—: E nn TT—TTTTTTTTTT FCCCC Waerwerdaß e ſchüftetele E 6. 2. Seſchäfts ⸗Rebenftelle 1 enl uen Mannheim und umgebung monatlich kanebödelch m racht Mark 20.—. durch die poſt bezogen damerube in 8 art 45.—. poſtſcheckkonto nummer 17800 0 aden und nummer 2017 Eudwigshafen am ame anst, Waloboffraße nummer 6. Fernſprecher aeefiente 7943, 7033, 7038. eebeeee ge Veila anndelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. gen: Y er Sport vom Sonntag.— Aus der 2 Stellengeſuche u. Lam.⸗Anz. 20% Rachlaz. Reklame MRk. 18.— funahmeſchluz: Mittagblatt vorm. 8% Uhr, Abenddl. nachm. 2½ Uhr. Für finzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben 5 w. keine verantwortg. übern. höhere Sewait, Strelks, Oetriebs⸗ 5 ſtdrun gen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. 7 oder beſchränkte Busgaden oder für verſpätete Rufnahme Welt der Technik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen⸗Zeitung.— Mannheimer Muſik⸗Seitung.— Bildung und Unterhaltung. j Anzeigenpreiſe: die kleine Zeils mk..— answ. mk..— von Anzeigen. Ruftrüge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Petersdorf. Gon 55 Ronds Informationen für Poincars. nſerem oberſchleſiſchen Mitarbeiter) Di Königshütte, 20. Februar. dulihen Patte in der franzöſiſchen Kammer über die be⸗ würdiges Li orgänge in Petersdorf bei Gleiwitz hat ein merk⸗ wche Re icht geworfen auf die Art und Weiſe, wie die fran⸗ dem dleln hernſth über alle Vorgänge in Oberſchleſien von Alierten 90 rrſchenden franzöſiſchen Präſidenten der Inter⸗ Mier wird emmiſſion in Oppeln, General Le Nond, infor⸗ s das beſtä ie Rede Poincares vor wenigen Tagen hat ten daß Gen igt, was wir in Oberſchleſien ſchon lange wuß⸗ er Wahl ſel Le Rond bei der Durchſetzung ſeiner Politik er in ſeinen 8— Mittel nicht wähleriſch iſt. Geſchickt weiß wieder erichten wichtige Tatſachen wegzulaſſen und an⸗ bor ugen: u verſchleiern, immer nur mit dem einen Ziel Amech geſegzt deutſche Bevölkerung Oberſchleſiens muß ins mhache ver ineerrden. Die Rede Poincares ließ völlig die begen miſſen. daß ſich die deutſche Bevölkerung nie⸗ enswerter Autorikät der Interalliierten Kommiſſion in ſenaeetentenele vergangen— daß andererſeits die⸗ 2 ſen ſo Hohn und Spott geboten wurde, wie Au änden. altſamen Exzeſſe der Polen bei den verſchiedenen ſiutorität 0 rotz der ungeheuerlichen Verhöhnung dieſer hunde iſt Meene die Polen, insbeſondere beim letzten Auf⸗ Aiparationen gals die Rede von polniſchen Sanktionen und und S Atslent Wollte Frankreichs Miniſterpräſident baſſtellen miſſſe ten richtig verteilen, hätte er von vornherein delſerun nie en daß der deutſche Teil der oberſchleſiſchen Be⸗ — und eſe al war, daß er ſich immer nur dul⸗ ni 5 auch in— 5 e abwehrend verhielt. General Le Rond ſchen Tages emnen oberſchleſiſchen Amtsblättern, den pol⸗ ersdorf ncggikungen, zugeben, daß die Unterſuchung über careg tamd nicht u den iſt, ja auch in der Rede ichun noch zum Ausdruck, daß der Abſchluß der Unter⸗ Aſſcen gugt erfolgte. Troßdem konnte es zu dieſer are in Parie erdebatte kommen, trotzdem ſet es für 2 uch die deuen ei weiteren einzelnen Behauptungen Poincares Neubild lachchen Betrachtung nicht ſtand. Er behauptet en zu könne von deutſchen Banden, ohne dafür Beweiſe weleiche Nechaf Die kriegsgerichtliche Verhandlung, in der wger ſollen aftete Perſonen zur Verantwortung gezogen non Ein T noch nicht einmal ſtattgefunden, ja mehr pesh nich t lder Verhafteten iſt überhaupt ſdald die deetrnommen weiß zur Slunde noch nicht, en gSnel ſerſtn eigentlich erfolgte! So gilt Wallen⸗ zeare und ſeineig iſt die Jugend mit dem Wort“ auch für glich ſolche 75 Berichterſtatter Le Rond! Wären aber Alliee die franzöfintſchen Banden neu gebildet worden, dann dite Lommiſſtoſche Regierung in erſter Linie die Inter⸗ chae deutſche Ben ur Verantwortung ziehen. Sie iſt es, 9 er Weiſe ab emaxkationslinie abſperrt, und auch in ver⸗ über derabgelperrt hat, als die Polen ihre erſten Phan⸗ deere die u. geplanten deutſchen Putſch bekannt gaben. en angebliche Tatſache, daß erneut Waffen nach unſen Geun etemmen ſind, muß Herr Poincare aus dem Naoch machen die Interalliſerte Kommiſſion verant⸗ amauch das er deutſche eee ee hat ſcgend menhäng. egenteil feſtgeſtellt. Nach ihm gibt es keine welchen chen den Petersdorfer Vorgängen und eite kann die alchen Organiſationen. Die franzöſtiſche Re⸗ 0 ſchieben gewichtige Zeugnis nur mit den Worten 8, dicgsarbeit Pet aß ein negatives Ergebnis der Unter⸗ wait Peichteit 71 zu erwarten geweſen ſei. Sie wagt Mußts Peters a 81 Unterſuchungen in Zweifel zu ziehen, ſlere Die Ermittf chluſſe ſeines amtlichen Berichts feſtſtellen Regierlliterte Kom ungen wurden dadurch erſchwert, daß die meralüne um Mitteſion in der Bitte der deutſchen lerten Behd eilung der Unterſuchungsergebniſſe der oͤrden bisher nicht entſprochen hat.“ Noi e bishe f daewars de Unt Unterſuchungsergebniſſe Le Ronds, die enaind weiter frlagen für ſeine Pariſer Kammerrede Uändene für die Jo beſchaffen, daß ſich nicht nur die Ein⸗ ien dr und Ierr chen verbietet, ſondern auch für Eng⸗ miſſender Frangoſe liener! Auch ihnen, den Bundesge⸗ gahm angehören n, die gleichfalls der Interalliierten Kom⸗ onde in dregewährte man keine Einſicht⸗ ſanme un§ geheimnisvollen Akten Le anstberichten„Frankreichs Miniſterpräfident nach den n ſclic Deutſch. Reihe von Fällen aufzählte, in denen mmich hat er 55 an franzöſiſchen Soldaten vergangen 0 ehe 5 dieſe e etwas vergeſſen: Die Mitte lung ſpiefe ne r wü wiſche„von ſeltenen Ausnahmen Zün denen daen wurden. Zahlreich ſind die ſuch der Awilften d Franzoſen in ſinnloſem Uebermut nermondelner Gbandelten oder gar töteten. Das Ge⸗ 15 A drdeten Opnewerkſchaften um Entſchädigung für r dung am delner Arbeiter, das vor etwa 4 Wochen bereits der dlt noch heute unerledigt, obwohl dieſer atignds getötet—5 von den Franzoſen allein in Op⸗ nen ſſt e Arbeiter war! Das Kapitel der Pro⸗ die 00 obſektid unerſchöpflich! 8 Wen ken ſo aufcenten noch nicht erſtorben iſt, müßten chten Iner Seite avend wirken, daß den geheimnisvollen das e auf; mit de Ro if ihre Richtigkeit hin kontrollierbaren edende artigen der Boden entzogen wird. Ein Regime, an ſelbſt Mitteln arbeitet, das Ruhe und Ordnun böſektz zu agen urttergraben hat, um— 2 über Mangel 15 unmöglich die Befähigung beſitzen, Geſchrel bidei zu ſchaffen, das die Grundlage bildet: Sanktionen, Reparationen! fr— deuf che ſine für Le NRond in Oppein ſeſt, daß die Die deutſche Bevölkerung Oberſchleſiens hat keine Ur⸗ ſache, eine objektive Unterſuchung zu ſcheuen. Eine inter⸗ nationale Unterſuchungskommiſſion könnte nur das beiſpielloſe Maß von Ruhe, Geduld und Selbſtver⸗ leugnung feſtſtellen, das die Deutſchen immer wieder auf⸗ boten, um alle Zuſammenſtöße nach Möglichkeit zu vermei⸗ den. Die Deutſchen im allgemeinen und die in Gleiwitz Ver⸗ hafteten im beſonderen haben auch die angekündigte kriegs⸗ gerichtliche Verhandlung nicht zu fürchten. Nur ſollte dabei die Erfüllung der einen Forderung ſelbſtverſtändlich erſchei⸗ nen: Dieſes Kriegsgericht darf nicht von Franzoſen beſetzt ſein, ſondern nur von Engländern und Italienern, damit die Franzoſen nicht Kläger und Richter in eigener Sache ſind! Ein neuer Zwiſchenfall. Ein Polizeiwachtmeiſter erſchoſſen. Berlin, 21. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) In Gleiwitz⸗Petersdorf iſt, wie wir hören, ein neuer ſehr bedauerlicher Zwiſchenfall vorgekommen. Am Sonntag, den 19. Februar hielten ſich drei franzöſiſche Sol⸗ daten in einem Lokal im Petersdorfer Stadtteil auf. Als ſie das Lokal verließen, gab einer von ihnen auf eine Gruppe von Perſonen, die vor dem Lokal in Unterhaltung ſtanden, einen Revolverſchuß ab, ohne jemand zu treffen. Der Polizeiwachtmeiſter Paul Röſenberg ging darauf auf die fran⸗ zöſiſchen Soldaen zu und forderte ſie in höflichem Ton auf, weiterzugehen, um keinen Auflauf zu veranlaſſen. Derſelbe franzöſiſche Soldat, der geſchoſſen hatte, gab daraufhin einen zweiten Schuß auf den Wachtmeiſter ab, der dieſen tötete. * ONB. Berlin, 21. Februar. Wie eine Berliner Korreſpon⸗ denz aus Oppeln erfährt, hat General Lerond den franzö⸗ ſiſchen Kreiskommiſſaren die Weiſung erteilt, bei Anzeichen von deutſchen Ausſchreitungen gegenüber franzöſiſchen Sol⸗ daten ſofort den Belagerungszuſtand über ihre Kreiſe zu verhängen und mit aller Entſchiedenheit vorzugehen. Angeſehene Mitglieder nationaler Kreiſe ſeien unverzüglich als Geiſeln feſtzuſetzen. In Oberſchleſien ſei nunmehr genug franzöſiſches Soldatenblut geopfert worden. Weitere Opfer dürften unter keinen Umſtänden mehr zugelaſſen wer⸗ den. Loucheur über die Weltwirtſchaftskriſe. WB. Paris, 21. Febr. Der ehemalige Wiederaufbau⸗ miniſter Loucheur hielt geſtern abend in Lyon vor einer Vereinigung von Induſtriellen, Kaufleuten und Landwirten eine Rede über die Wirtſchaftskriſis. Er ſagte, die Nationen, deren Wirtſchaftsleben der Krieg beeinrächtigt habe, ſuchten nach einem Ausgleich. England habe die Lage dadurch verſchärft, daß es Frankreich ſehr lange teure Kohlen verkauft habe; dadurch habe es nicht nur den Unter⸗ ſerte und die Löhne, ſondern auch die Erzeugniſſe der Indu⸗ trie verteuert. Da Rubel, Mark und Krone ihre Kaufkraft verloren häten, ſeien heute Rußland, Oeſterreich und Deutſch⸗ land mit ihren 200 Millionen Einwohnern von der Wirt⸗ chaftskarte Europas ausgeſtrichen. Das bedeute natürlich das erſchwinden des Gleichgewichts in der Handelsbilanz. Als ein Mittel gegen dieſe Kriſis ſieht Loucheur die annähernde Gleichheit der Produktions⸗ und e an. In England habe man brutal die Produkion herabſetzen wollen, daburch habe man 2 Millionen Arbeitsloſe geſchaffen und den nationalen Reichtum herabgemindert. Alle dieſe Probleme beſchäftigten die Staatsmänner, die an der nächſten Konferenz von Genua teilnehmen würden. Es ſei nicht ſchlecht, mit einem Gegner zu verhandelnz man lerne ſeine Abſichten und auch detet Ziele kennen. Aus dieſem Grunde habe er im vorigen Jahre mit dem Delegierten Deutſchlands verhandelt. Aus dieſem Grunde ſoll man auch mit Rußland verhandeln. Man könne allerdings keine zu brüske Rückkehr zu der Vor⸗ kriegszeit wünſchen. Loucheur ſprach alsdann von der Repa⸗ rationsfrage. Er ſei ein Mann der Realiſierungen. Deutſchland, das kein Gold habe, könne nur dann bezahlen, wenn es die Produkte ſeiner Induſtrie ausführen könne; des⸗ halb habe er geglaubt, daß Deutſchland Rohmaterialien und Induſtrieerzeugniſſe liefern könne, um am Wiederaufbau mit zuarbeiten. Er habe eines Tages Lloyd George vorgeſchlagen, auf einen Teil der Forderung an Deutſchland zu en, wenn England auf ſeine Forderung an Frankreich verzichte. Lloyd George ſchien geneigt zu ſein, auf dieſen Vorſchlag ein⸗ Spchen aber unter der Bedingung, daß die Vereinigten kaaten von Nordamerika auch ſo gegenüber England handelten. Das Parlament der Vereinigten Staaten habe dieſe Kombination abgelehnt. Er danke den Amerikanern, daß ſie gekommen ſeien, um den Krieg mitzumachen, aber etwas weniger danke er ihnen für den Frieden, den ſie Europa beſchert hätten. Frankreich könne nicht bankerott machen. Die Löſung der finanziellen Schwierigkeiten beſtehe in einer Herabminderung des Zinsfußes. Der Diskont der Bank von England müſſe auſ 3 zurückgeführt werden. Ab 1931 müſſe alsdann auch der Zinsfuß der franzöſiſchen Rente herabgeſetzt werden. Der Wiedͤeraufbau Mitteleuropas. Die erſte Zuſammenkunft. Berlin, 21. Februar.(Von unſe em Berliner Büro.) Aus London wird gemeldet: Obgleich es noch unbeſtimmt iſt, ob deutſche Vertreter an der morgen beginnenden erſten Zu⸗ ſammenkunft des Internationalen Finanzkonſortiums für den Wiederaufbau Mitteleuropas und Rußland teilnehmen wer⸗ den, ſollen doch verſchiedene bekannte deutſche Bankiers und Finanzleute bereits nach London unterwegs ſein, A in der Hoffnung, an den ſpäteren Sitzungen des Komitees teilnehmen zu können. Unter dieſen Bankiers ſoll ſich der be⸗ kannte Hamburger Bankier Karl Melchlor befinden. Der erſte Zweck der morgigen Verſammlung iſt der, einen Plan auszuarbeiten, nach dem die Kaufkraft der kleineren Staaten erhöht werden kann, ſo daß daraufhin eine Stabiliſierung der Wechſelkurſe erfolgt. Die Konferenz von Genua. Der Antrag auf verſchiebung. WB. Berlin, 21. Febr. Die franzöſiſche Regie⸗ rung hat heute der deutſchen Regierung in einer Note mit⸗ geteilt, daß ſie bei der italieniſchen Regierung unter Hinweis auf die in dem Memorandum des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten geltend gemachten Gründe die Ver⸗ ſchiebung der Konferenz von Genua beantragt habe. WöB. Paris, 21. Februar. Wie das„Echo de Paris“ be⸗ richtet, wird die franzöſiſche Regierung eine Beratung der Sachverſtändigen zur Vorbereitung der Wirtſchaftskonferenz von Genua erſt für nützlich halten, wenn vorher ein politi⸗ ſches Einvernehmen zwiſchen der engliſchen und der franzöſiſchen Regierung erzielt ſei. Sowfet⸗Rußlands finanzielle§ 8 oͤerungen für Genua. OE. Warſchau, 20. Febr. