8 Asgast eascdadee, i 35355 *„ eeeee edann Ar — Bezugspreiſe: In Maundelm%0 Meage h Aartsruhe in Saden und Rummer 207 Sudcigshafen am in einzureihen. nich mu ihm ine Zaus gebracht Mart 16.—. Duech èie boſt bdezegen eiertesgabrlich mark 48.—. poſtſcheckkents nummer 178% Ahein. Houptgeſchäftsſtelle E C. 2. Geſchöfte ⸗ Rebenſtelle Neckarvorfadt, Weldhefhraße Nummer 6. Fernſpescher Aummer 700, 7560, 7002, 7038, 7033, 2038. Celegrammebreffot Oeneratlenzelger Mannheiem. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Cechnſke.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen⸗Jeitung.— Mannheimer Muſik⸗Jeitung. Ruzeigenpreiſe: die kielne elle me..— austwd. A..—. Stellengeſuche u. Lam.⸗Anz. 20% Rachlaß. Reklame Mk. 18.—. Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8¼ Ahr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Ruzeigen an beſtimmt. CTagen, Stellen.Nasgaben We. keine Verantworkg.übern. Göhere Gewalt, Steeiks, Seteleds⸗ ((czeungen uſw. derechtigen zu kein. erſatzanſpeüchen f. ausgef. codiee deſchränkte Ausgaben sder ſüe berſpätete Rufnahnie von Inzeigen. Rufträge Luech Lernſprecher ohne Gewähe⸗ Bildung und Unterhaltung. Virihs Ankwork an Poincarc. Auf dem Wege zur großen Koalition. Berlin, 27. Januar. (Von unſerem Berliner Büro.) Es iſt buchſtäblich wie im Mai vor dem Ulti⸗ matum: In 12. Stunde, im letzten Moment, in dem wir unſeren Entſchließungen noch frei waren, iſt unter den Parteien des Reichstages die Einigung erreicht worden. Nur mit einem, wie uns ſcheinen will, beträchtlichen Unterſchied. Bei den Frühlingsſtürmen waren durch die Bank alle Par⸗ teien in gleicher Verdammnis geweſen, diesmal drückt die chuld die Sozialdemokratie allein. Es wird einer tuhigeren Zeit vorbehalten bleiben, einmal hiſtoriſch⸗genetiſch die Abfolge der ſozialdemokratiſchen Irrungen zu ſchildern, wie ſie monatelang bald dieſem bald jenem Schlagwort nach⸗ agte und zuguterletzt, nachdem ſie ſich von der Schemen⸗ haftigkeit ihrer Wünſche doch immer wieder überzeugen mußte, ann doch noch bei einem Vorſchlag landete, der früher oder ſpäter gleichfalls als Phantom ſich erweiſen dürfte. Mit dem ſind ſie ſchließlich Sieger geblieben. Mit einer Zwangs⸗ anleihe und mit ein Paar anderen Korrekturen. Das ompromiß iſt fertig und die Entſcheidung in den Steuer⸗ ampfen damit gefallen. Die Ausſchüſſe werden natürlich wei⸗ er tagen und ihre Arbeit zu ſchließen ſuchen. Dabei wird es nur noch um Einzelheiten gehen. Die Würfel ſind gefallen. Zu lange ſchon hatten ſie uns in Atem gehalten. Wir ſchienen nachgerade ſchon dem alten Erbübel deutſcher Politik und eutſcher Politiker zu verfallen, die großen Fragen des Welt⸗ geſchehens und der Weltentwicklung im heimiſchen Streit zu⸗ kücktreten zu laſſen. Schon um deswillen allein waren die bürgerlichen Parteien ſchließlich dem Drängen der Sozial⸗ demokratie ſo weit entgegengekommen. Die Zeit verlangt eben anderes und weſentlicheres von uns als die Gunſt des ugenblicks zu nutzen und die Möglichkeit zu opfern, Deutſch⸗ nd wieder als verhandelnd und handelnd unter die Mächte G1 Dazu uns reif und bereit zu machen, iſt das ebot der Stunde. „Dieſes Gebot nur ihm iſt geſtern auch Dr. 1 ge⸗ ſolgt, und des innerpolitiſchen Streites wegen hälte er ſeine ede von einem Tag zum anderen, hatte er ſie geſtern von hr nachmittags auf die 6. Abendſtunde uerſchieben müſſen. Dr. Wirth verlas den Wortlaut des Kompromiſſes, der bei den interfraktionellen und fraktionellen Beſprechungen ſchließ⸗ Re gewonnen worden war. Im übrigen ſprach er von der tr paration, von der er freilich gleich zu Beginn zu⸗ treffend bemerkte, daß ſie ein Problem der inneren und gußeren Politik ſei. Die deutſche Regierung hatte bislang auf bvincarés Drohreden nicht geantwortet. Heute iſt dies geſchehen, aber man wird diesmal wenigſtens Herrn Dr. ö Fran nicht nachſagen dürfen, daß er liebedieneriſch hinter nkreich hergelaufen wäre. Er blieb auch gegenüber dem efernden Herrn Poincaré ſachlich und ruhig. Man kann d t behaupten, daß er in dieſen Stücken das Steuer umge⸗ reht hätte. Der Kurs bleibt, wenn man ſo will, der alte: u leiſten, was zu leiſten möglich iſt. An Hand von unwiderlegten Ziffern hat Dr. Wirth ſberdeugend dargetan, was Deutſchland ſeit dem Waffenſtill⸗ und bereits gezahlt hat. Das war die erſte Abfuhr für den damzöſiſchen Miniſterpräſidenten. Die andere reihte ſich aran: Die mannhafte, leider durch einen unſauberen kom⸗ daniſtiſchen Zuruf geſtörte Verſicherung, daß keine Wnt che Regieru 14 ſich finden und keine bereit ſein frade, die ſogenannten Kriegsbeſchuldigten einem emden Gerichtshof zu überantworten. Dieſe beiden wrklärungen hatten dem Kanzler, der in der gleichen Rede eine fald ſtliſterte Erklärung unter Betonung verlas, ſtarken Bei⸗ de eworben. Der Konnex mit dem Hauſe, das ſich anfangs 8 ede, wo der Kanzler mit Worten warmer Freundſchaft eim Rathenaus internationaler Mittlertätigkeit ſprach. noch der wenig ſkeptiſch und abwartend verhielt, war hergeſtellt, ſtei ſich in dieſem inneren Zuſammenhang zu lebhaftem Beifall gerte und von nun an bis ans Ende dauerte. 80 Zum erſtenmale vernahm man von Dr. Wirth, was man 5 hl bei ihm oft genug zu vermiſſen glaubte, die Sprache 5 Stolzes und des eigenen Wertes, den auch eine geſchlagene ——5 nicht entbehren darf: Wir werden nach Genua en, nicht nur um dort die Reparation zu betreiben, ſondern lun der Verſtändigung aller Nationen und der Wiederherſtel⸗ dien er internationalen wirtſchaftlichen Beziehungen zu Völkergemeinſchaft“, wie Herr Dr. Wirth freilich etwas auche btimiſtiſch die kommende Wirtſchaftskonferenz nannte, ablehnendt mit leeren Händen erſcheinen, und wir werden es ſtellt nen, wenn uns unter Umſtänden dort ein Anſinnen ge⸗ empfuneden ſollte, bei dem auch von uns als unerläßlich eine Krdenen Wiederaufbau Rußlands dieſes Land als olonie zu behandeln. gen die Reſt war in immer neuen Variationen und Wendun⸗ ange d etonung der unlöslichen wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ enn der Kulturwelt, die am eigenen Leibe geſtraft wird, unterſtrel Teil in Zerfall gerät und verkommt. So nahm, es der Herr Dr. Wirth Lloyd Georges Wort auf von zu Volk„die nicht geſunden kann, ohne Vertrauen von Volk vom 1 ſchloß an die Friedenserklärung Benedikts XV. Will 5 det 1917 anknüpfend mit dem Gelöbnis: Den feſten den ihn—5 Frieden zu dienen, haben wir gezeigt. Wir wer⸗ Na auernd als vorhanden erweiſen!“ —85 dem Reichskanzler ſprach Graf Weſtarp. Aus ch wohl auch zu erheblichem Teil der Aerger über Wir werden zu dieſer„Grundſteinlegung einer poſi⸗ die Vereinſamung ſeiner Partei. die große Koalition wirklich auf dem Marſche, und ehe wir nach Genua gehen, iſt ſie nach menſchlicher Voraus⸗ ſicht geſichert. In den Wandelgängen erzählte man ſich geſtern, daß ver⸗ mutlich die Herren Giesberts und Gröner demnächſt Denn nun iſt geopfert werden dürften. Man wünſcht Männer an der Spitze der großen Monopolbetriebe des Reiches. Nach dieſer Richtung hin haben beide wohl verſagt. Kenzler und deulſche Volfsparkei. JBerlin, 27. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine ſehr beachtliche Darſtellung über die ungemein aktuelle Frage:„Kanzler und Ddeutſche Volkspartei“ findet ſich in der„Zeit“. Es wird da zunächſt verſichert, die Fraktion der Deutſchen Volkspartei hätte keinen beſonderen Wert darauf gelegt, daß Herr Dr. Wirth in ſeiner Regie⸗ rungserklärung die von der Fraktion geforderten ſachlichen und perſönlichen Grantien berühre. Ihr käme es in dieſer Angelegenheit nicht auf Worte an, ſondern darauf, daß etwas geſchieht. Die Hauptſache bleibt, daß in den Reichsbe⸗ trieben ſowohl in den eigentlichen techniſchen Betrieben, wie auch in der Finanzwirtſchaft Ordnung geſchaffen werde. Auch im Wirtſchaftsminiſterium herrſcht eine ſehr einſeitige Parteipolitik.(Für die nach unſerer Kenntnis der Dinge mehr noch als der Reichswirtſchaftsminiſter Schmitt der Staatsſekretär Hirſch verantwortlich iſt. Berl. Schrift⸗ leitung.) Es erſcheint zudem nunmehr nicht mehr angängig, daß 245 Amt des Außenminiſters noch länger mit dem Kanzlers verbunden bleibt. In dieſer Frage ſei eine gründliche Umgeſtaltung unbedingt notwendig. Die„Zeit“ ſchließt mit der Erklärung:„Ob dieſe Frage ſchon bei der etwaigen Ausſprache über ein Vertrauensvotum zur Ent⸗ ſcheidung ſteht, iſt noch zweifelhaft.“ Es iſt überhaupt noch nicht mit Sicherheit damit zu rechnen, daß an die Debatte im Jedenfalls würde es von der Faſſung des Vertrauensvotums abhängen, ob die Mehrheit, von der Dr. Wirth in ſeiner Rede ſprach, ſich bei der Abſtimmung mit jener Mehrheit deckt, die zunächſt für das Steuerkompromiß zu Stande gekom⸗ men iſt. die Poglit des Kabmelts Wirkh. WB. Berlin, 26. Jan. Das Haus iſt vollzählig beſetzt. Die Tribünen ſind bis auf den letzten Platz gefüllt, ebenſo ſind beide Regierungsbänke von Behördenvertretern überfüllt. Neben dem Reichskanzler und dem Reichsminiſter ſind auch zahlreiche Vertreter der einzelnen Staaten, auch der preußiſche Miniſterpräſident Braun, anweſend. Präſident Loebe er⸗ öffnet die Sitzung kurz nach 6½ Uhr. Von dem dritten Nachtragsetat von 1921 ftehen noch zwei Titel aus, über die der Reichsrat anders beſchloſſen hatte cks der Reichstag, und über die daher nochmals abgeſtimmt wer⸗ den muß. Mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit werden die Beſchlüſſe des Reichstages aufrecht erhalten, wonach zur Förderung des Nachrichtenweſens im Inland weitere 6 Mil⸗ lionen Mark und für Uebergangsmaßnahmen zu Umwandlun⸗ gen geeigneter ehemaliger militäriſcher Bilbungsanſtalten 100 000 Mark, die der Reichstag abgelehnt hatte, bewilligt. Darauf nimmt das Wort zu einer Erklärung der Reichsregie⸗ rung Reichskanzler Dr. Wirth. Meine Damen und Herren! Als die Reichsregierung in ihrer jetzigen Zuſammenſetzung am 26. Oktober mit einer programmatiſchen Erklärung vor den Reichstag trat, vertrat ich im Namen des Kabinetts die Meinung, daß die innere und auswärtige Politik, die wir ſeit Mai 1921 ein⸗ galch en hatten, in ihren Grundlinien auch in der neuen zage fortgeführt werden müſſe, welche durch die ungünſtige Entſcheidung des Oberſten Rates über Oberſchleſien geſchaffen worden war. Dieſe Politik iſt, wenn ich ſie auf eine kurze Formel bringen darf, im Innern: Erhaltung und Wiederaufbau des Reiches, Ueberwindung der wi tſchaft⸗ lichen, ſozialen und moraliſchen Kriegsſchäden durch innere Konſolidierung der Nation; in der auswärtigen Poli⸗ tik aber: Mikarbeit Deutſchlands an der Herſtellung eines wahren Friedens in der Welt und als Mittel hier⸗ zu von unſerer Seite unſere beſte Bereitwilligkeit, die Laſten Deutſchlands aus dem Friedensvertrag Annexen bis zur Grenze der Leiſtungsfähigkeit zu erfüllen in der Ueberlegung und Ueberzeugung, daß nur durch prak⸗ tiſche Leiſtungen die Leiſtungsgrenze wirklich feſtgeſtellt wer⸗ den kann und daß nur die weltwirtſchaftlichen Folgen der deutſchen Leiſtungen die Welt über die wirkliche Natur und Größe der deutſchen Reparationsleiſtungen aufklären können. Den im Mittelpunkt aller Probleme und alles andere über⸗ ſchattend, ſteht die Reparation, die eine Frage der inneren Politik iſt, wie es überhaupt ein charakteriſtiſch Merkmal der deutſchen Gegenwartspolitik iſt, daß innere un äußere Geſichtspunkte ineinander überfließen, nicht vonein⸗ ander getrent werden können, ein Umſtand, der die höchſte Konzentration aller Regierungsarbeit erfordert, und eine Sachlage, die, wie ich dankbar und anerkennend hervorheben will, in zunehmendem Maße imgeſamten deutſchen Volke und bei allen Parteien Verſtändnis zu finden beginnt. Gerade dieſer Kardinalfrage der Reparation 1150 in den letzten Wochen die hauptſächlichſte Arbeit und orgfalt der Regierung gegolten. Sie kennen alle— und zum Teil iſt der Reichstag in den dazu berufenen Ausſchüſſen beſonders und vertraulich unterrichtet worden— die Ent⸗ Reichstag ſich ein Vertrauensvotum anſchließen wird. und ſeinen wicklung, welche die Reparationsfrage in der letzten Zeit ge⸗ nommen hat. Ich darf nur kurz rekapitulieren: Entſprechend ihrem Programm der Leiſtungen richtete die Regierung im Dezember, nachdem ſie feſtgeſtellt hatte, daß die auf 15. Jan.a und 15. Februar fälligen Barleiſtungen an Reparations⸗ verpflichtungen aus laufenden Mitteln nicht gezahlt werden könnten, an die Bank von England das Erſuchen, Deutſch⸗ land die Zahlungen durch eine langfriſtige Anleihe von etwa 500 Millionen Goldmark oder durch entſprechende kurzfriſtige Kredite zu ermöglichen. Dieſes Geſuch iſt von der Bank von England mit der Begründung abgelehnt wor⸗ den, daß unter den Vedingungen, die zurzeit die Zahlungs⸗ verpflichtungen Deutſchlands beherrſchten, ein Kredit in Eng⸗ land nicht erhältlich ſei.(Hört! Hört!) Damit iſt zum erſten⸗ mal von autoritativer Seite aus den Reihen unſerer ehe⸗ maligen Gegner feſtgeſtellt worden, daß die Laſten, die Deutſchland auferlegt wurden, ſeine Kreditwürdigkeit vernichten, ſolange dieſe Zahlungsverpflichtungen eine Aen⸗ derung nicht erfahren haben. Die Folgerung, welche unter den gegebenen Verhältniſſen die deutſche Regierung aus dieſer Sachlage ziehen konnte, war das Ihnen bekannte Ge⸗ ſuch an die Reparationskommiſſion um Stun⸗ dung der im Januar und Februar fälligen Barzahlungen. Dieſes Geſuch iſt von der Reparationskommiſſion in Can⸗ nes dahin beantwortet worden, daß die Zahlungen unter einer gewiſſen proviſoriſchen Regelung geſtundet würden und daß die endgültige Beſchlußfaſſung über eine Aenderung des Zahlungsplanes für das Jahr 1922 auf Grund eines von der deutſchen Regierung innerhalb 14 Tagen vorzulegenden Reformprogramms erfolgen ſolle. Dieſes Programm wird morgen in Geſtalt einer kurzen Denkſchrift mit er⸗ läuternden Anlagen der Neparationskommiſſion übergeben werden. Dieſer äußere Rahmen, in dem ich Ihnen den Gang der Neparationsverhandlungen der letzten Zeit ſkizziert habe, enthält jedoch, ſo bedeutſam er iſt, nicht das Weſentliche der geſamten Bewegung, in die, wie wir glauben, die Repara⸗ tionsfrage und das mit ihr innig zuſammenhängende Pro⸗ blem der Weltwirtſchaft geraten iſt. Sie wiſſen, daß dieſe offiziellen Schritte der deutſchen Regierung begleitet waren von aufklärenden Beſprechungen, die von privater deut⸗ ſcher Seite, wenn auch unter Wiſſen der deutſchen Regierung, zumeiſt in London und dann in Paris geführt wurden. Herr Dr. Rathenau hat ſich in dankenswerter Weiſe und mit Einſetzung ſeines ganzen Wiſſens und Könnens der Aufgabe unterzogen, die deuiſche Regierung ihrem großen Ziele näher zu führen, endlich mit den ehemaligen Gegnern in eine nähere Berührung zu kommen und die vielen Mißverſtänd⸗ niſſe und unzulänglichen Auffaſſungen über unſere Lage zu beſeitigen, die immer wieder eine vernünftige und mögliche Regelung unſerer Beziehungen zum Ausland erſchwerten. Ich möchte auch dieſe Gelegenheit benutzen, um Herrn Dr. Rathenau vor der deutſchen Volksvertretung zu danken für die Aufopferung, mit der er ſich dieſem Dienſte am Volke unterzogen hat.(Lebhafter Beifall bei der Mehrheit.) Wir können mitten im Fluß der Reparationsfrage nicht von einem abſchließenden und ſicheren Ergebnis unſerer Bemühungen ſprechen, aber das Eine können wir ſagen: daß es uns in Cannes zum erſtenmal gelungen iſt, in freier Weiſe und anders als in einem Verhör die wahre Lage Deutſchlands vor einer Konferenz auseinanderzuſetzen, auf die die Augen der ganzen Welt gerichtet waren. Dieſe Konferenz hat auch Veranlaſſung genommen, Deutſchland zu einer nächſten Kon⸗ ferenz als Teilnehmer einzuladen, auf der die Lage der ge⸗ ſamten Weltwirtſchaft und die Probleme der Erneuerung friedlicher internationaler wirtſchaftlicher Beziehungen, ins⸗ beſondere die Frage der Errettung Rußlands und Mittel⸗ europas aus ihrer wirtſchaftlichen Iſolierung, beraten wer⸗ den ſollen. 5 Wenn ich von der Konferenz in Genua ſpreche, die Anfang März ſtattfinden ſoll, ſo hoffen wir, daß durch die Vertiefung in die weltwirtſchaftlichen Probleme und Zuſammenhänge auch die Frage der Reparationen immer mehr in ihrer wahren Bedeutung erkannt wird und daß da⸗ durch auch die von uns loyal und aufrichtig erſtrebte ver⸗ nünftige und mögliche Löſung der Reparationsfrage geför⸗ dert werden möge— nicht allein zu unſerem Nutzen, ſondern auch zum Vorteil der Länder, die aus der Reparation be⸗ rechtigt ſind. Wir werden nach Genua gehen und kommen nicht mit dem Dolch im Gewande(Lachen rechts) und mit hinterliſtigen Abſichten, ſondern mit offenem Viſier und mit der Deviſe, die auch das Konferenzprogramm iſt: Verſtändigung aller Nationen, der armen und der reichen, der Sieger und der Beſiegten, zu dem gemeinſamen Ziele der internationalen wirtſchaftlichen Be⸗ (Starker Beifall bei der Mehrheit.) Nur in dieſem inne habe ich geſprochen, als ich kürzlich auf der Tagung der Zentrumspartei davon ſprach, daß wir mit der Konferenz von Genua einen Erfolg erzielt hätten, Worte, die der fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſident in der Kammer ſo ausgelegt hat, als ob ich die Konferenz von Genua als ein Mittel auf⸗ gefaßt hätte, um dort in erſter Linie das Reparations⸗Pro⸗ blem aufzurollen. Ich möchte im Anſchluß an dieſe Worte, von denen ich wünſche, daß ſie in Frankreich ſo aufrichtig aufgenommen werden, wie ſit gemeint ſind, noch einiges ſagen über das, was wir in der letzten Zeit aus unſerem weſtlichen Nachbarland gehört haben: Der fpan⸗ zöſiſche Kabinettswechſel, der Herrn Poincaré an die Spitze der Regierung führte, iſt in Deutſchland— aber nicht nur in Deutſchland, ſondern faſt in der ganzen Welt— als ein Symptom dafür angeſehen wor⸗ den, daß der Wiederherſtellung eines dauerhaften politiſchen 1 * 1 0 — ——— 2. Seike. Nr. 45. Maunheimer General-Anzeiger.(Mittug-Ausgabe.) Freitag, den 27. Janmar 1922. wirtſchaftlichen Friedens in Europa noch Rückſchläge drohen könmten.