* Donnerskag, 11. Mai. Lezugspreiſe: In mannhei und Uumgeb 8 ins haus gebracht mark 30.—. Durch die poſt dezogen mar! 120.— Einzeinummer mk..—. poſtſcheckkonto b. 17890 Karisrube in Saden und Ur. 2017 Zuòwigshafen am — Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchäfts ⸗Redenſtelle nucarvornaöt. waldbofſtraße nummer 6. Fernſprecher ummer 7030, 701. 7042, 7043, 7043, 7048. Telegramm⸗Aòreſſe: eneralanzeiger mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. g monatlich ⸗Ausgabe. Abend Gadiſche Neueſte Nachrich Beilagen: Oer Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetzu. Necht. Mannh. Srauen-Zeitung. Mannh. Muſik⸗Zeitung. Bildung u. Unterhaltung. Seld u. Harten. Wandern u. Neiſen. Anzeigenpreiſe: die kleine Zeile mk..— ausw. me..— Stellengeſuche u. Lam.⸗Anz. 20% Uachlaß. Neklame Mk. 23.— Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Nusgaben w. keine berantwortg.übern. höhere Gewolt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von Hinzeigen. Rufträge durch Lernſprecher ohne Sewähr. len * der Kampf um Oberſchleſiens Rutonomie. (Von unſerm oberſchleſiſchen Mitarbeiter.) Gleiwitz, 10. Mai. Kaum war der Kampf um die Volksabſtimmung beendet, a ſetzte ſofort das Ringen um die künftige Autonomie erſchleſiens ein. In dieſem Ringen um die künftige Staats⸗ orm Oberſchleſiens war vor der Volksabſtimmung immer nur verſprochen worden, daß über die oberſchleſiſche Autonomie eine Abſtimmung der wahlberechtigten Landesbewohner ſtatt⸗ inden ſolle. Niemals aber iſt verſprochen worden, daß Ober⸗ Haeſten ohne weiteres eine Autonomie im Rahmen des deutſchen Reiches erhalten ſolle. Das beſonders iſt der Ge⸗ ſichtspunkt, der voranzuſtellen iſt bei allen Betrachtungen, die er den immer hitziger und heftiger werdenden Autonomie⸗ ampf anzuſtellen ſind. Wir haben uns rückblicklich zunächſt zu ſagen: Hat das Verſprechen der Autonomie für Ober⸗ chleſien eine Rolle geſpielt für den Ausgang der oberſchle⸗ iſchen Volksabſtimmung? Wer frei iſt von jeder Partei⸗ ggeinfluſſung, wer Gelegenheit hat, den Dingen näher auf den t rund zu blicken, muß dieſe Frage glatt verneinen! Es iſt atſächlich unrichtig, daß das, nebenbei bemerkt erheblich ver⸗ pätet abgegebene Verſprechen der künftigen Autonomie⸗ ſtimmung eine Rolle geſpielt hat für den Ausgang des ober⸗ chleſiſchen Volksabſtimmungskampfes. In Oberſchleſien han⸗ elte es ſich um ganz andes geartete Verhältniſſe, wie etwa in oburg oder Waldeck, um ganz anders denkende Bewohner auch finanziell um ganz andere Verhältniſſe. Entſchei⸗ end für die Volksabſtimmung, ob Deutſchland oder Polen, aren Gründe mehr ſozialer Art, war eine fanatiſche Volks⸗ Rrgetzung, die weder Ziel noch Grenze kannte. Wer eine ſeihe von Volksverſammlung durchgemacht hat, weiß, daß le Autonomie auf beiden Seiten immer nur eine lächerlich gringfügige Rolle ſpielte, eine jede andere Darſtellung hat gichts mit den Tatſachen überein. Wie ſchon geſagt: Die Autonomie wurde nie⸗ mals verſprochen, ſondern lediglich die Abſtim ⸗ Bolrr darüber, welche Staatsform ſich das oberſchleſiſche Jolk für die Zukunft wünſcht. Nun ſind ſich alle Parteien und rganiſationen darüber einig, daß dieſes Verſprechen ein⸗ gehalten werden ſoll und eingehalten werden muß. Von einem Wortbruch kann alſo niemals geſprochen werden. Alle wiſſanzen des Reiches, auch die Preußens, haben immer jeder betont, daß dieſes Verſprechen eingehalten werden ſoll. zan hält redlich an dieſem Verſprechen feſt, obwohl ſich die drausſetzungen dazu weſentlich verändert haben. Das Ver⸗ ſuſchen wurde gegeben in der Annahme, daß ganz Ober⸗ ſtaſten bei Deutſchland verbleiben würde. Das geſamte Ab⸗ ummungsgebiet hatte einen Flächenumfang von 1 093 000 227 ar; während jetzt davon durch den Spruch von Genf 000 Hektar an Polen fallen. In dem Abſtimmungsgebiet d nten insgeſamt 1950 000 Einwohner, von denen durch rass berüchtigte Genfer Diktat 965 000 an Polen fallen, wäh⸗ Pod von dieſen Oberſchleſſern nur 465 000 tolſächtich für dellen geſtimmt habenl!! Der wertvollſte Teil des Gebietes, N jenes Verſprechen der Abſtimmung über eine eventuelle nutonomie erhielt, iſt zu Polen gefallen! Deutlicher wird dies Sich durch folgende kurze Zahlen dargeſtellt: Von den 61 Jint ohlengruben ſind rund 50 an Polen gefallen, von 16 ink⸗s und Bleierzgruben bleiben nur noch 4 bei Deutſchland, an 38 Hochöfen bleiben nur 15 bei dem alten Vaterlandel eitere Einzelheiten, die den Leſer nur ermüden könnten, ürden dieſes Bild nur vervollſtändigen. Aber auch ſchon die det tehenden wenigen Zahlen zeigen, daß heute nach dem ober⸗Diktat der Entente weſentlich andere Verhältniſſe vor⸗ übgen wie zu jener Zeit, als das Verſprechen der Abſtimmung der eine eventuelle Autonomie des Landes abgegben wurde. V0, Trotzdem: Dieſes Verſprechen iſt abgegeben worden, ohne Wabehalte und Hintergedanken, und es muß in ebenſolcher Sciſe eingehalten werden, wenn ſich nicht ſchwerer wöaden für Reich und Land herausſtellen ſoll. Weite Kreiſe garen der Meinung, daß man mit dem entſcheidenden ſaßmpfe um die Autonomie warten ſolle, bis die fremde Be⸗ Zeung aus dem Lande herausgezogen ſei. Nachdem aber das K ntrüm faſt unmittelbar nach der Volksabſtimmung in dieſen aunpf als erſte Partei eingetreten war, blieb den Gegnern oberſchleſiſchen Autonomie nichts weiter übrig, als gleich⸗ f 94 in den Aufklärungskampf einzutreten. Das Zentrum, das un bald als die einzige Partei herausſtellte, die unbedingt hatte um jeden Preis für die Autonomie eintrat, kony. für ſich den zeitlichen Vorſprung. Dieſe Partei allein Nit te den Kampf mit einer umfaſſenden Organiſation und wa großen Mitteln beginnen. Für den Kampf des Zentrums en nicht nur deutſche Preßorgane vorhanden, ſondern auch polezeigens für dieſen Zweck gegründete Zentrumszeitung in für iſcher Sprache, die die ehemaligen Hörigen Korfantys die Idee des Zentrums begeiſtern ſoll. tei Warum, iſt die nächſte Frage, haben ſich nun alle Par⸗ aſann von der äußerſten Rechten bis zur äußerſten Linken bebammengefunden in der Ablehnung des Zentrums⸗ ei gehrens nach einer Autonomie für Oberſchleſien? Es g weite Schichten des oberſchleſiſchen Volkes, die eine lren ſde Antipathie gegen Preußen haben, die zugleich aber Krei und unentwegt um Reiche ſtehen. Und gerade dieſ⸗ den ſe ſind es mit, die bei all ihrem Widerwillen gegen Preu⸗ Rüre— Lockerung der Landesbeziehungen zum Reiche be⸗ Und⸗ en und die jetzt die Wünſche des Zentrums bekämpfer ere Schichten des Landes ſind lebhaft gegen die Wün⸗ ein beintruus, weil ſie die ungeheuren Koſten fürchten, die in beſonderes Land Oberſchleſien, das in ſeinem Umfange, lich einer Steuerkraft und in der Zahl ſeiner Bewohner erheb⸗ ſoge eingeſchränkt iſt, verurſachen würde. Es iſt, übrigens zar von einem Anhänger des Zentrums, ausgerechnet wor⸗ einendaß ein ſelbſtändiger Staat HOberſchleſten jährlich w. m Defizit von 322 Millionen zu rechnen hätte. Die fort⸗ laufende Beſeitigung dieſes Defizits würde eine ungeheure Erhöhung der Steuern bedeuten, eine wirtſchaftliche Gefahr, die an Größe noch dadurch gewinnt, daß heute in Ober⸗ ſchleſien immer noch nicht einmal der monatliche Steuerabzug von den Löhnen und Gehältern der Angeſtellten und Arbeite eingeführt iſt! Die Folgen einer ſolchen Erhöhung der Steuern mit dem zukünftigen Steuerabzug ſind kaum auszumalen. Eine oberſchleſiſche Autonomie iſt auch nicht dadurch ſchmackhafter zu machen, daß das Land gefeſtigter daſtehen würde gegen polniſche Vorſtöße irgendwelcher Art. Eher iſt das Gegenteil zu befürchten. In dem für ein autonomes Oberſchleſien übrig bleibenden Gebiete würden 1,3 Millionen Einwohner ſein mit rund 600 000 Wählern. Von dieſen aber ſind rund 200 000 als Polen zu bezeichnen. Eine tatkräf⸗ tige polniſche Agitation würde es leicht fertig bringen, daß in einem eigenen oberſchleſiſchen Parlament auf je zwei deutſche ein polniſcher Abgeordneter käme. Eine pol⸗ niſche Fraktion in einem ſolchen Parlament würde alſo den dritten Teil aller Abgeordneten ſtellen. Berückſichtigen wir weiter die Macht des Zentrums, dann ergibt ſich von vorn⸗ herein eine einſeitige diktatoriſche Herrſchaft weniger Män⸗ ner, gegen die ein jedes demokratiſche Prinzip machtlos wäre. Die Ausſichten dieſes Kampfes? Der derzeitige Reichs⸗ miniſter des Innern hat mehrfach kundgegeben, daß die Ab⸗ ſtimmung über die zukünftige Staatsform Oberſchleſiens unter allen Umſtänden noch in dieſem Sommer ſtattfinden ſoll. Das Zentrum hat bereits zahlreiche Verſammlungen abgehalten, alle anderen Parteien ſind mit Rückſicht auf die immer noch anhaltende Beſetzung des Landes durch fremde Truppen nur kümmerlich in der Agitation gefolgt. Dieſer Kampf, der das Reich ungeſchmälert laſſen will, hat alle Par⸗ teien von der äußerſten Rechten bis zur äußerſten Linken zuſammengeführt. Auf der andern Seite ſteht das Zentrum, das es leider wiederum verſtanden hat, die Religion zum Vorſpann der eigenen Parteigeſchäfte zu machen. Erfreulich iſt in dieſem unangenehmen Ringen allein, daß auch weite Kreiſe des Zentrums, gutgläubige Katholiken, der Meinung ſind, daß eine oberſchleſiſche Autonomie nicht dem Wohle des Reiches dienen kann. Gerade der Aufklärungsarbeit dieſer Kreiſe wird es beſchieden ſein, in dem Endringen über das zukünftige Schickſal Oberſchleſiens die Entſcheidung zu bringen. vor der Nebergabe Gberſchleſiens. Berlin, 11. Mai.(Von unſerem Berliner Bürd.) Im weiteren Verlauf der Ueberleitungsverrandlungen für Ober⸗ ſchleſien, die am 4. Mai unter dem Vorſitz von Lerond ihren Anfang genommen haben, iſt den deutſchen Vertretern ein Entwurf der für den Uebergang in Ausſicht genommenen Grundſätze mit dem Erſuchen um Nachprüfung vorge⸗ legt worden. Der Entwurf enthält neben einer Reihe rein formeller Fragen auch andere, die für die Oeffentlichkeit noch nicht ſpruchreif ſind. Die deutſchen Vertreter werden morgen nachmittag in einer zweiten Sitzung ihre Anſicht äußern. Vorher geht eine Beſprechung mit den polniſchen und deutſchen Sachverſtändigen, die ſich auf die Regelung beide Teile betreffender Maßnahmen in Bezug auf Eiſen⸗ bahn⸗, Poſt⸗, Telegraphie⸗, Bergwerks⸗ und andere An⸗ gelegenheiten beziehen wird. Ueber den Zeitpunkt der Ueberleitung kann noch keine beſtimmte Angabe gemacht werden, da erſt die Ratifikation des Genfer Vertrages erfolgen muß. Schwierigkeiten mit den Kußſen: WBB. Genua, 11. Mai.(Sonderbericht des WB.) Ema⸗ nuel ſchreibt im„Coriere della Sera“: Es beſtünde nur ge⸗ ringe Hoffnung, daß es zu einer Verſtändigung zwiſchen Rußland und der Entente kommen werde. Tſchit⸗ ſcherin habe ſeine Haltung vollſtändig geändert und zwar wohl unter dem Einfluß von Moskau. Er befürchte, daß man ihm vorwerfſen könnte, die Sowjetſache verraten zu haben. Natürlich könne die ruſſiſche Delegation ihre Kon⸗ zeſſionen, die ſie in dem Schreiben vom 20. April an Lloyd George gemacht habe, nicht zurückziehen, aber ſie ſei in der Lage, dieſe Konzeſſion mit ſolchen Vorbehalten zu be⸗ gleiten, daß ihre Annahme unmöglich erſcheine. Fum vertrag von Napallo. )(Berlin. 10. Mai. Der Reichsverband der deutſchen Induſtrie verſammelte heute ſeinen Haupt⸗ ausſchuß, um den Bericht ſeines geſchäftsführenden Präſi⸗ dialmitgliedes Geheimrat Bücher entgegenzunehmen, der als Sachverſtändiger in Genna an den Verhandlungen teil⸗ genommen hat. Geheimrat Bücher bezeichnete das Ergebnis der Konferenz von Genua von großer Bedeutuna für die weiteren europäiſchen Wirtſchaftsziele. Alle Wirtſchafts⸗ kreiſe müßten im einzelnen den in Genua geführten Ver⸗ handlungen größte Beachtung ſchenken, da ſowohl aus den die Finanzen als die Wirtſchaft betreffenden Beſchlüſſe gün⸗ ſtige Fingerzeige für die zukünftige Geſtaltung der inter⸗ nationalen Wirtſchaftsverhältniſſe nehmen laſſen. Der A b⸗ ſchluß des deutſch⸗ruſſiſchen Vertrages iſt nach Auffaſſung Geheimrats Bücher wirtſchaftlich durchaus richtig und er war in Anbetracht der Entwickelung der Dinge, ſoweit ſie ſeiner Kenntnis zugänglich iſt, durchaus notwendig. Ein engliſch⸗italieniſches Abkommen. )(Berlin, 10. Mai. Zu der Nachricht über ein bevor⸗ ſtebendes engeres Verhältnis zwiſchen England und Italien wird der„Voſſ. Ztg.“ aus Genua gedrahtet: Man befinde ſich tatſächlich heute am Vorabend einer neuen En⸗ tente zwiſchen Italien und England. Es könne ſchon ſekt geſagt werden, daß Inhalt und Form weit über den Rahmen von Genua hinausgehen würden. In ſeinem politiſchen Teile werde das Abkommen ſich keineswegs gegen Frankreich richten, am wichtigſten ſei der wirt⸗ ſchaftliche Teil, in welchem England Italien anheimſtelle, ſich an den Petroleumunternehmungen in Rumänien, Kleinaſien und den engliſchen Kolonien zu beteiligen. Wie italieniſche Blätter melden, wird Italien auch in das zwiſchen England und Frankreich in San Remo abgeſchloſſene Petroleumsab⸗ kommen eintreten. Italien und die Türkei. WB. Paris, 11. Mai. Der Berichterſtatter der„Chicago Tribune“ behauptet, Kenntnis von dem kürzlich unterzeich⸗ neten Vertrag zwiſchen Italien und der Pforte zu haben, durch den Italien folgende Konzeſſionen erhalte: 1. Für eine Eiſenbahn von Adalia nach Konia; 2. für eine Eiſenbahn entlang dem Fuße des Kiſil Irmek, die bei der Skutarihalbinſel in der Nähe von Aktſcheſcha an das Schwarze Meer ſtößt und durch Kleinaſien in der Richtung auf Konia läuft; 3. für eine Kleinbahn zur Beförderung von Kohlen, die ihren Ausgang nimmt von Songuldak am Schwar⸗ zen Meer; 4. für Bergwerkskongeſſionen bei Songuldak; 5. für Bergwerkskonzeſſionen in der Nähe von Erzerum. Die übrigen Beſtimmungen des Vertrags, fügt der Be⸗ richterſtatter hinzu, ſeien geheim. Es ſei jedoch bekannt, daß zum mindeſtens ein Viertel des intereſſierten Kapitals engliſch ſei. WB. London, 11. Mai. Die„Times“ meldet aus Kon⸗ ſtantinopel, daß die türkiſch⸗nationaliſtiſche Re⸗ gierung ihren Vertreter in Rom beauftragt habe, der Conſulta mitzuteilen, daß ſie das Uebereinkommen zwiſchen der italieniſchen und Konſtantinopeler Regierung, das ſich aus⸗ ſchließlich auf Gebiete beziehe, die gugenblicklich außerhalb der Kontrolle der Pforte ſtehen, nicht anerkennen werde. verſtimmung bei der Kleinen Entente. WB. Genua, 11. Mai.