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die beſondere Kommiſſion, die das Memorandum für die Genua⸗Konferenz vorbereitet, folgende Forderungen auf⸗ geſtellt: 1. Entſchädigung für die Verluſte, welche Rußland durch die Kämpfe mit Judenitſch, Denikin, Koltſchak, Wrangel und mit Polen erlitten hat. 2. Verrechnung der ruſſiſchen Guthaben, die in franzöſiſchea, engliſchen und deutſchen Banken von den Ententemächten beſchlag⸗ nahmt worden ſind. „ 3. Entſchäbigung für die Vernichtung bew. Beſchlagnahme der ruſſiſchen Kriegs⸗ und Handelsſchiffe. 4. e e für die Waren, die ſeit dem Jahre 1917 von den ruſſiſchen Regierungen gekaaft, aber nicht geliefert worden ſind. Der Geſamtwert dieſer finanziellen Forderungen foll ſämtliche en der zariſchen Regierung weit über⸗ eigen. Der 11. Kongreß der ruſſiſchen Kommuniſten und oje Konferenz. OE. Terijoki, 20. Febr. Man erwartet auf dem bevorſtehenden 11. Parteitag der R. K. Partei ſcharfe Auseinanderſetzungen mit der Linksoppoſition, die ſowohl über die neueſte Wirtſchaftspolitik und den Genuakurs an ſich, als auch über die von der herrſchenden opportuniſtiſchen Gruppe des Zentralkomitees in letzter Zeit ſyſte⸗ matiſch angewandte Taktik, die Partei vor vollendete Tatſachen zu ſtellen, äußerſt erbittert kſt. Die Moskauer „Prawda“, das Zentralorgan der Ruſſiſchen Kommuniſtiſchen Par⸗ tei, verſucht nun beruhigend zu wirken, indem ſie in Ausſicht ſtellt, daß die ganze Partei an der Beratung der auf der Tagesordnung ſtehenden Fragen werde teilnehmen können; das Zentralkomitee ſei nur eine der verhandelnden Parteien, welche dieſe Tagesordnung vorſchlage; auf der anderen Seite ſtünden die lokalen Organiſa⸗ tionen, und wenn die Parteiarbeit neue Probleme aufgeworfen habe, ſo würden dieſe in die Diskuſſionsordnung eingeſtellt werden. Doch darf man an der Wirkung dieſes Beruhigungsverſuchs zwei⸗ feln, denn das Zentralkomitee hatte, wie ſeinerzeit gemedet, den Parteikongreß auf den 26. März einberufen, weil man damit rechnete, daß zu dieſem Termin die Genueſer Konferenz bereits ab⸗ geſchloſſen ſein würde. Die Partei ſollte alſo wiederum vor vollen⸗ dete Tatſachen geſtellt werden. Und jetzt wird bereits mit einer Vertagung des Parteikongreſſes gerechnet, für den Fall, daß die Genua⸗Konferenz verſchoben wird. Skirmunt über Polens Stellung zu Genua. 5 OE. Warſchau, 20 Febr. Am 18. Februar erſtattete Außen⸗ miniſter Skirmunt ſein vertrauliches Expoſeè im Sejmausſchuß für Auswärtiges. Nach Schluß der Sitzung erklärte der Miniſter der Preſſe, daß Polen zur Vermeidung von Ueber⸗ raſchungen auf der Genueſer Konferenz, an der auch ehemals feind⸗ liche Staaten keilnehmen, ſich vorher mit den befreundeten Mächten verſtändigen müſſe. Ein dahingehende Initiative Polens ſei be⸗ bereits überall gut aufgenommen worden. Vor allem müſſe ſich Polen mit Frankreich, der kleinen Entente und den baltiſchen Staaten ins Einvernehmen ſetzen. In der erſten Hälfte des März werde in Warſchau eine Konferenz der Miniſterpräſidenten der baltiſchen Staaten ſtattfinden, auf der die gemeinſamen Richtlinien für Genua feſtgelegt werden ſollen. Die Einladung nach Belgrad zur Vorkonferenz der Kleinen Entente habe Polen angenommen. Dieſe vorbereitende Tätigkeit ſei keines⸗ wegs als ein Zuſammenſchluß einer Staatengruppe gegen irgend⸗ welche anderen Stgaten aufzufaſſen. Polen ſei dazu berufen, eine aktive Rolle beim Wiederaufbau Rußlands zu übernehmen. Inbezug auf die Wilnaer Frage erklärte Skirmunt, daß die Haltung der polniſchen Regierung von der Entſcheidung des Wilnaer Sejms abhängig ſei. Andererſeits müßten auch auslän⸗ diſche Faktoren in Rechnung gezogen werden, ſo daß der Sejm⸗ beſchluß nicht nur den Wünſchen des Wilnaer Volkes entſprechen müffe(), ſondern auch keinen Gegenſatz zu der internationalen Politik mit ſich bringen dürfe. Die Kobinettskriſe in Italien. Ep. Rom, 20. Febr. Die Sozialiſten wollen, wie aus Aeußerungen ihrer Führer hervorgeht, die gegenwärtige Kabinettskriſe dazu benutzen, um eine ausgeſprochene Links⸗ orientierung der Regierung herbeizuführen. de Nicola hat die Annahrie des Auftrages zur Kabinttsbildung noch nicht öffentlich bekanntgegeben, doch zweifelt man nicht, daß die Bildung des Kabinetts durch ihn erfolgen wird. Or⸗ lando findet namentlich im Hinblick auf die Außenpolltik, die er während der Friedenskonferenz getrieben hat, zahl⸗ reiche Gegner. Anderſeits hat die Katholiſche Volkspartei ihr Veto gegen Giolitti noch nicht aufgegeben. Die Sozia⸗ liſten verlangen von de Nicola vor allem, daß er der Ausgeſtaltung des Arbeiterrechtes und der Entwickelung der rbeiterorganiſationen kein Hindernis in den Weg legt. So⸗ wohl gegen ein Kabinett Orlando wie gegen ein Kabinett Giolitti würden die 120 ſozlaliſtiſchen Abgeordneten ihre bis⸗ 3 herige Oppoſition fortſetzen. Der gemäßigte Sozlaliſten 16 2. Seite. Nr. 88. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienskag, den 21. Jeb führer Turati hat ſich dafür eingeſetzt, daß die Sozialiſten auch an den Beratungen teilnehmen, die beim König über die Kabinettsbildung geführt werden. Auch bei der Katho⸗ liſchen Volkspartei haben ſich eine Anzahl Führer für die Notwendigkeit elner Linksorientie⸗ rung ausgeſprochen. Zur Urſache der gegenwärtigen Kabinettskriſe wird noch bekannt, daß vor allem die Außenpolitit della Tor⸗ rettas zum Sturze des Kabinetts geführt hat. In erſter Linie komme hierbel die Verſchleppung des endgültigen Frie⸗ dens in der Adria in Frage. Der Corriere della Sera hebt hervor, daß neben den Verpflichtungen, die aus der Konfe⸗ renz von Genua erwachſen, vor allem die künftige Außen⸗ politik auf die Ausführung des Vertrages von Rapallo und des Friedens in der Levante gerichtet werden müſſe. Der Kurs der auswärtigen politik. Die Bayriſche Volkspartei⸗Korreſpondenz, das Blatt der ſtärkſten Partei Bayerns, der auch der Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld angehört, rechtfertigt die Haltung der Bay⸗ riſchen Volkspartei in der Kanzlerkriſe und ſchreibt über eine etwaige Kursänderung unſrer auswärtigen Politik unter anderm folgendes: Wenn jemand heute die Forderung nach einer grundlegenden Kursänderung der deutſchen Außenpolitik aufſtellt, ſo muß er eine Antwort auf die Frage wiſſen, wie die Dinge mit Vernunft anders gemacht werden ſollen. Wer nervös und verächtlich zuſammen⸗ zuckt, wenn er überhaupt nur das Wort Erfüllung hört, der ſoll einmal ein politiſches Programm einer Nichterfüllungspolitik auf⸗ ſtellen und ſeine Ausführungsmöglichkeiten darlegen. Mit einer bloß negativen Kritik iſt gar nichts getan. Leute und Parteien, die das nur können, ſcheiden bei der Frage nach der Möglichkeit einer anderen Außenpolitik überhaupt aus. Die Wunſchträume, in denen ſich die Mehrzahl der Deutſchnationalen wiegen, können niemals die Grundlage für eine vernünftige praktiſche Außenpolitik der Das iſt vom nationalen Standpunkt aus ſehr bedauer⸗ lich, denn die politiſche Erziehung wertvoller Teile unſeres Volkes muß auf die Dauer ſchwerſten Schaden darunter leiden, wenn eine politiſche Partei ſich der begreiflichen Zeitſtimmung anpaſſend die Depreſſion des deutſchen Bürgevs über Niederlage und Revolution dazu benutzt, um ihn aus dem kühlen Bereich nüchterner real⸗ politiſcher Wirklichkeit in das Nebelland politiſcher Illuſionen hin⸗ einzulocken. Es war ſchon das Verhängnis Deutſchlands, daß wir uns zu groß gefühlt haben, als wir wirklich groß waren. Heute aber würde eine Politik, die die realen Kräfteverhältniſſe in Europa nicht einzuſchätzen vermag, zum endgültigen Ruin füh⸗ ren. Selbſt die Deutſchnationale Volkspartei würde, wenn ſie zur Regierung käme, ihre Freunde mit einer ganz anders gearteten Außenpolitik, als ſie ſich heute in— Köpfen abſpielt, ent⸗ täuſchen müſſen. Denn jede Partei in utſchland muß heute in der praktiſchen Außenpolitik auf irgendeine ehrliche Erfüllungs⸗ formel kommen. Nicht aus einer abſtrakten Erkenntnis heraus, ſondern gebeugt vom Zwang der Tatſachen Dazu bemerkt die„Kölniſche Zeitung“ u..:„Wenn demnächſt, wie zu erwarten iſt, die Verhandlungen über die große Koalition wieder aufgenommen werden, wird die Beſtimmung des Kurſes der auswärtigen Politik voraus⸗ ſichtlich entſcheidend dafür ſein, ob ſie ſetzt endlich gelingen oder wiederum ſcheitern wird. Eine andere Linie als die von der Korreſpondenz der Bayriſchen Volkspartei ange⸗ deutete iſt unſeres Erachtens nicht möglich; den Verſuchen, ſie in deutſchnationalem Sinne zu ändern, muß im Intereſſe des Vaterlandes mit allem Nachdruck entgegen⸗ getreten werden. Nachklänge zum Eiſenbahnerſtreik. Stellungnahme des Lokomoliohelzerverbandes. ONB. Berlin, 21. Febr. Nach einer Berliner Korreſpon⸗ denz ſoll die radikale Gruppe der Rei chsgewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahnerbeamte an ihre Unterorganiſationen ge⸗ heime Mitteilungen geſandt haben, in denen behauptet werde, der Reichskanzler habe in der letzten Ausſprache mit Vertretern des erweiterten Vorſtandes die Zuſicherung ge⸗ geben, daß nur zwei Beamte, die als Streitführer in Frage kämen, gemaßregelt würden. Die offiziellen Erklärungen des Kanzlers, die 8 ganz anders lauteten, hatte unter den Be⸗ amten neue Mißſtimmung hervorgerufen. Im übrigen hat ſich jedoch unter den Eiſenbahnern ſelbſt ein Umſchwung der Die Halbſeele. Roman von Arthur Brauſewetter. 48)(Rachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Einmal iſt die Operationsſchweſter in das Zimmer ge⸗ treten, da es ſich um einen eiligen Fall handelte.„Schickt zu Glasgow oder zu wem Ihr wollt,“ iſt ſeine einzige Ant; wort geweſen. Endlich!... Ein Schimmer des erwachenden Bewußt⸗ ſeins. Das Auge der Kranken weilt mit einem langen, zärt⸗ lichen Blicke auf dem verſtärten Antlitz ihres Gatten, der jetzt wiederum an ihrem Bette ſteht. Dann winktees der Tochter. Klara tritt nahe an die Mutter heran. Dieſe flüſtert einige Worte.. ganz leiſe, kaum ver⸗ nehmbar. Aber Klara hat ſie verſtanden. Sie nimmt ein großes Buch zur Hand, das auf dem Fenſterbrette liegt. Es iſt die Bibel. Sie zeigt ſie der Mutter. Dieſe nickt mit dem Haupte, und zum erſtenmal ſpielt ein ſtilles Lächeln um den bis jetzt ſo ſchmerzlich verzogenen Mund. Klara öffnet das Buch und mit bebender, aber deut⸗ licher, wohlklingender Stimme lieſt ſie: „Da kam Jeſus mit ihnen zu einem Hof, der hieß Gethſe⸗ mane, und ſprach zu ſeinen Jüngern: Setzet Euch hier, bis ich dorthin gehe und bete. Und nahm zu ſich Petrum und die zween Söhne Zebedät, und fing an zu trauern und zu zagen. Da ſprach Jeſus zu ihnen: Meine Seele iſt betrübt bis an den Tod; bleibet hier und wachet mit mir. Und ging hin ein wenig, fiel nieder auf ſein Angeſicht, und betete und ſprach: Mein Vater, iſt es möglich, ſo gehe dieſer Kelch von mir, doch nicht wie ich will, ſondern wie Du willſt.“(Matth. 26, 36—39.) Tiefe Stille herrſcht in dem Zimmer. Nur das ſchwere Atmen der Kranken dringt durch das Schweigen. Aber auf ihren Zügen liegt eine Zuverſicht, welche die Herrſchaft ge⸗ winnt über alle Leiden und ihr Antlitz langſam ſchon zu ver⸗ klären beginnt. Klara lieſt weiter... die ganze Leidensgeſchichte des Herrn. Ihre Stimme bebt nicht mehr. Klar und gefaßt kommen die Worte von ihren Lippen. Ab und zu hält ſie inne und blickt auf die Kranke. „Sie hört nicht mehr,“ flüſtert ihr Merten zu. „Sie hört alles,“ erwidert Klara. Und in demſelben Augenblick neigt die Kranke gleichſam zur Beſtätigung leiſe, langſam das Haupt. Dann aber ſucht ſie mit einer ängſtlichen Bewegung die Hand der Tochter. Anſichten vollzogen. Während des letzten Streikes hat be⸗ kanntlich der Reichsverkehrsminiſter den Lokomotivheizern u. Oberheizern, die nicht fachgewerblich vorgebildet ſind, infolge ihrer Tätigkeit aber mit dem Eiſenbahndienſt und der Bedie⸗ nung völlig vertraut ſind, die Genehmigung erteilt, als Loko⸗ motipführer Dienſt zu tun. Nach dem Streik hat ſich der Vorſtand des Lokomotipheizerverbandes zum Miniſter Gröner begeben und ihn Mragte ob dieſe Verfügung aufrecht erhalten bleibe. Als der Miniſter das bejahte, gab der Vorſtand die Erklärung ab, daß unter dieſen Umſtänden die Heizer bei einem etwaigen Lokomotipführerſtreik ſich reſtlos dem Miniſter zur Verfügung ſtellen würden. Reine neuen Streikbefürchtungen. ONB. Berlin, 21. Febr. In der Preſſe iſt wiederholt die Be⸗ fürchtung laut geworden, daß ein neuer Eiſenbahnbeamten⸗ ſtreik bevorſtehe. Im Neichsverkehrsminiſterium befürchtet man einen ſolchen Streik nicht. Die nochmalige Erwähnung des Diſzi⸗ plinarverfahrens in einer Erklärung des Reichsverkehrsminiſteriums iſt erfolgt, weil die Reichsgewerkſchaft verſucht, die Rechtslage zu verwiſchen. Deutſches Neich. Ein ſchwacher Troſt. EBerlin, 21. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Ueber die Ge⸗ rüchte, die z. Zt. durch die Preſſe gehen betr. einer Erhöhung der Eiſenbahntarife zum 1. Mai erfahren wir, daß davon beim Reichsverkehrsminiſterium nichts bekannt iſt. Es wird, wie man uns dort ſagt, alles von der Entwicklung abhängen. Zur Zeit wird an ſolchen Plänen nicht gearbeitet, jedoch wird man in Zukunft nicht ſolange wie bisher(3 Monate) warlen, ſondern man wird ſofort mit Erhöhungen beginnen, wenn die allgemeine Preislage dieſe Notwendigkeit erfordert. 