bedngepreiſe: In Maunbeim uns Amgedung woncuch bier end, Baus gebracht mark 16.—. duech die Poßt dezegen arte ubrlle mart 48.—. Hoſtſchecktonto nummer 17800 * in Oaden und Rummer 2017 fudwigsbafen am n. Hauptgeſchäftsſtele E e. 2. Seſchäfts ⸗nebenſtelle un Arvorſtadt, waldbofſtraße nummer 6. Lernſprecher mer 7030, 701, 7032, 7043, 7034, 7048. Celegcramm-Röreſſet eneralanzeiger mannhelm. erſcheint wöchentiich zwölfmal. Badiſche Neueſte Delagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen⸗Jeitung.— Mannheimer Wuſike⸗ZJeitung.— Bildung und Unterhaltung. Anzeigenpreiſe: die kleine Zeile mk..— ausw. Mk..— Stellengeſuche u. Lam Hnz. 20% Nachtaß. Reklame Mk. 18.— Rnuahmeſchlus: Mitta gbla vorm. 8% Uhe, denddl. nachm. 2½ UAhr. Kür Rnzelgen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Rusgaben w. keine berautwortg. üdern. höhere Sewalt, Streiks, Oetriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen ſ. cusgef. oder beſchränkte Nusgaden oder für verſpätete Rufnahme eon Anzeigen. flufträge durch ernſprecher ohne Sewähr. UAm Genua. Weenn ſich auch die Nachrichten über die endgültige Hal⸗ tung der Vereinigten Staaten zu der Konferenz von Ge nua noch immer widerſprechen, ſo ſcheint doch ſoviel feſt⸗ zuſtehen, daß ganz Amerika über die dort völlig unverſtänd⸗ 2 Verbohrtheit der franzöſiſchen Staatsmänner auf das deuſterſte erregt iſt. Dieſe ſind nie mehr im Irrtum geweſen ber die Stimmung in anderen Ländern, als gerade jetzt. Viel⸗ leicht wird ihnen das Auftreten der politiſchen Führer Ame⸗ alſo des Präſidenten Harding und des Staatsſekretärs eg, duben öffnen. Von Europens übertünchter Höflichkeit ſind die niweritaner nie angekränkelt geweſen und davon haben Har⸗ — und Hughes ſoeben einen draſtiſchen Beweis geliefert, zenn man dem Bericht der Londoner Morning Poſt Glauben enken darf. Obgleich Juſſerand als Votſchafter und obendrein 9 Doven des diplomatiſchen Corps— er iſt ſeit ungefähr 12 gahren Frankreichs Vertreter in Waſhington— nach diploma⸗ achem Gebrauch das Recht hat, jederzeit eine Audienz beim aatsoberhaupt zu verlangen, hat ihn Präſident Harding man glatt abgewieſen und den Empfang dem Staatsſekre⸗ 8 übertrug die Aufgabe einem Unterſtaatsſekretär, ſodaß ſcch chafter Juſſerand ob der ihm angetanen offenkundig beab · kigten Beleidigung aufs Höchſte empört iſt. Man darf ge⸗ 88 darauf ſein, wie ſich die franzöſiſche Regierung zu die⸗ amtlichen Behandlung ihres Botſchafters ſtellen wird. * Ferner wird nach engliſchen Berichten Präſident Har⸗ re a wahrſcheinlick die Beteiligung Amerikas an der Konfe · don Genua ablehnen, aber hinzufügen, daß es zu gele · kner Zeit an einer Wirtſchafts⸗Konferenz gern tellnehmen de, nämlich dann, wenn Frankreichs Rieſenheer auf ein rünftiges Maß herabgeſetzt und damit die Möglichtelt für daß erſtändigung gegeben ſei. Es iſt auch nicht ausgeſchloſſen, od Präſident Harding oder Staatsſekretär Hughes in mehr deuli weniger amtlicher Form dieſer Auffaſſung entſprechend mit ichen Ausdruck geben werden. Im Zuſammenhange da⸗ läßt die engliſche Regierung erklären, daß die nferenzvon Genuaunterallen Umſtänden, — ohne Amerika, ſtattfinden werde, um ſo von mit herein die franzöſiſchen Abſichten zu vereiteln, denen ſonſt al einem Scheitern der Konferenz nur gedient wäre. Es wird den zum Mindeſten in Genua den Franzoſen, mit dem drohen⸗ merika im Hintergrund, mächtig eingeheizt werden, bis ürbe genug ſind, um Vernunft anzunehmen. Dabei iſt nig der Abſchluß einer Art von Verteidigungsbünd⸗ karſe mlcen England und Belgien nicht ohne In⸗ Bisher war Belgien ganz im franzöſiſchen Schlepptau. nigtermend ſind die Bemühungen der Engländer, Belgien we⸗ kleben teilweiſe zu ſich herüberzuziehen, nicht erfolglos ge⸗ engt wie der ſoeben abgeſchloſſene Vertrag beweiſt, in dem and Belglens Unabhängigkeit und Schutz gegen jeden An⸗ Sibe wüͤbrleiſtet Dieſer Vertrag hat unzweifelhaft eine heute nden Frankreich. da ja ein Schutz gegen Deutſchland dagi berſtüſſig iſt. Auf dieſe Weiſe hätte England auch die 5 0 Stimme im Reporationsausſchuß für ſich gewonnen, zu es ihm noch gelingt, auch Japan bei der Stange Unnte en, wäre Frankreich ſelbſt dort völlig vereinſamt und Nuncheden Augenblick auch bei der Feſtſetzung der deutſchen 4 igungszahlungen überſtimmt werden. Darin läge eine e gute Vorbereltung für eine ſpätere allgemeine Wirt⸗ konferenz. Moskauer Hoffnungen auf Genna. Moskau, 29. Jan. Sowjetoffiziss wird gemeldet: ſklörte tzende der Elektrifizierungskommiſſion lenereen ſere er Preſſe, die Sowjietregierung beabſichtige der Kon⸗ auz dem, Genua den Plan einer Beteiligung des lands 2 diſchen Ka 5 itals an der Elektrifizterung Ruß⸗ raum 80 unterbreiten. Die Elektrifizierung iſt auf einen Zeit⸗ deriode n 20 Jahren berechnet und wird für die erſte Arbeits⸗ dernn. einen 5 von 2 Milliarden Goldrubeln erfor⸗ ung— praktiſchen Durchführung des Planes iſt die Grün⸗ 0 die 5 beſonderen Bank in Ausſicht genommen, on der ſllen. Intsreſſterten Länder und Sowietrußtand beteiligen dle von Plan iſt auch der Bau einer elektriſchen Bahn⸗ Millonen oskau nach dem Altaj enthalten, wofür etwa 580 dervor Goldrubel notwendig wären. Kryshanowski hob furopa gr. 5. die Verbindung einer ſolchen Linie mit Weſt⸗ loffperſerandiefe Möglichkeiten der Koloniſation und der Roh⸗ Mon 5 der europäiſchen Induſtrie aus Sibirien und orteilensfilei eröffne und die Ausgaben im Vergleich zu den nun aus 8 Europa unweſentlich ſeien. Er ſprach die Hoff⸗ werhe„daß man dies im Weſten in Erwägung ziehen au N. de die ruſſiſche Abordnung. M on, 30. Jan. Der des oskau meldet unter dem 27. Januar: Der Voll⸗ chuß der Sowjetrepublik ſtimmte der von den Aelskomm eneen deegeegene,Julgnmenleng der fl. dem franzöſiſchen Botſchafter Juſſerand gegenüber die überlaſſen. Aber damit nicht genug, auch Staatsſekretär ſiſchen Abordnung für die a von Genua zu. Die A b⸗ ordnung beſteht aus 15 Mitgliedern, darunter Lenin, Tſchitſcherin, Kraſſin und Litwinow. Die Ab⸗ ordnung beſitzt Vollmacht, Abkommen und Verträge abzu⸗ ſchließen. Tſchitſcherin gab einen Ueberblick über die diplomatiſchen er in Rußlands. Er nannte die Bereitſchaft Englands, zu einer Einigung mit der Sowjetregierung zu kommen, den Triumph der ruſſiſchen Revolution. Genua bedeute eine neue Epoche in der Geſchichte. Die Sowfſetregierung ſtehe in Genua vor der Verwirklichung ihrer brennenden Wünſche, jedoch zu derſelben Zeit vor einer neuen und ſchweren Gefahr, denn der Verſuch, die wirtſchaftlichen Kräfte zuſammenzufaſſen, bedeute die wirtſchaftliche Unterjochung Rußlands. Tſchitſcherins Abſichten ſür Genua. Ock. Moskau, 28. Jan. Der Moskauer Vertreter der „New Pork Times“ hat eine Unterredung mit Tſchitſcherin gehabt. Tſchitſcherin erklärte, daß er auf der Konferenz von Genua die Beſtrebungen Lloyd Georges zu einer Re⸗ viſion der Reparationen zu gelangen, ſowie deſſen Kampf gegen die Geheimdiplomatie unterſtützen werde. Wie Tſchit⸗ ſcherin ferner mitteilte, ſollen die Kommiſſare für auswärtige Angelegenheiten der Sowjetukraine, der kaukaſiſchen Repu⸗ bliken und der Republik des Fernen Oſtens gleichfalls an der Konferenz in Genua teilnehmen. Unfreundliche Aufnahme der denkſchrift. WB. Paris, 30. Jan.„Petit Pariſien“ ſagt über die deutſche Note in der Reparationsfrage, ſie habe gewiſſe Per⸗ ſpektiven eröffnet. Es ſei jedoch zweifelhaft, ob ſie von den Alliierten als befriedigend angeſehen werde. Sie ſei nichts anderes als eine Entſtellung des letzten inter⸗ alliierten Planes von Cannes. Die deutſche Note bemühe ſich die in Cannes für 1922 vorgeſehenen Zahlungen herab⸗ zumindern und die finanziellen Garantien zu entſtellen, die die Alliierten einmütig für notwendig befunden hätten. WB. Poris, 30. Jan. Das„Echo de Paris“ iſt von der Note nich!l befrledigt. Es wirft die Frage auf, ob die Alliterten ſelbſt den Reparationsplan für 1922 auszuarbeiten oder dies der Reparationskommiſſion überlaſſen ſollten. Das Blatt iſt der Anſicht, daß die letztere Prozedur eine große Gefahr nach ſich ziehen könnte, da die Repa⸗ rationskommiſſion mit Stimmenmehrheit unter dem Vor⸗ wand, Aufſchub zu gewähren, eine Herabſetzung der Forderungen gewähren könnte. Das Blatt iſt aber auch nicht ſicher, ob ſie nicht eine Mehrheit finden werde, die eine Bar⸗ zahlung von 720 Millionen, wie in Cannes vorgeſehen, be⸗ willigen werde. Deshalb ſei es beſſer, wenn die Alliierten ſich ſelbſt mit der Angelegenheit befaßten. Die von Deutſch⸗ land angebotenen Garantien würden nur dann wir⸗ kungsvoll ſein, wenn die Deutſchen ſich ihnen nicht entziehen könnten. Dem deutſchen Volke müſſe der Gedanke erhalten bleiben unter dem Druck politiſcher und militäriſcher Mittel ſeine Schulden bezahlen zu müſſen. Das Maximum an Re⸗ parationen können nicht ohne Schmerzen bezahlt werden. Schließlich macht das Blatt den Vorſchlag, das gefährliche Phantom einer internationalen Anleihe, die doch nur unter drakoniſchen Bedingungen bewilligt würde, aufzugeben, und zu dem Syſtem der Naturallieferungen in jeder Form überzugehen. „Populaire“ erklärt, daß die in der deutſchen Antwort angekündigten Maßnahmen eine Anſtrengung darſtellen, wie — noch keine Regierung von der Regierung Wirth verſucht e. die Ergůnzungen zur deutſchen Note. Berlin, 30. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Anlagen zu der deutſchen Note ſind, wie wir hören, ſehr umfangreich. Jede Anlage hat wieder Unteranlagen und die⸗ ſen ſind teils noch Tabellen beigefügt. Darum konnten ſie auch der Oeffentlichkeit noch nicht übergeben werden, was aber demnächſt, wahrſcheinlich ſchon morgen, geſchehen wird. Internationale Darlehen an deutſchland. Anſichten der Hochſinanz. § London, 28. Jan. Den Verhandlungen des hollän⸗ diſchen Bankleiters Weſter mann, der als Delegierter des niederländiſchen Großbanktruſts mit namhaften amerikaniſchen inanziers über die Frage eines internationalen arlehens an Deutſchland Beſprechungen führt, bringen hieſige Cityblätter ſehr ſtarkes Intereſſe entgegen. Weſtermanns Rede in der Newyorker Handelskammer wird als eine programmatiſche Erklärung aufgefaßt, die den maß⸗ ebenden Finanziers zur Richtſchnur dienen ſoll. Weſtermann 5 00 den Nachdruck auf das Wort des amerikaniſchen Bank⸗ leiters VBanderlip, daß„Jahlungsaufſchubkeine Ve⸗ benn der unerfüllbaren Zahlungsbedingungen be⸗ eute.“ Der Verſailler Vertrag müſſe abgeſchafft werden. Die erſte Forderung der Hochfinanz ſei: Aufhebung der deutſchen Zahlungsverpflichtungen für zehn Jahre; Vorbereitung einer Feergal een Tilgungsanleihe für alle Kriegsſchulden unter entſprechender Heranziehung Deutſchlands. Ohne eine ver⸗ nünftige europäiſche Diplomatie könne es zu dem Wiederauf⸗ bau Europas nicht kommen. Die Eiferſucht der Zunftdiplo⸗ maten ſei verderblich für Europa. In Cannes zerriſſen die Pariſer Diplomaten das Tiſchtuch. Solange dieſe Intriguen dauern, wird kein Finanzmann Geld hergeben. Wenn eine Anleihe herauskommt, ſo wird ſie— wie Weſtermann mitteilt entſteht. — in Gulden feſtgeſetzt werden, um dem hohen Dollarkurſe en Nlenen Megge an deirhe. bee Die Unruhen in Britiſch⸗Indien. Eine Erklärung des Lorò Northeliffe. § London, 27. Januar. Der Beſitzer der„Times“ hat auf Wunſch der in Britiſch⸗ Indien erſcheinenden Blätter eine ſchriftliche Erklärung über ſeine Reiſe⸗Eindrücke abgegeben. ie Ausführungen des Lord Northcliffe ſind von umſo größerer Bedeutung, da ſie— wie die„Times“ betonen— im Einverſtändnis mit dem Vizekönig von Indien, Lord Reading, erfolgten. Die Erklärung lautet: „Indien iſt unruhig und mißtrauiſch; ich bin ber Anſicht, daß uns ſowohl die Mohammedaner, als auch die Hindus Schwierigkeiten bereiten werden. In materieller Hinſicht haben ſich Bombay und Kalkutta günſtig entwickelt. Vombay zählt jetzt beinahe eineinhalb Millionen Einwohner. Es wird teilweiſe umgebaut und in einigen Jahren eine der ſchönſten Städte des britiſchen Reiches ſein. Auf dem Gebiete des öffentlichen Unterrichtes und des Miſſionsweſens werden gute Fortſchritte gemacht, aber leider ſind die Blätter nur mit Berichte über große und kleine Miſſetaten angefüllt. Die zunehmenden Gewalttaten der Mohammedaner bilden ein ſehr ernſtes Symptom. Die Angriffe auf die Weißen zeigen ſehr viel Aehnlichkeit mit den Vorfällen während des Auf⸗ ſtandes von 1857. Einer der ſcheußlichſten Fälle iſt die Er⸗ mordung des jungen amerikaniſchen Ingenieurs Doberty, der von fünfzig Mohammedanern überfallen und zu Tode ge⸗ martert wurde. Der Mob zertrat den Sterbenden. Ich glaube, daß die fremdenfeindliche Propaganda Ghandis an derartigen Gewalttaten, die ſich, wie man ſieht, auch gegen Amerikaner richten, ſchuld iſt. Die Reden Ghandis werden von deſſen Anhängern gänzlich falſch ausgelegt. Die Zuhörer laſſen ſich zu Mord und Totſchlag aufreizen, während in den meiſten Blättern auf die gewaltſame Austreibung der Frem⸗ den, der Weißen, hingearbeitet wird. Ghandis Preſſe be⸗ hauptet, daß die Entwicklung des Landes ausſchließlich auf die Geſchicklichkeit und Energie der Eingeborenen zurückzuführen ſei; die Blätter Ghandis gehen noch weiter: ſie erklären, daß das britiſche Reich durch die Tapferkeit der indiſchen Truppen gerettet worden, und fordern den Vizekönig auf, doch einmal den„verdammten Ghandi“ zu verhaften. Auf dieſe Weiſe will Ghandi erreichen, daß der offene Aufruhr gegen England Er will ſein Leben für dieſen Aufruhr einſetzen. Sein Ziel iſt die„Indianiſierung“ des Landes. Die Ein⸗ wohner ſollen zu ihrer früheren einfachen Lebensweiſe zurück⸗ kehren, alle modernen Errungenſchaften