(Spezialbericht des WB.) Den Blättermeldungen zufolge hat der Miniſter des Aeußern Schanzer mit dem Führer der tſchecho'ſlowakiſchen Dele⸗ gation Beneſch und mit dem Führer der polniſchen Dele⸗ gation Skirmunt Beſprechungen gehabt. Beneſch ſoll namens der Kleinen Entente gegen den von den einladenden Mäch⸗ ten gefaßten Beſchluß bezüglich Galizien und der ungariſchen Minderheiten, der Rumänien, Oeſterreich und Jugoflawien in eine ſehr ſchwierige Lage bringe, Proteſt erhoben haben. Mit allem Vorbehalt wird ſogar berichtet, Beneſch habe von der Möglichkeit geſprochen, daß ſich die Kleine Entente von Konferenz zurückziehe. ve WBB. Paris, 11. Mai. Der Senatsausſchuß für äußere Angelegenheiten hielt geſtern eine offiziöſe Sitzung ab, in der der Vorſitzende Doumergue über die geſtern vormittag mit dem Miniſterpräſidenten Poincars gehabte Unterredung be⸗ richtete. Doumergue ſagte, es ſei keine Entſcheidung getroffen worden, da es ſich um eine inoffizielle Unterredung gehandelt habe. Es ſcheine jedoch, daß ſich eine günſtige Mei⸗ nung gebildet habe, da man der Anſicht ſei, daß das Ein⸗ verſtändnis mit den Alliierten aufrecht⸗ erhalten bliebe und daß die Konferenz von Genua zu Ende gehen werde. 1 Was den Verfalltag vom 31. Mai betreffe, ſo ſcheine der Eindruck der zu ſein, daß die Antwortnote der deutſchen Re⸗ gierung geeignet ſei, jede neue Verwickelung zu vermeiden. Fortdauer der Konferenz! Verlin, 11. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Von Leuten, die mit den Stimmungen in Genua einigermaßen vertraut ſein ſollen, wird mit einer vorausſichtlich noch recht langen Dauer der Konferenz gerechnet. Sie glauben, daß man, wenn ſchon unter mancherlei Kriſen, in Genua zu irgendeinem Ergebnis zu kommen ſuchen wird, und daß die Konferenz deshalb wohl langſam verebben, aber ſchwer⸗ lich plötzlich abgebrochen werden wird. Freilich wird man ſich gewärtig zu halten haben, daß es ſich auch dabei nur um eine Schätzung handelt. Saargebiet. Eine Saaröelegation nach Genua. cr Scherbrücken, 10. Mai. Eine Delegation der politiſchen Par⸗ teien des Saargebietes beſtehend aus den Herren Pfarrer Becker⸗ Neunkirchen(Dem.), Rechtsanwalt Lewacer⸗Saarlouis(Zentrum), Stadtverordneter Valentin Schäfer⸗Saarbrücken(Soz.) und Maler⸗ meiſter Wilh. Schmelzer⸗Saarbrücken(Lib. Volksp.) iſt heute mittag von hier direkt nach Genf abgereiſt. Zur Delegation gehört außerdem Kommerzienrat Hermann Röchling⸗Völklingen. Die Dele⸗ gation hat von den politiſchen Parteien(Deutſche demokratiſche Par⸗ tei, Deutſchnationale Volkspartei, Liberale Volkspartei, Sozialdemo⸗ kratiſche Partei, Zentrumspartbei) den Auftrag erhalten, beim Völ⸗ kerbundsrat, der bekanntlich vom 11. ds. Mts. an in Genf tagt, Beſchwerde zu führen über die politiſche Ent⸗ rechtung, welcher die Saarbevölkerung durch ihre Regierungs⸗ kommiſſion ſeit deren Einzug andauernd unterworfen iſt. Ferner wird die Delegation erneut Einſpruch erheben gegen die fort⸗ währende, im Widerſpruch zum Friedensvertrag ſtehende An⸗ re e des franzöſiſchen Militärs im Saar⸗ gebiet. Keueſter verwaltungsbericht der Regierungskommiſſion. &Saarbrücken, 10. Mai. Der Korreſpondent des Temps in Genua teilte ſeinem Blatte folgendes mit: Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat an das Generalſekretariat des Völkerbundes ihren Bericht über das 1. Drittel von 1922 berichtet. Der franzs ſiſche Korreſpondent gibt ſolgende Analyſe des Berichtes: ie sirtſchaftliche Lage hat ſich nicht ſehr geändert. Man ver⸗ zeichnet eine Erhöhung der Arbeitsloſenzahlen. Noch einmal iſt das Saargebiet durch die Entwertung des deutſchen Geldes heim⸗ geſucht worden. Die Regierungskommiſſion hat die Notwendigkeit erfaßt, ein Syſtem der Zuſammenarbeit mit den gewählten Ver⸗ tretern der Bevölkerung einzuführen. Es beſtehen hereits mehrere PPP — 7 a Vele. Mt. 21r. — ee 2 1 beſchäftigt waren. Von Bedeutung iſt 1 6 in allen 5 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 11. Mal 192. Man faßt in dieſem Augenblick die Bildung einer Arbeitskammer ins Auge, außerdem die eines Landesrates und einer Studienkommiſſion, die es geſtatten werden, daß der Bevöl⸗ kerung eine größere Teilnahme an den Regierungsarbeiten geſichert wird. Auf dem Geblet der Verwaltung war die Regierungs⸗ kommiſſion vor allen Dingen mit der ſozialen Fürſarge beſchäftigt, ferner mit der öffentlichen Armenpflege und auch mit der Unter⸗ ſtützung der Krlegsbeſchädigten. Letztere haben ſeit November 1921 Zahlungsanweiſungen im Geſamtbetrage von 14 Millionen Mark erhalten. Im allgemeinen hat ſich die Lage vom wirtſchaftlichen Geſichtspunkte aus weder verſchlimmert noch verbeſſert. Während des nächſten Drittel wird die Wahl der Mitglieder des Landesrates und der Studienkommiſſion ſchreiten. Auf allen Gebieten, ſo ſchließt der Bericht, wird die Regierungs⸗ kommiſſion in einer freundſchaftlichen Zuſammenarbeit mit der Be⸗ ollkerung eine Beſſerung der Lage verſuchen. Zu dieſem Syſtem der Zuſammenarbeit zwiſchen Saarregierung und Repierungskommiſſion iſt hinzuzufügen, über die Verord⸗ nung der Regierungskommiſſion über den Landesrat wie über die politiſche Entrechtung des Saargebietes, herrſcht unter der geſamten Bevölkerung nur elne Stimme der Ent⸗ üſtung. Die Befehoͤung der Schupo. Berſiin, 11. Mai.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Un⸗ abhängigen planen, wie bereits gemeldet, eine Inter⸗ pellation im Reichstag gegen den angeblich militäriſchen CTharakter der Schu po. Die Schupo ſei nichts weiter als eine maskierte Reichswehr. Wir haben dieſen unab⸗ hängigen Vorſtoß bereits als einen Landesverrat a Rutz und Frommen der Entente charakteri⸗ ſiert. Die Schupo iſt weder nach ihrer Organiſation, noch nach ſdrer Ausnützung eine militäriſche Körperſchaft, ſie iſt nur be⸗ uneinheitlich. Jedes Land machte die Schupo nach ſeinem Bild zurecht. Des weiteren hat nämlich in der Schupo nur noch 2 57 vierte Mann ein Gewehr und nur leder zweite Mann eine Piſtole! Die Verheirateten ſind zu⸗ dem faſt alle in Privatwohnungen untergebracht, während der Kaſernenzwang überhaupt nur noch ſehr loſe iſt. Der Dienſt iſt rein beamtenmäßig. Und angeſichts dieſer Tatſachen ſollen im Reichstag wieder ein paar Tage mit in jedem Belang zweckloſen Reden totgeſchlagen werden. Die Anspach' ſchen Fälſchungen. SD. Berlin, 11. Mai. Wie die B. Z. erfährt, ſind die + 70 en des kürzlich in Berlin verhafteten Hochſtapler⸗ r. 25 laut Heſtſenung der Abteilung la des Ber⸗ liner Polizeipräſidiums tatſächlich ein Teil des amt⸗ lichen Matekfals geweſen, das namentlich von fran⸗ öſiſcher Seite benutzt wurde, Nepreſſallen gegen eutſchland zu unternehmen. Der ehemalige franzöſiſche Kriegsminiſter Leſevre hat ſeine Angaben über die verkappte mjilitäriſche Organlſation der Schutzpolizei auf Erund des Anſpach'ſchen Materials gemacht. Die Anſpach'ſchen Fäl⸗ ſchungen ſind von ihm ſelbſt in Paris dem 12. Büro des Kriegsminiſteriums abgeliefert worden. In ähnlicher Weiſe iſt Polen von Anſpach mit gefälſchtem Material verſehen worden. Deutſches Keich. Aenderung der Nebeiterentlohnung in Reichsbetrieben. Bertin, 10. Mal. Das Reichsverkehrsminiſterium hat ſich in Verhandlungen mit den Gewerkſchaften der Eiſenbahnarbeiter bereit erklärt, bei der Eingruppierung von Arbeitern auf ihre Vorbilbung als Handwerker Rückſicht zu nehmen. Als Hand⸗ werker gelten in Zukunft Arbeiter, die ein der Gewerbeordnung entſprechendes Geſellenprüfungszeugnis und in ihrem Lehr⸗ erner die Annahme des ingverfahrens bei der Neichsbahn, das in Zukunft nicht nur erkſtätten und in Eiſenbahnbetrieben, ſondern auch beim Streckendau durchgeführt werden ſoll. Beim Reichsverkehrsminiſte⸗ dium iſt gegenwärtig ein Ausſchuß in Bildung goſen der im Verein mit den Gewerkſchaften die Frage prüfen ſoll, wie zwiſchen den in Entlohnung ſtehenden und den im Gedinglohn beſ äftigten Arbeitern ein Ausgleich geſchaffen werden kann. Die erhand ⸗ lungen über die Umwandlung des jetzigen Arbeitsſyſtems in das Gedingeverfahren ſollen am 16. Mai eginnen. ———— Gewagtes Spiel Roman von C. Teutgen⸗Horſt. 55) Machdruck verboten.) (Fortſetzung.) Ste blieben ſtehen und ſahen hinüber zu den neuen, faſt vollendeten Geſindehäufern, die noch zum Winter bezogen werden ſollten. „Da iſt ein Unglück geſchehen,“ ſagte der Graf.„Ver⸗ zethe, aber ich muß ſchnell hin und ſehen, was es gibt.“ Mit dieſen Worten eilte er den breiten Gartenweg ent⸗ lang, öffnete mit einem Schlüſſel, den er faſt immer bei ſich ttug, die eiſerne Gittertür und ſtand im nächſten Augenblick drüben, neben zwei alten Maurern, die um einen am Voden liegenden jungen Menſchen beſchäftigt waren. „Er iſt abgeſtürzt, Herr Graf,“ meldete ein alter, grau⸗ bärtiger Mann mit von Mitleid zitternder Stimme. „It er tot?“ fragte der Graf, ſich zu dem Verunglückten mederneigend. „Nein— noch lebt er, Herr Graf— aber machen wird er es wohl nicht mehr lange. Schade um ihn! So einen klugen, geweckten Jungen habe ich ſeit langem nicht mehr in der Lehre gehabt. Und ſeine Mutter— ſie iſt eine Witwe, Herr Graf— mein Gott! Was wird die ſammern!“ rief der alte Maurerpolier, indem er ſich mit dem Rücken ſeiner braunen, ausgearbeiteten Hand wehmutsvoll über die Augen fuhr. Aber wie in aller Welt konnte das geſcheheen?“ fragte Graf Kurt. „Unvorſichtigkeſt, Herr Graf— niſcht als Undorſichtig ⸗ keit! Ich habe es dem Jungen ſa immer geſagt, er ſoll nicht ſo dollkühn ſin— aber das half ja alles niſcht!“ Furcht kannte der Bengel nich, und nun mußt er durch ſo einen einzigen, unglücklichen Tritt da von's höchſte Gerüſt runter⸗ purzeln. Ich dacht doch gleich, mir ſoll der Schlag rühren, als ich ihm ſo durch die Luft kommen ſahl Und wir zwei lind nur noch beide allein hier, Hert Graf. Es iſt Sonn⸗ 195 heut; die andern haben alle ſchon Felerabend ge⸗ macht.“ Der Graf hatte unterdeſſen den Berunglückten genauer unterſucht. Eine äußere Wunde konnte er nicht wahrneh⸗ men, nur wenige Quetſchungen. Das Herz ſchlug noch, aber das hübſche Knabengeſicht lah blaß aus wie das eines Toten. Eine tieſe Ohnmacht hlelt ſeine Sinne umfangen. Bapern und die pfalz. Ein Wirtſchaſtsberatungskörper. WB. München, 10. Mal. In der heutigen Sitzung des Land⸗ tags wurde ein Antrag des Abg. Freiherrn von Freyberg(bayr. Volkspartei) in namentlicher Abſtimmung mit 61 gegen 52 Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen angenommen, der die Regierung erſucht, einen bayhriſchen irtſchaftsberatungskörper aus erſten Wirtſchaftsſachverſtändigen der wichtigſten Wirtſchaftszweige unter Berückſichtigung der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer, Ver⸗ braucher und Erzeuger aus allen Teilen des Landes zu bilden und alsbald zuſammenzuberufen. Dieſe Körperſchaft ſoll über alle wich · tigen Fragen der bayriſchen Volkswirtſchaft gutachtlich ge⸗ hört werden. Die Pfalzreiſe des Miniſterpräſſdenten. 5 Mänchen, 10. Mai. Miniſterpräſident Graf Lerchenſeld wird, wie das ONB. hört, ſeine ſeit langer Zeit geplante Reiſe nach der Pfalz am 16. Mal antreten und am 17. Mai in Ludwigshafen eintreffen. 1 iſt zunächſt ein Beſuch in Oppau und anderen Betrieben Ludwigshaſens. Von dort aus wird ſich Graf Lerchenfeld nach Frankenthal und anſchließend nach Deides⸗ eim zum Beſuch pon Frau von Buhl, der Witwe des verſtorbenen eichsrates von Buhl, begeben, mit dem Graf Lerchenfeld zu deſſen Lebzeiten in enger geſtanden hat. Weiterhin ſollen beſonders die bei der letzten Reiſe nicht berührten pfälziſchen Städte beſucht werden, u. a. Annweiler, Landſtuhl und Bergzabern. Graf Lerchenfeld reiſt nicht als Miniſter, ſondern in ſeiner Eigenſchaft als verfaſſungsmäßiges Oberhaupt des bayriſchen Staates und als Repräſentant der Staatsgewalt. Von größeren Veranſtaltungen wird daher abgeſehen, um den informatoriſchen Charakter der Reiſe nicht zu beeinträchtigen Badiſcher Landtag. Staatspräſident dr. Hummel zum Unterrichtsbudget. Tll. Kartsruhe, 11. Mai. In der geſtrigen Nachmittagsſitzung ſtellte zunächſt Abg. Stock (Soz.) an die Regierung die Anfrage, was ſie gegen die Ueberflutung der badiſchen Kurorte durch valutaſtarke Ausländer zu tun gedenke. Miniſter Remmele erklärte, daß zwar die durch die Zeitungen gehenden Nachrichten über übermäßigen Ausländerzuſtrom ſtark übertrieben ſeien, daß die Regierung im übrigen aber alles tun werde, um durch Kontrolle und Erhebung einer Fremdengebühr die Folgen des Ausländerzuſtroms auf die wirtſchaftliche Lage der ein⸗ heimiſchen Bevölkerung abzuſchwächen. Dann wurde die Ausſprache über das Miniſterium des Kultus und Unterrichts fortgeſetzt. Der kommuniſtiſche Abg. Ritter erklärte, ſeine Freunde würden den vorliegenden Etat ablehnen.— Von den Deutſchnationalen ſprach—5 D. Mayer-Karlsruhe, der erklärte, das friedliche Zuſammenarbeiten von Staat und Kicche ſei die Vor⸗ ausſetzung für eine erſprießliche Kultur⸗ und Erzlehungsarbeit. Wenn die Kirche nicht nach der Macht im Staate und der Staat nicht nach einer ungebührlichen Bevormundung ſtrebe, ſo werde dieſe Arbeit zwiſchen Staat und Kirche ſteis von Erfolg ſein. Auf das Schul⸗ weſen übergehend, kritiſierte der Redner die Auswüchſe im ſtuden⸗ tiſchen Leben, bemerkte eich aber auch, die heutige Studenten⸗ ſchaft komme in ihrer Mehrzahl der ernſten Zeitbetrachtung nach. Das deutſche humaniſtiſche Gymnaſtum habe 7 großen Teil den wiſſenſchaftlichen Ruf Deutſchlands in der Welt begründet. Die aroße Vergangenheit unſeres Volkes dürfe der Schulſugend nicht vorenihalten bleiben. Staatspraſtdenf Dr. Hummel dankte dem Berichterſtatter, den Mitarbeitern in ſeinem Miniſterium und den— 8 Lehrern für ihre Arbeit. Der Vorwurf des kom⸗ muniſtiſchen Abg. Ritter, der Staat habe für die Kultur nichts übrig, ſei zurückzuweiſen, denn gerade datin habe Baden beſonderes geleiſtet. Wenn es gelinge, das Jortbildungsſchulweſen auf die Höhe zu bringen, ſo könne ſich Baden auf Jahrzehnte hinaus unter den deutſchen Ländern ſehen laſſen. Das Miniſterium habe ſich bei Schulfragen nie von politiſch r oder gar parteipolitiſcher oder perſön⸗ licher Auffaſſung leiten laſſen. Den Wünſchen nach einem Landes⸗ ſchulbeirat werde das Miniſterium entgegenkommen. Der Miniſter kündigt an, daß die Fertigſtellung des neuen Kirchenſteuergeſetzes be⸗ vorſtehe und eine Benkſchrift über die Frage der Aufbauſchule in Baden und der Reform der Lehrerbildung dem Hauſe demnächſt vor⸗ gelegt werden wird. Die ungeteilte Unterrichtszeit werde aufgrund ſachlicher Erwägungen ſtets im Intereſſe der einzelnen Orte behan⸗ delt werden, im übrigen halte die Regierung prinzipiell an der un⸗ geteilten Unterrichtszeit feſt. Jhe beſonderes Augenmerk wird die Unterrichtsperwaltung der veemehrten Anſtellung von Fachlehrern (Zeichen⸗, Muſik⸗ und Turnlehrern) ſchenken. Die drei Hochſchulen belaſteten das Land gewiß ſtark, die Regierung denke aber nicht daran, eine Aenderung vornehmen zu laſſen. Für die Förderung „Armer Jungel“ flüſterte er von Mitleid bewegt, die Hand auf die wachsbleiche Stirn des Verunglückten legend. Da ſah er auf und erblickte dicht neben ſich Feodora, die von den beiden alten Maurern ehrfurchtsvoll begrüßt wurde. Ihr Antlitz ſpiegelte tiefſtes Mitleid wieder. „Iſt gar keine Hilfe mehr?