1 E Berlin, 21. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Verhand⸗ lungen zwiſchen Preußen und Hamburg über die Frage der Bildung eines Großhamburger Staales beginnen am 27. Februar. Mußte das ſein! In den nächſten Tagen ſoll eine Streitſchrift des Pro⸗ feſſors Hans Delbrück mit dem Titel„Ludendorffs Selbſtporträt“ erſcheinen. Kennzeichnender Weiſe ſind Aushängebogen dieſer Schrift ausgiebig von Links⸗Blättern benutzt worden, die ſich mit einem wahren Freudengeheul dar⸗ auf ſtürzen, um ihrem ungezügelten Haß gegen den General loszulaſſen, der ſich im Weltkrieg gewaltige Verdienſte um unſer Vaterland und ſich ſelbſt unſterblichen Ruhm erworben hat. Daß neben ſehr hohen Vorzügen auch große Schatten im Bilde Ludendorffs vorhanden ſind, weiß jedermann, der unbefangen und unparteiiſch zu urteilen verſteht. Schon bei der Beſprechung des jüngſten Buches von ihm„Kriegführung und Politik“ haben wir darauf hingewieſen, daß Luden⸗ dorff zwar ein ausgezeichneter Heerführer, abereinſchlechter Politikeir war und iſt. Bei dem Bildungsgang Ludendorffs iſt das garnicht zu verwundern, denn ein Mann, der von früher Jugend an im Kadettenkorps erzogen worden iſt und dann die anen Schulung des Offi⸗ ziers und Generalſtäblers durchlaufen hat, müßte ein viel⸗ eitiges Genie allererſter Klaſſe ſein, wenn er dann auch ohne jegliche Vorbereitung auf dem Gebiete der Politik e wöhnliches leiſten ſollte. Es iſt das tragiſche EClement im Ge⸗ ſchick des deutſchen Volkes, daß ſeit der Entlaſſung Bismarcks kein Staatsmann von großer geiſtiger Bedeutung, vielleicht Bülow noch ausgenommen, in die Höhe kommen konnte, weil höfiſche Einflüſſe dem Emporſteigen ſelbſtändiger Geiſter ent⸗ gegenſtanden und weil außerdem die begabteſten Köpfe von Induſtrie und Technit, von Heer und Flotte angezogen wur⸗ den. Nur ſo wurbe es möglich, daß die Weltkriſe als Lenker der politiſchen Geſchicke Deutſchlands in Bethmann einen Mann fand, der wohl ein vortrefflicher Verwaltun sbeamter, aber ein noch ſchlechterer Weltpolitiker war als Ludendorff. Und im Weltkrieg ſelbſt ließ Bethmann die Zügel ſo vollſtän ig am Boden ſchleifen, daß Ludendorff völlig gezwungen wuͤrde, ſchrittweiſe immer mehr ſich der Erfüllung von Aufgaben zu⸗ zuwenden, denen er nicht gewachſen war und nicht gewachſen ſein konnte. Daß die vielſeitige, in völlige Zerſplitterung ausartende Tätigkeit Ludendorffs als Organiſator und Politiker auch auf Merten läßt die ihre und legt ſie in Klaras. Sie lächelt ihm mühevoll, wehmütig zu, ſendet einen kurzen Blick auf ihren Gatten und flüſtert mit brechender und doch ſo deut⸗ lich wahrnehmbarer Stimme:„Mir iſt ſo wohl ſetzt. ſo wohl!“ Dann.. ein kurzer, unterdrückter Schrei, ein Auf⸗ leuchten des Auges, ein völliges Erlöſchen.. der ſchnell erhobene Kopf ſinkt in die Kiſſen zurück. Der Tod hat ihn fanft, zärtlich faſt in ſeine Arme genommen und bettet ihn jetzt in die Kiſſen. Das Licht der Nachtkerze flackert einen Augenblick furchtſam auf, dann gießt es ſeinen milden, ſtillen Schein auf ein noch ſtilleres Antlitz, das den ſchweren letzten Kampf eben durchlitten und jetzt ſo ſelig lächelt, als ſei es bereits in die Heimat eingekehrt eines ewigen Friedens. * Was Merten an den folgenden Tagen innerlich durchzu⸗ machen hat, iſt ſchwer zu beſchreiben. Es iſt nicht der Schmerz über dieſen Todesfall, nicht die Teilnahme mit dem faſſungs⸗ loſen Gatten, mit Klara, die äußerlich ſo ruhig, ſo tränenlos dem Unabänderlichen gegenüberſteht und in ihrem Innern unſäglich leidet... Empfindungen von größerer Bitternis ſpielen ſich in ſeiner Seele ab. Die fürchterlichen Selbſt⸗ quälereien ſuchen ihn heim, die ihm ſo manche ſchwere Stunde in ſeinem Berufe bereitet haben. „Du kannſt nur töten. Und töten wirſt Du auch heute die unſelige Frau, die in törichtem Vertrauen ſich Dir aus⸗ geliefert.“ Dieſe ſchrecklichen Worte des anonymen Briefes waren ſie jetzt nicht zur Wahrheit geworden? Die zarte Veſchaffenbeit ſeiner Nernen, die überſenähſe Organiſation ſeines Gewiſſens, gegen die er ſein Leben hin⸗ durch gekämpft hatte, und nie ſo vergeblich als in dieſer Stunde, ſteigerte ſich bis zu einer krankhaften Erregung. Es war Weſtphals Fluch, der anfing, ſich zu erfüllen. Nicht als etwas Fremdes, das außerhalb ſeines Selbſt lag, nein, als eine unheimliche feindliche Macht ſeines In⸗ nern, gegen die er keine Waffe mehr fand. Er glaubte, ſie gefunden zu haben. Ohnmächtig, in ſich ſelbſt einen Halt zu beſitzen gegen die andringende Verzweiflung, hatte er die Hände empor⸗ geſtreckt, zu einem unbekannten Gott da oben. Er hatte ge⸗ betet! Er hatte gelobt, daß er zurückkehren wollte mit ge⸗ heilter Seele zu dem Glauben ſeiner Jugendjahre, wenn ſein inhrünſtiges Flehen erhört würde. Es war nicht erhört worden. Der Ausgang war wie ein Hohn auf ſein Gebet geweſen. Der unbekannte Gott da oben hatte ihn, den Fremden, den Abtrünnigen, von ſeinem Throne gewieſen. Warum mußte ſie ſterben?! ſeine rein militäriſchen Leiſtungen hemmend und läh gewirkt hat, ſoll nicht beſtritten werden. ein Mann von der Bedeutung Hans D Welt gewiſſermaßen zu entblößen, ſondern er ſo als der gute Deutſche, der er unzweifelhaft iſt, be das Bild Ludendorffs von den Schlacken zu ſäubern, So liefert er den Gegnern im Innern anhaften. ch fü 922* ruat 19. pee Aber wit elbrücks follte e⸗ nicht zur Aufgabe machen, faſt ohne Berückſichtigun len Gründe und Umſtände, die zum Niederbru Bild Ludendorffs vor dem deutſchen Volk und der ſtre Feinden draußen nur neues Material, den Haß ge u ſchüren, was uns einſt groß gemach Weiſe, wie ſeine Schrift ausgebeutet wird und den t hat. Die A ſallte ihn 152 1 machen und ihm zeigen, daß man das Problem dorff, namentlich unter den heutigen Verh nicht anfaſſen darf. Die Schrift wird leider beitragen, den inneren Unfrieden zu vermehren un der Mitwelt vor den Deutſchen überhaupt 0 handlung ihrer großen Männer noch weiter zu 9 Delbrück und Ludendorff hätten beide Beſſeres ve tun Bapyern und die Pfalz. Wietſchaſts plan und Wietſchaſtslage · h München, 21. Febr.(Eigener Drahtbericht) Auf 6 des bayriſchen Miniſterpräſidenten Graf Lerchenfel ſeinem Vorſitz fanden am Montag im Landwirtſcha eingehende Beratungen über die Aufſte ung von den Wirtſchaftspran 1922, namentlich im Fremdenzuſtrom des kommenden Sommers ſtatt, an 1 ſchlägigen Miniſterien, ſämtliche bayriſche Regierungspt Vorſtände und Beamte wichtiger Verwaltungsauß 1190 erſte Bürgermeiſter der Stadt München mit rechtskun 10 räten, ſowie zahlreiche Vertreter der beteiligten Wirt Intereſſenorganiſationen teilnahmen. Graf Lerchenferd wies in ſeinen Begrüßungde den Ernſt der wirtſchaftlichen Lage hin und wünſchte, Zuſammenkunft praktiſche Vorſchläge hervorgehen mögen. geroffe ſelun wirtſchaftsminiſter gab dann eine Ueberſicht Maßnahmen der letzten Zeit, ſo vor allem über die von Mitteln zur Verbilligung von Milch, Kar und Brot für Minderbemiktelte. Zur Verfü u. g. 20 Milljonen Mark aus Reichsmitteln zur Milchv 9 20 Milllonen Mark aus Landesmitteln zur Brotverbilligung lionen Mark für Kartoffelbeſchaffung und„Verbilligung 1 Miniſterium bereits bewilligt und werden demnächſt vo Dazu kommen die Leiſtungen der genehmigt werden. mit etwa obiger Summen. räte angeſammelt. Speiſekartoffeln, die angekauft, wurde der A Zentner in Ausſicht genommen. Es wurde Weiterhin w Ausfuhr von Milch, Butter und Käſe neue geſpert bleibt und wird nichts verſäumt werden, Sperre für die erhalten. Als Fremden gehören. worden. gemein als unmöglich und wirkung nicht erreicht habe. Zum Schluſſe der Beratungen, bei denen die von Billigung fanden, Lerchenfeld, daß wir auf dem Gebiete der Teuerung 1 zur Zeit unlösbaren Aufgaben gegenüber ſtehen. fang des berelts in die weiteſten Kreiſe des Volles rung aufgeſtellten Richilinien Außer den 300 000 Zentnern anze Dauer der Fremdenſai rundſatz gilt, daß die Auslandslet Die Verhandlungen mit den Gaſtwir ſ verliefen zufriedenſtellend. Eine neue Hilfsaltion 0 gef 1„ Frühjahr und vom bayriſchen Landtag Eine Rückkehr zur Zwangswirtſch art 51os erklä tont, daß die Teuerungswelle ihren Höhepu ältniſſen, rten daß 5 maſc 2 SSSS SSS 0 nur 5 5 die.* b der Be⸗ U erminder— rdient. 8 12 *3 0 nd r. bennee,. Richtlinten 10 1 Hinee de, deng ſwene b0 eubeherdetz 0 0 „ ‚ chaſt/ 10 orten del die aug b, beaſen 1 über die beifte, a0 rtoſ de uarſ ſhn der 0 5 50 un aee i euhe 10 urden e 1 nkauf weiterer h lr auch erreich, digh, de 48 t— aufr e um geee ind iſt aft wicnh nt ns 4 Wi 2 2 SE eber den merknde Elends entwarfen andere Redner erſchütternde Bilder. Letzte Meldun Revolutionare Bewegung in portugal. WW. Parie, 21. Febr„Echo de 35 Depeſche aus Madrid, wonach man in gemacht haben ſoll, die im Monat Oktober verhafteten 9 befreien. Man erkenne darin eine revolution den Wunſch Der Präſident der Republik habe demiſſionſeren. Die linksrepublikaniſchen Proklamation veröffentlicht, in der ſie auf di und erklären, es handle ſich um eine Bewegung—19 elfren gen. tung, daß wahrſcheinlich die Intervention ei Macht zu ihrer Unterdrückung notwendig ſein werde. Warum mußte er ohnmächtig mit ſeinem Wiſſen daſtehen.. gerade hier, wo aetl hingegeben hätte, wenn er helfen könnte und 1 all ſeiner Was gibt es Traurigeres für einen Arzt, als drückende Erkenntnis ſeiner Nichtigkeit?! Warum mußte es geſchehen? Weil es eben einen Gott nicht gab! Weil nichts geblieben war, als die abgeblaßte Märche ner Kindheit, ein Gott, der ihm nichts mehr zu und.. er ihm nichts. Aber. geſchlafen. Antlitz verklärte zu ſeligem Frieden. Gerade ſo war ſein Vater geſtorben, gerade Mutter! täuſchung... weiter nichts! Es gibt k keine ewige Seligkeit, für den, der ſie ſo feſt an ſie glaubte! Nein Gottesbild nicht zertrümmern. Es gab nein! Er konnte auch in dieſer lebendigen Heiland und Retter. Er wollte ihn m Aber für ihn.. „Dieſe Halbheit it mein Fluchl“ flüſterte er zzalles duldet diekes Leten—fjede Unſich Legache ihm.. wenn ſie ganz nur iſt. Aber aus, über das Halbe geht es zur Tagesordnung 1* Das Mädchen meldete Fräulein Rutenber Klara trat ein.. bleich, emſcemmez, Augen ſah man es an, daß ſie in einſamen 5 7 Fa ihm w i 1 eſe ſagen derin . dieſe Frau, dieſe freudige uebernt ſchwerſten Leiden?! Wie zuverläſſig hatte ſie 7 den Klängen der Leidensgeſchichte Jeſu Chriſti Er hatte jeden Jug ihres Angeſicht u5 hatte geſehen, wie die Gewißheit eines neuen Lebe in fro Und das alles ſollte nichts geweſen ſein 725 Wahn, eine verblendete Täuſchung? Er ſo haben, der Tochter dieſer Frau ins Antlitz au o Deine Mutter geglaubt hat ihr Leben lang, fröhlich geſtorben iſt, das iſt ein Betrug geweſen, Reſi 5 — 0 — SSS 19“ öff vrbngl ge bet . le, fie enten, Truppen gahinpel dbler 4 ½ N ün, den Pa⸗ ſageauf 0 eine 75 ſnen Gott daclee einbrünſtig ſu 0 inb das daie 1e, 10 9 t ete vielleich leu 5 vor ſich i. Fa upte, ſic 06 ſund 4 Ung ng Wert 2 Jele leide, au, 5 geweint hatten. Aus ihrer Haltung ſprach ein ſie die ſtarken Seelen in Prüfungen ſich erringen ſchwache untergehen. Ihr Schmerz hatte etwas ſo Keuſch daß Merten es nicht wagte, ihn auch nur berühren. So ſtanden ſie ſich ſchweigend gege gefeſtigtere, er vergeblich ankämpfend Empfindungen, die ihn bei ihrem Anblicke eneen ſee 100 ſun den 185 une, e ant den 8f nüber, 50 + egen die inlen übermannn Wae * 2. Jebruar 1922 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 88. * —— ſhr der Arbeitsweiſe in der Grunoſchule. e ſt 5 Heinzerling. 8 reuliches Zeichen von geiſtigem S„ uacharer Zukunftshoffnung, daß 1 8 ot und völkiſcher Ohnmacht der Blick für das N 2 — 7777 de igen lbergeg 2 Sumenden Geſchlechts nicht getrübt wird trotz nehr 90— beiſe um den Fortbeſtand des ph 115 Leibes, ſein, pendig ſind iger Wille lebt, der die Kräfte ſcha ft, die not⸗ ihm Aetich en 080 der Aufbau einer neuen, beſſeren Zeit del ad en Faktor en ſoll. Der deutſche Lehrerſtand muß und alles muß der Trö zur Gewinnung dieſer Zukunftshoffnung ſein; und es daber des unbedingten Glaubens an den Wieder⸗ ubil Aler utſchen Volkes werden, und ſein Idealismus, en“ dbeit nbelfsren Not nicht erſterben darf, wird durch 0„berfließen auf dle deutſche Jugend, auf das ben künftigen Tage. — 9 2 Jahrzehnten beſchäftigt ſich die deutſche und em Gedanken einer neuen Arbeitsweiſe in rleſt rziehung. Die Umbildung unſeres Staates le bedingte eine Verlegung des Schwerpunk⸗ ſadin im Elte vom Haus auf die Schule. Das Leben und ben Auß a r hat durch die veränderte Arbeitsart ite Arbelt beranwachſende Geſchlecht verloren. In In Uerricgts eitsſchule“ glaubte man die neue Methode Faheene Flut und der Erziehung charakteriſieren zu kön⸗ 90 deleucteten bleſchwer 11 von allen er übe mmte den üchermarkt. 