2 1I Krrre 11170 rrr JCCFCCCC 7 · kdein. gauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗ Hebenſtelle neckarvorſtadt, nummer 7030, 7031, 7032, 7033, 7044, 7045. Telegramm-⸗Aoreſſe: 4 — Freitag, 21. April. dezugspreiſe: In Mannheun und Urmgebung monatlich ins Haus gebracht mark 30.—. Durch die poſt bezogen Aertelf. marf 78.—. Einzelnummer so pfg. poſtſcheckkonto Ar. 17800 Rarisruhe in Saden und nr. 2017 Ludwigshafen am Waldhofſtraße Nummer 6. Lernſprecher eneratanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. WMiktag⸗Ausgabe. Neueſte Nachrichlen 1922.— Ar. 184 Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8% Uhr, Abendbdl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Ausgaben w. keine verantwortg.übern. Höhere Gewalt, Streiks, Oetriebs⸗ ſtßeungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Kernſprecher ohne Gewähr. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen⸗Jeitung. Mannh. Muſik⸗Jeitung. Bildungu. Unterhaltung. Feld u. Harten. Wandern u. Neiſen. Beſeitigung der verhandlungsſchwierigkeiten. gloyd George erklärt den„Iwiſchenfall“ für beigelegt.— hoffnung auf günſtigen Fortgang. 2 2 verſtändigung? EP. Genua, 20. April Die man zuverläſſig erfährt, wird die deulſche Ank ⸗ wortnote an die Große und die Kleine Entente enkgegen⸗ kommend ſein. Vertrag feſthalten und dürfte den Standpunkt ver⸗ kreten, daß auf die Teilnahme an den Verhandlungen des politiſchen Anterausſchuſſes verzichtket werden könnte, ſoweit ſie Fragen betreffen, die für Deutſch⸗ lund bereils durch das deulſch⸗ruſſiſche Abkommen als ge- regelt zu betrachten ſind. Im übeigen wird die deutſche Delegation dem politiſchen Anterausſchuß zur Verfügung „falls bei der Beſprechung der anderen Fragen die Teilnahme deutſcher Vertreter angezeigt erſcheint. Berlin, 21. April.(Bon unſ. Berl. Büro.) Wie das B..“ aus Genua erfährt, wird die Antworknote ber deutſchen Delegallon heute früh übergeben werden. ie wird beſagen, was wir in unſerem Vertrag geregelt ben, möge die Entente ihrerſeits ohne unſer ZJukun regeln, wie das bisher geſchehen iſt. Bei jeder ruſſiſchen Frage aber, die darüber hinausgeht, beſonders den ruſſiſchen Jukunfts⸗ ſen, werden wir nach wie vor in den Kommiſſionen mik⸗ arbeiten. Dieſe Regelung ſoll mit der Gegenſeite be⸗ ſprochen, die Einigung alſo geſichert ſein. * Man wird doch gut tun, den amtlichen Wortlaut der deut⸗ ſchen Antwort abzuwarten, bevor man an der Haltung der eutſchen Abordnung zuſtimmend oder ablehnend Kritit übt. Ner kann es ſich tatſächlich um Worte handeln, die eben mehr als Worte und ebenſo um den Geſamttenor der ganzen ote. Es iſt eben auch hier der Ton, der die Muſik macht. ir haben geſtern noch dem Wunſche und der Hoffnung Aus⸗ ruck gegeben, die deutſchen Vertreter möchten angeſichts der aſt einmütigen Zuſtimmung, die ihr Schritt in Rapallo ge⸗ uden hat, feſt auf dem beharren, was ſie glücklich Abſchluß gebracht hatten: dem Abkommen. Das ſcheint 8 obigen kurzen und andeutenden Mitteilungen der Fall enigſtens inſoweit zu ſein, als von einer Annullierung Vertrages nicht die Rede ſein kann. Wie weit die Haltung er deutſchen Unterhändler ſonſt„entgegenkommend“ gegen die — oße und kleine Entente iſt, geht nicht ganz klar daraus her⸗ 21 Es wäre möglich, daß man den Beſchluß der Entente, Nif unſere Mitwirkung in den Verhandlungen mit mußland zu verzichten, inſoweit ſich zu eigen macht, lana, man ſagt: wir legen keinen Wert darauf, ſo⸗ burde ihr nur über Dinge der Vergangenheit ver⸗ Reidelt, alſo bemüht ſeid, mit Rußland über Fragen ins e zu kommen, die wir ohne euere Mitwirkung im Vertrag 0 Rapallo bereinigt haben. Tut ebenſo. Wenn aber die erchen des Wiederaufbaus, alſo Fragen der Zukunft beſteten werden, da können wir nicht zurückſtehen. Denn es ſch eht in dieſen Fragen ein natürliches Band, das nicht zer⸗ nitten werden darf. Vorausgeſetzt, daß ſo etwa, unter Wah⸗ Weſt der deutſchen Souveränität, uns der Vorwurf vor der 18 t erſpart bliebe, daß wir durch Starrköpfigkeit die Kon⸗ naens zum Abbruch gebracht haben— ein Odium, das uns willi außen ſchwer belaſten müßte!— könnte man die Bereit⸗ Higkeit zur Einigung begrüßen daß Aber auch nur dann. Wenn es ſich herausſtellen würde, de unſeren Regierungsvertretern wieder einmal bange vor der Pigenen Mut geworden iſt und nur das alte Spiel mit ſſt hraſe von der verdorrenden Hand ſich erneut hat, dann Au ch ärfſte Kritik am Platze, denn dann iſt wieder ein Weſſnblick verpaßt, Deutſchland zu einem Faktor in der tpolitik zu machen. us. auf— man aus Berlin meldet, wird von zuſtändiger Stelle ane s beſtimmteſte erklärt, daß gar keine Rede davon ſein erhe daß Deutſchland ſein Desintereſſement an den weiteren Komandlungen der ruſſiſchen Frage in der erſten politiſchen miſſion zum Ausdruck bringen würde, und noch viel Abhuger ſich zu einer Zurückziehung der deutſch⸗ruſſiſchen lan achungen bereit erklären werde. Deutſchland und Ruß⸗ geſ chrbalten an den Abmachungen, wie ſie in Rapallo nieder⸗ ieben worden ſind, unverändert feſt. Tendenzlügen. tur 7. Berlin. 20 April. Eine franzöſiſche Nachrichtenagen⸗ Rez, atdreitet die tendenziöſe Meldung, der deutſche du 9 anzler Dr. Wirth habe bei ſeiner geſtrigen Unterre⸗ ſtrengerat, Lloyd George bedauert, daß die Alliierten ſo lich 8 Maßnahmen ergriffen hätten, und er habe ſich ſchließ⸗ e erklärt, den Vertrag mit Rußland zu zerreißen. von A bon zuſtändiger Stelle erfahren, iſt dieſe Meldung bis Zerfunden. Tele a. Berlin, 20. April. Zu der Behauptung des„Daily Miß 150 es ſtehe die Unterzeichnung der deutſch⸗ruſſiſchen beſagt ärkonvention bevor, wird von zuſtändiger Stelle krages daß der mitgeteilte Text des deutſch⸗ruſſiſchen Ver⸗ vollſtändig iſt. Es gibt dazu weder Geheimklauſeln Sie wird an dem deukſch⸗ruſſiſchen noch Geheimabkommen. Von einem Militärbündnis iſt keine Rede. Der engliſche Bericht iſt in vollem Umfange er⸗ funden. 'B. Berlin, 21. April.(Amtlich.) Pariſer Blätter be⸗ haupten, die deutſche Regierung habe etwa 12000 Mann Stoßtruppen nach dem Ruhrgebiet abgehen laſſen. In Oberſchleſien habe ſie angekündigt, daß ſie bereit ſei zum Widerſtand. Die Nachricht iſt in allen Teilen erfun⸗ den. Irgend eine Verſchiebung von Teilen der Reichswehr oder Polizeikräften hat nicht ſtattgefunden. Ebenſo unver⸗ ſtändlich und aus der Luft gegriffen iſt die Behauptung eines beabſichtigten Widerſtandes in Oberſchleſien. Die ausländiſchen Preſſemeldungen von Uneinigkeiten in der deutſchen Delegation in Genua ſind gleichfalls falſch. Die Delegation iſt vollkommen einig. Cloyd Georges Nede. Der Zwiſchenfall iſt überwunden. EP. Genua, 20. April,.30 Uhr nachm. (Von dem Sonderberichterſtatter des Büros Europapreß.) Lloyd George hielt heute nachmittag 4 Uhr im Palazzo San Giorgio eine Anſprache an die Jour⸗ naliſten und eine Anzahl geladene Gäſte. In dem Saale drängten ſich Preſſevertreter aller Länder ſowie Mitglieder der verſchiedenen Delegationen. Nach einigen Komplimen⸗ ten für die verſchiedenen Preſſevertreter ſagte Lloyd George: „Nach meinen an den Konferenzen gemachten Erfah⸗ rungen iſt die freie Diskuſſion mit den Preſſevertretern das beſte Mittel, um Schwierigkeiten und wunde Punkte aufzu⸗ klären. So wahr es einen Gott im Himmel aibt, hält die Konferenz noch an und verſpricht einen erfolg⸗ reichen Ausgang zu nehmen. Wiſſen die Preſſevertreter an den Konferenzen mehr als ich, wenn ich Ihnen Mittei⸗ lungen machen will? Es haben ſich dieſer Tage einige Schwierigkeiten ergeben, die die Konferenz in Ver⸗ legenheit brachten. Die der Konferenz folgende öffentliche Meinung iſt in zwei Parteien geteilt: die eine wünſcht den Erfolg, die andere den Mißerfolg. Für die letztere Partei, die der Konferenzgegner, habe ich keine erfreulichen Mit⸗ teilungen. Sie werden von meinen Erklärungen enttäuſcht ſein. Unſere Arbeiten gedeihen und ſind von Erfolg gekrönt. Der deutſch⸗ruſſiſche Zwiſchenfall iſt über⸗ wunden und kann ſchon als beigelegt betrachtet werden. Wir werden an der Konferenz nicht mehr davon ſprechen. Er wird der Fortſetzung der Konferenz nicht hinderlich ſein. Ferner beſtanden Schwierigkeiten mit der Sowjfetregierung. Im Laufe des Tages erwarten wir die Antwort und hoffen, daß ſie eine gedeihliche Fortſetzung der Arbeiten ermöglicht. Ich wäre ſehr überraſcht, wenn ſie ſo ausfiele, daß die weiteren Arbeiten durch ſie erſchwert würden. Ich bin feſt überzeugt, daß dieſe Konferenz zur Verſöhnung Europas und zum Wiederaufbau der durch ver⸗ gangene Konflikte verwüſteten Länder führen wird. Ich habe mehr als je Vertrauen in den Erfolg der Konferenz. Im übrigen ziehe ich vor, etwaige Fragen der Preſſevertre⸗ ter zu beantworten.“ Die Erklärungen haben allgemein überraſcht. Die ſehr optimiſtiſchen Erklärungen Lloyd Georges haben in allen Delegationen lebhafte Ueberraſchung hervorgerufen, da man die Lage der Konferenz für viel verwickelter hielt und Lloyd George in den geſtrigen Beſprechungen einen anderen Ton angeſchlagen hatte. Das Frage⸗ und Antwortſpiel. Genua, 20. April. (Von dem Sonderberichterſtatter des Büros Europapreß.) Das Frage⸗ und Antwortſpiel Lloyd Georges mit den Preſſevertretern nahm folgenden Verlauf: Auf die Frage, ob es wahr ſei, daß Rathenau be⸗ hauptet habe, Lloyd George ſei über den deutſch⸗ ruſſiſchen Vertrag unterrichtet geweſen, erwiderte er, Rathenau habe mit ihm davon nicht geſprochen und ſich ihm gegenüber darüber nicht geäußert. Er habe von der Unterzeichnung des Vertrages durch niemand anders als durch ſeine Kollegen erfahren. Auf die Frage, wie die Deut⸗ ſchen ſich zur Note ſtellen, erklärte Lloyd George, ſie tra⸗ gen dem Wunſche der Alliierten Rechnung. Die Deutſchen würden nicht an den Verhandlungen des politiſchen Aus⸗ ſchuſſes über das allgemeine Abkommen mit Rußland teil⸗ nehmen. Auf die Frage, ob der Vertrag die außerordent⸗ liche Spannung rechtfertige, die der Zwiſchenfall hervor⸗ gerufen habe, ſagte Lloyd George, er wolle keine böſen Worte gebrauchen, müſſe aber feſtſtellen, daß die Verhand⸗ lungen auf der Baſis der Gleichberechtigung erfolgt ſeien und daß Deutſchland auch in der politiſchen Kommiſſion vertreten ſei. Er erblicke jedoch in dem Umſtand eine un⸗ loyale Haltung, daß man hinter dem Rücken der Kol⸗ legen ein Sonderabkommen abgeſchloſſen habe. Wenn irgend eine andere Delegation und ſelbſt die engliſche, franzöſiſche oder italieniſche ein ſolches Abkommen hinter dem Rücken getroffen hätte, ſo könnte man ſich die Kritik vorſtellen, die ein ſolcher Schritt zur Folge gehabt hätte. Die energiſchen Maßnahmen, die von den Alliierten getroffen worden ſeien, ſeien durchaus gerechtfertigt. Auf die Frage, ob Lloyd George den Eindruck habe, daß die Deutſchen und Ruſſen durch den Vertrag die Kon⸗ ferenz ſprengen wollten, antwortete der Miniſterpräſi⸗ dent verneinend. Auf die Frage, ob nicht durch dieſen Zwiſchenfall die Arbeiten der Konferenz verzögert wor⸗ den ſeien, erwiderte Lloyd George, es ſei keine Zeit dadurch verloren worden. Die Arbeiten der Kommiſſion hätten ſo⸗ wieſo einen Stillſtand erfahren, da man die Antwort der Ruſſen hätte abwarten müſſen. Im übrigen erklärte Llond George, wenn man in Genua nicht zu einem wahren Friedensſchluß gelange, der zu einem vollkomme⸗ nen Wiederaufbau Europas führe, ſo ſei die Kon⸗ ferenz als geſcheitert zu betrachen. Sie werde aber beſtimmt mit einem ſolchen Frieden enden, und dieſenigen, die eine Sprengung der Konferenz wünſchten, dürften nicht auf ihre Rechnung kommen. Auf die Frage, was für Leute das ſeien, die den Mißerfolg wünſchten, erwiderte Llond George wörtlich:„Das ſind Leute, die von Haß und Völker⸗ feindſchaft beſeelt ſind.“ Auf die Frage, ob es gerechtfertigt ſei, daß innerhalb einer großen Konferenz private Beſprechungen ein⸗ zelner Staaten und Delegationen ſtattfinden, erklärte der Miniſterpräſident, ſolche Beſprechungen ſeien durchaus not⸗ wendig. Auch auf der Waſhingtoner Konferenz, die einen ſo großen Erfolg gehabt habe, hätten Beſprechun⸗ gen einzelner Delegierter untereinander ſtattgefunden. Solche Beſprechungen ſeien nicht nur gerechtfertigt und nützlich, ſondern auch durchaus erwünſcht. Sobald die ruſſiſche Frage erledigt ſei, müſſe die Frage eines allgemeinen Ver⸗ zichts auf Angriffe gegen andere Länder ge⸗ mäß Artikel 6 des Beſchluſſes von Cannes erledigt werden. Es ſei ſehr wichtig, daß die Konferenz auch in dieſer Be⸗ ziehung zu einem Abkommen gelange. Es wurden an Lloyd George dann noch weitere Fragen über den deutſch⸗ruſſiſchen Vertrag gerichtet. Er erklärte jedoch, er halte ein näheres Eingehen auf dieſe Frage nicht für zweckmäßig, da der Zwiſchenfall erledigt ſei und wiederholte, daß er nicht behauptet habe, der Vertrag ſei ein Attentat auf die Konferenz. Er ſei überzeugt davon, daß er nicht mit der Abſicht, die Konferenz zu ſprengen, ab⸗ geſchloſſen worden ſei. Es ſei möglich, daß die Folgen dieſes Vertrages eine Störung der Konferenz hätten bedeuten kön⸗ nen, doch könne er nur ſeine Meinung betonen, daß dieſe Abſicht den vertragſchließenden Parteien ferngelegen habe. Auf die Frage, ob die Konferenz von Genua ihre Beſchlüſſe ſel bſt ausführen könne oder ob ſie nicht dem Völkerbund übertragen würden, erwiderte Llonyd George, der Völkerbund werde einen Teil der Konferenzarbeiten fork⸗ zuſetzen haben, aber die Verwirklichung der be⸗ ſtehenden Aufgaben des Völkerbundes ſei nicht möglich, ſolange Rußland und Deutſch⸗ land nicht in den Völkerbund aufgenommen ſeien. Mehrere Anfragen über den Verlauf der deutſch⸗ruſſi⸗ ſchen Verhandlungen beantwortete Lloyd George dahin, ein Eingehen auf dieſe Frage würde nur zu einer Verſchär⸗ fung der Stimmung beitragen, weshalb man nicht auf deren Beantwortung beharren ſolle. Zum Schluß ſagte er, er rechne ganz beſtimmt mit einem Erfolg der Konferenz und glaube, daß ein einträchtiges und ver⸗ ſöhnliches Europa aus ihr hervorgehen werde. deutſche Wirtſchaſt und valuta⸗ verſchlechterung. )(Berlin, 20. April. Der deutſche Reichswirtſchafts⸗ miniſter Schmidt hat im erſtenUnterausſchuß der Genueſer Wirtſchaftskommiſſion eine längere Rede über die deutſche Wirtſchaft und die Verſchlechterung der Valuta gehalten. Aus dem Inhalt ſeiner Ausführungen ſei ergänzend folgendes wie⸗ dergegeben. Miniſter Schmidt erklärte u.., es ſei eine völlige Verkennung der Tatſache, wenn im Auslande vielfach be⸗ hauptet werde, daß abſichtlich ſeine Währung zerſtöre, um die Reparationslaſten niedriger zu halten. Der Währungsverfall ſei von politiſch verhäng⸗ nisvollen Folgen begleitet. Gerade jetzt ſtände Deutſch⸗ land wieder unter dem Druck einer ungeheueren Teuerungs⸗ welle, die für ein junges republikaniſches Staatsweſen eine ſchwere politiſche Gefahr bedeute. Nur bei der Befriedigung der dringenden Lebensbedürfniſſe eines Volkes bleibe ein demo⸗ kratiſches Staatsweſen vor politiſchen Erſchütterungen be⸗ wahrt. An der Spitze aller wirtſchaftspolitiſchen Maßnahmen ſtehe die Löſung des Währungsproblems. Trotzdem können die Staaten auf Maßnahmen, die eine vorübergehende Milderung bringen, nicht verzichten. Die hohen valutariſchen Länder ſperren die Einfuhr durch die Zölle und Verbote. Wir tun das gleiche. Für die hohen valutariſchen Länder bedeute ein ſolches Syſtem der Sperre nichts anderes als ein Schutzzoll für die Induſtrie. Deutſchland greift zu dieſem Mittel aus einem ganz anderen Grunde, nämlich aus Sorge um die weitere Verſchlechterung ſeiner Zahlungsbilanz. Deutſch⸗ land habe kein Intereſſe an einem weiteren Sinken ſeiner Währung, ſondern es arbeite vielmehr mit allen Kräften auf eine Stabiliſierung hin. Im übrigen könne er erklären, daß die deutſche Regierung bereits die erſten geſetz⸗ geberiſchen Schritte im Sinne des Artikels 4 des Londoner Memorandums unternommen habe. Sie ſei dabei, die Ein⸗ fuhrſperre grundſätzlich aufzuheben und durch Zollmaßnahmen zu erſetzen. 