5N 1 Dienstag, 6. Juni. tuich Sezugspreiſe: In Mannheim und umgebung frei ins haus gebracht mark 80.—. Durch die poſt bezogen oiertelj. Mark 150.—. Einzelnummer mk..50. poſtſcheckkonto Ax. 17500 Karisruhe in Saden und Ur. 2917 Ludwigshaſen am Bauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗Nebenſtelle arvorſtadt, Waldhofſtraße nummer 6. Lernſprecher nummer 7030, 7031, 7062, 7033, 7048, 7038. Telegramm· Röreſſe: Seneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Gadiſche Nouoſte Nachrichlen Mittag⸗Ausgabe. 1922.— Nr. 255 enem! Anzeiger die kleine Zeile mk..— ausw. Mk. 10.— ellengeſ. u. Kam.-Anz. 200% Nachl. Rekl. mk. 30 a.Mk. Annahmeſchluß: mittagblatt—ꝗ— 8½ Uhr, Wen 19 4 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine verantwortg.übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Nnzeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Sewähr. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetzu. Necht. Mannh. Srauen-Jeitung. Mlannh. Miuſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Harten. Wandern u. Neiſen. 8 — Am die Anleihe. (Berlin, 6. Juni. Das„B..“ meldet aus Paris: Ueber den Plan der internationalen Anleihe werden in amerikaniſchen und franzöſiſchen Kreiſen einige Mitteilungen gemacht, die allerdings als Informatian ohne Gewähr wiedergegeben ſeien. Die Weigerung der franzöſiſchen Regie⸗ rung, eine Herabſetzung der Geſamtſchuld Deutſchlands zu⸗ zulaſſen, ſoll, nach der„Chicago Tribune“, am Dienstag innerhalb der Reparationskommiſſion beſprochen werden. Man nimmt an, daß Belgien die Auffaſſung Frankreichs unterſtützen wird, während England und Italien gegen eine Verminderung der illuſoriſchen 132 Milliarden Goldmark nichts einzuwenden haben. Es ſtehen ſich alſo zwei Meinungen im gleichen Stimmverhält⸗ nis gegenüber, und die Anſicht Amerikas würde in dieſem Falle von großer Bedeutung ſein, da Amerika als der wichtigſte Geldgeber ſchon ohnehin einen entſcheidenden Ein⸗ fluß ausüben kann. Amerika iſt jedoch in der Reparations⸗ kommiſſion nur durch Boyden vertreten, der an den Abſtim⸗ mungen nicht teilnimmt. Es gibt alſo zwei Möglicheiten: Entweder erhält der amerikaniſche Delegierte die Vollmacht, als Schiedsrich⸗ ter aufzutreten, oder die Löſung der ganzen Reparations⸗ problems wird vertagt. Im letzteren Falle würde Deutſch⸗ land eine kleine re Anleihe erhalten,, um den nächſten Verpflichtungen gegen Frankreich nachzukommen und auf dieſe Weiſe Zeit zur Regelung ſeiner Finanzen zu gewinnen. verſchobene Sitzung. WB. Paris, 5. Juni. Wie der„Temps“ mitteilt, iſt die für morgen anberaumte Sitzung der Reparationskommiſ⸗ ſion, in der die vom internationalen Anleiheausſchuß aufge⸗ worfene Frage werden ſoll, ob Deutſchland zum Zahlungsplan von London verpflichtet ſei, wegen Abweſen⸗ verſchiedener Delegierten verſchoben worden. Die amerikaniſche preſſe zum Stand der Frage. WB. Paris, 5. Juni. Havas. Man meldet dem„Pettt ariſten“ aus Waſhington: Die Preſſe beſtätigt in ihren Leitartikeln, daß verſchiedene Punkte bei der Konferenz der Bankleute betr. die alliierten Schulden und die Wiedergutmachungen nicht klar ſind: Die erſte wichtige Feſt⸗ ſtellung iſt die Tatſache, daß die Frankreich gegenüber ein⸗ genommene feindſelige Haltung aufgehört hat; jetzt könne man auch den franzöſiſchen Standpunkt verſtehen. 5 Was die Konferenz der Bankleute und die Möglichkeit einer deutſchen Anleihe angeht, bemerkt die Preſſe, daß dem⸗ gegenüber in Amerika allgemein Peſſimismus ent⸗ gegengebracht werde. Die„Waſhington Poſt“ ſchildert in einem langen Leitartikel die Lage folgendermaßen, und zwar gibt ſie die mittlere Meinung der Amerikaner bekannt. Die Bankleute haben begrenzte Macht und können die Anleihe nicht ſelbſt unterſchreiben. Sie ſind abhängig von den Pächtern ader ckkäufern, die das Publikum zum Unterſchreiben ſtimmen müſſen. Das Publikum wird nur dann unterſchreiben, wenn vorteilhafte Grundſätze geboten und genügende Sicherheiten gegeben ſind. Weiter iſt die Hypothet über ſeine Einkommen von der Reparationskommiſſion vor⸗ enthalten. Die Bankleute werden daher fordern müſſen, daß die Alliierten von dem Teil ihrer Hypothek ablaſſen, um die internationale Anleihe ſicherzuſtellen. Die„New Mork Times“ betrachtet es als notwen⸗ dig, daß eine beſtimmte Summe für die Reparationen aus⸗ geworfen werde, wobei man wohl erwarten müſſe, daß Poincare ſich weigere, die Reparationsſumme zu reduzieren. Um eine Anleihe zu bekommen, ſagt die„Times“ ſtellen die Reparationen keine Schulden dar, die ſind im Friedensver⸗ trag als Gerechtigkeit angeführt, die zerſtörten Gebiete ſind ſtumme Zeugen, jedoch hinreichend genügend, um zu zeigen, was Deutſchland bezahlen muß. poincaré über die Reparations frage. WB. Paris, 5. Juni. Der amerikaniſche Botſchafter Herrick überbrachte am 4. Juni im Auftrage des Kon⸗ greſſes der Stadt Verdun die amerikaniſche Krieg⸗⸗ medaille. In ſeiner Rede erklärte er, tratz aller Miß⸗ derſtändniſſe werde die Freundſchaft zwiſchen Frankreich und den Vereinigten Staaten andauern, du es leicht möglich ſei, in einer o fenen Beſprechung den Weg zu notwendigen gegenſeitigen Zugeſtändniſſen zu finden. Der anweſende iniſterpräſident Poincars benützte die Gelegenheit, eine Rede über die Reparationsfrage zu halten. Der gute Sinn des amerikaniſchen Volkes werde bald die Legende dom franzöſiſchen Imperialismus beſeitigt haben. Angeſichts er Gefahren, denen Frankreich ſtets ausgeſetzt geweſen ſei, und nach den erduldeten Leiden müſſe jedermann von gutem Glauben verſtehen, daß die für die Reparationen eſtgeſetzten Summen nicht mehr herabgeſetzt werden können. Wenn der gerechte Schadenserſatz, der ver⸗ ſptochen worden ſei, nicht bezahlt werde, müßten ſich Män⸗ ner guten Glaubens davon Rechenſchaft abgeben, daß Frank⸗ dench gezwungen ſei, eine Macht zu unterhalten, um ſie in en Dienſt ſeiner Forderungen zu ſtellen. Frankreich halte ein Heer nicht aufrecht, um Paradezwecken zu dienen oder Ruhm zu ſuchen. Man hätte recht, Frankreich ſtreng zu be⸗ zufammen. Urteilen, wenn es ungerechte Forderungen unterſtützen würde, wenn es andere Nationen unterdrücken wolle oder wenn es ſich allen friedlichen Abkommen widerſetzen würde. Derartige Abſichten habe Frankreich nie gehabt. Es habe gegenüber Deutſchland Beweiſe außerordentlicher Mäßi⸗ gung gegeben(). Bisher hätten die Franzoſen ſchon 24 Milliarden Franks für den Wiederaufbau der verwüſteten Gebiete bezahlt. Die zerſtörten Dörfer in der Gegend von Verdun könnten nicht wieder aufgebaut werden, die Fel⸗ der ſeien zur Unfruchtbarkeit verdammt, die Bevölkerung aber zeige ſich ebenſo mutig im Frieden wie während des Krieges. Sie habe alſo recht, zu verlangen, was Deutſchland verſprochen habe. Die beſigten Völker dürften nicht unge⸗ ſtraft ihre vor der Welt angenommenen Verpflichtungen verletzen. Wenn der Friede Deutſchland geſtatten würde, ſich auf Koſten Frankreichs zu bereichern, dann würde dies der von den Vereinigten Staaten und Frankreich gemeinſam unterſtützten Sache einen unermeßlichen Schaden zufügen. Das würde aber für Frankreich Erniedrigung und Ruin bedeuten. Frankreich habe zu viel Vertrauen in ſeine alten Waffengefährten, um zu befürchten, daß ſie eine Miß⸗ billigung ausdrücken oder es verleugnen. Auf alle Fälle ſehe er in der heutigen Feier ein koſtbares Unterpfand der Freund⸗ ſchaft der Vereinigten Staaten, denen er ſeine tiefe Dank⸗ barkeit bewahren werde. 1550 Der Fehler des verſailler Diktats. WB. London, 3. Juni. Lord Robert Cecil erklärte in einer Rede in Sheffiels über die Frage des Wiederaufbaues in Europa, der Fehler des Vertrages von Verſail⸗ les beſtehe darin, daß Reparationen in Deutſchland gefordert werden, welche ſeine Zahlungsfähigkeit überſchreiten. Der Friedensvertrag ſei auf Gewalt gegründet anſtatt auf Ver⸗ ſöhnung. Lord Robert Cecil trat für eine Regelung der europäiſchen Frage aufgrund der Brüderlichkeit und des Zu⸗ ſammenwirkens ein. Amerika und Nußland. WB. Waſhington, 5. Juni. Das Staatsdepartement gab Bakhmeteff bekannt, daß es nach dem 30. Juni ſein Be⸗ glaubigungsſchreiben als ruſſiſcher Botſchafter nicht mehr anerkennen werde, doch hänge das durchaus nicht mit der Frage der Anerkennung der ruſſiſchen Sowjetregierung * WB. Newyork, 5. Juni.