vernichten. Ghandi ſelbſt bedient ſich aber des Automobils, des Telegraphs, des Telephons. ie vor den großen Aufſtänden von 1857 und 1897 zeigt die britiſche Regierung große Langmut. Hoch⸗ ſtehende Mohammedaner und Hindus, die ſich weigern, Ghan⸗ dis weißen Kopfſchmuck zu tragen, und die ſich durch Drohun⸗ gen nicht einſchüchtern laſſen, fragen mich, wie lange die Re⸗ gierung noch zögern werde, die Mordarbeit der Ghandiſten zu unterdrücken, die Ordnung im Lande herzuſtellen. Eine bedeutſame Tatſache iſt, daß zum erſten Mal in der Geſchichte der indiſchen Aufſtände Hindus mit Mohammedanern gemeinſame Sache machen. Dieſes Bündnis verſpricht nichts Gutes. Die Mohammedaner zeigten ſich bei früheren Aufſtänden der Hindus als das uns freund⸗ lich geſinnte Element. Ich habe mit vielen hunderten Moham⸗ medanern über dieſe Aenderung der Geſinnung gegenüber England geſprochen und zu meiner peinlichſten Ueberraſchung feſtgeſtellt, daß die Abneigung der Mohammedaner gegen England bis auf einige Ausnahmen(die in den Handelszentren zu finden ſind) allgemein iſt. Was die holländiſchen Kolonien betrifft, ſo möchte ich mich nur dahin äußern, daß dort eine mohammedaniſche Bewegung in Entwicklung begriffen iſt, die ich für ſehr ernſt halte. In Britiſch⸗Indien halte ich für die gefährlichſten Revolutionsherde: Zeylon, Haiderabad, Bom⸗ bay. Regierungstreue Mohammedaner erklären zwar, daß wir Ghandi feſtnehmen müſſen, um den offenen Ausbruch der Re⸗ volution in ganz Indien zu verhindern, aber ich bezweifle, daß wir ſo zu einem erträglichen Zuſtande gelangen würden. Das Problem des Islam muß in ſeinem ganzen Umfange gelöſt werden— in Indien, in Kleinaſien und in Aegypten—, um die Ruhe wiederherzuſtellen. Die Mo⸗ hammedaner ſind über England entrüſtet, weil wir in Meſo⸗ potamien die Glaubensgenoſſen gegeneinander kämpfen ließen. Sie verlangen, daß das Khalifat wiederhergeſtellt, Mekka, Me⸗ dina, Bagdad allen Angehörigen des Islams wieder zugäng⸗ lich gemacht werde. Sie verlangen die Rückgabe der heiligen Stadt Adrianopel; ſolange der Friede von Sevres beſteht, wer⸗ den alle Mohammedaner auf Vergeltung ſinnen und wehe dann unſeren Landsleuten in Aſien! Ganz Kleinaſien bezeichnen die Mohammedaner als ihr Vaterland. Deshalb fordern ſe es von uns zurück. Arabien würden ſie eher ver⸗ ſchmerzen; mit der Aufteilung Kleinaſiens geben ſie ſich nicht zufrieden. Smyrna beanſpruchen ſie ohne Konzeſſionen an die Griechen. Den Vorſchlag Englands, dem Sultan beſondere Rechte in Bagdad einzuräumen, nehmen ſie nicht an, weil ſie dem Khalifen eine wirkliche Herrſchaft, aber keine Schein⸗ Souveränität gewinnen wollen. Armenien wird von den in⸗ diſchen Mohammedanern als„untrennbarer mohommedani⸗ ſcher Beſitz“ gefordert. Man hat von engliſcher Seite zwei Vorſchläge gemacht: die Erhebung Armeniens zu einem unab⸗ hängigen Staat unter einem britiſchen Reſidenten, oder die Verpflanzung der armeniſchen Bevölekrung nach einem andern Gebiete, z. B. nach Alexandrette. Weder auf den erſten, noch auf den zweiten Vorſchlag wollen die Mohammedaner ein⸗ ehen. Jedenfalls— ſo ſagte Northeliffe am Schluſſe ſeiner usführungen— iſt die Stimmung unter den Mohammeda⸗ nern ſehr erregt. Die meiſten engliſchen Zeitungen geben kein wahres Bild der kritiſchen Lage. Eine ſehr ſchnelle Löſung des mohammedaniſchen Problems iſt aber zur Sicherung Britiſch⸗ aalnt netwendig 1 2. Selte. Nr. 30. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe). Montag, den 30. Jannar 1922. Der Korreſpondent der„Times“ in Bombay ergänzt Nortbeliſſes Erklärungen durch einen ſehr efm ſchen Lagebericht, der den Eindruck erweckt, als wäre der Ausbruch der Nevolution nur mehr eine Frage weniger Wochen. Er betont, daß die Aufrührer etwa zehn Prozent der Bevölkerung ausmachen. Bei den letzten Unruhen in Bombay konnte man dieſe Ziffern ſeſtſtellen. Trotzdem iſt zu befürchten, daß die Anzahl der heimlichen Verſchwörer, die erſt den großen Schlag führen ſollen, ſehr bedeutend iſt. Gandhi zeigt ſich un⸗ verſöhnlich. In den geheimen Konferenzen ſpornt er zum letz⸗ ten Kumpf an, deſſen Zeitpunkt er für gekommen hält. Die Verhandlungen Gandhis mit den Mohammedanern ſind ſehr weit gedtehen, er verſpricht ihnen den Kampf der Hindus für das Khalifat von Konſtantinopel. Sehr bedenklich erſcheint dem Korreſpondenten die Drohung der Regierungsbehörden, daß für ſeden ermordeten Europäer hundert Hindus getötet werden ſollen. England ind Agypten. Debingungen für Anerkennung der Souveränität. WB. London, 30. Jan. Das Foreign 7 5* hat geſtern eine Erklärung über die britiſche Politilgegenüber Aegypten ve ffentlicht, in der es heißt, die britiſche Re⸗ glerung habe ſich bereit erklärt, das Parlament aufzufordern, das Protektorat über Aegypten zu beenden, Aegypten als ſouveränen Staat anzuerkennen und der Bildung eines ägyptiſchen Parlaments ſowie der Wieder⸗ errichtung eines anpechen Miniſteriums— auswärtige An⸗ en zuzuſtimmen, ſobald folgende Bedingun⸗ gen erfüllt ſeien: Die britiſche Regierung muß volle und wirkſame Sicher⸗ heiten erhalten, daß die Rechtsverbindungswege geſichert ſind und daß Aegypten gegen jede mittelbare oder unmittelbare Einmiſchung oder einen Angriff von außerhalb geſchützt wird. Sobald ein Uebereinkommen, das dieſe Bedingungen erfüllt, zwiſchen einer ögyptiſchen Regierung und der briliſchen Re⸗ lerung entworfen ſel, wird die letztere nicht zögern, das Par⸗ lament zu erſuchen, ein ſolches Uebereinkommen zu geneh⸗ migen. Der Oberkommiſſar in Aegypten, General Allenby, iſt nach London berufen worden, um die britiſche Regierung ber die Lage zu unterrichten. die religisſe Kindererziehung. Das ſeinerzeit heißß umſtrittene, am 15. Juli 1921 angenommene Reichsgeſeß über die religlöſe Kindererziehung iſt am 1. Januar 1922 in Kraft getreten. Es bringt in das Famllienleben bei Miſch⸗ ehen oder wo ein Elternteil ſeine Kinder in einem andern Religions⸗ hekenntnis erzogen haben will, als ſeither vereinbart war, unter zunſtänden ſchwere Entſcheidungen und Aenderungen. Auch bei Be⸗ freiung von der Teilnahme am Religionsunterricht finden erſchwe⸗ rende Beſtimmungen Anwendung. Bei der Wichtigkeit dieſes Geſetzes auf unſer geſamtes Volks⸗ und Kulturleben iſt es erforderlich, daß die Hauptpunkte allgemein bekannt und heachtet werden. inſchnelbend ſind zwei Sätze des Geſetzest§ 1 lautet:„Ueber Nie religlöſe Erzlehung eines Kindes beſtimmt die freie Eini⸗ gung der Elter Poweet ihnen das Recht und die Pflicht zuſteht, für die Perſon des Kindes zu ſorgen. Die Einigung iſtſeder⸗ widerruflich und wird durch den Tod eines n 4 ſagt kurz und bündig:„Verträge über die reli⸗ gisfe Erzlehung eines Kindes find ohne bürger⸗ liche Wiekung.“ Hieſe beien Söhe bedeuten, in die Wirklichkelt Ugede vor der Ehe eingegangene Vereinbarungen über die religlöſe erzlehung vollſtändig wertlos ſind oder beim Tod eines Chegatten gufgehoben werden. Der überlebende Teil kann alſo die ſeitherige betenntnismäßige Erziehung ändern, wenn auch vorher andere Ab⸗ machungen, und wären ſie vor dem Notar verbrleft, getroſſen 100 155 Hlerin liegt die wundeſte Stelle des Geſetzes, indem elbſt geſetzlich der Glaube an die Unantaſtbarkeit abgeſchloſſener ertrüge untergraben wird. Das frühere am deutſchen Volk ge⸗ rühmte„Eln Mann, ein Wort“ iſt erſchüttert, ſelbſt wenn das Wort Heiftlich derpfündel wäre. Es hängt in dieſer Frage künftig bel einungsverſchiedenhelten der Ehegatten oder Verwandten alles nur noch von der Zuverläſſigkeit der Verſprechenden ab. Wilkkürlichen Aenderungen des Bekenntniſſes oder Abmeldungen vom Religionsunterricht durch den Vater z. B. iſt durch das Ge etz ein Riegel vorgeſchoben, indem es beſtimmt, daß zu Lebzeiten der Ehegatten beide einverſtanden ſein müſſen. Ferner haben die Halbſeele. Roman voͤn Arthur Brauſewekter. 2⁰0 Machdruck verboten.) (Jortſetzung.) Das Dienſtmädchen bringt ihm die Brieſſachen. Haſtig greift er nach ihnen, um ſeine Gedanken abzulenken. Eine graues Couvert mit dem Poftſtempel der Stadt fällt ihm zuerſt ine Auge. Er öffnet es. Dann ſinkt er ſtarr in ſeinen Stuhl zurück. Er muß ſich elrrt haben! Er greift noch einmal nach dem Papler mit llegender Hand, er lieſt... halblaut, mit zitternden Lip⸗ pen.. Silbe für Silbe. Wort für Wort: „Du willſt Lorbeeren pflücken von dem Ruin Deiner FJeinde, die Dein Neid ins Elend geſtürzt. Aber Deine Verräterhand wirb beben. Fluch über Dich und Dein Tun! Wenn Du ſelber ſchuldig geworden biſt an dem Tode eines Menſchen, der ſich vertrauensvoll heute Deiner Hand ausliefert, dann wlrſt Du aufhören, herabzublicken auf das Berſehen anderer Leute, dann wirſt Du nicht mehr lächeln über das Unglück Deiner gedemütigten Feinde.“ * Die erſt ſo ſehnfüchtig herbeigeſehnte Stunde hat ge⸗ ſchlagen. Die Operatlon ſol beginnen. Bis zur letzten Sekunde hat Mecten geſchwankt, ob er ſich nicht mit Krankdeit entſchuldigen, nicht Glasgow wenig⸗ ſtens um ſeine Hilfe büten ſoll. Aber ſeine ärzktliche Ehre ſteht auf dem Spiele, und ſetzt iſt es zu ſnät Er himmt alle ſeine Willenskraft zuſammen und geht in ſeine Klinit, wo alles auf ſein Erſcheinen wartel.—— Ein Engel muß ſeine Hand geführt haben. Als er in das Operationszimmer kam, ſchwamm es ihm noch vor den Augen. Auch als er beteits an den Kranken herangelketen, fühlt er ſeinen ganzen Körper zittern. Sowſe aber die Nar⸗ koſe beendet war, ſowie es für ihn zu handeln galt, war eine Ruhe über ihn gekommen er wußte nicht, woher er ſie in dieſem Augenblicke ſchöpfte. Aber alles, was ihn bis ſetzt gnequält und geängſtigt, war vergeſſen. Nichts lebte in ihm als die Aufgabe, dieer hier zu löſen hatte! Und als er den Operationstiſch verließ, da wußte er, daß ihm ſein Werk gelunggen wat. 85 Und es war gelungen! Der Kranke genas unter ſeiner ſorgſamen Pflege. Er und ſein großer Anhang konnten ſich nicht genug tun, dem 2 jungen Arzte ihre Dankbarkeit zu bezeugen, inder ⸗ die Kinder ein wichtiges Wort ſchon vom 10. Lebensjahre an mit⸗ zuſprechen; vom 12. Jahr an können ſie egen ihren Willen nicht mehr einer anderen Religionsgemeinſchaft zugeführt werden, und vom 14. Jahre an haben ſe überhaupt ſdlbſt zu be⸗ ſtimmen, wie ſie es mit ihrer religibſen Weltanſchauung halten wollen. In Streltfällen hat das Vormundſchaſtsgericht die Entſchel⸗ dung zu fällen, wobel die eniſprechenden Paragraphen des bürger⸗ lichen Geſetzbuches Ampendung finden, und vor der Genehmigung ſind die Eltern, ſowie erforderlichenfalls Verwandte, Verſchwägerte und die Lehrer des Kindes zu hören. Dieſes Geſetz wird oft Anlaß zu Streit in Familien werden, indem es religiöſe Gegenſätze verſchärfen wird. Andererſeits wird dies der Gleichgüftigkeit vieler einen Stioß geben und zu eingehen⸗ deren Nachdenken und dadurch zur Vertiefung des religibſen Lebens beitragen Nur erſcheint es bedenklich, daß dieſe Gewiſſensfragen in viel zu frühem Alter ſchon den Kindern geſtellt werden. Aber auch bas kann ſchließlich zum Guten ausſchlagen. Wir wollen nur hoffen, daß die Einigkeit unſeres Volkes durch die Beſtimmungen dieſes Geſetzes nicht gefährdet wird. Deutſches Reich. Verhaftung des Abenteurers Trebitſch ⸗Uneoln. Berlin, 30. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der vielgeſuchte Trebitſch⸗Lincoln, der zuletzt im Kapp⸗ Putſch eine gewiſſe Rolle ſpielte, als Vertrauter der ahnungs⸗ loſen Kapp und Genoſſen, iſt in Newyork verhaftet wor⸗ den. Trebitſch⸗Lincoln, der ſich ſetzt Chef der Spione des deutſchen Kaiſers nennt, iſt ein Abenteur A 0 Sti⸗ les, deſſen Wege von ſeiner Heimatſtadt Budapeſt durch dle ganze Welt geführt haben, erklärt deutſcher Splon zu ſein, während er gleichzeilig Mitgllied bes engliſchen Parla⸗ ments iſt. J. Berlin, 30. Jan.(Von unf. Berliner Bifro.) Miniſter Schiffer, der am Sonntag aus Oberſchfeſten hier eingetroffen iſt, wird ſich, wie wir erfahren, in 8 Tagen nach Genf begeben. Um die große Koalition Berlin, 30. Januar. (Von unſerem Berliner Büro.) Aus den 551 75 der demokratiſchen Reichstagsfraktion wird uns mitgeteilt, daß ein Fraktionsbeſchluß, der Koalition nunmehr ſofort beizutreten, überhaupt nichtge⸗ faßt worden iſt. Auch mit der Frage der rnennung des Herrn Dr. Rathenau zum Miniſter des Auswärtigen hat 92 uns verſichert, die Fraktion bislang noch nicht efaßt. Die Eiſenbahnerbewegung. Oppoſition in der Reichsgewerl ſchaſt. „ONB. Derlin, 30. Jan. Wie zu erwarten war, hat der Veſchluß des erweiterten Vorſtandes der Reichsgewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahnbeamten, der Reglerung den Streik anzu⸗ drohen, falls ein befriſtetes Ultimatum abgelehnt werden ſollte, zu einer ſtarken Oppoſition innethalb der Reichsgewerkſchaft 75 Am geſtrigen Sonntag — 0 die Fachgruppe VI der Reichsgewerkſchaft, in der mitt⸗ ere und untere Beamte wie z. B. Oberbahnhofsvorſteher, Be⸗ triebsingenieure, Oberſekretäre uſw. organiſiert ſind, auf einem außerordentlichen Fachtage e der Streik⸗ parole der Reichsgewerkſchaft keine Geſolgſchaft leiſten. Der Beſchluß wurde nach einer gründlichen Ausſprache einſtimmig gefaßt, da man zu der Ueberzeugung gekommen war, daß der erwefterte Vorſtand ſtatutenwidrig gehandelt habe, als er durch ſeinen Beſchluß die Urabſtimmung unter den Mitgliedern verhinderte. Ferner wurde allgemein der Aaſet Ausbruck gegeben, daß der erweiterte Vorſtand bei der Aufſtellung ſeiner Forderung, die für das Reich eine Mehr⸗ belaſtung von 50 bis 60 Milliarden ergeben würde, auf die wirtſchaftliche und politiſche Lage Deutſchlonds nicht die erfor⸗ derliche Rückſicht genommen habe. Auch in anderen Fach⸗ gruppen beſchäftige man ſich im Augenblick mit dem Be⸗ ſchluß des erweiterten Vorſtandes vom 24. Januar ſehr leb⸗ haft. Im Augenblick ſtehen ſich in der zwel große Gruppen gegenüber, von denen die rabikale aller⸗ dings der mehr auf Verſtändigung hinarbeitenden Richtung ſummarſſch Überlegen iſt. Die Situation hat ſich ſeit geſtern heben, Aus unzweifelhaft weiter verſchärft. Wenn auch zu erwarten iſt. daß die einſichtigen Mitglieder des Hauptvorſtandes ſich am morgigen Dienstag nach Kräften gegen den Streik wehren werden, muß doch befürchtet werden, daß eine Mehrhe den Ausſtaund beſchließen wird. Eiſenbahner und Beſolöungsfragen. 