15 —54 — I zeiger Anzeigenpreiſe: die kleine Zeile me..— atesw. mk. 6— Stellengeſuche u. Fam.⸗Finz. 205% Nachlaß. Reklame mk. 2— FPFPFPFFr 23 2. Seite. Nr. 184. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Freitag, den 21. April 1922. Ein Interview mit Nathenau. Berlin, 21. April. Die„Kreuzzeitung“ meldet aus Genud: Dr. Rathenau empfing geſtern den Vertreter des „Corriere della Sera“ und erklärte ihm, Deutſchland habe den Vertrag nicht vor der Konferenz unterzeichnet, um nicht mit gebundenen Händen nach Genua zu kommen, alſo ge⸗ rade aus Loyalität Als die deutſche Delegation geſehen habe, daß die Hauptmächte ſich mit Rußland zu verſtändigen hemühten, ohne Deutſchland zuzuziehen, habe ſie wiederholt England und Italien gefragt, ob das Verſtändigungspro⸗ gramm, auf Grund deſſen die Hauptmächte verhandelten, in Hinſicht auf Deutſchland verbeſſert werden könnte. Die Ant⸗ wort habe jedoch ausweichend gelautet. Aus dieſem Grunde habe man ſich entſchloſſen, den längſt paraphierten Vertrag zu unterzeichnen. Er beeinträchtige niemand, er verzichte auf die Kriegsſchulden unter Gegenſeitigkeit. Die Intereſſen und Rechte Dritter ſeien ausdrücklich vorbehal⸗ ten. Der Verſailler Vertrag bleibe unberührt. Deutſchland verzichte nicht auf Rechte, die ihm zuſtänden. Illoyal wäre Deutſchland geweſen, wenn es die Rechte Dritter ausgeſchaltet hätte. England und Italien wären ebenfalls unterrichtet ge⸗ weſen und hätten keine Bedenken gehabt. Dieſe ſeien über⸗ zeugt geweſen, daß Deutſchland eine ſeinen Intereſſen nach⸗ teilige Konvention nicht gut unterzeichnen könne. Am Schluſſe ſagte Rathenau, mit der Unterzeichnung des Vertrages habe Deutſchland niemand zuvorkommen wollen Was Deutſchland beſtimmt habe, ſei die Not und die Erwägung geweſen, daß ſeine Intereſſen vor dem Zuſammenbruch ſtünden, wenn nicht Mittel und Wege gefunden worden wären, ſie zu ſchützen. Die Grunozüge der ruſſiſchen Antwort. Berlin, 21. April. Wie Rakowski nach einer Mel⸗ dung des Genueſer Berichterſtatters des„B..“ den Preſſe⸗ vertretern über die Grundzüge der ruſſiſchen Antwortnote ſchon berichtete, hält die ruſſiſche Antwort mit ihrer Kritik keineswegs zurück. Das Expoſé der Londoner Sachverſtändigen wider⸗ ſpreche erſtens dem Zweck der Konferenz, die die euro⸗ päiſche Kriſe dadurch zu beheben verſuchen wollte, daß Ruß⸗ lands Menſchenmaſſen wieder Konſumenten und Rußlands Bodenſchätze wieder verwendet würden, daß ferner 150 Millionen Ruſſen nicht außerhalb des europäiſchen Kon⸗ zerns bleiben, widerſpreche aber vor allem den wich⸗ tigſten Beſtimmungen des Uebereinkommens von Cannes, welches eine Einmiſchung in innerpolitiſche und Eigentums⸗ verhältniſſe irgend eines Staates ausgeſchloſſen hätten. Im Gegenſatz zu der Abſicht Rußlands, die Wirtſchaft wieder⸗ herzuſtellen, beſchäftige ſich das Londoner Schriftſtück nur mit der Frage, wie man Rußland zum Zahlen einiger Dutzend Millionen Goldfranken bewegen könne und welche Kommiſſionen dieſe Zahlungen überwachen ſollten. Im Ge⸗ genſatz zum Programm von Cannes verſuche man eine Ein⸗ miſchung in alle inneren Verhältniſſe Rußlands durch ein Syſtem der Conſular⸗Gerichtsbarkeit wie in Aegypten oder in der Türkei. Rechtsſicherheit ſolle Ausländern gewährt werden und zwar durch beſondere Gerichte für Fremde und wieder beſondere für die Inhaber von Konzeſſionen. Aber Rußland lehne eine Conſular⸗Gerichtsbarkeit ab. Die ruſſiſche Regierung ſei bereit, auf Grund des Gegenſeitigkeitsprinzips die Vorkriegsſchulden anzuerkennen, weigere ſich aber nach wie vor, Kriegsſchulden zu bezahlen. Die Rußland durch fremde Interventionen und Blockaden zugefügten Schäden wären im Memorandum nicht rech⸗ nungsmäßig aufgezählt, aber aktenmäßig begründet. Weitere verträge mit Nußland. Berlin, 21. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen verlautet, ſoll von Rumä⸗ nien und der Türkei der ruſſiſchen Regierung angeboten worden ſein, gleichartige Verträge wie mit Deutſchland auch mit ihnen zu ſchaffen. Ferner wäre von den neutralen Staaten den Vertrauensleuten der ruſſiſchen Delegation mit⸗ geteilt worden, daß dieſe ſich bereit erklärten, auf der Baſis der zwiſchen der deutſchen Delegation und der ruſſiſchen Sowjetrepublik abgeſchloſſenen Abkommen gleichlautende Wirtſchaftsabkommen zu ſchließen. Die kataſtrophale Politik der Alllierten. )( Berlin, 20. April. Gegen die kataſtrophale Politit der Alliierten in Genug wendet ſich einer Londoner Meldung zufolge der diplomatiſche Mitarbeiter der„Daily News“. Er erklärt, die Alliierten hätten mit ihrer ver⸗ hängnisvollen Rückkehr zu den Methoden von Paris zwar ſyſtematiſch und offen die Beherrſchung der Genueſer Konferenz durch den Oberſten Rat erreicht, dafür aber die Konferenz endgültig ruiniert. Die Differenzen ſeien hervorgerufen worden und die Verantwortung dafür trügen hauptſächlich die Allierten. Deutſchland habe ein Recht zu erklären, daß es in der Teilnahme an dem politiſchen Un⸗ terausſchuß das Weſentliche ſehe, was ihm die Konferenz bieten könne. Kommiſſionsarbeit. WB. Genua, 20. April. Havas meldet, daß morgen vor⸗ mittag der Unterausſchuß für die ruſſiſchen Angelegenheiten eine offiziöſe Sitzung abhalten ſoll, an der außer den Ver⸗ tretern der Zeinladenden Mächte die Vertreter von Schweden, der Schweiz, Polen und Rumänienteil⸗ nehmen ſollen. Die deutſchen und ruſſiſchen Vertreter ſeien nicht dazu eingeladen worden. Man werde an eine erſte Prüfung der ruſſiſchen Antwort herantreten und be⸗ ſchließen, ob die Verhandlungen mit den Sowjetdeligierten fort⸗ geſetzt werden ſollen oder nicht. Im Laufe des Nachmittags werde ſich der gleiche Unterausſchuß in offizieller Sitzung ver⸗ ſammeln und zwar mit den Ruſſen, falls ihre Zulaſſung, die nach Havas wahrſcheinlich iſt, genehmigt wird. Berlin, 21. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Präſi⸗ dent der Ruſſiſch⸗Aſiatiſchen Bank iſt von der eng⸗ liſchen Delegation als Sachverſtändiger nach Genua berufen worden; da dieſe Berufung für den Fall einer Ver⸗ ſtändigung mit der ruſſiſchen Delegation in Ausſicht genom⸗ men war, nimmt man an, daß die Sowjet⸗Regierung grund⸗ ſätzlich eingewilligt habe, den engliſchen Staatsangehörigen ihre in Rußland befindlichen Unternehmen wieder zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. .P. Genua, 20. April. Im erſten Unterausſchuß der Wirtſchafts⸗ kommiſſion hat Kraſſin im Namen der Sowfetdelegierten die Ge⸗ ſichtspunkte der Sowjetrepublik über die Ein⸗ und Ausfuhr⸗ verbote und eine Reihe von Fragen über den internationalen Handel betreffend Rußland dargelegt. Induſtrieminiſter Roſſi, hat den Entwurf zu einem Abkommen züber die Aufhebung der Ein⸗ und Ausfuhrverbote eingebracht. Der italieniſche Delegierte, Bundesrat Schultheß wiederholte für die ſchweizeriſche Delegation ſeine Einwendungen gegen die Aufhebung der Ein⸗ und Ausfuhr⸗ verbote. An der weiteren Diskuſſion beteiligten ſich die Tſchecho⸗ Slowakei und Italien. Es wurde beſchloſſen, die Verhandlungen auf Grund des Londoner Memorials fortzuſeen und allen Delegationen bis Montag abend Zeit zu laſſen, Zuſatzanträge einzu⸗ bringen, um ſo das Sachverſtändigenprogramm von London zu ver⸗ vollſtändigen und alle den wirtſchaftlichen Unterausſchuß beſchäftigen⸗ den Wirtſchaftsfragen prüfen zu laſſen. Ein Feſtbankett beim italieniſchen König. (Berlin. 21. April. Die„Tägliche Rundſchau“ meldet aus Genua: Der König von Italien gibt anläßlich ſeines Beſuches in Genua am Samstag mittag auf dem Panzer⸗ kreuzer„St. Allegieri“ ein Bankett zu Ehren der Delegations⸗ leiter. Deutſcherſeits haben zu dieſer Feierlichkeit Reichskanzler Dr. Wirth und Reichsaußenminiſter Dr. Rathenau Ein⸗ ladung erhalten. Beſchluß der Neparationskommiſſion. Nachprüfung des vertrages von Napallo. WB. Paris, 20. April.(Havas). Die Reparations⸗ kommiſſion veröffentlicht folgende Note: „Die Reparationskommiſſion hat ihre Aufmerkſamkeit dem in Rapallo am 16. April von Dr. Rathenau als Ver⸗ treter der deutſchen Regierung und von Volkskommiſſar Tſchitſcherin als Vertreter der Sowjetrepublik unter⸗ zeichneten Vertrag zugewandt. Im Laufe einer heute abge⸗ haltenen Sitzung hat die Kommiſſion beſchloſſen: 1. von der Kriegslaſtenkommiſſion eine offizielle Kopie des Vertrages von Rapallo zu fordern. 2. Ihre juriſtiſche Abteilung zu beauftragen, ſo⸗ fort und ohne das Eintreffen der erwähnten offiziellen Kopie abzuwarten, die Frage zu prüfen, ob und in welchem Um⸗ fange der Vertrag von Rapallo die Beſtimmungen des Ver⸗ trages von Verſailles berührt, für den allein die Repara⸗ tionskommiſſion zuſtändig iſt und insbeſondere, ob und in welchem Umange der Vertrag von Rapallo den Rechten und Privilegien der Reparationskommiſſion Abbruch tun könne. 2 2 22* Die völkerbundsbeſprechungen in München. München, 20. April. Die Beratungen des beſonderen Aus⸗ ſchuſſes der internationalen Liga für den Völkerbund, der ſich mit dem Schutz der nationalen Minderheiten befaßt, wurde am Donnerstag vormittag mit der Vernehmung von Zeugen der deutſchen Minderheiten in Polen fortgeſett. Für die Veratungen iſt, wie wir bereits meldeten, Vertraulichkeit feſtgelegt worden. Am nachmittag kamen die Vertreter der Minderheiten im Süden, ins⸗ beſondere der Deutſchen in Südtirol ſowie der Deutſchen und Magyaren in Südflawien zum Wort. Weiterhin ſind noch zu hören Vertreter der deutſchen Minderheiten in Eupen, Eſtland und Liv⸗ land, ſowie der Deutſchen und Magyaren in Rumänien. Die ver⸗ nommenen Zeugen brachten, wie man hört, Fälle beſonders ſchwerer Unterdrückungen nationaler Minderheiten zur Sprache und beant⸗ worteten weiter einige vom Ausſchuß formuliert vorgelegte Fra⸗ gen. Am Freitag wird nach Abſchluß der Zeugenvernehmungen der Bericht des Unterausſchuſſes über das Ergebnis der Verhandlungen feſtgeſtellt werden, der der Vollverſammlung der Völkerbundliga unterbreitet werden wird, die bekanntlich im Juni in Prag zuſam⸗ mentreten ſoll. Damit geht die Münchener Konferenz zu Ende. Japaniſche Offenſiwe im fernen Oſten. )( Kiga, 20. April. Die„Rigaiſche Rundſchau“ meldet unter dem 15. April: Heute berichtet der Moskauer Draht, daß nach wiederholten Ueberfällen der Japaner auf Truppenteile der Fernoſtrepublik nunmehr eine mit bedeutenden Kräften unternommene japaniſche Offenſive eingeſetzt hat. Der Moskauer Draht berichtet gleichzeitig über die Forde⸗ rungen Japans an die Republik des Fernen Oſtens. Japan fordert beſondere Privilegien im ruſſiſchen Fernen Oſten. Die Japaner ſollen beſondere Rechte auf dem Gebiete der Repu⸗ blik des Fernen Oſtens in Bezug auf Handel, Induſtrie, Ge⸗ werbe und Schiffahrt auf dem Amur und dem Sungari er⸗ halten. Die Republik des Fernen Oſtens hätte ferner Japan die Kontrolle über ihre inneren Angelegenheiten zu geſtatten. Die Republik des Fernen Oſtens hat dieſe Forderungen der Japaner abgelehnt und beſteht auf der Entfernung der japa⸗ niſchen Truppen aus dem ruſſiſchen Gebiet. Die kommende Tariferhöhung bei der poſt. WB. Berlin, 20. April. Im Reichspoſtminiſterium hat heute unter Mitwirkung des Verkehrsbeirats und unter dem Vorſitz des Reichspoſtminiſters die im Haushaltsausſchuß angekün⸗ digte Durchberatung der neuen Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Fernſprechgebühren begonnen. Die neuen Gebühren für Briefſendungen und Pakete und die Poſtſcheck⸗, Telegramm⸗ und Fernſprechgebühren ſollen Anfang Juni oder Anfang Juli, die neuen Zeitungsgebühren erſt am 1. Oktober in Kraft treten. Der Reichs⸗ poſtminiſter begründete einleitend die neue Gebührenvorlage mit der ſprunghaft eingetretenen Erhöhung der Betriebsunkoſten und der notwendigen Koſten für jeglichen Lebensunterhalt, die Anfang April auch zu einer Erhöhung der Löhne und Gehälter führten. Durch Erſparniſſe allein können dieſe neuen Ausgaben, die etwa 5 Mil⸗ liarden betragen, nicht eingebracht werden. Sie müſſen, ſo unpopu⸗ lär das iſt und ſo ſchwere wirtſchaftliche und kulturelle Schädigungen es bedeutet, auch durch Tariferhöhungen gedeckt werden. Nach den dem Verkehrsbeirat vorgelegten Entwurfe ſehen die neuen Gebührenvorlagen folgendes vor: Die Gebühr eines Briefes der unterſten Stufe bis 20 Gr.