„Aſſociated Preß“ erfährt aus Genf, daß die Schweizer Regierung den Mitgliedern der Sowjetdelegation bei der Genueſer Konferenz die Erlaub⸗ nis zum Aufenthalt zu privaten Zwecken in der Schweiz verſagt habe. Eine Ausnahme ſei nur zugunſten Kraſſins gemacht worden. Aus gleicher Quelle verlautet, daß die Schweizer Regierung die Zahlung einer Milliarde Franken verlange, die ſchweizeriſchen Staatsangehörigen in Rußland gehörten und von den Bolſchewiſten beſchlagnahmt wurden. Konferenz des pazifiſchen Ozeans. Ep. Wafhington, 5. Juni. Die Regierung hat die Staa⸗ ten des Pazifiſchen Ozeans zu einer Konferenz des Pa⸗ zifiſchen Ozeans eingeladen, die im Monat Oktober in Honblulu ſtattfinden wird. Außer an die amerikaniſchen Staaten ergingen Einladungen auch an Auſtralien, Japan, China, Neuſeeland, Siam und Niederländiſch⸗Indien. Greuel in Nnatolien. WB. Paris, 5. Juni. Hier erſcheinende amerikaniſche Blätter melden aus Waſhington auf Grund amtlicher Be⸗ kanntgabe, daß das Staatsdepartement ſich Frankreich Eng⸗ land und Italien bei der Unterſuchung der den Türken zur Laſt gelegten Chriſtenvertreibung aus Ana⸗ tolien anſchließen werde. In ſeiner Antwort auf die Ein⸗ ladung ſtelle das Staatsdepartement außer Zweifel, daß die Beteiligung der Vereinigten Stagten in keiner Weiſe binden würde, da der Schritt lediglich dem Wunſch entſpringe, ge⸗ naue Einzelheiten über die Zuſtände zu erfahren. Die Ver⸗ einigten Staaten ſchlügen die Bildung von zwei Unter⸗ ſuchungskommiſſionen, einer für die türkiſchen und einer für die griechiſchen Ausſchreitungen vor, die ſpäter einen zuſammenfaſſenden Bericht erſtatten könnten. Nach dem„Newyork Herald“ hat die Annahme der Ein⸗ ladung große Ueberraſchung hervorgerufen. Konferenz der zweiten Internationale. WB. London, 3. Juni. Die Zweite Interunationale hat für den 10. Juni eine internationale Konferenz nach. Genf einberufen, um zu erörtern: 1. die innere und internationale Lage der vertretenen Länder, 2. die induſtrielle und wirt⸗ ſchaftliche Lage unter beſonderer Berückſichtigung der Repa⸗ rationen und die Liquidation der internationalen Kriegsſchuld und 3. die Zukunft der. Internationale angeſichts des Auf⸗ hörens des Neunerausſchuſſes⸗ 2 Nus dem beſetzten Gebiet. . Amerikaniſche Truppen bleiben am Rhein. 7 Paris, 6. Juni. Nach einer Meldung der„Chicago Tribune“ aus Koblenz hat der Befehlshaber der amerikani⸗ ſchen Truppen am Rhein vorgeſtern vom Kriegsdepartement die Anweiſung erhalten, 1000 bis 1200 Mannſchaften und Offiziere auf unbeſtimmte Zeit im Brückenkopf Koblenz zu⸗ rückzuhalten. die neue iriſche Gefahr für England. Von unſerem politiſchen Mitarbeiter. Der engliſch⸗iriſche Vertrag, der Irland die Rechte eine⸗ Kronſtaates im Rahmen des engliſchen Weltreiches geben ſollte,— allerdings unter gewiſſen Einſchränkungen militäri⸗ ſcher Natur— iſt zunächſt als die Löſung einer Jahrhum⸗ derte alten Streitfrage begrüßt worden. Einige Monate ſchmerzlicher Erfahrungen haben der engliſchen Regierung bewieſen, daß der Vertrag eine ſolche Löſung nicht iſt. Ein gewiſſer Waffenſtillſtand herrſchte in den Wochen, die dem Abſchluß des Vertrages vorausgingen. Aber am erſten Tage, nachdem die engliſchen und die iriſchen Bevollmäch⸗ tigten ihre Namen unter den Vertrag geſetzt hatten, nahm das Blutvergießen in Irland wieder ſeinen Lauf. Und ſeit⸗ dem iſt auf der grünen Inſel ein Kleinkrieg geführt worden, der an kaltblütiger Grouſamkeit hinter den blutigſten Zeiten Irlands nicht zurückſteht. Der engliſch⸗iriſche Vertrag dünkte den Engländern zu⸗ nächſt deshalb ein beſonderes Meiſterſtück zu ſein, weil ern die Irländer ſelbſt ſpaltete. Teile und herrſche— nach die⸗ ſem Grundſatz haben die Engländer ihre moralfreie aber da⸗ für ſehr menſchenkluge Politik eingerichtet. Die eine Füh⸗ 5 rer der iriſchen Rebellen, Griffith, nahm die Vertraͤgsbe ⸗ ſtimmungen an und übte dann mit dem Irländer Collins zuſammen die vorläufige Präſidialgewalt in Südirland auz. Devalera aber, der populärſte Führer der Sinnfeiner, der den Kampf aufs Meſſer proklamiert hatte, verwarf den Ver⸗ trag. Er verwarf die Abhängigkeit von der engliſchen Königsgewalt, weil er eine Republik verlangte. Er verwarf die Abhängigkeit von England, weil er ein völlig freies Ir⸗ land ſchaffen wollte. Und er verwarf die Teilung in Nord⸗ und Südirland, weil er den Söhnen des Eriks das Recht auf die ganze ihnen angeſtammte Inſel nicht nehmen laſſen wollte. Während Griffith ein proviſoriſches Parlament Süd⸗ irlands nach Dublin berief, proklamierte Devalera die Fort⸗ ſetzung des Kampfes. Es bedurfte keiner langen Vorberel⸗ tung, um eine republikaniſche iriſche Armee auf die Beine zu bringen, denn die Sinnfeiner ſtanden ja noch unter Waf⸗ fen, Der Kriegsruf Devaleras verhallte nicht un⸗ gehört. Sehr viele der bewaffneten Sinnfeiner blieben ihrem alten Führer treu. Und wenn auch Zuſammenſtöße mit regulären Truppen ſelten waren, ſo fand doch der Kleinkrieg eine blutige Fortſetzung. Schlöſſer engliſchern Gutsbeſitzer wurden geſtürmt, geplündert und verbrannt. Und während derartige Gewalttaten hier und da wie Blitze die ſchwüle Luft durchzuckten, niſtete ſich an der Grenze gegen Nordirland, wo die Ulſterleute ſcharfe Wacht hielten, ein regelrechter Kampf ein. Am 31. Mai war man in London aufs Ernſteſte beunruhigt, weil der Anmarſch ſtarker Kräfte der republikaniſchen iriſchen Armee gegen die nordiriſchen Grafſchaften Fermanagh und Londonderry im Oſten und Südoſten von Belfaſt gemeldet wurden. In Belfaſt ſelbſt ſpielen ſich ſeit Monaten wieder Schreckensſzenen gegenſei⸗ tiger Blutrache ab. JIriſche Scharfſchützen töten engliſche Poliziſten und namhafte engliſche Einwohner auf offener Straße und dafür holen ſich die Ulſterleute mit Vorliebe des Nachts ganze iriſche Familien aus dem Bett und knallen ſie kaltblütig nieder. Ganz Irland iſt wieder in Aufruhr und wären in der letzten Zeit nicht weltpolitiſche Ereigniſſe von größter Tragweite vor ſich gegangen, ſo hätte die neue iriſche Gefahr für England die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich gezogen. In England ſetzte man bis in die letzte Zeit alle ſeine Hoffnungen auf die Wahlen im ſüdiriſchen Parlament, die für Juni ausgeſchrieben waren. Man rechnete damit, daß ſich die Volksſtimmung bei dieſen Wahlen zugunſten des engliſch⸗iriſchen Vertrages durchſetzen würde. Aber darin hat man ſich ſchwer getäuſcht Vielmehr hat die iriſche Kri⸗ ſis in den letzten Tagen dadurch eine außerordentlich gefähr⸗ liche Wendung genommen, daß Griffith und Devalera ſich wieder die Hand gereicht haben, daß alſo die iriſche Partei, mit der die engliſche Regierung den Vertrag abgeſchloſſen hatte, vor den radikalen Sinnfeinern gewiſſermaßen kapitu⸗ liert hat. Griffith und Depalera haben einen Pakt ge⸗ ſchloſſen, der die Hoffnung, die die Engländer auf das neu zu wählende ſüdiriſche Parlament geſetzt haben, zerſtört. Das ſüdiriſche Parlament, das auf Grund des engliſch⸗iri⸗ ſchen Vertrages gewählt werden ſollte, umfaßte lediglich die Vertretung der 26 Grafſchaften, die nach dem Vertrage dem ſüdiriſchen Freiſtaat angehören ſollen. Nach dem Pakt, der mit den Sinnfeinern abgeſchloſſen worden iſt, ſollen indeſſen in dieſem Parlament auch diejenigen Grafſchaften vertreten ſein, die laut Vertrag nicht mitwählen, d. h. die Ulſtergraf⸗ ſchaften. Als Vertreter dieſer Grafſchaften ſollen die bis⸗ herigen nordiriſchen Abgeordneten Dail Eiran, des revolu⸗ tionären Sinnfeiner⸗Parlaments, ohne beſondere Neuwahl dem kommenden ſüdiriſchen Parlamente angehören. Mit anderen Worten: Der revolutionäre Dail Eiran wird wieder aufleben und der iriſch⸗engliſche Vertrag wird ein Fetzen Pa⸗ pier ſein. Es iſt bezeichnend, daß die proviſoriſche ſüdiriſche Regierung eigenmächtig das neue Parlament auf den 1. Juni einberufen und damit die Rechte des engliſchen Vigs⸗ königs einfach mißachtet hat. Es mangelt alſo nicht an Sturmzeichen in Ir⸗ land. In Ulſter rüſtet man zu einem neuen Waffengang und engliſche Zeitungen kündigen an, daß man am Ende den Kampf mit Irland mit Waffengewalt wieder werde auf⸗ nehmen müſſen. Vorläufig aber verhandelt Lloyd George noch in London mit Griffith und Collins. Die für geſtern feſt angeſetzte Reiſe aufs Land hat er verſchoben. Ein ſor⸗ genvolles engliſches Pfingſten! 