1J Berlin, 30. Jan.(Von unſ. Berliner Büro.) In Probinz iſt vielfach das Gerlicht derbreltet, daß in Berlin Eiſenbahner⸗Generalſtreik ſchon ausgebrochen ſei. amtlicher Stelle iſt hiervon nichts bekannt. 5 Die Reichsregierung hat es zwar abgelehnt, in Verhandlunge mit der Reichsgemerkſchaft der Deutſchen Eiſenbahnbeamten⸗ u Anwärter einzutreten aber in den Miniſterien ſind in den lebh, Tagen— Beratungen über die Beſoldungsfrage in gehalten worden. Der Reichsfinanzminiſter Dr Hermes 1 1 den nächſten Tagen mit den Spitzenverbänden in elne Erörie zur Aenderung und VPerbeſſerung des ganzen Beſoldungsweſens eln, kreten. Insbeſondere handelt es ſich darum, Maßnahmen zu gunſten der unteren und mittleren Beamten 8 treffen. Bayern und die Pfalz. Gegen die Auslieferung der Kriegsbeſchuldigten. München, 30. Jan.(Eig. Drahtber.) Gegen di? Auslieferung der deutſchen Kriegsbeſchuldigten erläß der bayeriſche Ordnungsblock einen Aufruf zu eine Verſammlung von Vertretern vaterländiſcher Verbünde, Ber“ eine und Parteien, die heute abend in München ſtattfindet, Wie im vergangenen Jahre, ſo ſoll auch diesmal das gond Volk 15 17 gegen die uns anged rohte neuerliche Schmach n oll nicht der letzte Reſt von Achtung und Würde 905 e gegenüber im Auslande verſchwinden. In dieſ Aufruf zur Verſammlung heißt es u..:— „Der Feindbund wagt es neuerdings, mit dem ſchmachvolle Verkangen deutſcher Kriegsteilnehmer berg utreten. In Wien ſoll dem—4— erreichiſchen Bundesrat 101 aldere zu dem den deutſchen Wiedervereimgungsgedanken ehnte vernichtenden Vertrag von Lana abgehandelt 10 Die Aufſtellung unſerer Vertreter für die Konferenz von Feclg⸗ ſejtens der Reſchsreglerung ſteht unmittelbar devor. Drei Er 1 niſfe von weſteſttragender politiſcher Bedeutung für uns 5 Zu dieſen Stelung zu nehmen iſt Recht und unbedingte Pfün, eines jeden. Volksgenoſſen. Die üblichen Proteſte und g 2 oßer Volksverſammlungen haben bisher auf die maßgebe 5 reſſe nur wenig Eindruck gemacht. Dder Bayelſche 9 506 nungsblock will daher im Einverſtändnis mit einer Reihe vakerländiſchen Verbünden und Parteien eine neue Form der kundung nationalen Willens verſuchen, die darln ſoll, die leitenden Perſönlichkelten möglichſt aner partelpolliiſchen vaterlündiſchen 1— der Landeshauptſtadt zuſammengelg, emeinſam eine die brennenden Tagesfragen betreffende anen fchlleßung faſſen, um dieſe dann unterzeſchnet mit dem N der beteiligten Verbandsleiter den maßigebenden 1 Wa 0 — — eeN * N 1 25 * zuzuleiten. Die damit dokumentierte Einigkeit und Geſchl 12 in Bayerns Hauptſtadt wird anderwärts doch zu denken geben. haftbefehl wegen verdachts des Landesverrates · München, 30. Jan.(Cig Drahtber) Gegen den 2 geblichen Schriftſteller Hubert v. Leoprechting, Her geber der„Neuen deutſchen Korreſpondenz“, iſt, wie hört, von der Staatsanwaltſchaft des Landgerichts 4. chen 1 Haftbelehl wegen Berdachts des Landei verrats erlaſſen worden. Leoprechting iſt ſeit etwa Tagen von München verſchwunden und ſoll in da⸗ Gebiet geflüchtet ſein. Der Tag ſeiner Flucht fällt mit ſſe Zeitpunkt zufſammen, an welchem ſein Name als Ver 15 der auffehenerregenden„Denkſchrit“ über monat 19% Umtrlebe in Bayern, in der Preſſe genannt worden war.% im derDenkſchrift“ aufgeſtellten Behauptungen haben als falſch erwieſen. 2 8 * Eine neue internationale Abrüſtungskonferenz. OND. Paris, 30. Jan. Nach einer Meldung der 41 775 Tribune“ wird behauptet, daß eine neue 90 rüſtungskonferenz unter Beteiligung Englande, pans, Frankreichs, Italiens und der Vereinigten Staaten cht genommen ſei. Mertens Ruf als Chirurg war gegründet. Aber er ſelber genoß von dieſem Erfolge nicht viel. Seine Kräfte waren ſeit dieſer Stunde gebrochen. Er hatte ſie bis zum äußerſten an⸗ geſpannt, als er lene Operation ausführte. Gleich darauf aber war er ohnmächtig auf Zimmer zuſammenge⸗ ſunken. Und die Erſchütterung ſeiner Nerven hielt an. Jedes⸗ mal, wenn ihm die Poſt gebracht wurde, flog ſeine Hand. Er ſuchte nach einem ähnlichen Briefe, wie er ihn an ſenem Morgen ſo aus den Fugen gebracht hatte. Er zitterte vor ihm. Jedes Couvert, das den Poſtſtempel der Stadt trug, insbeſondere die grauen, öffnete er mit geheimem Entſetzen und atmete erſt befreit auf, wenn ſein Verdacht nicht be⸗ ſtätigt war. Er fürchtete ſich unnstig. Jeder derartige Brief blieb ſeit dieſer Stunde aus.— Aber nun fing er an, ſich Tag und Nacht den Kopf zu zermartern über den Urheber bieſer Schlechtigkeit. Freilich der Verdacht lag nahe, Die Worte hatten genau den Gedankengang wie dle letzte Unterredung, die er mit ſeinem früheren Chef gehabt. Auch der Fluch, den ſener ihm angewünſcht, er war in dieſem Briefe wiederholt. Nur eins wurde ihm ſchwer zu glauben: daß bleſer Mann, der bei aller moraliſchen Stkrupelloſigteit ſich doch ſtets offen jenſeits des Guten und des Böſen bekannt, der auch ihm ſeinen Haß unverhohlen in das Antlitz geſchleudert hatte, baß er ſetzt einer ſo verſteckten, hinterliſtigen Handlungs⸗ welſe fählg ſein ſoute. Dieſes heimliche Vorgehen ſtimmte mit dem Charakter Weſtphals, wie er ſich ihm bis fetzt offen⸗ bart hatte, kaum überein. Aber nicht die Worte nur, die Vegegnung am Vorabend ſenet Operation, der haßerfüllte Blick, der ihn traf. alles das ſprach wiederum zu üherzeugend gegen ihn. Und dann die Hauptſache! Daß der Patient, um den es ſich hier han⸗ delte, gerade aus ſeiner Praxis zu ihm herübergekommen r. Er wußte zu genau, mit welcher Eiferſucht der Pro⸗ ſehſor Über ſedem ſeiner Patienten wachte, beſonders wenn er aus den angeſehenen Kreſſen ſtammte. Und wenn er ſchlleßlich auch nicht ſelber den Brief ge⸗ ſchrleben hatte, er hatte immer noch ſeinen bedeutenden An⸗ hang in der Stabt, ex hatte.. ſeine Frau! Za, gerade dieſe Frau, die ihren Mann ſo blind vergötterte, die ſedesmal, wenn er mit ihr zuſammengekommen war, einen ſo unan⸗ genehmen Eindruck auf ihn gemacht, ihr traute er dieſe Schändlichkeit am eheſten zu. Welch eln furchbarer Haß mußte daau gehören, in dieſer Weſſe ihm zu ſchreiben. Schließlich war es nicht mehr ber Brief als ſolcher, nicht die Schlechtigkelt ſeines Inhalts, die ihn ſo tlef erregte aber das Bewußtſeln, daß es in dieſer Stadt einen Menſchen gab, der ihn ſo tödlich haßte, das nagte an ſeiner Seele.— Auch ſeiner amtlichen Tätigkeit teiſte ſich die Grreu ſeiner Nerven mit. Unter den vielen Fällen, die er en behandeln hatte, waren manche, die nicht zu einem glü Ausgange führten. Das war naturgemäß. Er aber konnte ſich dann tagelang mit dem gebanſe martern, ob er in dieſem oder ſenem Falle vielleicht agen andere, geeignetere Behandlungsweiſe hätte einſchl 25 können. Beſonders heftig traten dieſe Selbſtauälereien obe⸗ wenn eine von ihm vorgenommene Operation zum ſehr führte. Es waren oft Eingriffe, die von vornherein wenig Ausſicht boten. dlellech Er aber fragte ſich dann tauſendmal, od er viel 9i⸗ anders, ob er am Ende gar nicht hätte eingreifen ſollen. edem Trauer der Hinterbliebenen, ihre in ſolchen Fällen! ein Chirurgen bekannten, immer wiederholten Fragen, Bor⸗ Weſtphal kurz abſchnitt, ihm dünkten ſie Anklagen und würfe, unter denen er innerlich zuſammenbrach. pie⸗ Alles dies war kein geſunder Zuſtand. Er mußte an Worte denken, die der Profeſſor damals bei der erſtgz, e⸗ geanung zu ihm geſprochen:„Das Gewiſſen, wenn Udgz überhaupt brauchen, kann ſprechen, wenn man es fraat,„⸗ . vor der Entſcheidung, vor der Tat. Aber nie 17 zu i ihm aber ſprach es ſedesmal nachher und ließ keiner Freude an ſeiner Arbeit kommen.— Auch ſonſt fühlte er ſich einſam. Nüt⸗ Dem freundlichen Sanftätsrat war es trotz aller die er ſich gab, nicht gelungen, das Unbehagen zu llegen drücken, das die wachſenden Erfolge des füngeren 5 ge⸗ ihm verurſachten. Merten war zu ſchnell in die Höhe ſr kommen. Er wurde ein immer gefährlicherer Rivale · mußte hochmütig werden! u bpflten Freilich, als von dieſem Hochmut ſo gar nichts zuele 0 war, als Glasgow im Gegenteil merkte, daß ſein immer einjübiger und gedrückter wurde, da ſchien etwas al⸗ Mitleid bei dem älteren Freunde zu erwachen— 91 ſchn wieder das väterliche Wohlwollen, das Merlen ſo of gefangen genommen hatte. Er he⸗ Auch letzt blieb es nicht ohne Wirkung auf ihn. 0 dem gann, was or dieſe ZJeit hinburch unterlaſſen hatte. ſi in ln —142 Sanitätsrat don neuem mit ſeinen Sorgen und Skrupe offenbaren, ſemal⸗ Nur über eins hatte er ſich feſt vorgenommen amel im Hauſe Hlasgows zu ſprechen, über ſenen a der Briefſ. Aber auch dleſe Schranke flel eines Tages 9 relben, Freundlichteit Glasgows. Merten gab ihm das Scht noch So empört, ſo außer ſich hatte er den Santtüten ⸗ nie geſehen! Er bebte am ganzen Körper vor Wut und“ eung, Gortlezung teigt) SSSS= SSSgara f r. ſtie ahr Nrr Jil 1 eere ——— r — eN 5 „ —— eine eeeeeeeee n * * e Monkag, den 30. Januar 1922 — Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 50. Butter-Erſatz. Die Nachwirkung des Krieges auf unſere Volksernäh⸗ rung iſt noch außerordentlich ſtark. Sie äußert ſich u. a. auch darin, daß die friſche und aromatiſche Naturbutter auf dem Tiſch ihren Platz Erſatzſtoffen geräumt hat. Die ſoge⸗ nannte Kunſtbutter, die Margarine, iſt gegen früher immer wehr in Aufſchwung gekommen und ſie vertritt ſchon in vielen Famiien entweder rein oder mit Butter vermiſcht, die Stelle es Naturproduktes, das aus den fetten Beſtandteilen der Milch hergeſtellt iſt. Während man früher die Margarine gewiſſermaßen als eine Entartung betrachtete und dafür ſorgte, daß ſie in den Verkaufsräumen von der Butter reng geſchieden wurde, wird ſie heute von allen denen will⸗ tommen geheißen, denen das Naturprodukt zum täglichen der Hauptſache, wenn auch nicht ausſchließlich, beſteht ſie aus Teil Gebrauch zu teuer wird. Wie Dr. Conrad im„Daheim“ hervorhebt, iſt es an ſich ſchon ganz falſch, Butter und Margarine in der Weiſe von⸗ eimander ſcharf zu trennen, daß man dort von einem Natur⸗ Bit hier von einem Kunſtprodukt ſpricht. Denn auch die utter iſt kein unmittelbares Naturprodukt wie etwa Milch Eier, ſondern wird erſt aus den Milchfetten hergeſtellt. ſonf der andern Seite iſt die Margarine kein Kunſtprodukt, ondern ſie ſetzt ſich ebenfalls aus Beſtandteilen zuſammen, e dem unmittelbaren Bereich der Natur entſtammen. In Dieſes Fett aber wird nicht aus der Milch gewonnen, rn aus tieriſchen Beſtandtellen und aus Pflanzen. Zum liefert das Rinderfett den Beſtandtell für die Marga⸗ 5 e. Daneben werden für die ſogenannte Kunſtbutter auch Bilanzenfette, wie Seſamöl, Palmöl, Kokossl, Erdnußöl, aumwollſamenßöl, in wechſelnden Mengen verwendet. Es Röt auch Margarine, die. nur aus Pflanzenfett hetgeſtellt iſt. der Miſchung fügt man dann noch geſäuerte Kuhmilch hinzu und erreicht es auf dieſe Weſſe, daß die Margarine einen terähnlichen Geſchmack gewinnt. Auch unſchädliche Far⸗ ſonde den werden zugeſeht, um das Aeußere der Butter möglichſt ie 5 Verfaue Herſtellung der Margarine iſt ein recht ſchwieriges lich delprodukt, das' mit ſeinen feinſten Eigenſchaften unerſetz⸗ e Be da 1 ete Pe der dleibe ber d ahf Si eide kanaleichen. Zuweilen fehlen auch Eigelb und Zucker nicht, r Margarine, wenn man ſie zu Bratzwecken verwendet, igenſchaft des Schäumens umd Bräunens verleihen. ahren, das genau ausgeprobt werden will. Die einzel⸗ Fette werden bei möglichſt niederer Temperatur ge⸗ ehn in einer Rührmaſchine und wird als Kirnen bezeichnet. wird die Maſſe abgekühlt, von überflüſſigem Waſſer ene. vermiſcht und dann mit Milch vermengt. Dies ge⸗ 0 eit und in beſonderen Maſchinen durchgeknetet, wobei r die obenerwähnten Zuſätze, die auf Farbe und Geſchmack ſe einwirken, beigefügt werden. Damit iſt die Margarine ttig und ſie kann in den Handel gebracht werden. Während Masaroßen Butterknappheit bat ſich mancher daran gewöhnt, di argarine als Brotaufſtrich zu genießen. Jedenfalls haben le meiſten feſtgeſtellt, daß die Margarine keinen unangeneh⸗ en Geſchmack hat. Als Rahrungsmittel iſt die Butter natür⸗ von Margarine nicht zu erreichen. Sie iſt und bleibt ein iſt. Aber bekömmlich iſt auch die Margarine, wenig⸗ s ſoweit wirklich gute Marken genommen werden. Die eutung der Margarine als Erſatznährſtoff liegt darin, b ſie unſerem Körper Fett zuführt. Das Fett iſt ein beſon⸗ ders guter Wärmebilder und hat neben dem hohen Sätti⸗ aha wert auch einen hervorragenden Nährwert. Die Kriegs⸗ 5 re haben ja bewieſen, wie raſch ein Körper durch Ent⸗ aüldung von Fettnahrung abmagert. Einen Nachteil hat lerdings die Margarine— und zwar einen negativer Art. ie hat einen Nährſtoff nicht, den die Butter und andere 5 e beſitzen, den ſogenannten Ergänzungsſtoff. lb treten auch bei Kindern, die längere Zeit Butter, „Sahne oder Vollmilch entbehren müſſen, Geſundheitsſtö⸗ heiiden auf. Infolgedeſſen kann die Margarine vom geſund⸗ zutlichen Standpunkt aus nicht als Erſatz der Butter gelten, 1 nicht bei Kindern und Kranken, die auf Kuhbutter derzichten können. wWirrtſchaftliche Kragen. Sküdtebundskagung. Steiu. viningen. 