heutigen Angebot, über das neuen Steuern ſich heute vormittag die vier bürgerlichen Parteien unterhalten werden, wird man auch das Reichsnotopfer und die geſetzliche Diktierung der Kredithilfe beſprechen. Die Frankfurter Zeitung, die mehr für eine Erweiterung nach links iſt, fordert Herrn Dr. Wirth auf, energiſch zu werden und einen kühnen Schritt zu wagen: „Als beſonders bedauerlich erſcheint der Mangel einer Führung durch die Regierung, die, wenn je⸗ mals, ſo jetzt berufen wäre, das Steuer in die Hand zu nehmen und mit konkreten Vorſchlägen vor die Parteien zu treten. Wieweit der Kanzler vielleicht durch ein Gefühl der Unſicherheit ſeiner eigenen Partei gegenüber daran gehindert wird, mag auf ſich beruhen; jedenfalls iſt ſeine Stellung bei den Parteien, mit denen er bisher regiert hat, und überhaupt im Reichstag feſt genug, daß er auch einen kühnen Schritt wagen könnte. Die Kriſe, in der ſich jetzt die Regierung befindet, kommt deshalb nicht deutlich zum Aus⸗ druck, weil mit Ausnahme etwa der Deutſchen Volks⸗ partei und der kußerſten Rechten keine Partei den Rücktritt des Kanzlers und ſeines Kabinetts anſtrebt, ſondern im Gegenteil ſein Bleiben für wünſchenswert hält. Herr Dr. Wirth hat alſo einen Trumpf in der Hand, den er mit Erfolg ausſpielen könnte. Seit geſtern weiß er über die Stellung der Fraktionen offi⸗jell Beſcheid; morgen ſpäteſtens muß irgend ein poſitipes Ergebnis erzielt ſein, wenn wir nicht Ge⸗ fahr laufen wollen, den Alliierten gegenüßer in Ver⸗ zug zu geraten. Es wöre dringend zu münſchen, daß die Regierung in der letzten Stunde die Inftiative finde, die aen noch einen Ausweg aus der zerfahrenen Lage zeigen ann.“ Der briliſch⸗franzöſiſche Ichutzverlrag. Die Weiſungen an den Londoner Bolſchafter. WB. Paris, 24. Jan. Ueber die geſtern dem franzöſi⸗ ſchen Botſchafter in London erteilten Weiſungen für die Fort⸗ ſetzung der Vrhandlungen mit der engliſchen Regie⸗ rung berichtet Havas offiziös, die franzöſiſchen Vorſchläge betreffend des geplanten engliſch⸗franzöſiſchen Schutzver⸗ trages ſeien folgende: Die urſprünglich auf zehn Jahre feſtgeſetzte Dauer des Abkommens ſei nach Anſicht der franzöſiſchen Regierung unzureichend. Sie ſchlage eine Ausdehnung auf 15 oder 20 Jahre vor. Das Abkommen müſſe den Charakter der Gegenſeitigkeit haben. Nicht nur ein deutſcher An⸗ griff auf franzöſiſches Gebiet, ſondern auch ein ſolcher gegen die alliierten Truppen in der neutraliſierten Rheinzone müſſe als eine feindliche Handlung gelten, durch die das Abkommen wirkſam werde. Schließlich müſſe die mili⸗ täriſche Unterſtützung beider Mächte für den gegebenen Fall binſichtlich des Umfanges und der Dauer zwar nicht in der Militärkonvention feſtgeſetzt, wohl aber durch dauernde Ab⸗ machungen zwiſchen beiden Generalſtäben, ähnlich denen des Jahres 1912, geregelt werden. Die Orientfrage wird durch die Konferenz der Miniſter des Aeußern von England, Italien und Frankreich Anfang Februar in Paris verhandelt. Das Abkommen von Angora ſteht jetzt nicht mehr auf der Tagesordnung. Ueber die Konferenz von Genua ſollen ſpäter Unter⸗ handlungen aufgenommen werden. Bis jetzt habe die Sow⸗ jetregierung die offizielle Einladung zur Konferenz noch nicht beantwortet. Die erſten Beratungen der Konferenz von Genna ſollen ſich nach dem Wortlaut der Tageso dnung auf die Möglichkeit beziehen, u. a. folgende Grundſätze in die Praxis umzuſetzen: Anerkennung der öffentlichen Schulden., Einführung eines normalen Währungs⸗ ſyſtems, Verzicht auf ſede Propaganda und jeden An⸗ griff gegen die Nachbarſtaaten. Oppoſilion in England. WB. Paris, 24. Jan. Der Londoner Korreſpondent des „Temps“ berichtet, es gebe in London eine lebhafte Op⸗ pofition gegen eine Ausdehnung des franzöſiſch⸗engli⸗ ſchen Garantiepaktes über 10 Jahre. Beſtenfalls werde man ein Abkommen von 20—25jähriger Dauer hinnehmen. Der heikelſte Punkt der Diskuſſion ſei die Frage, auf welche Ge⸗ biete ſich die Garantien erſtrecken ſollen. Ein beſonderes Mißtrauen zeige ſich gegenüber Polen. Franzöſiſcherſeits dürfe man nicht verſuchen, die Klauſeln allzuſtreng zu faſſen. Der Gedanke, daß die Engländer den Schutzpakt aus anderen Motiven als ſentimentalen abſchlöſſen, ſei eine gefährliche Illuſion. Der Korreſpondent ſagt an einer Stelle ſeines Ar⸗ tikels, es gebe En fländer, die die Gefahr nur von franzöſiſcher Seite kommnen ſähen. Das ſei eine der Folgen der Beſetzung von Frankfurt und Darmſtadt im April 1920. Die Verhandlungen zwiſchen dem franzöſiſchen Botſchaf⸗ ter in London und Lord Curzon über den Schutzvertrag ſollen am Donnerstag beginnen. England und Frankreich im Nahen Oſten. WB. London, 24. Jan. Das Reuter⸗Büro meldet aus Konſtantinopel: Die Verhandlungen zwiſchen Frankreich u. Groß⸗ britannien über die Probleme des Nahen Oſtens ſeien ſo weit vorgeſchritten, daß Lord Curzon eine Note unterbreitete, in der die Bedingungen Großbritan⸗ niens auseinandergeſetzt werden. Es verlautet, daß die Räumung Smyrnas zugeſtanden werde unter ange⸗ meſſenen Bürgſchaften für die griechiſchen Minderheiten, da⸗ runter insbeſondere die Ernennung eines griechiſchen Gene⸗ ralgouverneurs und eine Aenderung der Grenze von Thrazien, die wie vorgeſchlagen werde etwas ſüdlich von Midia am Schwarzen Meere beginnt, über Tſchorlu ver⸗ laufe, und bei Rodoſto am Marmarameer endigen ſolle. Die Grenze werde jedoch ſowohl in franzöſiſchen als auch in tür⸗ kiſchen Kreiſen als ſtrategiſch mangelhaft und als eingegeben kriegeriſche Haltung von dem Wunſche die Eigenliebe der Griechen nicht zu ver⸗ letzen, angeſehen. Man hoffe aber, daß die Grenze ſo abge⸗ ändert werde, daß ſie auch die Dardanellen umfaſſe mit einem Regime für Weſtthrazien nach Abhaltung einer Volksabſtim⸗ mung. Das türkiſche Kabinett hoffe, bald kongrete Vor⸗ ſchläge unterbreiten zu können, die nicht nur annehmbar ſeien, ſondern auch die Grundlage für ein Einvernehmen mit den gemäßigteren Elementen in Angora bieten werden, wo in der letzten Zeit eine ernſtliche Spaltung entſtanden und die diktatoriſche Haltung Muſtapha Kemal Paſcha auf ſtarken Widerſtand geſtoßen ſei. WB. Paris, 24 Jan.(Havas.) Der engliſche und der italieniſche Miniſter des Aeußern werden am 1. Fe⸗ bruar mit Poincaré zuſammenkommen, um die Orient«⸗ fragen zu prüfen. Reviſion des franzöſiſch⸗belgiſchen Abkommens. WB. Paris, 24. Jan. Nach der„Chicago Tribune“ hat Belgien die franzöſiſche Regierung um eine Reviſion des franzöſiſch⸗zbelgiſchen Defenſivabkommens vom Auguſt 1920 erſucht. Als Grund hierfür gibt das Blatt an, daß Lloyd George Belgien einen Garantiepakt unter der ausdrücklichen Bedingung vorgeſchlagen habe, daß Belgien keinen Vertrag abſchließe, der mit dem engliſchen, auf die Wie⸗ derherſtellung der anerkannten Neutralität Belgiens abzielen⸗ den Abkommen unvereinbar wäre. Die Brüſſeler Regierung ſei dadurch gezwungen, um die Auflöſung der Allianz mit Frankreich nachzuſuchen, die Marſchall Foch entwor⸗ ſen habe und die beſtimmt ſei, die Scheldelinie im Falle eines deutſchen Angriffes zu verteidigen. die Konferenz von Genug. Bedingte Teilnahme Amerikas. WB. London, 24. Jan. Einer Exchangemeldung aus Waſhington zufolge ſind Hughes und Hoover gegen die Teilnahme der Vereinigten Staaten an der Konferenz von Genua oder an irgend einer anderen Wirtſchaftskonferenz, bevor nicht Frankreich dem urſprüng⸗ lichen Flottenübereinkommen zuſtimmt und eine weniger einnimmt, bevor nicht Rußſand ſein Heer abrüſtet und bevor nicht Europa allgemein ſeine durch die militäriſchen Ausgaben aus dem Gleichgewicht gebrachten Budgets in Ordnung bringt. Rußland und die Konferenz von Genua. ONVB. Moskau, 24. Jan. In ſeiner Antwort auf die Ein⸗ ladung Bonnomis teilt Tſchitſcherin mit, daß eine außerordentliche Sitzung des allruſſiſchen Zentral⸗Exekutiv⸗ komitees am 27. Janunar ſtattf nden werde, in der die bevoll⸗ mächtigte Delegation für die Konferenz von Genua beſtimmt werden wird. Tſchitſcherin erſucht um ſchnelle Bekanntgabe der Zuſammenſetzung der Konferenz und darüber, ob die von 2 dem Oberſten Rat vertretenen Regierungen das Programm der Konferenz berelts beſprochen haben, ferner um die Ueber⸗ mittelung des nötigen Informationsmaterials, damit die ruſſiſche Regierung die Möglichkeit habe, auch ihrerſeits das Material für die Vertretung vorzubereiten. In einem Telegramm an die ruſſiſchen Vertreter in Ber⸗ lin, London und Rom fordert Tſchitſcherin die ruſſiſchen Ver⸗ treter auf, die Zulaſſung der Regierung der großtürkiſchen Nationalverſammlung in Angora durch geeignete Schritte zu ermöglichen. 3 5 5 Die Konferenz von Wa hinglon. Japan und Rußland. 5 WB. Waſtingkon, 23. Jan. Baron Shidehara(Ja⸗ pan) gab auf der geſtrigen Sitzung des Ausſchuſſes für den Fernen Oſten der Waſhingtoner Konferenz eine Erklärung ab, wonach Japan keine territorialen Abſichten in Rußland verfolge. Die japaniſchen Truppen würden zurückgezogen werden, ſobald eine ſtabile Regierung in Ruß⸗ land errichtet worden ſei. Dieſe Erklärung, die ſich mit der Erklärung des japaniſchen Miniſters des Aeußern Uſchid im japaniſchen Parlament vom Samstag deckt, ſoll ſich, wie ver⸗ lautet, auch auf die Inſel Sachalin und andere Teile Sibi⸗ riens beziehen. Wie Reuter dazu meldet, hat dieſe Mitteilung Japans unter den übrigen Delegierten eine große Befriedigung erzeugt. Die ſibiriſche Frage ſei damit angeſchnitten worden und werde heute erörtert werden. WB. Wafhington, 24. Jan. Die chineſiſchen und ſapa⸗ niſchen Delegierten haben ſich über die Rückgabe der Salzbergwerke von Schantung an China verſtän⸗ digt. Die Chineſen erkannten die japaniſchen Intereſſen in dieſen Bergwerken an. Thronverzicht des griechiſchen Königs? EP. London, 24. Jan. Der Sonderkorreſpondent des „Daily Expreß“ in Athen meldet, daß der engliſche Geſandte in Athen Sir Francis Lindley beim König Konſtantin vorſtellig geworden iſt, um ihn darauf hinzuweiſen, daß die Wiederaufnahme der normalen Beziehungen der Mächte mit Griechenland erſt dann möglich ſein werde, wenn er zu Gun⸗ ſten ſeines Sohnes Georg abgedankt haben werde. Der Korreſpondent glaubt zu wiſſen, daß der König darauf ge⸗ antwortet habe, daß das Intereſſe des Landes tatſächlich ſeine Abdankung fordere und daß⸗er dieſe in kürzeſter Zeit geben werde.— Veniſeſos hat ſchon ſeine Abſicht geoffenbart, dem helleniſchen Staate nach der Abdankung Konſtantins ſeine Dienſte anzubieten. EP. Paris, 24. Jan. Der„Intranſigeam“ teilt mit, daß die engliſche Botſchaft in Paris die Meldung des„Daily Ex⸗ preß“ von der bevorſtehenden Abdankung Köni Konſtantins von Griechenland weder dementieren noß beſtätigen könne. „* —— neinte. Soweit wie der Unabhängige Kunert aber, der 2. Sette. Nr. 41. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mitttwoch, den 25. Januar 1922. Bolſifiſches zur Payſtwahl. ONB. Rom, 24. Jan. Die Ausſichten des Konclaves gel⸗ ten noch immer als völlig ungewiß. Sicher ſcheint nur, daß der greiſe Kardinaldekan Vannutelli eine bedeutende Rolle ſpielen wird. Hätte Vannutelli, der erſte aller Kurier⸗ diplomaten nicht geſchlagene 82 Jahre, ſo würde er zweifellos zum Papſt gewählt werden. Die auswärtigen Kardinäle werden vorausſichtlich für einen Kandidaten der Benedik⸗ tiniſchen Richtung ſtimmen. Das Konclave hat die Wahl zwi⸗ ſchen einem Papſ, der bei einer vollen Verſöhnung mit Ita⸗ lien, einer modernen Entwicklung der Kirche zuſtrebt, oder einem Papſt, der langſamer vorgehen wird. Andere prin⸗ zipielle Unterſchiede gibt es im Heiligen Kollegium heute kaum. Nach einem Reutextelegramm ſcheint es ausgeſchloſſen, daß die Wahl auf einen Ausländer fallen könnte. Ein ſolcher Fall wäre nur dann denkbar, wenn die Italiener unter ſich uneinig wären, ſo daß nur übrig bliebe, auf einen Ausländer e Das ſei ſicher nicht der Fall. Was die italie⸗ niſchen Kardinäle anbetreffe, ſo wünſche man durchweg einen Papſt des Friedens. Die großen Erfolge, die die Benedik⸗ tiniſche Politik erzielt hat und endlich der ſtarke Ein⸗ fluß, welchen die italieniſchen Kardinäle in der Außenpolitik durch die katholiſche Volkspartei ausüben, werden nicht ohne Wirkung ſein. Als italieniſche Kandidaten für den päpſt⸗ lichen Stuhl gelten Staatsſekretär Gaspari und Erzbiſchof Naffi von Hiſa. Letzterer iſt der Führer, der die volle Ver⸗ ſöhnung zwiſchen Vatikan und Quirinal erſtrebenden Parteien, u. a. ein naher Freund Benedikts. ONB. Mailand, 24. Jan. Wie der„Corriere della Sera“ aus Rom ſchreibt, läßt die kommenden Entſcheidung in der Paptſtwahl die europäiſchen Regierungen nicht gleichgültig. Benedikt 15. ſei ein Freund Frankreichs geweſen und wenn der Nachfolger des verſtorbenen Papſtes in den Be⸗ ziehungen zu Frankreich anderer Geſinnung wäre, könnte das Programm des nationalen Blocks beſonders im Orient und 58 fe ins Stocken kommen; wo man auf die Unterſtützung des Papſtes angewieſen ſei. Auch aus innerpolitiſchen Ge⸗ ſichtspunkten heraus könnte Frankreich den Vatikan nicht voll⸗ ſtändig überſehen. Ebenſo habe das Deutſche Reich, das im Reichstag dem Friedenswerk Benedikt 15. huldigte und aus vorwiegend politiſchen Gründen die Nuntiatur nach Ber⸗ lin verlegte., mehr als jemals ein Intereſſe daran, daß auf den heiligen Stuhl ein Papſt kommt, der Deutſchland freund⸗ lich geſinnt ſei. Gewiß werde der Reichskanzler Dr. Wirth durch die deutſchen Kardinäle verſuchen im Konclave einen Einfluß zu Gunſten ſeines Reiches auszuüben. Auch die italie⸗ niſche Regierung werde nicht müßig bleiben, die vollkommene Freiheit und Unabhängigkeit des Konclave zu wahren. Das Beichsſchulgeſetz im Reichslag. Berlin, 25. Januar 1922. Von unſerem Berliner Büro.) Die Ausſprache über das Schulgeſetz im Reichstag iſt geſtern zu Ende gegangen, lebhafter als wie ſie am Montag begonnen hatte, uch mit ſtärkerer Teilnahme von Haus und Tribüne. Dabei—5 ſich heraus, daß der Entwurf in ſeiner dermaligen Geſtalt keinen einzigen Freund im Par⸗ lament hat. Nicht einmal in dem Staatsſekretär Schulz, der ihn eingebracht und begründet hatte. Er betonte geſtern: Er hätte ſeine Unterſchrift unter die Vorlage nur geſetzt, weil er aube, daß er ſie gerade noch vertreten könne. Auch er chwärme nicht für ſie und wenn der Reichstag z. B. in der Frage der Weltanſchauungsſchule ein Machtwort ſpreche, ſei es ihm auch recht.