105 enzen und Lehrervereinsve ammlungen wurde 5 beſ * Idee erört f en ert und kritiſtert. Im Laufe der jüngſt ver⸗ een hat ſich nun— Problem der ſogenannten einem anſcheinend einheitlichen Gedanken ge⸗ 1 durch Verſuche in der Praxis greifbare an Es ſſt e kann. t in der Vollosein ſchon lange überwundener Stand⸗ gicht im elcſchulmethode, daß ein fruchtbarer Unler⸗ gedächtnismäßigen Aneignen von Kenntniſſen N ertigkej 5 Beltehen kann. Die Bildung des Geiſtes und nn Naſcbunkt der Arleluſſung des Gemütsleben muß der 10 a81 muß dur rbeitsweiſe in der Schule ſein. Der ganze die unterrichtliche u. erziehliche Einwirkun 2* — ——— beinm werde Nahnng alles 005 dadurch der unbedingte Wille zur Voll⸗ nereichteſt uten, Wahren und Schönen ſich entwickelt. dele iſt nur das Mittel, der Weg zu dieſem bilden hm ſollen ſich die geiſtigen und ſeeliſchen — — Aben niezend wachſen, daß d ni er Menſch in ſeinem gan⸗ enn, ddd in dieseandere handeln kann als nur gut. Willens⸗ 100 bat erlebt hat m Sinne aber wird nur das das 00%/ ae durch 185 es ſich durch eigenes Handeln erworben 9% An beſtimmte zgeiſtige Beſttzen dem Denken Fahlen und a9, ichtatte,Jahnen zu weiſen imſtande iſt. Mag auch —9 ff ſelbſt verſchwind in: 1 ſei en im Unterbewußtſein: e ne Auſgabe am Kinde erfält hatt So wird eſcher— das Kind zum ſelbſttätigen Beobachter, en Der Grundgedanke dieſer Unterrichts⸗ don Femenzen iſt nichts Neues. Allen großen Päda⸗ dſ* leither nacs bis Peſtalogzi war er Programmpunkt. 5 ch nicht in vollem Umfang in die Tat um⸗ Meinn 2227ĩ — S erde n Hee und nule iſt begründet in dem Schickſal jeder Fen Nun abndet jeine Erklärung in dem Worte Ent⸗ deden er, ſoll verſuchsweiſe das Problem durch We So nur wonnben Jorſchung gelärterk und erbgtel Mätze und Widen ſich Richtiges von Falſchem ſcheiden, Aer Vezrtslederlprüche ſich lären . eſchazerein Mannheim hat am 14. Februar tartgerium um Celuß gefaßt, das Badiſche Unterrichts⸗ zu bitten enehmigung von Verſuchen in der Schul⸗ Aundden Vezirtel Die Schulabteilung Feudenheim wurde ſchule frar slehrerverein mit der Aufgabe betraut, die dle dieſer Arbe der Arbeitsſchule zu geſtalten und die er Geſamif kbeit nach ſorgfältiger Sichtung und Prü⸗ g win er ſelhele nutzbar zu machen. Dfe Lehrziele b ſ d ſi Weiſe beſtehen: nur eine Verſchie⸗ rd ſich dad erlich bemerkbar machen. Die ganze Ar⸗ r ja an Oſted nur als Uebergang zum neuen Lehr⸗ nd wird l ern 1923 erſcheinen wird, kennzeichnen. 15 Was ſch 2 in der ſeines Intellekts ge⸗ 10 eß Mei d die Atbeitweſſe,die ſich in er offe eſtaltet. er Wgen wünſchen, daß ſich durch dieſe Reform n aufe der Jahre ein Schultyp entwickelt, — 2 2 5 — 2 — 0 a unſerm Volke den Willen zur ſittlichen — ieſe und es dadurch in den Stand ſetzt, und zu r Erde in der rechten Wei mehren. r rechten Weiſe zu werten, Ne emm, Srühlingshoffen. über d es doch, wie kommt es doch, 5 Venm mt es, 88 Sonne ſcheint? it der g. c das Auge Tranen w. 5 15 Di⸗ chnee 5 ell⸗ 8⁰ Erde ſteht d t, der Lenzhauch weht, ⸗ da mun es nach ſnde Frach: dees Auge h nach, ſo kommt es noch eege mn a mir ni ede e aaden Pin teun u üac: me 10 eb du es denken 0 Nan n lauter Son infſt 8 Ar umt ez 5 nenſchein! 0 dich bedraach!.. So kommt Vag 0 edrück iſt Wilitertraum! Nlunges geglück, dich einſt beglüct es 5 du ahnſt es kaum! Gunther Mall. Bauer ddeg ſaten m nhaus in Baden. ere imm Mannßeimer Allertumsverein. Ae uneranangolen Auftakt zu den Ausflügen in die ldete dverein g. die von de Wa 9 au der nun bald wi er ndergruppe des Nannheimer ieder aufgenommen werden können, —— geſtrige, ülers dagenom von den zahlrei mene g eichen Beſuchern mit großem f dacehnkerorteg des Heidelberger 5 ad ent der über das Bauernhaus in Baden. Der ung meſſeneſhe Heimat⸗ praktiſch tätigen Forſchergruppe des Ju dreiten. Bottra dan und konnte ſomit auch in einem N Beginn ag eine Fülle wiſſenswerter Tatſachen vor de N ſeiner 3 don belſchen Aueführungen ſprach Prof. Fehrle über die ſPeltendte langer Früh auernhauſes im allgemeinen. Unſere ſchenetke und de it 5 des Bauernhauſes iſt noch ſehr jung. dasch Svelled derdefte nur bis ins 16. Jahrhundert zurück und ſſeſchunalellenm efte ſich 3 ſel Jungen Daterials 11 rſt durch die Nutzbarmachung litera⸗ gewißr. Fehrſe d durch die modernen prähiſtoriſchen iſſe§o en kläuterte an einer anſchaulichen Bild⸗ von Vauernhäufern, die wir z. B. im zaar heute noch antreffen, auf Anlagen Mand eburg) 1s 400 v. Chr.) und der La Tene⸗Kultur er noch drücgehen, Die runde Hütte wie ſie errichtet wird, und ein ebenfalls eln ⸗ Städtiſche Nacheichten. Die Dienſtverhältniſſe der Werkſtättenlehrer an der hieſigen Sewerbeſchule. Der Werkſtattunterricht, der auch an der hieſigen Ge⸗ werbeſchule eingefüh! iſt, ſoll den Lehrlingen die Meiſterlehre er⸗ gänzen und ſie mit denſenigen Fachkenntniſſen vertraut machen, die ihnen die Eigenartigkeit heutiger Betriebsausnützung nicht zu ver⸗ mitteln vermag, und durch keine Theorie erſchöpfend genug behan⸗ delt werden kann. Der Wert dieſes praktiſchen Unterrichts iſt deshalb auch in allen handwerklichen und gewerblichen Kreiſen anerkannt. Er wird erteilt von Meiſtern und beſonders durchgebildeten Gehilfen, die aus dem Beruf heraus ihre Lehrtätigkeit entwickeln und mitten im Beruf ſtehen, die alſo eine Mehrarbeit leiſten und befondere Kräfte erfordert. Ihre Entſchädigung für dieſe Tätigkeit ſteht aber im direkten Mißverhältnis hierzu. Nach wiederholten Eingaben an Stadtrat und Kultusminiſterium wurde ihre Jahresſtundenver⸗ gütung im Anfang dieſes Jahres von M. 320.15 für die Unter⸗ richtsſtunde auf M. 460=.85 für die Unterrichtsſtunde erhöht. Es dürfte ſchwer fallen, heute noch einen ungelernten Arbeiter zu finden, der um dieſen Stundenlohn arbeitet und die Meiſter müſſen ihren Gehilfen während der gleichen Zeit, die ſie für den Unterricht opfern, bedeutend mehr bezahlen, als ſie ſelbſt erhalten. Eine im November 1921 vom Gewerbeſchulrat zugeſagte ſtaffelförmige Er⸗ höhung auf M. 640 für die Jahresſtunde, die auch von ſtädtiſchen Stellen als Mindeſtmaß anerkannt wurde, iſt nicht zur Durchführung gelangt. Die Werkſtättenlehrer haben deshalb einen letzten Verſuch gemacht und eine Eingabe an den badiſchen Landtag gemacht und erhoffen von allen am Handwerk und an der gewerb⸗ lichen Durchbildung unſeres Nachwuchſes intereſſierten Kreiſen eine Unterſtützung durch Einwirkung auf die entſprechenden Stellen. Beim ergehnisloſen Ausgang dieſes Schrittes müßten die Werk⸗ ſtättenlehrer ein Aufgeben des Unterrichts in Erwägung ziehen, deſſen Rückwirkung wohl nicht zweifelhaft ſein kann. Die in der Eingabe zum Ausdruck gebrachten Forderungen ſind: 1. Die Werkſtättenlehrer an Gewerbeſchulen ſind in ihren Bezügen dem ſich ergebenden Durchſchnitt der in Gruppe IX und& der Beſoldungsordnung feſtgelegten Gehälter der Gewerbelehrer bei einer dieſen zuſtehenden Stundenzahſ anzugleichen. Die daſelbſt vorgeſehene Steigerung nach Dienſtjahren iſt auf die Dauer ihrer Tätigkeit ſinngemäß anzuwenden. Spätere Veränderungen dieſer Gruppen ſind auch auf die Werkſtättenlehrer auszudehnen. 2. Die allgemeinen Dienſtverhältniſſe der Werkſtättenlehrer ſind der Be⸗ ſonderheit ihrer Berufstätigkeit anzupaſſen. 3. Werkſtätten⸗ lehrern iſt eine Vertretung in den Gewerbeſchulräten zu gewähren. Das Generalkonſulat der Republik Columbien in Hamburg. Nachdem dem Generalkonſul der Republik Columbien in Hamburg, Herrn Luis Suarez Caſtillo, namens des Reichs das Exequatur erteilt worden iſt, wird er zur Ausübung konſulariſcher Funktionen in Baden zugelaſſen. 55 Der Einſpruch gegen Skeuerbeſcheide. In der letzten Num⸗ mer des„Vereinsblattes des Badiſchen Bauernvereins“ macht die Steuerberatungsſtelle des Badiſchen Bauernvereins die Mitlieder nochmals ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß ein Rechtseinſpruch gegen irgendwelche Steuerbeſcheide nur dann Ausſicht auf Erfolg habe, wenn der Betreffende Einſpruch innerhalb der geſetzlichen Friſt von 4 Wochen nach Erhalt des Steuerbeſcheids bei der Steuerbehörde erhebt und der Einſpruch auch entſprechend be⸗ gründet, bezw. im einzelnen nachgewieſen werden kann, aufgrund zuverläſſiger Aufzeichnungen und Belegen, daß Umſatz oder Ein⸗ nahmen und Ausgaben die Höhe der Einſchätzung tatſächlich nicht erreicht haben. Aufhebung der eee für Heu und Stroh aus Baden. Wie das Badiſche Miniſterium des Innern der Han⸗ delskammer Mannheim mitteilt, ſind nunmehr auf das Drängen des Reichsminiſterlums für Ernährung und Landwirtſchaft die von dem Badiſchen Miniſterium des Innern erlaſſenen Verſand⸗ vorſchriften für den Verkehr mit Heu und Stroh aus dem Lande Baden nach anderen deutſchen Staaten aufgehoben worden. Stkreik und Wagenſtandgeld. Nach Anordnung des Reichs⸗ verkehrsminiſters wird für die Zeit, in der die Be⸗ und Ent⸗ ladungen der durch den Streik unmöglich gemacht wurden, kein Wagenſtandgeld berechnet. Für die Erſchwerung des Ladegeſchäftes nach Beendigung des Streiks gelten die allgemeinen Richtlinien für die Erſtattung des Wagenſtandgeldes. g. Die ſchwierige Tage der Kohlenverſorgung, die durch den Eiſenbahnbeamtenſtreik ſo außerordentlich verſchärft wurde, dauert noch unvermindert an. Die Nachwirkunegn des Streikes werden vorausſichtlich noch—6 Wochen verſpürbar bleiben. Des⸗ gleichen ließen ſich vor allem die Störungen in der badiſchen In⸗ duſtrie noch nicht beſeitigen. Außerſt ſtark iſt die Nachfrage nach hochwertigen Kohlen für Gas⸗ und Elektrizitätswerke, nach Koks für Eiſengießereien und nach Braunkohlenbriketts für Generataren⸗ betriebe, die faſt ausnahmslos dem ebenfalls bedrohten Hausbrand zugeführt werden mußten. Die Zufuhren, die zu Schiff und Bahn ankommen, ſind ſehr ſpärlich und können den dringenden Bedarf in keiner Weiſe befriedigen. In den Induſtrien mußten deshalb inner⸗ halb der Betriebe zahlreiche Einſchränkungen vorgenommen werden, ohne daß es jedoch aus dieſem Grunde zu Arbeiterentlaſ⸗ räumiger viereckiger Bau bilden die Geſtalten des älteſten Bauern⸗ hauſes, deſſen Entwicklung ſich dann in beſcheidener Anlehnung an den älteſten antiken Tempelbau vollzieht. Die Baugeſchichte unterſcheidet heute zwiſchen dem nieder⸗ deutſchen und dem oberdeutſchen Bauernhauſe. War es lange Zeit üblich, bei den oberdeutſchen Anlagen, und hierher gehörk auch Baden, vom alemanniſchen und vom fränkiſchen Bauernhauſe zu ſo verwirft die neueſte Forſchung dieſe ziemlich willkürliche rennung und macht die Anlage des Einbaus, beziehungsweiſe des Gehöftes vom en abhängig. Im Gebirge, auf ſchneereichen, kalten Plätzen, erweiſt ſich von jeher der Einbau in Baden das typiſche Schwarzwaldhaus) allein als vorteilhaft. nter einem, tief herabgezogenen, Dache ſind die Wohnung der Familie, die Stallungen und die Geräte⸗ und Vorratsräume wohl⸗ geboren. Im Tal, in der Ebene hingegen ſind ſämtliche günſtigen Vorausſetzungen für die Anlage des Gehöfts gegeben. Die Ausführungen Prof. Fehrles wurden an den zahlreichen vorzüglichen Lichtbildern von entzückendem Landſchaftsreiz überaus deuklich. Bauernhäuſer aus dem Schwarz⸗ und Odenwald, vom Neckarlal und von der Bergſtraße wurden vor uns auf die Lein⸗ wand geworfen, weckten Erinnerung und Wanderſehnſucht, und die Worte des Vortragenden, der uns unermüdlich die kypiſchen Ein⸗ lheiten der einzelnen Anlagen aufzuweiſen bemüht war, klangen Hae aus in die beherzigenswerte Mahnung: Heimatſinn und Heimatwert. Prof Dr. Friedrich Walter, der in Vertretung von Geheim⸗ rat Caspari den Abend eröffnete, dankte dem Bortragenden für ſeine feſfelnden Ausführungen, nicht ohne die Hoffnung daran zu knüpfen, daß Prof. Dr. Fehrle bereit ſein werde, auch die eme oder die andere Führung der Wandergruppe zu der Weg des Schaufpielers zu Soethe. Wir ſind in der Lage, aus der zur Frankfurter Goethe⸗Woche(27. Febr. bis 5. März) erſche inenden Programmſchrift den nachfolgenden Beitrag abdrucken zu können. Die im Verlag Englert und Schloſſer, Frankfurt, erſchienene Schrift enthält u. a. Beiträge von Gerhart Hauptmann, Thomas Mann, Fuch von Unruh, Rudolf G. Binding, Maxim Gorki, Zeorg Brandes, Romain Roland und andere. Der Erlös der Programmſchrift kommt dem Goethehaus zugute. 