Wittwoch, 12. April. gspreiſe: Iun maunheim und umgebung monatlich ins haus gebracht mark 30.—. durch dſie poſt bezogen Hährlich mark 78.—. poſtſcheckkonto nummer 17890 ſelsruhe in Saden und nummer 2917 Ludwigshafen am n. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗Nebenſtelle 1 decarvorſtadt, wWaldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher mer 7040, 7031. 7942, 7033, 704, 7035. Telegramm⸗Adreſſe: ſeralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Keibungen mit den Franzoſen. Bildung der Kommiſſionen. WB. Genua, 11. April. Die erſte allgemeine der Konferenz trat um 10½ Uhr unter dem Vorſitz des Prä⸗ ſdenten de Facta zu ihrer aen Sitzung im Palazzo Reale zilammen. Der Präſident teilte mit, daß nachmittags 4 Uhr ſe zweite Kommiffion, die Jamuene wenen dee ur ein⸗ berufen wird. Als deutſche Delegierte werden dieſer angehö⸗ ten: Dr. Rathenau, Hermes, als ſtellvertretende Dele⸗ Fate Staatsſekretär Schröder und Präſident Haven⸗ ein. Als Sachverſtändige werden tätig ſein die dem Finanz⸗ zusſchuß angehörenden Geh. Kommerzienrat Hagen, Dr. Hil⸗ ferding, Reichstagsabgeordneter Erkelenz, Geh. Kommerzien⸗ fkat v. Mendelsſohn, Chefredakteur Bernhard, Geheimrat Kreu⸗ ter, Dr. Melchior und Staatsſekretär a. D. Bergmann. n der Sitzung der erſten Kommiſſion ſtellte Präſident de Facta die drei erſten Punkte des Programms von Cannes Diskuſſion. Der erſte ſieht bekanntlich die Prüfung der rage vor, wie die Grundſätze der Reſolution von Cannes zur nwendung gebracht werden können. Der zweite will die Drundlage für den europäiſchen Frieden ſchaffen und der britte, unbeſchadet der beſtehenden Verträge, die Wiederherſtel⸗ dung des Vertrauens zwiſchen den Mächten und Nationen for⸗ Der Delegierte Ungarns, Graf Bethlen, verlas zu Punkt 2 und 3 eine Erklärung, die beſagt, daß die ungari⸗ chen Minderheiten unter fremder Herrſchaft nach der rſtückelung Ungarns durch die Ausführung der beſtehenden erträge nicht geſchützt ſeien, und daß, ſolange dieſer Zuſtand eine Aenderung erfahre, ein wahrer Friede unmöglich ſei. Ungarn verlange deshalb, daß die Minderheitenfrage in einer onderen Sitzung der erſten Kommiſſion behandelt werden oder daß eine Unterkommiſſion für die Minder⸗ heits frage gebildet werden ſoll. An die ungariſche Erklärung ſchloß ſich eine länzere De⸗ batte an. Der tſchechiſche Delegierte Pane ch erklkete, daß die Behandlung der Minderheitenfrage in einer kleinen miſſion nicht hindern wolle. Er müſſe jedoch darauf auf⸗ merkſam machen, daß die Frage der Minderheiten auch zu den ompetenzendes Völkerbundes gehöre. de Facta lug darauf vor, eine Unterkommiſſion zu bilden und eine 9 ze Unterbrechung der Sitzung eintreten zu laſſen. In der Unterkommiſſion ſollen die einladenden Mächte, Deutſch⸗ land und Ru ßland mit je einem Delegierten, die übrigen ächte mit zuſammen 4 Delegierten vertreten ſein. In der Debatte über die Bildung der Kommiſſion verlangte Tſchit⸗ cherin für Rußland zwei Delegierte. Auf die Frage des zgelegierten Barthou, ob der ruſſiſche Vorſchlag auch für ie Delegation der einladenden Mächte und für Deutſchland je dwei Vertreter vorſehe, erklärte ſich Tſchitſcherin mit einer ſol⸗ den Regelung einverſtanden. Der Schweizer Delegierte otta gab dem Gedanken Ausdruck, daß man. nicht zu Be⸗ inn der Beratungen allzu große Unterſchiede zwiſchen b Delegationsmächten ſchaffen ſolle. Lloyd George ach ſich für einegleichmäßige Beſchickung der Un⸗ Maöcmmiſſionen durch je einen Vertreter der einladenden Wüchte, Deutſchlands und Rußlands aus. Dem ruſſiſchen Delnſche könne dadurch Rechnung getragen werden, daß jeder gelegierte die nötige e Sachverſtändiger zuziehen 3 unte. Der Delegierte Tſchitſcherin erklärte ſich mit die⸗ Dln Vorſchlag des engliſchen Premierminiſters einverſtanden. die Bildung der Unterkommiſſion in dieſer Form wurde hier⸗ b angenommen und die Sitzung auf eine Stunde unter⸗ beochen, um den Delegationen Zeit zu geben, ihre Vertreter zu benennen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung teilte de Facta mit. daß der übrigen Mächte in der Unterkommiſſion 7 Behandlung der Minderheitsfrage je ein Delegierter der dechweiz, Schwedens, Polens und Rumäniens hierannt worden ſeien. Tſchitſcherin proteſtiert mdeuf gegen die Beſchickung der Unterkommiſſion durch Ru⸗ nien und Japan, gegen Rumänien wegen der Be⸗ mſſch Beſſarabiens, gegen Japan wegen der Beſetzung von 5 iſchen Gebieten im Fernen Oſten. Der rumäniſche Dele⸗ run e Bra tianu wies den ruſſiſchen Proteſt mit der Erklä⸗ durc derügz daß Beſſarabien kraft der Volksabſtimmung und zu en Vertrag, dem drei der einladenden Konferenzmächte Aeltimmt haben, zu Rumänien gehöre. Nachdem auch der 5 gierte Japans en ruſſiſchen Proteſt 1111 zurückgewiefen nicht erklärte de Facta, daß der ruſſiſche Proteſt zugelaſſen werden könne. Sitzung wurde hierauf auf nachmittags 3½ Uhr ver⸗ ie zweite Kommiſſion(Finanzkommiſſion) wird eben⸗ ie Wuchmittags 4 Uhr zuſammentreten, die beiden anderen, um 10 Uheafts⸗ und Verkehrskommiſſion morgen vormittag lebergabe des Londoner memorandums. Tſchitſcherin erbittet Bedenkzeit. Wenna. 11. April.(Von dem Sonderberichterſtatter des eerCuropapreß) Um 3½ Uhr nachmittags wurde die artgefeg der geſchäftsführenden erſten Kommiſſion 80 Ni Die Schweiz war vertreten durch die Bundes⸗ Ieer gtta und Schultheß, Deutſchland durch den Reichs⸗ 55r. Wirth und Miniſter Dr. Rathenau. Den Vorſitz italieniſche Miniſter des Aeußern Schanzer. Zur WMittag⸗Ausgabe. Badiſche Nenoſte Nachrichlen * Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetzu. Necht. Mannh. Frauen⸗Jeitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Garten. Wandern u. Neiſen. Die erſten Rommiſſionsſitzungen. Cannes. Lloyd George regte an, daß die in London angefertigte Denkſchrift der Sachverſtändigen zur Verteilung kommen ſollte, damit alle in Genua vertrete⸗ nen Regierungen Zeit hätten, die Denkſchrift zu prüfen und einzelne Fragen zu beraten. Barthou ſtimmte dem Vor⸗ ſchlag zu, wobet er betonte, daß durch dieſe Denkſchrift keine Regierung gebunden ſei. Der Vertreter der Schweiz, Bundesrat Motta, unterſtützte im Namen der Neutralen den Vorſchlag auf das wärmſte und wünſchte, daß die Denk⸗ ſchrift ausnahmslos allen Delegierten zur Verfügung geſtellt werde. Der belgiſche Delegierte Jaſpar ſchloß ſich dem An⸗ trag an und Schanzer erklärte ihn für angenommen. Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Der große Moment und entſcheidende Fortſchritt in den Ge⸗ ſamtverhandlungen war die nunmehr erfolgte Uebergabe des in London nach Cannes von den Sachverſtändigen der fünf auptmächte geſchaffenen Memorandums über den iederaufbau Rußlands. Lloyd George übergab es Tſchitſcherin, der erklärte, der Inhalt dieſes Memo⸗ randums ſei ihm durchaus nicht bekannt, und der ſich Be⸗ denkzeit bis Donnerstag erbat. Auf Verlangen Tſchit⸗ ſcherins iſt das Memorandum ſämtlichen Delegationen mit⸗ geteilt worden. Es iſt ein umfangreiches Schriftſtück und kann nun als Baſis der kommenden Auseinanderſetzungen gelten. Es iſt darin bedeutendmehr von den Ver⸗ pflichtüngen u. Anforderungen die Rede, die Rußland übernehmen ſoll, als von der Hilfe, die ihm wer⸗ den ſoll. Die erſte Sitzung der Finanzkommiſſion. WB. Genna, 11. April. Die erſte Sitzung der Finanzkommiſſion von Genua hat heute nachmittag hier ſtattgefunden. Sie wurde von dem italieniſchen Schatz⸗ miniſter Peano eröffnet. Zum Vorſitzenden wurde Sir Robert Horne gewählt. Er betonte in ſeiner Antrittsrede, daß die Aufgabe der Finanzminiſter beſonders ſchwer ſei und daß das Ziel nur das ſein könne, die beſtmöglichſte Löſung der zahlreichen Finanzfragen, die unter den gegebenen Ver⸗ hältniſſen Europa angehen, zu finden. Die Löſung könne aber, ſo lange Amerſika fehle, keine endgül⸗ tige ſein. Andererſeits könne ſich Europa an dieſer Frage nicht desintereſſieren. Es müſſe beſtrebt ſein, ſeine Lage zu verbeſſern, da andernfalls der Handel und die Wirtſchafts⸗ verträge aufs äußerſte erſchwert würden. Zu ihrer Aufgabe gehöre in erſter Linie die Stabiliſierung der Wäh⸗ rungen. Die Vorſchläge der alliierten Finanzminiſter aller Länder müßten als Grundlage für die Beſprechungen genom⸗ men werden. Was die Methoden der Arbeiten anlange, ſo ſchlage er vor, an Hand der Ergebniſſe, die die Sachverſtän⸗ digen⸗Kommiſſionen der einladenden Mächte in London ge⸗ funden habe, in einer Unterkommiſſion die ſchweben⸗ den Fragen zu erörtern. Die Zuſammenſetzung der Unter⸗ kommiſſion denke er ſich ſo. daß ſie aus je einem Dcelegier⸗ ten der fünf einladenden Mächte, ferner aus je einem Ver⸗ treter aus und Rußland und ſchließlich aus vier weiteren Vertretern gebildet würde, die in beſonderer Wahl beſtimmt werden ſollten. Von franzöſiſcher Seite wurde angeregt, nicht nur eine, ſondern zwei Unterkommiſſionen für die ver⸗ ſchiedenen Fragenkreiſe aus dem Arbeitsgebiete der Kom⸗ miſſion einzuſetzen. Dieſen Unterkommiſſionen ſolle je ein Vertreter der fünf einladenden Mächte angehören. Im übri⸗ gen ſollte nach dem Grundſatz der Gleichheit die übrigen ſechs Vertreter gewählt werden. Dieſen Vorſchlägen des franzöſiſchen Delegierten wurde ſowohl von deutſcher als auch von ruſſiſcher Seite widerſprochen, weil es nicht dem Geiſte der bisber ge⸗ faßten Beſchlſiſſe der Konferen: von Genua entſpreche, Deutſchland und Nußland bei der Beratung einer Kommiſſion eine andere Steſſung zu⸗uweiſen als den einladenden Möch⸗ ten. Dem Vorſchlag von Sir Robert Horne trat ſowohl der belagiſche als auch der itolieniſch⸗ Delebierte bei. indem ſie ſich beſonders darauf berufen, daß ebenſo wie in der politiſchen Kommiſſion auch in der Kommiſſion ffir die Finan⸗fragen Deutſchland und Rußland ohne be⸗ ſondere Wahl vertreten ſein müßten. Der franzöſiſche Delegierte Picard erklärte nunmehr unter proteſtierender Aufrechterhaltung ſeines Vorſchlages ſich der Willensmeinung der Kommiſſion nicht widerſetzen zu wollen. Die Kommiſſion ſtimmte alsdann dem Antrag Sir Nob. Hornes zu. Darnach wurden die vier Vertreter der übrigen Stagten gewählt, welche auf die Vertr⸗ter von Ddänemark, Holland und Tſchecho⸗Slowakei fielen. Die nächſte⸗ Sitkung wurde nach Erledigung einiger geſchäftsordnemgs⸗ mäßiger Fragen auf Mittwoch, den 13. April nachmittags 3½ Uhr feſtgeſetzt. Beratung der franzöſiſchen Genua⸗Abordnung. )( Berlin, 12. April. Wie Eaſt Europ aus Genua be⸗ richtet, trat die franzöſiſche Abördnung unter dem Vorfitz Varthous zuſammen, um die Haltung zu prüfen, die ſie in Uebereinſtimmung mit den von Poincaré gegebenen Inſtruk⸗ tionen einzunehmen haben wird. Derartige Inſtruktionen waren der Abordnung im Laufe der letzten Nacht zugegangen. Nach Schluß der Sitzung begab ſich Barthou in die gemeinſame Sitzung, um 1922.— Nr. 173 Anzeigenpreiſe: die kieine Zeile mr..— ausw. mk..— Stellengeſuche u. Fam.⸗Anz. 20% nachlaß. Reklame mk. 20.— Annahmeſchluß: mittagdlatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Anzelgen an beſtimmt. Tagen, Steilen.ARusgaben w. keine Verantwortg.übern. höhere Sewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Nnzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Sewähr. —rr.... ˙˙A—˙ Nathenau wahrt die Gleichberechtigung Deutſchlands. Die Iſolierung Frankreichs. LeJ Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Selbſtiſolierung Frankreichs hat im Laufe des geſtrigen Tages weitere Fortſchritte gemacht. In der Finanzkommiſſion ſtellte der franzöſiſche Vertreter den Antrag, daß Deutſchland und Rußland nicht wie die ein⸗ ladenden Mächte der Unterkommiſſion ohne weiteres ange⸗ hören, ſondern erſt durch Wahl hineingelangen ſollten. In einer eindrucksvollen Rede proteſtierte Reichsminiſter Dr. Rathenau gegen dieſen Verſuch, die Gleichberechtigung zu durchbrechen und wies nach, daß der Wortlaut der Be⸗ ſchlüſſe von Cannes keinen Zweifel an dieſer Gleichbe⸗ rechtigung aufkommen laſſe. Tſchitſcherin ſchloß ſich dieſem Proteſt lebhaft an. Eine Abſtimmung hätte zweifellos die große, Mehrheit für den deutſchen Standpunkt ergeben. Der Vorſitzende, der engliſche Finanzminiſter Horne, forderte vom Vertreter Frankreichs, auf ſeine Vorſchläge zu verzichten, was dieſer auch tat. Aus Kreiſen der franzöſiſchen Abordnung erfährt der „Temps“⸗Korreſpondent über den Zwiſchenfall Barthou⸗ Tſchitſcherin, daß die Schwierigkeiten für Frankreich bereits am Sonntag begannen und am Dienstag noch in ſtarkem Maße fühlbar waren. Man müſſe befürchten, daß ſie ſich noch verſchärfen. Frankreich habe bereits Zugeſtänd⸗ niſſe gemacht; ſollte es zu weiteren Konzeſſionen veranlaßt werden, ſo würde ſich die franzöſiſche Delegation zurückziehen; weil ſie ſonſt Gefahr liefe, daß man von einer Reviſion der Friedensverträge ſpräche. FJufriedenheit unter den Engländern. WB. London, 11. April. Ein Bericht des Reuterſchen Büros aus Genua beſagt, daß die britiſche Delega⸗ tion mit dem bisher erreichten Fortſchritt ſehr zufrie⸗ den ſei. Die allgemeine Annahme des engliſchen Grund⸗ ſatzes der Reſolution von Cannes als feſte Grundlage der Konferenz mache es gewiß, daß die Beratungen mit voller Ausſicht auf Erfolg weitergehen. Die Engländer ſeien enttäuſcht, daß Tſchitſcherin nach Annahme des Prinzips der Reſolution von Cannes Fragen aufgeworfen habe, die außerhalb der Tagesordnung von Cannes liegen. Dies habe natürlich großen Widerſtand vonſeiten der Franzoſen gefun⸗ den, der das Werk der Konferenz gleich von Anfang an zum Scheitern zu bringen drohte. Alliierte Diplomaten geben zu, daß Lloyd George ſich nicht einen Augenblick zu früh erhoben habe, um dieſe Drohungen durch einen Appell an die Vernunft zu beheben. Die italieniſchen delegierten erklärten, daß Lloyd George die Konferenz gerettet habe. Die britiſche Delegation hob warm den Takt und die Entſchloſſenheit des Präſidenten de Facta hervor. Die bri⸗ tiſche Delegation ſehe in die Zukunft der Konferenz mit Hoffnung und Vertrauen. Eine Grundlage für kon⸗ krete Ergebniſſe ſei geſchaffen worden. Es ſei klar, daß die anderen Nationen den Veranſtaltern der Konferenz wirkliche Mitarbeit zu geben bereit ſeien. Einer weiteren Reutermeldung aus Genua zufolge haben auch alle Vertreter der britiſchen Dominions auf der Genueſer Konferenz ihre Befriedigung über den Gang der Konferenz ausgedrückt. Der Oberkommiſſar für Südafrika in London, Sir Edgar Walton, erklärte in einer Unter⸗ redung mit dem Sonderberichterſtatter des Reuterſchen Büros in Genua, man ſage nicht zu viel, wenn man erkläre, daß die Konferenz ſehr unter dem Eindruck der Haltung der ruſſi⸗ ſchen Delegierten ſtand. Man ſtehe vor der Tatſache, daß das ruſſiſche Volk durch ſeine Regierung die Bedingungen wurden. Man ſei der Anſicht, daß, wenn dieſe allgemeine Annahme in befriedigende Beſtimmungen übertragen werde, damit ein rieſiger Fortſchritt erzielt ſein werde. Italien und öie kleine Entente. EP. Genua, 11. April. Die italieniſche delegation iſt eifrig bemüht, auf der Konferenz die enge Fühlung⸗ nahme mit der Kleinen Entente zu gewinnen. Sie bat ſich zunächſt auf ein gemeinſames politiſches Vor⸗ gehen auf der Konferenz geeinigt. Dei einzelnen Staaten be⸗ halten ſich auf wirtſchaftlichem Gebiete volle Handlungsfrei⸗ a um ihre beſonderen handelspolitiſchen Intereſſen zu wahren. EP. Genua, 11. April. Der ſüdſlawiſche Miniſterpräſi · dent Paſitſch iſt in Rapallo eingetroffen und wird nun die Leitung der Verſtändigungsverhandlungen über die Grenzen des Staates Fiume und über ſeine Neuord⸗ nung übernehmen. Da dſie Verhandlungen zunächſt nur wäh⸗ rend der Konferenzpauſen fortgeſetzt werden können, dürf⸗ ten ſie noch einige Zeit in Anſpruch nehmen. Die Reoe des deutſchen Reichskanslers. EP. Genua, 11. April. Mit beſonderer Befriedi⸗ gung wird in italieniſchen Koffferenzkreiſen verzeichnet, daß Reichskanzler Dr. Wirth jede politiſche Anſpielung vermieden und nur zu den wirtſchaftlichen Geſichtspunkten Stellung ge⸗ nommen habe. Facta poincaré. WB. Paris, 11. April. Der italieniſche Miniſterpräſident de Facta hat das geſtrige Telegramm Poincarss beantwortet. Er verzichtete noch nicht auf die Hoffnung, ihn in Genua auf der Konferenz zu ſehen. Die franzöſiſche Delegation werde gewiß in bedeutendem Maße zu den Arbeiten der Konferenz beitragen, die zum Ziele hätten, tand wieder der erſte Abſchnitt der Beſchlüſſe von tiſchen Kommiſſion zu konferieren. mit Llond George nach der Eröffnung der Sitzung der poli⸗ bringen und es wirtſchaftlich wieder aufzubauen. eee annehme, die auf der Konferenz von Genua niedergelegt Europa den Frieden zu 5 42 1 14 —— ——— 2. Seite. Nr. 173. Mannheimer General-Anzeiger.