— Es bleibt alſo ſo: Das Geſetz iſt ein müdes und ausgeklügeltes Kompromißwerk, das eine Ausbalanzierung der im Moment maßgebenden politiſchen Kräfte darſtellt. Es wird, weil es keinem einzigen Genüge leiſten vermag, hüben wie drüben Unbehagen und Gegner 5 Dabei hatte der demokratiſche Redner, der Nürn⸗ berger Schulrat Weiß recht, wenn er in ſeiner klugen mit Er⸗ fahru A dtec Rede die Frage nach dem Beruf, der Zeit für dieſe Art der Geſetzgebung aufwarf und ſie ver⸗ rüher auch Lehrer war, und beantragte den ganzen Entwurf kurzer Hand in die Wolfsſchlucht zu werfen, ging der Demokrat je⸗ doch nicht. Er ſprach die Bereitſchaft ſeiner Partei aus, mit⸗ zuarbeiten im Ausſchuß. Es kann wohl ſein, daß ſich dabei noch ein lebendiges Bild geſtaltet. Daneben gab es geſtern eine religionskampf⸗fauchende Reder der greiſen Klara Zet⸗ kin und ein an wirren und perſönlichen Anwürfen reiches Phraſengemenge des bekannten Adolf Hoffmann, der trotz ſeines unglücklichen Gaſtſpiels im preußiſchen Kultusminiſte⸗ rium immer noch unter den Seinen als Experte in Schulfragen gelten darf. Hinterher wurde der Entwurf an den Ausſchuf verwieſen. Sitzungsberichk. WB. Verlin, 24. Januar. Das Haus beriet zunächſt eine Anzahl kleine Anfragen. Auf eine Anfrage des Abgeordneten Wulle(Deutſchnat.) gibt ein Regie⸗ rungsvertreter die Erklärung ab, daß angeſichts der allgemeinen Lage und der Kohlenlieferungen an die Entente es leider nicht möglich ſei, Tirol nd Vorarlberg beſſer mit Kohlen zu verſorgen. Uebrigens fehle es hier eigentlich nur an Qualitätskohle. Auf eine Anfrage des Abgeordneten Dr. Roeſicke(Deutſchnat.) gibt ein Regierungsvertreter Auskunft über die zu gründende große Geſellſchaft zum Handel mit landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen. Alle Intereſſenverbände, Landwirtſchaft, Konſumvereine, Handwerk und Gewerbe würden daran beteiligt. Das Reich werde mit 25 Prozent beteiligt ſein. 4 wird die Beratung des Reichsſchulgeſetzes fort⸗ geſe Abg. Kunert(..) bedauert, daß nur die Geiſtlichkeit, nicht aber auch die Eltern⸗ und Lehrerſchaft vorher gefragt worden ſind. Der Entwurf bedeute eine Auslieferung der Schule an die Kirche. Der Religionsunterricht werde den ganzen Lehrplan beherrſchen. Das wäre ein Verbrechen an dem Geiſte der Kinder. Redner beantragt, über den Entwurf zur Tagesordnung überzugehen. Abg. Weiß(Dem.): Die geſtrige Debatte hat gezeigt, wie tief leider noch immer die konfeſſionellen Gegenſätze ſind. Pflicht des Staates iſt, die Schulerziehung nicht nur als Wächter, ſondern auch als Träger zu übernehmen. Wie verträgt ſich dieſer Entwurf des Staatsſekretärs Schulz mit dem alten Bildungsreformer Schulz? Es wird nicht wie früher die Konfeſſionsſchule wieder ange⸗ ſtrebt, ſondern auch der Unterricht in anderen Fächern, wie Ge⸗ ſchichte, ſoll konfeſſionell beeinflußt werden. Wir wollen den Reli⸗ gionsunterricht nicht beſeitigen, aber es gibt auch noch andere Fächer, die geiſtig und ſittlich bildend ſind,. Das Erziehungsrecht und die Erziehungspflicht der Eltern wollen wir nicht beeinträchtigen. Rechte und Verpflichtungen zwiſchen Staat, Kirche und Familie müſſen aber gengu abgetrennt werden. Unſer Ziel iſt die nationale Ein⸗ heitsſchule. Staatsſekretär Schulz: Bei dieſem Geſetz, das aus ſchwerer politiſcher Not entſtanden iſt, iſt in erſter Linie der Politiker, nicht der Pädagoge der Wortführer Weder Lehrer noch Biſchöfe ſind über den Entwruf befragt worden. Die Regierung hat verſucht, einen Ausgleich zu ſinden Zufrieden iſt niemand. Man mag aber die Dinge ſich ſelbſt einmal entwickeln laſſen. Verfaſſungs⸗ widig iſt der Eutwarf nicht. wohl aber kann man das! badi Weimarer Schulkompromiß verſchieden auslegen. Der Entwurf iſt nicht das Werk eines einzelnen. Schulkonferenzen, Reichskabinett und Reichsrat haben ſich tagelang mit ihm beſchäftigt. Trotzdem hat er mir Unfreundlichkeiten in Menge eingetragen. Aber ich werfe die Flinte nicht ins Korn. Abg. Frau Lang⸗Brumann(Bayr. VPpt.) kann ſich von der Gemeinſchaftsſchule kein rechtes Bild machen. Die Tatſache, daß der Entwurf die Vekenntnisſchule hintanſetzt, genügt für ihre Par⸗ te i, das Geſetz abzulehnen. Frau Zetkin(.) hält die Vorlage für eine faule Frucht an dem faulen Baum des Schulkompromiſſes. Sie rühmt das Aufblühen des Volksſchulweſens Sowfetrußlands und appelliert an die Maſſen, den Kampf für das Schulidealdes Proletariats zu führen. Staatsſekretär Schulz erklärt, der Entwurf ſei nur eine Etappe zum Neichsſchulgeſetz, ebenſo wie das Grundſchulgeſetz, das kommende Lehrerbildungsgeſetz und die Vereinbarungen der Länder mit dem Reich über die Erziehungsbeihllfe. Abg. Adolf Hoffmann(Komm. Arbeitsgem.) meint im Hin⸗ blick darauf, daß Staatsſekretär Schulz ſich ſeinen Vollbart habe ab⸗ nehmen laſſen, man müſſe nicht nur äußerlich, ſondern auch innerlich von ihm ſagen: Menſch, wie haſt Du Dir verändert! Als Redner ſich gegen die chriſtliche Ethik wendet, ruft Abg. Laverrenz(D⸗N.): Uns wollen Sie aber an den Laternenpfahl hängen! Darauf erwidert der 155 een Wir hängen keinen, wir wollen Sie das Arbeiten ehren Damit ſchließt die Debatte. Die Vorlage geht an den Bildungs⸗ ausſchuß.— Morgen nachmittag 1 Uhr Interpellationen, kleine Vor⸗ lagen und Ausſchußberichte. Nachdem aus der kommuniſtiſchen Partei die Abgg. Geyer jun., Eichhorn, Malzahn, Braß, Fries, Plättner und Berthels ausgeſchieden ſind, iſt die kommuniſtiſche Arbeitsgemeinſchaft, zu der die Ausgetretenen übergingen, auf 15 Mitglieder und ſo zur Fraktionsſtärke angewachſen. Die Uebriggebliebenen 11 Mit⸗ glieder der Kommuniſten dagegen haben die Rechte, die den Fraktionen zuſtehen, verloren. Miniſterreden im Landlag. Tu. Karlsruhe, 24. Jan. Nach längerer Pauſe trat der Landtag am Dienstag nachmittag wieder zuſammen. Präſident Wittemann eröffnete die Sitzung und bat die nun beginnende politiſche Ausſprache im Geiſte der Ver⸗ ſöhnlichkeit zu halten. Der Präſident gedachte ſodann, während das Haus ſich von den Sitzen erhob, des Hinſcheidens des Pap⸗ ſtes Benedikt, dem Deutſchland ganz beſonders zu Dank ver⸗ pflichtet ſei für das, was der verſtorbene Papſt für den Frieden ge⸗ tan und gewollt hat. Hierauf wurde die Wahl der Mitglieder zum badiſchen Finanz⸗ gericht durch Zuruf vorgenommen. Die drei Kommuniſten ſtimm⸗ ten gegen die dem Hauſe vorgelegte Vorſchlagsliſte. Die politiſche Ausſprache wurde mit längeren Ausfüh⸗ rungen des Skaatspräſidenten Dr. Hummel eingeleitet, der ebenfalls des Hinſcheidens des Papſtes gedachte und mitteilte, daß er dem Erzbiſchof von Freiburg die Teilnahme der badi⸗ ſchen Regierung ausgeſprochen habe. Der Staatspräſident dankte dann dem dem alten Kabinett angehörenden Staatsrat Schön für ſeine Arbeit und wies darauf hin, daß bei der Bildung der neuen Regierung man es nicht ablehnte, Stütze in anderen Gruppen zu ſuchen. Die Regierung wolle auch den Verſuch machen, Zuſtimmung außerhalb der Regierungsparteien zu finden und es werde ſich zeigen, ob dieſe Politik die praktiſchen Konſequenzen haben werde. Die vor⸗ nehmſte Aufgabe der Regierung ſei es, für den Schutz der Republik einzutreten. Der Staatspräſtdent ging dann auf die Auſteben des Candtages ein. Auf dem Gebiet des Kultus wird dem Landtag ein Ge⸗ ſetzentwurf zugehen über die Aenderung der Kirchenſteuergeſutze zum Zweck ihrer Anpaſſung an die Geſetzgebung des Reichs, ferner ein Geſetzentwurf über die Einkommenſteuer und die Körperſchaftsſteuer und ein ſolcher über die Ertragsſteuer vom Grundvermögen und Ge⸗ werbebetrieb. Ferner wirb die Frage der Bereitſtellung von ſtaat⸗ lichen Mitteln an die ſtaatlich anerkannten Religionsgemeinſchaften Gegenſtand eingehender Prüfung bilden. Auf dem Gebiet der Schule wird zunächſt die Frage der Durchführung des Fortbil⸗ dungsſchulgeſetzes erörtert werden müſſen. Die drei Hochſchulen werden erhalten werden müſſen. Den Nachwuchs für die akademiſche Laufbahn müſſen wir beſonders ſichern. Die Einrichtung der akade⸗ miſchen Kofttiſche hat ſich trefflich bewährt. Im weiteren führte der Staatspräſident aus, daß Turn⸗ und Sportplätze bereitgeſtellt werden ſollen. Das Schulgeſetz vom 7. Juli 1910 muß infolge der vom Landiag beſchloſſenen Neuordnung der Beitragsverhältniſſe von Staat und Gemeinde zum Aufwand der Volksſchulen eine durchgreifende Umarbeitung erfahren. Die betei⸗ ligten Kreiſe werden ſich dazu äußern können. Auch die Vorbildung der Volksſchullehrer muß im Einklang mit den Abſichten aller deut⸗ ſchen Länder der Reichsverfaſſung angeyaßt werden. Im ſolgenden ging der Staatspräſident auf die Sicherſtellung des geordneten Gangs der Rechtspflege ein und betonte, daß die badiſche Regierung für die Strafrechtspflege die erweiterte Heran⸗ ziehung von Lafenrichtern erſtrebe und außerdem die Zulaſſung der Frau als Schöffe und Geſchworene. Die Einſchränkung der kuürzen Freiheitsſtrafen und ihre Umwondlung in Geldſtrafen wird die Ge⸗ fängnis⸗Raumnot in Baden beſeitigen. Eine Reihe von Geſetzen wer⸗ den dem Landtag zugehen. In der Hauptſache handelt es ſich um die Abänderung ſchen beſtehender Geſetze, ſo des Rechtspolizeigeſetzes, des Grundbuchausführungsgeſetzes, des Notariatsgeſeßes. Die Ge⸗ richts⸗ und Notarskoſten ſoſlen den veränderten Geldmertsverhält⸗ niſſen angepaßt und die Bezüge der Ortsrichter und Schäßer ver⸗ beſſert werden. Ein Geſetzesvorſchlag über das Forſtſtrafrecht und das Forſtverfahren befindet ſich in Vorbereitung und weiterhin ein Geſetzentwurf zu einem Stammgutausführungsgeſetz. Auf demn Gebiet der inneren Verwaltung erfordert die regelung der Beſtimmungen über die Rechte der Gemeindebürger und über die Erwerbung der Bürgerrechte. Der Vollzug der Gemeinde⸗ ordnung erfordert auch eine geſetzlichere Form der Zuſtändigkeit der Ortspollzei und der Verteilung der Polizeikoſten zwiſchen Staat und Gemeinden. Die Neuorgamſation der Poligei und die Klarſtellung der Rechtsverhältniſſe der Gendarmerie machen gleichfalls neue geſetz⸗ liche Vorſchriften notwendig. Den Sparkaſſen foll die Möglichkeit zur freien Betätigung gegeben werden. Die Zuſtändigkeit der Kreisver⸗ hältniſſe ſoll durch eine Geſetzesvorlage den Zeitverhältnſſſen ange⸗ paßt werden. Der Staatspräſident betonte dann, daß gegen die Schwarz⸗ brenner auch weiterhin energiſch vorgegangen wird. Die Erwei⸗ terungsarbeiten in den Heil⸗ und Pflegeanſtalten Konſtanz und Wies⸗ loch gehen weiter. Die Gebäudeverſicherungsanſtalt muß reformiert werden. Es ergibt ſich die Frage, ob nicht die geſamte Grundlage des Gebäudeverſicherungsgeſetzes geändert und Gefahrenklaſſen ein⸗ geführt werden ſollen. Als Unterbau für die Bezirkswirtſchaftsräte kommen die Standeskammern in Betracht, zu denen auch die Ver⸗ braucherkammern gehören; für letztere ſoll die geſetzliche Anerken⸗ nung angeſtrebt werden. Mit beſonderem Nachdruck wird die Regie⸗ rung die Intereſſen der Gewerbe des Landes bei der Vergebung von Reichsaufträgen durch Schaffung einer Ueberſichts⸗ und Ausgleichs⸗ ſtelle zu wahren ſuchen. Zur Förderung der Teilnahme des badi⸗ ſchen Handwerks an der beutſchen Gewerbeſchau in München ſind 100 000 ats Zuſchuß in den Voranſchlag eingeſtellt. Die be⸗ ſondere Prüfung der Amtsrevidenten wird wieder aufgehoben und die Ausbildung und Prüfung aller Boamten des mittleren Dienſtes der inneren Nerwoltung einbeitlich geregelt. Weiter führte der Stgatspräſident aus, daß die Regierung die landwirtſchaftliche Produktion fördern werde und heſondere Schritte zur ausgiebigen und gleichmäßigen Verſorgung der Bevölkerung mit Zucker unternehme. Den Valutaſchulden ober⸗ ſcher Gemeinden wird die Regierung beſonderes Intereſſe am 1. April 1922 in Kraft tretende neue Gemeindeordnung eine Neu⸗ M widmen und den Wiederaufbau der einheimiſchen Viehzucht mil allem Nachdruck fördern. Das Viehſeuchenentſchädigungsgeſetz u das Viehverſicherungsgeſetz werden dazu geändert werden. neuen Staatshaushalt ſind Mittel für fünf weitere landwirtſchaftliche Schulen angefordert. In der Sozialpolitik wird die Neuordnung des geſamten Arbeitsrechts eine der wichtigſten Aufgaben belden, der Arbeitsloſig⸗ keit wird mit allen Kräften entgegengewirkt und die Schwerbeſchä⸗ digtenfürſorge wird weiter ausgebaut. Die Kleinrentnerfürſorge un die Fürſorge für erholungsbedürftige Kinder wird beſondere Au merkſamkeit erfahren. Der Miniſter beſprach im folgenden noch die Wohnungsnot und ihre Bekämpfung durch ſtärkere Förderung der Neubauten und durch Erſtellung von Beamten⸗ und Arbeiterwoh⸗ nungen. Schließlich erwähnte der Staatspräſident noch die Hebung der Landeskultur und die Herbeiführung einer planmäßigen badiſchen Kraftwirtſchaft durch Förderung des Ausbaus der Waſſer⸗ kräfte. Die Einberufung eines vorläufigen Landeselektrizitäts⸗ und Waſſerwirtſchaftsrats iſt beabſichtigt. In ſeinen Schlußworten hob der Staatspräſident auf den Gedanken der Reichseinheit ab und betonte, die Bedeutung der Zuſammenkünfte der ſüddeutſchen Staatspräſidenten dürfe nicht unterſchätzt werden. Sie ſeien dazu geeignet, eine Atmoſphäre des Vertrauens und Verſtehens ſchaffen. Die badiſche, bayeriſche und württember giſche Regierung ſeien von gleicher loyaler Geſinnung gegenüber dem Reich erfüllt. Das badiſche Kabinett werde ſeine ſchäfte kultureller, politiſcher und ſozialer Verſöhnung zuführen. Mit dem Wunſche um das Vertrauen des Landtags ſchloß des Staatspräſident ſeine Rede. Ueber die Finanzlage Badens erſtattete dann Jinanzminiſter Köhler Bericht. Er führte aus, die Aufſtellung des Voranſchlags für die Jahre 1921/22 begegne großen Schwierigkeiten. Nach dem Staats⸗ voranſchlag bleibe ein ungedeckter Aufwand von 87,5 Mil⸗ lionen. Von dieſem Fehlbetrag der beiden Jahre ſollen gedeckt werden durch die im laufenden Betriebsfonds auf Ende des Rech⸗ nungsjahres 1921 vorhandenen Mittel 25,0 Millionen. Ueber die Deckung des Reſtes mit rund 62,5 Mill. ſoll erſt ſpäter Beſchlufß gefaßt werden, wenn er nicht im Laufe der beiden Rechnungsja durch Einnahmeüberſchüſſe erwirtſchaftet werden kann. Der Finanz“ miniſter verbreitete ſich dann über den neuen Etat. Bei den wirtſchaftlichen Unternehmungen des Staates muß feſtgeſtellt wer“ den, daß nicht nur die ſtaatlichen Waldungen mit einer ſozialen Hypothek belaſtet. Die Liquidation der Siedelungs⸗ und Landbank wird in dieſem Jahr beendet ſein. Die Finanzlage iſt außer? ordentlich ernſt. Unſere Finanzen ſind heute geſund und werden es bleiben, wenn größte Sparſamkeit das Leitmotiv iſt das Reich ſeinen Verpflichtungen gegenüber den Ländern nach⸗ kommt. Der Beſitz muß entſprechend ſtark herangezogen werden⸗ Der Sparſinn unſeres Volkes iſt faſt vollſtändig verloren gegangen. Gegen die Ueberorganiſation der Reichsſtellen müſſen wir uns wehren. Nach Meinung der badiſchen Regierung ſind die Gehälter der oberen Beamten elaſtiſch genug, um die Stöße der Teuerung aufzufangen. Dagegen müſſen die unteren Gehälter er? höht werden. Das Reich hat aber für alle Klaſſen allgemein die Teuerungszulage um 20 Proz. erhöht. Bei den Eiſenbahntarif⸗ regelungen würden die Intereſſen Badens nicht berückſichtigt. Der badiche Exvreßguttarif muß uns erhalten bleiben. Mein Ziel, ſo ſagte der Finanzminiſter am Schluß ſeiner Rede, war immer, die Finanzen in Ordnung zu halten. Das Ziel iſt bis jetzt gelungen. (Beifall.) In der Ansſprache machte Abg. Dr. Schofer(Ztr.) Bemerkungen über die Spar“ ſamkeit im S t. Redner lehnte die Beſteuerung der Sach⸗ werte ab Die Ausführungen des Redners wurden von dem komm. Abg. Bock mehrfach durch Zwiſchenrufe geſtört, beſonders als der Redner die Meinung äußerke, daß die religiöſe Schule das Ge⸗ ſebene ſei. Das Zentrum werde aber an der Simultan⸗ chule feſthalten, wenn nicht an den Reſervaten von 1876 gerührl wird. Wir haben beſſeres zu tun als Schulkämpfe zu führen. Nadner bedauert, daß auch in der Schule die Autorität geſchwunden ſei und bemerkt, auch die Profeſſoren müßten zu alten Traditionen zurückkehren. Weiter erörtert der Redner die Angelegenheit der Schwarzbrenner. Wenn es ſo weiter gehe, ſei das Brennrecht von 346 000 Brennern in Vaden geführdet. Die Koalitionsparteien ſtehen auf dem Standpunkt der Rettung des Vaterlandes. Weder 00—— noch bei den Sozialdemokraten gibt man deswegen Grund⸗ ate auf. Erſt um 349 Uhr abends wurde die Sitzung geſchroſſen. n Mittwoch vormittag geht die Beratung weiter. * Dem Landtag ſind zahlreiche neue Geſuche imn der leßten Zeit zugegangen. Darunter beflnden ſich allein 14 Geſuche, die die Ortskkaſſeneinteilung zum Gegenſtand haben, ferner mehrere Geſu zur Gehaltsordnung. Weit über ein Dutzend Geſuche perſönlicher Natur. Badiſches Jinanzgericht. In der heutigen Landtagsſiung wurden gegen die Stimmen der Kommuniſten folgende 40 ehrenamtliche Mitgliede: Wöhlkt 1. April in Karlsruhe zu errichtenden Finanzgerichtes ge⸗ wählt: Dr. Mengenheiſter, Heinrich, Generaldirektor, Freiburg; Argaſt, Emid. Etuimacher, Pforzheim; Au von, Adam, Oberlehrer und Abg., Mannheim Dr. Baur, Hugo, Rechtsanwalt, Konſtanz, Bock, Max, Arbeiterſekretär und Abg., Lorrach, Börſig, Joſef, Holzhändler, Achern; Fiſcher, Rudolf, Tabri⸗ kant und Abg., Freiburg; Fvech, Friedrich, Gutsbeſitzer, Peterstal; Fürſt, Landwirt, Höpfingen; Fuch 3, Hermann, Kaufmann, Mannheim; Görlacher, Joſef, Schloſſermeiſter und Abg., Villingen; Hagin, Ernſt, Landwirt md Abg., Egringen A. Lörrach; Herbſtritt, Theodor, Fabrikant, Pforzheim; Hertle, Georg, Landwirt, Bürgermeiſter und Abg., Sachſenflur A. Borbergz Hildebrand, Alfred, Landwirt, Stebbach; Hoffmann, Karl, Malermeiſter, Bruchſal; Kammerer, Albert, Landwirt und Kaufmann, Graben; Kramer, Landwirt, Bachheim; Dr. Kullmann, Leo, Rechtsanwalt und Abg., K ruhe; Kurz, Heinrich, Landwirt und Abg., Grötzingen A. Durlach; Lang ., Glaſermeiſter, Karlsruhe; Moter, Emil. Stadtrat und Abg., Heidelberg artin, Joſef, Landwirt und Abg., Bietingen; Marx, Dr. Hugo, Stoats, anwalt, Mannheim; Munding, Ernſt, Kohlenhändler, Konſtanz; Nen⸗ haus, Julius, Fabrikant, Heberberg: Phülwp, Auguſt, Stadtrat, Kurte, rupe; Prull, Hans, Regierungerat, Korlsruhe; Schondelmaler, Sözewerk⸗ tzer, Hornberg; Schwarz, Welbelm, Arbeiterſekretär, Moslbach: Sahmer, ., Kommenzienrat, Karlsruhe; Steiger, Alphons, Tandelsauſſichtskeamter Offenburg; Dr. Stein, Natan, Bankier, Karlsruße; Stockert, Franz, Lande. ſekretär, Karlsruhe; Strohm, Guſtav, Oberftnanzrat, Karlsruhe; Jerne Fritz, Kaufmann, Karlsruhe; Inger, Frieda, Stadtverordnete und Labr; Vogelbach, Friedrich, Fabrikant, Lörrach: Welſer, Adolf, jun., K 700 manm und Abg., Karlsruhe; Zehnter, Dr. Johann, Oberlandesgerich präſident und Abg., Karlsruhe. deuſſches Reich. Ein Ullimatum der Eiſenbahner an die Negierung. Berlin, 25. Jan.