5 Der Weg, der den Schauſpieler zur Erſchließung eines Dichters führt, wird immer ein anderer ſein, als der einez literariſch oder kri⸗ tiſch intereſſierten Menſchen. können. ſungen gekommen iſt. In den Ruhrhäfen iſt die Verladetätigkeit ſeit dem 14. ds. Mts. wieder aufgenommen worden. Man hofft mit dem Einſetzen der wärmeren Jahreszeit und dem dadurch be⸗ dingten verringerten Verbrauch für Hausbrand über die ſchwerſte Kohlenkriſe hinwegzukommen und größere wirtſchaftliche Schädi⸗ gungen zu vermeiden. „Die Weinteuerung hat in den letzten Wochen eine geradezu erſchreckende Form angenommen, indem die Weinpreiſe im Groß⸗ handel bereits über 20 M. das Liter zu ſtehen kommen und die Wirte ſelbſt im Großhandel kaum unter 25 M. das Liter kaufen Dazu kommt noch die Weinſteuer mit 5., ſodaß den Wirt ein Liter auf 30 M. zu ſtehen kommen ſoll. Obergewerbelehrer Rotzinger F. Ein angeſehener Mitbürger, Herr Obergewerbelehrer Emil Rotzinger wurde am Donnerstag vormittag aus ungebrochener Schaffensfreude nach kurzer, tückiſcher Krankheit durch den Tod abgerufen. Ueber 30 Jahre lang hat er an der hieſigen Gewerbeſchule, insbeſondere an der ihr angegliederten Werkführerſchule eine überaus erfolgreiche Lehrtätigkeit entfaltet und ſich in ſeder Hinſicht um einen leiſtungsfähigen Nachwuchs gewerbli⸗ cher und induſtrieller Arbeitskräfte in gehobenen Stellungen in her⸗ vorragender Weiſe verdient gemacht. Längere Zeit war er Vexteeter des Lehrerkollegiums im Gewerbeſchulrat. Ehrenvoll wird ſein An⸗ denken bei ſeinen Amtsgenoſſen, dankbar ſein Gedächtnis bei ſeinen ehemaligen Schülern verbleiben. In äußerlicher Weiſe kam die Ehrung dadurch zum Ausdruck, daß Kranzſpenden an ſeinem Grabs niedergelegt wurden von den Lehrkörpern der Gewerbeſchule und Handelsſchule, vom Vorſtand badiſcher Gewerbeſchulmänner, der Handwerkskammer und der Verbindung„Vitruvia“. veranſtaltungen. K. A. Erſtes Gaſtſpiel des großruſſiſchen Balaleikaorcheſters. Das Orcheſter, das geſtern abend im Muſenſaal des Noſengartens auſtrat, bot unter der Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Dr. Engen Swerkoff wirk⸗ lich hervorragendes und machte ſie mit ruſſiſcher Muſik und ruſſiſchen Tänzen vertraut. Ruſſiſche Volkstieder und Vaxiationen wechſelten mit Nationaltänzen der Ruſſen, die von Alexander Maximoff, demar Rutſchkowsky und Helene Lakulskaja ausgeführt wurden und in ihrer wilden Art viel an die Czardas erinnern. Das Orcheſter brachte u. d. Stücke von Grieg wirkungsvoll zur Geltung. Die Schlußtänze ſowie das Vorhergebotene löſten bei dem begeiſterten Publikum reichen Beifall aus. Die Ruſſen ließen ſich zu einer Wiederholung, ſo ſehr ſie auch erſtrebt wurde, nicht bewegen. Willi Godlewski gaſtiert am kommenden Sonntag abend im Nibekungenſaal einmalig in ſeinen„mimiſchen Tanzſpiele Kommunale Chronik. () Zweibrücken, 20. Febr. Dder Stadtrat befaßte ſich mit einer für die VBergebung der ſtädt. Arbeiten wich⸗ tigen Frage. Anläßlich der Neufaäſſung verſchiedener Beſtimmungen der bisherigen Vorſchriften hiezu hatte der Gewerbeverein das An⸗ ſuchen geſtellt, in Zukunft die freihändige Vergebung der Arbeiten und Lieferungen unter Ausſchluß der nichtorganiſterten Handwerker unmittelbar an den Verein zur Verteilung an die Mitglieder der angeſchloſſenen Innungen vorzunehmen. Vor Erlaß öffentlicher Verdingungen ſolle ferner mit der 87 Organiſation des Hand⸗ werkes verhandelt werden und erſt bel über die Preiſe die Arbeiten zur Ausſchreibung gelangen. Dieſe Anregungen, die für die Gemeindeverwaltungen einen neuen Weg bedeuten und disher in der Pfalz noch nicht zur Einführung gelangt ſind, fanden in längerer Erörterung Befürworter und Gegner. Sogar die Ver⸗ treter des Handwerkes im Stadtrat waren ſich nicht einig über die Zweckmäßigkeit der Vorſchläge. Von Seiten der Verwaltung und des Bauausſchuſſes wurde empfohlen, das Anſinnen des Gewerbe⸗ vereins abzulehnen. In der Abſtimmung wurde ein Vertagungs⸗ antrag abgelehnt und dann beſchloſſen, probeweiſe auf die Dauer eines Jahres dem Anſuchen des Gewerbevereins zu eniſprechen.— Gegen die reichsgeſetzliche Beſtimmung des Zuſchußweſens für die Rentenempfänger, wodurch den Gemeinden neue finanzielle N 80 aufgebürdet werden(für Zweibrücken jährlich rund 43 000 0 wurde von Stadtrat Schuler Proteſt erhoben mit dem Hinweis, daß dieſe Regelung Sache des Reiches ſei: ein entſprechender Ein⸗ ſpruch wurde zur Abſendung an die zuſtändigen Stellen ins Auge Abiete— Abgelehnt wurde ein Anſuchen der Ortsgruppe der leinrentner auf Einräumung ermäßigter Gebühren für Gas und Elektrizität ſowie ein Antrag des Hebammenvereins, unter be⸗ ſtimmten Vorausſetzungen/ der Ruhegehaltsſumme auf die Stadt⸗ kaſſe zu übernehmen. WB. Berlin, 17. Febr. In der heutigen Stadtverord⸗ netenſitzung wurde die Magiſtratsvorlage, wonach der Preis für Waſſer 1,90 Mark pro Kubikmeter, für elektriſchen Strom 6 Mark pro Kilowattſtunde und für Gas 3,30 Mark pro Kubikmeter betragen ſoll, in der Faſſung des Ausſchuſſes angenom⸗ men. Die Tariferhöhungen ſollen nur bis 30. Juni gelten. Nus dem Lande. Der Mord im Bahnwärkerhäuschen. „ Heidelperg, 21. Febr. Im Januar wurde der Bahnwärter Wanner in ſeinem Hauſe zwiſchen den Stationen Steins⸗ furt und Grombach mit einer Mehrladepiſtole erſchoſſen und ſein Sohn leicht verletzt. Als Täter kommen nach Mitteilungen der Staatsnwaltſchaft die aus einer Anſtalt entwichenen Zwangszög⸗ Als Medium einer überperſönlichen Kraft, dem Dichtwerk gegen⸗ über in ſtändiger Bereitſchaft zur künſtleriſchen Konzeption, wird der Schauſpieler ſich einem Pichter umſo näher fühlen, je unmittelbarer ſich dieſer an ſeine rein darſtelleriſchen Ausdrucksmittel wendet. So wird die Befruchtung dar darſtelleriſchen Pſyche durch ſpezifiſch dra⸗ matiſche Dichter wie Shakeſpeare, Schiller, Kleiſt elementarer und unkomplizierter ſein, als z. B. durch Goethe. Aus meiner eigenen Erfahrung— alſo ganz ſuͤbjektiv— glaube ich ſagen zu dürfen, daß der Schauſpieler bei der Darſtellung Goetheſcher Menſchen noch an⸗ derer als herkömmlich bühnenmäßiger Ausdrucksmittel bedarf, wie er zur Erkennung dieſes dichteriſchen Willens auch andere als die ihm ſonſt geläufigen Wege finden muß. Eine Figur wie Fauſt, Fernando(Stella), Sgmont iſt in einem weit—* über den Bühnenrahmen hinausgreifenden Sinne ein geiſtiger Komplex als etwa König Philipp, Karl Moor oder Leiceſter. Die für die Charakteriſierung der letzteren ausreichenden Mittel ver⸗ ſagen vollkommen gegenüber jenen Geſtalten, die über ihr Bühnen⸗ daſein hinaus vielleicht Sprachrohr der weltanſchaulichen Ideen ihres Dichters ſind. Dem geiſtigen Ausmaß ſeiner Menſchen entſpricht bei Goeihe auch ihre formale Geſtaltung, die ſich in den ſeltenſten Jällen an die dramatiſchen Geſeße hält. So erſcheint mir der Dramatiter Goethe dort am bewegteſten, wo der Lyriker den vollendetſten Aus⸗ druck in die Seele eines Verſes, eines Satzes oder eines Rhythmus legte. Wie Schiller durch einen unerhört geſteigerten Dialog oder Shakeſpeore durch die kühne Faſſung dramatiſcher Situationen meinen ſchauſpieleriſchen Ausdruckswillen wachruft, ſo fühle ich z. B. als Egmont eine Aufgabe darin, in dem ſtürmend galoppierenden Rhythmus des Kerker⸗Monologs:„Unleidlich ward mir's ſchon auf meinem gepolſterten Stuhle.. die ganze ungebrochene Lebensgier dieſes zum Untergang beſtimmten Siegers zum Ausdruck zu bringen. In ähnlicher Weiſe werde ich verſuchen müſſen, die chaotiſche Zer⸗ wühltheit Fauſts nicht durch die konventionellen Hilfsmittel der Sänge, Geſten oder einer verſtellten Stimme, ſondern allein im tur⸗ bulenten Wechſel der Rhythmen des erſten Monologs darzuſtellen, oder etwa die ganze Sehnſucht nach Ruhe in dem hin und her ge⸗ worſenen Fernando in das verſonnene Largo der wenigen Zeilen zu legen:„So floß da: Waſſer aus eben den Röhren, wenn ich, ach, wie tauſendmal mit ihr aus unſerm Fenſter ſchaute und jedes in ſich gekehrt ſtill dem Rinnen des Waſſers zuſah—.“ Es kann nicht das Ziel dieſer Betrachtung ſein, die aufgewor⸗ fenen Gedanken zu Ende zu führen; es ſollte vielmehr nur verſucht werden, die beſondere Stellung des Schauſpielers zu Goethe zu ſklzzieren. Die Aufgabe, die dramatiſchen Biſtonen unſeres Größten ——.—i 4. Seite. Nr. 88. Maunheimer General⸗Anzeiger.(UAbend⸗Ausgabe. 88 4AA42. linge Richard Appel aus Schützingen, Franz Kohl aus Heidelberg und Emil Vogel aus Singen in Frage. Auf die Ergreifung dieſer drei Täter iſt eine Belohnung von 10000 Mark ausgeſetzt. )4 Heidelberg, 21. Febr. Eine Heidelberger Bürger⸗ krone aus dem Jahre 1846 iſt dem Kurpfälziſchen Muſeum von Verlagsbuchhändler Otto Winter geſchenkt worden, die ſeinem Urgroßvater, Buchhändler und Bürgermeiſter Chriſtian Friedrich Winter gehört hatte. ):( Tauberbiſchofsheim, 21. Febr. Einer der Räuber, die am 2. Weihnachtsfeierlage 1920 den Raubüberfall auf die Mai⸗ ſenbacher Mühle ausführten, iſt in—(Bayern) ver⸗ haftet worden. An dem damaligen Raubübe waren fünf Per⸗ ſonen beteiligt. Die Räuber waren während des Gottesdienſtes in die Mühle eingedrungen, hatten die Bewohnor in Schrünke ein⸗ geſperrt und 10 000 M. erbeutet. J Ekklingen, 21. Febr. Der in den Zoer Jahren ſtehende Hilfswaldhüter Wilhelm Kaſt ſtürzte in Speſſart in den Eingangs⸗ chacht eines Kellers und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er tarb. 9·( D gen; 21. Febr. Bei einer Verſteigerun der Wildfelle aus den Rarſtachen Jagden, 5110 0 Jen lichen und privaten, wurde für Fuchsfelle ein Preis von 1020 M. bis 1100 M. und für Ausſchußfelle ein ſolcher von 400 M. bezahlt. Nus der Pfalz. Lieferungen für das Wiederaufbaugebiel. ONB. Cudwigshaſen, 20. Febr. Der Geſchäftsführer der Bayr. Landesauftragsſtelle München beabſichtigt, wie uns die Handels⸗ kammer Ludwigshafen mitteilt, vor einem größeren Kreiſe intereſ⸗ Induſtrie⸗ und Handelsfirmen der Hfa liber die Organi⸗ ſation des deutſchen Lieferer⸗Berbandes, der künftig mit der Ab⸗ wickelung des Geſchäftes der Wiederaufbaulieferungen befaßt wer⸗ den 185 und üßet die Mitwirkung der Landesauftragſtellen bei Durchf 71. dieſer Aufgaben in den einzelnen Ländern zu ſprechen. Handelskammer Ludwigshafen 5 gebeten worden, gemeinſam mit dem Verband pfälziſcher Induſtrieller die Vorbe⸗ reitungen in die Wege zu leiten. 55 10 Maunßeimer Schöffengerichl. Ein ſchlechtes Geſchäft machte der In + nieur Stanislaus Prochowski, als er auf die Sammlerwut ſpekulierend, für eini 5— 9 iſche Schſen veru en unerlaubter Einfuhr zu Geld⸗ ſtrafen Bon 5000 Mark und 5000 Mark.— Wider ſeinen Willen —* Dieb geworden zu ſein, behauptet der Taglöhner P. Meſer. r ſeil beim Austreten in einer Wirtſchaft im Dunkeln verſehentli an eine—— Tütre geraten, in dieſe hineingefallen und als er ſi aufrichten wollen, ſei ihm ein Matel in die Arme gefallen. entſchloſſen, zog er den Mantel, der einer Bedienſteten 5 öͤrte, — ging damit in eine andere, in der Nähe befindliche W ſt eich darauf war der Mantel weg“. Damit wollte der An⸗ gell ſagen, daß er ihn für ein paar Mark verkauft hat. Als ſei geſchehen, kehrte er in die erſte Wirtſchaft zurück. Das arme Mödchen, as er um den Mantel, ſondern auch um einen Geldbeutel mit der Varſchaft 1— hatte, kam aber hinter die Sache und konnte wenigſtens Mantel wieder zurückbe⸗ kommen. Meler iſt Ve ee vorbeſtraft. Das Gerl verurteiſte ihn zu der Nil sdiebſtahl geringſtzuläſſigen Strafe von drel Monaten Gefängnis. Mannheimer Strafkammer. Wegen eee e ſtand der 27 Jahre alte Maurer Georg Pfeifer mit ſechs anderen Bauarbeitern von Altenbach vor den Schranken. Die Angeklagten arbeiten in Heidel⸗ berg und legen den Weg zur Arbeit zu Rad zurück. Am 16. Januar kam es auf der Talſtraße in Schriesheim zwiſchen ihnen und voler ri mer beitern zu einem Zuſammenſtoß. Die Schries⸗ heimer behaupten, die Altenbacher ſeien zwiſchen ſie hereingefahren und hätten drei von ihnen von dem Vierten, der ſchwer mißhandelt wurde, abgedrängt. Die Altendacher ihrerſeits ſagten, der es⸗ heimer Wilhelm Schmitt habe den Altenbacher Georg Pfeifer vom Rade geſtoßen, woruuf Pfeifer gegen jenen ſei, wührend ſie nur ab⸗ geſtiegen ſeien und ſich um die Streitenden herangeſchoden hätten. Kurz, Pfeifer ung auf Schmitt mit der Fauſt ein und zwar ſo roh, daß der Schriesheimer das linke Auge einbüßte. Außer Pfeifer wurden auch die anderen Altenbacher unter Anklage geſtellt, weil ein ſemeinſames Vorgehen vorzullegen ſchien. Die dreiſtündige Ver⸗ —— endete jedoch damit, daß nur Pfeifer verurteilt wurbe und zwar zu 6 Monaten Gefängnis, abzügl. 1 Monat der Unterſuchungs⸗ haft; die weiteren ſechs Angeklagten gingen frel aus. Vert.:.⸗A. Dr. ODppenheimer. Fahrläſſigkeit der Ci e eeeeee Im Zaune des der D Amerikaniſchen e ee eckarſ⸗ e ſchaft auf der e befindet ſich eine nach a 5 Are, in tran b Außen⸗ banee a a 8 en Tage im September v. J. hatte der Platzmeiſter S. das Lager durch d ſ2 Türe 1 war aber kehrt, um elnen S ch zu „wobei er bie Türe, ſtatt ſie zu verwahren— es waren Haken darzu mag oberflüchlicher Betrachtung undankbar erſcheinen, ——— aber wird dem Darſteller nicht nur in geiſtiger, ſondern auch in kein ſchauſpieleriſcher Beziehung die köſtlichſten und tüüeſſten Werte zuführen. CarlEberi. Runſt uns Wiſßfen. Neueröffuung der ſtädtiſ Bühne Jweibrücken. Nach ——.