57 ee Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) 4 Dienskag, den 6. Juni 1922 Die Unruhen in Irland. WB. London, 5. Juni. Von der Grenze der iriſchen Graftſchaften Ferman agh und Donegal wird gemeldet: Britiſche Truppen wurden beim Einmarſch in Pettigo an⸗ gegriffen; es wurde Artillerie eingeſetzt, der Angreifer wurde aus dem Orte vertrieben und ihre Anführer gefangen genom⸗ men. Ein Poliziſt wurde getötet. Später räumten die Auf⸗ ſtändiſchen Belleck und das Schloß Wagherameena. Bei den Kämpfen bei Pettigo platzte eine britiſche Granate in einer Gruppe der Aufſtändiſchen, wovon ſechs getötet wurden, die anderen, einſchließlich der Führer ergaben ſich ſamt Waffen und Munition. WB. Belfaſt, 4. Juni. Havas meldet: Infolge der militäriſchen Vorbereitungen, die mit Eifer von Eng⸗ land gegen Ulſter unternommen werden, ſind Infanterie⸗ bataillone und Artillerie heute angekommen. Die engliſchen Truppen erſetzen die Poliziſten an den Grenzpunkten, wo die k Truppen Südirlands einen Einfall verſuchen könnten. WB. London, 4. Juni. Havas. Die engliſche Regierung iſt entſchloſſen, jeder republikaniſchen Oppoſition und der de Valeras gegen die von der engliſchen Regierung geforderten Abänderungen entgegenzutreten. Die engliſche Regierung verlangt, daß die Bedingungen des eng⸗ liſch⸗jiriſchenVertrages angewandt werden. Das Kabinett wird nicht erlauben, daß die geringſte Abweichung vorkommt. EP. London, 5. Juni. Die„Weſtminſter Gazette“ teilt mit, daß Lloyd George entſchloſſen ſei, in der iriſchen Frage allgemeine Wahlen auszuſchreiben, ganz gleich, welches das Ergebnis der Unterhandlungen über die Verfaſ⸗ ſung Irlands ſein wird. WB. London, 5. Juni. Der amerikaniſche Dampfer Scattle mit einer gemiſchten Ladung an Bord, die für Kauf⸗ leute in Trales(Irland) beſtimmt war, wurde in der Bucht von Trales durch ein engliſches Kriegsſchiff angehalten. Die Durchſuchung des Schiffes hat ergeben, daß eine gewiſſe Menge von Munition in Fäſſern verſteckt war. Sie wurde beſchlagnahmt. Die Trennung von Oberſchleſien. WB. Berlin, 3. Juni. Der Reichspräſident erläßt folgenden Aufruf: Wie ſchmerzlich für uns auch die Trennung von unſeren Brüdern und Schweſtern im polniſch werdenden Oberſchleſien iſt, ſo 907 7 uns doch in dieſen Tagen die nächſte Pflicht, mit der Aufbauarbeit in dem Teile Oberſchleſiens zu beginnen, der jetzt mit dem deutſchen Vaterlande wieder ver⸗ einigt werden ſoll. Bei dieſer Arbeit will der d l ee Hilfsbund ein wichtiges Werkzeug ſein und will helſen, die Wunden jeglicher Art zu heilen, die in der Vergangenheit dem oberſchleſiſchen Volke geſchlagen worden ſind. Er will helfen, daß zukünftig unſere Brüder und Schweſtern an ihrer deutſchen und oberſchleſiſchen Art feſthalten können. Das deutſche Volk wird nie vergeſſen, daß die Oberſchle⸗ ſier in dieſen ſchickſalsſchweren Jahren ſtandhaft und treu für ihre Heimat eingetreten ſind. Der Oberſchleſiſche Hilfsbund braucht noch Mithelfer, Freunde und Gönner. Hier iſt Ge⸗ legenheit geboten, durch die Tat zu danken und zu helfen. Der Rustauſch der Katiſikationsurkunden. WB. Oppeln, 3. Juni. Im Laufe des Nachmittags wur⸗ den durch den Geſandten Dr. Eckard und Vizeminiſter Dr. Seyda die Ratifikationsurkunden für das Genfer Abkom⸗ men vom 15. Mai 1922 über ſowie für die an demſelben Tage in Genf getroffenen Vereinbarungen über den Poſtſcheckberkehr und den Verkehr an den Grenzübergangsbahnhöfen ausgetauſcht. Anſchlie⸗ ßend hieran wurde von den Vertretern der deutſchen und pol⸗ niſchen Regierung unter Vorbehalt der Ratifizierung eine Erklärung unterzeichnet, die ſich auf die weitere Geltung der deutſchen Geſetze in dem polniſch werdenden Teile Ober⸗ ſchleſiens bezieht und den weſentlichen Beſtandteil des vor⸗ erwähnten Abkommens über Oberſchleſien bilden ſoll. WB. Warſchau, 3. Juni. Auf Anfrage des Auswärtigen Ausſchuſſes erklärte Skirmunt, daß der Botſchafterrat vor⸗ ſchlug, die von dieſem in dem Wortlaut der deutſch⸗pol⸗ niſchen Konvention über Oberſchleſien gewünſchten Abänderungen im Wege einer Aufklärungsnote ren. Sollte der Botſchafterrat dieſen Vorſchlag ablehnen, ſo werde die Sache dem Sejm vorgelegt, ohne daß der für den Austauſch der Dokumente vorgeſehene Zeitpunkt verſchoben werden müſſe. Mahnung zur vernunſt. WB. Kattowitz, 3. Juni. Der Oberſte Volksrat für Oberſchleſien erläßt an die oberſchleſiſche Bevölkerung fol⸗ genden Aufruf: Landsleute, wir erfahren, daß in verſchiedenen in⸗ duſtriellen Betrieben die Beamten mißhandelt und vertrieben worden ſind. Eine ſolche Handlungsweiſe im höchſten Grade unvernünftig. Ohne Beamten kann kein Betrieb ar⸗ heiten. Wenn die Beamten vertrieben werden, droht den Betrieben die Gefahr der Stillegung. Achtet die Ueber⸗ zeugung anderer und vergeßt nicht, daß wir in Zukunft in Eintracht leben müſſen, da dies für unſeren und anderer Staaten Wohlſtand erforderlich iſt. Kuhige pfingſttage. WB. Beuthen, 5. Juni. Die Pfingſtfeiertage ſind in den Kreiſen Kattowitz, Laurahütte, Tarnowitz und Pleß gut ver⸗ laufen. In Berkenhain ſind die deutſchen Beamten verjagt, aber ſpäter wieder aufgefordert worden, den Dienſt wieder aufzunehmen. Das Gerücht, daß in Neuſtrelitz ſämtliche poli⸗ tiſche Gefangene befreit worden ſeien, entſpricht nicht den Tatſachen. In Beuthen wurden nachts am Hotel Lemnitz die poſniſchen Hoheitszeichen von unbekannter Hand entfernt. Die Schutzbundtagung im Oſten. Die Lage in Oſtpreußen und Ddanzig. WB. Allenſtein, 5. Juni. Auf der Pfingſttagung des Deut⸗ ſchen Schutzbundes wurde die Lage im deutſchen Oſten pon berufenen Männern in längeren Ausführungen beleuch⸗ tet. Sämtliche Themen wurden in außerordentlich feſſelnder und aufklärender Weiſe behandelt. Ganz beſonders eingehend und das geſamte deutſche Volk intereſſierend waren die Vorträge des Schrift⸗ ſtellers Max Woritzki über die Lage in Oſtpreußen, ſowie bon Dr. Wagner über den Freiſtaat von Danzig. Woritzti ſchilderte die rückſichtloſe Ausdehnungspolitit Polens, die dahin ziele, allmählich Danzig, das Memelland, Li⸗ taubn und ſchließlich Oſtpreußen zu poloniſieren, wenn auch darüber 50 verſtreichen follten. Hierzu werden alle noch ſo verwerflichen Mittel angewandt. den Karpathen. Unterſtützt wird der Bund durch Unterorganiſatio⸗ nen, ein Komitee für Oberſchleſien und ein Komitee für die polni⸗ ſchen Intereſſen in Maſuren und Ermland Nach der Abſtimmung ſetzten die Polen trotz des für ſie ungünſtigen Ergebniſſes mit aller Energie die Propagandatätigkeit fort, ſie errichteten eigene Banken, gründeten Zeitungen, die zwar nur einen kleinen Leſerkreis haben, aber deren Hetzartikel in der großpolniſchen Preſſe und dann in franzöſiſchen Blättern abgedrückt wurden. Sie verſuchen, die Mafuren und Ermländer zu Polen zu ſtempeln, obgleich dieſe da⸗ gegen ſich energiſch verwahren. Sie gründeten Vereine, beſonders den polniſchen Schulverein, ſchufen Theater, zettelten unter der Landbevölkerung Unruhen an und machten auch die katholiſche Kirche ihrer Politik dienſtbar. Die Polen kauften maſuriſche Güter auf, entfernten nach und nach die maſuriſchen Landarbeiter und bildeten aus den Gütern polniſche Kolonien. Für unſere Abwehrtätigkeit haben wir zwei hervocrag nde Waffen: unſere höhere Kultur und unſere größere wirtſchaftliche Tüchtigkeit, die aber heide nur dann wirkſam werden können, wenn das geſamte deutſche Volk von dem ſtärkſten Nationalbewußtſein er⸗ füllt iſt und ſich zu voller Einheit zuſammenſchließt. Auch hierin önnen wir uns die Polen zum Vorbild nehmen, indem wir eben⸗ falls zahlreiche Heimatvereine gründen. Ueber den Freiſtaat Danzig, worüber immer vielſach völ⸗ lige Unklarheit herrſcht, ſprach Dr. Wagner, wie hier trotz der überwiegend deutſchen Bevölkerung infolge paſfiven Verhal⸗ tens des Völkerbundes Polen immer mehr Fuß faßt. Das ginge ſchon daraus hervor, daß in Zoppot 40 Proz. des deutſchen Terrains beſter Sorte ſich in polniſchen Händen befänden. Der Redner führte weiter aus:„In Danzig wachſen in der Langgaſſe die polniſchen Inſchriften wie Pilze aus der Erde hervor. Um der Ueber⸗ fremdung Einhalt zu tun, nahm der Senat ein Geſetz an, wonach 5170 ket Verkauf eines Grundſtückes der Genehmigung edarf. Daß die Eiſenbahn ſich in polniſcher Verwaltung befindet und daß Danzig dem polniſchen Zollgebiet einverleibt iſt, brachte den Deutſchen weitere große Nachteile. Das Anſchlagen von Zeitungen mit Hetzartikeln war eine Zeitlang beliebt, iſt aber jetzt allgemein durch Geſetz ebenfalls verboten. Obgleich im Völkerbundsſtatut be⸗ tont wird, daß Danzig kein Kriegshafen und kein Flottenſtützpunkt ſein dürfe, uhmen die Polen für ſich das Recht in Anſpruch, den Holm, die Inſel im Hafen, zum Munitionsſtapelplatz zu machen. Der Redner betonte ſchließlich, man ſage, Danzig ſei keine deutſche Stadt mehr. Er verwahrte ſich energiſch dagegen und verſprach, daß das deutſche Danzig ſtets auf Poſten ſein werde. Treubekenntnis zum Deutſchtum. Allenſtein, 3. Juni. In der Schlußſitzung der 38. Tagung des Deutſchen Schutzbundes wurde folgende Entſchließung angenommen: Die auf dem alten Kulturboden Oſtpreußens zur dritten Pfingſttagung verſammelten Vertreter des Deutſchtums aus allen Grenzlanden des geſchloſſenen Siedelungsgebietes, vereinigt mit den Vertretern des Deutſchtums aus den deutſchen Siedelungs⸗ gebieten im Auslande erklären: Wir, die als Deutſcher Schutz⸗ bund vereinigten Verbände des Grenz⸗ und Auslanddeutſchtums, glauben an die deutſche Volksgemeinſchaft. Wir glauben daran, daß alle, die ſich als Deulſche fühlen, ohne Unter⸗ ſchied der Konfeſſion, ohne Unterſchied der Parteien und Klaſſen, obhne Unterſchied der Staatsangehörigkeit oder der Umgangsſprache kraft inneren Geſetzes eine unauflösliche Einheit ſind. Wir halten unberbrüchlich feft an dem unverrückbaren Naturrecht der Selbſt⸗ beſtimmung für unſer Volk. Wir wollen die deutſche Volks⸗ gemeinſchaft pflegen als den höchſten Beſitz aller Deut⸗ ſchen, ob ſie als geſchloſſene Minderheit einem fremden Staate oder Volkstum eingeordnet oder ob ſie in freiem Willen ein Son⸗ derdaſein vor den Toren der Heimat führen in dem Glauben andie deutſche Volksgemeinſchaft. In dieſem Glauben liegt die Zukunft der deutſchen Nation. ‚ Rheinlandkommiſſion und die deutſche Kechtspflege. SD. Die neueſte von