(Millag⸗Ausgabe.) N Mittwoch, den 12. Avril 1922. Keparationskommiſſion und deutſche Note. „WB. Paris, 11. April. Die Reparationskomaaiſſion be⸗ ſchäftigte ſich heute nachmittag in einer offiziellen Sitzung nochmals mit dem Bemelmannſchen 1 über die deutſchen Sachlieferungen, das jetzt nach der erneu⸗ ten Rückkehr des belgiſchen Delegierten von Berlin durch die Kommiſſion ſeine endgültige Geſtalt erhalten ſoll und erſt dann in Kraft treten kann. Wie Havas mitteilt, wird im Anſchluß hieran eine offiziöſe Sitzung zur weiteren Be⸗ ſprechung der deutſchen Antwortnote abgehalten werden. Nach dem„Journal des Debatts“ ſteht die Reparations⸗ kommiſſion vor der Frage, ob ſie die Verweiſung der deutſchen Antwort an die alliierten Regierung beſtimmen ſoll, die allein Sanktionen ergreifen könnten, oder ob ſie in einer neuen Note der deutſchen Regierung nachdrücklichſt die⸗ jenigen beſtimmten Angaben verlangen werde, die die Ant⸗ wort in ihrer jetzigen Geſtalt nicht enthalte. Im erſteren Falle glaube man, da die Leiter der verſchiedenen Regie⸗ rungen faſt ſämtlich in Genua ſeien, notwendig Gefahr, in der Konferenz eine Frage aufzuwerfen, die von ihrer Tagesord⸗ nung geſtrichen worden ſei, und ſo das Programm von Cannes zum Scheitern zu bringen, oder aber man nötige den Oberſten Rat, ſofort zuſammenzutreten und über die gegen Deutſchland zu ergreifenden Sanktionen zu beraten. und dann behindere man die Fortſetzung der Konferenz. Im letzteren Falle könne die Reparations⸗ kommiſſion zwar eine energiſche und klare Haltung gegen⸗ über Deutſchland einnehmen, müſſe aber nach einer Formel fuchen, die einen Zeitgewinn verſchaffe. Man könne beſtimmt annehmen, daß Dubois, der geſtern Abend in Anweſenheit des Finanzminiſters de Laſteyrie mit Poincars beraten habe, mit dem Miniſterpräſidenten über die Verfahrenfrage ge⸗ ſprochen habe, die die deutſche Note aufwerfe. RNervoſität in Frankreich. JBerlin, 11. April. Wie der„Deutſchen Zeitung“ aus Paris gedrahtet wird, erklärt die„Chicago Tribune“ in ihrer Pariſer Ausgabe zu der gegenwärtigen politiſchen Lage: die Stimmung in Frankreich ſei nichts weniger als ruhig. Zurückzuführen ſei dieſe Unruhe auf die deutſche Entſchädigungsnote, auf das Gleiwitzer Attentat, auf die Forderung Rußlands, die Ahrüſtungsfrage in Genua zu beſprechen, und auch auf die Möglichkeit, daß auch das Entſchädigungsproblem in Genua auf⸗ gerollt werden könnte. Das Blatt will aus bemerkenswerter fran⸗ zöſiſcher Quelle erfahren haben, daß, falls die Entſchädigungskom⸗ miſſion Verfehlungen Deutſchlands feſtſtelle, Frankreich ſich die Wie⸗ deraufnahme ſeiner vollen Handlungsfreiheit gemäß den Beſtimungen des Vertrages vorbehalte. In diplomatiſchen Krei⸗ ſen ſpreche man bereits wieder von Truppenverſchiebungen und neuen Beſetzungen. Amerika und die Reparationskommiſſion. )(Paris, 12. April.„Newyork Herald“ ſchreibt: Falls die Entſchließung, die den Präſidenten der Vereinigten Staaten ermächtigen ſoll, einen offiziellen amerikaniſchen Vertre⸗ ter in die Reparationskommiſſion zu entſenden, im Senat an⸗ genommen werde, ſo werde das Recht Amerikas auf eine der⸗ artige bevollmächtigte Vertretung wahrſcheinlich von einigen Verbündeten in Zweifel gepogen werden. Es zeigt ſich mit wachſender Deutlichkeit, daß gewiſſe Slaaten, die an der Reparationsfrage beſonders intereſſiert ſind, wie Frank⸗ reich, es vorzögen, daß die Vollmachten des jetzigen Vertreters Boyden weiterhin beſchränkt bleiben, anſtatt daß an ſeine Stelle ein Delegierter tritt, der imſtande wäre, möglicherweiſe einen maßgebenden Einfluß auf die Beſchlüſſe auszuüben. Anders liege der Fall, wenn die Vereinigten Staaten den auf die Vereinigten Staaten bezüglichen Teil des Verſailler Ver⸗ trags wenigſtens teilweiſe anerkennen. Amerika und das beſchlagnahmte deutſche Eigentum. )(Berlin, 11. April. Nach einer Drahtung aus Waſhing⸗ ton hat der Treuhänder für das beſchlagnahmte deutſche Eigen⸗ tum in den Vereinigten Staaten die Verſteigerung des Eigen⸗ tums durch einen beſonderen zu dieſem Zweck geſchaffenen Gerichtshof dem Senat vorgeſchlagen. Das beſchlagnahmte deutſche Eigentum wird auf 350 Millionen Dollar, die amerikaniſchen Privatanſprüche aus Kriegsverluſten dagegen auf 450 Millionen veranſchlagt. Gegen die haltloſen Behauptungen Poincarẽs. WB. Berlin, 11. April. Der Münchener Korreſpondent der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ hatte mit dem baye⸗ riſchen Miniſter des Innern Dr. Schweyer eine Unter⸗ redung, in der dieſer die ihm vorgelegten Fragen über die in der letzten Rede Poincares enthaltenen Aeußerungen über, die bayeriſche Landespolizei wie folgt be⸗ antwortete: Frage: Entſpricht die Behauptung des fran⸗ zöfiſchen Miniſterpräſidenten, daß in Bayern eine gemein⸗ ſame Ausbildung der Landespolizei mit der Reichswehr ſtattfindet, den Tatſachen?— Antwort: Dieſe Behauptung iſt aus der Luftgegriffen. Niemals fanden gemein⸗ ſame Uebungen der bayeriſchen Landespolizei mit dem Reichsheer ſtatt. Kein einziger Polizeibeamter beſuchte je⸗ mals ſeit Beſtehen der kaſernierten Polizei die militäriſchen Schulen oder nahm in irgendwelchen praktiſchen oder theo⸗ retiſchen Kurſen des Reichsheeres teil. Die polizeiliche Aus⸗ bildung unſerer Landespolizei hat mit der militäriſchen Aus⸗ bildung nach keiner Richtung Berührungspunkte, ſondern iſt vollkommen auf ſich ſelbſt geſtellt und auf rein polizeiliches Gebiet beſchränkt. Ebenſowenig lieferte oder liefert das Reichsheer militäriſche Ausrüſtungsſtücke an die bayeriſche Landespolizei. Frage: Gibt es in der Landespolizei wirklich ſechs Schneeſchuhkompagnien, die nach militäriſchen Vorſchriften ausgebildet werden?— Antwort: Keine einzige Schneeſchuhformation irgendwelcher Art iſt vorhanden. Ein⸗ zelne Landespolizeibeamte werden mit Schneeſchuhen aus⸗ gerüſtet, um im Bedarfsfalle den Jagd⸗ und Forſtſchutz im Gebirge zu verſtärken. Außerdem gibt es natürlich auch in der Landespolizei Gottſeidank viele Freunde des Skiſports, die den Schneeſchuhlauf in unſeren Bergen den verweich⸗ lichenden Vergnügungen in der Stadt vorziehen und an Sportfeſten und Konkurrenzen teilnehmen. Ich kann ſelbſt⸗ verſtändlich ſolche freiwilligen Beſtrebungen nur aufs Wärmſte begrüßen. Bei einer derartigen freiwilligen, ganz allgemeinen Skikonkurrenz bei Kempten wurde nach mir gewordenen Mitteilungen für die Teilnehmer aus den Kreiſen der Landespolizei der Sammelname Leponie ſeitens der Sportleitung gewählt. Von einer ſtändigen, etwa in der Form eines den Franzoſen verdächtigen Vereins iſt natürlich keine Rede. Bezeichnend aber für den franzöſiſchen Geiſt iſt es, daß man dort aus dieſer harmloſen Tatſache ſofort militäriſche Schneeſchuhformationen konſtruiert. Frage: Finden Standwechſel innerhalb der Lan⸗ despolizei ſtatt, um ſie von Zeit zu Zeit in räumliche und innere Beziebungen zum RMeichsheer zu bringen?— Ant⸗ bkommen wort: Dieſe Unwahrheit reiht ſich würdig der anderen an. Frage: Wie ſteht es mit dem neueingerichteten Preſſe⸗ dienſt der Landespolizei?— Antwort: Einen ſolchen gab es niemals und wird es niemals geben. Ich weiß mich eins mit allen vernünftigen Teilen unſeres Volkes und mit weiten Kreiſen des Auslandes, wenn ich meine Ueberraſchung da⸗ rüber ausdrücke, daß ſich ein verantwortlicher Staatsmann ſolcher minderwertigen Aus⸗ künfte aus der Gegend von München in einer öffentlichen Kammerſitzung bedient. c München, 12. April.(Eig. Drahtber.) Zu den Ausführungen Poincares über die bayeriſche Landespolizei auf Grund fran⸗ zöſiſcher Spitzelberichte ſchreibt. das Wehrkreiskomman do 7: Dieſe Angaben ſind von Anfang bis zu Ende erlogen. Eine Ausbildung der Polizeibeamten innerhalb des Reichsheeres hat niemals ſtatlgefunden und war auch nie beabſichtigt. Sie ließe ſich praktiſch auch garnicht durchführen und würde ſofort der En⸗ tente bekannt werden. Wäre dergleichen jemals zu 15 Ohren der Kontrollkommiſſion gelangt, ſo häkte ſie längſt bei den einſchlägigen Dienſtſtellen Einſpruch erhoben. Das Gleiche gilt auch von der Schneeſchuhabteilung und von den theoretiſchen Kurſen auf der Infanterieſchule in München. Polniſche hetze wegen Gleſwitz. )(Berlin, 11. April. Ein typiſches Beiſpiel, in welch frivoler Weiſe die Polen aus dem Vorfalle in Gleiwitz ur Verhetzung gegen alles Deutſche Kapital zu ſchlagen iſt eine von dem„Berl. Lok.⸗Anz.“ wiedergegebene Aeußerung des Blattes Korfantys, der„Oberſchleſiſchen Grenzzeitung“, die im Anſchluß an Berichte über die Glei⸗ witzer Kataſtrophe ſchreibt:„Das iſt wohl das gräßlichſte, was deutſcher Haß und deutſche Unkultur ſich in Ober⸗ ſchleſien geleiſtet haben. Die Vertreter der Regierungen Eu⸗ ropas in Genua ſollten an dieſem neuen Beiſpiel deutſcher Mordluſt erkennen, wie es um die Friedensſtimmung in Deutſchland und beſonders in Oberſchleſien beſtellt iſt. Auch für Präſident Calonder in Genf ſollte dieſer neue ruchloſe Anſchlag ein Anſporn ſein, die Verhandlungen möglichſt bald zum Abſchluß zu bringen.“ )( Berlin, 12. April. Der„Täglichen Rundſchau“ wird aus Breslau gemeldet: Die„Oberſchleſiſche Grenzzeitung“, das Organ Nean brachte kürzlich die Meldung von deut⸗ ſchen Munitionsfunden in Gleiwitz. Die Meldung von Munitionsfunden iſt richtig; doch wurden die Funde, was die Oberſchleſiſche Grenzzeitung verſchweigt, in den Räu⸗ men des Großpolen Jewaſinski gemacht. )(Gleiwitz, 11. April. Der Kreiskontrolleur hat dem Bürgermeiſter der Stadt Gleiwitz gegenüber erklärt, er habe nicht mehr die Abſicht, den Belagerungszuſtand über die Stadt zu verhängen, da er einſehe, daß die Bevölkerung ſich ruhig verhalte. 175 —— Die deutſch⸗polniſchen verhandlungen. Vor dem Schieoͤsſpruch Calonders. WB. Genf, 11. April. Geſtern Abend fanden auf Wunſch des Präſidenten Calonder die letzten Eini⸗ gungsverhandlungen zwiſchen Reichsminiſter a. D. Dr. Schiffer u. Miniſter Olſochwski in der Liquidations⸗ frage ſtatt. In vielſtündigen Beſprechungen, an denen auch einige Mitarbeiter Calonders wie Dr. Hamel, Monte⸗ nach und Denis vom Völkerbundsſekretariat tellnahmen, ge⸗ lang es zwar in einzelnen Punkten gegenſeitige Zugeſtänd⸗ niſſe zu erzielen, dagegen erwieſen ſich alle grundſätz⸗ lichen Gegenſätze weiterhin als unüber⸗ brückbar, ſodaß heute vormittag bereits die Einigungs⸗ verhandlungen in der Liquidationsfrage eingeſtellt werden. Damit tritt der Beſchluß Calonders in Kraft, wonach er morgen vormittag 11 Uhr in öffentlicher Sitzung den beiden Parteien ſeinen Schiedsſpruch verkünden wirbd. Ueber den Inhalt des Schiedsſpruchs iſt watürlich nichts bekannt, es verlautet nur, daß er bereits ſeit einiger Zeit feſtſteht, vorwiegend juriſtiſchen Charakter trägt und ſich mit dem letz⸗ ten Einigungsvorſchlag des Präſidenten nicht deckt. Im übri⸗ gen heißt es, daß Calonder ſogar ſeinen unmittelbaren Mit⸗ arbeitern keine Mitteilung über die Grundzüge des Schieds⸗ ſpruches machte. Ein letzter Einigungsverſuch. ONB. Genf, 11. April. Auf Veranlaſſung der Mitarbei⸗ ter des Präſidenten Calonder ſind neuerdings Verſuche zu einer Einigung zwiſchen den beiden Delegationen unter⸗ nommen worden, die morgen vormittag zu wichtigen Ver⸗ handlungen der beiden Parteien führen dürſten. Infolge⸗ deſſen iſt einſtweilen die für morgen vormittag 11 Uhr anbe⸗ raumte öffentliche Sitzung, in der Präſident Calonder ſeinen Schiedsſpruch verkünden wollte, auf 5 Uhr nachmittags ver⸗ ſchoben worden. ——— Die neue Veroroͤnung über die Eiſen⸗ bahnräte. WB. Berlin, 11. April. Der Reichsrat hat die Reglerungsvor⸗ lage betr. den Entwurf einer Verordnung über die Etſeng ahn⸗ räte für die Reichselſenbahnen nach den Ausſchußbeſchlüſſen mit dem Zuſatzantrag Preußens, der lediglich aus Zweckmäßigkeits⸗ gründen beſtimmt wor, daß die Landeseiſenbahnräte nach dem Ort ihres Sitzes benannt werden, angenommen. Ein beſon⸗ derer Landeseiſenbahnrat wird für den Direktionsbezirk Erfurt ein⸗ erichtet und ein weiterer beſonderer Eiſenbahnral in Dresden. us den bisher vereinigten Bezirkseiſenbahnräten für Baden und Württemberg werden zwei beſondere Eiſenbahnräte mit dem Sitze in und Stuttgart e Wirt⸗ en Körperſchaften haben kein Ernennungs⸗, ſon⸗ dern nur ein Vorſchlagsrecht. die Ernennung ſteht den Landesregierungen zu. Die Zahl der Mitglieder des Reichseiſenbahnrates wurde auf 50 erhöht, und zwar entſenden Köln und München je 5, Merlin, Breslau, Bremen, Frankfurt a.., Hamburg, Caſſel, Magdeburg je 4, Erfurt, Karlsruhe, Königsberg und Stutt⸗ gart je 3 Mitglieder. Unter den vom Reichswirtſchaftsrat zu er⸗ nennenden Mitglieder ſollen ſich befinden je ein Vertreter der Ar⸗ beitgeber und Arbeitnehmer aus den Kreiſen der Privat⸗ bahnen, der Binnenſchiffahrt, der Seeſchiffahrt, des Handwerks und des Bergbaues. Die Spaltung in der Beamtenſchaft. )( Berlin, 12. April. Obwohl von der Bundestagung des Deutſchen Beamtenbundes einmal der Verſuch gemacht wurde, die ſeit dem Eiſenbahnerſtreik in der Beamtenſchaft zutage getretene Spaltung zu überbrücken, hat das Kompromiß die drohende Scheidung nicht aufzuhalten vermocht. DJ Berlin, 12. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Geſtern hat in Berlin eine außerordentliche 1 der Reichspoſtgewerk⸗ ſchaft begonnen, in der ſich ſtarke Gegenſätze zwiſchen den oberen und unteren Beamtengruppen geltend machten. Die Fachgewerkſchaft VI der Reichsgewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahnbeamten hat geſtern beſchloſſen, den Austritt aus der Reichsgewerkſchaft ſofort zu vollziehen. Der eſchnle vone die Vorſtand ſoll alle Vorbereitungen treffen, um den Anſchluß an die in Ausſicht ſtehende Gründung einer neuen Eiſenbahnbeamten⸗ organiſation auf vertikaler Grundlage und in Verbindung mit dem Deutſchen Beamtenbund herbeizuführen. Die endgültige Beſchluß⸗ faſſung über den Anſchluß an die neue Beamtenor aniſation bleibt dem baldmöglichſt einzuberufenden ordentlichen Fachtage vorbe⸗ halten. Die neue Eiſenbahnerorganiſation ſoll, wie es heißt, zu⸗ nächſt auf eine Mitgliedſchaft von 70—80 000 Beamten zählen können. Umgeſtaltung der Reichsbahnen. EBerlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern fanden im Reichsverkehrsminiſterium Beratungen uüber die neuen Vorſchläge zur Umgeſtaltung der Reichs⸗ eiſenbahnen ſtatt. Im Reichsverkehrsminiſterium ſcheint man, wie die„Deutſche Allg. Zeitung“ wiſſen will, und wie wir unter allem Vorbehalt wiedergeben, der Auf⸗ faſſung zu ſein, daß es möglich ſein werde, dem Vor⸗ ſchlage der Induſtrie in weiteſtem Maße zu folgen und zwar in der Hauptſache darin, daß die Reichseiſenbahn zu einem privatwirtſchaftlichen Betriebe ge⸗ macht wird, an dem ſich Induſtrie, Banken, Handel und Ge⸗ werkſchaften durch Aktienkauf beteiligen können, an dem aber die Reichsbank als Vertreterin des Reiches durch den überwiegenden Beſitz von Aktien den größ⸗ ten Anteil hat. vor ſozialiſtiſchen Demonſtrationen. Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Düſſeldorf wird gemeldet: Exekutive der drei Internationalen haben die drei ſozia⸗ liſtiſchen Parteien und das Gewerkſchaftskartell einen gemeinſamen Aufruf erlaſſen, der zu einer großen De⸗ monſtration am 20. April auffordert. In Hamburg, Leipzig und anderen Städten fanden, wie die„Rote Fahne“ meldet, in dieſen Tagen nach derſelben Richtung Verſammlungen ſtatt. Deutſches Neich. Die Auswirkung des Steuerprogramms. 1 Gemäß Beſchluß der )(Berlin, 11. April. Als Folge der Annahme des Steuer⸗ programms der Regierung treten mit dem 1. Mai d. J. in Kraft 1. Artikel 4 des Minimalwaſſerſteuergeſetzes, 2. Geſetz zur Abände⸗ rung der Zuckerſteuer, 3. die Leuchtmittelſteuererhöhung. Mit dem 30. April treten außer Kraft die Verordnung über die Erhebung des Freigeldes, das Brannweinmonopolgeſetz, und zwar Art.—7 und—11, während Artikel 8 der genannten Verordnung am 31. September d. J. außer Kraft tritt. Eintritt der Kommuniſten in die ſächſiſche Regierung! 56Berlin, 12. April. Die„Voſſ. Itg.“ läßt ſich von ihrem Leipziger Vertreter melden: Um die Kommuniſten feſter an die bachſae Regierung 11 ketten, erwägen die Unabhängigen den Ge⸗ anken, einen gemäßigten Kommuniſten in die ſächſiſche Regierung zu nehmen. Die Berliner Zentrale hat ihre Zuſtimmung 1 noch nicht erteilt, doch nimmt man an, daß ſie dieſen Vorſchlag annehmen wird. Reufeſtſetzung der Löhne im Nuhrrevier. ¶Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Im „Bergbaulichen Verein“ in Eſſen wurde geſtern gelegentlich der unter dem Vorſitz des Reichsarbeitsminiſters ſtehenden Verhand⸗ lungen über den neuen Manteltarif im Ruhrkohlenbergbau, infolge Anwachſens der Teuerung auf Verlangen der Arbeitnehmer eine Ausſprache über die Lohnfragen gepflogen. Nach langwierigen Verhandlungen einigte man ſich dahin, daß am 19. April im Reich/⸗ arbeitsminiſterium eine Neufeſtſetzung der Löhne mit Wir⸗ kung vom 20. April ſtattfinden ſoll. werden die Pertreter ſämtlicher Zu dieſen Verhandlungen ohlenrepiere eingeladen werden. Es iſt vorgeſehen, daß in unmittelbarem Anſchluß daran möglichſt noch am Nachmittag desſelben Tages im Reichskohlenverband über die durch die Löhne bedingte Erhöhung des Kohlenpreiſes verhandelt werden ſoll. Beginnende Einſicht: Tu. Friedrichshafen, 11. April. arbeiterſtreiks iſt bei der Maſchinen⸗ und Tiefbau.m. b. H. Manzell⸗Bodenſee eine Verſtändigung erzielt worden, nach⸗ dem die Mehrzahl der Arbeiter ſich mit der Einführung der ge⸗ ſetzlichen 48 Stundenwoche einverſtanden erklärte. Die angeordnete Sperre wurde daher aufgehoben und die Arbeit wiede aufgenommen. Baden. Zuſammenſethung der Schichtungsausſchüſſe. Tu. Karlsruhe, 11. April. In der letzten Sitzung des Rechts⸗ pflegeausſchuſſes des Landtages wurde noch ein Antrag des deutſch⸗ nationalen Abg. Schmidt⸗Bretten über die Bildung von Schli tungsausſchüſſen beſprochen, indem verlangt wird, daß die von den Gemeinden in die Schlichtungsauſchüſſe zu entſendenden Gemeinde⸗ vertreter nicht Gehaltsempfänger der Gemeinden ſein dürfen und die Vorſitzenden der Schlichtungsausſchüſſe Staatsbeamte ſein müſ⸗ en. Der vom Tar beſtellte Berichterſtatter Abg. Schnei⸗ der⸗Heidelberg(Ztr.) bemerkte, daß die überwiegen der gemeindlichen Beiſitzer in allen meiſter ſind und der Vorſitzende des Landesſchlichtungsausſchuſſes Abg. Schön(Dem.) hielt eine Aenderung ebenfalls für unnötig⸗ Dagegen wurden von Zentrumsſeite eine Aenderung 08 1 von ſozialdemokr. Seite erklärt, daß man den Anträgen nicht des ſtimme. Bei der Abſtimmung wurde ein ee es Zentrums in ſeinem erſten Teil angenommen, wonach die Mehr beit der von den Gemeinden in dieſe Ausſchüſſe zu entſendenden Vertreter nicht Gehaltsempfänger ſein dürfen. Der zwe ite Mehrheit chlichtungsausſchüſſen Bürger⸗ In Sachen des Metall⸗ Teil, wonach als Vorſitzender nur ein vom Richteramt befähigter Staatsbeamter zugelaſſen werden dürfte, wurde abgelehnt. Der erſte Mai in Gaden. Tu. Nach einer im Frühjahr 1919 erſchienenen Verordnung der badiſchen Regierung iſt der 1. Mai geſetzlicher Feiertag. Wie nun die„Freiburger— 58“mitteilt, lehnen die chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften in Baden die Arbeitsruhe am 1. Mai Wo die chriſtlichen Gewerkſchaften in genügender Stärke vertreten ſeien, werde am 1. Mai gearbeitet. Die Ablehnung des 1. Mai a 3 Feiertag geſchehe aus Proteſt gegen die Stellungnahme der Sozial⸗ demokratie zu einem Antrag, wonach der 1. Faſtenſonntag zum An⸗ denken der im Krieg Gefallenen zu einem allgemeinen Volkstrauer“ tag beſtimmt werden ſollte. Sapern und die pfalz. Maßnahmen zur Bekämpfung der Teuerung. §Mänchen, 11. April. Wie man hört, hat ſich der baoricc Miniſterrat auch am Montag bis in die ſpäten Abendſtunden mit den Erörterungen von Maßnahmen befaßt, die zur Be⸗ e der Teuerung ergriffen werden ſollen. Es kam, wie be⸗ kannt wird, die Auffaſſung zum Ausdruck, daß nunmehr zu ener⸗ iſchen RMaßnahmen gegriffen werden muß, um eine weitert rregung der Bevölkerung zu verhindern. Ueber das im einzelnen beſchloſſene Vorgehen dürften in der nächſten Zeit amtliche Ver⸗ lautbarungen erfolgen. Der Miniſterialrat im Landwirtſchafts miniſterium Dr. Fiſcher iſt, wie wir weiter hören, bereits nac) Berlin abgereiſt, um mit den zuſtändigen Reichsſtellen gen eignete Schritte zur Bekämpfung der Teuerung zu beſprechen, 2 1 2n.. R 2 eneeree W rrreee 2J79që6E„l ̃—!! A 2 e — — dur⸗ 5 di den Wt Mittwoch, den 12. April 1922. 5 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 173. Wietſchaftliche Fragen. Tagung des Badiſchen Verkehrsverbandes. „ Tu. offenburg, 10. April. Die letzte Sitzung des Badiſchen Nerkehrsverbandes im hieſigen Stadtratsſaal wurde anſtelle des berſtorbenen Präſidenten Kölſch von Herrn Darmſtädter⸗ unheim geleitet, der eingangs erhebende Worte der Anerken⸗ nung und Dankbarkeit für den Verſtorbenen fand. Die Regierung dar durch Geheimrat Schifferdecker vertreten. Die Sitzung dauerte echs Stunden. Behandelt wurde die Frage der Wiederbeſetzung der Präſidentenſtelle. Die Generalverſammlung, die im Mal in ſtanz ſtattfinden wird, wird dieſe Frage regeln. Der Regie⸗ rungsvertreter machte Mitteilungen über neue, erweiterte Zugsver⸗ bindungen. Wanderzüge, für die 650 Perſonen garantiert ſein müſſen, können für eine Fernfahrt angemeldet werden. Der Preis iſt ſehr ermäßigt. Es iſt weiter beabſichtigt, ſogenannte Netzkarten it dreißig Tagen Gültigkeit und einer Strecke von 600 Km. ein⸗ zuführen. Sonntagskarten, Verkehrsbuch, Propaganda im Ausland ſand Beſuch unſeres ſchönen Landes, Valuta uſw. waren Gegen⸗ eifrigſter Beratung. Gehaltsfragen der Orcheſtermuſiker. W. Darmſtadk. 11. April. Eine Konferenz der Orcheſter⸗ dertreter Süddeutſchlands ſand geſtern hier im Bahn⸗ duſebotel ſtatt. Anweſend waren Wiesbaden, Kaſſel, Darmſtadt, arlsruhe, Mannheim, Frankfurt a.., Mainz und Stuttgart. ie Konferenz bezeichnete bezüglich der Gehaltsfrage die 8. Klaſſe mit Aufrückungsmöglichkeit nach 10 Dienſtjahren in die 9. Klaſſe der ſtaallichen Beſoldungsordnung als das Mindeſtmaß deſſen, was nach Maßgabe der allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe und der Uungsbehörden zu fordern iſt. Der anweſende Orcheſterſekretär es Deutſchen Muſikerverbandes(Sitz Berlin) gab als Bevollmäch⸗ Agter des Verbandes eine Erklärung ab, daß der Verband mit allen itteln die Beſtrebungen ſtande Mitglieder unterſtützen werde. beitere Verhandlungsgegenſtände bildeten die Anſtellungsverhält⸗ lgee Bedeutung der angeforderten Orcheſter von den An⸗ Aiſe, Erſatz für Materialaufwand, Bühnenmuſik, Aushilfs⸗ und Faſtſpieltarif ufw. Auch ſoll das Mitbeſtimmungsrecht bei nſtellung von Dirigenten verlangt werden. Kraftwerk Reckingen. . Waldshuk, 11. April. In Lienheim fand eine vom Be⸗ ksamt Waldshut einberufene Verfammlung ſtatt, die ſich mit der Uung des Kraftwerks Reckingen befaßte, das die 11,5 Km. zange Stauſtufe Reckingen—Rheinsfelden ausnutzen ſoll. Es han⸗ delt ſich dabei um ein reines Flußkraftwerk, ähnlich wie die Werke Eglisau und Laufenburg; die Hälfte der Kraftausbeute entfällt auf Vaden, die andere Hälfte verteilt ſich auf die ſchweizeriſchen Ufer⸗ kantone Aargau und Jürich. Für die künftige Großſchiffahrt iſt am Schweizer Ufer eine Schleuſe von 12 Meter Breite und 30 vorgeſehen, die aber vorläufig nicht ausgebaut wer⸗ Badiſche Lehrertagung. Zweiter Tag. Tu. Aarlsruhe, 11. April. In der Hauptverſammlung des Badiſchen Lehrervereins, die vor einem vollen Hauſe im großen Feſthalleſaal heute morgen eröffnet wurde, ſprach der ſächſiſche uterrichtsminiſter Dr. Seyfert⸗Dresden über„Neu geſtal⸗ tung der Lehrerbildung“. Den ſachlichen und treffenden usführungen des Redners iſt etwa folgendes zu entnehmen: Aus⸗ gehend vom Artikel 143, 2 der Reichsverfaſſung von Weimar, der die Lehrerbildung nach den Grundſätzen für die höhere akademiſche Bildung regeln will, klagt der Redner, daß, was man damals als zrreicht glaubte, heute noch nicht erfüllt ſei. Er fragt, ob die Ein⸗ fügung des Artikels 143 in der allgemeinen Begeiſterung von Wei⸗ mar geſchehen ſei und ob man nachher das Intereſſe an der Verwirk⸗ lichung verloren habe. Abgeſehen von der Intereſſeloſigkeit, ſtoße man beute ſogar auf erhebliche Schwierigkeiten. Zur Entſchuldigung für die Vernachläſſigung der Reformpläne der Lehrerbildung ſei man Alzu ſchnell mit dem Hinweis auf die finanzielle Notlage des Reichs zur Hand. Dabei würde die Verwirklichung der Pläne doch nur eine Erſparnis der Haushalte bedeuten. Der Wunſch der Lehrerſchaft, daß die Lehrerausbildung Gegenſtand des Hoch chulſtudiums wer⸗ en müſſe, könne nicht ſtark genug und nicht früh genug erkämpft werden. Man dürfe die Allgemeinbildung nicht dem neuen Reichtum rlaſſen. Die innere Berufung zur Lehrerſchaft müſſe eine äußer⸗ ſe, höherſtehende Ausbildung zur Seite haben. Die Reformforde⸗ kungen ſind eine Kulturnotwendigkeit, ſie ſind keine Forderungen an die Zukunft, ſondern eine Schuld an die Vergangenheit. Auch in daſerem witrſchaftlichen Leben iſt der geiſtige Faktor ſtets entſchei⸗ end geweſen. Die Not unſerer Tage ſpricht nicht gegen, ſondern für unſere Forderungen. Unſer wirtſchaftlicher Wiederaufbau bedarf Aner kulturellen Höherſtellung der Schulbildung. Die deittungen unſerer Schule ſind wieder abhängig von der Tüchtigkeit er Lehrerperſönlichkeiten. Die deutſche Wiſſenſchaft und Bildung n5 genug Not gelitten. Wichtige Kulturaufgaben ſind mangels ge⸗ ügender Mittel unausführbar. Wenn man noch mehr Beſcheiden⸗ ˖ t von den Kulturgemeinſchaften, hier alſo der Schule verlan⸗t, ſo ſt daz frevelhaft. Finanzielle Bedenken müſſen zurücktreten hinter Bie moraliſchen und kulturellen Notwendigkeit einer geiſtig höheren niadung der Jugend. Der Anteil des Lehrers an der Jugend iſt ein arößerer geworden. Die Familie iſt nicht mehr das, was ſie Rational⸗Theater Mannheim. Die vögel. Zweite Aufführung unter Leitung des Komponiſten. rüb, Intuitionen einer unendlich reichen und feinen Muſikſeele“ ſüomt Max Sinzheimer ſeinem Meiſter nach. Gewaltige . Ausmaße“, weitgeſchwungene„Melodiebögen“,„unerhört ſägtlelfende Innerlichkeit“ in unſerer an wahren Werten„ſo un⸗ W5 armen Zeit“ ſind dann Fortſetzung und Schluß des Aufſatzes latiolter Braunfels“. Man muß unſern Zeitgenoſſen ihre ſuper⸗ wir Sprache zugute halten, denn— iſt Mode geworden. Was ne andern gewandt geſchriebene, gei treiche, vornehme Muſik nen⸗ 5— das wird in der„Rheiniſchen Thalia“— deren Her⸗ olchteber f unſer Intendant, Herr Dr. Adolf Krätzer, iſt— zu ägli taunlichen Höhen emporgelobt.„Unendlich, unerhört, un⸗ 7. dies ſind eben die heutigen, üdikate. Aber es kommt noch beſſer; in demſelben Hefte unſerer Vranheimer„Fhalla“ ſchreibt Dr. Alfred Einſteln über Walter und nfels und ſeine„Vögel“, daß dieſe„Vögel“ in dem beſonderen Lieb tiefen Sinne notwendiger ſeien als etwa Pfitzners„Roſe vom „Mesgarten“ und„Ariadne“ von Richard Strauß. Ja, noch mehr: Notwetann und müß()“ dies loriſch⸗phantaſtiſche Spiel„in ſeinet ſtrz endigkeit“ mit den„Meiſterfingern“ und mit„Pale⸗ ſtehen vergleichen. Der harmloſe Leſer wird dieſen Satz ſo ver⸗ dan, daß die Muſik von Walter Braunfels den Vergleich mit zner und Pfißner aushält. Aber ſo war es nicht gemeint, denn e kleine Tapetentür der„Notwendigkeit“ entſchlüpft und ande t uns der Münchener Anwalt. Jugleich verſucht er noch ein mug“ 5. er lehnt Pfitzner und deſſen„romantiſchen Peſſimis⸗ Gierutlichſt ab. Als„egozentriſch, eng, abſchiednehmend, müde“. Stil 2 haben wir wieder Stil unſerer Zeitgenoſſen. In dieſem ſudlic*ja der Menſch iſt) geht es noch zwei Seiten fort, aber ſſt na kommen wir doch an den Wendepunkt. Bei Braunfels Muſte dich nach Dr. Einſtein„der Text die Seele der Muſfik, die und die Seele des Textes“ Das iſt endlich einmal gerade heraus Brapeutlich geredet, hier läßt ſich alſo etwas entgegnen. Nämlich: t kein ſele hat die Muſik dem Texte nachher angepaßt.