(Priv.⸗Tel.) Wie das„Berliner Tage⸗ blatt“ mitteilt, hat der erweiterte Vorſtand der Reichsge“ werkſchaft deutſcher Eiſenbahnbeamten und Anwärter zu dem von der Regierung gemachten Zugeſtänd⸗ nis in der Frage des Teuerungszuſchuſſes und zu der Al, beitszeit Stellung genommen und beſchloſſen, ein befriſte tes Ultimatum an die Reichsregierung zu richten i⸗ dem ſie ſofortige Verbeſſerung der Einkommensverhan niſſe, insbeſondere die Erhöhung der Gehälter der untere Gruppen verlangt und in dem das Arbeitszeitgeſe abgelehnt wird. Der Beſchluß erfolgte ohne vorherl Urabſtimmung. Tu. Karlsruhe, 24. Han. Eine Verſammlung der hieſigen Eiſenbahner, einberufen vom Deutſchen Eiſenbahnerverband lehnte die Lohnerhöhung von 75 Pfg. ab und die Neuregelung 4 4 Gehälter der unteren und mittleren Beamten. Die Eiſenbahner 62 klärten ihre Bereitſchaft, wenn nötig, den Kampf au 2. 4 und das letzte gewerkſchaftliche Mittel anzumendan. 7 eeeeeee — * Ber estheater das Drama„Anna Boleyn“ von Emil — Mittwoch, den 20. Januar 1922. mannheimer General-Anzeiger.(Miſftag⸗Ausgabe.) 3. Seike. Nr.“. Zum Tode verurkeill. Zu Beginn der ſiebten Abendſtunde hat am Montag das Schwurgericht Heidelberg einen jungen Menſchen— 24 Jahre iſt er alt— zum Tode verurteilt. Wir wiſſen nicht, was das für einen denkenden, fühlenden Menſchen heißt, die wir un⸗ beirrt durchs Leben wandern Wir wiſſen nicht, ob der Mann, Leonhard Siefert, wirklich ſo kalt und aleich⸗ gũltig im Innerſten geblieben iſt, wie ſeine Geſichtszüge uns vorzutäuſchen ſuchten, oder ob ſein Innerſtes ſich ohnmächtig aufbäumte. So wie er auf der Anklagebank ſaß, ruhig, finſter und bleich wurde er zu ſpäter Nachtſtunde unter ſtar⸗ ker Bewachung in die Gefängniszelle zurückgebracht und— wie es heißt— noch in derſelben Nacht einem badiſchen Landesgefängnis zugeführt. Es iſt müßig, noch eimmal alle die Bilder heraufzubeſchwören und aufzurollen, alle ſene Mo⸗ mente noch einmal vorbeiziehen zu laſſen, die ſchlagartig ein ſchauerliches Verbrechen beleuchteten und verdammenswert erſcheinen ließen. Genug davon!— Die Geſchworenen haben geſprochen, die Richter ihr Urteil gefällt: Der Ange⸗ klagte Leonhard Siefert iſt zweimal des To⸗ des ſchuldig befunden worden. Die Schuld, die er auf ſich geladen hat, hat ihre Sühne gefunden. Ob ſein aupt wirklich unter dem Fallbeil fällt, ob ihn das Staats⸗ miniſterium vielleicht doch noch der Gnade des lebensläng⸗ lichen Zuchthauſes würdig findet: Beides iſt Sühne für Blut⸗ ſchuld und der Gerechtigkeit Genüge. TFür den Kriminaliſten, den Staatsanwalt, die Nichter, die Geſchworenen und für die ſenſationsluſtigen Gaffer iſt der Fall Siefert erledigt. Erledigt auch für den Pſychiater mit dem Gutachten, daß der Angeklagte keine geiſtigen Anor⸗ malitäten aufweiſe und nach§ 51 des.St.G. B. zurech⸗ mungsfähig ſei. Dennoch iſt das Rätſel des Menſchen, das Geheimnis ſeines Innerſten dunkel geblieben. Leider iſt das zn Weſen unſerer Juſtiz begründet, die ſich auf unſerem Neichsſtrafgeſetzbuch aufbaut. Es dünkt uns ein Mangel, aß der pfychiatriſche Sachverſtändige bei unſeren Gerichten zu ſehr nur ein Begutachter eines beſtimmten Paragraphen iſt, und zu wenig als Sachverſtändiger gewertet wird. Es ſind in unſerer Gerichtsbarkeit zwei unlösbare Widerſprüche: taatsanwalt und Pfychiater. Hier das fleiſch⸗ gewordene Strafgeſetzbuch— dort der wiſſenſchaftliche, menſchlich fühlende Forſcher. Das kam deutlich in der Aeuße⸗ rung des Oberſtaatsanwalts Sebold in Bezug auf das Gut⸗ ochten des Pſychiaters Profeſſor Dr. Gruhle zum Aus⸗ *„Wir Staatsanwälte haben ſtets ein gewiſſes Beden⸗ Sd. gegen pfychiatriſche Gutachten, aber. uſw.“ Die taats anwaltſchaft wird es mit Genugtuung begrüßt haben, daß ſich Profeſſor Dr. Gruhle in ſeinem Gutachten ſtreng in b Rahmen hielt, der ihm als Sachverſtändiger vorgeſchrie⸗ iſt. Er begutachtete die Zurechnungsfähigkeit des Ange⸗ dagten. Es war ſchade, daß ſich ein Pſychiater, der Mann er Seelenkunde, nicht zu der Schuldfrage ſelbft äußern urfte, daß er nicht feſtſtellen durfte, inwieweit in dem An⸗ Pilaaten verbrecheriſche Veranlagung als Keim zu ſeinen lünttaten ſchlummerte, welcher äußeren und inneren Ein⸗ üſſe, welches bewegenden Momentes es bedurfte, um dieſe n zu wecken, ſie triebhaft aufwuchern zu laſſen, bis ein Staniſcher Drang nach Blut ſich wie Eiſenfeſſeln um ſeine eele legte, erbarmungslos alle warnenden Stimmen im unern der Bruſt zum Schweigen zwang, und ſich dann die ordwaffe am 29. Juni vergangenen Jahres auf zwei harm⸗ gſe Wanderer entlud. Ich erinnere mich daran, daß einmal Si, plychiatriſcher Sachverſtändiger, ebenfalls vor dem dabwurgericht Heidelberg, es wagte, die Schuldfrage er⸗ Stemunaslo⸗ zu zergliedern— bis er auf Einſpruch der aatsanwaltſchaft mitten in ſeinen von tief ſchürfender Lelenkunde getragenen Darlegungen unterbrochen wurde. biſt hier eine Lücke in unſerem Strafgeſetzbuch. Vor allem 55 es ſich um das Leben oder den Tod eines Menſchen han⸗ Sab, muß wohlweislich erwogen werden: nicht, wer trägt die Sguld? Erſt kommt die dunkle Frage, woher kam die 5 zꝗuld, die ein Menſch auf ſich geladen hat und dann gilt een⸗ Wieviel der Schuld trägt der 1 emn Man wird leicht den Sinn der Frage erkennen, wenn urt gufmerkſamer Beobachter dieſes letzte und das erſte Todes⸗ eil des Schwurgerichts Heidelberg vergleicht. Vor einem 99 8 war es, als der 19jährige aus Mannheim gebürtige ö fmann Karl Stuhlmüller vor den Geſchworenen und Stuhlmüller, ein Junge, unter der Laſt der Anklage geb endlich des Todesurteils ſeeliſch und körperlich zuſammen⸗ borochen ein Bild des Jammers. Leonhard Siefert, weit ſchwer ere Anklagen mit leichtem Achſelzucken beiſei ieb⸗ — g it lei em Achſelzucken beiſeite ſchiebend, nahm wohl etwas geduckt, wie ein Raubtier, das vor dem Sprung lauect, aber dennoch ſtahlhart die Todesloſung ent⸗ gegen. Als Stuhlmüller zum Tode verurteilt wurde, war Totenſtille im Saale. Man hörte nur den herzzerreißenden Aufſchrei des Angeklagten. Als Siefert vorgeſtern das Ur⸗ teil entgegennahm, konnte man leiſe Bravorufe aus dem Zu⸗ ſchauerraum vernehmen. Es war niemand ſonderlich ergrif⸗ fen. Und dennoch: So wie am 23. Januar 1922 der Staats⸗ anwalt von den Geſchworenen den Kopf des Siefert forderte, genau ſo rief damals der Anklagevertreter:„Meine Her⸗ ren, ichmuß den Kopfdes Angeklagten habenl“ — Wir wollen uns von vornherein über eines klar ſein. In beiden Fällen waren Menſchen vorſätzlich und mit Ueber⸗ legung, wie es im Strafgeſetzbuch heißt, getötet worden. Beide Male lag Mord vor, aber Stuhlmüller mordete unter einem Zwang, der von ſeinem Opfer ausging. Seine Schuld war die Folge eines Fehltrittes ſeines Opfers, das ſich an ihn klammerte. Das wollte damals der pfychiatriſche Sachverſtän⸗ dige ſagen, als ihm das Wort entzogen wurde. Damals hatte die Staatsanwaltſchaft in einem Recht: Der Täter war wohl der Angeklagte, nicht der Alleinſchuldige. Wollte man die Schuld verteilen, ſo hätte man ſie dem Täter und ſeinem Opfer aufbürden müſſen. Vielleicht haben ſolche Erwägungen auch dazu geführt, daß Karl Stuhlmüller begnadigt wurde. Wir finden hier: Schuldfrage und die Frage der Täterſchaft ſind zwei Begriffe, die getrennt behandelt werden müſſen. Wo iſt nun die Schuld und die Täterſchaft bei dem jetzt verurteilten Heidelberger Raubmörder Leonhard Siefert? Seine Täterſchaft iſt erwieſen. Der Indizienbeweis, den die Staatsanwaltſchaft und nicht zum letzten Unterſuchungs⸗ richter Hönl zuſammengetragen haben, iſt ein Kunſtwerk, ein ſo feſt gefügter lückenloſer Bau, von dem der Oberſtaatsanwalt mit Recht ſagen durfte:„Wir halten ihn mit eiſernen Zangen, aus denen es ein Entrinnen nicht mehr gibt.“— Es gab kein Entrinnen mehr. So ſehr ſich der Angeklagte auch in den Maſchen des Netzes gewunden hat, er iſt auf der Strecke ge⸗ blieben. Den Täterſchaftsbeweis iſt ihm die Anklagebehörde nicht ſchuldig geblieben. Nur eines war auffällig. Hier wurde mit keinem Worte jene Schuldfrage geſtreift, die nicht gleichbedeutend mit Täterſchaft iſt. Es fand ſich keiner, der in die Seele des Angeklagten hineingeleuchtet hätte, um uns das Charakterbild dieſes kalten, rohen, nach außen ſeelenloſen Mörders zu ſchildern. Nur der Staatsanwalt nannte ihn kurz einen Zweckmenſchen. Seine Charakteriſtik vollen⸗ dete der Verteidiger, in dem er einige unſcheinbare Züge die⸗ ſes Zweckmenſchen anführte: Etwas Lügenhaftigkeit, vielleicht Genußſucht und vielleicht auch Egoismus. Faſſen wir das alles zuſammen und legen wir es in die Seele eines Menſchen, in deſſen Gehirn ein unbändiger Le⸗ benswille mit zäher Nervenkraft gepaart iſt, dann haben wir den Leonhard Siefert, der zum Mörder werden konnte, als ſich ihm auf ſeinem Lebenswege Hinder⸗ niſſe entgegenſtemmten, die ſeiner Genußſucht, ſeinem Egois⸗ mus und ſeinem Drange glücklich, d. h. reich zu werden, Schranken anlegen wollten. Skizzieren wir ihn kurz, wie er ſich uns nach den Ergebniſſen der Verhandlung darſtellt: Die⸗ ſer nervige, willenskräftige unge Mann hat das Zeug, ſich aalglatt im Leben durchzuwinden. Er war der Kavalier, er mar der„ſchöne Siefert“, dem eins, zwei drei, vier Mädchen zu Füßen fielen, wenn er ſie wollte. gewinnen galt, war er der liebenswürdige Kavalſer. Stan⸗ ausgepreßte Zitronen, um nach anderen zu haſchen, die ihm von neuem Fußſchemel zur Höhe ſein ſollten. Der Zweck⸗ menſch gerät in Schulden. Sie ſteigen immer höher. Sie drücken ihn. Für ihn gibt es nur einen Gedanken: Es muß auf jeden Fall Geld beſchafft werden. Er ſtiehlt auf ſeiner Arbeitsſtätte. Es ſind nur Bagatellen, die für ihn nicht ins Gewicht fallen. Er fälſcht einen Bürgſchaftsſchein auf den Namen eines Follegen, um von einem Bankinſtitut ein Dar⸗ lehen zu erhalten, er überlegt, ob es nicht ratſam ſei, nach Amerika zu gehen, kurz er wälzt manches in ſeinem Kopf und bleibt ſchließlich an einem hängen: Ein Schuß aus dem Hinterhalt auf einen Wanderer, der eine gefüllte Börſe trägt und die Bahn iſt wieder frei. Wie lange er den Plan trug, wer weiß es? Er hat ihn zur Ausführung gebracht, nicht ohne ſich vorher nach allen Seiten geſichert zu haben. Die Tat ge⸗ lang. Was war ihm Blutſchuld, er hatte Geld?— Dal eines Tages packt ihn das Verhängnis. Der Brief einer lieben⸗ den Gattin, dem Gatten in die Ferne geſandt, erfüllt eine ſelt⸗ ſame Beſtimmung. Ein unſcheinbares Blatt Papier— wir wiſſen nicht, was darauf geſchrieben ſteht— wird an ihm zum Verräter. Die eiſernen Zangen halten den Mörder. So war die Schuld des Leonhard Siefert aus Olfen, der ſeiner Mutter einen Grabſtein ſetzen wollte und von auswärtigen Bühnen. Karlsruher Thealer. La ndit bemerkenswertem äußerem Erfolge brachte das Badiſche da ber ard zur Uraufführung. In ſechs Vildern zeigt der Dichter vielſieſ annte Schickſal Anng Boleyns, einer der ſechs Gattinnen des Köni penden Königs Heinrich VI. von England. Von der älteren los, ſun Katharina, die ihm keine Söhne ſchentte, ſagt Heinrich ſich ſie, bie lunge Anna Boleyn fällt ihm zu. Doch kaum beſitzt er eine 3 zieht es den König zu Jane Seymour, die nachher auch für leiner eit läng ſeine Gattin wird. Anna Boleyn, die, den König bei des Kineuen Geliebten findend und von ihm geſchmäht, ihr werden⸗ danige d im Leibe erwürgt, wird auf Befehl des darob ergrimmten nhe hingerichtet Dieſe kurz ſkizzierten Vorgänge ſind von Emil aber ard in geſchickt zuſammengerafften Bildern dargeſtellt, denen mas ilt d wenig dramatiſche Kraft innewohnt. Höhepunkt des Dra⸗ Anna der Schluß des zweiten Bildes, der in einem Zuſammenprall de an doleyns mit dem Kardinal Wolſey heißeren Alem hat. Von den ſtackeln ſich die Dinge ziemlich mühſam ab, wie überhaupt der die, ſtarke. Teil des Dramas bildende Kampf Anna Boleyns gegen untertieat Macht, die Heinrich auf ſie ausübt und der ſie ſchließlich dargeſtellk gegenüber dem Folgenden geſchloſſener und zwingender goſſen iſt. Zum Schluſſe wird allzuviel Sentimentalität ausge⸗ keit des Dieſer und der zweifellos vorhandenen äußerlichen Wirkſam⸗ und den Bühnenwerkes, dem erfreulicherweiſe Verſtiegenheiten bez 5 ollte Kompliziertheiten mangeln, iſt es zu danken, daß es Die Auffalhreich erſchienenen Publikum freundliche Aufnahme fand. ſindiert führung, die Oberregiſſeur Felir Baumbach ſorgfältig ein⸗ von jub te, wurde getragen von der leidenſchaftlich⸗ehrgeizigen, M51 eendem Lebenswillen erfüllten Anna Boleyn der Marta oftmals r. Emil Bernhard wurde am Schluſſe der Vorſtellung dor den Vorhang gerufen. k. Von Frankfurter Theater. Auführuden Frankfurter Schauſpielbühnen iſt, was das Niveau der S erglich angeht, erfreufſcherweiſe durchweg Gutes zu melden. Herda zpeg berühren jedoch muß den Kunſtfreund zweierlei: daß 8 ler und Karl Ebert, die beiden Hauptträger des unſer ſtädtf piels, deren Individualität ſchwer erſetzbar ſein wird, Schauſpielhaus verlaſſen wollen, um nach Berlin 2 Jahren d daß die„Frankfurter Kammerſpiele“, die vor knapp ſebdungen egründet waren und vorwiegend volkstümlichen Be⸗ mit einer alten Poſſe höheren Grades einen großen Erfolg: Shake⸗ ſpeares„JFähmung einer Widerſpenſtigen“ wurde mit prächtigen Einzelleiſtungen und in trefflichem Zuſammenſpiel in der ſchönen Ueberſetzung von Georg Herwegh gegeben. Der trotzigen blonden Katharina Hilde Walls trat, nicht minder wild und eigen⸗ ſinnig, der Petruccio Ernſt Karchows gegenüber, deſſen mähliche Bändigung das Erwachen eines ganz anderen, weiblich dienenden und demutvollen Kätchens, ſoweit das eben überhaupt möglich iſt, glaubhaft machte. Das Szenenbild, ganz einfach gehalten und nur auf leichte Andeutungen im Dekorationswechſel geſtützt, entſprach dem Begriff„Shakeſpearebühne“, und ein hübſcher Regieeinfall war es, den Ort der Handlung jeweils durch einen Pagen ankünden zu laſſen. Die Aufführung, eine der beſten, die das Neue Theater geſehen hat, machte dem Gaſtſpielleiter Wolfgang Hoffmann Harniſch alle Ehre. Im Schauſpielhaus kam Paul Kornfelds Tragödie„Him⸗ mel und Erde“ zur Erſtaufführung. Man mag über das Stück und die dramatiſchen Ziele des modernen Expreſſionismus verſchie⸗ dener Anſchauung ſein; daß der Verfaſſer der„Verführung“ eine ſtark dichteriſche Begabung bedeutet, iſt kaum anzuzweifeln: in ſeiner, den Alltag überſteigenden, Sprache, die mühelos den Ueber⸗ gang von Proſa zum rhythmiſch beſchwingten Vers findet, iſt dafür der Beweis gegeben. Gehemmt wird der dramatiſche Fluß ſeines Werks, das ſich die hohen Ziele eines Menſchheitsdramas ſetzt, durch manches myſtiſche Dunkel und die wahre„Ueberfülle der Geſichte“ Drei Frauen ſind zur Erlöſung des Grafen Ungeheuer, der im Grund eine recht paſſive Rolle zu ſpielen hat, notwendig, und zwei Morde müſſen geſchehen, ehe die„Reinigung“ beginnt. Was die Figur des zweifelnden Jakob bedeutet, der als eine Art „Raiſonneur“ oder Zuſchauer durch die Akte geht, wurde mir nicht klar. Vieles iſt im einzelnen groß gedacht, der„Gewohnheit träge Gleiſe“ ſind vermieden, allerdings auch Abgeſchmacktes fehlt nicht. Kornfeld zeigt ſich als einer, der mit eigenem Kunſtwillen das Erbe Schillerſchen Schwunges und Schillerſcher Sprachtönung antritt, dabei aber auch ſtarken Einflüſſen der Bibel Deſtojewskys, der zeit⸗ genöſſiſchen Literatur und anderer Befruchtung unterliegt. Als Motto könnte man ſich zu„Himmel und Hölle“ Goethes Fauſtperſe vom„Ewig⸗Weiblichen“, das uns hinanzieht, denken.