AA ANrnSns—. Wittwoch, 3. Mai. Fehugspreiſe: In mannheim und umgebung monatlich 80 ins Baus gebracht Mark 30.—. durch die poſt bezogen Mart 120.—. Einzelnummer Mk..—, poſtſcheckkonto nhe N Rarisruheen Zaden und Ur. 2017 Zudwigshafen am nech u. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchäfts Nebenſtelle 1 arvorſtadt, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher ummer 7040, 7031, 7042, 7933, 70304, 7945. Tele gramm⸗oreſſe: eneratanzeiger Maunbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetzu. Necht. Mannh. Frauen-Jeitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Garten. Wandern u. Neiſen. WMittag⸗Ausgabe. ſor Jenerals Anzeigenpreiſe: die kleine Zzeile mk..— ausw. Mk..— Stellengeſuche u. Fam.-Anz. 205% Rachlaß. Neklame Mk. 24.— Annahmeſchluß: Mittagdlatt vorm. 8% Uhr, Abendbl. nachm 2½ Uhr. Kür Anzeigen an deſtimmt. Tagen, Stellen u. usgaben w. keine verantwortg. übern. höhere Sewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder fur verſpäütete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Sewähr. Die Lranzoſen unterzeichnen das Memorandum nicht. wWeiſung von Paris. WB. Genud, 2. Mai. Barrère hat in der Nachmilkags⸗ ſizung der erſten Unterkommiſſion erklärt, daß er am Vor⸗ mitkag von Paris Inſtruktionen erhalten habe, die ihm Anterzeichnung des Memorandums in der ruſſi⸗ 0 Jrage unmöglich machten. Er müſſe neue Inſtruk⸗ onen abwarten. Die Sitzung dauert.30 Uhr noch an. Aloyd George warnt. un Berlin, 3. Mai. Auf die Weigerung Barrdres zu bene deichnen, ſagte Lloyd G 95 8: Dieſe Mitteilung 5 eute für ihn eine überaus große Ueberraſchung; denn er 15 mit 2 vor deſſen Abreiſe eine lange Unterhaltung 1 und es ſei auch nicht die geringſte Andeutung der Mög⸗ 0 eit des Bevorſtehens einer ſolchen Anweiſung gemacht orden. Er müſſe daher annehmen, daß Barthou von dieſer Dieſſung vor ſeiner 8 1 keinerlei Kenntnis gehabt habe. ſes beſtätigte Barrere. Das Telegramm ſei in dem Augen⸗ Wcc eingetroffen, als ſich die franzöſiſche Delegation auf den Dien nach der bie e machte. Dann wurde die giskuſſton über die weiteren Artikel fortgeſetzt. Im weiteren ſchntauf der Verhandlungen erhob ſich Barrere nochmals und Aug einen abgeänderten Text zu Artikel 6 vor. ſla,Llond George bemerkte, daß dieſes Amendement den 8 ſo ſehr belaſteten Artikel noch weiter belaſten würde und 8 5 dieſe Frage, da ſie die kritiſchſte von allen ſei, das Ergebnis 155 erhandlungen gefährden könne. Er habe ſo ſehr den 5 haften Wunſch, mit Frankreich auch weiter die engſte Füh⸗ zung und die gemeinſame Richtung aufrecht zu erhalten— trotz Ar chäden, die ſeiner Anſicht nach durch die Einfügung dieſes ſimendements entſtehen könnten— daß er daher ſeine Zu⸗ 3 nmung zu dieſem Amendement gäbe, wenn dafür die fran⸗ Jöſiſche Delegation die Unterſchrift noch an dieſem Abend geben wolle. Lloyd George machte die Unterkommiſſton in ſehr 10 üſten Worten auf die möglichen Folgen ihrer Ent⸗ ghlüßungen aufmerkſam. Sollte es ihr nämlich nicht gelingen, n Uebereinkommen zu finden, ſo würde das bedeuten, daß die das ledigung Oſteuropas mißglücke, was für d s Schickſal und die Gruppierung der verſchie⸗ Wiaten Großmächte Folgen haben könnte, die ſich zu⸗ die ſt nicht überſehen ließen. Er ſchloß mit einem Appell an ra Franzoſen, ſie möchten ſich alſo entſchließen, das Memo⸗ füadun noch heute fertig zu ſtellen, ſei es auch mit der An⸗ ügung einer Reſerve ſeitens der franzöſiſchen Delegation. Barrere erwiderte, er würde perſönlich gern alles tun, käönr eine Verzögerung verhindere und was dazu verhelfen ünne, daß man den Muſſen das Memorandum noch heute Lagragebe. Er befinde ſich jedoch in einer äußerſt ſchwierigen „inda er ſebrbeſtimmte Inſtruktionen habe, ſein Unterſchrift gt eher herzugeben, bevor er Weiſungen verker Regierung erhalten habe. Lloyd George erwiderte, er urcknne die delikate Situation, in der ſich Barrere befinde, ſei Faus nicht, da er, wenn er auch ein tüchtiger Botſchafter beft och natürlich nicht die Bewegungsfreiheit eines Miniſters Juſte. Er drückte jedoch die Hoffnung aus, daß Barrere die den ammung wenigſtens dazu gebe, daß man das Dokument Ramgzuſſen mit der Reſerve überſenden könne, die er im deren un der franzöſiſchen Regierung machen wolle. Alle an⸗ ligte Baationen unterſtützten Lloyd George und ſchließlich wil⸗ übe arrere ein, daß das Dokument den Ruſſen heute abend in der geben werden ſolle mit einer Reſerve franzöſiſcherſeits von zn Sinne, daß die endgültige Zuſtimmung Frankreichs abhänem Eintreffen der Weiſung der franzöſiſchen Regierung konange. Lloyd George dankte Barrere für dieſes Entgegen⸗ ſranzöſſt und willigte ein, daß unter dieſer Vorausſetzung das den ſollede Amendement in den Artikel 6 aufgenommen wer⸗ Bel es wurd gien hat an dieſer Sitzung nicht teilgenommen, und e noch zuletzt abgemacht, daß die Note nicht von den . Delegierten, ſondern von de Facta als dem Präſiden⸗ ommiſſion unterzeichnet werden ſolle. GvBarthous Keiſe nach paris. dem Kor, Genun. 2. Mai. Barthou iſt heute morgen mit AUabinettschef Lamirault nach Paris abgereiſt. morge B. Daris, 2. Mai. Havas zufolge wird Barthou n vormittag 11 Uhr in Paris erwartet. Um 2 Uhr in ſein 7 8 ſammentretern Anweſenheit der Kabinettsrat zu zült WB. Baris, 2. Mai. Die nationaliſtiſche„Liberts“ er⸗ amnibrem Sonderberichterſtatter in Genua folgendes orge mm: Barthou hat nach Paris Vorſchläge Llond ich ſehs mitgenommen, die einemUltimatum recht ähn⸗ Bolitit bis 5 7 Frankreich ihm nicht in ſeiner ruſſiſchen Sowſet b auf das äußerſte folge, werde er ſeparat mit den San Jys, verhandeln. Wenn Frankreich es ablehne, nach eine Pemo zu gehen, wo Lloyd George vor dem 31. Mai werde agung des Oberſten Rates abgehalten wiſſen wollte, dro er das als eine Art Bruch betrachten. Dieſe Rußland beſtimmte Memorandum proteſtieren ließ. Wenn wir nicht unſere letzten Freunde unterſtützen, fügt der Be⸗ richterſtatter hinzu, laufen wir Gefahr, morgen gänzlich allein dazuſtehen. Wenn wir nicht reagieren, wird Lloyd George uns zwingen, uns ſeinem Plan zu fügen, der Ab⸗ rüſtung und Verzicht auf die Reparationen bedeutet. Barthou oder poincars. Berlin, 3. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Paris wird der„Voſſ. Ztg.“ gemeldet, der Kabinettsrat, der mit ungeheurer Spannung erwartet wird, ſoll heute nachmittag um 2 Uhr zuſammentreten. Hlerbei wird Barthou verſuchen, das Kabinett für die von ihm em⸗ pfohlene Haltung zu gewinnen, doch wird dieſer Verſuch ungünſtig beurteilt. Man rechnet ſehr ernſthaft mit der Möglichkeit, daß die Einigung zwiſchen Poincaré und Barthou nicht zuſtande kommt und Barthou auf die Rückkehr nach Genua verzichtet. Dieſer Auffaſſung ſcheint man auch in Genua zu ſein. Sowohl der Verichterſtatter des„Vorwärts“, wie der des„Lok.⸗Anz.“, alſo Männer aus entgegengeſetzten Lagern. beurteilen die Lage als äußerſt kritiſch und ſind durchaus ſkeptiſch, wenn nicht elegiſch geſtimmt. Die Be⸗ hauptung des„Vorwärts“⸗Mitarbeiters, daß das ganze franzöſiſche Kabinett mit Ausnahme von zwei Mitgliedern gegen Barthou ſteht, iſt ſehr wahrſcheinlich. Der„Lokal⸗Anzeiger“ verzeichnet das Gerücht, daß Llonyd George in Nizza ſich mit Poincare treffen werde. Eine Erklärung Poincarés. )(Paris, 2. Mai. Beim geſtrigen Preſſeempfang im Quai d' Orſay äußerte ſich Poincars über die Fragen, die der Kabinettsrat am Donnerstag in Gegenwart Barthous or⸗ örtern werde. Zur Hauptfrage des europäiſchen Paktes be⸗ merkte der Miniſterpräſident, die franzöſiſche Regierung ſei zur Unterzeichnung des in Cannes vorge⸗ ehenen Paktes bereit, falls er mit Artikel 10 des ölkerbundsaktes in Einklang ſtehe und das Recht der verbün⸗ deten Regierungen auf eventuelle Verhängung von Sank⸗ tionen im Falle einer Verletzung des Verſailler Vertrages durch Deutſchland nicht antaſtee. In der Frage des Ober⸗ ſten Rates vertrat Poincars ſeinen alten Standpunkt, daß es nach franzöſiſcher Anſicht vorzuziehen wäre, wenn die Verbün⸗ deten ihre Meinungen auf dem normalen diplomatiſchen Wege austauſchen und ſo eine Tagung des Oberſten Rates auf jeden Fall vor dem 31. Mai unnötig erſcheine. Sollte der Wiedergutmachungsausſchuß mit Stimmenmehrheit am 31. Mai eine Unterlaſſung Deutſchlands feſtſtellen, ſo würde der Oberſte Rat nach Anſicht Poincares zuſammentreten können, um die erforderlichen Maßnahmen zu diskutieren. Poincaré betonte weiter in dieſem Zuſammenhang, man müſſe mit der Möglichkeit rechnen, daß der Ausſchuß das proviſoriſche Mora⸗ torium um einige Monate verlängere. WB. Paris, 2. Mai. Dem Pariſer Sonderberichterſtatter des„Daily Chronicle“ zufolge ſagte Poincaré geſtern vor den Vertretern der britiſchen Preſſe weiter, er hoffe, daß der Tag niemals komme, wo Frankreich dazu getrieben würde, zu einer iſolierten Aktion zu ſchreiten. Er habe keinesfalls den Wunſch, die Genueſer Konfe⸗ renz zu torpedieren, wie gewiſſe Blätter behaupte⸗ ten. Was Rußland betreffe, ſo werde Frankreich in der Frage der Vorkriegsſchulden feſt bleiben, hinſichtlich der tat⸗ ſächlichen Kriegsſchulden ſei er jedoch für Zugeſtändniſſe. Poincaré ſagte außerdem, er ſehe keine Notwendigkeit, den Oberſten Rat vor Anfang Juni zuſammenzuberufen. Zu dieſem Zeitpunkt würden die Interalliierten in der Lage ſein, endgültig zu wiſſen, ob Deutſchland innerhalb der ihm gewährten Zeitgrenze bis 31. Mai beabſichtige, die Entſchei⸗ dung der Reparationskommiſſion anzunehmen. politik der Pakte oder politik der Aktion! WB. Paris, 2. Mai. Der„Gaulois“ ſchreibt zu den Verhandlungen in der ruſſiſchen Frage in Genua: „Wir müſſen uns immerhin ſagen, daß jetzt das Schickſal, wenn auch nicht Polens, ſo wenigſtens der Konferenz von Genua abhängig iſt von den Folgen, die der Beſuch Bar⸗ thous in Paris haben wird. Frankreich hat jetzt die Wahl zwiſchen zwei Arten von Politik: Dder Politik der Pakte und der Politik einer unmittelbaren und vielleicht iſolierten Aktion. Wir wollen die juriſtiſchen Argu⸗ mente beiſeite laſſen, deren ſich die altmodiſche und unfrucht⸗ bare Methode bedient, während die Ereigniſſe ſich über⸗ ſtürzen und überraſchen. Ohne zu zögern, müſſen wir unſere endgültige Haltung gegenüber Europa beſtimmen und gleich⸗ zeitig Entſchiedenheit und Folgerichtigkeit an den Tag legen. Es handelt ſich nicht mehr darum, das Gutachten dieſer oder jener Kommiſſion abzuwarten oder ſich eines langſamen, ſicheren und geſetzmäßia richtigen, aber verwickelten Verfah⸗ rens zu unterziehen. In der Zwiſchenzeit laufen wir Gefahr, eines ſchönen Tages zu hören, daß ein enaliſch⸗ruſſiſches, oder ein deutſch⸗polniſches oder ein italieniſch⸗ſowſetiſtiſches Abkommen, u. was weiß ich ſonſt noch abgeſchloſſen wurde. Im Laufe des Monats iſt der Zuſammentritt des Ober⸗ ſten Rates geboten. Ob er in San Remo, Bordighera oder Ventigmiglia zuſammentritt, darauf kommt es nicht nig 8 Haltung habe geſtern zu dem bedauerlichen Ergeb⸗ brt, daß Barthou Belaien allein gegen das für Auch Eloyd Seorge reiſt. )(Berlin, 2. Mai. Nach einer Drahtung des Sonder⸗ berichterſtatters der„Voſſiſchen Zeitung“ wird nach Barthou nun auch Lloyd George noch heute Genua für 48 Stun⸗. den verlaſſen. Das Ziel ſeiner Reiſe werde nicht bekannt ge⸗ geben. Doch dementiert die engliſche Abordnung aufs Ent⸗ ſchiedenſte, daß er ſich nach London oder Paris begeben werde. In italieniſchen Kreiſen glaubt man, daß es ſich lediglich um eine Vergnügungsreiſe nach Florenz handle. Zunächſt ſcheint nur feſtzuſtehen, daß Lloyd George in Italien bleibt, was natürlich nicht ausſchließt„doß er doch noch nach der franzö⸗ ſiſchen Grenze fahren könnte. Auffallend ſei jedenfalls auch die ſtrenge Beobachtung der Verſchwiegenheit durch die italieniſche Behörde. Die wichtigſten Beſtimmungen des Memorandums. Berlin, 3. Mai.(Priv.⸗Tel.) Blättermeldungen aus Genua zufolge enthält das den Ruſſen übergebene Memorandum im weſentlichen folgende Beſtimmungen: Die ruſſiſche Regierung verpflichtet ſich, die revolutionären Bewegungen in anderen Ländern nicht zu unterſtützen. Sie erkennt die öffentlichen Schulden an die verſchiedenen Regie⸗ rungen an. Die Mächte gewähren ein Moratorium auf Kapital und Zinſen. Die Alllierten übernehmen keine Haftung für Schäden der Gegenrevolution. Die Herabminderung der ruſſiſchen Kriegsſchulden ſoll innerhalb eines allge⸗ meinen Abkommens der Alliierten über die interalliierten Schulden erfolgen. Die Sowjetregierung erkennt die Schulden der verſchiedenen ruſſiſchen Regierungen gegenüber den Ausländern an. Sie verpflichet ſich, mit den Vertretern der Inhaber ruſſiſcher Papiere ein Abkommen über die Wie⸗ deraufnahme des Anleihedienſtes zu treffen. Wenn dieſes Ab⸗ kommen nicht zuſtandekommt, wird die Entſcheidung einem gemiſchten Schiedsgericht von Vertretern der ausländiſchen In⸗ haber ruſſiſcher Papiere, der ruſſiſchen Regierung und einem vom Oberſten Gerichtshof Amerikas eingeſetzten Vorſitzenden übertragen. Die ruſſiſche Regierung verpflichtet ſich zur Rückgabe des ausländiſchen Kapitals oder zu Kompenſationen. Ueber die Form der Kompenſation hat ein Schiedsgericht zu entſcheiden, das aus einem Vertreter der ruſſiſchen Regierung und derjenigen Nation beſteht, der der betreffende Eigentümer angehört. Schließlich beſtimmt das Memorandum, daß die ruſſiſche Regierung Anordnungen zum Schutze der Aus⸗ länder treffen muß. Den Ruſſen iſt zur Beantwortung des Memorandums keine beſtimmte Friſt geſetzt worden. Aebergabe des Memorandums. WB. Genua, 2. Mai.(Spezialbericht des Vertreters des WB.) Das Memorandum wurde heute abend den Ruſſen überſandt unter Vorbehalt der nachträglichen Zu⸗ ſtimmung der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung. I Berlin, 3. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Genueſer Meldung der„Voff. Zeitg. nimmt man an, daß die ruſſiſche Delegation in drei bis vier Tagen ant⸗ worten wird. Man aglaubt auch, daß das Abkommen abgeſchloſſen werden würde. die heutige vollſitzung. WöB. Genua, 2. Mai.(Spezialbericht des Vertreters des WB.) Die Plenarſitzung der Konferenz wird um 10 Uhr vormittags im Palazzo San Georgi eröffnet. Die Tagesordnung umfaßt folgende Punkte: Erörterung der Reſolution der zweiten Kommiſſion für Finanzen betr. Punkt 4 der Tagesordnung der Konferenz: a) Geldumlauf, b) Zentral⸗Emiſſionsbanken, o) Oeffentliche Finanzen mit Be. zug auf das Werk des Wiederaufbaues, d) Wechſelkurſe. e) Or⸗ ganiſation des öffentlichen und privaten Kredits und Beratung der von der vierten Kommiſſion vorgelegten Reſolution über die Transportfrage. Das allgemeine Sanierungsprogramm. Die internationale Korporation.— Ddie i Meiſtbegünſtigung. en IBerlin, 3. Mai.(Von unſerem Berli üro.) Ueber die geplante Internationale K 2275 läßt ſich die„Deutſche Allg. Zeitung“ aus Genua melden, England, Frankreich, Deutſchland, Italien und Belgien würden ſich an ihr mit je 3 Millionen Pfund beteiligen, die Schweiz, Schweden, Hol⸗ land, Dänemark, die Tſchechoſlowakei, S y nien und Japan mit zuſammen 5 Millionen Pfund. Präſident würde Lord Inverforth. In jedem Lande würde eine nationale Korporation gebildet, die gemeinſame Zen⸗ trale würde die„International Corporation“ ſein. Alle be⸗ teiligten Länder hätten das Recht, den Direktor zu wählen. Die Korporation würde auf rein geſchäftlicher Grundlage arbeiten und ihre Tätigkeit auf alle notleidenden an, man muß nur wiſſen, auf wen man ſich verlaſſen kann, was man will und wohin man ſeinen Weg nimmt. Staaten ausdehnen und dort Unternehmungen betreiben, die dem Wiederaufbau dienen. hmungen betreiben. 2 vor der Entſcheioung 1 Maunheimer General⸗Anzeiger. „Ausgabe.) Miltwoch, den 3. Mai 1922:. 5„;; der Reparationskommiſſion. Y( Paris, 2. Mai. Für heute abend wird eine Entſchei⸗ dung des Wiedergutmachungsausſchuſſes erwartet, der in programms. ſeiner heutigen Nachmittagsſitzung den Bericht der juriſti⸗ ſchen Beiräte über den Vertrag von Rapallo prüfen will. Wie der„Eclair“ wiſſen will, kommen die juriſtiſchen Beiräte zu dem Schluß, daß der Rapallovertrag kei ne Verletzung des Verſailler Vertrages darſtelle. Das Kablogramm behauptet, der Wiedergutmachungs⸗ ausſchuß habe es als„unkorrekt“ bezeichnet, daß Deutſchland ihm von ſeiner Abſicht, einen Vertrag mit den Sowjets abzu⸗ ſchließen, nicht vorher in Kenntnis geſetzt hatte. 5 ſchuß werde weiter feſtſtellen, daß Deutſchland einen Teil der Bedingungen des Artikels 260 erfüllt habe und wird Deutſch⸗ land gleichzeitig die volle Ausführung des Artikels zur Pflicht machen. 5 Franzöſiſche Machenſchaſten. WB. Berlin, 2. Mai. Die veröffentlicht folgendes Telegramm aus Berlin: In deutſchen politiſchen 75 Kreiſen ſei man ſkeptiſch wegen des Ergebniſſes der Kon⸗ ferenz von Genug geworden. Der deutſch⸗ruſſiſche Vertrag, der anfänglich günſtig aufgenommen worden ſet, werde jetzt lebhaft kritiſtert und als Ungeſchicklichkeit bezeichnet. In Anweſenheit des Reichskanzlers und Rathenaus ſei die Kampagne gegen das Miniſterium ſeit einiger Zeit ziemlich hier um eine neue Phaſe des franzöſiſchen Kampfes mit neuen lebhaft, wenn auch heimtückiſch, wieder aufgenommen wor⸗ den. Die Zeitungen ſprachen davon, ſcheinen aber dem Be⸗ fehle, die Regierung nicht offen anzugreifen, Folge zu leiſten. Trotzdem faſſe man die Möglichkeit eines Sturzes des Mini⸗ ſteriums nach Rückkehr der Delegation aus Genua ins Auge. Eine Perſönlichkeit, die die Nachfolgerſchaft antreten könne, ſei keine andere als Hermes. Wenn er die Regierungs⸗ gewalt übernehmen werde, werde er ſich natürlich auf Koali⸗ tionsparteien ſtützen, denen ſich die Deutſche Volkspartei an⸗ ſchließen werde. Dazu bemerkt das WB.:„Augenſcheinlich handelt es ſich Waffen. Während Paris bis jetzt mit Beſchimpfungen und Drohungen verſuchte, Deutſchland vom deutſch⸗ruſſiſchen Ver⸗ trage abzubringen, ſoll dies jetzt durch Aushöhlung der inneren Front und durch Prophezeihungen von Kabi⸗ nettskriſen ſowie durch eine ganz haltloſe Verdächtigung des Reichsfinanzminiſters erreicht werden. Daß diesmal nicht einmal paſſende deutſche Zeitungsſtimmen vorliegen, ſcheint der franzöſiſchen Propaganda das Handwerk weſentlich zu 2 erſchweren.