eerrnernenenee 58 — —* —3 ch. ing 902 ſe Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung monatllch ſrei ing haus gebracht Mark 10.—. Duech dle Poſt bezogen diertelhährlich mark 48.—. poſiſchecktonto nummer 17390 arlsruhe in daden und nummer 2917 Zudwigshafen am Boahn. Hauptgeſchäftoſtele E 6. 2. Stſchäfts ⸗Rebenſtelle eckarvorſtadt, waldhofſtraße nummer 6. Lernſprecher ummer 7030, 7031, 702, 7048, 70a4, 708. Telegramm⸗-Ndreſſe: eneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Technik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen-Seitung. Badiſche Neueſte Nachrichlen 1922.— Nr. 44 gger Anzeigenpreiſe: die kleine Zeile mk..— ausw. Mk. 8 Stellengeſuche u. Sam.⸗Anz. 20% Nachlaß. Reklame mk. 18.— Annahmeſchluß: Mittagdlatt vorm. 8% Uhr, Abenddl. nachm. 2½ Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Rusgaben w. keine berantwortg.übern. höhere Gewalt, Streiks, Oetriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen ſ. ausgeſ. oder beſchränkte Aus gaden oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Ruftrüge durch Lernſprecher ohnt Sewühe, — Mannheimer Muſik-Seitung.— Bildung und Unterhaltung. Greys Angriff auf Lloyd George. § London, 24. Januar. Seine Rückkehr ins politiſche Getriebe feierte Burggraf Edward Grey mit einem breit angeſetzten Angriff auf den Premierminiſter Lloyd George; die Fehde ſtammt aus der Zeit der engliſch⸗franzöſiſchen Expeditionen in Rußland. Grey rieb aus ſeiner ländlichen Einſamkeit Brandbriefe an ſeine Kreunde, die Mitglieder der altliberalen Partei. Er klagte inſton Churchill, den„Anſtifter der Denikin⸗ und Koltſchak⸗ Ibentener“ einer verderblichen Politik an und erhob gegen loyd George den Vorwurf, gegen das Prinzip der Nicht⸗ Lumengung in die innerpolitiſchen Angelegenheiten eines zandes zu verſtoßen. Grey behielt durch den Gang der Er⸗ eigniſſe vollkommen Recht; der Miniſterpräſident ſuchte— nach dem kläglichen Scheitern der Expeditionen mit und ohne frankreich— die Annäherung an Moskau. Mit Kraſſin kam ie wirtſchaftliche Verſtändigung zuſtande; aus ihr entwickelte eine neue Richtlinie in der britiſchen Europa⸗Politik. In enug ſoll der erſte praktiſche Schritt unternommen werden. Grey iſt erzürnt, weil Lloyd George Monate hindurch den Einflüſterungen Churchills folgte; er verurteilt den Pre⸗ ſcer. weil die Expeditionen unheimlich viele Millionen ver⸗ A angen, doch zu keinem anderen Reſultate führten als zur einertennung der von Grey empfohlenen Politik der Nicht⸗ inmiſchung. Es handelt ſich alſo um den Streit, wer der 10 te geweſen ſei, die britiſchen Wirtſchaftsintereſſen mit den eugeſchaffenen Verhältniſſen in Einklang zu bringen. Lloyd Roerge muß jedenfalls zugeben, daß er ſich geirrt hat. Seine lanllenpolitik enthält ſchwere Irrtümer. Dieſe Irrtümer fahen ſich leicht auf den Einfluß der Konſervativen zurück⸗ ri ren, die den Premierminiſter darin beſtärkten, die kriege⸗ Glcen Unternehmungen gegen das rote Rußland zu fördern. den, der im altliberalen Lager ſteht, hatte beide Arme frei, mit die Konſervativen zu bekämpfen; Lloyd George mußte frü ihnen im Unterhauſe umſo ſtärker rechnen, da er die f here Gewaltpolitik in Irland unter konſervativem Beiſtand 20 e. Kampf gegen Irland und gegen Rußland war die Frlung der Konſervativen. Schwere Rückſchläge auf beiden onten brachten die leitenden Politiker zur Vernunft; die erſ e Schwenkung ſtellte ſich beinahe gleichzeitig ein. Kraſſin chien in London; General Smuts reiſte nach Dublin. Au Es iſt das Geheimnis Lloyd Georges, ſich im richtigen dafttenolic politiſche Ideen der Gegenpartei anzueignen: ſelbſt weſ einzutreten, als wären ſie ſeit jeher die Seinigen ge⸗ zu en, und im Nu die ſchwankende Koalition ſeinem Plane de gewinnen. Am Stärkſten zeigte er ſich in der Vorbereitung wen riedens mit Irland; ſchwieriger geſtaltete ſich der Front⸗ takti ſel gegenüber Rußland. Die Altliberalen ſind aus wahl⸗ beitechen Gründen über Lloyd George ſehr erzürnt Der Ar⸗ den Partei kommt es nicht darauf an, welche Bürgerpartei päif Weg der Verſtändigung mit Rußland und des euro⸗ wärſden Wiederaufbaues beſchreitet; ſie wünſcht in der aus⸗ r gen Politik mehr beratend, als aktiv aufzutreten. Burg⸗ Jel. Grey ſieht die Dinge freilich anders. Ihm iſt Llond Gearde ein„abenteuerlicher Politiker“, der die Ideen ſeiner r annektiert und ſich zum Vorkämpfer aufwirft. der Nie Altliberaten füßlen ſich durch die Gründung über Nationalliberalen Partei, deren Führung Lloyd George Doyalfternen hat, merkbar verletzt und in ihrem Grealitätsempfinden gekränkt. So äußerte ſich Asquith, ſo ihm Der Miniſterpräſident zeigte ſich nicht dankbar für die griff Aelten Ratſchläge der altliberalen Parteichefs; nein, er ſie Squith und Grey neuerdings aufs Schärfſte an, weil ie Nüi iegsausbruch„ſchlapp“ waren. Asgquith verſchleppte Itali üſtungen; Grey zögerte in den Verhandlungen mit 5 Wa mit Rumänien. Mehr als das, Lloyd George matif das ganze„alte“ Syſtem der„langwierigen diplo⸗ dieſ— Verhandlungen“, die zum Kriege führten; an Stelle oſtems ſoll endgültig die„Ausſprache von Angeſicht ſehen. geſicht“ treten. Die Männer ſollen ſich in die Augen iſt der Fort mit den diplomatiſchen Noten und Repliken. Das dem ſrüßieb⸗ den Lloyd George(in ſeiner vorgeſtrigen Rede) ſegte heren Leiter des foreign office, Edward Grey, ver⸗ ſichſ. rey erwiderte in ſeiner geſtrigen Rede, daß die eng⸗ entſtedsliſche Entente eine rein ſtaatsmänniſche Schöpfung ten ſtanden aus ſtreng vertraulichen Unterredungen der kei⸗ cargs„ranzöſiſchen und engliſchen Diplomaten. Mit Poin⸗ einſtimiuffaſſung über die Aufgaben des oberſten Rates über lungen zend, wünſcht Grey, daß die neuen Bündnisverhand⸗ Nan iſt r gleicher Weiſe geführt würden, wie die früheren Lölkere nicht wenig erſtaunt, einen beherzten Anhänger der Jyſtem undsdiplomatie, wie Edward Grey, für das alte dugleich er Kabinettdiplomatie eine Lanze brechen zu ſehen. · ag wird die Frage aufgeworfen, ob der neue Entente⸗ lafſung geheim bleiben ſoll. Verlangt Grey unter Außeracht⸗ Lerträge es Völkerbundaktes(Mitteilung der abgeſchloſſenen Aagliſch fran den Ausſchuß des Bundes), daß der zu ſchließende alle wi anzöſiſche Vertrag geheim bleiben ſoll? In dieſem lands ge rde er wahrſcheinlich die öffentliche Meinung Eng⸗ Leiter 85 ſich haben. Hier ſei erinnert, daß es der einſtige auige Morengliſchen Außenamtes, Edward Grey, war, der, rage, 85 e vor Kriegsausbruch, auf die ihm geſtellte Frantteich ein bindendes Abkommen zwiſchen England und wortete. Die anden ſei, mit einem entſchiedenen Nein ant⸗ ton der Ex e Ereigniſſe bewieſen das Gegenteil: Grey wußte urabkomm 3 lelt es nbe eche Marine⸗ u. Mili⸗ heimli ens hielt es aber für beſſer, dieſe Tatſache zu ver⸗ VBon franzöſiſcher Seite wurde dieſe Erklärung reys nicht 5. * A. aris. richtiggeſtellt, ſo daß anzunehmen iſt, daß man kur 2 zondon 3 vor Ausbruch des Krieges— ebenſo, wie in Auberungen beſtimmtes Intereſſe hatte, die beſtehenden Ver⸗ iteeen micht bekannt werden zu laſſen. Die engliſchen un Der Angriff auf Lloyd George wird in den Regierungs⸗ blättern nicht ernſt aufgefaßt. Churchill glaubt, die Alt⸗ liberalen würden ſich mit der Koalition nicht ſtreiten, denn in allen wichtigen auswärtigen Fragen herrſche zwiſchen den An⸗ hängern Aſquith's und Lloyd Georges Uebereinſtimmung. Das iſt richtig. Grey und Aſquith haben an der engliſchen Politik in Waſhington nichts auszuſetzen. Lloyd George beſitzt das Vertrauen Hardings. Nur aus dieſer Tatſache läßt ſich erklären, daß der engliſche Miniſterpräſident bereits in Cannes die Bedingungen der amerikaniſchen Beteiligung an einer europäiſchen Wiederaufbau⸗ und Finanzkonferenz kannte und entſprechend verwertete. Was Lloyd George als Voraus⸗ ſetzung für die Mitwirkung der Vereinigten Staaten mitteilte — Einigung in der Entſchädigungsfrage und Verminderung der militäriſchen Ausgaben—, findet in der Note der ameri⸗ kaniſchen Kommiſſion für Handel und Induſtrie ihre Beſtäti⸗ gung. Mit dieſer Tatſache müßte auch Grey rechnen, wenn er— was kaum anzunehmen iſt— dazu käme, mit Poincare die Stipulationen des engliſch⸗franzöſiſchen Bündniſſes feſtzu⸗ ſetzen. Rein ſachlich genommen, vertritt Grey in der Bündnisfrage denſelben Standpunkt, wie Lloyd George. Auf die neuen Vorſchläge Poincares könnte er ebenſowenig eingehen, wie der Miniſterpräfident. Unter dieſen Vorſchlägen, die geſtern von dem franzöſiſchen Geſchäftsträger übermittelt wurden, befindet ſich die Forde⸗ rung, daß England die Grenzen Polens auf 25 Jahre gegen einen deutſchen und ruſſiſchen Einfall garantiert.(So lieſt man im„Mancheſter Guardian“ und im„Daily Expreß“). Poin⸗ care ſcheint die Orientverhandlungen mit den Bündnisbeſpre⸗ chungen verknüpft zu haben. Ueber Kleinaſien wird in Paris konferiert, über die zu ſchließende Allianz in London. Gegen den Rat des Burggrafen Grey beſpricht die engliſche Regie⸗ rungspreſſe alle zur Debatte ſtehenden Vorſchläge. Lloyd George ſcheint alſo nicht geneigt zu ſein, die geheime Diplo⸗ matie in Aktion treten zu laſſen. Von den Altliberalen wird die für Genua in Ausſicht geſtellte Politik rückhaltlos gebilligt. In dieſem Punkte ſtimmen Lloyd George und Grey überein. Der Gegenſatz iſt eigentlich auf innerpolitiſchem Gebiete zu ſuchen. Grey, Aſquith und Lord Gladſtone befürchten, daß Lloyd George in der Nationaliſierungsfrage der Kohlengruben Zugeſtändniſſe machen werde. Oder, um mit Aſquith zu ſprechen: Lloyd Georg ſchützt das Kapital nicht genug vor den Eingriffen der Arbeiterſchaft„ 2 85 Die engliſch⸗franzöſiſchen Berhandlungen. Beginn der Verhandlungen. WB. London, 26. Jan.„Daily Telegraph“ meldet, daß heute nachmittag Unterredungen zwiſchen Lord Curzon und dem franzöſiſchen Bokſchafter über die Frage des engliſch⸗franzöſiſchen Paktes beginnen werden, und zwar, wie das Blatt meint, unter weit günſtigeren Ausſichten, als ſie vor einigen Wochen den Anſchein hatten. Poincaré habe 15 als politiſcher Realiſt im beſten Sinne geeheh indem er offen die unüberwindliche Abneigung der britiſchen Re⸗ Gewag gegen ſtreng militäriſche Konventionen u. gegen die ewährung einer beſonderen Garantie an Polen oder irgend eines anderen der näheren und entfernteren Staaten Europas anerkannte. Der Ring von Eiſen um Deutſchland. WB. London, 26. Jan.„Daily Chronicle“ veröffentlicht an erſter Stelle unter der Ueberſchrift:„Der engliſch⸗fran⸗ zöſiſche Pakt auf dem toten Punkt, ein Werkzeug des Mili⸗ tarismus und nicht des internationalen Friedens“, einen Ar⸗ tikel ihres diplomatiſchen Berichterſtatters, in dem es heißt, die franzöſiſche Auffaſſung, die den franzöſiſch⸗engliſchen Vorſchlägen, wie ſie in der franzöſiſchen Preſſe erſchienen ſind, zugrunde liegen, iſt dem britiſchen Stand⸗ punkt diametral entgegengeſetzt, ſodaß eine Verſöhnung beider Standpunkte unmöglich erſcheint. Frank⸗ reich, wenigſtens das Frankreich, mit dem man es fetzt zu tun habe, ſieht weiter Europa als eine große militäriſche Maſchine an. Die Aufgabe dieſer Maſchine iſt nach Anſicht, der Franzoſen, Deutſchland dauernd in einen Ring von Eiſen einzuſchließen. Bei dieſer Maſchine, deren Zentralkraftſtation Paris iſt, ſpielt nicht nur das mächtige franzöſiſche Heer eine Rolle, ſondern auch die Heere Belgiens und Polens und wahrſcheinlich auch der Tſchechoſlowake i. Die Heere Jugoſlawiens und Rumäniens werden auch bis zu einem gewiſſen Grade als Reſervemaſchinen ange⸗ ſehen. Der Vertrag von Verſailles, heißt es weiter, werde ſo ausgelegt, daß er die Grundlage für den militäriſchen Wiederaufbau Europas bilde. Nach den Mitteilungen der Pariſer Preſſe zu ſchließen, werde Frankreich jetzt verſuchen, den Garantiepakt in einen europäiſchen Rüſtungsplan einzuſchließen. Das engliſche Angebot eines Garantiepaktes ſei jedoch genau in dem entgegengeſetzten Geiſte gemacht worden. Es ſei darin die Hoffnung ausgedrückt, daß er zur Schaffung eines friedlichen Geiſtes unter den Nationen beitragen werde, daß er die Laſten und Gefahren der Rüſtungen vermindern, die erſchütterte Einheit Europas wiederherſtellen und dem Untergang des Handels und der Arbeitsloſigkeit Erleichte⸗ rung bringen werde. Poincaré habe bereits klar ge⸗ macht, daß er alles tun werde, was in ſeiner Macht ſteht, um die Konferenz von Genua zum Scheitern zu bringen. Erfüllen! WB. Paris, 26. Jan. Bei einem Frühſtück, das geſtern ide Vereinigung für Handel und Induſtrie gegeben hat, er⸗ griff der Vertreter Frankreichs im Reparationsausſchuß, Dubois, das Wort und erklärte, nach dem„Echo de Paris“, die Reparationskommiſſion habe die Pflicht, den Ver⸗ Anterla orel und Brailsford haben auf dieſe ſonderbare dewieſen. 8 de des Sir Edwa rd Grey deutlich hin⸗ zu laſſe trag und den Zahlungsplan von London getreu ausführen 2 Vielleicht werde man einmal gezwungen ſein, die Zah⸗ lungsfähigkeit Deutſchlands zu prüfen. Das werden wir tun, aber ſolange nicht bewieſen iſt, daß Deutſchland— das ge⸗ ſamte Deutſchland habe Dubois mit beſonderem Nachdruck be⸗ tont— nicht in der Lage ſei, ſeinen Verpflichtungen nach⸗ zukommen, müſſen ſeine Verbindlichkeiten rück⸗ ſichtslos erfüllt werden. die Konferenz von Genug. Berkagung der Konferenz von Genug? WBB. London, 26. Jan. Die„Times“ melden aus Rom, dort gehe das Gerücht um, daß die Konferenz von Ge⸗ nua verſchoben werden würde. Die offizielle Mittei⸗ lung über die Antwort der Vereinigten Staaten auf die Ein⸗ ladung zur Konferenz von Genua werde in dieſer Woche noch erfolgen. Man erwarte nirgends, daß die Antwort auch nur eine eingeſchränkte Annahme bedeuten würde Es wird ſogar vermutet, daß die Antwort Amerikas Stellen enthalten werde, die deutlich genug ſeien, um den Franzoſen die Kluft zu zeigen, die zwiſchen der augenblicklichen franzöſiſchen Politik und einer Politik beſtehe, die die Vereinigten Staaten unter⸗ ſtützen könnten. WB. London, 26. Jan. Reuter meldet aus Waſhington, daß der Präſident des amerikaniſchen Arbeiterbundes, Gompert, im Namen der organiſierten Arbeiterſchaft der Ver⸗ einigten Staaten dem Präſidenten Harding einen Proteſt gegen die Teilnahme der Vereinigten Staaten an der Konferenz von Genua unterbreitet hat mit der Begrün⸗ dung, daß die Anweſenheit der Sowjetregierung auf dieſer Konferenz die praktiſche Anerkennung der Sowjetregierung bedeuten würde. die Schulden der Allnerlen. WB Paris, 26. Jan. Nach einer Havasmeldung aus Waſhington hat Senator Borah im Laufe einer Debatte über den Geſetzentwurf der Konſolidierung der alliier⸗ ten Schulden erklärt, die alliierten Nationen könnten durch eine Reviſion des Verſailler Friedensvertrages und durch eine Einſchränkung der Armee auf ein vernünftiges Maß nicht nur die Zinszahlungen für ihre Schulden bei den Vereinigten Staaten ermöglichen, ſondern auch einen Teil der Schulden ſelbſt zurückerſtatten. Borah habe hinzugefügt, daß die amerikaniſche Regierung, ſolange in Europa die heutige Politik verfolge, vollkommen im Recht ſein würde, wenn ſie die Frage der alliierten Schulden vom rein kaufmän⸗ niſchen Standpunkt betrachte. Borah behauptet, er könne nicht begreifen, daß Frankreich eine Armee von 800 000 Mann oder 1 Million brauche, um ſich gegen ein Deutſchland zu ſchützen, deſſen Armee auf 100 000 Mann eingeſchränkt worden ſei. Uanſen über den Hungertod in Nußland. WB. Genf, 26. Jan. In ſeinen heutigen Ausführungen auf der Konferenz des internationalen Komitees für Ru ß⸗ landhilfe ſchilderte Nanſen die furchtbare Hungers⸗ not in Rußland, die unaufhörlich weiter um ſich greife und nunmehr ein faſt von 32 Millionen Menſchen bewohntes Gebiet umfaſſe. 