— Geſpielt wurde die ſeltſame Dichtung, die nicht bei allen Zuhörern willige Gefolgſchaft fand, geradezu vollendet. Ebert, Gerda Müller und Fritta Brod, des Dichters geiſtverwandte Frau, trugen in voller Künſtlerſchaft die Hauptrollen: Margit Freytag. Sibylle Buſſe, Odemar u. v. g. halfen dem Spiel mit beſten Mitteln. Direktor Richard Weichert ging in der Regie verſtändnisvoll den Ideen Andere dienten, wie man hört, mit Ende der Sommerſpielzeit Vrektor Arten dienſtbar gemacht werden ſollen. Die andere, von Hellmer geleitete Bühne, das Neue Theoler, hatte dabei zwei Morde beging. Er iſt zum Tode verurteilt. Verteidiger ſchloß mit den Worten, daß die Willenskraft u. Energie eines ſolchen Menſchen erhalten werden müſſe und nicht auf dem Schaffot enden dürfe. Vielleicht iſt es ſchade um den Menſchen Leonhard Siefert, daß er niemand hatte, der ihn mit ſtarker Hand vom Abgrund wegzog und einem vielleicht an Erfolgen reichen Leben zugeführt hätte. Das letzte Wort hat das badiſche Staatsminiſterium zu ſprechen, wo der Kampf zwiſchen den Gegnern und den Befürwortern der Todesſtrafe ausgefochten wer⸗ den muß. J. G. Wirtſchaftliche Fragen. Geſchäflsergebniſſe der Meſſen. Das Meßamt Frankfurt a. M. hat an die Beſchicker der Frankfurter Internationalen Meſſen nach den beiden Meſſen 1921 jeweils Fragebogen mit der Bitte um Beantwortung gerichtet. Die Fragebogen enthielten u. a. folgende Fragen: „Waren Sie mit dem geſchäftlichen Erfolg der Herbſtmeſſe 1921 zufrieden? Wie viele neue Geſchäftsverbindungen haben Sie erhalten? Wie groß war Jhr Geſamtumſatz? Wie groß war der Umſatz im Geſchäfte mit dem Ausland? Auf welche Länder verteilt ſich dieſer Betrag?“ Von der Geſamtzahl der Ausſteller haben 37 Prozent die Fragebogen wieder an das Meßamt zurückgelangen laſ⸗ ſen. Es ergibt ſich dabei, daß das Geſchäft auf der Herbſt⸗ meſſe 1921 weit lebhafter war und weit größeren Umfang annahm, als auf der Frühjahrsmeſſe des gleichen Jahres. 78,4 Prozent der antwortenden Firmen waren mit dem ge⸗ ſchäftlichen Erfolg zufrieden. 49,25 Prozent erklärten, Aus⸗ landsgeſchäfte gemacht zu haben. Als Auslandseinkäufer erſchienen wiederum in erſter Linie Holland, die Schweiz, Skandinavien, zu welchen ſich noch mit erheblichen Käufer⸗ und Umſatzzahlen Luxemburg geſellt. Auch Belgien, Italien, Frankreich, England, Nordamerika, ebenſo wie der Balkan, die neuentſtandenen Randſtaaten und Ueberſee traten in nennenswertem Umfange als Käufer in Erſcheinung. Zur Beurteilung des geſchäftlichen Erfolges einer Meſſe iſt von beſonderer Bedeutung, ob es den Ausſtellern gelungen Wenn es zu den ihm aber ſeine Mädchen im Wege, dann warf er ſie weg wie auch das Theater⸗ d — Durch Nugbommachung von in vienſdhnger He erworbener Enchrung vermòqen vir in unseren Salem Aleikum Scrlem Goldi asuretten ein Ferbrileet zu bieten, weſches quch den ohspDrfUchSVvollsten Naucher befriediqt- Die bemericenswertesten figenschaflen unserer Frzeuqnisse sind milder, reinet Geschmackæ. wuHiges Hromo. Zelömmlichleit Dreise fur Salem Aleikum u. Solem Go Zigorenent Nr. 390 80 80 loo 50 60 80 10G0 Pfg d. c. Coralier 100 Cabinet lõO. dualese 200 hf. Erhoitijch in den besseren Zqorrengeschanen 8911 Berliner Theater. Im farbenbunten Glaskäſtlein des mondänen Theaters am Kur⸗ fürſtendamm gab es eine deutſche Uraufführung, die einen jenfeits des Teiches abgeſpielten amerikaniſchen Neißer brachte. Dietrichſtein(der deutſche Bearbeiter?) und Hatton die Ber⸗ faſſer. Sie nennen ihr aus Schminke, Kuliſſenſtaub und amoursſem Parfüm zuſammengebuttertes Theater„romantiſche Komödie“. Recht nach dem Sinn der Göhren, die keine höhere Romantik kennen, als die des Trikots der Bühnenſterne!l Das Plakat:„Der große Bariton“ hat das Stück von dem Helden, dem mit grauem Kopf noch immer ſieghaften internationalen Star, der da in einem ameri⸗ kaniſchen Großbetrieb ſtrahlend auf⸗ und untergeht. Erſter Akt: Das Bureau des Theaterdirektors. Zweiter Akt: Die Theatergarderobe des Baritons. Wir ſind mitten in der„Don Juan“⸗Aufführung. der großen Pauſe verſetzen Liebesaventiuren den alten Schäker in maßloſe Erregung, er überſchreit ſich, wird ſtockheiſer, ſein junger Nebenbuhler in der Kunſt und beim Mädchen muß die Rolle über⸗ nehmen. Dritter Akt: Im Hotelzimmer des großen Sängers. Aber er hat ausgeſungen, ſagt der Arzt. Schmerzlicher Abſchied vom Glanz der Bühne— und gleich darauf vom Bräutchen. Edel und rührend überläßt Don Juan die Jugend der Jugend. Einſam und verlaſſen. Da klingelt das Telephon. Eine kokette Verehrerin wirbt um ein Rendezvous. Hat ihn ſchon! Mit einer eleganten Geſte des unverwüſtlichen alten Klingsberg ſchließt das Stück, deſſen⸗ gleichen ſeit Dumas'„Kean“ ſchon ſo oft die hinter die Kuliſſen lugende Neugierde der Theaterfrommen gelockt hat. Albert Baſſermann ſpielt den Bariton glänzend. Diesmal, da er den Kollegen darſtellt, erhalten all die Finten und Drücker, deren ſich der große Künſtler ſeit Jahren allzugern bedient, einen realiſtiſchen Nimbus. Die Oberflächlichkeit, von der Nolle geboten, wird zur Charakteriſtik. Aber iſt es nicht ſchade um den Ibſen⸗Meiſter? Einſt wird die Theatergeſchichte bekennen: Albert Baſſermann, einer der größten Schauſpieler ſeiner Zeit, trug weſentlich zur Verſeichtung des deutſchen Theaters bei. Daß der deutſche Europäer das Bild des 300jöhrigen Molière bekränzte, war er ſeiner eigenen Ehre ſchuldig. In abermals 300 Jahren, weng vielleicht die letzten Spuren des franzöſiſchen Haß⸗ wahns geſchwunden ſind, wird der Deutſche mit Genugtuung darauf weiſen, daß einſt kein rotes Tuch ihn blendete, daß ſein Auge unbe⸗ irrt nach den Sternen gerichtet blieb. Primitive Dankbarkeit ver⸗ pflichtete ſüberdies. Die Luſtſpieldichter, auch die deutſchen, müßten aufhören, Jean Baptiſte Popuelin zu plündern, ehe die Bühnen ver⸗ geſſen dürfen, den Nährvater ihrer heiteren Kunſt zu ehren. Trotz⸗ em erxegte, eines Nebenumſtandes wegen, das Moliere⸗Jubiläum Georg der Tragödie nach und ſorgte noch dafür, daß 8 Dr. Schott. mäßige zu ſeinem Necht kam. einen bitteren Geſchmack. Nahe dem Molere⸗Tag, dem 15. Jonnen Sichter angeyaßt.„ 4. Seite. Nr. 41. * Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 28. Januar 1922. iſt, in beträchtichem Maße neue Geſchäftsverbindungen zu enangen. Es iſt daher von Intereſſe zu wiſſen, daß 71,60 Protzent(52 Prozent bei der letzten Umfrage) der antworten⸗ den Firmen neue Geſchäftsverbindungen anzuknüpfen in der Lage waren, wobei die Höchſtzahl, welche eine Firma an⸗ gibt, 300 beträgt. Beim Eingehen auf die einzelnen Aus⸗ ſtellergruppen zeigt es ſich, daß das Meſſegeſchäft durch⸗ gängig gut war und keine Branche, den Antworten nach zu ſchließen, ſchlecht abgeſchnitten hat, denn in 15 von 30 Branchegruppen e lären 80—100 Prozent der antwortenden Firmen ihre Zufriedenheit mit dem Geſchäftsergebnis. Nur in drei Gruppen bewegt ſich der Prozentſatz der Zufrieden⸗ heit unter 50. Tl. Die Lage des Arbeilsmarktes in Baden. Der Arbeitsmarkt hat ſich weiterhin etwas ver⸗ ſchlechtert, vornehmlich bei den Berufen, die von der Witterung abhängen, aber auch in einigen andern Gruppen. Die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen iſt von 1221 auf 1347 am Ende der Berichtswoche geſtiegen; mehrere Betriebe haben Arbeitszeitverkürzungen vorgenommen.— Landwirt⸗ ſchaftliches Perſonal wurde wenig angefordert. In der Me⸗ tall⸗ und Maſchineninduſtrie hat der Bedarf an Formern gegenüber der Vorwoche noch etwas zugenommen; geſucht ſind ſowohl Hand⸗ als Maſchinenformer; die Nach⸗ frage nach Elektromonteuren dagegen iſt zurückgegangen. Blechner ſind noch ziemlich geſucht. Eine Maſchinenfabrik ſah ſich zu Betriebseinſchränkung genötigt. In der Schwarzwälder Uhreninduſtrie iſt der angeſagte Streik ausgebrochen. Die Edelmetallwarenfabrikation war weiterhin aufnahmefähig.— In der chemiſchen Indu⸗ ſtrie ſind zwei Seifenfabriken zu Betriebseinſchränkungen geſchritten, eine größere Färberei; hingegen konn⸗ ten in der Kunſtſeidenfabrikation weibliche Arbeitskräfte untergebracht werden.— In der Holzinduſtrie iſt es infolge Lohndifferenzen zur Ausſperrung gekommen. Der Kräftebedarf des Nahrungsmittelgewer⸗ bes iſt immer noch unbedeutend.— Die Nachfrage nach Schneidern im Bekleidungsgewerbe iſt zwar noch erheblich, hat aber in den letzten Wochen etwas nachgelaſſen. Im Baugewerbe macht ſich der Froſt bemerkbar, doch ſind Glaſer nach wie vor geſucht.— Der Bedarf des Verviel⸗ fältigungsgewerbes erſtreckte ſich zumeiſt auf Spezialiſten.— Für tüchtige kaufmänniſche Kräfte iſt die Lage im allgemeinen günſtig, die Nachfrage nach Stenotypiſtinnen kann nicht reſtlos befriedigt werden, ebenſo wenig dieſenige nach weiblichem Kochperſonal.— Für Taglöhner hat ſich mit der ungünſtigen Witterung der Arbeitsmarkt verſchlechtert, ebenſo für die Arbeiter im Hafenumſchlagsbetrieb. Be⸗ triebseinſchränkungen erfolgten in fünf Betrie⸗ ben; betroffen wurden 72 Männer und 57 Frauen. Das Enz⸗Nagoldwerk der Stadt Pforzheim. Tu. Pforzheim, 23. Jan. Ueber das große Enz⸗ Nagoldwerk der Stadt Pforzheim ſprach Ober⸗ bürgermeiſter Gündert in einer von Mitgliedern des Bürgerausſchuſſes und ſonſtigen Intereſſenten beſuchten Ver⸗ ſammlung. Der Oberbürgermeiſter teilte zunächſt das Er⸗ gebnis eines Gutachtens mit, das ein Karlsruher und ein Stuttgarter Profeſſor abgegeben haben und in dem ausge⸗ führt wird, daß die Verwertung der Waſſerkräfte der Enz und Nagold billigeren Strom liefere, als er aus dem badi⸗ ſchen Landesnetz bezogen werden kann. Die Rheiniſche Glektrizitäts⸗A.⸗G. hat ſich bereit erklärt, ſich an der Durch⸗ führung des Enz⸗Nagoldprojektes finanziell zu beteiligen und es iſt beabſichtigt, das Unternehmen in die Form einer gemiſchtwirtſchaftlichen Aktiengeſellſchaft zu kleiden. Für das Werk ſind etwa 170 Millionen Mark nötig. Staͤdtiſche Nachrichten. Bürgeraus ſchußvorlagen. Enkwäſſerung von Jeudenheim. 1. Anläßlich der Erbauung des Neckarkanals ſollte der Kuhweide⸗ graben in Feudenheim, welcher der Ableitung eines Teils der Schmutzwäſſer dient, unter dem neuen Kanalbett als geſchloſſener Kanal durchgeführt werden und den ſpäteren Bedürfniſſen ent⸗ ſprechend das vergrößerte Profil von 1,50 Meter erhalten. An den hierdurch bedingten Mehrkoſten ſollte ſich die Stadt mit der Hälfte beteiligen. Für dieſe Koſten war mit Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes vom 29. April 1921 ein Betrag von 20 000 M. vorgeſehen. Die genannte Arbeit konnte bis jetzt nicht ausgeführt werden, da am Profil des Neckarkanals und der Art der Sohlenherſtellung weſent⸗ liche Aenderungen vorgenommen wurden. Nachdem jetzt neue Koſten⸗ berechnungen aufgeſtellt worden ſind und ſich eine erhebliche Ver⸗ teuerung herausgeſtellt hat, wurde mit der Neckarbaudirektion die Koſtenverteilung dahin neu geregelt, daß von den Baukoſten, die den Erſatz des Grabens durch einen geſchloſſenen Kanal von 1,50 Meter betreffen, 4 von dem Kanalunternehmen und von der Stadt getragen werden ſollen. Auf Grund der neuen Voranſchläge, die bereits ein vorliegendes Angebot und die bis zur Bauausführung noch zu erwartenden Lohn⸗ und Bauſtoffpreiserhöhungen berück⸗ ſichtigen, belaufen ſich die Koſten auf 220 000., von welchen 55 000 Mark die Stadt betreffen und von denen 20 000 M. unterm 29. April 1921 vom Bürgerausſchuß genehmigt ſind. Es bleiben hiernach für dieſen Teil der geplanten Arbeiten 35 000 M. noch zu bewilligen. 