“ Er wahre ichter, er iſt auch kein nalver Muſiker. Arbefſt iſt ſein der ſel Element, und dieſe Arbeit iſt die des gebildeten Mannes, Wendenen Mangel an natürlich quellender Melodie mit der„ſchim⸗ m Forbigkeit“ bedeckt. Mit dem künſtlichen, neuen Modewort ngkeit“ hat Max Sinzheimer unwiſſentlich die Wahrheit gellen Tag gebracht. Und Dr. Alfred Einſtein, der von der und der„Harmonik“ ſpricht, hat in dem ſeltſamen Worte ch“ beinahe ſchon entwerteten etiotke das ſellſame Weſen Walter Braunfels gleichſam mit früher war. Der Lehrer muß heute mehr denn je Erzieher ſein. Der Weg, den wir heute gehen wollen, ſoll die Lehrerbildung in die Hochſchulen und Univerſitäten bringen. Man wirft ein, daß dann die Hochſchulen ihren Charakter als Forſchungsinſtitute verlieren und zu reinen Berufsbildnereien herabgedrückt werden. Die Wirklichkeit und die wirtſchaftliche Lage unſerer Studentenſchaft ſagt uns mit Deutlichkeit das Gegenteil. Vieles, was man heute dem Lehrertum vorwirft, wird ſich verlieren, wenn auch der Lehrer die freie Luft freier wiſſenſchaftlicher Arbeit atmen darf. Mit dem Wunſch, daß alle Kreiſe ſich ohne Zweifel und Deuteleien auf den Boden der Weimarer Verfaſſung ſtellen, ſchließt unter lautem Beifäll der Redner. Das Wort erhält darauf der Staatspräſident Dr. Hummel: Baden hat ſchon vor Weimar nicht nur der Neuordnung in der Lehrerbildung freundlich gegenübergeſtanden, ſondern ſie auch tat⸗ kräftig gefördekt. Wir ſtehen an der Schwelle einer neuen Zeit, vielleicht zwiſchen zwei Weltaltern. In ſolcher Zeit ſuchen wir nach Bindegliedern, die uns in unſerer Arbeit helfen können. An erſter Stelle ſteht dabei die deutſche Volksſchule. Die neue Zeit, die neue Jugend wüll neue Lehrer. Widerſtand gegen die Reformpläne wird ſich kaum erheben. Der Landtag und die Univerſitäten ſind zur Mitarbeit bereit. Aufklärungsarbeit über die Wege und Ziele muß geleiſtet werden. Aufklärung nicht im Sinne des Standes, ſondern im Sinne des Volkes.— Schluß 12.20 Uhr. Vertreterverſammlung des Badiſchen Lehrervereins. Im Anſchluß an die Hauptverſammlung des Badiſchen Lehrer⸗ vereins fand eine geſchloſſene Vertreterverſammlung ſtatt, in der eine Entſchließung folgenden Inhalts einſtimmige Annahme fand: „Die Umgeſtaltung der Lehrerbildung iſt unbedingt Voraus⸗ ſetzung für eine vertiefende Wirkung der Volksſchule und damit not⸗ wendiges Erfordernis für den geiſtigen, ſittlichen und wirtſchaftlichen Wiederaufbau des deutſchen Volkes. Die öffentliche Hauptverſamm⸗ lung erhebt die dringende Forderung, daß Baden in der Verwirk⸗ lichung des Artikels 143, 2 der Reichsverfaſſung entſcheidende Schritte rnimmt.“ ge erſte Vorſizende des Vereins, Hauptlehrer Hofheinz, berichtete in einſtündiger, feſſelnder Rede über die Tätigkeit des Vereins im abgelaufenen Vereinsjahr und über die ſchul⸗ und ſtan⸗ tiſche Lage. 12 Karksruhe verweilenden Mitglieder des Badiſchen Lehrer⸗ vereins wohnen heute abend noch einer beſonders für ſie veranſtal⸗ teten Aufführung von„Parſifal“ im Badiſchen Landestheater bei. Städtiſche Nachrichten. Mieterſchutz. Im Abendblatt Ihres geſchätzten Blattes vom 4. April beſpricht, ſo wird uns von Herrn.⸗A. Dr. Gerhard geſchrieben, Herr Rechtsanwalt Dr. Jacob Loeb ein Urteil der l. Zivilkammer des ieſigen Landgerichts in zuſtimmendem Sinne. Ich kann mich dieſen usführungen nicht anſchließen. 1. Das Bürgerliche Geſetzbuch, das immer noch die allgemeine Grundlage des Mietrechts bildet, läßt die Kündigung von Mietver⸗ trägen ohne Weiteres zu. Nach den Mieterſchutzbeſtimmungen kann jeder Mieter, dem gekündigt iſt, unverzüglich das Miet⸗ einigungsamt anrufen, das unter gewiſſen Vorausſetzungen die Kün⸗ digung für unwirkſam erklären und das Mietperhältnis bis zur Dauer eines Jahres verlängern kann. Bei Mietberträgen, die über Wohnungen, Läden und Werkſtätten abgeſchloſſen ſind, iſt eine Kündigung nur dann gur wenn vorher die Genehmi⸗ gung des Mieteinigungsamtes zur Kündigung erteilt iſt. Die geſetz⸗ lichen Beſtimmungen ſind alſo ganz klar und entſprechen allen wirt⸗ ſchaftlichen Erforderniſſen. Das angeführte Urteil verwiſcht nun die Grenze zwiſchen Verträgen über Wohnungen, Läden und Werkſtätten einerſeits und den anderen Mietverträgen andererſeits, weil es die Vorſchriften über Wohnungen, Läden und Werkſtätten bewußt über den Wortlaut des Geſetzes hinaus ausdehnt und zwar, wie es ſagt. weil die Vorſchriften nach ihremwirtſchaftlichen Zweck äus⸗ zulegen ſind. Damit ſetzt das Landgericht ſich mit einer allgemein anerkannten Auslegungsregel, daß nämlich Ausnahmebeſtimmungen nicht ausdehnend auszulegen ſind, in Widerſpruch, denn daß vorherige Genehmigung zur Kündigung erforderlich iſt, iſt die Ausnahme gegenüber dem Bürgerlichen Geſetzbuch ſowohl wie auch gegenüber den Beſtimmungen, daß nach Kündigung jeden Mietver⸗ trages das Mieteinigungsamt zwecks Verlängerung des Mietverhält⸗ niſſes angegangen werden kann. 8 Wirtſchaftliche Gründe ſprechen aber durchaus nicht für eine derartige Ausdehnung. Wenn der Mieter ohne dieſe Ausdehnung ſchutzlos der Kündigung ausgeſetzt wäre, ließe ſich vielleicht die Aus⸗ legung des Landgerichts verſtehen. Dem iſt aber nicht ſo; er kann ja nach erfolgter Kündigung das Mieteinigungsamt angehen und „kann angeſichts des großen Mangels an Mieträumen nicht ohne ein⸗ gehende Prüfung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe durch eine Ver⸗ waltungsbehörde— das Mieteinigungsamt— in jedem einzelnen Falle zur Aufgabe der zur gewerblichen Betätigung dienenden Räume gezwungen werden“. Nur wenn der Mieter ſeine Rechte vernach⸗ läſſigt und auf die Kündigung hin nichts tut, dann kann er ohne eine ſolche Prüfung zur Räumung gezwungen werden. Für derartige ſäumige Mieter braucht man das Geſetz nicht über den klaren Wort⸗ laut er und gegen die ſonſtigen juriſtiſchen Auslegungsregeln ausdehnen. Meines Erachtens iſt für eine Auslegung über den Wort⸗ laut gar kein Raum, da die geſetzlichen Vorſchriften vollſtändig klar ſind und der Richter nur das gegebene Geſetz anzuwenden hat; nur dem Apparat des Liebhaber⸗Lichtbildners feſtgehalten. Man ſpiele einmal das Vorſpiel zu den„Vögeln“ und dann ſogleich die Ein⸗ zu Pfitzners„Paleſtrina“, und man wird den Unterſchied ohne lange Unterſuchung hören und empfinden: hier inſtrumentierte Klavlermuſik, dort klanggeborene Orcheſtermuſik. Hier„ſtimmungs⸗ volle“ Einleitung, dort ein melodiſch, rhythmiſch und orcheſtral ſich entwickelndes Klangbild, das in uns noch lange nachklingt. Bei Pfitzner naive Steigerung, bei Braunfels die„Geſteig ertheit“, von der er ſelbſt im 1. Aprilhefte der„Thalia“ ſchreibt. Man möge weiterhin die erſten 30 Nummer⸗Ziffern des Klavierauszuges durch⸗ ſpielen, um zu ſehen, wie der Muſiker die Melodie⸗Aphorismen den Worten loft obendrein mit falſchem Sprachrhythmus) unterlegt, wie die„Harmonik“ der Melodie aufgeklebt iſt, wie trocken der Sprach⸗ eſang weiter 1 wie auch die kleinen Terzette„gemacht“ ſind. as große Publikum trifft zuweilen das Richtige, denn die Ballett⸗ muſik hat am beſten gefallen. Wohl verſtanden: nicht nur die Tanzbilder, ſondern auch die Mufikl Hier liegt m. E. das wahre Talent des Komponiſten, der„eigentlich“ ein Konzertmufiter iſt. Auf dem„Konzertalen Schauplatze“ hat Walter Braunfels„eine erfolgreiche Feuertaufe beſtanden, ſagt Max Sinzheimer, und wir wollen es glauben. Es bleibt alſo dabei: die muſiviſche Arbeit des Inſzenators weiſt hin auf einen hochgebildeten Menſchen, die Muſik auf einen Künſtler von hohen Intentionen, aber dramati⸗ ſches Leben iſt etwas Heterogenes. Es wird auf anderem Wege, mit anderen Kräften erzeugt, auch das Doppelbild von Ariadne⸗ Bacchus und der Zerbinetta mit ihren vier Buhlen aus der italieni⸗ ſchen Komödie iſt auf der Opernbühne nicht zu halten; hier hat der„Roſenkavalier“ den Sieg davongetragen Die geſtrige Vorſtellung(die zweite der Neuheit) ſtand unter der perſönlichen Leitung des Komponiſten. Nun ſind Komvonieren und Dirigieren zwei verſchiedene Dinge, und ſo vorteilhaft der Spielleiter Walter Braunfels der Erſtaufführung geweſen iſt, der Zweitaufführung war der Dirigent Braunſels keineswegs zum Vorteil. Seine weit ausholenden Bewegungen, weit und un⸗ beſtimmt, geben dem Ganzen zu wenig Sicherheit. Sie verleiten das Orcheſter, alles zu laut zu bringen, die„Geſteigertheit“ war allzu militäriſch, und die wahre Wirkung mußte fehlen, weil die Sänger eingeengt und zu wuchtiger Tongebung gezwungen wurden. Auch geriet der Dirigent in gewiſſe Stromſchnellen, die der ruhigen Fahrt des lyriſch⸗phantaſtiſchen Spieles nicht entſprachen. Hier mag die Erregung mitgewirkt haben, ſicher iſt aber, daß Herrn von Hößlins ruhige, ſichere Leitung ſehr vermißt werden mußte. Man ſollte zwar meinen, der Komponiſt müſſe ſein Werk am beſten zur Geltung bringen, aber Beethoven und Schubert, Schumann und Brahms ſind weſentliche Gegenbeiſpiele.. Die andere Beſetzung bei Unklarheiten kommt eine derartige Auslegung in Frage. Ich halte daher das amtsgerichtliche Urteil für richtig und ſehe nicht ein, weswegen es mit dem allgemeinen Rechtsempfinden nicht im Ein⸗ klang ſtehen ſoll, denn der Rechtsſtreit kann nur dadurch möglich ge⸗ worden ſein, daß der Mieter die Wahrnehmung ſeiner Rechte ver⸗ ſäumt und vernachläſſigt hat, indem er es unterließ, ſeinerſeits recht⸗ zeitig das Mieteinigungsamt anzurufen. 2. Nur eine von den fünf Zivilkammern des hieſigen Land⸗ gerichts hat bisher in dem Sinne, wie das angeführte Urteil zeigt, entſchieden. Es erſcheint mir fraglich, ob ſich die Abteilungen des Amtsgerichts, die dadurch nicht gebunden ſind, und die vier anderen Zivilkammern anſchließen und ſich von der bisherigen wohlbegrün⸗ deten Rechtſprechung abbringen laſſen. Auch erſcheint es mir nicht einmal ſicher, ob die erſte Kammer bei nochmaliger Nachprüfung bei ihrer Anſicht bleibt. Jedenfalls wäre es verfehlt und ſehr gefährlich, wenn ſich der Mieter eines Büros, eines Lagerplatzes, eines Maga⸗ zins uſw.(die von Herrn Rechtsanwalt Dr. Loeb in dieſem Zuſam⸗ menhang angeführten Reparaturwerkſtätten ſind Werkſtätten im oben angeführten Sinne und kommen hier nicht in Frage) bewegen ließe, bei einer etwaigen Kündigung die Wahrnehmung ſeiner Rechte im Vertrauen auf dieſes Urteil zu verſäumen. In jedem Falle muß trotz dieſes Urteils dem Mieter, wenn es ſich im Mietvertrag nicht zwei⸗ fellos um Wohnungen, Läden oder Werkſtätten handelt, auf er⸗ folgte Kündigung hin, am Beſten ſofort jedenfalls ſpäteſtens binnen einer Woche beim Mieteinigungsamt ſeinerſeits Verlängerung des Mietverhältniſſes beantragen, wenn er ſich nicht großen Enttäuſchun⸗ gen ausſetzen will. Darauf hinzuweiſen iſt der Zweck dieſer Zeilen. Jahresbericht des Städt. Fröbelſeminars Mannheim. Das Städt. Fröbelſeminar Mannheim beſchloß am 8. April das Schuljahr 1921/22. Im Winterſemeſter 1921/22 beſuchten 34 Schü⸗ lerinnen das Kindergärtnerinnenſeminar und den Jugendleiterinnen⸗ kurſus. Die Abteilung Fröbel'ſche Kinderpflegerinnenſchule war von 27 Schülerinnen beſucht. Von Mannheim waren 24 Schülerinnen, von auswärts, Baden, Pfalz, 37 Schülerinnen. Die in der Nähe Mannheims wohnenden Schülerinnen konnten die Morgen⸗ und Abendzüge zum Beſuch der Anſtalt benützen und ſich in ihrer freien Zeit in der Anſtalt aufhalten; entfernter wohnende Schülerinnen waren in hieſigen Familien, Heimen etc. untergebracht. Der theore⸗ tiſche und techniſche Unterricht fand im Seminar M 1, 6 und in der Fröbelſchen Kinderpflegerinnenſchule, Roſengartenſtraße 20, ſtatt. in den ſtädt. Säuglingsheimen. Außerdem hoſpitierten die Schü⸗ lerinnen des Jugendleiterinnenkurſes in der Mannheimer Hilfsſchule und beſuchten das Kindererholungsheim Neckargemünd. Die Zahl der haupt⸗ und nebenamtlichen Lehrkräfte betrug im Winterhalbſahr 24. Die Prüfungen im Kindergärtnerinnenſeminar und Jugend⸗ leiterinnenkurſus fanden am 23. und 24. März 1922 ſtatt. Zur Ab⸗ nahme der Prüfungen war vom Miniſterium des Kultus und Unter⸗ richts als ſtaatlicher Kommiſſar Herr Oberregierungsrat Stocker entſandt worden. Sämtliche 16 Schülerinnen des Kindergärtnerinnen⸗ ſeminars und 3 Schülerinnen des Jugendleiterinnenkurſus beſtanden die Prüfung. Die Abſchlußprüfungen der Kinderpflegerinnenſchule fanden am 20. und 21. März unter dem Vorſitz der Seminarleiterin ſtatt. 23 Schülerinnen hatten ſich dazu gemeldet und wurden als Pfeſfter K Fiſſers ftaffee· Cſenz fein im Geſchmack · vollkgommen löslich, dazu iebig u. ſparſam im Gebrauch. Gasſind dlie Vorꝛũge dieſer Marke! Originaldoſen und Sitberpakete æzu haben in den Geſchäften. E 151 862 in 1 Braila). l. und dem Galatz, Schwarzen Meer Abgbezeltchaft. Maande 1 Rotterdam. Regelmäßiger 3 wöchiger Frachidienst von Notendam nach Monterideo, Zuenos Airez (Konstantinopel, Burgas, Varna, Telephon 7806,/08, 8014/16. Konstanza, Durchfrachten und alle Auskünfte bei Derhch-Madentändkche dbkahrt Die praktiſche Arbeit wurde abgelegt in den drei Seminarübungs⸗ gärten, in den ſtädt. Schulkindergärten, in den ſtädt. Horten und Halcy Il Han 2 rud als Hoffegut, mehr junger Held als jugendlicher Liebhaber— was nun einmal ſein Weſen iſt—, Herr FTenten, der dem Ratefreund ſeinen goldenen Humor wie ſeine Spielbaßgewandtheit zur vollen Verfügung ſtellte und der hohen Baßlage manche neuen geſangstechniſchen Vorzüge angedeihen ließ, endlich Herr Burg⸗ winkel, der aus dem Wiedehopf eine klangreiche Bariton⸗ partie machte. Bei diskretem Orcheſterſpiel wären alle drei Künſtler gewiß noch viel wirkſamer geweſen. Es ging eben allzuviel verloren, und ſo war das Ganze mehr Augenweide als Ohrenfreude. Der Beifall war auch diesmal ſehr ſtark. Artur Blaß. Das Mannheimer National⸗Theater als Landesbühne. Das Städt. Nachrichtenamt erſucht uns um Aufnahme folgender Richtigſtellung: In der Karlsruher Zeitung Nr. 75 vom 29. März 1922 äußert ſich Herr Bürgermeiſter Bührer von Offenburg zu der Frage der Zu⸗ ſchußgewährung an die„Stadttheater“ und verneint dabei die Frage, ob die künſtleriſchen Kräfte der genannten Theater für das Land in genügender Weiſe ausgenützt ſeien. Er ſtellt die Behauptung auf, daß die Stadttheater von Mannheim und Freiburg es rundweg ab⸗ lehnen, Gaſtſpiele auswärts zu veranſtalten. Die Nachricht iſt, ſoweit ſie das Nationalt heater in Mann⸗ heim betrifft, das heute noch den Charakter einer Staatsan ſtalt beſitzt, unrichtig. In der Spielzeit 1920/21 wurden 15 Gaſtſpiele außerhalb Mannheims veranſtaltet, davon zehn in Neuſtadt an der Haardt, vier in Landau und eine in Schwetzingen, in der laufenden Spielzeit bis einſchließlich März 17 Gaſtſpiele, davon 3 in Worms, 6 in Neuſtadt an der Haardt, fünf in Landau, eine in Baden⸗Baden und eine in Kehl. Für den Monat April ſind fünf Gaſtſpiele im be⸗ ſetzten Gebiet vorgemerkt. Dazu kommt, daß in faſt allen von der Kurverwaltung Baden⸗ Baden veranſtalteten Opern jeweils mehrere Solomitglieder und in den meiſten Fällen der ganze Chor oder ein Teil desſelben des Mang⸗ heimer Nationaltheaters mitwirken. Wenn dieſes bei Gaſtſpielen das beſetzte Gebiet hauptſächlich bedacht hat, ſo dürften die Gründe hierfür— ganz abgeſehen von der Lage Mannheims im Nordweſten des Landes— ohne Weiteres bekannt ſein. Der gleiche Geſichtspunkt war übrigens auch für das Gaſtſpiel in Kehl ausſchlaggebend. Dem Karlsruher Landestheater lagen dagegen die Städte Pforzheim, Offenburg und Raſtatt näher. Es iſt ſehr zu bedauern, daß ohne Kenntnis der obigen Tatſachen Herr Bürgermeiſter Bührer in einem wichtiger Rollen mag compensando erwähnt werden: Herr Graa⸗ daß nur das Karlsruher Landestheater vtatſächlich eine Aufgabe er⸗ ——— öffentlichen Artikel Hiebe „Seckenheim ein gutbeſuchtes, Konzert unter 4. Seite. Nr. 173. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 12. April 1924. „beſtanden“ erklärt Die abgehenden Schülerinnen treten größten⸗ zeils gleich nach Oſtern als Praktikantinnen und Gehilfinnen in die verſchiedenſten Wohlfahrtsanſtalten ein; es werden ſechs Schülerin⸗ nen in den Kindergärten des Fröbelſeminars, 3 in Kindergärten und Horten in Mannheim und Heidelberg, 3 in Kinderheimen in Käfertal, Dürrheim, Neckargemünd uſw. angeſtellt. Eine Anzahl von Abſolventinnen der Kinderpflegerinnenſchule hat bereits Stellung als Erziehungsgehilfin in Familien übernommen oder ſteht vor der Uebernahme von Familienſtellungen. Es iſt als ſehr erfreulich zu bezeichnen, daß die ausgebildeten Schülerinnen ſchnell Gelegenheit zu ſozialer und pädagogiſcher Wirkungsmöglichkeit fanden. 8 —— * Warnung der Polizeidirektion. Im Anzeigenteil der vor⸗ liegenden Nummer erſcheint eine Warnung, die die Polizeidirektion im Hinblick auf gewiſſe Vorkommniſſe erläßt, die in Zuſammen⸗ hang mit dem Ausſtand der Metallarbeiter ſtehen. Indem wir auf die Warnung, die heute morgen auch an den Plakatſäalen erſchie⸗ nen iſt, an dieſer Stelle aufmerkſam machen, geben wir uns der Hoffnung hin, daß die Aufforderung, Ruhe und Beſonnenheit zu wahren, nicht ungehört verhallen wird. Preußen für Wiedereinführung der Sommerzeit. Wie die „P. P..“ erfahren, hat das preußiſche Staatsminſſterium ſich in 15 letzten Sizung für die Wiedereinführung der Sommerzeit entſchieden. *Das Wetter bleibt weiter ſchlecht. Die Aufklärung am Sonn⸗ tag war nur vorübergehend. Viel Regen und niedrige Temperatur— das ſcheint der Witterungscharakter der„ſtillen Woche“ bleiben zu wollen. Dienstag morgen ſchimmerten die Odenwaldberge wieder weiß herüber. Es hatte alſo nachts von neuem geſchneit. Bei der⸗ artigen Witterungsverhältniſſen kann das Frühgemüſe ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht gedeihen. Auf dem Wochenmarkt kommt dieſer Mißſtand nur zu deutlich in den Preiſen zum Ausdruck. Auch die Obſtblüte ſteckt noch in den Knoſpen. Nur die Mandelbäume laſſen ſich nicht mehr zurückhalten. An der Bergſtraße beginnen ſie ihren ſchnee⸗ weißen Blütenſchmuck zu entfalten. Die Pfirſichbäume folgen zumteil dieſem Beiſpiel. Der Wanderer wird ſich 3 an den Oſterfeier⸗ tagen an der Bergſtraße an dem Feſtſchmuck dieſer beiden Erſt⸗ lingsblüher erfreuen dürfen. Die Vorherſagen für den Sommer 1922 lauten übrigens wenig tröſtlich. Der Sekretär der metorologiſchen Kommiſſion von Calvados(Frankreich), Abbe Gabriel, der als Auto⸗ rität auf ſeinem Gebiete gilt, ſagt einen über das normale Maß gehenden Regenreichtum voraus. Abbe Gabriel ſtützt ſeine Vorausſage auf genaues Studium der Niederſchlagskarten, rückwir⸗ kend bis zum Jahre 1835. Er kommt zu dem Schluſfe daß auf jedes trockene Jahr ein niederſchlagreiches Jahr folge, das wieder von einem trockenen Jahr abgelöſt wird. Neckarfahrt eines Rheinſchleppers. KE⸗Mitarbeiter berichtet uns unterm 11. ds.: kam hier zum erſtenmal ein Rheinſchleppdampfer an, dem durch das hohe Waſſer die Fahrt auf dem Neckar ermöglicht wurde. Während die Neckarſchlepper an der Kette liegen, mußte der Rhein⸗ ſchlepper ohne Kette fahren. An den Stromſchnellen wurde ihm dies außerordentlich ſchwer, denn er brauchte z. B. ungefähr drei Stunden, um die verhältnismäßig kurze Strecke zwiſchen der Eiſen⸗ bahnbrücke und der neuen Brücke zu durchfahren, die— iſt und ſehr 58 Strömung hat. Der Dampfer, ein rauben⸗ dampfer, fuhr ohne Aufenthalt weiter aufwärts. Das erinnert daran, daß früher einmal ein Perſonendampfer hier Fahrten machen wollte, der in der Art der Nildampfer hinten ein großes Schaufelrad hatte, das größtenteils aus dem Waſſer ragte. Es wurde ein großes Fiasko, denn jenes Schiff zerſchlug ſich ſchon bei der erſten Fahrt an der alten Brücke und in der Strömung des ſog. Hackteufels ſeine Schaufeln. Tu. Jernbeben. Der Erdbebenapparat der Königſtuhlſtern⸗ warte verzeichnete am Sonntag ein kräftiges Fernbeben. Der Herd des Bebens dürfte in rund 3500 Kilometer Entfernung zu ſuchen ſein. * Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden im Monat März: am 12.; im Zug 438 ein Geldbeutel mit 22.10, abgeliefert in 75 zenhauſen; am 15.: im Zug 1675 der Betrag von 100 4, abgeliefert in Säckingen; im Bahnhof Mannheim der Betrag von 100 1; am 17.: auf dem Bahnhof Mannheim der Betrag von 20; am 18.: auf dem Bahnhof Baſel Bad. ein Geldtaſche mit 96; im Zug 1428 der Betrag von 20, abgeliefert in Hornberg; am 19.: im Zug 153 der Betrag von 52 ¼, abgeliefert in auf dem Bahnhof Steinbach der Betrag von 850 A; am 20. auf dem Bahnhof Thayin⸗ gen der Betrag von 20 ,1; im Zug 1530 eine Mappe mit 80.50 l, abgeliefert in Freiburg i..; am 22.: im Zug D 270 ein Geldbeutel mit 210 l, abgeliefert in Baſel Bad.; am 25.: im 9¹8 2326 der Be⸗ trag von 28, abgeliefert in Pforzheim; auf dem 7 800 Karls⸗ ruhe der Betrag von 22 14; am 26.: auf dem Bahnhof Baſel Bad. eine Taſche mit 70.25„ und 5 Franken; im Zug D 76 ein Geldbeutel mit 173.55, abgeliefert in Baſel Bad.; am 81.: auf dem Bahnhof Unſer Heidelberger eute nachmittag Freiburg i. B. eine Mappe mit 101.50 l. ADnmere fülle, die über den Kreis der Stadt Karlsruhe hinausrage“ und von den übrigen Theatern behauptet,„daß ſie eine künſtleriſche Aufgabe zu Gunſten des Landes nicht erfüllen, daß vielmehr ihre Tätigkeit und ihre Wirkung auf den Kreis der Stadt beſchränkt bleibt, in der ſie ihren Sitz haben.“ Ebenſo unrichtig iſt deshalb auch die Schlußfolgerung, daß für den Landtag keine Veranlaſſung beſtehe, dieſen Theatern Zuſchüſſe zu gewähren. Die Stadt Mannheim hofft vielmehr zuverſſchtlich, daß gerade ihre Gaſtſpieltätigkeit im beſetzten Gebiet mit ein Grund ſein wird, der Regierung und Landtag veranlaſſen werde, ihr den erbete⸗ nen Staatszuſchuß zu gewähren. Kunſt und Wiſſen. Konzert der Aurelia Ilvesheim. Der Geſan erein Au⸗ relig veranſtaltete am Sonntag, den 9. April, im loßſaal zu eitung des Herrn Willyh Bergmann aus Mannheim. Gröffnet wurde es mit Glücks„Vorfrühling⸗ und gleich in dieſem Chor zeigte der ſtattliche Verein eine ſorgfältige geſangstechniſche un ult e Schulung. Eine recht anerkennenswerte Leiſtung wurde mit Curtis „Hoch empor“ geboten. Hier konnte der Chor ſein prächtiges Stim⸗ menmaterial voll entfalten. Mit Sicherheit u. Zielbewußtheit führte der Dirigent ſeine Sänger über die rhytmiſchen und harmoniſchen Schwierigkeiten des Liedes. Dabei 147 1 der Chor eine Ge⸗ ſtaltungskraft und Leiſtungsfähigkeit, die das Können des Vereins noch nicht einmal voll in Anſpruch nahm. Das Programm wies außerdem noch Lieder im Volkston auf, von denen mir Hein f Kuckuck am heſten gefiel. Beſonderen Dank gebührt dem Verein für die Verpflichtung zweier hervorragender Soliſten. Frl. Hedwig Erl vom Stadktheater aus Maing zeigte in Arien dan Roſſini und Meyerbeer und in Liedern von Weingärtner, Grieg und Brahms ihr klangreiches Organ in beſtem Lichte. Tonführung und ſind tadelfrei. g c rein muſikaliſch waren dieſe Aufgaben ſehr lobenswert gelöſt. Herr Maz Nationaltheater Mannheim brachte angenehme Abwechslung in das Programm. Er iſt ein Meiſter au nſtrument und hatte ebenfalls vollen Er eaſ Beide Soliſten mußken ſich zu Zu⸗ gaben verſtehen. Die Beg 1 e Herr Willy Bergmann ſehr anſchmiegſam und gewandt durch. H. Als Nachfolger von Fritz 2 7 wurde der Weimarer Generalmuſikdirektor Profeſſor Leonhardt an das Württem⸗ bergiſche Landestheater nach Stuttgart berufen. Der aliuelle Schiller, Im. esko“ iſt bekanntlich viel von Denua die Rede. Elnige dieſer Schillerworte entbehren nicht des Relzes einer gewiſſen Aktualltät:„Wenn wir Freunde, wird keine Zeit zu verlieren ſein.“— ſagen Sle, ſeien Genuas Riettung Fengee e—„odch dachte, man frage, was Genua beſchließe.“—„Genua? Genua? Weg damitl Es iſt mürb, hricht, wo ſie es anfaſſen.“—„Bis Genua um zwei Tage üälter iſt, fragen Sie nicht, verdammen Sie nicht!“„„ Genua xetten wollen, „Die Franzoſen, litten. Das ühler(Flöte) vom Spielplan des Natlonal-Theaters Neues Theater April 3 Vorstellung 4 Vorstellung 5 12. M. 22 ſu. v. Judith 7 16. S. 43 A. M. Parsifal 4 Der Störenfried 7 17. M. 44 fl. N. Farsiſal 4 Börsenſleber 7 veranſtaltungen. Thealernachricht. Wegen Erkrankungen im Perſonal wird heute an Stelle„Troerinnen“ Hebbels Tragödie„Judith“ als Volksvorſtellung gegeben. Rommunale Chronik. „Verkauf des Zeppelin⸗Geländes in Lindan. Zwiſchen der Stadtgemeinde Lindau und dem Luftſchiffbau G, m. b. H. in Fried⸗ richshafen und dem Zeppelinwerk Lindau iſt ein Kaufpertrag ab⸗ Heſſhuwher worden, nach welchem der geſamte Grundbeſitz der Zep⸗ pelinwerke im Stadtteil Reuttin mit einem Geſamtflüchenraum don 21,50 Hektar zum Preiſe von 3 Millionen Mark an die Stadi Lindau übergeht. Das Gelände liegt an der Staateſtraße nach Bregenz gegenüber dem großen Exerzierplatz u. erſtreckt 5 bis an den See; zum Teil wird es von der 56 regenz—Linbau durch⸗ ſchnitten. Damit hat ſich die Stadtgemeinde Lindau ein grozes, direkt am See gelegenes Gelände geſichert, das für die ſpätere Ent⸗ wicklung der Stadt, insbeſondere des Stadtteiles Reuttin, von großer Bedeutung ſein wird. Mitverkauft iſt die geſamte ehe⸗ malige Tüllfabrik. Der Stadtrat hat in nichtöffentlicher Sitzung dem Kaufpertrag ſeine einwilligende Genehmigung erteilt, worauf der Kauf ſofort notariell beurkundet wurde. „7500 Mark Kraftdroſchkenſteuer in Berlin. Gegen die Stimmen der„Unabhängigen“, die jedem Auto eine Steuer von 10 000 Mark beſchert wiſſen wollten, wurde die Kraftdroſchkenſteuer⸗ Beſchlaf von der Berliner Stadtverordnetenverſammlung nach den Beſchlüſſen des Ausſchuſſes angenommen. Danach muß künftig für a Wolche⸗ eine jährliche Steuer von 7500 Mark entrichtet werden.* Aus dem Lande. Tauberbiſchofsheim, 12. April. Durch Feuer iſt das Haus des Ratſchreibers Baumann eingeäſchert worden. *Werkheim, 12. April. Zur Feier des 700jährigen Be⸗ ſtehens des Kloſters Bronnbach findet in den Tagen vom 26. bis 29. April eine große Feier ſtatt, zu der der Erzbiſchof 75 Fpabens und der Erzabt der Ciſterzienſer ihr Erſcheinen zu⸗ geſagt haben. () Pforzheim, 11. April. Der 14jährige Karl Reif wollte einen in die hoye Enz gefallenen Fußball aus dem Waſſer holen, wurde aber von den Fluten fortgeriſſen und ertrank.— Die Haus⸗ und Straßenſammlung zugunſten der Altershilfe ergab den ſchönen Betrag von 64000 Mark. Nus der Pfalz. Hohe Strafen auf verbolenen Vafſenbeſitz. Die Militärpoligeigerichte verhängen in letzter Zeit über Perſonen, in deren Beſitz verbotene Waffen gefunden werden, die ſie trotz der wiederholten Aufforderung nicht abgegeben haben, chwere Strafen, vor allem Gefängnisſtrafen, die eine Warnung ür alle diejenigen ſein ſollen, die ſich im Beſitze verbotener affen befinden, zumal ſie ſich— lei er Gefahr der Denun⸗ iation gusſetzen. So denunzierte Berthold Marx in Kreuznach en eigenen Schwiegerſohn und ſeinen eigenen Enkel wegen ver⸗ Der Verteidiger blaidierte mit Rückſicht Benehmen des Dnenien für eine milde Strafe. Der Vorſtitzende betonte jedoch, daß die e von Auf⸗ findung verbotener Waffen ſich derart häuften, daß exemplariſ⸗ Strafen angewendet werden müßten. Das Gericht erkannte in beiden Fällen auf 15 Tage Gefängnis und 1000 Mk. Geldſtrafe. Noch ſchärfer waren die Strafen in zwei anderen Fällen, wegen verbotenen Waffenbeſitzes. Sie lauteten auf 3 Monate Gefängnis und 1500 Mk. Geldſtrafe. deutſche Denunzianten zurückzuführen., deren Namen je⸗ doch nicht bekannt geworden an * Ludwigshafen, 12. April. Wie das ORB. hört, iſt im Rah⸗ men der von Bayern geplanten Maßnahmen zur Erleichterung der Lebenshaltung der Bepölkerung beabſichtigt, Mehl zum halben Preis abzugeben. Der Geſamtaufwand würde ſic für Bayern 11 Auch—. war die Anklage auf Menz's Ulan 11(Conrad); 2. Enver; 8. Faſchingsfee. Ferner⸗ Don Biniou. 16:10; 11, 14:10.— Preis von Steinhude(20 000 Mark, 1600 Mtr.): 1. Ravensbergs Zwirns Bruder(Jurlit); 2, Ikarus; 8. Baſilisk. Ferner: Piral, Pfälger, Quintaner. 43:10; 15, 12:10. Radſport. sr. Rund um Hanau. Unter den ſchwierigſten Wegeverhält⸗ niſſen, da es ſchneite und hagelte, kam die 102 Kur lange Fahrt deß B. D. R. am Sonntag zum Austrag. 59 Fahrer ſtellten ſich dem Starter, darunter auch die bekannte Rennmannſchaft der Schwein⸗ furter, die jedoch zum größten Teil bereits frühzeitig aufgab. Sie⸗ ger wurde der Frankfurter Herrenfahrer Stroh(Germania) in 6 St. 18 Min. 54 Sek, vor Schuh(Spielvereinigung Fürth) mit einer halben Länge Vorſprung. Wung⸗Maingz folgte eine weiterz Länge zurück als Dritter vor dem Schweinfürter Haß. er. Deutſche Radmeiſterſchaften. Durch den Gau Frankfurt des Bundes Deutſcher Radfahrer kamen am Samstag abend in Frank⸗ furt a. M. die deutſchen Radmeiſterſchaften in Einerkunſtfahren u. Sechſerkunſtreigen zum Austrag. Im Einerkunſtfahren war extpar⸗ tungsgemä utſchmidt(Caputh) ſiegreich. In dem Reigen bewährte Panther(Braunſchweig) ſeine alte Meiſterſchaft. Die Ergebniſſe ſind: Sechſer⸗Kunſtreigen: 1. Panther⸗Braunſchweig 19,17 Punkte, 2. Concordia Erfurt 12,14 Punkte, 8. Flottweg Düſſel⸗ dorf 11,17 Punkte.— Einer⸗Kunſtfahren: 1. Guthſchmidt (Caputh⸗Potsdam) 69,70 Punkte, 2. Weller⸗Mundenheim 68,19 Punfte, 3. Senf⸗Radeberg 30,19 Punkte. Fußball. Mannheim, der ſich am Sonntag durch ſeinen Sieg über Germania Frankfurt für die Zwiſchenrunde der ſüddeutſchen Jußballmeiſter⸗ ſchaft qualifiziert hat, wird am Charfreitag in Berlin der Berliner een 1775 gegenübertreten. Das Treffen gewinnt noch dadurch an Bedeutung, daß es das letzte Spiel der Berliner vor einer e der Schweiz ſein wird. Preußen in n gegen den Fußballklub Bern. er. Süddeutſchland—Norbdeutſchland. Der Spielausſchuß des Norddeutſchen Fußballverbandes hat für das Spiel gegen Süd⸗ deutſchland am 30. April folgende Mannſchaft aufgeſtellt: Pohl (Hamburg); Schmerbach(Hamburg), Gilge(Altona); Günther (Hamburg), Zeider(Braunſchweig), Krauſe(Kiel); Renk(Harburg), eh.(Hamburg), Harder(Hamburg), Lorenz(Eimsbüttel), Eſſer Neues aus aller Welt. — Die FJrankenmilch der„Jreien Bauernſchaft“. Der Landes⸗ ausſchuß der Freien Vauernſchaft der Saar beſchloß, vom kommen⸗ den Samstag ab den Milchpreis in Frankenwährung feſtzuſetzen. Als Literpreis wurden 70 Centimes feſtgeſetzt. — Eine Keſſelexploſion legte das Maſchinenhaus der Papier⸗ warenfabrik von Heilbrun u. Pinner in Halle zum Teil in Trümmer und demolierte viele Fenſterſcheiben der Nachbarſchaft. 