20. Jan, Der Ausſchuß des Badiſchen ledte bundes, Verband der mittleren Städte, hielt eine Sitzung ab. Die Schullaſtenfrage bildete den baß uwerhandlungegegenſtand: Eine Rundfrage hat ergeben, ſaſtewde Mehrbelaſtung der mittleren Städte durch die Schul⸗ eine dertellung nach Maßgabe des Steuerverteilungsgeſetzes 5 ganz außerordentliche iſt. Es muß verlangt werden, dieſe Laſt bei der in Ausſicht genommenen Abänderung des Schulgeſetzes erleichtert wird. Auch müſſen Mittel und Wege für die Deckung der den Gemeinden entſtehenden Mehr⸗ aufwendungen gefunden werden. Da die Abänderung des Schulgeſetzes wohl noch längere Zeit auf ſich warten laſſen wird, beſchließt der Ausſchuß, zunächſt durch vorläufige Re⸗ gelung den mittleren Städten Erleichterungen zu verſchaffen. Es werden ſowohl für die vorläufige Regelung als auch für die endgültige Regelung beſtimmte Anträge für die einzelnen e feſtgeſtellt, die dem Miniſterium unterbreitet wer⸗ en ſollen. Da die Leiſtungen der Fürſorgekaſſe nach Maßgabe des Fürſorgegeſetzes an die zur Ruhe geſetzten Beamten be⸗ kanntlich völlig unzulänglich ſind, muß eine Ergänzung der Renten eintreten, um die Betreffenden vor bitterer Not zu bewahren. Es wird in Erwägung gezogen, die Städte des Städtebundes zu einem Verſicherungsverband zuſammen⸗ zuſchlleßen, der nicht nur die geſetzlichen Laſten nach Maß⸗ gabe des Fürſorgegeſetzes, ſondern auch die notwendigen Zuſchußleiſtungen aufbringen ſoll. Zur Prüfung dieſer Frage wird ein Unterausſchuß eingeſetzt, der dem Ausſchuß be⸗ ſtimmte Porſchläge unterbreiten ſoll. Die Prüfungsord⸗ nung für die Gemeindebeamten ſchreibt vor, daß ein Zentralausſchuß aus Gemeindevertretern und Beamten gebildet wird. Der Städtebund hat zwei Mitglieder zu er⸗ nennen. Ernannt werden die Bürgermeiſter von Bretten und Ettlingen.— Die Verteflung der Reichs⸗ und Staats⸗ mittel für die Wohnungsbauten erfolgt zur Zeit ohne jede Mitwirkung der Gemeinden. Die Städte müſſen ver⸗ langen, daß den Gemeinden, die die Mittel aufbringen, auch ein Mitwirkungsrecht bei der Verteilung einge⸗ räumt wird. Mit Rückſicht auf die außerordentliche Porto⸗ erhöhung beſchließt der Vorſtand, der Bevölkerung zu em⸗ pfehlen, bei Eingaben an die Stadtverwaltung, auf die eine Antwort erwartet wird, das Rückporto beizulegen. Prokeſt gegen die neue Kaminfegerordnung. Tü. Offenburg, 26. Jan. Hier fand eine Verſammlung des LZandesverbandes badiſcher Kaminfeger⸗ gebilke n ſtatt, die einmütig gegen die vom badiſchen Ar⸗ beitsminiſterium in Kraft geſetzte neue badiſche Kaminfeger⸗ ordnung proteſtierte. Insbeſondere wandte ſich die Verſamm⸗ lung gegen die Herabſetzung der Kehrzeiten, die das Arbeits⸗ miniſterium ohne vorherige Rückſprache mit den Organſſatio⸗ nen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer feſtgeſetzt habe. rch dieſe Beſtimmung würde eine große Jahl Arbeitsloſer ge⸗ ſchaffen, die Feuerſicherheit außerordentlich gefährdet und die Kaminfeger könnten keinle Verantwortung mehr übernehmen. Um ihrem Proteſt wirkſam Ausdruck zu verleihen, traten die Kaminfegergehilfen lt.„Oißnog Tagebl.“ in einen 24ſtün⸗ digen Streik ein. as Arbeitsminiſterium ſagte eine Prüfung der Angelegenheit zu. Städtiſche Nachrichten. Wanderſonntag. Ein geſchätzter Mitarbeiter, der ſich am geſtrigen Sonntag aus Mannheims triefenden Mauern in den ſchneebedeckten Odenwald geflüchtet hat, übermittelt uns als Niederſchlag ſeiner Eindrücke folgendes Stimmungsbild: Ueber das erwachende Heidelberg wehen naſſe Nebeldünſte. Trüb und grau blickt das Tal zum Phjiloſophenweg herüber. Weiter oben beginnt allmählich der Schneeteppich. Eine dünne, verſchliſſene Decke iſts nur, durchlöchert von bloßliegenden Steinen, von braun⸗ gelbem Laub, dürren Farnen und welken Gräſern. Faſt will es ſcheinen, als werde dieſer Sonntagamorgen den Rodlern, Skiläufern und Wandersleuten nicht die gleſche Gunſt erweiſen wie ſeine leßten Vorgänger freundlichen Angedenkens. Und ſo viele ſind's, die vor der noch einmal billig ausfliegen wollen! Hinter dem Zollſtock wird die weiße Decke dichter, und oben auf der Hochſtraße ſteht der Winter noch in voller Herr⸗ ſchaft. Viel Neuſchnee hat er dort freilich die Woche über nicht aus⸗ geſtreut. Man ſieht's an den alten Fußſpuren, an den Schneeſchuh⸗ und Schlittenlinien, die ſich da und dorthin ziehen, an der Wild⸗ fährte, die den Weg kreuzt. Früher, als noch nicht überall die viel begangenen Straßen und Pfade durch den Odenwald führten, war's garnicht ſo gefahrlos, zur Winterszeit ſich da hinauf zu wagen, wo wir jetzt ſo bequem Er⸗ holung ſuchen können. Das erfuhr um 1542 Graf Froben Chriſtof von Zimmern, wie man in ſeiner berühmten Zimmeriſchen Chronik nachleſen kann, als er auf dem Ritt von Waldmſchelbach über die Hochſtraße im Angeſicht Heidelbergs und des Pfolzgrafenſchloſſes, die Kirche auf dem Heiligenberg und die Lichter bes Michaelkloſters vor Augen, dort oben am Zollſtock mit ſeinem Diener im tiefen Schnee die Nacht zubringen mußte, well es ihm nicht möglich war, im Dunkel die mächtigen Schneeverwehungen den Weg zur Stadt hinunter zu finden 8 Am Weißenſteln hängt eine dicke graue Wolke. Sie ſtimmt die Wintereinſamkeit melancholiſch. Die Schneemaſſen auf der Hoch⸗ ſtraße ſind von vielen Schritten feſtgetreten. Nicht bloß Wanders⸗ keute ziehen dort ihres Weges. Die Arbeiter, die in Wilhelmsfeld wohnen und in die Fabriken bei. Heidelberg gehen, müſſen werktäglich zweimal bei Wind und Wetter da oben herüber. Hinter dem Langen Kirſchbaum mindern ſich die Fußſtapfen der Nagel⸗ ſchuhe im Schnee, und je näher wir auf unmarkierten Pfaden zur Linde kommen, deſto unberührter wird der weiche, lockere Teppich. Nur noch Spuren von Rehwild und Haſen, die am Hange Aeſung ſuchten, führen über den Weg. Nebelſchwaden haben einen leichten, feinen Schimmer von Rauhreif über das Tannengehölz gehaucht. In das ſtille Waldtal an den eisbedeckten Forellenweihern des Haſſelbacher Hofes ſchallt von der Münchelſtraße das laute Lachen und Rufen der Rodeljugend herüber Pfeilgeſchwind ſauſen die kleinen Schlitten die abſchüſſige Straße hinab. Faſt bis an die Häuſer von Schönau führte dieſe bevorzugte Rodelbahn. In der Lochmühle und in den Schönauer Gaſtſtuben herrſcht um die Mittags⸗ ſtunde wimmelndes Leben wie in einem Schwarzwaldſportplatz. Auch ein paar Verwundete humpeln herum. Die Bergrücken des Steinach⸗ tales verſchwimmen in ſilbrigen Tönen, als wir das Kloſterſtädichen verlaſſen und zum Lärchengarten emporſteigen. Die von den Fichten abgeſchüttelte Schneelaſt raſchelt zu Boden. Es kniſtert, tropft und ſchmilzt im Winterwalde— Föhnatem weht über dürres Lauß. Aus den Wolkenſchleiern, die immer wieder die Sonne verhüllen, löſt ſich feiner Sprühregen. Raſch macht er den Schnee auf dem Woge weich klebrig. Nun wird Schneeſchuh und Rodel bald Ruhe bekom⸗ men für dieſes Jahr. Ein kurzes, ſpöttiſches Sonnenlächeln auf dem kauenden Heim⸗ Münchelſoch nach Zlegelhauſen hinabführt, ein Abſchiedsſauchzer der zu Tal Fahrenden. War das nicht doch wieder ein ſchöner Schnee⸗ Sonntag? W. Handwerkskammer Mannheim. In der Vorſtandsſitzung der Handwerkskammer Mannheim am 20. Januar wurde nach Erſtattung des Geſchäfts⸗ berichtes in den bei der Handwerkskammer errichteten Fachaus⸗ ſchuß für das Baugewerde die 5 Vertreter der Handwerks⸗ kammer beſtimmt und zwar: Maurermeiſter Bonn⸗Walſdürn, Bau⸗ meiſter Hettinger⸗Mannheim, Zimmermeiſter Kalmbacher⸗Mann⸗ heim, Maurermeiſter W Buumeiſter Sautter⸗Heidel⸗ berg. Die 10 weiteren Mitglieder dieſes Ausſchuſſes werden von den Organiſationen des Bauhandwerks nach einem von der Hand⸗ werkskammer genehmigten Plan Zum Vorſitzenden des Bauagausſchuſſes wurde Zimmermeiſter Kalmbacher⸗Mannheim er⸗ nannt. Eine eingehende Erörterung verurſachte die Stellung der Geſellen in der zukünftigen Berufsvertretung des Hand⸗ werks. Der Vorſtand war der Anſicht, daß auch den Geſellen(Ar⸗ beitnehmern des Handwerks) eine ausreichende Vertretung, wie ſis der bisherige Geſellenausſchuß nicht bietet, aaſdie 8 müſſe. Als eine ſolche Vertretung wurde eine ſelbſtändige Ge⸗ ſellenkammer bezeichnet, die zur Berotung gemeinſamer Angel heiten mit der Handwerkskammer als Vertretung des a bigen Handwerks zuſammenzutreten hätte. Eine endgültige kungnahme wird der nächſten Vollderſammlung vorbehalten. Die Notwendigkeit der Errichtung einer beſonderen Steuer⸗ beratungsſtelle wird immer dringlicher. Die Geſchäftsſtelle wird daher beauftragt, die Verhandlungen weiter zu führen. Als Bel⸗ ſißer für die zu bildenden Finanzgerichte werden den Mit⸗ gliedern der Kammer Buchdruckereibeſitzer bn Mannheim und Tapeziermeiſter Burkhardt⸗Heidelberg zur Wahl vorgeſchlagen. Nach eingehender Beratung wurde beſchloſſen, der beantragten Befreiun der Genoſſenſchaften von der Umſatzſteuer nicht zuzuſtimmen. Falls der Antrag auf Befreiung der Genoſſenſchaften eine eac findet, iſt für eine Behandlung aller Genoſſenſchaften Sorge zu tragen. le Aufhebung der Zwangsbewirtſchaftung der werblicher Räumelehnte der Voͤrſtand ab, er vertrat den Standpunkt, daß trotz allen Bedenken gegen die Zwangswirtſchaft, eine ſofariige der Jwangswirtſchaft für gewerbliche Räüume ka Folgen er die zahlreichen Handwerksbe⸗ triebe, die auf das Mirten von gewerblichen Räumen—— ſind, hervorruſen würbe. Weiter wurden noch verſchiedene Verwul⸗ tungsfragen, Lehrlings⸗ und Prüfungsſachen, Aufſtellung des Hand⸗ werkskataſters, Umlegung der Koſten, Abgrenzung von Innungs⸗ bezirken und dergleichen mehr beſprochen. Tul. Beförderung von Ferkeln auf der Eſſenbahn. Mach dem am 1. 5— 1922 in Kraft tretenden Perſonen⸗ und Gepäcktarif dürfen Ferkel nicht mehr als Traglaſten in die Perſonenwagen mitgenommen werden. Sie müſſen daher als Gepäck aufgegeben und im Packwagen befördert werden. Als Verpackung ſollen gicht, wie dies üblich iſt, Säcke, ſondern möglichſt Körbe oder Kiſten ver⸗ wendet werden. ch. Marktbericht. Zum heutigen Wochenmarkt war die ZJufuhr nicht größer als an den letzten Tagen. Nur—4 Säcke Kartoffeln waren beigebracht worden, die im Handumdrehen für.90 Mark das Pfund verkauft warkn. Da die Verkäufer zum erheblich großen Teil ausgeblieben waren, hatten auch viele Hausfrauen davon abgeſehen, auf den Markt zu wandern. An Gemüſe war außer Blumenkohl, der bis 20 Mark koſtete, einigen Köpfen Weißkraut und Erdkohl⸗ raben ſaſt nichts zu ſehen. Im Ueberfluß vorhanden ſind zur Zeit nur Zwiebeln zu.50—2 Mark und Meerrettich zu 11—12 Mark. An Aepfeln und Birnen läßt die 3 Ein unverdorbenes Weib iſt in den Händen eines klugen Mannes was der Ton in den Händen des Bildners iſt: der Meiſter wird tlin formen, der Stümper ein Zerrbild. 97717* Frankfurter Theater. Walter Haſenclever:„Gobſeck“(Uraufführung). den„Menſchen“, jenem Werk, in dem Walter Haſen⸗ Rach wihn ar würden haccte. konnte man begierig ſein, wohin der Weg führen iſe anuntwort gibt ſein neueſtes„Drama“, das bezeſchnender Arau fabr ſelben Abend an verſchiedenen Bühnen Deutſchlands ſeine audtung erlebte: Gobſegt. Wieder eine neue Stuße in del ahf dieſes Wandlungsfähigen, der mit dem„Sohn“ als lion ge erſten Eppreſſioniſten das Auflehnen der jungen Genera⸗ Nurf dalleert hatte, der dann in der„Antigone“ dem alten Vor⸗ Sophokles neue Färbung und moderne Tendenz lieh. zWobſenunfe ſelen ce die unheimliche Dämonie der Goldgier darzu⸗ deherrſcht rs Triebes der ſeinen Titelheſden allein und ausſchlieflich dieſen 2 und ihn zum Vampyr, zum Scheuſal werden läßt. Was zweſte, Lenſchen erfüllt, iſt Geld und Geld, weiter nichts: ein nur Garragon verwohrt er als köſtlichſten Beſitz ſeine Schätze, danke ſeiner Macht iſt ihm Lebensinhalt. Bieſer Menſch fder rnimmt er es in ſeinem ſtofflich an Balzac angelehnten, der 5 Krallen n gefährlichen Vernichter von Exiſtenzen, die in ſeine eines galendeden ſind Der Gräfin Reſtaud, die ihm im Verlauf das Hedn Abenteuers Geld ſchuldet, und ihrem Mann zerſtört e er dereintglüüc und nach der Gräfin und ſeiner eigenen Tochter, en 7 85 um Goldes willen verkauft hat, ſtürzt er zuletzt ſelbſt ch über zereitenden Schacht ſeiner Goldkammer hinab, damit er, die Grenzen ſeines Lebens hinaus Herr all der Schätze taſendem Ten 8 knapp geſaßten Bildern wird dieſe Handlung mit drama vempo abgewickelt“ was wie ein ſpannendes Senſations⸗ gach Getageant, endet als Marionettenſpiel. in dem alle Byteiſigten tete im den Abgrund purzeln. Die Pfpchologie iſt. wie Tpritreſſionismus, Nebenfache: nur Gobſeck alfein erhäſt aus Gieer völlig heraus individuelle Geſtaltung, im übrigen ſteht der ſtieaene 11 im Bonne des Theatereffekts, des prickelnden ſeg beder tef onerregender Situationen. Einen künſtleriſchen Auf⸗ 4 das Werk in keiner Weiſe. 7 otßzdem der Erfolg im Neuen Theater nicht einmütig ehnend wa üdern zußen, wenn ſogar ſtarker Beiſall ſich nach verſchiedenen Obren. ſo dankt der Autor woßl vor allem der ſtil⸗ Robin Ro f Rozert geleiteten Aufführung. Walter die Ausdrucksmittel des Kinos für das Theater zu ge⸗ Fried als Gobſeck zeigte ſich als Menſchendarſteller von hohem Rang: wie er dauernd im gepreßten Haubton ſprach, wie er für die Figur des Wucherers und Geizhalſes Dämonje und Größe hervor⸗ holte, das bezeugte eine Nachſchaffungskunſt, die mit Recht Aner⸗ kennung fand. Alice Rohde(Gräfin), Auguſt Weber(Graf) und die übrigen Spieler hielten ſich auf guter Höhe: die Bühnenbilder Loe Dahls waren von ſtarker einprägſamer Wirkung. Dr. Georg Schott. Kunſt und Wiſſen. 