“ amerika und Rußland. WBB. London, 2. Mai. Reuter meldet aus Waſhington: Staatsſekretär Hughes teilte einer Frauenabordnung, die ihn darum erſuchte, mit, daß Amerika bei der Wie⸗ derherſtellung Rußlands Unterſtützung leiſte. Die politiſche Anerkennung der neuen ruſſiſchen Regierung könne aber erſt nach der Schaffung geſunder Geſchäfts⸗ und ſozia⸗ ler Bedingungen in Rußland erfolgen. Dieſe Anerkennung hänge von der Exiſtenz einer Regierung ab, die imſtande ſei, den internationalen Verpflichtungen nachzukommen und auch die Neigung dazu zeige. Die amerikaniſche Regierung wünſche alles zu tun, was ſie tun könne, um die Wiederher⸗ ſtellung Rußlands zu fördern. Leute, die das Wirtſchafts⸗ leben Rußlands kennten, mßten jedoch die Grundlage einer ſolchen Wiederherſtellung ſchaffen. WB. Paris, 2. Maf. Nach einer Meldung der„Chi⸗ cago Tribune“ aus Lincoln(Nebraska), bat der ehemalige Staatsſekretär Bryan geſtern Harding gramm dringend, Weltfrieden und der Erneuerung Europas zu nehmen und einen amerikaniſchen Vertreter zur Genueſer in einem Tele⸗ perſönlich Intereſſe an dem Konferenz zu entſenden. Bryan tadelte es, daß Amerika nicht in den Völkerbund eingetreten ſei, aber es ſei noch nicht zu ſpät, dieſen Mißgriff wieder gut zu machen. Das Selbſtbeſtimmungsrecht der völker. Berlin, 3. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) In dem neuen Schreiben, das Tſchitſcherin an Schanzer Lrichtet, lenkt er nach einer Drahtung der„Deutſchen Allg. Zeitung“ die Aufmerkſamkeit auf die ſetzung eines Teiles der Republik des Fernen Oſtens, auf die japaniſche Be⸗ polniſche Beſetzung im Gebiete von Wilna, auf die Be⸗ ſetzung Beß⸗Arabiens durch die Rumänen und die Mon⸗ tenegros durch die Serben. Er betont dann weiter, daß auch die Rechte der Saarbevölkerung mit Füßen ge⸗ treten ſeien und erinnert ſchließlich an die Verhältniſſe in Indien, Aegypten, Tunis und Tripolis. Die ruſſiſche Regierung ſei bereit, auf der Konferenz alle Mittel in Erwägung zu ziehen, welche den unterdrückten Nationen geboten werden könnten zum Schutze ihres Selbſtbe⸗ ſtimmungsrechtes.„„ proteſt aus Augora. WB. Paris, 2. Mai. Nach einer Havasmeldung aus 5 Angora erhob die türkiſche Abordnung beim Vor⸗ ſitzenden der Konferenz von Genua am 23. April gegen die Teilnahme Griechenlands an der Konferenz Einſpruch, mit der Begründung, es laufe den Beſchlüſſen von Cannes zuwider, wenn Griechenland in Genua zugelaſ⸗ ſen ſei, ſolange es das türkiſche Gebiet nicht geräumt habe. Die Beſchuldigungen gegen dr. Hermes. WTB. Berlin, 2. Mai. In dem Reichstagsausſchuß zur Unter⸗ ſuchung der gegen den Miniſter Dr. Hermes erhobenen Anſchul⸗ digungen, die heute vormittag zuſammentrat, erſtattete Dr. Se m̃ m⸗ ler Bericht über die Weinlieferung des Winzerverbandes. koſtenpreiſe gewohnheitsmäßige Irgendwelche fehler unterlaufen ſei. Das ſei verneint worden. Es frage ſich: 1. Liegen Beweiſe für die Vorwürfe einer ehren⸗ rührigen Handlung dezw. den Mißbrauch der Dienſtgewalt ſchon in der Tatſache der Weinbelieferungen an und für ſich? Liegen Be⸗ weiſe in den inneren Zuſammenhängen obiger Tatſachen zwiſchen dem Weinbezug und der Die Auskünfte lauten dahin, daß billige Weinlieſerungen gewiſſermaßen zum Selbſt⸗ itte bei den Winzerverbänden ſei. Zuſammenhänge zwiſchen dem Weinbezug und der Zuckerlieferung ſeien nicht feſtzuſtellen geweſen. Auch eine Beſtechung laſſe ſich aus den Akten nicht beweiſen. Der Briefwechſel zwiſchen dem Miniſter bezw. der Dienſtſtelle und dem Winzerverband ergebe, daß beim Winzerverband mehrfach angefragt worden ſei, ob nicht bei der Preisſtellung ein Irrtum oder Preis⸗ Der Aus⸗ von feſten Richtlinien geben. Der Vorſitzende Dr. Fiſcher⸗Köln(Dem.) teilte mit, daß die vom Abg. Herz gewünſchte vorzulegende Korreſpondenz und Zahlungsbelege zur Stelle ſind. Die Nachfolgerin des Reichsausſchuſſes für Oele und Fette teilte auf Anfrage mit, daß vom Reichsausſchuß im September 1919 300 000 Mark für die Be⸗ kämpfung von Schädlingen an das Reichswirtſchaftsminiſterium überwieſen worden ſeien. Ueber eine weitere Verteilung ſei aus den Akten nichts zu entnehmen. Aus einem neuen Schreiben des Miniſteriums gehe hervor, daß der Winzerverband 1921 keine Sonderzuweiſung an Zucker erhalten habe. Dr. Hertz(.) kritiſterte den Bericht Semmlers und verlas aus den vorliegenden Akten Stellen, die nach ſeiner Meinung den Beweis für die von der Fraktion der U. S. aufgeſtellten Behaup⸗ tungen erbringen. Dr. Hermes erklärte, es handele ſich eigentlich nur um zwei Weinſendungen im Frühjahr 1920 und 1921. Der billige Preis ſei nicht beſonders auffallend, weil gleichzeitig mindere Weine ſei höheren Preiſen geliefert worden ſeien. Die erſte Sendung ſei ihm durch Miniſterialrat Heukamp angeboten worden. Das Be⸗ wußtſein, den Wein zu einem Geſchenkpreis erhalten zu ben, ſei ihm nicht gekommen; er weiſe den Vorwurf mit allem achdruck zurück. Es ſei ihm aber bekannt, daß es des öfteren vor⸗ komme, daß die Produzenten unter Verzicht auf die Konjunktur⸗ preiſe dann und wann abgäben. Perſönlich habe er ſich um dieſe ganze Weingeſchichte kaum gekümmert. Hermes ſchloß, immer wie⸗ der hätten damals die Winzer Zuckerzuweiſung oder Zuckereinfuhr⸗ bewilligung beantragt. Zuletzt habe ſich das Miniſterium unter dem Druck der Verhältniſſe entſchloſſen, ihnen entgegenzukom⸗ men, und zwar zunächſt dem Weinbaugebiet, das am ſchwerſten zu leiden habe. Der Referent für die beſetzten Gebiete, Geheimrat Jaffe, habe ſich für die Zuweiſung eines Poſtens Inlandzuckers er⸗ klärt. Später hätten ſich die Referenten der Reichszuckerſtelle gegen jede Sonderabgabe von Zucker gewehrt, da ſie alles daran ſetzen müßten, um mit ihrem Zuckervorrat möglichſt weit zu reichen. Der Wein⸗Referent habe durchaus keinen grundſätzlich ablehnenden Standpunkt eingenommen. Darauf habe der Miniſter ſich für die Sonderzuweiſung entſchieden, die Einzelheiten aber dem Referenten überlaſſen. Der Preis des Zuckers ſei zwiſchen der Reichszuckerſtelle und den Winzerorganiſationen vereinbart worden. Er, der Miniſter, ſei feſt überzeugt, daß dieſe Regelung auch ohne ſeine Anweiſung in ſachlich vertretbarer Weiſe erfolgt wäre. Es ſei endlich auch nicht richtig, daß das Miniſterium durch ſein Entgegenkommen gegenüber den Trierer Winzern dann auch gezwungen worden ſei, anderen entgegenzukommen. Man habe nur dieſen zuerſt geholfen, weil ſie ſich in beſonderer Not befunden hätten. Der Ausſchuß trat alsdann in nichtöffentlicher Sitzung in die Beratung ein und vertagte ſich ſpäter auf unbeſtimmte Zeit. Ausſchreitungen in Berlin. Berlin, 3. Mai.(Von unſ. Berliner Büro.) Die ſtädtiſchen Arbeiter hatten für geſtern nachmittag eine Demonſtration beſchloſſen, um die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung zu zwingen, den Schiedsſpruch des Arbeitsminiſteriums für die Arbeiter anzuerkennen. Gegen 6 Uhr verſammelten ſich etwa 15—18 000 dienſtfreie Arbeiter vor dem Rathauſe, das von der Polizei in weitem Umkreiſe abgeſperrt war. Auf Veranlaſſung der unabhängigen Stadtverordneten mußte die Polizei zurückweichen und die Straße für die Demonſtration freigeben. Die Menge überflutete die Königs⸗ und Spandauer⸗ ſtraße, ſodaß jeder Verkehr lahmgelegt wurde. Die Demonſtranten kletterten auf die Straßenbahnwagen und be⸗ drohten den Oberbürgermeiſter, den Kämmerer und die Stadtverordnetenverſammlung. Der kommu⸗ niſtiſche Abg. Dürr hielt eine Brandrede, in der er die Menge aufforderte, nicht vom Fleck zu weichen, da ſie allein imſtande ſei, die„reaktionäre Stadtverordnetenverſammlung“ zur Annahme des Schiedsſpruches zu zwingen. Gegen 7 Uhr wurde die Erregung ſo groß, daß der dienſthabende Polizei⸗ major die Straßen räumen ließ. Die Beamten wurden jedoch von der Menge tätlich angegriffen und nun er⸗ hielten ſie Befehl, das Seikengewehr aufzupflanzen und den Platz vor dem Rathaus zu fäubern. Dabei ſind 12 Perſonen leicht und 3 ſchwer verletzt worden. Dem ſozia⸗ liſtiſchen Polizeipräſidenten Richter, der vor dem bedrohten Rathaus erſchienen war und dem Vorſitzenden des Gemeinde⸗ arbeiterverbandes zuzureden verſuchte, damit er den Rückzug der Demonſtranten veranlaßte, geſtand dieſer, daß die Demonſtration von linksradikalen Elemen⸗ ten planmäßig verlängert worden ſei. Dieſe Elemente haben denn auch geſtern, zumal als es dunkel wurde, fortgeſetztgehetzt und die Menge durch falſche Gerüchte zum Sturm gegen das Rathaus aufzuputſchen verſucht. Man verlangte von dem Polizeipräſidenten die ſofortige Amtsent⸗ hebung der beiden dienſttuenden Polizeioffiziere, widrigenfalls heute die ſtädtiſchen Arbeiter in den Generalſtreik treten ſollten; ferner wünſchte man, daß unabhängige und kommu⸗ niſtiſche Abgeordnete vom Balkon des Rathauſes Anſprachen hielten und anderes mehr. Schließlich ſind denn auch wirklich zwei linksradikale Stadtperordnete, darunter Herr Zubeil, auf den Balkon getreten und haben die Menge zum Auseinander⸗ gehen aufgefordert, was kurz vor 10 Uhr auch geſchah. Inzwiſchen hatte ſich im Stadtverordnetenſaale der übliche Skandal abgeſpielt. Ein kommuniſtiſcher Stadt⸗ verordneter war in den Saal geſtürzt mit dem Rufe, daß Tote im Hauſe lägen. Darauf ungeheure Erregung. Rufe, wie „Mörder“, Verbrecher“ uſw. wurden laut. Ein kommuniſtiſcher Stadtverordneter ſprang auf den Stadtverordnetenvorſteher zu und entriß ihm die Glocke, wobei dann Dr. Gaſpari den Saal verließ und die Sitzung unterbrach. Erſt nach zweiſtün⸗ diger Unterbrechung konnte ſie wieder aufgenommen werden und zwar mit einer Schmährede auf die Bürgerlichen im Stadtparlament und die Schupo, die Herr Dittmann, der neue G Ehefredakteur der„Freiheit“ und Vizepräſident des Reichs⸗ tages hielt. 1 25 deutſches Reich. Miniſterkonſerenz in Würzburg. Tu. Würzburg, 2. Mai, Wie bekannt, fand in den letzten Apriltagen unter dem Votſitz des Reichsfinanzminiſters Dr. Hermes hier eine Miniſterkonferenz ſtatt, an der als Vertreter Badens Finanzminiſter Köhler und Innenminiſter Remmele teilnahmen. Für den Finanzausgleich zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden ſtellte die Koönferenz Richtlinien feſt, in denen zum Ausdruck kommt, daß der Finanzausgleich der Selbſtändigkeit und Selbſtverantwortung der Länder und Gemeinden in höherem Maße als bisher 15 tragen ſoll. Dies habe zu geſchehen bei den Einnahmen durch Erweiterung der ſteuerlichen Zuſtändig⸗ keiten der Länder und Gemeinden und durch Erhöhung ihrer An⸗ teile an den Reichsſteuern, ferner bei den Ausgaben durch Ver⸗ meidung reichsgeſetzlicher Maßnahmen, die den Aufgabenkreis der Länder und Gemeinden erweftern, ohne gleichzeitig für die Bereit⸗ ſtellung der erforderlichen Mittel Sorge zu tragen und durch eine Entlaſtung der Länder und Gemeinden von den Mehrausgaben für die Erhöhung der Beamtengehälter. Die Anteile der Länder und Gemeinden an den Reichsſteuern ſollen erhöht werden und ihnen die Möglichkeit gegeben werden, die Ertragsſteuern in vollem Umfang auszuſchöpfen. In Frage kommen hierbei auch die Schank⸗ verzehr⸗ und Getränkeſteuern, die Viehſteuer und die Fahrzeug⸗ ſteuer zur Deckung der Aaner e e Aus Anlaß der Erhöhung der Beamtengehälter wird das Reich Zuſchüſſe aufgrund Die Zwangsanleihe. Berlin, 3. Maj.(Priv.⸗Tel.) Ueber den Inhalt des Geſetz⸗ entwurfes über die Zwangsanleihe, der in allernächfter Zeit dem Reichsrat zugeht, weiß die„Deutſche Allgemeine Zei⸗ tung“ mitzuteilen, daß es ſich um einen Anleihebetrag von 60 Mimarden handelt. Soweit bisher in Ausſicht genommen ſei⸗ ſeien von dem Anleihezwang befreit Vermögen bis 100 000 Mark und Einkommen etwa bis 40 000 Mark. Die Gehaltsfragen der Beamtenſchaſt. (Berlin, 2. Mai. Wie ſchon bekannt, fanden geſtern im Reichsfinanzminiſterium Verhandlungen mit den Vertretern der Beamten und Staatsarbeiter über deren neue Ge— haltsforderungen ſtatt. Die Regierung, die durch Miniſterialrat v. Schlie ben vertreten war, machte zunächſt ein Angebot, das von den Forderungen der Gewerkſchaften weit entfernt war, da es faſt nur die Hälfte der gewünſchten Zahlen betrug. Bekanntlich hatten die Organiſationen eine 30prozentige Erhöhung der beiden Arten von Teuerungszu⸗ ſchlägen verlangt und eine Errechnung des jedem Beamten zuſtehenden Kopfſatzes aus einem Grundbetrag von 50 000 Mark ſtatt wie bisher aus einem ſolchen von 10 000 Mark. Die Regierung bewilligte die Forderung der 30prozentig. Er⸗ höhung der allgemeinen(Pauſchal)⸗Teuerungszuſchläge, lehnte aber die Erhöhung des Kopfſatzes und eine Aenderung der Grundlage für ſeine Berechnung ab. In langwierigen Ver⸗ handlungen, die bis 3½ Uhr nachts dauerten, konnte dann eine Einigung zwiſchen beiden Parteien erreicht werden. Die Regierung geſtand ſchließlich eine gleichmäßige Erhöhung des Kopfſatzes für jeden Beamten zu, die Gewerkſchaften hin⸗ wiederum ließen die Forderung auf Erhöhung des Grund⸗ betrages für den Kopfſatz von 10 000 auf 50 000 Mark fallen. Als Aequivalent wurde jedoch von den Beamtenvertretern eine gleichmäßige Erhöhung der gleichmäßigen Teuerungszu⸗ ſchläge auf nunmehr 35 Prozent gefordert. Im Laufe des heutigen Vormittages erſtattete Herr von Schlieben dem Reichsfinanzminiſter Dr. Hermes über den bisherigen Verlauf der Beſprechungen und die letzten Forde⸗ rungen der Organiſationsvertreter Bericht. Von dem Er⸗ gebnis dieſer Beſprechungen wird es abhängen, ob weitere Verhandlungen mit den Beamten gepflogen werden können. Sraf Lerchenfeld in Karlsruhe. TU. Karlsruhe, 2. Mai⸗ Zu Ehren des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Grafen Lerchenfeld, der eben den ſeinerzeitigen Beſuch des badi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Dr. Hummel in München er⸗ widerte, fand heute in den Räumen des Staatsminiſteriums ein Mittageſſen ſtatt, an dem ſämtliche Mitglieder der badi⸗ ſchen Regierung teilnahmen. Einladungen waren ergangen an das Präſidium des Landtages, an die Führer der Land⸗ tagsfraktionen, an die Miniſterialdirektoren, an die Vertreter der Stadt Karlsruhe, an die badiſchen Reichstagsabgeordneten, an die Vertreter der Reichsbehörden, der Preſſe, der Gewerk⸗ ſchaften, des Beamtenbundes, der Geiſtlichkeit, der Techm⸗ ſchen Hochſchule und der Kunſtſchule, ſowie an die Präſidenten der Handels⸗ und Handwerkskammer. Während des Feſteſſens wurden zwiſchen den beiden Miniſterpräſidenten Reden gewechſelt. Staafspräſident Dr. Hummel begrüßte den Grafen Lerchenfeld und betonte, der Name des baye⸗ riſchen Miniſterpräſidenten bedeute für uns in Süddeutſchland und in Deutſchland ein Programm. Wir wiſſen, daß er ſeine Politi aufgehaut hat auf dem Geiſte der Verſöhnlichkeit und des Ausgleichs der Gegenſätze und daß an der Spitze ſeiner Politik die Forderung nach einer nationalen Politkk ſteht. Das ſind die Linien, die ſeine Politik auch bei uns in Baden ſo ſympathiſch gemacht haben und für die wir ihm dankbar ſind. Dr. Hummel erinnerte daran, daß Bayern und Baden an drei Stellen aneinandergrenzen und gedachte dabei der beſetzten Pfalz, wo erfreulicherweiſe der Sitz ſtarker nationaler Geſinnung zu verzeichnen ſei. Dies ſei auf die Erfolge der bayeriſchen Politik in der Pfalz zurückzuführen. Weiter lenkte der badiſche Miniſterpräſident die Aufmerkſamkeit auf die gemeinſamen wirtſchaftlichen Intereſſen und auf die großen gemeinſamen Intereſſen in der deutſchen Po⸗ litik. Die Süddeutſchen ſeien vielleicht beſonders geeignet, in der deutſchen Politik der Gegenwart eine führende Rolle zu ſpielen wegen der leidenſchaftsloſeren Art der Betrachtung inner⸗ un außerpolitiſcher Dinge. Wir ſind dazu berufen, den Einfluß aller deutſchen Stämme auf den Gang der deutſchen Politik ſicherzu⸗ ſtellen und zu vertreten, immer in dem Gedanken, daß an der Spitze unſerer politiſchen Forderungen die Förderung der Reichs⸗ einheit ſteht. Miniſterpräſident Dr. Hummel wandte ſich dann der äußeren Politik zu und ſprach über Genua; aus dieſen Verhandlungen — mögen ſie ausgehen wie ſie wollen— iſt ein großer und blei⸗ bender Gewinn hervorgegangen, nämlich, daß die Menſchheit und die Weltwirtſchaft nicht geſunden kann durch Gewalt und Drohung, ſondern nur durch Vernunft und gegenſeitige Hilfe. Wir ſtehen hinter den Männern in Genua. Dr. Hummel trank darauf auf das Wohl des bayeriſchen Vol⸗ kes und des bayeriſchen Miniſterpräſidenten. Graf Lerchenfeld erwiderte ſofort und dankte für den herzlichen Willkommen. Auch er erinnerte an das harte Schickſal das über der Pfalz liegt und betonte, daß zwiſchen den ſüddeutſchen Staaten beſonders enge Beziehungen beſtehen müſſen, da dieſe im deutſchen Vaterlande und darüber hinaus, überall da, wo Deutſche wohnen, eine beſondere politiſche Miſſion zu erfüllen haben. Die Aufgabe im Süden müſſe es ſein, die nun einmal beſtehende Mainlinie zu verwiſchen und nicht zu dulden, daß eine Mainlinie ſich politiſch geltend macht · Für uns Deutſche könne es nur einen Standpunkt geben, ge⸗ ſchloſſen hinter den deutſchen Unterhändlern enua zu ſtehen und jede Kritik beiſeite zu laſſen in einem Moment, wo es ſich um Sein oder Nichtſein handle. Gerade in dieſem Augenblick iſt es notwendig, daß ein gegenſeitiges Verſtänd⸗ nis unter den einzelnen Volksſchichten Platz greift und daß au⸗ den Parteiunterſchieden keine Spaltungen und Riſſe im deutſchen Volk entſtehen können. Die perſönlichen Beziehungen zwiſchen den — Männern, die für unſer deutſches politiſches Leben verantwortli ſind, werden dazu dienen, das große Ziel zu fördern, die deutſche Einheit feſter zu geſtalten und uns über die Zeit der Not und Gefahr hinweghelfen. Graf Lerchenfeld ſchloß und leerte ſein Glas auf das Woh Badens und des badiſchen Staatspräſidenten. Zum Streik in der Metallinduſtrie. WB. Berlin, 2. Mai. Zum Streik in der ſüddeutſchen Metallinduſtrie wird mitgeteilt: Den Vorſchlag des Reichsarbeitsminiſteriums, die wöchent⸗ liche Arbeitszeit zunäch ſt auf 47 Stunden feſtzuſetzen und darüber hinaus für Fälle, in denen betriebstechniſche oder allgemeine wirtſchaftliche Gründe Mehrarbeit erfordern, die Verpflichtung zur Leiſtung einer weiteren Arbeitsſtunde anzuerkennen, haben die Arbeiterorganifationen als eine geeignete Grundlage zur Beilegung der Streitigkeiten anerkannt. Dagegen hat der Verband der Metallindu⸗ ſtriellen Badens. der Pfalz und angrenzender Induſtrie bezirke in Mannheim im Einverſtändnis mit den bayeriſchen und württembergiſchen Metallinduſtriellenverbänden den Ver⸗ gleichsvorſchlag abgelehnt. Aen, — 6r. ſter el⸗ 60 ſei, ark Aeenreeeneereeeere —— Mittwoch, den 3. Mai 1922. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗-Ausgabe.) 3. Seife. Nr. 202. 40. verbandstag der pfälziſchen landwirt⸗ ſchaſtlichen Genoſſenſchaſten. 5 ORB. Neuſtadt a.., 2. Mai. Der überaus ſtarke Beſuch, — der am Sonntag im Geſellſchaftshauſe obgehaltene 40. erbandstag der pfälziſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ aften aufzuweiſen hatte, iſt ein Zeichen dafür, daß der ge⸗ Erſſenſchaftliche Gedanke in der pfälziſchen Landwirtſchaft die 8 chütterungen unſerer Volkswirtſchaft durch Krieg und Frie⸗ ensvertrag nicht nur gut überſtanden hat, ſondern durch ſie nach geſtärkt wurde. Verbandsdirektor Ph. Katholy er⸗ öffnete den Verbandstag. Als Gäſte wohnten der Tagung an berregierungsrat Stehler als Vertreter der Kreisregie⸗ rung, Präſident Steitz als Vertreter der Kreisbauernkam⸗ — und Beauftragter der Landesbauernkammer, ein Ver⸗ des Bezirksamtes Neuſtadt, der Kreisverſuchsſtation, 5 Weinbauſchule und ſchließlich der Vorſitzende des Landes⸗ torbandes bayeriſcher Genoſſenſchaften. Der Verbandsdirek⸗ r gab einen kurzen Ueberblick über das Werden und Weſen er Genoſſenſchaften und wandte ſich dabei beſonders gegen 2 in jüngſter Zeit aufgetretene Beſtreben, Genoſſenſchaften 1 it unbeſchränkter Haftung in ſolche mit beſchränkter Haftung mzuwandeln. Den Veteranen im Genoſſenſchaftsleben, Kutsbeſitzer Damm und Oekonomierat Ko eth, die in 40⸗ 5 diger treuer Mitarbeit Stein um Stein an dem genoſſen⸗ hreſ ichen Bau aufgeſchichtet haben, werden in Anerkennung re großen Verdienſte um den Verband Ehrenurkunden rreicht. Verbandsſekretär Klein erſtattete den Jahres⸗ richcht, aus dem hervorging, daß der Verband auch im Be⸗ Achtsjahr in der genoſſenſchaftlichen Arbeit einen ſchönen 8 ritt vorwärts gekommen iſt. Daran anſchließend gab der zerbandsdirektor die Jahresrechnung und die Bilanz bekannt, —50 einſtimmig gebilligt wurde. Hauptlehrer Jung gab da⸗ tauf den Bericht der Reviſionskommiſſion des Verbandes be⸗ . und Oberreviſor Hockmann den allgemeinen Revi⸗ densbericht. In 228 Genoſſenſchaften, d. h. 47 Prozent der 50 Verband angeſchloſſenen ſeien im Berichtsjahr Reviſionen genommen worden. Das Ergebnis ſei dasſelbe befrie⸗ gende, wie in den Vorjahren. Nur müßten ſich die Genoſſen⸗ ten viel mehr auf die vielgeſtaltigen Folgen der Geldent⸗ 9 ung einſtellen. Bei der Üebernahme von Ceſſionen und chrertheken ſei die größte Vorſicht anzuwenden. Eine Ueber⸗ eitung der Kreditgewährung in größerem Ausmaß dürfe Ard vorkommen. Nur wenn viele uneigennützige und treue geleiſtet werde, könne unſer Vaterland wirtſchaftlich — nden.— Die turnusgemäß aus dem Verbandsausſchuß ſcheidenden Mitglieder wurden einſtimmig wiedergewählt. 1 erbandsdirektor Katholy ſchloß die Tagung, indem hin wicmals auf den harmoniſchen Verlauf der Verhandlungen off ies. Man dürfe ſich durch die Enttäuſchungen, die jeder tiſch nung auf eine Beſſerung unſerer wirtſchaftlichen und poli⸗ laſſen Lage bis jetzt immer widerfahren ſei, nicht entmutigen alg n. Einmal komme doch die Stunde, in der wir wieder bli ein freies Volk ſtolz auf unſer freies deutſches Vaterland icken können. ſch Am Nachmittag hielt die pfälziſche Landwirt⸗ ſelbafts b ank ihre 15. ordentliche Generalverſammlung im 80 Saale ab, die von dem Vorſitzenden Oekonomierat Kath geleitet wurde. Der Jahresbericht wurde von Hans jahr holy erſtattet. Der Umſatz ſteigerte ſich im Berichts⸗ Rein pon 1,215 Milliarden auf 1,591 Millfarden, wobei ein lauf dewinn von rund 209 100 Mark erzielt wurde. Im Ver⸗ die 25 Verhandlungen teilte der Verbandsdirektor mit, daß ſehu andwirtſchaftsbank gewillt iſt, unter gewiſſen Voraus⸗ enoten die Kriegsanleihe der mit ihr arbeitenden dieſerſſenſchaften zum Kurſe von 90 zu übernehmen. Zu Paſſiv Zwecke wurde die Heraufſetzung der Aktiv⸗ und ſchäſtebreditgrenze genehmigt, ſowie die Erhöhung des Ge⸗ ſchlo Santeils von 5000 auf 10 000 Mark. Der Vorſtand Beſſ auch dieſe Tagung mit dem Wunſch auf eine baldige rung der politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe. ſanmmlaran anſchließend fand die 32. ordentliche Generalver⸗ ung der pfälziſchen landwirtſchaftlichen ſer Hüralgenoſſenſchaft ſtatt, die der Vorſtand die⸗ ſchäſtsganiſation, Bürgermeiſter Beck, leitete. Aus dem Ge⸗ o ericht, den Direktor Maier bekannt gab, geht her⸗ nfo 5 das Jahr 1921 an die genoſſenſchaftliche Arbeit bek rderungen ſtellte, in einem Ausmaß, wie ſie bisher nicht lch n waren. Trotzdem nahm das Berichtsjahr einen ziem⸗ 48 Ogefriedigenden Verlauf. Der Warenumſatz hat ſich von unſag auf Mark 109 000 erhöht, während der Rechnungs⸗ 720 Fi der im Jahr 1920 Mark 37½ Millionen betrug, auf Gewi illionen Mark im Fahre 1921 ſtieg. Verluſt⸗ und Abſchrerderechnung für 1921 ſchließen nach entſprechenden ab. zeibungen mit einem Reingewinn von M. 408 043.59 41 103 on werden ſatzungsgemäß dem Reſervefonds Mark und Mr. der Betriebsrücklage Mk. 41 666,80 zugewieſen guthah k. 19 950 zur öprozentigen Verzinfung der Geſchäfts⸗ 263962 1 verwendet. Aus dem Reſtgewinn werden Mk. it J0 für Warenrückvergütung verwendet und der Reſt wieſen 44 36112 dem Bau⸗ und Erneuerungsfonds zuge⸗ 1d a Darauf wurde dem Vorſtand Entlaſtung erteilt, Diad die übrigen Punkte der Tagesordnung genehmigt. Heerſchau der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften wurde zu einer einmütigen Kundgebung, nicht nur genoſſenſchaftlichen Gedanken allein, ſondern auch ſtarken Bekenntnis des Zuſammenhalts der Pfalz Zeit U großen Vaterland, des Zuſammenhalts auch in der fahre dem Vaterland von vielen Seiten große und ernſte berechtien droben. Dieſe Tatſache ſpricht mehr für die Lebens⸗ ſchaftlſchamg des Genoſſenſchaftsverbands und der landwirt⸗ lichen chen Genoſſenſchaften, als es auch die größten äußer⸗ könnten rfolge einer ſolchen Organiſation überhaupt tun Wirtſchaftliche Fragen. Eine neue Großwaſſerkraftanlage in Baden. beſſeren Bendwefdeulſche Kanalverein hat zur Erreichung einer Vaden. erſorgung Mittelbadens, der Kreiſe und Städte Offenburg, werter aden und Karlsruhe, mit elektriſcher Energie in dankens⸗ waſſerkra iſe ein ausführliches Proſekt zur Schaffung einer Groß⸗ Noch der ftanlage im Gebiete der Kinzig und Wolf ausgearbeitet. 160 Millio. Dezember v. J. ſchon aufgeſtellten Berechnung ſind hierzu Ueberlaſturnen Mark Baukoſten erforderlich. In Anbetracht der zufuhr des Murgwerks, der Schwierigkeiten in der Kohlen⸗ unternehm der hohen Kohlenpreiſe wäre die Durchführung ſolcher ge wünſchenswert, bei der jetzigen ungünſtigen finanziellen aber icht—5 Kreisausſchuß in ſeiner letzten Sitzung dem Proſe lekt, 105 nähertreten. Dagegen ſoll das Triberger Talſperrenpro⸗ Zur Ausfüße Schaffung einer Talſperre und 4 Kraftwerke vorſteht, Mar— hrung kommen. Die Baukoſten ſind auf 135 Millionen der Aetie anſchlagt. Von. der Beſchlußfaſſung über eine Uebernahme Vuftlerun hat der Kreisausſchuß noch abgeſehen, da zur vollſtändigen ung der Sachlage noch Nückfragen nötig ſind. Tu⸗ Städtiſche Nachrichten. Eröffnung der Akademie für drogen⸗ und Stofftunde. Der Initiative des Direktors des Inſtituts für Warenkunde an der Handelshochſchule, Prof. Dr. Pöſchl, iſt die Schaffung einer Akademie für Drogen⸗ und Stoffkunde in Mannheim zu danken. Bis jetzt beſitzen wir in Deutſchland erſt ein derartiges Inſtitut und zwar in Braunſchweig und es iſt außerordentlich zu begrüßen, daß nun auch der Südweſten unſeres Vaterlandes und daß gerade die Stadt, die für die chemiſch⸗pharmazeutiſche Induſtrie von überragender Bedeutung iſt, eine ſolche Akademie erhält. Der Grund zu dieſem geſtern eröffneten Inſtitut iſt ſchon vor Jahren ge⸗ legt worden. Man begann allerdings in kleinem Rahmen mit Vor⸗ leſungen für Drogiſten. Der Krieg ſtellte ſich einer Ausdehnung des Arbeitsgebietes in den Weg. Nach ſeiner Beendigung aber ging man mit neuem Mut und Tatkraft ans Werk und heute iſt man ſoweit, einen geſchloſſenen Lehrgang auf wiſſenſchaftlicher Grundlage in dem mit unſerer Wirtſchaft ſo eng verknüpften Spezialgebiet der Stoff⸗ und Drogenkunde zu bieten und damit gründlichſte fachliche Unter⸗ weiſung zu gewährleiſten. Der Laie macht ſich im allgemeinen keine Vorſtellung von der Fülle deſſen, das zu wiſſen dem Drogiſten not⸗ tut. Aber man braucht nur einmal an die Vielartigkeit der Waren zu denken, die es in einem Drogengeſchäft zu kaufen gibt und ſich zu vergegenwärtigen, was es heißt, die Herkunfts⸗ und Entwicklungs⸗ geſchichte ſeder Gattung zu kennen, um ſich ein Bild von dem Umfang des Lehrſtoffes zu machen. Geſtern alſo wurde dieſe neue Akademie im Beiſein von Ver⸗ tretern der Handelshochſchule, Handelskammer, der Kaufmannſchaft, der Drogenbranche und der neuangemeldeten Studierenden eröffnet. Direktor Dr. Pöſchl behandelte in kurzer überſichtlicher Darſtellung die Entwicklung der Anſtalt und erörterte, wie durch das glückliche Zuſammentreffen der hochentwickelten Mannheimer Wirtſchaft und Bildungsbeſtrebungen, die ſeinerzeit zur Gründung der Handelshoch⸗ ſchule führten, auch die Entſtehung einer Akademie für Drogen⸗ und Stoffkunde naturnotwendig gerade in Mannheim erfolgen mußte. Hand in Hand mit den Bedürfniſſen der Praxis wolle die Akademie aufbauend auf wiſſenſchaftlicher Grundlage zum Wohle der deutſchen Wirtſchaft beitragen. Für die Handelskammer ſprach Vizepräſident Rothſchild. Er freue ſich des Lebenswillens und der Lebenskraft unſerer Generation, die ſich in dem Beſtreben zeige, die Kräfte für eine günſtige Ausbildung des Nachwuchſes zu ſam⸗ meln. den Wünſchen des Mannheimer Drogengroßhandels gab Herr Trumpp von der Firma Imhoff u. Stahl Ausdruck. Die Wichtigkeit der fachlichen Ausbildung kennzeichnete im Namen des Deutſchen Drogiſtenverbandes und des Bezirksvereins Mannheim Herr Stoll von Ludwig u. Schütthelm. Die Akademie habe ſich ein hohes Ziel geſteckt, aber durch günſtige Arbeitseinteilung und Zu⸗ ſammenarbeit werde es ſicherlich erreicht. Herr Sattes⸗Frank⸗ furt ſicherte als Vorſtandsmitglied des Deutſchen Drogiſtenverbandes der neuen Anſtalt ſeine Unterſtützung zu und zum Schluß erfreute der aus Ohligs(Rhld.) herbeigeeilte Vater eines der Studierenden durch Stiftung ſeines Herbariums, das den botaniſchen Studien ſicher recht guten Nutzen leiſtet. Nach einer Führung durch die reich ausgeſtatteten Einrichtungen des neuen Inſtitutes ſammelte man ſich wieder im Vortragsſal zu der Eröffnungsvorleſung des Herrn Prof. Pöſchl über das Thema „Wierſtudiert man an der Akademie für Drogen⸗ und Stoffkunde?“ Wegweſend entwickelte der Dozent die Auf⸗ gaben und Ziele der Akademie. Die Teilung des Arbeitsplanes: Stoffkunde, Pflanzenkunde, Drogenkunde, Rohſtofflehre, allgemeine Warenkunde, Farbwarenkunde, Giftlehre, Technologie, Lichtbildkunde, Uebungen im chemiſchen und mikroſkopiſchen Laboratorium, ſei mehr äußerlich zu nehmen, jeder Gegenſtand werde in all ſeinen Zuſam⸗ menhängen zu den verſchiedenen Unterrichtsgebieten behandelt. Wie das zu verſtehen iſt, erläuterte der Vortragende an einem Beiſpiel. Er ſtellte den Korkſtopfen, der ſa im allgemeinen eine nicht allzu be⸗ deutende Rolle zu ſpfelen ſcheint, in den Kreis recht intereſſanter Betrachtungen. Und da lernte man dem unſcheinbaren Ding ganz neue Seiten abgewinnen, ſeinem Weſen wurde nachgeſpürt, man hörte von der Entſtehung, den Eigenſchaften, der Zuſammenſfetzung dieſer Droge. Die Betrachtung der Verwendungsmöglichkeit führte in andere Induſtrien und der oberflächlicher Betrachtung entſtehende Zuſammenhang trat hier klar zutage. Daß dieſe Betrachtungsweiſe die Grundlage zu gründlichem Studium bilden kann, leuchtet ein. Die Vorläufer dieſer Akademie haben Gutes geleiſtet. Das ver⸗ pflichtet und ſpornt an! Auf ein kräftiges Gedeihen! pp. Tu. Die Einreiſe in die Türkei iſt, wie von amtlicher Stelle auf⸗ merkſam gemacht wird, nur geſtattet, wenn die Reiſenden m Beſitz eines Einreiſeerlaubnis⸗ oder Aufenthaltsberechtigungsſcheins ſind. Dieſe Scheine werden von der Interalliierten Waffenſtillſtandskom⸗ miſſion in Konſtantinopel ausgeſtellt. Tu. Der Anbau von Topinamburs. Das Miniſterium dez Innern hat ſoeben eine Verordnung erlaſſen, in der beſtimmt wird, daß die Neuanpflanzung von Topinamburs verboten iſt. Im Jahre 1922 dürfen nur diejenigen Grundſtücke, die bereits im Jahre 1918 mit Topinamburs bebaut waren, weiterhin mit ſolchen bebaut wer⸗ den. Zuwiderhandlungen werden ſtreng beſtraft. = Unter den Rädern. Mannheim hatte mit ſeiner Frau am Samstag abend per Rad den Spargelmarkt zu Schwetzingen beſucht und waren beide auf der Rückfahrt nach Mannheim. An der Kiesgrube kam von hinten her ein Laſtauto einer Mannheimer Firma. Während nun die Frau vorausfuhr, wollte der Mann dem Anſchein nach. nach der Vorüberfahrt des Autos wieder zu ſeiner Frau fahren und bog deshalb links ein, ohne zu merken, daß ein Anhänger⸗ wagen an dem Auto hing. Als er es merkte, wollte er wieder rechts einbiegen und fuhr wahrſcheinlich mit ſeinem Rad an den Straßenrand, kam zu Fall und das Hinterrad des Anhängewagens ſchnitt ihm die halbe Geſichtshälfte ab, ſodaß der Tod ſofort eintrat. veranſtaltungen. TU. Der erſte Regimenkskag ehemaliger böer Jeldarkilleriſten findet vom 27.—29. Mai ds. Is. in Lahr ſtatt. Vorgeſehen iſt u. a. eine Gedenkfeier auf dem Ehrenfriedhof und eine Begrüßungsfeier. Anmeldungen ſind an den„Feſtausſchuß 66er Tag“ in Lahr zu richten. Mannheimer Hausfrauenbund. Wir verweiſen auf die heute Mittwoch nachmittag in P 6, 20 ſtattfindende General⸗Ver⸗ ſammlung, der ſich eine Ausſprache über allerlei Haus⸗ frauenſorgen anſchließt. Tagesordnung ſiehe Anzeige im Abendblatt vom 26. April. Spielplan des National-Thenters Neues Theater Mai B S Vorstellung 1 Vorstellung 5 3..43 D Die Jungfrau von OrleansDer Vetter aus Dingsda]8 5. F. A..] Die Meistersinger von Nürnberg 6 6.§. A. N. Luise Millerin 7 Der Vogelhändler 7 7. 8. 45A Der Rosenkavalier 6ρ Der Störentried 7 8. M. vV. v. Die Vögel 6 Aus dem Lande. & Heidelberg, 3. Mai. Im Stadtteil Wieblingen wurde geſtern die Leiche einer unbekannten Frau im Neckar aufgefunden, die etwa 40 Jahre alt war und einige Tage im Waſſer gelegen hatte.