der Interalliierten Rheinlandkom⸗ miſſion erlaſſene Verordnung(Nr. 116) über die Anwend⸗ barkeit des§ 15 der deutſchen Strafprozeßordnung in den beſetzten Gebieten bedeutet zunächſt reim ſachlich einen ge⸗ radezu unerhörten Gingriff in eine rein inner⸗ deutſche Angelegenheit. Nach der neuen Verordnung behält ſich die Rheinlandkommiſſion das Recht vor, eine etwa auf Grund dieſes 8 15 ergehende Entſcheidung eines oberen deut⸗ ſchen Gerichts im Verwaltungswege nachzuprüfen und ſeime Ausführung gegebenenfalls zu verhindern, näm⸗ lich dann, wenn eine vor einem Gericht des beſetzten Ge⸗ bietes anhängige Sache vor ein Gericht des unbeſetzten Ge⸗ bietes verwieſen wird, und ſie ausreichenden Anlaß zu der Annahme zu haben glaubt, daß durch die Ausführung des deutſchen Gerichtsbeſchluſſes die Anwendung ihrer Verord⸗ nungen 27, 77, 90 oder 98 verhindert werden kann, oder daß die Sicherheit, der Unterhalt und die Bedürfniſſe der Beſatzungsſtreitkräfte berührt werden. Juriſtiſch ſtellt dieſe Verordnung eine unerhörte Beſchränkung der in allen Kulturländern, vor allem aber den demokratiſchen Ländern, ſo hoch gehaltenen Unabhängigkeit der Richter dar, da ſie nichts anderes bedeutet, als daß eine Verwaltungs⸗ behörde ſich das Recht anmaßt, eine Entſcheidung zu fällen, die allein im freien Ermeſſen des Richters liegt. Mit ſolchen Beſchränkungen dürfte die Rheinlandkommiſſion keineswegs ein Zeichen ihrer ſich oft ſich ſelbſt zugeſchriebenen freiheit⸗ lichen und demokratiſchen Geſinnung gegeben haben. Es handelt ſich hier vielmehr um einen Eingriff, der nur allzuſehr einer Kñabinettsjuſtiz ähnelt, wie ſie in ver⸗ gangenen Jahrhunderten in abſolutiſtiſch regierten Staaten gang und gäbe geweſen ſein mag. Noch ſchwerwiegender ſcheinen aber die Folgen dieſer Verordnung auf politi⸗ ſchem Gebiete zu ſein. Sie geht letzten Endes auf nichts anderes hinaus, als Subjekte, die es leider in allen Ländern gibt, nämlich Hoch⸗ und Landesverräter vor der deutſchen Juſtiz zu ſchützen. Damit wird dieſe Ver⸗ ordmmg nicht eine Beruhigung oder Entſpannung der Ver⸗ hältniſſe im beſetzten Gebiet bringen, ſondern im Gegenteil dazu führen, daß Leute, die ſich in ihrem Treiben von der deutſchen Juſtiz bedroht oder doch gehemmt fühlen, nur mit verdoppelter Kraft und Bewegungsfreiheit Plänen nach⸗ gehen können, die auf eine Zerſtörung der Reichseinheit und eine Untergrabung der Staatsautorität hinzielen. Die Rhein⸗ landkommiſſion macht ſich durch dieſe Verordnung 116 offen⸗ ſichtlich zum Beſchützer unlauterer Elemente, insbeſondere aber von Vaterlands⸗ und Hochverrätern und fördert damit indirekt etwas, was zu verhindern nach dem Rheinland⸗Ab⸗ kommen ihre Hauptaufgabe ſein ſoll: die allgemeine Unſicher⸗ heit im beſetzten Gebjet. Tagung der völkerbundsligen. Berlin, 6. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Ver⸗ einigung der Völkerbundsligen in Prag hielt am erſten Pfingſtfeiertag ihre Eröffnungsſitzung ab, an der 200 Delegierte teilnahmen. Außer Miniſterpräſident Beneſch, der die Eröffnungsanſprache hielt, ſprachen als Vertreter Deutſchlands Graf Bernſtorff und der Vertreter Frank⸗ reichs, der bezeichnenderweiſe u. a. ausführte: Man beſchul⸗ digt heute gern Frankreich des Imperialismus. Dieſe Be⸗ Der Verband zum Schutze der polniſchen Weſtmart in Poſen ſprach offen aus, daß er Polen zu ſchützen habe von Oſten bis zu ſchuldigung iſt durchaus haltlos. Frankreich hat ein Grauen jener ee Wunden, die ihm der Krieg geſchlagen hat. In dieſem Bewußtſein ſieht es ſich aber gezwungen, die unerläßlichen Reparationen der Kriegsſchäden zu for⸗ dern. Die Grundlage des Friedens kann nur die Einhaltung der Verträge und die Achtung vor den Verträgen ſein. Die Heiligkeit der Verträge iſt der leitende Grundgedanke der franzöſiſchen Politik. * Berlin, 6. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie das „B..“ erfährt, trifft am kommenden Sonntag mit einer Anzahl von Politikern aus den Kreiſen der franzöſiſchen „Liga für Menſchenrechte“ auch Pierre Renaudel hier ein, um an den verſchiedenen Kundgebungen für die deutſch⸗ franzöſiſche Verſtändigung teilzunehmen. Vorausſichtlich wird auch der ehemalige Miniſterpräſident Painleve zu dieſen Veranſtaltungen hier anweſend ſein. Ein Anſchlag auf Scheidemann. (Kaſſel. 5. Juni. Der Oberbürgermeiſter Scheide⸗ mann wurde heute früh, als er mit ſeiner Tochter einen Spaziergang nach Wilhelmshöhe machte, von einem unbe: kannten Mann überfallen. Der Attentäter verſuchte mittels eines Gummiballes eine giftige Flüſſigkeit in das Geſicht des Oberbürgermeiſters zu ſpritzen. Scheidemann go auf den Täter mehrere Schüſſe aus einer Mehrladepiſtole ab, die aber ohne Erfolg blieben. Der Mann konnte ent⸗ fliehen und löſte ſich auf der nächſten Station eine Fahrkarte 4. Klaſſe, um nach Warburg weiterzufahren. WB. Kaſſel, 5. Juni. Oberbürgermeiſter Scheide⸗ mann, der geſtern Abend noch unter den Einwirkungen der Flüſſigkeit, mit er er beſpritzt wurde, zu leiden hatte⸗ befindet ſich heute wieder wohlauf und unternahm im Laufe des Tages eine Ausfahrt im Automobil. Irgendwelche Verletzungen hat der Oberbürgermeiſter nicht davongetra gen. Bisher ſind die Nachforſchungen nach den Tätern er⸗ folglos geblieben. Berlin, 6. Juni.(Von unſ. Berl Büro.) Zu dem Attentat an Scheidemann bringen die Berliner Morgen⸗ blätter noch folgende Einzelheiten vor: Nach dem Atten⸗ tat auf Erzberger hat Scheidemann zahlloſe Drohbriefe er⸗ halten, ſodaß er ſtändig einen Revolver bei ſich trug, von dem er denn auch Gebrauch hat. Nach der ürzt⸗ lichen Feſtſtellung iſt zu dem Angriffe in der Tat Blau ſäure verwendet worden. Dies hätte ſofort tödlich gewirkt, wenn das Attentat nicht an der friſchen Luft erfolgt wäre und wenn die Giftſubſtanz das Geſicht des Ueberfallenen er⸗ reicht hätte. Da dies nicht der Fall geweſen iſt, ſcheint der Zuſammenbruch Scheidemanns mehr auf einen Nerpen chok als auf eine unmittelbare Einwirkung der Flüſſigken zurückzuführen ſein. Nach den letzten Meldungen war Scheidemann nicht nur eine ½ Stunde ſondern über Stunde bewußtlos. Das Bewußtſein ſchwand dem Ueber⸗ fallenen unmittelbar nach Verübung der Tat, ſodaß Scheidemann die beiden Schüſſe auf den Täter anſcheinend ſchon im Dämmerzuſtande abgegeben hat. Der Täter trug bei dem Attentat eine große Hornbrille. In parlamentariſchen Kreiſen neigt man nach dem„B⸗ .“ der Anſicht zu, daß ein politiſches Attentat vorliegt; in dieſem Sinne gloſiert auch die„Voſſ. Ztg.“ als einziges Ber⸗ liner Morgenblatt die Tat folgendermaßen: Es iſt beſonders ſinnlos, einen Mann, der ſozuſagen politiſch im Ruheſtande lebt, unſchädlich machen zu wollen. Scheidemann wird kaun⸗ noch einmal eine große Rolle im politiſchen Leben ſpielen. Das Unheil aber, das er nach dem Urteil ſeiner Gegne⸗ von der Rechten als Oberbürgermeiſter von Kaſſel anſtiftete, ſteht wohl ſelbſt nach der Meinung dieſer Politiker in keinem Verhältnis zu ſolchen politiſchen Umgangsformen. Der Ver⸗ ſuch, ihn zu beſeitigen, kann alſo nur als Rache für ſeine politiſche Vergangenheit gemeint ſein. Die ſozialdemokratiſchen 1807 en am Mittwoch eine as Parteien beab⸗ große Demonſtration gegen ttentat zu veranſtalten. 5 Baòden. 0 75 Um die Wohnabgabe. 7 Zu der wichtigen Vorlage der badiſchen Regierung über die Höhe der Wohnabgabe nahmen alle Parteien Stellung. Einig war man ſich in der Mehrheit darüber, daß die Wohnabgabe vom Mieter zu erheben ſei. Ein Antrag der Mehrheitsſozialdemo⸗ kraten, des Zentrums und der Demokraten auf Aufſtellung der Mietkataſter in allen Gemeinden mit mehr als 4000 Einwohnern bis zum 31. Dezember 1922 zur Schaffung der Unterlagen für die Erhebung der Wohnabgabe nach dem Mietwert, wird einſtimmig gegen die Enthaltungen der Unabhängigen angenommen, mit der von Regierungsſeite vorgeſchlagenen Aenderung, die eine Hinaus⸗ ſchiebung des Termins über den 31, Dezember 1922 hinaus vorſieht. Auch mit der Einfügung höherer Sätze iſt man durchweg einver⸗ ſtanden. Bei der Geſamtabſtimmung wurde das Wohnabgabegeſetz wieder gegen die Enthaltung des unabhängigen Vertreters a n⸗ genommen. Das Zeutrum hatte noch folgenden Antrag eingebracht: Die Re⸗ gierung wird erſucht, bei der in Ausſicht ſtehenden Neuregelung des Reichsgeſetzes über die Erhebung einer Abgabe zur Förderung des Wohnungsbaues für ſchonliche Behandlung der landwirtſchaft⸗ lichen ODekonomiegebäude, für Berückſichtigung der kleingewerblichen Anlagen und für Abſtaffelung der Wohnabgabe für kinderreiche Familien zu wirken. Der Antrag wurde teilweiſe gegen die Stim⸗ men der Mehrheitsſozialiſten und der Unabhängigen angenommen. Die verheiratete Beamtin. Zu dem von allen weiblichen Abgeordneten des Land⸗ tages geſtellten Antrag wegen Zahlung einer Abfindungsſumme an verheiratete Beamtinnen nahm in ſeiner letzten Sitzung der Ausſchuß für Geſuche und Beſchwerden Stellung und drückte ſeine Stellung⸗ nahme in dem einſtimmig angenommenen Antrag aus: Der Landtag wolle beſchließen, die Regiexung zu erſuchen, bet der Reichsregierung dahin zu wirken, daß möglichſt bald den ver⸗ heirateten Beamtinnen der Austritt aus dem Staatsdienſt dadu erleichtert werde, deeß ihnen eine entſprechende Abfindungs⸗ ſumme gewährt wird. Fliegerſchäden. Dem Ausſchuß für Geſuche und Beſchwerden des Land⸗ tages lag ein Antrag auf ſtaatliche Entſchädigung bei Fliegerſchäden vor. Er wurde der Regierung empfehlend überwieſen, mit der Bitte, bei der Reichsregierung vorſtel⸗ lia zu werden, daß das diesbezügliche, in Ausſicht ſtehende Geſetz beſchleunigt erledigt und in Vollzug geſetzt werde. ** 5 Zur Verſtärkung des polizeilichen Sicherheitsdienſtes gehen hier polizeiliche Waldpatrout! len bei Tag umher und nachts iſt eine ſtarke Rädfahrer⸗ patrouille in Dienſt. Auch für den übrigen Polizeidienſt, be⸗ 1 ſonders für Telephonalarm, ſind weitgehende Sicherheitsmaßnah⸗ men angeordnet. 