— das iſt der die Regel bildende Brief— ſoll im Ortsverkehr von .25 M. auf 1 M. herabgeſetzt werden. Auch die Gebühr für Pakete von 10 bis 20 Kg. in der Nahzone wird von 30 auf 25 M. er⸗ mäßigt. Unverändert bleiben die Gebühren für Poſtkarten im Ortsverkehr, Briefe im Ortsverkehr von 20 bis 100 Gr., Druckſachen⸗ karten, Druckſachen bis 20 Gr., Anſichtskarten mit 5 Grußworten, Pakete von 10 bis 15 Kg. in der Nahzone und für Zeitkungs⸗ pakete bis 5 Kg. in der Nahzone. Die Poſtanweiſungs⸗ gebühren und die ſogenannten Nebengebühren bleiben bei der Erhöhung gleichfalls außer Betracht. Von einer Verteuerung der Einſchreibung, Wertverſicherung und Eilbeſtellung wird abgeſehen Erhöht werden folgende Gebühren: Für eine Poſtkart im Fernverkehr auf 2 Mark, einen Brief im Ortsverkehr von 100 bis 250 Gr. auf 3, für einen Brief im Fernverkehr bis 20 Gr. auf 3, über 20 bis 100 Gr. auf 4., über 100 bis 250 Gr. auf 5., für dienſtliche Aktenbriefe über 250 bis 500 Gr. auf 6., Druck⸗ ſachen über 20 bis 50 Gr. auf.75., über 50 bis 100 Gr. auf .50., über 100 bis 250 Gr. auf 3., von 250 bis 500 Gr. auf 4., von 500 Gr. bis 1 Kg. auf 5.; für Geſchäftspapiere bis 250 Gr. auf 3., über 250 bis 500 Gr. auf 4., über 500 Gr. bis 1 Kg. auf 5.; für Warenproben bis 250 Gr. auf 3., über 250 bis 500 Gr. auf 4., über 500 Gr. bis 1 Kg. auf 5.; für Miſchſendungen bis 250 Gr. auf 3., über 250 bis 500 Gr. auf 4., über 500 Gr. bis 1 Kg. auf 5., für Päckchen bis 1 Kg. auf 6 M. Als Gebührenſätze für Pakete ſind vorgeſehen: Für Pakete in der Nahzone bis 5 Kilo 7., über—10 Kilo 14, über 10—15 Kilo unverändert 20„. Pakete über 15—20 Kilo 25% anſtatt 30„; für Pakete in die Fernzone bis 5 Kilo 14 l, über —10 Kilo 28., über 10—15 Kilo 40 1, über 15—20 Kilo 50. Das Verhältnis zwiſchen der Gebühr für einen einfachen Inlands⸗ brief und für einen einfachen Auslandsbrief wird nach wie vor 1 zu 2 betragen. Der einfache Auslandsbrief bis 20 Gramm koſtet alſo künftig 6 A. Die geſetzlichen Poſtſcheckgebühren ſollen folgender⸗ maßen geändert werden: Für jede von der Zahlſtelle des Poſtſcheck⸗ amts durch Ueberweiſung auf die Reichsbank und für jede in den Abrechnungsſtellen beglichene Auszahlung v. T. des Schech⸗ betrages; für jede Barauszahlung durch die Zahlſtelle des Poſtſchech amts ſowie für die Ueberſendung eines Schecks durch das Scheckam an die Poſtanſtalt und für die weitere Behandlung des Schecks bei dieſer 1 v. T. des Scheckbetrages. Die Gebühren für Auszah⸗ lungen werden auf volle 10 Pfg. abgerundet. „Die geſetzlichen Telegrammgebühren ſollen bei ge⸗ wöhnlichen Telegrammen auf alle Entfernungen.50 für jede⸗ Wort, mindeſtens aber 15& betragen, im Ortsverkehr jedoch 1 für jedes Wort, mindeſtens 10; bei Preſſetelegrammen wie bis her die Hälfte dieſer Gebühren. Die Rohrpoſtgebühren im O1 verkehr werden um je 50 Pfg. ermäßigt und ſollen betragen: b Poſtkarten 4 /, bei Briefen 5&; im Fernverekhr bei Poſtkarten 6„ und bei Briefen 7 A. 5 Die in den 88 3, 4 und 8 des Fernſprechgebühren geſetzes beſtimmten Gebührenſätze ſollen um 160 v. H. ſtatt wie bisher 80 erhöht werden. Die Verhandlungen mit dem Verkehrs“ beirat über die Geſtaltung aller Gebührenſätze dauern fort. 2 dann beſchloſſenen Gebühren unterliegen ſpäter noch der Zuſtim⸗ mung des Reichsrats und des Ausſchuſſes des Reichstags. Deutſches Reich. Die Ablieferung der Nheinſchiffe. Berlin, 21. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Zwiſchen der deutſchen und franzöſiſchen Regierung finden gegenwärtig Verhandlungen ſtatt, die daraufhinzielen, daß bereits ent⸗ eignete deutſche Rheinſchiffe ihren Beſitzern ver⸗ bleiben und daß die deutſche Regierung ſich dagegen verpflich⸗ ten ſoll, den entſprechenden Schiſfsrau in neu zu bauen⸗ den Rheinſchiffen zur Ablieferung zu bringen. Derartige Verhandlungen haben auch bereits mit der belgiſchen Regie⸗ rung ſtattgefunden. Wie verlautet, beſteht Ausſicht, daß ſie demnächſt zum Abſchluß kommen ſollen. Beſprechungen über oſe Erhöhung der Beamtengehälter · )(Berlin, 20. April. Im Reichsfinanzminiſterium haben heute vormittag die Beſprechungen der einzelnen Beſoldungsreferenten über die Frage einer neuen Erhöhung der Beamtengehälter begonnen, da infolge der unausgeſetzten Steigerung der In⸗ dexziffern in nicht allzuferner Zeit die Spitzenorganiſationen der Beamten und Staatsbedienſteten mit neuen materiellen Forde⸗ rungen an die Regierung heranzutreten gedenken. An dieſe Vor⸗ beſprechung wird ſich eine Zuſammenkunft der Finanzminiſter der Länder anſchließen, die wahrſcheinlich in Süddeutſchland ſtatt⸗ finden wird. Erſt bei dieſer Konferenz wird es möglich ſein, einen gewiſſen Rahmen für die Zugeſtändniſſe zu ſchaffen, die von müßen den Staatsarbeitern und Beamten bewilligt werden müßten. Die Würzburger Finanzminiſterkonferenz verſchoben. § München, 20. April. Wegen der Teilnahme des Reichs⸗ finanzminiſters Dr. Hermes an der Konferenz in Genua iſt die für den 21. April in Würzburg vorgeſehene Zuſam' menkunft der Finanzminiſter der Länder auf unbeſtimmte Zeit verſchoben worden. Der Trierer Winzerverband und Ddr. Hermes. )( Berlin, 20. April. Gegenüber der Meldung von einem Schrei⸗ ben des Trierer Winzerverbandes an den Reichsernährungsminiſter Dr. Hermes, in welchem die Bitte um eine Sonderzuweiſung von Weinzucker ausgeſprochen und Gegendienſte dafür angeboten wurden, ſtellt das Reichsernährungsminiſterium feſt, daß da⸗ Schreiben und der Antrag alsbald nach ſeinem Eingang den gewöhn⸗ lichen Geſchäftsgang gegangen und unter der Mitwirkung der zuſtän⸗ digen Abteilungen bearbeitet worden ſei. Der Winzerverband habe einen ablehnenden Beſcheid erhalten. Die Sonderzuweiſung von Weinzucker habe nicht ſtatigefunden. Der 1. Mai in heſſen. WB. Darmſtadt, 20. April. Die„Darmſtädter Zeitung“ teilt amtlich mit: Das Geſamtminiſterium hat beſchloſſen, für die Teil⸗ nahme von Beamten und Angeſtellten und Arbeitern an der Feier des 1. Mai die vom Reich ergangenen Vorſchriften auch für den Volksſtaat Heſſen gelten zu laſſen. Danach haben Beamte, An⸗ geſtellte und Arbeiter, die wegen der Teilnahme an der Feier des 1. Mai Dienſt oder Arbeit nicht leiſten wollen, rechtzeitig beim Dienſtvorgeſetzten um Befreiung vom Dienſt nachzuſuchen. Solchen Anträgen iſt grundſätzlich überall inſofern zu entſprechen, als dadur die notwendige Fortführung des Dienſtbetriebes nicht in Frage ge⸗ ſtellt wird. Bei der Entſcheidung über derartige Geſuche ſoll ni engherzig verfahren werden. Bayern und die pfalz. Wirtſchaſtskampf in der Cextilinduſtrie. chMünchen, 21. April.(Eig. Drahtber.) Wie aus Augsburg gemeldet wird, iſt in der Generalverſammlung der Ortsgruppe Augsburg des ſüddeutſchen Textilarbei ter⸗Verbandes, der am Mittwoch gefällte Schie 1275 ſpruch des Landeseinigungsamtes München abgelehn worden. Die Landesgruppe Bayern des ſüddeutſchen Ter⸗ tilarbeiter⸗Verbandes wird in einer Betriebsverſammlung zum Schiedsſpruch Stellung nehmen. Auch die Arbeiterſchaft der Textilinduſtrie hat noch einmal dieſe Woche in einer Urabſtimmung über An⸗“ nahme oder Ablehnung des Schiedsſpruches zu befinden. In Gewerkſchaftskreiſen rechnet man damit, daß die Urabſtim mung eine Mehrheit für die Ablehnung des Schiedsſpruches ergeben wird. Damit dürfte auch in der ſüddeutſchen Teſſch induſtrie der Wirtſchaftskampf unvermeidlich und bevorſtehend ſoin. e 175 CH. München, 21. April. Freiherr v. Leobrechtin 9. der vor kurzem wegen Landesverrates in Berlin verhafte worden war, iſt nunmehr in München eingetroffen und dem Gericht überliefert worden Lortſetzung des Metallarbeiterſtreiks.⸗ Tu. Mannheim, 20. April. Nach dem im Metallarbeiter“ ſtreik die Heidelberger Verhandlungen über den Schiedsſp 5 unter Mitwirkung des Reichsarbeitsminiſter ſtattfande ſich zerſchlagen hatken, fand heute eine zweite Urab K mung der Betriebe über Fortführung oder Einſtellung d Streikes ſtatt. Es ſtimmten 20 036(das ſind 98 Prozent) 1 die Fortführung des Streiks: 242 Stimmen ware für Abbruch. 42 Stimmen waren ungültig. er Dieſes Ergebnis, das wie das bayeriſche mit große, Stimmenmehrheit zuſtandekam, iſt außerordentlich bedau 1 lich. Denn die Schädigung des deutſchen Wirtſchaftsleben⸗ Süddeutſchland auf den Gebieten des Handels und des 6 werbes iſt dadurch ganz ungeheuer groß, ganz abgeſehen 55 von, daß der lange Streik ganz gewiß keine„Produktione⸗ ſteigerung, und Erhöhung der Ausfuhrbilanz bebeutet, die 5 3 der Reparationslaſten, unter denen jeder Gehalſſ und Lohnempfänger(alſo Arbeiter) faſt zufanmenbricht, e unbedingt notwendig brauchen wie das tägliche Brot. Intereſſe der Allgemeinheit iſt zu wünſchen, daß alsbald Wege zu neuen Verhandlungen eingeſchlagen werden! Frenag. den 21. April 1922. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seike. Nr. 184. 53— * meſſen und Nusſtellungen. 13 Wärmewirtſchaftsausſtellung in Ludwigshafen. Die Vorbereitungen zu der im Juni ſtattfindenden Ausſtellung der erſten größeren in Ludwigshafen— ſind in vollem Gange. ib namhafteſten Firmen der Wärmeinduſt ie haben ihre Beteiligung zugeſagt, ſodaß die Ausſtellungsräume voll belegt ſein werden. Die nderausſtellung iſt bereits von Düſſeldorf in Ludwigshafen ein⸗ getroffen und gegen dort in ihrem Umfang um mehr als ein Drittel vergrößert dadurch, daß einige fehlende Verbände die Ausſtellung in Ludwigshafen ergänzen. Auch ein Teil der vorzährigen Münchnot nergiswirtſchaftsausſtellung wird durch das banriſche Miniſterium zur Ausſtellung in Ludwigshafen übergehen. Die Reklameplakate entſtammen dem Entwurf des Reklamechefs der Schnellpreſſenfabrik Frarkenthal, Binder⸗Ludwigshafen. „Eine Reihe von Straßenbahnverwaltungen in ſüdweſtdeutſchen Städten und die Eiſenbahndirektion der Pfalz haben die Reklame⸗ plakate für ihre Züge und Wagen übernommen. In Kürze werden die letzten Vorarbeiten erledigt ſein, ſodaß der feierlichen Eröffnung r Ausſtellung am 1. Juni nichts mehr im Wege ſteht. Bei der Eröffnung werden Vertreter der Regierung zugegen ſein. ONB. Prager Frühjahrsmeſſe 1922. Die am 19. März zum Abſchluß gelangte 4. Prager Meſſe be⸗ deutete, mit einem Worte geſagt, ein vollſtändiges Fiasko, und dwar trotz der verbeſſerten Vorbereitung, Propaganda und Auf⸗ machung, die ſie gegenüber ihren Vorgängerinnen aufzuweiſen hatte. Der Grad der ſog.„Internationaliät“ der Meſſe wird dadurch ver⸗ anſchaulicht, daß von 2744 im Katalog aufgeführten Ausſtellern nur 84, d. h. alſo 3 Proz., Ausländer waren, die obendrein, bis auf einige ranzöſiſche Parfümeriefirmen, die die Meſſe unmittelbar beſchickten, mtlich durch ihre Prager Vertreter oder Verkaufsſtellen teilnah⸗ men. Die ſch ticht des Ausſtellungs⸗ und Meſſe⸗Amts der Deutſchen Induſtrie zu⸗ ge, ihren Grund in den ungünſtigen Erfahrungen, die gelegentlich rerſten Veranſtaltungen bei der ſpäteren Durchführung der Meß⸗ Aoſchlüſſe gemacht werden mußten. Die Zurückhaltung der inlän⸗ diſch en Induftrien iſt durch die bezüglich des Abſatzes auf den frü⸗ ren Prager Meſſen geſammelten Erfahrungen zu erklären. Die großen Weltfirmen der Tſchechoſlowakei betrachten eben die Prager Vexanſtaltung letzten Endes nicht als ihren Markt, wenn ſie ſich auch gotgedrungen in beſcheidenem Umfang beteiligen. Der Beſuch von Naufintereſſenten war kaum nennenswert, der Zudrang des ſchau⸗ luſtigen Publikums dagegen ſogar nach den Tagesberichten der Meſſe eee ein. Die Geſchäftsumſätze ſollen dementſprechend äußerſt mäßig geweſen ſein, trotzdem angeſichts der vielfach ganz ausbleiben⸗ en Nachfrage z. B. die Textilinduſtrie noch während der Meſſedauer eine 20prozentige Preisherabſetzung ankündigte. Das Ausland konnte ei dem hohen Stand der tſchechiſchen Krone in Leipzig und Wien Janz erheblich billiger kaufen. So wurde die Prager Meſſe nur ein hiegelbild der allgemeinen Wirtſchaftskriſe der Republik, deren Ge⸗ äftswelt nur noch von alten Aufträgen lebt, gegen deren Annullie⸗ rung man ſich mit aller Kraft wehrt, indes neue Ausfuhrmöcglich⸗ eiten ganz einſchrumpfen. Wenn trotz des unbeſtreitbaren Miß⸗ erfolges der Prager Frühjahrsmeſſe die Zukunft der Veranſtaltung auch im Augenblick noch nicht in Frage geſtellt ſein dürfte, ſo vor gebenden tſchechiſchen Kreiſe aus dem Gedanken einer Meſſe in Prag, dem„wirtſchaftlichen Kriſtalliſationspunkt Mitteleuropas“, ge⸗ adezu eine Preſtigefrage und eine Ehrenangelegenheit machen und zmen ſelbſt mit Perluſt arbeitenden Meſſebetrieb weniaſtens vorab och unter allen Umſtänden weiterzuführen geneigt ſein dürften. Wirtſchaftliche Fragen. Die Lage des Arbeitsmarketes in Baden. In der Berichtswoche iſt die Arbeitsmarktlage weiter⸗ günſtig geblieben. Die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen hat ſich weſent⸗ verringert. Für eine größere Anzahl von Berufen beſteht noch recht erheblicher Lehrlingsmangel. Allerorts werden in der Landwirtſchaft wie bisher tüchtige Knechte und ſich bliches Dienſtperſonal ſehr geſucht. Im Gärtnereiberuf gleicht Ind das Stellenangebot und die Nachfrage ziemlich aus.— Die * uſtrie der Steine und Erden benötigt dringend geübte Stein⸗ ner.— Die gute Veſchäftigung in der Metallinduſtrie, die ernte Arbeiter immer noch aufnahmefähig iſt, hat weiter an⸗ beit n.— Auch die Textilinduſtrie weiſt eine recht günſtige Ar⸗ t. marktlage auf; Papier⸗ und Lederinduſtrie ſind normal beſchäf⸗ —.Gelernte Facharbeiter ſind im Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe Bag wie vor geſucht.— Größere Arbeitsloſigkeit herrſcht noch bei Zi ern und Metzgern, dagegen ſind in der Genußmittelinduſtrie 2s darrenarbeiter erfragt.— Im Bekleidungsgewerbe fehlt 8 ehr an Schneidern, während immer noch ſehr zahlreiche Schuh⸗ ſnd er Stellen ſuchen.— Nicht nur Maurer, Giyſer und Glaſer ebliche Baugewerbe geſucht, ſondern es beſteht bereits ein er⸗ 1 licher Mangel an ungelernten Bauhilfsarbeitern, ſo daß ſich end⸗ dürft te Arbeitsmarktlage auch für ungelernte Arbeitskräfte beſſern m e.