141. Orgeltonzert Arno Landmann. Orgel und Geige machen ſich ini Reich der Muſikinſtrumente den Vorrang ſtreitig. Man kann die eine wie die andere mit gewiſſem Recht als die Königin der Inſtrumente anſprechen, die Geige wegen des Zaubers ihres beſeelten Tones, die Orgel wegen des Reichtums ihrer Ausdrucksmittel Wenn aber beide einträchtig zuſammenwoerken, dann gibt es erſt den idealen Klang. Lene Heſſe, die mit vor⸗ bildlichem Fleiß an ſich ſelbſt arbeitende einheimiſche Geigerin, ſpendete zunächſt eine der ſchönſten Perlen der Violinliteratur, Beethovens F⸗dur⸗Romanze und in der Folge Bruchs reich figurierte, ſchwierige Romanze a⸗mall, und mit ihrem warmen, durchgeiſtigten und techniſch geläuterten Spiel einte ſich Landmanns Orgel⸗ begleitung zu wunderbarem Zuſammenklang. Auf dem mild ab⸗ gedämpften Hintergrund der Orgelklänge e ſich die ſatte Klang⸗ fülle der Violine in prachtvollem Kontraſte ab. Der Begleitung aber gewann Landmanns Regiſtrierkunft ganz neue und eigenart ge Schönheiten ab, ließ die Zwiſchenſpiele oft in machtvollen Steige⸗ rungen, oft in Farben von berückender Zartheit erſcheinen und trug und ſtützte dadurch die Wirkung des Violinparts mit vollendeter Meiſterſchaft. Nie hat die bezwingende Leidenſchaft der Beethoven⸗ romanze uns tiefer ergriffen, nie die farbenfreudige Romantik Bruchs unſer Ohr inniger entzückt als in dieſer von lezter Hingabe etragenen Ausdeutung Landmann ſpielte außerdem die ſchon rüher wiederholt von ihm gehörte von Schumann, von neuem erweiſend, daß ſie„zu den edelſten Blüten gehört, die der Geiſt Bachs dem Boden der Romantik entlockte“. Mit ndels⸗ ſohns im erſten Satz überraſchend tiefer Orgelſonate A⸗dur op. 65 mit dem Choralthema„Aus tiefer Not ſchrei ich zu dir“ hatte er den Abend eingeleitet. Einen Ausklang von eigenartigem Stim⸗ mungsreiz gab ihm die melodienreiche e⸗moll⸗Songte op. 27 des Leipziger Orgelmeiſters Carl Piutti(1846—1902), den entzückten Hörer auf ramantiſche Gefilde führend, deren üppige Blütenpracht uns Landmanns unvergleichtiche Kunſt muſikaliſcher Schilderung in den reinſten Farben erleben ließ +. OBaden⸗Badener Theater⸗ und Konzerthericht. Die Städt. Schauſpiele feiern die Feſte, wie ſie fallen: pünktlich am 50. Todes⸗ tag des größten öſterreichiſchen Dichters, Franz Grillparzer, ing ſein nachgelaſſenes hiſtoriſches Trauerſpiel„Die Jüdin von Toledo“(1850) erſtmals auf der Kurhausbühne in Szene. Die Aufführung unter Or. Grußendorf's Spielleitung hat dem Charakter der Dichtung vollauf Genüge getan. Edel in der Versſprache, ein⸗ heitlich in der Geſtaltung der dramatiſch bewegten Handlung, ſpan⸗ nend in der pfychologiſchen Entwicklung, hielt die Darſtellung, vor allem Emmy Reinhard's Rahel und Karl Schäfer's König Alfons, den Zuſchauer im Banne der Dichtung. Alles in allem: eine Ge⸗ denkfeier, des Dichters würdig.— Statt der für letzten Montag angeſetzten Verdl'ſchen Oper„Ein Maskenball“ mußte infolge Ex⸗ krankung zweier Sängerinnen in letzter Stunde Lortzing's komiſche Oper„Jar und Zimmermann“ eingeſchaltet werden. Neben den hier nufs vorteilhafteſte bekannten Mannheimer Gäſten Karl Mang, Hug Voiſin, Wilheim Fenten, Alfred lernten wir diesmal Adolf Permann(Frankfurt) als Zar, Hans Buſſard(Karls⸗ ruhe) als Jwanow und Alma Saccur(Frankfurt) als Marie dar⸗ — 59 und geſanglich von ihren beſten Seiten kennen. Auch das rcheſter unter Muſikdirektor Paul Hein's Fützrung und der ſtets geſattelte Mannheimer Chor ließen nichts zu wünſchen übrig.— Unter allen Konzerten der laufenden Winterſalſon nahm das letzte 3. Winterkonzert des Städt. Orcheſters eine über⸗ 75 Stellung ein. Es enthielt in ſeinem erſten Teil die Erſt⸗ aufführung von Bruckner's 3. Dzmoll⸗Symphonſe. Sie iſt Richard Wagner zugeeignet, deſſen Orcheſtrierung Bruckner darin bewußt nachahmt, iſt aber ſonſt ganz ſein eigen; die beiden Hemiſphären ſeines Weſens. das Religiöſe(Choralſatz) und die Welt⸗ freude(Tanzmotive) vereinigen ſich hier zu einem Jubelhymnus, der das Herz des Zuhörers machtvoll ergreift. Das in glänzender Form ſpielende Orcheſter errang unter Paul Hein's ſein geſtallender Hand mit der Wiedergabe des Werkes einen außergewöhnkich ſtarken Erfolg. Ueber die Soliſten des Abends, die Geigerſn Alme Mosodie, braucht's ſa in dieſem Blatte nicht vieler Worte; wie in Mannheim, ſo eroberte ſie ſich auch hier durch ihre hachentwickeſte Dünſtlerſchaft das Publfkum im Sturm. Das Brahms'ſche D⸗dur⸗ Konzert op. 77 ſcheint ihr beſonders auf den Leih bezw. in die Sesle geſchrieben zu ſein.— Das 3. Volkstümliche Konzert enthielt in ſeinem Programm als Fortſetzung des zweiten die Miockenſymphonie D⸗moll(die Uhr) von Handn, das Geigenkonzert De⸗dur von Mozart(Soliſt Kapellmeiſter Aßmus) und zum Schluß die 7. Adur⸗Symphbonie von Beetboven; die ee aus dem Geiſte unſrer Klaſſiker geboren, machte unſerm e Welch große Jund ſeinem Leiter wiederum alle Eber VBedentung dieſen muſteyſſtoriſchen Konzerten zukomimt, bezeugt ihr von Maft weg, und über dem Bärenbachtale drüben, wo die Straße vom 4. Seite. Nr. 30. Mannheimer General-Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 30. Januar 1927. werden wir kein Obſt mehr zu ſehen dekommen. Der Preis für Tafelbutter iſt heute weiter auf 52 Mark das Pfund geklettert. Ein Körbchen Eier waren zum Verkauf, das Stück zu.50 Mark. Auch am Wildpretmarkt iſt es ruhiger geworden. Pb. Ceichenläudung. Am 28. ds: Mte. wurde im Rhein bei der Rheinſchachtel die Leiche eines 66 Jahre alten Witmanns, wohnhaft in Käfertal der ſeit 25. Januar vermißt wird, geländet, und auf den ſtädtiſcher Friedhof überführt. Aller Wahrſcheinlichkeit nach liegt Selbſttötung infolge unheilbaren Leidens und Schwermut vor. Pb. Schwere flörperverletzung In vergangener Nacht zwiſchen 12 und 1 Uhr wurde nach vorausgegangenem Wortwechſel der 43 Jahre alte verhelratete Schloſſer Ernſt Hofſtätter, wohnhaft in der Ackerſtraße, vor der U0.2 Schule von dem 31 Jahre alten ledigen Steinhauer Emil Boll, wohnhaft Luiſenring 58, vermutlich mit einem Taſchenmeſſer durch einen Stich in die Ponge lebensgefährlich verletzt. Der Verletzte wurde von Vorübergehenden in das Allgem. Krankenhaus getragen, der Täter im Laufe der Nacht verhaftet und ins Ammsgefängnie Schloß eingeliefert. Pb. Warnung vor einem Schwindler. In letzter Zeit hat ein angeblicher Ingenleur Hans Reichenberger, auch Hans Reinhardt oder Hans Flader aus Dortmund in Heidelberg und Schriesheim Betrü⸗ gereien verſucht, daß er ſich ein möbliertes Zimmer mieten und dabei Schecks auf große Beträge von den Vermietern geben laſſen wollte. In einzelnen Fällen iſt es ihm auch gelungen, ſich Geldbeträge zu erſchwindeln. Auch verſpricht er, Zucker beſorgen zu können und will ſich auf dieſe Weiſe Geld erſchwindeln. In einem Falle gab er an, er ſei in der Federhalterfabrik Handſchuhsheim. Der Betrüger läßt ſich bei Ueberlaſſung des angeblich gemieteten Zimmers gleich den Schlüſſel geben. Der Betrüger wird beſchrieben: Etwa 36 Jahre alt, 1,70 bis 1,75 groß. ſchlank, hat dunkles Kopfhaar, iſt bartlos, hat längliches Kinn, gutgepflegte Hände und ſpricht z. T. hochdeutſch, trägt gelbgrauen Filzhut, dunklen Ulſter, tiefblaue Hoſen und gelbe Schuhe. Falle der Betrüger hier auftauchen ſollte, erſucht die Kriminalpolizei um Nachricht. veranſtaltungen. sch. Der Bunte Künſtler⸗Abend, der geſtern bei mittelmäßigem Beſuch im Nibelungenſaale des Roſengartens veranſtaltet wurde, vermittelte endlich den Tanzfreunden die Bekanntſchaft mit Edith Bielefeld. Die Künſtlerin hinterlleß ſelbſt bei denjenigen, die einen ſtrengen Maßſtab anzulegen gewöhnt find, im Allgemeinen einen recht günſtigen Endruck. Zu⸗ Jugendſriſche und Anmut ge⸗ ſellt ſich ein recht vorgeſchrittenes techniſches Können, das ſich aller. dings noch nicht zu voller Reife entwickelt 105 ſodaß ein ab⸗ ſchließendes Urteil nicht möglich iſt. Die Künſtlerin bot ein ſehr wechslungsreiches Programm, in dem ſie große Beweglichkeit und ein beachtenswertes Geſtaltungsvermögen zeigen konnte. Manches wirkte noch zu einzuſtiert. Die koſtümliche Aufmachung war durchaus geſchmackvoll, mit Ausnahme im Wiener Walzer, bel dem zu viel Nacktkultur gezeigt wurde. Das Publikum war ſo beifallsfreudig, daß mehrere Wiederholungen erfolgen mußten. Auch Alfred herlach unſer Heldenkenor, konnte ſich über Mangel an nicht beklagen. Von den vier Vorträgen, dle er beiſleuerte, mußte Sigmunds Liebeslied aus der Walküre wiederholt werden. ſann Silzer ſpielte an Stelle der erkrankten Elfriede Loretz räludium und Fuge aus der Sonate g⸗moll von Bach und im ten Teil gemeinſam mit Fritz Lehmann, der auch Herrn ee diskret begleitete, Präludium und Allegro von Pugnani⸗ isler mit trefflicher Technik und feinem Empfinden. Die Haus⸗ kapelle vervollſtändigte unter Herrn Beckers Leitung den befrie⸗ digenden Geſamteindruck, mit dem man die Veranſtaltung verlaſſen durfte. Stimmen aus dem Publikum. Die Nol der zuruhegeſetzten ſtädtiſchen Beamten. Sprungweiſe ſchreitet die Lebensmlttel⸗Teuerung vorwärts. Es iſt bei größter Enthaltſamkeit und Sparnis faſt nicht mehr möglich, mit ſeinem Verdienſt noch auszukommen Das empfinden die An⸗ geſtellten und Arbeiter aller Berufsſtände wohl am beſten. Unaus⸗ geſetzt werden von Seiten der Gewerkſchaften mit den Arbeitgebern Verhandlungen über neue Lohnforderungen gepflogen, die durch die Schlichtungsſtelle oder letzten Endes gar vor dem Demobilmachungs⸗ kommiſſar ihre teilweiſe Billigung finden. Der Endzweck dieſer Unternehmungen iſt nun der, daß den Arbeitnehmern aus der Not⸗ lage immer wieder etwas herausgeholfen wird. Aber wie ſteht es um die Penſionäre, die von dem All nichts wiſſen und mit dem ſehr geringen Ruhegehalt am Lebensabend den Daſeinskampf in geradezu kümmerlichen Verhältniſſen führen müſſen? Ste ſind es, denen beim Eintritt in den Ruheſtand„für treueſte Pflichterfüllung“ der Dank der Stadt Mannheim geſagt wurde. Ich meine, es iſt Sache der Stadtverwaltung— dem Beiſpiel von Reich und Staat folgend— daß zu geeigneter Zeit die Not dieſer wenigen Männer zur Sprache kommt und behoben wird. Ein Leldtragender. Kommunale Chronik. Kommunale Freuden und Sargen. Aus Berlin wird uns geſchrieben: Kommunale Freuden und Leiden find überall die gleichen, meiſtens iſt der Schatten größer als das Licht. So auch in Berlim. In der jüngſten geheimen Sitzung der Stadtverord⸗ neten wurde über die ſog. Kaninchenanleihe geſprochen. Es bandelt ſich dabei um einen alten Kauf holländiſcher Kaninchen. Die Kaninchen waren nicht alt; im Gegenteil ſchön jung und dienten damals, es war 1917, zur Verbeſſerung der Ernährung, aber Geld iſt leider älter und da es ſich um Gulden Fandelte, erheblich teurer geworden. Man wollte den Betrag zwar gleich bezahlen, aber da man ihn nicht übrig hatte, wartete man und jetzt koſten die längſt verzehrten Kaninchen eiwa 90 Millione n. Ein teures Kaninchengeſchäft! Nun zerbrechen ſich die Stadtväter den Kopf, ob reeee von einem alle Bevölkerungskreiſe umfaſſenden Intereſſe, ja dürfnis für gute Muſik ſprechen. A. hHans Pfitzners Romantiſche flaukate.„Von Deutſcher Seele, die am 14. d. M. auch in Mannheim zur Aufführung gelangt, hatte bei ihrer Berliner Uraufführung am 27. d. M. bei einer glänzenden Aufführung einen großen Erfolg. Shakleton, der berühmte Polarforſcher, iſt am 7. Januar an Bord ſeines Schiffes„Queſt“ geſtorhen. Shakleton war be⸗ kanntlich auf einer Expedition begriffen. Er erreichte ein Alter von nur 48 Jahren. Seine Berühmtheit datiert von ſeiner 2. Expedition in die Antarktis(1907—09), deren Ergebnis die Entdeckung des magnetiſchen Südpols bildete. 88 Niti Beiſetzung. Donnerstag nachmittag erfolgte Leiche des Geheimrats Nikiſch auf dem Leipziger Südfriedhof. Wie das„Leipziger Tageblatt“ berichtet, widmete in der Kapelle, wo die Familie und die ſeines Orcheſters nerſammelt waren, als einziger Sprecher Dr. Arthur Nikiſch, des Meiſters älteſter Sohn, den der Vater am letzten Lebenstage darum gebeten hatte, dieſem einen Nachruf. Dann erklang das Adagio für ölf Celli von Julius 1 9 5 55 5 timmt hatte. Nach dem io ſetzte die Orgel ein, u rhülle— weißen— bedeckte Sarg ſank in die iefe. Nobelpreis für Arno Holz? Unter den deutſchen Univerſitäts⸗ profeſſoren iſt eine Bewegung im Gange, welche darauf hinzielt, daß der diesjährige Nobelpreis für Literatur dem Dichter Arno Holz verliehen wird. ODie neue Mount-Evereſt-Expedifion ſoll nach den rungen des letzten Jahres diesmal früher aufbrechen, um die Ho regionen vor dem Monſun⸗Ausbruch zu erreichen. So plant man den Abmarſch von Darjeeling bereits für den 21. März. Für Mai und Juni iſt die Erſteigung geplant. Der bisherige Leiter Howard⸗ Bury wird durch den Brigadegeneral C. G. Bruſe erſetzt. Ein Stab von Gelehrten begleitet ihn, um die Umgebung des Gipfels nach jeder Richtung hin zu ſtudieren. Den Weg, der in dieſem Jahre erfolgreiches weiteres Vordringen verſpricht, haben Mallory und Bullock im vorigen Jahre ausgekundſchaftet, als es ihnen gelang, bis etwa 1800 Meter unter den Gipfel bis Mount Epereſt vorzu⸗ dringen. 28 zu Mal ſich ſteigernder Beſuch; wenn irgendwo, ſo kann man— man gleich bezahlen ſoll, oder ſpäter, wenn die Mark vielleicht höher ſteht. Man wählte den vorſichtigeren Weg und beſchloß die Ratenzahlung. „Abgeſehen von dieſer Kaninchengeſchichte gibt es auch ſonſt unerfren⸗ liches zu melden. So las man von der Möglichkeit der Ein ſt ellung des ſoantäglichen Straßenbahnverkehrs, dieſer Zierde komm.