(Sehr richtig!) Es ſteht mir als dem Thef der deutſchen Regierung nicht zu, derartige Prognoſen aufzuſtellen, ſondern ich din der Meinung, daß die deutſche Politik jeder franzöſiſchen Regie⸗ rung gegenüber, ob ſie von Herrn Briand oder von Herrn Poincare gefühhet wird, dieſelbe Haltung einzunehmen hat(Lebhafte Zuſtim⸗ mung), nämlich die aus dem ehrlichen Friedenswillen einerſeits und der nüchternen und klaren Erkenntnis der realen Machtverhältniſſe andererſeits E ergebende Bereitwilligkeit, den Intereſſen Frank⸗ reichs ſoweit Befriedigung zu verſchaſſen, als dies nur irgend in unſerer Macht liegt. Aber die Beurteilung unſeres guten und auf⸗ richtigen Willens und des Maßes, in dem er ſich betätigen kann, iſt natürlich abhängig von den Anſchauungen und der Sinnesart der ausländiſchen Politiker und Staatsmänner, mit denen wir uns aus⸗ einanderzuſetzen haben. Deswegen kann ich es nicht unterlaſſen, mich mit den Ausführungen zu befaſſen, die det franzöſiſche Miniſter⸗ präſident nach lebernahme der Regterung vor der franzöſiſchen Kammer gemacht hat und in denen wir ein Programm ſeiner politiſchen Einſtellung zu Deutſchland zu erblicken haben. Ich werde ihm aber auf das Gebiet rückſchauender hiſtoriſcher Urtelle nicht fol ⸗ gen, weil ich dies für unfruchtha- und für die Löſung aktueller lebenswichtiger Probleme erſchwerend halte. Fragen dieſer Art ſind zwar— ich will dies nicht verkennen— ſehr wichtig und ſie werden auch in unſerem Volke leidenſchaftlich und mit ſtarkem Ruf nach Gerechtigkei“ erörtert. Ich bin auch überzeugt, daß dieſe Gerechtigkeit ihren Lauf nehmen wird, aber ich kann mir ſetzi von öffentlichen Wechſelreden der leitenden Staatsmänner über eine komplizierte hiſtoriſche Entwicklung nichts verſprechen, in einem Augenblick, in dem es gült, die Grundlagen für eine neue, frledliche und alückliche Zukunft Europas zu ſuchen und zu finden. Nur inſo⸗ weit alſo, als dieſes Ziel nicht geſtört wird, will ich auf die Aus⸗ füthrungen des Heren Poincars eingehen. Er hat zum Eingang ſelner erſten Rede in Senat und Kammer erklürt, Deulſchland müſſe endlich anfangen, ſeine Verpflichtungen, die es eingegangen ſei, zu erfüllen und die Schäden wieder gutzumachen, die es angerichtel abe, damit Frankreſch die vielen Millfarden, die es für dieſe deutſche chuld berelts zum Voraus verausgabt habe, zurückerſtattet würden. Wenn durch dieſe Worte in Frankreich und in der Welt der Ein⸗ druck erweckt werden ſoll, daß Deutſchland noch garnicht begonnen habe, ſeine Reparationsverpflichtungen zu erfüllen, ſo muß ich dem laut widerſprechen(Lebhafte Zuſtimmung.) Deutſchland hat allein ſeit Annahme des Londoner Ultimatums an die Ententemächte Barteiſtungen im Betrage von 1100 Millionen Goldmark und Sachleiſtungen im Betrage von 420 Millionen Goldmark ab⸗ geführt. Hierzu kreten die im Clearlag⸗Verfahren ſelt dem Frledens⸗ ſchluß abgeführten Betrage von 500 Millionen Goldmark. Aber ſchon in der Zelt vom Abſchluß des Waffenſtillſtandes bis zur Annahme des Londoner Ultimatums hatte Deutſchland bereits Leiſtungen ge⸗ tätigt, die man nicht einfach unberückſichtigt laſſen darf, wie die⸗ err Poincars getan hat! Ich nenne nur die Ablleferung der andelsflotte, der Lokomotiven und Eiſenbahn⸗ wagen, der Seekabel und anderes mehr, Wenn alſo Herr — 90 erklärt, Deutſchland habe nichts geleiſtet, ſo iſt das nicht richtig. Er iſt aber weiter gegangen, indem er ſagte, Deutſchland habe auch nichts leiſten wollen, ſondern es habe abſichtlich eine Politik verfolgt, die zu ſeiner eigenen Bereicherung und zur Schädi⸗ ſung der iden Finanzen und der 1 Kee Intereſſen ge⸗ ührt habe. ir begegnen in der Rede des Herrn Poincare gegen⸗ über der deutſchen Finanzgebarung und der deutſchen eane 1 rung allen den Vorwürfen, die auf einer völlig unzutreffenben Auf⸗ faſſung der ökonomiſchen Grundlage der deutſchen Entwicklung in der letzten Zeit beruhen und die wir ſeit Wochen und Monaten durch ernſte und wahrhaftige Aufklärung zu zerſtreuen bemüht ſind, überall wo ſie uns im Ausland in den Weg kreten, bei unſerem Beſtreben, Verſtändnis für unſere wahre Lage und für das wirkliche Weſen der——28 zu erwecken, die Europa bevorſtehen. Wenn wir in dieſem Werke der Rechtfertigung und Aufklärung in der letz⸗ ten Zeit manches erreicht haben, ſo erwecken die Vorwürfe, die Hert incgre erhebt, den Eindruck, als ob wie in Frankreich kauben ren gepredigt hätten, als ob man uns dortnichthören wolle. Die Behauptung, Deutſchland vermindere ſyſtematiſch ſeine 105 Staatseinkünfte, erhede weniger Steuern als Frankreich und tteibe dieſe Steuern nicht ein, begünſtige durch eine künſtliche Inflation eine Exportinduſtrie, ſuche einen Staalsbankerolt herbeizu⸗ ren— kurz, alle ſene Anſchuldigungen, die uns ſeit Monaten in der gegneriſchen Preſſe degegnen und die aus einer oberflächlichen Beobachtung der deutſchen Zuſtände und aus einer ungenügenden volkswirtſchaftlichen Erkenntnis entſpringen, die aber der nicht lei⸗ len kann, der die deutſchen Verhältniſſe an Ort und Stelle gewiſſen⸗ haft und unvoreingenommen ſtudierte, kehren in der Rede des fran⸗ zöſiſchen Mimiſterpräſidenten wieder. Wit ſehen daraus, daß in det ufklärung über die wirtſchaftlichen Deutſchlands und über die Zuſammenhänge der Reparation, der Inflationgerſcheinung, der deutſchen Exportentwicklung und der Lage der Weltwirtſchaft —.—5 noch eine Lücke klafft, die wir zu ſchlleßen bemüht ſein werden. Ich dabe ſchon bemerkt, daß in den Mitteltungen der Repara⸗ tlonskommiſſton, bie uns in Cannes über das Stundungs⸗ geſuch für die Zahlungen vom 15. Januar und vom 15. Februar gemacht worden ſind, aufgegeben wurde, unſere finanztellen und Wirtſchaftliche Verhältniſſe ſowie den Stand unſeres Etats genau darzulegen. Dies werden wit tun und dabel Gelegenhelt finden, den beharrtichen Irrtümern entgegenzutreten, denen wir in der Rede des Herrn Polncore wleder betzegnen mußien, obwohl wir hätten annehmen dürfen, daß ſie ſchon durch unſere bisherigen Darlegungen wenigſtens erſchüttert worden ſeien. Vieles wird davon abhöngen, wole 5 unſere Darlegungen wirken werden, mehr noch ader davon, ub die franzöſiſche Regierung überhaupt bereſt iſt, ſie auf ſich wirken u laſſen.(Lebhafte Zuſtimmung im ganzen Haufe.) In diefer Hin⸗ cht könnte die Verſſcherung des Herrn Roſncare verheigend ſein, b ſich Frankreich nicht vom Geiſte der Nachſucht und des Haſſes und auch nicht von Eingebungen des Egolsmus leiten laſſen werde. So gerne ich geneigt wäre, es zu glauben, ſo ſchwer wird esz ſein, in Deutſchland für einen ſolchen Optimismus werbend chifzutreten, wenn man die Stellung in Betracht zieht, die der franzöſtſche Minſ⸗ ſterpräſident u. a. in der Frage der ſogenannten Relegsbeſchuldigten einnimimt.(Sehe richtig!) Die vom Oberſten Rat bp eſe Kom⸗ miſſion bat den in der Tagespreſſe berbreiteten Beſchluß geſaßt, dem der ſen le Migiſterprüſident in der Kammer ausdrülcklich dei⸗ treten iſt, den Beſchluß, daß die Urberweiſung welterer Fälle zur Akurtellung durch das Reichsgericht zu keinem zweckmäßigen Refultat führen könne und die deutſche eglerung deshalb aufgeſor⸗ dert werden müſſe, die Angeklagten den alllierten Mächten zur Ab⸗ Urtellung auszullefern.(Pful⸗Rufe rechts.) Sowelt in dem⸗ Beſchluß dem Reichsgericht der Vorwurf der Parteſlichkeit gemacht wird, muß er mit aller Schärſe zurückgewieſen werden. (Belfall.) Das von den Alltierten zuſammengetragene Belaſtungs⸗ material iſt in den verſchledenen n bie canddnen ohne ſede Ein⸗ ſchränkung verwertet worden. Daß bie Beweisaufnahme felöſt und die ſonſtige Führung der Hauptverhandlung mit vollſter Unparteilich⸗ kelt erfolgt iſt, iſt nicht nur von Angehörigen neutraler Staaten, die den Verhandlungen beigewohnt haben, hervorgehoben, ſonbern iſt auch von Mitgliedern der engliſchen Delegatlon, die bel den Ver⸗ Dandkungen der engliſchen Fülle immer zuhegen war, bel den ver⸗ ſchledenſten Gelegenhelten ausdrücklich als über ſedem Zweifel ſtehend detont wocden.(Hört! hörtt) Glelchwobl ſcheinen die einzel⸗ nen Mitglieber der Kommiſſſon das Recht für ſich in Anſpruch ge⸗ nommen zu haben, auch in den Sachen, denen ſie nicht beſgewohnt haden, dem Gericht den Vorwurf der Narteilichkeit zu machen. Ich darf der Hoffvung Ausdruck geben, daß der Oberſie Ren das Gut⸗ achten der Kommiſſion nicht als genügende Grurdlace anſehen wird. um darauf das Verlangen nach Muskleferung Deutſcher zu wieder⸗ blen. Wie die deutſche Reglerung ſeinerzeit nach Empfang der Uolteferungsliſte der phyſiſchen Unmsglichkeit g⸗arnüberkand, die verlangte Auelſeferung aus⸗wahren, ſo wird auch beute im vlerten Jahr nach Beendigung des Krieges keine deutſche Negie⸗ rung ſich halten können, dle den Verſuch machen weltte, die NAug⸗ — 5 eeeeeeeee ehrheſt Zuruf des ordneten Abolf Hoffmann: Da freuen ſich die Verbrecher! Präſſdent Lbbe ruft Hoffmann zur 8 (Lebtafter Belfaft bel der Ich kann die Befürchtung nicht unterdrücken— und die Reden des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten geben genug Anhaltspunkte da⸗ für— daß die franzöſiſche Regierung dieſe Frage der ſogenannten Kriegsbeſchuldigten und noch andere Fragen, ſo die der angeblich noch nicht durchgeführten Entwaffnungsaktion, dazu be⸗ nutzen will, um bon neuem das Syſtem der Garantien und Sanktlonen anzuwenden, mit dem man ſeit Abſchluß des Krie⸗ ges gegen uns vorgegangen 5 und das in ſo verhängnisvoller Weiſe die enbgültige und bernünftige Regelung der zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu bereinigenden Fragen verhindert hat. Wir wer⸗ den dieſem negativen und gänzlich unfruchtbaren Programm der franzöſiſchen Regierung, wenn es ein ſolches ſein ſollte, ein poſilives Programm entgegenſetzen, von dem ich hoffe, daß es die öffentliche Meinung guch in Frankreich langſam aufklären wird. Das Wichtigſte in die⸗ ſem Programm iſt ein baldiger vollſtändiger Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete Nordfrankreichs und Bel⸗ giens. Ich ſtelle feſt, daß ſchon mein Herr Amtsvorgänger in der am 23. April voricen Jahres der franzöſiſchen Regierung übergebe⸗ nen Note ſich auf das beſtimmteſte bereit erklärt hat, am Wiederauf⸗ bau mit allen verfügbaren Mitteln und Kräften mitzuwirken und bei der Durchführung im einzelnen jſeden Wunſch der beteiligten Mächte, ſoweit irgend möglich, zu berückſichtigen. In + dieſer Erklä⸗ rung iſt dann nach langwierigen und von beiden Seſten mit großer icngebung geführten Verhandlungen zwiſchen den Miniſtern Ra⸗ thenau und Loucheur das Wlesbadener Abkommen vom 6. Oktober 1921 zuſtande gekommen, das vor allem dazu be⸗ ſtimmt war, den franzöſiſchen Wunſch, die Wiedergufbaulieferungen troß der ungünſtigen Lage der franzbſiſchen Staatsfinanzen während der allernächſten Jahre durchfüthren zu können, zu berückſichtigen. Meines Erachtens wird es vor allen dingen Aufgade der welteren Reparationsverhandlungen ſein, auf die eine oder andere Weiſe es Frunkreich zu ermöglichen, ſeine zerſtörten Geßſete wieder aufzu⸗ bauen. Deutſchland iſt jebenfalls bereit, unbekhmmert um die in dieſer Frage entſtanrdenen Mikverſtändnſſſe und Rerſtimmungen das Seinige daru beſzutragen, und es kann ſich auch für das Kahr 1922 eine befriedigerde Regelung der Reparatſonsfragen nicht denken, ohne daß die Frage des Wiederaufbaues Nordfrankreſchs dabei in den Vorbergrund gerſckt wird.(Zuſtimwung bei der Mephrheit.) Wenn wir in der Wlederaufbaufrage und in den anderen Fragen bereit ſind, den franzöſiſchen Intereſſen Genugtuung zu geben, ſo tun wir dies in der Erwartung, daß damit von Deulſch⸗ land die Befürchtungen genommen werden, die es bisher in Bezug auf ſeine ſtaatliche Freiheſt und die Underſehrt⸗ heit ſeiner Grenzen von der franzöſiſchen Polltik befürchten mußte.(Beifall. Nachdem ich bisher das Zentralproblem, die Reparationen, nach 185 tiſchen Bedeutung behandelt habe, wende ch mich nach ſeiner Innerpolltiſchen Seite. In dem Progeß der Aufklärung über die wahre innere Lage Deutſchlands, 1—5 wir eingeleitet haben, iſt auf der Gegenſeite in erſter Linie die Auffaſſung verteeten worden, daß wir nicht genügend getan hätten, um unſer Staatsbudget in Ordnung zu bringen, und da wir dadurch nicht nur die Reparationen erſchwerten, ſondern auch die Vorausſetzungen einer endgültigen Regelung der Reparations⸗ rage: die Krebiffahigtet des Reiches und die Stabiliſterung des arkkurſes, hintanhlelten. Wie weit die allgemelnen Verhältniſſe der Nachkriegszelt es verhinderten, Ordnung in den deutſchen Staatshaushalt zu bringen, will ich hler nicht erörtern, aber ich ſtelle gale daß in dieſem Punkte die Forderungen der Allfiegten und das Intereſſe Deutſchlands ſelbſt abſolut identiſch ſind. Die Regſerung hat ſich deshalb bemüt, einerſelts durch neue Steuern die Elnkünfte des Roiches zu vermehren, undererſeſts die Ausgaben zu verringern und die hauptfächlichſten und ſchwerſten Defizite des Etats zu beſeitigen. Dis neuen Steuern, wie ſie nun zuſtandekommen, darf ich folgendermaßen ſkizzieren: Daßt eee unſerer Steuern Waee e An⸗ nahme der vierzehn Steuergeſetze, die 195 zur Verabſchledung kommen ſollen, wird auf rund 100 illiarden geſchäßt. egenüber den im Haushalt für 1921 eingeſtellten rund 55 Mil⸗ llarden Mark bedeutet dies faſt eine Verdoppelung. Um dſeſes Ziel zu erreichen, war ein Kompromiß notwendig, das heute zu⸗ ſtandegekommen iſt.(Vachen auf der äußerſten Linken.) An dieſem Kompromiß haben ſich die Parteſen von der Mehrheits⸗ ſozlaldemokratie bis zur Deutſchen Volksparte! beteiligt.(Lebpafter Beifall bel der Mohrhelt; Hört! Hörtt auf der— 65 Linken.) Die genannten Parteſen haben ſich im weſentlichen auf die Regierungsvorlage geeinigt, jedoch mit fol⸗ e 0 Bei der Bermhͤgensſtener und der Vermögenszuwachsſten et ſund die von der Regterung Naer en d mittleren Tarife vorzuſehen. Der Zuſchlag zur Vermögensſteuer ſoll v. H. betragen. Dazu ſoll durch Geſeh eine Zwangsanleihe in Höhe des Gegenwertes von 1 Milliarde Gold⸗ märk aufgelegt werden, die in den erſten drel Jahren unverzinslich bleſben ſell. Dadur ollen bie Mittel für die Kredite flüfftg gemacht werden, die durch das eichshaushaltsgeſetz 100 bereitzuſtellen und nicht für die Verkehrsanſtalten beſtimmt ſind. 2. Die Rachkriegsgewinnſtener ſell fallen gelaſfen werden, da ihre Erhebung den Finanzämtern eine 1 1 im Berhätents zum Auf⸗ kommen ſtehende Arbelt verurſachen(Hört! Hörtl links.) und die Flüffig⸗ Un übrigen Steuern erheblich verzögern würde. 8, Bei der Umſaßſtener ſoll ausnahmslos ein Satz von 2 v. 5. zur Anwendung lommen. Die viel ſach umſtrittene Jrage der Umſatzſteuer der 0e ſoll aus der Blskufflon ausſcheſben. Inſoweſt 10 es bel der ie ſein Bewenden haden.(Hört! Pört! kinks.) 4. Die Kohlenſteuer ſoll grundſätzlich 40 v. H. betragen mit der 8 5 Anpaſſung an die Mirtſchaftslage.(Zuruf links: Iſt abet * genug!) 3. Die Zuckerſtenet wird mit Rückſicht auf die ſtarke Vorbelaſtung des Verbauches durch die Umſatz und Kohlenſtewer und auf die Bedeutung des Zuckers ſüt die Säuglingsernührung auf 30 Mark für den Doppelzeniner ſeſtgeſetzt. 6. Die Zölkke auf Kaffee, Tee und Karao ſollen nuch dem Vor⸗ ſchbage des Reichswlelſchaftsratez bömeſſen worden. „Bei der Bleerſteuer ſellen bezüiglich der Steuergeſetze die Be⸗ Alüſſe erſter Löſung aufrechterteten werden. Die Negelung der Gemeinde⸗ Bier ſall dem Laudesſtenertzeſetz berloſſen bleiden, s. Die Einheit der geſamiten Steperborlggen foll dupch ein Manzelgeſetz gespährtelfſet werben, In dieſem ſollen die Vorſchriſten über die Zwangsanleihe Aufnahme finden Im Anſchluß an dieſes aroßze Gef⸗kasbungswerk(Lachen auf der äußerſten Einken) wird bei den ſonſtigen Steuern geprüft wer⸗ den müſſen, ob und inwiewelt ſie der Geldentwertung anzupaſſen ſind. Hierbel koird im Intereſſe elner möallchſt ſchleunigen Durch⸗ kübrune der beſtehenden und der zu beſchlleßenden Geſetze insbeſon⸗ dere guf das Bedürfnis der Steuerverwallung nach möglichſter Bor⸗ einfachung der Geſehgehung woiteſtaehende Rückſicht zu nehmen ſeln. Ich komme zum Schluß, indem ſch die Jiele unſerer Politik nochmals zuſammenfaſſe und dabei an ein Wort anknüpfe, das un⸗ längſt der engliſche Premierminiſter gebraucht hat: Er hat darauf hingewieſen, daß die Welt nicht geſunden koͤnne, wenn nicht das Perkrauen wlederkehre, das Verttauen von Bolk zu Volk, von Regierung zu Regierung, von Volkswirtſchaft zu Volks⸗ mirtſchaft. Von der Herſtellung des internationglen Vertrauens änge die Wiedererweckung des Handels ab, Dieſe Worte wird ſeder zoltliker, dem es um die Vefreiung der Welt, um die Wiederauf⸗ kichtung der Mirtſchaft vnd um des Woht der Völker ehrlich zu tun iſt, nur unterſchrelben können(Seh⸗ richtial bel der Mehrhelt.) Och vetzme dieſes Wort vom internatlofalen Bertrauen auf, gicht als ein bloßes Wort, fondern als ein aro hes volitiſches ekenntnis. Ich nehme es auf, indem ich dorauf binweiſe, dag auch doe deutſche Bolk, die deutſche Demokratſe die Rorderung nach Vertrguen erkebt mit Rückſicht auf das, was es bigher gefzitel bat. Pie Welt zell, den Frleden. Die Völker wos en den Weg frei baben für neue Aufbanaerbeit. Der Krieasgalſt ſon mit dem Kriaasbeil besraben ein. Das iſt die Heffaung der Rökker Was bedeutet die Politik der Macht, des Piktats, der Gewalt und der Orohunge Kann ſie den zon allen Rötkern ſo ſehnlichſt gewünſchten Ferleden herbelfüdren“ Gewalt hat durch ſieben lange Kriegsſodre deherrſcht. Die eurs⸗ pälſche Stoatentbell iſt dadurch zum größten Teil, beſonders wirt⸗ ch 192 1 Nein!(Gehr richtial bel der Mehrhelt.) Die Polttik der ſchaftlich, in Trümmer gegangen und unerſetzliche Kulturwerte ſind zerſchlagen. Die Politik der einſeitigen Macht hat auch ſeit dem Waf⸗ fenſtillſtand geherricht.(Sehr richtig!l) Hat ſie die großen Probleme gelöſt, die aus dem Krieg erwachſen ſind? Hat ſie die Wege zum Rufbau gewieſen? Die Kräfte der Volkswirtſchaft ſind ſolldariſch auf das Aufbauproblem hin zu ordnen. Nein, die großen Problenie ſind nicht gelöſt, ſondern in vielen Punkten verſchärft. Das wirtſchaftliche Elend der Veſiegten greift weiter und wird zur wirtſchaftlichen Not, auch bei den Slegern; es wächſt ſich aus zu einer großen wirtſchaftlichen Weltkriſis. Es liegt darin eine harte wirtſchaftliche Logik. Die wirtſchaftliche Vernunft kann nicht vergewaltigt werden, ohne daß der feingliedeige Organismus der Weltwirtſchaft die größten Schädigungen davonträgt. Die Welt muß die Warnung verſtehen, die aus der ſetzigen Arbeitsloſigkeit im Zu⸗ ſammenhang mit dem Reparatlonsproblem ſich ergibt. Die Welt, alle Staatsmänner müſſen wiſſen, daß die Weltwirtſchaft unter ökono⸗ miſch untragbaren Zahlungsverpflichtungen einmal nicht beſtehen kann!