——— und—— im aler dieſer weſtlichſten bayeris tadt, die auf eine jahrhundertlange Theatergeſchichte zurü en kann, konnte nun⸗ die Bühne der Oeffentlichkeit durch eine glanzvoll verlaufene rſtellung wieder übergeben werden. Hiezu war die geſamte per der Stadt Kaiſerslautern gewonnen und als Eröffnungswerk Berthovens Oper„Fibelio“ gewählt worden, deren K tien von Kammerſängerin Johanna 905 vom Landestheater Varm⸗ ſtadt(Leonore), Lotte Lange vom Landesthegter Karlsruhe(Mar⸗ zelline), Chriſtian Streib vöm Staatstheater Wiesbaden(Floreſtan) und Kammerſän 217 Keller(Rocko) geſungen wurden. Das ſtädtiſche Brgheller Iſerslautern eröffnete unter Leitung von 1. Kapellmeiſter Dr. Berend die Feier mit dem Vortrag von Beethovens„Weihe des Haufes. Eine Nachmittagsaufführung in der Origtnalbeſetzung der Kalſerslauterer 17 bewies, daß a dieſe in den Solſten Elſe Link(Leonore), Rla Gerbert(Marzelline und Ludwig Epple(Floreſtan) befähigte 1 05 die —— durch———5 Auftreten an der Gaſtbühne die Erwar⸗ ngen der ſikfreunde welt übertroffen haben. Nach den er⸗ —— Erd svorſtellungen kann der vor enen Kultur⸗ der chen und en Weſtmark eine iche Weiter⸗ entwicklung neuen Muſentempel vorausgeſagi werden. Anton N der Direktor des Burgtheatergs, wird, wie wir bereſts meldeten, von ſeinem Krankenurlaup, nicht wieder auf ſeinen Poſten zurückkehren. Wiſdgans hat die Leſtung des Burgtheaters ein Jahr lang innegehabt und hätte ſich ohne die obligate Gegnerſchaft, die ihm ſein Amt von Anfang verleldele, —.—— m el 3 umſtritten. wird Deyrient die 5 weiterführen. Ein neues R Theater in Berlin. Demnächſt wird im umgebauten Lokal Kurfürſtendamm 32 unter der Leitung des Dichters N. ee ruſſiſches Theoter„Wanſea Wſtanjka“ eröffnel. Umbau und die Koſtüme ſind nach den En en des Malers A. A„ als Maler des Moskauer Künſtler⸗Thoaters bokem die Wandmalereten und Delorationen von ihm ſeber geſchaffen. und Oeſe vorhanden— nur anlehnte; er rechnete nicht damit und nach ſeiner Angabe brauchte er auch zu der gegebenen Zeit nicht damit zu rechnen. daß auf dem Gleiſe rangiert werde. Nun fuhr aber doch eine e ee daher, infolge ds Luftzugs flog die Türe auf und warf den Rangtermeiſter unter den Wagen, ſodaß ihm das linte Bein und der linke Arm abgefahren wurden. Wegen dieſes Unheils hatte ſich nun vor dem Schöffengericht der Platzmeiſter auf die Anklage der Gefährdung eines Eiſenbahntrangportes zu verantworten. Das Opfer des Unglücks, Rangier⸗ meiſter Krug, der dank ſeiner ungewöhnlichen Konſtitution mit dem Leben davongekommen war, wurde in Tücher und Decken gehüllt von einem kräftigen Kameraden in den Sitzungsſaal getragen, während ſeine ſorgliche Gattin mit Bettzeug folgte. Der angeklagte Platzmeiſter, der 31 Jahre auf ſeinem Poſten war, iſt wegen des Vorfalls von der Petroleumgefellſchaft eutlaſſen worden. Er ſteſlte die Sache ſo dar, daß er richt entfernt an die Möglichkeit eines ſolchen Unfalls habe denken können Die Verteidigung, (Rechtsanwalt Dr. Oppenheimer), nahm auch den Standpunkt ein, daß billigerweiſe von einer Verfehlung des alten Mannes nicht geſprochen werden könne und beantragte Freiſprechung Das Gericht erkannte auf eine Geldſtraſe von 300 Mark oder 10 Tage Gefängnis. Die Fahrläſſigkeit des Angeklagten ſei allerdings nur geringfügig geweſen; das Hauptber⸗ ſchulden ſei der Eiſenbahnverwaltung zuzumeſſen, die in ſolcher Nähe ein Anſchlußgeleiſe legen ließ, ohne die Firma zu ver⸗ anlaſſen, die Türe zu entfernen. Rieſen⸗Jälſchung von Ein ⸗ und Ausfuhrſcheinen. )( Berlin, 20. Febr. Vor dem Schwurgericht des Land⸗ gerichts 8 begann unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirektors Lümke eine Verhandlung, die hinſichtlich der in Frage ſtehenden ungeheuren Summen wohl einzig daſtehen dürfte. Wegen fortgeſetz⸗ ter gemeinſchaftlicher Urkundenfälſchungen und Betruges haben ſich der Kaufmann Walter Hohenſtein, die Heiratsvermittlerin Mar⸗ garete Röſe, die Auskunftei⸗Inhaberin Amanda Praun ſowie mehrere Kaufleute als deren Helfershelfer zu verantworten. Es han⸗ delt ſich um Vorgänge aus dem Jahre 1919. Die Sache kann erſt jetzt zur Verhandlung kommen, weil ſich einige Angeklagte in Holland aufgehalten haben. Unter Führung des aäls„Dr. Reuſch“ auftreten⸗ den Hohenſtein hatten die Angeklagten eine Geſellſchaft zur Fäl⸗ chung der vom Handel ſo begehrten Ein⸗ und Ausfuhr⸗ ſcheine gegründet. Nachdem ſie die betreffenden behörblichen Stempel des Reichskommiſſors hatten anfertigen laſſen unter Be⸗ nutzung eines raffiniert organiſierten Schlepperdienſtes, nahm ihr Geſchäftsbetrieb bald einen unglaublichen Umfang an. Der Geſamt⸗ wert der Warenmengen, für die ſie Einfuhrbeſcheinigungen fälſchten, beträgt nicht weniger als eine halbe Milliarde Mark. So fälſchten ſie u. a. für einen Dr. Schmöl zu Charlottenburg einen Einfuhrſchein für über 900 000 M. aus Holland zu importierende Zigarren, für einen norwegiſchen Kaufmann über Fiſchkonſerven, Salz, Heringe und kondenſierte Milch im Betrage von 130 Millionen Mark, für den Sanatoriumbeſitzer Gericke aus Berlin Einfuhrſcheine für Schmalz, Speck, Reis, Kaffee im Werte von 300 Millionen Mark, für das Kaufhaus Dous in Kopenhagen für Jamaika⸗Eſſenz im Werte von 10 Millionen Mark, für Chemikalien, die aus der Tſchechoſlowaket, Seiden und Stoffe, die aus der Schweiz eingeführt werden ſollten und deren Wert in die Millionen geht. Ein Teil der Waren iſt auf Grund der ſehr geſchickten Fälſchungen auch eingeführt worden, bis die Fälſchung durch das Weinhaus Kempinski, dem Waren angeboten wurden, entdeckt wurde. Die erheblichen Gewinne geſtatteten den Angeklagten ein We Leben. Sie machten gel⸗ tend, daß es ſich keineswegs um reelle Geſchäfte, ſondern um Luft⸗ geſchäfte gehandelt habe und aus dieſem Grunde die Allgemein⸗ heit ihre Fälſchungen, die ſie zum Teil zugeben müſſen, nur um ein Geringes geſchädigt worden ſei. K ):( Konſtanz, 20. Febr. Wegen Gefangenenbefreiung ſtand der Unterofftzier des hieſigen Reichswehrbataillons Ludwig Jutat aus Maunheim vor dem hieſigen Gericht. Als Wach⸗ habender des er Ne gab er einem in Mittelarreſt ſitzenden Unteroffizier einige Zeit lang frei und trieb ſich mit ihm in ver⸗ ſchiedenen Wirtſchaften herum. Wegen Gefangenenbefreiung wurde er zu 3Z Monaten Gefängnis und Degrabation verurteilt. Tu. LCandau, 15. Febr. Das franzöſiſche Kriegs⸗ gericht verurteilte den Fabrikarbeiter Wilhelm Beckendorf aus Pirmaſens, der ſich in ein marokkaniſches Regiment im Elſaß e einſtellen laſſen, aber wieder entwichen war und einen fran⸗ ſiſchen zier beleidigt hatte, zu zwei Jahren Gefängnis. . ebr. Bei der Ueberführung von Zwei⸗ 1 e 20. e brülcken in ein rechtsrheiniſches Zuchthaus Wi nach Ueberwäl⸗ tigung des transportierenden Gendarmen die Gelegenheitsarbeiter Karl Fabian aus Ludwigshafen und Diehl aus Pirmaſens, wel ſchwer beſtrafte Verbrecher, aus dem fahrenden Zug, nachdem ie dem Wachtmelſter Revolver und Sähel entriſſen hatten und aus der Schließkette entſchllipft waren. In Heſſen konnten beide wieder ergriffen werden. gen Meuterei erhielt nun Diehl vom Volks⸗ ge Mürzburg eine Zuſatzſtrafe von 3 Jahren, Fabian von Jahren Zuchthaus. ONB. Müuchen, 21. Jebr. Wegen Abtreibung in zahlreichen ällen wurde der praktiſche Arzt Dr. Otto Mayr in München vom wurgericht zu 2 Jahren und 6 Monaten Gefängnis verurteflt. Eine ngeklagte erbielt 9 Monate Gefängnis. Der Berurteilte hat die Ab⸗ treibungen zefühpt, wegen deren Zulaſſung vor kurgem 84 Frauen vor dem Landesgericht in München verurteflt worden ſind. München, 25. Febr. Wegen Raubmordes an dem Kaufmann Schöppin 21 der Immobiſtenhändler Fürmann zum Tode und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden. Sportliche Rund ſchau. Keichsſugendwettkämpfe 1922. Der deutſche Reichsausſchuß für Leibezübungen(Generalſekre⸗ tariat Berlin, 95, Kurfürſtenſtraße 48) hat ſeine Beſtimmungen Ur die Reichsſugendwettkämpfe 1922 aufgeſtellt. In den Ausſchuß⸗ itzungen für die deutſchen Kampfſpiele 1922 hat ſich die Mehrheit n, daß die deutſchen Kampfſpiele eine Vorffüh⸗ afür bel pro rung für kurneriſche und Mgae öchſtleiſtungen ſein ſollen. In⸗ olgedeſſen iſt von den Ausſchreibungen von Junioren⸗Kämpfen bſtan nommen worden, und es finden bei den deutſchen Kampfſpielen unter Abänderung der von den einzelnen Vereinen emachten Vorſchläge keine Jugendwettkümpfe, ſondern Jugendvor⸗ en ſtatt. Der Hauptaustrag der Kämpfe der Jugendlichen wird im fol⸗ Nꝗ— Jahre hei den Reichsfugendwettkämpfen ſtattfinden, die für ie ganze deutſche Jugend eine Anregung ſein ſollen, ihre Kräfte in Leibesübungen zu meſſen. Ein ern ſoll bei den Wettkämpfen vorhanden ſein, es iſt dies der folgende: Jahrgong 1909—1908 Dreikampf beſtehend aus Lauf, Sprung und Wurf, der durch zwei oder drei Geräteübungen zu einem 4 und 5⸗Kampf er⸗ weitert werden kann. rgang 1907—1906, und 1905—1904 ge⸗ trennt von einander 6⸗RKampf beſtehen aus Lauf, Sprung, Wurf, e einer W an Reck und Barren und einer Schwimmübung— wo dies möglich iſt— für die männliche Jugend und 9 end aus Lauf, Sprung oder Wurf, ſe einer Uebung am Re und am Barren und einer Schwimmübung für die weibl. Jugend. Im übrigen wurde von ſtarren Beſtimmungen— Der Reichzausſchuß für Leibesübungen empfiehlt dieſe Kämpfe dur * n und Weitkämpfe in anderen Leihesübungen je na en örtlichen Verhältniſſen auszugeſtalten. Es iſt zweckmäßig hier⸗ bei beſonders auf ſolche Uebungen Wert zu legen, die in der Schule nicht oder wenig getrieben werden, wie Waldlauf, angewanbtes Turnen, Geländeſport und Schießſport, und hierbei aus erzieheri⸗ Gründen vor allem die orm von Mannſchaftskämpfen zu wählen. Die Wettkömpfe müſſen bis zum 1. Mai beim Reichsausſchuß emeldet ſein. Sſeger und Siegerinnen erhalten Ehrenurkun⸗ en, beren Wert big. je ſchwieriger die Anfor⸗ derungen ſind. e Form, die der Reichsgusſchuß für die dies⸗ maligen dchsjugendwettkämpfe gefunden hat, 1 ang außer⸗ ordentlich begrüßenswert. Nun liegt es an denen im Reiche, denen die körperliche Ertüchtigung unſerer ganzen Jugenb am Herzen liegt, dafür zu ſorgen, daß durch die Reichsſugendwettkämpfe alle Jugend⸗ lichen ergriffen werden, und daß durch eine friſche und frohe, vater⸗ ländiſch geſinnte Durchführung die Reichsjugendwettkämpfe das n, daß unſere Jugend noch mehr als bisher perlichen Extüchtigung gewinnt. Wahnſiunskat einer Muller. Ein entſetzliches Fumiliendrama hat ſich in Hauſe der Vorſtadt der Walzer Skipietz mit ſeinen zwei Kindern. lienleben ein. So auch hier. mit gellenden Schreien einer Frauensperſon. verſtummten, ſondern ſtärker wurden, begab man betrat durch die offenſtehende Korridortüre die beiden Zimmer waren erleuchtet, aber leer. Küchentüre aufſtieß, bat ſich den Augen der Su ſtarker Bedeckung eingeliefert wurde. „Da Schickfal deutſcher Ariegsſchiffe. den demnächſt in Dienſt genommen werden. Schiff Colberg den Namen Colmar, berg den Namen Metz, das Schiff Rege Straßburg, das hauſen und das Schi Zuge an die Abteiltür gelehnt und ſtürzte aus ſein Vater, der ganz in der Nähe ſtand, ihn Tunnel zum Halten ebracht werden. Zuſtande wurde der in die Wohnung des Bergmanns Haupendahl brach. Als ſie no Mund. Nach Verübung der nung, als ob nichts ba en wäre. örder verhaftet. Er wurde der Leiche und hat ſeine ruchloſe Tat berelts eingeſtanden. — Anfall des Direktors Stoch⸗Sataſſani. meldet aus Dresden: Der bekannte Saraſſani wurde am Montag nachmittag b von einem Eſefanten angegriffen, mit den Sto mit dem Rüſſel bearbeitet. letzungen ſomie mehrfache Fleiſchwunden. Es — ugpoſt Skuttgart—Nürnberg und wie verlautet, ſoll ein regelmäßiger Flugdie gart.—Nürnberg—Berlin mit Nürnber erſin eingerichtet werden. — Erfrorene Eier. Infolge des Froſtes lt der von Pommern na worden. dem Empfänger erwächſt dadurch 100 000 Mark. — Verſunkene Schüze. helt von der ſerbiſchen Regierung die Konze Staat erhält die Hälfte der gehobenen Güter. -—— Neue Bücher. Verfügung ſtehenden wirtſchuftlichen Intereſſenvertr Bonn A Dr..: 1 he rſa⸗ Mann und Weib. Ebenda Horneffer, Dr. A Philoſophie⸗Büchlein. 1, Erdbüchlein. 5 Bauer, Prof. Dr. 8. Die Wirtſchaftskurve mit Indexzaßhlen der Frankfurter Societäts⸗Druckerei.(60). Banſe⸗Janſen: Tauſend und eine Wright, Peter: Wie es wirklich war. 5 Alliierten. München, de. 0 Kul turpolftik. . A. Oertls.(88). Deutſches Volkstum. Monatsſchrift. Hanſeatriſche Verlagsanſtalt.(84) Holtz, Georg von: Das wü Weltkrieg. Stuttgart, Bel Beobachtungen badiſcher Watterſtellen ü ſere 2 55. — NN NN 11415 Richt. Stär FDerenn e Toniguh!“ 89 780— 180 ſſac Karlsri 127%%% 5/ 6—1 0 Baden⸗Baden 219180.8—1 2—1 ſſ. Bulingen 785 76—-1]— ſlac dberg, He/ f174—— adenweller 1281/—-[1 7.8,5 St. Blaſen.