“ fragte ſie ſchmerzlich be⸗ egt. „Ich hoffe, daß noch Hilſe möglich iſt— es iſt furchtbar, 10 junges blühendes Leben ſo plötzlich dahingerafft zu en. Dann ſchickte er den einen der beiden Maurer zu Ber⸗ ger, er möchte ſofort den Arzt holen laſſen, den andern zu der Mutter des verunglückten Knaben. „Aber er kann hier nicht liegen bleiben,“ wandte Feo⸗ dora ein.„Wäre es nicht beſſer, Du läßt ihn erſt hinein⸗ bringen, ehe Du die Leute fortſchickſt?“ „O, das tue ich ſelber! Ich trage ihn ſicherer und ſanf⸗ ter, als die beiden Alten hler es könnten. Du aber, blitte, geh doch voraus und ſorge für ein Zimmer, wo wir ihn bet⸗ ten können.“ Damit bog er ſich nieder, richtete den Ohnmächtigen auf, nahm ihn in die Arme und trug ihn ſanſt und vor⸗ ſichtig dem Schloſſe zu. Es war am Abend desſelben Toages. Feodora ſtand auf der Terraſſe und ſchaute durch die Baumgruppen hinüber nach dem Seitenflügel des Schloſſes, wo ihr Mann noch immer bei dem verunglückten Jungen weilte. Auch ſte war lange Zeit dort geweſen, hatte dem Be⸗ wußtloſen Umſchläge gemacht und geholfen, wo ſie nur konnte, bis ihr Mann ſie mit Gewalt fortſchickte. „Geh,— Du biſt müde. Tu mir die Liebe; ich komme auch bald. Du kannſt hier doch nichts mehr helfen, und ſeine Mutter iſt ja ſetzt bier. Der arme Burſche. Er fiebert ſehr ſtark, aber ſo Gott will, kommt er mit dem bloßen Schrecken davon. Edle Teile ſollen nicht verletzt ſein. Der Doktor meinte auch, es wäte wie ein Wunder, daß er bei einem 070 aus ſolcher Höhe nicht alle Knochen im Leibe gebrochen ätte.“ W dachte über das Geſchehene nach. Sitbern lag das Mondlicht über dem Garten. Nichts regte ſich: kiefe Stille und tiefſter Frieden ringsumher. Nicht um eine Welt hätte ſie den heutigen Nachmittag in ihrer Erinnerung miſſen mögen. Er hatte ihr ihren Gat⸗ ten in einem ganz neuen Lichte gezeigt. Sie wußte freilich ſchon längſt, wie uneigennützig er Ste war ſelner Bitte gefofat, und ſetzt ſtand ſie hier und war und wie gern er, wenn es nur irgend anging, jedem der Begabten und deren Zuführung in die höchſten Bindungemdcguac, keiten hat die badiſche Regierung im Verein mit den Nachborlän mehr geleiſtet, als allgemein bekannt iſt. Am Schluß der Sitzung befaßte ſich Abg. Dr. Herfurth(Ztr.) noch mit der Anpaſſung des Schulweſens an das praktiſche Bei der Ausbildung in den Fortbildungsſchulen darf die ideelle Sei der Ausbildung durch Einführung des Religlonsunterrichts nicht ver geſſen werden. Auſhebung des Tabakbauverbots.— Fortſetzung der Unterrichsdebatte. 9 Zu Beginn der Vormittagsſitzung berichtete Abg. Sach über die Verhandlungen des Ausſchuſſes füe N 65 bflege und Verwaltung über den Landbundanzrag die ſofor 15 Aufßetung des Verbols betr. des Anbaues von Tabal wün Der Ausſchuß hatte den Antrag mit 12 gegen 9 Stimmen ange nommen. Abg. Gebhard(Landbund) erklärte in der Begründung r Antrages, daß ſolange monatlich 348 Millionen für die Einfuh don ausländiſchem Tabak bezahlt würden, das Verbot eine Unge rrchtigkeit gegen die einheimiſche tabakbauende Landwirtſchaft Abg. Engelhardt(Ztr.) bemerfte, auch nach Aufhebulh des Verbots würden 155 Auswüchſe nicht Noere ber „Die gegenteilige Anſicht äußerte Abg. Maier(Soz.), der 5 Ausdruck gab, 90t nach der Aufhebung des Verbo die Nue ſadiſche Landwirtſchaft auf den Tabakbau 6 f bg. Schön weiſt den Vocwurf zurück, die Landwirkſcha habe kein Verſtändnis für die Schwierigkeiten der Ernährung. Miniſter Remmele wandte ſich in energiſchem Tane eeſen die gahlreichen Angriffe auf die badiſche 8 die in Preſſe wegen ihrer angeblichen Unfähigkeit, der Teuerung 55 gegenzutreten, erhoben werden. Das Tabalbauverbot ſei erlaf rorden, um dem Zuſtand abzuhelfen, daß Baden für ſcine nährung auf die Einfuhr von den norbdeutſchen und füddeutſchen Ländern angewieſen iſt. In der weiteren Debatte ſprechen ſich die A„ei haupt(Itr.) und von Au(Wirtſch. Ogg. für die Auf ebung Verbotz aus, während ſich die Abgg. Freibhof(ÜU. S..) Strobel(Soz.) dagegen wenden. 5. Ein von demokratiſcher, ſozialdemokratiſcher und Zentrun ſeite eingebrachter Antrag, auf Grund rechtlicher Bedenken d Angelegenheit nochmals an den Ausſchuß zurückzuverweiſen, wi ſchließlich zurückgezogen. Vor der Abſtimmung verlaſſen die aue der Linken den Saal. Da 47 Abgeordnete anweſend ſind, iſt Faus beſchlußfähig., und der Antrag auf Aufhebung Tabakbguverbotes wird einſtimmig angenommen. Daptge ſeimmten die Abgg. Schneider(Ztr.) und Dr. Glner(Dem.). Es ſtehen dann noch zur Beratung ein Geſuch betr. die—5 von Kleingemünd nach Neckargemünd, bei welcher elegenheit ein entſprechender Ausſchußantrag einſtimmig An nahme fund. des Hierauf wurde die Ausſprache über den Voranſchlag Miniſteriums des Kultus und Unterrichts forigeſetzt. zuülle leßte Frattion ſchicte der gandgund dazu den Abg, v. ln Wirtſch. Bgg.) vor, der in längeren Tarlegungen de bekannken Fragen des Etats im allgemeinen— erörterte. Bei 0 legenheit der Beſprechung des neuen Leſebuches verbreitete er ſt über Schule, Kerche, Politik, Demokratie. 4 Abg. Dr. Föhr(Ztr.) nahm noch Gelegenheit zu einer be ſönlchen Bemerkung zu den Ausführungen des Abg. oßenn (Dem.) beim Thema Zentrum, ſprich: deutſcher bezw. badiſche Lehrerperein. Schluß der Sitzung 1 Uhr. Die Rebeſtsvermittlung. Tu. Karlscuhe, 10. Mal. Der Haushaltausſchuß des Landtag⸗ befaßte ſich in Lude letzten Sitzung auch mit der Arbeitsvermi lung durch die mitgeteilt, daß zurzeit in Baden 30 Arbeitsämter un Bezirks⸗Arbeitsnachweiſe beſtehen. Eine längere Debatte entſpann ſich über die Arbeitsvermittlung für die Stellen auf dem Ba und in der Stadt. Auf Klagen von Zentrumsſeite, wie von einem Vertreter des Landbunds, daß das Land oft keine Arbeiter erhalten könnte und die Induſtrie auf dem Lande die Arbeitskräſte weg nehme, erklärte der Arbeitsminiſter, daß für die Landwirtſcha viele Arbeitskräfte vermittelt worden ſeien. Von ſozialdemokr ſcher Seite wurde bemerkt, daß oftmals auf dem Land ſelbſt Bauernſöhne keine Verwendung da ſei und ein deutſchnationaler Redner beklagte, daß in manchen Induſtrien gar keine Lehref die jungen Leute mehr nötig ſei, da ſie auch als ungelern Arbeitelr entſprechende Köhne erzielten. Das ſei elne Gefahr für die Induſtrle. Ein Unabhängiger Abgeordneter erm⸗ widerte darauf, daß nicht einmal alle Behrkinge an Oſtern Lehr ſtellen bekommen konnten. Angenommen würde ein ſozialdemo⸗ krutiſcher Antrag, der die Erhöhung der Poſition von 390 000 4 — Jörderung des ölſentlichen Arbeitsnachtoeiſes auf etwa 1 illionen& im nächſten Nachtrag verlangte. Gutes erwies, aber ſo hilfsbereit, ſo rührend beſorgt um ein junges Menſchenleben, das ihm doch vollſtändig fremd war, hatte ſte ihn noch nicht geſehen. Wäre der arme Knabe ſein Bruder, ſein leiblicher Bru⸗ der geweſen, er hätte nicht beſſer für ihn ſorgen können⸗ Aber ſo war er immer; alle ſagten es. Wo ſie nur hinhörte, ſang man ſein Loblied. Alle Leute liebten und verehrten ihn und würden für ihn durchs Feuer gehen. Er ſorate aber auch für ſie wie ein Freund, war ihnen allzeit ein gütiger Herr, der ihnen in allem Guten mit ſei nem Beiſpiel voranging. Selber unermüdlich tätig, ſpor er ſie durch ſeinen Eifer zu immer größerem Fleiße und ge' wiſſenhafter Arbeit an. 4 „Ich will Dich ſeanen, und Du ſollſt ein Segen ſein! Das war ſein Konfirmationsſpruch, wie Gräfin Friederike ihr erſt kürzlich erzählt hatte. Und wie bemühte er ſich, dem bot des Spruches getreu zu handelnl Ein Menſch, der ſeinen Mitmenſchen ſo viel war und ſeln konnte, der ſo viel Glück und Freude um ſich zu verbreiten wußte, der verdiente es auch, ſelber glücklich zu ſein, wa ſelber hohen, irdiſchen Glückes wert. Ach, wenn es doch in ihrer Macht ſtände, ihm dazu zu verhelfen! Aber wie— und wodurch? 1. „Willſt Du für mich bitten?“ hatte er ſie heute gefrag Sie war ihm die Antwort ſchuldig geblieben, aber wie gern — wie gern wollte ſie für ihn beten, alles Glück der Erde auf ihn herabflehen! Unwillkürlich faltete ſie die Hände und ſchaute hinauf in die funkelnde Höhe. Ihr war ſo fromm zumute, ſo kindlich fromm, wie nle in ihrem Leben, un noch nie, ſolange ſie verheiratet war, hatte ſie ſich ſo zuftie den und glücklich gefühlt wie in dieſer ſtillen Abendſtunde. Es war ihr, als wäre ihr erſt ſetzt für ihren Mann— ſein Tun, für ſeine ganze Perſönlichkeit das rechte Verſtänd nis aufgegangen. Welche Schaffensfreudigkelt, welche Arbeitsluſt ihn be ſeelte! VBon früh bis ſpät war er kätig, faſt ſede Minue wurde ausgenützt, und doch kargte er nicht geisig mit de Zeit, wenn jemand ſeiner bedurfte, wenn er belfen konne. Er leitete und dirigierte alles; alle wichtigen Schreibe reten und Korreſpopdenzen gingen durch ſeine Hände. Tagesfragen auf politiſchem und wiſſenſchaftlichem Gebi hatten Intereſſe für ihn: kein Gebiet des Wiſſens war ih fremd: über, alles und ſedes hatte er ein ſcharfſinniges treffendes Urteil. Wirklich— ſie bewunderte ihnl Und wieder ſah ſie ihn vor ſich, wie er ſich ſo uebral des armen Jungen angenommen hatte. (Fortſetzung folat.! rbeitsnachweiſe. Von Regierungsſeite wurde•5 —————— r r r N er glaub Hi wweiſelt + . „Donnerskag. den 11. Mal 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 217. 2 2 2 Städtiſche Nachrichten. Lin heiterer zwiſchenfall— oder man muß ſich zu helfen wiſſen! ſ Die elektriſche Straßenbahn von Ludwigshafen nach Dürkheim ſo wird uns geſchrieben, bekanntlich an ihrem Ende in Dürkheim weigleiſig Dieſe beiden Enden ſind durch einen großen Bogen, dilcker um den Bahnhofsplatz herumführt, miteinander verbunden. 8 Halteſtelle für die ankommenden Züge befindet ſich am Anfang die Halteſtelle für die abfahrenden Züge am anderen Ende des 1 ogens. Bei Ankunft des Zuges von Ludwigshafen müſſen ſämt⸗ iche Paſſagiere die Wagen verlaſſen und der Zug muß aus irgend⸗ pelchen beſtehenden Beſtimmungen heraus leer das Nondell um⸗ Erſt am anderen Ende dürfen die Paſſagiere nach Ludwigs⸗ lalen die Wagen beſteigen. Da nun insbeſondere Sonntags abends zets ſehr viele Fahrgäſte nach Ludwigshafen fahren, ſo iſt es recht dagerlich wenn man keinen Sitzplaz mehr bekommt. Man ſieht daher ſtets mit großem Verdruß die Wagen das Nondell leer um⸗ ſahren, um alsdann durch einen Sturmangriff ſich noch einen Platz zu erobern. Etwau8 Franzoſen, von welchen fünf die Uniform von Feld⸗ eis bezw. Leutnants trugen, glaubten nebſt ihren Damen, die Be⸗ echtigung zu haben, ihre Plätze bereits in den eben geleerten agen vor der Rundfahrt um das Rondell beſetzen zu dürfen. Die nunze Geſellſchaft beſtieg daher den Triebwagen und ließ ſich darin ieder. Daraufhin glaubten auch deutſche Fahrgäſte das gleiche — zu können Der Schaffner bezw. Motorwagenführer erklärte —85 nicht weiter zu fahren, wenn nicht alle Fahrgäſte die Wagen — verließen. Die deutſchen Fahrgäſte leiſteten der Aufforderung olge. Nun erklärte der Führer, daß auch die Franzoſen den 80 verlaſſen müßten. Dieſe weigerten ſich aber mit dem Be⸗ fündten. dazu berechtigt zu ſein, weil ſie ſich im beſetzten Gebiet be⸗ nden. Der Führer erklärte daraufhin zunächſt, daß er nicht weiter bgren würde, ſelbſt wenn es bis zum anderen Morgen dauern ürde. Dies ſeien ſeine Vorſchriften und hiernach handle er. Die bannde des Publikums, die ſich durch Neugierige noch vermehrt hatte, Mon zunächſt eine intereſſierte Haltung ein. Es vergingen 10 Mit uten und eine Viertelſtunde und die Sachlage änderte ſich nicht. Scheteinem Mal verließ der Führer ſeinen Wagen, nahm ſeinen chaltſchlüſſel mit ſich und erklärte, telephonieren zu müſſen. Man te natürlich, er telephoniere zur Polizei oder Gendarmerie, um 15 e zu bekommen. Es verging wieder eine Viertelſtunde. Die llſgen Anhängewagen, 4 an der Zahl, füllten ſich unterdeſſen unter 5 ſchweigender Zuſtimmung der Schaffner wieder mit den deutſchen Anbraäſten. Mit einemmale kommt von rückwärts auf den Zug An elektriſcher Triebwagen angefahren. Dieſer wird an den letzten geſt ngewagen angekuppelt, füllt ſich ſofort mit dem Reſt der Fahr⸗ 1 e, ſämtliche Türen werden von den Schaffnern von innen ver⸗ nit'ſen. Das Licht verlöſcht für einen Augenblic, der Triebwagen den Franzoſen iſt abgekuppelt und unter dem Hallo ſowohl der ö brgäſte als auch der nebenſtehenden Neugierigen verläßt der der„dug für dieſen Abend mit eiliger Geſchwindigkeit Dürkheim. beſtand feen mit den Franzoſen bleibt zum Gaudium zurück. Es keine Möglichkeit mehr, am gleichen Abend noch von Dürk⸗ beim wegzukommen. Der Schaffner hatte ſich telephoniſch vom Straßenbahndepot Dürkheim einen anderen Triebwagen beſtellt. Er hatte ſomit Iter Vorſchrift genügt, nicht mit Fahrgäſten um das Rondell zu dren und die Franzoſen behielten ihr Recht, im Wagen ſſtzen nlchen zu dürfen. Wie lange ſie noch darin geſeſſen haben, iſt mir cht bekannt. Tu die Sonnkagsruhe im Handelsgewerbe. Mehrere Abgeord⸗ ente der— des bad. Landtags haben einen Aatrag gebracht, der Landtag wolle die Regierung erſuchen, entweder 0 ch aus in Auslegung des§ 105 e der Gewerbeordnung oder — entſprechende Maßnahmen bei der Reichsregierung dahin zu e daß in weitausgedehnten Kirchſpielgemeinden und in Gegen⸗ hmit entlegenen Orten, Zinken und Höfen unſere Land⸗ und legentgsbevölkerung an gewöhnlichen Sonn- und Feiertagen Ge⸗ ücgenheit zum Einkauf ſolcher Waren erhält, die ſie in ihrem häus⸗ nöligt und landwirtſchaftlichen Betrieb zum täglichen Bedarf be⸗ „R. A. Preiserhöhung der Liebespakete für die Nolleidenden in Zulland. Wie bereits müitgeteilt wurde, hat das Rote Kreuz auf miſend eines Abkommens mit den ruſſiſchen und ukrainiſchen Kom⸗ Hullariaten einen Liebesgaben⸗Dienſt zur Unterſtützung der Deudernden in Rußland eingerichtet. Bei den Depoſitenkaſſen der Dreaſchen Bank, der Direktion der Diskonto⸗Geſellſchaft und der esdner Bank in Berlin und einer Anzahl anderer Städte ſind Anweiſungen und vorgedruckte Verſandaufträge erhältlich, dem werden auch die Zahlungen und zwar nur in Reichsmark nach gen Tageskurs, nicht Dollarſchecks oder Dollarnoten, entgegen⸗ ie mmen. Die Pakete werden in Riga verpackt und von dort an Racperſchiedenen Niederlaſſungen der internationalen Hilfsaktion weißes Mehl, 4 Büchſen Milch, je 1 Kilogramm Fett und Zucker und 400 Gramm Tee. Bis zum 1. Mai ds. Is. betrug der Preis für ein ſolches Liebesgabenpaket 2 Dollar. Wie„Service de paquets indi⸗ viduels en Ruſſie“ in Genf dem Deutſchen Roten Kreuz mitteilt, mußte, entſprechend der allgemeinen Teuerung, der Preis ab 1. Mai ds. Is. auf Dollar.50 feſtgeſetzt werden. Die Arbeitszeit bei der Stadtverwaltung. In der Mit⸗ gliederverſammlung des Vereins ſtädt. Beamten am geſtrigen Mittwoch wurde folgende Entſchließung ein⸗ ſtimmig angenommen:„Die am 10. Mai im alten Rathausſaal⸗ ſtattfindende Mitgliederverſammlung des Vereins ſtädtiſcher Beam⸗ ten billigt die in der Frage der Einführung der geteilten Arbeitszeit vom Vorſtand bisher eingenommene Haltung und macht den Proteſt des Vorſtandes gegen den diktatoriſchen Stadtrats⸗ beſchluß, der in einigen ſtädtiſchen Aemtern die geteilte Arbeitszeit wieder zur Einführung bringt und der dem ausgeſprochenen Mehr⸗ heitswillen der Beamtenſchaft zuwiderläuft, zu dem ihrigen. Sie erwartet, daß eine Reviſion dieſes Beſchluſſes erreicht wird und beauftragt den Vorſtand, auch weiterhin in der Frage der Arbeits⸗ zeit den Mehrheitswillen der ſtädtiſchen Beamtenſchaft nachdrücklich zu vertreten. Der Vorſtand wird weiter beauftragt, beim Stadtrat die Schaffung einer Einrichtung zu bewirken, die den Beamten das Einnehmen eines warmen Mittageſſens ermöglicht.