(Zuſtimmung.) Man hat vergeſſen, daß die Weltwirtſchaft ein Organismus iſt. Wie bei einem Organismus die Erkrankung un Schwächung eines Teiles auf die Daner zur Schwächung des geſam⸗ ten Organismus führen muß, ſo muß auch die Weltwirtſchaft geſchä⸗ digt werden, ſobald ein wichtiges Glied derſelben ernſtlich geſchädigt iſt. Unter der Herrſchaft der jetzigen Reparationsforderungen konnte es nicht ausbleiben, daß der ganze Welthandel in die größte Ver⸗ wirrung geriet. Unrichtige Stellung der Reparationsaufgaben und Ueberſpannung derſelben hinſichtlich ihres Umfanges müſſen ungus⸗ bleiblich zur größten Not des arbeitenden Volkes in allen Teilen der Welt führen.(Sehr wahr!). Die Politik der Gewalt kann keine Politik des Aufbaues ſein; ſie wird zu einer Politik der Kataſtrophe, wie es der Weltkrieg ſelbſt gezeigt hat. Welcher Weg aber bleibt zur Rettung aus der harten Nok der Zeit.(Zuru links: Sozialtsmus! Heiterkeit). Der Weg kann nur führen durch das Tor eines wahren und dauerhaften Friedens. Der wirkliche Friede wird nur erzlelt werden auf dem Wege der Verſtän⸗ digung, auf dem Wege der wirtſchaftlichen Vernunft, lebhafte Zuſtimmung bel der Mehrhelt). Nun müſſen die Männer der Wirtſchaft zuſammentreten, nachdem die politiſche Atmoſphäre ſich geklärt und gereinigt hat. Ste müſſen ſich beraten, müſſen den wirtſchaftlichen Zuſtand der Welt einmal ruhig durchſtudieren unter Zurückſtellung aller nationalen Leidenſchaften und in Verfolgung eines einzigen Zieles: zu einem wahrhaften Aufbau u. damit zu einem Völkerfortſchritk zu kommen! Weiteſtgehende produktive Maßnahmen ur N der Arbeitsloſigkeit wird ein Hauptziel von Genus ſein müſſen. In dieſer Grundſteinlegung einer produktiven Bölkergemeinſchaft wird Deutſchland nicht mit leeren Händen und nicht mehr als Bedürftiger und Bittender, ſondern als Mitträger und als Plonier auf neuen Wegen erſcheinen können. (Lebhafte Zuſtimmung.) Wir glauben uns mit allen Mächten einig, daß der Wiederaufbau Rußlands, dem auf der Konferenz von Genua beſonderes Intereſſe zugewendet wird, nur im Einverehmen mit Rußland ausgeführt werden kann.(Sehr richtig!) Vorſchläͤge von drikter Seite, in Gemeinſchaft mit uns und im Einvernehmen mit Rußland in dieſer Bezlehung zu arbeiten, werden wir begrüßen. Wir wilrden die größten Bedenken haben gegen eine Politik, die Rußland als eine Kolonie betrachtete.(Lebhafte Zuſtimmung). Kelne Kolontalpolitik, ſondern gemelnſame Arbeit auch im Verein mit be⸗ ſiegten Völkern, die neben uns bluteten und darben! In dieſen Tagen hat ein Mann ſeine Augen zur letzten Ruhe geſchloſſen, dem die Herſtellung des Friedens in der Welt nicht nur Aufgabe ſeines Amtes, ſondern Ausdruck ſeines ganzen Weſens war. In dieſem Hohen Hauſe iſt bereits des Ablebens des Papſtes Benedikt XV. gedacht worden. Ich beklage es auch im Namen der Reichsreglerung, daß Deutſchland und die ganze Welt in dem Toten einen großen Friedens⸗ und Menſchenfreund und den vor⸗ nehmſten Führer des Friedens verloren hat. Ich habe mich bei ſeinem Dahinſcheiden lebhaft der Worte erinnert, die er noch wäh⸗ rend des blutigen Völkerringens als Appell an die Kämpfenden gerichtet hat, als ſie ſich anſchickten in das vierte Jahr des blutigen Kriege einzutreten. Benedikt XV. tichtete damals am 1. Auguſt 1917 an die Ober⸗ häupter der Kriegführenden folgenden Naotſchrel:„Soll die ziviliſterte Walt nur mehr ein Leichenſeld ſein? Soll Europa, ſo ruhmreich un blühend, wie von einem allgemeinen Wahnfinn zerriſſen in den grund rennen unb die Hand gegen ſich ſelbſt zum Selbſtmord wen den? In einer ſelchen angſtvollen Lage angeſichts einer ſolchen ſchweren Gefahr, erheben wir von neuem den Ruf nach Frieden 115 erneuern den dringenden Appell an die, in deren Händen die Schick⸗ — der Natlonen liegen.“ Dieſer Appell iſt damals zum Schade⸗ er Welt nicht gehört worden. Die milde Stimme, die klare Erkeng nis iſt ungehört über dem Erdball verhallt. Der Appell iſt abe heute noch faſt ebenſo wie bamals und ich richte ihn des⸗ halb in ebenſo dringlicher Welſe an alle dieſenigen, von denen det Frieden der Welt abhüngt, mit dem Erſuchen: Gebt der Welt den wahren Frleden! (Lebhafter Beſfall.) Tas große Wort, das neullch in England aufgenommer worden iſt; Jriede auf Erden und den Menſchen ein Wohlgeſallen!(Unr bei der äußerſten Linken) lann uns und könnte der ganzen Welt neu Troſt banſſ aber die große Verheißung der Ehriſtnacht 1 an die Vedi gung geknülpſt, daß Frlede fkur benen beſchleden iſt, die guten Wiilee nd(Lebhaftes Sehr wahr! bei der Mehrheit.) Er muß von einem feſte Willen getragen ſein, von einer ſtarken Autoritöt, die ſich durch ane e ausprägt hinter der eine überwiegende Majorttä 9 Volkes ſtehen ſoll. Dieſen guten Willen haben wir gezeigt.(Lebhafte D1. ſtimmung bel der Mehrheit.) Wir werden ihn dauernd als vorhanden was weiſen, im Vertrauen darauf, daß dem guten Willen, als dem Veſten, in um Menſchen ſchlummert, die Berechtigung und die gerechte Wärdſgung e der Welt nicht werden kann!(Stürmiſcher, ſich wiederholender Ne fall bei der großſen Mehrheit.) Da ein Antrag auf Vertagung, der dem Hauſe vorlag wieder zurückgezogen wurde, tritt man in die Deſprechung der Erklärung des Reichskanzlers ein. Abg. Weſiharp(DN.): 4 ber Namentz meiner Freunde kann ich nu: meinem Befremben darl 15 Ausbrack geben, inden man den von uns geſorderten Reſorm⸗ und Garan plau im Reichstag verhandelt hat(Zuftimmung rechts), Dieſer Plan in bie Eluſchrankung des Popiergelbuntlaufes enkhalten Verpflichtungeg, 5 vom parlamentariſchen Syſtem nicht eingegangen werden können ohne 85⸗ ſtimmung des Reichstages(Zuſtimmung rechts.) Eine Prüfung nach 1 lichen Geſichtspunkten iſt unter dieſen Umſtänden unmöglich. Dle ganden Verhandlungen und Beratungen der Regferung und der Partelen An. er⸗ letzten vlerzehn Tagen haben ſich ſuggeſtiv eingeſtellt auf das Steuttz kompromiz. Ich gebe zu, daß das Zuſlandekommen dos Steuerprogkam 25 zu den Vorausſetzungen gehörte, unter denen die Reglerung blelben kot e Aber es iſt ein auf die Dauer unerträglicher Zuſtand und eine 1 denerliche Veturtefkung des ganden Syſtemz, unz dem unſer Volkſeltdrei Fahren leldet, daß wir dle ſpie eſtellte Jriſt nur haben ausnutzen können, um eine Borausfetzung ſült en Wee des Programmt zu ſchaffen, daß aber die paplantenta ſch.⸗ Inſtanzen ſich mſt dem en 55 nlcht hagen beſchäftigen öune In ſeinen weiteren Ausfüßhrungen legte der Redner ausdrüchl! Stellung ſelner Fraktlon zu den Planen der Regſerung, die der Neparat n⸗ lommiſſion unterbreitet werden ſollen, dar. Eine Nintung, wle ſie i⸗ unter Umſtänden gewährt werden ſoll, kann unz garnſſen hüten, da es kelnen Zeltpunkt gibt, wo wir keſſer als getzt zole, kounten, denn auf Jahrzehnte hinaus glbt es keine Veſſerung unſerer wie, ſchaftlichen Verhältniſſe: auch im Jabee 1922 ſt die Zahlung von 500 ed⸗ ar 720 Waillionen Goldmark eine blanke Unmöglichkeit. Was für die—— elſtungen gilt, gilt aber auch für bie Sachleiſtungen, die gleichfalls rae lich erfüllt werden können, mag alch ihre Form zunächft erträglicher ſcheinen. Die Sachlelſtungen verhindern die Induſteie, andere Ausſge urer zu ſchaffen. Eine neue Steigerung der Inffation und eine ge und cuphung aller Preiſe im Inkand wird die Folge ſein. Gegen dle Artten Weiſe, wie das Steuerkowpromeiß zuondegetommen ißt, miſſſen die Färſ Bedenken vorgebracht werden Das Stenertompromißſſt de ee zu eſn panal der Parteſderrſchoft. Obwoßl wir eine Part, ktit vler Millionen Mähler ſind, deren Atxeiſe, von den neuen Steuern 55 trogen perden, hat mem uns bei dieſen Steuerkemprom ſtverbanlun Zurnicht hinzagessgen! Wir kbanen nur unſexe Verwunderung darübet. rechen, daß eus die Deutſche Volksbgeteſſſch einem felchen 5 iren angeſchteſſen hat. Wir kennen den Jaßlungspfan ber Regzternng uge⸗ nicht, werben uhn aber aßkehnen, weit ſoſr ſeine Ansfübrung für unde⸗ lich halten. Die Unterſchrift der Regierung iſt tihe Unekrlichkett. Auch wir ſind der Meinung, daß die zerſtörben mit deutſcher Arbeit wierer aufgepaut werben müſſen, aber weltere 5 4 rungen lehnen wir als undurchfütrbar ab! Die weitere Beſprechung wird auf morgen 1 Uhr vertagt. ——]—«——,— ons⸗ eine Hoblede (Erneute S SSSer 2 AM*ee * 3 de leeeeeeee * A* N AAASSAASAS„8 dvom Dienſte fernhält, ſondern auch, wer Arbeiten nicht aus⸗ krung ni deamtengeſetzes entzieht dem Beamten für die Zeit einer un⸗ Die Reichsbahnverwaltung weiß, daß im übrigen ſich die eel ch g weiß gen ſich „(Heiterkeit.) Abg. en Der- Mann entdegt am Weibe zuerſt ben Eigenſinn, das Weib drenee nicht, —— Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Nusgabe.) 3. Nr. 45. Seike. Freitag. den 27. Januar 1922. Aeichsverkehrsminiſter und Beamlenſlreil. Eine Klarſtellung der Rechtsverhältniſſe. WB. Berlin, 26. Jan. Dder Reichsverkehrs⸗ miniſter hat in der Frage des Beamtenſtreiks den eichsbahnbehörden folgende Anweiſung gegeben: Nach Zeitungsnachrichten beſchloß der Vorſtand der Reichsgewerkſchaft deutſcher Eiſenbahnbeamten u. Anwärter, er Reichsregierung Forderungen vorzulegen unter Stellung einer Friſt, nach deren fruchtloſen Ablauf die Beamtenſchaft Eintritt in den Streik aufgefordert werden ſoll. Ich habe ie Reichsgewer chaft befragt, ob die Nachricht zutrifft und ſehe mich veranlaßt, folbendes bekanntzugeben: Jeder Eiſen⸗ bahnbeamte iſt verpflichtet, ſeine volle Kraft einzuſetzen für den dienſt, insbeſondere für die ſichere und geordnete Bewäl⸗ tigung des Betriebes und Vertehrs. Gegen dieſe Pflicht ver⸗ ſtößt nicht nur der, wer ſich ohne begründete Entſchuldigung hrt, die ſeiner Dienſtſtellung gemäß, ihm obliegen oder von der zuſtändigen Stelle ihm aufgetragen werden. Jede will⸗ rliche Dienſtverweigerung iſt eine Verletzung der Amts und Dienſtpflichten, die den Beamten Allgemeinheit gegenüber obliegen. Sie iſt als Dienſt⸗ vergehen ſtraſbar. Gleich wie das Reich nicht in der Lage das Anſtellungsverhältnis eines Beamten unter Außeracht⸗ laſſung der geſetzlichen Schutzvorſchriften zu löſen, ſteht auch den Beamken ein Recht auf Arbeitsverweige⸗ t zu. Gegen Beamte, die dieſer Warnung ent⸗ gegen ihre Pflicht verlezen ſollten, iſt unbeſchadet der Beſtim⸗ mung des 5 14 Abſatz 3 des Reichsbeamtengeſetzes die Ein⸗ eines förmlichen Disziplinarverfahrens und die vorläufige Enthebung vom Dienſt alsbald derbeizuführen. gez.: Reichsverkehrsminiſter Gröner. * Bemerkung: Der erwähntr 8 14 Abſatz 3 des Reichs⸗ bten Entfernung vom Dienſt ſein Dienſteinkommen. „die einem Streik zugeneigt ſind, der Zahl nach durch⸗ aus in der Minderheit befinden. Die in dem Erlaß des Reichs⸗ derkehrsminiſteriums erfolgte Klarſtellung der Rechtsverhält⸗ niſſe wird aber, wie man hoffen darf, auch diejenigen Teile der eamtenſchaft, deren Haltung z. Zt. ſchwankend iſt, zur Be⸗ ſonnenheit zurückführen. Badiſcher Landlag. Politiſche Ausſprache. Tu. Karlsruhe, 26. Jan. Zu Beginn der heutigen Nach⸗ Mintea g[izung machte Präſident Wittemann die kteilung. daß Hans Thoma dem Landtag ein Bild geſchenkt dabe Der Landtag nahm dieſe Mitteilung mit Beifall auf. 8 In der fortgeſetzten politiſchen Ausſprache führte Abg. Egteidhof(USP.) in Anknüpfung der Rede des Abg. i pien auf dem Parteitag in Leipzig aus: Wer Sozial 25 kann nicht National ſein. Wir ſtehen nicht nur zu dem orte, das in Leipzig gefallen iſt, ſondern 525 ſogar ſtolz dar⸗ 1(Gfuirufe bei den bürgerl. Parteien. Präſident Witte⸗ mann rügte dieſe Nufe.) Der Redner befaßte ſich dann mit ſt r Perſon des Staatspräſidenten, der wohl 1 die un⸗ Jotbarehrone Badens trage, aber in Wirklichkeit ſei der Chef der Hautrumapartei der eigentliche Träger der Krone Badens. ſül verlangte in ſeinen weiteren Aus⸗ hrungen, daß die Jugend in der Schule zum republikaniſchen dedanken erzogen werden müſſe und vertrat den Standpunkt g weltlichen Schule. Die Deutſch⸗Nationalen und das alsurum benutzten die Religion auch zu anderen Zwecken d 75 Hebung der Moral. Redner forderte die Erhöhung und nterſtützung für Arbeitsloſen und deren Hinterbliebene, 9 die unentgeltliche Benützung des Aerzte⸗, Apotheker⸗ und ebammenweſens. uer Abg. Gebhard(Landb.) führte aus, der Landbund ſei Ausdruck deſſen, daß weite landwirtſchaftliche Kreiſe in dro don den anderen Parteien geſchaffenen Geſetzen eine Be⸗ Pabuma ihrer wirtſchaftlichen Intereſſen ſehen. Die heutigen otlamente müßten ſich mehr wirtſchaftlich orientieren. die ängaliſierung wird abgelehnt. Redner bedauert die Vor⸗ ſetzegl in Mittelbaden und ſpricht die Anſicht aus, wo Ge⸗ gun übertretungen vorgekommen ſind, müſſe ſcharf vorge⸗ Milden werden, in manchen Fällen wäre aber auch größere e angebracht geweſen. Steu. Sch meit.Bretten(.nt) erörterte Finang und kfragen. Es gibt nicht nur eine Not der Mieter, ſon⸗ ann die Schwäche. ** National⸗Theater Mannheim. Minna von Baruhelm. Loilele ſich vor knapp anderthalb Jahren Lore Buſch als neueſte die der Minna von Barnhelm erkor, hexrſchte darüber nur üigen ne Befriedigung. Das Anſtellungsgaſtſpiel einer auswär⸗ unter Künſtlerin in derſelben Rolle kdnnte alſo von vornherein Vunſt einem günſtigen Stern ſtehen. Ein Bergleich konnte zu ihren worüden ausfallen; ſehr leicht konnte er das. Nun dieſes Gaſtſpiel (won er iſt, muß jedoch geſagt werden, daß auch Fridel Mumme Minn Schauſpielhaus in Hannover) ebenſowenig eine einwandfreie ein 5 iſt wie Lore Buſch. Es iſt ſehr ſchwierig, auf Grund eines undanktgen Gaſtſpiels richtige Schlüſſe zu ziehen; es iſt eine ſehr bare Aufgabe, das Ausmaß der Auffaſſungsbegabung und arſtellungsvermögens auch nur annähernd richtig zu beur⸗ ie leicht kann einem ein ungewolltes Unrecht unterlaufen. unſeren etwas muß man ſich doch halten können. Und es in dü tem, Falle bei Leſſing und bei Minna ſein Bewenden zu laſſen, Mat anſpruchslos genug— für den Kritiker. an hat nun geſtern abend allerdings auch nicht Leſſing ge⸗ ndern eine Art Schwank, in dem ein ernſter friederi⸗ Offtzier vorkam, der nicht gut in das vergnügte Durch⸗ zte. Alle Zuſtimmung, wenn ſich eine ee uf da en Eindruck der Schullektüre zu verwiſchen und die Leute ſpiel 00 ebeſte deutſche Luſtſpiel“ zu ſtoßen. Aber über das Luſt⸗ s ſich llte der Geiſt doch nicht hinausgehen. Darin unterſcheidet 325 vom Schwank, + Stil hat und ihn bewahren muß. prã.ſüng⸗ Minna von Barnhelm hat ſogar einen ſehr ausge⸗ M Stil Von dem Nokoko-Adel war aber anfangs bei Fridel nichts zu ſpüren. Gewiß nur anfangs, aber das ge⸗ 1 ſich gleich mit allerlei Bedenken herumſchlagen zu müſſen. eſen 5 elne mutwillige Liebhaberin, die hier ihr anmutiges Le ingz Tellheims Geliebte und Braut dürfte in den Augen habe 15 er gar Tellheims ſelbſt aber weſentlich anders ausgeſehen 0 anen uf dieſe beiden Gewährsmänner müßte es doch auch kluges oder nicht? Später wurde dann aus dem Irrwiſch ein ummelbwandtes, temperamentvolles„Frauenzimmer“; Fridel Fäglich, 5ergte ſich darſtelleriſch von ihrer beſten Seite, ſprach vor⸗ iiun und driet ein asudrucksvolles Mienenſpiel, verbreitete Froh⸗ ärme um Als ende Ruma? Iſt aber damit auch die ich. Aber ſie blieb auch jetzt Liebhaberin. J dern auch eine ſolche der Hausbeſitzer. Redner wandte ſich gegen die Sozialiſierung von Grund und Boden und gegen eine Aenderung des Leſebuchs. Um ½8 Uhr verließen die Preſſevertreter den Sitzungs⸗ ſaal. Tu. Karlsruhe, 26. Jan. m Landtag iſt eine Vorlage des Juſtizminiſteriums zugegangen, in der um die Geneh⸗ migung zur Strafverfolgung des deutſchnationalen Abgeord⸗ neten Mager wegen Beleidigung erſucht wird. Es handelt ſich um eine Klageſache des Chefredakteurs Otto Pfeffer vom„Heidelberger Tageblatt“ gegen den Abg. Mager und um deſſen Widerklage. * Vorſchuß für zuruhegeſetzte Beamte und Beamtehinter⸗ bliebene. Tu. Karlsruhe, 26. Jan. Im Dezember vor. Jahres war den badiſchen zuruhegeſetzten Beamten und Hinterbliebenen ein Vorſchuß auf die Erhöhung ihrer Bezüge gegeben worden. Nun hat ſich die Annahme nicht verwirklichen laſſen, daß es möglich ſein werde, die Bezüge der zuruhegeſetzten Beamten uſw. bis Anfang des neuen Jahres endgültig feſtzuſetzen. Es haben ſich recht erhebliche Schwierigkeiten in der Neuberech⸗ nung ergeben und auch dadurch wurde die Angelegenheit ver⸗ zögert, weil die Vorlage der Reichsregierung über die Aende⸗ rung des Penſionsergänzungsgeſetzes vom Reichsrat und Reichstag noch nicht verabſchiedet iſt. Sobald dies geſchehen iſt, wird auch dem badiſchen Landtag eine entſprechende Vorlage Bikezen⸗ Damit nun die Beteiligten durch die unfreiwillige erzögerung nicht geſchädigt werden. hat das Finanzminiſte⸗ rium angeordnet, daß ihnen jetzt nochmals ein Vorſchuß aus⸗ bezahlt wird, der für die Beamtenwitwen für die Monate Ja⸗ nuar und Februar und für die zuruhegeſetzten Beamten für die drei Monate Januar bis März 1922 berechnet iſt. Mit der Auszahlung wird ſofort begonnen. 