2— Arbeiter wurden tödlich, neun Arbeiterinnen größtenteils chwer verletzt. — Verhaftete Einbrecher. Vor einigen Tagen wurde aus der Stationskaſſe des Danziger Hauptbahnhofes durch Ein, bruch eine Million Mark geraubt. Nach einer Meldung der„B. T. verhaftete geſtern die Zoppoter Kriminalpolizei zwei an dem Ein⸗ bruch beteiligte Perſonen. Es handelt ſich um zwei gewerbsmäßige, in Warſchau beheimatete Kaſſeneinbrecher, die in dem Danziger Gebiet bereits zahlreiche Einbrüche verübten. — Zehn Milſionen für eine ee In Paris gelangte eine einzigartige Briefmarke zur Verſteigerung. Es iſt die Ein⸗ TCent⸗Marke von Britiſch⸗Guyana von 1856. Die Marke ſtammt aus der Sammlung Ferraris, der ſie dem Verliner Muſeum vermacht hatte. Bei Kriegsausbruch verließ Ferrari Frankreich und die Marke wurde beſchlagnahmt. Die Marke, deren Erlös zugunſten des Wiedergutmachungskontos geſchrieben werden ſoll, iſt heute mit 352 100 Franken(das ſind in deutſchem Papier⸗ geld nahezu 10 000 000.) verkauft worden, wozu noch über 200 Franken Steuern und Unkoſten treten. — Die Steuerſchraube in Rußland. Geradezu phantaſtiſche Zahlen über neue ruſſiſche Wein⸗ und Tabakſteuern bringt das in Berlin erſcheinende ruſſiſche Blatt„Golos Ruſſij“. Darnach hat die 5 gehn Aſter u die Steuer auf einen Eimer Wein, un⸗ 2 fünfzehn Liter, auf 6,4 Millionen Rubel, auf ein Eimer Bier 200 ei Millionen Rubel, auf ein— Tabak, je nach Qualität, auf vier bis fünf Millionen Rubel feſtgeſetzt. Die Steuer auf eine Schachtel Streichhölzer beträgt 3000 Rubel. Wasserstandsbeobachitungen im Monat April — zunächſt auf 240 Millionen Mark ſtellen. Die Entſcheidung hierüber, e 1 10 12 benertungen wie über die anderen Maßnahmen wird in den Verhandlungen des— bavriſchen Miniſterſalrates Dr. Tüſcher mit den zuſtändigen Stel⸗eperei:41 42 22 290 228 228 ddeber 2 lhr len in Berlin getroffen werden. Dauanu::„„„„„ ½0 5,0 387 818 fachm. 2 Uhr Neuſtadt a.., 11. April. Vom Hambacher Schloß Kanntem„„„48 54 4½ 302 3 371 Kordens 7 Uhr abgeſtürzt iſt am Sonntag nachmittag der 19 Jahre alte Mau⸗ Malns 101 400 406 in rer Karl Fuhrmann, un in der Römer + Er Dat i 461.45 auf den Turm geſtiegen und hatte 80h über das sgeländer vom Nechart inausgewagt, obei er durch einen ltritt ausrutſchte und in MHannhem„.62.25.92.22.61.78 vorm 7 Unr ie Tiefe fandte. Neben einigen Beinbrüchen hat er Naſen⸗ flellbrenn 228 212.62.5 Vorm 7 Uir bein zerſch ſonſtige außere und innere Verletzungen er⸗ Westwind. Regen.-Ie. u der Neuſtadter Sanitätskolonne brachte ihn ins Neuſtadter Krankenhaus. r. Landau, 10. April. Auf der Heimfahrt von Landau, woh in er mit Nachbarn Tabar 9 9 1 95 iſt der 17 eine Jutz aus Knittelsheim tödlich verunglückt. Er iſt offen⸗ bar vom Wagen geſchleudert worden, deſſen Pferde durchgingen; man fand ihn tot im Straßengraben. r brave, ſolide Mann hinterläßt eine Frau mit zwölf unverſorgten Kindern.— Die am 5. März in den Kirchen der Pfa lung für die bebrängten Glaubensgenoſſen in Rußland hat die außerordentlich hohe me von 95 495 Mk. ergeben. Sportliche Kundſchan. Mannheimer Jubiläums⸗Pferderennen. Verblüffendes ltat— 17 Alt inelſchriften eee Der geſtrige Nennungsſchluß der 17 Altersgewichtsrennen des erart überraſchen⸗ bevorſtehenden N lieferte ein des Nennungsreſultat, daß ſelbſt die kühnſten Erwartungen der Vereinsleitung übertroffen wurden. 565 Unterſchriften 1 abgege⸗ ben worden, das iſt ein Durchſchnitt von 33/34 pro Rennen. Am beſten ſind die beiden„Troſt“⸗Rennen des letzten Tags weggekom⸗ men, wovon eins auf der Flachen und eing iſchen den Flaggen gelaufen wird; jedes erhielt 50 Nennungen. as„Mai⸗Jagbrennen der Vierjährigen“ und der g e der Dreijährigen“, für welche höchſtens 12 Unterſchriften erwartet wurden, hat nicht min⸗ der überraſcht, indem 20 bzw. 25 Nennungen einliefen. Die Ver⸗ anſtaltung ſteht alſo unter den denkbar e Anzeichen. An⸗ chts dieſes vortrefflichen Nennungsſchluſſes,. noch kein erein im Reich zu verzeichnen hatteß hat ſich die Vereinsleitung entſchloſſen, den Frachtenzuſchuß angemeſſen zu erhöhen, damit auch die Expeditionen nach Mannheim und damit die Felder gute werden. Pferdeſport. Hannover, 11. April. Preis von Kaltenweide(20 000 Mk., 1200 Mtr.): 1. Voß's ekka 67 7 500 2. Verdi; 8. Renata. ſrnter e.de Uufton. 36,10; 14, 18, 0 10.— Paleſtro⸗Rennen(20 000 Mk. 1400 Mir.): 1. G. Schmidts Salas hy Gome f(Stolpe); 2. Hexenkind; 3. Leutnant. Fer⸗ ner: Margrit. 21:10; 12, 14:10.— 00 ahrs⸗Rennen(30 000 Mark, 1600 Mtr.): 1. Schüttes Tonfett! 20 2, Mein Leo⸗ old, 8. Komoran. Ferner: Penditö, Tarn, Kharbine, Prima⸗ onna, Mailberg. 188:10; 22, 20, 14:10.— Plitz⸗Rennen(20 000 Mark, 1400 Mtr.); 1. Geſtüt Weils Sardanapal(Tarras); 2. Lotſe; 3. Roſenbuſch. Ferner: Favorita. 28:10; 15, 18:10.— Bi⸗ niou⸗Rennen(40 000 Mk., 1800 Mtr.): 1. Thiemigs er enier (O, Schmidt); 9. Teift; 9. Carolus. Ferner; Rih, Rächer. 90:10; veranſtaltete Samm-⸗ — Mannheimer Wetterbericht vom 12 April morgens 7 Uhr. 5 Barometer: 748, mm. Thermometer: J. J70 C. Niedrigste Temperatur Nachts: 5,00 C. Höchste Temperatur gestern:.00 C. Niederschlag:.3 Liter auf den qm. SW 2. Aufheiternd. mermmnnenez * lasfauto gegen Eisenbahn! Was hier die Schienen, sind dort die Reifen. Betriebssicherheit mußß aus⸗ schlaggebend sein, denn das Beste ist hier gerade gut genug. Für die Last- wagenbereifüng heiſßt dies: Nimm ntinental Voll-Reifen Seine Qualität bürgt für Sicherheit im Betrieb und billigsten Kilometerpreis. — 3 Anglische Ständiges Lager in Bremeſſ. Bremerhaven, Emden Keune, Flemming& Cie, Imnorteure, Hannorer 8 57 Telegramm-Adresse:„Giüchkaut“e 15, 19:10.— Preis von Bemerode(40 000 Mk., 1600 Mtr.): 1. Frau Foernsprsoher NMord 1220. 11 er, Der Meiſter des Rheinbezirks, Verein für Raſenſpiefe Am 28. April ſpielt — 1 — 5 05 — D. en n AA n 8* * * 1 Snnnrnesee Aere — ů— rr 1 Hande. und industrie. treiberei-v erb pflicht der polizel iſt, wird nachbrücklichſt Maunnheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seile. Nr. 173. Mittwoch, den 12. April 1922. Mannheimer Produkten-Börse. Der Jahresbericht der Mannheimer Produktenbörse das Jahr 1921 befaßt sich nach einer kurzen Einleitung mit der Getreidepolitik, der Preisentwicklung, der Preis- erordnung, dem landwirtschaftlichen Genossen- naftswesen, der allgemeinen Tätigkeit des Vorstandes, dem treidemoncpol, der Denkschrift betr. der Getreidebewirt- zehaftung, mit Einfuhrfragen u. a. m. Sodann wird ausge- kührt: Die Mitgliederzahl der Mannheimer Produktenbörse ist erkreulicherweise im Laufe des letzten Berichtsjahres wieder Zestiegen. Sie betrug am Ende des abgelaufenen Jahres 900, Was einen Zuwachs von 147 Mitgliedern seit Ablauf des letz- den Geschäftsjahres bedeutet. Schon im Februar des laufen- n Jahres War die Mitgliederzahl von 1000 erreicht. Seit 4 Oktober 1920 gibt die Mannheimer Produktenbörse wieder an der Mannheimer Produktenbörse gehandelte Artikel degelmäbig Preisnotierungen heraus, die vom Vorstand auf rund von Erhebungen festgestellt und den Zeitungen zur erökkentlichung bekannt gegeben werden. Außerdem wurde Vährend des abgelaufenen Berichtsjahres die Feststellung Lon regelmäßigen Verteilungspreisen für Mais wieder auf- enommen. Verteilungspreise für Gerste und Weizen werden Weils von Fall zu Fall auf Antrag festgesetzt. Es ist all- gemein bekannt, daß der Platz Mannheim wirtschaftlich in en letzten Jahren gegenüber anderen Plätzen gerade wegen zemer mangelhaften telegraphischen und telephonischen Ver- bindungen stark benachfeiligt war. Der Vorstand hat des- b ein Hauptaugenmerk auf die Behebung dieses Zustandes Zerichtet und hat in einer großen Eingabe an das Reichspost- Ministerium zunachst beantragt, durch Gestattung der Er- chtung einer Telegrammannahmestelle der Western Union elegraphengesellschaft in Mannheim zur Verbesserung des uslandsverkehrs beizufragen. Er hat ferner beim Reichs- Nerkehrsministerium wiederholt um eine Verbesserung des elegraphen- und Telephonverkehrs von Mannheim nach Wern und dem Niederrhein nachgesucht. Von den zustän- igen Behörden wurden auch befriedigende Erklärungen ab- Segeben, die darauf schließen lassen, daß im Laufe der näch- sten Zeit hier eine Erleichterung eintritt. Waldorf Astoria Zigarettenfabrik.-G. In den Räumen der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft 6. in Mannheim fand gestern eine Vollversammlung der Smtlichen Aktionäre der obigen Gesellschaft statt. Der Auf- Sichtsrat wurde den neuen Besitzverhältnissen entsprechend neu gebildet. Es krektor Benno Werl, Mannheim, als Vorsitzender, Konsul Altred Federer, Stuttgart, als stellvertr. Vorsitzender, Otto Clemm, Direktor der Zellstofffabrik Waldhof, Mannheim, Seheimrat Otto Fischer, Stuttgart, Kommerzienrat Theodor rank, Berlin, Fabrikant Otto Hauck, Heilbronn, Rechts- zuwalt Dr. Friedrich Lenckner, Stuttgart, Kommerzienrat ermann Lotz, Mannheim, Kaufmann Max Marx, Hamburg und Fabrikant Dr. Erich Mayer, Mannheim. Die Bilanz für das abgelaufene Jahr, die einen Rein- Zewinn von 2435 624„ ergibt, wurde einstimmig geneh- Rügt. Auf die 10 Mill. 4 Stammaktien werden 12%, auf die 000 Vorzugsaktien 6% Dfvidende verteilt. Für die Wohlfahrtseinrichtungen der Gesellschaft werden 400 000 4 Nerwendet, während 546 713„ auf neue Rechnung vorge- agen werden. Das Aktienkapital der Gesellschaft wurde um 10 500 000% ehöht und beläuft sich nunmehr auf 20 Mill.&4 Stammaktien ehören ihm nunmehr an die Herren Bank-4 Dollarkurs 288.— Mark. mit einfachem und 1 Mill. Vorzugsaktien mit erhöhtem Stimmrecht. Die neuen Aktien sind von einem Konsortium unter Führung der Süddeutschen Disconto-Gesell- schaft.-G. übernommen worden, welche die Stammaktien den Aktionären im Verhältnis von 1 zu 1 zum Kurse von 200% zum Bezuge anbietet. Nachdem nahezu das ganze Aktienkapital auf die neue Gruppe udeneen ist und das Unternehmen somit aus dem Konzern der Aktiengesellschaft„Der kommende Tag“ ausgeschieden wurde, ist dadureh jede Verbindung zwischen den beiden Unternehmungen gelöst. Gründung einer Aktiengesellschaft in Ludwigshafen. Josef Hoffmann u. Söhne G. m. b. H. in Mannheim und Ludwigshafen wurde unter Mitwirkung der Rheinischen Creditbank, Mannheim, und des Bankhauses Gebr. Röchling, Ludwigshafen, in eine Aktiengesellschaft mit 8,02 Mill. 4 umgewandelt. Die bisherigen Geschäftsführer, Architekten Franz und Julius Hoffmann, sowie der Dipl.Ingenieur Friedrieh Hoffmann, bilden den vor- stand. Dem Aufsichtsrat gehören an: Generalkonsul Reißer, Rheinische Creditbank, Kommerzienrat Ludowieli, Lud- wigshafen, Dr. Karl Gaa, Browm, Boveri u. Cie. in Mann- heim, Kommerzienrat Heinr. Röchling, Gebr. Röchling, Ludwägshafen, und Rechtsanwalt Dr. Julius Rosenfel d, Mannheim. Joseph Vögele.-., Mannheim. Die Firma teilt uns be- richtigend mit, daß in der am 8. April stattgefundenen.-o. .-V. ihrer Aktiengesellschaft außer 725 gemeldeten einen Mil- lion A 6% Vorzügsaktien mit mehrfachem Stimmrecht nur 5 Milillonen 7½% Vorzugsaktien mit einfachem Stimm- recht und nicht 7 Mill. A, wie der Presse irrtümlicherweise mitgeteilt, ausgegeben wurden. Rörsenberichte. Mannheimer EAffektenbörse. Mannheim, 11. April. Die Börse verkehrie zu niedrigeren Kursen. Es erfolgten Abschlüsse in Anilin-Aktien zu 785%, Rhenania zu 1070%, Benz zu 395½%, Dampfkesselfabrik Rod- berg zu den Kursen von 860 und 865%, 2 ee Fuchs zu 780%, Rhein-Elektra zu 505½% und in Zuckerfabrik Fran- kenthal-Aktien zu 820%., In Mannheimer Versicherungs- Aktien War Geschäft zu 2800 4 pro Stück. Rheinlsche Hypothekenbank, Mannheim. Kurs an der Frankfurter Börse vom 11. April. 4% Rheln. Ryp.-Ffandhrlefe alte 94.— bf.] 4% ffh. Hyp.-Komm. unkb. b. 1923—— 9%„ kdp. ab 1821—.— 15 3 unkh. b. 1824— 4%„„ kdb. ab 1331 199— f. 4%„ 7 Ldd. ab 1881 97.— bf. 377%„ vorlosbar.— dg. 3½¼* Oblig. 70.50 g. 31% unvis.(ab 1904 küb.) 72.50 bb. Umrechnungskurse für die Berdohnung der Ausfuhrabgabe nach dem Stande vom 10. April 1922 guitig fur dle Zeit vom 12, bis 19. Aprll 1922. Hoflane 00[tallon 11 Budapest 29 Buenos Alres P. 85 Englanßcteg 1 Zulgarlen 170 Ruenos Alres G. 200 Amerika* 240 Rumüänlen 1 Belglen 2100 Parlis 23 Jugeslawlen 2 Horwegen. 4800 Sohwelzn 20 Kr. N¶¼ Iinar) Dünemark 5200 Spanlen 800 Tuxemburg. 2100 Schweden 6300 eu-Menn 4 Tokohama. 1320 Finnlanea 460 Prag 470 Fie de Janelro. 33 Ueber London ermltteſte Kurse. Mfeng,„„ Alexandrlen 200 Llssaben 2400 Valparalso 1 5 9888 Mr welsen besonders darauf bin, dass die vorstehend veröffentllokten Umrechnungakurse bis Uber das Osterfest hinaus, bia zum 19. April 1922 einsohl., geltung behalten. Dle neuen Umrechnungskurse werden auf Jrund des ersten Börsen- tages nach Ostern, Olenstag, den 18. Aprl 1922, beroehnet. lie deutsche Wenbrandmarke Die polizei hat bisher in dem Kampfe in der Metall⸗ 1 induſtrie große Zurückhaltung geübt. Dorkommniſſe der letzten Cage auf den Zugangsſtraßen zu einzelnen Betrieben, wie unberechtigte perſonenkontrollen und berhinderung Arbeitswilliger an dem Betreten der Be⸗ ebe, haben die polizei veranlaßt, mit den beteiligten par⸗ Fühlung zu nehmen. Die Zentralſtreikleitung hat in nebeginnmmung mit ihren bei Streikbeginn herausgegebe⸗ arer Handlungen zugeſagt. 40 Deſſenungeachtet wiederholten ſich die verkehrsbehindern⸗ en Anſammlungen und Beläſtigungen von Arbeitswilligen. le Es gewinnt den Anſchein, als ob gewiſſe politiſch orien⸗ rte Kreiſe den Zuſammenſtoß mit der Polizei zu provo⸗ Reren verfuchen.* n Gefördert wird das erſtrebte Ziel hierdurch jedoch nicht! nur Ruhe, nur Beſonnenheit werden den Ausgleich ſchaffen! Begehung ſtrafbarer Handlungen, deren Verhütung dewarn Mannheim, den 11. April 1922. 1 Bezirksamt.— polizeidirektion. kaſe enpkfentüccengen der Stactgemehkde. I ——9 Uhr Berſchelbd iſt geöffnet: Gründonnerstag Ferclee enag——0 Uhr(auch Halle Ill). Stunde früher. Karfrellag und Sroße Gaſchloſſen. diglteg Badeöffnun Uhr migu chwimmhalle 18., 19. und 20. April wegen Wer fertigt mer d Helchloſſen, dafür Schwimmhalle Ill für * geöffnet. 60 maſcinenem. Hadadfnetze (Sporthauben) aus Steppbändchen an. Laufende Beſchäf⸗ essen · Ar Fhegistrierkcassend eb.Geſchäfteft. . ERKLE, Spezislgescheff Nühmaschinen neral-Vertretung und Fabriklager: Nonderf& NMellert, Derhaltungsmaßregeln ihre Unterſtützung bei Aufrecht⸗ br von Ruhe und Grdnung und der berhinderung Kaxrisruhe T0ODE 40 Wiederum ist bel uns der Todesenge! Angekehrt, indem er unsere liebe, einzgge Tochter, Schwester, Enkelin und Kusine Karola Dähn im Alter von 19. Jahren nach langem schwerem Leiden heimgeholt hat. MANNHEIM, den 11. April 1922. 4, 7 seiner Engel zu sich In flefem Schmeiz: Gottl. Dähn u. Frau geb. Greuenbühler Albert Dähn Bruder) 5 Die Beerdigung findet am Donners- tag, den 13. April, nachmittags 3½ Uhr von der Leichenhalle aus staft. 081 a. Kokosfelt „ Margarine „ Malzkaffee Hugledlea HMelengtautn Korinthen Hrangenkonfttüten Durrobst Rosinen in 12½ kg.