“ Kindertagesheim⸗Rennwieſe. Die Wiedereröffnung findet am Montag den 15. Mai ſtatt. Der Vorſtand des Bad. Rennvereins hat auch in dieſem Jahre Räumlichkeiten dazu ütigſt zur Verfügung geſtellt. Erholungsbedürftige kinder, insbeſondere Kleinkinder, die aus irgend einem Grunde nicht auswärts in Kur gebracht werden können, finden hier Auf⸗ nahme zur Stärkung ihrer Geſundheit. Die Kinder werden mor⸗ gens an verſchiedenen Sammelpunkten der Stadt von Schweſtern in Empfang genommen und fahren gemeinſchaftlich mit der Straßenbahn nach dem Rennplatz. Abends werden ſie in derſelben Weiſe wieder zurückgebracht. Draußen erhalten die Kinder drei Rahlzeiten mit reichlich Milch und ſtehen ſtändig unter der Ob⸗ hut und Anleitung von ausgebildeten Kinderſchweſtern. Der Tagespreis für ein Kind beträgt 15 Mark. Es iſt ein Segen für ein Großſtadtkind, wenn es drei bis vier Wochen lang da draußen in der herrlichen Luft, bei guter Verpflegung aus eigener Küche und liebevoller Behandlung ſpielen und ſich tummeln kann. Nach dem Mittageſſen iſt Schlafzeit für die Kinder. Auch werden regel⸗ rechte Sonnenbäder genommen und Freiübungen gemacht. Anmel⸗ dungen im Mutterhaus für Kinderſchweſtern, Windeckſtraße 9. c Marktbericht. An Marktwaren aller Art war heute mor⸗ en reichliche Fülle de ſehen. Trotzdem konnte man nirgends eine Preisſenkung bemerken. Im Gegenteil die Wucherpolizei bekam verſchiedentlich Gelegenheit einzuſchreiten und 7—5 zu erſtatten. Kartoffeln werden nach wie vor zu—.10 Mark das Pfund angeboten. Auch die Preiſe für Spinat, Salat, Zwiebeln und Gurken haben ſich ſeit den vergangenen Tagen nicht mehr verändert. Nur Rhabarber wird ſehr reichlich angeboten, im Ztr. zu 150 Mark, ausgewogen das Pfund zu.80—2 Mk., desgleichen Spargeln, die für 10—12 Mark verkauft wurden. Eier.20 bis .50 Mark, Butter 74 Mark. Sehr lebhaft ging ee am Geflügel⸗ markt zu, wo in erkläglicher Zahl junge Gänſe zur Schau geſtealt werden. Es wurden 45—65 Mark für das Stück je nach Größe verlangt. Junge Hahnen koſteten 70—125 Mark, Hühner 70—125 Mark. Schwerer Anglücksfall eines Mannheimers in 9 delberg. Beim Aufſpringen auf die ſchnellfahrende Straßenbahn verunglückte in Heidelberg in der Hauptſtraße ein Mannheimer Ober⸗ lehrer. Er mußte mit ziemlich ſchweren Kopf⸗ und Rückenver⸗ letzungen dem Akademiſchen Krankenhaus zugeführt werden. Da das Auf⸗ und Abſpringen während der Fahrt hier polizeilich ver⸗ boten iſt, ſo erwartet den Verunglückten auch noch eine polizeiliche Beſtrafung, wie ſie bei derartigen Unfällen ſchon oft erfolgt iſt. Neues aus aller Welt. — Verhaftung der D⸗Zugräuber. Die Räuber, die in der Nacht zum Dienstag den Raubüberfall im D⸗Zug München⸗ Berlin verübten und aus den Fenſtern des fahrenden Zuges ſprangen, ſind in Marktredwitz feſtgenommen worden. Es handelt ſich um zwei junge Burſchen im Alter von 22 und 24 ahren. 2 Ein ſchwunghafter Leichenhandel. Die Budapeſter Poli⸗ zei hat ſechs Bedienſtete des Anatomiſchen Inſtituts der Budapeſter Univerſität verhaftet, die durch Vermittlung einer Lehrmittelhandlung ſchon ſeit einiger Zeit mit den von den Spi⸗ tälern dem Inſtitut zur Verfügung geſtellten Leichen einen ſchwunghaften Handel nach dem Ausland betrieben. Die Skelette wurden nach Jena, Kopenhagen und Stockholm weiter⸗ gegeben und je nach der Brauchbarkeit der Präparate mit 50 000 kis 60 000 ungariſchen Kronen bezahlt. Es ſoll auch eine Anzahl anderer Perſonen in den ſonderbaren Schleichhandel verwickelt ein. — Großfeuer in einem Pariſer Theater. Ein Großfeuer gerſtörte, wie aus Paris gemeldet wird, am Dienstag nachmit⸗ tag die geſamte Bühneneinrichtung des Theaters Caſino de Paris. Nur mit Mühe gelang es, des Feuers Herr zu werden. Mehrere Hundert Künſtler und Angeſtellte ſind auf lange Zeit hinaus brotlos. e. in Rußland verteilt. Ein Paket enthält 7 Kilogramm Nach dem Oſten. Reiſebriefe von Colin Roß. V. Erſter Tag in Churkow. Churkow, im April. n bdie Zigeunerkapelle ſpielt mit einem fabelhaften Schmiß, fiedelt unte nreißendem Rhythmus ungariſche und ruſſiſche Melodien her⸗ a, es gibt bereits wieder Zigeunerkapellen und Kaffeekon⸗ 1 in Churtow, im innerſten Herzen der Ukraine, in der Haupt⸗ ſt übder„Ukrainiſchen Sozialiſtiſchen Rätevepublik“. Und das Cafe Biele evoll. Ich muſtere das Publikum Es iſt ſchwer zu definieren. leres denen man die Angehörigkeit zur Sowjetbürokratie ohne wei⸗ wenſ anſieht. Militärs mit dem Revolver im Gurt, aber mindeſtens Bolſ oviele rein bourgeoiſe Typen. Der Druck, unter dem die Jugeb wiſten bisher die Bourgeoiſie gehalten, iſt ja aufgehoben. Im Händ konnte ich es mit eigenen Ohren hören, daß ein reiſender volu; es wagte, vor Sowjietbeamten offen über die„ſchmutzige wied ution“ zu ſchimpfen. Ja, man hält augerſcheinlich bereits deutel Unterſchiede nach dem Aeußern, klaſſifiziert nach dem Geld⸗ die ſie nigſtens verweiſt der Wirt zwei ärmlich gekleidete Männer, un ich mit einem großen Brotlaib in den Händen niedergelaſſen ſofag augenſcheinlich nicht viel verzehren werden, von den Polſter⸗ „auf die ſie ſich geſetzt, an ein Tiſchchen mit Holzſtühlen. der f de raſenden Rhythmen der Mufik wirbeln mir die Eindrücke ben ſeuen 24 Stunden durcheinander: die Ankunft geſtern abend auf das 18. rlich erhellten Bahnhof. Dann Warten im Regen. Das Auto, dach ir das Außenminiſterium an die Bahn ſchicken wollte, kommt Slabtwa einer Stunde. Auf holprigen Wegen raſſeln wir in die päter, ie mit Kübeln ſchüttet es in das offene Auto. Trotz der ber Stestunde— es iſt kurz vor Mitternacht— iſt noch Leben in Lepfel dt. In hellerleuchteten Schaufenſtern ſieht man Orangen, Netro und Kuchen. Die ſtockwerkhohen Glasſcheiben des Cafés ewskafol werfen zwei breite Lichtbogen auf die ehemalige Nikola⸗ Revol la, die jetzt nach dem von Denikin erſchoſſenen ukrainiſchen utionär Towelewa heißt. einr ir fahren gute Dreiviertelſtunden. Endlich halten wir vor berarcoßen Villa. Auf langes Klopfen öffnet eine Frau in etwas wer giertet Toilette, verwuſcheltem Haar, aber elegantem Schuh⸗ breſte ie ſie mich in ein hohes, ſaalartiges Zimmer führt, mit lich 05 Bett, großen Spiegeln und Polſtermöbeln, kommt mir plötz⸗ üchtzr Gedanke: Dies haſt du doch ſchon ſoundſo oft erlebt. Es iſt Front imderes. als wenn ich während des Weltkrieges von der etzt w n. irgendein weit zurückliegendes Stabsquartier kam. Und nelem eiß ich, woran dies heutige bolſchewiſtiſche Rußland in ſo erinnert: an die deutſche Etappe während des Krieges. kber*. Zimmer, das man mir anaewieſen, war zwar ſehr elegant, da 065 Bett enthiell 1 er dem Kopfkiſſen nur zwei Leinentücher. der Nein großes Gepäck, in dem ſich mein Schlafſack befindet, auf deche hn geblieben iſt, lege ich mich angekleidet auf das Beit und ich mit dem naſſen Mantel zu; in der bitterkalten Nacht ein es Vergnügen. Meine Gedanken ſpringen über zu all dem, das ich im Verlaufe des vorigen Tages erlebte. Wenn man das Treiben der Spekulanten im heutigen Rußland ſieht, jene kraſſen Unterſchiede zwiſchen Reich und Arm, zwiſchen Hungernden und Praſſenden, liegt es nahe zu ſagen: Die ſoziale Revolution hat ſich überſchlagen, der Kommunismus iſt tot und alles iſt wie früher. Allein ſo ſtark dieſer Eindruck auch iſt, ſo werde ich doch das Gefühl nicht los, daß es ſich dabei um einen gefährlichen Trugſchluß handelt. Immer wieder drängt ſich einem der Gedanke auf, daß die Anrede Tawariſch, die auch der Aermſte gegenüber dem Mächtigſten gebraucht, doch mehr iſt als eine leere Form. Bei ſtärkerem Aufſichwartenlaſſen der Atmoſphäre in dieſem noch immer chaotiſch bewegten Lande erkennt man doch, daß es ebenſo lächerlich iſt, aus dieſen üblen Nebenerſcheinungen des„Reuen Kur⸗ ſus“ auf das Ende des Kommunismus zu ſchließen, wie lediglich aus dem Ausſehen der Straßenfaſſaden die Bilanz des Bolſchewismus zu ziehen. Bei einigermaßen objſektiver Einſtellung gewinnt man hier in Rußland doch unbedingt den Eindruck, daß wir den ganzen Vorgängen zeitlich noch viel zu nahe ſtehen, um ſie auch nur einiger⸗ maßen in ihren letzten Auswirkungen richtig abſchätzen zu können. Zur Zeit des erſten franzöſiſchen Kaiſerreiches mochte man wohl auch wähnen, daß dem Säbel der Revolution endgültig ein Ziel geſetzt ſei, und konnte nicht ahnen, daß ihre Ideen noch ein Jahrhundert lang über die ganze Welt hin Wirkungen auslöſen würde. Wie die Zigeuner mit einem raſenden Czardas einſetzen, zahle ich die 80 000 Rubel für mein Glas Tee und gehe. Vor der Tür drängt ſich eine junge Frau an mich. Aus ihrem Antlitz ſchreit der der Hunger, aus ihren Augen ſtiert die Seuche. Wie ich halte und in der Taſche nach einigen Tauſendrubelnoten krame, fällt mein Blick zufällia auf das Schild über dem Caféhaus. In großen goldenen Lettern prangt es da:„Renaiſſance“. Kunſt uns Wiſſen. Kurt Reiß aus Mannheim, ein Schüler Robert Garriſong, wurde noch für dieſe Spielzeit als Volontär an das Nationaltheater verpflichtet. ‚ Hans Knappertsbuſch iſt nach erfolgreichem Dirig'eren in der Oper wie im Konzertſaal als Nachfolger Bruno Walters zum Generalmuſikdirektor der ſtaatlichen Theater in München aus⸗ erſehen worden. Shackletons Begräbnis. Sir Erneſt Shackleton, der während ſeiner antarktiſchen Expedition den Tod erlitt, iſt am 1. Mat an der Südſpitze Südgeorgiens begraben worden. Norwegiſche und ſchot⸗ tiſche Walfiſchfänger waren nahezu die einzigen Leidtragenden Nachdem der Sarg in der kleinen lutheriſchen Kirche der Station auf⸗ gebahrt worden war, eine Frau einen Kranz niedergelegt und die Norweger ihre Begräbnishymne geſungen hutten, wuͤrde der Sarg auf den Schultern ſchottiſcher Fiſcher zum Kirchhof getragen und in die Gruft gelaſſen. Dort liegt nun der berühmte Forſcher zu⸗ ſammen mit vielen anderen Seeleuten, ſein Geſicht nach dem Süden gewendet, den er ſo ſehr liebte. Badiſch⸗pfälziſche Maitage Mannheim 1922. Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“. Faſt wäre es der wackeren Künſtlerſchar im Apollotheater ge⸗ gangen wie dem Grafen don Luxemburg, der all ſein Geld ver⸗ juxt hat. Beinahe hätten die Wiener mit den Troſtloſigkeiten der Joſefine Gallmayer ihren künſtleriſchen Kredit eingebüßt. Nun haben ſie ſich aber wieder glänzend„ſaniert“. Mit einer Auffüh⸗ rung von Lehars„Graf von Luxemburg“ haben ſie all 35 guten künſtleriſchen Eigenſchaften erneut beſtätigt, die man ihnen nach der Eröffnungsvorſtellung nachrühmen konnte. Dieſe Aufführung hatte faſt nur Vorzüge. Sie erfreute durch das fa⸗ moſe Zuſammenſpiel der Beteiligten, durch friſche Lebendegkeit und guten Operettenſtil, wodurch ſie der Spielleitung des Direk⸗ ters Eckhardt das beſte Zeugnis ausſtellte. Der ſzeniſche und koſtümliche Rahmen war angenehm zu ſehen und die Cinger höchſt angenehm zu hören. Der Chor allein dürfte noch ein wenig mehr mit Ausdruck„ſingen“— er iſt oft nur ſehr laut, und dem Or⸗ cheſter unter der umſichtigen Leitung des Dr. de la Cerda fehlt es zuweilen ar Geſchmeidigkeit und Tonſicherheit, die bei dieſen immerhin doch auf Melos geſtellten Operetten ebenſowenig fehlen darf wie raſſige Belebtheit. Ida Ruska und Oskar Neruda ſangen und ſpielten ausgezeſchnet, nicht minder Frln. Ferry. und der Fürſt Baſilowitſch hatte in Herrn Guttmann einen Interpreteur gefunden, der in dieſem alten Knacker ein Vorbild aller derartiger alten Lebeonkel ſchuf: beſter Operettenſtil und geigen komiſch. Der Beifall war ſehr lebhaft und voll ver⸗ dient.—85 Sportliche Rundſchau. Pferöderennen. *Berlin-Grunewald, 10. Mai. 1. Prolog⸗Rennen. 35 000 A. 1800 Meter. Il. Lewins Staffelſtab(Krüger), 2. Henriette fr. Madam Campan, 3. Orelia. Ferner: Mime. 17:10; 13, 17:10. — Bajazzo⸗Rennen. 35 000 l. 1600 Meter. 1. Geſt. Starpels Liv⸗ land(ßPreisler), 2. Iſis 2, 3. Saloppe. Ferner: Feva. 84:10; 25, 16.40.— Preis von Stopolkau. 43 000. 1200 Meter. 1.. v. d. Brelies Lieberich(Altmann), 2. Alarid, 3. Golderſaß Ferner: Maggie 28:10; 14, 15:10. Kurzer Kopf, 5 L.— Fulmen⸗ Ausgleich. 35 000„. 2000 Meter. 1. Trauns Raſtelbinder (Olejnik), 2. Luftibus, 3. Halloh. Ferner: Horſt, Rend bonto, Hans⸗ wurſt, Anarchiſt 2, Aladar, Otello. 138:10; 32, 19, 31:10.— Früh⸗ lings⸗Rennen. 66 000„. 1400 Meter. 1. S. A. v. Oppenheims Wallenſtein(Zimmermann), 2. Sardanapal, 3. König Midas Ferner: Seiſer, Iburg, Kamille. 17:10; 16, 22:10. 3 L. L. 71 L. — Turmfalke⸗Rennen. 35 000. 1600 Meter. 1. A. u. E. p. Wein⸗ bergs Pelide(O. Schmidt), 2. Hammerfeſt, 3. Traumdeuter. Fer⸗ ner: Friderius, Intendant. 16:10; 14, 27:10.— Eider⸗Ausgleich 35 000„. 1800 Meter. 1 Stall Rauths Inclan(Staudinger) 2. Protos, 3. Adrian Werburg. Ferner: Lobredner, Claudius, Queen Henrietta, Ceres, Iſer, Meiſter, Leibfuchs, Whiſt. 44:10: 21 35, 26:10. RNMeuß, 10. Mai. Obertor⸗Rennen. 45 000„. 1200 Meter. 1. S. Weinbergs Leitha(Saria), 2. Domherr, 3. Goldfiſch. Fer⸗ ner: Willkür. 24.10; 13, 13:10. 17., ½ L.— Induſtrie Jagd⸗ Rennen. 45 000„. 3200 Meter. 1. Fettes Rächer(Bonnet). Fer⸗ ner: Dux. 12.10.— Noveſium⸗Rennen. 50 000. 1600 Meter. 1. Schmitz' Georgius(Reiß), 2. Orilus, 3. Donner. Ferner: Knuſperchen, Siebenſchläfer, Eiſenträger. 13:10; 13, 23:10. 1½., 1½ L.— Muſeum⸗Jagdrennen. 35 000. 3800 Meter. 1. Nitzgens Netter(Köhnke), 2. Träne. Ferner: Treuherz ausgebr. 15:10.— Zeughaus⸗Rennen 45 000. 1400 Meter. 1. Joſ. Rotſchilds War⸗ ten burg(Wehrmann), 2. Celliſt, 3. Elk und Gorgo. Ferner: Wildfang, Wittlicher, Roſengarten, Berno. 53:10; 20, 23, 27, 16:10. 5., 4 L.— Gnadenthal⸗Ausgleich. 35000&. 2000 Meter. 1. Webers Ron do(Gagelmann), 2. Parma, 3. Irene und Valen⸗ tine. Ferner: Hasdrubal J. 30:10; 17, 20:20.— Mai⸗Jagdren en. 40 000. 3000 Meter. 1. Flaus Eierbecher(Oertel), 2. Erika 2, 3. Braſh. Ferner: Silao. 15:10; 11, 11:10. 