2. Der Kuhweidegraben durchzieht ein nicht eingedeichtes Nie⸗ derungsgelände, welches jetzt bei höheren Waſſerſtänden vom Fluß her überſchwemmt wird. Rach Erbauung des Neckarkanals wird dieſes Gelände vor Hochwaſſer geſchützt ſein. Mit dieſem Vorteil für das geſamte ſtädtiſche Gelände rechts des Neckars wird aber der Nachteil verbunden ſein, daß ſich bei Rückſtau im Schmutzwaſſer⸗ graben die Ueberflutung des angrenzenden ſtädtiſchen Geländes um ſo unangenehmer bemerkbar macht. Es wird daher das Vedürfnis entſtehen, das Kanalwaſſer aus dem Schmutzwaſſergraben durch künſtliche Hebung in den Fluß zu ſchaffen. Es iſt deshalb bei der Umgeſtaltung des Grabens ein Schacht zur Aufnahme einer Pumpe vorgeſehen, der in den Streifen zwiſchen Hochwaſſerdamm und Neckarkanal zu liegen kommt, nachträglich nur unter beſonderen Schwierigkeiten und Koſten ausgeführt werden könnte und daher zugleich mit der Grabenverlegung jetzt ſchon zweckmäßigerweiſe aus⸗ geführt werden muß. Die Koſten hierfür, die auf die Stadtgemeinde entfallen, betragen 33 000 M. 3. Da der Erſatzkanal nicht mit dem Zug des Grabens überein⸗ ſtimmt, muß auch ein Stück der Zulaufſtrecke verlegt werden. Die Koſten hierfür ſind unter den oben ermittelten 220 000 M. bereits enthalten. Es erſcheint abee jetzt ſchon geboten, dieſen Graben im Hinblick auf das vergrößerte Kanalprofil entſprechend zu erweitern. Wenn auch das Bedürfnis dazu erſt ſpäter gegeben ſein wird, ſo würde doch die Ausführung der Arbeit im Zuſammenhang mit der jetzt ſchon unbedingt notwendigen Umgeſtaltung eine weſentliche Erſparnis für ſpäter bedeuten Die Koſten für die Arbeit belaufen ſich ſetzt nur etwa auf 20 000 M. Obige Koſten entſprechen gegenwärtigen Verhältniſſen. Erhöh⸗ ungen infolge Steigerung der Preiſe und der Löhne ſind möglich. In dieſem Falle würde dem Bürgerausſchuſſe von Ueberſchreitungen Kenntnis gegeben werden. Die Polizeikontrolle in den Mannheimer Hokels. Ein. Pger Leſer der Wochenſchrift„Das Hotel“ ſandte die von uns in Nr. 23 unterm Strich e ee„Mannheimer Fulda⸗ Anekdote“ mit der Bitte ein, die in Mannheim beſtehenden, in dem Stimmungsbildchen geſchilderten Zuſtände mit beißender JIronie zu geißeln. Das iſt aber, ſo bemerkt hierzu die Schriftleitung, garnicht nötig, denn Jronie bezw. Satire, die ſeden anderen Sterblichen— bloß keine deutſche Behörde— moraliſch totſchlagen würde, llegt ſchon zur Genüge in der Schilderung des Fuldaſchen Erlebniſſes. Unſer Gewährsmann, der die Verhältniſſe gründlich kennt, liefert dazu die etwa noch nötigen Erläuterungen in ſo treffender Weiſe, daß wir be⸗ ſcheiden zurücktreten und dem Mannheimer Herrn das Wort erteilen können. Er ſchreibt: Hier hat ſich, aus der Kriegszeit herrührend, in der man poli⸗ zeilich nach Spionen und Deſerteuren ſuchte und auch Zugskontroꝛ⸗ len vornahm, die alltägliche polizeiliche Hotelreviſion, die in aller Herrgottsfrühe ſtattfindet, erhalten. Der Artikel des„Mannheimer Generalanzeigers“ nimmt in ironiſchem Sinne Bezug hierauf, doch iſt für uns die Sache abſolut nicht zum Lachen. Es iſt einfach un⸗ erhört, daß man in einem anſtändig geführten Hotel die Gäſte der⸗ artig kontrolliert. Der Mannheimer Gewährsmann geht auf die Art der Kontrolle näher ein und bemerkt, daß mit beſonderer Vorliebe Doppelzimmer kontrolliert und einzelne Damen gefragt werden, warum ſie hier an⸗ weſend ſind und warum ſie im Hotel wohnen, ſodaß es einer ſolchen alleinſtehenden Dame unter Umſtänden wie Lohengrin ergehen kann, wenn ſie auf die Frage:„woher ſie kam der Fahrt und wie ihr Nam' und Art“ keine der Poitze genügend erſcheinende Antwort zu geben vermag. Der Mannheimer Gewährsmann ſchließt, ſo bemerkt die Schriftleitung der Fachzeitſchrift, ſeinen Brief in begreiflicher Erre⸗ gung mit der Bemerkung, wir— gemeint ſind die Hotelbeſitzer— immer mehr unter die polizelliche Fuchtel kommen. Er erinnert dabei nicht ganz mit Unrecht an das ſattſam bekannte Geſetz zum Schutze der weiblichen Angeſtellten in Hotels und Gaſtwirtſchaften. Daß dies in einem Staate paſſiert, der ſich„freie“ Republik nennt, erſcheint dem Mannheimer Herrn beſonders geißelnswert. Er hat Recht. Tatſäch⸗ lich hat uns die Nevelution einen„Geiſt“ beſchert, der weit entfernt iſt von der Freiheit, die Schenkendorf meinte, als er ſein berühmtes Lied ſang. Auf ſeden Fall iſt die Mahnung an die Behörden von Mannheim— und wo etwa ähnliche Kontrollmaßnahmen noch üblich ſein ſollten— berechtigt, daß es allerhöchſte Zeit iſt, mit dieſen Erin⸗ nerungen an die Kriegszeit aufzuräumen. Die Hotelfremden müſſen den Polizeibehörden bekanntlich gemeldet werden. Meint die Polizei, ſich dieſen oder jenen Fremden etwas genauer anſehen zu ſollen, ſo kann ſie dies auf einem minder anſtößigen, Unſchuldige nicht beläſti⸗ gendem Wege. Eine heute noch wie in der Kriegszeit ausgeübte Kon⸗ trolle in den Hotels zu früher Morgenſtunde iſt tatſächlich eines „freien“ Volkes unwürdig. Bei einer in angemeſſener und niemano beläſtigenden Form vorgenommenen Rückfrage wird die Polizei auch die katkräftige Unterſtützung eines ſeden Hoteliers finden. ſteht der 50. Todestag Grillparzers(21. Januar) im Kalender des Jahres 1922. Nur eine einzige Bühne Berlins, das Steglitzer Schloßparktheater, wollte des deutſchen Dichterfürſten gedenken, und auch dieſes wurde durch Umſtände genötigt, die Aufführung von „Hero und Leander“ zu verſchieben. 3 iſt eine ziemlich ſkandalöſe deutſche Selbſtvergeſſenheit, iſt ein Geſchwür der gouvernementalen Bergiftung reichsdeutſcher Welt⸗ und Lebensanſchauung(Grillparzer war ſa„Oeſterreicher“!), erklärt ſich aber auch ſchlicht und würdig aus dem raſenden Geſchäftsbetrieb der Berliner Bühnen, denen zur Be⸗ ſinnung auf die deutſche Literatur keine Zeit bleibt. Die des Deutſchen Theaters hinkte dem Geburtstag um einige Tage nach. Dafür eilte das Koſtüm dieſes „Tartuffe“ dem Urbild um zweihundertfünfzig Jahre voraus. Die Perſonen des Zeitſpiegels von 1667 erſchienen im Modeſchnitt von 1922, ſie fuhren im Auto an und rauchten Zigaretten. Eine klägliche Originalität des Regiſſeurs Jwan Schmith, die noch dazu das Pech hat, nicht originell zu ſein! Denn in ſeinen Hamburger Kam⸗ merſpielen ließ Erich Ziegel den Franz Moor mit Smoking und Monokel auftreten, ohne ſich der Offenbachiade bewußt zu ſein, und mit Schaudern erinnern wir uns des„Hamlet“ im Reinhardt'ſchen Sroßen Schauſpielhaus: Ophelia in Lackſchühlein und Florſtrümpf⸗ chen, Polonius als oſtelbiſcher Junker. Wozu die Worte? Dem Regiſſeur war es darum zr tun, anders zu ſein als die anderen! Dieſe Eitelkeit der Regiſſeure iſt heute die ſchlimmſte Kunſtkrankheit der Berliner Bühnen. Dabei hätte ſich das Deutſche Theater ruhi auf ſeine Schauſpieler verlaſſen dürfen, um emporzuragen. Ernſt Klöpfer war trotz allem der zeitloſe Tartuffe, von einer Komik, die ins Dämoniſche wuchs, Gülſtorff ein ſehr lächerlicher Orgon, aus deſſen Antlitz uns mit einem Mal der Menſchheit ganzer Jam⸗ mer entgegenſah. Hermann Kienzl. Düſſeldorfer Theater. Einen beachtenswerten Schauſpielabend bot das Stadttheater durch die Aufführung von„Der Wettlauf mit dem Schatten“ von Wilhelm v. Scholz und„Die Kuliſſen der Seele von dem ruſſiſchen Expreſſioniſten Nikola Nikolaſewitſch Evrelnofſ. Es war zwei⸗ ſoslos ein eigenartiger, nicht unglücklicher Gedanke, Scholzens in die Welt des Mediums hinweiſendes Schauſpiel mit des jungen Nuſſen pfocholoaiſch orientierter trasiſchen Groteske zuſammen zur Auffün⸗ runs zu bringen. Was die Aufführung aber weiterhin ſo erfreulich matte, war die Tatſache, daß ſie bei beiden Stücken durchaus ein⸗ wardrei war. Zweſfellos baben die Spielleiter(Hans Denninger für das erſte, Dr. Friedrich Sebrecht für das zweite Stück) Tempo und Stärke der Wiedergabe auf das beſte abgeſtimmt. Die Bühnen⸗ bilder, vor allem das von Walter von Wecus fſür„Die Kuliſſen der Seele“ geſchaffene, waren in glücklichſter Weiſe dem Wollen der Im„Wettlauf war das Spiel der Trüger der Fremder(Ferdinand Claſſen) hervorragend aufeinander geſtimmt und von ſtärkſter Intenſität.— Ferdinand Claſſen ſei dann noch als „Das erſte Ich(Verſtand)“ in der ruſſiſchen Groteske hervorgehoben. Die vom Intendanten Dr. Becker geplanten Neueinſtudierungen und Neuinſzenierungen der Wagneropern 99 5— mit einer Tann⸗ häuſeraufführung einen verheißungsvollen Anfang. Die Abkehr von der Tradition war ſchon durch die Benutzung der Pariſer Be⸗ arbeitung angezeigt. Die Spielleitung hatte für eine faſt vollendete Wiedergabe geſorgt. Bühnenbilder von Harmonie und Monumentalität, das beſeelkte Spiel des Orcheſters unter Tiſſors Führung ſchufen im Verein mit glanzvollen Einzelleiſtungen eine Aufführung, die einen tiefen Eindruck hinterließ. Löltgens Tann⸗ häuſer war unübertrefflich— dieſe Wertung wähle ich mit voller Abſicht—, Frau Schäzendorf⸗Körners Eliſa 5 tief und groß im Spiel, geſanglich vorzügnch. Auch Margarete Zieglers Venus war eine bedeutende Leiſtung. Der ſtarke Beifall war wohlverdient. Dr. Karl Lehmann. * OZur Düſſeldorſer Schauſpielhansfrage. Es ſcheint ſo gut wie ſicher zu ſein, daß die verantwortlichen Stellen das Schauſpielhaus unter der Direktion Dumont⸗Lindemann aufgegeben haben. Immer⸗ manns ickſal wiederholt ſich bei dieſem Künſtlerpaar, dem Düſſel⸗ dorf, wie Wilhelm Schmidtbonn in ſeinem Werberuf: Für Louiſe Dumont mit Recht ſagt, es verdankt, daß man den Namen Düſſeldorf nicht mehr nennen kann, ohne an dieſes Haus zu denken. Daß man den Namen Düſſeldorf dreitauſendmal öfter als früher nennt. Daß man wieder von einer Düſſeldorfer Kunſt ſpricht.„Die Kunſtſtadt am Rheine zeigt ſich in einem entſcheidenden Augenblicke beſchämend kHlein. Ein letzter Verſuch über die kritiſche Zeit hinwegzukommen, wird nun von den Künſtlern des Schauſpielhauſes ſelbſt gemacht. Sie baben ſich zum Teile zuſammengeſchloſſen, um ein„Phantaſtiſches Theater zu eröffnen, das im Schauſpfelhaus einen künſtleriſchen Spielplan von beſonderer Eigenart pflegen will. In Ausſicht genom⸗ menz ſind Werke von Schnitzler, Wedekind, Kokoſchka, Herwarth Welden, Couteline, Scheerbart uſw. Dr. K. L. Runſt und Wiſſen. Natenathenber.„Hoffmanns Erzählungen“, geſtern in die⸗ ſer Spielzeit zum erſtenmale aufgeführt, hatte keine beſonders farke Anziehungskraft ausgenbt; das Haus erſchien wohl ſehr gut beſucht, war aber tüchtig„wattiert“. Die Vorſtellung gewann, da Hans Bahling ausgezeichnet disponiert war, und die angeblich nicht bisponierte Frau Eden vorzüglich ſang, an Bedertung. Der Chor neß im erſten Akt manches zu wünſchen Übrig. Handlung: Dr. Martin(Hans Dell), Berta(Dina Jähnert), ein Soweit die kritiſche Auslaſſung der Fachzeitſchrift, die hoffentlich den Stein ins Rollen bringen wird. Auch wir ſtehen auf dem Stand⸗ punkt, daß es ſich bei der vellzeilichen Kontrolle der Hotels um ein recht übles Ueberbleibſel aus der Kriegszeit handelt, das ſchon längſt beſeitigt wäre, wenn man ſich in der Oeſſentlichkeit mehr damit be⸗ ſchäftigt hätte. Aber ſo iſt der Reiſende: er ſchimpft, wenn er au dieſe Weiſe beläſtigt wird, mordsmäßig, ſetzt das Hotelperſonal vom Inhaber bis zum Stiefelputzer in Bewegung, aber wenn der erſte Zorn verraucht iſt, zahlt er ſeine Rechnung, verduftet und ſchimpft in einer andern Stadt über das rückſtändige Mannheim. Bei dieſer Ge⸗ legenheit wird dann alles in einen Topf geworfen, verallgemeine und das ganze Gemeinweſen herabgeſetzt. Wir freuen uns deshalb, daß das„Stimmungsbildchen unterm Strich“ die Veranlaſſung gege⸗ ben hat, die beſchämende Fremdenkontrolle in Mannheim einmal mi aller Offenheit zu kritiſieren. Wir geben uns der zuverſichtlichen Hoff⸗ nung hin, daß ſich recht bald der„Zopfabſchneider“ einſtellt, der mit einem energiſchen Schnitt den alten Zopf beſeitigt. Wir haben alle Veranlaſſung, dafür zu ſorgen, daß die Reiſenden, die Mannheim aufſuchen, nur gute Eindrücke von hier mit fortnehmen. Die Polizei⸗ behörde iſt dazu berufen, dabei tatkräftig mitzuwirken und ſelbſt au dem ſchnellſten Wege dafür zu ſorgen, daß die Mannheimer Hotel⸗ kontrolle zum mindeſten moderniſiert wird, wenn man höheren Orts glaubt, ſie nicht völlig entbehren zu können. Sch. »Jum Tode des Payſtes. Feierliches Trauergeläute erinnert ſeit Montag in den Mittagsſtunden die Mannheimer daran, da das Oberhaupt der katholiſchen Chriſtenheit in Rom verſchieden iſt. Auch in unſerer Stadt wird es Viele geben, die ſich, wenn den tiefen Baß der Karl Theodorglocke der Jeſuitenkirche die helleren Stimmen der Glocken der anderen katholiſchen Kirchen ein⸗ fallen, in die ſchwere Kriegszeit zurückverſetzen, in der der Ver⸗ blichene ſich mit großem Nachdruck für die Linderung des Loſes der Kriegsgefangenen eingeſetzt hat. Mancher, der heute noch unter uns weilt, wurde ſchon längſt in fremder Erde ruhen, wenn er nicht als verwundeter und kranker Mann aus dem franzöſiſchen Gefangenenlager in die liebevolle Obhut der Schweizer Bevölkerung genommen worden wäre. Auch in dieſer Beziehung hat Bene? dikt XV. ſeinen großen Einfluß mit viel Erfolg eingeſetzt. Des⸗ halb nehmen auch die Nichtkatholiken an dem Hinſcheiden des Ober⸗ hirten der katholiſchen Kirche herzlichen Anteil. Erzbiſchof Dr. Carl tag in allen katholiſchen Kirchen von der Kanzel(ſtatt der Predi zu verleſen iſt. Das Hirtenſchreiben wirft einen Rückblick auf ſiebenzährige Papſtzeit Benedikts XV. und berührt dabei beſon⸗ ders die ſich auf Deutſchland erſtreckende Liebestätigkeit des verſtor⸗ benen Papſtes. Sodann hat der Erzbiſchof angeordnet, daß in den nächſten drei Tagen das Trauergeläute mit allen Glocken mitta 12 Uhr in drei Abſätzen zu läuten iſt. Am Montag werden allen Pfarrkirchen die feierlichen Exequien(Seelenamt, Abſolutton ad tumbam) gehalten, nachdem am Vorabend mit allen Glocken Trauerfeier angekündigt worden iſt. Die Katholiken ſind zum Gebel für den Papſt Benedikt XV. aufzufordern. Jeder Prleſter hat für den verſtorbenen Papft eine hl. Meſſe aufzuopfern. Ferner iſt ee der Pfarrmeſſe für eine gute und baldige Papſtwahl zu eten. 8 Brotpreiserhöhung. Infolge weiterer Steigerung aller Ge⸗ ſchäftsunkoſten hat das Miniſterium des Innern den Preis für da⸗ markenpflichtige Brot zu 1500 Gramm nunmehr auf.90 4 berechnet; der bisherige Preis betrug.60. Auf die Bekanm⸗ machung im Anzeigenteil wird hingewieſen. Bei einem Weltbewerb unter den in der Provinz Hannover, in Bremen und Hamburg anſäſſigen Architekten zur Erlangung von Entwürfen für ein Kreiskrankenhaus in Zeven wurde die Arbeit des Architekten F. W. Schick, Hannover, eines geborenen Mann? heimers, mit dem 1 Preis ausgezeichnet und ihm die Aus“ führung übertragen. Herr Architekt Schick hat ſich auch ſchon ver⸗ ſchiedene Male in ſeiner Heimatſtadt betätigt; ſeine letzte Arbent war der wohlgelungene Umbau des Geſchäftshauſes der Sophie Link, F 1, 1 ONB. Landesverräter. Vor einigen Monaten wurden nach einem Eiſenbahntransport mehrere Pakete ESiſenbahnbrücken bücher vermißt, die für die Eiſenbahnbehörde einen außel⸗ ordentlichen Wert darſtellten. Die Bücher wurden dann für ei halbe Million Mark in Mannheim und in Darmſtadt Ausländern zum Kauf angeboten. Die Eiſenbahnkriminalpolizei hat nun die an dem Vorfall betefligten Perſonen feſtgenommen und ſoll gegen ſie vor dem Neichsgericht wegen Landesverrats delt werden. veranſtaltungen. Theaternachricht. In der morgigen Aufführung von„Min n a von Barnhelm“ ſpielt Fridel Mumme vom Schauſpielhaus in H die Rolle der„Minna“ als Gaſt auf Auſtellung. Erſatz fürr Lore B Die Aufführung von„Cavalleria ruſticana“, und„Der Bajcrzo“ im Theater am Samstag, den 28. Januar, fällt aus. G. broſeſtor e. Peus, Norlstadhe, wird am 27, anuar, ſür Mitglieder der Sternwarte einen Vortrag mit Lichtbifdern über Thema:„Mithraismus u. Chriſtentum im Lichte des Sternhimmels“ halten —, G 1öòͤ 2 a u? wird ſammetweich, zart, roſig 2 äteeeen we Myrrholin- Geiſ elaſtiſch bei täglichem 2 Ehrung eines alten Gelehrten. Wilhelm Brambach, 5 Altmeiſter des deutſchen Bibliothekweſens zum 80. Geburtstag 1 ſein Schüler und zweiter Nachfolger in der Direktlon der badiſ Candesbiblothet Zu Kartsruhe, rofeſſo, Dr. Th. Tängin, e Feſtſchrift gewidmet. Sie enthält die 1918 zugegangenen Bruchſtü 11 einer Pergamenthandſchrift des 14. Jahrhunderts mit mittelhochde ſchen Verſen. Dieſe werden als Teile einer alemanniſchen Fa r. des Buches der Märtyrer feſtgeſtellt. Die Bruchſtücke ſind vo 9 Herausgeber eigenhändig in Steindruck abgeſchrieben. Die Widmune und die kurz aßte Beſchreibung der Handſchrift ſind in Egenolftghe von der Hoſtußereſ Fr. Gutſch auf Büttenpapier gedruckt. Schrift iſt ein Privatdruck in ſehr kleiner Auflage. 900 Das Parthenon in Gefahr. Nach Meldungen aus Athen in dortigen Architekten⸗ und Kunſtkreiſen eine Nachricht über er⸗ plante Herſtellungsarbeiten am Parthenon unliebſames Aufſehen regt. Biszer waren Ausbeſſerungsarbeiten am Parthenon, am theion und an den Propyläen unter der Leitung des Chefs de teilung zur Erhaltung von Kunſtdenkmälern im Kultusminiſte mit allgemeiner Anerkennung erfolgreich durchgeführt worden. ul⸗ Ballanos hatte ſehr vernünftigerweiſe den Sachverſtändigenrat de iſt ſcher, britiſcher und amerikaniſcher Autoritäten eingeholt. Nun auf der Nordſeite des Porthenon ein Gerüſt errichtet worden unno⸗ ſoll mit der Wiederaufrichtung der gefallenen Säuten und Archii, ven begonnen werden. Statt aber, wie bisher die fehlenden Macg teile auch durch Marmorblöcke zu erſetzen, wird jetzt beabſichtigt, chen und Zement dafür zu verwenden und die Benutzung eines ol 0 zweifelhaften Erſatzes wird als unwürdig und gefährlich Schärfſte bekämpft. Die Babys. In der„Weſtdeutſchen Wochenſchrift“ wird 8* Aufſatz eines Achtjährigen über die Babys wiedergegeben:»per Babys ſind die kleinſten Menſchen, die es gibt“ ſo läßt ſi oiele jagendliche Schriftſteller hören.