0 Urſachen und Bekämpfung des Alkohollsmus. In einer überaus fleißigen und gründlichen Studie, in Heft 5 der Heidelberger runnben, Abhandlungen „Die Urſachen der Trunkſucht und ihre Be⸗ kämpfung durch die Trinkerfürſorge in Hei⸗ delberg“(Verlag von Jul. Springer, Berlin), unterſucht Univerſitätsprofeſſor Dr. Dreſel an Hand der Akten der Heidelberger Fürſorgeſtelle die geſamten Lebensverhältniſſe von 151 während einer Reihe von Jahren durch genannte Stelle behandelten Trinkern, ſoweit ſie irgend für Aufdeckung der Trunkſuchtsurſachen in Betracht kommen. Es 5 dies m. W. die erſte derartige Veröffentlichung, daher um ſo ver⸗ dienſtvoller. Die ſorgfältig erforſchten Lebensläufe, in welchen auch die Verhältniſſe der Familie bezeichneter Perſonen zur eingehenden Darſtellung gelangen, ergeben, daß nur 32 4116 2 1,2 Proz. als geiſtig normal veranlagt anzuſprechen ſind; ſie alle wurden erſt nach dem 21. Lebens⸗ jahre Trinker; von den 119—78,8 Proz. mehr oder weniger Abnormen haben ſchon vor dem 21. Lebensjahre mit einem trunkſüchtigen Lebenswandel begonnen. Bei der erſten Gruppe ſind ſchwere Umweltmängel als Urſachen der Trunkſucht feſt⸗ geſtellt, bei den Perſonen der 2. Gruppe bilden ſolche nur ein auslöſendes Moment; im Uebrigen bedingt bei ihnen die geiſtig abnorme Anlage den Ausbruch der Trunkſucht. Nach umfaſſender Schilderung der Maßnahmen der Fürſorgeſtelle auf Grund der Akten(auch derjenigen der Trinkerheilſtätten, der pſychiatriſchen Klinit und des Ar⸗ beitshauſes) unterfucht der Verfaſſer den Erfolg und ſtellt feſt; daß: 12—7,8 Proz. als geheilt, 45—29,8 Proz. als ge⸗ beſſert, 23—15,5 Proz. als vorübergehend gebeſſert, 71—47 Proz. als unverbeſſerlich zu betrachten ſind. Die Wirkun 9 der einzelnen Maßnahmen erwies ſich natürlich als ſehr verſchieden, je nachdem ſie und die Trunkſucht frühzeitig oder erſt ſpät und bei mehr oder weniger abnormen Indi⸗ bviduen einſetzten; dies gilt beſonders von den rein polizeilichen Anordnungen(Ueberwachung, Wirtshausverbot), auch der Entmündigung, deren Hauptwert darin beſteht, daß ſie eine genügend lange deeee ermöglicht; letztere iſt bei Unheilbaren in dauernde Verwahrung umzuwandeln. Unbe⸗ dingt nötig iſt, daß die Fürſorgeſtelle in allen Fällen ſofort den Pſychiater zuziehe, und daß jeder Kranke ſofort in abſtinente Umgebung verſetzt werde. Was die Kri⸗ minalität der 151 anlangt(108—91,5 Proz. ſind mit ins⸗ geſamt 858 Strafen vorbeſtraft), ſo ergaben die Feſtſtellungen (wie zu erwarten war), daß ſie ſelten unmittelbare Folgen der Trunkſucht, ſondern der Hauptſache nach Ausfluß der geiſtigen Minderwertigkeit war. — Fridel Mumme auch eine ebenſo zuverläſſige Salondame? Welchen Zweck hatte alſo ihr Auftreten in einer Rolle, in der ſie ſich uns als gleichwertige oder ſonſtwie qualifizierbare Rachfolgerin von Lore Buſch nicht erweiſen konnte? Nach der einzigen, im Stil nicht einmal einheitlich durchgeführten Probe wird man auf eine univer⸗ ſelle Befähigung nicht ſchwören dürfen. Frl. Mumme iſt eine erſte Kraft; da wir uns aber hüten müſſen, ein und dasſelbe Rollen⸗ fach zweis, zu beſetzen, iſt beim Neuengagement doppelt ſtreng auf den Zweck achten. Vielleicht ſoll Frl. Mumme mehr erſetzen als nur Frl. Buſch—? Sollte vielleicht auch an dem Ge⸗ rücht etwas Wahres daran ſein, daß Frl. Mumme bereits mit einer anderen großen Bühne ſo gut wie abgeſchloſſen habe?— Es iſt jedoch kein Gewinn, an Gaſtſpiele allerhand Fragezeichen hängen zu müſſen. Dem Publikum gefiel der Gaſt— 2 Pädagogiſche Geſellichaft Mannheim. In der Aula der Handelshochſchule hatte ſich geſtern abend eine zahlreiche Verſammlung aus der Lehrerſchaft ſämtlicher hieſiger Schulen zur Gründung einer pädagogiſchen Geſell⸗ ſchaft eingefunden, die, wie Herr Prof. Schnitzler in ſeinen ein⸗ führenden Worten darlegte, die Lehrer der verſchiedenen Schulgat⸗ tungen, der Volksſchule, der Höheren Schulen und der Hochſchule, zur gemeinſamen Arbeit und zur Löſung der bedeutſamen Fragen der Pädagogik, die unſere Zeit bewegen, vereinigen ſoll. Herr Prof. Peters von der Handelshochſchule hielt ſodann einen ſehr inhaltsreichen Vortrag über„Die pädagogiſche Lage in unſerer Zeit“. Die pädagogiſche Lage einer Zeit läßt ſich feſtſtellen nach den Erziehungsbräuchen und Erziehungsgepflogenheiten der großen Maſſe des Volkes, nach den Erziehungseinrichtungen, nach den Ideen über Erziehung und ſchließlich nach der Theoretiſierung des Erziehungsf»blems. Die Erziehungsbräuche und veintich⸗ tungen ſtehen nie in vollem Einklang mit den Ideen über Erzie⸗ hung, da die Ideen den wirklichen Verhältniſſen voraneilen. Auch jetzt beſteht zwiſchen den Ideen und Erziehungseinrichtungen eine Spannung die ihr Maximum erreicht zu haben ſcheint und zur Ent⸗ ladung drängt. Während unſere Erziehungseinrichtungen unter der Idee des Neuhumanismus ſtehen, der ſich als Ablöſung des Nützlichkeitsprinzips des 18. Jahrhunderts mit dem Anfang des 19. Jahrhunderts durchſetzte und eine möglichſt vollſtändige und har⸗ moniſche Ausbildung aller geiſtigen Fähigkeiten des Menſchen er⸗ ſtrebte, dabei aber die allgemeine Bildung ſcharf von der beruflichen abtrennte, ſind die pädagogiſchen Leitideen der letzten Dezennien die dee der Gemeinſchaft und die Idee der Jugendgemäß⸗ Auf die hochimereſſanten Einzelheiten der Arbeit kan hier nicht eingegangen werden: es wird empfohlen, ſie in der Abhandlung ſelbſt nachzuleſen Eines darf nicht überſehen werden: es handelt ſich bei der ganzen Unterſuchung um Trunkſüchtige. Zwar ſetzt der Verfaſſer Trunkſucht dem Alkoholmißbrauch gleich; allein aus dem Text geht her⸗ vor, daß es ſich keineswegs nur um Perſonen bandelt, die den Alkohol mißbrauchen(deren Zahl dürfte in der Reſidenz des ſeligen Perked etwas größer ſein als 151), ſondern um ſolche, die infolge ihrer Trinkgewohnheit die deutlichen Zeichen der ärztlich genau feſtſtellbaren Trunkſucht zeigen, dadurch zu einer auffälligen Lebensbetätigung, ſowie in irgend einer Weiſe in Berührung mit den Behörden und ſchließlich zur Trinkerfürſorgeſtelle gekommen ſind. Die vorliegenden Ergebnſſſe und Schlußfolgerungen be⸗ ziehen ſich ſomit nicht allgemein auf den Alkoholismus als ſoziale Erſcheinung, ſondern nur auf den Spezial⸗ fall der Erkrankung an Trunkſucht. Die Urſachen und Abwehrmittel des erſteren ſind zum Teil anderer Art: ſicher⸗ lich aber wird eine gründliche Bekämpfung des Alkoholis⸗ mus überhaupt nur durch eine großzügige Raſſenhygiene möglich ſein. Das Buch iſt zu beziehen durch den Bad. Lan⸗ desverband gegen den Alkoholismus E.., Karlsruhe, Dur⸗ lacher Allee 58, Schloß. 8 Staͤdtiſche Nachrichten. Bürgerausſchußvorlagen. Erwerb und Verkauf ron Grundſtücken. Der Stadtrat beantragt beim Bürgeraurſchuß den Erwerb und Verkauf mehrerer Grundſtücke. Freihändig ſollen erworben werden das Anweſen Waldhofſtraße Nr. 70 zum Preife von 35 000., im Gemarkungsteil Rheinau 4429 Qm. zu 5 M. für den Om, auf der Gemarkung Brühl 13 441 Qm. zu 5 M. für den Im., im Ge⸗ markungsteil Waldhoͤf 1536 Qm. zu 4 M. für den Am. Zur Zah⸗ lung des Kaufpreiſes und der Koſten einſchließlich des Aufwandes für Inſtandſetzung des Anweſens in der Waldhofſtraße iſt aus Grundſtocksmitteln ein Kredit bis zu 146 600 M. zu bewilligen. Freihändig ſollen verkauft werden: ein Bauplatz mit 424 Am. an der Eberbacherſtraße in Feudenheim zu 10 M. für den Om. an Dipl.⸗Ing Käpernick, zwei Grundſtücke mit 18 087 Am. zu 52 000 M. an den Verein für Turnen und Raſenſport in Feudenheim, 1800 Qm. in Rheinau an die Deutſche Bergin Aktiengeſellſchaft Rheinau zu 15 M. für den QOm., etwa 4200 Om. im Block XIIIa, Otto Beck⸗ ſtraße, an das Rheiniſche Braunkohlenſyndikat zu 65 M. für den Qm. für die vordere Hälfte und 40 M. für die hintere Hälfte. Das Anweſen Waldhofſtraße Nr. 70, Eigentum der Erben Stark, beſteht aus einer Grundfläche von 1222 Qm. mit zwei alten einſtöckigen Wohngehäuden. Das Grundſtück liegt günſtig am Treff⸗ punkt einer künftigen Verkehrsſtraße mit der den Charakter einer Hauptverkehrsſtraße tragenden Waldhofſtraße. Ein beſonderes Intereſſe an der Erwerbung liegt in der Angrenzung an ein großes ſtädtiſches Grundſtück, deſſen Verwertung damit weſentlich verbeſſert wird. Der für die Inſtandſetzung und Unter⸗ haltung vorzuſehende Betrag von 6000 M. wird keilweiſe aus der Gebäudeverſicherung wegen des Oppauer Exploſionsſchadens zurück⸗ erſtattet. Die Erwerbung der Rheinauer und Brühler Grundſtücke, die von der Rheinauer Induſtriegeländegeſellſchaft m. b. H. der Stadt angeboten werden, iſt wünſchenswert, um den ſtädtiſchen Beſitz im Rheinauer Induſtriegebiet zu vermehren. Die Feuden⸗ heimer Grundſtücke im Maßgehalt von 18 087 QAm. wurden von den Geſchwiſtern Lutz in Feudenheim an den dortigen Verein für Turnen und Raſenſport für 52 000 M. verkauft. Der Verein mußte zurücktreten, weil die Stadt von dem Vorkaufsrecht im Wege des Sperrgeſetzes Gebrauch machte. Die Grundſtücke ſind nunmehr Eigentum der Stadt und ſollten dem Verein pachtweiſe überlaſſen werden. Da eine Einigung nicht zu erzielen war und dieſer grißere Aufwendungen zur Herrichtung ſeines Sportplatzes beabſichtigt, ſoll ihm das Eigentum an dem Gelände übertragen werden und eine Sicherung der ſtädtiſchen Intereſſen dadurch ſtatt⸗ finden, daß ein Rückkaufsrecht der Stadt eingeräumt wird. Die Firma Deutſche Bergin Aktien⸗Geſellſchaft beabſichtigt, auf einem 1800 Qm großen ſtädtiſchen Grundſtück an der Straße„An den 40 Morgen“ ein Wohngebäude mit 4 Woh⸗ nungen zu je 4 und 2 Wohnungen zu je 5 Zimmern ſofort zu er⸗ richten. Die ſpätere Erſtellung eines weiteren Gebäudes iſt beab⸗ ſichtigt. Das jetzt noch nicht für Bauzwecke benötigte Gelände wird für Gartenzwecke benützt werden. Der Kaufpreis iſt auf 15 Mark für den Om. vereinbart. Der Stadtgemeinde ſteht, falls das erſte Wohngebäude nicht bis zum Spätjahr 1922 im Rohbau fertiggeſtellt ſein ſollte, das Rücktrittsrecht vom Vertrage zu. Da die Firma ſich zur Wahl der Rechtsform des Erbbaurechts nicht entſchließen kann, andererſeits eine Erſchwerung des Bauvorhabens vermieden werden muß, ſollen die bodenpolitiſchen Intereſſen der Stadt da⸗ durch gewahrt werden, daß bei einem Weiterverkauf durch die Er⸗ werberin die Stadt berechtigt iſt, das Grundſtück in den nächſten 100 Jahren zurückzuerwerben. Das Rheiniſche Braun⸗ kohlenſyndikat hat ſchon im Monat Juli 1921 mitgeteilt, daß beabſichtigt ſei, den Sitz der Direktion nach Mannheim zu verlegen berufsfähig. und der kulturbewußte Menſch. Die Gemeinſchaftsidee trägt alſo die Anerkennung der Berufsbildung in ſich. Die Erzie⸗ e werden nach den Ideen der Gemeinſchaft und der ugendgemäßheit umzugeſtalten ſein, und die brennendſten pädago⸗ giſchen Fragen, wie die der Einheitsſchule und Arbeitsſchule, ergeben ſich aus den Ideen der Gemeinſchaft und Jugendgemäßheit. Eine ſpätere Zeit wird freilich erſt das Urteil darüber fällen können, ob die Umgeſtaltung der Erziehungseinrichtungen einen tatſäch⸗ lichen Fortſchritt bedeutet. Nach den beifällig aufgenommenen Ausführungen des Herrn Prof. Peters wurden die Satzungen einſtimmig angenommen und der Vorſtand gewählt. Damit war die Pädagogiſche Geſellſchaft ge⸗ gründet. Prof. Schnitzler wurde zum 1. Vorſitzenden gewählt Die Pädagogiſche Geſellſchaft wird ihr Ziel zu erreichen ſuchen: à) durch Vorträge mit anſchließender Ausſprache, b) durch Vortrags⸗ reihen, c) durch Ausſpracheabende, d) durch Studium, Erörterungen und Erhebungen in kleineren Arbeitsgemeinſchoften, e) durch Zu⸗ gänglichmachung pädagogiſcher Literatur,) durch aufklärende Vor⸗ träge über pädagogiſche Zeitfragen für weitere Kreiſe. Die Pädagogiſche Geſellſchaft kann im Kulturleben unſerer Stadt ein bedeutender Faktor werden; ſie kann weſentlich beitragen zur ſittlichen Erneuerung unſeres Volkes; Vorausſetzung dafür iſt allerdings, daß ſie ſich nicht auf die Behandlung theoretiſcher Fragen beſchränkt, ſondern tatſächlich die Herſtellung engerer Be⸗ ziehungen zwiſchen der pädagogiſchen Wiſſenſchaft und Praxis er⸗ ſtrebt und daß ſie in weiten Kreiſen das Verſtändnis und Intereſſe für Pädagogik zu wecken verſteht. Welche Bedeutung der Pädagogik zukommt, hat ja erſt kürztich Ernſt Krieck in ſeiner wertvollen Ab⸗ handlung„Erztehung und Entwicklung“ gezeigt. Dr. E. M. * Mannheimer Geſchichtsblätter. Aus dem ſoeben erſchienenen Januarheft der vom Altertumsverein herausgegebenen Mannheimer Geſchichtsblätter iſt zu erſehen, daß auch dieſe Zeitſchrift infolge der ſchwierigen Verhältniſſe in ſchwerem Daſeinskampfe ſteht. Es iſt dringend zu wünſchen, daß dieſe um die Erforſchung Mannheims und der Pfalz hochverdiente Zeitſchrift finanziell aufrecht erhalt wird. An intereſſantem Stoff und an Mitarbeitern fehlt es ihr nich, was auch wieder der reiche Inhalt des neuen Heftes beweiſt. Karl Thriſt veröffentlicht einen Beitrag über merkwürdige Bäume im Odenwald und anderwärts; Dr. Paul Hirſch macht aus den Erim⸗ nerungen von Julius Lehmann Mayer ſehr intereſſante Mitteilungen aus der Lebensgeſchichte von drei kurpfälziſchen Hoffaktoren; Land⸗ gerichtsrat Huffſchmid liefert einen Beitrag zur Geſchichte des Heidelberger Schloßbrandes von 1632 und Emil Heuſer ſchildert beantmorzet, um die es ſich bel dieſem Goſtptel bandelk: ſſt heit. Das Ziel der Erziehung nach der Idee der Gemeinſchaft(Ge⸗ Meinſchaſt im weiten Sinne als bie des gartzen Bolkes) iſt der ſogzale, ergtebhungsberſuch im ehemaligen Fürſtoistum auf Grund eines Bruchſaler Schulbuches von 1785 einen Volks⸗ Speyer. 4. Selle. Nr. 45. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miitag⸗Ausgabe.) Freitag, den 7. Januar 1922. und ein Gebäude in der Otto Beckſtraße zu erſtellen, in welchem Bitros und Wohnungen untergebracht werden. Gewünſcht werden etwa 4200 Qm. Zwiſchengelände Für die vordere Hälfte, die als eigentlicher Bauplatz dient wurde ſchon im September v. Is. ein Preis von 65 M. für den Om. vereinbart, und 40 M. für den Om. auf der hinteren Hälfte, die nicht überbaut werden darf. Da auch hier die Form des Erbbaurechts abgelehnt wird, andererſeits aber die Förderung des Bauvorhabens dieſer dedeutenden Firma im ſtädtiſchen Intereſſe geboten iſt, ſoll durch Begründung eines Wiederverkaufsrechtes zu Gunſten der Stadt den bodenpolitiſchen Rückſichten Rechnung getragen werden. Die Aeberwachung der Lichtſpiele. Es iſt ein übles Zeichen der Zeit, daß auf den verſchiedenſten Gebieten die Kontrolle und Ueberwachung verſchärft werden muß. Sitte und Moral weiter Kreiſe des deutſchen Volkes ſind in der Tat dermaßen im Kurſe geſunten, daß man von einem geradezu kata⸗ ſtrophalen ethiſchen Valutaſturz ſprechen darf Diejenigen, die ſich dazu berufen fühlen, an der kranken deutſchen Seele ihre Heilkünſte zu erproben, haben herausgefunden, daß der Kintopp⸗Bazil⸗ lus ein immer gefährlicher werdendes Lebeweſen iſt. Man hat zwar längſt erkannt, daß von einer Ausrottung keine Rede mehr ſein kann, weil dieſer Bazillus eine unverwüſtliche Lebenskraft beſitzt, aber dafür iſt man immer mehr in der Erkenntnis beſtärkt worden, daß Verſuche zu ſeiner Veredlung unter allen Umſtänden unternom⸗ men werden müſſen. Und da gewöhnlich die Unfreiheit da am aller⸗ größten iſt, wo man ſich der Täuſchung hingibt, am freieſten zu leben, ſo ſind auch in dem am 12 Mai 1920 in Kraft getretenen Lichtſpielgeſetz Beſtimmungen enthalten, die ſich auf die Kontrolle der Vorführungen des lebenden Vildes und ſeiner Reklame beziehen. Vor einigen Tagen iſt nunmehr eine Vollzugsverord⸗ nung des badiſchen Miniſteriums des Innern erſchienen, die ſich aus vier Paragraphen zuſammenſetzt. 8 1 beſtimmt, daß mit der Ueberwachung die Ortspoltzeibehörden beauftragt ſind. Soweit die Stadt Mannheim in Vetracht konmmt, wird damit etwas bereits Beſtehendes geſetzmäßig feſtgelegt. In unſerer Stadt exiſtiert ſchon lange die polizeiliche Kontrolle. Als ſich nach der Revolution in der Jilmproduktion wirklich beklagenswerte Auswüchſe zeigten— es war die ſogen. Aufklärungsperiode, die die deutſche Filminduſtrie ſehr in Mißkredit gebracht hat— da wurde in Mannheim aus freier Initiative heraus eine fünfglledrige Kommiſſion gegründet, die ſich aus je zwei Lichtſpieltheaterbeſitzern und Profeſſoren hieſiger höherer Lehranſtalten mit Herrn Oberamtmann Fuchs' an der Spitze zu⸗ ſammenſetzte Dieſe Kommiſſion hat in durchaus verſtändnisvollem, einſichtigen, von lobenswertem ethiſchen Empfinden durchdrungenen Zuſammenwirken den allzu geſchäftstüchtigen Fümen den Zugang zu den hieſigen Lichtſpielbühnen verſperrt. Dieſe Kommiſſion würde heute noch vollſtändig genügen. Aber da Mannheim nicht Baden iſt, ſo muß man ſich damit abfinden, daß in Vollzug des deutſchen Lichtſpielgeſetzes zur Unterſtützung der Mannhelmer freiwilligen Kontrolle, die zugleich auch eine polizeiliche war, ein Ortsaus⸗ ſchuß für Lichtſpielpflege zu bilden iſt. Arſprünglich war geplant, den ſlädtiſchen Jugendämtern das alleinige Vorſchlagsrecht Einzuräumen. Dem energiſchen Proteſt der Vereinigung der badi⸗ ſchen Lichtſpiellheaterbeſizer iſt es oſfenbar zuzuſchreiben, daß ſich das Miniſterium dazu verſtanden hat, dieſes Vorſchlagsrecht der Jugendämter auf ein Drittel der Geſamtzahl der Ausſchußmit⸗ glieder zu beſchränken. So beſtimmt nunmehr§ 2 der Verordnung, in dem es weiter heißt, daß die Mitglieder des Ortsausſchuſſes, die ihr Amt ehrenamtlich auszuüben haben und durch die Ortspolizei⸗ behörde ernannt werden, dieſe bei der Ueberwachung der Lichtſpiel⸗ vorführungen und Lichtſpielreklame zu beraten und zu unterſtützen haben. In Städten mit mehr als 15 000 Einwohnern müſſen dieſe Drtsausſchüſſe geſchaffen werden. In den kleineren Städten und Gemeinden des Landes können wie der§ 3 der Verordnung be⸗ ſtimmt, derartige Ortsausſchüſſe gebildet werden. Hier hat man alſo von einem Zwang abgeſehen. In der„Karlsruher Zeitung“ iſt mit der miniſteriellen Verord ⸗ nung gleichzeitig ein ausführlicher Kommentar der„Preſſeabteilung der Badiſchen Regierung“ erſchienen, in dem manche zutreffende, aber auch manche unzutreffende kritiſche Bemerkung enthalten iſt. So wird behauptet, daß„mit dem Wegfall der örtlichen Prüfungs⸗ ſtellen und dem Uebergang der Filmprüfung auf die Reichs⸗ prifſtellen in Berlin und München immer wieder, wie eine Reihe von Feſtſtellungen erwieſen hat, von einzelnen Lichtſpielbühnen im Reich der Verſuch gemacht wurde, auch die verbotenen Teile eines Bildſtreifens oder ganze nichtzenſierte Filme zur Vorſührung zu bringen“. Aus den Kreiſen der Lichtſpieltheaterbeſitzer wird gegen dieſe Behauptung, ſoweit vornehmlich Baden in Betracht kommt, mit aller Entſchiedenheit proteſtiert. Wir wiſſen nicht, aus welcher Quelle die Informationen der Regierungs⸗Preſſeabteilung ſtammen, aber ſo⸗ weit ſollte ſie doch wohl orientiert ſein, daß das Einſchmuggeln verbotener Teile eines Films oder ganzer