— Im Gaſtwirtsgewerbe hielt der Mangel an Küchen⸗ und Ammermädchen an; männliches Kochperſonal wird weiter geſucht. Bedarf an weiblichem Häusperſonal iſt wie bis⸗ ei weitem nicht zu decken. ——— ͤ——— flür gel gehalte wache Beſchickung des Auslandes hatte, einem Be⸗ elbſt ſtark; Eintrittskarten ſcheinen wahllos ausgegeben worden zu allem deshalb, weil die tſchechoſlowakiſche Regierung und die maß⸗ Städoͤtiſche Nachrichten. Badiſch⸗Pfälziſche Maitage Mannheim 1922. Die Kulturveranſtaltungen im Ritterſaal des Schloſſes und auch in der Schloßkirche, deren Benützung zur Abt Vogler⸗Abend⸗ muſik dank dem liebenswürdigen Entgegenkommen des Herrn Pfarrers Dr. Steinwachs von der altkatholiſchen Gemeinde nunmehr gleichfalls ſichergeſtellt iſt, ſollen in doppelter Hinſicht den Reiz des Außergewöhnlichen in ſich tragen. Sie ſollen wirken ſo⸗ wohl durch die architektoniſchen und akuſtiſchen Vorzüge der ge⸗ nannten Räumlichkeiten, die ſich bei dieſer Gelegenheit zum erſten Male öffentlich der Mannheimer Kulturpflege erſchließen, wirken aber auch durch die Wahl der Programme, mit deren Zuſammen⸗ ſtellung der künſtleriſche Leiter, Muſikſchriftſteller Karl Eberts, die Freude an der Sache, die Freude an dem Wirken und Schaffen der alten Mannheimer Meiſter wecken und fördern will, ohne jedoch ausſchließlich„angewandte Muſikgeſchichtz“ hierbei betreiben zu laſſen. So ſollen in beiden Ritterſaal⸗Kaſßmerkonzerten die Mann⸗ heimer Einwirkungen auf W. A. Mozart Rit ganz beſonderer Liebe gewürdigt werden, und im Programm des erſten dieſer Konzerte, das am Dienstag, den 9. Mai ſtattfindet, iſt auf die Belebung der Darbietungen durch den Wechſel der inſtrumentalen Färbung in erſter Linie Rückſicht genommen worden. Dr. Rudolf Steglich, einer der beſten Kenner der Mannheimer Sinfoniker⸗Schule und ihrer Auswirkungen auf die klaſſiſche Periode der Muſik, iſt aus Hannover hierher gebeten worden, um einführend zu ſprechen. Sei⸗ nen Worten folgt, durch das Mannheimer QAuartett dar⸗ geboten, ein Streichquartett von Fr. X. Richter. Zwei kleine Mann⸗ heimer Lieder Mozarts ſingt mit Cembalo⸗Begleitung Irene Eden, Konzertmeiſter Liceo Amar ſpielt eine Mozart⸗Sonate aus der Mannheimer Zeit und ein reizvolles Bläſerquartett von Karl Stamitz wird den Abſchluß bilden. Für das zweite Konzert (mit feſtlicher Kerzenbeleuchtung) iſt die Mitwirkung eines Kam⸗ merorcheſters und zweier Soliſten vorgeſehen. Da der Ritterſaal, in dem auch noch ein Vortrag und ein geſelliges Beiſammenſein ſtattfinden, einem Maſſenandrang mit ſeinen knapp 400 Plätzen keineswegs genügen kann, werden bei der Platzzuteilung die Vor⸗ ausmieter für alle 5 Schloß⸗Veranſtaltungen in allererſter Linie berückſichtigt. Man wird alſo gut daran tun, ſich im Verkehrsver⸗ ein, 1 Heckel oder im Muſikhaus für die Kartenheftchen vormerken zu laſſen. Der Lehrergeſangverein München in mannhelm. Die Mitglieder des Lehrergeſangvereins München trafen geſtern vormittag kurz nach 11 Uhr in Ludwigshafen ein, wo ſie von Ver⸗ tretern der Stadtbehörde und von einer Abordnung des Lehrer⸗ geſangvereins Mannheim⸗Ludwigshafen herzlich begrüßt wurden. Während ein Teil der Münchner Sänger in den einzelnen Lokalen einen Imbiß einnahm, beſichtigten die anderen die Stadt. Gegen 2 Uhr ſammelte ſich die Sängerſchar zu einem Ausflug nach dem vom Schickſal ſo hart geprüften Oppa u. Tieferſchüttert ließen die ſonſt ſo leicht zum frohen Scherz geſtimmten Sänger und Sänger⸗ innen das Bild der Zerſtörung auf ſich einwirken. Ernſt waren auch die ſchlichten Worte, mit denen der 1. Vorſitzende des Vereins, Schulrat Friedr ich, der von dem Unglück Betroffenen gedachte, die in wenigen Sekunden ſo unſäglich arm geworden ſind. Arm und doch reich, reich an Opfermut, Hilfsbereitſchaft im Glauben an die Zukunft, bildet die Gemeinde Oppau und Umgebung eine Gemeinde des Wiederaufbaues und des Deutſchtums im beſetzten Gehiet, ſo führte zur Erwiderung Oberamtmmann Unger vom Staatskom⸗ miſſariat für die Oppauhilfe aus. Zur Bekräftigung dieſer Worte, gleichſam als Treuſchwur des Zuſammenhaltens zwiſchen rechts und links des Rheines, erklang ſtark und klar der Sängerſpruch des Vereins. Leider konnte die Direktion der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik den Eintritt in das Oppauerwerk nicht geſtatten, doch genügte der Gang durch Oppau und der Fabrik entlang, um bei den Teilnehmern unverwiſchbare Eindrücke zu hinterlaſſen. Sonderwagen der Straßenbahn brachten die Mitglieder wie⸗ der nach Ludwigshafen zurück und über den Rhein nach Mannheim. Ein kurzer Gang durch die Hauptverkehrsſtraßen vermittelte die Schönheiten Mannheims, worauf das Abendbrot eingenommen wurde. Kurz nach 7 Uhr begann im ausverkauflen Nibelungenſaale das Konzert, das die Wiedergabe des Beethovenſchen Monumental⸗ werkes„Missa solemnis“ brachte. Die Aufführung, über die wir an anderer Stelle berichten, reihte ſich würdig den Veranſtaltungen in Kaiſerslautern und Landau und im Speyerer Dom an. Reicher Beifall und ein rieſiger Kranz lohnten die Bemühungen des aus rund 400 Sängern und Sängerinnen beſtehenden Chores. Der vor⸗ geſehene Aufenthalt in den Reſtaurationsräumen des Roſengartens mußte vorzeitig abgebrochen werden, da die Münchner Gäfte kurz nach 10 Uhr ſchon wieder Mannheim verlaſſen mußten. Sie ſchie⸗ den in dem Bewußtſein, zwiſchen Mannheim⸗Ludwigshafen und München weitere ſtarke Vande geknüpft zu haben, die den rein künſtleriſchen Erfolg weit überragen. Tul. Beſchleunigte Perſonenzüge 4. Klaſſe. Die fortlaufende Steigerung der Eiſenbahntarife hat eine immer ſtärker werdende Abwanderung in die 4. Wagenklaſſe mit ſich gebracht. Bei Fahrten auf größere Entfernung war jedoch der Reiſende in der 4. Klaſſe einer endloſen Fahrtdauer ausgeſetzt. Die Reichseiſenbahn hat, wie ſchon bekannt iſt, dieſem Rolftand Roechnung getragen und führt im Sommerfahrplan 1922 beſchleunigte Perſonenzüge mit 4. Klaſſe ein. Die Fahrtgeſchwindigkeit dieſer Züge wird ſich nur in ge⸗ ringem Maße von der eines Schnellzugs unterſcheiden. Baden erhält Anſchluß an einen ſolchen beſchleunigten Perſonenzug von Frankfurt nach Berlin. In dieſe beſchleunigten Perſonenzüge wer⸗ den nicht nur Abteilwagen; ſondern auch Durchgangswagen einge⸗ ſtellt. Die neuen Durchgangswagen beſitzen an der Längsſeite vier Drehtüren, um den Reiſenden ein ſchnelles Ein⸗ und Aus⸗ ſteigen zu ermöglichen. *Neue Briefmarken. Die von der Reichsdruckerei zuletzt aus⸗ gegebenen Marken zu 25 Pfg. ſind auf dem Waſſerzeichen⸗ papier„Waffelmuſter“ gedruckt; ſie werden, was beſonders Samm⸗ ler intereſſieren wird, vorläufig nicht weiter hergeſtellt.— Für Oberſchleſien wurden 60-Pfg.⸗Marken(olivgrüne Grundfarbe) mit dem Aufdruck 4., 75 Pfg.⸗Marken(rote Grundfarbe) mit dem Aufdruck 10 M. und 80⸗Pfg.⸗Marken(gelbe Grundfarbe) mit dem Aufdruck 20 M. ausgegeben. Der Ueberdruck iſt ſchwarz. Tll. Teuerungszulagen zur Veteranenbeihilfe. Mit Rückſicht auf die Notlage der Kriegsteilnehmer von 1870/71 hat der Reichsminiſter der Finanzen den Empfängern der Veteranenbeihilfe eine weitere einmalige Teuerungszulage von 100 Mark im Rech⸗ nungsjahr 1921 bewilligt, die vom 1. 12. 1921 ab in Monatsraten von 25 Mork zu zahlen iſt. Die betreffenden Perſonen erhalten nun⸗ mehr vom 1. 12. 1921 ab monatlich 50 M. Veteranenbeihilfe. Ein heimiſcher Erfinder. Der hieſige Feinmechaniker und Elektriker EG. Bergmann hat unter der Bezeichnung„Pimeter“ ein Inſtrument zum Winkelmeſſen erfunden und bereits zum deut⸗ ſchen Reichspatent angemeldet. Es handelt ſich um ein Präziſions⸗ Inſtrument zum Meſſen und Teilen von Winkeln und Kreiſen, das infolge ſeiner einfachen Handhabung, ſeiner Zuverläſſigkeit und der erheblichen Zeiterſparnis bei der Arbeit ein wichtiges Hilfsmittel für Geometer, Ingenieure und Techniker, für Schüler und auch für den Steuermann auf hoher See zu werden verſpricht. Laſſen ſich doch die Winkel ſofort und mit einer bisher unerreichten Genauigkeit feſt⸗ ſtellen und zeichnen, ebenſo auch Kreiſe oder Teile von ſolchen in derſelben Weiſe bequem teilen. * Verhülung von Tierquälerejſen. Es ſoll in manchen Land⸗ orten verkommen, daß Kälber, die zum Schlachren verkauft werden, zur Jeſtſtellung des Lebendgewichtes mit zuſammengebundenen Füßen an ſog. Balkenwagen aufgehängt werden. Die Bezirksämter werden erſucht, hierauf ihr Augenmerk zu richten; auch hat die Gendarmerie eigene Wahrnehmungen oder ſolche der Fleiſchbeſchauer zu melden. Hochwaſſer. Infolge der andauernden regneriſchen Witterung — nach dem geſtrigen heiteren Tage weint heute zur Abwechflung mal wieder der Himmel— will das Hochwaſſer des Rheins und Neckars nicht zurückgehen. In der Feudenheimer Gegend hat der Neckar das Vorland weithin überflutet. Zwiſchen Alt⸗ und Neckar⸗ ſtadt reicht das Waſſer bis zu den Dämmen. Der Neckar iſt ſeit geſtern um 5 Zentimeter auf 6,45 Meter geſtiegen. Der Rhein weiſt einen Stand von 6,34 gegen 6,25 Meter am geſtrigen Tage auf. Vom Oberlauf wird gemeldet, daß das Waſſer im Fallen be⸗ griffen iſt. »Die erſten Schwetzinger Spargel. Auf dem geſtrigen Wochen⸗ markt in Schwetzingen wurden etwa 10 Pfund Spargel angeboten, für die 20% für ein Pfund gefordert wurden. Die Kaufluſt iſt jedoch gering, da der Preis als zu hoch angeſehen wird. Veranſtaltungen. G,Künſtler-⸗Abend im Cornelia-Club. der am Mittwoch vom Cornelia⸗Club veranſtaltete Vortrags⸗Abend, an welchem ſich die künſtleriſchen Mitglieder des Clubs zu einem wertvollen Programm vereinigt hatten, zeigte, daß der Cornelia⸗Club nicht nur auf dem Gebiete modernen Tanzes Hervorragendes leiſtet, ſondern auch der Pflege intimer Bühnen⸗ und Cabaretkunſt großes Verſtändnis ent⸗ gegenbringt. Das Programm, das ausſchließlich ernſten Charakter trug, brachte im erſten Teil literariſche Vorträge. Herr F. W. Ma u⸗ rer begann mit Rezitationen von Wedekind, Mehring, Morgenſtern und dem z. Zt. am Cabaret Rumpelmayer auftretenden ſeltſamen Dichter und Seemann Ringelnatz, welche er in jeder Eigenart typiſch und meiſterhaft zum Ausdruck brachte. Anſchließend gab Herr G. Fiſcher vom Stadttheater Roſtock einige Balladen, welche in ihrer Vortragsweiſe ergreifende Wirkung ausübten. Der zweite Teil brachte den beliebten Mannheimer Pianiſten Ernſt Thory mit Kla⸗ viervorträgen von Grieg, Chopin und Liſzt. Eine lebhafte Abwechs⸗ lung brachte die junge reizende Tänzerin Frl. Annelieſe Sturm, welche ſtarken Beifall erntete. Zum Schluſſe erfreute Herr Heinz Schäfer mit geſanglichen Vorträgen. cVerlegung des 5. Jykluskonzertes. Das 5. Zykluskonzert mit Emmy Leisner mußte wegen plötzlicher Verhinderung der Sängerin abgeſagt werden. Das Konzert wird auf einige Tage verlegt. c dee Geſamtverband deutſcher Angeſtellten⸗Gewerkſchaften ladet ſeine Vertrauensmänner auf heute abend in die„Liedertafel“ zu einer Sitzung ein, um zu dem Schiedsſpruch über die April⸗ Teuerungszulage Stellung zu nehmen.(Näheres ſiehe Anzeige.) Spielplan des Nationai-Fheaters Neues Theater April E Vorstellung 85 Vorstellung 5 21..41(D Der WiIdschütz 7 22. S. An. Wuühelm Tell 6 Der Vetter aus Dingsda8 23.43 C Die Vögel 7 Der Storeniried 7½ 24..42 A Die Kassette 7 KKKü ͤ v00 ͤb00000000ç00b0000000b0bbbb Münchener Lehrergeſangvereins⸗Konzert. eine Für ſein geſtern im Nibelungenſaal abgehaltenes Konzert, das Lehr überraſchend große Beſucherzahl anlockte, hatte der Münchener ergeſangverein Beethovens Miſſa Solemnis erkoren, Böder en Hoheit und eigenartige Schönheit ſich der empfängliche ange: hemmungslos hingibt, auch wenn das Werk nach keiner allzu⸗ vorian auſe wieder auftaucht. In der Karfreitagsaufführung des gefühen. Jahres wurde das gewaltige Tonwerk im Muſilverein auf⸗ walt rt; eg hat nun auch geſtern wieder ſeine wahrhaft feſſelnde Ge⸗ Größ au die Zuhörer ausgeübt. Zeitlos und allumfaſſend in der imſeret Uénd titaniſchen Kraft ſeiner Geſtaltung, ſagt es doch auch d ierend Zeit mit ihren Sorgen und Nöten ſehr viel, und die retar⸗ umranfen Tonfluten des Schlußſatzes, die das„dona nobis pacem!“ Unter zen, wird mancher geſtern tiefer als ſonſt empfunden haben. ande der Leitung des Generalmuſikdirektors Cortollezzis vom ECho stheater in Karlsruhe führte vor allem der treffliche gemiſchte ſchwier des Münchener Lehrergeſangvereins ſeine wöhnliele Aufgabe ſehr beifallswürdig durch, trotz der ganz unge⸗ beſondeben Zumutungen, die das Werk den einzelnen Stimmen, Wiedesers dem hohen Sopran ſtellt. Er widmete ſich ſeiner ſchwierigen Friſche zabe mit voller und bis zum Schluß ungetrübter ſtimmlicher 8 0 mit verſtändnisvollem Eingehen auf alle Anregungen phonlinfühligen Leiters, Das pfälziſche Landesſym⸗ 1 ug urcrcheſter gab ſeinem Part ebenfalls bedeutſame Aus⸗ rbythanend ließ durch große Feinheit der Nuancen, Klangſchönheit, da 5 iſche Präziſton und geſchloſſenes Zuſammenſpiel faſt vergeſſen, mich 5 zahlenmäßig den Klangwogen des gewaltigen Vokalkörpers rnanz gewachſen ſein konnte. Kleine Verſehen bei den Blech⸗ rucspoller fen nicht hoch angeſchlagen werden. Zu beſonders ein⸗ andigen e Betätigung erhob ſich das Orcheſter in den Stellen ſelb⸗ leitenden Hervortretens, ſo in dem das Benedietus wundervoll ein⸗ makellon Dedur⸗Satz, wobei die Solovioline ihre Stimme klar und Orgel meiwenn auch etwas unperſönlich erklingen ließ. Die in Münelſterte Profeſſor Mayer von der Akademie der Tonkunſt ezung en, Das Soloquartett erwies ſich in ſeiner Zuſammen⸗ Fülle ungbeichwertig. Seine Aufgaben verlangen mehr ſtimmliche und* Ausdruckskraft, als die Damen Mertens und Langhoff Ergänzu Baſſiſt Stephani, denen ſich Herr Lipmann als wertvolle Dorbſetung Zugeſellt hatte, ein zuſetzen hatten, und die ſoliſtiſchen qu tiefer ngen gelangten eigentlich erſt in den Sätzen des Benedickus n beſon und eindringlicherer Wirkung. Dagegen ſtrebten die Stim⸗ onders im Credo noch ſtark auseinander. So lag der Schwer⸗ r Aufführung in der wertvollen Leiſtung von Chor und r auch der ſtürmiſche Schlußbeifall galt.—r. Kunſt und Wiſſen. Nakionallhealer. Zur Verpflichtung der Opernſängerinnen Frau Elſe Tuſchkau und Fräulein Berta Malkin an die Bex⸗ liner Volksoper wird uns von der Theaterkanzlei mitgeteilt, daß beide Künſllerinnen für das kommende Spieljahr vertraglich an das Nationaltheater Mannheim gebunden ſind. Wir können dieſer Berichtigung im Augenblick nichts anderes beifügen als die Frage, ob die beiden Künſtlerinnen vielleicht in ähnlicher Weiſe ver⸗ traglich gebunden ſind wie ſeinerzeit— Dr. Saladin Schmitt? eVon der Aniverſität Heidelberg. Honorprofeſſor Dr. Theod. Kroyer, der Direktor des vor etwa einem Jahr gegründeten und auch durch eine große Mannheimer Stiftung geförderten muſik⸗ wiſſenſchaftlichen Seminars, wurde zum Ordinarius ernannt. Man wird dieſe Sicherung des neuen wiſſenſchaftlichen Zweigs der Univerſität freudig begrüßen. ½ Adolf Jauſel. Der Senior der Schwäbiſchen Journaliſten, Nedakteur Adolf Fauſel, iſt im 80. Lebensjahr geſtorben. Er war von Haus aus Mediziner und nahezu ein halbes Jahr⸗ hundert lang journaliſtiſch tätig, darunter auch an der Konſtanzer Zeitung und an verſchiedenen außerwürttembergiſchen Blättern. Vor faſt 20 Jahren gründete er die„Württemberigſche Bauzeitung“, die er zu einem angeſehenen Fachblatt geſtaltete. 4e München auf der Dirigentenſuche Die Generoldirektion der bayeriſchen Landestheater teilt mit: Herr Generalmuſikdirektor Hans Knappertsbuſch aus Deſſau iſt für den Beginn des Monats Mai als Gaſt⸗Dirigent eingeladen worden. Herr Knappertsbuſch wird am 2. Mai ein Sonderkonzert im Odeon leiten, deſſen Pro⸗ gramm ſich aus Beethovens 2. Symphonie(D⸗Dur) und Brahms' 3. Symphonie(F⸗Dur) zuſammenſetzt. Außerdem wird er im Na⸗ tionaltheater die„Meiſterſinger“, die„Zauberflöte“ und die„Wal⸗ 25 dirigieren. Dieſe Aufführungen finden am., 7. und 9. Mai att. Berufungen an die Akademie der bildenden Künſte München. Die Organiſation der Akademie der bildenden Künſte in München erfährt jetzt, nachdem die Verhältniſſe ſchon lange in der Schwebe waren, mit Wechſel und Berufungen einige Aenderungen. Amtlich wird mitgeteilt:„Nachdem das Staatsminiſterium für Unt rricht und Kultus kürzlich einen Ruf zur Uebernahme einer ordentlichen Profeſſur für Baukunſt an der Techniſchen Hochſchule in München an den Profeſſor der Akademie der Künſte in Berlin und ordent⸗ lichen Profeſſor der Techniſchen Hochſchule in Charlottenburg, Geh. Regierungsrat Dr. German Beſtelmeyer, hat ergehen laſſen, hat es nunmehr auch einen Ruf an Profeſſor Max Slevogt, Vor⸗ ſteher eines Meiſterateliers für Malerei an der Akademie der Künſte in Berlin zur Uebernahme einer ordentlichen Profeſſur(Meiſter⸗ klaſſe für Malerei) und gleichzeitig an den Direktor der Unterrichts⸗ anſtalt des Kunſtgewerbemuſeums, Profeſſor Bruno Paul zur Uebernahme einer ordentlichen Profeſſur(Architekturklaſſe) an der Akademie der bildenden Künſte in München gerichtet. Es beſteht begründete Ausſicht, daß die drei hervorragenden Künſtler dem Ruf nach München folgen werden.