— Im Zementwerk Leimen des Heidelberger Portland⸗Zementwerkes iſt geſtern früh ein Teil der Arbeiterſchaft in den Ausſtand getreten. Der Betrieb konnte aber noch mit verringerter Arbeiterzahl voll weiter⸗ an, während die anderen Verbände den Ausſtand abgelehnt haben. — Hier wurden die drei Täter feſtgenommen, die in der Nacht zum Der Bankbeamte Jakob Steidel aus geführt werden. Die Streikenden gehören der Freien Gewerkſchaft 5 Badiſch⸗pfälziſche Maitage Mannheim 1922. Modeſchau im Roſengarten. Endlich ſind wir in der Lage, das große Geheimnis der Mode⸗ ſchau am Samstag und Sonntag im Roſengarten bekanntzugeben. Wenn auch die Erfindermeſſe bis zum 4. dauert, ſo wird dennoch am Samstag der Nibelungenſaat in märchenhafeer Pracht erſtrahlen. Schon die ganze Aufmachung verſpricht ſenſationell zu werden. Alleit ſchon die mit echten Perſerteppichen der Fa. J. Hochſtetter m. b. H. geſchmückte Empore und die Läufer der Freitreppe zeigen ein vor⸗ nehmes Bild. Die Blumenarrangements paſſen ſich dieſer Teppich⸗ ſchau an und die Bühnendekorationen von Heinz Grete bilden ein Meiſterſtück dieſes Künſtlers. B. B. C. werden wundervolle Beleuch⸗ tungseffekte aus herrlichen Alabaſterſchalen hervorrufen und über die Modeſchau ein intimes Licht zaubern, daß der Beſchauer glaubt, ſich in einer andern Welt zu befinden. Als Neuheit iſt zu erwähnen, daß alle Handlungen durch Lichtbilder angezeigt werden. Der Beginn der Mobeſchau wird durch 4 Fanfarenbläſer ver⸗ kündet. Es erſcheint der vielbeſprochene Modeteufel und recht⸗ fertigt ſein Tun und Treiben in einem Prolog von Fritz Droop. Die Vorführung der Morgen⸗ und Vormittagkleider folgt, unter⸗ brochen durch einen Dialog zwiſchen 2 Mannheimer Künſtlern. Ein Ballett, ausgeführt vom Tanzperſonal des Nationaltheaters, e die neueſten Damenhüte zur Schau. Dann bekommen wir die Tee⸗ und Geſellſchaftskleider zu Geſicht. Hieran reiht ſich ein Kinderballett. Mit einem Geſamtbild der Modelldarttellung wird durch einen Epilog des Modeteufels die Schau geſchloſſen. Am Samstag abend%½ Uhr findet eine Renn⸗Reunion mit Tanztournier und hiſtoriſcher Modeſchau ſtatt. Zum Tanztournier haben ſich bereits 8 Tänzerpaare der beſten Geſellſchaft gemeldet. Es ſind für die drei beſten Tanzpaare wert⸗ volle Ehrenpreiſe geſtiftet, die bei der Firma Gebr. Wirth, P 7, ausgeſtellt ſind. Die hiſtoriſche Modeſchau wird von Künſtlern des Nationaltheaters vorgeführt unter Mitwirkung der bewährten Herren Voigt und Grete. Sonntag vormittag 10 Uhr findet eine Wiederholung der Modeſchau als Matinee ſtatt bei ermäßigten Preiſen, um auch den Rennbeſuchern am Sonntag die Möglichkeit zu bieten, die hochintereſſante Schau zu beſichtigen. Wir hoffen und wünſchen, daß den Mannheimer Firmen, die weder Koſten noch Mühen für dieſe hochſtehende Dar⸗ bietung geſcheut haben, ein voller Erfolg zu Teil wird. Wir können nur noch verraten, daß jeder Beſucher zufrieden und mit dem Be⸗ wußtſein, etwas Hervorragendes geſehen zu haben, den Roſen⸗ garten verlaſſen wird 0 „Staffellauf rund um den Friedrichsplatz.“ Als nächſte Nummer des Sportprogramms der Badiſch⸗pfälzi⸗ ſchen Maitage wird am heutigen Mittwoch, abends.30 Uhr, der Staffellauf rund um den Friedrichsplatz ſtattfinden. Die etioa 2 Kilometer lange Laufſtrecke iſt die gleiche wie im Vorjahre. Der Ablauf iſt beim Parkhotel, von dort geht es zwei⸗ mal um den Friedrichsplatz herum über den Ring und dann noch einen halben Bogen bis zum Ziel in Höhe des Roſengarteneingangs. Die Beteiligung am Lauf hat gegen das Vorjahr einen ganz ge⸗ waltigen Aufſchwung genommen. Während damals nur 6 Vereine in zwei Klaſſen liefen, ſind diesmal zu den vier Klaſſen insgeſamt 29 Mannſchaften von 11 Vereinen gemeldet worden, ſo daß rund 300 Läufer antreten. In der 1. Klaſſe laufen 4 Mannſchaften. Hier hat die Mann⸗ heimer Turngeſellſchaft den vom Verkehrsverein geſtifteten ſchönen Wanderpreis zu verteidigen und hat in Turnverein 1846 Mann⸗ heim, Verein für Raſenſpiele und Turn⸗ und Raſenſport Feuden⸗ heim ſtarke Mitbewerber. In der 2. Klaſſe iſt die Konkurrenz noch ſchärfer. Zwiſchen den 7 Monnſchaften— Phönix, V. f. L. Neckarau, Turnerbund Germania, Viktori a 1912, i Sportklub, Deutſche Jugendkraft und Mannheimer Scht — wird es einen äußerſt ſpannenden und hartnäckiger Kar den Sieg geben. In der 3. Klaſſe laufen die unteren Mann⸗ ſchaften der Vereine. Da..G. und Vf.R. je 3 und Phönix 2, ferner Turnverein 1846 und Mannheimer Schwimmverein je 1 Mannſchaft für dieſe Klaſſe gemeldet haben, hat ſie mit ins⸗ geſamt 10 Mannſchaften die ſtärkſte Beteiligung aufzuweiſen. Die Jugendklaſſe erfreut ſich ebenfalls einer äußerſt zahtreichen Veteiligung..f. R. und M..J. haben je 2, Turnverein 1846, Viktoria 1912, Phönix und..L Neckarau je 1 Mannſchaft gemel⸗ det, ſo daß insgeſamt 8 Mennaeſten antreten. Sieger im Vor⸗ jahre war die Mannheimer Turngeſellſchaft. Die Reihenfolge der Läufe iſ Jugendklaſſe, 3. Klaſſe, 2. Klaſſe und 1. Klaſſe. Während der ſiegreichen Mannſchaft der 1. Klaſſe ber ſchöne Wanderpreis des Verkehrsvereins winkt, erhalten die ſiegreichen Mannſchaſten in den andern Klaſſen die vom Ortsaus⸗ ſchuß gegebenen Plaketten. Wenn es die Witterung erlaubt, wird nach dem Lauf der 1. Klaſſe noch ein Propagandalauf fämtlicher 300 Läufer in Form einer Ehrenrunde um den Friedrichsplatz ſtatt⸗ finden. Daran ſchließt ſich die Preisverteilung vor dem Roſen⸗ garten. Der Verkehrsverein hat in dankenswerter Weiſe für die Zerſtreuung der Zuſchauer eine Muſikkapelle geſtellt, die bereits von 6 Uhr ab ihre flotten Weiſen ertönen laſſen wird. Das Publi⸗ kum wird dringend gebeten, im Intereſſe einer einwandfreien Durchführung des Laufes Zurückhaltung und Ordnung zu bewahren und unter keinen Umſtänden den als Laufbahn beſtimmten Fahr⸗ damm um den Friedrichsplatz zu betreten. 8 1 en 2 N Sonntag einen Studenten vor der Haustür ausgeraubt und ihm da⸗ bei 2000 Mark entwendet hatten. Von dem Geld wurde noch ein Teil bei ihnen vorgefunden. ch. Waibſtadt, 3. Mai. Bei der letzten Polizeiſagd auf Schwarz⸗ wild wurden zwei Keiler von 1½ Zentner Gewicht erlegt. ch. Meckarbiſchofsheim, 3. Maf. Bei der Bürgermeiſterwahl wurde an Stelle des in Ruheſtand tretenden Bürgermeiſters Neu⸗ wirth der Fabrikant Ahlheim gewählt mit 380 Stimmen; ſein Gegenkandidat Schieck erhielt 362 Stimmen. Nus der Pfalz. „Ludwigshafen, 3. Mai. Am Dienstag nacht um 3 Uhr er⸗ eignete ſich, wie wir von der Eiſenbahndirektion udwigshafen er⸗ fahren, auf der Strecke Schifferſtadt⸗Böhl ein Eiſenbahn⸗ unglück, indem einige Wagen eines Güterzuges entgleiſten. Dabei wurde ein Bremſer verletzt. Der Betrieb zwiſchen Schifferſtadt und Böhl muß etwa 12 Stunden eingleiſig aufrechterhalten werden. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht bekannt. Berichtszeitung. Die Reuiſion des Heidelberger Doppelmörders Sieferk verworfen. 5 Heidelberg, 3. Mai. Das Reichsgericht hat die Repiſion des Heidelberger Bürgermeiſter⸗Mörders Leonhard Siefert ver⸗ worfen. Das zweifache Todesurteil des Heidelberger Schwurgerichts vom 23. Januar 1922 iſt damit rechtskräftig geworden. Es bleibt dem Verurteilten jetzt nur noch übrig, ein Gnadengeſuch an das Badiſche Staatsminiſterium einzurei⸗ chen, dem aber ſchwerlich ſtattgegeben werden dürfte. 5 Am aunus bei Franhfurt a. M. Rurzeit vom l. März bis 30. Novemb Hervorragende Heilerſolge bei Herzkrankhelten, beginnender Arterlenverkalkung. Muskei- und Gelenkrheumatismus Gicht, Rückenmarks=, — Prauen- und Nervenleiden. 7 Sämtliche neuxeitliche Rurmittel Gesunde, kräflige Luſt— Herrliche Park- und Waldspariergänge— Vorzügliche Konzerte, 5 Theater, Tennis, Golf, Rrocket, Wurftaubenschießstand. Schöner, angenchmer Erholungs-Aulenthalt. Man ſordere die Auskunſtssckriſt D. 106 von der Bad- und Rur- verwaltung Bad · Nauheim, S58 4. Seite. Nr. 202. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miitag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 3. Mal 1922. Hannfeief' Jubiläums-Pferderennen. Zweiter Tag. „ Der Badische Rennverein kann selbst bei ungünstigster Witterung auf einen starken Besuch rechmen. Das hat sich gestern ezeigt. Nach einem freundlichen Vormittag, der die zuversicht- ichsten Hoffnungen auf einen Witterungsumschlag erweckte, setzte, als wir um halb 2 Uhr aus dem Hause traten, um uns zur Elektrischen zu begeben, ein Gewitterregen ein, der aller- dings schnell vorüberging und den Rennplatz überhaupt nicht berührte. Bald nach Beginn des ersten Rennens aber mußte der Regenschirm wieder aufgespannt werden. Es regnete schwäclier und stärker fast ohne Unterbrechung bis zum Schluß. Erst als man sich zum Gehen wandte, klärte sich der Himmel wieder auf. Wer sich einen Platz auf der Tribüne erobert hatte, der konnte krok sein, denn das Promenieren oder gar Stehen auf den Vor- plätzen gehörte nicht zu den Annehmlichkeiten des Lebens. Man mußte auch recht warm angezogen sein, wenn man sich nicht erkalten wollte. Der Besuch des zweiten Renntages War trotz der denkbar ungünstigsten Witterung sehr stark. Die Weit⸗ gemeinde läßt sich erfahrungsgemäß durch die Launen des Wet⸗ tergottes nicht im geringsten beeinflussen. Die Tribünen waren dermaßen überfüllt, daß Viele während der Rennen im Freien stehen mußten. In den Pausen wurde das Restaurant gestürmt, das noch einmal so groß hätte sein müssen, um die nach einem warmen Kaffee Lechzenden bequem beherbergen zu können. Sogar der Neckardamm war stärker als am Sonntag besetzt. Eine statt- liche Schar sportbegeisterter Galeriebesucher hielt sogar bis gegen Schluß aus. Die Rennen wickelten sich schneller als am Sonntag ab, so daß gegen 7 Uhr schon der Heimweg angetreten werden konnte. Die Wettlust war sehr stark, die Umsätze dem- entsprechend bedeutend. Es gab auch mehr Ueberraschungen als am ersten Tage. Im Maimarkt-Flachrennen wurde der Sieg eines Außenseiters mit 331 für 10 M. honoriert. Und einmaf gab's 104 M. Die Felder waren wieder sehr stark, so daßg dem Auge viel geboten wurde. Sämtliche Rennen wurden flott geritten. Es gab auch scharfe Endkämpfe. Man konnte infolgedessen mit dem sportlichen Verlauf durchaus zufrieden sein. Zum Jubiläumsrennen der Landwirte erschienen 11 Pferde am Start. Der Sieg fiel leicht Herrn J. Haucks Amanda zu. Die Favoriten, 30 Fiasko und Bonna, konnten sich nur placieren. Im Lindenhof-Hürdenrennen, zu dem sieben Pferde gesattelt wurden, bestätigte Casimir, der für 100 000 M. für das Gestüt Nösselsberg angekauft wurde, die gute Form, die er am Sonntag zeigte. Die Wettmastchine honorlerte den leichtfen Sieg mit 40 für 10 M. Die Favoriten erschienen entweder nicht am Start oder versagten. Für den NRieinau-Ausgleich wurden neun Pferde gesattelt. Da die Startmaschine nicht funk- tionierte, galoppierte Freiheit mit Gryczke im Sattel allein weg. Das auf dieses Pferd gewettete Geld wurde am Toto zurück- gezahlt. Als nach mehrfachen verunglückten Versuchen endgültig die Flagge fiel, blieben drei Pferde àam Start stehen, darunter der Favorit Sambur. Die wenig beachtete Wasserschlange, die einen sicheren Sieg gegen den gefipten Kokolores erstritt, brachte 104 Mark für 10 M. Das staitlichste Feld von 13 Pferden sandte das mit 32 000 M. erte Maimarkt-Flachrennen an den Start. Sieger wurde wieder ein Außzenseiter, Herrn A. Pfisters Delfin, gegen Klassepferde, wie Orne und Jahn. Südtiroler, der als erklärter Sieger startete, landete als 2. Iim wertvollsten Rennen des Tages, dem mit 70000 M. dotierten Sunlichtpreis, ereigneten sich am Wassergraben in der Diagonale zwei Stürze, die glücklicher- weise für Roß und Reiter gut abliefen. V. Seibeft, der am Sonntag einen sehr geſährlich aussehenden Sturz getan hatte, lieg sich nicht abhalten, gestern schon wieder in den Satlel zu stei- gen. Diesmal kam er mit Maunta zu Fall. Der Art kon- statierte eine Hüftenprellung, die aber so ungelährlich ist, daßg man morgen mit einem dritten Versuch des außergewölnlich vom Pecll verfolgten Reiters rechnen darf. Sieger wurde in diesem Rennen Li. M. Gerteis' Cherusker II mit B. Novak im Sattel. Gefährlich wurde dem Wallach nur Odin, ein Favorit, der sich das zweite Geld holte. Das Waldhof-Jagdrennen, das von fünf Pferden geritten wurde, brachteè einen scharfen Zweikampf zwischen zwei Favoriten, Blauschwarz und Wolpoto, der nach Gegenwehr sicher zugunsten des von K. Schuller aus- gezeichnet gesteuerten Blauschwarz entschieden wurde. Nach⸗ stehend der Verlauf der Nennen: III. Rheinau-Ausgleich. reise 32 000 M.(20 000 M. dem., 6000 M. dem., 4000 M. dem., 2000 M. dem 4. Pferde).— Für 3j. u. 4j. inländische Pferde, die seit 1. Juni 1921 kein Rennen von 25 000 M. ge- wonnen haben.(31 Unterschriften, von denen 17 angenommen.) Es liefen 9 Pferde. Wasserschlange, Hrn. J. Liedis 4j. dbr. St. v. Dark⸗ Ronald— Water Lily(Trainer P. Seiffert), 1 ̃ ehe Kokolores, Hrn. H. Schlutius' 4j. br. St. v. Handicapper Possible, 48 kg A. Ebert Berggeist, Hrn. C. A. Kruses 4j. dbr. W. v. Fervor Carotte, 43 kg W. Seiffert Manrico, Hrn. W. Blatts 3j. hbr. H. v. Star— Mutual, 56,5 kg Unterholzner Viragesô, Hrn. S. Schmitts 3j..St., 55,5 kg E. Cziesla Spree, Li.. M. Gerteis 4j..St., 56 kg Aschenbrenner Ocolno, Hrn. A. Surson sen. 3j. br.., 465 kg W. Kruft Samhur, Hrn. A. Wagners 4j. br.., 48 kg F. Hutter Freiheit, Hrn. I. Lucas' 3j..St., 53 kg E. Gryczke Nach mehr als einem halben Dutzend verunglückter Starts gehen Wasserschlange, Kokolores, Manrico, Berggeist und Vira- gesö auf die Reise. Im Eisenbahnbogen verweist Berggeist Man- rico auf den vierten Platz. Wasserschlange wird im Einlauf von Kokolores angegriffen, siegt aber leicht mit 1 Längen. Sam- bur, Spree und Ocolno sind am Start stehen geblieben. Freileit hat nach dem ersten verunglückten Start die Reise allein zurück- gelegt. Sicher mit 1% L.— 10 L.— 14 L. 1,3974 Min. Tot.: Sieg 104:10; Platz 209, 15, 24:10. IV. Mai-Jagdrennen der Vierjährigen. Preise 35 000 M.(20 000 M. dem., 6000 M. dem., 4000 M. dem., 3000 M. dem., 2000 M. dem 5. Pferde).— Für 4jähr. Pferde aller Länder(mit Ausschluß der engl., franz., belg. und außereuropäischen), die weder ein Rennen von 25 000 M. noch in Summa 60 000 M. gewonnen haben. Plerde, die——85 1922 dreimal siegreich waren, sind ausgeschlossen.(20 Unter- schriften, von denen 19 stehen geblieben) Es liefen 4 Pferde. Condeé, Gräfin A. Ostheims.H. v. Con amote—Gravure (Trainer Ch. Cooter), 55,5 kg K. Schuller 1 Palestrina, Hrn. Dr. R. Lindenbergs.H. v. Fels—Palme, 63,5 kg Unterholzner 2 3 — 10 L.— Zeit: Ifen, Hrn. F. Reichwalds.H. v. Bon marchéFormica, 53,5 kg F. Michaelis Putnik, Frau E. Kornblums Sch. H. v. Postumus—Vallvetve, 50,5 Kg K. Edler 4 Das Quartett geht mit Ifen in Führung ab. Putnik, Condé und Palestrina ſolgen. Im Bogen schiebt sich Palestrina auf den zweiten Platz vor und übernimmt am Neckardamm vor Ifen die Führung. Im zweiten Treffen liegen Condé und Putnik. Die Wallhecke wird von Palestrina zuerst genommen. Condé und Len auf gleicher Höhe, Putnik am Schluß. Am Amicitiaeck rückt Condé auf und passiert am Eisenbahndamm Palestrina. Ifen und Putnik sind hier schon erledigt. Condé siegt verhalten mit acht Längen. Im Einlauf wird der aufgerückte Putnik von Ifen noch auf den vierten Platz verwiesen. Verhaſten mit 8 L.— 5 L.— 1½ L.— Zeit: 4,4096 Min. Tot.: Sieg 27:10 Platz 14, 12.10. V. Maimarkt-Flachrennen. Preise 32000 Mk.(20 000 Mk. dem., 5000 Mk. dem., 4000 Mk. dem., 3000 Mk. dem 4. Pferde).— Für 4j. und ält. Pferde aller Länder(mit Ausschluß der engl., franz., belg. und außereuropäischen), die seit 1. Juni 1921 weder ein Rennen von 30 000 Mk. noch in Sa. 90 000 Mk. gewonnen haben. 2400 m.(39 Unterschriften.) Es liefen 13 Pferde. Delfin, Hrn. A. Pfisters 4J..-H. v. Adam—Del- jeny(Trainer M. Bö hme), 47 kg E. Unruh 1 Südtiroler, Frl. A. Wecks 5j. br. H. v. Dolomit Semiramis, 49 kg A. Gotzen Orne, Hrn. Dr. R. Lindenbergs 5j. br. St. v. Dolomit Oregon, 56,5 kg E. Gryczke 3 Rosmarin, Hrn. F. Reichwalds.br. H. v. Sac--Pa pier—Rose Bernd, 54 kg A. Dinter 4 Paula, Gestüt Rösselbergs 4j. br. St., 42,5 W. Seiflert 0 Champagne, Hrn. L. Lucas 5j..-St., 58,5 kg Puskas 0 Jahn, Hrn. Jul. Mayers a..-., 53 kg G. Cziesla 0 Erbfein d, Hrn. E. Hoerschens br.., 46 kg O. Buchmann 0 Blauund Weiß, Hrn. J. Brammers 4j. br.., 57 kg A. Ebert 0 Gedinge, Hrn. Bültmanns 5j. br. St., 47 kg W. Kruft 0 Sonntagsruhe, Hrn. J. Liedls 4j. br. St. 54 kg O. Wehe 0 Berliner, Hrn. H. Schlutius' 6j. dbr.., 59 kg Sandovy 4 Ornament, Frl. A. Wecks 5j..-., 6f kg H. Brown SSSSO Das stattliche Feld geht mit Blau und Weiſ in Führung Am Schluß Gedinge. Am Neckardamm hat Südtiroler, der zum Sieger erklärt war, die Führung vor Delfin, Orne unt Jahn. Beim Einbiegen bietet Südtiroler, der auf den zwel, ten Platz zurückgefallen ist, Delfin den Kampf an, kann aber dem Fuchshengst den Sieg nicht mehr streitig machen. Leicht mit 3 I.— 2 L.—1 L.— 6 L.— Kopf.— Toles Rennen.— Zeit: 2,5826 Min. Tot: Sieg 331: 10; Platz 53, 22, 18:10. VI. Sunlicht-Preis. Jagdrennen. Ausgleich. Geld- und Ehrenpreise von der Sunsicht- Gesellschaft ln Mannheim-Rheinau gegeben. Ehrenpreise im Werte von 30 000 M. und 70 000 M.(Ehren: reis und 40 000 M. dem., Ehrenpreis und 12 000. dem 2 Ehrenpreis und 8000 M. dem., 6000 M. dem., 4000 M. den 5. Pferde).— Je ein silberner Becher dem siegenden Reile und den Besitzern der startenden Pferde, mit Ausnahme del ersten drei.— Für Ajahr. u. ält. inländ. Pferde. 4000 U. (43 Unterschriften, von denen 14 angenommen.) Es liefen 9 Pferde. Cherusker II, Lt. M. Gerteis'“ 5j. br. W. v. Cairo- Santa Cruz(Trainer M. Böhme), 58,5 kg B. NOvak Odin, Hrn. A. Pfisters a. br. W. v. Saint-Maclou- Ostende, 53,5 kg F. Michaelis Rübezahl, Hrn. C. A. Kruses 5j. dbr. W. v. Pekin Carotte, 50 kg O. Buchmann Tetty Bär, Hrn. J. Liedls 61j..-W. v. Gulliver II Turandot, 54,5 kg O. Wehe Musterknabe, Frau K. Luhrs a. schw. W. v. Hammu- rabiWardreg, 54 kg P. Janeck Raufbold, Hrn. O. Lampls 6j. dbr.., 65,5 kg K. Schuller Maunta, Hrn. W. Freederichs 41..-St., 56,5 kg V. Seibert Laffete, Frau E. Kornblums 61. br. St., 67,5 kg K. Edler Rosendorn, Gestüt Ringenwaldes 51. br.., 59 kg 0 v. Pelzer Mit Musterknabe in Front geht das Feld auf die Reise, Maunta, Tetty Bär und Rübezahl liegen im Vorgdertreſsr Vor den Tribünen hat Rübezahl die Führung vor Tetty B und Maunta, Laffete am Schluß. Die Waldhecke wird vol Cherusker II zuerst genommen. Am Wassergraben trenasſt sich Maunta und Rosendorn von ihren Reitern. Laffete f Weit zurück und wird nach den Tribünen angehalten. t der weiteren Fahrt läſſt sich Cherusker II die Führung nich mehr streitig machen. Odin und Rübezahl liegen auf den nächsten Plätzen. In dieser Reihenfolge wird das Ziel pas S n e ese 5 L.