„In unſerer Straße ſind ſehr kom⸗ Babys In jedes Haus eins und jetzt, wenn der Sonn ſcheint 8, men alle auf die Straß und da ſieht man erſt, wie viele da ſind. das manchen Babywagen ſitzen zwei, eins mit den Kopp hin un 1 andere mit den Kopp her— dieſe heißt man Zwillinge und ſeh zunlich daß wenn man eins ſieht, meint man es iſt das andere. ber Dabys ſind ſehr lieb und gut, wenn ſie ſchlafen. Wenn man ſie mas wacht ede, ße bei der Nacht aufwecken, kaun ſchreien ſie und ſic⸗ muß wit ihnen bin und hergeten und ſie ſchütteln, und zu ihnen gen.* man ſie aber nicht ſchreien laßt, dann ſchreien ſie abet mehr. Jeber war einmal ein Baby. Großrapa auch, er hat damals nicht ſo ausgeſahen wie jetzt. Keine Haare hat er ſchon g aber weißen Bart nickt, ſo ſagt meine Mama, die i ekaut hat Die Babys ham keine Zähne und Neund wie den Daum.“ rium chs ande hat ein Hirtenſchreiben erlaſſen, das am kommenden Sonn“ damele i r* 17 —— ——— *432488 2 243 Kr A44882 14448 4 W s Ra e 3 — 8 * 3 l 22 Werden, allerhöchſtens glaubt man 250 000 Mark rechnen zu müſſen. mmtwoch. den 25. Jannar 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) 5. Seile. Nr. 41. Corry Rera wird mit ihren ihrem modernen Liederabend am Fennersigg. den 26. Januar ihr Gaſiſpiel beenden. Die Vortragsfolge ingt Lieder von Brahms, Hugo Wolf, Guſtavr Mahler und Mark Lothar. Proſeſſor Marcell Salzer gibt heute und morgen im Verſammlungs⸗ ſaale Reſengarten zwei ſeiner berühmten heiteren Abende. Er wird dabei ein Programm bieten, das viel Neues und eine allerbeſte heiterſte usleſe bringt. Ein Abend beim Marcell Salzer bedeutet ſeel he Aufmunte⸗ kung tiefinnerſte Erheiterung. wohltätige Erfriſchung Es wird pünktliches rſcheinen beſonders geraten, da nach dem pünktlichen Beginn der Ver⸗ anſtaltung die Saaltüren geſchloſſen werden. Spielplan des Nationnt-Theaters Neues Thenter Jan. 3 Vorstellung 85 Vorstellung 8 — 25, M. 27 8 Der Waffenschmied 7 4. Volktsvorstellung: 55 D 28 C Minna von Barnheim 7Potasch n. Perimutter 7½ 1. P. 28 D Fra Diavolo 7 28. S. 28 Urauftührung: 2 Vater und Sohn 7 9. S. 20 A Der Preischütz 6 Der Schwarzkünstler 7½ 30. M Verpfl C. zum Besten der Pensionsanstalt: Das Christelllein 6˙ Rommunale Chronik. *Karlsruhe, 23. Jan. Durch den Neubau von Werkſtätten, Geſchäfts⸗ und Büroräumen können in einer großen Anzahl von Fällen Familien⸗ wohnungen, die bisher für Geſchäfts⸗ und Bürozwecke verwendet worden nd, freigemacht und ihrem urſprünglichen Zweck wieder zugeführt werden. Stadtrat erörterte in eingehender Ausſprache die Frage, ob in llichen Fällen eine Unterſtützung zur Durchführung ſolcher Neubauten in Asſicht geſtellt werden kann. Die Frage wurde grundſätzlich bejaht. Die Höbe des Zuſchuſſes wird je nach Sachlage verſchieden, jedoch auf alle Fälle kiedriger zu bemeſſen ſein, als der für Wohnungsneubauten in Frage 0 e Normalzuſchuß. Eine Schwierigkeit für die Gewährung der Zu⸗ ſſe beſteht zurzeit noch inſoweit, als im Wohnabgabegeſetz eine Gruadlage für ihre Beſtreitung aus Wohnabgabemitteln nicht gegeben iſt. Es werden erüber mit den zuſtändigen Stellen des Landes und des Reiches noch erhandlungen zu führen ſein. Tu. Freiburg, 23. Jan. Durch Tauſch iſt li Funkerkaſerne, die bisher ekommen. Als Tauſchobjekt wurde die an den einſtigen Exerzierplatz an⸗ Aiaute Fliegerkaſerne an das Reich abgetreten. Die Stadt muß noch als ufgeld eine Nachzahlung von 100 000 Marl leiſten. Die Funkerkaſerne bird zu Wohnungen ausgebaut. f Tu. neberlingen, 23. Jan. Im Anſchluß an die letzte Bürgerausſchuß⸗ itung, in der es zu einem ſchweren Konflikt zwiſchen dem Bürger⸗ mefſter und der ſozialdemokratiſchen Fraktien kam, hlelt die Zentrumspartei Sitzung ab, in der ſie beſchloß, deim Bezirksamt den Antrag zu ſeellen, Gemeinderat Müäller ein Diſziplinarverfahren m. Aus dem Lande. Die Koſten des Prozeſſes Siefert. &Heſdelberg, 24. Jan(Eigener Drahtbericht.) Zum Fall⸗ Fetert hört man nachträglich von unterrichteter Seite, daß die oſten des Prozeſſes auf ungeſähr 200 000 Mark geſchätzt die Stadt in den Beſitz der dem Reichsfiskus gehörte, aue Feſtſtellungen ſind zur Zeit noch nicht möglich. Schwerer Brandfall. Singen a.., 24. Jan Am Samstag abend iſt in Völkers⸗ der umfangreiche Schuppen der Fabrikanten Brink bis auf Grund niedergebrannt. Im Schuppen lagerten für etwa is 5 Millonen Mark Baumwolle, ferner Holz, Heu ſted. Stroh. Es konnte nur wenig gerettet werden. Die Ent⸗ ehungsurſache iſt unbekannt. Man vermutet Brandſtiftung. * ):( Eppingen, 24. Jan. Bei der Bürgermeiſterwahl burde der ſeitherige Bürgermeiſter Wirth nahezu einſtimmig wieder gewählt. D geddesheim, 25. Jan. Ein in den 50er Jahren ſtehender 7 nied ſtürzte in angetrunkenem Zuſtande ſo unglücklich von der diapdez daß er das Bewußtſein verlor und bis jetzt nicht wieder er⸗ t. Anſcheinend hat der Verunglückte einen ſchweren Schädelbruch avongetragen. wurde) Menzingen b. Bruchſal, 25. Jan. In der vergangenen Woche ta de den hieſigen Tabakpflänzern der Erlös ihrer ver⸗ uften Ware mit über 500 000 M. ausbezahlt. Der Höchſtbetrag, n dabei ein Pflanzer erhielt, betrug 25 000 Mark. u. Tu. Ifſezheim b. Naſtatt, 24. Jan. Am Sonntag abend 9 Uhr Ner im Hauſe des Landwirts Anton Schneider ein Ein⸗ der Gdie biſtah! und Raubmordverſuch unternommen. Täter, ein junger Mann im Alter von etwa 20 bis 22 Jahren 9˙0 den 4 b gamens Karl Zembrod aus Pfullendorf ſtieg durch ein kleines Haumerfenſter in das Haus des Schneider und Boß durch den usflur in das Schlafzimmer Der 70jährige Beſitzer Anton dedneider lag ſchon im Bett, war aber noch in wachem Zuſtand, als gab Einbrecher mit der Blendlaterne eintrat und ſofort die Heraus⸗ 8 des Geldes forderte. Der Einbrecher ſchlug dem Landwirt mit onen abgebrochenen Heugabelſtiel auf den Kopf, der Ueberfallene ſwforte aber noch um Hilfe rufen, worauf der Täter entfloh. Die obrrt benachrichtigte Polizei konnte den Täter noch um Mitternacht Bewbaften Der Einbrecher hatte damit gerechnet, daß ſämtliche kelnadner des Hauſes an einer Feſtlichkeit des Militärverein⸗ ahmen, was auch der Fall war. Nur der bejahrte Schneider zu Hauſe geblieben. den A eahr, 25. Jan. Am hellichten Tage drang ein Räuber in 150 Jiſchbauernhof ein und erzwang ſich mit vorgehaltenem Revolver ſlah 5 e einer allein im Hauſe weilenden kranken Frau äuber. derßsſengen. 25. Jan. Um der Preistreibereibei Holz⸗ gen ö. eigerungen entgegen zu wirken, hat da⸗ Forſtamt Säckin⸗ nicht eſchloſſen, bei Holzverſteigerungen Holzhändler als Steigerer zuzulaſſen Aus der Pfalz. Perſonalveründerungen im pfälziſchen Slaalsdienſt: burdns. München, 20. Jan. Landesfinanzamt Würz⸗ dom Vom Reichsminiſterium der Finanzen wurden mit Wirkung reid Oktober 1921 zu Steuerinſpektoren ernannt die Oberſteuer⸗ Hinfee Julius Weber beim Finanzamt Lauterecken, Johann atoh vdom Finanzamt Kandel, beim Finanzamt Frankenthal. ing Ben beim Finanzamt Landſtuhl, Ludwig Hetz beim Keamt Kirchheimbolanden, Franz Kaver Koſch vom oben, beim Finanzamt Anton Roos beim heim, demi Neuſtadt a.., Karl Neu 9— d beim Finanzamt Dürk⸗ „Flren ranz Fauſtmann vom Finanzamt Ludwighafen bem Lanzaßamt Wuürzburg, Heinrich Hoffmann beim Finanzamt Schna(Pfalg), Karl Adam beim Finanzaum Grünſtadt, riedrich A vom Finanzamt Kirchheimbolanden beim Finanzamt maſche(Pfalz Wilheln Stauffert vom Imanzamt ber · m beim Finanzamt Dahn, Joſef Diel beim Finanzamt Pir⸗ ans Wagner beim Finanzamt Landſtuhl, Ludwig ürzburna hen von der Kreikaſſe Speyer beim Landesfinanzamt vom 1 85 Abteilung 1 Zweigſtelle Pfalz in Speyer. Mit Wirkung die S ktober 1921 an wurden zu Oberſteuerinſpektoren ernannt Nlen Adet ektoren: Karl Frohn beim Finanzamt Ludwigs⸗ 2 0 öckel bei der Kreiskaſſe Speyer, Landesfinanzamt v Nülrek in Abteilungsſtelle Beſitz und Verkehrsſteuer, Zweigſtelle * Speyer, Auguſt Haus beim Finanzamt fen, elker beim Faroen Neuſtadt a.., Guſtav Wi[ing ent Kandel beim Finenzamt Pirmaſens, ilyelm baim Itnanzamt Kaiſerslautern, drich Bachmann Zweſbrücken, Georg 8 en beim feing Annweller, Seorg Raier vom beim Fmanzamt Lauterecken.— Ernannt Haſſiſtenten wit Wirkung vom 1. April 1922 an der Ahen Fran Claus in dandeu. dom 16, Aprit 1921 Bublz in Landau. Der Jonbetriebsaſſiſtent Gg. Engel⸗ Logaßiſtenten iin wird mit Wirkung vom 1. ber 1921 emten in Ludwigshafen ernaunt. Dor Jollbotriebs⸗ Or nReider vom Finanz⸗ Warst Johann Burlett in Schweighofen wird mit Wirkung vom 1. März 1921 an zum Zollaſſiſtenten im Bezirk des Hauptzollamtes Landau(Pfalz) ernannt. Tagung des Pfälziſchen Berkehrsverbandes. ONB. Neuſtadt a.., 23. Jan. Unter dem Vorſitz von Juſtiz⸗ rat Dr. Lichtenberger fand hier eine Tagung des pfäl⸗ iſchen Verkehrsverbandes ſtatt. Erſchienen waren ertreter der Städte der Pfalz, ſowie Vertreter der Eiſenbahn⸗ und Poſtdirektion Oberpoſtrat Klein erſtattete den Jahresbericht. Es iſt im vergangenen Jahre gelungen, neue Verkehrsverbeſſerungen zu erreichen, doch konnten nicht alle Wünſche erfüllt werden. An⸗ muß werden eine Verbeſſerung der Verbindung mit zayern, Einführung beſchleunigter Perſonenzüge nach München. Zu einer Reiſe von Ludwigshafen nach München brauche man 3. Zt. 18 Stunden. Weiter wird Vermehrung der Sonntagsfahr⸗ karten insbeſondere für die Weſtpfalz, Ausgabe von Sonntags⸗ fahrkarten von Karlsruhe nach Neuſtadt und Bergzabern. Ausbau des Ortsverkehrs der Großſtädte mit verbilligten Tarifen zur Er⸗ leichterung des Arbeiterverkehrs verlangt. Die Weſtpfalz fordert eine beſſere Briefverbindung mit der Vorderpfalz. der Weſtpfalz verlangt mehr Rückſichtnahme auf ihre Wünſche im Hinblick auf die Saarland⸗ und Zollgrenze. Auf die politiſche Stim⸗ mung der Pfälzer müſſe mehr Rückſicht genommen werden. Die Neuſtadter und Grünſtadter Eiſenbahnwünſche bezüglich beſſerer Verbindung beider Städte wurden als berechtigt anerkannt. Be⸗ züglich Verbeſſerung der Poſtverbindung konnten nicht alle ange⸗ ſtrebten Poſtautovervindungen erreicht werden infolge Mangel an Material und Perſonal. Die von der Induſtrie verlangte Zuſtellung der Poſt an den Sonntagen konnte infolge Widerſtands des Per⸗ nicht erreicht werden. Es wurde dies für Bayern als tief edauerlich und rückſchrittlich bezeichnet. Die Nichtzuſtellung der Poſt an Sonntagen bedeute für Induſtrie u. Handel Milljonen⸗ verluſte. Es ſoll mit allen Miteln die Sonntagszuſtellung ge⸗ fordert werden, wie dies auch im übrigen deutſchen Reich geſchieht. Ebenſo wird verlangt Ausdehnung des Telephondienſtes bis abends 10 Uhr. Der Jahresbericht des Schatzmeiſters Kohler ergab eine Einnahme von 1866 Mark, eine Einnahme von 1664 Mark und einen Vermögensſtand von 5228 Mark. Bdeauert wurde das ge⸗ ringe Intereſſe vieler Gemeinden und Korporationen an den Be⸗ ſtrebungen des Verbandes. Es ſoll zur Gewinnung neuer Mit⸗ alzeder eine intenſive Propaganda entfaltet werden durch Auszabe eines Jahresberichtes und Erläuterung der Beſtrebungen des Pfül⸗ ziſchen Verkehrsverbandes zur Hebung des Verkehrs. Der Ver⸗ band umfaßt 74 zahlende Mitglieder, u. a Städte, Firmen, Kor⸗ vorstionen und Einzelperſonen. Mit dem Pfälber Waldverein und Pfälziſchen Verſchönerungsverein ſoll ein Abkommen getroffen werden, um in Verkehrsfragen gemeinſam vorzugehen und nicht die Kräfte zu zerſolittern. Der Ausſchuß wurde ermächtigt, die Bei⸗ träge neu feſtzuſetzen und entſprechend zu erhöhen. Zur Beſeitigung der Hotelnot in der Pfalz 2 Schritte unternommen werden. )( Schifferſtadt, 25. Januar. Bürgermeiſter Dr. Braun aus Schifferſtadt, der, wie wir berichteten, in Heidelberg in Haft genom⸗ men worden war, wurde aus dieſer entlaſſen und das Verfahren gegen ihn yach§ 175 wurde mangels Bewelſe eingeſtellt. )(Ftankenthal, 23. Jan. Ein ſeltener Arreſtant wurde ins Unkerſuchungsgefängnis Frankenthal in der Perſon des Gendar⸗ merie⸗Oberwachtmeiſters Weben ous Billigheim eingeliefert, der als Sicherheitskommiſſar nach Oppau abgeſtellt worden war und ſich dort an den Liebesgaben des Hilfswerks vergriffen haben ſoll. Cermersheim, 25. Januar. Ein Opfer ſeines Berufs wurde der ſeit 30 Jahren in der hieſigen Preßhefefabrik beſchäftigte Werkmeiſter Bernhard. Er kam im Betrieb zu Fall und war ſofort dot. Nachbargebiete. sw. Ausrbach, 10. Jan. Das bekannte Gaſthaus zum„Auer⸗ bacher Schloß“ iſt zum Preiſe von 100 000 Mark in anderen Beſitz übergegangen. 5 Stuttgart, 24. Jan. Die Selbſtmordſtatiſtik weiſt hier eine erſchreckende Junahme auf. Wüßrend in den Jahren 1908 bis 1919 durchſchnittlich, 71 Selbſtmorde und 44 Selbſtmord⸗ derſuche feſtgeſtellt wurden, iſt dieſe Zahl im Jahre 1920 auf 92 Selbſtmorde und 43 Selbſtmordverſuche und im Jahre 1921 auf 97 Selbſtmorde und 68 Selbſenordverſuche 14 n. Die Zunahme der Selbſtmorde und Verſuche iſt unzwe auf die auf ung laſtende wirtſchaftliche Not zurückzuführen. Gerichtszeitung. Maunheimer Strafkammer. Eten ſehmäßhllchen Vertrauensbruch beging der Arbetter hilipp De⸗ mayer aus Edigbeim, als er unlängſt nach Verbüßung einer Freiheits⸗ ſtrafe aus dem Landesgefängnis entlaſſen wucde, an einem Mitgeſangenen namens Jakob, den er in der Krankenabteilung kennen gelernt hatte. Er verſprach Jakob, daß er ihm Eſſen beſorgen werde und Jakob 30 als Gegenleiſtung für die Koſten ſeinen Mantel im Werte von Mark. Aber einmal in Freiheit, ließ Domayer nichts mehr von ſich hören. Das Schöffengericht hal den vorbeſtraften Menſchen zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Monaten verurteilt. Die Berufung Domayers gegen dieſes Erkenntnis wird zurückgewieſen. Bäckermeiſter Heinrich Sch, wurde kürzlich Sonntags von einem Wacht⸗ meiſter der Gewerbepolizei beim Backen von Faſtenbretzeln überraſcht und leiſtete ſich dabei eine Beamtenbeleidigung. 