3 0 70 Heidelberg, 2. Juni. vor dem Kriege uni wünſcht nichts anderes als die Heilung ſcherin iſt Samstag abend in Berlin eingetroffen. Berlin, 6. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Tſchit E — ‚ ‚‚. e,eeeee. — — ſe — Nenstag, den 6. Juni 1922. 2 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 255. Während die Mannheimer zu tauſenden in die Ferne ſtrebten, um ſich bei dem herrlichen Wetter an den Schönheiten der Natur zu liteuen, verſammelten ſich hier an den Pfingſtfeiertagen in ſtatt⸗ icher Zahl die Mitglieder des Badiſchen Stenographen⸗ unds„Stolze⸗Schret“ zu ihrem dritten Bundes⸗ feſt. Die Badener, die aus allen Gauen des Landes herbeigeeilt waren, um in ernſter Arbeit, aber auch in geſelliger Runde ihre Begeiſterung für die Kurzſchrift im allgemeinen und für ihr Syſtem im beſonderen zu bekunden, hatten die Freude, eine ſtattliche Anzahl Pfälzer u. heſſicher Schriftgenoſſen und ⸗genoſſinnen und ein Fähnlein chweizer Syſtemfreunde begrüßen zu dürfen. Sämtliche Veran⸗ ſtaltungen nahmen einen überaus harmoniſchen Verlauf, ſodaß alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen hochbefriedigt in die Heimat zu⸗ rückkehren werden. Die Tagung begann bereits am Samstag nach⸗ mittag mit der im Lokal des Ortsvereins, Gaſthaus„zum großen Hirſch“, abgehaltenen Bundesvertreter⸗verſammlung. 9 Der von dem geſchäftsführenden Vorſitzenden Dr. Fiſcher⸗ arlsruhe erſtattete Geſchäftsbericht ließ erkennen, welch ungeheure Mühe und Arbeit das abgelaufene Geſchäftsjahr der Bundesleitung und den Vereinen gebracht hatte, aber auch von welchen Erfolgen ieſe Mühen begleitet waren. Die Verhandlungen betrafen weiter die Vorbereitungen zu den am nächſten Tage abzuhaltenden Wett⸗ ewerben, ſowie Neuwahlen. In ſeinen Hauptämtern wurde der undesvorſtand wiedergewählt und zwar: Kreisſchulrat Profeſſor ſchler⸗Karlsruhe als., Dr. Fiſcher⸗Karlsruhe als 2.(ge⸗ ſchäftsführender) Vorſitzender, Bercher⸗Karlsruhe als Schriftführer, elffenſtein⸗Mannheim(während deſſen Behinderung durch Krank⸗ eit Fritz Behrend⸗Mannheim in Stellvertretung) als Kaſſenwart; zu eiräten die Herren Otto Schneider und Fritz Schürmann⸗Mann⸗ eim und Fritz Kaſper⸗Karlsruhe und die Damen Anna Dobler⸗ annheim und Frau Köchling⸗Karlsruhe; zu Vertretern des Bundes beim Deutſchen Stenographenverbande Stolze⸗Schrey mit dem Sitz in Berlin Kreisſchulrat Iſchler, Dr. Fiſcher, Dr. Ernſt Frey und Fritz Lehmann⸗Karlsruhe, Heinrich Klemann, O. Schneider⸗Mann⸗ beim und Fritz Kaufmann⸗Heidelberg. Die Herbſt⸗Vertreterver⸗ lammlung ſoll dieſes Jahr in Karlsruhe ſtattfinden, und als Ort der nächſtjährigen Bundestagung nahm man Donaueſchingen in Ausſicht. Tag wurde mit dem Beſuch des Konzerts im Frledrichspark beſchleſſen. Der Vormittag des erſten Feiertages war für da⸗ Wettſchreiben und Wettleſen in ſämtlichen Räumen der Handelsſchule reſerviert. An dem Wett⸗ ſtreit Neirhc ſich 352 Herren u. Damen. Für die beſten Leiſtungen ſtanden eine Anzahl wertvoller Ehrenpreiſe zur Verfugung, die eſige Firmen in ſehr entgegenkommender Weiſe geſtiftet hatten. as Ergebnis des Wettbewerbes werden wir noch nachtragen. Es gurden überhaus zahlreiche und gute Arbeiten mit Preiſen bedacht. 0 Jünger der Kurzſchrift konnten als Preisträger zu dem Gelingen Sie Tagung beitragen. Es wurde eine Spitzenleiſtung von 00 deͤben in der Minute erzielt. Der wertvolle Wanderpreis fiel wieder Ven, Mannheimer Verein zu. Kurz nach halb 1 Uhr begann im erſammlungsſaal des Roſengartens die ößſentliche Feſtverſammlung, de mit der von dem Doppelquartett der Mannheimer Liederhall: mit tiefer Empfindung geſungenen„Sanktus von Schubert ein⸗ Keleitet wurbe. Hierauf begrüßte der Bundesvorſitzende, Herr Heelsſchulrat Prof. Iſchler⸗Karlsruhe, die zahlreich Erſchienenen. er Redner wies zunächſt darauf hin, daß ſich die badiſchen Steno⸗ Fapbenvereine der Schule Stolze⸗Schrey zum drittenmale zum Handesfeſt zuſammengefunden hätten, diesmal im oberrheiniſchen dandels⸗ und Induſtriezentrum. Klein ſei die Zahl derer geweſen, ſich zum erſtenmale vor zwei Jahren in Ettlingen zum Bundes⸗ bat verſammelten. Umſo größer ſei die Freude und Genugtuung arüber, daß man diesmal eine Beteiligung an den Wettbewerben ſeſtellen könne, wie ſie größer kaum in der Vorkriegszeit geweſen a. Die Stadt Mannheim ſei für die Stenographen kein fremde⸗ Siotet, weil ſie den größten und vielleicht auch rührigſten badiſchen im ngraphenderein beſitze. Außerdem habe ſchon vor 15 Jahren i0 Stadtjubiläumsjahr ein Bundestag ſtattgefunden. Alle die⸗ nigen, denen es vergönnt geweſen ſei, jene unvergeßlichen Feſttage ſentzufeiern, gedenken ihrer noch in ſtiller Wehmut. Aber wenn ſich de em auch viel geändert habe, ſo glaube er trotz der Not der 0 it trotzdem die Erwartung ausſprechen zu dürfen, daß die bei en fröhlichen Pfälzern verlebten Feſttage allen in guter Erinne⸗ umg bleiben würden. Die Stadtverwaltung habe ſehr viel zur detterſtützung der Tagung getan, vor allem durch die Vereitſtellung inmRäume für die Wettbewerbe. In dieſem Zuſammenhang er⸗ Reierte der Redner daran, daß die Stadtverwaltung ſeit einer langen neibe von Jahren unter ihren Beamten Wettſchreiben veranſtalte ſürd ſo ihre ſtenographiſche Aus⸗ und Weiterbildung in hohem Maße rdere. Die Stadtverwaltung beſitze infolgedeſſen einen Stab von Maographiekundigen Beamten, die jedem Anſpruch genügten. Reinnheim ſei dadurch geradezu vorbildlich geworden. Eine ganze gede von Städte ſei dieſem Beiſpiel gefolgt. Er ſpreche deshalb Kwiß im Sinne aller, wenn er den Vertreter der Stadt Mannheim, Bundesfeſt des Vadiſchen Stenographeubundes„Stolze⸗Schrey“ Herr Oberverwaltungsrat Prof. Brehm, beſonders herzlich be⸗ grüße und ihn bitte, den Dank der Bundesleitung und es Bundes⸗ tages der Stadtverwaltung zu übermitteln. Der Redner begrüßte hierauf ebenſo herzlich die weiteren Ehrengäſte, ſo den Präſidenten der Handelskammer, Herrn Fabrikant Richard Lenel, Herrn Kom⸗ merzienrat Sauerbeck, den Vorſitzenden des ſtenographiſchen Prüfungsamtes der Handelskammer, den Vertreter der Handelshoch⸗ ſchule, Herrn Prof. Dr. M. Behrend, den Direktor des Realgym⸗ naſiums, Herrn Dr. Kanzler, den Leiter der Mannheimer Volks⸗ ſchulen, Herrn Geh. Hofrat Prof. Dr. Sickinger, Herrn Oberpoſt⸗ direktor Schmid und Herr Oberhandelslehrer Wipf. Herz⸗ liche Begrüßungsworte widmete der Redner weiter den Schrift⸗ genoſſen, insbeſondere den Schweizer Freunden, die in der Stärke von einem Viertelhundert erſchienen ſeien. Herzlicher Dank wurde auch denjenigen geſagt, die an dem Zuſtandekommen des Bundes⸗ tages mitgewirkt haben, ſo den Firmen für die Stiftung der Ehren⸗ preiſe für die Wettbewerbe. Der Redner verwies alsdann darauf, daß das Jahr 1922 von ganz beſonderer Bedeutung für die Schule Stolze⸗Schrey iſt. Vor 25 Jahren entſtanden, hat ſie ſich aus kleinen Anfängen zu einem gewaltigen Bau entwickelt, der ſogar die Mutterſchule überragt. Im Auguſt findet in Eiſenach das Jubiläumsfeſt ſtatt, bei dem ſich Gelegenheit geben wird, darauf einzugehen, von welchem Einfluß die Schule Stolze⸗Schrey auf das ſtenographiſche Leben Deutſchlands und die Entwicklung der Stenographie überhaupt geweſen iſt. Im kleineren Kreiſe werde im Herbſt ds. Is. das Jubiläum der Schule begangen werden. Auf keinem anderen Gebiete treffe ſo wie auf dem ſtenographiſchen das Wort zu: Stillſtand iſt Rückſchritt! Die Gedanken und Ideen, die ein Stolze und Schrey in die ſtenogra⸗ phiſche Welt geworfen, hätten einen Stillſtand in ſtenographiſcher Be⸗ ziehung noch rechtzeitig verhindert. Eigentümlich ſei es, daß man im Jubliäumsjahr vor die ſchwere Entſcheidung geſtellt werde, ob die Schule weiter beſtehen oder mit den anderen Schulen gemeinſa arbeitend einer neuen und gewaltigen Entfachung des ſtenographi⸗ ſchen Lebens den Weg bereiten ſolle. Der Entſchluß, nach welcher Seite man die Schritte lenken wolle, ſei gewiß ein ſchwerer. Aber wenn man bedenke, wie viele Opfer an Geld und Arbeit aufge⸗ wendet worden ſind, damit ſich die einzelnen Syſteme bekämpfen