19 Millionen ſeien unmittelbar vom Tode bedroht und davon 15 Millionen rettungslos dem Tode ver⸗ fallen. Es war ein ernſter Augenblick, als Nanſen erklärte, alle dieſe Menſchen hätten gerettet werden können, wenn ſein Appell im September gehört worden wäreſ wenn aber die⸗ jenigen, denen noch zu helfen ſei, nicht ebenfalls umkommen ſollten, müßten die Regierungen jetzt eingreifen und dürften keinen Augenblick mehr verlieren. Nanſen hob den guten Willen und die Ehrlichkeit der ruſſiſchen Behörden hervor und proteſtierte ſchärfſtens gegen den unmenſchlichen, von Helſingfors aus organiſierten Lügenfeldzug in der weſtlichen Preſſe, der dort die Hilfsbereitſchaft lähme und damit un⸗ gezählte Menſchenleben fordere. Die Nahrungsmitteltrans⸗ porte kämen ungeſtört an den Beſtimmungsort und nur die zerrütteten Verkehrsverhältniſſe Rußlands ſeien daran ſchuld, wenn die Lebensmittel nur langſam und nur in beſtimmte Gebiete gelangen könnten. Daher ſei die Verſorgung Ruß⸗ lands mit Kohlen und Futtermitteln für die zu Transport⸗ zwecken unentbehrlichen Pferde unbedingt notwendig. Eine Verbeſſerung der Eiſenbahnſtrecken ſei häufig ganz ausge⸗ ſchloſſen, weil die Bevölkerung oft zu ſchwach ſei, um zu ar⸗ beiten, ſelbſt um ſich an die Nahrungsmittelſtellen zu begeben und auch oft nicht mehr genug Kräfte habe, um anderes als Getreide zu ſich zu nehmen. Nanſen empfiehlt daher aber auch aus finanziellen Gründen möglichſte Beſchränkung der Nahrungsmittelzufuhr auf Getreide. Da für Transport⸗ zwecke nur drei Eiſenbahnlinien inbetracht kommen, könne in vier Monaten nur ein Drittel der bedrohten Bevölkerung gerettet werden, dabei ergebe ſich aber die Frage, ob man mehr Saatkorn oder mehr Getreide zur Er⸗ nährung ſenden ſolle. Das eine könne bei den beſchränkten Transportmitteln nur auf Koſten des anderen geſchehen. Je mehr man Saatkorn ſchicke, um ſpäter Menſchenleben zu retten, umſomehr müßten heute ſterben und umgekehrt. Oeſlerreichiſche Anleihe bei England. WB. London, 26. Jan. Die„Weſtminſter Gazette“ meldet, daß die britiſche Regierung die Gewährung einer Anleihe von 2½ Millionen Pfund Sterling an Oeſterreich erwäge. Sicherheit für dieſe Anleihe würden die öſterreichiſchen Zölle dienen. Die Wiener Regierung würde nben befriedigenden Garantien bezüg⸗ lich der Verwendung der Anleihe, wie verlautet, auch eine Beauf⸗ ſichtigung bei dem Werk des Wiederaufbaues zulaſſen, Wenn Lloyd George und das britiſche Kabinett den Vorſchlägen des Schatz⸗ amtes zuſtimme, würde das Geld der öſterreichiſchen Negierung durch die Anglo⸗öſterreichiſche Bank vorgeſtreckt werden. Die Anlethe werde eine britiſche und nicht eine alltierte Ankeihe feinmn. 2. Zelte. Nr. 44. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 28. Jaunar 1922. Die letzten Verhandlungen über den Kompromiß Berlin, 26. Januar 1922. (Von unſerem Berliner Büro.) Der heutige Vormittag iſt noch mit Verhandlungen über die Einzelheiten des Kompromiſſes vergangen. Dahei iſt feſtgeſtellt worden, daß es ſich bei der Zwangs⸗ anleihe nicht etwa um eine Goldanleihe, ſondern um eine in Papiermark handeln ſoll. Der Goldbetrag iſt nur genannt worden, um einen gewiſſen Anhalt für die Höhe zu haben. Das ändert natürlich nach wie vor nichts an den Anſtanden, bel denen die Sozialdemokraten, wie auch bisher durchweg die Urheber ſind. So beſtehen ſie darauf, daß die Anleihe 5 Jahr lang nicht verzinſt werden ſoll(daher der Name„Sicht⸗ bares Opfer des Beſitzes), während deſſen die bürgerlichen Par⸗ teien und der Kanzler mit ihnen durchweg für eine beſcheidene Verzinſung eintreten. Ferner wünſchen die Sozialdemokraten, daß es heißen ſoll: Eine Anleihe von 1 Milliarde Goldmark, und nicht wie geſtern verſichert war, bis zu einer Milliarde Goldmark. Um ſo ſind dieſelben Herrſchaften natürlich in der Herabminderung der Verbrauchs⸗ ſteuern. Die Steuer für Zucker, die im Frieden 15 Gold⸗ mark betrug, ſoll nach den ſozialiſtiſchen Wünſchen nicht über 50 Papiermark heraufgehen. Man kann zunächſt getroſt ſagen, dies ſozialiſtiſche Treiben iſt mehr als empörend. Trotzdem wird man wohl irgendwie den Kompromiß noch end⸗ gültig formulieren und dann wird der Kanzler reden können. Die Zwangsanleihe ſoll zur Deckung des Extra⸗Or⸗ dinariats des Ekats für 1922 dienen. Eine borläufige Veran⸗ ſchlagung zur Kriegsgewinnſteuer ſoll nach der Ver⸗ anlagung zum Reichsnotopfer erfolgen. Weiterer Gegenſtand der Beſprechungen waren die Steuerfragen. Bei der Umſatz ſteuer verlangten die Sozialdemokraten Befreiung der Ge⸗ noſſenſchaften von der Umſatzſteuer. Jedoch kam man nach längeren Verhandlungen, da die bürgerlichen Parteien dies ablehnten, zu einer vollſtändigen Gleichſtellung der Genoſſenſchaften mit dem freien Handel unter Zu⸗ grundelegung eines Satzes von 2½ Proz. Sehr ſcharf ſcheinen die Deutſchnationalen vor⸗ gehen zu wollen. Ihre Korreſpondenz ſchreibt grollend: Die Deutſchnationgle Volkspartei ſteht der Entwicklung der Dinge kühl gegenüber. Sie muß allerdings mit ſchmerzlichen Ge⸗ fühlen feſtſtellen, daß ſich infolge des parlamentariſchen Syſtems in Deutſchland die Parteintereſſen immer über die Intereſſen des Ganzen, des Volkswohles ſtellen. Von deutſchnationaler Seite wird beſtritten, daß das Kabinett Wirth für Deutſchland ein unent⸗ behrliches„politiſches Aktivum“, ja auch nur ein beachtlicher Faktor in der Außenpoltiik iſt. Die geſamten Verhandlungen über das Steuerkompromiß ſind nichts wie ein Parteikuhhandel. Und es ſind geradezu unerhörte Zuſtände, daß man jetzt, vor Toresſchluß, noch kein Ergebnis unterbreiten kann. Die Friſt, innerhalb deren die deutſche Regierung ihr Steuerprogramm der Entente vorlegen muß, wird am 27. Januar bereits abgelaufen ſein. Es wird alſo für den Reichstag erſt in letzter Stunde Gelegenheit gegeben ſein, zu dieſeß ſo außerordentlich ſchwer wiegenden Fragen Stellung zu nehmen. Vor der neuen Reichskanzlerrede. DONB. Berlin, 26. Jan. Der Beginn der heutigen Ple⸗ narſitzung des Reichstages iſt infolge der ſich verzögernden Kompromißverhandlungen vorläufig auf 6Uhrabends ver⸗ ſchoben worden. Nach der Kanzlerrede wird ſich das Haus ſofort auf morgen vertagen, um den Parteien Gelegen⸗ heit zu geben, über die Kanzlerrede Beratungen zu pflegen. Deulſche Propaganda. Die kleine ſtark theoretiſierende Schriſt— Deutſche Propaganda. DiedLehre von der Propaganda als praktiſche Geſellſchaftslehre von Prof. Dr. Joh. Plenge. Mit einem Nachwort von Ludwig Noſelius. Ungelſachfen-Verlag Bre⸗ men.— iſt entſtanden aus Anlaß einer Stiſtung von Ludwig Roſellus. Bremen, an das Staatswiſſenſchaftliche Inſtitut Münſter i. W. für das Studium von„Organiſation und Pro⸗ paganda“, Mit hohem Verſtändnis für die höchſten Ideale und für die praktiſch techniſchen Künſte der Propaganda wird auseinandergeſetzt, was deutſche Propaganda ſein muß und ſein wird. Nicht Geheimpropagandal Propaganda der Wahr⸗ heit, die zugleich einen weſentlichen Teil der politiſchen Er⸗ ziehung der Deutſchen übernimmt. Dieſe Deutſche Propa⸗ ganda wird überall unwiderſtehlich ſein. Im Kriege haben wir, wie ſchon vor dem Kriege, dieſe Waffe nicht genügend ge⸗ braucht, weil man dafür das genügende Verſtändnis nicht Die Halbſeele. Roman von Arthur Brauſewetter. (Nachdruck verboten.) 2 (Foriſetzung.) Der Sanitätsrat ſchien ſich einen Augenblick zu beſinnen. „„Weil Du ſehr heißes Blut haſt, mein Kind,“ ſagte er dann, „weil die Verführungen des ungebundenen Lebens größer ſind, als Du hier in der Stille des Elternhauſes denkſt, weil ich meine Tochter zu lieb habe—“ „Um ſie als gefallenes Kind einmal von meiner Schwelle weiſen zu müſſen— das wollteſt Du ſagen, nicht wahr, Vater?“ entgegnete Tony eiſig, aber ſede Muskel ihres Ge⸗ ſichts war in Bewegung.„Und wenn ſener Sohn, von dem Du vorhin ſprachſt, dasſelbe heiße Blut hätte und zöge von dannen in die Welt und ſuchte Befriedigung für dieſes Blut, wo ſie ſich gerade böte, und Du wüßteſt das, und er käme nun wieder zurück in das Elternhaus, was täteſt Du? Du ſchlöſſeſt ihn in die Arme genau ſo wie damals, als er noch Dein reiner Sohn war, Du würdeſt nicht eine einzige un⸗ ruhige Stunde darüber nachdenken, wann er zum erſtenmal dieſe Reinheit eingebüßt hat.“ „Tony, ich verſtehe Dich nicht.“ „Das alles iſt etwas ganz anderes für das Weib, woll⸗ teſt Du ſagen,“ ergänzte ſie mit derſelben Ruhe,„nur wes⸗ halb es etwas ganz anderes iſt, wirſt Du mir nicht ſagen well Du es nicht kannſt! Und nun, Vater, geſetzt, dieſes heiße Blut wohnte in mir... nicht dort draußen in der angeſtrengten Arbeit, die einem Leben Zweck und Ziel geben, meine Gedanken Tag und Nacht anſpannen wird, aber hier vielleicht in dem ſchwülen Müßiggang, in dem unaus⸗ geſetzten Träumen und Verſäumen, oder meinſt Du, hier wären keine Verſuchungen, hier gäbe es nicht heiße, rebelliſche Stunden, die keine ernſte Arbeit kürzt, Stunden, in denen die Gedanken und Wünſche Spielraum haben, und menn ſie wollen und begehren, ſich einmal fragen könnten: Wes⸗ halb dieſe Feſſeln? Weshalb?“ „Tony!“ „Sei ganz ruhig. Vater, ich wollte nur verſuchen, das .„ſei mir nicht böſe.. das Halbe alles deſſen zu beleuch⸗ ten, was Du gegen mein Vorbaben in das Feld fübrſt. Im übrigen brauchſt Du für mich nicht zu ſorgen. Wenn wir auch das Falſche ſener Logik länaſt durchſchaut haben, die eine beſondere Moral für Frauen vorſchreibt, ihren Zweck hat ſie erreicht. Wir ſtehen eben noch unter ihrem Szepter, hatte. Profeſſor Plenge befaßt ſich auch mit den Aufgaben deutſcher Propaganda nach dem Kriege und führt dazu aus: „Wir werden mit der Wahrheit kämpfen, weil wir die Wahrheit über die Kriegsgründe vertragen können. Die große weltgeſchichtliche Wahrheit heißt, daß der. Weltkrieg die Kata⸗ ſtrophe einer jahrhundertelangen Entwicklung geweſen iſt, an der kein Volk allein die Schuld trägt. Die kleine diplomatiſch⸗ olitiſche Wahrheit heißt, daß wir durch unſere politiſchen Füßrer ſelbſtverſtändlich unſere beſondere Schuld daran ha⸗ ben, daß Europa in den Abgrund hineingeriſſen wurde, daß unſere Schuld aber gewiß nicht die größte und gewiß nicht einzigſte iſt. Das verlangt andere Gerechtigkeit gegen uns. Wir werden mit der Wahrheit kämpfen, weil unſere Gegner bis zum letzten Punkt immer wieder in raſtloſer Wie⸗ derholung hören ſollen, daß wir durch eine Propaganda der Lüge betrogen und mit der Vorſpiegelung demokratiſcher Ge⸗ rechtigkeit beſchwindelt ſind. Es hieß, man führe keinen Krieg mit dem deutſchen Volke, nur mit ſeiner Regierung. Jetzt hat man unſer Volk verſklavt. Man ſprach von der Freiheit der Nationen. Uns iſt die Freiheit genommen. Das Pro⸗ gramm muß ſein: wer mit Lügen gegen uns gekämpft hat, ſoll an ſeinen Lügen erſticken, oder er ſoll, was er verſprach, zur Wahrheit machen. Wir werden Frankreich ſagen, was ſoll deine Kultur⸗ propaganda? Wo iſt deine ſoziale Kultur? Wo iſt die Ge⸗ ſundheit deines Geiſtes und deiner Geſellſchaft? Deine Kul⸗ tur iſt galvaniſierte Vergangenheit! Deine gegenwärtige Lei⸗ tung iſt nichts. Selbſt was Du als Erbſchaft Deiner Revo⸗ lichel rühmſt, iſt nur durch unſere ſoziale Kultur erſt Wirk⸗ eit. Wir werden Lloyd George daran erinnern, daß ſein Vor⸗ bild der ſozialen Gerechtigkeit ſchon vor dem Kriege Deutſch⸗ land war.“ Deuſſches Aeich. Eiſenbahnerſtreik in Sicht? Berlin, 26. Januar. Die Reichsgewerkſchaft der deutſchen Eiſenbahnbeamten hat in Berlin beſchloſſen, dem Verkehrs⸗ miniſter ein Ultimatum zu ſtellen und die Ablehnung ihrer Forderungen mit einem allgemeinen Verkehrsſtreik zu beantworten. Das Ultimatum iſt ſo geſtellt, daß die Friſt am 29. ds. Mts., nachts um 12 Uhr ablaufen würde. Nach unſeren Informationen iſt dieſe neueſte Streikdrohung außerordentlich ern ſt. zu nehmen. Die er ſcheinen feſt ent⸗ ſchloſſen zu ſein, auf ihren Forderungen zu beſtehen, während der Reichsverkehrsminiſter den Standpunkt vertritt, daß er ſich durch ein Ultimatum nichts abtrotzen laſſen darf. Forlſezung der Ausſprache im Landlag. Tll. Karlsruhe, 26. Jan.