Filme, die von der Prüfſtelle zurückgewieſen wurden, ganz unmöglich iſt, weil kein Film vorgeführt werden kann, von dem nicht vorher der Orts⸗ polizeibehörde die Zenſurkarte vorgelegen hat. Die in Berlin und München herausgeſchnittenen verbotenen Teile können ebenſo⸗ wenig nachträglich wieder eingefügt werden, weil das Originalnega⸗ tip bei der Prüfſtelle deponiert bleiden muß. Die Filmfabrik wird ſich hüten, an der beanſtandeten Stelle eine neue Szene einzufügen, die nicht zenſiert worden iſt. Produzent und Verleiher würden ſich unmöglich machen. Beide Teile wiſſen überdies, daß ſie ſich bei derartigen Manipulationen ſtrengen Strafen ausſetzen würden. Die Produzenten denken auch garnicht daran, verbotene Stellen durch neue zu erſetzen, ſie geben ſich mit dem Zenſurentſcheid zu⸗ frieden und verſuchen höchſtens, für völlig verbotene Filme das Aufführungsrecht durchzudrücken, was aber nur in ganz ſeltenen Fällen gelingt. Und dann wird faſt immer der Film für die Auf⸗ führung vor Jugendlichen verboten bleiben. In Stuttgart wurde kürzlich ein zenſierter Film verboten, der von einer hieſigen Ver⸗ leihfirma verkrieben wurde, weil eine Szene von den Ueberwachungs⸗ organen beanſtandet worden war Bei der Unterſuchung ſtellte es ſich heraus, daß die beanſtandete Szene, von der man geglaubt hatte, daß es ſich um eine verbotene handle, nicht mit der Szene identiſch war die herausgeſchnitten werden mußte. Das Oriainal Hinrichtungsſzene in Madame Dubarry“, die uns als Nahbild zu ſtelle und war ſelbſtverſtändlich nicht kopiert worden. Der Film mußte infolgedeſſen wieder freigegeben werden. Wir befürchten, daß ſich der Stuttgarter Fall öfterer wiederholen wird, wenn die zu bildenden Ortsausſchüſſe nicht von vornherein entſprechend infor⸗ miert werden. Und dieſe Information muß dahin gehen, daß kein zenſierter Film im ganzen und in einzelnen Szenen verboten werden kann. Der Ortsausſchuß wird allerdings manchmal in die Lage kommen, den Film im ganzen oder in einzelnen Szenen zu be⸗ anſtanden, aber dann kann ſich das Vorgehen des Ortsaus⸗ ſchuſſes nur darauf erſtrecken, den Lichtſpieltheaterbeſitzer zu veran⸗ laſſen, den Füm entweder abzuſetzen oder einzelne Szenen heraus ⸗ uſchneiden. Ob der Theaterbeſißer dieſem Verlangen entſpricht, ſſt eine andere Froge, gezwungen kann er hierzu nicht werden. Viel wichtiger wird es ſein, wenn ſich die Wirkſamkeit des Ueberwachungsausſchuſſes, für deſſen Zuſammenſetzung in erſter Linie Bertreter der größeren Organiſationen, wie Kirche, Schule, Jugendvereinigungen aller Richtunegn, Gewerkſchaften, Innungen, Beamtenvereine uſw. in Betracht kommen, auf die Einwirkung auf die Geſchmacksrichtung allzu geſchäftstüchtiger Lichtſpiel⸗ thegterbeſitzer beſchränkt. Wir können uns ſehr wohl denken, daß z. B. von der Vorführung einer Szene abgeſehen wird, in der einem größtenteils jugendlichen Publikum die moderne Einbruch⸗ technit vorgeführt wird. Auch bei den ſogen.„Senſationsfilmen“ wird es manchnial nicht ohne Proteſte abgehen. In dieſer Be⸗ zießung baben wir ſelbſt ſchon öfterer Szenen geſehen, die auf empfängliche Gemüter keineswegs veredelnd wirken konnten. Hier werden nach unſerer Reinung die Gegenſätze am meiſten auf⸗ einanderprallen. Wir erinnern uns bei ⸗dieſer Gelegenheit an die Hinrſchtungsſzene in„Madame Dubarry“. die uns als Nachbild zu kraß vorkam Hier bätte nun, um ein Beiſpiel anzuführen, der Ueberwachungsausſchuß dem Leiter des Theaters empfehlen müſſen, die Szene ausſchneiden zu laſſen. Wir haben es ſ. Zt. getan. Nachkontrolliert haben wir nicht, ob unſer Wunſch erfüllt worden iſt. Ein Zwang konnte auf den Theaterleiter damals nicht ausgeübt werden, weil die Szene nicht von der Zenſur beanſtandet worden war. Der Ueberwachungsausſchuß hätte auch nicht mehr ausrichten können. Wenn es in dem Kommentar weiter heißt, daß der Kontrolle der Ortsausſchüſſe auch die Reklame unterſteht, ſo iſt darauf hin⸗ zuweiſen, daß alle Photos und Druckſchriften(Plakate, Textbücher uſw.) ebenfalls zenſiert ſind. Hier kann ſich die Einwirkung des Ortsausſchuſſes ebenfalls nur in der von uns bereits angedeuteten Richtung bewegen. Bei der Einhaltung der Vorſchrift, daß Jugendliche unter 18 Jahren nur an ſolchen Filmvor⸗ führungen teilnehmen dürfen, die ausdrücklich für ſie zugelaſſen ſind, haben ſich bisher manche Unzuträglichkeiten ergeben, weil in den meiſten Fällen nicht feſtgeſtellt werden kann, ob der„verdächtige“ junge Mann noch nicht 18 Jahre alt iſt. Schließlich kann er ſich die Zulaſſungserlaubnis durch einen nicht allzu ſchweren Trick ver⸗ ſchaffen. Und auch den jungen Mädchen iſt nicht immer das Alter am Geſicht und an der Statur abzuleſen. Will hier der Ortsaus⸗ ſchuß klüger ſein, als es bisher der Thegterleiter oder Schutzmann war? Man ſteht, das Ehrenamt des Lichtſpielkontrolleurs wird kein allzu leichtes und dankbares ſein. Die kulturelle Hebung des Licht⸗ ſpielweſens wird auch in Zukunft vornehmlich an der Produktions⸗ quelle einſetzen müſſen, nicht im Vorführungsraum. Die Film⸗ induſtrie will verdienen Darauf iſt die ganze Erzeugung in der Hauptſache eingeſtellt Der Geſchmack des Publikums wird ſtudiert. Darnach richtet ſich die Produktion, nicht nach dem Empfinden einer kleinen Minderheit, die von dem Kinobeſucher alle ungünſtioen Eindrücke fernhalten möchte. Daran werden auch die Ueberwachungs⸗ ausſchüſſe nichts ändern Aber war begrüßen trotzdem dieſe Neu⸗ einrichtung, weil ſie Vertretern aller Volksſchichten Gelegenheit gibt, ſich mit dem Kinoproblem in der Praxis zu beſchäftſgen. So⸗ viel für heute. Weiteres wird zu ſagen ſein, wenn der Mannheimer Ueberwachungsausſchuß ins Leben gerufen iſt und ſeine Tätigkeit b gonnen hat. Sch. VBoranſchlag des Natlonaltheaters. Der in der heutigen Bürgerausſchußſitzung zur Beratung kom⸗ mende Voranſchlag des Nationaltheaters für das Jahr 1922 bezw. das Spieljahr 1922/3 ſieht bei dem Titel„Unvorhergeſehene Aus⸗ gaben“ ſtatt 30 000„ eine Ausgabe von 1 Million vor. Das Zuſchußbedürfnis erhöht ſich dadurch von 7058 800„ auf 8 028 800. Die Mehrausgabe iſt auf die Erhöhung der Teuerungs⸗ zulagen und Löhne der Angeſtellten und Arbeiter zurückzuführen, die angeſichts der Verbeſſerung der Bezüge der Reichsbeamten und Reichsarbeiter in Ausſicht ſteht. Auch die Verhandlungen mit den Angehörigen des Orcheſters, des Chors und des Tanzperſonals laſſen Erhöhungen derjenigen Bezüge erwarten, die dem Voranſchlag bei den einſchlägigen Titeln zu Grunde liegen. Daraus entſteht ein Be⸗ darf von über 900 000, ſodaß die Erhöhung der Rücklagen auf 1 Million& gerechtfertigt iſt. e. Schnellzugsverbindung Mannheim—München. Wie wir er⸗ fahren, werden vom Samstag, den 28. Januar an die ſeit einiger Zeit zwiſchen Uim und München ausgeſallenen Schnell⸗ züge L 23(ulm ab 11.00 vorm., München an.30 nachm. u. D 60, München ab.05, Ulm an.32 nachm.) wieder geführt. Hierdurch wird die Frühverbindung Mannheim— München, (Mannheim ab.00 vorm.) und die Abendverbindung Mün⸗ chen— Mannheim,(Mannheim an 12.22 nachts) mit Wagen⸗ durchlauf Holland und Ludwigshafen—München ſowie umgelehrt wieder hergeſtellt. Pp. Wieder ein Heimkehrer. Einer von den 32 Deutſchen, die von Frankreich noch in Gefangenſchaft zurückgehalten wurden, wäh⸗ rend 21 ihrer Kameraden auf Weihnachten mit der Wiedergabe der Freiheit beſchenkt, das Gefangenenlager in Avignon verließen, iſt— für ihn ſelbſt überraſchend— dieſer Tage freigelaſſen worden und geſtern hei dem Heimkehrervater Jahl eingetroffen. Es iſt der ehe⸗ malige P. G. Albert Fernoff aus Darmſtadt, ſeines Zeichens Mu⸗ ſiker, der als Soldat des Reſ.⸗Inf.⸗Regts. 205 im September 1916 bei den Sommekämpfen gefangen genommen wurde. Fünfmal hat er verſucht, wieder deutſchen Boden zu gewinnen, immer erfolglos. Der eine Verſuch trug ihm eine Strafe von fünf Jahren Gefängnis, 5000 Geldſtrafe und Aufenthaltsverbot ein. Es war ihm gelun⸗ gen, aus dem Gefangenenlager in Zivilkleidern nach Paris zu ent⸗ kommen, um dort unter franzöſiſchem Namen Arbeit zu ſuchen, um eine günſtige Gelegenheit zum Ausreißen abzuwarten. Dies war in den Tagen der Offenſive im Vorfrühling 1918, eine Zeit höchſter Spannung. Fernoff hatte das Pech, auf der Präfektur in Paris einem Capitaine in die Hände zu laufen, der ihn von dem Gefan⸗ genenlager kannte, und da wars um ihn geſchehen. Man beſchuldigte ihn der Spionage, die ihm aber nicht nachgewieſen werden konnte, weshalb er mit der oben genannten Strafe davonkam. Noch 15 Mo⸗ nate hätte er davon zu verbüßen gehabt. Nun iſt er dank der Be⸗ gnadigung durch den Kriegsminiſter Maginet wieder in der deutſchen Heimat gelandet. Wie er zu berichten weſß, war die Ueberführung der deutſchen Gefangenen von Avignon in das Fort Lamalgue bei Tou⸗ lon nicht mit Unannehmlichkeiten verknüpft. Die Unterkunft iſt gut, die Verpflegung dank der deutſchen Hilfsbereitſchaft ausreichend, zu Klagen hätten die Zurückgelaſſenen keine Veranlaſſung. Aber die eine große Sehnſucht macht allen zu ſchaffen: das Verlangen nach Freilaſſung, nach Rückkehr in bie Heimat. Sie ſind voller Hoffnung, daß die in Ausſicht geſtellte Begnadigung bald und für alle fommt. Aus allen Briefen, die die Deutſchen in Lamalgue an dieſenigen ſchreiben. die unermüdlich für ihre Sachen arbeiten, ſpricht dieſe Hoffnung Um einen iſt ihre Zahl nun wieder kleiner geworden, um einen, der ihnen beſonders lieb war, weil er mit ſeiner Kunſt manch' dunkle Stunde zu erhellen verſtand. Neuer Schneefall. Die Stadt iſt von neuem in ein Schnee⸗ gewand gehüllt, das zwar nicht allzuſtark, aber doch ſo dicht iſt, daß es heute morgen ſelbſt die Asphallſtraßen zu bedecken vermochte. Der Schneefall, der geſtern früh einſetzte und nahezu den ganzen Vormittag über mit Unterbrechungen anhielt, hat in der verfloſſenen Nacht ſeine Forſſetzung erfahren, ſodaß draußen im Freien die Schneedecke immerhin einige Zentimeter ſtark iſt. Der Schneefall wäre nicht möglich geweſen, wenn die Kälte, die ſeit Sonntag wieder ziemlich angezogen hat, nicht etnis nachgelaſſen hätte. Aber immer⸗ heute morgen 4 C. feſtgeſtellt. Neckar und Main führen leicht Treibeis. Der als Unterſee bezeichnete Teil des Bodenſees . 15 5 größten Teil zugefroren. Das Eis iſt aber erſt am ÜUfer raafühig. —————— Splelplan des Natlonal-Theaters Neues Theater en. f 4 Vorstellung 1 Vorstellung 1 27. FB. 26 0 Undine 7 28. S. 28 Des Esels Schatten 7 29. 8. 29 A Der Freischütz 7 Der Schwarzkünstler 7½ 30. M. Verpll C. zum Besten der Pensionsanstalt: Das Chtistelſlein 6½% veranſtaltungen. A TWheaternachricht. Wegen Exkrantung von Alfred Färbach wird heute im Nationalthegter anſtelle don„Fra Diavols“ Lorzings„Undine“ ge⸗ deben. Guſſa Heiken vom Stadttheater in Roſtock ſingt die Titelpartie als Gaſt auf Anſtellung. Die hieſige Ortsgruppe des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗ Berbandes hat einen ſehr intereſſanten Vortragsabend henter ſich. Herr Handelsſchuldirektor Dr. Weber ſprach in etſwa 17% ſtündigen Ausfüh⸗ rungen über die Entwidlung der Volkswirtſchaft. Nach Hlaren Einführungsworten ging der Redner auf die drei verſchiedenen Syſteme eig und behandelte den Merkantllismus in Art. Wie er hier das abſolutiſtiſche Streben mit all ſeiner Entr*5 der Menſchheit ouf die leichtverſtändlichſte Art herauskriſtalliſterte, ſo legte er mit der Gewandtheit die Antitheſe auseinander. In giger Weiſe te er die ganze orie des Phyſikalismus. Anſchließend daran ding der Redner in ſeiner Weiſe auf das Smith'ſche Syſtem über und legte hin wurden in der verfloſſenen Nacht am Rhein noch 5˙ C. und ſich Ver⸗ trauensmann der Ortsgruppe dankte Herrn Dr. Webei für ſeinen äußerſt lehrreichen Vortrag, der von den überaus zahlreich anweſenden Mit⸗ gliedern mit kraftpollem Beifall entgegengenommen wurde.— Anſchließend daran gab Herr Gauvorſteher Menth Bericht über die in den Abend⸗ ſtunden ſtattgefundenen Verhandlungen wegen den Teuerungszule⸗ auch die Grundzüge dieſes Syſtems eingehend auseinander. Der gen für Januar. Die Verſammlung nahm unter großer Bewegnig von den Ausführungen des Berichterſtatters Kenntnis. Die Mitglieder. die zum größten Teil ihre Kollegen aus den einzelnen Betrieben vertraten. haben das letzte Angebot der Arbei'geber 10 27 auf das Dezembereinkommen und 3% zum Ausgleich der Teuerung von November auf Dezember“ ein⸗ ſtimmig abgelehnt. Nus dem Lande. ch. Aus dem Elſenztal, 26. Jan. In einer am letzten Sonntag in Sinsheim abgehaltenen Landbund⸗Verſammlung wurde die Milchpreisfrage beſprochen und eine Steigerung auf 4 M ark pro Liter ab 1. Februar ſeſtgeſetzt. Begründet wird die Erhöhung durch die hohen Preiſe für Kraftfuttermittel, die notwendig ſind, um bei den knappen, ſonſtigen Futtermitteln das Vieh durchzu⸗ bringen. :( malſch bei Ettlingen, 27. Jan. Vei einem hieſigen Wirt iſt lt.„Bad. Landsmann“ eine geheime Schnapsbrennerei entdeckt und ein Quantum Sirup beſchlagnahmt worden. () Achern, 27. Jan. In Ottenhöfen iſt der 42jährige Land⸗ wirt Joſef Heuſchmied von Oberachern mit ſeinem Schliltenfuhr⸗ werktötlich verunglückt.— Drei Burſchen aus der Umgebung vom Bühlertal erbrachen einen Güterſchuppen in Steinbach und raubten Waren im⸗Wert von Zehntauſenden von Mark. Die Waren ſetzten ſie an Einwohner im Bühlertal zu billigem Preiſe ab. ): Lahr, 27. Jan. Die Polizei verhaftete ein aus Schmalkalden zugezogenes Pärchen, das auf der Fahrt von Meiningen na Schmalkalden einen im Zug infolge Alkoholvergiftung verſtorbenen Reiſebegleiter cusgeraubt hatten und wegen anderer Diebſtähle geſucht wird. =Villingen, 26. Jan. Der hier verhaftete Schloſſer Burtt der im November vorigen Jahres in Höfen bei Thur(Schwell) mit einem gewiſſen Niederhäußer einen Raubmord verübt hat, ſoll nunmehr aufgrund des deutſch⸗ſchweizeriſchen Auslieſerungsver“ trages vom 6. Juli 1874 ausg liefert werden. J Konſtanz, 26. Jan. Geſtern früh vier Uhr brannte im benach⸗ barten Wollmatingen das der Witwe Rupert Schroff ge⸗ hörige Wohn⸗ und Oekonomiegebäude bis auf den Grund nieder. Die Nachbarſchaft war ſehr gefährdet. In dem abgebrannten Haus waren zwei Mieterfamilien untergebracht. Wie verlautet ſoll ein viek? jähriges Kind der abweſenden Familie Guſtav Greiner in den Flammen umgekommen ſein Näheres iſt darüber noch ni bekannt. ANus der Pfalz. 8 Spener. 23. Jan. Die Miniſterien für Juſtiz und ſozlale Für, ſorge haben die Polizei⸗ und Juſtizbehörden auf eine nachd rũ c lichere Bekämpfung unzüchtiger Schriften, Bil⸗ der und Zeitungsanzeigen hingewieſen, nachdem Stral⸗ taten auf dieſem Gebiet einen immer bedrohlicheren Umfang anne. men. In der Verfügung heißt es, daß die Abwehrmaßnahmen en ſchloſſen und nachdrücklich durchgeführt werden müſſen, wobei zu achten iſt, daß ein durchgreifender Erfolg nur dann erzielt werden kann, wenn in ſedem einzelnen Fall den ſtrafbaren Handlungen 0 zu den letzten ODuellen nachgegangen wird. Insbeſondere müſſen d Vezugsquellen der Schriften, Abbildungen uſw. und die Blätter fel, geſtellt werden die die fragwürdigen Erzeugniſſe anpreiſen. Wichtige als das ſtrafrechtliche Einſchreiten gegen unzüchtige Inſerate iſt di Verhinderung ihres Erſcheinens, wozu in weitgehendem Maße Mitwirkung der Preſſe empfohlen wird. Meckenheim(Pfalz), 26. Januar. Gendarmerie und Staats“ anwaltſchaft beſchäftigen ſich zur Zeit mit einer myſteriöſen Geſchichte. Am 14. Oktober 1921 hat ſich der 52 Jahre alte Land wirt Hermann Grund von Meckenheim angeblich in der Frühe um 4 Uhr von ſeiner Wohnung entfernt und iſt zu Fuß nach Haßloch ge, gangen, von wo aus er mit einem der erſten Züge in die Zucker fabrik Waghäuſel reiſen wollte. Grund iſt aber nach den Ermittlun gen dort nicht eingetroffen und ſeitdem fehlt von demſelben ſe 5 Spur. Man iſt vielfach in Meckenheim der Meinung, daß Grun einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt. Gerichtszeitung. Mannheimer Slrafkammer. Als am 4. Oktober v. Je. in Brühl die Kirchweihe degrabe wurde, war dies für den 23 Jahre alten Schloſſer Maure m ein Anlaß, über den Durſt zu trinken. In der Wirtſchaft„zu 0 Adler“ geriet er dann mit dem Maler Karl Gredel, der ſich +5 derben Witze verbat, über die Quere, forderte Gredel auf den 95 heraus, flel aber dann ſchon im Windfang der Wirtſchaftstüre 41 ihn her und riß ihm mit dem Meſſer das Geſicht in ſcheußlicher Weſ⸗ auf. Die Folge war, daß Gredel das eine Augenlid nicht mehr von, ſtändig zu ſchließen im Stande iſt und der eine Mundwinkel her hängt. Der Verletzte, der als Zeuge erſchienen war, erklärte, dem Vorfall gar nichts mehr zu wiſſen und da auch die Verteidigunie des Angeklagten ſich in dieſem Sinne bewegte, ſo ſchien es, als ob Beiden einig geworden ſeien. Es wurde gegen Maurer auf 5 nate Gefängnis erkannt. Vert.:.⸗A. Neumann. Der jugendliche Handlungsgehilfe Otto C. erhob am 5. Norbe, 1920 bei der Steuereinnehmerei angeblich im Auftrage eines hic ſigen Speditionsgeſchäfts 800 M. zuviel bezahlter Steuern quittzerte mit falſchem Namen. Weil es ſich um öfſentliche Aenſ. handelte, wird auf 5 Monate Gefängnis erkannt, doch ſteht Steah aufſchub auf Wohlverhalten in Ausſicht, wenn er das Geld erſeß und, wie der Staatsanwalt betont, auch die Gerichtskoſten beza Vert.: Rechtsanwalt Dr. Hardung. Geſtohlenes Weißzeug hatten die Althändlerin Suſanne K un? ihr Sohn in Ludwigshafen gekauft. Es ſtammte von einem die wiſſen Keller, der es in einem Hotel entwendet hatte. Da in Käufer kein reines Gewiſſen hatten, geht daraus hervor, daß ſie 70 iprem Geſchaftsbuche den Betrag von 20 in 120 und 40 in e änderten. Das Schöffengericht erkannte auf je 3 Wochen icht fängnis. Auf die Berufung der Angeklagten konnte das Ger, 15 nicht davon überzeugen, daß die Angeklagten annehmen mußle daß die Sachen geſtohlen ſeien, und ſprach ſie frei. * & hHeidelberg, 26. Jan. Vor dem Schwurgericht hatte 1 beute der 28 Jahre alle Küfer Wilhelm Heinrich Fiſcher 4g iegelhauſen zu verantworten, der am 29. Dezember v. J5. en eckargemünd auf dem Heimweg von der Arbeitsſtätte ee 27jährigen Arbeitskollegen Karl Schäfer, ebenfalls in Giegelhanſen, wohnhaft, erſtochen hat. Die Anklage lautet auf Körpeeſte letzung mit Todesfolge. Fiſcher gibt an, von Schäfer aufs äußeen, und dauernd gereizt worden zu ſein. Nachdem Schäfer dies beſ 1 ders auch am 29. Dezember ſchon in der Arbeitsſtätte getan 1 wiederholte er es, ſo daß es zu einem Streit und ſchließlich 55 Schlägerei kam, bei der Schäfer ebenfalls der Angreifer dtete Fiſcher ergriff ſein Meſſer, und der erſte damit geführte Slich bulten ſeinen Gegner. Die Zeugenausſagen beſtätigten dies und 5 en dem Angeklagten das Zeugnis eines friedfertigen und ruhic, Menſchen aus Das Urteil lautete auf 8 Monate Geföngn 1 und Strafaufſchub bei Wohlverhalten. Ein Monat Unterſuchung haft wird angerechnet. — der Wog Iles Schönken Ale nlchtfettende Hautorome! In der tuillionenfach bewährten Frledensware 815⁵ beanig Rerei rauhe, rissige, rote Flaut, Mitesser, 2* und 5 ckel, zur Erhaltung von Schönheit und ſugend. Lu haben in allen Apatheken, Drogerien und Laeace SCCCCCCCECC0 ————«§— 0 b N 2 d d 4 d 0 ie n r⸗ von Aeeen eeee —— eweieſtücke v Dar eine halbe Saadeg 5 bekam ſie einen böſteriſchen Anfall. Sie nate G kansen und Chemikalien Ireitag, den 27. Januar 1922. —— 8 Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe — 5. Seike. Nr. 48. 