— Vom 1. Mai 1922 ab iſt der ordentliche Profeſſor der Akademie der bildenden Künſte, Geh. Hof⸗ rat Heinrich von Zügel auf ſein Anſuchen unter Anerkennung ſeiner hervorragenden Dienſtleiſtungen in den Ruheſtand verſetzt worden. Gleichzeitig wurde die Leitung der Tier⸗Mallſchule, dem Vorſchlage des Akademiſchen Kollegiums entſprechend, dem ordent⸗ lichen Proſeſſor Angelo Jank als Lehraufgabe übertragen. Das Staatsminiſterium für Unterricht und Kultus hat auf Antrag s Akademiſchen Kollegiums den ordentlichen Profeſſor, Geh. Hofrat Karl von Marr auf die Dauer von zwei Jahren in der Funktion als Direktor der Akademie der bildenden Künſte in München beſtätigt. Greke Meiſel⸗Heß(Frau Grete Gellert) iſt in Berlin ge⸗ ſtorben. In Fragen der Sozialreform und Frauenfrage, in letzter Zeit auch in Fragen der Geſchlechts⸗ und Moralprobleme kam ihrer Stimme maßgebende Bedeutung zu. Ihre geſunden Ideen haben auch ihre ſchöngeiſtigen Arbeiten vertieft, bisweilen auch, wie den Roman„Die Intellektuellen“, vom Standpunkt der Raſſenpſychologie aus zu ganz eigenartigen Erſcheinungen des deutſchen Schrifttums gemacht. Kaum nennenswert ſind ihre Zugeſtändniſſe an das reine Unterhaltungsbedürfnis der Menge in ihrem Roman„Die Stimme“, der das Liebesleben einer Frau gleichzeitig mit ihrer Entwicklung zur künſtleriſchen Reife behandelt und ohne Ueberſchätzung als Koloſſalgemälde des Frauenproblems von ſich reden machen durfte. Grete Meiſel⸗Heß wurde 1879 zu Prag geboren. M. Jinnland verlangt deutſche Kunſt. Der meldet aus Helſingfors, daß man es dort als ſehr erwünſcht an⸗ lehe, wenn der Plan des Direktors Pauli von der Hamburger Kunſthalle, die zurzeit in Stockholm befindliche deutſche Kunſtaus⸗ ſtellung, etwa 80 Bilder ſowie eine Sammlung Schwarz⸗Weiß (von Menzel bis zu den neueſten) etwa um Mitte April auch nach Helſingfors fl bringen, zur Ausführung gelange. Denn die fin⸗ niſchen Künſtler ſtänden ganz unter franzöſiſchem Einfluß. Im Athengeum der Helſingforſer Nationalgalerie befindet ſich nur ein deutſches Gemälde. Da das finniſche Geiſtesleben im allgemeinen ſich vertrauensvoll an das deutſche anſchließt, iſt die franzöſiſche Vorherrſchaft auf dem Gebiete der Kunſt unnatürlich. Eine deutſche Kunſtausſtellung könnte in Helſingfors, abgeſehen von ihrem kul⸗ „Revaler Bote“ turellen Wert, auch von wirtſchaftlicher Bedeutung ſein. eee eee eeeeee e eeeeeeee e es 4. Delte. Nr. 184. — Mannheimer General⸗Anzeiger(mittag⸗Ausgabe.) Freikag, den 21. April 1922. Aus dem Lande. () Hockenheim bei Schwetzingen, 20. April. Ein gefährlicher Fahrraddieb wurde von der Gendarmerie in der Perſon des Heinrich Keck von Rauenberg verhaftet, dem bisher der Diebſtahl von ſechs Jahrrädern nachgewieſen werden konnte. 8 Lahr, 20. April. Im hohen Alter von 92 Jahren iſt hier Geh. Hofrat Kroell geſtorben. Er hatte ſeit den Gher Jahren hier als praktiſcher Arzt ſegensreich gewirkt und war mehrere Jahr⸗ zehnte als Bezirksarzt tätig. —1 Eſchbach bei Freiburg, 20. April. Der ſeit nahezu einem Jahr vermißte 56jährige Wellenmacher Franz Balſer von Staufen iſt im Walde nahezu völlig vermodert aufgefunden worden. Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß ſich Balſer erhängt hatte. Sein Körper war von Tieren völlig zerriſſen und zerfreſſen. 9( hHeiligenberg, 20. April. Das 12jährige Töchterchen der Fa⸗ milie Knoll von hier war über Oſtern in Taiſersdorf bei Ueber⸗ lingen bei ſeinen Großeltern zu Beſuch. Ein im Zimmer befindliches Gewehr entlud ſich auf bisher nicht ganz aufgeklärte Weiſe. Die Kugel drang dem Kinde in den Unterleib und führte den Tod herbei. * Aeberlingen, 20. April. Dienstag nacht iſt in Frickingen die Scheune des Landwirts Bernhard Binder niedergebrannt. Das Wohnhaus konnte gerettet werden. Man vermutet, daß das Feuer durch den Beſitzer ſelbſt gelegt worden iſt. Binder iſt in den Flam⸗ men umgekommen; er wurde als verkohlte Leiche aufgefunden. Aus der Pfalz. Die Hinrichtung Brektingers. § Sweibrücken, 20. April. Im Hofe des Landgerichtsgefäng⸗ niſſes wurde heute früh 7 Uhr der Winzer Valentin Brettinger aus Hambach in Vollzug der vom pfälziſchen Schwurgericht gegen ihr verhängten Todesſtrafe durch den Scharfrichter Reichhardt aus München mittelſt der Fallſchwertmaſchine hingerichtet. Am Portal des Juſtizpalaſtes hatten ſeit geſtern Anſchläge der Staats⸗ anwaltſchaft Ort und Stunde der Hinrichtung öffentlich bekannt ge⸗ macht, mehrere hundert Perſonen hatten ſich von 7 Uhr früh an vor dem Gefängnisgebäude eingefunden. Der Delinquent wurde zur feſtgeſetzten Stunde, in ein ſchwarzes Totenhemd eingehüllt, in den Hof geführt, wo er auf einem Stuhle Platz nahm, um die Verleſung des Todesurteils zu vernehmen. Landgerichtsſekretär Jung eröff⸗ nete ihm den Urteilstenor, vom Landgericht waren ferner in Talar erſchienen 1 Staatsanwalt Reich und zwei Landgerichtsräte. Der Hinrichtung wohnten außerdem bei 12 vom Bürgermeiſteramt be⸗ ſtellte Bürger, mehrere Aerzte, Juriſten und Preſſevertreter. Der katholiſche Gefängnisgeiſtliche Roth geleitete den Brettinger, der am Vormittag die hl. Kommunion empfangen hatte, bis zum Schaffot, wo er knieend ein Gebet ſprach, das der auf dem Stuhle ſizende Delinquent mitlas. Dann erhielt der letztere die ſchwarze Binde um die Augen gelegt, das Armſünderglöckchen ertönte und nach Befeſtigung des Körpers am Brett der Maſchine war der Ge⸗ rechtigkeit innerhalb weniger Augenblicke Genüge getan. Valentin Brettinger iſt der dritte Raubmörder, der ſeit 25 Jahren in Zweibrücken hingerichtet wurde. Zwar hatte das Schwurgericht der Pfalz in den letzten Jahrzehnten wiederholt Todesurteile gegen Mörder ausgeſprochen, ſo in den Jahren 1894, 1895, 1896(n dieſem Jahre ſogar), weiter 1900 und 1903. aber erſt am 13. Januar 1906 kam ein derartiges Ver⸗ dikt zur Vollſtreckung an dem aus Pirmaſens gebürtig geweſenen Raubmörder Hirtz, wobei ſich vor dem Gefängnis ſo große Menſchenmengen anſammelten, daß militäriſche Abſperrungen vor⸗ genommen werden mußten. Während des Weltkrieges erfolgte eine weitere Hinrichtung, die erſtmals durch Erſchießen vollſtreckt wurde und ſich gegen den ebenfalls aus Pirmaſens ſtammenden Raubmörder Otto Gebhardt gerichtet hatte. Während die Hin⸗ richtung mittels Fallbeiles im Hofe des Landgerichtsgefängniſſes neben dem Juſtlzpalaſt durch den Münchener Scharfrichter vor⸗ genommen wurde, erfolate die Erſchießung auf dem Garniſonsſchieß⸗ Bataillons 22. Inf.⸗Regts. Die dritte Vollſtreckung richtete ſich gegen den 23 Jahre alten Winzer Valentin Brettinger aus Unterhambach, der am 7. und 8. November 1921 gemeinſam mit ſeinem gleichalterigen Vetter, Holzhändler Joſef Brettinger, vor den Geſchworenen unter der Anklage eines Raubmordes ge⸗ ſtanden hat Die blutige Tat war in der Nacht zum 16. April 1921, alſo vor faſt genau Jahresfriſt, in Hambach geſchehen, das Opfer war der 60 Jahre alte Steuer⸗ und Gemeindeeinnehmer Eckes geweſen. Joſef Brettinger wurde gleichzeitig mit Valentin zu lebenslänglicher Zuchthausſtrafe verur⸗ teilt, die er im Zuchthaus Straubing verbüßt, wohin er am 6. Dezember vergangenen Jahres eingeliefert worden iſt. Sportliche Rundſchau. A e cbee Turnverein Mannhei n 1846— Mannheimer Sporkklad:2. Am vergangenen(nntag trafen ſich die beiden erſten Mann⸗ ſchaften auf dem Luiſenparkplatz des erſtgenannten Vereins. Die zahl⸗ reich erſchienenen Zuſchauer kamen voll auf ihre Rechnung, gab doch jede Mannſchaft ihr Beſtes her, um den Sieg zu erringen. Anfangs ſchien, es, als ſollte.S. K. gewinnen, der durch Verwandeln einer Ecke in Führung ging. Für den Kenner war es aber klar, daß der Turnperein durch ſyſtemvolles Spiel den Gegner zermürben würde. Mit äußerſter Kraftanſtrengung vermochte die...⸗Verteidigung die glänzend kombinierende Stürmerreihe des Turnvereins bis eine Viertelſtunde vor Schluß zu halten und mit:1 in Führung zu bleiben. Dem kraftvoll durchgeführten Endſpurt vermochten ſie nicht mehr Halt zu gebieten und mußten ſich dem beſſeren Gegner mit :2 beugen Beim Turnverein waren der linke Verteidiger ſowie die Stürmerreihe ſehr gut, während beim M..K. der Mittelſtürmer und der rechte Verteidiger hervorragten. T..M. 1846 II—.K. Pirmaſens Ib::2. T. V. M. 1846 III—..H. III:.5. M. 1846 IV—..H. IV..3, M. 1846 Damen—.C.„Pfalz“'hafen Damen::0. M. 1846 IV—.F. G. IV::0. f. R. Mannheim I—..H. I::9. .G. 1 TC. I: 123. Erfolgreiche Mannheimer Boxrer. Bei dem am letzten Sonntag in Darmſtadt ſtattgefundenen nationalen Fauſtkampf⸗Wettſtreit, wozu ſich die ſtärkſten Konkurren⸗ ten Deutſchlands eingefunden hatten, beteiligten ſich auch Mitglieder des Kraft⸗ und Artiſten⸗ Clubs Mannheim. Dan⸗ nesberger(Trainer) errang ſich im Halbſchwergewicht den 1. Preis(Ehrenpreis). In derſelben Klaſſe belegte Streib den 2. Platz. Laux im Federgewicht konnte ſich in den Vorkämpfen durch ſeine ſicheren Siege gut plazieren und ſtritt in der Entſcheidung um den 1. und 2. Preis mit dem beſten Federgewichtsvertreter Heſ⸗ ſens. Da Laux ſich in der zweiten Runde eine Verletzung zugezogen hatte, mußte er den Kampf zugunſten ſeines Gegners aufgeben und ſich mit dem 2. Preis zufriedengeben. Im Bantamgewicht konnte ſich Krockenberger den 3. Preis erringen. Der Fliegengewichtler Ulmreich war an dieſem Tage vom Pech verfolgt. Schon in den Vorkömpfen kam er mit dem beſtbekannten württ. Fliegengewichts⸗ meiſter Adrian⸗Stuttgart zuſammen; Ulmrich mußte in der zweiten Runde wegen Naſenbruch den Kampf aufgeben. Pferdeſport. sr. Megen der angeblichen Veſtechung von Trainern und Jockeis hatte die Oberſte Rennbehörde das Dresdner Landgericht um Ueber⸗ laſſung der Akten in Sachen„Elbe⸗Wettkonzern“ gebeten, die dar⸗ über einiges enthalten ſollten. Das Landgericht hat jetzt daraufhin mitgeteilt, daß Feſtſtellungen über derartige gegen Trainer und Jockeis vorgebrachte Anſchuldigungen überhaupt nicht erfolat ſind. Bei der Verhandlung iſt lediglich ein Brief des früheren Konzern⸗ NNN .V. V. .B. 8 platz am 24 Ayril 1918 durch ein Militärkommando des Erſaz⸗ inhabers Franke zur Sprache gekommen, Seeeeeeee 05 ſuchen. nach dem dieſer Be⸗ ſtechungsgelder an Trainer und Jockeis gezahlt haben will. Dieſer Tatbeſtand dürfte der Oeffentlichkeit entſtellt wiedergegeben worden ſein. Die Angelegenheit hat ſich ſomit in einer durchaus befriedi⸗ genden Weiſe aufgeklärt. sr. Der Große Preis von Hamburg gelangt jetzt neben 13 anderen Rennen als Hauptereignis des Hamburger Frühſahrs⸗ meetings am 24. und 25. Mai zur Ausſchreibung. Alle Rennen ſind ſehr gut dotiert. Im ganzen ſtehen nicht weniger als 615 000 4 an Preiſen zur Verfügung. Das Programm, das außer dem 100 000 Mark⸗Rennen noch drei 50000 ⸗Rennen aufweiſt, iſt ausſchließlich dem Flachrennſport gewidmet. Naoͤſport. „der große Frühlingspreis“ iſt der Titel der erſten Rad⸗ wettfernfahrten, mit denen der bekannte Ludwigshafener Radfahrer⸗Verein„Wanderfalke“ Mundenheim,; Ortsgruppe der deutſchen Radfahrer⸗Union, am Sonntag, 30. April ſeine diesjährige Fahrſaiſon eröffnet. Das äußerſt reichhaltige Programm umfaßt ein Rennen für Geldpreisfahren über die Strecke Ludwigshafen—Speyer—Berghauſen—Germersheim Rülz⸗ heim—Rheinzabern—Wörth—Kandel—Herxheim— Offenbach— Lan⸗ dau—Edenkoben— Neuſtadt— Dürkheim—Grünſtadt— Monsheim Weſthofen—Oſthofen—Worms—Oggersheim—Mutterſtadt—Munden⸗ heim(205 Kilometer), außerdem ein Rennen für Wertpreisfahren über die Strecke Ludwigshafen—Speyer—Iggelheim Haßloch Mußbach—Mutterſtadt—Mundenheim(64 Kilometer). Ferner ſind ein Anfängerfahren und ein Jugendfahren über je 45 Kilometer und ein Rennen um Schüler⸗ und Damenpreis(8 Kilometer) vor⸗ geſehen. 10 Geld⸗ und 26 Ehrenpreiſe, 14 Medaillen und 16 Diplome im Geſamtwerte von 16 000 Mark, ſowie mehrere Stif⸗ tungen von Sportintereſſenten winken den Siegern. Startberech⸗ tigt ſind nur Mitglieder der Deutſchen Radfahrer⸗Union. Neues aus aller Welt. — das Ende einer unglücklichen Ehe. In Frankfurt hat die 37jährige Ehefrau Emma Abel ſich in ihrer Wohnung mit ihren beiden drei⸗ und vierjährigen Kindern mit Leuchtgas ver⸗ giftet. Der Beweggrund zur Tat iſt in Familienzwiſtigkeiten zu — Vor einem neuen Ausbruch des Veſuvs. Der Veſup, der ſeit dem Ausbruch von 1906 ſich ziemlich ruhig verhalten hat, iſt zu neuem Leben erwacht. In der vorigen Woche wurden in der Um⸗ gebung des Kraters mehrmals Erdſtöße verſpürt, durch die kleine Eruptionshügel zum Einſturz gebracht wurden. Im Innern des gegenwärtig mehr als einen halben Kilometer weiten Kraters ſteigt die Lava dauernd auf. Ihre Oberfläche befindet ſich noch ſiebzig Meter unterhalb der am höchſten liegenden Südſpitze des Kraters. Ange⸗ ſichts der Gefahr, die durch das Ergießen der Lava nach außen und den drohenden Ausbruch heraufbeſchworen iſt, hat ſich der Bewohner der umliegenden Orte eine lebhafte Beunruhigung bemächtigt; viele flüchten nach Neapel.