(Eig. Drahtber.) Als erſter Redner in der Donnerstag⸗Vormittagſitzung ſprach Abg. Weber(D. V..), der ſich zunächſt mit den geſtrigen Aus⸗ führungen des Vertreters der Kommuniſten befaßte und dabei unter anderem ausführte, es ſei auch das Beſtreben der Deutſchen Volkspartei übertriebene Gewinne zu erſaſſen. Wenn das bis jetzt noch nicht gelungen ſei, ſo liege das in der Unfertigkeit der Steuergeſetzgebung. Das Reich habe ſich zur Erfüllung ver⸗ pflichtet und müſſſe ſeinen Verpflichtungen auch nachkommen. Ja ſeinen weiteren Darlegungen verlangt der Redner die Vereinfachung der Verwaltung und erkännte an, daß die ee in Baden ſich ruhiger vollzog als in anderen Ländern. Damit iſt auch der Deutſchen Volkspartei der Weg der Verſtändigung leichter gangbar und aus dieſem Grunde hat ſie ſich auch zur Mitarbeitbereit erklärt. Auch in Baden wäre eine Dezentraliſation in der Ver⸗ waltung notwendig. Die ſcharfen Angriffe des demokratiſchen Neichstagsabgeordneten Dr. Haas gegen die Deutſche Volkspartei hätten gleicherweiſe erwidert werden müſſen. Zum Zentrum ge⸗ wandt erklärt der Redner, wir wünſchen keinen Kulturkampf, aber er kann unerwartet doch einmal losgehen. Das Zentrum fordert grundſätzlich die Bekenntnisſchule. Die Schule muß den obliga⸗ toriſchen Religlongunterricht haben. Weiter brachte der Redner verſchiedene Wünſche zum Ausdruck. Darunter unter anderem die Regierung möge den Vorſchlag des badiſchen Lehrer⸗ vereins für ein neues Schulgeſetz ſich zu eigen machen. Da der für die Fortſeßung der Debatte vorgeſehene unab⸗ hängige Nedner nicht anweſend iſt, erhielt Abg. Dr. Zehnter (.) das Wort, der den Schnapshrennern den dringenden Rat gah, auf dem Wege der Geſetzmäßigkeit zurückzukehren: Unbegreiflich ſei, warum der Prozeß gegen Abele und Honnef nicht vorwürts ſchreite. Um den Maſſenſchieberprozeß haben ſich neun Zehntel der badiſchen Bevölkerung nicht bekümmert. Der Redner wandte ſich dann gegen die Veſtrebungen des Reichsſuſtizminiſters, den vorläufig wenigſtens. Aber ob mir hier in dieſem lähmen⸗ den Nichtstun nicht andere, vielleicht ſchlimmere Gedanken kommen könnten.“ Und nun plötzlich abbrechend, mit einer Leidenſchaft, die aus ihrer Stimme wie aus ihrem Aus bebte:„Vater, ich möchte, ich muß hier heraus. Ich ertrage dieſes Leben nicht länger! Ich muß ein Ziel mir ſetzen, muß ſchaffen, wirken! Schlage es mir nicht ab, ſetzt nicht... es könnte Dir ſelber einmal leid tun.“ „Ich kann nicht anders, Tonyl“ Ihre Lippen bewegten ſich, ſie wollte noch etwas ſagen, aber ſchon bei dem erſten Worte brach ſie ab und erbleichte— Merten hatte bereits mehrere Male an die Tür geklopft und wollte ſich ſoeben zurückziehen. Aber die Frau Sanitäts⸗ rat war dazugekommen und hatte ihm die Tür zur Arbeits⸗ ſtube ihres Gatten geöffnet. So war er, unbemerkt von den beiden, ſoeben eingetreten. Er paßte heute gut zu ihnen, denn auch in ſeiner Seele wogte die Aufregung des letzten Geſprächs mit dem Pro⸗ feſſor noch nach. Er hatte dieſelbe Mühe, ſich zu ſammeln, ſie. Tony war er mit ſichtbarer Befangenheit entgegen⸗ getreten. Sie aber machte ihm das Wiederſehen leicht. Kühl und ruhig, als wäre niemals etwas zwiſchen ihnen vorgefallen, reichte ſie ihm die Hand und ſtellte einige gleichgültige Fra⸗ gen an ihn, die er mit müder Stimme beantwortete. Dann aber, ohne darauf zu achten, daß ſich Tony noch im Zimmer ihres Vaters befand, erzählte er, faſt wortgetreu, in erregter, manches Mal beinahe dramatiſcher Geſtaltung die ſoeben zwiſchen ihm und ſeinem Chefarzt ſtattgefundene Unterredung. e „Fluch über Sie, über Ihre Klinit, über Ihre Arbeit! Das waren ſeine letzten Worte, mit denen er von mir aing, und er hat wahrhaftig recht; ich bin ſenſibel bis zum äußer⸗ ſten, mir iſt zu Mut, als ſollte dieſer Fluch in Erfüllung 3 gerade jetzt, wo ich vor den wichtigſten Entſcheidungen tehe.“ „Vor den wichtigſten Entſcheidungen?“ „Ach ja. Herr Sanitätsrat, ich wollte ſchon früher mit Ihnen daärüber ſprechen, aber ſch kam nicht dazu. Es iſt ja auch kein Wunder.. bei den Ereianiſſen der letzten Tage. habe heute die Klinitk des Kollegen Seilmacher ge⸗ kauft.“ „Die Klinik von Seilmacher.. die haben Sie kauft?“ Der Sanitätsrat zerrte die Augenbrauen in die Höhe. ge⸗ Kreis der Richter durch mit weniger Kenntniſſen ausgebildetes Per⸗ ſonal erweitern zu wollen und trat für die Wiederbelebung der privaten Bautätigkeit ein. Die Frage, ob ſich die Republik be⸗ feſtigt, hängt davon ab, ob es gelingt, den Egoismus und den Matertalismus zurückzudrängen und die Staatsautorität wieder zu feſtigen. Staatspräſident Hummel führte aus, er glaube nicht, daß es richtig ſei. auszuſprechen, daß Korruption und Autoritätsſchwund mit der Einführung der Republik eingetreten iſt. Sie waren ſchon unter der monarchiſchen Staatsform vorhanden. Die Antworten aus dem Hauſe auf die Regierungserklärungen ſind im großen und ganzen nicht ungünſtig geweſen. Wir faſſen die Debatte als Billi⸗ aung unſeres Programms auf. Auf Schulfragen eingehend, erklärte der Stgatspräſident, mit den Elternräten habe man vielfach keine auten Erfahrungen gemacht. Für das Weimarer Schulkompro⸗ miß war für uns in Baden kein Bedürfnis vorhanden. Die höheren Schulen ſind nicht die Pflegeſtätten des deutſchnationalen Geiſtes. Der Geiſt der Lehrerſchaft an den Volksſchulen, höheren Schulen und des größten Teils an den Hochſchulen ſteht auf dem Boden der gegenwärtigen ſtaatsrechtlichen Verhältniſſe. Auch bei der Trennung von Staat und Kirche darf der Staat nicht achtlos an dieſen geiſtigen Beſtrebungen vorübergehen. Juſtizminiſter Trunk teilte mit, daß in aller Bälde ein neuer Entwurf zur Aufhebung der Stammgüter dem Landtag pergelet wird. In der Sache gegen Abele und Honnef kommt ein äußerſt ſchwieriges Sachverſtändigen⸗Gutachten in Betracht, an dem ſchon monatelang gearbeitet wird. In der Orgeſch⸗Sache wie bei den Waffenſchiebungen hat die Staatsanwaltſchaft mit Sorgfalt und Energie gearbeitet. Ob die Verhandlungen gegen die Geheim⸗ bündler in Offenburg oder anderswo ſtattfinden, darüber hat allein die Juſtiz'nach den Beſtimmungen der Strafprozeßordnung zu beſtimmen. Konflikte zwiſchen den Staatsanwoltſchaften München und Offenburg beſtanden nie. Die Unterſuchungsſache wegen des Mordes an Erzberger wird mit Nachdruck fortgeſetzt. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen trat der Miniſter für weitere Vertiefung der Juſtizausbildung ein. Am Nachmitag geht die Ausſprache weiter. Bayern und die Pfalz. Brolverbilligung für Unbemittelke. ONB. München, 26. Jan. Der Haushaltsausſchuß de⸗ bayeriſchen Landtages hat durch Beſchluß vom 25. Januar die Staatsregierung beauftragt, bei der Reichsregierung ſofort zu beantragen, von Reichswegen die erforderlichen Mittel bereit zu ſtellen, damit für die ärmſten Bevölkerungskreiſe der Brotpreis auch vom 16. Februar an niedrig gehalten werden kann. Das Staatsminiſterium für Landwirtſchaft, da⸗ als bayeriſches Ernährungsminiſterium ſchon ſeit dem 1- Dezember 1021 eine Brotverbilligungsaktion für die nol⸗ leidenden Volkskreiſe durchführt, hat, wie amtlich mitgeteilt wird, auf den Landtagsbeſchluß hin ſofort die erſorderlichen Schritte in Berlin unternommen. Jeſinahme von Kommuniſten. München, 26. Jan.(Eigener Drahtbericht.) Beamte der Berliner politiſchen Polizei haben den als kommuniſtiſchen Agitator bekannten ruſſiſchen Schriftſteller NMaslow und den während der Münchener Rätezeit hervorgetretenen Kommuniſt Wi Budich feſtgenommen. Beide führten gefällſchte Päſſe und werden ſich wegen Urkundenfälſchung vor dem Strafgericht zu ver⸗ antworten haben. Budich wird nach München gebracht, da er vosn der Staatsanwaltſchaft München ſeit dem Jahre 1920 ſteckbrieflich wegen Hochverrats und Beteiligung am Geiſelmot“ geſucht wird. Letzte meldungen. Kein Thronverzicht Konſtanſins von Griechenland 1 ORB. Paris, 28. Jan. Befanntlich war dieſer Tage das Ge., rücht verbreitet, daß König Konſtantin von Griechenland auf“ den Thron verzichten wolle. Dieſe Nachricht wurde dementiert. Nach einer heutigen Nachricht des„Matin“ aus Belgrad erklärt ſich die Falſchmeldung dar aus, daß König Alexander anläßlich de“ leßzten Veſuches beim rumäniſchen Königspaare dem anweſenden. Kronprinzen Georg von Griechenland nahegelegt haben ſoll,—9 möge ſeinen Vater Konſtantin veranlaſſen, auf den Thron zu ver“ zichten. Sowohl der König von Serbien wie auch von Numänien hätten für den Fall, daß Kronprinz Georg den Thron beſteige, die Aufnahme Griechenlands in die„kleine Entente“ und den Abſchl einer militäriſchen Konvention zwiſchen Rumüänlen Südflavien und Oriechenland in Ausſichl genommen, um den ſtatus quo auch auf dem Balkan ſichern zu können. habe die Miſſioan übernommen. — Auch ſetzt, als er nicht mehr ſprach, blieb ſein Mund eine Zeitlang geöffnet. Dann nagten die Zähne geſchäftia an der Unterlippe. „Sie.. Seilmachers Klinik gekauft... wiederbolle er in abgeriſſenen Worten und ging einigemal in leinem Zimmer auf und ab. Mit einem Male trat er auf Merte zu, legte ihm die Hand auf die Schulter und richtete 75 etwas verſchwommene Auge auf ihn, ohne ihn aber eigentli dabei anzuſehen.„Ich gratullere Ihnen, mein lieber Kollege Glück auf den Weg!“ „Ich danke Ibhnen, aber. ich habe kein Vertraue, mehr zu dieſem Glück, kein Vertrauen zu mir und meſnt Arbeit. Ich will es fortleuanen,... und ich kann es n le⸗ Ich ſtehe wiederum unter dem unbegreiflichen Eindruck d ſes furchtbaren Mannes. Mir iſt, als laſte fortan auf aule⸗ was ich beginne, der Fluch, den er auf mich berabgewünſch 00 „Der Fluch des Böſen, den blinder Haß diktiert bitte Sie, liebſter Merten.“ nd Der ältere Mann ſetzte ſich jetzt zu dem füngeren lber ſuchte ihn zu tröſten. Dann ſah er ſich nach Tony um. A die hatte bereits das Zimmer verlaſſen. Die beiden Männ waren allein. büts⸗ „Wir tragen alle unſere Sorgen,“ ſagte der San't er rat,„ich hatte eben eine Auseinanderſetzung mit meinen Tochter, die mich noch jetzt gefangen nimmt. Deshalb ſah Sie mich in dieſem Augenblick verſtimmter als ſonſt.“ 101 Und als er merkte, daß Merten teilnahmlos nur 175 t. noch ſeinen eigenen Empfindungen nachgrübelte, fuhr er f e⸗ „Es muß mit dem Mädchen über Nacht etwas vor gangen ſein... etwas Unverſtändſiches, das niemand„ gründen wird. Denn bei aller Lebhaftigkeit iſt Tonn end ſehr verſchloſſenem Charakter. Sie waren noch geſtern abaen mit ihr zuſammen, hat ſie Ihnen da irgend etwas geſaat die ibrem alten Wunſche.. daß ſie fort wollte auf Univerſität?“ ent⸗ „Nichts, ſagte Merten und war ſeinen Gedanken riſſen, nichts!“ wiederholte er ſehr lebbaft. He⸗ „Ich hoffte auch, die Sache wäre längſt begraben. Und ſonders in letzter Zeit ſprach ſie niemals mehr daran. iner num beute trat ſie mir gegenüber mit einer Heftiakeit, e Beſtimmtheit... ich bhatte Mſipe. ihr ſtandzuhalten. ſeb⸗ „Sie haben Ihr Fräulein Tochter von Findbeſt an frei erzonen, Herr Sanitätsrat. Sie hat immer ihren eich nen Willen gebabt. Und diefer Wille, wie mir ſcheint, ſehr ausgeprägt geworden und ſehr feſt.“ (Fortſetzung folgt.) —nn—.. ̃ ⁵˙¹m..̃ ̃˙ǘ wVvi!ß— . 5 2 r 1 3ZJ3JJJ;„ů— 8 2 2 — P ee — 8 ** 1 Diolt DVDonnersrag, den 28. Januar 1922. — Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe). 3. Seite. Nr. 44. Vergiſtungserſcheinungen am deulſchen Bollslörper „Deutſches Volk, du herrlichſtes von allen, deine Eichen ſteben, du biſt gefallen“: So ſang dr etwas mehr denn hundert Jahren ein junger deutſcher iger ſeinem Volke zu, der von„ er erzen ſprechen“ Dollte Herz zu Herzen ſp Sein lautes memento paßt auch ſo recht in unſere U de. Nicht deshalb, weil der gewaltige Krieg zu unſeren naunſten ausſchlug, ſo daß wir das Los des Beſiegten zu kagen haben, nein. weil am Marke des deutſchen Volks⸗ korpers Krankheiten freſſen. Vergiftungserſcheinungen tre⸗ zun zu Tage. die unſer geſamtes Volk ſeinem ſicheren Unter⸗ dung weihen müſſen, falls nicht mit allen Mitteln Geſun⸗ Umkehr erſtrebt und erreicht wird. Sporadiſche Ver⸗ ſuche frommen nichts. Es muß allgemein ein- und zur chareifend gewirkt werden ſeitens aller auten Er⸗ Nehungs⸗ und Bildungsmächte, mit allen guten Bildungs⸗ Erziehungsmitteln. Man braucht nur mit offenen Sinnen dem Leben auf aße, Eiſenbahn, in Lokalen aller Art, in Stadt und Dorf 8 Antlitz zu blicken, man braucht nur das Gebaren der 0 ngeren, Unreifen, gegenüber erwachſenen gereiften Per⸗ nen zu beſehen und zu belauſchen, man nimmt die ſchrek⸗ 35 Gewißheit wahr, daß wir wegab kamen, daß es nicht hr ganz ſtimmt, was einer unſerer Beſten und Größten dube unwiderlegt in alle Welt verkünden konnte:„Charakter ben und Deutſch ſein, iſt ohne Zweifel gleichbedeutend.“ den⸗ mit der klingenden Zuverſicht, weg mit der wohltuen⸗ — aber trügenden Hoffnungsausſage:„Wir kommen wie⸗ d0 empor!“ Solange unſere eben heranwachſende Jugend —5 berufenen Führern des Volkes ſolche Troſtworte immerzu ir immt, treibt ſie's weiter wie bisher. Nein, ſagen wir doch die erziehlichere Wahrheit herzhaft ins Geſicht: ümir geben ſicher zugrunde, wenn ihr nicht unde bhert auf dem betretenen Wege.“ Unſer endes Deutſchland beiderlei Geſchlechts treffen unſere Kla⸗ Un. Ihm iſt anſtelle des ſittlichen Arbeitswillens der be nun gwille getreten. Die Ruhe, Gleichmut, Pünktlichkeit w werktätiger Arbeit iſt durch das prickelnde Vorgefühl Aenden Genießens in Feierſtunden verdrängt. Die har⸗ Freude beſteht nicht mehr in der alten deutſchen, ſitti⸗ 95 Art, ſich und den Seinen oder wahren, guten Freunden lege ein paar Stunden zu gehören. Wer des öfteren Ge⸗ wi nheit hat, des Sonntags die Eſſenbahn zu benutzen, der Belege genug finden für die eingeriſſenen deutſchf ei n⸗ den geſundheitwidrigen Gepflogenheiten, die ein Fer⸗ G0 t ſt Um die ſich bietenden Str 8 t ſind an unſerer Volkskraft. dörgüſſe weitmöglichſt ausſchöpfen zu können, ſucht man nach Aaſtgeſteigerten Verdienſtmöglichkeiten, die einem keine zub e Berufsarbeit natürlich einbringen kann. Das führt au erufsf lucht, Schieberei, Veruntreuung u. a..: kurz: unſittlicher, ſtrafbarer Lebensbetätigung. dieſe aufgeführten Erſcheinungen laſſen auf einen ininen Weſenszug im Charakter unſerer jungen ſehlt genoſſen ſchließen. Der granitene, gediegene Einſchlag ſun gänzlich oder ging verloren. Das gilt beſonders für die Neer Männer. Man mag über die alte Militär⸗ Wer be denken, wie man will, eines bleibt ausgemacht: aus ihr hervorging, hatte einen kernigen, männlichen Aud.. ſeinem Weſen. Und ſein Vorbild erzog. Mit Fug Tag echt erblickt ein namhafter deutſcher Schulmann unſerer dar inuf den auch unſere Stadt ganz beſonders ſtolz ſein 715 m„Fortfall der allgemeinen Wehr⸗ icht die Verſchüttung des nationalen nabrunnens, aus dem fich früher Ströme eſundheit, von phyſiſcher und morali⸗ Kraft in den Volkskörper ergoſfen en.