4 L. 11 L. Naoſport. M. Die Jernfahrt nach Frankfurt und zurück(170 Kilometer), die der Radfahrerverein Mannheim⸗Feudenheim (Gau M Mittelrhein BDoR.) am vergangenen Sonntag veranſtaltete, fand, wie bereits mitgeteilt, bei herrlichſtem Wetter unter großer Beteiligung ſtatt. Morgens 7 Uhr 26 Min. 18 Sek. ſchickte der Starter von gemeldeten 28 Fahrern 26 auf die R iſe, welche e ein flottes Tempo anſchlugen und bereits 7 Uhr 48 Min. in Wein⸗ heim eintrafen. Hier erfolgte dem Lokalbahnhof gegenüber eine Karambolage mit einem Poſtkarren, derzufolge 3 Fahrer, darunter der ausſichtsreiche Kuhn⸗Friedrichsfeld, ſtürzten, welches zwar keine ernſteren Folgen, aber immerhin einen unliebſamen längeren Aufenthalt verurſachte. um 8 Uhr 57 Min, paſſierte die Spitzen⸗ gruppe, nachdem durch Defekte weitere Fahrer zurückgeblieben waren, immerhin noch in beträchtlicher Anzahl Darmſtadt. Die erſten 8 Fahrer trafen, nachdem infolge von Raddefekten die Mata⸗ dore Munk⸗Mainz und Gugau⸗Frankfurt unfreiwilligen Aufenthalt hatten, um 9 Uhr 48 Uhr, von einem zahlreichen Publikum begrüßt, am Wendepunkt in Frankfurt ein. In Abſtänden von wenigen Minuten folgten dann weitere 13 Fahrer, welche nach einem Auf⸗ enthalt von 15 Minuten die Rückfahrt antraten. Die Spitzengruppe von 8 Fahrern hielt bis Darmſtadt zuſammen. Hier ſchied Karch⸗ Ludwigshafen infolge Defekts aus. Kurz nach Darmſtadt riſſen ſich Keller⸗Weiſenheim, Gugau⸗Frankfurt, Munk⸗Mainz, die inzwiſchen wieder aufgekommen waren, und Knappke⸗Frankfurt von den übri⸗ gen los. Vor Auerbach hatte Munk neuerdings Defekt, nach Groß⸗ ſachſen Gugau, ſo daß für den Endkampf nur Keller und Knappke in Frage kamen. Mit einem glänzenden Endſpurt ſiegte Keller unter großartigen Ovationen des zahlreich erſchienenen Publikums und Ueberreichung eines Ehrenkranzes in der ſehr guten Zeit von 5 Stunden 26 Minuten 24 Sekunden. Knappke 2 Radlängen zurück. Der Reihe nach folgten dann noch in kurzen Abſtänden Gugau, Munk, welche beide mit Rückſicht auf die wieberholten Defekte am beſten abſchnitten, ſerner Spreng⸗Feudenheim, Rihm⸗Dudenhofen, Gropp⸗Feudenheim, Dobler⸗Ludwigshafen, Kuhn und Müller⸗Fried⸗ richsfeld. Dieſe zehn teilten ſich bei der abends ſtattgefundenen Feſtlichkeit in die wertoollen Preiſe. Fechten. sr. Die deutſchen Fechtmeiſterſchaften, die im vergangenen Jahre in Frankfurt am Main zum Austrag gelangten, werden 1922 auf Beſchluß des Vorſtandes des Deutſchen Fechter⸗ Bundes vom 14.—16. Juli in Bad Naußheim veranſtaltet. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswetterwarte in Karisruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen 7ee morgens —ILuft⸗Tems Wi 2 A 988⸗ buch pera⸗ 52 8 Wind 8 4 5 Be⸗ n nd 8 2 8 5 8 Mich Starte 88 merkungen Wertheim—— 44 15 1NW leicht eel] 6 Königſtuhl 563 7626 4/ 11 20 lleicht! beitr“ 1 Karlsruhe. 127768.1] 7 17 5 NO leicht wolkig 0 5 Baden⸗Baden 213761.77 8 18 88S(leicht ſbeteceiſ.5 Villingen 780762.0 8 20 7Ny/ ſchw. k. bel..5 Feldberg. Hof 1281650.880 8 13 4 Wſſchw. a. beg“ 2 Badenweiler 715— 7J 20—N0 ſleicht beteckſ 0 St. Blaſien.—— 61 18 4SwW leicht beiter 0 Allgemeine Witterungsüberſicht. Der Vorübergang der geſtern früh über Frankreich lagernden Druckſtörung hat in unſerem Gebiet geſtern ſtrichweiſe geringe Nie⸗ derſchläge mit Gewitter gebracht, denen eine ziemlich kühle Nacht folgte. Heute iſt unter dem Einfluß eines von den britiſchen Inſeln über Zentral⸗Europa ſich erſtreckenden Hochdruckrückens das Wetter wieder teilweiſe heiter und trocken. Da eine weſentliche Aenderung der Wetterlage noch nicht zu erwarten iſt, wird das meiſt trockene, heitere, aber nur mäßig warme Wetter andauern. 5 Vorausfichtliche Bitterung bis Freitag nacht 12 Uuhr: Teilweiſe heiter trocken, nach kühler Nacht tags mäßig wa ſchwache nördliche Winde. ht tags mäßin wacrez 55 e Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankturt, 11. Mal.(Drahth.) Unter dem Einflul der andauernden Ge- schäftsunlust eröffneie die Börse in schwacher Haltung. Teilweise trat wei⸗ teres Angebet Bervor., Die geschäftliche Tätigkeit hielt sieh in engen Grenzen, ds scwohl die Spekulatian als aueh das Privatpublikum Zurüeckhaltung für angebracht hielten Interesse zeigte sich für österreichische und ungarische Waerte, und auch bei diesen Papieren war die Umsatztätigkeit bescheldener geworden. Türkenwerte schwankend; Zolhürken 20—2. Im freien Verkehr wurden Benz- Metoren 460 B. genaunt. Man hörte ferner Deutsche Petroleum 1975, Mansfelder Kuxe ea. 20 000, R. Wolff 760, BrowWn, Boveri 88, Gebr. Fahr 545, Elbertelder Kupfer 545. Der Devisenmarkt lag sehr süll Der Dollar schwarkte zwischen 284—283. Am Montanaktienmarkt zeigte sich eine bessere Tendenz, namentlich waren Harpener ſest, 1780, plus 407⁰ Buderus, Gelsenktirchen,. Deutsch-Lusemburg. Riebeck Montan auf Rüeckksufe erholt, oberschlesische Werte aber schwächer. Unter den Nebenwerten büfſten Daimler anfanglich 13% ein. Auch Neckarsulmer 10% niedriger. Bingwerke etwas besser. Maschinenfabrik Eßlingen standen im Angebot, 805, minus 4575 Maschinenfebrik Karlsruhe, i, ebenlalls schwächer. Elektrizitätspapiere konnten sich nach ihren Kursabschlägen etwas befestigen; Lahmeyer setzten 25%, Pelten u. Gullleaume 38½, Schuckert 20% höber ein, schwächer aber Bergmann und Licht u. Kraft, Bei einiger Nachfrage waren Badische Anilin, Elberfelder Farben. Scheideanstalt, Goldschmidt, Anglo-Guano er- nalt. Zuckerfabrik- Aktien schwaächten sich erneut ab. Am Einheitsmarkt machten sich vereinzelt leichte Ansätze für eine bessere Stimmung geltend, doch fehlte es nicht an Angebot. Gummi-Peter, Deutscher Verlag, Spiegel u. Splegelglas angeboten. Metallbank fester, 730, plus 20%. Die Börse sehloßt bel unregelmäbiger Tendenz. Privatdiskont 449⁴— Festverzinsliche Werte. e) Inlndische. 10. 11. 10. 11. %annb. von 1914—.——.— 3% tessen 65.75 65.— „„„ 10—.—.— sdchs..-Aul. 1x9 PFF ͤ o 7 88 92 58 %%„ 1888—.——.e wurttemb. K. 1913 2 %%„„ 18s—.——.4½% Frankf. a. H. 1304 183.— .e= Saden-feg.%„e 2 % 00%—.—.% Harmstadt 84.28 34.25 700 Stäbn Rüschsant. 80 77˙80% Freiburgl.e 8——. 70% 0e. unk. 5 1825 25—.80% heidein. 1991 7 88.— 88.— %% Dsob.Relohsanl.— 5. 4% Karlsruhe—.— n 2 0 4 128 11 1 10 1 8972 86· 1 0 28.— J. Hainz——.— 80% Belehs-Sohates.%% Fſocbeim %%% IV. u V. do. 22 9222 4% Wiesbaden—.——.— 4% U. Schtzgbtsanl.—* %%s%e. 1.— 1. ſ% Ausländtsche. Sparprämionanl.1919 83.— 82.30 /% K. Hongbp. 1887 50% Preuß.Schatzanw. 99 50—.—%% Ust.St.-H. v. 1913 4˙⁰ de.* 90.25 4/% do. Schatzanw 4% Preud. Konsels.— 83.%% 00. Silverrentse %%„ 10—.——.—19% 40. Goldrente 7730 52040 72 40 e 1303 5 5% Rumänien 55 beß t11 9320 90 19 7% 4 4 fl ver te Bad. Anl. abg. 1%e do. am. fit.-Ver 8% 0. von iede% ct Sagdae 4% Bayr. Ablös.Rente—.——.—Ien, nu. 4% Bayr. Elsenh.-Anl. 94 50 348%% Ung. Goldrente 80%%0 40. 6275 95 0 1 852 Ni 99. 28.—.— ½% d0 St.Re. v. Bayr-Ff Els. Prior 28.— 9.—%/ Mexikan. am. inn. 8% d0..50 75%g„ gold 4% Hossen v. 99 u. 06.—.731%%½„ lrrig. Anieike 80% abde 71.78. 63.28 5% Febvagtabee Dividenden-Werte. Bank⸗Aktien. 10. 11. 10. 11. Angle-Oent-Auang. 1550.—.— Allg, Atsok, Oredltb.. 258.— 269.— e 15 5 1 8 019— 38— Badische Benk.——.8, u. iln. Sok... 43.— 381.— Bank für Brauindustr. 292.—.— Fu. Aoldschmitt 11.— 88— Bayr, Bad. Cr. zb.„.—„ee Sbem. Grieskh.-Eiektr. 778.— 980.— 2. Hxb..Mechselb. 275.— 279.—Farswerte Höchst..—.— Bafmaf ankrerein. 360.— 282.—Farbenfabeik Sayer. 8.— 9.— Zealinse ktandeisges. 828.— 538.—Ohem. Fabr. Mühfheim.——.— Donm.- u. Privalg.. 23.— 28.—For, Weller-ter-Aeer,—.— 560.— Darmstädter Bank.„— 73½.—holzverkonl.(Konsi.] 1038.— 1579.— Deutsens Bankg..n 65708.— 88.—KHüigerswerke* 760.— Deuisah agist. Sank, er.— Schramm Lackfabr.. 724.— 585.— .ttekteu. Weohselg. 224.50 225.— Oſtramarin Fabeik. 50.— 63.— Deuzsehe tirgetehn...—Ferke Albert. 1650.— 1808.— „, Usberses Gantk 2790.— 2359.—Stegp. Slsenhandei. 485.— 340.— deutscnevereinsbank 4.— 224—Sdad. Urahtiadustrie. Kn e Nisdento-Baselisck.. 43.— 43.—Aſigegt. Elektr.-Ges. 629.—— Deeegger Bank.. 314.— 328.— egmann.. 60.— 7— Frantt. Hyn.-Rank..„ee 619.— Srenn, 60% 4 0. Betalts. etali-Ges. 730.— 85.— Felten& Guilfesume. 715.— 715.— aeld, Freeltan! 83.— 882.— Lahmerse. 30 2 Tauagaltf. Degent. 230.— 298.—Cicht dnd Ktätt!.. 428.— 98— Nuraag. Vereinsbaak—.—.-Ideia. Gebh. d. Sch.—— 1en. Destst.Gredit-Aastalt 89.— 89.— fk. Slegt.-Ges. Mahnbz.— 1 e Piaiesone Myp.⸗sank„.— 483.—Sohuokert Huenderg..— 603.— Reibsvang ne 200.— 19.— Stemens à Halske 988.—— Dhelatsenedrgaltnank 260.— 29%.—Volgt tiaenner. 60.—.— Aaainische lyp.-Ban—.——.— Emad& Stanzwr.. Sudd. nodensrenm.—.— eer emadw. Feter 112.— 1808.— 98 Sacg. Oisgonto-Grs. 328.— 325.— flamerke Füssen. 50.—.— Mener dankweteln. 62.— 63.— Hedderan.Kupterwerk 673.— 800.— Würtidg, sankangt. n.rrsch Kupfer 808— 828.— „ Detendank. 489.— Dr uagaaas debrüder..— 483.— Vereinsvank.. 2650.— 250.—Adler& Oppsnheim 1478.— 1483.— 7 bedertahrta Spier. 2—— Berzwerk-Atlen Lederwerke Rothe 99.— 1.— Boch. Bergb. u. Aulst.—.— 1000.— a0e. Sudd. inggert 50.—— Buneres cisend... 735.— 708.— dd. Spicharze—.——.— Bengordle gerbb.-.,—*.eralzmuhie kudwige———.— Deutsech,⸗Lan. Gergw. 860.— 20.— Haschinent. Gerer 85.— 75.— deisesstron, Cergw.. 902.— 89.— b. Gadenla 30.— 488.— uusstah!—.— JLad.- de.„adische Durlach 781.— 84.— Harpeger bet guas. 1740.— 160.— damlermoteren 18.— 444.— Kalhe, Achsesſegen 1000.— 4010.— Güngler weirdeken. 530.— 70.— Kallw. wesiecegein 475.— 1 855— urrogs 90.— 90.— Dannsen. He,-Werks 1155.— 1200.—Gastenf. Eülinges 80.— 830.— Dovrechi, Eisenb.-Bed. 800.— 700.—] d0. Sisenacgg—.——.— de, ieing,(are)%/0.— 6064.—[Frkt. k. u. Mitek.. 629.— 90.— Fhebmn gergbadl... 4050.— 10%.— Gasmetor geute—.— 40.— Rh. Sraun-ahl. 1200.— 1202.— uritaner, Durlach. 4690.— 15285.— Tellus Sergdse. 925.— 930.— Haidaded,aannasch 50.— 601.— J. Kon.-u, bsurahütte 1900.— 190.—Laeiscuher dasgh..%.— 7% Lussche industris 09.— 49 50 Transp.-Aktien. Aasoh. u. Arm Klela 500.— 488.— Sohantang 480.— 464.— Geenas 897.— 810.— Haeu.-Am. Pakelfahrt 385.— 390.—[az. HAhm. Kayser. 905.— 880.— Hocddentscher Lloya 300.— 40.—Senaelipr. Franken 4/0.— 400.— Vest.-Ungat, Staalsg. 1130.— 1080.—%ehn. AasdB. 520.— 800.— Vest. Sadn.(Lembs.)—.——..agw. Adrugerg 549.50 520.— Baltimoee& Gle 910.— 920.— e 90— N ver.Deutsehe Oelfabr.— industrie-Aktlen. rorzellan dessel 1100.— 1100.— Asch. Zelist.u. Tapierf. 840.— 810.—. uveetade. ingnert—.——.— Ardn& Gütingoe 620.— 393.—Sohneider& Haau. 550.— 550.— Hoch- u. Tiefgau.. 492.— 50.— Sondgiade, Wessels 500.— 900.— Wayes& Freytag. 680.— J.—onunfahr. Her2. 490.— 481.— Siezantt J. Fab.(Ag.) 87/0.— 900.— endesrte Goiff, 520.— 530.— Biaisgz—.—.Sbieg d. Gptegeigl. 1208.— klohoaum Mannhelm 800.— 120— is. Sad. Woi—9 2 100.— Nempt 441.— 410.—Solaneres Stilingen 1408.— 149.— Löndraverelsiuner—.——.— HKammzgarasplnn. Kals.—.— 10259.— Dalnzer Braueret 9—.— ohrenfabr. Tertwang.—.—.— Ferkbrauerelen.—.oeliehn. Seil d. Kasés! 756.—.— LZottenmeyer—.— Waggoatabeik Fugns 5. 28.— Zeifstetaur. Wasdnet 38.— Sueseriaorik, Gad. 40. Frankenthal Lohöfterd, Bürgbr.. 350.— 60.— Sohariz-Stordben. 90— 30— domentw. Heidelserg 30.— 20.— 588 K= Herliner Wertpapierbörse. Berlin, 11. Mal.(Drahib,) Für den Etlektenverkehr las von auſſen keine besondere Anregung vor. Der Beginn vollzoz sieh im Zeichen der Lustlosig- keit, wobei allerdints eine gewisse Widerstandsfähigkeit tzezen weitere Kurs- rückt änge bemerkbar war. Die Spekulation war ollenbar bestrebt. mit Rück- sicht aul den bevorstehenden Worhenschlull Deckung vorzunchmen Laura; nütie selzten infolgedessen 0% höher ein und zogen dann etwas weitor an. Im spateren Verlaufe gewann der Verkehr auf erneuie Deckungen vorüber⸗ gehend an lebhaftigkeii bel Bevorzugung von rheinischen Montanwerten. Harpener erxlelten eine Besserung von 65 ½, guch Deutsch-Luxemburger waren mehr begahrt. Ksttawitzer siellten sich 67% höher. Schiflahrtsaktien neisten zher zur Abschwächung. Bankaktien behaupteten ungefähr ihren Kursstand. Türkische und ungarische Anleihen litten teilweise unter Realisieruntzen. Die Devisenkurse unterlagen einer geringlügigen Veränderuns mit leiekter Neiguns zur Abschwiechung. ———— Aoewegen Dollarkurs 290.— Mannheimer General-Unzeiger.(Abend⸗Ausgabe. ſt des Mark. Festverxinsliche Werts. Relehs- und 10. 11 Stastspaplere. 80% D. Schatza Ser. 5% d. Ser. f 4%% de Ser. IV.V 4% Nd% do. Her, ViX 4/% d0. 94er 5% Atsab. Relehsanl. 4% d0. 3/4%% 80. 0 9. 4% Preuf. Konsels 30% l0 da. 70 0. % Badlsohe Anlelhe %% Bayer. Antelhe 3% Bess. Anlelbe 4% Frankt. Stadtanl. 4% Munoh. Stagtaal. Frankit Hygettr- bank-Pfandbrleſe b) Ausländische entenwerte. 4½½% Oesterrelck Schatzanwels. 4% 40. goldreate 99. 8. 38. 7. 1. Cι — — Seeee 888 88181 — 18888 —9 8188 5 8 + 301.— 301.— 4% de. oenv.entg 180.— 120.— % ,½ Jest Sabatzs. Allberrente 4½% 80, Papierrenta 7% Furk. Admla., Anl, 4% de, agdad Elsenbabn! 4% Ge. Ragdag- Eisenbahn 4% 0. Undf. Anlelhe 4% d0. Follohlv 87f 90. 400.F08.-, 4 3½%.80:Ft w. 181 ½% 2 40. do. v. 19 4% do, Goldrente 4% g8. Kronenrente 5 ſen. lavest.-Anl. ſo Oester.-Ungar. Stastsbank, alte 2˙% de. IX. Serie 9% d0. Keg.⸗Muteen 4% d0. Heldprierſelt 2. C0% dst Een,.b 2780% de. nous Prier. 5 4e. Ghligatiangg 4½% Auat., Ser.. %½%% d0., Gerſe 1 AeAFA, Obl. v. 1808 Dividenden-Werte. Transp.-Aktlen. 10. 11· Schantunghahn. Alig. Cok.-u. Stralenb— J62.— Ar, Heri. Strasend.— Sudd. Eisenbaba Dest. Staatseisenb. Baltimore and Uhle Prinz-Helariehbahn, .-Austr. Dampfsek. Hamb.-Amerik,Sakett Hamb.-Südam.'sah. Hansa Dampfaog. Horddeutsene Lloys Bank-Aktien, Barmer Rank verels BerlinerHandels-des. Lomm.⸗ u. Priusthank Darmstädter Bank, Deutsobe Bann Diskonto-Gammandl Dresdner Banx NMelninger Hypethekbk Mittald. Keedltuank. Bationalbk..Deutsehf Desterrelch, Kredt. Reichsbannk Industrle-Aktien. Aoumplat.-Fabriæ Adier& Ogpenheim. Adlerwerke .⸗G. Anll. Tregtew Aligem. Elektr.-GAes. Aagto-Centinantal Augsb.-NMürng, Mason. Badlsche Anilies Bergmann Slektr. Berſ. Ankalt. Aasch. Berliner Blektr.. 2.— 1114141141 — 111414 — 0 88 14 — 2 de 11111111114 8l.Maseb. B. Schwarm 1060.— 1105.— Slng Nüraberg. 10.—.— eese age aeisd 970.— 1005 555 Böhler 4 00. 33„ 220. Braunk. u. Brikeitind. 32 2— Aremer ulkan. 4 Zrewn, BSVeri à00.—.— Auderus SlsenW. 7—„* Ghemische Grieskelm Ohem, Heyden Ghemische Weſler. Ghemische Albert 4603.— 1641.— Hongersia Bergoasns Dalmler Metorss Dessauer as Deutsch-Luxemberg. .-Uebersee Elektr.——.— Dtsch. Eisenb.Sign.— 38— Deutische Erdel.. 4— 4950.— Diesch. Sasglühlleht,—.— geutsche Kallwerke 18. Deuteche Stelnzeug H. Waſfen u. Munkilsn 128 Dtsoa, Gasstahikugel 1 Otsch. Wolſe 780.— Dürkeppwerke* 5 Dynaniſi Trust.