7 des Backens zu ver⸗ botener Zeit wurde er vom Schöfſengericht zu 500 M. Geldſtrafe, wegen der Beamtenbeleidigung zu 1 Woche Gefängnis verurteilt. Der Meiſter legte Berufung ein und ſein Verteidiger(.A. Dr. Jordan) wendete be⸗ züglich der Gewerbeübertretung ein, daß die geſetzliche Vorſchrift, die die Arbeit in Bäckereſen zu gewiſſen Stunden und Tagen unterſage, nur zum Schutze von Gehilfen und Lehrlingen erlaſſen ſei, den Meiſtern ſei die Arbeit nicht unterſagt, denn„Meiſter muß ſich immer plagen“. Was die Beleidigung anbelange, ſo möge auf eine Geldſtraſe erkannt werden. Das Gericht ließ die gmerbe e lihe Straſe beſtehen, wandelte aber die Be⸗ ee in eine Gelpſtrafe von 1000 M. oder 1 Woche Gefängnis um. inen Brief mit 22 Dollar, der ffir eine in Mannheim wohnende Ordensſchweſter von jenſeits des Ozeans eingetroffen war, veruntreute der mit ſeiner Beſtellung betraute 24 Jahre alte Poſtaushelfer Oskar ai⸗ ſert aus Straßfurg. Der Schein, den er über die Ablieferung abgab, trug die gefälſchte Unterſchrift des Oberſtaatsanwalts Dapper vom Ausſchuß zur Feſtſtellung von Kriegsſchaden in Elſaß⸗Lothringen. Außerdem hat G. noch drei Pakete mit nach Hauſe genommen, aus denen er ſich zwei Füllfederhalter und Perlmutterknöpfe ancignete. Dem jnngen Manne war onſcheinend ein Verzältnis, zu dem ſich eine Opernſängerin mit hi herab⸗ gelaſſen hatte, zu Kopfe geſtiegen. Der von Rachtsanwalt Dr. Pfeifßen⸗ derger Verteidigte wurde zu einer Geſöngnisſtrafe von 1 Jahre 3 Mouatm ugin geladene Sängerin wurbe nach Schluß der Ver⸗ des Angeklagten auf dem Gange erwartet und mit bedroht. nen naiben Schwindel ſetzte der 20 Jahre alte Kaufmann Karl Amlung aus Ludwigshafen in Szene, um zit einer Stellung zu kommen. Er hatte ſich auf einem Ingenfeurbüro um einen Poſten beworbem und empfahl ſich daun ſelbſt durchs Telephon, indem er ſich als Oeneraldirektor der Auninſabrik ausgab. Auch unterzeichnete er ein Empfehlungeſchreiben an dars Bäro mit dem Namen des Generoldirektors. Es wird auf 800 Mark Geldſtrafe erkannt. Der 18jährige Kaufmannslehrling Emil D. ſtahl auf dem Bürd der Alluntinium-⸗Walzwerke, wo er in der Lehre ſtand, dem Direktor 5000 Mark in Papier und Mark in Gold aus dem Schreibtiſch, einer Stenotppiſtin 130 Mark und dem Prokuriſten den Ehering den dieſer beim Waſchen auf die Seite gelegt hatte. In der Portokaſſe fehlten 552 Mark. Die Firma hätte keine Anzeige erſtattet, wenn der Junge nicht nachträglich ſein bis ins Einzelne genaue Geſtändnis widerrufen hätte. Er hatte Geld für, Spiel und Frauenzimmer gebraucht. Da er cuch heute ſein Geſtändnis beſtritt, lautete das Urteil auf 9 Monate Der 17jährige Banklehrling Ernſt M. unterſchlug in ſeiner Lehrſtelle in einer Veſgn Bank ans der Scklußnsten⸗ und Sempelkaſſe twa 40 00 Mark. Außerdem ſoll er 4900 für ſich behalten haßen, die ihm ſein Bater im Auftraz eines Bekaunten zum Anlauf von Effekten ber⸗ den belte, dech wurbe dieſen Gelb und ein weiterer Bereeg in ſeinem eiktiſch wieder gefunen. Dor gateee Schaden it Lee ee hate Webe bert. r wehe z 4 aeeeen ege er wird jedsch Arasaauſſchttb enheden. Bort.: N. A. Vabaſſen. verurteilt. Die als handlung von Freun S a dem Schwurgericht ſtanden heute die Dona 8. er, der Kunſtnoczer iud Wotograph 1 N Simon den mit 4 Geneſſen. Die Angeklagten haben boi der 1 75 1web Srück 50 Mark⸗Scheine an⸗ Geſeigt mucd Hai awadten cthe 100 Stcck. Wiee man ſich noch erinnern Ein Vertreter. wird, haben die Banknotenfälſcher chre Folſchſtücke in verſchiedenen Orten des Schwarzwaldes vertrieben. Die Hauptangeklagten, die Gebr. Auguſt und Emil Simon und der Koch Argner, wurden zu vier Jahren Gejänenis und 5 Jahren Ehrverkuſt verurteilt, wähvend die übrigen, auch die Ehefrau eines der Angeklagten, längere Gefängnisſtraſen e ten. s Landau, 23. Jan. Zwei Mächfälſcherinnen und ein Milchfälſcher flanden neuerdings vor dem Schöffengericht. Die Laudwirtsehefrau Valentin Lauz aus Niederhochſtadt ſetzte in zwei Fällen 26 und 10 Prozent Waſſer der Much zu und erhielt hiefür 1 Woche Gefängnis und 1000 Mk. Geldſtrafe. Der Ackerer Ludwig Stoll aus Oberhachſtadt ſchüttete ſegar 44 und 30 Prozent zu, um dafüur mit 3 Wochen Gefängnis und 1000 Mk. Geldſtrafe belegt zu werden, während es die Landwirtsehefrau Barbara Sutter aus dem gleichen Ort mit 45 Prozent bewenden ließ und dafür 1 Woche Gefängnis und 200 Mk. Geldſtrafe erhielt. Die Urteile werden zudem auf Koſten der Schuldigen öffentlich bekannt gegeben. Frankfurt a.., 23. Jan. Der Beſitzer eines Kaffeehauſes in der Kafſerſtraße war vom Schöffengericht wegen Preistreiberei zu 5000/ Geldſtrafe verurteilt worden, weil er für Bier übermäßige Preiſe gefordert haben ſollte. In der Berufungsverhandlung vor der Strafkammer machte er geltend, daß es ſich um ein Konzert⸗ kaffee handele das die Gäſte der Muſik zuliebe beſuchten. Die Tages⸗ ſpeſen hätten 1580 Mark, die Einnahmen durchſchnittlich 2700 bis 2800 betragen; der Jahresumſatz habe ſich auf 963 000, der Reingewinn auf 29 000„ belaufen. Die Unkoſten machten 50 bis 55 Prozent des Geſamtumſatzes aus, für die Muſikkanelle habe er allein 248 000 im Jahr verausgabt Wenn er daher Bier, das 200 und 180 ihn das Hektoliter koſtete, für 1100 und 1000 verkauft babe, ſo ſei das nicht zu hoch geweſen. In zehn Jahren habe er für Renovierung und Reparaturen 136 000 aufgewendet, ein Plus für ihn habe ſich aus dem Geſchäftsbetrieb nicht ergeben. Zwei Sach⸗ verftändige bekundeten, daß die Bierpreiſe des Angeklagten den Ver⸗ einbarungen des Kaffeetiervereins Unter Berückſichti⸗ gung aller Umſtände bielt das Gericht den Gewinn für nicht ilber⸗ mäßig und erkannte auf Freiſprechung. Sportliche Rundſchan. Oie Winterſportwoche in Garmiſch-Parienkicchen Die Eislaufmeiſterſchaften. Am Sonntag fielen die erſten En ſcheibungen. Das Wetter war ſehr kalt, auch ber Beſuch gut. Die Organ⸗ſatlon Iteß leider viel zu wunſchen uortg. Die Ueberſicht war ſeyr erſchtoert, da an allen Orten zu gleicher Beit Weltbewerbe ausgetiagen wurden und die Belanntgabe der Reſultate nur ſeyr müngelhaft erfolgte. Die großte Ueverraſchung brachte die Eis⸗ hockeymeiſterſchaft. Am Vormittag ſpielte der Münchener Eislaufverein gegen den.C. Charclottenburg und ſchlug dieſen Mach ausgeglichenem Spiel mii:2(Pauſe:). Am Nachmettag folgte das Engchewungsſpiel zwiſchen dem Berliner Schlittſchuh⸗Elub und den Münchener n. Molander und Dr. Holzboer, die Stützen des Berliner Sturms, lonnten ſich bei den nicht ſehr guten Eisverhaltniſſert garnicht zuſammenfinden. Bei Halbzen ſtand das Spiel 0: 0. ÜUgemein rechnete man bereits mit einer Verlängerung der Spielzeit, als es dem Münchener Stürmer Fiſcher gelang, unhal-bar vier Minuten vor Schluß einzuſenden. So gewannen die Weunchener mit:0 die Meiſterſchaft vor dem Berliner Schlitiſchuh⸗Club und dem Münchener Elslauf⸗Verein. Sahr intereſſant verlieſen die Schnellaufen. deren erſter“ Lauf über 1500 Meter bereits am Samstag ausgetragen war. Den zweiten Lauf über 500 Meter holte ſich der Berliner Merſter Grund in 58,80 Sel. vor Neu⸗ ſtifter(München) 54,44, Müller(Vertm) bs,24 und Freytag(Münche 55,12 Sek. Grund, Müller und Neuſtifter halten bis jetzt gleiche Punk erreicht. Die 5000 Meter mußten die Entſcheidung beingen. Grund ſam in ſeinem Lauf in der Kurve zu Jall und konnte daher nur die zweit Zeit erreichen. Müller brachte den Lauf und damit die Meiſterſchaft an iß. Das Ergebnis der Schnellaufmeiſterſchaſt iſt: 1. Müller rl. Schl. El 5., 2. Grund(Berl. Schl. Cl.) 7., 3. Neuſtifter(Münchener Eisl. B. 8., 4. Freytag(Münch. Eisl..) 8 P. Bei den Kunſtlaufen überraſchte Rittberger, der Verteidiger, trotz ſeines geringen Trainings durch ſein Können. Er lieferte neben eimee guten Schule auch die beſte Kür, ſodaß er vor Vieregg und ſeinem Elud⸗ kameraden Franke einen ſicheren Sieg davontrug. Im einzelnen wurde folgendes Ergebnis bekannt gegeben: 1. Rittberger(Berl. Sch..) 1—98 5, 125,6.; 2. Viereeg(Berl...) Pl.⸗Z. 12, 200,7.; 3. Franke rl. Schl.Cl.) Pl.Z. 14, 193,7.; 4. Schober(Münch. Eisl..) Pl. 19, 177, 7 P.— Bei den Damen ging Frl. Elly Winter zum erſten Male wieder ſeit langer Zeit an den Start. Sie konnte gegen die Verteidigerin des Titels Fr. öfft zu einem, wenn auch nicht leichten Siege gelangen. Das Ergebnis iſt: 1. Frl. E Winter(Berl. Schl El.) Pl. Z. 5, 207,.; 2 rocchöſſt(Berl. Schl. Cl.) Pl. Z. 8, 205,4.; 3. Frl. Böckl(Benk. Eiel.) M. 3. 15, 168.; 4. Frl. Riedel(Berl. Schl. Cl.) Pl. Z. 115, 118,8 Humte.— In der Paarlaufmeiſerſchaft war das bekanite Münchener Paar Behliſch⸗Weiſe volllommen e Das Che⸗ paar Metzner enttäuſchte. Das Reſultat iſt: 1. Behliſch⸗ eiſe (Münch. E..) Pl. Z. 5, 154,5.; 2. Ekepaar Metzner(Berl. Schl. Cl.) Pl. Z. 8, 115.2.; 3. Hoffmann⸗Graul(Berl. Schl. El.) Pl Z. 15, 113 P. — Einige Juniorenweltbewerbe vervollſtändigten das Pro⸗ gramm. Deren Ergebniſſe ſind: Verbandsjuniorſchnellaufen, 1000 Metes (Wanderpreis): 1. Böß(Berl. Schl Cl.).00,4; 2. Vollſtedt(Altona):08.5. — Damen⸗Juniorenkunſtlauſen: 1. Frl. Flebbe B SE) Pl. 3. 7, 111.3.: 2. Fr. Benck(M. E..) Pl. 3. 11 113,5.; 3. Frl. 8 (B...) Pl.Z. 16, 101.; 4. Fr. v. Matzen(.S..) Ni. Z. 1 97,6 P. Herren⸗Juniorkunſtlaufen 1. 2 zig(.E.) Pl. Z. 5, 118.; 2. Jung(8, F..) Pl. Z. 6, 98.8 P. Nagel(Berl. Schl. Cl.) Pl. Z. 17, 90,3.; 4. Riegel(B. S..) Pl. Z 18, 92,1 P. Radſ port. sr. Dobbrack als Berufsſahrer. Der Sieger in der Amateurgruppe des⸗ 8——5 vorjährigen Straßenradrennens, München—Berlim, der Berliner Dobbrock iſt zu den Berufsfahrern übergegangen. Er wird in der kommen⸗ den Saſſon wiederum auf der Landſtraße tätig ſein. Akhlethit. ONB. Der Athletenklub„Kraft⸗Sport Oftersheim“, Mitglied des Deut⸗ ſchen Athletik⸗Sportperbandes 1891 e.., hielt am Sonntag im Falkenſaale zu Schwetzingen einen großen Sportsabend ab, der einen außerordent⸗ lich ſtarken Beſuch hatte. Die Herren Fritz Kurz(Meiſter am Barren, Leipzig 1921) und Peter Kurz zeigten als Reckturner wahre Glanzleiſtungen, auch als Barrenturner leiſteten ſie Außerordentliches. Das Mannheimer Planetentrio Schneider—Kientz—Planſitzer ſetzte mit ſeinen kraftvollen athletiſchen Spielen die Gäſte in gerechtes Erſtaunen. nahm doch Herr Planitzer allein nicht weniger als 755 Pfund auf ſich⸗ Mit großer Spannung wurden die Stemm⸗ und Ringkämpfe erwartet. Leider mußten wegen der fortgeſchrittenen Zeit einzelne Ring⸗ und Boxkämpfe ge⸗ ſtrichen werden. Im Stemmen wurden ſchöne Höchſtleiſtungen erzielt. Herr König⸗Mannheim(Höchſtgewicht) ſtieß einarmig 190 Pfund. Zweitarveig mußte er ſich mit 250 Pfund ne(), da ein höheres Gewicht nicht vorhanden war. Bayerlein⸗Mannheim(Mittelgewicht) brachte es Unt⸗ armig auf 140, 8 auf 190 Pfund, Hei d⸗Plankſtadt(Leichtgewicht) zweiarmig auf Pfund.— Im Ringen ſtanden ſich gegenüber: Bur⸗ kard⸗Oftersheim, Rudolf⸗Mannheim(Bantamgewicht), Uhrig⸗ Ofterszeim, Kühner⸗Relingen,(Federgewicht) und Krauß⸗Oftershein gegen Wein⸗Neulußheim(Leichtgewicht). Alle drei Kämpfe gingen nach 5 Minuten unentſchieden aus. Im Herausforderungsringkampf, dem Qou dos Tages, ſtanden ſich Ph. Heß⸗Oftersheim, 3. Weltmeiſter Wien 1920, als Bertreter des Athletenklubs Mannheim⸗Schwetzingervarſtadt und Vik. iſcher⸗Wien vom Kölner Sportklub. 1. Weltmeiſter Wien 1990, gegen⸗ ber. Fiſcher, der ſich dauernd in der Offenſive befand, konnte jedoch gegen den ihm offenbar überlegenen Gegner nicht aufkommen. Schließlich ging auch dieſer Kampf nach einſtündigem harten Ringen unentſchieden zu Ende. Boxen. Fr. Deneſcher Amatenrboxerſieg in Dänemark. In Aalborg gingen die Münchener Amateurboxer Haymann, Neuner und Hemmrich zum erſten Male in Dänemark in den Ning. Alle drei ſchlugen ſich tapfer. Neuner konute ſogar einen hohen Punktſieg gegen den Dänen Hanſen er⸗ ringen. Nicht ſo glücklich waren die beiden anderen Deutſchen Haymam batte den Zweiten in der Weltmeiſterſchaft, das däniſche Schwergewicht Pezerſen em Gegner, gegen den er knapp nach Punkten unterlag. Das gleiche Schickſal ereilte den ſüddeutſchen Fliegengewichtsmeiſter Hemm⸗ S. n 3. 92 rich den Dänen Karlſen. Die Deutſchen trogen noch auige weitere in Danemark ans. Neues aus aller Welt. — Soerer Autewoben fal. Auf der Lanbſtraße bei Günsbusg Uberſahr aitt Perſonenauto ber interalliierten Ueberwachengskommiſſien Wünchen verſchiedene Kinder, die ihren Schlitten an einen Laſtkraft⸗ ermpahüngt hanten. Dabei wurde ein 13. und ein 12jähriger Junge ſo Verletzt, vaß ſie alsbald ſtarben.—.— 7 3— Vorketzungen. Nerzch Feen ellt, Chauffant vente Gahed tefft. dee Messbese e belgiſcher Obaoſt wund elet briuſcher Maßor. ee, 6. Seile. Nr. 41. 3 0 5— 2 Schwerindustrie u. Weltwirtschaftskrise In der amerikanischen Zeitschrift„Iron Trade Review“ linden wir eine statistische Aufstellung über die Roheisen- und Rohstahlerzeugung aller Industrieländer im Jahre 1921. In Gemeinschaft mit der zahlenmäßigen Angabe der Roh- eisen- und Rohstahlherstellung in den Jahren 1920 und 1913 zeigt dieses Zahlenheer ein deutliches Bild der starken rück- läufigen Bewegung, die in der Schwerindustrie in den letzten 10. Jahren festzustellen war. Aus diesen Zahlen ergibt sich deutlicher noch als aus der wirtschaftspolitisch gerichteten Rede Lloyd Georges in Cannes und seiner Denkschrift, mit der er die internationale Wirtschaftskonferenz in Genua be- Zründet, das ganze Elend in der gesamten Weltwirtschaft. Es sei aus dieser statistischen Aufmachung hervorgehoben, daß England wohl hauptsächlich infolge seiner Bergarbeiter- ausstände in der Roheisenerzeugung von der zweiten an die vierte Stelle der Haupterzeugungsländer und in der Roh- Stahlherstellung an die dritte Stelle rückte. Deutschland, dessen Roheisenerzeugung von 19 Mill. t im Jahre 1913 auf 755 Mill. t im Jahre 1921 zurückging, folgt trotzdem in der Erzeugungsmenge noch unmittelbar nach den Vereinigten Staaten, deren Roheisenproduktion übrigens um die Hälfte seit 1913 zurückgegangen ist, 1920 merkwürdigerweise mehr als 1913 betragen hatte und 1921 nur noch 16,75 Mill. t be- trug. Die gleiche Erscheinung ergibt sich für die Vereinig- ten Staaten auch für Rohstahl, dessen Quantum 1920 ein Drittel höher war als 1913 und 1921 nur noch die Hälfte der 1920 produzierten Menge beträgt, nämlich 20,1 Mill. t. Deuischlands Rohstahlerzeugung hatte 1913 die doppelte Menge betragen wie 1920, in welch letzterem Jahre sie 9 Mil- lionen t betrug. Immerhin hat Deutschland gegenũber dem Jahre 1920 eine Steigerung seiner Rohstahlproduktion um 1 Mill. t zu verzeichnen, ebenso wie auch seine Roheisen- produktion, die gegen das Jahr 1920 ebenfalls um-Mill. t stieg, Wwährend alle anderen Länder, die Vereinigten Staaten und England voran, auch zwischen 1920 und 1921 eine ge- Waltige Senkung ihrer Roheisen- und Rohstahlerzeugung zu verzeichnen haben. Erstaunlich ist, daß auch Frankreich, trotz seines Rückganges in der Produktion, England in der Roheisen- und Rohstahlherstellung überflügelt hat, und bei ihm die rückläufige Bewegung relativ weil geringer ist als bei England, das 1913 10,26 Mill. t Roheisen, 1920 noch 8 Mil- lionen und 1921 nur noch 2,7 Mill. t produzierte. Groß- britannien hatte dagegen in seiner Rohstahlfabrikation von 1913 bis 1920 einen mächtigen Aufschwung genommen— von 7664 000 auf 9 750 000 t—, ging aber 1921 auf 3 700 000 t zu- rück. Wenn man die schweren Klagen in den Vereinigten Staaten von Nordamerika und England über die Arbeits- losigkeit in der Industrie vernimmb, so geben diese Zahlen einen sehr beredten Kommentar hierzu und lassen es deut- lich werden, warum die englische Regierung mit Nach- Aruck auf eine Neuregelung der internationalen Wirtschafts- beziehungen unter Einschluſ von Deutschland und Rufland hindrängt. Ueberzeichnung der Rhein-Main-Donau-Aktien. Die An- meldungen auf Zeichnung der Vorzugsaktien und Obligatio- nen der Rhein-Main-Donau-.-G. gehen in solchem Umfange zu, daß mit einer erheblichen Deberzeichnung gerech- net werden kann. Frachtschiffer-Vereinigung G. m. b.., Duisburg-Ruhr- ort, Die Gesellschaft wurde am 19. Januar d. J. gegründet. Die Gesellschafter werden nunmehr, wie aus der Veröſfeni- lichung im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe ersichtlich, aufgefordert, ihre Geschäftsanteile bis zu einem Viertel ein- zuzahlen. Eisenwerk Kraft. Die Verwaltung beantragt die Er- höhung des Aktienkapitals um 40 auf 62,5 Mill.&. 15 Mill. 4 der jungen Aktien sollen als Vorzugsaktien ausgegeben werden. Buderus'sche Eisenwerke. Wie wir erfahren, ist in der bekannten Anfechtungsklage der Gruppe Karl Später in Koblenz gegen die letzte Kapitalserhöhung bei Buderus eine Einigung erzielt worden, die eine friedliche Beilegung des Konfliktes in Aussicht nehmen läßt. Rheinische.