“ Es liegt mir fern, der geweſenen Militärſchule rt zu reden; aber eines iſt ſicher: Es muß an ihre ein Erziehungsfaktor treten, der die höchſten ſener Schule erſezt. Vielleicht iſt ein ſolcher Faktor iteſt und breiteſt zu pflegende Turnen. Das Tur⸗ Nenſchevährleiſtet ruhige, ſtetige, vielſeitige Ausbildung des n in einer Gemeinſchaft unter der guten, ſicheren iden eines einzigen zielſtrebigen u. kundigen, vor⸗ an ichen Wilkens(eine Hauptfachel denn den Ne Deutſchen feblt es vielfach am Reſpekt vor der ſtarken Vert der ausgeprägten Perſönlichteit)). An moroliſchen Nnttn ſcheint mir das Turnen ſehr reich zu ſein. Der Sport Ner aber bei ſeiner Ausübung leidet die Kultur des ſchen im Menſchen ſehr not. Seine Vildunas⸗ mir wohl auch große geſundbeitliche Vorteile zu be⸗ mehr einſeitiger Natur. Deshalb bevorzuge ich das du 10 des 85 2 Es ſcheint mir in ihm für alle Schulentlaſſenen. noch Erziehungs⸗ und Bildungsbedürftigen— zu ihnen rechne ich heut faſt alle unter 20 Jahren— eine Kraft⸗ quelle zu ruhen, aus der körperliche, geiſtige und ſeeliſche Erneuerung, Geſundung bervorgehen kann. Es gibt noch andere Möalichkeiten, ja es muß ſolche geben, die unſerem jungen Deutſchland zum Aufſtiege verhel⸗ fen können. Und es muß anders werden. Sonſt ſteuert unſere geſamte, ebedem ſo ſtarke, ſtolze Nation nolens volens ihrer ſicheren Auflöſung zu.„Hinter der Poſſe lauert die Tragödie.“ Merkt's euch, junge Peuschel Städtiſche Nachrichten. Erfolge des Fahndungsdienſtes der Gendarmerie. Die Wahrnehmung des Fahndungsdienſtes durch die Gendar⸗ merie hat, wie dem Verordnungsblatt des Korpskommandos zu ent⸗ nehmen iſt, im Jahre 1921 gegenüber dem Vorjahre ganz bedeutende Fortſchritte gemacht. Daß die im Frühjahr 1921 angeordnete Ver⸗ ſchärfung der Fremdenkontrolle unter Benutung der ſogen. Steckbriefregiſtraturen den darauf geſetzten Erwartungen voll entſprochen hat, geht aus einer Ueberſicht— Korpskommandos über die von der Gendarmerie getätigten Feſtnahmen und Aufenthalts⸗ ermittlungen hervor. Es erfolgten nämlich durch die Gendarmerie⸗ beamten 1249 Feſtnahmen gegenüber 762 im Vorſahre und 7252 Aufenthaltsermittlungen gegenüber 3021 im Vorſahre. Die große Bedeutung, welche dieſen betrüchtlichen Fortſchritten in der Fahn⸗ dungstätigteit der Gendarmerie für die öffentliche Sicherheit zu⸗ kommt, braucht nicht beſonders hervorgehoben zu werden. Es iſt zu hoffen, daß die bisher gezeitigten Fortſchritte in der Fahndungs⸗ tätigkeit der Gendarmerie, die der ſachkundigen und gewiſſenhaften Pflichterfüllung der Beamten zu danken ſind, ſich im Intereſſe der allgemeinen Sicherheit im Jahre 1922 weiter ausbauen laſſen. Zu dieſen amtlichen Auslaſſungen iſt folgendes zu bemerken: Wir ſind durch das Verſafller Friedensdiktat zu Bewohnern eines Grenzlandes geworden. Es iſt deshalb zu einer umſo dringenderen Notwendigkeit geworden, daß durch eine umfangreiche und gewiſſen⸗ hafte Fahndungstätigkeit Baden von allen zweifelhaften und unſau⸗ beren Elementen geſäubert wird. Die offenbar beſtehende Abſicht, dieſe Fahndungstätigkeit weiter auszubauen, dürfte infolgedeſſen allgemein gutgeheißen werden. Es wird ſich aber dabei empfehlen, daß man bei dieſen Fahndungen nicht allzuſcharf und bürokratiſch vorgeht. Die durchaus berechtigten Klagen über die Fremdenkontrolle in den Mannheimer Hotels, auf die wir unſere Leſer durch den Ar⸗ tikel im Mittwoch Mittagblatt aufmerkſam machten, zeigen, daß man in der Ausübung dieſer an ſich durchaus notwendigen Kontrolle zu weit gehen kann. Jede Kontrollperſon ſollte ſich vor Augen halten, daß wir nicht mehr im Großherzogtum Baden leben, das allerdings zu den liberalen Militär⸗ und Polizeiſtaaten gehörte, ſondern in einem freien Volksſtaat, in dem es nur humane Verordnungen und ebenſo humane Vollzugsorgane geben ſollte. Sch. Die Wahlen zur Augeſtellken⸗Berſicherung. Die weiblichen Verſicherten in der Angeſtellten⸗ verſicherung bilden, ſo wird uns geſchrieben, faſt die Hälfte der Geſamtzahl der Verſicherten. Neben den Angeſtellten im Handel, der Induſtrie und bei Behörden, ſoweit ſie auf Privatdienſt⸗ vertrag angeſtellt ſind, gehören die Privatlehrerinnen, die Berufs⸗ Krankenpflegerinnen, die Sozialbeamtinnen, die Kindergärtnerinnen, die Muſiklehrerinnen, die Gutsbeamtinnen und Hausbeamtinnen dazu, aber auch alle diejenigen früher verſicherungspflichtigen Ange⸗ ſtellten, die nach Uebergang in das Beamtenverhältnis ihre Ange⸗ ſtelltenverſicherung freiwillig aufrecht erhalten haben. ie weib⸗ lichen Verſicherten haben bisher ſchon in den einzelnen Organen der Angeſtelltenverſicherung ihre Vertretung gehabt: in den Ortsaus⸗ ſchüſſen der Vertrauensmänner, im Renkenausſchuß, Verwaltungs⸗ rat, ſeit einiger Zeit auch im Schieds⸗ und Oberſchiedsgericht. allererſter Linie ſind es die im Verband der wei blichen Handels⸗ und Büroangeſtellten(BWA.) zuſammenge⸗ ſchloſſenen kaufmänniſchen Angeſtellten, die ja auch zahlenmäßig am ſtärkſten ſind, die für eine reze Mitarbeit innerhalb der Ange⸗ ſtelltenverſicherung ihre Erhaltung und ihren Ausbau eintreten und ſich dabei betätigen. Sie ſind es auch, die ſich gemeinſam mit allen anderen Frauenberufsverbänden einer Verſchmelzung mit der Inva⸗ lidenverſicherung, wie ſie von den freigewerkſchaftlichen Angeſtellten⸗ verbänden gefordert wird, mit Entſchiedenheit widerſetzen. Würden ſie doch dadurch nicht allein weſentliche Vorteile in Bezug auf Ruhegeld bei Berufsunfähigkeit, Hellverfahren, Berückſichtigung der beſonderen weiblichen Intereſſen bei Aufgabe der verſicherungspflich⸗ tigen Beſchäftigung ufw. aufgeben, ſondern ſich auch des Rechts auf Mitwirkung in der Verwaltung begeben. Die Invalldenver⸗ ſicherung kennt die Gleichberechtigung der weihlichen Verſicherten nicht und als Beiſitzer für die Verſicherungsämter, die zualeich Waßhlkzrperſchaften für die anderen Vehörden ſind nur Männer wählbar, ein füür die beutigen Begriffe der berufstätigen Frauen un⸗ baltbarer Zuſtand. Es iſt begreiflich, daß ſich die welblichen Ver⸗ ſicherten wehren, ihte in der Angeſtefltenverſicherung beſtehenden Rechte preiszugeben. Bei den am Sonntag. 29. Januar, von —4 Uhr ſtattfindenden Wahlen werden ſich daher die weſb⸗ — lichen Verſicherten geſchloſſen für die Liſte„D“ der Frauenberufs⸗ verbände, die auf dem Boden der Aufrechterhaltung der Angeſtellten⸗ Verſicherung ſteht, entſcheiden § Die Ablieferung der Steuerkarten und Markenblätter. Im heutigen Anzeigenteil erläßt das hieſige Finanzamt eine Bekannt⸗ machung über die Einreichung der in der Zeit vom 1. Apeil bis 31. Dezember verwendeten Steuerkarten und Marken⸗ blätter. Tll. Erhöhung der Güter⸗ und Tiertarife. Vom 1. Febr. d. J. ab werden die Frachtſätze, die Mindeſt⸗ und Sonderfrachtbeträge, die Gebühren(Bahnhoffrachten, Ueberfuhrgebühren uſw.) ſowie die Nebengebühren im Güter⸗ und Tierverkehr um eiwa 30 v. H. erhöht. Die Erhöhung iſt bei den regelrechten Tarifklaſſen und bei einigen Ausnahmetarifen nicht in Form eines gleichmäßigen Zu⸗ ſchlags, ſondern unter beſonderer Schonung der weiteren Entfer⸗ nungen planmäßig in die Tarife eingearbeitet. Die Erhöhung wird durch Ausgabe neuer Tarife oder durch Tarifnachtrüge durchgeführt. Nähere erteilt das Gütertarifbüro der Eiſenbahn⸗General⸗ direktion. Die Privatbahnen ſind ermächtigt, auf ihren Strecken die gleichen en durchzuführen; die von ihnen eingeführten beſonderen Zuſchläge bleiben hiervon unberührt. Pb. Gasvergiftung. Am 24. ds. Mts. abends wurden in einer Gießerei auf dem Lindenhof einige Arbeiter durch aus Trockenöfen ausſtrömende Gaſe betäubt und der 32 Jahre alte, verheiratete Tag⸗ löhner Nikolaus Hecker von St. Leon getötet. Unterſuchung iſt eingeleitet Pb. Plötzlicher Tod. In einer ſtädtiſchen Badeanſtalt erlitt geſtern vormittag die 72 Jahre alte Ehefrau eines in der Gärtnerſtraße woh⸗ nenden Händlers einen Schlaganfall, welcher ihren unmittelbaren Tod zur Folge halte Pb. Juſammenſtoß. Durch Unvorſichtigkeit eines Kraftwagen⸗ führers erfolgte geſtern abend an der Straßenkreuzung O 1 und 2 auf den Planken ein Zuſammenſtoß des Laftkraftwagens IV B 7962 mit einem in der Fahrt nach dem Paradeplatz befindlichen Straßen⸗ bahnwagen der Linie 7. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt, Per⸗ ſonen aber nicht verletzt Pb. Taſchendiebſtätzle. Einer Kaufmannsfrau aus Landau wurde geſtern abend an der Straßenbahnhalteſtelle E 1, 1 im Gedränge aus threr Handtaſche ein Geldbeutel mit etwa 800„ Inhalt und eine goldene, mit 3 Brillanten beſetzte Vorſtecknadel im Werte von 6000 Mark von noch unbekannten Dieben entwendet. Um ſachdienliche Mitteilungen erſucht die Schußmannſchaft. Marklbericht. In zarten Flocken rieſelte es den ganzen Morgen vom Him⸗ mel, der ſich weißlich⸗grau überzogen hatte. Auf dem Marktplatz hatten die Marktfrauen und Marktmänner ihre rieſengroßen Schirme die aus der Ferne geſehen wie halbgefüllte Luftballone hin⸗ und herſchaukelten. Darunter lagen auf dem Boden ausgebreitet die jetzt ſo kargen Habſeligkeiten der Mutter Erde, ſtanden die Verkäuferinnen mit großen Tüchern um den Kopf, mit von Kälte geröteten Naſen und in dicken Wollſchuhen, um ſo kör⸗ perlich gewärmt den Kampf mit der Hausfrauenwelt aufnehmen zu können, die neugierig von Stand zu Stand huſchen und die Zahlen auf den kleinen ſchwarzen Täfelchen zu entziffern ſich bemühen. Kampf auf den Wochenmärkten wird wohl nicht ſo leicht zu um⸗ gehen ſein. Es ſtehen ſogar noch härtere bevor, ſchrieb doch neulich in einem auswürtigen Blatt ein ganz„Schlauer“ bereits davon, daß bis zur nächſten Ernte alle Preiſe für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe um etwa 500 Prozent in die Höhe gehen werden. Wir wollen nicht ſo trübe ſehen, wenn wir auch feſtſtellen müſſen, daß ſich die Preiſe auf dem Mannheimer Wochenmarkt ſeit Som⸗ 9 Jahres bereits verdreifacht haben, alſo auch ſchon um Prozent in die Höhe geſchnellt ſind. Entrüſtete Hausfrauen und ſelbſt die Wucherpolizei, die ſich des Falles redlich annahm, waren machtlos gegen die Preiswelle. Sie iſt übrigens noch nichd um Stillſtand gekommen, ſondern klettert unentwegt, langſam, aber ſſchet, den Weg zur Höhe hinauf. Braune, erdige Knollen, Kar⸗ toffeln genannt, viel gerühmt und noch mehr begehrt als ſogen. Volksnahrungsmittel. wollen mit 190 Maet das Pfund bezahlt ſein. Damit ſich niemand einer falſchen Täuſchung hingibt, wollen wir dazu bemerken:.90 ſind faſt 2 Mark. Den gleichen Weg haben die Preiſe für Gemüſe genommen. Die offtzielle Marktpreis⸗ notterung läßt hier dem Leſer eine weite Spanne, ſo daß jeder ſelbſt hinzudenken kann, wieviel es in Wirklichkeit koſtet: Blumenkohl —20 Mark, Wirſing.50—.20 Mk., Weißkraut 3 Mark, Sellerie .80—8 Mark, Zwiebeln.50—2 Mark, rote Rüben.30—.60 Mk., gelbe Rüben—.50 Mark, Karotten—.50 Mark, Meerrettich 11 bis 12 Mark. Bei den Luxusgenöſſen wurden folgende Preiſe feſtge⸗ ſtellt: Aepfel—6 Mark, je nachdem ob angefaulte oder eirwand⸗ freies Obſt, desgleichen Birnen.50—6 Mark. Eier koſten— —.30 Mark, weil ſie gegenwürtig ſehr ſelten anzutreffen ſind. Butter 40—50 Mark. Am Wildpret⸗ und Geflügelmarkt waren Haſen in anſehnlichen Mengen angefahren zum Preſſe von 15—18 Mark das Pfund. Junge Hühner ſah man für 20—40 Mark. Schlachtgänſe 5 Mark das Pfund. Hier wird der Fettgehalt in geſtellt..G. Eiterariſche Rundſchau. Dichtung und Kultur. der Ciebe und Einſamteit von Silvio di Caſanova. don J Engelhorns Nachf. in Stuttgart.) Ein italieniſcher der ſich ſchon wiederholt als auftichtiger Freund der kwar nur betannt hat, ſchrieb dieſe Verſe in deutſcher Sprache — in vollkommenſter Lauterkeit. Die formvollendeten Ge⸗ im die echſtrömt ein kosmiſches Liebesgeflhl, richten ſich aber mehr rau überhaupt als an eine beſtimmte Perſönlichkeit. Wir auf den Verfaſſer an anderer Stelle nochmals zurück⸗ Seiens Anörkel(Palmſtröm Fillus) Gedichte von Felix en ſelta ſt e n.(Delta⸗Verlag, Berlin⸗Wilmersdorf). Als Morgen⸗ nen„Palmſtröm“ ſchrieb, hielt man das für einen kapitalen n 1 aber bald das„Untergrundige in dieſen ſeltſamen Ge⸗ Scalchn ſte heute als eine köſtliche Perlenſchnur im litera⸗ n Die,datküſtlein. Felix Riemkaſten in ſeinen„Knörkeln“ ahmt gibt orgenſte enhuns Verſe, die ſchlechthin köſtlich ſind in ihrer gravitätiſchen ageun drer ſprachlichen Grobgewall und Feinfühligke t, teils Sgggeich und teils welthir ber. Das Buch enthält auch viele d der Feie Vortrageſtücke 3 an. Van genoſſe. Von Hialmar Kuleb. Mit Illuſtrationen 5 Weber(Verlag Erich Matthes, Leipzig) Ein Buch 1 rn weniger nach als daß er neben jenem herläuft. 2 4. ˖ t 8 fanten für die Zeit, in dem niemand ohne Erröten, ohne decht. uber auch nicht ohne das Bekennknis:„Der Mann ˖ eſen kann. Es geoört cllerdings Aufrichtigkeit gegen dup gelbſt u, gleichbedeutend mit dem alten Spruch:. Erkenne ſa ſchleuchtendedes geht aufs Ganze und trifft ins Schwarze Seine züche. und ſo e Arbeit iſt nirgends halb Keine Wirkung ohne Ür⸗ Achlichen Nll exhält das Buch hohe kulturelle Bedeutung. Die vor⸗ allrikat abeltrationen unterſtüßen manchmal den Eindruck der 1 9 es iſt ja eine bekannte Sache, daß wir uns nur newaßt fßen betrügen laſſen und für übertrieben halten, BVon Oriſon Swett Marden.(Engel⸗ Verlag J. Engelhorns Nachf. in Stuttgart). die aus dem neuen Vuche Mardens auf uns b Beſtrickendes Map kann ſich ihm nicht ent⸗ chütterliche Gloube des Verſafſors an ſich ſelbſt, alle muß guch den Müden ine Dicht emporreizen. 0 Sonne,— 5 5 jeden—. aus den etengeſhg 8 ine naelhorns Lebensbücher erlag deem 2 9 in Stuttgart). In vollendeter Weiſe iſt in ein begeiſterndes Wort, eine tiefe Lebensweisheit zu bringen. Das Buch iſt ein getreuer Freund und Begleiter durch das ganze Jahr. Bildende Kunſt. Die goliſche Holzplaſlit um Rottenburg, Horb und Hechingen. Von Georg Weiſe.