-Eimern 0 Sultaninen llch, Sterls. Seifenpulver blaumen, bosn. Miieh, kondens. Streichhölzer Maispuder Kunsthonig in Pfund-Paketen Backhonig in Kübeln, à 50 ſeg Ferner seht preiswert, Kokos, gerasp. Sübe Barimandeln Dranruchtmarmelade E 45 -ANZEIGE. Schmerzerfüllt goben wir allen Ver⸗ wandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß es Gott dem All- müchligen gefallen hat, unser llebes. gutes Fritzden im last vollendeten 9. Mannheim(J 7, 28), den 11. April 1922. Die tieftrauernden Eltern: Jeschwister: Julius, der Leichenhalle aus, statt. ——— ͤ— „ Mehl Spezial 0, 102s „ Wejsse Nudeln, Zucker, reines Schweineschmalz Nub⸗Tafeltl, Weizengrieb, Erbsen Bohnen, Reis, Bohnenkaffee Verkaufsstelle für Selbstverbraucher Reueste Drahtherichte. München, 12. April.(Eig. Drahtb.) Bayer. Kohlen- kontor G. m. b.., Zentrale Nürnberg. Das Stammkapital wurde um 1,5 auf 3 Mill. erhöht. Gleichzeitig tritt die Deutsche Petroleum.-G. in dieses Unternehmen ein. Das Stammkapital der Tochtergesellschaft des Bayer. Kohlen- kontors, der Süddeutschen Industrie- und Handelsgesellschaft m. b.., Nürnberg, wurden um 1,2 auf 1,5 Mill. A erhöht, wo⸗ bei sich die Deutsche Petroleum-G. ebenfalls an der Kapi- talserhöhung beteiligt. München, 12. April.(Eig. Drahtb.) Landshuter Keks- und Nahrungsmittelfahrik.-G. in Landshut. Die.-V. ge- nehmigte die Regularien, wonach 15% Dividende und 5% Bonus verteilt werden. Auf die Anfrage eines Aktionärs wurde mitgeteilt, daß der Geschäftsgang im laufenden Jahr bis jetzt gut sei. München, 12. April.(Eig. Drahtb.) Dachauer.-G. für Maschinenpapierfabrikation. Die gesirige.V. geneh- migte die Anträge der Verwaltung und setzte die Dividende auf 18% fest. Bei der Neuordnung der Statuten wurde die Firma in„München-Dachauer Papierfabriken.-G. in Mün⸗ chen“ abgęändert. Newyork, 11. April. Die Schlußnotierung der Mark stellte sich an der Newyorker Börse auf 0,354(0,34½ cents, Was einem Dollarkurs von 289.69(291.96) entspricht. Waren und Markte. Teuere Schreibmaschinen. Der Verband Deutscher Schreib- maschinenfabrikanten hat eine weitere Erhöhung der Preèise kür Schreibmaschinen beschlossen, und zwar um 333½%. Dem- nach dürfte eine Schreibmaschine nunmehr 10 500% kosten, Der letzte Preis war 7875.) Neue Stiekstoffpreise. Die Erhöhung der Kali- und Stick stoffpreise hat eine neue Erhöhung des Preises der Super- hosphatmischungen notwendig gemacht. Mit Zustimmung er Landwirtschaft und nach Nachprüfung durch die volks⸗ Wirtschaftliche Abteilung des Reichswirtschaftsministeriums sind mit Wirkung vom 4. April d. J. an die Stiekstoffpreise auf 47 und der Zuschlag zu den Kalipreisen auf.05. kestgesetzt worden. Die Lieferungsbedingungen entsprechen denen bei Superphosphat. Berliner Metallbörse vom 11. April. Freise In Mark füur 100 Kg. 10. April 11. Aprii 10. April 17. Ayrtn Elektrolytkupfer 8341 8155 Aluminlum l. Barr. 12000 12200 Raffinadskupfer 2900—9000 7450—7500 Einn, ausländ. 19/0— 4800 f020013300 Blel 29503000 2750—2060 Hottenzinn 190%-19400 18900-19000 Robzink(Vb.-Pr.) 3546 8455 Miokel 19500 1000„öoh-18505 do,(fr. Verk.] 3300—3350 3100-3150 Antimon 2900.2950 2750—2600 Plattenzink 27592600 2500 2050 Silher fur 1K49. 3450.5500 5200—5280 Aluminlum 12700 12000 Platln p. Gr. 72⁰ 7⁰⁰ London, 1. Aprit(WSs) Retallmarkt.(in Lst. fur d. engl. t. v. 1016 kg.) 10. 11. bestseleot. 64.50 65.— Slel 22.40 22.75 Kupfer Kass 59.75 59.— Mlokel 165.— 165.— Zink 710 26.40 26.50 do. 3 Monat 60.50 59.85 inn Kassa 152.40 150.25 dueeksſider 10.88 ſ0.88 do. Elektrol 65.50 66.50 do. 3 Monat 158.83 151.85 Antimon ereepee 11.(Wa) Saumwolle.(in engl, Pfd. v. 454 99 34.— 34.— Umsatz 10000 10000 Jun! 10.02 19.07 Alexandria 34.89 34.60 mport 4820 17700 Jull 10.— 10.06 April 10.10 10.10 August.94.99 Oberägypt. 22.25 22.80 Mal 10.as 10. J Aegyotische 18.— 16.25 Schiffsverkehr. Laut Drahtbericht der American-Linie, Hamburg, ist der Dampfer„Minnekahda“ am 28. März von Hamburg abgefahren und am 9. April nachmittags in New⸗ vork angekommen. Herausgeber, Druckerei Dr. Haas, „ General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politik: Dr. Hammes; für Handel: J..: Fritz 90 Franz Kircher; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen vedaltionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hügel. —— 3967 Jahre in die Schar abzurufen. 0 Nudolf Bradl, Auna üradl S e e 6 eorg, Beui. ** e S ien Geſchmack N en As,, nachmittags 4, von billig 2 ausgiebig + Zu haben in den Geschäften! Alles sieht man rennen, suchen, laufen, Was die Menschheit doch nur hat, Edel-Nähr-Kaffee wollen sie kaufen Die vom Land und in der Stadt. Le, n 0 M. 3 50⁰ p. Pld. 330⁰⁰ 2* „ 900 12⁰⁰ 10⁰⁰ pidet 90 görper ege und am Körper i „3000 be raſch und zuperläſſig Zuckeres Pateu. 25 Mepizinal⸗Seife. Nach jeder Waſchung mit 5 1 Zuckvoh⸗Creme nachbehandeln. Frappante Wirkung, von Tauſenden beſtätigt. In allen Apotheken, Drogerien, Parfümerie⸗ und Friſeurgeſchäften erhältlich. In Mannheim in der Pelican⸗Apotheke, Mohren⸗ Apotheke und Adler-Apotheke, bei Ludwig 8 Schüfthelm, Frledrich Beger, Markt, Leo Treuſch, Kurfürſten-Drogerle und Paul Poernberg, Drogerie; in Waldhof bei J. Schmibt, Drogerie. 9/10 repariert Kundsen, L7, 3, Tel. 3493.;1 esleermamne!. ede Aprlkosenmarmelede la. Tafelsenf Ihaunsbeermarmel.] in Emeh-erahpten Pteisselbeerog in Pasen. 9780 B. Malimsheimer Ludwigshafen a. Rh. Kalser Wilhelmstraße 63. Telephon 1010. Emil Geiser, Mannheim Fahrlachstr. 7, Neckarauerüberg. .Schtsckenberget,Lindenbaf Eichelsheimerstr. 38. 3806 5 Minuten vom Hauptbahnhof. Drucksachen für de geuante Jd- Atrie llefert schnell Grössere Mengen“ Schlacke können wieder koſtenlos abgefahren werden. Cummmabrik, Schwelzingerstr. Gebraudie Sädte kuf FFF( Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 2. Mataner, H 4. 24— Telephon 4271 Ganze und zerlssene. S10 Geſetz und Necht. Nr. 8. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 12. April 192. JJJ.. Preſſebeleidigung und der Schut des§ 103. Von Oberſtaatsanwalt Bender. Allerlei Kundgebungen aus der letzten Zeit haben ge⸗ zeigt, daß vielfach unklare Vorſtellungen über das Recht der Preſſe beſtehen, den Schutz des§ 193 St. G. B. für ſich in Anſpruch zu nehmen. Es iſt deshalb angebracht, die Rechts⸗ lage in aller Kürze darzuſtellen. Der oft angeführte und oft als Schild benützte§ 193 des Strafgeſetzbuches lautet: Tadelnde Urteile über wiſſenſchaftliche, künſtleriſche oder ge⸗ werbliche Leiſtungen, ingleichen Aeußerungen, welche zur Aus⸗ führung oder Verteidigung von Rechten oder zur Wahrnehmung berechtigter Intereſſen gemacht werden, ſowie Vorhaltungen und Rügen derVorgeſetzten gegen ihre Untergebenen, dienſtlicheAnzeigen oder Urteile von Seiten eines Beamten und ähnliche Fälle ſind nur inſofern ſtrafbar, als das Vorhandenſein einer Beleidigung aus der Form der Aeußerung oder aus den Umſtänden, unter welchen ſie geſchah, hervorgeht. „Vorhandenſein“ iſt ein mißverſtändlicher Aus⸗ druck des Geſetzgebers. Es ſoll nichts anderes bedeuten als Abſicht. Zu dieſer Auslegung kamen die höchſten Ge⸗ richte aus der Erwägung, daß bei Nichtvorhandenſein einer Beleidigung im gewöhnlichen Wortſinne die Beſtimmung des § 193 überflüſſig wäre, da die Strafbarkeit ohnedies ausge⸗ ſchloſſen wäre. Vorhanden iſt eine Beleidigung, wenn eine ſolche zwar bewußt ausgeſprochen iſt, aber die Kund⸗ gebung nicht gerade zu dem Zwecke geſchah, eine Beleidigung zu perüben. Weiter geht der Begriff„Abſicht“. Dazu ge⸗ gehört außerdem, daß der Täter zu der Kundgebung ſich von der Vorſtellung beſtimmen ließ, alſo den Zweck verfolgte, zu beleidigen. Es läuft alſo in der Hauptſache darauf hinaus, ob es dem Beleidigenden darauf ankam, ſeine Rechte zu ver⸗ teidigen, ein Urteil abzugeben uſw., wobei eine beleidigende Bemerkung mitunterlief oder ſich nicht vermeiden ließ oder ob der Zweck ſeiner Aeußerung darin beſtand, einen Anderen zu beleidigen. Im erſten Fall iſt trotz der vorhandenen Be⸗ leidigung Strafloſigkeit zugeſichert, im zweiten iſt die Belei⸗ digung ſtrafbar; dies aber nur dann, wenn ſich die Abſicht der Beleidigung aus den Bealeitumſtänden oder aus der Form(Beſchimpfung und dergl.) ergibt. Unter den aufgezählten Fällen des§ 193, welche die Rechtswidrigkeit ausſchließen, iſt die Wahrnehmung berech⸗ tigter Intereſſen von beſonderer Bedeutung. Berechtigt ſind die Intereſſen dann, wenn ihre Wahrnehmung ſo wichtig iſt, daß die Rückſicht auf die Ehre eines Anderen dagegen ver⸗ nünftiger Weiſe zurücktreten muß. Dazu gehören näch der herrſchenden Anſicht nur eigene Intereſſen des Täters, fremde höchſtens dann, wenn ſie ihn nahe angehen, alſo dadurch ſeine eigenen ſind. Das alles gilt auch für die Preſſe. Eine Sonderſtel⸗ lung iſt ihr im Geſetz nicht eingeräumt worden. Sie ver⸗ ſicht begreiflicher Weiſe häufig den Standpunkt, daß der Tadel wirklicher oder vermeintlicher öffentlicher Mißſtände für ſie eine Wahrnehmung berechtigter Intereſſen ſei. Dies hat der höchſte Gerichtshof wiederholt verneint. Das Reichs⸗ gericht gewährt alſo einem Preſſeleiter im Allgemeinen nur dann den Schutz des§ 193, wenn er ſeine perſönlichen In⸗ tereſſen wahrnimmt, alſo z. B. ſich gegen einen Angriff wehrt, welcher auf ſeine Perſon gerichtet iſt. Bei Beſprechung allge⸗ meiner Gegenſtände ſoll ihm der§ 193 nur dann zur Seite ſtehen, wenn er in perſönlich nahen Beziehungen zu ihnen ſteht. Dieſe perſönlich nahen Beziehungen nimmt es an bei dem Leiter einer Fachzeitſchrift, ſofern Angelegenheiten dieſes Faches beſprochen werden. Demnach iſt der Leiter einer Tages⸗ zeitung auch dann ſtrafbar, wenn er öffentliche Zuſtände tadelnd beſpricht und dabei bewußt eine Beleidigung aus⸗ ſpricht, ohne gerade die Abſicht der Beleidigung zu haben. Dieſer bisher herrſchende Standpunkt wurde aber ſchließlich als zu eng angefochten, und beſonders ſeitdem wir einen Volksſtaat haben und damit die Bedeutung der Preſſe im öffentlichen Leben gewachſen iſt, will man die Vertretung der öffentlichen Intereſſen als eine Wahrnehmung berechtigter Intereſſen im Sinne des§ 193 behandelt wiſſen. Die Ver⸗ treter dieſer freieren Auslegung ſollte man nicht unter Hin⸗ weis auf die bisherige Rechtſprechung ohne Weiteres abtun. Veränderung der Lebensverhältniſſe und der Anſchauungen können zur Aenderung der Geſetzesauslegung berechtigen. Eine weitere Frage iſt, wie weit dieſem Bedürfnis Rech⸗ nung getragen werden kann. Läßt man den freieren Stand⸗ punkt uneingeſchränkt gelten, dann heißt es natürlich nicht, daß man bei Wahrnehmung öffentlicher Intereſſen beliebig ungeſtraft beleidigen dürfte, vielmehr geſtaltet ſich dann die Rechtslage nach dem oben Ausgeführten, wie folgt: Der Schriftleiter iſt ſtraflos, wenn er bei Beſprechung öffentlicher Mißſtände zwar bewußt nebenbei eine Beleidigung aus⸗ ſpricht, er iſt aber ſtrafbar, wenn ſich aus der Form oder den Umſtänden ergibt, daß er die Aeußerung in beleidigender Abſicht getan hat. Er kann ſich alſo niemals Strafloſig⸗ keit ſichern, wenn er abſichtlich beleidigt und zu ſeiner Dek⸗ kung dieſe beabſichtigte Beleidigung in eine Beſprechung öffentlicher Angelegenheiten einkleidet, ſofern Form oder Umſtände die Abſicht erkennen laſſen. Wenn alſo z. B. ein Schriftleiter einen politiſchen Gegner erkennbar verächtlich zu machen bezweckt, ſo kann er ſich nicht mit dem§ 193 der Strafverfolgung entziehen. Der Entwurf zu einem neuen St..B. iſt der Preſſe, ihr Bedürfnis nach freierer Meinungsäußerung anerkennend, entgegengekommen, hat aber die erweiterten Rechte mit Schranken verſehen, um zwiſchen dem Anſpruch auf Preſſe⸗ freiheit und dem auf Schutz der Ehre auszugleichen. So be⸗ ſtimmt er im 8 345: Auch Aeußerungen zur Wahrnehmung berechtigter öffentlicher Intereſſen ſind ſtraflos, wenn der Täter ſich nachweislich in ent⸗ ſchuldbarem gutem Glauben an die Wahrheit der Aeußerung be⸗ funden hat. 8 Zur Strafloſigkeit iſt alſo nicht nur erforderlich, daß die erkennbare Abſicht der Beleidigung fehlt(das beſtimmt ein Nachſatz), ſondern der Schriftleiter muß auch an die Wahr⸗ heit ſeiner beleidigenden Behauptung geglaubt haben. Dieſer irrtümliche Glaube muß entſchuldbar ſein und der gute 7 7 ſowie deſſen Entſchuldbarkeit müſſen nachgewie⸗ en ſein. Daneben glaubte der Entwurf den Einzelnen in ſeinen Angelegenheiten, welche die Oeffentlichkeit nichts angehen, gegen Preſſeangriffe dadurch ſchützen zu müſſen, daß er dem Beleidigten ermöglicht, eine peinliche Erörterung ſeiner häus⸗ lichen und Familienangelegenheiten zu vermeiden. Er be⸗ ſtimmt deshalb in 8 353: Wer über Angelegenheiten des uee oder amilienlebens“ eines andern, die das öffentliche Intereſſe nicht derühren, eine ehrenrührige Tatſache öffentlich uſw. behauptet, wird mit Gefäng⸗ nis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 3000 Mk. beſtraft. Eine Beweisaufnahme über die Wahrheit der Behauptung uſw. iſt unzuläſſig. Neu und wichtig iſt alſo an dieſer Beſtimmung, daß der Beweis der Wahrheit des Behaupteten nicht zugelaſſen wird. Was in dieſem Aufſatz vom Schriftleiter geſagt iſt, gilt gleichermaßen für jede andere Perſon, welche ſich der Preſſe zu Aeußerungen bedient. Das deutſche Recht geht mit ſeinem§ 193 oder gar mit dem 8 345 des Entwurfs viel weiter als die meiſten auslän⸗ diſchen Geſetze. Das franzöſiſche und das italieniſche St..B. enthalten überhaupt keine unſerem§ 193 entſprechende Be⸗ ſtimmung. Nur die Geſetzesauslegung hat der Wahrneh⸗ mung berechtigter Intereſſen als Entſchuldigungsgrund Ein⸗ gang verſchafft. Auch der Schweizer Entwurf zu einem St..B. von 1918 enthält nichts dergleichen, noch weniger ein Zugeſtändnis an die Preſſe. Die Bedürfniſſe der Preſſe finden nur einigen Schutz darin, daß die ſog. üble Nachrede nur dann geſtraft wird, wenn ſie leichtfertig verübt iſt. Die Hauptſtrafen, welche das geltende deutſche Recht ſeit der Erhöhung der Geldſtrafen(1 J 1922) für öffentliche Beleidigung durch Wort und Schrift androht, ſind folgende: für einfache Beleidigung(Beſchimpfung) Geldſtrafe bis zu 100 000 Mark(bisher 600 Mark) oder Haft oder Gefängnis bis zu 1 Jahr: für üble Nachrede(Behauptung ehrenrühriger Tatſachen) Geldſtrafe bis zu 100 000 Mk.