ꝛ⸗ naliſierter Großbetriebe. Früher war die Sonntagseinnahme die größte, heute iſt die Ausgabe für den Sonntagsverkehr am größten, denn die Sonn⸗ tagsarbeit wird den ſtädtiſchen Straßenbahnern, trotzdem jeder von ihnen einen freien Wochentag hat, ſo hoch bezahlt, daß die Rentabilität für den Sonntag erledigt iſt. Vielleicht lat man dem Berliner ſeinen ſonntäglichen Ausflug ins Freie, durch einen erheblichen Zuſchlag, vielleicht auch nicht. Aber die Stadt Berlin gibt nicht nur Geld aus, ſie macht auch Verſuche zum Sparen, ob am tauglichen Objekt, iſt eine andere Frage. Der Magiſtrat hat jebl einen Erlaß herausgegeben, wonach die Benuhun gder Gas⸗ und eleltriſchen Kochgeräte in ſämtlichen ſtädtiſchen Dienſt⸗ ſtellen mit Rückſicht auf die hohen Koſten unterſagt wird. Den nach einem warmen Trunk lechzenden Beamten wird alſo einſach das Gas ab⸗ gedreht. Schon iſt das nicht und ob das bischen erſparter Strom wirklich ſoll geſpart werden—„Brinkel machen Brot“ ſagt der Schleſier— aber man ſollte doch lieber bei den größeren Erſparnismöglichkeiten beginnen. Und da hat ein Berliner Blatt Recht, wenn es folgende Beiſpiele vorſchlägt: die neugebackenen Herren Stadträte mit der Ortographie„bedrieft mir nich“ wenden ſich wieder ihren früheren Berufen zu und an ihre Stelle treten erfahrene Verwaltungsbeamte, wodurch auch viele Hilfskräfte der oben gekennzeichneten„Stadträte“ frei werden. Die linksgerichteten Stadträte legen endlich ihre Parteibrille beiſeite und laſſen ſich bei allen ihren Maßnahmen lediglich von dem Gemein wohl, nicht der Partei, leiten. Sie ſollen auch bei Stellenbeſetzungen nicht fragen:„Stehſl du auf meinem Boden?“, ſondern nur:„Was kannſt du?“ * & heidelberg, 27. Jan. Dder Stadtrat hat ſich in ſeiner letz⸗ ten Sitzung nochmals mit dem Plan zur Errichtung eines Radium⸗ Solbades befaßt, den bekanntlich der Bürgerausſchuß abgelehnt hatte, well ihm das Riſiko der Stadt bei der damals gewünſchten Art der Beteiligung an der Aktiengeſellſchaft zu groß erſchien. Der Plan iſt jetzt umgearbeitet worden. Die Stadt will ſich an der Geſellſchaft mit drei Millionen beteiligen und ihr dafür die Quelle mit dem dazu⸗ gehörigen Grundſtück übergeben. Dagegen iſt die Abſicht, ein beſon⸗ deres Volksbad zu errichten, und den Bismarckgarten teilweiſe zum Kurgarten umzugeſtalten, fallen gelaſſen worden. Als Erſatz dafür ſoll die Aktiengeſellſchaft dem ſtädtiſchen Bad Solwaſſer für eine be⸗ ſtimmte Anzahl Bäder umſonſt zur Verfügung ſtellen. Wichtig iſt neben dem Fortfall des Polksbades, daß dadurch auch die hypothe⸗ kariſchen Sicherheiten fortfallen, die die Stadt nach dem erſten Plan leiſten ſollte. Der Bürgerausſchuß wird ſich in abſehbarer Zeit von neuem mit der Vorlage befaſſen— Aus den übrigen Gegenſtänden der Erörterung im Stadtrat iſt bemerkenswert, daß die Stadt zur Weiterführung der bisher in ſtädtiſcher Verwaltung betriebenen Un⸗ ternehmungen zur Gewinnung von Bau⸗ und Stra⸗ ßenmatertal(Steinbrüche, Kiesgruben und Schlackenſteinfabrik) Balſſen m. b. H. gründen will, an der ſich außer der Stadt auch die Baugenoſſenſchaften, Siedlungsgeſellſchaften und Bauarbeitergenoſ⸗ ſenſchaft beteiligen werden. z: Homburg(Pfalz). 25. Jan. Mit der Aufhebung der Milch⸗ karten hat die Stadtverwaltung Homburg ſo ſchlechte Erfahrungen gemacht, daß ſie auf dieſes Erinnerungsſtück der Zwangswirtſchaft zurückgegriffen hat. Milch wird fetzt wiederum nur gegen Var⸗ zeigung von Kaxten nach beſtimmten Mengen an Kinder, Schwangere und Greiſe abgegeben. sw. Darmſtadt, 27. Januar. Zur Errichtung von dreihun⸗ dert Wohnungen iſt in der Stadtverordnetenſitzung der Betrag von 18 Millionen Mark bewilligt worden. Es wird er⸗ hofft, dadurch innerhalb 5 Jahren die größte Wohnungsnot zu behe⸗ den.— Die Wohnungsbauabgabe zur Schaffung von Gel⸗ dern für die Errichtung von Neubauten wird auf 0,25 und.50 gleich.75 feſtgeſetzt vom Brandverſicherungswert auf je 100. Aus dem Lande. Reviſton im Raubmordorozeß Silefert. WB. Heſdelberg, 30. Jan. Der im Mannheimer befindliche Raubmörder Siefert, läßt heute durch ſeinen Rechtsbeiſtand Reoiſion beim Reichsgericht gegen das Urteil der Heidelberger Geſchworenen einlegen. heidelberg, 30. Jan. Mit der Erbohrung der Heldelberger Nadium⸗Sol⸗Quelle iſt bekanntlich eine der ſtärkſten Heilquellen Deutſchlands erſchloſſen worden. Die günſtigen Heilreſultate, die mit dem Waſſer bei Erkrankungen der Luftwege, des Stoffwechſels, Arterienverkalkung, der Muskeln, Knochen und Gelenke erzielt wur⸗ den, gaben Veranlaſſung, die wirkſamen Beſtandtelle ähnlich wie bei den anderen Heilwäſſern in Paſtillenform breiteren Bevölkerungs⸗ ſchichten zugänglich zu machen. Die Heidelberger Paſtillen ſind nun⸗ mehr, wie vom ſtädt. Nachrichtenamt mitgeteilt wird, unter dem Namen Heidelberger Radium⸗Paſtillen“ allgemein in den Handel gebracht worden Sie enthalten nach amtlichen Gut⸗ achten reſtloe alle Veſtandteile der Quelle. cWeinheim, 30. Jan. Auf wiederholte Vorſtellungen der hieſigen Stadtoerwaltung hat ſich die amerikaniſche Kinderhilfs⸗ miſſion der Quäker entſchloſſen, nunmehr auch hier die Kinder⸗ ſpeiſung einzuführen. Der Gemeinderat hat einen rtsausſchuß ge⸗ bildet. um die Vorbereitungen für die in den nächſten Tagen hier beginnende Kinderſpeiſung zu übernehmen. ch. Sinsheim, 30. Jan. Im Gewann Burghälde iſt ein Sand⸗ ſteinlager gefunden worden. Der gefundene Stein iſt von der Güte des bekannten Weilerſandſteins. Damit iſt das Bauen in Sins⸗ heim ſehr erlelchtert. ch. Eſchelbronn, 30. Januar. Die Kuh des hieſigen Landwirts Adam Schuhmann brachte ein totes Kalb zur Welt, das zwei Köpfe, zwei Vorder⸗ und Hinterbeine hatte. Zwei Ohren hatte es an der Bruſt. Jeder der hinteren Körperteile wies männliche Ge⸗ ſchlechtsteile auf. Es handelt ſich hier um an der Bruſt zuſammen⸗ gewachſene Zwillinge. »Villingen, 30. Jan. In der hieſigen Kaſerne iſt ein Kommando von 10 Offizieren, 15 Unteroffſzieren und 40 Mann untergebracht worden, das ſich aus den verſchiedenen Garniſonen des Wehrkreis⸗ kommandos zuſammenſetzt und Uebungen im Schneeſchuh⸗ laufen vornimmt. Freiburg, 30. Jan. Ein un Stadtteil Stühlingen wohn⸗ hafter 42jähriger Schauſteller kam betrunken nach u ng mit ſeiner Frau Streit an und ſchoß auf dieſe. Der Schuß ging aber 5. 1 richtete darauf die Waffe gegen ſich ſelbſt und erſcho *Mültheim, 30. Jan. Wie der Anzeiger“ mel⸗ det, hat ſich ein Angeſtellter der Gruppenpoli Unterſchla⸗ gungen von Steuermarken in Höhe von 12 Mark zuſchulden kommen laſſen. Anſtatt neue Marken zu kaufen, arbeltete er ſchon gebrauchte Marken um. Nus der Pfalz. Der Wiederaufbau von Oppau. ONB. Oppau. 30. Jan. Der Staatskommiſſar für den Wiederaufbau Oppaus gab in der Gemeinderatsſitzung an Hand von Baulinienplänen die für den Wiederaufbau in Ausſicht genommenen Grundſätze bekannt. Jeder der Geſchädigten ſoll alles das wieder⸗ bekommen, was er vor der Zerſtörung Oppaus hatte und er ſoll es, wenn er es wünſcht, ſo wiedererhalten, wie er es hatte. Unter allen Umſtänden ſoll eine Verſchlechterung der Wohnungskultur und eine Verringerung der Wohnungen vermieden werden. Es ſoll daher auch das in Oppau vor dem Unglück vorherrſchende Einfamilienhaus, wenn auch teilweiſe Doppeſhaus, erhalten bleiben. Das Reihenhaus ſoll vermieden werden. Dabei ſoll verſucht werden, durch geſchickte Grundrißeinteilung die Häuſer praktiſch und ſchöner zu geſtalten, als ſie früher waren. Selbſtverſtändlich werden bei dem Wiederaufbau auch alle öffentlichen Intereſſen, vor allem die dem Ludwigshafen⸗ Frankenthaler Induſtriegebiet gemeinſamen verkehrspolitiſchen Intereſſen berückſichtigt werden. So iſt bei der Baulinienfeſtſetzung eine große Verkehrsſtraße vorgeſehen, die die beiden Geleiſe der projektierten Schnellbahn Ludwigshafen⸗Frankenthal aufzu⸗ nehmen in der Lage iſt. Es wird darauf gerechnet, daß der Wiederaufbau Oppaus bis Oktober dieſes Jahres mit Ausnahme der zerſtörten Kirchen, die von den betreffenden Kultus⸗ die ſtädtiſchen Finanzen verbeſſert, iſt ſehr fragkich. Gewiß, auch im Kleinen gemeinden in größeren Ausmaßen, als ſie vor der Zerſtörung hal⸗ ten, erbaut werden, im großen und ganzen dank der Zuſammen⸗ arbeit und Unterſtützung aller Kreiſe unter Leitung des Staats⸗ kommiſſars beendet ſein wird. 1 Kirchheimbolanden, 30. Jan. Der erſte Bürgermeiſter unſerer Stadt. Dr. Ehrmann, iſt einem Schlaganfall erlegen. bekleidete den Poſten ſeit etwa einem Jahre, nachdem er früher Rechtsanwalt in Mülhauſen war. Er hat ein Alter don 63 Jahren Sportliche Rundſchau. Bobfleighrennen in Triberg. (Von unſerem Sonderberichterſtatter.) En. Triberg, 30. Jan. Nach achtjähriger Pauſe veranſtaltete em ge⸗ ſtrigen Sonntag der Bobſleighklub Schwargwal d, Bobbahn Triberg, wieder einmal ein Bobrernen auf der bekanaten 1400 Meter langen Bobbahn am Sterenberg. Aus allen Teilen des Schwarzwalds, insbeſonder aber auch aus den großen Städten Narlsruhe, Stuttgart, Mannheim, Heidelberg, Freiburg, Baden⸗Baden uſw. waren hunderte von Sportluſtigen, altive Teilnehmer und Zuſchauer nach Triberg gekommen. Leider war der Veranſtältung nicht das erwünſchte Wetter beſchleden. Plötzliche Erwärmung hatte Tauwetter gebracht, ſodaß die Verfaſfung des Schnees und der Bob⸗ bahn ſelbſt ſehr zu wünſchen übrig ließ. Die Konkurrenzen litten infolge⸗ deſſen ernſtlich unter dieſen unerwartet eingetretenen äußeren Verhältniſſen. Mittags 12 Uhr wurde der erſte Start abgelaſſen; es waren insgeſamt Bob erſchienen. Das Ergebnis des Rennens iſt wie folgt: 1. Bod„Maca⸗ ria“, Techniſche Hochſchule Karlsruhe, Karl Neff(Führer), Wilhelm Kuner(Bremſe); 2. Bob„Schwarzwald“, Gutach. Erich Gütermann (Führer), Oskar Gütermann(Bremſe), 3 Bob„Abol“, Stuttgart, Freiherr v. König⸗Stuttgart(Führer), Büttner⸗Karlsruhe(Bremſe). Am Vora des Bobrennens fand unter dem Vorſitz des Burgermeiſters de Pelle⸗ eine Generalverſammlung des Bobſlelgb⸗ lubs im Hotel„Wehrle“ und Ausleſung der Startfolge ſtatt. Die ſonnfũgigen Jußballwetttämpfe. 5 Sportrlub Germania 1904 engpaeg— B.. N. Pirmaſens:1:0 en 5: 1. Zum letzten Spiele der dies jährigen empfing Ger mania bereitz um 1 11 Uhr vormittags den V. f. R. Pirmaſens. 190! zeigte ſich ſeinen Gäſten durchweg überlegen. Bappert erzlelt das 1. Tor, na ein erenf Cavallars zu ſchwach abgewehrt worden war. Doch bald nach Wiederanſpiel gleichen die Gäſte durch ihren Halblinken aus. Ein meter verwandelt Kelchner J zum führenden Tor. Bis zur Pauſe der Platzinhaber durch Wünſtel noch zweimal erfolgreich, ſodaß es beim Stande:1 in die Pauſe geht. Nach Wiederanſpiel konnen die Germanen, trotz dauernder Ueberlegenzeit im Felde, keinen Torerfolg mehr erringen. Verſchiedene Einzeldurchbrüche Bapperts und Wünſtels bringen nichts denn die Pirmaſenſer verlegen ſich geſchickt und erfolgreich auf die Verteſdi⸗ gung. So endet das Spiel mit einem 4: 1⸗Siege des Platzinhabers. Bel den Gäſten verhinderte der Torwächter durch ſein glänzendes Spiel eim höhere Niederlage ſeiner Elf. Von ſeinen Mitſpielern iſt noch der Sinks⸗ außen beſonders zu erwähnen, der durch gefährliche Flankenläufe manh gefährliche Situation vor dem Tore der Einheimiſchen ſchuf. Beim Sr klub 1904 hatte die Verteidigung einen ſchlechten Tag. Der Mittelläuſer Kelchner J arbeitete prachtvoll. Ihm iſt in erſter Linie der Erfolg danken. Im Sturm überragten Bäppert und Wünſtel ſhre Nebenleute 8 Schiedsrichter Hecht(Sport⸗ und Turnverein 1877 Mannheim⸗Waldhoß leitete einwandfrei.. Neues aus aller Welt. — Betriebserweiterung der Nauener Funkenſlation. Nach einer Mid teilung der„Neuen Berliner Zeitung“ ſind Vorkehrusgen für eine beträcht liche Betriebserweiterung der Nauener Funker⸗ ſtaten getroffen werden. Es iſt beabſichtigt. den drahtloſen Ueberſg Verkehr, der ſich bisher nur auf die Vereinigten Staaten don Amer 4 beſchränkte, eine prechende Steigerung der Stromſtärke auch die ſüdamerikaniſchen Staaten, ſerner auf Java und⸗ Oſten auszudehnen. Außerdem ſoll ein Ausbau der Sendeapparcte — werden, woburch die Schnelligkeit der Uebermütlung geſtetger we oll. — die drohende Vereiſung der Oſtſee. Die Oſtſee iſt von einen Kllometer weiten Eisfläche bedeckt. Der Verkehr zwiſchen Ru und dem Feſtlande vollzleht ſich bereits mit Fuhrwerken. — Aieſenbrand im einem Newporter Theater. Am Sameteg brach, wie aus Newyork gemeldet wird, im Knckerdoce Theater Feuer aus, welches mit roſender Geſchwindigkeit um f ariff und das ganze Theater alsbald in ein Flammenmeer hüllte⸗ Zahlreiche Perſonen fanden den Tod. Am Sonntag früb 2½ Uhe waren 40 Leichen +—5 Man ſchätzt die Zahl der auf 50—100, während die Geſamtzahl der Verletzten 100—200 be“ trͤgt. — Schneeſtürme. Waſhington iſt, wie von dort gemeldet wird, infolge ungeheurer Schneeſtürme von der Verbindung mit der Außenwelt abgeſchnitten. Nur 49 Senatoren gelang es, unter gro ö Mühen und unter Verluſt einiger Autos ins Kapitol zu kommen. Briefkaſten. Wir bitten für den Brieſkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem vmbeben als ſolche kenntlich zu machen.— Anfragen ohne Namensnennung we— nicht beantwortet.— Mündliche Auskünfte zu erteilen, ſint e nicht in der Lage, wir bitten Anfragen nur auf ſchriftlichem einzureichen. Jeder iſt die letzte Bezugsquittung des Mannheimt eneral⸗Anzeigers beizufügen.— Nr. 1900. Läſt beſeitigt man durch öfteres Eturerden Ameiſenſpiritus,—1 AMaraſteren und dann Neiben der Stellen mit ſtein und nachfolgenden Einreiben mit einer guten Creme. Am ſich führt das elektrolhtiſche Verſahren zum Ziele, das in den ſogen. Schö inſtituten angewandt wird. Langjähriger Abonnent. 1. Dante. 2. Dante wurde vertont, bangehur ee 515— Beantwortung dieſer Frage geht über e ns hinaus.