(Tübingen, Alex. Fiſcher). Nur in katholiſchen Gegenden wird man in Schwaben wie anderwärts eine reichere Ernte an mittelalterlichen Einzelbildwerken erwarten dürfen. Um Rottenburg, Horb und Hechingen ſondern die heutigen konfeſſionellen Verhältniſſe auf drei Seiten, die Alb auf der vierten, ein Wcktel ſenes Gebiet kathol. Ortſchaften ab. Deſſen Beſtand an Werken mittelalterlicher Plaſtik zu bearbeiten, hat ſich der Verfaſſer, Prof. Dr. G. Weiſe in Tübingen, zur Aufgabe gemacht. Ort für Ort iſt von ihm das Gebiet abgeſucht worden, und von dem zuſammen⸗ gettagenen Material wird hier ein erſter Teil, der die Arbeiten bis um die Mitte des 15. Jahrhunderke umfaßt, als 1. Heft der „Forſchungen zur Kunſtgeſchichte Schwabens und des Oberrheins“, der Oeffentlichkeit übergeben. Die Darſtellung iſt umfaſſend, ſach⸗ kundig und in gleicher Weiſe anregend für Forſcher und Kunſt⸗ af ö 61 vorzügliche Abbildungen führen uns an die Kunſtwerke elbſt heran. Neue Erzählungsliteratur. Aroleid. Aus den Schriften eines Bergpfarrers. Roman don Johannes Jegerlehner.(Verlag von Auguſt Scherl). Ein gutes Buch, eine Erzählung, die im beſten Sinne volkskümlich ge⸗ nannt zu werden derdient. Die Menſchen ſind mit dem Boden verwachſen, auf dem ſie ſtehen; ihre Abhängigkeit von den Mächten der Bergwelt wird naturwahr mit ſtarker und dichteriſcher Kraft, aber auch mit ſonnigem Humor geſchildert. Die Figur des Pfarrers, der ſich aus Rechts⸗ und Amtsbewußtſein gegen ſeine Vorgeſetzten Der Ruepp. Roman von Ludwig Thoma.(München, Albert Langen) Thomas letztes vollendetes Werk! Ein Roman, an dem noch immer eine ſtarke Hand geſtaltet, wenn ſich des Todes Schatten auch bereits auf ſie gelegt hatte.„Der Ruepp“ iſt Thomas Meiſter⸗ romanen an die Seſte zu ſtellen. Es iſt eine Bauerngeſchichte aus der Dachauer Gegend. ein dramatiſch aufgebautes Buch, von lebens⸗ wahrer Tragik durchwuchtet, dvon lebenswahrem Humor durchweht, wie ſie»ben nebeneinander herſchreiten, dieſe beiden Begleiter jedes der den Mut hat dem VLeben ins Auge zu blicken. Das Erprehkind. Roman von ffedor v Zobeltitz.(Berlin, Ullſtein). Das Expreßkind iſt ei Baby in einem Erpreßpaket, das von einer Statſon der deutſchen Schweiz nach dem Genfer Bahnhof nerſandt wird; und dann trifft der Korb mit dem Säugling in einem Hauſe ein, wo ein Paket mit einem kleinen Hund erwartet wird. u che der danke verwirklicht, auf jeden Tag des Jahres Wie dann das verirrte Kind eine Adoptivmutter bekommt, und wie auflehnt, iſt vielleicht nicht neu geſehen, aber überzeugend gebracht. Vearb es heranwächſt zu einem ſehr hübſchen weiblichen Weſen, das er⸗ — die reizvoll und ſpannend fortgeführte Handlung des Romans. rzenswirren werden gelöſt, immer iſt ein Unterton von Humor dabei, und in feineren und derberen——9 bewährt Zobeltitz die Überlegene Sicherheit ſeiner Charakteriſtik. Frau Hüttenrauchs Witwenzeit. Roman von Sophie Hoech⸗ ſtetter.(Verlag von Auguſt Scherl). Das anmutige, humorvolle Buch ſchildert das Leben einer verwöhnten Fabrikantenfrau, die das Schickſal hart anpackt.— + ihr Mann infolge des pekuntären Zuſammenbruchs wahnſinnig geworden iſt, ſteht ſie vor der Frage: omit erhalte ich meine Familie? Je dener die Notlage wird, je ernſter die ihr aufgebürdeten Pflichten, deſto mehr wächſt ihre Kraft— Widerſtande Da ſte üder keine höheren Gaben verfügt, eröffnet ſie ein Korſettgeſchüft, und hat damit un⸗ aeee rfolg in der erſten Geſellſchaft, der ſie ſogar in das aiſerliche Schloß führt. Nebenher geht eine ganz kleine harmloſe Koketterte; nur grad- ſo viel iſt davon zu ſpüren, daß Frau Lidla e e in echter Fraulichkeit hervortritt. 5 Schickfal führt nicht ine Große und nicht in leldenſchaftliche Tiefen, aber ſie lebt ſu— in humorvoller Unbekümmertheit— wie es vfele wünſchen Von derſelden Verfaſſerin iſt ein zwelter Roman„Schein⸗ werfer“ bei J. Engelhorns Nachf. in Stuttgart erſchienen, eine —— Schilderung der Zuſtände und Stimmunden wöährend des rliner Revolutionswinters, jedoch kein politſſcher Roman im eigentlichen Sinne. * Die Württemb. Regimenter im(Herausgegeben von General 85 Flaiſchlen) Bd. XIX: Das L. württ. Feldart.⸗Reg. Rr. 29„Prinzregent Lultpold v. Bayern“ im Weltkrieg 1914.—18. Bearb. von Hauptmann Gerok. Mit 86 Abbildungen, 1 Ueber⸗ lichtskarte und 28 Geſechteſkizzen. 8 Belſerſche Verlagsbuch⸗ adee im Stuttgart.) Mit der 28. aktiven Diviſion iſt das Feld⸗ irtiuerle-Regimeak 29 in Oſt und Weſt und auf dem ſerbiſchen Kriegsſchauplaß in Aktion getreten. Es iſt eine Fülle von Materſal in dem ſchmalen Vand vereinigt. Na der Herausgeber, Hauptmann Gerok, infolge anderer Verwendung während des Krieges nur ganz kurze Zeit im Feld⸗Artillerie⸗Regi dent tätig war, ſo war er ganz auf die ihm zur Verfügung geſtellten Tagebuchblätter, Vriefe und ſenſtigen Notfzen angewieſen. Er hat ſich gründlich in die zur Verfügung geſtellten Unterlagen eingearbeitet upd bei aller Knapp⸗ it der Schilderung ein umfaſſendes Biſd der Kriegsgeſchichte deg ld⸗Artiſterie⸗Regiments gezeichnet. Friſch im Ton, nie den Voden des Tatſächlichen verlaſſend und immer vom Plickpunkt des ganzen Kriegsgeſchehens aus geſehen, iſt das Buch eni ſprechendes Zeugnts ſchwäbiſcher Mitarbeit in dem großen Heldenkampf. 4. Zeite. Nr. 44. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 26. Januar 1922. Rommunale Chronik. Beſteuerung der Nachtſchwärmer. Vor einiger Zeit berichteten wir über eine ſog. Hockerſteuer, welche die Stadt Stuttgart eingefuhrt hat. Danach wird von denjenigen Gäſten, welche ſich nach 12 Uhr nachts in öffentlichen Lokalen aufhalten, eine Steuer erhoben werden, deren Höhe für die erſte, zweite und jede weitere Stunde nach oben geſtaffelt iſt. Sie ſoll im 1. Monat 100 000 Mk., erhracht haben. Aehnliche Maßnahmen, allerdings nicht ſteuerlicher, ſondern polizeilicher Natur, ſind in der Tſchecho⸗Slowakei in einzelnen Gemeinden eingeführt. So werden beiſpielsweiſe in Kollin von Gäſten, welche ſich nach 1 Uhr nachts in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften aufhalten, eine ſofort zahlbare Strafe von 2 Kronen für die erſte Stunde und je 10 Kronen für jede weitere Stunde erhoben Eine ähnliche Regelung wird auch von Prag gemeldet. In neuartiger Weiſe beabſichtigt jetzt Berlin die Nachtſchwärmer zu einer Steuer heranzuztehen. Da dort die Polizeiſtunde einheitlich auf 1 Uhr nachts feſtgeſetzt iſt und Ausnahmen hiervon nicht bewilligt werden, kommt ein Aufenthalt in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften nach Schluß der Polizei⸗ ſtunde nur für geſchloſſene Geſellſchaften in Frage. Berlin hat nun in ſeiner neuen Vergnügungsſteuerordnung eine Beſteuerung des geſellioen Beiſammenſeins nach 1 Uhr nachts in Gaſtwirtſchaften aller Art in Ausſicht genommen, ſofern Speiſen und Getränke gegen Entgelt verabfolgt werden. Der Entwurf der Steuerordnung ſieht bei einer Teilnehmerzahl bis un 30 Perſonen eine Steuer von 20 Mk. vor. Die Steuer erhöht ſich bei einer Teilnehmerzahl bis zu 200 Perſonen auf 100 Mk., bis zu 600 Perſonen auf 200 Mk. und über 600 Perſonen auf 600 Mk. Die geſchloſſenen Geſell⸗ ſchaften müſſen bei der Steuerbehörde vorher oder gegebenenfalls hinterher angemeldet werden. Die Erhebung der Steuer geſtaltet ſich nach dem Berli⸗ ner Syſtem ſehr einfach, während die Stuttgarter Rebelung, welche den einzelnen Gaſt beſteuert, in der Durchführung ſchwieriger ſein dürfte. Jedenfalls bietet dieſe Beſteuerung der Nachtſchwärmer den Gemeinden eine Einnahmequelle, gegen die ſich Widerſtände kaum geltend machen werden, die im Gegenteil allgemein als recht und billig anerkannt werden wird. Im Ausſchuß der Berliner Stadtverordnetenverſammlung iſt die Hockerſteuer oder Nachtſteuer in zweiter Leſung bereits genehmigt worden. Hausbeſitzerſtreik in Nürnberg. ONB. München, 25 Jan. Die Hausbeſitzer ſind in einen Streik eingetreten, der ſich gegen die neuen Richtlinien über die Miet⸗ preisbildung richtet. Sie lehnen jeden Verkehr mit den Mieteini⸗ gungsämtern ab. Gegenüber Verſuchen, auch anderwärts derartige Streiks herbeizuführen, wird halbamtlich darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß durch das neue Reichsmietengeſetz vorausſichtlich eine Beſſerung der Verhältniſſe eintreten wird. Die Hausbeſitzer Münchens haben denn auch, wie bereits gemeldet, einen Eintritt in den Streik abgelehnt. Tul. Ueberlingen, 25. Jan. In der geſtrigen Bezirksratsſitzung, die ſiebeneinhalb Stunden dauerte, wurde über die Gemeinderäte Kaufmann Poſch(Dem.) und Gipſermeiſter Müller(Soz.) wegen Verletzung ihrer Amtspflichten verhandelt. Der Bezirksrat erkannte einſtimmig auf Dienſtentlaſſung der beiden Gemeinderäte. Aus dem Lande. & Heidelberg 26. Jan. Ueber die Verhaftung eines Schiebers, die vor einigen Tagen in Eſchelbronn erfolgte, wird uns fol⸗ gendes berichtet: In Heidelberg wohnte ſchon ſeit einiger Zeit im Vorort Handſchuhsheim der Kaufmann Gabriel Hubert, an⸗ geblich ein Franzoſe. Er nannte ſich Profeſſor, war es aller⸗ dings nicht. Er machte in Geſchäften, wie ſie ſich gerade ergaben. Beſonders handelte er bis gegen Ende des vergangenen Jahres mit Lebensmitteln, d. h. er ſchob die ihm angebotenen Waren weiter. Das Geſchäft ging.„Profeſſor“ Hubert hatte bald ein größeres Büro mit mehreren Angeſtellten und einem Prokuriſten und lebte auf großem Fuße. Eſchelbronn war der Mittelpunkt dieſes Betrie⸗ bes. Dort liefen die Waren zum Teil aus und ein, dort erſchienen in großer Zahl die Kraftwagen, darunter nicht wenige aus dem Saargebiet, und dort fanden auch die meiſten der großen Sekt⸗ gelage mit Damen ſtatt. Im Dezember traf Hubert ein harter Schlag: die Gerichtsbehörden beurteilten ſeine Verdienſte um die Lebens⸗ mittelverſorgung der deutſchen Bevölkerung falſch und das Heidel⸗ herger Wuchergericht verurteilte ihn wegen Verſchiebens von Büchſenmilch zu 14 Tagen Gefängnis und 20 000 M. Geldſtrafe. Hierauf zog ſich der Herr von dem Geſchäft mit Lebensmitteln zurück. Er fand ausreichenden Erſatz in Leder und Schuhwaren. Auch das ging eine Zeit lang gut; doch hat ſich jetzt leider die Staats⸗ anwaltſchaft in Heidelberg wieder hineingemiſcht und hat kurzerhand, als ſie die Art der Geſchäfte erkannte, den Herrn Profeſſor in Eſchel⸗ bronn verhaften laſſen. Die Staatsanwaltſchaft nennt dieſe Seſchäfte in wenig höflicher Weiſe wieder Schiebungen. Einen Lederhändler in der Gegend von Sinsheim ſoll Hubert bei ſeinen Geſchäften um 55000 Mark betrogen haben. wWeinheim, 26. Jan. Der Verwaltungsrat des Gemein⸗ nützigen Vereins beſchloß, auch in dieſem Jahre wieder, und zwar am 26. März(Sonntag Laetare), einen Sommertags⸗ zug zu veranſtalten. Die diesjährige Widmungsgabe des Vereins an die Mitglieder beſteht in einem Kunſtblatt„Aus dem Gerbervier⸗ tel“, eine Schwarzweißzeichnung des Freiburger Kunſtmalers Ernſt Rieß, eines gebürtigen Weinheimers. Herr L. Kraft in Valpa⸗ raiſo hat dem Gemeinnützigen Verein Weinheim 200 überwieſen. Karlsruhe, 26. Jan. Auf dem hieſigen Rangierbahnhof geriet der 25jährige Eiſenbahnſchaffner Karl Zipperle aus Heilbronn 3 Kunſt und Wiſſen. Berliner Grillparzer⸗Feier! Das Steglitzer Schloßpard⸗ theater war die einzige Bühne Berlins, die ſich— in einer um 24 Stunden verſpäteten Aufführung von„Des Meeres und der Liebe Wellen“ des 50. Todestages Grillparzers erinnerte. Dieſe beſchämende, für den Tagesgeiſt des Berliner Geſchäftstheaters bezeichnende Tatſache hatte eine ehrenvolle Kehrſeite für die Steg⸗ litzer. Im übrigen aber war leider die Aufführung des ſchönſten deutſchen Liebesdramas auch nur Kehrſeite! Referent hat ſeit frühen Jugendtagen ungezählte Renaiſſancen der Grillparzer ſchen Tragödie geſehen, die ſelbſt eine Renaiſſance der Antike in den linden, weichen Lüften Deutſchöſterreichs iſt, eine heldſeelige deutſche und öſterreich⸗ iſche Belebung der helleniſchen Marmorpracht. Nie— gewiß nicht unter dem Zenith des Burgtheaters, aber auch nicht unter dem Eindrucke beſcheidener Provinzialaufführungen!— hätte er für möglich gehalten, daß dieſer Blüte der Duft geraubt werden könnte. Es kommt auf ein höheres oder geringeres Maß ſchauſpieleriſcher Vollkommenheit wirklich nicht ſo ſehr an, wie die am Schauſpieler⸗ Perſonenkult hauptſächlich intereſſierten Theaterhabitues meinen; aber daß der Geiſt und die Melodie einer Dichtung nicht unkenntlich gemacht und zerſtört werden, iſt die Mindeſtforderung.„Des Meeres zund der Liebe Wellen“ war verloren, als man Herrn Forſch die Regie übertrug, dem trockenen, in moderner Proſa bewährten Schau⸗ ſpieler, der, wie ſchon ſeine eigene ſchauſpieleriſche Leiſtung zeigte, von keinem Hauche Grillparzers berührt worden iſt. Er verwandelte den Oberprieſter, den weisheitsvollen Alten, deſſen menſchliche Güte in ſtrenger dogmatiſcher Haft liegt, zu einem ſhylockähnlichen Popanz — und ähnliche Verunſtaltungen, mindeſtens Verwandlungen des Blutpollen in's Hohle und Weſenloſe, erlitten unter ſeinen Händen alle Geſtalten. Was der jungen, von ſchönem Eifer erfüllten Bühne vor allem nottut, iſt ein Meiſter der Sprechregie. Hier ſind ſunge Kräfte, die gezogen werden müſſen! Aus dem nicht unſympathiſchen aber licht⸗ und ſchattenlos eintönigen Fräulein Loos(Hero) und dem mit ſchönem Organ wild deklamierenden Herrn Fricke(Le⸗ ander) hätte immerhin erträgliches herausgeholt werden können: doch der Orgus verſchlang alle Uebergänge und alle wunderbaren Zartheiten Grillparzers. Die ſtiliſterend andeutende Dekoration war im Wechſel der Bilder andauernd ſtimmungslos— wie auch, ohne ſein Verſchulden, das Publikum. das— ich erlebte es zum erſten Mal!— nicht einmal von der Turmſzene erwärmt wurde. Hermann Kienzl. DStefan Sinding f. Der norwegiſche Bildhauer Stefan Sin⸗ ding iſt, wie aus Kopenhagen gemeldet wird, am 23. dieſes Mts. in Paris geſtorben. N hatte, ehe er zur Anerkennung ge⸗ langte, ſchwere Kämpfe zu beſtehen, und lebte lange Zeit in Chri⸗ ſtiania als Seit langen Jahren iſt er in Deutſch⸗ —— 35 bekannt und beliebt. Er hat ein Alter von 75 Jahren ert 8 0 N. e e e 3 09 8 5 die Puffer zweier Wagen und wurde auf der Stelle getötet. .