— Der Aetna auf Sizilien befindet ſich gleich⸗ falls in neuer Eruptionstätigkeit. Sein Krater ſchleudert von Zeit zu Zeit Schlammaſſen über dreihundert Meter hoch empor. In der Umgebung hört man unterirdiſche Geräuſche, auch bemerkt man abends Feuerſchein über dem Vulkan. — Die Ausländer⸗Skadt. Nach dem ſoeben veröffentlichten Er⸗ gebnis der Volkszählung im Jahre 1920 beträgt die Zahl der in Newyork lebenden Ausländer 4 294 629, während die der einge⸗ borenen Newyorker nur 1 164834 ausmacht. Es gibt in Newyork mehr Ruſſen als beiſpielsweiſe in Warſchau, da ihre Zahl mit 994356 angegeben wird. Die italieniſche Bevölkerung der Stadt beſteht aus 802 893 Perſonen und übertrifft damit die Bevölkerung Neapels um mehr als 100 000 Köpfe. Den nächſten Platz unter den Europäern behaupten die Irländer mit einer Geſamtzahl von 637 744. Außerdem bewohnen Newyork eine halbe Million Oeſterreicher, Un⸗ garn und Deutſche. Früher ſtand Rußland hinter Deutſchland zurück, heute aber iſt die Zahl der in Newyork lebenden Ruſſen nur um 170000 Köpfe kleiner als die der eingeborenen amerikaniſchen Bevölkerung. eeeee 225* Vie enlſtehen Runzeln? Warum altert zuerſt das Geſicht und erſt viel ſpäter Arme, Schultern und Nacken uſw.? Um dieſe Frage zu beantworten, muß man weiter fragen: Wird das Geſicht anders behandelt als die übrigen Körperteile? Und da haben wir die Löſung ſofort: Das Geſicht wird häufiger und auch ſtärker mit Waſſer und Seife behandelt. Der Organismus bildet Fett und ſondert durch die Haut Fett ab. Nicht um dieſen wertvollen Stoff zu verſchwenden, denn der Orga⸗ nismus verſchwendet nichts, ſondern um die Haut zu ſchützen. Die Seife aber löſt Fett auf, verwandelt es ebenfalls in Seife. Hätte die Natur die Poren der Haut durch Seife ſchützen wollen, ſtatt durch einen feinen Fetthauch, ſo wäre ihr das ein leichtes ge⸗ weſen. Sie wollte aber Fett, und der Menſch verwandelt es in Seife. Die Völker des Altertums kannten keine Seife, ſondern reinigten den Körper durch Salben. Damen, welche alle Geheimniſſe der Wer darin Erfahrung hat, kennt ſie unter Tauſenden heraus: Sie altern nicht! An eine ſolche Dame, Ninon de Lenclos, knüpft ſich eine tragiſche Begebenheit. Ihr eigener Sohn, der ſeine Mutter nicht kannte, ver⸗ liebte ſich in ſie, als ſie ſchon eine Greiſin, aber dem Aeußern nach ein ſunges Mädchen war, und erſchoß ſich, als er die Wahrheit erfuhr. Die vor noch nicht langer Zeit auf Schloß Löbichau in Thüringen im Alter von über 90 Jahren verſtorbene Acarenca Pignatelli, Her⸗ zogin von Kurland, bezauberte noch im Alter von 60—70 Jahren die Herzen der Männer. Auch heute noch gibt es Damen, denen man ihr Alter nicht im entfernteſten anſieht. Wir ſind nicht ſo ungalant, das wahre Alter einer bekannten Vühnenſchönheit zu verraten, aber ihr Toilette⸗ geheimnis wollen wir enthüllen, es heißt„Marylan⸗Creme“. Vorſchriftsmäßig angewandt, was täglich nur einige Minuten mehr Zeit erfordert, als das Waſchen mit Seife, kräftigt die Haut⸗ und Geſichtsmuskeln, die herabgeſunkenen Partien bekommen wieder Halt, die Runzeln gleichen ſich wieder aus. Nicht jahrelange Vehandlung iſt dazu nötig, ſondern der Erfolg zeigt ſich bald. Wenn wman ſich unter Berufung auf dieſe Zeitung an den„Mary⸗ Schönheitspflege kennen, tun es heute noch. lan⸗Vertrieb“, Berlin, wendet, ſo erhält man koſtenlos eine intereſſant geſchriebene Broſchüre, in welcher das alles viel ausführlicher klar⸗ gelegt wird, als es der Raum, der mir für dieſen Artikel zur Ver⸗ fügung ſteht, erlaubt. Man erhält ſogar, wenn man darum erſucht, koſtenlos eine kleint Probe der„Marylan⸗Creme“ und kann ſich durch den Verſuch, der in der Broſchüre näher beſchrieben iſt, überzeugen, daß es keine bloße Theorie iſt, wenn ich ſage, daß Seife die Schönheit verdirbt, Marylan aber ſie erhält und wiederbringt. Beſonders möchte ich dieſen Verſuch auch allen denen empfehlen, die an Hautunreinigkeiten leiden, zu denen ich nicht nur Miteſſer und grauen Teint, ſondern auch andere Schönheitsfehler rechne. empfehle ſofort zu ſchreiben, da die Firma dieſe Gratisproben nur kurze Zeit abgeben wird. Senden Sie ihn als Druckſache in offenem Couvert. Auf deſſen Rückſeite ſchreiben Sie recht deutlich Ihren Namen und genaue Adreſſe. Sie erſparen dadurch Porto. Dieſe Druckſache iſt mit 50 Pfg. zu frankieren. Eine Poſtkarte erfordert Mk..25. Gratis⸗Bezugſchein. An den Marylan⸗Vertrieb, Berlin 302, Friedrich⸗ ſtraße 18. 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Hachenburg, dessen Ausführungen mit großer Auf- merksamkeit aufgenommen wurden. 8 Der Vorsitzende des Vereins, Herr Kommerzienrat B. pielmeyer, begrüßte die stattliche Versammlung, ins- sondere die Herren Handelskammerpräsident Lenel und r. Hachenburg, die hiesigen wie die auswärtigen Ver- Linsmitglieder und die Vertreter der Presse. Sodann gedachte 8 r Vorsitzende in einem kurzen Nachruf des im abgelaufe- en Jahre verstorbenen Direktors Clemm von Obertsroth, zu — Gedenken sich die Anwesenden von ihren Sitzen er- Der Geschäftsführer des Vereins, Herr Dr. Ulm nieh hierauf einen übersichtlichen Vortrag über die Lage es deutschen Außenhandels. Der Redner schickte semen Ausführungen voraus, daß das abgelaufene Jahr für 87 deutsche Wirtschaftsleben ein wahres Leidensjahr . Auf Grund des Diktats von Versailles wurden die finan- lellen Forderungen der alliierten und associierten Mächte ut 226 Milliarden Goldmark und 12% Abgabe des Wertes der Lutschen Ausfuhr festgesetzt. Diese Forderung, die durch s deutsche Volk in nationaler Begeisterung abgelehnt leb de, führte zur Auferlegung der das deutsche Wirtschafts- eben, vor allem seinen Aubenhandel, aufs schwerste erschüt⸗ 3 inden Sanktionen(Einführung der Rheinzollgrenze, Be- Flung der Städte Düsseldorf und Duisburg-Ruhrort). Die oige der Sanktionen war ein sofortiges Stocken des“ debbor ts nach den Ländern, die sich, wie England, zur Er- dung einer Ausfuhrabgabe im eigenen Lande auf eigene echnüng entschlossen, und das erneute Aufreißen des kaum tdürftig geschlossenen Loches im Westen. Mit Genehmigung es unter französischer Kontrolle aufgezogenen Ausfuhramtes Terdmns nahmen für Milliarden französische Luxuswaren, eppiche, Rauchwaren, Kognak, Liköre usw. ihren Weg in s Deuische Reich, wWas sich in einer schweren Beläsfung dererer Handelsbilanz auswirkte. Unter dem schweren Druck 1. Drohung der Besetzung weiterer deutscher Landesteile aßte am 10. Mai 1921 der Reichstag den folgenschweren Be- 81 uß, dem Londoner Ultimatum vom 5. Mai zuzu- mmen, das abgesehen von ausgedehnten Sachleistungen, Be- auf 18 lten usw. unsere finanzielle Kriegsentschädigung uf 132 Milliarden Goldmark festsetzte, Viele, die sich schwe⸗ b Herzens für die Annahme des Ultimatums entschlossen ben hatten dies im Vertrauen darauf getan, daß Ober- lesien bei Deutschland verblieb. Auch diese Erwartung Sollte auf das Bitterste enttäuscht werden. Der größte Teil 5 rschlesiens mit seinen Industrieschätzen Wurde vom lutterlande abgetrennt. Die Auswirkung der Bestimmungen Ultimatiums, insbesondere der Verpflichtung, am 31. Aug. e Milliarde Goldmark zu bezahlen, sowie der Verlust von Derschlesien zeigté sich in erschütternder Weise in der Be- 0 rtung unserer Mark. In rapidem Fallen sank die Mark, zu Dollar gemessen, um mehr als den siebenzigsten Teil es Friedenswertes. ungeheure Entwertung der Mark bewirkte auf We anderen Seite eine außerordentliche Steigerung der beitehapreise und damit eine starke Heraufsetzung der Ar- Erbelöhne und Gehälter. Alle diese Vorgänge stellten den port-Handel und Industrie vor die schwierigsten Auf- Set u, besonders soweit die Rohstoffbeschaffung und Fest- Frauad und Einhaltung der Preise für die Eertigfabrikate in terzse Fam. Auf dem letzteren Cebiete griff das Reich inso- en ein, als es die Außenhandelsstellen anwies, auch wegen run großen Devisenbedarfs des Reiches selbst die Fakturie- vere in Auslandswährung zu verlangen, eine Maſnahme, die ab hleden beurteilt, zu vielerlei Unzuträglichkeiten Anlah Auf der anderen Seite zeitigte der Sturz der Mark eine U neinung, die von allen ernsthaften Wirtschaftspolitikern Sroßem Unbehagen betrachtet wird! die starke Beschäfti- 8 der deutschen Industrie für den Export. Id Auch im Innern entstanden für den deutschen Ausfuhr- Diaustriellen und Ausfuhr-Händler große Schwierigkeiten. Lrebenseheuren Anforderungen des Ultimatums und das Be- Resbene den Etat zum Ausgleich zu bringen veranlaßten die tederung zu der Einbringung von nicht Weniger als fünfzehn Ausfus or lagen, die, im Entwurf durchgeführt, gerade die fare uhrwerte schaffende Industrie und den Außenhandel in rfüll ebensnerv getroffen hätten. Wie schlecht es mit der denn ungsmöglichkeit des Ultimatums stand, zeigte sich bald, un 155 gelang nur unter den allerschwierigsten Bedingungen milli nanspruchnahme großer Auslandskredite, die erste Gold- källunvle, aufzubringen, und Ende des Jahres mußte der Er- sei 18s-Kanzler erklären daß Deutschland nicht in der Lage Cold le am 15. Januar 1922 fällige Zahlung von 500 Millionen Grark zu leisten. vertr. 0 besonders schwer betroffen wurden die durch uns ständi enen Exporteure im Südwesten des Reichs durch die Marz 0h. Tariferhöhungen der Eisenbahn, die sich anfangs enst. 1922 im Durchschnitt auf 2800% gegenüber den Frie- arifen beliefen. Oktob S erfreuliches Ereignis ist zu registrieren, daß am 18. vanis ch der am 25. August 1921 unterzeichnete deutsch.ameri- ziehun e Friedensvertrag ratifiziert wurde und so die Be- Wurdenen zu Amerika Wieder auf eine Rechtsbasis gestellt berrodh instruktiven, von einer gründlichen Kenntnis und Be- eine ung der Materie zeugenden Ausführungen, die durch Stellunnzahl der vom Redner entworfenen graphischen Dar- eine wertvolle Ergänzung und Bereicherung er- »kanden den lebhaften Beifall der Versammlung. betont Herr Dr. Hachenburg erfährt Lingangs, daß man im Reichswirtschaftsrat nicht alles ich. Das bißchen, das man hört, ist meist streng vertrau- Schyrer ie Haupttätigkeit ist nicht im Plenum, sondern der m Ann liegt meist bei den Arbeitsausschüssen. Da hat sehr lebhaft mit der Reparationsfrage befaßt; dort schilde* Reparationsproblem ausgiebig erörtert. Redner Eindrt 5 ein paar kurzen Zügen den hierbei ge- D ruc hand nch ist die Ansicht überwiegend, daß Deutsch- das 0 eht zahlen kann. Die Frage, ob es klug war, anbworteter Ultimatum anzunehmen, wird meistens mit ja Redner 3— Praktischen Wert hat aber die Frage nicht. Natum an t auf dem Standpunkt von Rathenau: Da das Ulü- este her Zenommen ist, müsse auch versucht werden, das Finken dezmolen Eine Folge des Ultimatums War das R 5 Mark, ferner die Arbeitslosigkeit in England. Rante dazu, daſl jeder fünfte Arbeitslose von der deulenau 8 8 En chen Re bezahlt wird; die übrigen bezahlen die gländ a dung der R lch ist. Tr. War einmütig der Ansicht, daß eine Be- arationsschuld aus den Steuern nicht mög- em mußte der praktische Versuch der Dureh- 282.— Mark. Dollarkurs ee ² 5 2 272 ͤ kührung gemacht werden. Was wir dabei bis jetzt erlebt haben, das wurde der Entente schon im voraus gesagt. Aber es hat keiner geglaubt. Der Grund liegt vielleicht anderswo. Frankreich müß deshalb an den ungeheueren Reparations- zahlungen festhalten, weil es selbst stark in den Schulden steckt. Amerika fordert die Kriegsschulden; es soll nach- lassen, will aber nicht, weil Frankreich weiter rüstet. Und Frankreich rüstet nicht ab, solange es von Deutschland nicht alles herausgepreßt hat. Nun muß den sämtlichen Staaten gezeigt Werden, wohin diese unsinnigen For derupgen der Milliardenzahlungen führen. Deshalb War es afif dan wendig, die erste Goldmilliarde zu bezahlen. Davon sind wir aber Alle überzeugt, daß wir auf diesem Wege nicht Weiter machen können. Es ist ganz unmöglich, diese Forderungen zu bezahlen. Ich kann dem nicht beistimmen, daß ausschließblich durch die Devisenaufkäufe die Mark schlechter wurde, denn hier spielen auch noch andere Um- stände mit, z. B. die Spekulation in Berlin. Von den Geldleistungen kam Redner zu den Sach- leistungen zu sprechen. Er glaubt, man übersehe hier- bei, daß es eines Tages— und der Tag werde nicht mehr fern sein—, wo die Industrie der Entente dringend bitten würde: Hört doch mit den Sachleistungen auf! Unsere Industrie geht zugrunde, wenn Deutschland immer liefert. Die einzige Möglichkeit, jemals zu einer vernünftigen Regelung zu gelangen, kann nur im Wege einer ausländischen Anleihe geschehen. Die inhaltsreichen Ausführungen des Referenten, einer be- kannten wissenschaftlichen Autorität, fanden allseitige leb- hafte Zustimmung. In der nun beginnenden Aussprache über die Reparationsfrage verlangte Herr Dr. Raschig- Ludwigshafen erhöhte Pro- duktion und erhöhte Arbeitstätigkeit. Nur der Export und erhöhte und vermehrte Arbeit kann Deutschland wieder auf die Höhe bringen. Herr Handelskammerpräsident Lenel! verwies auf die unproduktive Tätigkeit der allzuvielen Parlamente. Man habe viel Zzu viel Minister und viel zu viel Gremien, wie z. B. die Außenhandelsstellen. Da- durch entstehen enorme Auslagen. Redner streifte kurz den gegenwärtigen Metallarbeiterstreik und bemerkte imAnschlußp daran, daß auch in der Textilbranche ein Kampf bevor- stehe. Im übrigen steht der Redner auf demselben Stand- punkt, dab es gänzlich ausgeschlossen ist, dal Deutschland die 3 Milliarden Goldmark für Reparationsleistungen auf- bringen kann. Diese Forderung müsse erheblich reduziert Werden. Die gleiche Ansicht vertritt Herr Bankdirektor Benno Weil von der Südd. Disconto-Gesellschaft.-G. Er bemerkte, daßb selbst bei gesteigerter Arbeitstätigkeit und erhöhter Ein- schränkung und Sparsamkeit des Einzelnen die 3 Milliarden Goldmark niemals aufgebracht werden könnten. Wenn sich Deutschland fernerhin von Monat zu Monat so auspumpen läht wie bisher, gerät es immer tiefer in eine moralische und physische Verarmung hinein, aus der es nicht mehr heraus- kommt. Herr Kommerzienrat Spielmeyer resumierte die Ausführungen der Redner dahin zusammen, daß es unbedingt notwendig ist, daß mehr gearbeitet wWird, damit mehr expor- tiert werden kann, und daß die Produktion erhöht wird. Sehr wichtig sei auch, daß nicht mehr so viel geschwätzt und ver- handelt wird und nicht Leute in die Gremien hineinkommen, die nichts verstehen. Herr Dr. UlIm erstattete alsdann einen ausführlichen Be- richt über die Tätigkeit des Süddeutschen Exportvereins, Dar- nach war die Vereinstätigkeit im abgelaufenen Jahr außer- ordentlich vielgestaltig und umfangreich. Nach der Bekannt- gabe des Kassenberichts wurde sowohl dem Schatzmeister wie dem Vorstand Entlastung erteilt und die Feststellung des Haushaltsplanes genehmigt. Ferner erhielt der Vorstand die Ermächtigung, bis zu einem gewissen Betrag den Mitglieds- beitrag festzusetzen, und zwar in diesem Jahre bis zu 400 (bisher 200) und für das nächste Jahr bis zu 500. Das Eintrittsgeld wird auf 200 festgesetzt. Diese Zahlen be- ziehen sich jedoch nur auf Inlandsmitglieder,. Die Wahl des Vorsitzenden und zweier Beisitzer ergab die einstimmige Wiederwahl der Herren Spielmęyer, Lenel und Direéktor Mann. Die Herren Direktor Gutjahr und Eichtersheimer wur- den wiederum als Revisoren gewählt. Austelle des eingangs erwöhnten 1 Direktors Clemm soll der Vertreter der Firma in den Vorstandsrat gewählt werden. Herr Generaldirektor Beck dankte sowohl dem Vorsitzenden wie den übrigen Vor- standsmitgliedern für ihre erfolgreiche Tätigkeit. Aus der Mitte der Versammlung wurde hierauf eine Reihe von Be- schwerden gegen unseriöse Spediteure vorge- bracht. Auf Beschluf der Versammlung wird das Material vom Verein in Verbindung mit der Handelskammer geprüft und sodann Stellung dazu genommen. Erwähnt wurde, daß eine Frachtenprüfungsstelle schon früher bestanden hat, diese aber wieder aufgehoben wurde. Bei der Handelskammer be- stebe jedoch ein Büro zur Prüfung von Frachtrechnungen, dessen Inanspruchnahme empfohlen Wwurde. Herr Kommer- zienrat Spielmeyer schloß hierauf die Versammlung, an ch. eelln sich ein Abendessen anschloß. Eine bedeutsame Finanztransaktion. Fuslon Deutsche Bank und Deutsche Petroleum.