(bisher 1500 Mk.) oder Gefängnis bis zu 2 Jahren; für Verleumdung Gefäng⸗ nis von 1 Monat bis zu 5 Jahren, bei mildernden Umſtän⸗ den Gefängnis von 1 Tag an oder Geldſtrafe bis zu 100 000 Mark(bisher 900 Mark). Cagererhaltungs⸗Konto. In Zeiten normaler Wirtſchaft war der Ausverkauf eines Ge⸗ ſchäfts etwas ſeltenes. Wollte der Kaufmann hierzu ſchreiten, dann mußte er ſchon durch Mittel wie günſtiges Angebot, auf⸗ fallende Reklame der Kaufluſt des Publikums Anregung bieten. Heute iſt es anders. Die Kaufluſt iſt in eine Kaufwut verwandelt. Alles ſtrebt dahin, ſich im größten Umfange mit Waren einzudecken. Der Kaufmann ſteht dieſem Treiben machtlos gegenüber. Ihm iſt es durch die Wuchergeſetzgebung ſo ziemlich unmöglich gemacht, durch Preisaufſchlag den drohenden Ausverkauf in etwa hintanzu⸗ halten. Er muß weiterverkaufen, und zwar auf einer Baſis ſeiner längſt überholten Geſtehungskoſten, bis er nichts mehr hat. Nur mangelhaft und zu rieſig geſteigerten Preiſen gelingt es ihm, wie⸗ der Waren hereinzubekommen. Ein Geſchäftsabſchluß wird nur geringe Warenbeſtände aus der Zeit vor der letzten Geldentwertung und ſehr geringe Warenbeſtände, die neu hereingekommen ſind, zeigen, während er andererſeits in erheblichem Maße Papiergeld und Guthaben aufweiſen wird. Mit dieſen Papierwerten aber wird es dem Kaufmann niemals gelingen, auch nur annähernd ſein vor der Steigerung der Geldentwertung beſeſſenes Warenlager wieder zu beſchaſſen Sein Papiererlös reicht nicht aus, um auch nur in geringem Maße die ſprunghaft geſtiegenen Einkaufspreiſe zu decken. Aber nichtsgeſtoweniger bewirkt der Papiererlös ein ungeheures Hinaufſchnellen der Steuern, weil er nach geltendem Recht in vollem Umfang als Jahresgeſchäftsgewinn beſteuert wird. Die Beſtimmungen des Reichseinkommenſteuergeſetzes ſchaffen hier keinen Ausgleich. Zwar braucht der Kaufmann ſein Warenlager nach§ 33a nur mit den Anſchaffungskoſten unter Korrektur dieſes Anſatzes durch den gemeinen Wert, wenn dieſer geringer iſt, zu bewerten. Aber dieſe Vergünſtigung wirkt nur, ſolange die Ware nicht verkauft iſt. Iſt dagegen die Ware verkauft, die Differenz zwiſchen Einkaufs⸗ und Verkaufspreis realiſiert, ſo erſcheint dieſe 52 0 im Geſchäftsgewinn. Je umfangreicher der Ausverkauf, deſto größer der Geſchäftsgewinn. Den ausverkauften Betrieben ſteht daher entſprechend der Progreſſion des Einkommenſteuertarifs eine rieſenhafte Einkommenſteuerbelaſtung bevor. Ganz abgeſehen davon, daß die vorhandenen Mittel nicht im entfernteſten dazu aus⸗ reichen, ſich einigermaßen mit neuen Waren einzudecken, würde auch noch ein Teil dieſer Mittel dem Kaufmann durch Wegſteuerung aus der Hand geriſſen. Die Folgen brauchen nicht erſt auseinander⸗ geſetzt zu werden. Bei weiter fortſchreitender Geldentwertung wie auch bei einer umgekehrten Entwicklung der Konjunktur wäre der wirtſchaftliche Ruin des deutſchen Gewerbes nur eine Frage der it.— Beachtenswerte Gedanken ſind es daher, die Dr. Jaehner in den„Mitteilungen der Steuerauskunftsſtelle des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie“ zu der Frage der Beſteuerung des Waren⸗ handels ausführt. Er fordert, daß dem Handel eine infolge des Warenausverkaufs notwendig gewordene Abſchreibung auf das Ge⸗ ſamtunternehmen als Lagererhaltungskonto bewilligt wird. Die Höhe der Abſchreibung müſſe ſo bemeſſen werden, daß der Lager⸗ beſtand des vorjährigen Geſchäftsabſchluſſes aus dem Erlös des letzten Jahres mindeſtens zu einem erheblichen Bruchteil wieder aufgefüllt werden kann. Dr. Jaehner iſt der Anſicht, daß das Lager⸗ erhaltungskonto infolge richtiger Entwicklung der ſteuerlichen gegenwärtigen Rechtſprechung anerkannt werden muß. Er geht aus von dem Urteil des Reichsfinanzhofes vom 11. Januar 1921, das für Anlagewerte eines Unternehmens eine Abſchreibung auf das Geſamtunternehmen zuläßt, weil infolge des Verluſtes von Anlage⸗ gegenſtänden, die nur zu verteuerten Papiergeldpreiſen wieder be⸗ ſchafft werden konnten, das Geſamtunternehmen zu einem erheb⸗ lichen Teil entwertet war. Das gleiche müſſe auch für den Verluſt eines Warenlagers infolge Ausverkaufs gelten. Der Unterſchied, daß das Warenlager umlaufendes Kapital im Gegenſatz zum An⸗ lagekapital ſei, ſei nur ganz äußerlich, wirtſchaftlich und rechtlich aber für die Frage der Bewertung des Geſamtunternehmens ohne Bedeutung. Die Zulaſſung einer Geſamtabſchreibung ſei nichts an⸗ deres als die Anerkennung des Grundſatzes, daß die in ihren Ka⸗ pitalbeſtänden verkörperte Reproduktionskraft der Privatwirtſchaft zum Zwecke ſeiner Fortſetzung gewahrt werden muß, ehe ein Ge⸗ winn anerkannt werden könne. Das gelte in gleicher Weiſe vom Warenlager wie von den Gebrauchsgegenſtänden. Wir ſind mit Jaehner der Anſicht, daß die Anerkennung dieſer Grundſätze nicht ſobald erfolgen wird. Schneller und ſicherer wäre dem Handel durch Eingriff der Geſetzgebung geholfen. Eine Aus⸗ dehnung des Begriffs der Werbungskoſten auf„Rücklagen, die zur wirtſchaftlichen Erhaltung eines land⸗ und forſtwirtſchaftlichen oder gewerblichen Unternehmens in ſeinem ſachlichen Beſtande erforder⸗ lich ſind“, würde genügen. Glaubt aber die Regierung einen ſolchen Geſetzeseingriff nicht vornehmen zu können, ſo wäre durch analoge Ausdehnung einer bereits beſtehenden Beſtimmung eine Erleichte⸗ rung bei gutem Willen zu ſchaffen. Nach 8 24 des Einkommen⸗ ſteuergeſetzes wird für außerordentliche aldnutzungen, die über die regelmäßigen Nutzungen hinausgehen, nur der Steuerſatz des übrigen Einkommens erhoben, Dieſe auf den Mehrerlös entfallende Einkommenſteuer wird noch um die Hälfte verringert bei außer⸗ ordentlichen Waldnutzungen infolge höherer Gewalt, z. B. Schnee⸗ und Windbruch, Brand uſw. Genau wie hier liegt der Fall beim Ausverkauf des Warenlagers. Infolge Ausverkaufs wird der Nor⸗ malbeſtand des gewerblichen Kapitals reduziert. Aeußerer Zwang der Verhältniſſe iſt auch hier die Urſache. Ein Erlös, der bei regel⸗ mäßigem Geſchäftsgang erſt ſpäter eintreten würde, fällt bereits ganz in die Bilanz nach dem Ausverkauf. Wie bei der außerordent⸗ lichen Waldnutzung, würde beim Fehlen einer Sonderbeſtimmung der Unternehmer infolge der Progreſſion des Steuerſatzes die an 1 ſchon verheerende Tatſache des Ausverkaufs ſteuerlich auch noch abei bezahlen müſſen, daß er den Erlös höher beſteuern müßte, als wenn er ihn im regelmäßigen Betriebe auf mehrere Abſchlüſſe verteilen könnte. Wenn daher ein Lagererhaltungskonto nicht mög⸗ lich ſein wird, ſo muß eine der außerordentlichen Waldnutzung ähn⸗ liche Beſtimmung der Beſteuerung der außergewöhnlichen Erhöhung des Geſchäftserlöſes infolge beſchleunigter Umſätze, die durch äußere Verhältniſſe herbeigeführt wurden, Erleichterung bringen. Die Er⸗ leichterung wäre aber nur gering, wenn nicht auch für die Ge⸗ werbeſteuer eine gleiche Regelung getroffen würde. Rechtsfragen des flltags. Steuerliche Bewertung ſtädtiſcher Grundſtücke. Nach den Vorſchriften der Reichsabgabenordnung, die beiſpiels⸗ weiſe für das Reichsnotopfer und die Erbſchaftsſteuer gelten, iſt für ein zu Wohnzwecken oder gewerblichen Zwecken dienendes Gebäude eine doppelte Bewertungsmöglichkeit gegeben: der Anſatz des Ertrag⸗ wertes oder des gemeinen Wertes. Der Ertragswert, der eine Kapitaliſierung des in den letzten drei Jahren erzielten Reinertrag⸗ durchſchnittes darſtellt, darf nur dann angewandt werden, wenn die Bebauung oder Benützung des Gebäudes ortsüblich iſt. Seitens ver⸗ ſchiedener Finanzämter iſt nicht ſelten die Verwendung des Extrag⸗ wertes mit der Begründung abgelehnt worden, daß der nachgewieſene Reinertrag ſo gering, das Mißverhältnis zwiſchen Ertragswert und dem gemeinen Wert(Verkaufswert) ſo groß ſei, daß man nicht meht von einer ortsüblichen Bebauung und Benützung ſprechen könne. Der Reichsfinanzhof iſt in ſeinem Urteil vom 9. 3. 22 dieſer Auffaſſung entgegengetreten und hat ausdrücklich erklärt, daß das Mißverhältnis zwiſchen gemeinem Wert und Ertragswetr für ſich noch keinen Grund zur Nichtberückſichtigung des Ertragswerts bilde. Aus dem Umſtande, daß bei einem Grundſtücke der Ertragswert in erheblich großem Maße hinter dem gemeinen Wert zurückbleibe, ergebe ſich noch kein zwingender Grund für die Annahme, daß keine ortsübliche Bebauung oder Benützung vorliege. Für den Begriff der Ortsüblichkeit müſſe es genügen, wenn das Grundſtück in der dem Charakter der Orts⸗ gegend und den beſonderen Verhältniſſen des Grundſtücks entſprechen⸗ den Weiſe benützt werde. Nicht nötig ſei es, daß dieſelbe Bebauung oder Benützung oder auch nur eine äußerlich ähnliche auch ſonſt in der Gegend vorkomme. Es wäre nicht der Billigkeit entſprechend, ſolche Grundſtücke, die eine beſonders günſtige oder ungünſtige Lage haben, die Vergünſtigung zu verſagen, noch die für ſelten vorkom⸗ mende Gewerbe errichtete Gebäude auszuſchließen. Ein in einem Winkel gelegenes Grundſtück ſei ortsüblich bebaut, wenn es ſo aus⸗ geſtaltet ſei, wie es die Umſtände geſtatten. Der Beſitz eigener Akkien und Geſchäftsankeile und das Stimmrecht in den Generalverſammlungen. Geſetzlich iſt beſtimmt, daß keine Aktiengeſellſchaft eigene Aktien im regelmäßigen Geſchäftsbetriebe erwerben ſol und daß die G. m. b. H. eigene Geſchäftsanteile nur erwerben ſoll, wenn der Erwerb aus dem über den Betrag des Kapitals hinaus vorhandenen Ver⸗ mögen geſchehen kann. Fälle ſind aber nicht ſelten, in denen die Geſellſchaften eigene Aktien oder Geſchäftsanteile beſitzen. Dabei taucht die Frage auf, ob der Vorſtand oder Geſchäftsführer in den Generalverſammlung mitſtimmen darf. Die Frage wurde in einem Rechtsſtreit einer G. m. b. H. ausgetragen. In deren Satzung war beſtimmt, daß gewiſſe Vorſchriſten nur mit 3½4 Mehrheit ab⸗ geändert werden können. Gegenüber einem äußerlich mit 3½/ Mehr⸗ heit gefaßten Beſchluß erhob die Minderheit Klage mit der Be⸗ gründung, die Mehrheit ſei nur dadurch zuſtandegekommen, daß die Geſellſchaft mit eigenen Geſchäftsanteilen mitgeſtimmt habe. Das Reichsgericht hat der Minderheit grundſätzlich recht gegeben und feſtgeſtellt, daß ſolche Stimmen nicht gezählt werden dürfen. Es ſei zwar anzuerkennen, daß die G. m. b. H. auch eigene Ge⸗ ſchäftsanteile erwerben, beſitzen und veräußern könne. Die Folge⸗ rungen daraus müßten gezogen werden, aber das habe ſeine Grenzen da, wo man mit der Konſequenz anfange, ſich an der Natur der Sache zu verſündigen und das Rechtsverhältnis geradezu u verfälſchen. Die Verſammlungen der Geſellſchafter beſtehen aus erſönlichkeiten, die die Geſellſchaft bilden. In ihr könne nicht wiederum die Geſellſchaft ſelbſt als eine dieſer Perſönlichkeiten auf⸗ treten. Der Wille der als ſolcher kann unmöglich mit⸗ beſtimmend ſein bei Beſchlüſſen, die gerade erſt ergeben ſollen, was die Geſellſchaft will. Der Gedanke wäre auch garnicht durch⸗ zuführen. Soll der Geſchätfsführer in der Abſtimmung unabhängig ſein, dann ſchiebt man eine Perſönlichkeit ein, die nicht zur Ge⸗ ſellſchaft gehört, und muß das auch in Fällen gelten laſſen, wo dieſe Perſönlichkeit am wenigſten mitſprechen dürfe und vielleicht doch gerade allein entſcheidenden Einfluß beſitzt. Soll er aber an die Zuſtimmung der Geſellſchafter gebunden ſein, ſo müßte einfache Stimmenmehrheit entſcheiden, was dann in den Fällen das Er⸗ gebnis gegen die Abſicht des Geſetzes verfälſcht, wo eine einfache Mehrheit nicht genügt. Nach der richtigen Auffaſſung müſſen zwar alle Geſellſchafter, aber auch nur die Geſellſchafter zugezogen werden. Es gäbe nur zwei Möglichkeiten. Entweder hat der Ge⸗ ſchäftsführer bei der Abſtimmung ſich nach den Weiſungen der Ge⸗ ſellſchaften zu richten, dann iſt ſeine Stimme ein überflüſſiges Ein⸗ ſchiebſel, das nur da, wo mit einfacher Mehrheit zu beſchließen iſt, wenigſtens nicht geradezu ſchädlich iſt. Oder der Geſchäftsführer hat nach freier pflichtgemäßer Entſchließunng abzuſtimmen, dann macht man den Geſchäftsführer der Geſellſchaft zu ihrem Vogt. Eins iſt ſo unannehmbar wie das andere. Das Reichsgericht be⸗ ſchäftigt ſich dann noch mit der Frage, wie zu entſcheiden iſt, wenn die Geſellſchaft nicht unmittelbar, ſondern nur mittelbar eigene An⸗ teile beſitzt. So, wenn ſie z. B. alle Aktien einer dritten Geſell⸗ ſchaft hat, die ihrerſeits wieder Anteile der in Frage kommenden Geſellſchaft hat. Für dieſe Fälle geſtattet das Reichsgericht dem Vertreter der Aktiengeſellſchaft an der Abſtimmung teilzunehmen, weil es ſich bei dieſer Abſtimmung nicht um Fragen der inneren Willensbildung der dritten Geſellſchaft, ſondern um eine nach außen gerichtete Willensbetätigung derſelben handelt Darf man fremde Kinder ſchlagen? Dieſe Frage dürfte im allgemeinen mit einem glatten Nein be⸗ antwortet werden. Denn die häusliche Erziehung der Kinder iſt, ſoweit nicht Schulzucht in Frage kommt, Recht und Pflicht der Eltern, alſo Privatſache. Ganz richtig iſt das nicht. Greift doch der Staat durch die Vormundſchaftsbehörde in die elterliche Erziehung ein, ſo⸗ bald das leibliche oder geiſtige Wohl durch Mißbrauch oder Vernach⸗ läſſigung gefährdet wird, und veranlaßt die Unterbringung in eine geeignete Familie oder Fürſorgeerziehung. Aber die Pflicht, den Kindern eine angemeſſene häusliche Erziehung zukommen zu laſſen, beſteht nicht nur gegenüber dem Staate, ſondern auch gegenüber dem Einzelnen, inſofern dieſer ein Recht daran hat, gegen Ungezogen⸗ heiten der Kinder geſchützt zu werden. Das heißt natürlich nicht, daß jeder Beliebige ein fremdes Kind ſchlagen darf. Vielmehr muß es ſich um eine ſolche Unart der Kinder handeln, die eine ſofortige Züchtigung erfordern, daß der leibliche Vater, wenn er zugegen wäre, ſagen müßte, daß der Fremde in ſeinem Sinne durch die Züchtigung eine Erziehungsmaßnahme vorgenommen habe. Kann nun etwa der leibliche Vater ſagen: Was mein Kind auch getan hat, ein Frem⸗ der darf mein Kind nicht anrühren, die Erziehung beſorge ich ganz allein? In der Tat iſt dieſer Standpunkt von vielen Vätern, die ſich in ihren Erziehungsrechten des nach ihrer Meinung durchaus wohlgeratenen Sprößlings beeinträchtigt fühlten, im Wege der Privat⸗ klage gegen den„Körperverletzer“ ihrer Kinder eingenommen wor⸗ den. Doch ohne Erfolg. Denn die Rechtſprechung hat den Stand⸗ punkt eingenommen, daß die Erfüllung der im öffentlichen Intereſſe liegenden Erziehungspflicht des Vaters an deſſen Stelle nach 8 679 B..B. auch dann erlaubt ſei, wenn der leibliche Vater ſie nicht bil⸗ ligt. Natürlich iſt vorausgeſetzt, daß das Erziehungsmaß ſich in angemeſſenen Grenzen hält. Ddas hängt von dem Takt und An⸗ gemaß des betreffenden Fremden ab, der ſich häufig auch mit einer Anzeige an den Vater begnügen wird, wenn die Unart der Kinder eine ſofortige Züchtigung nicht erfordert. — —— ———— —T00———— ſe 9⸗ 8 re r⸗ d Fr rne r· rrr e ———— e Mannheimer General⸗Anzeiger. eeeee⸗ 2 Seite. Nr. 173. 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Bürgerbräu, Ludwigshafen 1 Regelmäßige Passagler- u Frachtdampfer eee, eeeeen leute Schlachtfest e. re Hamburg- New Vork. —— mit nechbler-ausschank + e de wozu freundlichſt 3814 Ein Drama von Passagierdampfer: ö ahrprei d all—— 0 Doppelschraubendampfer„Haverford“““ 35. April FEEEEEE 2 Aufruhr und merrieg nnte F ansund-NMEnKa LIais U bovppelschraubendamplei— e brte ee eeee 5 0 ſltef Zalg Seefische 35— 5 un . 7— Empfehle für die Feiertage: Akte gewaltiger grüne Heringe 8 eeeg neg e 5 5 22 Ludwig Gross, Ludwig- f 8 Spannung. zum Ausſchnitt. 3004 Doppelschraubendampfer„Manchur„I .—— 4 en ues fodamefk. Wneneame usde, Tantädempfes ̃ M: alther& von per Pfd.— Mk. elstraße 3. f 7 2 1 — e HabonhaegS- anburg-Saltmos-Bostoh-Phitadepdia u8v ———— ungez. Vollmilen Doſe 21.— 2 Rasinosaal. Maunheim, fI DAu. Sahne, hohe Ooſ. 18., 20. 24.—. prima Auskunft ertellen E153 e es. MHilch.. Doſe 19.—,„ AMERICAN-LINE hialt t Kien. 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