(Lahr, 25. Jan. Im Alter von 61 Jahren iſt hier am Montag früh Kirchenrat Ernſt Barck, Stadtpfarrer an der evangeli⸗ ſchen Chriſtuskirche geſtorben. Der Entſchlafene ſtammte aus Giersheim und war im Jahr 1885 in den badiſchen evangeliſchen Kirchendienſt aufgenommen worden. In den erſten Jahren ſeiner ſeelſorgeriſchen Tätigkeit war er Vikar in Brötzingen und Kehl, dann Pfarrer in Holzen und ſeit 1898 wirkte er in der hieſigen evangeli⸗ ſchen Gemeinde. Im Herbſt vorigen Jahres war der Verſtorbene zum Kirchenrat ernangt worden. Oktenheim bei Lahr, 26. Jan. Unſinnige Brennholz⸗ preiſe wurden bei einer hier abgehaltenen Brennholzverſteigerung des Forſtamts Ichenheim geboten. Die Holzliebhaber waren in derart großer Menge erſchienen, daß ſie vor dem Rathaus Auf⸗ ſtelluna nehmen mußten, von deſſen Balkon der beauftragte Forſt⸗ angeſtellte die Gebote enrgegennahm. U. a. wurden für vier Ster buchenes Scheitholz 2400 Mark geboten. 8 Offenburg. 25. Jan. Wegen gemeingefährlicher Bauernfän⸗ gerei iſt der„Magnetopath“ und„Heilkundige“ Johann Schlaff⸗ häuſer, der ſeit einiger Zeit hier ſeine„Praxis“ ausübte und ſtar⸗ ken Zulauf hatte verhaftet worden. ):(Marlen bei Offenburg, 26. Jan. Dem Flußwärter Berl, der im Sommer v. Is. den 15jährigen Sohn des Bäckermeiſters Krä⸗ mer aus dem Altrhein vom Tode des Ertrinkens rettete, wurde die badiſche Rettungsmedaille verliehen. *Singen(Hohentwiel), 26. Jan. Zu dem von uns ſchon ge⸗ meldeten Großfeuer wird noch berichtet, daß die in dem Lager⸗ ſchuppen der Baumwollſpinnerei und Weberei gelagerte Baumwolle im Umfang von etwa 250 Ballen zum größten Teil vernichtet iſt. Ein Teil der brennenden Baumwollballen wurde mit Todesver⸗ achtung von dem mutigen Fabrikperſonal herausgeſchleppt, um noch retten zu können, was zu retten iſt. Glücklicherweiſe explodierte der dicht neben dem Brandherd befindliche Gaſometer nicht. 90 Immendingen, 25. Jan. Wie jetzt beſtimmt verlautet, wird im kommenden Sommerfahrplan zum erſtenmal ſeit Kriegsbeginn wieder ein Eilzugspaar München⸗Ulm⸗Sigmaringen⸗Tuttlingen⸗ Immendingen⸗Freiburg verkehren und damit die Donautalbahn auch für den Durchgangsverkehr wieder erhöhte Bedeutung gewinnen. 9( Radolfzell, 26. Jan. Einer größeren Platinſchiebung iſt die Gendarmerie in Singen auf die Spur gekommen. Es wur⸗ den eine Frau Müller mit ihrer 19jährigen Tochter und ihrem 16jährigen Sohn verhaftet, dagegen ſind die Hauptſchieber noch. nicht feſtgenommen worden. Es ſtellte ſich heraus, daß in den letz⸗ ten Tagen mit Wiſſen der bis jetzt verhafteten Perſonen Platin im Wert von etwa 300 000% nach der Schweiz verſchoben worden war. Auch ein Grenzaufſeher ſoll in die Angelegenheit verwickelt ſein. Aus der Pfalz. () Speyer, 26. Jan. Die Staatsminiſterien der Juſtiz, des In⸗ nern, der Finanzen und des Kultus und Unterrichts haben Vollzugs⸗ vorſchriften für den Austrittaus den Religionsgemein⸗ ſchaften unter Aufhebung früherer Beſtimmungen erlaſſen, aus denen erwähnenswert iſt: Perſonen, die ihren Austritt erklären wollen, haben hiebei ihre vollen Perſonalien anzugeben, bei ſchrift⸗ licher Austrittserklärung muß eine öffentliche Beglaubigung beigefügt ſein. Kindern ſteht vom vollendeten 14. Lebensjahre an ſelbſt die Entſcheidung über die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemein⸗ ſchaft zu, ſie haben daher ihren Austritt ſelbſt zu erklären; die Er⸗ klärungen der Kinder ſind perſönlich abzugeben, Stellvertretungen durch Erziehungsberechtigte uſw. ſind unzuläſſig. Hat ein Kind das 12. Lebensjahr vollendet, ſo können die Berechtigten ſeinen Austritt nur mit ſeiner Zuſtimmung erklären, auch beide Elternteile müſſen zuſtimmen. Mündliche Austrittserklärungen werden von den Stan⸗ desämtern nach beſtimmten Muſtern beurkundet und dem zuſtändigen Pfarramt ſowie Finanzamt mitgeteilt. §Landau, 26. Jan. Der frühere Kommandeur der pfälziſchen Infanteriediviſion in Landau, General von Rittmann, iſt im Alter von 75 Jahren geſtorben. Er hatte den Feldzug 1870/71 als Bataillonsadjutant mitgemacht, wurde 1879 Hauptmann und ſpäter Bataillonskommandeur in Bamberg. Dann war er in Metz und München tätig, um anſchließend die Führung der 3. bayeriſchen Diviſion in Landau zu übernehmen. Pirmaſens, 26. Jan. Unter dem Verdacht, auswärtige Schuh⸗ beſteller umüber eine halbe Million Mark betrogen zu haben, wurde der 24jährige Schuhfabrikant Heinrich Kraft in Pirmaſens feſtgenommen. Er ließ ſich erhebliche Geldbeträge für Schuhlieferungen geben, ſandte die Ware aber nicht ab, ſodaß die Geſchädigten Strafanzeige erſtatteten. Auch bei eigenen Einkäufen liegen ihm ſtrafbare Handlungen zur Laſt. Gerichtszeitung. Pfälziſches Schwurgerichl. § Zweibrücken, 25. Jan. Unter der ſchweren Anklage des Tot⸗ ſchlags gegenüber dem eigenen Sohn wurde der 56 Jahre alte Taglöhner Peter Hammer aus Frankenthal dem pfälziſchen Schwurgericht verhaftet vorgeführt. Die Verhandlung entrollte ein abſtoßendes Bild von gefühlloſen Beziehungen zwiſchen Söhnen und Vater, wie es auch an Gerichtsſtätte nur ſelten vorgeführt wird. Der Angeklagte iſt beſchuldigt, am 22. Juli vergangenen Jahres ſeinen 21 Jahre alten Sohn Paul zu Frankenthal vor dem dortigen Eliſabethenkrankenhaus durch einen Meſſerſtich ins Herz ge⸗ tötet zu haben. Von 14 Kindern des Angeklagten blieben 7 am Leben. Von den Söhnen geriet der genannte Paul ſchon frühe auf die ſchiefe Bahn; als Schüler wegen Diebſtahls beſtraft, ordnete das Amtsgericht Frankenthal 1911 die Zwangserziehung an. Damals nahm der Vater den Paul noch nachdrücklich in Schutz und focht bis zur höchſten bayeriſchen Inſtanz die Zwangserziehung, die den da⸗ von Betroffenen wieder auf den Weg der Ordnung bringen ſollte, an, allerdings ohne mit ſeinen Beſchwerden durchzudringen. Im Krieg zählte Paul zu den Fahnenflüchtigen, erhielt dafür ein Jahr Gefängnis und meldete ſich nach der Beſetzung ſchließlich zur franzö⸗ ſiſchen Fremdenlegion, wo er in Marokko ausgebildet wurde. Dda noch nicht volljährig, mußte er von dort wieder entlaſſen werden. Im Jahre 1920 kam er nach Frankenthal zurück. Schon früher ge⸗ regelter Arbeit abhold, trieb er ſich auch jetzt ohne feſte Arbeitsſtätte umher, ließ ſich von dem Vater ernähren und erklärte dieſem in zyniſcher Weiſe, ſolange er(der Vater) noch verdiene, brauche der Sohn nicht zu arbeiten. Nicht ſelten wurde der alte Mann, der ſich bemühte, für ſeinen Sohn Arbeitsgelegenheit zu verſchaffen, mit Ohrfeigen, Fauſtſchläge ins Geſicht und auf den Kopf, ſowie mit den unflätigſten Schimpfworten bedacht; mit blutüberſtrömtem Ge⸗ ſicht mußte ſich der Vater nach ſolchen Auftritten aus den Händen des Sohnes befreien. Endlich verwies er dieſem das Haus, aber die Mutter ließ ihn nächtlicherweile heimlich wieder herein und bald begannen die Szenen von neuem. Sogar der im Bette liegende Angeklagte erhielt von dem zärtlichen Sohne Schläge. Am 20. Juli war es von neuem zu einem ſchweren Zuſammenſtoß gekommen, ſodaß ſich der mißhandelte Angeklagte auf der Straße bei einem Schutzmann hilfeſuchend beſchwerte. Hiervon erhielt Paul infolge Vorübergehens Kenntnis. Drohungen wie:„Wegen Dir mach ich noch 10 Jahre Zuchthaus herum“,„Dich mach ich noch kalt“ uſw. ver⸗ ängſtigten den alten Hammer, zumal Paul auch mit der Holzaxt gegen ihn auszog. Am Tage der Tat mußte Hammer erneut vor dem Sohne die Flucht ergreifen, er eilte ſchließlich in das ſeinem in der Spitalgaſſe befindlichen Hauſe gegenüber liegende Kranken⸗ haus, um mittels Fernſprecher polizeiliche Hilfe herbeizurufen. Beim Wiederherauskommen ſah er dann den Paul an der Haustüre mit einem Säckchen unter dem Arm, zur Arbeit gehend gerüſtet, ſtehen. Dieſer kam ihm alsbald entgegen, der alte Hammer wollte wiederum ins Spital zurück, fand aber nicht gleich die Türe und erhielt von dem herangekommenen Paul einen Hieb, worauf er mit ſeinem Taſchenmeſſer einen Streich nach ſeinem Sohne führte, der das Herz traf und den alsbaldigen Tod des Getroffenen herbeiführte. Wie der Angeklagte aufſtellt, hat er in Notwehr gehandelt, da er durch die ſtändigen Drohungen und Mißhandlungen aufs höchſte erregt geweſen ſei. Kurz nach der Tat trafen zwei Mann der vorher vom Angeklagten angerufenen Polizei an Ort und Stelle ein, die nun zur Feſtnahme ſchritten. Wie Landgerichtsarzt Dr. Franz in der Beweisaufnahme darlegte, zeigte der Angeklagte nach Einlieſerung ins Gefängnis noch friſche Spuren von Mißhandlungen am Arm, im Geſicht und am Kopfe. Der mit großer Wucht geführte Meſſerſtich hatte eine Rippe glatt durchtrennt, war in den Herzbeute eingedrungen und hatte die Herzſpitze angeſtochen, wobei die li Herzkammer geöffnet wurde; der Stich mußte tödlich wirken. Soge die eigenen Angehörigen beſtätigten, daß der Getötete ſich fortgeleß an dem Angeklagten vergriff; ein weiterer Sohn nahm dem ohne daß es der Vater wußte, kurz vor dem letzten Angriff den Te.⸗ ſchläger aus dem Sack. Die Geſchworenen verneinten die Schud. frage, worauf Hammer freigeſprochen und ſofort auf freie Fuß geſetzt wurde. & Heidelberg, 26. Jan.(Eig. Drahtbericht.) Schwurgericht verhandelte geſtern bis abends Anklageſache gegen die Gaſtwirtsehefrau Marie Menges + Kirchheim bei Heidelberg, die des Totſchlags beſchuldigt iſt. Di Angeklagte hatte am 30. September vorigen Jahres ihren„Mon, durch einen Piſtolenſchuß in die Schläfe getötet. Die 32fährig Ehefrau Menges gibt zu ihrer Verteidigung an, daß ſie in de Notwehr gehandelt habe. Der Ehemann ſei abends äußerſt be⸗ trunken und erregt ins Schlafzimmer gekommen, habe ſie bedro 5 und ſei auch ſchließlich mit einem Meſſer in der Hand auf ſie ein gedrungen. Sie habe ſich nicht anders zu helfen gewußt, als mi ihrer Piſtole zu ſchießen. Die Abſicht der Tötung habe bei ihr nich beſtanden. Es ſind etwa 40 Zeugen vernommen worden. Die Zeugenausſagen lauten teils gegen, teils für die Angaben der An geklagten. Auf jeden Fall wurde feſtgeſtellt, daß die Verhältniſſe in der Ehe wie auch in der Wirtſchaft des Ehepaares Menges äußerſt trübe waren. Die Angeklagte iſt von ihrem Manne mehr⸗ fach mißhandelt worden, doch wird andererſeits auch ausgeſagt, daß auch ſie die Kinder aus erſter Ehe mißhandelt habe. Der Staatsanwalt plädierte auf Totſchlag unter Zubilligung mildernder Umſtände, weil die Tat im Affekt begangen worden ſei. Der Wahr⸗ ſpruch der Geſchworenen lautete auf nichtſchuldig. Daraufhin wurde die Angeklagte freigeſprochen, und die Koſten fallen Staatskaſſe zur Laſt. Sportliche Rundſchau. Die Winterſportwoche in Garmiſch-Partenkirchen. Nach Erledigung der Deutſchen Eislaufmeiſterſchaften wurde am Month⸗ früh mit der Winterſportwoche der Deutſchen Kampfſpiele begonnen. Bo rennen, Schnellaufen, Kunſtlaufen u. Eishockeyſpiele bildeten das Progre der des erſten Tages, das eine Fülle bemerkenswerter Ereigniſſe brachte. An Bobbahn hatte ſich ein zahlreiches Publikum eingefunden, das den an Tag über die Bahn umſäumt hielt. Die meiſten der Unfälle, die leider— zu beklagen waren, waren leichterer Natur. Graf Montgelas⸗ in furt am Main erlitt eine böſe Knieverletzung und Engelbert⸗ erlte einen Armbruch. Trotzdem beendete er ſein Rennen. Sportlich r Hervorragendes geboten. Leider ſchieden viele der Favoriten durch Stü 7 aus. Die beſte Zeit erzielte der Bob„..C..“, Führer Ender München mit:29 für die beiden Abfahrten. Ihm folgte Geche Jaubeg F. Jacobs⸗Berlin mit:31. Jacobs hatte ber ſeiner erſten Abfahrt 5 .43, die abſolut ſchnellſte Zeit erzielt, fiel aber dann im zweiten Lauf 45. Dritter wurde Bob„Spatz“:37,6 vor„Elli⸗Kauz“:40. ber Schon am frühen Vormittag waren auch die Eislänſer an Arbeit. Bereits ganz früh gab es die 1000 Meter⸗Schnenlaaſen in denen Grund(Berl. Schl.Cl.) einen ſicheren Erfolg in:55,8 feien Nach ihm erzielten Freytag(..V. 83) mit:56,6, Kofler-Klagenfu⸗ Das hieſige 10 Uhr in der 10 mit 1207,6, ülß(Berl. Eisl. B. 86) mit 1155.5 und Vaütedt(.S Ken die beſten Zeiten. Auch am Nachmittag ließ ſich Grund die 3000 Me nicht nehmen. Seine Zeit war hier:12,1. Erſt nach 10 Sekunden Freytag, dann Martin⸗München:24,2, Vollſtedt⸗Altona:25,1 und (Berl. Schl.⸗Cl.):26.6.— Am Nachmittag bildete das Hauptpa klaufen das größte Ereignis. Hier mußte ſich das neue deutſche Mei paar Vehliſch⸗Weiſe von den Wienern Engelmann⸗Berger ſchlagen belennen. Das Ergebnis iſt: 1. Frl. Engelma Berger(Wiener Eisl..) Pl. Z. 5, 16,1.; 2. Fr. eiſe⸗Vebl (..VB.) Pl. Z. 10, 15,7.; 8. Ehepaar Metzner(Berl. Schl Cl.) Pl. Z. 14.3.; 4. Frl. Eiſſert⸗Pamperl(T. E. C..) Pl. Z. 20, 12,9 P.— Herrenjuniorkunſtlaufen ſiegte der Wiener Betalanffh dem Münchener Danzig und Jüngling(Oberſchleſiſcher Spiel⸗ und Eis Verband).— In den Eishockeyſpielen ſchlug der.C. Cbar! tenburg den öſterrechiſchen Eishockeyverhand knapp 21 und der liner Schlittſchuß⸗Club die Oeſterreicher 5: 1. arN *2 ** * Der Dienstag, der zweite Tag, wurde zu einem großen Erfolge 1800 teilnehmenden Oeſterreicher. Sowohl im 500 Meter⸗ als auch im 1 Meter⸗Schnellaufen konnten ſie in ausgezeichneter Zeit die e erſten Plätze belegen. Das Ergebnis der Reanen iſt: 500 Meter⸗L ane . Kofler(Klagenſurth) 49.6 Sek.; 2. Bombig(Klogenfurth) 50 21 Brigl(Klagenfurth) 52,0; 4. Neuſtifter(München) 58,0: 5, Grund(Be 21 15 Teilnehmer.— 1500 Meter⸗S auf 83,0 6. Müller(Berkin) 588..Sauf 1. Bombig 2239,J; 2. Kofler:48; 3. Briggl:485; 4 Müller 2: (Durch einen Entſcheidungslauf entſchieden.) 16 Teilnehmer.— Herren⸗Hauptkunſtlaufen ging der Wiener Weltmeiſter an den Start. Sein ſchärfſter Gegner war der Berliner Rittberger. zeigten gute Leiſtungen. Das Ergebnis war bis zum ſpäten Abend noch bekannt.— Im Eishockeyſpiel trennten ſich die Wiener 1 ate Schlittſchuh⸗Club mit dem unentſchiedenen Etgebnis von 0: 0. Der ichter ſchuh⸗Club hatte kurz vor Schluß ein Tor erzielt, das vom Schieder ge, jedoch nicht gegeben wurde. Der eingelegte Proteſt harrt noch der den ſcheidung. In den übrigen Spielen unterlagen die Wiener geſen: deutſchen Meiſter Münchener Eisl.⸗V. mit:1(Halbzeit 1 und der Berliner Schl. ⸗Cl. ſchlug den Münchener Hocken, ⸗ Tennis⸗Club vollkommen überlegen(Halbzeit 7:).— Das Einſiz rodelrennen über 1500 Meter vereinigte 32 Teilnehmer am 8dl Ergebniſſe: 1. G. Seebacher⸗Oberaudorf.13,4; 2, F. Langer⸗Ms :18,3; 3. A. v. Oſterroth⸗Bad Homburg:18,4; 4. W. Scheimpflug⸗ 5 .20,1: 5, Th. Potpta-Mödling.22 2. Die Nennen verliefen oßde unen In ſpäter Abendſtunde wurden die Ergebniſſe der Kunſtlau bekannt gegeben. In dem Hauptlaufen gab es eine große Ueberraf Zwar ſiegte Weltmeiſter Kachler, aber auch die beiden nächſten Plöte fegten die Wiener. Der Deutſche Meiſter Rittberger wurde erſt Die Ergebniſſe der Kunſtlaufen ſind: Herren⸗Hauptkun e gnke 1. Kachler(Cottage Eislauf⸗Verein Wien) Pl.Z. 5 227,8 P 2. Böckl(Wiener Eislauf-Verein) Pl.3 13, 220.0 P. 3. Ir. Oer Wiener Eislauf⸗Verein) Pl.