-G. Wie uns mitgeteilt wird, schlägt der Aufsichtsrat der Deutschen Bank der auf den 18. Mai einberufenen.0..-V. die Erhöhung des Grundkapitals von M. 400 auf M. 800 MiIlionen zwecks Fusion mit der Dpag. unter Aus- schluß der Liquidation vor. Die gesamten Aktiven und Passiven der Dpag gehen auf die Deutsche Bank über mit der Maßgabe, daß den Aktionären der 5. B. für je eine D..-Aktie von M. 1000 vier neue von je M. 1000 mit Divi- dendenschein pro 1922 gewährt wird. Die Firma der Gesellschaft soll wiederum „Deutsche Petroleum-Aktiengesellschaft“ lauten, nachdem die D. B. gelegent- lich der Fusion das Verfügungsrecht über diesen Namen erwirkt. Den Aktionzren der bisherigen Dpag wird neben den gewährten Ab- undungen das Recht eingeräumt, auf eine Aktie der altgy Dpag eine solch der künftigen Dpag zum Kurse von 300 Prozent zu bezidhen, wobei sie neue D..-Aktien zum Kurse von 600 in Zahlung geben können. Die alten Aktionäre der Deutschen Bank erhalten dureh Vermittlung eines Konsortiums von Groß- aktionären der Dpag. dem aus der Fusion ein erheblicher Posten D..-Aktien zufällt, das Bezugsrecht auf junge D..-Aktien derart, daß auf nom. 4000 alte Aktien eine neue von nom. 1000 M. zum Kurse von 350 bezogen werden kann. Das Konsortium steht unter Führung der Rheinischen Credit- ban k. Das Kapital der D, B. übersteigt den Betrag von 2 Milliarden ein- schlienlich der Reserven. Züddeutsche Holzindustrie.-., München. kür 1921 ergibt einen Bruttogewinn von 3,73(i. V. 1,12) Mill. A. Unkosten erforderten 1,96(0,65) Mill. 4. Der Reingewinn beträgt 1 694 460(435 880%), woraus 15% Dividende auf 10 Mill.(10% auf 3,6 Mill. 4) verleilt werden sollen. In der Bilanz betragen Debitoren 5,69 Mill., Bankguthaben 6,36 Mill.(i. V. zusammen 3,07 Mill.), wogegen Kredi- toren mit 5,63(5,35) Mill.„ und Hypotheken mit 0,57(0,24) Mill.&4 erscheinen. Deutsche Maizena-Gesellschaft.-G, Berlin. Unter dieser Firma wurde die gleichnamige bisherige Gesellschaft mit be- schränkter Haftung mit einem voll eingezahlten Aktienkapital von 50 Mill. in Hamburg gegründet. Die Geschäftstatig- keit erstreckt sich wie früher auf den Import und Absatz der in den Fabriken der Corn Products Refining Company in den Nereinigten Staaten hergestellten Maisprodukte und auf die Erzeugung und den Vertrieb der in den eigenen deutschen Fabriken der Firma gewonnenen Maisfabrikate(Futtermittel, Maisstärken, Maizena, dessen alleiniger Hersteller die Firma ist, usw.). Die Gesellschaft unterhält Zweigniederlassungen in Berlin, Halle a.., Köln a. Rh. und Frankfurt a. M. Der Abschluß Börsenberichte. Mannheim, 20. April. Die Börse bekundete bei lebhaftem Geschäft ziemlich feste Haltung. Es gelangten heute Umsätze zur Notierung in Frankona zu 1500, Mannheimer Versiche- rungs-Aktien zu 2150 pro Stück und Oberrheinische Ver- sicherungs-Aktien zu 1275„ pro Stück; ferner in Benz zu 610%, Unlonwerke zu 675%, Freiburger Ziegelwerke zu 730%, Zucker Frankenthal zu 870% und Zucker Waghäusel zu 870%. Anilin notierten 795., 800 B.(nachbörslich 797,50 bez. u..). Von Banken sind zu erwähnen: Rheinische Creditbank 264 bez. und G. Rheinische Hypothekenbank, Mannheim. Kurs an der Frankfurter Börse vom 20. Aprll. 4% Rheln. Hyp.-Pfandbrlefe alto 84.— bg,J 4% Rh. Hyp.-Komm. unkh. b. 1923 89.— bg. 4%„„ küp. ab 1921 94.— b0. 4%„ 55 unkb. b. 1924 91.— bg. 4%„„ Eab. ab 1931 100.— h. 4%„ Edd. ab 1831 87.— g. 375%„„ verlosbar 79.— b8 3½% 4 Obllg. 71.— bg. 372%„ unvlz.(ab 1914 küb.) 72.25 bf. Mannheim, 21. April.(.35 vorm.) Am hiesigen Platze werden folgende Briefkurse genannt: Holland 10 700, Kabel Newyork 282.50, London 1250, Schweiz 5450, Paris 2630.* Newyork, 20. April. Der Kurs der Reichsmark notierte bei Börsenschluß mit 0,34%(0,34%) cents, wWwas einem Kurs von 289.86(287.77) 1 für den Dollar entspricht. Waren und Närkie. Berliner Metallbörse vom 20. April. Prelse in Mark für 100 Kg. 19. Aprll 20. Aprll 19. Aprll 20. Aprll Elektrolytkupfer 720 32³9 Aluminlum.B arr. 12700 12300 Raffinadekupfer 7925—7975 7630— 7700 Zian, ausländ. 19700-19200 ſ8800-18000 glel 2850—3000 2300—2900 üttenzlunn 19400-19300 10590-19500 Rohzink(Vb.-Pr.) 3444 34¹ lokel 19000-19200 18200-18509 do.(fr. Verk.) 3350—3400 3225—3275] Antimon 2850. 2900 2750—2000 Plattenzink 2825. 2875 2850 2700 Silber fur 1k9. 5400-5450 5425—5475 Aluminlum 12500 12¹0⁰0 Platin p. Gr. 67⁵— Vom Tabakmarkt. Aus Oberschopfheim pei Lahr Wird uns geschrieben: Dieser Tage wurde der Teil des Tabaks, der schon früher zu 1200 für den Zentner verkauft worden Wwar, abgeführt; ein Posten erzielte den Preis von 2200 für den Zentner. Eine scharfe Heraufsetzung der Zuekerpreise soll in den nächsten Tagen erfolgen. Der bisher mit M. 750 notierte Preis für den Zentner Mehlis soll auf M. 1000 erhöht werden. Schiffsverkehr. Der Dampfer„Rotterdam“ der Holland- Amerika-Linie, Rotterdam, ist am 8. April von Newyork ab- gefahren und am 18. Kpril vormittags in Rotterdam ange- kommen.— Der Dampfer„Lapland“ der Red Star Line, Ant-⸗ Werpen ist am 8. April von Newyork abgefahren und am 18. April nachm. in Antwerpen angekommen. Wasserstandsbeobachtungen im Monat April⸗ Pegelstatlon vom Datum Rhein 15. J 17. 18 19 20.21 Bemerkungen gohusterinsll.50.52 265.68.62.58 Abends 6 Unr Nehl,„„„„„„„„„ ½72 36(J 381] 382.62.73] NMachm. 2 Uhr Maxau„.23 583.01 630.41.37 Machm. 2 Uhr Mannkelm.07.45.0.81.25.34] Rorgens 7 Uhr Main.-B. 12 Uhr Kaub.143.97.1.55 Vorm. 2 Uhr Kümmmtͤ.62.34.28.63 Raohm. 2 Uhr vom Neckar: Mannllell.98.42.41 8.40.45 Vorm 7 Uhr Mellbronn.90.00.62.26 Vorm 7 Uhr Westwind. Bedeokt.-10. Mannheimer Wetterbericht vom 21 April morgens 7 Uhr. Barometer: 753, mm. Thermometer:.80 C. Niediigste Temperatur Nachts: .50 C. Höchste Temperatur gestern: 11.00 C. Niederschlag:.0 Liter auf den qm. W 2. Regnerisch. 2 FEAEA—————.——————. Herausgeber, Trucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politil: Dr. Fritz Hammes; für Handel: J..: Franz Kircher; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hügel. 8 19 N —..— — —— 0 0 Wannfeer Feemee am 30. April,., 4. u. 7. Mai 1922 àuf den Mannheimer Rennwiesen. Veranstaltet vom Badlischen ſtennverein Mannhelm. Die bei den vorjährigen Mai- und HHerbstrenntagen erst- mals vom Verlag des„Mannheimer General-Anzeiger“ unter dem Titel„Mannbhelmer Renntage“ herausgb- gebene wird auch in diesem Jahre an obigen 4 Renntagen wieder eischeinen. Diese von einem heivorragenden Fachmann auf dem Gebiete des Turfs redigierte Rennspettzeitung hat im vorigen Jahre bei beiden Veranstaltungen ällgemeinen Anklang und großen Ahsatz geſunden. Sie wird fär alle Sportleute und Besucher: der Mannbeimer Jubiläums-Pierderennen auch dieses mal wieder ein unentbehrlieher Führer und Berater und die einzige Mannheimor Spoftzeitung gein, die auf dem Rennplatze und in der Stadt zum Verkauf gelangt. in zweckmäßiger Uebersicht bringt diese Sportzeitung zu allen Rennen eine zuverlässige Starterliste und die Foimen sümtlicher Pferde, die in dem Programm genannt sind, bis zum letzten Tage. Der vorjährige Massenbesuch dürſte wohl in diesem Jahre noch Überttolfen werden; ist doch die hervorragende Be- deutung der Mannheimer Rennen überall bekannt. Außer dem größten Teil der Mannheimer Bevölkerung werden viele Tausende von auswärts die„Mannheimer Jubilums- Pferderennen“ besuchen und ein größerer Teil wird sich in Mannheim für mehrere Lage aufhalten. In unserer„Rennsportzeitung“ bieſet sich daher der ge- samten Geschäftswelt durch Aufgabe von Anzeigen wiedetüm eine sehr günstige Reklame-Gelegenheit. Der Preis einer Anzeige ist: 8390 Belg GBreite 0 mm) für 1 Nummer Mk. 150.— Das Peld(Höhe 53 mm) für alle 4 Jummern Mk. 500.— Größere Felder entsprechend mehr. Auskunft erteilt bereitwilligst die Geschälſtsstelle. Vorlangen Sie 57e, steruner Mr. 7940-45 sgres Vertreters unter eeeeeee eeee eee eeeeeeeeeeeeeeet u ge Kunige Lage. Wandern und Reiſen. Nr. 2. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) 2 Wandern und Reiſen Cenz⸗Erinnern. Lenzlachende Wieſen Und ich und du! Herzmädel, wie lang iſt das her? Ein Fink ſang im Flieder ſein Lied dazu, „Maasliebchen und Rosmarein pflückteſt du! Herzmädel, das Meiden iſt ſchwer! Hellblitzender Rheinwein Und du und ichl Herzbruder, wie lang iſt das her? Es grüßte die Jugendluſt dich und mich, Es klangen die Lieder ſo froh und friſch! Herzbruder, die Becher ſind leer! Es kommt ein Stunde Glückſelig und rein, Begraben iſt Hader und Streit! Herzmädel, dann gib mir vom Sonnenſchein, Herzbruder, dann ſchenke den Feuerwein! Das gibt eine goldene Zeit! Hanns Glückſtein. UDom Wandern. Auch das Schlendern muß man verſtehen, das beſchauliche Streifen durch Wald und Feld, das liebevolle Verweilen bei Großem und Kleinem, wo man bald den entzückten Blick weit über lachende Täler und duftverhangene Berge ſchweifen läßt oder ihn an eine Wolke knüpft, die langſam durch das tiefe Blau ſegelt, bald den leichten, eleganten Aufbau eines Gras⸗ halms bewundert, dem haſtigen Lauf eines goldgrün gepan⸗ zerten Raubkäfers oder dem wimmelnden business as usual eines Ameiſenhaufens zuſieht, wo man weltentrückt der ge⸗ heimnisvoll ſummenden Stille im mittäglichen Walde lauſcht, dem Klopfen des Spechts oder dem Ruf eines unbekannten Vogels. Aber das eigentliche Wandern iſt kein ge⸗ ruhſames Schlendern. Man braucht kein Kilometerfreſſer und ſcheuklappenbehafteter Pedant zu ſein, um kräftig auszuſchrei⸗ ten und ſich ein feſtes, fernes Ziel zu ſtecken, deſſen Erreichen ſchon einigen Schweiß koſtet. Zunächſt iſt dieſe Art des Wan⸗ derns für geſunde Menſchen, die den größten Teil ihres Lebens in Stadtmauern hocken, weit heilſamer als das läſſige Bummeln, das übrigens verhältnismäßig mehr ermüdet; ihre Muskeln, die elf Monate im Jahr faulenzen, müſſen einmal tüchtig angeſtrengt, ihr Körper muß einmal derb durchein⸗ ander gerüttelt werden. Herzkranke, alte und ſchwächliche Leute mögen ſchlendern. Gerade heute, wo leider die ſolda⸗ tiſche Erziehung fehlt, iſt es wichtig, auf andere Weiſe den Kökper zu ſtählen. Auch andere, ſonſt beim Militär zu er⸗ werbende Fähigkeiten, z. B. raſch und ſicher ſich in einem fremden Gelände zurechtzufinden, Karten zu leſen uſw. wer⸗ den viel beſſer ausgebildet, wenn man entſchloſſen einem Ziel zuſtrebt, als wenn man hold träumend ins Blaue pen⸗ delt. Und vor allem: ein Wandern mit feſtem Ziel, das keineswegs ſtumpfſinniger Hetze und öder Sportfexerei gleich⸗ zuſetzen iſt, ſtärkt den Willen, zwingt den Körper, den manch⸗ mal gar zu bequemen und widerborſtigen Sancho Panſa, unter die Herrſchaft des Geiſtes. Was verſchlägt es da, wenn das ſchwache Fleiſch einmal unwillig puſtet und jappt; nach⸗ her befindet es ſich um ſo wohler und läuft, in die Stadt zurückgekehrt, drei Stockwerke raſcher hinauf, als früher eines. Bei feſten Standorten bringt das Schlendarn nicht über einen engen Umkreis hinaus, wenn man nicht Fahrgelegenheiten benutzen kann, die heute meiſt ſehr teuex ſind. Der echte Wanderer atmet auf, wenn er aus der Bannmeile der üb⸗ lichen Kurgäſte hinaus iſt, die ihre Aſphaltziviliſation in die friſche, freie Natur ſchleppen, auf ſauber gebauten, möglichſt ebenen Wegen vorſchriftsmäßig Ozon ſchlürfend, langſam dahingondeln, oft zu Klumpen geballt und eifrig ſchwatzend, die an keiner Bank vorbeigehen können und die den Karl⸗ ottokurt und die Mauſi ſcheltend zurückrufen, wenn die armen, gelangweilten Würmer ohne Rückſicht auf ihre friſch ge⸗ waſchenen und gebügelten Kleider Miene machen, durch Ge⸗ ſtrüpp zu brechen oder einen graſigen Hang hinabzurollen. Uebertreiben ſoll man natürlich die Anſtrengung beim Wandern nicht, oft kann man aber ſeinem irdiſchen Teil viel mehr zumuten, als unſere Stadtſchlappheit ſich träumen läßt. Ich ſpreche, ſo ſchreibt einer, der ſich auskennt, der„Köln. Volkszeitung“ aus eigener Erfahrung. Mein Vater nahm mich, nachdem er die Leiſtungsfähigkeit des Knaben erprobt hatte, oft auf ſo weiten Wanderungen mit, daß abends im Quartier die menſchenfreundliche Wirtin voll Mitleid ob ſolcher Schinderei die Hände über dem Kopf zuſammenſchlug. Zuweilen waren nach dem Abendeſſen meine Beine ſo ſteif, daß ich, am Tiſch micht feſthaltend, eine Weile auf und ab gehen mußte, um nicht wie ein ſchwer Bezechter zum Schlaf⸗ gemach zu taumeln. Am andern Morgen aber waren die Gehwerkzeuge wie geölt und mit neuen Federn verſehen. Wie oft habe ich meinem Vater dieſe ſpartaniſche Zucht ge⸗ dankt, wenn ich ſpäter bei großen Reiſen ohne jede Be⸗ ſchwerde, ohne die geringſte Beeinträchtigung meiner Auf⸗ nahmefähigkeit Strapazen aushielt, die meinen Reiſegenoſſen die herrlichſten Gegenden verleideten. Hin und wieder kam es vor, daß wir, da unſer Weg ſich mehr nach den land⸗ ſchaftlichen Schönheiten als nach ben Eßgelegenheiten richtete, den ganzen Tag über außer etwa einem mitgenommenen Butterbrot und einer Handvoll im Wald gepflückter Beeren nichts aßen und uns erſt abends zu einer regelrechten Mahl⸗ zeit niederſetzten. Das hat mir nie geſchadet, im Gegenteil. Es iſt ein prachtvolles Gefühl, von der Maſchinerie des Kör⸗ ande pers ſo unabhängig zu ſein, daß man einen ganzen, lieben langen Tag mit voller Friſche durch Berg und Tal oder durch Kirchen, Muſeen und Staatspaläſte laufen kann, ohne läſtige Verpflegungspauſen einzulegen. Auf dieſe Weiſe, werden die Freunde des Schlenderns meinen, iſt das Wandern mehr Arbeit als Freude und Er⸗ holung. Durchaus nicht! Ich fürchte zwar, daß in meinen törichten Jugendjahren ein gewiſſer Kilometerehrgeiz mit⸗ ſprach, aber den Ausſchlag gab er nicht. Wäre das Bild nicht gar ſo kühn, ſo möchte ich den rüſtigen, zielſtrebigen Wandersmann einem Vogel vergleichen, der in raſchem Flug, mit gffenem, frohem Auge dahinſtreift, von Schönheit zu Schößpheit eilt und die Schnecke weit zurückläßt, die gemächl! einhekkriecht. Wie wunderbar iſt die redliche Müdigkeit nach einem herzhaften Marſch! Wir treten aus dem dunkeln Bergwald und ſehen vor uns das friedliche Dorf, unfrer Wanderung Ziel, in den Wieſen des Tales ausgebreitet; vom Kirchtum läutet die Glocke Feierabend, und aus den Schorn⸗ ſteinen ringelt ſich langſam der Rauch in die klare, goldne Luft, ein wohlverdientes Mahl verheißend, das köſtlich iſt, und ſollte es auch nur aus gebratenen Kartoffeln und Pfann⸗ kuchen beſtehen. Alles hat ſeine Zeit; das Schlendern iſt zur Abwechslung gut und wohl, wer aber wandern will, der 9955 ſich vom behäbigen Bummel los und ſporne Schuſters appen! Die Starkenburg. Von Karl Witzel. 