-G. für Braunkohlenbergbau und Brikett- fabrikation. Die Verwaltung teilt mit, daß das Erträgnis der abgelaufenen Monate zufriedenstellend war, sodaß auch auf das erhöhte Aklienkapital mit einer Dividende(i. V. 20%) gerechnet werden kann. Deutsche Bank. Wie in früheren Jahren, veröffentlicht die Deutsche Bank wieder„Graphische Tabellen über die Preisentwicklung wichtiger Rohstoffe“ in den Jahren 1919 bis 1921. Die Tabellen beziehen sich auf Baumwolle, Blei, Gummi, Jute, Kaffee, Kupfer. Mais, Petroleum, Schmalz, Silber, Weizen(Newyork), Zink, Zinn. Neben den Kurven Wird eine Zusammenstellung der höchsten, niedrigsten und let⸗ten Preise eines jeden Monats und der letzten drei Jahre gegeben. Die Tabellen für Baumwolle(Bremen), Elektrolyt- kupfer, Jute, Weizen(Chicago) beginnen erst mit dem Ter- min, von dem ab amtliche Notierungen vorliegen. Börsenberichte. Mannheim, 24. Jan. Die Haltung der heutigen Börse War etwas ruhigér. In Benz-Aktien war Geschäft zu höherem Kurse; Notiz 620 bez. und., ebenso in Dinglersche Maschi- nenfabrik, die zu 639% umgingen. Außerdem gelangten zur Notierung Umsätze in Mannheimer Versicherungs-Aktien zu 2550 A pro Stück und- Frankona zu 1700 A pro Stũck. Nied- riger stellten sich: Westeregeln 2500 B. und Zellstofffabrik Waldhof 840 bez. und G. Rheinische Hypothekenbank, Mannheim. Kurs an der Frankfurter Börse vom 24. Januar. 4% Rheln. Ryp.-Plandbrlefe alte 99.25 bg.J 4% Rh. Hyp.-Komm. unkb. b. 1923 4⁰„ kedd. ab 1921 100.— bg. 4%„ 7 unkb. b. 1924 24 7 kab. ab 1881 101.— 8. 4%„„ 445 45 1351 94.50 58 275˙⁰%„„ verlosbar 85.—U8. 3¼% 8 Obſig. 75.— g. 3%„ vnvlb. cab 1914 kub.) 20.50 bg. Deulsenmarkt Ein Dollar= 210 l. Mannheim, 25. Jan.(.30 vorm.) Im heutigen Frühver- kehr lagen die Kurse im allgemeinen etwas schwächer. Am hiesigen Platze wurden genannt: Holland 7600, Kabel New- Jork 210—212, Schweiz 4080—4090, London 885—895, Paris 1700—1710, Italien 910—920. Newyork, 24. Jan. Der Kurs der Reichsmark notierte bei Börsenschluß mit 0,47 cents 212.76& gegen 0,474 cents 209.45 von gestern. Zübrich.. 23. 24. n Franken) Berlin—— 0.57.57 itallen 1 2e Wien 2„ 2* 90.15.15 Brüussel 39.75 39.90 Prag„½„„„.40 10.05 Kopenhagen J03.— 103.— Holland. 187.50 137.— Stookhoſm 123.25 128.— New Vork 22*.15.14 Christlanla„„„ 80.50 31.— London 21.67 21.68 Haurfenn„ 78.25 77.— Parls 41.50 41.20 Buenos Alres. 772.50 170.— Amsterdam. 23. 24.(in Gulden) Weochsel a. London 11.59 17.38 Weohsel a. Stookhelm. 638.55 63.50 75„ Berlin.44.20 7„ Christlanla 43.— 10 75„ Faris. 22.02 22.17*„ NMew Vork..75.74 „„ Sobwelz 53.565 53.85„»„ Brülssel 21.15 21.27 15„ Wien..06.03 75„ Nadrid 11.20 41.05 „„ Kopenhagen 55.15 55.— 55„ lItallen 11.90 11.95 Kopenhagen. 23. 24. In Kronen) Sfohtw. a. Hamburg.50.40 Siohtw. a. London.05 21.05 „„ Amsterdam 102.25 182.25„ Faris 49.20 40.20 „„ Schwelz. 97.35 97.95„„ Antwerpen 38.65 J8.75 15„ NMew Vork.02.00 5„ Helsingtors.45.45 Stockholm. 23. 24. n Kronen) Slohtw. a. Berlin.05.90 Slohtw. a. London 16.95 16.93 „„ Amsterdam 146.75 146.25„„ Farls. 22.75 82.25 72„ Sohwelz.. 78.25 78.25„»„ Brilssel. 31.50 31.— „„ Washington.02.02„ Helslngfors.65.60 New Lork, 24. Januar(MS) Devleen. 28. 24. Spanien 14.92 15.— Frankrelon.01 6. 14 Sohwoelz 19.40 19.48 Italſen 433.33 Belglen.70.79 England.2.22 Deutschland.47.47 Heuesie Drahiherichie. Würzburg, 25. Jan.(Eig. Drahtb.) Die Stadtverwaltung der Stadt Würzburg beschloß die Ausgabe von 35 Mill. 4 Stadtobligationen zu%. Die Mittel dienen zur Er- Weiterung des städtischen Gaswerks. München, 25. Jan.(Eig. Drahtb.) Die Weinbrennerei vorm. Gebr. Macholl.-G. in München schlägt wieder 15% Dividende auf das erhöhte Aktienkapital vor. PDüsseldorf, 25. Jan.(Eig. Drahtb.) Die Rheinisch- Westfalische Bleihändler-Vereinigung hat den Preis für gewalzte und gepreßte Bleifabrikate, der seit Dezember Lorigen Jahres unverändert geblieben ist, von 2890 auf 3100„ für den Doppelzentner erhöht. Für Messin g8 und Kupferfabrikate sind ebenfalls Erhöhungen Zu erwarten. XBerlin, 25. Jan.(Eig. Drahtb.) Hilfsmanahmen und neue Kapitalserhöhung bei Sarotti. In der gestrigen Auf- sichtsratssitzung der Sarotti.-G. wurde beschlossen: Die Sarotti.-G. erwirbt die Fabrikanlagen der J. P. Groñ .-G. in Berlin, um unter eigener Leitung während der Zeit des Wiederaufbaues der Fabrik den dringendsten Anforde- rungen genügen zu können. Bereits von morgen ab werden diese Anlagen zur Erzeugung der Sarotti-Fabrikate benutzt. Außerdem schweben Verhandlungen zur Miete anderer ge· eigneter, in der Nähe der alten Fabrik gelegenen Fabrik- räume. Um die 12 Mill. Aktien der Groß-Gesellschaft zu er- werben und den Wiederaufbau des ganzen Unternehmens zu erleichtern, soll in einer.-V. der erwaltungsrat ermäch- tigt werden, neue Aktien bis zu 28 Mill.& unter Ausschluß des Bezugsrechts der Aktionäre auszugeben. Berlin, 5. Jan.(Eig. Drahtb.) Deutsche Kaliwerke. Die Verwaltung der Deutschen Kaliwerke beruft eine.-o. .-V. ein, die über die Schaffung von 6% igen Vorzugs- aktien mit einfachem Stimmrecht beschließen soll. Der Zweck, zu dem diese neuen Mittel Verwendung finden sollen, ist bisher nicht bekannt. *Boerlin, 25. Jan.(Eig. Drahtb.) R. Prister.-G. in Berlin. Ueber das abgelaufene Geschäftsjahr wird mitge- teilt, daß das Geschäft sehr lebhaft war und daß noch ein Sehr erheblicher Auftragsbestand vorliege. Das Resultat des Jahres dürfte sehr befriedigend werden, sodaß die Möglich- keit einer mäßigen Dividendenerhöhung(i. V. 10%) besteht. Das Exporigeschäft ist weiter belebl. Waren und Härkie. Vom Chemikalienmarkt. m. Mannheim, 24. Jan. Die Stimmung am Chemikalien- markt hat sich in den letzten acht Tagen wesentlich befestigt und die Preise haben infolge der besseren Nachfrage, her- vorgerufen durch die bevorstehende Erhöhung der Bahn- krachten, eine Steigerung erfahren. Auch die Verschlechte- rung der ausländischen Zahlungsmittel trug zur regeren Kauflust bei. Angeboten war: Chlormagnesium geschmolzen einschl Panpackung mit je 300 kg Inhalt zu 220 4, desgl. kristall. zu 265, Ammoniak Alaunkristallmehl, erstklass. Fabrikat, brutto für netto einschl. Sack zu 590 A, Chrom- alaun krist., handelsübliche Ware, Nelitogewicht, excl. Ver- packung 2000, Alaunkristallmehl Kali fein, erstklassiges Fabrikat in Jutesäcken enthaltend 100 kg brutto für netto einschl. Verpackung 550, desgl. grob zu 540, Brocken- schwefel prima inel. Sackpackung brutto für netto 800 A, Chlorcalcijum, 70—.75%, in Trommeln von ca. 300 kg brutto kür netio einschl. Verpackung 350, Chlorkalium, 51—52½%, brutto für neito incl. 150, Kalisalpeter pulv., dopp. raff., für Genubzwecke ex. Verpackung 1400, kalium permanganat, klein krist., D. A. B. 5, Originaltara, excl. Ver- e e A, Kupfervitriol, 98—99,%, groß krist., handels- übliche Ware, inel. Faßpackung 2100 4. atronsalpeter pulv., dopp. raff., für Genuſlzwecke excl. Verpackun 1200 A1, Polt⸗ asche, 96.—98%, incl. Inhalt ca. 350 kg., 2100&A, (H2 O 2) excl. Verpackung, 85 techn., 400&, 3% med. 425, alles per 100 kg 5 Mannheim. Harz kranz., F/G, in Originalfàsser, Neugewicht, 6% Tara, war zu 1400 und amerikanisches M. in Originaffassern, Neuge- Wieht, 14% Tara, zu 1425 4 die 100 kg ab Lae offeriert. Berllner Produktenmarkxt. Berlin, 24. Jan.(Drahtber.) Infolge der neuerdings am Devisenmarkte schärfer zum Dürchbruch gekommene Steige- rung setzte sich auch am Prodtiktenmarkte die Aufwäris- bewegung der Preise in ziemlich scharfem Tempo fort. Für Weizen bekundeten namentlich die Mühlenwerke Kauflust. Für Roggen hängt die umfangreiche Nachfrage mit Anschaf- lung zur Umlage zusammen. In Gerste sind besonders feine Brauerqualitäten gesucht. In Hafer ist das Angebot ziemlich rege, bei vorsichtiger Kauflust. In Mais wird das Geschäft durch die hohen Preise erschwert. Futterartikel und Oel- saaten wiesen gleichfalls festere Preisbildung auf. Vom deutschen Metallmarkt.(Wochenbericht der Deut- schen Metallhandel.-.) Im Laufe der letzten Berichts- woche wurde die Haltung am deutschen Metallmarkt von Tag zu Tag fester. Die Preiserhöhungen Waren allerdings bis zum 19. d. M. täglich nur ziemlich geringfügig, sodaß vom 13. bis 19. Januar der Kupferpreis nur um etwa 1 4 per 1 kg insgesamt höher notierte. Am 20. Januar wurde jedoch die Bewegung etwas lebhafter, sodaß Kupfer eine weitere Stei- gerung von 1 4 per 1 kg zu verzeichnen hat und die Preise etwa 2 4 über den letztwöchentlichen Notierungen für Kupfer liegen. Der Konsum kauft zwar kleinere Quantitäten, doch werden die Dispositionen einstweilen nur ängstlich ge- troffen und lediglich für den dringendsten Be- darf vorgenommen. er Handel paßte sich der festeren Marktlage etwas schneller an, sodaß von Händlerkreisen größere Quantitäten aufgenommen wuürden. An der Londoner Metallbörse waren samtliche Metalle etwas rückgängig, so- daß die sonst auf den Metallmarkt fast unmittelbar ein- wirkende Devisen-Bewegung nicht vollkommen in den deut- schen Notierungen zum Ausdruck kommen konnte. Kupfer War vorübergehend nur abgeschwächt und hat sich im Laufe der Woche in London wieder auf den vorwöchentlichen Stand befestigt, Zinn dagegen war an der Londoner Metall- börse rückgängig, sodaß die für Kupfer angegebene Be- wegung ‚die im allgemeinen sonst für sämtliche Metalle im Verhältnis maßgebend ist, dieses Mal nicht ganz zutrifft. Immerhin ist die heutige Zinn-Notierung ebenfalls etwa 3 über dem letztwöchentlichen Freitagskurs. Blei und Zink waren in London ebenfalls abgeschwächt, werden in Berlin aber zum gleichen Kurse wie Ende der Vorwoche infolge der festeren Devisenkurse notiert. Altmetall ist genügen angeboten, doch sind die Forderungen heute wesentlich höher als vor 8 Tagen. Für den Konsum gelten zurzeit folgende Preise: Elektrolylkupferkathoden Januar 58—59, Februaf 58—59 1, Raffinadekupfer Januar 53.50—54.50„, Februar 53.50—54.50, Hüttenweichblei prompt 20.50—21.50 A, Hüt⸗ tenrohzink, Marke Ziro RR 21.50—22.50, Feinzink, Marke Zero, 99,9% ig 24.50—25.50, Bankazinn 139—142&. Straits- zinn 139.—142, Hüttenzinn 99% ig 137—139, Antimon bis 22, alles per 1 kg. Berliner Metallhörse vom 24. Januar. Prelse in Hark füur 100 kKg. 28. Januar 24. Januar 6³27 687⁰ 22. lanuar 21l. Janusf Elektrolytkupfer Aluminlum l. Sarr. 8800 9¹⁰⁰ Rafflnadekupter 5475 5555 5650—5750 Zinn, usländ. 4340—74800 4480-1570 Blef 2050 2100 2100 2200 fHuttenzinn 14250 14200 14100—-1479 Robzink(Vb.-Pr.) 2150.2200 2280—2800 fiokel 12500 13000 12780-5 do.(tr. Verk] 2321 2271 Antimon 2075 2100 2200. 2 Plattenzink 1625 1675 1700 1780 Siiber fur 1 kg. 3825—3650 3880—00 Aluminlum 85⁰⁰0 89⁰0⁰ London, 21. Jannar(wS) ketallmarkt(in Lst. fur d. engl. v. 9016 kg. 23. 24. bestseleet. 68.— 68.— Blel.— 255 kupfer Kass 68.— 64.85 klokel 188— 185.— ink rryt. 2640 2½ de. 3 Monet 85.75 6565 Einn Kassa 158 88 159˙65 duecksliber 11.50 17 d0. Elektrol 78.— 73.25 do. 3 Ronat 160.0 160 15 Antimon 38.— Bremen, 24. Jan. Baumwolle 91(89.10)& für 1 kG Llverpool, 24. Januar(Wa) gaumwolle.(in engl Pfd. v. 434 3. 2³ 24. Umsatz 6000 5000 mrz 10% 9% Alerxandria 287.48 90 Import 45320 127150 Aprii 10.05.62 lanuar 10.12.88 Ral 108.8 operagyyt.. 214 8 Fehruar 1009.85 Aegyotlsche 1745 16.00 Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 21. Januar(Wa) Funkdlenst.(Nachdruck verboten). 23. Zuf. zus. 10000 20000 stand wWt. 14.— 125 Kaftoe loke 03.93 Elektrolt 13.35 13.35 Oroed. 8al. 328 225 Bürr 355.4 Lian ſeko 31.37 31.37 Zuak Gentr?.8 3 al.44 3 30 flel.75.75 ferpondin 92.— 22 6 zull.28 6 22 Zink 42.72] Savannah 85.— 85 Septemb..38.22 Eisen 20 50 20.50 fl. Jrf Saum 16.80 7770 deremb..23.16 Weinbleen 37 57 Velzen ro 1278 1 Saumw. ioke 12.75 17 75 Sehmalz wt. 10 75 10.78 tHart ſoko 127 75 12450 Januar 17.48 17.45 Talg.25.25 mais leke 34.25 5“ kehruar.5 17.½ Saumsai.92.70 Rehinledr.p..80 Kärz 17.42 1741 Febr..0 9. böchst Pr..— Aprii 1722 17 21 Fetrol. oases 17.50 17.30 detrdfe Enbi..— 3 17. 17.05 tanks.—.—] Lontinent 17.— 17. Chlengo, 24. Januar(WS) Funkdlenst(Machdruck verboten). 23 2ʃ. welren lan. 115.65 115.50 Roggen zuli 80.— 74.—Sobweine.0 Mal 102.— 101.25 Sohmalz lan..75.75 leloht al 37³ 9050 uale lanuar 83.50 6375„ a.87 9˙39 9— 403 Wal 35.40 85.50 perk jan 17.20 17.20 soh..20.70 nafer Hai 38.25.15 Rlppen Jan. 320.20 nöchst..55 310 55 zul! 49.— 40.— Speok nieur..75.82 Zut. Chioago 49000 4060 Roggen Mal 86.30 383.65 nöobst..50.50 Westen 118000 3“ Schiffahri. Zum Schiffsverkehr auf dem Oberrhein. Tagen las man in den Zeitungen ei halts:„Bei dem günstigen Wasserstand ist der Verkehr a dem Oberrhein schr lebhaft.“ Zu dieser leicht irreführenden Meldung teilt uns nun das Rheinbauamt Karlsruhe mit: zu vorstehender Notiz gemachten Bemerkungen sind leider nicht zutreffend, und soweit sie es sind, handelf es sic um Schiffsverkehr nach Straßburg. So sind in der 8 vom 1. bis 20. d. M. bergwärts 44 beladene Kähne gegangen mit insgesamt rund 21 900 Tonnen. Von den beladenen Kähnen kuhren nach Straßburg 15 200 Tonnen, meist Kohlen, n Kehl 4360 Tonnen, daven aber nur 1750 Tonnen unter deul- scher Flagge. Nach Karlsruhe fuhren 2340 Tonnen, davon 120 Tonnen Kohlen. Ferner gingen nach Karlsruhe 16 leers Kähne, nach Lauterburg einer und nach Stranburg einer. In diesem Sinne sind die Meldungen über den„lebhaffen Ver- kehr auf dem Oberrhein“ aufzufassen. In den letzten Notiz folgenden 111 50 Ne — Wasserstandsbeobhachtungen im Monaſ Januar Fegelctadſon vom Datum rkunges Rhein.12. In. dobvsterinse.. ½ 1 10 080 ags ger] Abende b Uer Cehlll...16 201 193.35 190.77 Hachm. 2 Hanaun 407 3386 386 375 387 367 fachm. 2 Ulhr Hannhem 22 27/7 284 270 24f 235 norgens 7 Kas——— 4 7 28 „%„„„ 0„ 5 2* 1 CFEEEE 14 150 145 Aashn. 2 d. 5 Neckar: 0 1 fannhen 279.88 2 228 2 flellbrens 08 ds ddis d d0 een 1U. Ostwind, Helter—. Mannheimer Wetterbericht vom 25 Januar morgens 7 Uhr. Barometer: 152, mm. Thermometer:—.50 C. Niedrigste Iemperatur Niachz ,7e C. Höchste 1 ee gestern:—.50 C. Niederschlag: 0,0 Liter den qm. Windstill. Schwach nebelig. ——, Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeime General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. m. Direktion: Ferdinand Heyme.— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbagz; Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Handel: J. Frang Kircher; für Feuilleton: A. Moderno; für Lokales und den n 504. redakfionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl On Whe eeer, ergiebig und ohlschmeckend 7 757 72006 N Frrrreee 1 es in 888 — 8 — aaes * aene — 7 Le Mannheimer General⸗Anzeiger.(Millog ⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 41. ieh suche zum baldigen„ 5 Lüecntigen, jüngeren 3 Korespondener mit guten engliſchen u. franzöſiſchen Sprach⸗ kenniniſſen, Auffaſſungsgabe und kaufſmänn. Ügemeinbildung. Bewerber müſſen in Steno⸗ graphie und Maſchinenſchreiben perfekt ſein. Ausführliche ſchriftliche Angebote unter Beifügung von Zeugnisabſchriften an 85 Joh. A. Benckiser, Chem. Fabrik Ludwigshafen a. Rh. — Von hies. Fabrik der Metall- 1 branche wird zum möglichſt baldigen Eintritt ein erfahrener Korrespondent esucht, welcher in der Lage iſt einen 5 umfangreichen Brlefwechſel auf der Schreib⸗ Naſchmie flott und ſelbſtändig zu erledigen. Angebote von Herren, denen an einer Dauerſtellung elegen, iſt unter Beifügung von Fene und mögl. 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