— 8. Eibertelder Farben. Elektir, Llont u. Kratt Bk. t. 6. Unt.(auriog) 1 Esohwelter Gsrgwerk 842.50 Feldmünle Papler— Felten& Aultteaume Friedriehshütts Baggeaa Vacas..— 8 Aasmetoren Deute. 579.50 585 Gelsenkironer Bergw,„— Nelsenktron. Gusstabkt geergs- Nartend... germaniiss Jerreshelmer glas. oldsehmzit, Ib.. Aritraer Aaschinen Arun& Hitfinger Hannqv. Masek. gest Hannov, Waggonfanr. Harkert BrꝗgW. Hargener Bergban, Hlipert Vasohlnen Hleson Kupfer Nöchster Farbwerke Hossoh Eisen u.“. Hobenlehe-Merke Humbolct gasokigen Unttenw. O. W. Kayne⸗ Lallw. Asohersiehen Katowlzzer gergdat Köln-Rettweiler gobr. 1 188 Kosthelmer Zellulese kahmeyer à C6. Laurautte eopoſdsdalil Uinqele Eismasohines Einke& Hofmann Ludwig Loewe& 00. bothringar Rütte. Lethr. Ferti. OCement Ldenseheick Magirus-.. Nannesmannröhren Obersohl. Eisenb.-4. 40. Eiseniadustele. 40. Kokswerke Orensteln à Koppel Phbalx gorgban Reisbelz Paplerfabr. Haeln. Graunkohle Ahein, Elektr.. Han. Metallw. Verg. Rhbein. Stahiwerke Rlebeek Momaas Rombacher Rüites Resltzer Brauakeklen ſesſtser Zuckee. Rhigerswerko Sschsenwerk Sächs. gußst. OSbien Hugeo Zohnelger Sofuekeri& Uo. Slemens& Malske Stoewer Süed. Imahbltes Teſlesnon Berliner Taale Eisenhütts Toawaren Wieslech Türkische Tabakregie Unlonw. Berlin-Wbin. Ver, Ghem. Elssahütte Ler. Dtaek. Miekelw. Voroin. Fränk.Sohuht, Ver. AGlanzstoffe. V. Sim. 47822 4 Vogtiänd. Manderer-Werle Mestersgela Alkall. Wosti. Elsen u, Hrakt Zeiistaft Walddef Oeutseh-Ostafeika. Meu-Gulnes Otavi Minen 8. Eisenh. 40. Gonubscheln. Deutsene treiede Pomona4 Helgburg„ „„„„„„% en„„„„„%„ Deulsenmarki Mannheim, 11. Mai.(.30 nachm.) Der Verkehr ist nicht grolb; trolzdem herrscht nervöse Stimmung. Vie Kurse sind im Laufe des Nachmittags alle fester geworden und werden am hiesigen Platze wie folgt genannt: Holland 11 125—11 225, Kabel Newyork 290—202, Schweis 5600—5075, London 1290 bis 1295, Paris 2645.—200, Brüssel 24102430. bis 1550. Frankfurter Devisen. Frankfurt, 11. Mal. Orahtb.) nächst geschwächt. asghines 10. 11. 381.— 350.— 287.— 270.— 270.— 287.— 2 9— — 1955 K= —.— 290.— 811111 111111411141ʃ1141411114111˙1448ʃ14111ʃ41411/11414441144141114441414111411144/111114411˙ 1880. 1111111111111111114111411414ʃ4144711144111111111114111414414111114111111 —.— 1075.— 2057 10— 13— Mailand 1535 ** Im Frühverkehr war die Stimmung zu- Im Voerlaule trat stwas Belestigung ein, doch blieb die Tendens unregelmäſig. Zu einer Besserung kam es auch im amtlichen Ver-⸗ kehr nicht. Die Preige schwüächten sich ab. Es wurden ſolgende Nurse ge⸗ nannt: London 1275(amtlich 120g), Paris 2610(07), Brüssel 20(27 520, Newyork.-(), Holland 10 75(10 ½8), Schweis 38(55876), Italien 1520(1615). ae Geid 10 Nal I. ertel 11. golg Holland 1 Beiglea bondon Paris. Sohwelr. Ipanlen Haſſen. Hänemark. 8 * * * 0 0 0 2 2„43„„ alalege elsingfars NMew-Verk. Moen. altes .⸗Hesterr. abg. Hudapest prag 8881118888888828 J „„„———„„„„„„% JCÄCC..(.... 25 2 2„„„„%„%„„„„„„ S Fr aukſu ter vom 11. Amertkanlesde etea 33— 4 leens„ 2367.85 2392˙65 lMsenes.—— iu 285.* Holſängisghe 15 Uelſenſse osterr abgest. 10775 1 Tendenz: schwächer. 8 90 s S82888888888 S 7 Notenmarkt ual 1022. est.-Ungur., ahze Norwegisedee MNamäasfsehbes Jransendes ewelror e eehg-Slevak. Ungarlsehbs 8 ——— — ngr⸗ 28 888888881 mrsg 181 8888888888858. S Stere 8 goid 106— 105 Ariet —— 8468.— 8465.— 7 5 Berliner Devisen. — 10 Mai 11. Mal deers geisg Briet geid Arlef Hoflangdg 9983.70 10936.30 19982.29 Arüssel,. vr 388— 79355 2390.59 Sbristlania 14 35 323 88 5323.30 857970 Lopenbages—2 33333 8882.20 971 72 Sokbeis. 3035 835 324.198 7283.83 214˙1 Heſsingtere 594.22 293.75 533 23 836.7 ſtaſſen„„ 145110 1351898 1518.10 1269˙7 Londen 2 1264.409 1287 80128/5 138 eu-Vork. 83.44 883.86 264.83 288. ön Woilis.„ 62„„ 92 5 1CTC · 99.45 4440 85 4443.46 4460. Hesterr.-Ungarr—.— 3* 8— 327 en„%„„ · Frag— 843.39 843.73 828.33 635 udepett 36.85 35.95 37.— 37.10 Reichsbankausweis vom 6. Mai. Veenigen(ia 1000 Bark) Jee die Joden ai% orwoohe 8 eree Hetalſbestand. 1020181— 5 noten ander. Banken 4799 darunter doid. 1001 665, 700 Wechsel.Schecke 2583 764 + 109 7% d. zwar goldkasnes- Glsk. Sohatzanw. 183 077 106— 3ʃ0½ bestände. 681%— 2027 Tombarddariehen. 52i0— 671 Holadepot(unbelast. Wortpaplerbestand 23029 + 4 d.. Bank v. Engl 300³2 +. 2825 Sonslig. Vermögen 1121%—.. Roelebs- u. Darlehens · Kassen-Sobelne„ 3358 679—6ʃ0 22ʃ Verbladllokkelten. Arundkapltal.„,„ 180000(uaver.) J Relohs-.Staatsgth. 5 566 969— 7000 20 MRücklagen. 1211.—— Privatgutnaben. 22670564— 15 Metenumlaut,.„ 42 6l61/ 201861 Senst. Verbindilohk. 2397 759— 2ʃ6 Nach den starken Kreditansprüchen an die Reichsbank zum lelzten Monalsschlufl in Höhe von 8,0 Milliarden 4 hat sich die Entlastung der Kapitalanlage der Bank, die nach Ab- Wieklung des Ulumobedarfs während der ersten Maiwo üblicherweise zu erwarten war, recht unbefriedigend 827 staltei. Die gesamte Kapitalanlage ist nuf gering ankmälige Deckung allein verminderte sich um lichen Outhaben war eine Abnahme zu beobachten, die jedo hauplisächlich im Zusammenhang mit neuen erheblichen Zahlungsmillelablibssen über die Verminderung der Anlage um ein Mehrfaches hinausgeht; die fremden Gelder et mägigten sich nämlich im ganzen um 3 286,0 auf 28 379,5 Mil⸗ scheinen zusammen ist in der Berichtswoche weiter um 2006, lionen& in der Verglelchswoche der Jahre 1920 und 1921, Die Banknotenausgabe ist diesmal um 2043,6 aut 142 463,6 Mill.&4 gesliegen, während die Summe der in den Verkehr gegebenen Darlehenskassenscheſne sich um 37,5 auf 9 143,7 Mill. 4 verringerte. Das Golddepot bei der Bank von England wurde durch Verstärkung um 28 Mill.&4 auf die vorgesehene Hôhe von 50 Mill.& gebracht. Bei den Darlehenskassen ist der Darlehensbestan in der ersten Maiwoche um 574.7 auf 12 606.9 Mill.& zurück⸗ geſemdeh. Die Reichsbank führte einen dieser Einschränkung enisprechenden Betrag an Darlehenskassenscheinen an die Dariehenskassen ab, sodaß die Bestände der Bank an solchen Scheinen unter Berücksichtigung der aus dem Verkehr zu- rückgeflossenen Summe auf 3 340,8 Mill.& abnahmen. Dehandlung ungarischer Noten mit gefälschtem Stempol. Wie wir erfahren, finden über die Regelung der sich aus der Rückgabe ungarischer Noten mit gefälschtem Stempel er“ gebenden Fragen zurzeit Erörterungen der zuständigen Or- Zane stalt, deren demnächst bekanntgegeben wir Eine Verlängerung der von der ungarischen Regierung ge. setzten Frist zum Umtausch der falschgestempelien Noten 2u den bekannten Bedingungen ist beantragt. Die Dampfaiegelei Niederwürzbach G. m. b. H. wurde mif französischem Kapital in eine Aktiengesellschaft umgewan- delt bei einem Grundkapital von 4 Mill. 4, Die sämtlichen Aktien wurden von den Gründern, Bankier Johannet in Paris, Dupont in Bruyeres le Chatel, Kaufmann Chauhry in Köln, Bankier Henry in Paris und Caron in Levallois-Perret, über“ nommen. Das Unternchmen wird auch weiterhin Backsteine, Ziegeln und sonstige Tonprodukte fabrizieren. Waren und Märktie. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim. 11. Mal. Auch im heutigen Dörsenverkehr herrsehte unter dem Einfluß der unsicheren Lage auf dem Devisenmarkt Zurückhaltung vor. Die Preise sind im allgemeinen wenig verändert. Mon nannte Weizen 1575—1600., Roggen 1200—1240., Iiater 14—150 NM., Mizedmais mit 1015 bis 1025., alles per 100 kg bahnfrei Mannheim. Futtermittel und Halsen“ krüchte waren zu unveränderten Preisen angeboten. Amtliche Preise der Mannheimer Droduktenbörse per 100 kg waggonfrei Mannheim ohne Sack. Welzen nom. 1590 4, Roggen 1175—1200 4 Gerste 1420.( Hafer 1250—1275&, Mixedmals(mit Sack) 1050 4, Erbsen inl- 1200—1450, Wiesenheu(loses) 500—580 A, Preſistroh 280 700 Stroh 260—280 4, Bierireber ohne Sack 850—870 4, NReis 600—2000. Tendenz: ruhig. Berliner Produktenmarkt. Dorlin, 11. Mai. Drahtb.) Wie gestern. hatten die Umsätze am Produkteſ markt nur einen geringen Umfang. Wegen des Mangels an Käufern waren Preisforderungen leicht nachgichig. Weizen litt unter Geschäftslosigkeit, da ger Alaatz von Mehl sich zuberst schwierig sestaltiete. Auch fär Rogzes reigten sich keine Käufer. Gerste blieb schwach. Von lafer war nur einzelt Mecklenburtzer llerkunft gefragt. Mais war billiger zu kaulen. Futtel“ Stofle waren schwach. lialsenfrüchte haiten ruhiges Ceschäft. Pfülzische Warenbörse. Neustadt a.., 10. Mai. Das Geschäft liegt ruhig, Käufer wie Verkäufer sind zurückhaltend, da keine Unternehmungs lust bestehl. Weizen 1550—1575, Roggen 1150—1175. Hafer 13001325, alles per 100 lg in Waggonladungen kfrachifrei Mannheim, Die Forderung der süddeufschen Mühleg ist seit 9. d. M. auf 2135 Basis Oerhöht worden. Mais 52 bis 575 je nach provenienz ohne Sack, Weizennachmehl 54 bis 575 ſe nach Cualitat mit Sack, Kleie 415—430 4 mit Sack, Schnitzel 300—420 ohne Sack, Haferschalenmelassg 300 mit Sack, Terfmelasse 240 mit Sack, Malzkeime bis 475& ohne Sack, Biertreber 440—400&, alles per Zentnet in Waggonladungen. U. a. waren 7 Waggon Speise- und Sans“ kartoffeln angeboten. In Wein und Spirituosen war das 64, schäft weiter ruhig und die Verkäufer zeigten Neigung 24 Konzessionen. Angebote lagen ziemlich vor in alten und neuen Weinen(weiß und rol, in- und ausländisch) der ver- schiedensten Provenienzen, die zum Teil gut gefragl, a schwach angeboten waren. ** Leingaatnatlerunzen. Buencs Alres für Monat Juni 21.80(21.70)0 arg. Pes., kür Jun 20.0(21.5) arg Pes. Rosgrio blieb infolge dortigen Feiertaus aus. Lelnölnotſerungen. Preis ab Holland(garanttert reines rohes Oel i kg inel. Holsfaß. Originaltara, Abuanusuewicht kob oder bahnfrei! pro 82.50(82,45) fl., Anfang Junf 32(52.26) fl., Jun 51(51,25) fl., August 4 (80.25) fl. Preis ab Wiederrhein blſeb infolge starker Devisenschwunkungen aug — Herausgeber. Trucker und Verleger: Druckereſ Dr Haas, Mannheimetz General⸗Anzelger, G. m d., Mannheſm, f 6, 9. Thektien: Perdinand 55— Verontwortlich kür Politif: Dr. Fri Hammes: ſür Handel: J..! Franz Kircher: für Feuilleten! A. Maderne für Lekales und den üßrigen kedaffioneflen Finbalt: Richard Scönfelden für Anzeigen: Karl Hügel. lionen 4. Der Umlauf an Banknoten und Darlehenskassen? —— Donnerstag, den 11. Mal 1922—. 11615 zurückgegangen, und zwar um 4372 auf 157 947 Mill. die 360 auf 157 660,0 Nill. 4. Auch bei dan privaten und öôffent- Mill. 4 angewachsen gegenüũber 460,9 Mill.& bezw. 199,2 Mil- N N. P weiblicher 5 „Wlannhclmer Frauen-Zeifung. Nr. 10. Mannheimer General-Anzelger.(Abend ⸗ Ausgabe.) Donnersfag, den 11. Mai 1922. [Mannheimer Frauen⸗Zeitung Das Nrbeitsnachweisgeſetz und die In dem heſtigen Kampf der Parteien um die Monopolſtellung es öffentlichen Arbeitsnachweiſes iſt durch die Vertagung des Reichs⸗ daßs eine Peuſe eingetreten. ö r Streit nur unterbrochen, aber noch nicht damit entſchieden der 6. Ausſchuß des Reichstags die Alleinherrſchaft des öffent⸗ Nachweiſes abgelehnt hat. Die vielen Gründe, die ganz allge⸗ mein gegen ein Monopol des öffentlichen Arbeitsnachweiſes ſprechen, ektem Maße vom Frauenſtanbpunkt. 7 begreiflichen Wunſch, für ſich beſondere Abteilungen mit Leitung zu haben. daß de iſt, daß ichen gelten in verſtä daben den er Leitung iſt es paren. 90 wieder er 3 ichen Frau in dur „der R leiligten ha zeigt auf die Welt. artige F queig e 9 gleich ſich in und in urtige Eal⸗ d t werden. möge ale 10 15 lung ſich aus der Umwelt des Kindes, die ihm von erſter Jugend an Andemacht zu werden pflegen durch Mutter, Vater, Geſchwiſter, Eznädchen oder durch andere ihm naheſtehende Perſonen. biche gib aber für das Kind auch ſchwer aufnehmbare Begriſfe, vielleicht, die ihm bis dahin noch niemand klarzumachen ver⸗ da oder übperhaupt ſemals verſucht hat, ihm darzulegen, die durch ünmehr aber mit Abſicht vermittelt werden ſollen, nämlich Nunterricht und Schule. le raſchere oder die langſamere Erfaſſung neuer Vegriffe durch Nabi in ber Schule richtet ſich einerſeitz nach dem Grade der kebogkeiten des betr. Kindesgehirns, nach deſſen Vermögen, dar⸗ 1 edanken oder Begriffe ſeweils raſcher oder langſamer ſich berſönfinen, dieſelben klar zu geſtalten ſowie ſie möglichſt tief der ichen Vorſtellungswelt einzuprägen. 0— Erfaſſungsvermögen des Kindes, deſſen„Fähigkeit“, richtet Asbef erſeits aber auch nach der Fähigkeit der Sinnesorgane, dort ondere, wo die neuen Begriffe das Sehen, das Hören, das u Schmecken und Fühlen betreffen, und richtet ſich nach der des kindlichen Nervengeiſtes genannt— die emofangenen Sinnenreize möglichſt raſch emußt Denkzerntren hinzuleiten, damit hier ihr möglichſt klares Feſſt zwerden erfolge und der intellektuelle ſowie auch der ſittliche Sdeen ten möglichſt genaue Umgeſtaltung zu Eindrücken oder zu E— edanten vornehme. und andlich ader wird die Fähigkeſt des Monſchen doch am ſtärkſten V0 nachbalkiaſten beeinflußt durch das intellektuelle Vermögen feff. doſtelfungswelt oder durch das eigentliche Vermögen des in⸗ Unden Kind anz lene Nach 0 7 ea Fen, den G eff J38 „Wo könnte man beſſer damit anfangen als bei den Aus⸗ gaben für die Frauen? So ſehen wir ſchon jetzt, daß beſtehende bteilunger für Frauen bei einem Wechſel in der Leitung nicht einer Frau anvertraut, ſondern der allgemeinen männlichen Füung unterſtellt werden. Häufig wird nur eine weibliche Hilfskraft züngeſtellt, um die Form zu wahren. Damit wird aber gerade nicht weck erreicht, nämlich eine wirkliche ſachverſtändige Leitung. doch liegen die Dinge auf manchem Gebiet für die Frauen an⸗ ers als für den Mann. Abgeſehen davon, daß in Kriſenzeiten immer e der männlichen Leitung der Wunſch vorherrſchen wird. die männ⸗ Fa Arbeitſuchenden zu bevorzugen— über gewiſſe berechtigte lle hinaus—, ſo wird die Frau volles Verſtändnis nur bei der 9 ſuchen und finden. Hinzu kommt, daß auf manchen Gebieten eſonderheiten zu berückſichtigen ſind, die im Großbetrieb des mono⸗ delerten Nachweiſes nicht beachtet oder doch nur rein formal behan⸗ 5 werden können. 