—— 1i] 5 iN ſie ebreitet hat, ſeit geſtern tellweiſe Aufheitern errſcht noch leichter Froſt, währ ebene die Temperatur über dem Gefrterpunte Es iſt daher wieder Induſtrieſtadt Haſpe bei Eſſen abgeſpielt. Dort Als terlicher Anblick. Mitten in der Küche ſtand die Ir mit aufgelöſtem Haar, nur notdürftig bekleidet und fortgeſetzten unverſtändlichen Rufen einen blutigen die Ueberführung der Irren in die Jſolierzelle des von wo ſie am nächſten Tage in das Gerichtsgefängnis Hale Namen elſaß⸗lothringiſcher Städte umgetauft nsb ff Stralſund den Novara den Namen — Aus dem Zuge geſtürzt. Im Enzweller Oberſtein hatte ſſch ein 12jähriger Zung⸗ n Ju unge ins Oberſteiner Krant — Raubmord. Eine grauenhafte Mordtat iſt bei Merzig(Trier) unöt Worden. Ein 17jähriger Zirkus Banſe, cwald: Hatem, Stlaven, Karatwanen. Wien, ſenggede keachen gelftiger 90*.: Siernbüclein für das Johr 1025. der we wohnt in ſeiner + U Der gegenwärtig herrſchende Metallinduſtrie des Kreiſes Hagen⸗Schwelm wirkt, wa ſtändlich iſt, wegen des Lohnausfalles nicht günſtig Skipietz hatte am Behauſung Frau und Kinder allein zurückgelaſſen. — Skipietz wohnt im erſten Stockwerk— feierten einen Geburtstag mit Muſik und Geſangsvorträgen. nahm man aus dem oberen Stockwerk klägliche ch na dem Boden lagen die zwei Kinder im Alter von e 1 drei Jahren in ihrem Blute. Die Wahnſinnige hatle„le dern mit dem Hammer die Schädeldecke* Während das eine Kind noch leiſe wimmerte, war z u reits tot. An den ſchweren Gehirnverletzungen verſ Ple andere kleine Weſen im Verlauf der nächſten Stunden en ſinnige wollte ſich mit der Mordwaffe auf die Zauelzeh ward aber gebändigt und der Waffe entledigt. Man r Auf 05 ſie riß ſich aber los und ſtürzte die Treppe gergiehheue Hofe ſprang ſie in einen 10 Meter + alten Zie Leter l, dem man ihre gellenden Rufe hörte. Mittels man ſie wieder nach oben. Die herbeigerufene Bogge 11„ 1 Die. abgelieferten Kreuzer der deutſchen und Paerrech werden 6 urg d Nunn 1% Tange dem 1 55 1% Da der Vater ſchnell die Notbremſe zog, konnte der gele In ſch wernen geh 11967%% ee, um 41 00 7 Als er von der zurückkehrenden Frau geſtört wurde, 55 einem harten Gegenſtande ſo lange auf ſie los, big ſte wu ſtähnte, ſteckte er ihr ein 55 4 rauenhaften Tat rernann— Wald Vache 57 in einer Blutlache als Lelche vor. Bald na Mühe, das wütende Tier von ſeinem—— abdubr per 1 er Flugpoſtverkehr Stuttgar—Konſtanz ſol 92 Anſchluß an den Fiugtur? 7 Wage Köln unterwegs war, BonerSe⸗ 1 110 nlot Ein 1 251 ſunkener Schiffe und Güter in der Donau, Drau eee Geſprechung einzelner Werke nach—— ihrer lten.) zur Verfü aumes ere, dulth⸗ 2595* Adolf: Das Geheinmis der Hormone.—— Ecert, Dr. Ehr.: Die Stellung der—— 5 1 der Erbiunde für das J. Heene den Ne (620. a elever, Adolf Dr. 0 enclever an 8 5 Ein deutſcher Aaf a 50 18 Jedehnde 1, 50 württembergiſche neſ · duſMeb⸗ 6˙. .(65). l Großhamburg. Deuiſchelſt de Gamburber Senas wenerdlenſinachrichter aelorul der badiſchen gandeswettermarfe in ehes Allgemeine witenangenbarhch D über Mitteler rübergehen a ſich über eleuropa vorüber 0 90 5 9 75 terung iſt jedoch nicht von Beſtand, da füdlich von äulen W. keäfige; Tiefdruckgebiet vordringt, das einen, 125 und Biskayaſee entſendet. Tr ſchlag zu erwarten. Wettervorausſage bis Mittwoch, 22. Jebruar⸗ Wieder Trübung und Niederſchläge(meiſt milder, dann auffriſchende weſtliche Winde. auf das ſehn Abend in Im feue J au TS 2 8. 5 der hnen araſſani erlttt chng ut 27 Dienskag, den 21. Jebru Neues aus aller Welt. 8 ͤ ͤ ⁰· ·A 2 8 * ineinhel, + 1 12 0 110% 7 f 9% 1 85 6 . 45 Sgregsgnaggszgggre — — 7 3822 2 S SSA ST S 2 — 7 N — — — — — — — — — — Wunsiag. den 21. Jebruat 1922. 8 5. Seile. Nr. 88. Börsenberichte. * urter Wertpaplerbörse. iie Tendenz ah kes. deitig trat ualliche m ꝛ0g bls 21 den a AWacher. F deim arben stärker beachtet. Badische AniIin 810; Achlugkur, 12 Elberfelder Farben gegen den gestrigen konnte auptet. Elektrowerte waren unregelmà * eln Teil der Kurse befestigen. A. E rund Felten u. Cuilleaume niedriger, Lahmeyer §her. Interesse erhielt sich für Metallbank, Oesterreichische Creditanstalt 100. Unter den Fa Adlerwerke Kleyer und Neckarsulmer lost ertabrik Heilbronn, Offstein und Badische Wag⸗ labrk 5 Markte der Einheitswerte lagen fest: Ma- 7— Dürkopp, Schnellpresse Frankenthal, zich eh udwigshafener Walzmühle. Im Verlaufe ere 0 er eine Abschwächung geltend, von der ins- er Schluß ge- Kassaindustriepapieren fest. beh 275 5 8 13 15 m 15 Ganz und 1 elch iere ergriffen wurden. 0 Urtratdlakont 47%. Berliner Wertpaplerbörse. Kursschwankungen. 2 das Pub 22 eariger 7 58 2 ech. erte und Voltted de 11 2f 8 80 nur N 0 biine erreür Neu-G Mölien Aenten einen den Sel Witantronsortiums Kassaindustrlemarkt war fest. Deulsenmarkt wüächere Devisenkurse. kenen Febr.(.18 nachm.) Dle Kurse sind gegen- am en Frühverkehr etwas zurückgegangen. Die Platze, arkt ist recht unsicher geworden. Am Au ech datte, er dem sich ein lebhaftes Frühgeschäft ent. ed, Nabel.den kolgende Kurse genannt: Holland 8400 o Geschäftstätigkeit mit großen Umsätzen. an der 21. Febr.(Drahtb.) Die Geschäftstätigkeit Eedtmun utigen Börse war wieder lebhaft und es kam bei Die reus auf allen Marktgebieten zu größeren Umsätzen. kennzeichnete sich in den ersten Börsenstunden Aallon Die Nachfrage nach Industrleaktien hält an. Die aus Handel und Industrie berechtigen im- Lechn der Hoffnung, daſ auch das Jahr 1922 im eines flotten Geschäfisgangs stehen wird. Gleich- am Devisenmarkt in den Vormittagsstunden eine Stelgerung ein. Der Dollar wurde 225 genannt die Sümm D28 an. Im Zusammenhang damit gestaltete sich derkehr uung kür Auslandspapiere lebhaft und fest. Im Frei- War das Geschäft lebhaft. Dle Umsätze verteilten gleichmägßig auf alle hier gehandelten Papiere. da 30 Brockhous bevorzugter, 1325—1300, Rhenanla 1145, Aecker-Siaht uatter Waggon 960, Deutsche Petroleum 2100, Hansa.. 600, Brown, Boveri 550, Gummi Stöckicht Motoren 785 loyd 445—452, Inag 590, Entreprises 4100, Ben z- dener. gen In Mentanaktien blieben die Umsätze beschei- doien, 170h der Naren Rheinstahl, 140 Harpener ange- auch Phönix, Oberbedarf und Gelsenkirehen Laurahütte eröfineten fest, 2400. Kall Aschers- Macheter den nach, 1130. Von chemischen Werten waren Febr.(Eig. Drahtb.) Obwohl der Dollar- Halt der Börse eine stürmische Stelgerung erffuhr, tlon nahs zunächst eher schwächer. Die Börsen- 5 auf einzelnen Gebieten Reallsationen vor, am K Ium zwar weiter kauft, aber in der Haupt- zu Wassalndustriemarkt, so waren vielfach Kurs- cht elnkrefelchnen, Oberschlesische Werte waren zu- keltuch. Während Hohenlche und Oberbedart Westlieſezten, stiegen Laurahütte um 100% nach onen Montäanwerte gaben fast durchweg 30 allwerte behauptet, nur Westeregein minus u 1200, Ronnenberg 1390, Krügershall 910. nkaktien wenig verändert, Anilinwerte Im freien Verkehr notierten Sichel 760, Tabrun er-Stahl 605, Benz 75. Schiffahrtswerte on Hanga Weiter anziehend. Am Petroleum- e Erdòôl um 100%. Kolonialwerte leſcht 200——0 155 Ker e Mansfelder urs von 27 Laurahütte sprangen Ahecben mach oben. Es verlautet, daß——— des dehen estern in Berlin einge⸗ Welte, Nerte Küural Wurden die übrigen oberschlesi- natlich beeinflußt. Schiffahrtswerte zogen Ne 10 Par, Nork 218—221, London 960—970, Schwelz 1— 2000—2000 Italien 1080. Frankturter Devisen. lh 20. Februar A. Februar geld Brlet geld en, 2858.— 2047. 81888888 88 248 — „„ꝰ Hũ„„„„„„„6„ 659525„„46„„4„ I55„„„„„„„„„„„„„ 755 «66„%M%„%„„%„6„%„6„„6„ „„•„-„„„„„„„„„„„ 85 Franktur te on l. Fe er Wparkt „ uwWer i80 + Feeneono-Cſoak... 396.80 399.50 auene„eandd 370 branee:, 8 X Bern wWank Nar Berlin end. Jer sehr f 7 21. Feh 7 Euork 220. Aaupttaatelig, Drahtb. a9 Stzet 250 218. geld ee — 88 emeleebe 5 785 150 5⁰ Der Devisenmarkt Ssterrelchberte, dte Spekntalig. Kerdel 5 n mit 2,10 ische Noten 6,50. Die Mark 15 —2* 5 „„„„ I2„ „••„„ ͥ„„„„6„ öj225*» 0 3 2 Woir el Amtiloh aus Stockholm mit 1,66. 155 20 februer 21. Februar de—Lne geld 8 12 le 2 — des NMannheimer General-Anzeiger 88——————————————————————————————— e eee 2 Doll urs 218.— Mark. Ausfuhrüberschuß und Arbeitsdefizit. Nach der amtlichen Aubenhandelsstatistik hatte Deutsch- land im Dezember vorigen Jahres zum erstenmale eine aktive Handelsbilanz. Der Wert der Ausfuhr War um rund 850 Mil- lionen Papiermark höher als der der Einfuhr. In Goldmark umgerechnet, ist der Ueberschuß ziemlich winzig: kaum 19 Millionen. Aber wichtiger als die Summe scheint die Wen⸗ dung in der Bewegung. Zwei Monate vorner hatte das Pas- sivum, der Einfuhrüberschuß noch gut 4 Milliarden Papier- mark betragen. Dann im November jäher Rückgang auf ein Importplus von nur mehr 400 Millionen und im Dezember der Sprung über die Gleichgewichtsgrenze zur Aktivität. Wenn sich die Entwicklung nach dem Wechsel des Vorzeichens ebenso energisch fortsetzt. Wer nur die Ziffern der Wertstatistik vor Augen hat, könnte versucht sein, solch optimistische Schlußfolgerung zu ziehen. Aber die Wertstatistik zeigt heute zum weitaus über⸗ Wiegenden Teil geldliche Veränderungen, zu einem sehr klei- nen sachliche Bewegungen an; sie mihlt viel mehr Inflation und Valutaschwankungen als die Realitäten der Wirtschaft. Sie präsentiert imposant anschwellende Ziffern, hinter denen in Wahrheit stagnlerende Werte stehen. Eine Monatsausfuhr von etwa 20 Milliarden sieht auf den ersten Blick wie eine Errungenschaft aus. Dividiert man durch 45, so kommt man auf einen Monatsbetrag in Goldmark, der kaum sehr viel höher ist, als er in den Lagen des Londoner Ultimatums ge- schätzt wurde und auf eine Jahressumme, die— in Gold— knapp die Hälfte der Friedenseinfuhr erreicht. In Waren ist das Resultat noch ungünstiger; denn trotz der Preisrück- gänge, die im Krisenjahr 1921 auf den Weltmärkten zu ver- zeichnen sind, ist draußen die Warenkaufkraft einer Gold- mark von 1922 um ein Erkleckliches geringer als die einer Goldmark von 1913. In der vortrefflichen Zeitschrift des Statistischen Reichs- amts„Wirtschaft und Statistik“ Wird, nicht nach trügerischen Inflationswerten, sondern nach Mengen, die Entwicklung der Ein- und Ausfuhr der wichtigsten Warengruppen in der Zeit von Mai bis Dezember 1921 in Kurven verbildlicht.(Für einen Teil der ersten Jahresmonate fehlen noch die statisti- schen Unterlagen.) Die Kurven sind natürlich so ungenau Wie die Ziffern, die ihnen zugrundeliegen; aber sie sind den- noch sehr lehrreich, Sie enthüllen sogleich das Geheimnis des Dezember-Aktivums. Die Einfuhr gerade der quantitativ weitaus am stärksten ins Gewicht fallenden Waren— Nah- rüngsmittel, vor allem Brotgetreide, FEuitermittel, fossile Brennstoffe(weitgehender Ausfall der böhmischen Kohle im November)— ist seit Oktober rapid zurückgegangen. So, rapid, daß eine Fortsetzung der Abnahme im gleichen Tempoô völlig unmöglich, die Behauptung des erreichten nied- rigsten Niveaus sehr unwahrscheinlich ist. Weder von der Konsum- noch von der Produktionsseite her eröffnet sich die Aussieht, daß Wir 1922 imganzen mit einem Bruchteil der Nahrungs- und Futtermitteleinfuhr von 1921 unser Auslangen kinden Können. Zwar. wird die Teuerung den Verbrauch noch ein wenig herabdrücken, aber just i den wichtigsten Massennahrungsmitteln— und um diese handelt es sich— sind der Konsümeinschnürung vergleichsweise enge Grenzen gezogen. Freilich— wenn eine Entwicklung der Valuta ins Desterreichische oder eine scharfe Produktions- und Absatz- krise die Massen zum Hungern zwingt, kann das Einfuhr- konto noch beträchtlich gekürzt werden. Aber dann wird auch die Produktions- und Exportseite der Bilanz anders aussehen. Die Erzeugung von Nahrungsmitteln in Deutsch- land selbst wächst. Allein entscheidend ist das Plus der letzten Ernte— 1,87 Mill. Tonnen beim Roggen, 0,68 Mill. Tonnen beim Weizen und einige hunderttausend Doppel- zentner beim Futtergetreide— noch nicht. Auf der Exporiseite ist— und das ist das grundlegende Ergebnis— bisher zur Besserung der Handels- und Zahlüngs- bilanz nur verhältnismäßig wenig erreicht. Die Papiermark- ziftern gaukelten uns bisweilen raschen Fortschritt vor; die Mengenkurven zeigen, daß in Wahnheit der Aufschwung sehr langsam War und daß wir am Jahresende gar nicht so sehr Viel besser dastanden als sieben Monate früher. Die Kurven, die einigermaßen ununterbrochen ansteigen— es sind die unserer spezifischen Ausfuhrwaren, z. B. der Farben und Farbwaren—, verlaufen überaus Hach; es geht aufwärts, aber nur mit ganz kleinen Schritten. Andere, die etwas leb- haftere und unregelmäßnigere Bewegung zeigen— wie die der schwerindustriellen Eisenerzeugnisse—, sind vom Höhe- punkt des Spätsommers oder Herbstes schon wieder herab- eglitten. Zur Zeit der Leipziger Herbstmesse sprach man — Zusammenhang mit der Markentwertung von einer bei⸗ nahe explosiven Exportkonjunktur. Haben uns nicht auch da die Papiermarkwerte ein Wwenig umnebeit? In den Kurven ist bisher von jähem Aufschwunge nichts zu entdecken. Alles in allem hat sich der deutsche Export in den letzten Monaten der Menge nach überhaupt kaum vermehrt. Es liegt nahe, zur Erklärung dieser Stagnation auf die Hemmungen draußen hinzuweisen: Internationale Absatz- krise, Schutz- und Sonderzölle, Absperrung und Boykott Aber liegen nicht auch Hemmungen bei uns selbst? Können wir denn, wie die Dinge liegen, überhaupt wesentlich mehr Waren für die Ausfuhr erzeugen und bereitstellen? Wir haben praktisch so gut wWie keine Arbeitslosigkeit, jedenfalls ungleich weniger als vor dem Kriege. Fast alle Hände sind beschäftigt. 