konnten, ſo könne der Entſchluß doch wohl nicht gar zu ſchwer ſein. Das Einheitsſyſtem iſt auf dem Marſche! Die beiden großen Schulen Gabelsberger und Stolze⸗Schrey haben ſich auf einen neuen Entwurf geeinigt, den die beſten Köpfe beider Syſteme ausgearbeitet haben. Es bedarf nur noch der Beſeitigung einiger kleiner Schwierigkeiten. Danp wird der Entwurf der öffentlichen Kritik überwieſen und dann werden die Regierungen das letzte Wort in der Angelegenheit ſprechen. Vielleicht bekommen wir das Ein⸗ heitsſyſtem ſchon als Weihnachtsgeſchenk auf den Tiſch gelegt. Siche⸗ rer aber iſt, daß es Oſtern den Einzug in unſere Schulanſtalten halten kann. Dann aber heißt es nicht die Hände in den Schoß legen und den Regierungen das Weitere zu überlaſſen. Dann iſt es erſt recht die Aufgabe der Vereine, ſich zu rühren und zu regen, um dem neuen Syſtem Eingang zu verſchaffen. Es wird eine Zeit kommen, wo die ſtenographiſche Bewegung die Maſſen gewaltiger wie jetzt erfaßt, wo die Kurzſchrift eine univerſellere Bedeutung exlangt. Den Vereinen wird dann die Hauptaufgabe zufallen, Lehrer für die Lernenden und Weiterſtrebenden zu finden. Wehe dem, der ſich dem Einheitsſyſtem in den Weg ſtellen will. Aufhalten kann man das Einheitsſyſtem, aber nicht zum Stillſtand bringen. Wir wollen die letzten ſein, die das tun. Der Gedanke, daß wir im Jubiläumsſahr, in dem Jahr, in dem unſere Schule, ſtrotzend von Geſundheit und Kraft, ſich reckt und dehnt nach allen Seiten, am Grabe unſeres Syſtems ſtehen, dürfte eigentlich keinen Schmerz, ſondern Freude auslöſen, denn der Tod unſerer Schule wird nicht den Untergang unſeres Syſtems bedeuten. Der Same, den unſer Syſtem ausſtreut, wird das neue Syſtem zu neuem kräftigen Leben entwickeln. So wird es in einer Variation des bekannten Ausſpruches beim Tode der franzöſiſchen Könige heißen: Das Syſtem Stolge⸗Schrey iſt tot, es lebe das Einigungsſyſtem! In dieſem Sinne hieß der Redner nochmals alle herzlich willkommen.(Starker Beifall.) Als Herr Kreisſchulrat Iſchler ein Telegramm des Berliner Bundesvorſtandes bekanntgegeben hatte, das der Tagung den beſten Erfolg wünſcht, begrüßte Herr Oberverwaltungs⸗ inſpektor Klemann die Verſammlung im Namen des Orts⸗ vereins, insbeſondere die Pfälzer Schriftgenoſſen, die erfreulicher⸗ weiſe in großer Zahl zur Tagung erſchienen ſeien. Wenn je die Zugehörigkeit der Pfälzer ſte iographiſchen Vereine zum badiſchen Bunde eine beſondere Bedeutung gehabt habe, ſo ſei es heute der Fall. Einen ebenſo herzlichen Willkomm entbot der Redner den Schweizer Schriftfreunde denen der Weg nach Mannheim nicht leicht gemacht werden ſei, denn ſie hätten ſchon an der Grenze ihren Tribut entrichten müſſen. Er dankte ferner der Stadtnerwaltung für die Unterſtützung, die ſie dem Mannheimer Verein zuteil werden ließ, ſowie den Stiftern der Ehrer preiſe, und ſchloß mit einer Her⸗ vorhebung der Mannheimer Sehenswürdigkeiten. Herr Oberverwal⸗ tungsrat Prof. Brehm überbrachte die Grüße der Stadtverwaltung und des Oberbürgermeiſters mit den beſten Wünſchen für einen ge⸗ deihlichen Verlauf der Tagung. Herr Handelskammerpräſident Lenel ſtellte in ſeinen Begrüßungsworten feſt, daß die Handels⸗ kammer den Beſtrebungen des Verbandes das lebhafteſte Intereſſe entgegenbringe, entſprechend der Bedeutung der Kurzſchrift für die ganze deutſche Wirtſchaft, was auch in der Schaffung des ſteno⸗ graphiſchen Pruüfungsamtes zum Ausdruck komme. Herr Prof. Dr. Behren dübermittelte die Geüße und beſten Wünſche der Handels⸗ hochſchule. Ehrunc verdienter Mitglieder. Der geſchäftsführende Vorſitzende, Herr Dr. Fiſcher⸗Karls⸗ ruhe, nahm hierauf die Ehrung mehrerer Mitglieder vor, die bei der Verbreitung der Stenographie hervorragend tätig geweſen ſind. Unter ſtarkem Beifall der Verſammlung verkündete der Red⸗ ner, daß der Deutſche Stenographenverband Stolze⸗Schrey be⸗ ſchloſſen habe, die Kreßler⸗Denkmünze mit Diplom zu verleihen: Frau Anna Dobler⸗Mannheim, Prof. Dörr⸗Karlsruhe, Otto Schneider⸗Mannheim, Fritz Lehmann ⸗Karlsruhe, Bundes⸗ kaſſter Ludwig Helffenſtein⸗Mannheim, Fritz Kaufmann⸗ Heidelberg, dem langlährigen Vorſitzenden des Heidelberger Ver⸗ eins, und der früheren langjährigen Schriftführerin Frl. Frey⸗ Karlsruhe. Die Bäckler⸗Denkmünze mit Diplom für hervorragende Verdienſte in praktiſcher ſtenographiſcher Tätigkeit und ſonſtige hervorragende Leiſtungen erhielt Herr Oberverwaltungsinſpektor Klemann⸗Mannheim. Die Herren Bezirksdirektor Fritz Schür⸗ mann⸗Mannheim und Fabrikant Wilhelm Eckhard⸗Oberingel⸗ heim wurden zu Ehrer mitgliedern des badiſchen Bundes ernannt. Weiter wurde bekannt gegeben, daß Herr Reichstagsabg. Oskar Geck der Entſchuldigung ſeines Fernbleibens die Abſchrift eines Beſchluſſes des Reichstages angefügt habe, wonach von dem im 30er⸗Ausſchuß beſprochenen Plane der Schaffung einer einheit⸗ lichen Kurzſchrift Kenntnis genommen und der Wunſch ausge⸗ ſprochen wird, daß die weiteren Verhandlungen zu einem baldigen Abſchluß gebracht werden. Herr Dr. Richter ſchließt daraus, daß ſich der erfreuliche Standpunkt durchgerungen hat, daß das Einigungsſyſtem nur auf der Grundlage der Syſteme Gabelsberger und Stolze⸗Schrey geſchaffen werden könne. Auch zwei eingereichte praktiſche Arbeiten wurden ausgezeichnet. Herr Karl Scholl⸗ Mannheim erhielt einen Aufmunterungspreis von 30 Mk. und Herr Karl Hilſenbeck⸗Freiburg einen ſolchen von 70 Mk. Die Bedeukung der Stenographie für das Wirtſchaftsleben. Den gedankentiefen Feſtvortrag über dieſes Thema hielt Herr n Prof. Dr. Behrend. Die Geſchichte der deutſchen Stenographie 855 viel mit der Entwicklung des wirtſchaftlichen Lebens gemein⸗ am: Zuſammenfaſſung einzelner Stenographieſyſteme zu Kartellen und ſchließlich Gründung des Einheitsſyſtem⸗Truſts. Bei der Be⸗ wertung der Stenographie im Berufsleben ſtellte der Redner feſt, daß im Gegenſatz zu England, wo die Kurzſchrift lange nur in den Parlamenten zur Anwendung gelangte, in den Vereinigten Staa⸗ tn und Deutſchland die Stenographie ihren wahren Beruf darin erkannt habe, der gewerblichen Entwicklung behilflich zu ſein. Die moderne Stenographie iſt mit deutſcher Gründli heeit zu einer Wiſſenſchaft erhoben worden. Sie hat, von den Parlamentsſteno⸗ graphen ganz zu ſchweigen, einen völlig neuen Stand geſchaffen den Stand der Stenographen und Stenographln⸗ nen. Die Stenographen der verſchiedenen Syemſte bilden eine Art Gemeinſchaft. Alle Stenographen haben etwas von Apoſteln an ſich. Die Stenographie trifft bereits die gewünſchte Auswahl. Die Stenographen Deutſchlands ſind durchweg Elitemenſchen. Die Stenographie reiht ſich in die Mittel ein, die Deutſchland anzu⸗ wenden hat, um aus der Zeit der Not wieder aufzutauchen und ſich ſtark zu machen für die Wiedereroberung der alten Stellung, die Deutſchland im Kreiſe der Weltvölker zukommt.(Starker Beifall.) Als Herr Prof. Iſchler 1 8210 Prof. Dr. Behrend den Dank für ſeine feſſelnden Ausführungen abgeſtattet hatte, beſt das Doppelguartett der Liederhalle den 92 0255—5 dem lraßs vollen und ſchön klingenden Vortrage des Liedes„Das iſt der Tag des Herrn“. Das gemeinſame Mittageſſen wurde in der Halle des Mannheimer Turnverein von 1846 einge⸗ ommen. Herr Oberſtadtſekretär Morawietz, der Vorſitzende der Bezirke Nordbaden und Pfalz, begrüßte hier die Gäſte. Der Reſt des Nachmittags nahm wieder eine Anzahl Schriftgenoſſen und ⸗genoſſinnen durch ernſte Arbeit in Anſpruch. Ein Teil unter⸗ zog ſich der Mühe der Korrektur der Arbeiten des vormittägigen Wetbewerbs und die andern beteiligten ſich am Wettbewerb im Maſchinenſchreiben, der ebenfalls in der Handels⸗ ſchule ſtattfand. Die übrigen zerſtreuten ſich in der Stadt gu einem Spaßiergang oder zur Beſichtigung der Sammlungen. Ein Feſtbankett, auf deſſen Verlauf wir noch zurückkommen, füllte abends die weite Halle des Turnvereins. Der zweite Feiertag wurde mit der Beendigung des Korrektur der Wettbewerbsarbeiten im Vereinslokal„zum großen Hirſch“ ein⸗ geleitet. Von den Beſichtigungen, die ſich bis zum Mittageſſen ausdehnten, ſei diejenige des Herſchelbades beſonders er⸗ tähnt, weil der Schwimmverein Mannheim die Liebenswürdigkeit batte, mit ſportlichen Vorführungen aufzuwarten, die die gleiche Bewunderung erregten wie die ganze Geſtaltung und Einrichtung 80 größten deutſchen Hallenbades. Der Nachmittag brachte eine Häfenrundfahrt, die von der Friedrichsbrücke aus unter⸗ nommen wurde und ſich bei dem herrlichen Wetter für diejenigen, die unſere Hafenanlagen noch nicht geſehen haben, zu einem Er⸗ eignis geſtaltete. Abends fand man ſich wieder im gaſtlichen Heim des Turnpereins zur Entgegennahme der Ergebniſſe der Wettbewerbe, Unterhaltung und Tanz zuſammen. Ein Ausflug nach Heidelberg zur Beſichtigung des Schloſſes und Spaziergang nach Neckargemünd beſchließt heute die Tagung., von der wir hoffen dürfen, daß ſie einen Ehrenplatz in der Geſchichte des Badiſchen Stenographenbundes Stolze⸗Schrey einnehmen