— 4 L.— 1 L.— 1.—- 8L.— Zeit: 5,38 Min. Tot.: Sieg 52:10; Platz 19, 28, 70:10. VII. Waldhof-Jagdrennen. Preise 35 000 Mk., davon 15 000 Mk. aus der Jubilaums“ spende der Indusiriefirmen des Waldhofgebietes gegeben, 20 000 dem., 6000 Mk. dem., 4000 M. dem., 3000 a em., 2000 Mk. dem 5. Pferde).— Für 4j. und ält. inländ: Pferde, die seit 1. Juni 1921 weder ein Rennen von 20 Mark noch seitdem als Sieger in Sa. 30 000 Mk. gewonnen haben. 3700 m.(35 Unterschriften, von denen geblieben.) Es liefen 5 Pferde. 0 Blausehwarz, Frhr. v. Geuders a. br. W. v. Saint Maclou—Palette Knife(Trainer Ch. Cooter), 68,5 kg K. Schuller Wolpoto, Frau E. Kornblums a. hbr. W. v. Gul- liver II—Pride of Windermere, 62,5 kg K. Edler Poucette, 64 kg K. Pfaender Thymian, Hrn. F. Reichwalds a..-H. v. Kriegs- bruder—Thisbe, 62,5 kg F. Ehnert Lüttich, Frl. A. Wecks à..-., 59,5 kg A. Brown Thymian, Blauschwarz, Lüttich und Lomsha dicht auf. Tribünen trennt sich der Fuchshengst von seinem Reiter und scheidet damit aus dem Rennen. Beim zweiten sieren des Neckardammes galoppiert wieder Wolpoto vor Blauschwarz und Lomsha, Thymian ist weit zurüchee fallen. Am Eisenbahndamm liegt das Rennen nur neiſe Geraden zieht Blauschwarz an Wolpoto vorüber un Zeit: 5,106 Min. Sch. Tot.: Sieg 39:10; Platz 17, 18: 10. 5 ³˙·¹ Kunſt uns Wiſſen. Berliner Theater. Die letzte zrobe ber alten 11 Direktlon war nicht gerade eine Denkmalsenthüllung. Immerhin aber wurde knapp vor Torſchluß noch ein beachtenswertes Stück auf⸗ und eingeführt, nach dem ein nacktes Geſchäftstheater nicht gegriffen haben würde. Nichts weniger als ein geiſteskühnes Wag⸗ nis, die Komödie„Balduins Hochzeit“ von Wilhelm Krag, noch weniger aber ein Voranſchlag goldenen Erfolgs. Ein handlungsarmes Stück, ein Genrebild, an dem Wunder nimmt, daß es norwegiſchen und nicht holländiſchen Urſprungs iſt. Nur in ber fäuberlichen Zeichnung der(wenig erheblichen) Charaktertypen zeigt ſich vielleicht einige Verwanbiſchaſt Krags mit ſeinen großen Lands⸗ leuten, die, im Beſitz auch dieſer Fähigkeit, mit ganz anderem Pflug den Acker des Dramas umgruben. Näher liegt das Stück den deutſchen Zuſtandsdramen vor dreißig Jahren, von denen es wiederum ein breiter Humor ſcheidet; denn unſere Naturaliſten wußten von Behaglichkeit am wenigſten. Den primitiven Urſtoff: die äußerliche Verwandlung des unveränderlichen Proletars, der ſich ins Bürgertum einkleidete, hat etwa auch Sternheim im„Bür⸗ ger Schippel behandelt. Der aber wahrhaftig höchſt unbehaglich! Krags verſoffener Schluck und nicht minder alkoholiſcher Jau ſind ehemalige Vagabunden der Schifferzunft, und die Ehe mit mehr geachteten als achtenswerten Witwen macht ſie, ohne daß ſie inner⸗ lich viel abgeben oder zunehmen, vor der Welt reputierlich. Der eigentliche Held der matt bewegten Komödie iſt, wie ſchon der Titel ſagt, Balduin. Er wird in den drei Akten, bei kaum wahr⸗ nehmbaren dramatiſchen Widerſtänden, in den Hafen der Ehe ge⸗ ſchoben, in dem ſich ſein Genoſſe ſchon längere Zeit ſo wohlbefindet, weil er die Gewohnheiten der Vorzeit in der Stille weiter zu pflegen verſteht. Was vorgeht, iſt ſehr nebenſüchlich; wie ſich die Leutchen zeigen, das wäre, bei einiger Einſchränkung ermüdenden Einerleis, poſſierlich. Der Regiſſeur der Vorſtellung war nicht im⸗ ſtande, Text und Spiel zu konzentrieren. Hermann Kienzl. 4% Frankfurter Theater. Merkwürdige Laune, die den ſcharfen und eiskalten Satiriker dazu trieb, die empfindſame Meiſternovelle des Abbé Preévot von„Manon Lescaut“ zu dramatiſieren. Carl Sternheim übernahm ſeine Situationen und den Faden der Begebniſſe getreu aus dem bunten Novellenſchatz des Franzoſen, und das Intereſſe, das ſein Schauſpiel erregt, iſt zunächſt ſtofflicher Art. Eine draamtiſch bewegte Handlung mit Steigerungen und Entwick⸗ lungsſtufen hat er nicht zu geſtalten vermocht: es ſind und bleiben Epiſoden und Einzelſzenen aus dem Leben des berühmten Liebes⸗ paares, bereichert durch Schilderungen von Sitten und Unſitten, wie ſie heute noch genau ſo aktuell anmuten als zur Zeit des Vorläufers Rouſſeaus und der Aufklärung. Mit der Aenderung des Schlußbildes hat Sternheim ſein Original noch an Sentimentalität zu übertrumpfen verſucht; gerade dieſe Szene, die den Liebestod Manons und ihres allzeit getreuen Chevaliers bringt, iſt aber mehr larmoyant als er⸗ greifend, eher theatraliſch als dramatiſch zwingend geraten. Der Autor müßte nich ter ſelbſt ſein, wenn in ſeinem Stücke heftige An⸗ griffe auf den„Bürger“typus fehlten. Die prächtige Erſtauführung im Ffrankfurter Schauſpielhaus, von Weichert in jeder Hinſicht reich und ſehenswert ausgeſtattet, hatte ſehr ſtarken Beifall. Fritta Brod war eine Liebhaberin von viel Grazie und gab der Manon trieb⸗ hafte, faſt naive Verderbtheit. Jakob, Feldhammer konnte mit ſeiner Verköreprung des Chevalier als ein Opfer jugendlicher Leidenſchaft glaubhaft darſtellen. Auch der Verfaſſer ward zuletzt mehrfach her⸗ vorgerufen: daß er für dieſen Erfolg neben der Quelle der trefflichen Wiedergabe am meiſten zu Dank verpflichtet iſt, dürfte nicht zweifel⸗ haft ſein. G. Sch. Dresdener Schloßmuſeum. Dresden hat nun auch ſein Schloß⸗ muſeum wie Berlin und München. Am Sonntag, den 30. April, wurde es eröffnet. Daß man den herrlichen Bau, der in vielen Jahrhunderten ein geſchichtlicher Mittelpunkt Dresdens war und in ſeiner inneren Ausgeſtaltung ein unſagbar wertvolles Kulturgut birgt, nicht als Muſeum herrichtete, ſondern den hiſtoriſchen Charak⸗ ter und den erzieheriſchen und bildenden Wert zugleich betonte, macht die Stätte zu einer der intereſſanteſten Sammlungen. Prof. Dr. Haenel hat das Verdienſt, organiſch verbundene Kulturgüter in der urſprüßglichen Form als einen Ausdruck ihrer Zeit zuſammen⸗ zuſtellen, ſo daß das Leben unſeres Volkes, Sitten und Kunſt ver⸗ gangener Zeiten beredt zu dem Beſchauer ſprechen. Nicht muſeums⸗ hafte Anhäufung toter Dinge, der Geiſt vergangener Tage, Geſchichte und Kunſt ſpiegeln ſich hier. Die Kultur eines Auguſt des Starken, der ungeheure Kunſtwerke dem deutſchen Volke erhielt, wie nie ein anderer Fürſt, ſchlägt vom Rokoko und Barock über Biedermeiertum zum Neuzeitlichen eine Brücke. Gemälde, Gobelins, Möbel, Porzel⸗ lane, Innenarchitektur vereinen in der Flucht von Zimmern und Sälen geſchichtliche Treue und Schönheitsſinn. Das Prachtſtück iſt der Thronſaal Auguft des Starken. Silveſtre ſchuf die gewaltigen Deckengemälde. Die Porzellanſammlung, auf Konſolen und Tiſch⸗ chen im Zeitgeſchmack aufgeſtellt, iſt einzigartig. Keine Sammlung der Welt vereinigt Meißener Porzellane in ſolchen auserleſenen Stücken. Viele wertvolle Stücke„Fondporzellane“, Kändlerſche und Heroldſche der Meißener Manufaktur ſind hier beiſammen, die es nur einmal gibt. Das Schloß der Wettiner, dem Polke geöffnet, iſt ein Zeugnis von der Größe vergangener Zeiten und dem Kunſtſinn eines Fürſtengeſchlechtes geworden. Johannes Reichelt. 4% Aus der Gelehrtenwell. Der Aſſiſtent Dr. Albert Schwan in Darmſtadt iſt zum Kuſtos der zoologiſchen Abteilung des Landesmuſeums ebenda ernannt worden. Der Leipziger Privat⸗ dozent der Botanik Dr. Peter Stark hat einen Ruf als planm. außerordentlicher Profeſſor an die Univerſität Freiburg i. B. erhalten und angenommen. Dem Privatdozenten an der Mar⸗ burger Univerſität Dr. Hermann Hagen iſt ein Lehrauftrag 2 Vertretung der Geographie der Länder des Auslanddeutſchtums“ teilt worden. 00 Die Eutdecung von Rieſeubözten mit Tlermumien. Hölic in einer Tiefe von 60 Fuß und einer Ausdehnung nvon vielen— metern ſind in dem Koſtergebiet weſtlich von Prätoria entdeckt w 10 den, wie aus Johannisburg berichtet wird. Die Erforſchung iſt 14 großen Schwierigkeiten verknüpft wegen der vollkommenen Dug e delt der Höhlen. der Gefahe herabſtürdender Felſen und des gen handenſeins von Spalten. Man ſtieß zufällig auf bieſe Rieſenhöh ahn die in einem unbewohnten Gebiete 40 Kilometer gon der Eiſenb 0n entfernt liegen. Es wurden verſchiedene mumifizierte Körper ben Tieren entdeckt, von Tigern, Affen und Antilopen. Auf dem Bo ine liegen große Mengen von Knochen und Feuerſteinwerkzeugen. get wiſſenſchaftliche Erforſchung dieſes Auffehen erregenden Fundes f noch aus. Kleines Feuilleton. 4% Das einärmelige Kleid. Das Neueſte der Pariſer Node f die„elegante Abendtoilette“, die nur einen Aermel hat. Die eer⸗ Seite der Taille iſt ganz ärmellos. Die andere Schulter dagegen er⸗ ſcheint von einer weiten Draperie umfloſſen, die über den Arm lch unterfällt und in eine große Troddel ausläuft.— Vorausſicht 5 wird auch die elegante Herrenwelt ſich den Grundgedanken dieſer 1 ſchmackvollen Mode bald zu eigen machen und demnächſt als toilette die einbeinige Hoſe wählen. Dieſe könnte mit Einglas in der Weiſe korreſpondieren, daß Kavaliere, die Monokel im rechten Auge tragen, das linke Bein unbekleidet laſe und umgekehrt. Selbſtverſtändlich müßte die Einbeinhoſe ebenſo od⸗ die einärmelige Taille unten in eine Troddel auslaufen, denn 7 8 delei und neueſter Modegeſchmack ſind zwei Dinge, die untrenn zuſammengehören. 4% Zu Fuß unter dem Rhein hindurch. Wenn man fragte: 1 kann man zu Fuß unterm Rhein hindurchgehen?, ſo würde 5 kaum jemand eine Antwort darauf geben können oder vielmehr be⸗ meiſten würden erklären, das ſei ganz ausgeſchloſſen. Und doch am ſteht dieſe Möglichkeit, denn das Steinkohlenbergwerk Diergardt Niederrhein hat auf beiden Seiten des Stromes Schächte, die nente einen Querſchlag unter dem Rhein verbunden ſind. Die Bergl dieſer Zeche machen täglich den Weg unter dem Strome ena Der eine Schacht, der 271 Meter tief iſt, befindet ſich bei Neuenk 9 auf der rechten Seite und zwar auf der zwiſchen Duisburg Ruhrort von Ruhr, Rhein und Duisburger Hafen gebildeten Ha infel. Der Querſchlag unter dem Rhein wurde im Juli 1913 ieſe gonnen und in der erſten Kriegszeit vollendet. Deshalb hat— gefunden. * ab. Südtiroler, Delſin, Jahn und Rosmarin folgen dichtau. stehen 1 2 Lomsha, Hrn. E. Sechsers 6j..-W. v. Handicapper- 9 4 0 Das Quintett wird mit Wolpoto in Front entlassen: Neckardamm hat sich Lüttich auf den ersten Platz vorfe J schoben. Beim Nehmen des Wassergrabens gegenũber de 10 Pas- zwischen Wolpoto und Blauschwarz. Beim Einbiegen in du. winnt nach scharfem Endkampf sicher mit 11 Längen. 4 Nach Gegenwehr sicher mit 11 L.— Weile.— 10 L. immerhin bemerkenswerte techniſche Leiſtung damals keine Begce, 13 slert. Tetty Bär sichert sich im Einlauf noch den 4. Plat —4 9 * lrun * der und zwel⸗ kann chen. Cotes Weene S eo 88 Sg. 8 N — anr — —————— KN — 4 Mittwoch, den 3. Mat 1922. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Millag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 202. Ha Adeleble Ludwigshafener Walzmühle, Ludwigshafen. Dem im gestrigen Abendblatt veröffenntlichten Auszug aus dem Geschäftsbericht des Vorstandes bragen wir noch fol- Sende Bilanzziffern nach: Der Gewinn auf Warenkonto ebhaschl. Vortrag betrug 2154(9,34) Mill. 4. Handlungsunkhsten, Steuern usw. er- höhten sich von 133 auf 4,33 Mill. I, Kohlen und technische Bedarfsartikel von 2,49 auf 4,11 MiHl. 4, Löhne von 246 auf 252 Mill. 4, Reparaturen von 1 auf 151 Mill., soziale Auf- Wendungen von 62 732& auf 169 639„ und Feuerversiche- kftungsprämien von 514 640 auf 640 277 K. Nach 300 000 (20 000 3 —— In .) Abschreibungen verrbleibt ein Reingewinn Jon 5,94 gegen 1,22 Mill.&, woraus eine Dividende von 207˙(14%) auf die Stammaktien und 6% auf die Vorzugs- aktien verteilt wird. Auf Werkerhaltungskonto werden J Mill.& und für die Alters versorgung der Beamten 200 000 Mark zuräckgestellt. Nach Weiteren Rückstellungen in Hche %n 23 Mill.& verbleiben 511 045& rur Verfügung der am 10. Mal stattfindenden.-V. Die Bilanz verzeichnet bei 3 Mill.& Aktienkapital Kreditoren in Höhe von 3990(14,28) Mili., denen 18,09 52) Mill.& Debitoren und 41,37(10,10) Mill. 4 Warenvor- ate gegenüberstehen. Wertpapiere sind mit 131(3,32) Mil- jonen 4 ausgewiesen. Immobilien stehen mit 1(.) Mil- lamen A zu Buch. Es sind ferner ausgewiesen: die Bück- Dat wie die Sonderrücklage ſe wieder mit 400 000., der zelkrederefonds wiererum mit 550 C00 und für die ver- eicherungsrücklage 450 000 wie i. V. Wie von uns bereits demeldet, ist der.-V. auch die Erhöhung des Aktienkapitals er Gesellschaft vorgeschlagen.* Aktiengesellschaft für Tricotweberei vorm. Gebr. Mann Ludwigshaten a. Rhi. 5 Nach dem vorliegenden Geschäftsbericht für das 85 Felautene Jahr beziffert sich der erzielte Bruttogewinn auf 51.0 Mill. A. Unkosten erforderten 3,78(27) Mill. 4 8 Zinsen 34 783(63 391). Einschließlich des Vortrags 881 80 104(99 851) verbleibt ein Deberschufß von 1 1511 4(542 851 4, woraus nach den üblichen Rückstel- uungen und Abschreibungen wiederum eine Diyidende ron 10% wie ein Bond s von 10%½% verteilt und 97 032 4 auk neueé Rechnung vorgetragen werden. in der Bilanz sind Gfäubiger mit 368(3,9) Mill. 4 5„ denen Warenschuldner mit 2,05(036) Mill. A, orrate mit 2,62(.58) Mill.& und Liegenschaften mit un- Verändert mit 398 282& gegenüberstehen.* P artland-CementwerkeHeidelberg-Mannheim- Stuttgart.-G. der gestern vormittag 11 Uhr in Heidelberg Sehaltenen——— ung, die vom stellv. Aufsichts- datsvorsitzenden Alired von Kaulla: Stuttgart geleitet murde, wurde die Tagesordnung einstimmig genehmigl. Dar- v. wie von uns gemeldet, aus einem Reingewinn ee e i. V. 40) Mill. 4 eine bividende von 207 Sesen 15% im Vorjahr auf die Stammaktien und 5% auf die neuen Vorzugsaktien zur Auszahlung. Veber die Aussichten wurde mitgeteilt, daß der Ver- —— sich im laufenden Geschäftsjahr gut gestaltet habe, und nieht stwas besser als im Vorjahre. Wenn die Lage sich Er t ändert, dann sei wieder mit mindestens dem Sleienn dentebnis zu rechnen. In Holland sei in neuerer Zeit dem tochen Zement eine erhebliche Konkurrenz erwachsen. Für die durch den Tod ausgeschiedenen Aufsichtsrats- keige der Franz von Buhl und Dr. Joseph Helm wurde noch Ersatzwahl vorgenommen.& Mitteldeutsche Creditbank Frankfurt a. M. Autr der gestrigen Generalversammlung wurden sämtliche D1 105 der Verwaltung genehmigt und die Verteilung einer 555 ende von 12½ unter eberweisung von 205 Mil- A an die Reserven und 1 Mill.& an die Wohlfahrts- schei für dle Angestellten der Bank beschlossen. Die aus- und denden Aüitgfleder des Aufsichtsrates wurden wieder- Herr Otto Beseler, Direktor der Bank für Thüringen B. M. Strupp.-G. In Meiningen, neugewählt. Deutsche Verelnsbank Frankfurt a. M. der— en Sitzung des Aufsichtsrates wurde die Für das 1921 vorgelegt. Diese weist Der Reingewinn ven 14 778 09(6541 682 4) aus. Wid u. Mai d. J. einberufenen Generalversammlung Echöhturgeschlagen, der ordentlichen Reserve 7 Mill.& zur Talorzuns auf 50 Mill.& und dem Konto zur Bestreitung der von 108er 800 000 1 zuzuweisen, sowie eine Dividende 0% auf 60 MiIl.& Aktienkapital(l. V. 87 auf 40 Mil- 4) zu verteilen. 5 Kursberi notz chti In den trigen Frankfurter Kurs- ürt en sind tigzustellen: Waggon- kabrik 920 710, Zellstoff Waldhof 893, Badische Zucker- Devisenmarki Starkes Anziehen der Devisen. von 3. Mai.(.35 vorm.) Die Devisenkurse sind den Ztern auf heute stark in die Höhe geschnellt und wer- 11 700 hiesigen Platze wie kolgt notiert: Holland 11 600 bis 5000„abel Newyork 904., 306 Br., London 1350, Schweiz Faris 2800, Belgien 2600.* Jellale ork, 2. Mai. Die Reichsmark notierte bei Börsen- 208.20 Aait. 3326(0,3556) cents, Was einem Dollarkurs von 284.70) 4 entspricht. Waren und Märkte. Maimarkt in Mannheim am 1. und 2. Mai 1922. Taren aufgetrieben: 910 Stück Grobvieh, davon 142 447 Parren, 621 Kühe und Rinder, ferner 350 Kälber, „1805 Schweine, 89 Wagenpferde, 1016 Arbeitspferde chlachtpferde. Preise für 50 Kk Lebendgewicht: Aasse 2800-3000, 2. Kl. 2500—2750 4% 3. Kl. 200 2. Kl. 2 1005 EI. 1800—2100; Farren 1. KlI. 2400—2600 4, 48 Klasse 282400. 3. KlL. 1806.—2000; Kühe und Rinder 4 4 2800-3000 4, 2. Kl. 2400-2600, 3. Kl. 2000 bis dus 4400„ 1600—2500 44 5. Kl. 1200—1600 Kälber 2000 4, 2 Pehake 15002200; Schweine 1. Klasse 2900 bis 1800 550 5 Kl. 2700—2800 4, 4. 5500 2505 a 589 2550—2650, 6 Kl. 2500— 3 Feblsennerde 20000.—70 000. Arbeitspferde 18 000—75 000 4 Handel 5 4000.—10 000 das Stück. Marktverlauf: hterde anh Wagenpferden mittelmäßig, mit guten Arbeits- u mittlerererst lehhaft, Markt hierin rasch geräumt, auch Mannheim, Gabses Schaf ausver ren Ar beitspferden war das Geschäft gut und wWurde rzumtzram mit Schlachipferden mittelmäſlig, Markt ge- Großwieh mittelmälig, geräumt; mit Fälbern —— a1f des Ma Dollarkurs 307.— Mark. ruhig, langsam geräàumt; mit Schweinen ruhig, nicht geräumt; mit Schafen mitielmäßig, langsam geraäumt. Der Unferschied zwischen den Marktpreisen und den Stallpreisen wird durch die beimMarktpreis mit berücksichtigten notwendigen Spesen, wie Fracht-, Markt-, Futter-, Versicherungs- und Kommjis- sionsgebühr, Umsatzsteuer usw., ferner den üblichen Ge- wichtsverlust erklärt. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 2. Mai. Nachdem gestern infolge des Feier- tags in Baden der Börsenverkehr ausfallen mußte, jand heute, anläßlich des Maimarkt-Dienstags, eine Zusammenkunft der Interessenten statt, die recht gut besucht war. Besonders von auswärts war ein lebhafter Besuch zu verzeichnen. Der Geschäftsumfang ließ aber zu wünschen übrig, da infolge der neuerlich nach oben gerichteten Preisbewegung die Konsu- menten sowohl als auch die Händler im Einkauf sehr vor- sichtig sind. Ofkizielle Notierungen wurden nicht festgesetzt. Im freien Verkehr nannte man Plataweizen Rosario Sta. Fe, 79 kg schwer, mit 15,50 hfl., desgl. 78 kg schwer mit 15,25 hfl. die 100 kg, rheinschwimmend, eif Mannheim. Für inländi- schen Weizen bewegten sich die Forderungen zwischen 1550 bis 1570 die 100 Kg franko Mannheim. Inländischer Roggen war zu 1150 die 100 kg franko Mannheim angeboten. Gerste war in Ponaugerste, 67/—68 kg schwer, disponibel in Antwerpen, zu 51 belg. Fraunken die 100 kg transborde Ant- werpen offeriert. Die Angebote in Chile-, austral., polnischer und dänischer Gerste laufeten unverändert. Für inlandischen Hafer forderte man 1160„ für die 100 kg ab süddeutschen Verladestationen und für in Mannbheim greifbaren hierlän- dischen Hafer 1240 für die 100 kg bahnfrei Mannheim. Mais war in rheinschwimmender Ware, Mixedmais zu 8,85 hfl., in White Corn, gleichfalls rheinschwimmend, zu 9 hfl. und in Natalmais zu 9,70 hfl. die 100 kg cif Mannheim offeriert. In Mannheim disponibler Mixedmais stellte sich auf 990—1010 4 die 100 kg frei Waggon Mannheim. Futtermittel lagen in Uebereinsfimmung mit den sonstigen Produkten wesentlich fester. Man nannte Weizenkleie mit 790—810&4, Malzkeime mit 790—800, Biertreber mit 790—810 4, Rapskuchen mit 825—845, Kokoskuchen mit 1030—1050& und Palmkuchen mit 1000—1010 die 100 kg ab sũüddeutschen Verladestatio- nen. Recht feste Haltung zeigte sich auch für Rauhfutter. Wiesenhen kostete 520—.550& und Stroh 220—260 1 die 100 kg bahnfrei Mannheim. Die Forderungen für. Mehl sind infolge der steigenden Getreidepreise erhöht worden. Die Mühlen verlangen für Weizenmehl Spezial 0 2035, während die zweite Hand zu 1875—1900 für die 100 kg ab süddeutschen Mühlen als Abgeberin am Markte ist. Roggenmehl wird aus zweiter Hand zu 1400 die 100 kg ab süddeutschen Mühlen- stationen offeriert. Hülsenfrüchte lagen bei unveränderten Preisen fest. Erhebliche Schwankungen am Metallmarkt.(Wochen- bericht der Deutschen Metallhandel.-., Berlin-Oberschöne- weide.) Auch die letzte Berichtswoche hatte wieder ganz er- hebliche Schwankungen aufzuweisen. Die Preise wurden vorübergehend um etwa 10% heruntergedrückt und holten bis zum Wochenende diese Preiseinbußbe vollkommen wieder ein. Die bereits seit mehreren Wochen fühlbare Unsicherheit im gesamten Wirtschaftsleben Deutschlands findet hierdurch ihre deutlichste Wiederspiegelung. Je nach den vorliegen- den Meldungen über den weiteren Verlauf der Genueser Kon- ferenz steigen oder fallen die Devisennotierungen und im Zusammenhang hiermit die Preise der Metalle. Lediglich Hüttenweichblei hat eine Befestigung aufzuweisen, welche durch die festere Londoner Notierung für Blei verursacht ist. Das Geschäft war durch diese wilden Schwankungen sehr lebhaft; die größten Umsätze fanden in den Kreisen des Handels statt, doch wurden auch vom Konsum erhebliche Quantitäten gekauft. Der Londoner Metallmarkt war weiter ruhig. Wie schon erwähnt, hat lediglich Blei eine Befestigung um etwa 1 Pfund per engl. Tonne aufzuweisen. Für den Konsum gelten zurzeit etwa folgende Preise: Elektrolyt- kupferkathoden per Mai 77.50—78.50, per Juni 77.50—78.50, Raffinadekupfer per Mai 75.—75.50, per Juni 75—76, Hütten- weichblei prompt 29—90, Hüttenrohzink, Marke Ziro RR 31.50 bis 32.50, Feinzink, Marke Zero, 99,9% ig 38—30, Bankazinn 194—198, Straitszinn 194—198, Hüttenzinn 189—102, Antimon 27.50—28.50, alles per 1 kg. Zur Lage am Holzmarkt. Die Situation am deutschen Holzmarkt Ast dadurch etwas unklar geworden, daſ infolge der schwankenden Devisenkurse in den Kreisen des Holz- bandels eine gewisse Zurückhaltung unverkennbar ist. Sie hat keinen großen Umfang, aber man prüft vorliegende An- gebote genauer als in den Tagen vor dem Osterfest. Von Preisrückgängen ist einstweilen keine Rede, aber es besteht auch keine Bereitwilligkeit, weiteren Preissteigerungen Ge- folgschaft zu leisten. ringeren Umsatzes am Holzmarkt auch darauf zurückzu- kühren sein, daß Holzhändler und Holzverbraucher in den letzten Wochen den dringendsten Bedarf für die künftigen Wochen gedeckt haben. Das Geschäft in unbesäumter Stamm- Ware nach Holland war sehr beschränkt, und es war auch sonst für die deutschen Exporteure schwierig, andere aus- ländische Abnehmer für nennenswerte Abschlüsse zu inte- ressieren. Holzlieferungen auf Wiedergutmachungskonto für Eng- land. Die englische hatte vor einiger Zeit auf Wiedergutmachungskonto von Deutschland rund 600 000 cbm Schnittholz zur Lieferung in diesem Jahr angefordert. Der Reichskommissar hatte hierauf eine Ausschreibung veran- staltet, die indessen infolge der für den Einschnitt vorgerück- ten Jahreszeit nur verschwindend wenig Angebote brachte. Es fanden hierauf zwischen der englischen und deutschen Re- gierung Verhandlungen statt, die nunmehr zu dem Ergebnis führten, daß Lngland sich zunächst mit der Lieferung von etwa 10 000 cbm im Zeitraum von 3 Monaten einverskanden erklärte. Nach Ablauf dieser Frist sollen alsdann weitere Verhandlungen stattfinden. Kaffee.(Wochenbericht der Firma Morris A. Heß G. m. b.., Hamburg.) Auch in der abgelaufenen Berichtswoche verhielt sich der Konsum ruhig und abwartend, nur der Bedarf Wwurde gedeckt: Die Unmöglichkeit, sich aus der Fülle der über die Verhandlungen der Konferenz in Genua bekannt werdenden Berichte ein Bild über die künftige Entwicklung der. politischen und wirtschaftlichen Lage Zu machen, sowie die heftigen Schwankungen an der Devisen- börse zwingen den Handel zur Zurückhaltung. Brasilien ist etwas nachgiebiger und hat die Preise für Juli/September- Abladungen um ca. sh. 3/— per 50 kg ermäßigt. Notie- rungen vom 29. April je nach Oualitat und Beschreibung: Santos(superior ſextra prime) sh. 71/— bis 75/%—, gew. Zen- tralamerikaner sh. 88/— bis 95½ per 50 kg roh, transito. Preiserhöhung für Weizenmehl. Der Preis für Weizen⸗ mehl Spezial O wurde von gestrigen 2035 4 ab heutigem Mitt- woch, den 3. Mai auf 2060 Kerhöht. Leinsaatnotierungen. Buenos Aires (21,80) arg. Pes., für Juni 22.30 5 Mai.77(24— arg. Pes. 2 5 arg. Pes.; Rosario für nnheimer General-Anzeiger Zum Teil mag die Tatsache des ge- tür Monat Mai 22.— — Leinölnotierungen. Preis ab Holland(garantiert reines rohes Oel per 100 kg incl. Holzfaß, Originaltara, Abgangs- gewicht, tob oder bahnfrei) ee 53,50(52) fI., Ende Juni 52,50(50,75) fl., Juni 52 fl., Juni/ August 51(49,75) fl. Preis ab Niederrhein infolge starker Kursschwankungen nicht ge⸗ nannt. Berliner Montags-Schuhbörse vom 1. Mai. Angebot: recht klott, Nachfrage vorläufig zurückhaltend, Tagespreise noch unverändert, Umsatze ruhig, Kàufer warten die Lage ab, Be- such immer noch recht gut. Berliner Metallbörse vom 2. Mai. Preise in Hark für 100 kg. 1. Nal 2. Mal 8178 8415 7400—7450 7600—7630 1. Nal 2. Mal 12²⁰⁰ 1 Aluminſum l. Sarr. 2³⁰⁰ 19000 J9200 19700—19900 Elektrolytkupfer Zinn, nuslünd. Rafflnadekupfer Blel 2900—2980 2975 30283] Huttonzlan 18500-18808 19300—18500 fohzink(.-Pr.) 55 Mickel 16200-16500 15500—19200 do.(fr. Verk.) 3100—3150 3200—3250 Antimon 2800.2000 2850—3000 Plattenzink 2630—2700 2700—2750] Süiber für 148. 88755425 5500—3825 Aluminlum 12⁰0⁰⁰ 120³⁰ Platin p. Gr. 7⁰⁰ 685 Liverpool, 2. Maf(Wa) Baumwolte.(in engl. Pfd. v. 484 9. 2. Umsatz 6000 6500 un 10.21 1047] Atexandria.48 38 Import 27000 3690] August 10.24 10.45*N al 10.17 10.44 Sept. 10.2 18.4] odersgypt. 23.50 29.25 Jum 10.19 10.42 Aehyptische 16.00 16.40 London, 1. Mal(W3a) Hotalimarkt.(in Let. fur d. engl. t. v. 1016 kg.) 1 2. hestseleot. 65.— 65.50 Blel Kupfer Kass 68.75 60. 15[ Miokel 165.— 165.— Tink.28 277.— 40. 2 monat 80. 26 60.78 Einn Kasea 181.80 182.25] Ausekeſſber 10.28 ſ10.78 do. Elektrol 64.30 67.— do. 3 Konat 152.88 1538.75] Antimon 54.— 34.— Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 1. Hal(W8) Funkdienst.(Nachdruok verboten). 1. 2. Tuf. zus. 13000 21 stand wt. 12.— 12.— Kaffee loko 10. 10 85 Elektroiyt 13. 13.„ Cred Bai..25.28 Mal 10.07 10 34 Zinn loko 31.00 31.26 Zuok. Centrf.82.88 Jull.87 10.16 Slel.97.37 Terpentin 89.— 88.— Septemb..48.74 Ziak.07.07 Savannab 82.— 79.50 Deremb..37.61J Elsen 19.50 19.50 N. Ori Baum. 17.12 17.87 Nürz———= 98.59 Weidbleoh 45.25 Welzen rot 158.80 187.— gaumw. lokO 16.85 19.90 Sohmalz wi. 11.90 11.35 fHart ſoko 185.50 157.— Mal 18.69 19.60 Tal.50.50 Hale lokO 75.25 75.80 Jun 1788 18.85 Buá,satüt 11.88 11.55 MHehf nledr.P..—..28 Jull 18.09 16.87—Jull 11.8 11.], böchet Fr..75 6758 August 18.20 18.95 Fetrol. oases 15.50 18.50 Setrate Engi..—.— September 10.25 16.57 tanke.—.— Kontinont 14.— 14.— Chicago, 1. Nal(wn) Funkdtenet.(Machdruck verbotenz. 55 2. Welren Mal 141.0 143.75 floggen Sept. 98.— 88.80 Sohwelne 8 zull 729.12 128.40Sohmalz MHal 10.90 10.85 ſeloht nieur. 10.50 10.30 nale Mal 61.85 60.65 zull 11.15 11.20 böchst. 10.88 10.50 zu 68. deee bee Bal 21.— 21.— vohw., piedr. 10.28 10.89 nafer zult 30.85 40.25 Rippen Mal 11.7 ſi.88 Döchst. 10.40 10.25 * Segt. 41.50 41.85 Speck nledr. 12.— 12.25 Zuf. Ohloago 48000 28000 Boggen Jun 104.28 105.— höchst. 13.— 13.— westen 129000 10500 Schiffahri. Von der Nheinschilfahrt. Infolge der starken Regen- güsse sind die Wasserverhältnisse auf dem Rhein recht gün- stig und die Schiffe können ohne jede Leichterung ihre Be- stimmungshäfen erreichen. Die Frachtraten haben im allge- meinen keine Veränderung erfahren; nach Karlsruhe-Maxau verlangte man 39—43 4, nach Lauterburg 55—60& und nach Straßburg 99—106& pro Last. Die Tagesmiete für gröhere Rheinschiffe stellt sich auf etwa.85—.98 pro Last und Auch auf dem Neckar ist die Schiffahrt recht belebt und der günstige Wasserstand ermöglicht, die Schiffe mit Rheinschleppdampfer zu befördern. Dampfer-Bewegungen der Hamburg- Südamerikanischen Dampischiffahrta-Geseilschaft..-D.„Bilbao“ am 28. April morg. in Montevideo(ausg.).—.-D.„Tucuman“ am 25. 4. von Cadiz nach Brasilien.—.-D. La Coruna“ am 33. 4. morgens in Las Palmas(rückk.), am 23. 4. nachm. von Las Palmas nach Vigo, Corund und Hamburg.— Dreischrauben.-D. Cap Polonio“ am B. 4. mittags von Vigo nach Lissabon. .L.„Santa Theresa“ am 24.., 5 Uhr nachm. von Bahia nachm. nach Hamburg.—.-D.„Rio de Janeiro“ am 21. 4. von Victoria per Teneriffe nach Hamburg.— Dreischrauben- .-D.„Cap Polonio“ am 24.., 10 Uhr morgens in Coruna 1 (ausg.).—.-P.„Villa Carcia“ am 24.., 4 Uhr nachm. Dover passiert(ausg.). Wasserstandsbeobachtungen im Monat Mai Fogelstatſon vom Datum Nhein 2 1 z Irre Vobnstorinse.. 2 2½ 24% 2% 2 2 bengg cb Lebi. 4 27 2%½ 3½ Jii Laobm. 2 Uhe Haxau 45 5590 56 565 J daehm. 2 Uhr Bannhem 4334 8. 541 822.J0.58 Korgens 7 Uhr nn.-B. 12 Uhr Fedbdd 4400 4.1 400 Vorm. 2 Ubr Kön„v4K 460.26.88.47 Nacbm. 2 Uur 1— erieN 89 40 5..09.03 fannhem 42.20 Vo 2 lellbronn 5 2 12ſ0 16 11.50.0 Veem 3 l82 Südwind. Bedeokt. +85. Mannheimer Wetterbericht vom 3 Mai morgeus 7 Uhr. Baromeler: 755, mm. Thermometer:.90 C. Niedrigste Temperatur Nachts: 480 C. TFiechste Tempergtur gestern: 13.00 C. Niederschlag:.3 Lit den qm. Windstill. auft Rernd. 5 — Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. s, Maunheimer J General⸗Anzeiger, G. m. b.., Maunbein, 6. 2. 5 Direktion: Ferdinand Jeyme.— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: FJ..: Franz Kircher; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales Schönfelder; * und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard für Anzeigen: Karl Hügel. *+ am 30. April,., 4. und 7. Mai 1922. Veranstaltet vom Badischen Rennverein Mannbeim. Næ 5 eeeeeeeeeeeeeeeee der blauen Rennsport-Zeitung erscheint heute 4 Uhr und ist im Straßen-Verkaut und in Buch- handlungen und Zigarren- Geschüften Zu haben. — Aus der Welt der Technik. Nr. 7. (Mannheimer General-Anzeiger. mittag⸗Ausgabe.) N Mittwoch, den J. Mai 1922. Ausder Welldeer Technik Ueber elektriſche Nnziehung mittels fjalbleiter. Aus einem Vortrag des Direktors Dr. K. Rottgardt⸗ Berlin, gehalten in der„Deutſchen Geſellſchaft für techniſche Phyſik“ Ortsgruppe Heidelberg⸗Ludwigshafen⸗Mannheem, geben wir in folgendem das Weſentlichſte wieder. Bei faſt allen elektriſchen Apparaten wird die Eigen⸗ ſchaft des elektriſchen Stromes ausgenützt, daß er ein magne⸗ tiſches Feld erzeugt, wenn er in vielen Windungen um einen Eiſenkern geführt wird. Der Magnetismus, dieſe rätſelhafte Naturerſcheinung, hat die Eigenſchaft, daß er auf Eiſen Anziehungskräfte ausübt. Zur Ausnützung dieſer Kräfte braucht man immer wieder Eiſenteile, die Anker der Elektro⸗ magnete, die z. B. in Telegraphenapparaten die Morſezeichen auf das Schreibwerk übertragen. Für das ſchnelle Tele⸗ graphieren ſind dieſe Maſſen ein großes Hindernis, da der Anker des Elektromagneten natürlich aus Eiſen beſtehen muß und infolge ſeiner Maſſenträgheit eine gewiſſe Zeit benötigt, bis er in Bewegung kommt. Auch der durch den elektriſchen Strom in Elektromagneten erzeugte Magnetismus hat eine gewiſſe Trägheit, er benötigt Zeit, bis er zu ſeiner vollen, für die Anziehung notwendigen Stärke anwachſen kann, ſodaß außerordentliche ſinnreiche Konſtruktionen erforderlich ſind, wenn ſchnelles Telegraphieren verlangt wird, wie es in der neueſten Zeit eine unbedingte Notwendigkeit iſt. Den beiden däniſchen Ingenieuren Johnſon und Rahbeck iſt es nun gelungen, eine ganz neue Art elektriſcher magnetloſer Anzie⸗ hung aufzufinden und ſie der Technik nutzbar zu machen. Die Erfindung ſcheint berufen, in der Elektrotechnik, beſonders auf dem Gebiete des Nachrichtenweſens eine bedeutende Rolle zu ſpielen. Das Intereſſante an der Erfindung iſt, daß ſie die ſogenannte Halbleiter in die Technik einführten, die bisher in der Elektrotechnik nicht nutzbringend verwertet werden konn⸗ ten, da ſie weder als Iſolatoren zu gebrauchen waren, noch als Leiter für irgend einen Zweck zu verwenden waren. Der Erfindung liegt folgende Erſcheinung zu Grunde: Bringt man auf einen Halbleiter z. B. auf eine plan⸗ geſchliffene Solenhofer Schieferplatte, deren untere Seite mit einem feſten Metallbelag verſehen iſt, eine Metallplatte und legt dieſe Metallplatte an einen Pol einer Gleichſtromquelle und den unteren Belag an den anderen Pol der Gleichſtrom⸗ quelle, ſo haftet die obere Metallplatte feſt auf der Solenhofer Schieferplatte an; z. B. mißt man an einer 20 Quadratzenti⸗ meter Metallplatte. bei einer Gleichſtromſpannung von 440 Volt eine Kraft von 1 Kilogramm, wobei ein Strom von nur ca. ein Hundertauſendſtel Ampere durchfließt. Dieſe große Anziehungswirkung kommt dadurch zuſtande, daß die elek⸗ triſche Spannung in dem ſehr kleinen Zwiſchenraum zwiſchen Metallplatte und Schieferplatte geſtaut wird. Der Zwiſchen⸗ raum beträgt nur Teile eines Hundertſtel Millimeter und es wird dadurch die ſogenannte elektroſtatiſche Anziehung, die jedermann aus den Schulexperimenten mit den Holunder⸗ markkügelchen kennt, um das vieltauſendfache geſteigert. Das Experiment gelingt nur mit beſtimmten Halbleitern, wie z. B. Solenhofer iefer oder Achat. Mit Glas, welches ein faſt abſoluter Iſolator iſt, geumngt das Experiment nicht. Es ſind natürlich manigfache Konſtruktionsfeinheiten notwendig, um den beſchriebenen einfachſten Anziehungsapparat für techniſche Zwecke brauchbar zu machen. Es gelingt aber, wie es die Erfahrung gezeigt hat, faſt in allen Fällen eine für den jewei⸗ ligen Zweck erforderliche brauchbare Ausführung der Elek⸗ troden zu finden, wie der Vortragende an den zahlreich aus⸗ geſtellten Apparaten vorführen konnte. Vom einfachſten Relais, das eine Klingel betätigt, bis zum Schnelltelegraphen, der bis zu 2000 Buchſtaben durch die Telegraphendrähte ſen⸗ det und in Apparaten für drahtloſe Telephonie, mittels derer man über den Kontinent telephonieren kann, überall iſt das erwähnte Prinzip verwendet und zwar in ſehr einfacher Form, ſodaß man den Eindruck gewinnt, daß die Entdeckung der beiden Ingenieure eine große Zukunft hat. In den Schnell⸗ telegraphen und in den Apparaten für Telephonie, die nach dem erwähnten Prinzip gebaut ſind, iſt der Halbleiter in Jorm einer ſehr raſch rotierenden Walze angeordnet, über die ein ſehr leichtes dünnes Metallband gelegt wird. Das Metall⸗ band wird von der Walze ohne jede Verzögerung mit großer Kraft mitgenommen, ſobald eine Spannung an das Band angelegt wird. Ebenſo ſchnell wird es von einer Feder zurück⸗ gezogen, ſobald die elektriſche Spannung aufhört. Alle Arten von Schwingungsvorgängen, wie z. B. diejenigen einer Tele⸗ phonmembrane laſſen ſich ſo verſtärken, daß man ſehr laut ſprechende Telephone bauen kann, die auch Muſikſtücke über Drahtleitungen oder drahtlos übertragen können. Die Erfindung iſt noch ſehr jung und in die Starkſtrom⸗ technik noch kaum eingedrungen. Es bieten ſich aber zunge⸗ ahnte Anwendungsmöglichkeiten wegen des äußerſt geringen Energiebedarfs, der Trägheitsloſigkeit und der Einfachheit der erforderlichen Apparate. Der Vortragende wies auf ver⸗ ſchiedene Anwendungn hin wie z. B. elektriſche Muſikinſtru⸗ mente, Schreibmaſchinen uſw. Die praktiſche Ausführung liegt tn den Händen der Firma Dr. Erich F. Hüth, Berlin, die