-3. 18, 218.14.; 4. Rittberger(Berl. Scht⸗ Pl.Z. 22, 210.20.: 5. Wrede(Training Eiselub Wien) Pl. Z. 22, 6. Vieregg(Berl. Eisl. V. 85) Pl. Z. 27, 200,7 P.— Damenin funſtlaufen: l. Frau Veit(Berſ. Schl. CJ.) PI Z. 8. 107 Bresnik(Wien) Pl. Z. 10, 104.2.: 3. Frl. Flebbe(Berl. Sch. Cl. 99,5.; 4. Fr. Buraßardt(Berl. Schl.⸗El.) Pl. Z. 21, 94,8.; 5. Kownatzki(Berl. Eisl..) Pl. Z. 24, 91,8 P. Nabſvortk. sr. Rennſahrer als Filmſchauſpieler. Karl Saldow und Krupkat, die beiden bekannten Sechstagefahrer, wollen ſich, dem der Zeit folgend, auch als Filmdarſteller produzferen. Paul Günt einen Fim„Die ſiebente Nacht“ verfaßt, in dem die beiden Rennfal, Hauptrollen ſpielen. Um die Sache recht naturgetreu aufnehmen zu hat Regiſſeur Teuber von der Ungo⸗Fülmgeſellſchaft beſchloſſen, die Aufnahmen während des Berliner Sechstagerennens zu machen, Saldow und Krupkat ſicherlich teilnehmen werden. Leichtathletit. Süddeutſcher Leichtathletik⸗Verbandstag. athletik⸗Verband hielt am Samstag und Sonntag in Würzbu 755 ordentlichen Verbandstag ab. Die Verſammlung beſchloß, die ſüddeutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften am dut in Ludwigshafen zum Austrag zu bringen. Die fäddege Waldlaufmeiſterſchaft findet am 19. März in Far len ſtatt. Der nächſtjährige Verbandstag iſt in Stuttgart Die Neume N gaben als 1. Vorſitzenden wieder Rechtsaawall Lang⸗München, als 4 ſitenden Huder⸗Rarlarube, als Sportwart Bruder⸗Ludtrighaen, Jugendſvortwart Pfleiderer⸗Stuttgart, als Spielwart Korrach⸗ 1 als Preſſewart Dr. Albrecht⸗Frankfurt und als Beiſitzer Braun ⸗ und Röder⸗Nürnberg. Weiterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in ctarisruhe · Beobachtungen badiſcher Wetterſteſlen ſ7 morgens) Allgemeine Witterungsüberſicht. ntrel Das Hochdruckgebiet beherrſcht noch die Witterung 3 Rhel europas, doch hat ſich das weſtliche Tiefdruckgebiet bis zum efälen ausgebreitet, und auch in Baden Trübung mit kleinen Schne gebracht. Ein meiteres Vordringen des Tiefdruckgebietes iſt erwarten, ſodaß die Temperaturen ſich im allgemeinen no dem Gefrierpunkt halten werden. ihe. Vorausſichtliches Weller bis Freitag. 27. Januar, nachts 12 Meiſt trüb, geringer Schnee, meiſt noch ſchwacher Froſt. * .80 8 — a 5 22 9 12 Der Siddeutſche fe 2— — 8¹ * 9 icht! wan 19 Ne tis di de 1 8 eeeeen eeeeeee * Mannheimer General⸗Auzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) mdels — Börsenherichte. Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt, 26. Jan.(Drahtb.) Die entscheidenden Ver- andlungen über das Steuerkompromiß scheinen dem Ab- schluß entgegenzugehen. Die Borse zeigte aber gegenüber er heute beabsichligten Regierungserklärung im Reichs- tage eine abwartende Haltung. Am Devisenmarkt war das eschaft weniger lebhaft. Die Tendenz war in den ersten dorgenstunden schwächer, machte aber einer Befestigung alz. Der Dollar wurde mit 189—191 genannt. Was die Einzelheiten des Verkehrs anbelangt, so ließ sich die Beoh- achtung machen, daß die Spezialpaplere zum größten Teil in den Hintergrund traten. Auf dem Markte der unnotierten erte war die Tendenz schwach. Es wurden genannt: Deutsche Petroleum 1750, Entreprise 440, Mansfelder Kuxe 23 500, Benz-Motoren 500, Gebr. Fahr 580, Gummi Pollack 1030, Stöckicht Gummi 360, Chemische Rhenania 950, Tiag 575. Montanpapiere hatten eine unregelmäßige Tendenz. Bei den ersten Notierungen erfuhren Harpener eine leichte Be- estigung. Sonst sind vorwiegend Kursabschwächungen zu deobachten. Niedriger stellten sich auch chemische Aktien, Desonders Scheideanstalt, variabel 1350, Elberfelder Farben 580, Holzverkohlung 850. Angeboten Waren Licht u. Kraft, 80, Bergmann 868 und Emag Frankfurt. Von Waggon- und Maschinenfabriken wurden Waggon Fuchs mit 745 um 35% miedriger genannt, Karlsruher Maschinen, 885, schwächer, auch Kleyer büßten ein, während Lokomotivfabrik Krauß stärker gefragt blieben. Auch für Sinalco trat Interesse her- vor. Unter Rurseinbußen hatten auch Zuckerfabrik-Aktien zu leiden. Schwach lagen Metallbank, 1010, Berliner Han- delsgesellschafl 440. Dagegen Oesterreichische Kreditanstalt Swas erholt, 80. Mexikaner konnten sich auf die spätere efestigung der Devisen im Preise erhöhen. Schiffahrts- Aelien nachgebend. Bei unlustigem Geschäft schließt die se schwächer. 185; 5 Privaldiskont 47½ Festverzinsliche Werte. 40 Eahadische. 25. 28 4% le Ranghoim von 1814 ꝗ—.% hHessen 74.80 75.— 40 55„ 1901—.— 85.20 4% Säohs. St.-Anl. v. 118-——.— 2775 1292—.—.20 2% do. Rente— 2— 57 0„ 188838ͤ——— 4% Württemb. k. 1915—.— 681.— 21* 8—— 170 e—.——8 35700*„ o Baden-Baden—.—.— 1 2 N„ 7905—.——.— 4% Darmstadt—— ene unk. b. 5 0 delb— %edbestscheneiebsanl. 23— 72 75 40ſ Carlerubs 1907 101.50—.— 25 1 104.75—5— 4% Mainz—.— 88 80 0 elohs-Schatzanw.—.—. 4% Pforzhelm—.——.— 105.. 45 2 7 5 4% Wiesbaen 83.—.— %% Hrgo. Scßtzgbtsdgl 08 10575—.— 170 do. 90, 417——.— b) Austndische. Bhappeumtenanieine 1919 79.10 79.101¾% Urteoh. Men⁰⁰e?——J 6% Froub. Schatzamw..———%% Dest. 5t.-H. v. 1913 40.— 40.— 4˙% do. 50—..4½% de. Schatzanwels. 38 75 89 n ne Konsols 71.50 71,25%%% do. 5 2 2⁵ 3 60 5—.——.— 0% de. Goldrente 2 55 61.— 61.— 4 do. einneltl. Rente 36.285 36.— 25 80.0 5775 58¼% Rumänien 1903 Ne eh 20 8%0, a. nene e,.— 16185 1% Bad. Anlelhe agg. 4% do. am. Renten-VorW. 70 s 5 von 1888—.— 4% Türk. Bagdag*1—.— * 1—— 5— 0. 5 95 Bayr. Neendee 90.75 95 Ungartsche 90 135.— 135.— 80˙ d0. 8⁴ 25 4% do. 8t.-Rte. v. 1910 85.— 81.— 40% 2 3 65.— 3¼% 90. St.-Rte. v. 1887 50.—.. Els.- Prior 71.— 15 Bee inn⸗—8— 0.— 0— 4 %% locsen von 98 u. O8 4 80%% lrrig. Autelbe 1238.0 1883. 2* abgest. 58 90 5˙% ehuäntepos 1080.— 1188. 1 Dividenden-Werte. Zlg Gcaktlen, 25. 28. 2. 28. Utsen..—.— 5 kaar FFFVTTCTC Ar% er 361.— 389.—. d. 4. Stid. Sch... 1430.— 1330.— or Mn.... Goldsehmitt— Nabng eecbeelb.329.— 320— Sbem. Griesh.-Eloktr... 738.— 715.— Feglagr andtersia.. 289.— 13.—Farbwerke iöehsi. 588.— 570— Foaun 2 e„„670. 449.— Farbdenfabrik Bayer. 61d.— 560.— dermgtgr rinail... 2980 238.— ghnem. Fabr. Müffneim,—.—— Deutsoh Ar an 220.— 270.— Fhr. Wallbr-ter-Meer„ 393.— 570.— Deulsgh. Sanngn f Holzverkohi.(Konst.) 509.— 881.— Feettec dat. Banx Rutgerswerse„„ 80— 685.— WWege neeen..— Sohrasim 13— 149.— *5* ‚ Utramarin Fabrick*—.— Neukzong beete Bank. 1818.—Lertee Aidert. 1488.— 1375.— 0l 5 isoontdGereinsbank— Uteeh. Eisenkangt... 868.— 835. desdanr s0llson. 1 4. Südd, Orantindastris, 619.—— dat.— Aligem. Slektr.-As. 90. 28— .-Bank. 259. 2 Sermana W. 670—.— Aaele..detall-ges. 9. Srown, 80%¼ 4(o0.—. Tauee e an— 20.— Feſten& Aullleaums—.— 9990.— 2 Narth bertaedl.— 2 Lahmegerpt„ 488.— 484.— ag Gercsdunt 23„bieht Jad Kratt.. 505.— 384.30 Airlsong aenast.. 28.— ·— delg Gebk. u. S0%. 732.— 0. Firisgne ene: 3.— fi Elskte. Go8. Mannt., 880— aededane 70-Sant 5 775 Sohnokert Aurnbergz. 50.— 630.— delgson 1098. 210 Slemeas& Halsdes 29.— 771.— Neigizons Greeltbank. 283.— 288.— Lolgt& faeffger.. 679.— 6ʃ2.— düe e 238.— Sasee 3— 20— 09. tv.— adummiw. Peteoer— 3839.— — Soonto-Ges... 379.— 370.— flanfwerke Füssen 700.— 780 Mirtg, ankderein...50 52.— fedderah. Kupferserxn..— 350.— 8 2.—„..Airson 818705 8 755 zotenba⸗„„«„ r lungaans debrüder,.— 85.— den e.— 809.— 8 e„ 1209.——— S⸗Alttlen. oderfagrix Sr Laae 5 u. Gubst. L Lederwerke ber gleichen Rede eine Eisengs—.—ds. Sddd. lag Deudesedig Sergbegn..—dse. Saioharz i eltenede. Gergw.. 370.— 840.— Uafandng 0 perlas, ſtarken Bei⸗ n 7—„ Badeumta Laſpeer Beorgsas, 1410.— 1442.— d0. Sasſaonelbarmer Fre ſchaf Lalia. deberstesen... 675.— 67/.— aimlermotoctkäfigkeit. ſnygch. Noch Aane estaregein. 2170.—.—Oiagler Waitz doken. 632.— 600.— ec eb Merüg 1229.— 1310.—- Gürkoůßp„„„ 680.—.— 80„Eiseng.-Bed. 795.— 750.— Aasdnlgenfür. Eölingen. 6850.— 653.— al ening.(Caro). 833.— 60.—dio. Eleenao). Ah. Ar Bergbau 963.— 1000.— Frkt. Fok. c Wttok.... 67.— 640.— Jeilas un.Kont Aasgmngter Dete..85.— V. Kön, ersaan Arttrner, Durlaag.„ 10388.— 1030.— 10 u. aurahl*——5 Arisrunef Masen.—— donadort- Akluen- Cursone ladastris, 645— 625.— Fan dan 8 483 133 masen. d. Arm. Klein— 5—5 Norer-Am. Paketfanrrt 1 Goeanuns 70.—— eroder Lleyg 2— + Piäle. dähm, Kayser. 629.— 539.50 Sest dar. 303 50 455 Soanelipr. Fraakenth.. 634.80 699.— Santnee(temdd).—.——.— Lold enn:.— more& Onto 4 Biage, Aücnberg. 570.— 565. lad VVVVVVVT ſustrie- Moe. Deutsohs Jelfabr..—— reee borzellan essel. 800.— 80.— bun 4 81 Fapierfl. 3885.— 87.—Pf. pulverfabr. aghbertt. Aoch. Mager. 83.— Soageider& HMaaan,,. Wasz 4 eidaunu. 300.— 485.— Senahfabr. Wessels,.. 70 Dietsthtt ortag... 830.— 6840.— Sohunfabr. tior:. 40— 45.— dindia ab.(Mug.) 380.——— Zeittadasteie Woltk 878.50— mpt olm 610.— 5—Eis. Gad. Wolit..—.— babr 00.— 300.— Spiaaerei Ettiingen. 1575— 1875.— Nalazor uerel Sinner 0.—.— Kammgarnspian, Kals. 1373.— 195. Rorraden dowee Sae aade 3—* 8——*—.— otoam, Soif u. Kabei.—— Jobftarenen 53 TI0. Caggonfabrik Fugcngns, 20.— 74.— dobwartz-Str9r. 54080 elst0 Watdans.. 805. 1 damontw. Hasgden 32.— 448.— Lnesertabrtd, ad.— 8 »RHelselnerg, 700. 76—J d0. Frankentasi.„72.— 771.— Berliner Wertpapierbörse. Kückkäufe und Rückgänge. müehs! Perlin, 28. Jan,(Eig. Drahib.) Pie Berse stand zu- nach dend Zeichen einer hochgradigen Verstimmung. Auch tsche%teuerkompromiß Wird die inner- und gaäbenpoli- 8 Kurse ubrent bessimislisch beurteill. Einen Druck auf 0 vormiti e auch der Rückgang der Devisenkurse aus, 189 zurü. 85 ingetreten War“ Der Dollar ging bis auf ek. Mit der Zwangsanleihe fand sich die Börse laft des Nfe ———— 71 eeeeeeeeeeeeeee,— Dollarkurs 204.— Mark. eeeeeeeeeeeeeee 7 relativ leicht ab, doch war man sich darüber klar, daß auf diese Weise die Inflation nicht beseitigt werden kann. Auf diese Erkenninis hin, sowie im Zusammenhang mit Dek⸗ kungen ging der Dollar wieder auf 199 und die Stimmung Wurde etwas fester. Die Börsenspekulation nahm Rückkäufe vor. Anfangs waren lrotz mäbigen Angebots rechi beirächt- liche Rückgänge zu verzeichnen. So verloren IIse-Braun- kohlen 100%, Riebeck Montan 245%, die führenden Montan- Werte etwa 50—60%, Gut behaupfet waren Caro und Har- pener. Am Markte der Kaliwerte setzten Deutsche Kali 60% niedriger ein, Heldburg notierten 800. Anilinwerte gingen um etwa 20% zurück und Elektropapiere und Schiffahrts- werte um 30—40%. Im freien Verkehr nannte man R. Wolff mit 840, Scheidemandel 1725, Sichel 610, Benz 570. Bei den Spezialwerten waren fast durchweg Rückgänge von 30—70% zu verzeichnen. Am Kolonialmarkt stiegen Deutsche Kolo- nialgesellschaft auf die weitere Ausschültung hin auf 7650. Mansfelder Kuxe 23 600. Im Verlaufe konnten Deutsche Kali sich wesentlich erholen. Harpener stiegen auf Gerüchte von einer Fusion mit der Gewerkschaft König Ludwig und die Stimmung wurde allgemein fester. Der Kassaindustriemarkt War überwiegend schwächer.— 1 Debisenmarkif Anziehen der Kurse. Mannheim, 26. Jan.(.15 nachm.) Im heutigen Mittags- verkehr macht sich eine feste Tendenz für alle Kurse be- merkbar. Am hiesigen Platze werden genannt: Holland 7500 bis 7600, Kabel Newyork 204—207, Schweiz 3975—4050, Lon- don 860—870, Paris 1650—1660, Italien 900. Die Kurse sind gegenüber dem heutigen Frühverkehr stark in die Höhe ge- Sangen.* Frankfurter Devisen. Amtliloh 25 Januar 29. Januar 25 lanuar 28. Januar Aeld Brief gels Ariet Zold Brief geid Zriet Holland ſ7392.80 f7407. 40 7317.60 732.40 KVorwegen 3198 80%203 20 156 80 3163 20 Zelglen 1583 40 1535.80 1553.40 1581.0 Sohweden. 5094.805705 10 5019 80 5030.10 kondon 82 10 683.90 817.10 848.90 Melsingfor-—-—-——.—.— Paris. 1670 80 1674. 20 1633 30 1636 70 heéW Vork 202.70 203.30 199.80 200.20 Sohwelr 3358 50 3986 80 3333 60 391 40 Wien, aſtes———.—1—— Spanlen 90 3073.10 2937.— 2993.-Oest.abg.].94].96 5,61.63 Itallen.893.10 830.90 886 60 333 40 Zudapest. 27.22 27 8 7½27.18 Dänmarkg065.90 4074. 10 4055 0 4084. 10, Prag. 384.60 385.40 373.0 374.40 Frankfurter Notenmarkt vom 26 Jaauar. geld Brletf Held Beier Amerlkanlsche Hoten, 187.59 1 Oesterr.-Ungar., ate—.——.— Belgische„„822. Kerwegischs—.——.— Ganlsobes—.— Rumänische„„„—.——.— Engliscges.— Spanisohke„„„— 85 Fränzöslsche„„„ 1627.50 Sohwelzer„„„ 3835.— 378.— Holländisenxe 7317 80 Sohwedlaghes,„—.——.— Itallenlacge q 363 50 ITscheche-SIdVak.. 75 370.75 Desterreleh abgest..45 Ungarisceke—.——.— Tendenz: Unter Schwankungen wieder fest. 8 Starke Kursschwankungen. X Berlin, 26. Jan.(Eig. Drahtb.) Der Devisenmarkt zeigte starke Kursschwankungen. Der Dollar war vormittags sehr mattl. Er setzte mit 189 ein, stieg aber bald wieder aüf 200, da man damit rechnet, dal Frankreich die Konferenz von Genua sahotieren Werde. Polennoten 6,15, Prag ging auf 370 zurück. Die Mark kam aus dem Aüuslande fester, aus Kopenhagen mit 2,56, Zürich 2,70, Amsterdam 1,38. am einer gemeinnützigen Großgrund- Kreditanstalt. Dem preußischen Landtag ist ein Gesetzentwurf zuge⸗ gangen zur Beteiligung des Staates an der Großgruhdkredit- Anskalt, und zwar mit 10 Mill.„. In der Begründung dazu wird ausgeführt, daß die Finanzierung der nicht landwirt⸗ schaftlichen Siedlungen, insbesondere der Wohnheimstätten, in kürzester Zeit gefährdet sein kann, wenn nicht bald Schritte getan werden, um ein Kreditinstitut ins Leben zu rufen, das ausschlieglich auf jene Bedürfnisse ahgestellt. ist. Beabsichtigt ist, die Deutsche Pflandbriefanstalt in Posen heranzuzichen, die ihr bisheriges Arbeitsfeld zum größten Teil verloren und ihren Sitz nach Berlin ver- legt hat. Es ist beabsichligt, das neue Finanzinstitut der Deutschen Pfandbriefanstalt als zweites, unabhängig arbei- tendes Unternehmen an die Seite zu stellen, vollständig selbständig ausgebaut, aber gewissermaßen in Personal- union. Die Firma soll Preußische Landespfand- brief-Anstalt lauten mit dem Sitz in Berlin als Körperschaft des öffentlichen Rechts. Das Unternehmen soll die Bereitstellung von 150—180 Mill.