wird. Schi. Rational⸗Theater Mannheim. Der Kaufmann von Venedig. lebe on der vollendet glücklichen Vereinigung von geſunder, bei allem ſpermut graziöſer Fröhlichkeit und tragiſchem Ernſt, iſt Shake⸗ beſtzaree„Kaufmann von Venedig“ unſtreitig die ſtilvollſte, form⸗ deita⸗ vollkommenſte Renaiſſance⸗Komödie. enn wir manchen ch genöſſiſchen Dichter, vor allem Dramatiker, um Probleme und unmraktere ſich abmühen ſehen, denen in der großen Geſellſchaft d Weltbewegung kaum Bedeutung beizumeſſen iſt, wie klein muß ertens und müſſen wir ſelbſt uns vorkommen, wenn wir daneben Decnenn, wie mühelos Shakeſpeare kleine Erzählungen, einfache debzebenheiten zu daramatiſchen Handlungen zuſammenſchweißt, die 81 Geiſt wichtiger kulturgeſchichtlicher Perioden widerſpiegeln, die erſd Gegenſatz zwiſchen feſtverwurzelten Weltanſchauungen im Kern Wi ſſen, ohne uns ſelbſt mit dem Gewicht der Konflikte zu belaſten. u* können nicht aufhören, darüber zu ſtaunen, welch umfaſſende er tiefgründige Menſchenkenntnis dieſer Dichter beſaß und wie klar guszuch die verborgenſten Seelenregungen ſeiner Geſtalten vor uns ſeittanbreiten weiß. Für alle dieſe Vorzüge, die ſich in gleicher Viel⸗ na—— und ſteten Vereinigung in keinem Dichter vor Shakeſpeare kur weiſen laſſen und nach ihm in keinem Talent wiederholten, ſdier für Shakeſpeares unübertroffene Meiſterſchaft iſt ſein Luſt⸗ Beſſ von der zwiefachen Bewertung irdiſchen Gutes eines der beſten einele, wenn nicht überhaupt der beſte Beweis. Die Zahl der ſeſſenn und feinſten Züge in dieſem Werke, die uns immer wieder und n und ergötzen müſſen, iſt Unendlichkeit. Wie menſchlich wahr Naſſ wie einfach und zugleich wie tiefbegründet durch Tradition und der meigentümlichkeiten iſt doch der Geſinnungswechſel der Gruppe hriſten und des Juden in ihrem Verhältnis zum Geld. Hier le d die Chriſten, in ihrer Mitte der„königliche Kaufmann“, die be r Geld achten, weil ſie es brauchen, und der Jude, der mehr arbeit als er braucht, mehr beſitzen muß, weil er mit dem Geld itet. Dort dann derſelbe Jude, der ſich vom Dreifachen der ſein me, die er zu fordern hat, davon nicht abhalten läßt, auf eſſer Schein zu beſtehen, der ihm den verhaßten Chriſten ans da er liefert, und dieſelben Chriſten, die nicht begreifen können, old einen Juden nicht zu locken vermag. ö Wenn Shakeſpeare bei aller Wahrung auch des kleinſten typi⸗ 5 Zugs der Geſtalt des Shylock in ihrer Stellung unter den ſein bielfiguren menſchlich nicht ſo gegenüberzuſtehen ſcheint wie Sbak eutiges Publikum, ſo müſſen wir das aus der Zeit Fuden peares zu verſtehen ſuchen, die für England im Zeichen der nausweifung ſtand. Dichter läßt ſeine Venezianer über den Juden lachen, der ſich in der eigenen Schlinge gefangen hat, und ſie lachen auf der Bühne auch heute noch. Uns aber, die wir gelernt haben, Shakeſpeares Geſtalten menſchlich zu verſtehen, weil wir in ſeinen Dramen reine Kunſtwerke ſehen, uns kann über das tragiſche Schickſal eines Shylock nichts hinwegtäuſchen. Und damit ſuchen wir den Juden von ſelbſt im Vordergrund der Handlung. Die Neueinſtudierung des Werkes durch Hanns Lotz war Aee ee ee eee en ede beguage innes um ſo leichter, als er durch ſkrupelloſe Kürzungen die Szenen mit Shylock ſtark zuſammendrängte. Dazu lag nun eigentlich keine Veranlaſſung vor, denn es war Robert Garriſon wohl zuzu⸗ trauen, daß er ſeine Rolle auf ihre typiſche Bedeutung und Wich⸗ tigkeit hin anlegen werde. In der Betonung der Schwächen und Charakterzüge des Juden und durch die wohlbedachte Wiedergabe typiſchen Benehmens erreichte Garriſon einen vollkommenen Grad ebenſo kluger wie beſeelter Charakteriſierungskunſt. Die ſtarken Wirkungen, die nicht zuletzt im Tragiſchen lagen, konnten darum nicht ausbleiben. Das Publikum rief ſtürmiſch nach dem Darſtel⸗ ler und gewiß nicht nur deshalb, weil er ſich den Shylock als letzte große Rolle vor ſeinem Scheiden von Mannheim erwählt hatte. Im weiteren konnte man mit Lotz zufrieden ſein. Das eigenr⸗ liche venezianiſche Kolorit hätte ſich zwar ſtärker und auch zu⸗ weilen maleriſcher auftragen laſſen, doch blieben im einzelnen Stil und Seelentemperatur recht gut gewahrt. Annemarie Wiſſer ſah als Porzia natürlich wieder blendend ſchön aus. Anmutig verſprühte ſie den Geiſt ihrer Rolle, und mädchenhaft unbefangen erfreute ſie ſich ihres Anteils an der kindlich⸗übermütigen Ver⸗ ſpottung der Freier. In der Verkleidung als Rechtszelehrter wollte ihr die bemeiſterte Schalkhaftigkeit dieſer Szene allerdings nicht ganz gelingen. Auch Grete Bäck, ſonſt in allem die höchſt ergötzliche Vergröberung der Weſenszüge ihrer Partnerin, ver⸗ hüllte mit dem Talar allzu ſehr ihre wahre Neriſſa, die bis auf dieſe Kleinigkeit eine neue Meiſterleiſtung der vielſeitigen Künſt⸗ lerin iſt. Um gleich bei den weiblichen Hauptrollen zu bleiben: Lotte Doerner rückte durch feinſinnige Belebung mancher Züge die Geſtalt der Jeſſica aus dem Halbdunkel, das dem Dichter für die Tochter Shylocks zu genügen ſchien. Wenig Gelegenheit zu äußerer Weſensentfalung iſt auch dem Träger der Titelrolle gegeben. Um ſo ſorgfältiger wollen die Charakterzüge und das Temperament des Kaufmanns herausge⸗ helt und betont ſein, Freundestreue, Opferwilligkeit, vornehme Gelaſſenheit, männlicher Stolz und ein leichtes Maß bon Schwer⸗ mut, deren Notwendigkeit wir allerdings nicht nachgrübeln dürfen. Fritz Alberti ſtand zur Erfüllung ſeiner Aufgabe der uner⸗ ſchöpfliche Reichtum ſeiner Innerlichkeit zur Verfügung. Die liebenswerten Eigenſchaften des Baſſiano brachte Robert Vogel als Freund und Liebhaber voll zur Geltung. Die etwas robuſtere Art eines Graziano lag Rudolf Wittgen ganz vorzüglich. Das fein empfindſame Bekenntnis Lorenzos(Richard Eggarter) zu einer romantiſchen Stunde iſt nur Epiſode. Nicht mehr Luſtſpie⸗l ſondern ſchon Kunſtmärchengeift umwittert den Prinzen pon Ma⸗ rrcco, deſſen kindliche Negerfreude und inſtinktartige Werbegefühle Paul Roſe trefflich zum Ausdruck brachte. Das preziöſe Ge⸗ baren des Prinzen von Arragon ſtellte Hans Herb. Michels vor die ſchwierige Aufgabe, einen extremen Zeitſtiel ebenſo ſcharf zu betonen. Er hat ſie einwandfrei gelöſt, Mehr als würdige Hal⸗ tung verlangt die Rolle des Dogen nicht. Hans Godeck permag auch in ſolchen Fällen ein übriges zu tun, indem er kraft ſeiner känſtleriſchen Perſönlichkeit die geiſtige Atmoſphäre des Milieus verdichtet. Georg Köhler folgke in der Darſtellung des Tubal den vom Dichter feingezogenen Linien. Die mutwillige Narretei Lanzelots tobte ſich bei Ernſt Sladeck ſehr natürlich aus. Die munteren Partien des Spiels gewannen nicht unerheblich durch den heiteren Ungeſtüm Lieſel Gerlachs(Stephano). Karl Neu⸗ mann⸗Hodi ſchrieb die Unbeholfenheit eines halbblinden Greiſes witzig für den Luſtſpielgebrauch um. Als temperament⸗ voller Sprecher in der Gruppe junger Venezianer bewährte ſich in gewohnter Weiſe Joſef Renkert. Die Aufnahme des Stückes und ſeiner Aufführung beim zahl⸗ reichen Publikum war ungewöhnlich intereſſevoll. Alfred Maderno. E Die Meiſterſinger von Nürnberg. In der geſtrigen Meiſter⸗ ſinger⸗Aufführung im Mannheimer Nationaltheater ſang Kammer⸗ ſänger Feinhals von den Staatstheatern in München die Rolle des Hans Sachs anſtelle des erkrankten Hans Bahling. Der in beſter Erinnerung ſtehende Gaſt, deſſen Vorzüge auch hier beſtens bewertet wurden, fügte ſich in vorteilhafter Weiſe in das Enſemble ein und ſchuf damit einen außerordentlich ſympathiſchen Hans Sachs. der allgemeinen Anklang fand. Urſprünglich war für dieſe Rolle S. Rode vom Landestheater in Stuttgart beſtimmt. Kunſt und Wiſſen. Baden-Badener Theater⸗ und Konzerkbericht. Von den neuerdings auf der Kurhausbühne erſtaufgeführten Stücken nahm Hermann Burte's Schauſpiel„Der letzte Zeuge“ das meiſte Intereſſe in Anſpruch, und zwar nicht allein als dramatiſches Werk des derzeit bedeutendſten badiſchen Dichters, ſondern ebenſoſehr wegen ſeiner außergewöhnlich ſpannenden Handlung. Burte hat eine Familientragödie mit kriminaliſtiſchem Einſchlag aus dem vollen Menſchenleben herausgegriffen und läßt ihre Begebenheiten ohne alle poetiſchen Zutaten mit atemraubender Geſchwindigkeit an unſerm 4. Seite. Nr. 255. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitfag⸗Ausgabe.) 