Rückgewinnung von Brennſtoffen aus Eiſenbahnaſchen. (Voltswirtſchaftliche Bedeutung— Entwicklung— Vervollkommnete Arbeitsweiſen.) In den letzten Jahren ſind verſchiedene Geſellſ aften entſtanden, die, zum Teil auf Grundlage aufgebaut, ſich die Wiedergewinnung der Brenn⸗ ſtoffe aus den im Eiſenbahnbetrieb anfallenden Feuerungsrückſtän⸗ den zum Ziel geſetzt haben. Eine dieſer Geſellſchaften, die Eiſenbahn⸗Induſtrie⸗ und Han⸗ dels⸗A.G. in Hamburg hat jüngſt die erſte ihrer 13 in Bau befind⸗ lichen Anlagen in Eidelſtedt dem Betrieb übergeben. Dieſe nach einem kombinierten Ver fahren arbeitende Anlage ſchei⸗ det die gröberen Aſchen 10 naſſem Wege mittels einer Meguinſchen Setzmaſchine, während die Zerlegung der feinkörnigen Aſche in Brennſtoffe und Schlacke mittels des der Fried. Krupp A. G. Gruſonwerk zu Magdeburg⸗Buckau in den meiſten Kultur⸗ ſtaaten durch Patent geſchützten krockenmagneti ſchen Ver⸗ fahrens durch Magnetſcheider Baurat Ullrich..P. erfolgt. Als erſte derartige Geſellſchaft hat die Schlacken⸗Verwertungs⸗ G. m. b. H. in Trier Aufbereitungsanlagen bereits vor einem Jahre in Pluwig und Erfurt errichtet, denen ſich kürzlich eine wei⸗ tere in Porta angeſchloſſen hat. 7 andere befinden ſich im Bau. Dieſe Anlagen arbeiten ſämtlich nach dem trockenmagnetiſchen Ver⸗ fahren; in zwei dieſer Anlagen wird jedoch das Grobkorn über 40 Millimeter auf einer Setzmaſchine„Bauart Krupp“ geſchieden, deren Leiſtungsfähigkeit für dieſen Zweck unübertroffen iſt. Die Berliner Kalkſandſteininduſtrie borm. Guthmann bereitet ſchon ſeit über einem Jahre Eiſenbahnſchlacken nach dem kombinierten Aet er NTN„r e errerue ſetzung von verſ metall richtigen Verhältnis zur Zähigkeit. Es gemiſcht⸗wirtſchaftlicher de der Legierungen beſtimmen, im weſentlichen noch unbe Verfahren auf, indem die feineren Aſchen durch Magnetſcheider, die gröberen Aſchen mittels Schildeapparates geſchieden werden. In ähnlicher Weiſe wird eine Anlage der Süddeutſchen Stein⸗ induſtrie G. m. b. H. in Karlsruhe bereits ſeit Monaten betrieben. Die Frankfurter Brennſtoff⸗Gewinnungs⸗ und Veredelungs⸗ Geſellſchaft verarbeitet ebenfalls in mehreren Anlagen Eiſenbahn⸗ ſchlacken, in Bremen und Osnabrück z. B. auch nach dem trocken⸗ magnetiſchen Verfahren. In Bayern ſind verſchiedene, nach dem⸗ ſelben Verfahren arbeitende Anlagen in Betrieb, ſo z. B. bei der Bayeriſchen Kohlen⸗ und Schlacken⸗Verwertungs⸗G. m. b. 95 in Treuchtlingen und der Brenn⸗ und Bauſtoff⸗G. m. b. H. in Nürn⸗ berg. Weitere Anlagen dieſer Art befinden ſich ſowohl in Bayern als auch in Württemberg für die Bau⸗ und Brennſtoff⸗A.G. in Stuttgart in Bau. ber nicht nur in Deutſchland, ſondern ouch im Ausland er⸗ folgt die Verarbeitung der Lokomotivaſchen nach dem trockenmagne⸗ Richen Verfahren, wie z. B. in Oeſterreich, Ungarn, Italien, Tſchecho⸗Slowakei und Schweig. Von der Bedeutung, die die⸗ ſelt Verfahren gewonnen hat, zeugt am beſten die Tatſache, daß ſind für überſeeiſche Länder derartige Anlagen beſtellt worden ind. Die Fried. Krupp.G. Gruſonwerk zu Magdeburg⸗Buckau hat über 100 Anlagen(darunter allein 50 nlagen zur Aufbe⸗ reitung von mit über 200 Magnet⸗ ſcheidern dem Betrieb übergeben bezw. noch in Ausführung, die zum größten Teil nach dem trockenmagnetiſchen Verfahren und dum kleineren Teil nach dem kombinierken Verfahren arbeiten. Schon im Oktober 1920 hat die Firma Krupp im Anſchluß an ihre Patentanmeldung auf die magnetiſche Aſchenaufbereitung ein Zuſatzpatent auf derartige kombinierte Verfahren angemeldet, die dadurch gekennzeichnet ſind, daß das Feinkorn trockenmagnetiſch und das Grobkorn naß aufbereitet wird. Die Anwendung des kombinierten Verfahrens iſt ſomit durchaus nicht neu, wie auch ſchon die vorſtehend angeführten Anlagen zeigen. Dem Fried. Krupp.G. Gruſonwerk iſt es aber neuerdings gelungen, auch grobe Schlacke bis zu etwa 70 Millimeter Korngröße in Magnetſcheidern mit beſonders ſtarken Magnet⸗ feldern zu n. Dadurch ſind die kombinierten Ver⸗ fahren als überholt anzuſehen; denn es iſt nunmehr möglich, die treckenmagnetiſche Scheidung nicht nur für das Fein⸗ und Mittel⸗ korn, ſondern auch für das gröbſte Korn anzuwenden. Der Vorteil beſteht vor allem darin, daß man von der unbequemen Waſſerwirt⸗ ſchaft befreit wird; dieſe machte ſich bei der Setzmaf inenarbeit. beſonders im Winter unangenehm bemerkbar, zumal noch ein Nach⸗ leſen der naſſen Brennſtofferzeugniſſe notwendig war, um dieſe vollſtändig rein zu erhalten. Das neueste Sparmetall. Eine epochemachende Erfindung. Alle Metalle, ſoweit ſie in der Hauptſache aus vom Ausland kommenden Rohſtoen hergeſtellt werden, wie z. B. aus Zinn als Hauptbeſtandteil, den ſich unter der noch Jahre fortdauernden Not zu teuer, gen ber dem derzeitigen erſten Gebot der Volks⸗ wirtſchaft:„Spa Deshalb muß in der Metallbranche ebenſo wie bei der Kohe eine weitgehendſte Veredelung der Metalle Platz greifen, d. h. die weitmöglichſte Verwendung geringwerti er Metalle muß durch geeignete Legierungen erzielt werden, um ie hochwertigeren beſſeren Zwecken zu erhalten, wo ſie vollwertig ausgenutzt werden. Dieſes geſchieht noch nicht in dem Maße, wie es im Bereiche der Möglichkeiten liegt. Ein bedeutender Fortſchritt darin iſt eine Erfindung, die neuerdings dem Zinngießmeiſter Joh. Zufall in Gießen patentiert wurde, welche zeine äußerſt wertvolle Bereicherung der Technik darſtellt. In der Kriegs⸗ und Materialnot iſt es dem Exfinder ge⸗ lungen, nach langen unermüdlichen Verſuchen eine Zuſammen⸗ Metallen in einer neuen Weißmetall⸗ Legierung mit ſehr günſtigen Eigenſchaften zu erzielen, welche un⸗ zweifelhaft in 50 Maße über das Bekannte hinausgeht. Dieſe Legierung zeichret ſich durch ihren hohen Gehalt an wohlfeilen Zuſätzen vor den bekannten Legierungen aus und beſitzt trotz dieſer hohen Zuſätze Eigenſchaften, die ſie für die Verwen⸗ dung in recht vielſeitiger Weiſe geeignet machen und— wie ſie bei anderen Zuſammenſetzungen oder Legierungen vorher noch nicht erzielt wurden, wodurch ſolche mit ihren Nachteilen wenig brauchbar waren. Die Erfindung lehrt, daß ſich günſtige Ergebniſſe mit bisher von maßgebenden Fachleuten als unguldiſig feſtgeſtenten hohem Progentſatz fremder Metalle erzlelen laſſen. Beſonders kennzeich⸗ nend iſt ein Metallzuſatz von über dem ſechsfachen des bisher als nachteilig angeſehenen, weil ſich dabei vorher Saigerungen (Geſtaltsänderung) Lunkerbildung(luftleere Hohlräume) und Brüchigkeit ergaben, wie ſie hier abſolut nicht zu konſtatieren ſind. brachen mehrfach die bisherigen Schranken für die? uſätze durch⸗ brochen, ohne die früheren Nachteile und allem Bisherigen ent⸗ gegen ſind ſolche nachteiligen Erſcheinungen oder Eigenſchaften, wie bei Zink⸗Aluminium⸗ und Zink⸗Bleilegierungen, bei dem neuen Metall nicht zu beobachten. Dieſes iſt keineswegs ſo bruchig als etwa eine Aluminium⸗Zinklegierung, es läßt ſich bie⸗ gen, hämmern, in dünnen Schichten abſchälen und dünn aus⸗ ſchlagen, wie mit jedem Werkzeug kalt und leicht bear⸗ beiten. Dabei ſteht ſein Härtegrad in einen z. T. für Lager⸗ 5 nicht im Lager w bieeiſpielsweiſe Zinn, aber es beſitzt doch die Fähigkeit, etwaige Unebenheiten ihrer Lageroberfläche ohne Materialberluſt durch die reibende Wirkung der ſich darin drehenden Welle aus⸗ gleichen zu laſſen. Außer den vielſeitigen Unterſuchungen iſt das neue Lager⸗ metall bereits in der Praxis auch ſchon länger erprobt und hat ſich, die nach allen Vorausgegangenen berechtigten Erwartungen übertreffend, glänzend bewährt, ſowie durch große Haltbarkeit ausgezeichnet. U. a. wurde feſtgeſtellt, daß bei hoher Dauer⸗ belaſtung der Tomperatur⸗Rückgang im Wellenlager gegen früher 20 Grad C. konſtant betrug. So iſt ein billiges Lagermetall erſtanden, das die bisher ge⸗ bräuchlichen hochwertigen, teueren Zinn⸗ und anderen Legierun⸗ en, zum größten Teil auch Rotguß uſw. nicht nur voll erſetzt, en an Güte auch übertreffen dürfte. In unbearbeitetem Zuſtande beſitzt die neue Legierung einen matten, aber ſchönen hellen Glanz, der ſie zu Schmuckgegenſtän⸗ den, Münzen und dergl. mehr verwenden läßt. Das Metall läßt ſich außerdem polieren und in beliebiger uflüſ bearbeiten. Be⸗ ſonders hervorzuheben iſt auch ſeine Leichtflüſſigkeit, es läßt ſich infolgedeſſen leicht gießen, iſt ferner porenfrei, verändert ſich an r Luft in keiner Weiſe und oxridiert nicht, ſodaß es in jede ge⸗ wünſchte Form gebracht werden kann und dabei alle Reinheiten derſelben wiedergibt. Beim Abkühlen tritt keine Geſtaltsänderung (Seig genc ein. 8 llle dieſe günſtigen Gigenſchaften ergeben ſich aus der Summe der verſchiedenen Zuſätze. Bei ſolchen vielſeitigen Le⸗ gierungen wirken gewiſſermaßen beſondere Kräfte ausgleichend cuf gewiſſe ungünſtige Eigenſchaften der Teillegierungen ein. was in vorliegendem Falle beſonders gut zu beobachten iſt. So⸗ lange aber demnach die Geſetze, nach welchen ſich die n e annt ſind, muß es als ein bedeutender Fortſchritt gelten, wenn ſolche Le⸗ gierung erfunden wurde, welche die ungünſtigen Eigenſchaften ihrer Teillegierungen nicht beſitzt und damit aus dem Rahmen der Erfahrungen herausfällt. In welch vielſeitiger Weiſe und zu welchen Zwecken noch das neue Weißmetall dank ſeiner vorzüglichen Eigenſchaften in vellem Umfange vorteilhaft zur Anwendung kommen kann, wird die Praxis erſt immer mehr ergeben; ſicher iſt bis jetzt, daß dem⸗ ſelben ein z. Zt. noch unabſehbar weiteſtes Feld zur Verwendung offen ſteht. Die hohe wirtſchaftliche Bedeutung der neuen Legierung kommt klar zum Ausdruck darin, daß das koſtſpielige Zinn in ge⸗ ringer Menge zur Verwendung kommt und durch andere wohlfeile Metalle erſetzt wird, was einmal bei der Beſchaffung der Noh metalle eine große Rolle ſpielt, das anderemal das hochwertige derſelben zu rentableren Zwecken erhalten bleubt, was ſich in 7 enormen Erſparnis zuſammenfaſſen läßt, denn das neue Me iſt trotz ſeiner Vorzüge ſehr billig. rechniſches Nlllerlei. ti. Bronze— Meſſing— Tombak— Rotguß und verwarde Dieſe vier Bezeichnungen werden im täglichen Leben von den meiſt Menſchen durcheinander geworfen. Die damit bezeichneten Met 0 gemiſche ſind ſich aber durchaus nicht ſo ähnlich, wie das bei ſlüchten Betrachtung wohl ſcheinen mag. Unter Bronze verfteht man 0 Miſchung Kupfer und Zinn, und zwar gewöhnlich 78 Teile Kupfe auf 22 Teile Zinn. Dagegen bezeichnet man mit Meſſing. Legierung von Kupfer mit Zink in etwa ähnlichem Miſchungsbes hältnis(70 zu 30); Tombak iſt dem Meſſing eng verwandt, es 1 hält nur wenig mehr Kupfer: 90 Teile bei nur 10 Teilen Zink, ui rend ſchließlich Rotguß eine Miſchung aller drei Subſtanzen ſtellt: Kupfer, Zink und Zinn, und zwar rechnet man 82 Teile Kup 1. auf 8 Teile Zink und 10 Teile Zinn. Näher verwandt ſind noch ter das Argentant es iſt ein Meſſing, dem noch Nickel zugeſe iſt, und zwar 60 Teile Kupfer, 10 Teile Nickel und 30 Teile Zink, Erhöht man den Nickelzuſatz auf faſt 30 Prozent, ſo nennt man 1 Erzeugnis Nickelin. Auch das neuerdings viel genannte D elt 5 metall iſt ein Meſſing mit 1 Teil Blei und 2 Teilen Eiſenzuſa l während Duranametall ein Meſſing darſtellt mit 2 Proze f Aluminiumbeimiſchung. Sogenannte Kunſtbronze iſt ein Rotguß etwas Bleizuſatz. Glockenbronze iſt eine Kupfer⸗Zinnlegierung* 90 Prozetn Kupfer, während bei Phosphorbronze in der Norg, bronze Prozent Phosphor, in der Siliziumbronze Prozent 1 zium enthalten iſt. Der Hauptdeſtandteil iſt aber bei allen Miſchue gen Kupfer, und mit dieſem Metall müſſen wir jetzt ſehr ſparen; empfiehlt ſich daher, nicht nur Kupfer, ſondern alle die oben nannten Metalle nach Möglichkeit durch Aluminium und deſſen kömmlinge zu erſetzen. 15 äfte Elekkriſche Linearheizung. Mit dem Ausbau der Waſſerkräf nimmt praktiſche Bedeutung der elektriſchen Raumheizueg zu. Aehnlich, wie beim elektriſchen Licht, wird es darauf ankomen dabei die große Anpaſſungsfähigkeit der elektrotechniſchen Appara auszunutzen. Das iſt bisher bei der Heizung faſt noch gar 25. geſchehen. Deshalb verdient ein Vorſchlag des ſchweizeriſchen nikers Zweifel-Zwicky Beachtung, der von der Maſchinenfabrik 3. likon verſuchsweiſe ausgeführt wurde. Bisher wurden bei dem e h triſchen Heizkörper, wenn man von Glühlampenheizkörpern abſieh Drähte von hohem elektriſchem Widerſtand in Spiralen aufgemichn 9 die Wärmeerzeugung wurde alſo in gewiſſem Sinne in Anlehnu an die bekannten Ofenkonſtruktionen auf engem Raume konzentrn Zweifel dagegen ſpannt die elektriſchen Heizdrähte, es können a 25 flache Bänder ſein, an den Wänden entlang, aus. Urſprünglich nah er gewöhnliche Eiſenbänder, wie ſie für die Zuſammenpreſſung* Ballen verwendet werden. Dieſe Bänder waren etwa 1 Millime dick und 19 Millimeter breit. Sie wurden auf Porzellaniſolatore⸗ möglichſt dicht über dem Fußboden nötigenfalls in zwei Lagen 9 ſpannt. Der Erfolg war eine außerordentlich gleichmäßige Heizung und eine Vermeidung der mit jeder Ofen⸗ oder konzentrierten 5 körperheizung verbundenen ſtarken Luftſtrömung, die ſich bekannt 5 ſchon rein äußerlich in der Verſchmutzung der Decke über dem Of 1 oder Heizkörper kennzeichnet. Die Temperaturunterſchiede an ver“ ſchiedenen Stellen des Zimmers ſind daher außerordentlich eri In der Folge hat dann Oerlikon die Heizbänder auch iſoliert— Röhren hergeſtellt, ſo daß eine Berührung ſtromführender Teile aus“ geſchloſſen iſt. ti.. ößten Neue Schnellzugsmaſchine. Eine der bekannteſten und größten deutſchen hat kürzlich ihre 11 000ſte Lotomgite, fertiggeſtellt. Die Maſchine, eine 1 D 1. Prilling⸗HeißdampfLog, motive, die für die deutſche Reichsbahn beſtimmt iſt und Perſonen⸗ und Eilgüterzüge befördern ſoll, kann inſofern a 25 meines Intereſſe beanſpruchen, als ſie eine Neukonſtruktion 97 ſtellt. Die Lokomotive iſt igſelge des durch die Kupplung von v f Achſen erreichten großen Reibungsgewechtes bedeutend leiſtung, 5 fähiger als die bisher im Dienſt der Preußiſchen Staatsbahn b 555— lichen dreifach gekuppelten Zwei⸗ und Drei⸗Zglinder⸗Schnell⸗, in⸗ ſonen⸗ und Eilgüterzug⸗Lokomotiven. Die zuläſſige Höchſtgeſchm. m digkeit der Maſchine beträgt 120 Km. in der Stunde bei ein 49 Reibungsgewicht von etwa 68 Tonnen und einem Dienſtgew. 5. von etwa 98 Tonnen. Die Lokomotive arbeitet mit einem Damfh, überdruck von 14 At. Der Rahmen, der den Keſſel trägt, beleh, nicht, wie ſonſt üblich, aus etwa 25 Millimeter ſtarkem ſondern aus einer gewalzten Platte von 100 Millimeter Di* Die Stärke dieſer Platte geſtattet das Anbringen zahlreicher 11 ſparungen, die eine gute Zugänglichkeit zum inneren— gewährleiſten. Die vordere Laufachſe iſt mit der erſten Kuppel 1 zu einem Krauß-⸗Drehgeſtell verbunden, die dritte Kuppelachſe— in der Achsrichtung, die hintere Laufachſe radial verſchiebbar, durch vermag ſich das Fahrgeſtell ſtarken Krümmungen and 1˙ ſchmiegen. Kurven von einem Halbmeſſer von 140 Meter mit bſ⸗ ſchließenden Weichen von:7 werden leicht durchfahren. Sel tätige Druckluftbremſe, Speiſewaſſexvorwärmer, Preßluftſandſtrer., und Geſchwindigkeitsmeſſer vervollſtändigen die auf der Höhe 1b zeitlicher Technik ſtehende Ausrüſtung. Zwei Dome und ein San kaſten geben der Maſchine die charakteriſtiſche Silhouette. ti. Gefährliche Pfeilerbewegung bei Brücken. Viele Eiſenbahn⸗ brücken über tief einſchneidende Flußtäler ſind in den vergangenen Jahren derart gebaut worden, daß man zunächſt auf beiden Viadukte mit vielen kleinen Wölbungen aus Mauerwerk errichtele während man den eigentlichen Flußlauf durch eine eiſerne Brü überſpannte, die auf den beiden Uferpfeilern des Viaduktes auflaßß Eine derartige Brücke kreuzt z. B. den Rhein bei Eglisau, die 18 le fertiggeſtellt wurde. Bei einer Beobachtung dieſes Bauwerkes zeig es ſich nun, daß die beiden hohen ſteineren Uferpfeiler ſich allmählen oben immer mehr einander näherten. Die angrenzenden ſteinernn Gewölbebogen ſenkten ſich gleichzeitig und wieſen Riſſe auf. Bis zu Jahre 1921 hatte die Bewegung den Betrag von immerhin 75 Zentimeter erreicht, das heißt, um ſoviel hatten ſich die beiden 5 pfeiler gegeneinander geneigt. Da dieſer Vorgang ſelbſtverſtändle nicht unbedenklich war und mit der Zeit zu einer Zerſtörung hn Bauwerkes führen müßte, ergriff die ſchweizeriſche Bundesban Gegenmaßnahmen. Man entſchloß ſich zu einer eigenartigen und 55 1 fachen Löſung. Zwiſchen der eiſernen Brücke und dem Uferpfen, wurde eine Hebelvorrichtung eingebaut, bei der ein ſchwerer Gewich 14 kaſten an dem langen Arm eines Kniehebels hing und einen Dri von 100 Tonnen ausübte, und zwar in dem Sinne, daß er gecee die Uferpfeiler ſtemmte. Da die Verſpannung beweglich war, 5 ſie ſich automatiſch den Temperaturveränderungen an. Wie Vrüci bauingenieur Münſter in der„Schweizeriſchen Bauzeitung“(Nr. Be⸗ berichtet, iſt der erwartete Erfolg eingetreten. Während einer 12 obachtung von mehreren Monaten haben ſich die Pfeiler wieder mählich in ihre frühere normale Lage zurückbegeben und die entſtan denen Riſſe geſchloſſen. Ammoniak⸗ durch Elektronenſtoß. Egon Hiedemann in Kön gelang es zuſammen mit Dr. Ernſt Hauſer in Wien, chemiſch re Stickſtoff und chemiſch reinen Waſſerſtoff in einer Elektronenröh durch Elektronenſtoß zu Ammoniak zu vereinigen. Die Röhre wurde; wie der erſtgenannte Forſcher in der Chemiker⸗Zeitung mitteilt, a Hochvakuum evakuiert und dann mit Stickſtoff und Waſſerſtoff 5 Verhältnis:3 beſchickt. Die Elektronen wurden mit einer Beſchle niguna verſehen, die wenige Volt oberhalb der Joniſierungsſpannun beider Gaſe lag. Die Ausbeute war ſehr gut, wenn auch bei dieſe 1 Laboratoriumsverſuch der Menge nach klein. An eine techniſche Ve wertung kann vorläufig noch nicht gedacht werden. 