1913 hätte der Verlust der halben Ausfuhr eine beispiellose Arbeitskrise hervorgerufen. Heute ist alles am Werke— und wir exportieren höchstens für 5 Milliarden Goldmark. Wo steckt der Rest des damaligen Arbeitsergeb- nisses? Zum kleinen Teil vielleicht in Mehrerzeugung für den heimischen Konsum(die Fabrikateneinfuhr ist ja, dank der Valuta, außerordentlich zusammengeschmolzen), zum an- deren in unbezahlter Reparationsarbeit(Kohle usw.), endlich — in Minderleistung jedes Einzelnen. Daran ist nicht nur der Achtstundentag schuld und die veränderte seelische Einstellung der Arbeitenden, sondern auch die Abnutzung vieler Produktionsmittel und die Knappheit gewisser Produk- tionsstoffe. Aber die Tatsache besteht— undd sie ist schlecht. hin ausschlaggebend. Denn sie bedeutet, daß ohne Rücksicht auf die Reparatianen, die noch kommen sollen, die Lebens- haltung von 14 für uns en unerreichberes Ideal l8t. Seit der Revolution haben wir uns unausgesetzt bemüht, den Zu- sammenhang zwischen Arbeit und Verbrauch zu übersehen und unseren Konsum weniger einzuschränken als es der Ver- minderung unseres Arbeitsprodukts entsprochen hätte. In- Hation und Valutaverschlechterung Waren die unvermeidliche Folge. Es scheint leider, daß Wir vorläufig auf diesem Wege weitergehen werden. A. —— 22 Englische Kzufe in dentschen Farbstoltwerten. Hinter den englischen Kàufen in deutschen Farbstoffwerten atehen, Wie verlautet, Londoner Finanzkreise, die ihrerseits wieder enge Beziehungen zu einem englischen Farbstoffkonzern un- terhalten, Es inuß daher damif gerechnet werden, daß diese Wwährend des Krieges zur Ausschaltung der deutschen Anilin- kabriken auf dem Weltmarkt gegründeten englischen Gesell- schaften neue Mittel und Wege suchen, den Farbstoffmarkt e e e ee 9 —— ——— Die Stuation am Baumwollmarkte. Am Bremer Baumwollmarkt hat das Interesse angs- halten, doch blieben die Umsatze in engen Grenzen. Die Zu- kuhren Waren relativ sehr gering; die Preise stiegen mit der Devise. In der Webereiindustrie haben die meisten Betriebe noch auf längere Zeit hinaus zu tun. Ohne Preissteigerung Werden Aufträge kaum noch angenommen. Es wird gegen- über den vor Weihnachten erteilten Aufträgen mit Preis. erhöhungen von 70—100% pro Meter für gute Kammgarn- stoffe gerechnet. Die Preissteigerungen, Welche in erster Linie auf starke zurückzuführen sind, werr den in nächster Zeit voraussichtlich ihren Fortgang nehmen⸗ Infolgedessen hat neuerdings wieder eine sehr staxke Nach-⸗ krage nach Webwaren eingesetzt. Am amerikanischen Baum- wollmarkt verlief das Geschäft in der letzten Zeit sehr ruhig und lebte nur auf ungünstige Ernteschätzungen von privater Seite hin und ebensolche Mutmaßungen hinsichtlich der neuen Anbaufläche vorübergehend wieder auf. Im Ganzen scheint es aber, als wenn der Markt, vor allem der englische, ſetzt vollständig von der Konjunkiur in den Textilindustrien ab- hängig geworden ist. Die Weltproduktion an Baumwolle nat seit 1914 um rund 40% abgenommen. Die Leistungen der Vereinigten Staaten, Britisch- Indiens und Aegyptens sind stark zurückgegangen, stellen aber dank ihres verhältnis- mäßig bedeutenden Umfanges noch ungefähr den gleichen Anteil an der Weltproduktion wie vor dem Kriege, zuma! da Rußland, das damals der viertgrößte Produzent War, fast vollkommen ausgefallen ist. Es muß aber bemerkt werden, daß gerade die Produktfion derjenigen Länder, die ihre Er- zeugung vermehren konnten, auf dem Weltmarkt nur inso-“ fern von Einfluß ist, als diese Staaten keine ausländische Baumwolle benötigen; das eigene Erzeugnis von Ländern, wWie China, Brasilien, Japan und Lebes s0 gut wie überhaupt nicht auf den Welimarkt. Infolgedessen sind nicht nur die Länder Mittel- und Osteuropas mit ihrer ge: schwächten Kaufkraft stark behindert, amerikanische und Agyptische Baumwolle aufzunehmen, sondern auch Staaten deren Wohlstand inzwischen eher gestiegen ist, sind als Käufer dieser Provenienzen ausgeschieden. Daraus erklärt sich der trotz der geringen Welterzeugung relativ niedrigs Baumwollpreis. Die amerikanische Ernte dürfte auf jeden Fall größer ausfallen als die letztjährige, zumal es neuer⸗ dings wieder heißt. daß das Pflanzverbot in Texas(infol der Insektengefahr) sich nur auf kleinere Flächen— Ferner HWurde berichtet, daß die führenden Düngemittel⸗ kirmen diesmal die Farmer unmittelbar und auf Rredit mis Kunstdünger versorgen wollen. 7 Waren und Härkle. Vom Chemikalienmarkt. m. Hannheim, 21. Febhr. Der weitere Rückgang der deut- schen Mark an den ausländischen Börsen und die damit zu- sammenhängende rasche Aufwärtsbewegung der fremden löste auch auf den Gakalee eins starke Preissteigerung aus, verbunden mit einer lebhaften Nachfrage. Das Angebot ist klein und man verlangt heute kür Buchenholzteer in Original-Barrels 225 4 für die 100 k. ab Nähe Mannheim. Chlorsaures Natron, pulv., techn., War eKol. Merpackung zu 2300«, KRu fervitriol 98—99%, grobe Kristalle, incl. Verpackung zu 2350 4, Natronsalpeter, raft. gem., excl. Faßpackungen zu 950 K, Paraffin weilfl in Tafelg, 50—.52 Gr.., einschl. Sackpackung zu 1975 4, Terpentinsl, deutsch, garantiert rein, excl. Leiheisenfaß zu 5000, Alaun⸗ kristallmehl Kali fein, erstklassiges Fabrikat, in Jutesäcken incl. zu 650, desgl. grob zu 640 4, Ammonfak- Alaunkristallmehl, erstklassiges Fabrikat, incl. Sackpackun zu 550„, Brockenschwefel Ia. incl. Sackpackung 870— Chlormagnesium, krist., einschl. Faßpackung zu 300, des eschmolzen zu 250 Kl, Formaldehyd, 40/% Vol, handelsü iche Ware, Originaltara, excl. Korbflasche 4800, Harz kranz,.G, in Originalfässern, Neugewicht, 6% Tara, zu 1350 1, Kalisalpeter pulv., dopp. raff., für Genußzwecke ercl. Verpackung 1675&, Salmiak weiß, klein krist., in Fässern von 350 Kkg Inhalt, 98—100%, zu 2100, alles per 100 kg, Eroß- handelspreise, ab oder Nähe Mannheim. Quecksilber war in handelsüblicher Ware in Flaschen von 34,5 kg excl. Leih- eisenflaschen, die mit 50„ pro Stück derechnet werden, zu 275& das Kilo am Markte. Zur Lage am Holzmarkt. Unser fachmännischer Mit- arbeiter schreibt uns; Die Lage am Holzmarkt ist sehr fest. Die jetzt für die Entente ausgeschriebenen Holzlieferungen haben dem Geschäft eine gewisse 15 gegeben. Dazu kommt die bevorstehende abermalige Erhöhüng der Güter⸗ tarife um 20% ab 1. Marz. Die Sagewerksbesitzer und zum Teil auch die Holzhandlungen nehmen an, daß alle diese Momente dahin wirken werden, daß der bisherige Schnittholz preis, der etwa 2500„ je Kubikmeter Stammware betrug, sich Weiter befestigen wWird. Besonders lebhaft war die Nach- krage nach astreinen Seiten in Stärken von 23 min aufwärts die frei Grenze bei Schneidemũhi oder bei Konltz 2700—2800 Mark brachten. Angeblaute astreine Seiten wurden etwa zu Preisen von 1600 verkauft. Auch am Markte der Bau- hölzer ist eine gewisse Befestigung eingetreten. Als be⸗ sonders drſtckend wird in den Kreisen des Holzhandels die allgemeine Forderung der Sägewerksbesitzer empfunden, die Ikeinen größeren Abschluß in Schnitthölzern ohne Her 5 eines entsprechenden Angeldes, das zwischen 20 und 30% schwankt, tätigen wollen. Aus dem belgischen Kohlengebiet. Die Kohlenbestände in Belgien beliefen sich Ende Jauuar auf 946 450 Tonnen. Das Kohlengeschäft ist im großen Ganzen unbedeutend; nur in Hausbrandkohle ist eine lebhaftere Tätigkeit festzustellen. Die Franzosen, die bis jetzt ihren Bedarf in England ein- deckten, wenden sich wieder nach dem belgischen Revier, da die englische Kohle zu fett ist. Auf dem belgischen Kohien- markt ist zurzeit die Frage des bevorstehenden Lohn- ahbaues vorherrschend und verhehlt man sich nicht des Umstandes, daß es in nächster Zeit zu schweren Auseinander- setzungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern 109 7 men WIrd.— 2 Waun Nr Schitisnachriehten der Holland-Amerika-Linſe. D.„Rotterdam“ von Newyork nach Rotterdam am 20. 12. vorm. in Rotterdam angekommen.— D.„Nieuw Amsterdam von Newyork nach Rofterdam am 18. 2. nachm. von Newyork abgegangen.— D.„Noordam“ von Rotterdam nach W am g. 2. vorm. von Plymouth ab gen.— D.„Ryndam“ von Newyork nach Rotierdam am 14. 2. nachm. in Rofterdam angekommen.— D.„Maasdam“ von Rotterdam nach Havane- Vera Cruz am 17. 4. vorm. von Rotterdam abgegangen.— D.„Leerdam“ von Rotterdam nach Havane/ Vera Cruz am 15. 2. vorm. in Havana angekommen. Schittsverkehr. Laut Drahebericht der Holland-Amerfan-⸗- Linie, Jotterdam, ist der Dampfer„Noordam am 7, Februar —* von Rotterdam abgefahren ünd am 19. Februar vormmr in Newyork angekommen. Weeeee Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hoas, Mannhekmer 5 ee er, G. 8 A aee i⸗ E drit lrektion: Ferdinand Feyme.— Verantwortli* ik: Dr. 935 M. Maderne; j del: J..: Kircher; ui fürr Lokales 5 105 117 1 1 Richard Schönfelder; nzeigen: e et—— 6. Selte. Nr. 8s. Manuuhelmer ¶Abend⸗Ausgabe.) Dienskag. „ 1444. * Karten! Ricka Liepold Adolf Weiss Verlobte Rockenhausen (Pfalz) Mannheim 8 5, 45 Hebruar 1922. — zu der am Donnerstag, den 23. Februat—— 15 vorm. 9 Uhr ſtattſiudenden Bezirksratsſitzung Bezirtsamtsgebände 1L 6, 1(Bezirtscaisſaal, 3. 2 Verwaltungsſachen. 1. Theodor Böbel, Errichtung eines Kalkbrenn⸗ ofens und Kalkgrube in ee 2. Genehmigungsverlängerung O. E.., für — eines—— linksſeitiges Neckar⸗ vorland. 1 ——5 Mannheim⸗Stadt: Schankwirtſchaſtsbetrieb, 905 4. 8gl. 9 0 Holzhäuſer, Lortzingſtr. 375 5. 50 m Seeger, Wall⸗ e 44; 6. des acharing Weide, 8 5 15 7. desgl. Sofie Nalboch. 20; 8. hann Schmidt, Branntweinſchank, K 2, 18; 9. desgl. Karl Schuldis, Branntweinſchank, Meer⸗ —.— 22; 10. desgl. Adam Heizenröther, Rhein⸗ ſtr. 275 11. Anton Kettemann, Branntwein und Liköre, 1. 15, 10. 12. 1— 5 Metz, eee Wander 2 5 18. desgl. Katharina Vogel, . Verthe— hier. n nheim, den 20 ar 1922 Badiſches Bez rtsamt Abt. 1. Verdingung. Für die Kaſernenneubauten in Lud⸗ wigshafen a. Rhein werden verdungen: Die Straßenbauarbeiten entlang der Stallungen und eines Teiles der Sudermannſtraße. 17⁴⁰ Unterlagen bezieht man, ſolange Vorrat reicht, gegen Selbſtkoſten Baubütro II(im Keller der Unteroffiziersſpeiſeanſtalt, CAlU!) woſelbſt auch Zeichnungen und Bedingungen zur Einſicht aufliegen. Eröffnung der vorſchriftsmäßig einge⸗ reichten Angebote am 8. März 1922, vormittags 10 Uhr im Hauptblro Lud⸗ wigshafen, Bleichſtraße 49. Heichsvermögensamt Kaiſerslaulern. einage kppoleten-Bah in Mannheim. General-Versammiung. Die fünfzigste ordentliche General- Versammlung der Aktionäre der Rhei- nischen Hypotheken-Bank wird 175² Dienstag, den 28. März d. Is., vorm. 1 Uhr im Lokale der Rheinischen Hypotheken- Bank A 2, 1 dahier stattfifnden. Zu dieser General-Versammlung ladeni wir hiermit die Herren Aktionäre ein. Tagesordnung: 1. Vorlegung der Bilanz, der Gewinn· und Verlustrechnung und des mit den Be- merkungen des Aufsichtsrats versehenen Berichtes der Direküon über das Ge- schäftsjahr 1921. 2. Beschlußfassung über die Bilanz und über die Verwendung des Reingewinns. 3. Entlastung des Vorstandes und des Auf- sichtsrates. 4. Aufsichtsratswahl. Mannheim, den 17. Februar 1922. ſtheinische Hypotheken-Bank. Wnt lng Aus dem Gemeinde⸗ wald Gondelsheim Nwerden am Freifag, den 24. Jebruar ds. Js. gegen Bar⸗ zahlung verſteigert: 25 56 Eichen.— VI. Kl., 5 Buchen, 12 Elsbeer, 15 3 12 Nkagien, 3 Ahorn, 5 Erlen, 4 Eſchen, 6 Birken, 1 Tärche, 52 Fichten und Sorlen(Stämme und Abſchnitt), 1 Pappel, wozu die Ciebhaber eingeladen werden. Zuſammenkunft vormittags 10%½ Uhr beim lldler“. 1744 Gondelsheim(amt Bretten), 16. Febr. 1922. ee eramt mMenzemer Cot g. nach den — erlssenseh., Blut,, Urin-Unter Methoden ohne Be- suchungen rutsstörung dufelkz. Jrrach. Uo. öt geh. Eintend. l. H..—, dlöli. verrcl. Vel.-Arrt Dr. med. Holländer Andnstornn prankfurt a.., Betùhmannstraße 36, gogen· nder Fraukturter Hof. Tol. Hanza 0953. E5 gnch—.—7 Uhr. Sonntags 10—12 Uh. guoſes Felonl 88 Meinrestaurant Schobert, F 4, l. Empfehle gleichzeitig meine 2154 prima oitenen und Flascenweine Somie anerkannt aute Kude. Haut-, Blasen-, Frauenleiden (ohne Quecksilber, obme Einspritzung!. erfreute. Am 138. ds. Mts. verstarb Frieda Gruber nach längerer schwerer Krankheit. trauern in ihr eine fleißige und tüchtige An- gestellte, die sich durch ihre Arbeit und ihr freundliches Wesen allgemeiner Schatzung Wir werden Ehren halten. Hirektion und Angestellte der Süddeutschen Disconto-ſiesellschaft.-U. Fräulein Wir be⸗ ihr Andenken in 1776 Hannbeimer Mohnungs-Auzei Nel Nr. 8 erschelnt Freſtag, 24. Februar 1922 Anzeigen Bestellungen ft-g über Wohnungs- Tausche, Wohnungs- und Zimmer-Gesuche..w. für dlese : Nummer erbitten wir längstens:: bis Donnerstag Lormittag Aufnahmen erfolgen nur gegen Die Geschäftsstelle, E 6, 2 Fernsprecher Nr. 7940—7948. Voraus zahlung. 8388 —— Nachlag- Versteigerung. Im Auftrag des Witwer Eeben Schuhmacher und rben der verſtorbenen Katharine Schuhmacher eb. Netzer in Neckarau, 2¹1, nachmittags 2 ÜUhr, im obigen Hauſe gegen Barzahlung folgende Gegenſtände: 2 einſp. Bordwagen, 1 Pfuhlwagen von 800 Liter, 1 Hackpflug. Egge, Schubkarren, eiſ. Keſſel, Dezimalwage mit Ge⸗ wichte, 2 Brühmulden, Jan Emailherd Hackpflug, Butterfaß, 1 Waſch⸗ maſchine mit Winde, Küchengeſchirr, 2Küchen⸗ tiſche, Rübenmühle, Häckſelmaſchine u. Ver⸗ ſchtedenes. MHarzenell, Ortsrichter. Achtung! Matg. dartzirte, Lat. Nebemen U. Hausfrauen In jetziger Zeit ist ein gutes, nahrhaſtes u. aus-· Siebiges Essen 601 Nerpeis Spelsc- Nudeln welche täglich garan- tiert frisch aus reinem amerikan. 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