10„RNeuſtadt a.., 26. Jan. Der Winzer Valentin Brettinger 5 Hambach halte gegen das Erkenntnis des Pfälziſchen Schwur⸗ ichts vom 9. November 1921, wonach er wegen Raubmordes 7—— 2 0 dem Steuereinnehmer Eckes in Hambach zum Tode verurteilt urde, beim Reichsgericht Reviſion eingelegt. Dieſe iſt jet als unbe⸗ gründet zurückgewieſen worden; damit bleibt es bei dem Todesurteil. geklas.Swweibrücken 25. Jan. Zwei Einbruchsprozeſſe mit 9 An⸗ agten aus Zweibrücken und Vororten beſchäftigten das Schöf⸗ dem alle Beſchuldigten verhaftet vorgeführt wurden. 5 nachſt gelangte der Einbruch in die Geſchäftsräume des„Pfälz. 13 zur Aburteilung Unter Führung des in Kündigung ge⸗ ö udenen Schriftſetzers Hermann Stortz, der von Mannheim aus n den Betrieb eingetreten war, hatten ſich die Tagner Julius Eſchen⸗ aum und Otto Kammerl, der Fabrikſchuhnacher Emil Nübler und 25 Dachdecker Heinrich Becker, alle Anfangs der 20er Jahre ſtehend, eiammengetan. um durch Einbruch Geld u erlangen. Am Abend ſtie 28. Dezewher vergangenen Jahres erſchien die Gelegenheit gün⸗ 5 da Stortz im Geſchäſt eine größere Summe Geldes für die Ent⸗ bnung des Perſonales am darauffolgenden Tage vermutete. Durch andſchlag und Gelöbnis verpflichteten ſich die Fünf zu gemein⸗ 37 Durchführung des Planes und ſtrengſtem Stillſchweigen. Stortz ſic Becker fiel die Aufgabe des Eindringens in das Gebäude zu, wo Becker durch Aufbrechen von Pult und Schrank als Geldſchrank⸗ acker probierte. Insgeſamt weilten die Einbrecher drel Mal am lktor⸗ zuletzt um das erbeutete Geld wieder zurückzubringen, da ihre Verbrechertätigkeit inzwiſchen beobachtet worden war. Trotz 5 Jugend ſind Eſchenbaum und Rübler ſchon rückfällige Diebe. dedeez gab als Motiv zu ſeiner Tat an, er habe dabei die Technik sEinbruches zwecks literariſcher Vewertung ſtubieren wollen. Das kteil lautete gegen Rübler auf 1½ Jahre, Eſchenbaum 1 Jahr 2 1e ceStort 7 Monate und geoen die beiden übrigen auf je 6 Mo⸗ fängnis. E5* Altona, 27. Jan. Wegen Verdachts der Ermordung ſeiner Amter ra u hat die Staatsanwaltſchaft in Altona nunmehr die Vor⸗ erſuchung gegen Peter Grupen eingeleitet, der in Hirſchberg egen Doppelmords zweimal zum To de verurteilt wurde. Sportliche Rundſchau. Pferdeſport. r. Gegen das Doping bei pferderennen hat jetzt die Oberſte Abecde fur Vollolutzucht und Rennen auf Antrag des Antidoping⸗ bsſchuſſes in zweiter Leſung den§ 113 der Rennordnung wie ſolgt e dert:„Die Anwendung von Mitteln irgendwelcher Art, durch Wei die Leiſtungsfähigkeit der Pferde in Rennen in unerlaubter Peie beeinflußt werden kann, iſt unterſagt. Als Mittel irgend⸗ cher Art ſind zu verſtehen ſolche Drogen oder Chemikalien oder 1 enthaltende Zubereitungen, bei deren dorüler⸗ äußerer oder ſubkutaner Anwendung ſich eine künſtliche, 8 übergehende, bald wieder abfallende Kraftſteigerung oder eine eine derdehende einſtellt, ſodaß das Pferd in Rennen weif öhere oder mindere Leiſtungsſähigkeit zeigt, als es normaler⸗ iſ e beſitzt. Unter dieſe Mittel fallen auch mechaniſche oder elek⸗ Faff orrichtungen, die innerliche Anwendung von Alkohol, Tee, ul ee, ſowle alle ſonſtigen Getränke, Futterſtoffe, Pillen, f uſw., die Anregungs⸗ oder lähmende Mittel enthalten. Unter⸗ am Aind auch: a. Jede Einreibung oder Abwaſchung eines Pferdes Wa age des Rennens bis nach deſſen Beſtreitung außer mit reinem Daſler⸗ b. Einſpritzungen, Einreibungen oder Eingeben von Kakain. obeieden ſind zur Behebung von Schmerzen geſtaktet Einſpritzungen bahr Einreibungen mit Novokain, ſofern ſie in Gegenwart des Renn⸗ werderar⸗ tes und mit Genehmigung der Rennleitung ee zu n. Die erfolgte Verwendung von Novokain iſt im Rennbericht bor wähnen; c. Die Verabreichung von Arzneimitteln 24 Stunden auf der Teilnahme am Rennen, es ſei denn, daß die Verabreichung an tierärztlicher Verordnung hin unter Vorlegung des Rezeptes ie Rennleitung geſchieht. Falls nach Ausweis des Rezeptes ulierende Mittel in Frage kommen, darf das Pferd nicht laufen. ehö ornahme einer Arſenikkur iſt bei deren Beginn der Oberſten rde anzuzeigen. Schwimmen. Deutſche Schwimmer in Schweden. Der Weltrekordmann Rade⸗ natio*(Nagdeburg) kann wegen mangelhaften Trainings bei dem inter⸗ hen aen Wettſchwimmen Mitte Februar in Stockbolm nicht an den Start Fherd dies iſt um ſo mehr zu bedauern, als Rademacher in Stockholm den 25 iſchen Weltmeiſter Malmroth der über 400 Meter bei den letzten mdiſchen Spielen in Antwerpen ſiegte, als Gegner gehabt hätte. Bei Nerrben gezeichneten Können dieſer beiden Schwimmer hätte es einen Kampf den man als zweite Weltmeiſterſchaft hätte bezeichnen können. Stockholmer Feſte werden, wie uns weiter gemeldet wird, die Farben nur durch die Deutſchen Meiſter Frölich(Rücken⸗ mmen) und Benecke(Seiteſchwimmen), beide Magdeburg, vertreten Leichtathletit. „Ein Marathonlauf bei den Deutſchen Kampſſpielen. der ur⸗ piel ichen Ausſchreibung des leichtathletiſchen Teils der Deutſchen Kampf⸗ relbmar ein Marathonlauf nicht vorgeſehen. Jetzt wird doch die Aus⸗ 2 ng bekannt gegeben. Der Lauf findet am letzten Tage der Spiele Deutſchen Stadion aus ſtatt. Die Länge der Strecke iſt or. mache 155 bulchen ein Pand 2 0 v 0 Alometer „ Neues aus aller Welt. Wiederaufbau des Deſſauer Friedrich⸗Theaters. in doſe Mitglieder des ehemaligen herzoglichen Hauſes, die Hen ſae mit dem Theater in ſehr enger Verbindung ſtehen, haben de nach dem Brand erklärt, daß ſie abermals Mittel für das Nüen e er zur Verfügung ſtellen, um den Fortbeſtand des ribe nſembles und der ausgezeichneten Kapelle zu ſichern. Prinz Ba daz gegenwärtige Haupt der herzoglichen Familie hat bereits demhah im Park des herzoglichen Schloſſes, der ſetzt Privatbeſitz ilie iſt, für einen Neubau hergegeben. wage Datermotd und Bruderllebe. In München wurde ein 16. Men Konditorgehilfe feſtgenommen, der ſich ſelbſt bezichtigte, ſale Zährigen Vater erſchoſſen zu haben, der ihn mißhan⸗ 8 eil er von ihm Geld für Kleidung verlangte. Bei wiederhol⸗ Wude erhör ſtellte ſich jedoch heraus, daß ein drei Jahre älterer weiter zuerſt einen Schreckſchuß abgegeben und, als der Vater Wier voller Wut mit einem Knüppel auf ihn einſchlug, auf den deuom eſchoſſen hatte. Der jüngere Bruder hatte die Tat auf ſich herettet 8 Dankbarkeit, weil der ältere Bruder ihm das Leben e. wurde 1das beleidigte Wappenkier. Im Düſſeldorfer Stadttheater let aufte der Operette„Die Primadonna“ ein in einem Hühnerkoup⸗ Heneralstender ſtolzer Hahn bejubelt. Auf Befehl des franzöſiſchen Verſpott muß nun der Hahn im Frack auftreten, da ſonſt eine ung des franzöſiſchen Wappentiers darin erblickt wird. wird, 5 crobende Vereiſung der Oſtſee. Wie aus Roſtock gemeldet einige 75 eht die Gefahr, daß die Oſtſee zufriert, wenn die Kälte noch 5 age in threr bisherigen Stärke anhält. Ort DrAlch facher Mord. Eine ungeheuere Bluttat hat ſich in dem Durde omke im Kreiſe Schwetz(Pomerellen) zugetragen. Dort S ſege der, Anſiedler Janz, ſeine Ehefrau, ſeine beiden aufgefundeltern und vier Kinder durch Axthiebe getötet b und u. Die Wohnung war durchwühlt, die Schränke zerſchla⸗ n Vetrachl dbertſachen geraubt. Als Täter kommen drei Männer und mit 30 die angaben, aus dem Roſenberger Kreis zu kommen wollen Jantz über den Ankauf ſeines Beſißztums verhandeln zu 17 anonymen Brieſe von Tulle. Die geheimnisvolle Affäre der gelg dei Haies eieſe von Tulle, die ganz Frankreich beſchäftigt und elöſt 108 10 den in dem Städtchen eine Keite von tragiſchen Konflikten aus⸗ Anſch. 4 90 mit Hüffe der Graphologie aufgeklärt worden. Die Briefe 8 über die Untreue von Ebem naern gegen ihre Frauen 9 Ircen gegen ihre Verſobten, die zum Tode von zwei Opfern ſlelch riebe aus füßzrten können danach nur von acht Frauen aßtlicher 8 ſein, die alle zu dem Magiſtrat der Stadt in derwandt⸗ derdrrt ien 5f hung ſtanden. Ein Hansſchrifteuſachverſtändizer hat die — Einzelbeite ieſer FTrauen photographiert und vergrößert und an ihnen depone ſind. en lerſecht. die on den Schriftzüren der anonymen Briefe „er bezeichnete eine Frau als die Arieſſchreberin, Als dieſer Handel und industrie. Dollarkurs 204.— Mark. Zellstofffabrik Waldhof zu Mannheim-Waldhol. Auf Grund des von der Berliner Hlandelsgesellschaft ein- gereichten Prospekts sind 30 Mill. 4 Inhaber-Vorzugs- aKkllen Lit. B6, 28 Mill. 4 neue Inhaber-Stamm-⸗ aklien und 10 Mill. 4 4% ige Anleihe von 1919 der Lellstoffflabrik Waldhof zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börse zugelassen worden. Der Prospekt der Zellstofffabrik Waldhof verweist ein- letlend auf die verschiedenen Kapitalserhöhungen der Gesell- schaft, deren Grundkapilak nunmehr 98 Milljionen 4 be⸗ tragl. Die Gesellschaft hal ferner im Jahre 1919 eine An leihe von 10 Mill. 4 aulgenommen. Auch diese Anleihe war zur Verstärkung des Betriebskapitals notwendig. Die Zellstoff hal die Fabrikbetriebe der Papyrus-.- G. in Mannheim-Waldhof., von deren Aklienkapital sie die über- wiegende Mehrheit besitzt, gegen Zahlung einer Pachtsumme von 133 330 4 gepachtet. Der Grundbesitz der Mannheimer Zellstofflabrik umfaht einen Flächenraum von 79 ha 36 àa 08 qm. Die Fabrikationsumsätze der Gesellschaft betrugen im Jahre 1918: 69 800, 1919: 24 900, 1920: 59 100 Zellstoff. Sie ist Mitglied des Vereins Deutscher Zellstoff. fabrikanten und besitzt in Baden, Württemberg, Bayern, Deutsch-Oesterreich und der Tschecho-Slowakei 3430,5 ha Waldungen. 8 Ueber die Aussichten wird ausgeführt, daß der Ge- schäftsgang ein recht lebhafter ist. Die Lagerbestände, die sich in der ersten Jahreshälfte angesammelt hatten, sind auher der laufenden Produktion zum größten Teil günstig verkauft. Es ist daher für das laufende Geschäftsjahr ein angemessenes Ergebnis auf das erhöhte Aktienkapital zu erwarten, sofern keine unvorhergesehenen Ereignisse ein- treten. Im übrigen verweisen wir auf den im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe unseres General-Anzeigers veröffent- lichten Prospekt. Klein, Schanzlin u. Becker, Frankenthal. Die o..-., in der 3 Mill. Vorzugsaklien und 5 614 000 Stammaktlien mii 22 614 Stimmen verlreten Waren, genehmigte die Bilanz und den Gewinnverteilungsplan, wonach eine sofort zahlbare Dividende von 10% auf das erhöhte Stammkapital zur Aus- zahlung flantebet Die Beschlußfassung über den Interessen- gemeinschafisvertrag mit der Maschinenbau-.-G. Balcke in Bochum und die Stalutenänderungen sowie die Aufsichtsrats- einzuberufende.-V. vertagt. Rhein-Main-Donau-.-G. Die gestern geschlossene Zeich- nung auf die 5% igen Schuldverschreibungen der Rhein-Main- Donau-.-G. ergab rund 600 Mill. 4. Da nur 300 Mill. 4 zur Zeichnung ausgelegt waren, werden die darüber hinaus ergangenen Anmeldungen, wie in der Zeichnungseinladung vorgeschen ist, von dem Uebernahmekonsorlium in weiteren 300 Mill. 4 Teilschuldverschreibungen befriedigt. Das Kon- sortium übte die Option auf diesen Betrag auch aus. Die Vorzugsaktien, von denen 255 350 000 aufgelegt sind, wur- den erheblich überzeichnet, sodaß bei der Zuteilung eine entsprechende Repartierung staltfinden mußj. Hochfrequenz- Maschinenbau-.-G. für drahtlose Tele- graphie. Der.-V. soll eine Dividende von 30% vorge- schlagen werden. Außerdem ist beabsichtigt, das Aktien- kapital von 3,5 auf 8 Mill.&4 zu erhöhen, Von, den Aktien werden.5 Mill. 4 den Aktionären im Verhältnis 1: 1 zu 200% angeboten werden. Umwandlung der Reichsbekleidungsämter in.-G. Wie der„Deutsche Konfektionär“ erfährt, wird das Aktienkapital der zu gründenden Deutschen Kleiderwerke.-G. und der Reichsschuhindustrie.-G. je 10 Mill.& betragen. Zusammenschlußß in der Zementindustrie. Die Wicking⸗ schen Portland-Zementwerke haben mit der Firma Mark in Neubeckum ein Umtauschangebot vereinbart, wonach für je 2 Mark-Aktien 3 Wicking-Aktien gegeben werden sollen. Börsenberichte. Mannheimer Eflektenbörse. 8 Mannheim, 26. Jan. Das Geschäft an der heutigen Börse war nicht besonders lebhaft. Ein gröberer Abschluß voll- zog sich in Frankona-Aktien zu 1700„ pro Stück, auberdem in Dampfkesselfabrik Rodberg zu 755%, eckarsulimer Fahr- zeugwerke zu 1170%, Freiburger Zlegelwerke- Aktien zu 610% ex. Div., Zucker Frankenthal zu 760% und Zucker Waghäusel zu 765%. Benz niedriger, 560., ebenso Waggon- fabrik Fuchs, 750 6. 760., Karlsruher Maschinenbau 880 G. und Zellstofffabrik Waldhof 800 G. Dagegen stellten sich Westeregeln höher, Notiz 2250 G. Rheinische Hypothekenbank, Mannheim. Kurs an der Frankfurter Börse vom 28. JIanuar. —.— 10 Rheln. Hyp.-Plandbrlefe alte 99.30 bg. 19 Rh. Nyp.-Komm. unkb. b. 1923 %„ Kdh. ab 182 100.— 5f 1 65 + unkb. b. 1924 87.— l. %%„ kad. ab 1931 101.— 9. 4%„ kdh. ab 1831 99.50 g. 3%„„ verlosbar 67.78 59.%/% Odlig. 75.— ög. 355%%% unvlß.(ab 131 Kab.) 80.— d9. Der Aufstieg der Kölner Börse. Im Jahresbericht der Kölner Börse von 1921 heißt es am Schluß: Ein Spiegelbild des Aufstiegs der Kölner Börse geben die technischen Ein- richtungen des Börsenverkehrs. 1891 standen dem Börsen- verkehr nur 2 Telephone zur Verfügung, 1919 waren 26, 1920 32 Telephone vorhanden. Ende 1921 standen dem Börsen- verkehr 66 Telephone zur Verfügung. Kein Wunder daher, daß das äußere Gewand der Gürzenich einem solchen Ver- kehr nicht mehr gewachsen ist. Von allen beteiligten Kreisen ist daher der Feeie Plan der Handelskammer, die Schaffung eines Eigenheims für die Börse, mit be⸗- sonderer Freude aufgenommen worden. Gedacht ist ein Kaufmannsheim, das einen Treff- und Sammelpunkt für die gesamte Kaufmannschaft im Handel und Verkehr bildet, das aber außerdem noch für grobe wirtschaftliche Vereine und Verbände, für Syndikate und Kartelle Geschäfts- räume und Versammlungssäle bieten soll. Deulsenmarkt Anziehende Kursnotierungen. Mannheim, 27. Jan.(.30 vorm.) Da sich im heutigen Frühverkehr noch kein Geschäft entwickeln konnte, sind die Kurse gegenüber gestern abend wenig verändert. Die Mark kam nachbörslich aus Newyork etwas schwächer mit 0,48%¼ cents. Am hiesigen Platze werden folgende Notierungen ge- nannt: Holland 7450—7550,. Kabel Newyork 204—206, Schweiz 3940—3980, London 860—870, Paris 1660—1670, Italien 900. Newyork, 26. Jan. Die Reichsmark stand nachbörs- lich auf 0,48%6 cents= 205.69 gegen 0,50% cents= 198 A von gestern. Züriech. 25. 2 Un Franken) gerlin itallon 1255.0.72 wꝛien„„„%.4.14 Brüssel 1 2 80 400 25 Prag„ ‚„ 4.%.88 Kopenhagen.„„„ 10— 103 25 Hollang„„„%/ 0 188.— Stookhom„„ 1 125 89 %e. Vorn 514.14 Obelstiania„„„. 80 8% London 5 27 72 A 7· Nadrid.—.10 parle 5„ l 42.— Ruenos Alres. 170.— 170.— Amsterdam. 285 26 ein Gulden) Wechsel a. Londen 71.835 17.85 wechsel a. Stoothoſen 88.80 68.48 „„ Berlin 15.385„„ Shrletanſs 43 10 43.10 22.28 2220„ dew Vork.23.73 „ Sohwelir 3325 8525„„ Ardasel.4 27.40 „„ Men 97 987„„ Magdrid 05 402 „ Kanbagen 55.0 54.05„ Akalles 141.95 12.— wahl werden auf Antrag der Verwallung auf eine demnächst Kopenhagen. 25. 2⁰(ia Kkronen) Siohtw. a. Hamburg 250 2 53 Siontw. a. London 21.07 21.09 „ Amsterdam 182 65 183.„„ Farsns 7„ Sohweiz 97.35 97.35 5„ Antwerpen 34.10 39.10 „ Mew Vork.—.—*„ Heislagfors 945.40 Stockholm. 2⁵ 2. n Kronen) Hichtw. a Berlla.—.0³ Siohtw. a. Londoen.. 1687 16.0 „ Amsterdam 146 50 148.50 iee 32 75 32 00 5„ Sohwelz. 78.— 78— 1„ Brüssel 3150 31.40 1„ Washington 40¹.0¹ 10„ kHelsingfors.55.60 New Tork, 28 lanuar(WS) bevisen 25. 2⁵ Spanlen 15.01 15.08 Frankreloos.18.15 Schwelz 19.48 19.45 ltallen 139.2 Selglen 784 782 England 422.23 Deutschland.50.48 Reueste Drahthgrichte. XBielefeid, 27. Jan.(Eig. Drahtb.) Dürkoppwerke.-G. in Bieleleld. Der Aufsichisrat schlagt 18%(1% Dividende auf die Stammaktien und 8% auf die Vorzugsaktien vor. bderner soll das Aktienkapital um 10 Mill. Stammaklien auf 45 Mill. A erhöhl werden. Ueber das laufende Geschälts- jahr heihi es. dah das Werk zurzeit glänzend arbeite. X Wetzlar, 27. Jan.(Eig. Drahlbg Buderus'sche Eisen- werke in Wetzlar. Die Verwaltung erklärt die an der Ber- liner Börse verbreiteten Gerüchle, wonach eine Aktien- transaklion mit dem Rõöchlingkonzern in Aussicht ge- nommen sei, als unzutreffend. Berlin, 27. Jan.(Eig. Drahtb.) Erhöhung der Tarife kür den Kaiser-Wihelm-Kanal. Ein neuer, vom Reichsrat kestgesetzter Tarif für den Kaiser-Wilhelm-Kanal, der am 10. Februar in Kraft tritt, sieht eine Erhöhung auf das Dop- pelte bis Vierfache vor, Berlin, 27. Jan.(Eig. Drahtb.) Kaliwerke Krügers- hall.-G. Im abgelaufenen Jahre hat sich der Geschäfts- gang erheblich günstiger gestaltet. Dieser günstige Geschäfts- gZang hält noch weiter an. Immerhin dürſte die neue Be- lebung des Kaligeschäftes sich auf das Gesamtbilu des Ge- schäflsjahres noch nicht so erheblich fühlbar machen, daß auf eine wesentliche Erhöhung der Dividende(15%) zu rech- nen ist, zumal die Dividende auf ein bedeutend erhöhtes Aktienkapital zu bezahlen ist. X Berlin, 27. Jan.