0 KX ——— „ T rrre — Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgave.) 7. Seite. Nr. 202. .Aitkwoch. den 3. Mat 1922. treusorgender Bruder ſen l. MHan Die trauernden eeeen Mannheim, Charlottenstr. Toronto, Cannada, Bernau, i. Mark. Am 2. Mai 1922, morgens 8 Uhr, verschied nach 4wöchentlicher schwerer Krankheit mein herzensguter Mann, mein lieber Sohn, unser Die Beerdigung findet Freitag 2 Unr von der Leichenhalle aus statt 4500 2 Uhr von der en aus statt. Schmerzerfüllt machen wir hiermit Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß unser lieber und treubesorgter Gatte, Vater, Schwieger⸗ vater, Großvater, Urgroßvater und Onkel, Hert 1220 Jakob Decker Fuhrunternehmer nach kurzer schwerer Krankheit, im Alter von nahezu 79 Jahren, unerwartet rasch verschieden ist. Wir bitten um stille Teilnahme: Frau dohanna Decker WwW. Familie Jakoh Decker jr. Heinrich Decker Konrad Decker Theodor Brüstle Bernhard Foshag jr. Mannheim, FPriedrichsfelderstr. 55, den 8. Mai 1922. Die Beerdigung findet am Donnerstag weche Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten hiermit die schmerzliche Nachricht, dass unsere innigstgeliebte, gule Mutter und Gross- mutfer, Frau Mathidde Hunold Wiwe! geb. Hexrrmann nach längerer Krankheit im Alter von 64 Jahren vorgestern Abend sant ent- 4586 schlafen ist. In tiefer Trauer: Familie Karl Hunold 77 Otto Hunold Mannheim, U 4, 14, den 3. Mai 1922. Die Beerdigung erfolgt Donnerstag nachm 1½ Uhr von der Leichenhalle aus. Kondolenzbesuche dankend verbeten. Ein strammer Buh' ist angekommen. 1152 Ernst Pauli u. Frau Erna geb. Dunkel 1111 1. It. Pürai-Wecherinngnbeim 2N. 50 Vae— d. 5 12 — Schwedische 4 8 22 Streichhölzer in Paketen à 50 Stück empfiehlt B. Malmsheimer Ludwigshafen a. Rh. Kaiserwilhelmstr. 63 Bad Lanlgenschwalbach(raunus) Stahl- und eee 4476 Fernruf 1019. SINSON ſhelnische Automobl Qualltäts-Luxus- und Nutz-Automobile „Zetge“-Leichtmotorrad 3 PS AUTO-zZUBEHUR „HHAGMA“ Maudeh-. U. b. KA. Ausstellungsräume: guter Kenntnis der Automobiltechni Lange ſtötterstr. 2. acenkde leee ddds. 85¹ Tel. 8889. 865 ist eröffnet. Tüchlge Aene für Stadt und Reiſe bei guter Verdienſtmöglichkeit geſucht. Vorzuſtellen zwifchen—5 Uhr bei 1221 Dr. M. Ringer. Chem. Induſtrie, Mannh, L. 13, 6 Durchaus tüchtiger Zuchhalter gesucht. 4512 „Kompass“ ee und fiuolversicherungs- Akt.-Ges. Mannheim. fünb. Hoalohonent ducthale im Uebertragen durchaus flott und ſicher iſt, ſowie Lohnbuchhalter (Alter bis 25 Jahre) mit dem geſamten Cohn⸗ und Akkordweſen durchaus vertraut, von: 83.11 Werk der Eiſeninduſtrie per i. Juni d. J. evtl. früher geſucht. 4532 Kngebote nebſt Seugnisabſchriften, Ge⸗ haltsanſprüchen u. Angabe des früheſten Ein⸗ trittstermins erbeten unter P. F. 106 an die eeee Wir Se hewofrragend begabten Kaufmann mit für leitende Stellung Nur Herren mit großer Forganiſatoriſcher Begabung, größter Energie Jund reichſter Erfahrung, welche leitende Posten bereits bekleideten und dieſe ein⸗ Wwandfrei nachweiſen können, bitten wir um Angebot an Moll-Werke eeeeee ber ne Tcbeſſ. Schroſnor die ſchan im Tragſlächenbau tätig ware für dauernd geſücht. 9 n, E Flugzeugbau Richard dietrich .-., gimon Bran estellt und war uns in der Zeit ein Vorbild von pffichttreue u. Gewissen-· igkeit. Seit 1917, nach 40jähriger Dienstzeit pen- 1 8 ert, war ihm nur ein kurzer Ruhestand beschieden. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Mannheim-Waldhof, den 2. Mai 1922. 4576 Die Beamtenschaft der Firma Chemische Fabrik Weyl.- G. Nach kurzem, schwerem Leiden verschied heute morgen 8½ Uhr unerwartet meine innigstgeliebte rau, unsere treubesorgte, unvergessliche Mutter, Mehr als 40 Jahre hat er seine Arbeitskraft in —5 Dienst unserer Firma Ib. Nanst ong in 1 Pfund-Würfeln, auch in 50 Ko.- Kübeln, sehr preiswert B. Malmsheimer Ludwigshafen a. fh. bezieh. Lege Schmier- seitfen u. Seifenpulver von D. Ce e U. Dr. 5001z 5715 e n 3108 45²⁰ Kaiser Wilhelmstr. 63 Fernruf 1019 7 8. Malmsbelmer, Lucwigshaken a. Rh. deen. 1 0 Ane neues geräumiges 28 ist notwendig.) Kaiser — deee ein Wohnhaus Zim u. Küche mit elektr. Licht u. Waſſerltg., 3 ar Garten mit prächt. Obſtanlagen zu verkauf. Ausgezeichnete Lage fülr der idenle Schuhputz. Fabrikanten Themischg fabrik Ektaz, Bensheim Glessenb. Ich setze meinen 1 Tonner Uieierungswagen dem Verkauf aus. (1 Ersatzrad] 4518 43 kernm!0te gen r e mit 15 verkaufen. Rudolf Geiſel, Merrſeld⸗ — A Tel. 5930 findet ſehr gute Stelle. 8, 4, 1 Tr. h. B5733 faldiges Madchen für kleineren Haushalt ſofort geſud*1106 G 7, 10, 1 Tr. Iks. Ordentliches Alleinmädchen ür kl. Haushalt geſucht 25 P 5, 8, 115 1095 Sofort gesucht tüchtige Putzfrau 7 Reinigung d. Sprech⸗ tundenräume—3 5Elat. den täglich. 1985 G. m. b. H. AlTE STuTTEsRrktz Mannheim, Grosse Merzelstr. 23. Größte europ. Lebensveis.-Ges. à. G. Un NMachruf ee ½ Milliarden Mk.„ 3 5 1 0 auenenes ebrig es 85072 10 Unsere bisher von Herrn Dltektor Bul- Putzt sehr schnell und angenehm, Hausdiener 8* 29. April 1922, morgens 1 Uhr, ster geführte Generalagentur ist aui 1 55 14 gelucht 1991 ach k den unser Kollege, Herr chen ernt' des Hausherrn Dan 5 nermn Neinrieh Hruder, 63 Oats Bürse. für Küche und Haushalt Werkmeister e eeeeee„Effax a1 Ifündges ſeitiger% 400 Mt. f J 6 bel 8 5„ 9 Alleinmädehen— Suche für meinen ſchul⸗ entl. Jungen mit gutem Abgangszeugnis u. groß. — 7060 im Zeichnen und Male 1110 Tehrstelle auf Zeichenbüro, eytl. auch in größ. Kaufhaus als Dekorateur. Selbig. kann ſof. eintreten. Ang. u. N. 2. 65 an die Geſchäftsſt. Junge unabhän h 15 1958855 90ſ. 15 Angebote 1555 V. 61 an die Geſchäftsſtelle. 1100 ahg Nontonstin ſucht Be ſafngung für 9 2 Prof. Dr. Holzbach 2 e vi 11 ein oder zwei Hauſe Ang. u. an 25—.— 21090 el 85 Reſſen, ſucht baldigſt B5713 0 Bäckerei, da entſtehendes herzliebe Tochter, Schwester, Schwägerin u. Tante *—* ree * denrrere Druch Frau Maria Schmolz geb. Fusshöller 8 0 fast 25 jahriger glücklicher Ehe im Alter on 46½ Jahren. Mannheim, Eitorf a. Sieg Desseldees 2. Mai 1922 Werderstr. 40 4584 In tiefem Schmerz: Wibeim Schmolz Alfred Schmolz ertrud Schmolz Carl Wilhelm Schmolz mmy Schmolz gertrud Fusshöller us. Die Beerdigung findet statt: Freitag, den 5. Mai 1922, 10 ½8 Uhr, von der Friedholkapelle in Mannheim; Exequien am Samstag, den 6. Mai 1922, ags 9 Uhr, in der Heilig-Geistlirche in Mannheim, nach liefert r Auerbriefe schnell B. Malmsheimer, Ludwigsbafen à. Rhein Lrei Dr. Haas, 6. Ni. B. 1 E 6. 25 Fanhster Taleef in Fässer, Email-Eimer und Email- Kochtöpfen, in Oläsern u. in Tassen hat, weit unter dem heutigen Ein- kaufspreis, abzugeben 4522 B. Maimsheimer Ludwigshafen a. RB. Kaiser Wilhelmstr. 63 Fernruf 1019. Anbiete trotz bedeutenden Aufſchlags ELHae noch zu günsligen Preisen. 5 Arheiterviertel. Nur geg. Wohmnungstausch in Mannheim. Angeb. unter N. W. 62 an die Geſchäftsſtelle. 1101 Ein Wohnhaus in der Weſtſtadt, in der Nähe des Luiſenrings, an einen ſchnell entſchloſſen Käufer preiswert zu ver⸗ kaufen 1089 Selbſttäufer belieb. ſich N. G. 47 an die Ge⸗ zu wenden. Wach; und Begleithund ſehr ſcharf, für Fabrik geeignet, Abart einer Dogge, ſofort zu ver⸗ kaufen, evtl. zwei 14 Tage alte Junge dazu. 1098 Gtaulich Schulhaus Gadern. Poſt Waldmichel⸗ bach(Odenwald). lenen Aange mittlere Größe, abzugeb. Mittwoch nachm.—6. Kaiser Wilhelmstr. No, 63. Fernruf 1019. ſchäftoſteue ds. Blattes. Alte Cebisse Vömel, Hebelſtr. 23.51218 mit freiwerd. Geſchäfts⸗ lokal und Wohnung zu kaufen geſucht.. Angeb. u. L. J. 9 an die Geſchäftsſt d. Bl. Gebrauchter Rombinations- lklieger-Anzug]; möglichſt Segeltuch, nur guterhalten, zu kaufen geſucht. 1099 Angebote u. N. R. 57 an die Geſchdſtestele. Aaeror. Liolll- U. Jlber- zerbr. Jahmucksachen, Platin debtsse füſte Aault ſtifte zu höchſten Tagespr. 2015 Iil. federgrun de ſchmied 2 5. 3. 9 8, 8. Agut möbl. Zimmer kauft ro Tahn bis 20 A. Angebote unter M. G. 32 an die in d. Bl. Nagl. Vohyr. pd dergl. Preis Nebenſach Angedote unter O. O Junges, neites Ehepaar ſucht per Sofort Aahinng 2 an die Geſchäftsſtele Nanlerte Anmel ür einfache, verträgliche 11(60.), ſofort oder ſpäter 7 9 0 Nr Ang. O. 54 an die Geſchaſtsſtele d. Blattes. Junger Kaufmaun 1155 per ſofort Aal. möbl Aull. Angebote u. II. L. 51 an die Geſchäftsſtelle. Melden Sie Möbl. Zimmer. Wohnun⸗ gen, Geſchäfisräume ꝛc. koſtenlos bei uns an. Zu⸗ weiſg. nur ſoldent. Mieſer. Matier, Werle& Komp., rym, G 4, 18. II. Q 3, 20ll Sprechzeit 18—6 Uor. Tel. 4655. lirt Solides Geſchäſtsfräu. lein ſucht 075 möbl. Zimmer. Angebote unt. O. A. 6 an die Gelchehee— Möblierte Ummer vermittelt B5629 Wohnungsnachweis Bergmann P 4. 2. Nelden Sſe koſtenlos ſreiwerd. möbl. und leere Zimmer, Woh⸗ nungeu. Cäden, Geſe 55 räume ꝛc. 5333 Wohn.⸗Büro Hellmaun, Seckenh.⸗Str.36.Tel. 47 —..—x— 8. Seite. Nr. 202. Nällonai-Iheaier Hannnheim Mittwoch, den 3. Mai 1922 43. Vorstenung in Mieie. Abieilung D 4 für 2. Harkett D 36) Neu einstudiert und neu inszeniert;: Die Jungirau von Orleans Eine romantische Fragödie von Schiller In Szene gesetzt von Hans Lotz Karl der Siebenſe FKNobert Vogel Königin Isabeunu Lene Flanzenteld cc Annemarie Wisser Philipp von— HFHans Godeck Graf Dunois Kudolf Wiſtgen ——AAA Hans Herb Michels Du Chatel losef Renkert Erabischof von Reim. Neumann-Hoditz Heinz W Voigt RCCCo˖·· ·( Fritz Alberti JTVVC Wilnelm Kolmar e„Richard Eggarter ffJJ1C0 Erwin Linder Montgomerjyry Paul Rose Ratsherr von Orleans Alexander Kökert Ein englischer Herold Hugo Voſsin Thibaut d' Are Seorg Köhler Iohanna. Rise Weber Raimond Kurt Reiss Deruenddd Fritz Linn Anfang 6 Uhr. Ende gegen 10 Uhr. deues Theater im Rosengarten. Mittwoch, den 3. Mal 1922 81 Der Vefer aus Dingsda Operette in 3 Akten von Hermann Haller und von Max Nempner-Hochstädt. Musik von Eduard Künneke Rideamus. Nach einem Lustspie! in Szene gesetzi von Karl Marx Musikalische Leitung: Paul Breisach. Anfang 8 Uhr. in der litelrolle Jda Russ ka. Freitag abd. 7½ Uhr: Reichsdeutsche Urautführung „osefine Gallmeyer“ unter persönl. Leitung des Dichter-Komponisten. 824⁴8 Kabarett Rumpelmayer. Abends 8½, Sonntags 4 u. 8 Uhr. Gastspiele v. Gertrud Runge u. Anneliese Sturm in ihren Tänzen. Erich Kling, Rolf Toto, Annie Kulczat u. Then Morena, ErichI — M Mairennen Mannheim 1922 am 6. und 7. Mai 1922 im Nibelungensaal des flosengartens veranstaltet von führenden Geschäfts- häusern Mannheims. Szenische Leitung: Heinz W. Voigt Künstlerischer Beirat: Heinz Grete Tänze u. Beweg.-Spiele: Aennie Häns Musikalische Leitung: Ludwig Becker NMitwWwirkende: Der Modeteufel, Prolog Rose Weber Grete Baeck, Elise de Lank, Hanns Lotz, Hans Herbert Michels, Hugo Voisin vom Nationaltheater; Iäsel Gerlach, Gretel Heiß, Anna Hohmann, Grete Kersebaum, Solie Landschneider, Betty Sauter, liesel Schmitt, Else Seufert und Kinder vom Tanzpersonal des Nationaltheaters. Beginn: Samstag, den 6. Mai nachmitags 3 Uhr u. abends%½ Uhr istorische Modeschau Sonntag, 7. Mai, vormittags 10 Uhr NMafin éE Ende nach 10½ Uhr. Ruünsllertheater,, APoLLs“ Nur noch heute und morgen 7½ Uhr: 8283 „Die Ezardasfürsfin“ odeschau Prolog von Fritz Droop. 4570 2 TTL wird wie neu hergerichtet. Brennen a Backen garantiert Nerdschloseri Hrebs, J 7, Il, geegee ſecedehre ach 0 fi ff Mannheim: jür N. D..: — den 3.—— 1922. Ae-KeERn e Nonpe e „ aene REAE4357 air ERSTKLAS= Norddeutscher Lloyd. 55 jür H. A. L: Hamburg-Amerika PRtASIENUENKEAn ISEN ELEOAHTEN PASSAGERDAMPFERN DER ELLERMANAEUCKNALL STEAMSHH CO., LIMHTEDO nach SINHApORE HonGRkOons SHANGMRATL⸗ KOE VORKOHAHA D.„CITVYV OF MANCHESTER“ ASBFAHRFT von ROTTERDAM 30. S. 22. *5 NRHERE AU KUNFT, FAHRPLANE UNO FAHRKARTEN IN: BEBremen: Hlamburg: fürNordd.Lloyd: Wilh. Lazarus, Bergstr. 11, Hauscommeter imie, Alsterdamm 25. KRotterdam: Meyer& Coys, Shipping Co., Limted; Willemsplain 1. Norddeutscher Lloyd. Generalagentun, Hansa-Haus D 1. 7/8. 2 für H. A. L: Walther& von Reckow, L 14 No. 19. 866 eine lole Ls am bn ſn gissem, mogennem faubensortimæent Kelicilem, Stnelſb. e .O c H5. ee ees mocdl. Freßen und Ktos. Tanbehen Aüleümt-d danen Donnerstag. den 4. Mal. nadimitiags halb 3 Unr 4 Herrenreiſen J Jodepreiten 1 Rennen far Landwirte Jubilaumspreis vom NRhein Gagdrennen für Herrenreiter). Näheres siehe Plakate.— Eintritt Neckardamm am Donnerstag frei. Oülsgruppe Veltnlebener isah 2. Dautsche Erfindungs- und Neuheiten-Messe fosengarten Mannheim Donnerstag, den 4. Mai 1922 Volkstag Stark ermàssigte Preise. 7. Eintritt..— Mk. Messeführer.— Mk. Uhr im Durlacher Hof Gecher alver Sammmnlung. gesordnung: Neuwahl 5 ebe Der Vorstand. Mandesschule der Muptact Mannzeim. Unterrichtsbeginn betr. Der + Unterricht beginnt 5² Mittwoch, Mai 1922, morgens 8 Uhr. Die Firmen werden höflich gebeten, den betr. Pflichtigen das letzte Schulzeugnis unter⸗ . 0 zur Abgabe an den Klaſſenlehrer mitzu⸗ geben Mannheim, 20. April 1922. Schluss der Messe 7 Uhr abends. Telephon 8219. Die Direktion. 1 Schmollers Siolfeableilung Kleiderstoffe, doppeltbreit in schönen Mustern... Meter 68. 50 Kostüm- und Mantelstoffe, 130 em breit, vorzügl. Qualität. Meter 145. 00 Tauſende Meter Bluſen⸗ und Kleiderſtoffe in aparten Streifen und Karoeoss. S Meter an 3 Musseline, bedruckt FVVVVVVVV Voiles, bedruckt, zirka 115 em breit... Meter 58.50 Meter Waſchſtoffe, Muſſelines, Satins, Voiles und Dirndl ··•55555%%%%„„„„%„„„„ für jeden Geſchmack, Tauſende Große Posten Elsässer Percal u. Zephir für Blusen u. Herrenobernemden Tischdeckenstoffe und abgepaßte Tischdecken in grosser Auswahl Meter Hemdentuche 2 bis zu den feinſten Qualücktenn Meter von Haustuche für Leib- und Bettwäsche, ca. 150 em breit. Schwere Elsässer Bettdamaste in herrlicher Musterauswahl. Tauſende .Meter von 98.oo an 46155 11 eeeeeeeeeee I 5 Am Der den 4. Mai abends 6 Zür Mannheimer Haiwoche. 5 dund Mannheimer Muſikhaus, P 7, 14a. N Grosse öffentliche Filmvorträge von Herrn Ob.⸗Ing Dreyer⸗Hannover in der ſtädt Kunſthalle, veranſtaltet vom Reichsbund deutſcher Technik.— Im Wunderreich der Technik Donnerstag, 4. Mai, nachm. 5 Uhr u. 8¼ Uhr Mit Schnellzug u. Ozeandampfer von Berlin nach New- Lork. Freitag, den 5. Mai, nachm. 5 Uhr n. 8¼ Uhr Die Erzeugung des Stahls. Eintritt nachm. 7 u. 4., abends 10 u. 6 M. einſchl Steuer. Mitglieder des R. D. T. nachm. 4 M, abends 6 M. auf allen Plätzen. Vorverkauf und Auskunft bei Heckel, 0 3, 10 0 Argentinien ſund 4364 Passaster- Dienst meinſamen mie razhrkarten und nähere Auskünfte Iin jeder Höhe, Naten sahig., erhalten Sie ſchnel HHERIHHAISTAHE UAHPF- eeeeee Regelmäßiger 820 Hamburg nach Brasiljlen Nächste.-Abfahrten: „„Espana., Mai „Antonio Delfino“ 24.„ a Corunas uni „Cap Polonio, 2 8888 durch die Veritetung AMannbein belnsk.9 i. 7B. DüB JGeſchäftszeit Nr. 90 ren aus achtb. Ja u. w verl. ſunter N. IT. 59 al ernen. Ausf. 8 599 Bekanntmachung. Wegen geringer 15 nutzung ſallen ſämtl Perſonenzüge auf ab⸗ Strecke Mannheim. Wen hof— Mannheim⸗ Neceſ ſtadt ab Sonntag den Mai d. Is. an Sonn. un Feiertagen aus. Sie vel kehren nur noch weriianß Auch die Züge 3134 u 0 Zand zwiſchen Wormen Mannheim Neckarſtan, verfehren nur noch 0350 tags. Mainz, 25. 4. 1922. Eiſenbahndireltlon⸗ und diskret Weber. 0O 6. 1 9—12 und 2— 920 15 een Nr. 9029. 5 Herr wünſcht zu 9 Spazlergängen ꝛc. nette Dame kennen 9% lernen zwecks ſpäterer Heirat. Gefl. Zuſchriften erge unter N. X. 63 an 1* Geſchäftsſtelle 4. Dame aus angef. Bült Nade ſehr n äusl. erzogen, w die Bekanniſchaſt 3 Herrn in nur geſich ert Pof. im Alter bis du Jahren zwecks Heirai. Es kommen nur 115 mi Diskr. zuge, in Frage. 9 Zuſ 705 Geſchäſtsſtele. 41087 Vermischtes. Jugenieur, 35 Jaht 4 ſucht zwecks freundſ aan. Verkehr u. kleinen derungen, ſowie 9 Heirat, gemütv. 905 Jg. Dame, auch eb. ohs Anhang ang, kennen 15 Bild unt. N. Geſchäftsſtelle erb. 65.405 Herren-F ahrral wenig gefahr. geg. eber Damenkad zu tauſch in. ——. v. 5. Uhr na 064 0 4. 7 V Ritter. 1 Tücht. Wasch⸗ und Bege nim noch einigeKunden Killmeyer, 16, 55736 sctilLDIEkesr FUR PASSAGIERE UND FRACHT HatisURG cUBA-MERICG HAVANA, VERA cROZ, TAuPICO, pERTO MERIcO Abfahrtstage: 10. Mar POST-D. MOLSATIA 90. Juni 1 Dampfer Vorzögliche Einrichtungen erster Klasse (Staatszimmerkfluchten), Mittel-Rlasse und Zwisches deck. Nähere Auskunft über Fahrpreise und alle Einzelheiten erteilt Mansund-AMERIKa TINA Marasumd und deren Vertreter in: Heideiberg: Hugo Relber, i. Fa. Gebr. Prau Nachl., Brückenstrasse 8. Speyer a. Rh.: Ludwig Gross, Ludwig- gtrasge 14 Car! Kohler, Kaiser Wi helmssrasse 31. MANNHEIH: Walther& von Reckow, L 14, 19. S853 er in jeder Preislage 845 A. Joos, Modes, ꝙ 7, 20. Telephon 5036. Fuhrunternehmen er ſucht für 1 oder 2ſpän 12 7 dauernde Beſchäftiguſ Angedbote unt. 5 an den Mannhe 1 General⸗Anzeig. Zwegg Waldhofſtraße 6.— 1Hand⸗ Stanze billig abzugbel Busam Fahrlachstr. 1085 Tel. 314. Mentel forttme, 15 werden angefertigt, 100 Bedienung F 4, 3, sieg. 5 Terſoren. iag Aaneleanen mit Perle, auf dem platz oder dem Weg 6 Feudenheim vesllohg 177 Abzugeb. gegen Be leh bei Teppichhaus 3¹³ ſtetter, N 4.