— K. A.„Die Sternwarte“, Geſellſchaft ür Kunſt urd Weltauſchanms D 38, 2, Telephon 3420. A. L. Stuttgarter Stutigart, Alter platz 1. Bei Nürnberg wird ge Nürnberger Wohnungs tauſchanze e 5. C. Sie brauchen nur die urſprünglich vereinbarte Prämie 10 Ferp⸗ Die erhöhte Prämie müſſen Sie nur dann zahlen, wenn Sie ſich iche Nich den Mennbenner Miewerteng9 maſſen Er bi e: . w. U en ien en en. Sie Iönnen ſich an die Ellern der ſpielenden Kinder ten. Nebende Handelserlaubrris 0 nar auf ſelche Artgg beziehen, e ee ee Für des Enehlaeln aim bebirten S keinerlei Handelserlaubnis. * 8. Ver Fbebeug il loſbar, wenn beshelb die Ghe geſchbeden 1 ander S f be. 85 eere aeen keldben der gemmer uhldbee e peſſe geben wird N . M. Handelsſchule B. Stoc mn F 3. 1 Frl. G. Wenden Ste ſich on den Armenpfleger Obres Deban Wetiterdienſtnachrichten der badiſchen Landeswetterwarte in Rarisruhs. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7w morgens)— f. d ſerre l. e S⸗ 3 2 merkangen 15 m& 8 mierStärtd 8 2 Wertheim— 0—2—— ſtin 3 Königſtuhl503748.7 2]]/—2 8 ſſtürm.— Karlsruhe.127749.4 7 5 SW§Ymäß. Se 4 Baden⸗Baden 21375055 8] 38—280 ſſtürm peaat 2 Villingen780753.2 3] 3 0SW/Ymäß. b. 3 Feldberg. Hof715641.22 1] 3—18Sw ſſtürm.— Badenweiler 1281—-—-———:————- St. Blaſien..—————-]—-—— Allgemeine Witterungsüberſicht. 4 Unter dem Einſluß des weſtlichen Tiefdruckgebietes haben weſtliche Winde die kalten Luftmaſſen Mitteleuropas etwa bis Linie Helder⸗Kaſſel⸗Bamberg⸗Wien verdrängt. Dabei iſt es inn an⸗ reiche der warmen Luftmaſſen zu Regenfällen gekommen. Das wetter hat ſich bis auf den Hochſchwarzwald ausgedehnt. Donamsfictliches Deter vie Plensteg. 31. Jennar. nacts 1 ub Ziemlich lebhafte ſüdweſtliche Winde, mild, zeitweiſe Negen c ß SSeceree S 1 5. Seile. Nr. 50. Börsenberichte. Handelsblatf d Bescheidene Kursbewegung, lustloses Geschäft. „Frankfurt, 30. Jan. 9 Die Börse zeigte heute eine ziemlich gut behaupiete Haltung. Im Zusammenhang mit der vorbörslichen Befestigung der Auslandsdevisen duraten einzelne Wertpapiere davon profitieren, aber eine urchgreifende Geschäftsbelebung konnte mii Rücksicht auf e Eisenbahnerbewegung nicht aufkommen. Am Markte der unnotjerten Werte wurden folgende Kurse genannt: Deutsche etroleum 175—1760, Sloman-Salpeter 1410, Benz 560, 1 emische Rhenania 955, Becker-Stahl 495, Inag 770, Ufa 207, Monga-Llond 320, Kasseler Faß 1328, Karstadt 310. Der wentanmarkt verkehrte in geteilter Haltung. Die Spekulation — sehr zurückhaltend, und selbst das Anziehen der Dollar- auten von 201 auf 204 vermochte keine lebhaftere Bewegung — diesem Gebiete zu bringen. Es setzten u. a. Laurahütte aud Buderus höher ein, schwächer lagen dagegen Rheinstahl, Von sonstigen variablen Kursen unterlagen chemische ktlen Schwankungen. Elberfelder Farben verloren bei ester Notiz mit 572 18%½, auch Holzverkohlung gaben nach, Nl, Badisehe Aniin mit 602—605 gehandelt. Adler- 7 er und Waggon Fuchs waren anfänglich angeboten. Fü. ent Heidelberg 774, Philipp Holzmann nachgebend, 728, Goldschmidt fanden Bachtung, 1120. Am Bankenmarki 190052 Berliner Handelsgesellschaft angeboten. Metallbank 0. Dresdner Bank schwach, 307. natalt notierten 84 ex. Bezugsrecht. Von Auslandswerten Iitzerten 5% ge Goldmexikaner 2650, 5% ige Tehuantepec 1410 Unfer anfanglichem Kursdruck verkehrten 4% Unga- ehe Goldrente, 115, Oesterreichische Goldrenten 113. Als b zu bezelchnen sind 3% Reichsanleihe, 109. Elektro- und 06 Lellltehrtsaktien schwächten sſeh ab. Abgesehen von ein- 6 80 schließt die Börse recht Iustlos, Das 1 chäft am Einheitsmarkt blieb ebenfalis still, die Furs- egung war sehr beschelden. Privatdiskont 4½. 9 Festverzinsliche Werte. 4¹ gehte.. 90. 2. 30. ele Bannbeim von 1914.% hessen 57. 0 37.— 70 5„1891 88.— 88.04% Säohs. St.-Anl. v. 1i9d—. 9655„ 1802 68.— 88.89 5% 40. Bente—.——.— VTFFF *% Frankfurt a. K. N „ ieee e, Saden-Aaden 1808—.——— % Bot 180%—.. 20 04% Parmstad:—.—— 4% Ventsoßo Refshaanl. 0 704% Freipurg l. 8, 190 %% deneunde F. 182s e. beitelner 1805.67———.— 5 oHeutspbefsfchsanl. 72.48 73 25 4% Karleruhe 1907———.— 861 5 0..— 708.76[ 4% Nalnz.73 055 78 %% Mede-Sohatzanvw. 700 20 100 80 4% Pforzbelm—.— 79.— 105 0— 0. 4— 4% Wiesbaden——— bee Seegtentds—— 180.— 905 10 49.157.—.) Ausiladische. Hepednienanieine 1818 75.60 78.80%% Srleod, monoel 087.0 4280 4% Freub. Sohatzenw.—.— L.%e Dest. St.-f. V. 1913 40.— 38.0 27 p do. 990.7 4½%¼ d0. Schatzanwels, 38.—— Kensols 71.10 71.50 4½% d0.— 7 5 5—„% 40. Holdrente.—— 7.0% 6, einheltt. fente 27.— 38.50 Vodag 1 0 88.25 3 5% Rumänlen 1803 87.——.— ee e eee melhe ahg. 3 0. Am. Renten-⸗VSrW— 4 B3 ne, von 105——.— 4% Fürk. Bagdad.! 160.— 163.— 95ů0 Peſt. Abſceungsrents—, 2%„—.——.— .7% 5* nanl. 51.28 80 85 470 Ungarleche Goldrente 121.— 100.— FC7VT eyeptütg. kle 85% Nerikaner an, inn. 1290.— 1400 9ů6 z. Els.% Mexlkaner am. iann. 1309.— % Nes 0. 71.0 71.0%, 7 old 2680. 2840. ., sen von 99 u. 96 75.— 07.— 475% lrrig. Anlelhe 1398.- 113. * abgee 880 El.—% Keesteged 1128. 1178. Nat-4 Dirldenden-Werte. 400 Actlen.. 80. 27. 30. Fecee geredhvank.— 209.— Angte-Gont-Auanßs Ban ann 405.— 452.— Badlsone Anlin.. 0g.— 808.— 8 FFFTTTc Weee-eeeen. 289.— 378.— Obem. Gelend.-gleßtf... 707.50 707.50 Forſſe Fankversſa„ 20.— 250.— 1 0 358, deaner e 08. 540.— 420.— F„ 90.— 92— beneater 8„.— den, Fabr. Wünfnelim.— 70— 95 dene ge ank 49.0 279.— Fbr. Welſer-ter-Hest..„ 530.— 895.— asen..— 1— ainerene te 00 2755 „Eſe*.— Kugerswerecs 70— 660.— abd Selkanm Lastfag, 119.— 1180. 9 Unbeetdenb. 7„„ienesmarin Fabelk„ 660.— 669. bbuede Verste bant. 1829.— 1888.— Verke Abert. 88.— 1420.— deee deggen,: 497.— 404.— eed eebanne 85.—.— Fedeaner Zane ee..%„Sdg. prantinduetrls,„ 00.—— vank ank.„ 218,0 307.— 6 8070. 680.— Hadt yp 8 1 Aligem. Slektr.-Gos. ens eden.— 12— Sergmann W. 660— 865.— Aeid Speedes„918.—. 105.— Prown, 80,& C0. eede bee 2f.— 2870 een e Leteaume„ 299.— 989.— csbeenen.% Lahmeyef„. 41. Nalgeene dank 8 5 48.— 40.— fn. Elektt 90 HMannß 686— 699.— Aededge.· Zaã„„ ee ehaskert Mürnberg. 430. 820.— Nedeee ee e eee Siemene& Halsko 770. 78.— e eee: e 5 Emalll. anzw...—.— e deene 4—— d.— 47— We Baase d—— 305.7 Hagtwerde Fssen 00.— 780.— en. Saneein e..78 feddeend. Cugferworn, 610.— 632.— „ Petendan 29.— 380.— ſeen Lugler.....—— b Vereinsbank 280—— 40187 4 U 12 25 1083.— 1258.— derge,, 8 denbeſm 1275.— r e Teserenaee den: 288.— 809.— ul„ 2— eeerweeke Rotnßno—.— deaser.— 679.— 40, Südd. ingbert 79— 80.— Deute Uü Zer bes* 87. +„ 0. he 95-66.. do. Spfoharzn. 96.— 635.— Wölasniren Bergw... 088.— 846.—Walzmünte CTudzigsn. 140.— 140.— darg Seßbrerd 868,— 660.— Kesohinentabr.KIe/er„ 60.— 599.— r eeeeen,, „.—.— 0, Zadlsons Datlae— 738— Lale ekese, 2. belaſermoteren„... 800.— 19.— A. este Teeef,„— 12.— 47— Zwelbrdoken 2 990— aie 1280.—-Güekep— 173.— e. eee ee, 4 dseeetör. eöden 680.— 684.— Men Cer basd ar)„„ 06. 70.50 d9. Eisenang. Tganeten.„„„ 1020.—, 880.—erkt. Ton. U Mittek,„ 600. 820. eieeee r deee ee 4„ 10— 955 13 6. kabütts* 360.— 990.— eltznor, Darles„.—— 9—. Hald Neu, Maähmasoh.„ 750.— 727. Kartsrunef Rasen..„ 678.— 678.— dedembert-Antlen. Larsche industre.— 89.— ban 55 8„ 480—0. u. Arm. Klein. 84.— 888.— deder Tenr,: 38, e a, mae de::— 84 Saeer, daete: 393. 34% Forasner. Fraakenn. 279.—.— Sack Keee 888.— 284.— Jgl. Meonn..—.— oro& Unio 10 e eee ee Bbige, Müenbderg 855.— 850. aadartele 4l—39B2ẽ— Wenn 55.— 11— e. Veutsche Heffahr.— 280.— W 0 ena ſder;: 900.— 900.— 5 928.—.—Pf. Fulverfabr. ingderk,———5— 5 fbe„„„„„„ eonnelder Nc⸗ 1 0 882.— 568.— . F.* Mabr. 7 9— Aae„0 Cg.) 240.— 688.— Seſftnadsteie Wo„ 34.—. ee.bdei:— 88d e e.:::— 8 deaser Sne.—.— Splanerel Ettlingen:::.— 1685.— Ferndes Leaers ner 700.— 603.— 88755 5. Fee„17400.— 7700.— u8„„ renkot. FürWanſen,— Sefeeeree„„ 419.78 Votonm, goiſ u. Kabel 771.— 799.— Lohi oh. Zurgbr* 0— 2700. engonfabrtl Fuons 250.— 720.— Jendartseg„„„„„ e 333.—Lelfstoffabr. Waldna, 783.— 788. eende eeen 4ſ9.— 47.— Tesseriavelt dad„ 88.— 708.— delderg 707— 7 40, Frandentna,„. 770.— 250.— Berliner W ertpaplerbörse. Unsicherheit und Geschäftsunlust. 1(Eig. Drahtb.) Unsicherheit und Ge Ral. e Spskulati auen heute der Börss das Geprüge Tebaratſonsfr ulation will oftenbar den weiteren Verlauf der endenz aße abwarten. Eine gewisse Stütze gab der che aul e idn am Devisenmarkt, die in der Haupt- aeue Eindeckungen der Industrie und auf die E Oesterreichische Credit- Eisenbahnerbewegung zurückzuführen war und unter Um- Etat über den Haufen werfen könnte. pezialwerten nahm die Spekulation Verkäufe ständen In einze den Inen AnZ Dollarkurs 203.— en Mark. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) anmnheim vor, so in Deutsch-Luxemburger, den Petroleumwerten und den einzelnen Kolonialpapieren. Am Montanaktienmarkt gingen die führenden Papiere um 40—50% zurück. Etwas höher waren Bochumer, Luxemburger und Laurahütte sowie Am Kalimarkti besserten sich Deutsche Ilse-Braunkohlen. Kali um 25%, Heldbur Von Elektropapieren schwächten sich A. E. G. um 40% alske gut behauptet. schnittlich 10% niedriger. R. Wolff 825, Scheidemandel 750, Sichel 620, Benz 565. Siemens Uu. notierten 800, Hallesche Kali 800. ab. Schiffahrtswerte durch- Im kreien Verkehr nannte man Am Markte der Spezialwerte trat für Augsburg-Nürnberger und kfür Scuiffswerft Weser einige Kauflust hervor. werte besserten sich auf die großen schwebenden Trans- Petroleum- aktionen am Petroleummarkt um 50%. Auch Schantung- bahn und Canada erwähnenswert höher. stlegen in Erwartun Am Kolonialmarkt von Ausschüttungen Deutsche Kolo- nialgesellschaft auf 7150, Pomona auf 5600, Mansfelder Kuxe 23 800. Im Verlaufe wurde die Tendenz etwas fester und das Geschäft ein wenig lebhafter. Man sprach von der Möglich- keit einer Ermäßigung des Kundenstempels. Höher würden jetzt besohders Luxemburger, Harpener und Deutsche Kali. Der Kassaindustriemarkt war nicht einheitlich. Devisenmarkt Festere Haltung im Devisenverkehr. Prankfurt, 30. Jan. Drahtb.) Bei sehr stillem Geschäft zeigte der Devisenmarkt eine festere Haltung. Im amtlichen Verkehr zogen die Preise weiter an. Es wurden folgende Notierun Paris 1665(167775 Italien. 865 *— 871¹ Gefragt war Devise Fen genannt: London Brüssel 1620—1600 1613), Nepryork 204(204750, Honland 7478(7555), Schwelz 3975 (3922), Italien 915(9127). Amtllob 20 Januar Y. Januar 28. Januar 20. Januar deld Briet deld Brief geld Brlef deld Brlef Holland 7842.80 40 7547.40 ½7882.80 Horwegen. 148.80 P153 20 186.90203,20 Belglen 1583.40 f1886.50 1611.30 ff614.70 Sohweden, 5034.90 018.70 90 10 London847.10 848.90 970 10 871.90 Helsingforsß———— 82 410.— Farls 1683.0 1835 70 1675.80 1679.20 New Vork 200.88 200.95.20 204.80 Sohwelz.—— 50 3996.50 Wien, altess—-— J Spanlen.—„ 901.90 3083.10.-Oest. abg..24].75].29.31 ttaflen 886.60 889.40 917.50 913.50 Budapest 22J 2786 28.9 29.68 Düänmark 028.90 4084. 10.90 10 Prag 891.80 392.40 308.60 586.40 Frankfurter Notenmarkt vom 30. Januar. geld Brlet deld Arie! Amerlkanische Haten, 20.—.— ssterr.-Ungar-, alts 2„„„„„„ 17.50 1601.0 fNorwegtsens—2 Danlsehe„„„„%„%—..e Hemänfeones.„„„„ 14,30 140.30 Engtilsobo„„„„„ 80 877.80Spanlsche„—.—.— Französlsche„„„ 1670.— 1678.—Sobwelzer„„ 3960.— 3970.— Hoftlänatsohe„„„„ 7472.50 7467.80 Schwedlsehe—.— Itallenlsobe..—. Tscheche-Slovak.„„ 379.— 381.— Oesterreloh abgest..0³.38] Ungarisehbe„„„—.— Tendenz: fest. Berlin, 30. Jan. war die Haltung fest. 6,05. Helsingfors und Prag weiter höher. (Eig. Drahth.) Am Devisenmarkt Der Hollar war 201—205, Polennoten Oesterreichische Noten stiegen weiter auf 3,05, auch Die Mark kam aus dem Auslaude etwas fester, aus Kopenhagen mit 2,50, Stockholm .98, Zürich 2,56, Amsterdam.33. Amtlloh. Janüar 30. Januar 288. Januar 20 Januaf geld hrief geld Brlef deld Brief geld Brief Holland„ 7387 60 7402.40 7492.50 707 500 New Verk 200. 461 253 500 203.86 Arussel, 175 601593.40 1601.600 Parls. 161f 35 1651 651673.0187 70 Onrlstfanie 38.80 358.20 3796.80 3203.20 Sohwelz 3906 05 3813.9507.—3089.— Lopenhagenſ4003 95 4014.05 ff055.90 408f 10 Spanlen 3021.95 3028.03 3076 903093. 10 Stockhoſm 5044.95 5085.03 5119.85 5130.150e st. Ung..78.8.18 6,2 Helsingskor] 385 60 398.40 421.580 422 8/ Men abt“———2 ſtallen..885.60 888 40 905.05 908.95 Prag.390.10 399.90 307.10 997.80 London„882.60 854.40J 364. 10 665 90 Zudapest] 29.27/ 29,33] 20.87 29.83 Starker Rückgang des amerlkanischen und englischen Außenhandels im Jahre 1921. Zur Statistik der Weltwirtschaftskrisis. Nach Feststellungen des amerikanischen Handelsministe- riums bewertet sich die Elnfuhr der Vereinigten Staaten in den ell Monaten bis zum 30. 