8 Die Starkenburg bei Heppenheim an der Bergſtraße nimmt unter der ſtattlichen Reihe der Burgen mit die erſte Stelle ein. Von ihrer Höhe ſchlägt der Blick einen weiten Kreis, der Haardt, Taunus, den badiſchen Odenwald berührt. Sie hat einer ganzen Provinz den Namen verliehen. Heute reckt ſich der viereckige Hauptturm in die Höhe und deckt einige runde Türme und Mauerreſte unter ſeine ſchirmenden Fittiche. Stark ſollte ſie einſt die frommen Kloſterleute der Abtei Lorſch gegen den Bremer Kirchenfürſten Adalbert machen, als er vom Abt Ulrich zu viel verlangte. In ihrer Bedrängnis trugen ſie 1066 auf dem 297 Meter hohen Berge Burchhelden Stein auf Stein, um ihrem Feind begegnen zu können. Wohl überzog er ſie auch mit Krieg, doch konnte er ſie nicht einnehmen. Auf dem Reichstag zu Trebur bei Mainz wurde er abgeſetzt und dem Kloſtervorſteher Genug⸗ tuung gegeben. 1232 kam ſie mit dem Kloſter Lorſch an den Kurfürſten von Mainz. 1249 ging ſie durch Liſt und Verrat in andern Beſitz über, um 1253 an Mainz zurückzufallen. Gewöhnlich lagen 30 Mann Beſatzung in ihr, die nach vorhandenen Auf⸗ ſtellungen nicht allzu üppig gelebt haben dürften. Drohte Kriegsbrand, ſo wurde ſie ungefähr verdoppelt. Im 14. und 15. Jahrhundert iſt ſie ein beliebtes Pfandobſekt und darf oft ihren Beſitzer wechſeln. 1464 wurde ſie von Mainz an den Pfalsgrafen Friedrich verpfändet, 1623 kam ſie wieder zurück. Von 1621—1631 ſah ſie bald Spanier, bald Pfälzer, bald Bayern, bald Schweden als ihre Herren. Turenne überzog ſie 1646 und 1647 mit Belagerung, ohne jedoch in ſie ein⸗ dringen zu könnan. Auch Melaes Begehr 1689 wurde mit Erſolg abgewieſen. Vier„wütende“ Ausfälle machten einige 100 Heſſen und Bauern. Der Heſſen⸗Kirchhof und der ſpa⸗ niſche Kirchhof an der Südſeite beweiſen heute noch, mit welcher Tapferkeit damals gefochten worden war. Am Anfang des 18. Jahrhunderts begann die Intereſſe⸗ loſigkeit an Burg und Beſatzung. Klagen auf Klagen wur⸗ den laut. 1765 zog die letzte Beſatzung über Gernsheim nach Mainz ab. Damit war das Schickſal der geſchichtlich denk⸗ würdigen Feſte beſtimmt. Der Abbruch der Burg wurde beſchloſſen, und die Steine wurden zum Verkauf ausgeboten. Auch die Zerſtörungswut forderte ihr gut Teil, und ſo ſank ſie in Trümmer. Der Hauptturm ſollte ſtehen bleiben. Doch was Menſchenhand verſchonte, vernichtete 1768 ein Blitz⸗ ſtrahl, der Dachſtuhl und Treppenbau in Flammen aufgehen ließ. Obriſt⸗Wachtmeiſter Weil mußte als letzter Komman⸗ dant das Ganze ſich abbröckeln ſeßhen und ſank dann ſpäter in Heppenheim ſelbſt ins Grab. Wohl wollte man die Burg wieder erſtehen laſſen, doch es iſt beim guten Willen geblie⸗ ben. 1803 übernahm ſie der heſſiſche Staat und wacht da⸗ rüber, daß das alte Vollwerk nicht ganz vom Erdboden ver⸗ ſchwindet. Alle 5 Jahre gibt ſich die ſtudentiſche Verbindung, die nach ihr den Namen führt, hier ein Stelldichein, und friſches Leben rauſcht durch die graugewordenen Räume. An der nördlichen Umfaſſungsmauer ſitzt eine Tafel aus Marmor, in der dieſe Feſttage eingeſchrieben werden. So friſtet ſie ihr Daſein, nachdem ſie durch ſieben Jahrhunderte allen Stürmen getrotzt und mannhaften Widerſtand geleiſtet hat. Doch gern erinnert man ſich ihrer Geſchichte, wenn man rückſchauenden Blicks in ihrem alten Gemäuer ſteht. Da werden die tapferen Verteidiger, Kommandanten ſowohl als auch Mannen, noch einmal wach. Da ſtraffen ſich die Arme zu kräftiger Abwehr, die Waffen blinken in den Sonnen⸗ ſtrahlen, die Zornesader ſchwillt. Heute ſteigt der Touriſt von der Beraſtraße zu ihrer Höhe und trinkt ſich ſatt an dem hübſchen Panorama, das die Seele höher ſchlagen läßt. Der Gedanke an die Einigkeit und Kraft ſchwellt die Bruſt eines jeden. Unten dalkt ſich Heppenheim, das ſich in ihrem Schutz geborgen fühlt. Durch einen unterirdiſchen Gang ſollen Burg und Amthof verbunden geweſen ſein. Das eine ging, das lebt. Das ewige alt⸗neue Lied!— Baden⸗-Badener Frühling. Von Dr. H. Grüßendorff. Der lange und harte Winter hat auch im milden Oostale ein ſtrengeres Regiment geführt als es ſonſt ſeine Gewohnheit iſt. Jetzt aber hat er ſich auf die fernen Schwarzwaldgipfel zurück⸗ gezogen und den Vorboten des Frühlings die freundlichen Wald⸗ und Wieſenhänge des Oostales überlaſſen. Munter ſprießt's und grünt es auf den Alleen, in den Gärten und Parks und den von blinkenden Quellen durchzogenen Tälern. Und die kleinen Ftüh⸗ lingsfänger ſind erwacht und jubeln dem neuen Lenz entgegen. Baden⸗Baden war in dieſem Winter ein rechter und echter Winterkurort, die Hotels waren zeitweiſe von Gäſten überfüllt und auf den Straßen herrſchte lebhaftes Treiben winterſportfreudiger Fremder. Die herrliche Rodelbahn vom Merkur herab wurde aus⸗ giebig benutzt, der Skiſport in unmittelbarer Nähe Badens und auf den nahen Höhen des Schwarzwaldes gepflegt. Mit einem Schlage würde es dann Frühling. Schon Ende Februar konnte man es wagen, den Pelz und Winterpaletot in den Kleiderſchr zu hängen, ſo tüchtig brannte die Sonne, ſo geſchützt vor rauhen Winden lag das Dostal da. Dieſer ſchnelle Witterungswechſel brachte neue Vewegung in den Fremdenverkehr. Ski und Rodel verſchwanden, neue Beſucher der ſchönen Bäderſtadt trafen ein, um die milden und ahnungsvollen Frühlingstage in der vornehmen Nuhe Baden⸗Badens zu genießen. So manches hat ſich in unſeren Tagen des Umſturzes geändert, ſo manches altbewährte hat dem Neuen, das ſich erſt zu bewähren hat, weichen müſſen. Von dieſem Wandel iſt Baden nicht betroffen worden. Ihm iſt auch heute noch die vornehme Ruhe eigen, die dem Erholungſuchenden nicht weniget willkommen iſt wie die köſtlichen Quellen und Bäder. Und ſelbſt da, wo Baden⸗Baden ein Abbild großſtädtiſchen Lebens zeigt, voll⸗ 115 ſich dieſes Leben in einer niemand ſtörenden Unaufdringlich⸗ eit. Haſt und Lärm des Tages machen ſich hier nicht breit, mäch⸗ tiger iſt die alte Kultur, die der Bäderſtadt den Weltruhm einge⸗ bracht hat. Mit großem Geſchick weiß man dieſe Tradition heute nicht nur zu pflegen, ſondern auch auf ihr weiterzubauen. Das beweiſen nicht nur die künſtleriſchen Veranſtaltungen, die bereits in großer Anzahl für den Frühling vorgeſehen ſind, Muſtervor⸗ ſtellungen der Städtiſchen Schauſpiele, Konzerte, berühmte Gäſte uſw., ſondern auch die Bemühungen um weitere Förderung des ſportlichen Lebens, das vor dem Kriege in den Iffezheimer Rennen ſeinen Höhepunkt fand Jetzt huldigt man allen Arten des Sports und ſchon für den Frühling ſind Vorbereitungen zu bedeutenden ſportlichen Veranſtaltungen getroffen worden. Hinter den ſport⸗ lichen und künſtleriſchen Darbietungen ſtehen die geſellſchaftlichen Veranſtaltungen gewiß nicht zurück. Die Repräſen⸗ tationsräume des Kurhauſes geben den Feſtlichkeiten der Kurver⸗ waltung ein beſonders vornehmes Gepräge. Man darf mit einer ſehr günſtigen, namentlich von Ausländern geförderten Saiſon rechnen. Wanderporſchläge. Weinheim—Kaſtanſjenwald—Hohenſachſen—Hundskopf—Geoß⸗ ſachſen—Cützelſachſen—Weinheim. An der Bergſtraße ſtehen jetzt die Frühobſtbäume und Mandel⸗ bäume in ſchönſter Blütenpracht. Deshalb mit Sonntagsfahrkarte nach Weinheim 4. Kl.(10.) Von Weinheim mit der Bergſtraße am Berckheim'ſchen Schloßgarten entlang, bis die Gartenmauer eine Biegung nach links macht. Wir folgen der Richtung, bis gleich rechts beim Kaſtanienwald die Hauptlinie 1(roter Strich) den Berg hinaufführt. Nach—8 Minuten rechts ſchöner Blick zur Bergſtraße und Rheinebene(Pavillon); nach weiteren 10 Minuten, rechts des Kaſtanienwaldes am Fuße des Geiersberg, bezeichnet durch ein weißes lateiniſches R(Wegweiſertafel) beginnt der Rand⸗ weg. Dieſer führt uns teils auf Waldwegen, teils durch Reb⸗ gelände, immer mit Ausblick auf die Bergſtraße(Lützelſachſen, Großſachſen, Leutershauſen) und die Rheinebene, nach 34 Stunden hinab zum Aepfelbach.(Wegweiſertafel). Das Tälchen wird bei einer Sandgrube überſchritten(hier Achtung auf die Wegbezeich⸗ nung), zuerſt Feld, dann Wald, rechts ein Steinbruch(Ausblick), nach Austritt aus dem Wald prächtige Fernſicht auf die Haardt, links über Rheinau hinweg der Speyerer Dom. Von hier geht⸗ hinunter nach Hohenſachſen(½ Stunde), den Ort links aufwart⸗ an der Kath. Kirche vorüber, hierauf rechts abbiegend(Wegweiſer⸗ tafel) zwiſchen Häuſern hindurch etwas bergan, gleich Wald, immer in Windungen, aber immer mit ſchönen Ausblicken, nach 4 Stunden zum Hundskopf mit Ausſichtswarte. Da Großſachſen vor uns liegt, erübrigt ſich eine nähere Beſchreibung des Abſtiegs(½ Stunde). Auf der Bergſtraße nach Hohenſachſen 20 Minuten, nach Lützel⸗ ſachſen 5 und von da nach Weinheim 25 Minuten. Heidelberg—Philoſophenweg—BismarckturmTurnerbrunnen %% TT g. Sonntagsfahrkarte nach Heidelberg 4. Kl. 8 M. Von Heidel⸗ berg über die neue Brücke den Philoſophenweg hinauf bis zu der Schutzhütte. Rechts ſchöner Blick auf Heidelberg, das Schloß und ins Neckartal. Die Schutzhütte bleibt rechts, wir treten in den Wald, gehen den aufwärts ſtrebenden Weg weiter bis zu dem Wegweiſerſtein, der uns den Pfad zum Bismarckturm anzeigt, machen eine Kehre und erreichen nach etwa 84 Stunden den Turm mit ſchöner Fernſicht. Nach etwa 5 Minuten rechts die Mönchs⸗ berghütte. Wir folgen der breiten Waldſtraße, links ſchöner Blick ins Neckartal und Handſchuhsheim, bis ſie nach etwa 20 Minuten. einen Bogen nach rechts beſchreibt und gleich darauf links zum Turnerbrunnen und Siebenmühlental abfällt. Der Brunnen, rechts des Wegs, wurde vom Turnverein Handſchuhsheim zum Andenken an ſeine im Weltkrieg gefallene Mitglieder errichtet. Das Tal wird überſchritten, demſelben aufwärts gefolgt, bis wir links auf die Nebenlinie 39(gelber zwiſchen 2 roten Strichen) ſtoßen. Mit der Markierung zunächſt ſteil im Wald aufwärts, dann gemütlich an⸗ ſteigender breiter Waldweg, links ſchöner Blick ins Neckartal und in die Rheinebene, nach 34 Stunden der Hoheniſtler und nach einer weiteren halben Stunde die Siebenwege. Nach etwa 10—15 Minuten mündet die Hauptlinie 20(gelber Rhombus) ein, aber bald werden beide Markierungen verlaſſen und der links abgehende breite Waldweg benützt, der in einer halben Stunde nach Doſſen⸗ heim führ. Von Doſſenheim die Bergſtraße entlang, nach 40 Minuten Handſchuhsheim und nach 20 Minuten Neuenheim und Heidelberg. ä⸗ — ̃ Meinheim, Restauration,Rosengarten Grundelbachstr., am Aulgang zu den Burgen Windeck und Wachenburg. Neuzeitl. einger. Nebenzimmer und!. Sälchen für Gesellschaften und Familien. Gute Küche. Biere, Weine und Apfelwein. 8237 Bühlbaden. Kurhaus Hundseck 900 m ü. d. M. im nördl. bad. Schwarzwald. Telephon Bühl Baden) 13, Telegramm-Adresse: Hundseck Bes. Hammer u. 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Menken, p. in dem Männer Doppelquartett, Einheit“ und einem Blasorchester. 16 dossumladderMahaax Warenhaus Wronker, Mubn e enen un mt.. u u f. ddestin Ade b d e be neee n,Trauennepe — eitat idel Wien eeee e, ed ist eingerechnet) im Rosengarten(11—1. 12—4 Uhr) u. Verkehrsverein. Tages- 8 2 verkauf im Rosengarten mit Mk..— Aufschtag! Ae: 0 0 11—1 und—8 Uhr.— kein Wirtschaftsbetrieb 1 1. 1 — EKonzert-Verlegung— 5. Zykluskonzert Spielplan von Freitag bis Montag nlt Emmi Leisner muss leider wieder verlegt werden.— Neues Der Tote Handschuh Datum wird baldigst bekannt gegeben. 4086 III. Teil: K 2„Veberraschende Enthüllungen“ 5 82⁴8 Kabarett Rumpelmapyer. Orig. amerik Sensationsdrama in 6 Akten 9 0 5 Täglich 8¼ Uhr, Sonntags 4 u. 8¼ Uhr Rie 15 18 9 ¹ 6 Sensations-Akte 3. Tatjana, die Küustlerin rr Lebtng dbr Fauen wadgganngd Segtene Grobstsd Siiten b Detektiv-Drama in 5 Akten rohstadt-Siiten-Diama Lustspiel in 6 gewaltige Akte 6 8290 fampelmanns Cludtstag 2 Altlen Ab Dienstag im Walhalla Ab Dienstag im Kolosseum 8e M..——.—-Nur erstkl. Filmdarbietungen 1 IIIII Mc fauen. faAen Welzenmehl awezzes.00 J e eeeee lannheim. Maccaronl... vae 16,00 Kochschule Flemudein. en.00 Gastsplel Joachim Kingelnatz Ergreiſendes Lebensdrama in 5 Akten Nach Ideen von Friethjof 75 ut bürgerliche Küͤche Suppennudeln Pfund.00 der seusame Dichter und Seemann. Dazu das glänz. April-Programm. Hauptdarsteller: 8264 8 58 0 4 i 4 15 5 arbeite n Olaf Fönss. ennſchiebiſh Bacen. Harganne pund 30.00 dbeainn Lonnerztag. den 00 5 I Kaffee Rohenzolern ee aeee eeeeeeeehael dohnen e deenen A0 Heute Freitag, den 21. April wwalc von 10„ Dörrobst... ena.50 * ubr. 1829 iagr lon Henensichg ime Kornfrank Piand.paket.70 Preita 8- Konzert e e a Kaffet ronan. Pfund 68.00 5 Lustspiel in 3 Akten. 5 Taaschnbs Bleichsoda rs at.50 kabareti. Einlagen 1, Stungedeere idg Naundeimer bebentale ae 8 Uhr. Eintritt Antans 4 unr! earfe 40g leute vorstellung 8 unr 1, 6 GCOTN Hnapp rerai0 Wer erteilt guten 9e F Nackt und blos seid Ihr, die 5 Füan 10 Maavierntemicht 1* 32 mr in Armut lebt! Die dler 0 wo auch üben geſtattet. Fill 2 nach dem Gelde, nach dem Ge- Angeb. u. W. D. 54 an die eicafeſteue. 198 d Fabrik Iſim Betriebe mit einer Wochenproduktion von eun . 2 00 Eine Theatergeschichte in 5 Akten. nus ist SatansPeitsche, dieEuch brennende Wunden schlägt u. in Schuld und Unrecht hetzt!?? Diese zeitgemüße Betrachtung be- pe fi le ſwenigſtens 50—100 Mitlen, in der Umgebung von 20 3 8 e. Mannheim od. Heidelberg, Baden, Heſſen od. Pfa ane, emenmgl Ferhaln. Z2u kaufen oder zu mieten Regle: Franz Osten. 90———— miim Alter von 20 bis 25 ein Drama aus dem Leben in 6 Akt Vom 21.—24. April 1922 Jahren zwecks ſpäterer gesucht. in der Hauptrolle Evi Eva. 5 5 38 Die Stimmung des Theater- und U 0 f Kt 1 5 Heirat Kabarett-Milieus ist vortreiflich 24 1 IIl 9 90 9 all Heinrich J AkoOb& Co· gelungen. Eine Reihe glänzendei Die Bergkatze 5 Sensationelles Kriminal-· Drama in 5 Akten 11 80 1 0 Aglen⸗ Zigarrenfabriken, ban enen ie eeeu küt Groge Fim Humozeskte in 4 Akt. mit 75 8298 der Verhältniſſe erbeten Viernheim bei Mannheim. klassig. Die Handlung spannend Pola Negri und paul Heidemann. unt. V. C. 3. a d. Geſchſt. 5— und voll dramat. Wirksamkeit.— 5 Haul Neidemann Bei Nichtkon. Bild zurück. Für einen beſſeren Herrn wird in nur güle Ab Dienstag: Der vergiftete Strom in dem 3- Akter-Lustspiel: Dietret. Ehtenſache. 285 auſe(möglichſt Oſtade) ein komfoctab eing 7 2 f inal. 41 Lndennoficntspielef een de Seinel. iens Zimmer Lerd Fiut— bulen 5 Sopneiderin] een.-Wonn- ung Seblafelmmel liuinant noch Kundſchaft gegen hohe Vergütung per bald zu mieten geſuch 7 12 Hauſe an. 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