1 ermittlung von Perſonen, die in die Hausgemeinſchaft aufgenommen erden ſollen, ſeien es nun Hausbeamtinnen oder Hausgehilfinnen. Ver. kommt es nicht nur auf die ſachliche Eignung an, ſondern vom 10 tmittler wird auch ein feines Verſtändnis für perſönliche Quali⸗ en bei beiden Parteien des Arbeitsvertrags verlangt. Wir baben faſt in allen Berufen Einrichtungen der Selbſthilfe dem Gebiet der Arbeitsvermittlung. Die Lehrerinnen, die kauf⸗ jnanniſchen Angeſtellten, die Hausbeamtinnen und viele andere haben ihren Berufsverhänden gutgeleitete Stellenvermittlungen. Es iſt geſa us zweckmäßig, dieſe Einrichtungen bei einer Regelung der 0 mten Arbeitsvermittlung in die allgemeine Ordnung einzube⸗ ehen. Es liegt aber nicht die geringſte Veranlaſſung vor, alle dieſe es dulsachweiſe auf die öffentlichen Nachweiſe zu überführen, mie egierungsentwurf und die Sozialdemokratie will. n ben allen Anlaß, ſich gegen die Zerſchlagung ihrer Selbſt⸗ leeinrichtungen zu wehren, ehe nicht der öffentliche Nachweis ge⸗ di hat, daß er beſſeres oder mindeſtens gleichwertiges leiſten kann. leſen Nachweis erbringen kann er auch ohne Monopol. Nnlagen und Fähigkeiten. Jedes Kind bringt bei ſeiner Geburt beſtimmte Anlagen mit erf Dieſe Anlagen äußern ſich bei verſchiedenen Kindern ahrungsgemäß immer in verſchiedener Weiſe, als verſchieden⸗ äbigkeiten. andedn Grunde genommen ſind dieſe Fähiateiten auerdings nichts eres als eben Fähigkeiten des Gehirnes, Gedankenelemente des iatalls, geiſtige Beſtandteile des Alls, die eben einmal in der Welt dalkeren, zu abſorbieren, ſowie Ideen, Gedanken und Begriffe aus 1* mwelt, die von anderen Menſchen dargeboten werden, ſich an⸗ den und ſelber zu verarbeiten. enn irgendwoher müſſen jene Gedanken ſtammen, welche Und jenes Urfeld kann doch allein nur das Geiſtige eltall ſein, das Geiſtige, das im Grunde genommen ſich ſtetig bleibt, das nur in den jeweiligen Ausdrucksmitteln der Menſchen veränderten Formen zeigt, in den Wiſſenſchaften beiſpielsweiſe den Religionen. icht alle Menſchen würden ſonſt im Grunde genommen gleich⸗ edanken denken. urch verſchiedene Generationen hindurch immer wiederkehren. den be ſonſt heute keine Mathematik, die im weſentlichen„ſchon namſallten bekannt war und es gäbe keine Medizin, keine Nuro⸗ eund auch keine Religionen. oher nun aber die Gedankenelemente des Weltalls, welche bei derſchiedenartigſten Anläſſen unſerem Geiſte begegnen, ſtammen Von Menſchen wohl aus einer früheren Kulturperiode, die mind Gedanken, welche heute in der Welt ſchweben und wehen, dem eſtens einmal voörgedacht haben mögen? Und die ſich ſeit⸗ ſchl dun vererben von den Eltern auf deren Kinder? Von Ge⸗ acht zu Geſchlecht? Oder vom Schöpfer, der ſie einfach ine Al ernuhegeben, damit eine Geſchöpfgattung ſie ſich aneigne, eine mit duft begabte, als welche die Menſchheit nach langer Entwick⸗ erwieſen hat? U0— mag dies ermeſſen! Die Menſchen ſind allein ſchon körper⸗ Lehirer chieden geartet; um wieviel mehr noch geiſtig! en verm ig darum viel aufzunehmen, das andere wieder weniger. eine vermag die Klarheit augenblicklich hervorzurufen; das nur viel langſamer, ſetzt vielleicht auch noch gar nicht, viel⸗ Entw einmal viel ſpäter, vielleicht erſt auf einer viel ſpäteren lerlungsſtufe des betreffenden Menſchen. gibt leicht aufnehmbare Gedankenſtoffe, vielleicht Be⸗ arge e Mopfchengeſſta, Eipdyrßic rooats, Herren Ffrauen. Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, Die Frauen Die ſollen ſie auch bekommen. Mit aber eine eigene Sache. Die Gemeinden müſſen Erinnert ſei in dieſem Zuſammenhange an die Die Be⸗ Von Karl Kopp. Und gleichartige Gedanken würden nie⸗ Das eine — im allgemeinen„Nerven⸗ die durch andere Menſchen en du8 der öſe stoffe, Sie ſehen nicht was aus ſhrem Veben ist einzig in Nier finden Sie zu günstigen Preisen, grose Kleiderseiden, Voile, Co- Kostümstoffe, Zep uns dargeboten wurden und uns bewußt geworden ſind, desgleichen Wahrnehmungen ſowie vom Weltall in die menſchliche Vorſtellungs⸗ welt übernommene Ewigkeitselemente(Elemente der Religion, der Mathematit der Medizin) möglichſt vielſeitig und möglichſtgründ⸗ lich zu verarbeiten und zwar zm individuellen Vorſtellungen eder Ideen oder ganzen Gedanken; und wird desgleichen beeinflußt durch das eigenperſönliche Vermögen des Kindes, jene Errungenſchaften als geiſtiges Beſitztum möglichſt lange ſich zu erhalten und dieſes während der Lebenszeit nach Möglichkeit in nur gutem, ſa ſogar in nur allerbeſtem Sinne anzuwenden. Die perſönlichen Anlagen üben alſo inſofern einen Einfluß auf den fremden Wiſſensſtoff aus— der übrigens zum mindeſten in ſeinen Elementen„Laut und Zahl“ als in der Welt gegeben be⸗ ktrachtet werden darf, der in ſeinen ſpeziellen Formen aber, wie der Unterricht in ſeinen beſonderen Fächern ſie lehrt, als von Menſchen früherer Jahre bereits gründlich vorgedacht aufgefaßt werden bann — als erfahrungsgemäß eine gute Veranlagung des Kindes eine gründlichere, eventuell eine raſchere und klarere Verarbeitung des Stoffes zu ermöglichen pflegt als eine geringe. Denn dort, wo nur geringe Veranlagung bei Schüllern vor⸗ handen iſt, dort fehlt erfahrungsgemäß meiſtenteils auch von vorn⸗ herein ſchon das Intereſſe zum neuen, und da vermag denn erfah⸗ rungsgemäß auch allein nur unter großem Aufwand von Arbeits⸗ kraft und Mühe durch die Schüler(ſowie durch deren Lehrer) das Lehrziel erreicht zu werden. Und es muß ein Wiſſensſtoff zum min⸗ deſten doch einmal gründlich verarbeitet werden, wenn er einen ſtetigen, allerdings auch nach und nach verblaſſenden Beſitz des end⸗ gültigen Wiſſens bilden ſoll. Und wird bei der Verarbeitung des Stoffes im Unterricht bei jeder möglichen ſich irgendwie bietenden Gelegenheit Rückſicht genommen werden auf das Leben, auf das friſche pulſtierende Leben, und werden möglichſt viele Beziehungen zu ihm hergeſtellt, dann wird im edelſten Sinne des Wortes auch Lebeng⸗, ſowie Arbeitsunterricht getrieben werden. Dann wird die Lernſchule im beſten Sinne eine Arbeitsſchule ſein. Die r eines ſeden Kindes gehen aus deſſen Anlagen hervor. us den vom Willen, d. h. vom Fleiß unterſtützten Fähigkeiten erwachſen die Leiſtungen. Die Fähigkeiten erſtrecken ſich auf alle erdenklichen Gebiete, aufs richtige Erlernen des Sprechens und der Sprachen, aufs Erlernen des Rechnens und des Meſſens, des Singens, Zeichnens, Turnens u. a. m. Aber die Fähigkeiten dehnen ſich außerdem auch auf Gebiete aus, die im Elementarunterricht keine ausſchließliche Pflege er⸗ halten können, ſo etwa auf das Malen, das Klapier-⸗ und Geigen⸗ ſpielen, das ſlete Ordnung⸗Sichangewöhnen, das Sich⸗Selbſt⸗ beherrſchen, und noch auf vieles andere. Und es pflegen hochwertige Taten nicht etwa von ungefähr zu geſchehen So werden z. B. die bedeutenden Leiſtungen von Mufitern oder Malern beſtimmter Länder nicht etwa aus reinem Zufall zuſtande gekommen ſein. Vielmehr dürften deren Fähigkeiten allein nur durch die ſtetige eiſerne Wilſensanſpannuag der jeweilig Lebenden im Verlaufe verſchiedener Menſchenalter hindurch eine ſtetige Verfeinerung und einen höheren Leiſtungsgrad erworben haben, ein! Steigerung, die oftmals im Sohne gegenüber dem Vater, ſowie im Enkel gegenüber dem Sohne vielfach in ſichtlicher Weiſe zum Ausbruck zu gelangen pflegte. Es vermögen demnach— ſo werden wir mit Beſtimmtheit an⸗ nehmen dürfen— gewiſſe Anlagen im Menſchen durch fortwährende Uebung u. Ausbildung der betr. Fähigkeiten verfeinert zu werden— manche vielleicht überhaupt nie, manche wieder allerdings erſt im Verlaufe mehrerer Generationen hindurch. Unſere Schule begnügt ſich nun mit der Ausbildung einer nur beſchränkten Anzaßhl Fähigkeiten.(Denn die Anlagen können nicht unmittelbar verfeinert werden; eine Verſeinerung derſelben pflegt ſich beſtenfalls nur nebenbei zu vollziehen aber auch da nur in ganz beſtimmten ſeltenen Fällen). Der Zweck des Volksſchulunter⸗ richts kann alſo mit Ausnahme der Schreibtechnik, des Turnens uſw. im Grunde nur der ſein, die Gehirnfähigkeiten des Kindes zu ver⸗ anlaſſen, das in ſeiner Umwelt, in der Schule bewußt Gebotene auf⸗ zufaſſen und mit Hilfe des Unterrichts, des Lehrers, zu verarbeiten, und es ſoll durch die Antworten des Kindes ſowie durch ſeine Ar⸗ beiten der Beweis erbracht werden, daß die Verarbeitung des Stoffes durch den intellektuellen Geiſt jeweils eine richtige ſei, kurzum, daß das Kind die Sache verſteht. Die Fragen des Lehrers ſollen den Anſporn bilden, die Verarbeitungstätigkeit der Denkzentren an⸗ zuregen, ſie wach zu halten ſowie den Geiſt zur möglichſt tiefen Durchdringung des zur Darſtellung gelangenden Unterrichtsſtoffes an⸗ zuelfern. Form und Erziehung. Von Konrad Lieſegang. Zur Form werden kann nur das, was man hinter ſich gebracht, nicht das, was man vor ſich hat oder glaubt. Das, was einem zum Exlebnis geworden iſt, wird zum Werte und unterſcheidel ſich als Abgeſchloſſenes, Abgetanes, als Form vom Fließenden, von der Ahnung und Sehnſucht, vom Leben. Die Form iſt eine durch den Kampf mit dem Leben dieſem abgerungene Hülle. Nur die vom Deben hinter ſich gebrachte Form iſt lebendig, während das, was der iſolterte oder bevorzugte Intellekt überwunden hat,„Formel“ bleibt, ein totes Gerüſt. Nur die Form kann einem Leben mit zur Errichtung des Unter⸗ baues dienen, indem ſie dem jungen Menſchen das zum Bewußtſein bringt, was ihm, eingeboren, Selbſtverſtändlichkeit und damit noch Zufälligkeit iſt. Die Form. welche die Eltern hinter ſich gebracht haben, kann das Kind als Tradition lernen. Sie dem Kinde nahe⸗ zubringen iſt ſinnvolle Erziehung im Gegenſatz zur Vergewaltigung des Kindes, da ſie das ihm Gemäße lehrt und lediglich ſeinem Be⸗ dürfniſſe entſpringt, das, was es mit dem Blute ererbi hat, ſeinem Leben zu eigen zu machen. Daraus, daß unſere Kultur ſich erneuert, daß wir jetzt keine Tradition lehren können, ergibt ſich die Unmöglichkeit des bisherigen, oder beſſer geſagt heute noch mit wenigen Ausnahmen beſtehenden Erziehungsweſens in der Schule wie der Familie. Das Kind kann nur das zum Aufbau verwerten, was vom Er⸗ leben der Eltern Form geworden iſt, nicht ihre Theorien. Eventuell kann die Sehnſucht des Kindes einmal im Sinne der elterlichen Theorien(ſalls die Eltern nicht über die Stufe hinausgekommen ſind, wo man Theorien aufſtellt) weitergehen und ſich ihnen damit nähern. Meiſtens aber iſt's umgekehrt, nämlich daß die Kinder nach einer anderen Richtung ſteuern als die Eltern. Die Entwicklung, das Leben kann dom Kinde fortgeſetzt werden, die Richtung aber iſt eine rein perſönliche Angelegenheit des Einzelnen. Und darin liegt ja das meiſte Familienunglück, daß die Eltern ihr Wiſſen als Beſitz vererben wollen(die Lehrer machen es in der Schule ebenſo), während ihren Kindern etwas ganz Anderes gemäß iſt. Daher die Häßlichkeit im Kamrf der Eltern gegen die Regungen der Kinder, während das einzig Würdige für Eltern wäre, mit ihren Kindern zu kämpfen, wenn dieſe ſich als neue Generation Nae ſie auflehnen, und ſich der Erneuerung ihres Lebens zu reuen. Aber ſie ſehen eben nicht das Leben, ſondern nur den Beſitz. Form ge Vorräte rechtzeitig eingekaufter Stoffe: hyrs, Weißwaren. iſt, was Grundnock für einen Auſbau, ſondern nur, was ſie erſtrebten, was ſie ſich zurechtgebaut haben, die Erfüllung ihrer Wünſche— und ihre nicht erfüllten Münſche ſollen nun von den Kindern in Er⸗ füllung gebracht werden; die Kinder ſollen den Kopf der Eltern oder deren Hand ober beides fortſetzen, nicht aber das Leben erneuern. Das iſt der Sinn des Lebens im Gegenſatz zur Verſtandestätigkeit, daß es ſich immer wieder erneuert, immer„jünger“ wird von Gene⸗ ration zu Generation und nicht immer älter im Sinne eines ſtein⸗ aufſchichtenden Weiterbauens. Eltern wollen ihren Kindern immer alles vererben oder einen von ihnen ausgewählten Teil. Sie müfſen ſich geben und nicht einen von ihnen zurechtgemachten Brei, dey meiſt noch recht viel bei⸗ gemiſcht iſt von dem, was man möcht Vor allem müſſen Eltern zu der Erkentnis kommen, daß nicht alles, was ſie haben, Formen und damit Lebenswerte ſind und daß auch die tatſächlichen Formen nicht alle vom Individuum ihres Kindes zum Aufbau verwertet werden können. Dieſe Erkenntnis iſt die Vorausſetzung für eine wirkliche„Elternſchaft“, daß man die Kinder ſelber ausſuchen, an⸗ nehmen, verwerfen und umformen laſſen kann, aus ihrem eigenen Bedürfnis heraus und nicht aus an ſie herangebrachten Begriffen.— Der Sinn aller Erziehung kann nur der ſein, ſeine Kinder in dem Kampfe gegen ſich ſelber zu unterſtützen. Wer das nicht kann, wer nicht uneigennützig genug iſt, um nalp zu ſein, dem kann man nur Paſſivität raten, bedingungsloſe Anerkennung des Kindes an Stelle der eigentlichen Erziehung(die Erziehung müßte dann auf äußere Dinge wie Reinlichkeit ulw. beſchränkt bleiben). Erziehung iſt zwar die erſtrebenswerte Beihilfe für die Entwick⸗ lung des Kindes, aber lieber keine als eine entwicklungshemmende. Die meiſten Menſchen ſind in der Meinung befangen, das Kind müſſe erzogen werden, ohne ſich über die Vorausſetzung klar zu ſein, ob ſie oder der von ihnen Beſtimmte fäbig ſind, zu erslehen, Die Erziehung iſt für das Leben des Kindes da und nicht das Kind für die Erzjehung. Das Kind iſt ſiberbaupt nicht für die Eltern da oder deren Begriſfe, ſondern für ſich ſelber. Aber wie ſelten ſieht man n kleines Kind, de⸗ſſen Kleitung nicht ſchon verriete, daß es als Ruppe gewertet wirb ader deſſen ſittlanes Benehmen nicht auf einen häuslichen Drill ſchl' en ließe. Und dieſe mangelnd⸗ Anertennung des Kindes iſt iwm wen Grunde kulturfeindlich. Entwicklung iſt nur möglich we da eben von Anfang an zu Worte kommt, nicht aher, wo es ſich nur auf einem heranaetragenen Unterbau nach heberwindung“ des Augendlichen entfalten darf. (Aus„Neue Frauenkleſdung u. Frauenkultur“, Karlsruhe, G. Braun.) ie man geſtickte Decken wäſcht und vorrichtet. Wie viel Mühe und wie viel Zeit erfordert die Herſtellung ge⸗ ſtickter Decken. Oft ſind es dle reinſten Kunſtwerke, die fleißige Frauenhände in langen Arbeitsſtunden hergeſtellt haben. Und auf der andern Seite, wie wenig liebevoll werden ſie dann manchmal behandelt, mit wie wenig Verſtändnis werden ſie oft vorgerichtet. Und doch iſt dies gar nicht ſo mühſam. Sehr oft liegt es nur daran, daß viele Frauen gar nicht wiſſen, was alles dabei zu beachten iſt, 10 daß ſie ſich wohl plagen und doch nicht zum rechten Ergebnis ommen. Am einfachſten herzurichten ſind die ganz weißen Decken. Man kann ſie gründlich waſchen, kochen und bleichen, ſo daß, wie es in der Waſchfrauenſprache heißt, ein ordentlicher„Grund“ hinein⸗ kommt. Allerdings iſt bei feinen Spitzendecken immerhin Vorſicht am Platze, damit die einzelnen Fäden nicht reißen und ſich das feine Spitzengewebe nicht verzieht. Um dies zu vermeiden, iſt eine kleine Vorſichtsmaßregel anzuwenden. Man heftet die feinen Decken dop⸗ pelt, vielleicht auch vierfach zuſammen und kann ſie dann getroſt in die Wäſche geben. Die Gefahr des Zerreißens und Verziehens iſt auf dieſe Weiſe bedeutend verringert. Nach dem Waſchen dürfen ſie nun aber nicht einſach getrocknet werden, wie andere Wäſche, ſondern man wird ſie dann aufſpannen. Sind die Decken nicht gar zu groß, ſo ſpannt man ſie am beſten auf ein Plättbrett, wenn ſie größer ſind, muß man einen Teppich zu Hilfe nehmen. Auch ein Chaiſelongue iſt ſchon für derartige Zwecke verwendet worden. Man wird dann natürlich ſaubere weiße Tücher unterlegen. Beim Spannen ſelbſt beginnt man zuerſt mit den pier Ecken. Bei runden Decken wird man erſt die vier Hauptſeiten feſt⸗ ſtecken, wobei man ſich nach dem Muſfter richtet. Dann wird man die Mitte der Zwiſchenräume nehmen und erſt dann, wenn dieſe geringer geworden ſind, die einzelnen Zacken. Man kann hier auch ſehen, daß auf dieſe Weiſe das ganze Deckchen gleichmäßig geſpannt iſt. Hauptſache dabei iſt, daß es recht ſtraff geſpannt iſt, denn im naſſen Zuſlande ziehen ſich die einzelnen Fäden zuſammen. Man kann die Decken auch ein wenig, aber nur ganz leicht, ſtärken. Am beſten iſt es, ſie nur mit einem in Stärke getauchten Tuch zu be⸗ tupfen. Auch ein naſſes Stück Steifgaze kann zu dieſem Zweck ver⸗ wendet werden. Man wirb erſtaunt ſein, wie ſchön derartige Deckchen nach dem Spannen ſind. Beſonders Klöppeldecken ſind genau wie neu, während ſie ſonſt ſchon nuch der erſten Wäſche ihre ganze Schönbeit verlieren. Dabel iſt die Müge viel geringer, als man ge⸗ wöhnlich annimmt. Aber eine kleine Vorſichtsmoaßregel darf nicht außer Acht gelaſſen werden, nämlich, man darf nur roſtfreie Steck⸗ nadeln verwenden, ſonſt kann wan ſich das ganze Deckchen gründlich verderben. Gute, neue Stablſteckrabeln ſind die beſten dafür.