2271 797 000 Dollar oder 2740 627 000 Dollar Weniger als in der gleichen Periode des Vorjahres, Werden dle November vor., Js, auf rund oßen Gruppen der amerikanischen Aubenhandelsstatistik in Be⸗ tacht ezoge 0 augentfillig bel n, 80 Wwar der Rückgang in 1921 ganz besonders ganz oder teilweise im Fabrikationsverfahren hergestellten Nahrungsmitteln(69% 65) und Rohmateriallen für den bel Halbfabrikaten Industriebedarf(557/). is KAusfuhr sank gleichzeitig von rund 7371 940 000 auf 4088 202 000 Dollar un ergabh somit einenMinderbetrag von 3 283 747 000 Dollar. In Prozenten ausgedrückt war der Aus⸗ kall hier am belangrelchsten bei den Halbfabrikaten(59%, Wie bei der Einfuhr), bei den Rohmaterialjen für Industrie- zwecke berschlel 48%) und bei den Fertigfabrikaten(47%). Der Un- 2WIischen Elnfuhr und Ausfuhr zu Gunsten der letz- teren belief sich in 1920 auf 2359 525 000 Dollar, in 1921 auf 1816 405 000 Dollar, hat also im letztvergangenen Jahre um 543 120 000 Dollar abgenommen. ger ist das Bild des englischen Auhen- Noch ungünsti bandels. Die englische Einfuhr bellef auf 1086 MiII. Pid. Sterling gegen eine Einfuhr von 1932 Mil⸗ Honen Pfund Sterling im Jahre 1920. Die Ausfuhr hatte einen Wert von 703 Mill. Pfung Sterling gegen 1334 Mill. Pid. im Vorjahre, Nach Londoner Meldungen zeigt die englische Handelsbilanz für 1921 verglichen mit 1913 und den Jahren seit Beendigung des Krieges folgende Wertzahlen(in Mlllionen Pfund Sterling): Sterlin Einfuhr Austuhr 1913 768,7 634%8 1919 1626,2 963,4 1920 1937,0 1558,0 192¹ 1086.0 03,0 sich im Jahre 1921 Einfuhrüberschuß 1 3790 383,0 Der Einfuhrüberschuß des letzten Jahres ist demnach dem Werte nach etwa drelmal so groß wie in Friedenszeiten, obwohl die Weltmarktpreise scharf nach unten zeigten; er ist weiter größer als im Vorjahre, aber kleiner als in den meisten Kriegsjahren. lischen Häfen ein- un Aus dem Tonnengehalt der in gallt d auslaufenden Schifte igt festgestellt, daß auch die Gewiehtsmengen der englischen Ein- und Aus- kuhr wähbrend 11 Monaten des vorlgen Jahres wWesentlieh medriger Wwaren als im Jahre 10K. Einer der Hauptgründe für den Rückgang der englischen Außenhandelsziffern ist die seit beobachtende Schrumpkung der Welthan Waltige Wertstelgerung aller Eleinerung der umgesefzten Mengen verknüpft, In derselben Hichtung Wirkt die aus der Not des Krieges erwachsene In- dustelallslerung ehemals vorwiegend der Urproduk- tion dienender Länder(Indien, Australien, Sdamerita) und die ebenfalls als Folge des Krieges entstandene starke Kon- minder Wichliger Industriestaaten(Ver- kurrenz Sin früher Waren War Stasten, Japan, Frankreſch). Besonders die Japaner trote bereits erlittener Rückschläge mit groſer ung des Krieges zu elsmengen, Die ge⸗ mit einer Ver- raft an der Arbelt, durch scharfe Steigerung ihrer andustriellen er General-A Leistungsfähigkeit den englischen Handel mit dem ferner Festi NZelger Osten zu unterbinden. Hinzu kommt noch als wesentlicher Grund für das Sinken der englischen Außlenhandelsziffern die starke Verkaufstätigkeit der valutaschwachen Länder; die mehr eine Ausplünderung seitens der valutastarken Völker darstellt. Sinkende Wechselkurse eines Landes müs- sen dessen Ausfuhrtätigkeit forcieren— solange es noch et- wWas auszuführen hat— und den Handel anderer Völker mehr oder weniger stören, England leidet ferner sehr darunter, daßb einer seiner früheren Hauptabnehmer, das deutsche Volk, seine Kaufkraft und Aufnahmefähigkeit für englische Waren immer mehr verliert. Vor dem Kriege bezog Deutsch-⸗ land jährlich Waren für etwa 60,5 Mill. Estrl. aus England, d. h. 9,5% der englischen Gesamtausfuhr; 1919 gingen nur .,4%, d. h. für etwWwa 43 Mill. Lstrl., 1920 3,3%(etwa 51 Mill. Lstri.) und in den ersten neun Monaten 1921 5%(etwWa 35 Mil]. Lstrs.) der gesamten englischen Ausfuhr nach Deutschland. In Prozentzahlen der Gesamtausfuhr nimmt der englische Handel nach Deutschland wieder zu. Ein anderer, sehr be- deutender Käufer englischer Waren, das indische Reich, hat ebenso seit Beendigung des Krieges in seiner Nachfrage sebhr nachgelassen. Dort hat die englandsfeindliche Bewegung bis zu einem mit großer Energle durchgeführten Boykott englischer Waren geführt. Ferner wird in England selbst viel auf die große Bedeutung der Wiederaufnahme des Han- delsverkehrs mit Rufland hingewiesen, wohin in Frie- denszeiten 4,4% der englischen Gesamtausfuhr ging. Der Ausfall dieser Absatzmöglichkeiten drückt schwer auf die englische Handelsbilanz, womit von neuem bewiesen ist, daß gerade England mehr als jedes andere Land ganz fest mit der übrigen Welt verbunden ist, daß deren Wohlfahrt aueh diejenige Englands und ihre Not auch Englands Not ist. Diese Lehre sollten die englischen Staatsmänner auf der Konferenz von Genug berücksichtigen! Waren und Härkie. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 30. Jan. In Uebereinstimmung mit der eit des Devisenmarktes bielt auch die feste Tendeng am Produktenmarkt an. Besonders fest lagen Weizen und Gerste, wWelche Artikel nur schwach angeboten waren. Für Weizen stellten sich die Forderungen auf 890—900% für die 100 kg bahnfrei Mannheim, Roggen war gut behauptet und wurde zum Preise von 720„ die 100 kg bahnfrei Mannheim angeboten. Ab badischen Stationen lauteten die Forderungen auf 700 die 100 kg. Gerste, besonders Braugerste, war im Prelse sehr fest gehalten und die dafür geforderten Preise bewegten sich zwischen 760.—300 für die 100 kg bahnfrei Mannheim. Für hochfeine Pfälzer Braugerste würde noch etwas mehr N Hafer, der in der letzten Zeit auch besser Ferraß 18b, Lostete 640—643 per 100 kg bahnfrei Mannheim. Mais jag im Einklang mit der am Devisenmarkt herrschenden festen Tendenz gleichfalls fest. Das Angebot in NMais ist 1 0% 1 für Mixedmais 700 + und für Platamais 760-.775 für die 100 kg frei Waggon Mann- heim,. Futterartikel behaupteten ihren letzten Preisstand und verschiedentlich konnten einige Geschäfte getätigt wer⸗ den, Für Weizen- wie auch Roggenkleie stelſten sich die Forderungen auf 460 für die 100 kg bahnfrei Mannheim. Trockentreber, Biertreber, Rapskuchen usw. blieben zu un- veränderten Preisen erhältlich. Auch die Rauhfuttermittel- preise haben eine Aenderung nicht erfahren. Hülsenfrüchte hatten ebenfalls bei unveranderten Preisforderungen be⸗ hauptete Tendenz. Me bileb weiter gut Aas die Forde- rungen sind unverändert und stellen sich für Welzenmehl Basis Spezial 0 auf 1275 die 100 kg ab süddentschen Mühlenstationen. Saaten lagen unverändert. Amtliche Preise der Mannhelmer Produktenbörse per 100 kg waggonfrei Mannheim ohne Sack. Weizen 890—900 A, Roggen 720, Gerste 770—-800, Hafer 640, Mais gelb. rumän., 760775, amerik. Mals 700 1, Erbsen inl. 800—1000„, Wiesenheu(loses) 320, Preßstroh 100, geb. Stroh 100„, Biertreber 620, Reis zücb-ioo ſencenk. ſett. vertebeng ercte git Mann⸗ heim vom 23.—30. Jan.: Mixedmais 640, La-Plata-Mais 700 A, Afrik. weiß. Mais 690. Berliner Produktenmarkt. Borlin, 30, Jan.(Drahtb.) Am Produktenmarkte hielt gich trotz starken Besuchs das Geschäft in mäßigen Grenzen, da die Händler große Vorsicht übten. Die Tendenz ließ wegen der Versteifung der Devisenkurse eher Festigkeit erkennen. der übermorgen in Kraft tretenden Elsenbahn-Tarif- erhöhüng bestand noch Nachfrage nach bahnstehender Ware In Weizen und Roggen; letzterer wurde besonders für Bayern ——. Gerste Wurde hoch gehalten. Hafer wurde ver⸗ hältnismäßhig billig verkauft, das Provinzangebot Wwar mäßig umfangreick. Die Nachfrage fand wegen der hohen Forde- rungen nur schwer Befriedigung. Der Maismarkt wWar be- fer. f, Das Mehlgeschäft blieb sehr ruhig, Die Meinung für Häülsenfrüchte war bei ruhigem Geschäft eher fester. Oelsaaten wurden wenig umgesetzt. Kaffee.(Wochenbericht der Firma Morris A. Heß G. m. b.., Hamburg.) Nach einigen Wochen ständiger Steige⸗ rung der im Zollinland lagernden verzollten Kaffees hat sich die eelece e in der abgelaufenen Woche etwas verlangsamt. Einerselts haben die starken Devisenschwan⸗ 5 die Kauflust etwas verringert, andererseits sind die Prelse beute annähernd auf Weltmarktparität angelangt, so- daß anstelle der Meinungskaufe eher Bedarfskäufe Vorge- nommen werden. Die geringen Vorräte an greifbarer ver- zollter wWie auch Transito-Ware dürfen jedoch bald erschöpft seln, zodall neue Importe vorgenommen werden müssen. Es sind in der letzten Woche mehrfach Abschlüsse mit Brasilien getntigt Worden, das nach vorübergehender leichter Ab⸗ schwächung eher eine etwas festere Tendenz zeigt. Eben⸗ falls fanden Abschlüsse in zentralamerikanischen Rontrakten statt, Notlerungen vom 28. Januar je nach Qualität und Beschreibung: Santos 2 28—32, gew. Zentralamerikaner 36.46„ per kg roh, unverzollt ab Freihafen-Lager Hamburg.(Zoll ab 23. November 20% für ein Pfund. Rohkaffee.) Schiffahrt. Iw. Malnz, 30. Jan. Mainschiffahrt. Die Schlepplohne sind beif einer Ladung von mindestens 200 Tonnen für! Tonne wWie folgt festgesetzt: Von Mainz nach Rüsselsheim.50% nach Flörsheim.50 l, nach Höchst 4, nach Grieshein .50„, nach Frankfurt 5, nach Frankfurt(Oberhafen) .50 A, nach Offenbach(Hafen).50, nach Aschaffenburg 12.50. Für Kähne, die allein geschleppt werden, wird ein ontsprechender Zuschlag erkoben. Dampferbewegungen des Nordd. Lloyd, Bremen. Bremen—-Neweork: D.„George Washington“ nach Bremerhaven am 28. 1. vorm, an Bremeérhaven.— D.„Hug⸗ son“ nach Bremerhaven am 27. 1. vorm. an Bremerhaben. Bremen— Brasilien: D.„Bremerhaven“ nach Bre⸗ men am 28. 1. ab Santos.— D.„Minden“ nach Brasillen amt 25. 1. an Rio. Herausgeber, Trucker und Verleger: Druckereſl D General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaunt. Berantwortlich für Politil: Dr Fritz Goldenbaum: für Handel: J..: r. Haas, Frang Kircher; für Feuflleion: A. Maperno; für Lokales und den Aprigen elſenefen anzet, Rigerd Enbelben ſe Aige zene ke ke 2 5. Seile. Nr. 30. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Nusgabe.) Sguppemneuüel vorzũglich, nahrhaſt, dequem Monlag, den 30. Jauuar 1922. Marta Winder Dr. med. Rudolf Böhme Verlobte Januar 1922.— Arthur Kirschner Soſie Elisabeth Kirschner geb. Sator Vermählte Mannfieim, den 28. Januar 1922. Friedrichsring 16 8543 8551 Statt besonderer Anzeige. Mein innigst geliebter Mann, mit dem ich 42 Jahre in glücklichster Ene lebte, unser treubesorgter Vater, Schwiegervater, Grossvater, Bruder, Schwager und Onkel ist gestern nach langem schweren Leiden, im gerade vollendeten 68. Lebensjahre, sanft entschlafen. Mannheim, Ludwigshafen, Berlin, Zürich, den 30. Januar 1922. In tiefer Trauer: Johanna Lindemann geb. Zeimann Georzg Lindemann u. Frau Cicllie geb. Kaufmann Julius Heymann u. Frau Herta geb. Lindemann Hugo Lindemann. 8540 Die Beerdigung findet Mittwoch vormittag 11½ Uhr statt. Biumenspenden sowie Kondolenzbesuche höfl. dankend verbeten. Ae Be unge Seſuch der RNheiniſchen Elektrizitäts-.-G. in Maanheim um Exteitung der waſſerpollzeillchen Ge⸗ nehmigung zur Errichtung einer Kühlwaſſerverſor⸗ gungsanlage für ein Großkraftwerk in Rheinau betr. Die Rheintſche Elektrizitäts-Aktiengeſellſchaft in Mannheim beabſichtigt eine Kühlwaſſerverſorgungs⸗ anlage für ein Großkraftwerk in Rheinau dei Km. 243,8 zu errichten. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwalge Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsver⸗ lündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Wir weiſen dabei darauf hin, daß die vor In⸗ krafttreten des Geſetzes vom 8. April 1913 traft beſonderer privatrechilſcher Titel an den öffentlichen Jewäſſern oder nazürlichen nicht öffentlichen Waſſer⸗ läufen begründeten Rechte nunmehr als dem öffent⸗ lichen Recht angehörige Nutzungsrechte zu betrachten ſind(8 113 Satz 2 des Geſetzes), und daß daher auf ſolche Rechte ſich ſtützende Einwendungen, falls ſie innerhalb der feſtgeſetzten Friſt nicht vor⸗ gebracht werden, ebenfalls als ausgeſchloſſen gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den—— des Be⸗ zirksamts und des Stadtrats zur Einſicht offen. Mannheim, den 27. Januar 1922. 6 Bad. Bezirksamt. Abt. IIa. N 725877... Mannheimer Bank Aktien-Gesellschaft negantalt der Rdelntzchen Crelbauk acnbenzn: L. 7, 2 feleph. 7280—1265 Sar- and Depasttenkasse Q 2, 3 ſelopk. öl5/ Postscheckkonto Karlsruhe No. 16900 Vesergang ahter bankgsschäftlichen Aagrlegenbeten ahme n SAT-Einlagen injeder Höhe bei höchstmöglicher Verzinsung je nach Kündigungsfriat. 812 Westen, Sohlen u. Bandagen für alle Kör- perteile helfen sicher bei Rneumatismus. ecnenn unanl“ ö Ale dualitatsmarfen außerbem beliebt: Weinbrand Sckarlachberg Bolo Weinbrand Scharlachberg Nueleſe Verereter: Telephon 4815. 25 der Eiſendranche mit zirka M. 50 000.— tätig oder ſtill, geſucht. 4743 5 Zuſchriften unter T. E. 69 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 122 Teilzahlung zowie mit bedingungslosem Hesanmdungsrecht bei Nientgetauen Musteinstrumente, Cameras, Uhren ete. Katalog D gratis Waiter H. Gartz, Posttach 410, Berllin S. 42. 5. Maunhe n N (verlängerte Tiera 71 skephanlenpromenade.) Verpßegung ꝛ. Ifolierung, S5 ſew. ſchmerzlot Tötung v. undenn. Katzen. 1 N Feiee en Steuer⸗ 5 uehführ · zachen besorgtBücherreviser—4 fh Gerhardt, 1 5, 15. 8 Wereinigte argarineheErbe Mnbeng vogN. HcH. LANGu. SDUHNE vORANA. SALS.Von¹ Generalvertretung: Lebkuchen& kHirsch, Mannheim, Dammstr. 32, Teléphon 2294. 8138 —— Haunůkeimer -Mazeiger erscheint Freitag, 3. Februar 1922 Nr. 5 Anzeigen⸗ Bestellungen 5 uüber Wohnungs-Tausche, Wohnungs-· und Zimmer-Gesuche... für diese * Nummer erbitten wir längstens bis Donnerstag vormittag anfnahmen erfolgen nur gegen Vorauszahlung. Die Geschäftsstelle, E 6, 2 8587 Fernsprecher Nr. 7940—7948. Otene Stellen. Sohn achtbarer Eltern kann in meiner Drogerie u. Photogr. Handlung als tehriing eintreten. GeorgSpringmann, P 1,6 Kräftiger Hubursde per ſofort geſucht. 483 Oskar Röhr. Schokolade⸗ und Zucker⸗ waren⸗Großhandel Mittelstr. 28. Jüngere angehende Verkäuferin per ſoſort oder 1. März geſucht. Kenntnis inHaus⸗ und Küchengeräte Be. dingung. 8. Hirsch& Cie. F 2, 5. Anſtändiges nettes Fräulein möglichſt mit Zeugniſſen zum Servieren geſucht, Kondttorei und Kaffee Köhler, P 83, 12. 8536 Ein erfahrenes been renn, Agbeg u 5... LIHHdmadcden das ſich auch als Reiſe⸗ begleiterin für eine ältere Dame eignet, per ſofort loder ſpäter geſucht. Per⸗ ſönliche Vorſtellung zw. 2 und 4 Uhr. B4742 MHarx. Werderſtr. 53. 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