% flür Klein- und Mittel⸗ haus-Kredit ermöglichen. Beteiligung Preuſſens — Sprunghafte Steigerung des Markkurses in Moskau. gemel t: Nach den letztien amtlichen Notierungen der Staats- e wird uns unter dem 15. Januar wie folgt Bank ist der Kurs für die Reichsmark auf 1200 Rubel erhöht worden, Für das englische Pfund werden 850 000, für den Dollar 200 000 Rubel gezahlt. Im freien Verkehr hat sich eine sprunghafte Steigerung des Kurses der Reichsmark durchgesetzt, die bis zu 3000 Rubel für eine Reichsmark geht. Diese Steigerung geht zum Teil auf Zerüchte zurück, daß die Hindernisse, Welche die Entente der deutschen wirtschaftlichen Betätigung in Rußland in den Weg legte, im Schwinden begriffen seien. Nach einer kurzen Spanne des Stillstandes in der Erhöhung der Lebens- mittelpreise in Moskau hat die allgemeine Steige⸗ rung wieder mit Macht eingesetzt und betrug am 9. Januar für die meisten Produkte—62% der Preise der Vorwoche. Ein Pfund( 400 Gramm) Stückzucker kostete 130 000 Rubel, Streuzucker 100 000, Roggenbrot 9300, Weizenbrot 32 500, Rindfleisch 29 000, Butter 110 000, Kartoffeln 2200, Sauerkraut 4500 Rubel. Salz ist in geringen Mengen u 10000 Rubein das Pfund zu haben. Im Lergleich zu Anfang Dezember sind die Preise fast durchweg auf mehr als das Doppelte gestiegen. Deutsche Wald- und Halzindustrie.-G. in München. Die Gesellschaft, die erst kürzlich ihr Kapital auf 20 Mill. verdoppelt hat, beantragt Genehmigung der Verträge mit der Deutschen Holzverwertungs-G. m. b. H. i. L. vom 24. Juni 1921 und des Verkaufs des Sägewerks Altshausen sowie Er- höhung des Grundkapitals um 30 Mill.% Stammaktien. Maschinenbau--G. Balke, Bochum. Wie die Verwal- tung mitteilt, ist für das Gesc sjahr 1921 eine Erhöhung der vorjährigen Dividende von 30% nicht zu erwurten, viel- leicht wird die gleiche Dividende in Vorschlag gebracht wer⸗ den. Dagegen bestätigt die Verwaltung, daß sſe eine Kapi- talserhöhung in Aussicht genommen hätte. Näheres hierüber ist aber noch nicht bekannt. Rombacher Hüttenwerke. Die Gesellschaft beruft eine .-O..-V. ein, in welcher eine Erhöhung des Stammaktien- kapitals um 40 auf 100 Rill.„ und gleichzeitig die Schaffung eines Vorzugsaktienkapitals von insgesamt 40 Mill.(his- her 20 Mill. ½) boantragt Es Iist beabsichtigt, t werden soll. von dem neuen Stammaklien einen Teilbetrag von 20 Mill. 4 den alten Aktionären zum Bezuge anzubieten, während die restlichen Stammaktien zur Verkfügung der Gesellschaft ge- halten werden sollen. eimer Generel- Vor neuen starken Erhöhungen der Koh die„Köln. Volkszig, hört, hat man im Prinzip neue Erhöhungen der Kohlenprei kangs stufenweise zu genehmigen. Wir müs kortan mit Einwilligung der Regierung mit starker preiserhöhung rechnen. Nähere Einzelheiten lie noch nicht vor. P. 56, desgl. G. 130, Belgien 1300, Norwegen 2600 3300, Schweden 4100, Finland 310, Italien 710, Amerika 170, Paris 1400, Schweiz 3200, Spanien Wien 5, Prag 310, Budapest 24, Bulgarien 110 Londonermittelte Kurse: Athen 660, L Alexandrien 650, Lokohama 7100, Rio de Janeiro paraiso 1500. Waren und Markte. Mannheimer Froduktenmarkt. m. Mannheim, 26. Jan. Die heute Vormitt schwächeren Devisenkurse wirkten auf die 8 Produktenmarktes zunächst abschwächend, doch! Weiteren Verlaufe, als die ausländischen Zahlungsg Wieder höher genannt wurden, auch auf dem Produf markte wieder eine wesentlich festeré Stimmung scheinung, und zu den hohen Forderungen konnt Geschäfte gelätigt werden. Weizen wurde mit 900 and 690, 2000, Ueber l, mais mit 675 die 100 kg bahnfrei Mannheim genannt. Im Einklang mit den höberen Preisforderu für Brot- 5 Zogen auch die Mehlpreise, an, die Mühlen setzten ie Preise für Weizenmehl, Marke Spezial, um 75 auf 1257/ für die 100 kg ab süddeufschen Möhlenstationen hinauf. Roggenmehl War nur spärlich offeriert und die da- 1 für die 100 kg. Futtermittel, Rauhfutter hatten festen Markt bei anziehenden Preisen. Für Hülsenfrüchte war die Ten- denz unverändert. Amtliche Preise der Mannkelmer Produktenbörse per 100 kg waggonfrei Mannheim ohne Sack. Weiren 850—880, Roggen 700„, Gerste 750 78 Hafer 625—640, Mais gelb.(mit Sack) 720—740 inl. 700—900„, Wiesenheu(loses) 320%, Preßstroh eb. Stroh 100&A, Biertreber 580—600, Reis 900— endenz: ruhig. Zucker. Frocdenpericht) kehrs an unseren Märkten hat ihren normalen Verlauf nommen, nur zuweilen etwas belebt durch di aͤhlich 8. mehrenden Verfügungen der Zuckerwirtschaftsstelle Rohzuckerlieferungen an Raffinerien im kommenden Me Nicht viel günstigeres ist über das Geschäft in Verbrau der abgeschlossenen Lieferungen handelt. Eine wWweikere Freigabe von Verbrauchszuckern für die Menate dämmt die Geschäftsfreudigkeit ein, weil man den vorliegen- den reichlichen Aufträgen nicht gerecht werden kann. Wenn man so den eigentlichen Marktverkehr als fast nüchtern be zeichnen möchte, so nehmen die nun stärker Bervortretend Bestrebungen von Arbeilsgemeinschaften Zzuckerfabriken und Raffineriebetrieben um so größeres In- teresse und vermehrte kritische Beurteilung in Anspruch. in unserer Zuckerindustrie, deren Ziele man wohl dahin Sammenfassen kann, daß eine Verbilligung der Er⸗ Zeugungskosten, möglichste Ausschallung des Weit⸗ bewerbes, Neuersparnisse und letzten Endes Preissiche- rungen, soweit möglich, erstrebt werden. Verlockende Ziele und Gedanken, entisprungen dem Wirtschaftssystem der letz- ten Jahre und den durchschniihich guten Geschäft nissen, besonders in der Raflinerięindustrie. In Sache Rübenanbaues bleibt die Unklarheit, und seine ist abhängig zum großen Teil von dem Verhaiten der rübenanbauer, deren Forderungen im Hinblick auf die Preise anderer Feldfrüchte nicht geringe sein we Melassegeschäft bat sich die stetige Lendenz woche erhalten und die bewilligten Preise he wieder eine kleine Kufbesserung erkennen! landsnachrichten meldeten mehr oder Weniger befriedigende Märktegestaltung. Tschechische Berichte klagen über unzulängliche Preise für die Ausfuhr. Die englischen Märkle zeigten vorwöchenilich eine Besserung der Nach-⸗ krage und die englischen Raffineriepreise konnten wieder,; nach Sorten, auf 43/½—40% je Cwt. erhöht werden. Ameri⸗ 18 Kkanischer Granuladet hat sowohl nach England wie nach des Frankreich willigeren Absatz gefunden. Die Tendenz amerikaniseben Marktes War auch vorwiegend ste wenn es auch naturgemäß nicht ohne leichte Preisschy kungen, je nach Angebot von Kubazucker, abgeht, aber im allgemeinen sckeint doch eine hoffnungsvollere Ansicht über die zukünftige Markigestallung dur dringen, Auf Kuba arbeiten zwei Drittel der vorjährigen Verglieic werden zufriedenstellende Erhteberichte gemeldet. 4 88— Senffahrt. Von der Oberrhe 0 e. Mannheim, 25. Jan. Durch getretene kalte Willerung ist der Wieder ziemlich gefallen, Sodaß Wieder ganz ur b hältnisse auf dem Rhein sind. Die Sandbänke kommen wWies der zum Vorschein, wodurch die Schifksunfälle wi der Tagesordnung sind.“ Durch das plötzli Si Wassers mußte ein großer Teil der Schiffe, Oberrhein fahren Wollten, in Mannkeim g Die Schilfe können zurzeit nur auf einen We 1,30—1,0 m nach dem Oberrhein abgel⸗ Frachten werden nach Kehl und Str nach Lauterburg 20—22 und nach Karlsruhe Tonne notiert. keine Wesentliche Aenderung eingetreien. N Wie kann dasselbe als ein überaus sehlechtes bezeichr den. Schiffg liegen hier wie an der Ruhr-schon v und Warten auf Ladung. Schleppkraft ist en des Rach dem Werden. An l, 18 handen. Trotzdem stehf der Talschlepplohn no dem Normaltarif. Da die Kohlei se U stark gestiegen sind, Wird sich der T 1 * nicht viel ändern. Durch das plötzlickhe Zurüe liegen sehr viele Kähne im Gebirge um ie Frachten 20—25„ pro Tonne. Das Geschäft in Hol⸗ land ist flau. Schiffe liegen schon—4 Wochen' dort, um auf Ladung zu Warten. Ein großer Teil der K leer an die Ruhr geschleppt, un dort eine Ladung zu er- Halten. In Holland werden an Miete 3 Ccents und an Fracht 2,25—.50 Gulden bezalilt, ſedoch ist, wie schon er- Wähnt, das Geschäft sehr ruhig. Die Neckarschiffahrt ist so gut wie eingestellt, da auch der Wasserstand des Neckars von Tag zu Tag mehr zurückg Herausgeber, Drucker und Verleger: General⸗Anzeiger, G. m. b. Direktion: Feroinand Heyme.— Han Verantwortlich für VPolitik: Dr Ha zu lichten. N z Goldenbaum. Fritz Goldenbanr Franz Kircher; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den ührigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hüaek lossen, ise groben Um- sen also Kohlen-: bis jetzt. Umrechnungskurse für die Berechnung der Ausfuhrab⸗ gabe nach dem Stande vom 23. Januar 1922, gültig kür die Zeit vom 25, bis 31. Januar 1922. Holland 6000, Buenos Airęegs nhemark, Neu- n 1100, Gerste mit 800 A, Hafer mit 635—650 und Mixed- ie Abwicklung des Ver⸗ zuckern zu berichten, Wo es sich auch nur um die Erledigung MärzfKpril soll bevorstehen, aber die vorgesebhene Einteilung zwrischen Roh- Unzweifelhaft stehen wir vor einer Neu- und Umorganisation er an and von 15 pro Im Befrachtungsgeschäft isk noch; vVor t Wer⸗ Tagesmiete steht auf 80 3 ppo Tonne und Tag, die ne Wird MNannheimer 8 ür Handtl:. BV: 1 für geforderten Preise bewegten sich zwischen 895—910 18 Vere 5 ntmacfungen Steuerabzug. Die Friſt für die Einreichung der in der Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1921 verwendeten Steuerkarten und Markenblätter iſt bis zum 31. NMärz 1922 verlängert worden. 5¹ Mannheim, den 23. Januar 1922. Finanzamt. Bekanntmachung. In der Gebührenordnung für die An⸗ und Ab⸗ juhr der Eil⸗ und Frachtſtückgüter ſowie der Expreß⸗ güter ab Bahnhof Mannheim⸗Neckarſtadt durch den bahnamtlichen Rollfuhrunternehmer Herrn J. Reichert Söhne in Mannheim⸗Neckarſtadt ſind die nach⸗ ſtehenden Aenderungen eingetreten. Es werden fortan erhoben: 9²⁸ I. Zone. II. Zone. a) Für Eilſtückgut: von—20 kg.20 M. 2 n) Für Eilſtückgut: von—20 kg.— M. „ 21—50 „„ 71—100„ 00 165. ſür jede weit. 5ölng.00„ d) Für Frachtſtückgut: von—20 kg 6 20 M. für jede weit. 50kg.2 b) Für Frachtſtückgut: von—20 kg.70 M. „ 21—50.20„„21—50— 5 l, —100„ 10—„„ 71—100„ 12.20 für jede weit 50leg 4 70„ für jede weit. 50kg.20„ e) Für Expreßgüter im Gewichte von: .Zone. II. Zone. —5 kg.10 M.—5 kg.80 M. Aber—10.80„ über—10„.20„ 11.20„ 420„„ 11—20„ 560„ Darmſtadt, den 25. Januar 1922. Eiſenßbaghn-Berkehrsamt. Aiche Verbftentichangen fer Statgenende. Einladung. Den Bürgerausſchuß berufe ich zu einer Ver⸗ ſammtlung auf Freitag, den 27. Januar 1922, nachm. 3 Uhr in den Bürgerausſchußſaal des Rathauſes. 9 Tagesordnung: „Erwerb und Verkauf von Grundſtücken. Geländetauſch mit der Firma Unionwerke .⸗G. Maſchinenfabriken in Manheim. Geländeabtretung für den Neckarkanal. „Neupflaſterung der Seckenheimerſtraße vor dem Schlachthof. „Gebührenordnung für den ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof Gebühren für die Fleiſchbeſchau. Entwäſſerung von Feudenheim. 3. Erneuerung und Ergänzung des Schlauch⸗ materials für die Berufsfeuerwehr und frei⸗ willige Feuerwehr. 9. Die Stelle des Vorſtandes der ſtädtiſchen Sammlungen für Natur⸗ und Völkerkunde. W. Vergütung der Mitglieder der amtlichen Schätzungskommiſſion. H. Voranſchlag des Nationaltheaters für das Jahr 1922 bezw. die Spielzeit 1922/3. Zu Ziffer—4 und 7 der Tagesordnong kculten am Tage der Sitzung von den Mitgliedern des Bürgerausſchuſſes Pläne eingeſehen werden. Der Oberbürgermeiſter. NonfrmaensHilbg. Die unterzeichneten Geiſtlichen bitten in ihrer Fürſorge für die Kleidung bedürftiger Konfirmanden guch in dieſem Jahre um gütige Mithilfe aller derer, die in dieſer Zeit ſchwerſten Daſeinskampfes ſo vieler noch in der Lage ſind, ihren ringenden Mitmenſchen zur Seite zu ſtehen. Die Konfirmanden mit ihren ſorgenden Eltern ſollen erfahren, daß die Kirche ein Verſtändnis hat für die Not unſerer Tage und alles tun möchte, um in ausgleichender Weie allen Konſirmanden ihren Konfirmationstag freund⸗ lich zu geſtalten. Darum die herzliche Bitte: Helfet mit durch Gaven an Geld, Kleidern, Schuhen und Wäſche, daß die Kirche zur Konfirmation in ge⸗ wünſchter Weiſe ihre ſoziale Aufgabe erſüllen kann. Trinitatiskieche: Kirchenrat Achtnich. Poſtſcheck⸗ konto Karlsruhe 24676 Stadtpfarrer Renz. Poſtſcheck. konto Karlsruhe 29076 Stadtpfarrer Schenkel; Konkordienkirche: Stadtpfarrer Maler Kirchenrat v. Schoepffer: Chriſtuskirche: D. Nlein 808 Stadtpfarrer Dr. Hoff; 189— —4 182 EN. Friedenskirche: Stadipfarrer Gebhard Stadtpfarrer Knobloch: Johanniskirche: Stadtpfarrer Sauerbrunn Stadtpfarrer Mayer; Jutgerkirche: Stadtpfarrer Dr. Lehmann, Poſt⸗ ſcheckkonto Karlsruhe 16075 Stadtpfarrer Huß, Poſtſcheckkonto Karlsruhe 9892; Melauchthonpfarrel: Stadtpfarrer Rothenhöfer. Jagd-Verpacitung. SZaimstag, den 4. Fe- bruar 1922. nachmittags 1 Uhr, wird die hieſige ca. 300 ha Wald und Feld um⸗ faſſende Gemeindejagd vom 1. Februar 1923 an auf wei⸗ —tere 6 Jahre verpachtet. Der Jagdbezirk iſt in 20 Mi⸗ nuten f, der Bahnſtation Hirſchlanden der Strecke Heidelberg—Würzburg erreichbar, hat ſehr guten Wildſtand an Rehen, Haſen, Füchſen, Faſanen und Feldhühnern. 908 Der Entwurf des Jagdvertrages liegt von heute an bis zur Verſteigerungstagfahrt im Rathaus da⸗ hier zur Einſicht auf. Merolzheim. den 23. Januar 1922. Der Gemeinderat: Gehrig. Blum, Ratſchr. Nn unennnAeAnenn 2 80 2 1 Finanzierungen 3; Hlaitakanen. Szntegen ee aeee u. 1 f. SABABAAAA Hetkenlde, ludzsah' filingen, Netsttahe Ib. Tel. 4602 Tel. 304 ELELLLLEEL Oitozickendraht de Mannheim 075 Jeielbemerſtruge neben Kafſee Runpelmayer 8555 dabe ich durch Gebrauch von Obermeyer's Medistnal⸗ (4 8 beſeitigt, nachdem bis dqh. alle and. angewandt. Mittel ver⸗ ſagt. Poſzaſſ. V. in P. Zur Nachpehdlg. iſt SerbaGreme zu empidl. Zu haben in allen Apoth., Drogerlen u. Pärfümerien 3⁵⁰ 8 ee Zu haben: in Apotheken, Drogerien, Parfümerien und azen einschlägigen Geschäflen. In Mannbheim: Michaells-Drog. Frledr. Becker, G 2, 2a, Spelse- markt; Adler-Drog. Arth. Röhnert, Bellenstr. 62; Drog. 2. weiss. Kreuz Herm. Geyer, Mitteistr. 60; in MA.-Waldhof: Drog. J. Schmidt; in.-Neckarau: Central-Drog. A. Seſtz, Katharinenstr. 30a; engros Notis, Zahn& Co., Handelsgesellschaft E209 Syphllle. 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