— Hat man Decken mit ſchöner Weißſtickerel vorzurichten, ſo iſt auch das Plätten ſehr einfach. Sie werden nur im feuchten Zuſtand von kinks ſchon glatt gebugelt. damit das Muſter möglichſt eraben hergustritt. Wan kann da recht qut vachhelfen, wenn wan mit der abgerundeten Kante des Bligeleiſens über die geſticten Stellen hin⸗ und herfährt. Beſonders auch meigne Pichelleuſtickeret lohnt dieſes Verfabren durch ein ſebr efſektvolles Ausſehen. Zum Schluß wollen wir noch einige Winke über das Waſchen von buntgeſtickten Decken geben. Dieſe ſind ganz beſonders helkel und wie oft ſchon iſt die ganze Herrlichkeit gleich nach der erſten Wäſche dahin geweſen. Vorausſetzung für ein gutes Gelingen iſt allerdings, daß zum Sticken einigermaßen echtes Stickgarn ver⸗ wendet wurde. Man richte ſich zum Waſchen ein ſchönes Seſfenwaſſer her, wo⸗ zu man allerdings nur—— Kernſeife gebrauchen darf. Alle ſcharfen Waſchmittel müſſen un edingt vermieden werden. Auch darf bas Seifenwaſſer nicht zu heiß ſein. Ohne die Decken vorher zu weichen, werden ſie nun in dieſem Waſſer eine nach der andern ordentlich ge⸗ waſchen. Nie tue man metzrere Decken auf einmal in das Waſſer, weil ſonſt möglicherweiſe eine Farbe in die andere zieht. Auch darf man nie Seife direkt auf die Decken bringen, beſonders nicht auf die Stickerei. Dann werden ſie ſchnell gründlich geſpült und, wenn möglich, mehrere Male durch die Wringmaſchine gezogen, damit ſie recht ſchnell trocknen können, denn während des Trocknens ziehen gern die aufgeweichten Farben in den Stoff. Deshalb ziehen es auch viele Hausfrauen vor, die gut ausgewrungenen Decken in ein trockenes Tuch feſt einzuwickein und dann auf der linken Seite trocken zu plätten. Jedenfalls iſt das die boſte Methade, um den farbigen Decken während der Wäſche die größtmöglichſte Schonung angedeihen zu laſſen. u. Heim“, Dresden⸗N.). —— Planken D 3, 7 2 Stochwerke. Mannzeimer General-R 758 eeeeeeeeeeeee nas! ei Die beim Umbau des früher Knopf'ſchen Fauſes in Wiesloch für Poſtzwecke entbehreich werdenden Stück große Schaufenſteranlagen(4. 2,92. 2,42; 4. 2,92 2,82 und 1. 2,92 1,23 m) ſollen meiſtbie⸗ dend einzeln oder zuſammen veräußert werden. Stwaige Liebhaber werden erſucht, Angebote bis zum 20. Mat an die Bauabteilung der Ober⸗Poſt⸗ direktion einzureichen. Beſichtigung durch Ver⸗ mittelung des Poſtamts während der Dienſt⸗ ſtunden. 4868 Karlsruhe(Baden), den 10. Mai 1922. Ober⸗Poſtdirektion. Maul⸗ und Klauenſeuche betr. In den Gemeinden Nordheim, Amt Bensheim und Speyer iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche aus⸗ gebrochen. 3 In den Gemeinden Lorſch, Amt Bensheim, Darsberg Neckarſteinach, Amt Heppenheim, Fran⸗ kenthal⸗Morſch und Ormsheimerhof, Amt Fran⸗ kenthal, iſt ſie erloſchen. Mannheim den 2. Mai 1922. 8 Badiſches Bezirksamt Abt. II. Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter 8 Band XII,.⸗Z. 14, Firma„Orenſtein& Koppel, Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung mit dem Hauptſitze in Berlin wurde heute eingetragen: Berthold Sußmann in Berlin, Friedrich Franz Jacks in Berlin, Dr. Karl Münſter in Berlin⸗ Schöneberg ſind zu Geſamtprokuriſten beſtellt. Je⸗ der iſt ermächtigt, in Gemeinſchaft mit einem an⸗ deren Prokuriſten und wenn der Vorſtand aus mehreren Mitgliedern beſteht, auch in Gemein⸗ ſchaft mit einem Vorſtandsmitgliede, ordentlichen wie ſtellvertretenden, die Geſellſchaft zu vertreten. Mannheim, den 4. Mai 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. 117 Zum Handelsregiſter 3 Band XII, ⸗3. 39, wurde heute die Firma„Aktiengeſellſchaft für Zi⸗ garvenfabrikation“ in Mannheim eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am 15. März 1922 und am 1. Mai 1922 feſtgeſtellt. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt: Die Herſtellung und der Vertrieb von Zigarren und ſonſtigen Tabak⸗ waren. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, für Zwacke ihres Geſchäftsbetriebs andere Geſchäfte gleicher dder ähnlicher Art zu erwerben und ſich an ſolchen Unternehmungen in jeder Rechtsform zu betei⸗ ligen, überhaupt alle Maßnahmen zu ergreifen und alle Geſchäfte zu unternehmen, die der Erreichung oder Förderung des Geſellſchaftszwecks anmittel⸗ bar oder mittelbar dienen. Das Grundtapital be⸗ trägt 1 000 000 Mark. Es iſt eingeteilt in 9000 Stück Stammaktien und 100 Stück Vorzugsaktien, je über 1000 Mark. Jede Vorzugsaktie hat bei einer etwaigen Liquidation vorweg Anſpruch auf den Betrag von 100 Mark. Die Vorzugsaktien ha⸗ ben außerdem 10faches Stimmrecht. Sämtliche Aktien lauten auf den Inhaber. Der Aufſichtsrat beſtimmt die Zahl der Vorſtandsmitglieder und be⸗ ſtellt dieſelben Der Vorſtand beſteht aus einem oder mehreren Mitgliedern. Der Auſſichtsrat iſt ermächtigt, einzelnen Mitgliedern des Vorſtandes die Befugnis zu erteilen, die Geſellſchaft allein zu vertreten Leo Hugo Weißmann, Fabrikant, Mann⸗ heim iſt als Vorſtand beſtellt. Die Generalver⸗ ſammlung wird vom Vorſtande oder vom Vor⸗ ſitenden des Aufſichtsrates mittels einmaliger Veröffentlichung im Deutſchen Reichsanzeiger be⸗ rufen, die nicht ſpäter als am 18. Tage vor dem Tage der Verſammlung erſcheinen darf, einbe⸗ rufen. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft er⸗ folgen im Deutſchen Reichsanzeiger. Die Gründer, die ſämtliche Aktien übernommen haben, ſind: Daniel Weißmann, Fabrikant Mannheim, Leo Hugo Weißmann, Fabrikant Mannheim, Moritz Horkheimer, Kommerzienrat, Stuttgart, Firma G. Beißwenger, Kommanditgeſellſchaft in Stuttgart. Der erſte Aufſichtsrat beſteht aus folgenden Meit⸗ gliedern: Fabrikant Daniel Weißmaun, Mann⸗ heim, Kommerzienrat Moritz Horkheimer, Stutt⸗ gart und Bankier Samuel Jacobowitz in Stutt⸗ art. Von den mit der Anmeldung eingereichten riftſtücken, insbeſondere von dem Prüfungsbe⸗ richte des Vorſtandes, des Aufſichtsrates und der Repiſoren kann bei dem Gericht, von dem letzteren auch bei der Handelskammer Mannheim Einſicht genommen werden. 117 Mannheim, den 4. Mai 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXI,.-J. 40, wurde heute die Firma„Ph. Oeſtreicher& Co., Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 22. März 1922 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unterneh⸗ mens iſt: Der Kohlengroßhandel. Zu dieſem Zwecke wird die Geſellſchaft das Kohlenhandels⸗ geſchäft unter der Firma Ph Oeſtreicher, Kohlen⸗ großhandlung in Oörrach mit Zweigniederlaſſun⸗ gen in Mannheim, Offenburg, Heilbronn und Baſel erwerben. Das Stammkapital beträgt 250 000 Mark Franz Wüſtenhöfer, Generaldirektor Eſſen, Albert Vogel, Mannheim, Rudolf Oeſt⸗ reicher, Lörrach, Philipp Oeſtreicher, Offenburg ſind Geſchäftsführer. Jeder Geſchäftsführer iſt zur Vertretung der Geſellſchaft berechtigt. Alle Bekanntmachungen der Geſellſchaft welche nach den geſetzlichen Vorſchriften in öffentlichen Blättern zu erlaſſen ſind, erfolgen durch den Deutſchen Reichs⸗ anzeiger. 117 Mannheim, den 5. Mai 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXI,.⸗g. I1, wurde heute die Firma„Huka, Waren⸗Handels⸗ Geſ. mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim oin⸗ getragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 22. April 1922 ſeſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der Betrieb von Handelsgeſchäften, insbeſondere der Handel in patentierten Neuheiten, Biſouterie⸗ wvaren, Baumaterialien, Kolonialwaren, Wein und Spirituoſen. Das Stammkapital beträgt 20 000 Mark. Heinrich Kaſten, Kaufmann, Mannheim, Zudwig Huttanus, Kaufmann, Mannheim ſind geſchäftsführer Die Geſellſchaft wird, wenn meh⸗ zere ordentliche oder ſtellvertretende Geſchäfts⸗ ührer beſtellt ſind, durch mindeſtens zwei Ge⸗ häftsführer oder durch einen Geſchäftsführer in jemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen er durch den Deutſchen Reirhsanzeiger. 117 Mannheim, den 5. Mai 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 1. FZum Handelsregiſter 8 Band XI,.⸗J. 8, ema„J. M. Andreae, Geſellſchakt mit beſchränk⸗ Haftung Filiale Mannbeim“ in Mannheim, als weigniederlaſſung dre Firma„J. M. Andrege, Jeſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Frankfurt . M. wurde heute eingetragen: Das Stamm⸗ pital iſt in Ausführung des Beſchluſſes der Ge⸗ alſchafterverſammlung vom 10. Febrnar 1922 um 20 000 auf 3000 000 erhöht. Der Geſell⸗ chaftsvertrag iſt durch den Beſchluß der Geſell⸗ Hafterverſammlung vom 10. Februar 1922 in den 3(Stammkapital), 4(Veräußerung eines Ge⸗ winnnanteiles), 8(Vertretungsbeſugnis), (Aimmrecht) abgeändert. Auf die eingereichte Ur⸗ lunde wird Bezug genommen. Der Geſchöetsfüßrer Fritz Kohl iſt berechtigt, allein die Geſellſchaft zu vertreten. Die Prokura dee Konrad Seeland iſt erloſchen. 1109 Mannheim, den 5. Mai 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. 5 eche Lenktenchungeg der Stadtgenende.f Der Bürgerausſchuß hat heute zu Mitgliedern des Stiftungsrats bes Evangeliſchen Hoſpikalfonds auf eine Amtsdauer bis September 1926 gewählt die Herren 5 11 1. Friedrich Keſſelheim, Privatmaun 2. Georg Schlachter, Privatmann. Die Wahlakten liegen 8 Tage lang zux Einſicht der Wahlberechtigten im Rathauſe„Stadtrats⸗ regiſtratur) auf. Einſprachen oder Beſchwerden ſind während dieſer Friſt bei dem Oberbürger⸗ meiſter anzumelden und unter Bezeichnung der Beweismittel zu begründen. Mannheim, den 5. Mai 1922. Der Oberbürgermeiſter. Verkauf von Pilzen. Ortspolizeiliche Vorſchrift vomſ4. November 1920 und 1. Oktober 1921. § 1. Wer im Stadtbezirk Mannheim gewerbs⸗ mäßig Pilze feilhält, verkauft oder einführt, feil⸗ halten, verkaufen oder einführen will, bat dies dem Bezirksamt Mannheim vor Cröffnung des Ge⸗ werbebetriebs anzuzeigen. 11¹ Die Anzeige muß entbalten: o) Vorname, Zuname und Stand, b) Angabe des Verkaufslokals oder Marktes, c) Name und Wohnort des regelmäßigen Pilzlieferers. Das Einführen, Verkaufen und Feilhalten darf nur erfolgen, wenn die Perſonen dem Bezirksamt den Nachweis erbracht haben, daß ſie die durch die Vorſchrift zum Verkauf zugelaſſenen Pilze nebſt ihren Verwechſelungen kennen. § 2. Pilze dürfen nur nach Sorten getrennt, in friſchen, unbearbeiteten Zuſtand zum Verkauf ge⸗ langen. Ueberalte, von Würmern ſtark zerfreſſene, beſchmutzte, ſehr wäſſerige in Fäulnis überge⸗ gangene Stücke dürfen nicht feilgebaten werden. § 3. Für den Verkauf ſind nur folgende Pilz⸗ arten unter entſprechender Bezeichnung zugelaſſen: Steinpilz, Semmelpilz. Butter⸗Röhrling Sand⸗ Röhrling, Maronen⸗Röhrling, Habichtspilz, Rehpilz, Champignon, Hallimaſch, Eierpilz, Pfifferling, Echter Nitterling,(Grünling), Grauer Ritterling, Echter Reizker(Wachholder⸗ Milchling). Morcheln, Totentrompete. § 4. Zuwiderhandlungen werden, ſofern nicht aufgrund anderer Beſtimmungen eine höhere Strafe verwirkt iſt, gemäߧ 87 a Str..B. mit Geld bis zu 600 1 oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Dies veröffentlicht. Mannheim, den 3. Mai 1922. Der Oberbürgermeiſter. Das Zinſenerträgnis der Ernſt B. Kauffmann⸗ Stiftung für das Jahr 1922 iſt am 12. Juni zu verteilen. Zweck: Unterſtützung unbemittelter Kranker oder leidender junger Kaufleute, die im Stadtbezirk Mannheim wohnhaft und angeſtellt oder ſelbſtändig tätig ſind, ohne Unterſchied der Konfeſſion zur Ermöglichung des Beſuchs ärzllich verordneter Kurplätze oder notwend ger Echol ngs⸗ aufenthalte. Bewerbungen ſind unter genauer Darlegung der Verhältniſſe und unter Beifügung eines ärzklichen Zeugniſſes binnen 10 Tagen an den Stiftungsrat(Rathaus) zu richten. 115 Bauverwaltung der Neubauſen. Schloſſerarbeilen. Nebenanlagen Neubau Krankenhaus, Termin: Dienstag, den 16. Mai 1922, vormittags 9 Uhr. Angebotsvordrucke gegen Selbſtkoſten und Aus⸗ kunft Zimmer 1. 117 Monfag, 15. Mai, abends 8 Uhr, im Muſeuſaal des Roſengartens ilder-Uorta I über Seskliegführung Meiger.(Abend⸗Nunagsde.) im Alter von 41 1855 Gott dem All nächtigen hat es gefallen, heute nachmittag 3 Uhr meinen unsern herzensguten Bruder, Schwager und Onkel lerrn Hlfred fe zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Im Namen der trauerrxden Hinterbliebenen: Frau Auguste Rempke Saarbrücken 3, Gera, Mannheim, Konstanz. (Arndtstraße 5) Die Feuerbestattung findet am Freitag, den 12. ds. nachmittags 3 Uhr in Mannheim statt. innigstgeli bien Gatten, e mpke Kaufmann jahren nach angem schwerem Leiden geb. Schreck. den 7. Mai 1922. + e id vorgügl Uoskigen Nabmke 55 D 3, Zeiſgemage e Ferſonpcilbiiro/Elprichlungen ———29ꝛů51„„%„%„%%%„ũ õ0 ð r? peziahirmafür moderne Böro/ Eiorichtungen — 2420ʃ e. SSe — 2 292 .292˙ „eeele ſeber Augfüührun 20 Preiſen liefert diè be- 9597*334* Blannheim D 5, Sumstchg. 13. Nad Grohßes und Deutscher Raòfahrere. u. Gau V Mittelrhein(Nordbaden, Rheinpfalz) ee L l..NEf..A A.fAf l ,Ag *. . àhemds 7 Uhr im Frledrichspark Saal-Radsportfest 1524 8 EIIIETETTIIAEUEEEEE Jugend-Kunst-Reigen, Radballspiele. Ta NNZanschnhiesend TA IA Eintritt für Bundesmitglieder nur gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte Mk. 14.50 inel. Steuer Für Nicht-Bundesmitglieder Mk. 22— incl. Steuer. rrrrrrnnn Der Vorstand. Kiinnnniinrnnnrnrnnnrnnnrnnnnnninnnnn TKau Dunkelblauer, gebrauch Anzug u. 6 gute Oeldruckbilder, gerahmt, Fruchtſtücke, bill. zu verkaufen. 1783 Beni, Kolonlalwaren, 3, 6 8 ter im Weltkrieg. 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