(Eig. Drahtb.) Sinalco.-G. in Det⸗ mold. Die Verwaltung schlägt 15% Dividende und aus den im Exporigeschäft erzielten Sondergewinnen einen Bonus von 8% vor. Waren und Mirkte. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum gestrigen Mannheimer Kleinviehmarkt waren zu⸗ getrieben: 105 Kälber, 63 Schafe, 171 Schweine u. 503 Ferkel. ezahlt wurden pro 50 kg Lebendgewicht für Kälber Kl. B 1250—1300 4, C 1200—1250„, D 1100—1150, E 1000—1050 Mark; für Schafe Klasse A 700—750 K, B 650—700, C 600 bis 650„, D 550—600 K. E 500—600; für Schweine Kl. A 1750—1800 4, B 1700—1750, C 1650—1700, D 1600 bis 1650 4, E 1500—1600, für Sauen 1450—1600&, für Ferkel 200—550„ pro Stück. Tendenz: mit Kälbern war der Han- del ruhig, der Markt wurde langsam geräumt; mit Schweinen lebhaft, ausverkauft; mit Schafen mittelmäßig, geräumt; mit Ferkeln lebhaft. Berliner Metallbörse vom 26. Januar. Prolse in mark fur 00 Kg W. Jannar 28. Ianuar 25. Ianuar 28. Januar 680⁰ Elektrolytkupfer 6118 Alumialum l. B arr. 97⁰⁰ Rafflnadekupfer 5600 5650 5550 5600 Zinn, valAnd. 4000 14100 13500-13609 Blel 2050 2100 2025 2075 duttenzinn 12809-13800 3209-13309 Rohzink(Vb.-Pr.) 2150 2200 2150—2200 Nloke 12400—12700 12409 12700 do.(fr. Vor 2³³⁰ 2281 Antlmon 2175 2200 2150 2175 Plattenzink 1650 1700 1650 1700 Sitber für 1. 3000 3928 ½/%½/750 Aluminſum 3⁵⁰⁰ 3⁵⁰⁰ Lond 26. J(iS) N rt(in Let. fur d. engl. d. v. 1016 kg.) 28. 28. bestsdleet. 68.— 68.— 8le 23.18 23.15 Kupter Kass G8.— 64.65 lokel—.— 105.— Zink erpt. 25.85 25.— 40. 3 Monat 65.75 65 65 inn Kaese 156 15 155.85 dueckeſiber 19.25 11.58 d0. Elektroſ 78.25 78.50 0% 3 Monat 157.85 157 65[ Antimon.—— Bremen, 26. Jan. Baumwolle 82.80(84.40) A für 1 kg. Laverpool, 28. lannar(Wa] Baumwolte.(ia ongt Pid. v. 454 6. 2 25. Umsatz 5000 5000 mArz 9..55 Aterandria 38.60 1155 1725 A 23.50 g anuar 90.54Odor t. 25.00 21.0 Februar.83.50] Agyptsoe 16.20 14.70 aanm 5 Amerlkanischer Funkdienst. New FTork, 28. Janvar(s] Fuskdlenst.(Machdruek verboten). 25. 288. Zuk. zus. 14000 28000 stand wte. 13.— 18.— Kaftee leke 993.93 Etektrolyt 1335 13.85 Ored. Gal. 325.25 März 343.43 Zina loke 30.37 31 72 Zuok Centrf.79.79 Mal.33.34] Blei.25.75 Terpentla 33.— 83.— Jull.23.28 Eink.87.65 Savannang 86.— 86.50 Septemd. 68.23.28 Eisen 20 50 20.50 l. Ort aum 16.25 15.50 Dezemb..20 8 20 Weisdleeb.25.25 Welren rot 127.25 128.75 Zaumw. loke 17.35 16.70 Schmalz wt. 10 65 10.52 Hart loko 127.25 128.75 lanuar—.——.—Taig.25.25 Nale loko 64.75 64.25 Februar 17.— 16.31 Saumweatil.02.— fenlnledr.f..50.80 Mürz 17.05 16 36 Foebe..—.83 höchst Fr..—.28 April 16.83 16.22 Petrol. eas, 17.50 17.50 detratr Engl..—.— Mal.88 16.07 K.—.— Kontinent 17.— 17.— Chlengo, 28. Januar(Wa) Funkdlenest(Maobdruok verbeten). 25. 26. Welron Jan, 113.— 114.83 3 zull 79.— 78.30 Sohwelne Mal 102.— 102.15 Schmalz jan..88.52 leloht nledr..50.70 nald januar 83 68 83.40 Hal.77. 9 65 höohzt..90.— „ del 85.40 58.15 gerk lan 17.20 17.0 sohs., nede, 6..40 Hafer Mal 39.— 38.75 flippen jan..—-.80 höohst.385.60 Jull 39.85 39.65 Speck niedr..37.50 Tut. Chieago 29000 52000 Roggen Mal 85.18 65.— böohat. 925.37 Westen 148000 142000 Wasserstandsbeobachtungen im Monat januar Pegelstatlon vom Rheln 22 23 f 26.J 26 27 gemerkungen Sohusterinsei. 100 090 0 01 90.0 Abends 8 Ubr N 4. 48 180.7 1 fachm. 2 Ur Haran 4385 3˙75 287 37%.55.0 achm 2 Uhr Mannhelm„„„„.64.0.41.35.26.22 Rorgens 7 Uhr .0 021 035.16.-E. 12 Uhr NKaud 17 17.2.8 1 Vorm. 2 Uhr KGin.7,.60.0.27 1. Maohm. 2 Uar vom Neckar: Hannhemm.65.53 2..38.29.25 Vorm 1 Ubr Hellbronnn 90.45.46 d. 44.30.31.20J Vorm 7 Ubr Windatlll, Helter—5 Mannheimer Wetterbericht vom 27 Januat morgens 7 Uhi. Barometer: 154,0 mm. Thermometer:-.0 C. Niediigste lemperatut Nachits: —5,0 C. Höchste Temperatut gestern:—.50 C. Niederschlag:.2 Liter auf den qm. Windstill. Bedeckt. An unſere Bezieher und Mitarbeiler. Alle Einſender von Aufragen müſſen wir infolge Er⸗ höhung der Poſigebühren bitten, Rückporto oder freigemachle Briefumſchläge beizufügen. Redaktionelle Beiträge, deren Rückſendung verlangt wird, iſt ebenfalls das Rückporto anzufügen. Für die Rückſendung unverlangter Beiträge lehnen wir jede Verankworlung ab. Belegblätter werden in Zukunft berechnet. S387 „Mannheimer General Anzeiger“. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas, Mannheimer 0 General⸗Anzeiger. G. m. b.., Mannbeim, E 6, L. Direktion: Ferdinand Heyme.— Hauptſchriftſeitung: Dr Fritz Golden baum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum, für Handel: J..: Franz Kircher; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redakkionellen Inhaft: Richard Schönfelder; für Anzewden; Karl Hügek 27 8. Seite. Nr. 45. Maunhelmer General-Anzeiger.(Flitag⸗Ausgade⸗) Fretlag. den 27. Zauuat 1922 PROSPEKT. N. 30000000 auf den Inhader lautende Forzugsaktlen LIt. B (50000 Stück über je M. 1000 mit Nr. Cit. B—30000) mit halber Dividende für 1921, M. 0 neue auf den Inhaber lautende Stammakiien (28000 Stück über je M. 1000 mit Nr. 32001—60000) mit halber Dividende für 1921, N. 10000000 4½½% Ige, vom 1. Junl 1925 ab 2u 102% rückzahlbare Anleihe von 1019 leingeteilt in 10000 Teilſchuldverſchreibungen über je M. 1000 mit Nr. 1— 10000) Zellstofffabrikæ Waldhof zu Mannheim-Waldhof. Die Zellſtofffabrik Waldhof iſt als Aktiengeſellſchaft im Jahre 1884 errichtet worden. Der Sitz der Geſellſchaft befindet ſich in Mannheim. Die Geſellſchaft hat, zum Gegenſt and die Erzeugung und den Verkauf von Holzzellſtoff und ſonſtigen Papierhalbſtoffen und von Papier jeglicher Art. Sie kann ſich auch mit der Beſchaffung und der Erzeugung von dieſem und ähnlichem Zweck dienenden Rohmaterialien, mit der Weiterverarbeitung der Produkte und Zwiſchenprodukte beſaſſen. Sie kann ſich bei induſtriellen Unternehmungen beteiligen und ſolche erwerben, auch wenn dieſe nicht in numittelbarem Zuſammenhang mit den Haupiprodukten und ſonſtigen Er⸗ zeugniſſen ſtehen. Das Grundkapital der Geſellſchaft, welches urſprünglich M. 750 000 detragen hat, iſt im Laufe der Jahre auf M. 32 000 000 erhöht worden. Die außerordentliche Generalverſammlung vom 11. Februar 1920 hat beſchloſſen, gwecks Vermeidung einer Ueberfremdung der Geſellſchaft das Grundkapital durch Ausgabe von nom. M. 8 000 000 auf den Namen lautender, vom 1. Januar 1920 gewinuberechtigter 5% Vorzugsaktien Lit. A ohne Nachbezugsrecht zu erhögen. Dieſe Vorzugsaktien ſind mit zehnfachem Stimmeecht ausgeſtattet, unter Ausſchlaß des geſetzlichen Bezugsrechtes an ein unter Führung der Süddeutſchen Disconto-Geſellſchaft.⸗G., Mannheim, ſtehendes Konfornnum, welchem außer der genannten Bank Mitglieder des Borſtandes und Aufſichtsrats der Geſellſchaft ſowie dieſer naheſtehende Perſonen angehören, zum Kurſe von 100% begeben worden und innerhalb des Konſortiums vertragsmäßig für die Dauer ihres Beſtehens gebunden. Die außerordentliche Generalverſammlung vom 10. Febtuar 1921 hat —— beſchloſſen, zur Verſtärtung der Betxiebsmmtel das Grundkapital um weitere M. 30 000 000 zu erhöhen, und zwar durch Ausgabe von Stück 30 000 auf den Juhaber lautender, für das Geſchäfts⸗ jaht 1921 zur Hälfte gewiunberechtigter%% Vorzugsaktien Lit. 8 mit einfachem Stimmrecht und Nachzahlungspflicht. Dieſe Aktien wurden von einem Bankenkonſortium in der Welſe über⸗ nommen, daß M. 14000 000 freihändig verwertet, M. 16 000 000 den alten Stammaktionären, deren geſetzliches Bezugsrecht ausgeſchloſſen war, im Ver⸗ hältnis von zwei alten Stammaktien zu einer neuen Vorzugsaklie zum Bezuge zum Kurſe von 105% angeboten wurden. Die ordentliche Generalverſammlung vom 20. Juni 1921 hat beſchioſſen, zur weiteren Verſtärkung der Betriebsmittel das Orundtapital der Geſellſchaſt um nom. M. 28 000 000 auf den Juhaber lantender, für das Geſchüfts jahr 1921 zur Hälfte dividendenberechtigter junger⸗ Stammaltien zu erhöhen. Dieſe wurden unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes Dder Akionäre von dem gleichen Bantenkonſortlum übernommen, das M. 24000 000 den alten Stammaktionären im Verhältnis von 4 alten zu jungen Stammaktien zum Bezuge zum Kurſe von 200% angeboten hat. Zon den verbleibenden M. 4000 000 Altien dienten M. 3 625 000 für den Erwerb der Niederbayeriſchen Celluloſewerke.⸗G., Kelheim a..; der Reſt von M. 375 000 Aktien ſteht noch zur Verfügung der Geſellſchaft. Sämtliche neuen Vorzugs⸗ und Stammaktien tragen die fakſimilierte Unterſchrift eines Mitgliedes des Aufſichtsrates und des Vorſtandes. Das Aufgeld aus dieſen Aktienemiſſionen wird nach Abzug der Koſten der Kapitalserhöhung dem geſetzlichen Reſerveſonds mit rd. M. 21 000 000 zugeführt. In dieſem Vetrage iſt das bei der erſten Begebung der noch zur Verfügung der Geſellſchaft ſtehenden M. 375 Altien erzielte Aufgeld bereits enthalten; im Falle der Weilerveräußerung dieſer Aktien wird auch der als⸗ dann ſich ergebende Mehrerlös in den geſetzlichen Reſervefonds übergeſührt. Das Grundkapital der Geſellſchaft beträgt nunmehr M. 98 000 000 und iſt eingeteilt in Stück 98 000 Aktien zu je M. 1000. Die Aktien zerſallen in 1. M. 8000 000 5% Vorzugsaktien Lit. A mit Nr.—8000, 2. M. 30 000 000 6% kumulative Vorzugsaktien Lit. B mit Nr.—30 000 3. M. 60 000 000 Stammaktien mit Nr.—60 000. Die Uebertragung der Vorzugsaktien Lit. A bedarf der Zuſtimmung des Auſſichtsrates der Geſellſchaft, deren Erteilung ohne Angabe von Gründen verweigert werden kann. Die Geſellſchaft hat das Recht, die Vorzugsaktien Lit. B vom 1. Januar 1926 ab jederzeit ganz oder teilweiſe nach mindeſtens ſechsmonatiger Kündi⸗ gungsfriſt gegen Zahlung von 115 0% ihres Nennbetrages zuzüglich etwa rück⸗ ſtändiger Gewinnanteile einzuziehen. Die Generalverſammlung beſchließt, ob bel Einziehung der Vorzugsaktien Lit. 8 die Tilgung aus dem zur Verfügung ſtehenden Reingewinn oder aus dem Vermögen der Geſellſchaft erfolgen ſoll. Bei den Beſchlüſſen über die Einziehung der Vorzugsaktien Lit. B ſteht den ſämtlichen Aktien, Stammaktien, Vorzugsaktien Lit. A und Vorzugsaktien Lit. B, ihr Stimmrecht nach Maßgabe des Geſellſchaftsvertrages zu. Es ge⸗ nügt die einfache Stimmenmehrheit des bei der Abſtimmung vertretenen Grundkapitals, ſofern nicht die Einziehung nach den für die Herabſetzung des Grundkapitals maßgebenden geſetzlichen Vorſchriften ſtattfindet. Die Nummern der jeweils einzuziehenden Vorzugsaktien Lit. B wer⸗ den durch das Los zu notariellem Protokoll beſtimmt und einmal im„Deut⸗ ſchen Reichsanzeiger“ zur Aufkündigung veröffentlicht. Die Auszahlung findet gegen Rückgabe der ausgeloſten Vorzugsaktien nebſt laufenden Gewinnanteil⸗ ſcheinen mit Erneuerungsſcheinen ſtatt. Im Falle der Liquidation der Geſellſchaft erhalten die Vorzugsaktien Lit. B aus dem Liquidationserlöſe, bevor eine Ausſchüttung an die Stamm⸗ aktien und die Vorzugsaktien Lit. A erfolgt, einen Anteil in Höhe von 115% des Nennwertes zuzüglich etwa rückſtändiger Vorzugsgewinnanteile, während der darüber hinaus ſich ergebende Liquidationserlös den Stammaktien und Vorzugsaktien Lit. A allein zufällt. Die Geſellſchaft hat ferner im Jahre 1919 eine Anleihe von M. 10 000 000 aufgenommen, eingeteilt in 10000 Schuldverſchreibungen Nr.—10 000 zu je M. 1000, die auf den Namen der Berliner Handels⸗Geſellſchaft oder an deren Ordre lauten und durch Indoſſament überttagbar ſind. Die Stücke ſind mit der rechtsgültigen Unterſchrift der Geſellſchaft verſehen. Sie werden mit 4½% halplährlich am 1. Juni und 1. Dezember jeden Jahres verzinſt. Die Anleihe iſt ſetens der Gläubiger unkündbar, vom 1. Juni 1925 ab wird ſie im Wege von Ausloſungen, die jewells im Dezembder ſtattfinden, innerhalb von 20 Jahren nach einem Tilgungsplan zu 102% zurückgezahlt. Vom Jahre 1925 ab iſt eine verſtärkte Tülgung durch Ausloſung oder die geſamte Kün⸗ Agung mit ſechsmonatiger Friſt zuläſſig. Die Nummern der ausgeloſten Schuldverſchretbungen werden alsbald nuch jeder Ziehung gleichzeitig mit den in früheren Ausloſungen gezogenen, aber noch nicht eingelöſten Nummern bekannigegeben. Die Geſellſchaft hat ſich verpflichtet, bis zur völligen Rück⸗ gahlung dieſer Anleihe keine neue Anleihe aufzunehmen, welche den Gläu⸗ bigern ein beſſeres Recht oder eine beſſere Sicherheit einräumt, als für die gegenwärtige Anleihe gewährt wird. Auch dieſe Anleihe war zur Verſtärkung des Betriebskapitals erforderlich. Die Geſellſchaft verpflichtet ſich, in Verlin, Frankfurt a. M. und Mannheim je eine Stelle zu unterhalten und jeweils bekanntzugeben, bei der die Auszahlung der Gewinnanteile und Zinsſcheine, die Ausgabe der neuen Gewinnanteilſchein⸗ und Zinsſcheinbogen, die Rückzahlung verloſter Teilſchuldverſchreibungen, etwaige Konvertierungen, die Hinterlegung von Aktien zwecks Teilnahme an den Generalverſammlungen, die Auslübung von Bezugstechten ſowie alle ſonſtigen von der Verſammlung beſchloſſenen, die Aktienurkunden betreffenden Maßnahmen koſtenfrei bewirkt werden können. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen Neichsanzeiger. Die Geſellſchaft verpflichtet ſich, außerdem ihre ſämtlichen Bekanntmachungen noch in zwei in Berlin, einer in Frankfurt a. M. und in Narnhem erſchemenden Lohes zeitung zu verö Fentdchem. Der Vorſtand beſteht zurzeit aus den Herren: Kommerzienrat I5. Hans Clemm zu Mannheim, Otto Clemm zu Mannheim, Günther Albrecht zu Tilſu, Kommerzienrat Franz Deſſauer zu Mannheim, als Mitgliebern und den Herren: Karl Becht zu Mannheim, Carl Hang⸗ leiter zu Mannheim und Heinrich Krauß zu München, als ſtellver⸗ tretenden Mitgliedern. Der Aufſichtsrat beſteht aus mindeſtens 5 und höchſtens 8 Mit⸗ gliedern, gegenwärtig aus den Herren: Kommerzienrat Theodor Frank, Direktor der Süddeutſchen Dtsconto⸗Geſeliſchaft.⸗G. zu Mannheim, Vor⸗ ſitzender; Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Haas zu Mannheim, Stellver⸗ treter des Vorſitzenden; Geh. Kommerzienrat Dr. ing. h. e. Dr. phil. Adolf Clemm, Mannheim; Carl Adolf Clemm, Direktor der Rhenania Verein chemiſcher Fadriken zu Aachen; Wirkl. Geh. Oberregierungsrat a. D. Max Cornelins zu Grunewald bei Berlin; Dr. ing. Rudolf Haas, Ziovilingenieur 8. Baden⸗Baden; Fabrikbeſitzer Oscar Eppen, Mitinhaber der Firma J. H. Eppeu, Papierfabrik, Winſen a. d. L.(Hannover); Benno Weil, Direktor der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaſt.⸗G. zu Mannheim. Die Mitglieder des Auſſichtsrates beziehen neben dem Erſatz der Auslagen eine auf Geſchäftsunkoſten zu verbuchende Vergütung von je M. 10000. Außerdem beziehen ſie zuſammen einen Gewinnanteil von 10%, in welchen jedoch die genannte Vergütung von je M. 10000 einzurechnen iſt. Die Tantiemeſteuer wird von der Geſellſchaft getragen. Die Generalverſammlungen werden von dem Aufſichtsrat mit mindeſtens 17tägiger Friſt einberufen und finden am Sitze der Geſellſchaft ſtart. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats kann in Ausnahmefällen einen anderen Ver⸗ ſammlungsort, jedoch nicht außerhalb Deutſchlands, beſtimmen. Jede Vorzugsaktie Lit. A gewährt zehn Stimmen und jede Vor⸗ Lit. B und jede Stammaklle eine Stimme, einerlei, ob die Aktien u eingezahlt ſind oder ni 0 alſo den 80 000 Stimmen der M. 8 000 000 3 90 000 Stimmen der — 1 Stammattien und M. 30 000 000 Vorzugsaktien Lit. B gegen⸗ erſtehen. Das Geſchäftsjahr der Geſellſchaft fällt mit dem Kalenderjahr zu⸗ ammen Von dem Reingewinn werden zunächſt fünf vom Hundert zux An⸗ ſammlung des geſetzlichen Reſervefonds zurückgelegt, bis dieſer den zehnten 4 4 4 Konto der Aktionärre 6000000— Liegenſchaften Waldhofkf 396 20748 Abſchreibungensn 28521(19 347586030 Fabrikgrundſtücke, Eiſenbahn⸗ und Quai⸗ Anlage Waldhoeeee 2179172ʃ14 Fabrikgrundſtücke, Elſenbahn⸗, Hafen⸗ und Kanal⸗Anlage Tilſit 77882870 295800084 Abſchreibunge 303329760 265467108 Gebäude, Maſchinen, Apparate und Utenſilien 10 2 55 1 10963 70314 ebäude, Maſchinen, Apparate und Utenſilien FNCFFC 522306530 16686 76850 Ahſchreeungegs 26597385 1200702985 Fertige Fabrikate 55 17889 83035 In Fabrikation befindliche Stoffe 1650 478— Rohſtoffe, Kohlen, Erſatz und Betriebs⸗ ee 2091137254 Holzvorrat und Waldungen 39 50496702 Schiffspark und Gebäude im Auslande 78900485 / ¶ 85077611095 5 5 Vericg⸗ 8 9686 62460 orausbezahlte nnſen un erſicherungs⸗ e 91856176 GJJ770V0Vh00Z 435421037 CPPV 994870ʃ17 Effekten und Beteiligungen 38 15392111 Effekten der Dr. Carl Clemm⸗Stiftung 116250— 75 5 Lirtt 1. N* 2205168 33„ 2555312. „2761924.58 210608ʃ.— Bilanz am 31. Dez Teil des Aktienkapitals erreicht bzw. wieder erreicht hat. Hierauf erhalten zu⸗ nächſt die Vorzugsaktien Lit. A als Dididende bis zu 5% des auf ſie einge⸗ zahlten Kapitals, jedoch ohne Nachbezugsrecht, und alsdann die Vorzugs aktien Lit. B eine Dividende von 64% des auf ſie eingezahlten Kapitals, und · zwar mit Nachbezugsrecht aus dem Gewinn künftige hre, wenn der winn zur Zahlung der 6050 nicht ausreicht. Alsdann erhalten die Stamm⸗ aktionäre bis zu 4% des auf die Stemmaktien eingezahlten Kapitals. Ueber die Verwendung des reſtlichen Neingewinns beſchließt auf An⸗ trag des Auſſichtsrats die Generalverſammlung, welche den Reingewinn gan; oder teilweiſe zur Verteilung einer Superdividende oder Zurückſtellung dur Schaffung beſonderer Reſerven, zum Vortrag auf neue Nechnung oder irgend einer anderen Form verwenden kann. Wird die Verteilung einer Superdividende beſchloſſen, ſo fällt dieſe ausſchließlich den Stammaltien zu. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsſahr 1914 einen Ueberſchuß voln M. 1801 064 19. Für Rückſtellung für Talon⸗ und Wehrſteuer, Abichtel bungen auf Effekten und Beteiligungen ſowie für allgemeine Kriegsreſewe benötigte ſie insgeſamt M. 11574 025,65, die durch vorerwähnten Ueberſchuß, ſowie durch Entnahme von M. 2 523 891,39 aus der Spezialreſerve un M. 7249 070,07 aus dem Reſervefonds gedeckt wurden. Pie Geſchäftsſahr“ 1915 und 1916 erbrachten einen Ueberſchuß von M. 10 080 000, der neben dem Reſervefonds von M. 16 000 000 zur Deckung des für Rückſtellung Talonſteuer und für allgemeine Kriegsreſerve benötigten Betrages M. 26 080 000 Verwendung fand. Auf das Aktienkapftal von M. 32 000 000 wurden für 1917 15% Dividende, für 1918 eine Dividende von 50% in 4 und M. 100 Kriegsanleihe für ſede Aktie ausgeſchüttet. Für das Jahr 19ʃ entſiel die Zahlung einer Dividende. Der im Geſchäftsſahr 1919 entſtandene Verluſt von M. 3919 101½ wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Für das Jahr 1920 wurden 555 Dividende auf die damals mit 2500 eingezahlten inzwiſchen vollgezahlten Vorzugsaktien von M. 8 000 000, ferner 15% Dividende auf das Slamm⸗ aktienkapital von M. 32 000 000 nebſt 10% Bonus auf dieſes Stammaktles kapital ausgeſchüttet. Die Bilanz und Gewinn- und Ver das G 102ü ſtellen ſich mie folgt⸗ laſnechnung für dos Geſchätekeh ember 1920. Aktienkapital: Stammaknen Vorzugsaktien Anleihe Waldhof 1900 Anleihe Waldhof 1908. Anleihe Waldhof 1919. Anleihe Tilſit Anleihetilgungskonto Reſervefonds Spezialreſervde Kriegsrückſtellungen Unterſtützungsfonds Rücktage für Löhne, rufsgenoſſenſchaſt, Talonſteuer uſw. Zuweiſunngg 0 5 „ 0 0 29 22 0 * 0 0 0 Selbſtverſicherung. Be⸗ .5883 1190l 50000— Kreditoren) %oCCC/„„ Nicht erhobene Dividenden Anleihezinſen bis 31. Dezember 1920 Dr. Carl Clemm⸗Stiftung Zuweiſung Gewinn⸗ und Berluſt⸗Kechnung: Bruttogewinn Abſchreibungen Bereitſtellung für Werk⸗ erholtung Neingewinn Berteilung: Zuweiſung zum Reſervefondds 5 zur Talonſteuerrüglage %„„%„„ 0 — 9686 624 5 40190% 0 123 384 200 4 1000000 „„„„% 99«„%%„„„ —2 20862 802 10021 889)59 15811 112 71 (—239+2443 2 uweiſung zur Dr. Tlemm⸗Sufzung % Dividende auf M. 8000000 mit 25 0% ein⸗ gezahlte VBorzugsaktiegn — Dividende auf M. 32000000 Stamm⸗ PF!!... ᷣ ͤ 10% Bonus auf M. 32 000000 Stammaktien Vortrag auf neue Rechnung 9) Darunter Bankſchulden M. 11769 298.88. 5b 1) Außerdem beſteht eine Bürgſchaft für norweg. Kr. 900 000 für die /e. S. Lisgruber in Stord, ſowie die ſelbfiſchuldneriſche Bürgſchaft für die von der Ruſſi Aktiengeſellſchaft Zellſtofffabrik Waldhof bei Pernau in Vivland ſegebenen ſchuldverſchrelbungen. Hiervon waren nach unſeren Notizen am 81. Dezemgeg3000 nuün im mafn 77C7TTTVC 0⁰⁰ 13 davon in unſerem 88 80 5 vlanmäßig wären in denJahren 1916 bis 1880 auszuloſen geweſen 1 Die Hauptpoſten der Bilanz ſtellten ſich am 30. Juni 1921 wie folgt: Aktiva Vaſſira Jeruge Fabrikale MN. 9222%0 Stammalen))j 4 M. 52 00000d⸗ Rohſtoffe uw. ee e ee. 1 Sc0000⸗ Holzvorrat und Waldungen„ 61729651.28 85——90002 Debitore))n ᷑᷑ů̃&inee, ⁰ 100 70 Effekten und Beteiligungen„ 36447 693.61 ieen ) Darunter Bankguthaben M. 35 746 030.69. 2) Das Stammkapital iſt inzwiſchen auf M. 60000000 erhöht worden. ) Der Reſervefonds wird durch das Agio um ca. M. 22 000 000 ſteigen. Darunter Bankſchulden M. 63 259 793.82. Soll. Gewinn- und Verlust-Konto für das Jabhr 1920. Haber- 4 2 4 Verluſtvortrag aus 19199»99 3919 101/7 Ueberſchuß auf Waren⸗Konto und Ertrag Unkoſten, Gehälter, Gewinnanteile, Grati⸗ aus Effetten) 44789 fikationen, Verſicherungsbeiträge uſw.) ſ Steuern und Umlagen 3590 13542 Deinnene 20862 802 30 147744788807 75 ſ7 Darin M. 781 628.57 ſtatutenmäßige Tantiemen. Gegen die Valutaverpflichtungen der Geſellſchaft beſtehen ausreichende Rückſtellungen. Von den am Schluß des Jahres 1920 vorhandenen Debitoren ſind M. 60 099 767,32 Warenforderungen und Forderungen aus Holzverkäufen bzw. Vorſchüſſe an Holzlieferanten, „ 213 672,57 Hypotheken, der Reſt Vorſchüſſe und ſonſtige Forderungen. Von dem Betrage von M. 38 153 921,11 des Kontos„Effetten und Beteiligungen“ entfallen auf das im Beſitze der Geſellſchaft befindliche Aktien⸗ kapital in Höhe von Ro. 12 000 000 der Ruſſiſchen Aktiengeſellſchaft Zellſtoff⸗ fabrik Waldhof zu Pernau in Lipland rund M. 25 600 000. Weitere rund M. 10 000 000 beziehen ſich auf einige Beteiligungen an verwandten Unter⸗ nehmungen(darunter 2 ausländiſchen); bei dem Reſt von rund M. 1 700 000 handelt es ſich um feſtverzinsliche Wertpapiere, darunter nom. M. 1 520 000 Schatzanweiſungen. Die Geſellſchaft hat zur Vereinfachung der Geſchäſtsführung die Fabrikbetriebe der Papyrus 416. in Mannheim⸗Waldhof, von deren Aktienkapital ſie die überwiegende Mehrheit gegen Zahlung einer jährlichen Pachtſumme von M. 133 330 gepachtet. Sie gewährleiſtet dagegen den Aktionären der Papyrus.⸗G. die gleiche Dividende, die auf die eigenen Aktien verteilt wird. Der Grundbeſitz der Mannheimer Niederlaſſung der Geſellſchaft um⸗ ſaßt einen Flächenraum von 76 ha 36 à 08 qm. Das Fabrikgrundſtück iſt 498 789 qm groß, wovon ca. 196 407,44 qm bebaut ſind. Die für den Be⸗ trieb erforderliche Kraft wird durch 48 Dampfmaſchinen und 4 Großgas⸗ maſchinen mit einer Geſamtleiſtung von ca. 16000 Pferdeſtärken geliefert. An Dampfkeſſeln find 56 Stück mit insgeſamt 9625,6 am Heigfläche vor⸗ handen. Das für die Gasmaſchinen erforderliche Gas wird in eigener Gene⸗ ratoren⸗Anlage erzeugt. Mit der erzeugten elektriſchen Energie worden zirka 250 Elektromotoren betrieben. Drei eigene Waſſerwerke liefern aus weit⸗ verzweigtem Netz mit 73 Rohrbrunnen das erforderliche Waſſer. Ferner beſitzt das Werk eine große tral⸗Reporatur-Werkſtätte, Metallgießerei, Bleilöterei, Schreinerei,——9 Babeb elen und Chloranlage; zahlreiche Magazine zum Lagern von fertigen Produkten, Rohſtoffen und Materialien umfaſſen einen Flächenraum von ca. 8 023,53 qm. 10 Schwefel⸗ kiesöfen dienen zur Erzeugung der nötigen ſchwefligen Säure. An Kochern ſind insgeſamt 28 Stück mit einem Faſſungsvermögen von ca. 4500 ebm vorhanden. Das Werk beſitzt 8 Langſiebmaſchinen und zwel Der Güterverkehr innerhalb des Werkes wird mit 6 Lokomanven und 300 Waggons auf einem 25 km langen Normalſpurgleis bewältigt. Außerdem dienen noch 4 km Schmalſpurgleis dem Betriebe. 12 Dampfkräne und 3 Ver⸗ ladebrücken, von denen 2 mit einer Länge von 120 bzw. 140 m zum Stapeln von Holz dienen, arbeiten am Quai und auf den Lagernlätzen. Das Werk deſitzt eine Anlage zur Gewinnung von Produkten aus der Ablauge, ſowie eine Spiritusfabrie mit eigener Keſſel⸗ und Kraftanlage ſowie mit 4 Brenn⸗ apparaten mit einer Produktionsfähigkeit von 4 Millionen Liter Spiritus jährlich, welcher aus der Ablauge erzeugt wird. Die Geſamtzahl der Ar⸗ beiter und Beamten beträgt zur cd. 2500, Ueber 50 Beamtene und 55 zur ) Darumter Ertrag aut Effekten M. 114390.8. die Fabrikglensumſähe der Geſellcuſt benugen 156 6 1919 24 900, 1920 59 100 t Zellſtoff. te Geſellſchaft iſt Mitglied des Vereins Deutſcher Zellſto und des Vereins Deutſcher Papierfabrikanten, deren Zweck die wirtſchaftlichen Intereſſen der Induſtrie iſt. Die Dauer der beiden ⸗u⸗ 55— 1N* die Mitglieder können jeweils auf Jahresſchluß g kündigen. Die Geſellſchaft beſitzt in Baden, Würtiemberg, Dayern, Oeſterreich und der Tſchecho⸗Slowakei 3430,5 ha Waldungen. ſtanlag Auf den im Beſtg der Geſellſchaft befindlichen nicht zur Jobrtig an gehörigen Wohnhäuſern, welche unter dem Titel Vie enſchafzechech M. 347 586,30 zu Buch ſtehen, ruhen verſchiedene unter Kreditoren 950 3¹ Hypotheken im Geſamtbetrage von M. 210 930, von denen M. 11ů 450%6, M. 98 090 zu.,75 0% verzinslich ſind. Sämtliche Poſten ſind ſeitig mit dreimonatiger Friſt kündbar. Die Abteilung„Jellftofffabelt Waldbef ig 111ſ1t, ge nach dem Bilſufitverfahren mit eigenen Verbeſſerungen. Die ſüär den nötige Kraft wird durch 8 Dampfmaſchinen und 2 Geſamtleiſtung von 8400 Pferdekräften gelleſert. An Dampfkeſſen 34 Stück mit 6146 qm Helzfläche vorhanden. Im Betriebe beſghge —5 Holn 4 Langſiebentwäſſerungsmaſchinen und eine Bleichanl 10 olländern. Die im dabre 1010 erbaute Sulfieprufabrit arbenet nach e gage fertiggeſtellten Vergrößerung mit 3 Avenariusapparaten und iſt in täglich—7000 Liter 96 0% igen Spiritus herzuſtellen. Die Fabrik beſitzt ferner eine eigene Reparaturwenkſtatt. dbe. Die Grunbſtücke haben eine Geſamtgröße von 59 ha 44 4 wonon 3,5 he bebaut ſind und welche von einem mehrere Kilometer. Schienengleis und einem ca. 8 kem langen Schmalſpurgleis durig3g die zwelte Die Tilſiter Fabriken, von denen die erſte Abteilung 1 Tllſit 1906 und die dritte 1912 erbaut ſind, liegen unterhalb der dire Memelſtrome und ſind mit dieſem Fluß durch einen Sti ktien, 2 Verkehr. Die Fabriken ſelbſt ſind maſſin, Ziegel⸗ und Eiſenkonſtru betongewölbten Decken ausgeführt. Ze den Tilſiter Fabriken gehören 12 Beamten ⸗ und 2 häuſer. Die Beamten- und Arbeiterzahl beträgt gegenwärtig 1550., dſtüchen Auf den im Beſitz der Geſellſchalt in Tiſſit befindlichen Glamtbeltaß ruhen verſchiedene unter Kreditoren verbuchte Hypotheten im 2 00 ver⸗ von M. 166 000, wovon M. 153 500 zu 5 60, M. 12 500 zu 5˙% verzinslich ſind. 1% 00 per, Die Zellſtofffabrit Waldhof bat im Jahre 1900 eine zu 4 ben lih, zinsliche, bis 1904 unkünddare, nach feſtem Pian innerhalb 30 21 chunege bare Anleihe von M. 7 300 000 aufgenommen, welche in 7500. Junt 1 ſchreibungen je M. 1000 zerlegt iſt und von welcher am 30. 10 noch M. 4436 000 umliefen.* Aalaſſe 10. egger⸗ Die Geſellſchaft hat ferner im Jahre 1908 eine 4/ 0 aufgenommen, weiche in 3000 Teisſchuld 40%8 5 Betrage von M. 8 000 000 bungen über je M. 1000 eingeteilt und zu 102% vom ae me, Deet 22* rückgahlar. Am. —— mpflurbinen ſſen 10 l — 7 Srraers r EPEAPEAPAAPAAPAEAGAGGPGCGTGCGCGCGTGTGTGTCTGVTCVTCVTCGTCTCTCTCCTCVTT———— — 8 2 5 L Irehag, den 27. Jannar 192 4 2. Maunheimer Geueral-Anzeiger.(Mintag ⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 45. Die auf die Geſellſchaft üvergegangene vormalige Jeuſtofffabrik Tulſit 80 17 Andenge ellchan halte im Jahre 1907——5 zu 4½ e dce und 25 5 3% a und em Aufgelde von 5% innerhalb 20 Jahren dom 15. Nodember 1012 ab Die glückliche Geburt eines ge⸗* tegelmäßlgem Plan rückzahlbare Anleihe von M. 5000 000 aufgenommen. 22 m⸗ welche in 5000 Teilſchuldverſchreibungen über je M. 1000 zerlegt und auf gesunden Mädels Tilſiter hupothekariſch eingetragen iſt. Die Anleihe iſt 10 im Beirage von M. 3 255 000 im Umlauf. Die Schuldverſchreibungen reigen hocherfreut an Unser Mitarbeiter, Herr 9⁴⁰ naach der Fuſton dahin abgeſtempelt worden, daß ſie wegen der Ver⸗ + laneldung mit der Zellſtofffabrit Waldhof in Mannheim Schuldverſchrei⸗ Dr. Ernst Hoffmann und eeee .* Lungen dieſer Geſellſchaft geworden ſind. 5 1 ner Die Werke der ruſſiſchen Iktiengeſellſchaft Zeuſtofffabrit Waldhef zu Frau Maria geb. Löwit ner erbon in Livland ſind am 20. Aüguſt 1915 durch die kuſſiſche Armee zer⸗ N1 26. J 4 4 en— ee e, 0 1 9 n Januar 1 2 en Beſtimmungen bei den zuſtändigen Stellen der deuſchen Reichs⸗ 1—21 8 7 8 50 an erde—— 5—7 5 5 ist nach kurzem schwerem Leiden vorgester n Nacht rößten Teil in Neichsſchatzw echſeln von der Reichsreglerung geleiſtei 15 Salen de + 2 125 von—0 1 888 9909 einſt. 7 0 verschieden. n Kriegsrückſtellungen zugeſchrieben worden ſind. Der Entſchädigungs...———— 111 18 30 e 0 ie ſeeen 5 85 65 5 Wir verlieren in demselben eine ben ellſchaft für die noch umlaufenden M. 13 eilſchuldverſchrei⸗ nac rzem, f füt f Anen der Rufſiſchen Aktiengeſellſchaft Zellſtofffabrik Waldhof 10 Pernau in schweren Leiden mein innigstgeliebter verlässlge Keraft und einen ſieben Kolſegen, wele 580 von nd gelien und in zweiter Linte ebtl. Erſatz ſchaſfen ſür die verloren- Oatte. der heizenseute Valet selnes wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden. 9 gangenen werbenden Anlagen. 4. Sohn, Bruder, Schwage. Von den in Umlauf befindlichen Anleihen der Ruſſiſchen e 5 9¹0 Aktien eſellſchaft Zellſtofffabrik Waldhof. ernau, aus d ̃ Di f e e Rudolf Suhner Die Direktion und Angestellten .4 85 Bürgſchaftübernommen hat, ſind odn der erſteren zu 4½0% 500 Aöinslich em 31. Dezember 1920 noch M. 396 000 und don der 8 1 K 009 0 1 5 lten don 1d zu 5% aus dem Jahte 1913 noch der Geſamtbetrag] im nicht vollendeten 38. Lebensſahre. von Ol 9 r 0. ann elm. um M 10 000 000 im Umlauf. Auoaonneim, Biudenz Worarlberg), len Der iſt zur Zeit recht lebhaft. Die Lagerbeſtände, Mänchen, den 26. Januar 1922. — ſich in der erſten Jahreshälfte angeſammelt hatten, ſind außer der 15 eeeee e f des derteade Sa ae ere eſehenen Ereigniſſe elntreten, ſaufe e ſahr ein angemeſſenes Etnebals auf das erhöhte Aktienkapital zu erwarten. F. rau Llesel Sühner Jah. Eig 5 * Mannheim—Waldhof, im Dezember 1921. nebst Hind. ermi 98 09000 Berlin, im Januar 1022. Zellstofffabrik Waldhof. Auf Grund vorſtehenden Proſpeltes ſind .30000000 aur den Inhaber lautende Torzugsaktlen Ilt. B 5re 0000 Stück über ſe M. 1000 mit Nr. Lit. B—80 000) mit halber Dloldende für 1921, 5 Aod00 neob auf dan Inhader lautendn Stammaktten (28000 Stück über ſe M. 1000 mit Nr. 32001—80 000) mit halber Dioldende für 1921, 4½ ½Ig8, vom l. Junl 1825 ab 2u 102%lf Tückzahlbare Anleihe von 1019 Edetett in 10 b00 Teliſchuldoerſchreibungen über je N. 1000 miit htr..-10 000) Zellstofffabrik Waldhof zu Mannheim-Waldhof dum Sandel und zur Nottz an der Bexliner Börſe zugelaſſen worden. Berliner Handels-Gesellschaft. 2% Unr statt. Die Beerdigung findet Montag mittag una Bruder Abannez im 38. Lebensjahre. Frau Anne 1 Todes-Anzeige. Qestern morgen entschlief nach kutzem schwetem Leiden unser nnget- gellebter Gatte, Vater, Sohn, Schwager Mannhelim-Waldhof, 26. Januar 1922. Im Namen der trauerndenklinterbliebenen: mebst Kinder. Die Beerdigung findet am Samstag. don 28. Januat. nachmittegs 2 Uhf von der Leichenhalle Mannheim-Käfertal aus statt. 28348 Madane Ishelmer WwWe. Am Donnerstag. den 26. ds. Mts. entschlief nach längem schweien Leiden mein herzensguter Mann. unser lleber treubesorgter Vater, Btuder, Schwiegervatet, Onkel und Schwager, Hert Carl Zengler im I5. Lebensſahre. Mannheim, den 27. Januar 1922. In tiefer Trauer: Katharina Zengler gob. Nauih Im Namen detr Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am 28. ds., 1% Uhr nachmitt., von der hiesigen Leichenhalle aus statt. Toblengeieh duckenhotk, Anmachetz klein geſchnitten F. Kempermaun Dalbergſtraße Nr. 10 Tel 3790. Beue Nieſner ſchwarger Spltzer auf den Namen„Mohrle“ hörend, ubhanden cekommen oder Entlanlen, Der Wiederbringer od. Angeber, wo er ſich be⸗ 8343 Herr ſucht ſch spanlscher Sprachunterricht Näheres bei Kossmann, C. 28. V. 8303 Engl. u. Französ.“ für Ankängei u. Forigeschrittene Bigene Methode. Eintührung gtatis. Anmeldung --M. Sprachsehule 0 findet, erhält Belohnung. 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Parkett D 20 ONDINE Romantische Zauber-Oper in 4 Aufzügen(6 Bildern) nach Fouques Erzählung frei bearbeitet. Iidenhol-Tichtspiele Ad Reute Dis Mentag: Gungar Tolnaes 30 Musik von Albert Lortzing Spielleitung: Eugen Oebrath. Musikalische Leitung Pauf Breisach in ten wenben kanuen Füm: 8²9 egmee, lerte herae R ee ee m Rausche der Mach Ritter Hugo von Ringstetten-(Gast) 15 35 1 dbl Kühleborn ein müchtiger Wasserfürse. ſosef Burgwinkei I. Teil— 5 Akte terner: 5 Akte I. Teil Tobias, ein alter Fischer.. Tlugo Voisin Marthe, sein Weilb Betty Koſler Gussa Heiken 3. O. Mathien Frank Alfred Landory Undine, seine pflegetochter. Pater Heimann, Ordensgeistl. vom oster Maria- Oruß Veit, Hugo's Schildknappe Die Jchrecbensnacht in der Menapee der große Hagenbeckfiim mit Curl de Vogt Hans, Kell ister Carl Man 5 A Krembl eh 5 Akte voll ee eee und aufregender Szenen Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr. National-Theater. Am Dienstag, den 3J. Januar findet National⸗Theater eine Aufführung von „Die armseligen Besenbinder“ von Carl Hauptmann als Volks⸗Vorſtellung ſtatt 7½ der Plätze erhalten die Gewerkſchaſten und Berufsvereine, ½ die Theatergemeinde und der Theaterkulturverband. Eine Verloſung oder Ver⸗ auf an Einzelbeſteller findet nicht mehr ſtatt. Die Intendansz. Rünstleriheater„Anollo“. Heute, morgen und Sonntag abend 7½ Uhr: Sonntag nachmittag 3½ Uhr Das Klasslsche Variett-Programm. Montag, den 30. Januar Ehrenabend Carl Bernhard mit ausgewähltem Repertoir. 825⁴ m 30 Kolosseum-Lichtspiele Ab heute! In beiden Theatern! Der id an: 5 akge Aarn! Ab heute! fenhan Huller Zweiter Teil. ß fewafge Arte! In den Hauptrollen: Stephan Huller Caff de Vogt- Haise Marla Leike —— Außerdem im Walhalla: Außerdem im Kolosseum: pu bamöna! ba bingtefaf ltal. Sensationsfilm in 12 Akten Vierter Teil. -Akter!-Akter! Ln kl Nache Fampyre o Ab Dienstag im Kolosseum Ab Dienstag im Walhalla Anfang5 Uhr.. 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Repa- raturwerkstätte, möglichſt in Waſſernähe Die ersten Bilder bringen die beiden Boxer beim Training. Dann wird ein Scheck von 50 Mill. M. sportliebender Ameiikaner ais iene ausgestellt hat In langen Extfäzügen werden Riesenmassen von Menschen nach dem Sportplatz zur gigantischen Arena belördert. Hunderte von Polizisten sofgen für Ordnung. 200 Presse- vertteter mit Schreibmaschinen und 75 Morse- Teſegraphen, sowie 21 Aufnahme-Opetateure sind bestrebt, jede einzelne Phase des größten Boxkampfes aller Zeiten lestzuhalten. Sehr geschickt werden entscheidende Momente steis zwei- mal gezeigt. einmal in der Fernaufinahme, die besseren Ueberdlick üder Tempo und Bewegungslreiheit zeigt und dann in der Nachaufnahme, die Schlagtakük und Wikung Der Laie bekommt einen anschau- lichen Einblick in das Leben und die anstrengende, vwiel⸗ seitige Trainingsarbeit eines Boxers und dadurch einen Beglift von dem— Muskel und Geist in gleicher Weisc stärkenden— Männer erziehenden Faustkampi-Sport Der Tadesflleger! Sensations-Schauspiel in Akten. das Auge iückt. HARRTY HALL Sowohl der Aufbau der spannenden und interessanten Hand, lung mit blendend gelösten Experimenten, die Bauten, un vor allem die landschaltl. Dekors, prachtvolle photographise 2 Auinahmen, das Spiel der Darsteller auch in den leig 7h Stellen gehufen ein Ganzes. Verstärktes Orchester unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Homann-Webau. Wohnungen 20 beteiligen. wird vergütet. Kel. unter P. 8364 f DrusltSroi Ur,klarg 6. m. b. f. E5, 29 Ph. Kl 1. D. es an die ksſtelle dſs. Blattes. feölr is geauste industrie ſfffrrerppffergeg en iach —— gezeigt, den ein In der Haupirolle: für Vernuets gel Wohnungee i Werkste⸗ 50 ◻+ m, auch als raum, ſofort zu ſull Laate II Linn 1 wee 19 4 berwe —— —— 2 en —