7 Dienskag, den 6. Juni 192 ö Städͤtiſche Nachrichten. Das Pfingſtfeſt brachte allen denjenigen, die geglaubt hatten, die ſamstägigen Ge⸗ witter würden einen ungünſtigen Einfluß auf das Pfingſtwetter aus⸗ üben, die angenehmſte Enttäuſchung. Wohl hatte der kräftige Guß, der mit einem Schlage die immer läſtiger gewordene Staubplage beſeitigte, einen ſtarken Temperaturrückgang im Gefolge, wohl machte der Himmel während des ganzen Vormittags des erſten Feſttages ein ſo finſteres Geſicht, daß man die ſchlimmſten Befücchtungen hegen mußte, aber dann verſchwand mit überraſchender Schnelligkeit die Wolkendecke. Die Sonne trat das Regiment an und ſtrahlte nicht nur bis zum Reſt des erſten Feſttages, ſondern auch am zweiten am völlig unbedeckten Firmament. Für die Mannheimer gabs bei dieſem ungewöhnlich herrlichen Wetter, an das man noch lange mit dem Gefühl höchſter Befriedigung zurückdenken wird, kein Halten mehr Die Haupt⸗ und Nebenbahnen hatten an beiden Feſt⸗ tagen einen Maſſenſturm auszuhalten, den man durch das Einlegen von Sonderzügen nach Möglichkeit zu parieren ſuchte. Hauptziele waren in gewohnter Weiſe Heidelberg und die Bergſtraße. Auf dem Hauptbahnhofe herrſchte ſchon am Samgtag ein ſehr ſtarker Be⸗ trieb. Die Ausflügler, die ihre Pfingſttour in den Schwarzwald oder in den hinteren Odenwald unternehmen wollten, rückten an. Zu den erſten Frühzügen des erſten Feiertages war der Andrang nicht minder ſtark. Mit viel Geräuſch zogen ganze Trupps duich die nächtlichen Straßen zum Bahnhof. Als die Sonne die Regenwolken in die Flucht getrieben hatte, ſetzte eine wahre Maſſenwandecung ein. In Heidelberg glaubte man ſich völlig nach Mannheim verſetzt. Das Radlerheer ſchwärmte ebenfalls aus und bedölkerte in Scharen die Landſtraßen. Aber trotz dieſer Maſſenflucht in die Weite, auf die die hohen Fahrpreiſe nicht edn geringſten Einfluß auszuüben vermochten, waren doch noch ſo Viele daheimgeblieben, daß an den zu Fuß be⸗ quem zu erreichenden Erholungsorten keine Menſchenleere feſtzuſt ellen war. Im Gegenteil, an beiden Feiertagen mimmelte es im Wald⸗ und Luiſenpark und im Käfertalerwald von Spazlergängeen, die ſich an der im Feſtkleide prangenden Natur erfreuten. Infolge der durch die ſamstägigen Gewitter erzeugten Friſche war ſelbſt der Aufent⸗ halt im Stadtinnern erträglich. Am Mittag des erſten Feiertoges zeigte das Thermometer nur 15 Grad C. an und am Abend war es ſo kühl, daß in den Gartenlokalen, die übrigens glänzende Geſchäfte machten, ein längeres Stillſitzen für empfindlichere Naturen nicht möglich war. Auch der Friedrichspark wies an beiden Tagen einen ungewöhnlich ſtarken Beſuch auf. Zu den Abonnenten, die in den letzten Tagen ſtark zugenommen haben, geſellten ſich viele Paſſanten. Am Abend des erſten Feiertages wurde das Konzertprog- amm durch ausgezeichnete Vorträge des Geſangvereins Flora“ bereichert, der während der Feſttage ſein goldenes Jubiläum feierte. Müde und braungebrannt trat abends nach unbequemer Riickfahrt Jung und Alt den Heimweg an. Aber nur Wenige weeden den Pfingſtausflug trotz aller Mißhelligkeiten, die man heute mit in Kauf nehmen muß, bereut haben. Und ſo werden Unzählige die Feſttage nicht vergeſſen, die ihnen ſo viel Schönes oten. Sch. S. Prüfung des Stenographiſchen Prüfungsamts. (Mitgeteilt von dem Stenographiſchen Prüfungsamt bei der Handelskammer für den Kreis Mannheim.) Am 21. Mai hielt das bei der Handelskammer Mannheim er⸗ richtete Stenographiſche Prüfungsamt ſeine 5. Prüfung ab, an der 116 Prüflinge teilnahmen. Das Diktat dauerte nach vorausgegan⸗ genem Probediktat 5 Minuten. In der erſten Abteilung, in der für eine Geſchwindig⸗ keit von 125 Silben in der Minute geprüft wurde, nahmen 48 Prüf⸗ linge teil. Von dieſen beſtanden 36(26 mit der Note„ſehr gut“). Folgenden Prüflingen konnte ein Fertigkeitszeugnis ausgeſtellt wer⸗ den: Luiſe Bachert, Martha Bäum, Franz Bayer, Karl Brückner, Mathäus Engelhardt, Franziska Eyer, Paula Heidemann, Elſe Heil, Ernſt Herd, Alois Herrmann, Eliſabeth Hoffmann, Karl Holzapfel, Friedel Klor, Luiſe Koch, Lydia Korz, Ludwig Krebs, Hans Lennert, Kurt Mayer, Karl Merkert, Ernſt Rees, Anna Ribler, Anna Sacre, Erhard Scheffel, Maria Schneider, Ferdinand Siegel, Sofie Singer, Johanna Spengler, Jakob Steinecker, Alfred Sutter, Karl Völker, Emil Weinacht, Irma Weiß, Robert Wellenreuther, Hilde Wesbecher, Theodor Wittmer, Friedrich Wunder. Die Abteilung[I zu 150 Silben Geſchwindigkeit hatte 37 Teilnehmer, von denen 34 beſtanden(20 mit der Note„ſehr gut“) und zwar: Anna Abele, Emilie Baſtian, Adam Bauer, Selma Dex⸗ heimer, Juliane Dollinger, Auguſte Englender, Rudolf Falk, Emm Gehe, Maria Götz, Helene Heger, Maya heigl, Lilly Heiß, Beutha Hildebrand, Luiſe Hublitz, Auguſte Kirſch, Valentin Knoll, Karl Koberſtein, Anng Kunz, Eugen Laux, Luiſe Lenz, Friedrich Löff⸗ ler, Lieſel Mungay, Robert Nuber, Johanna Rotter, Arthur Rubel, Jakob Sauer, Hanna Scheffel, Luiſe Scheuermann, Aenne Schmidt, Juliane Sibold, Lena Strobel, Philipp Strubel, Eliſabeth Weber, Jakob Zelt. In Abteilung III zu 180 Silben Geſchwindigkeit in der Minute nahmen 18 Prüflinge teil, von denen 6 und zwar mit der Note„ſehr gut“ beſtanden: Otto Dexheimer, Lina Herbert, Maurer, Berta Mimeles, Luiſe Müller, Emma Vollmers⸗ auſen. In Abteilung IV zu 200 Silben Geſchwindigkeit in der Minute ließen ſich 9 Teilnehmer prüfen, von denen 2 mit der Note „gut“ beſtanden: Nikolaus Kraft, Elſe Reinacher. Von den 4 Teitnehmern der Abteilung Vzu 240 Silben Geſchwindigkeit in der Minute konnte 3 Teilnehmern das Zeug⸗ nis ausgeſtellt werden(1 mit Note„ſehr gut“): Fritz Behrend, Käte Dörr, Friedrich Groß. Die Einheitsuniſormierung der pollzeibeamten Badens. Gemäß einer Note der Entente ſind wir gehalten, die Unifor⸗ mierung der früheren Staatspolizei und der neuen Gruppenpolizei, oder wie ſie jetzt heißt: Polizeibereitſchaft, einheitlich zu geſtalten. Der Staat, der ſich in Zukunft in höherem Maße an den Koſten der Uniformierung beteiligt als bisher, hat bei dem Verſuch der Löſung dieſer Aufgabe den Geſichtspunkt der Sparſamkeit in den Vorder⸗ grund geſtellt. Dagegen läßt ſich nichts ſagen und auch die Polizei⸗ beamten ſelbſt erkennen dieſen Standpunkt an. Aber ſie ſind der Anſicht, daß man trotz Sparſamkeit eine Uniform herar ebringen kann, die ihren Wünſchen mehr entſpricht, als es die von Regie⸗ ö rung vorgeſchlagene tut. Am Freitag befaßte ſich die hieſige Orts⸗ gruppe des Verbandes der Polizeibeamten Ba⸗ dens in einer Verſammlung im„Durlacher Hof“ mit der Neu⸗ uniformierung. Als Referent war Polizei⸗Oberwachtmeiſter Buhles⸗Karlsruhe gekommen, der über den Gang der Verhand⸗ lungen, den urſprünglichen und den heutigen abgeänderten Vor⸗ ſchlag der Regierung, ſowie über den Vorſchlag des Verbandes ſprach unter gleichzeitiger Vorführung der betr. geſtalteten Uniform⸗ Der Referent verlangt von der neuen Uniformierung ſie zweckmäßig, praktiſch und kleidſam iſt und daß ſie den Polizei⸗ beamten auf der Straße zus dem Publikum heraushebt. Die erfte Uniform, die die Regierung vorgeſchlagen, ſei ein Fehlſchlag ge⸗ weſen und auch der zweite Regierungsvorſchlag ſei unannehmbar geweſen, da di miform anderen Uniformen ſtark geähnelt habe und namentlich durch die Verwendung von dunklen Hornknöpfen ein düſteres Ausſehen gehabt hatte. Der letzte Vorſchlag der Regie⸗ rung, der nach den Verhandlungen mit den Vertretern der Träger dieſer Uniformen gemacht wurde, bringe wieder das blaue Tuch und die feuervergoldeten Knöpfe Aber auch dieſer Vorſchlag entſpricht noch nicht ganz den Wünſchen der Polizeibeamten, denen geſtern in der Verſammlung ſowohl vom Referenten wie auch beſonders von dem Vorſitzenden, Wachtmeiſter Röth, und einer Reihe von Diskuſſionsrednern Ausdruck gegeben wurde. An dem letzten Regie⸗ rungsvorſchlag wird vor allem der Glockenſchnitt des Rückens(der an die franzöſiſchen Offiziersuniformen erinnert) und der Umlege⸗ kragen abgeiehnt und ſtatt deſſen ein glatter Rücken und Stehkragen verlangt. Die Regierung ſchlägt einreihige Machart vor, die Polizei⸗ beamten wollen zwei Reihen Knöpfe. Auf Treſſen wird aus Spar⸗ ſamkeitsgründen völlic verzichtet. Die Abzeichen ſollen in Form von Raupen auf der Achſel angebracht werden, in nachgiebiger Form. Der Regierungsvorſchlag, Streifen auf dem linken Aermel als Ab⸗ zeichen anzubringen, fand keine Sympathie. Ferner halten die Polizeibeamten am zweireihigen gut gefütterten Mantel und an dem Umhang feſt; ſie wünſchen einen für das Publikum merklichen Unter⸗ ſchied in der Uniformierung der Polizeibeamten und derjenigen, die es einmal werden wollen, der Polizeibereitſchaft. Aus der lebhaften Ausſprache gewann man den Eindruck, daß es den Polizeibeamten bei dem Kampf um die neue Uniform nicht um Aeußerlichkeiten geht, ſondern daß ſie vor allem abgehoben ſein wollen aus dem Straßenbild, daß ſie für jeden als Polizeibeamter kenntlich und daß ſie aber gleichzeitig zweckmäßig und ſchmuck gekleidet ſein wollen. Polizeidirektor Dr. Bader unterſtützte dieſe Forderungen als Dis⸗ kuſſionsredner. Die Verſammlung ſtellte ſich auf denſelben Stand⸗ punkt wie die Karlsruher Ortsgruppe und machte deren Forderun⸗ gen und Einwendungen hinſichtlich der neuen Uniform zu den ihren. pp. Ddas Baden im Neckar und im Khein. In Nr. 243 des„Mannheimer General⸗Anzeigers“ erſchien, ſo wird uns von einem Leſer unſeres Blattes im Auftrage vieler Bade⸗ luſtigen geſchrieben, unter obiger Ueberſchrift ein Artikel bezüglich der groben Auswüchſe und Mißſtände beim öffentlichen Baden. Der betreffende Artikelſchreiber(es handelte ſich, wie wir ausdrücklich be⸗ tonten, um eine amtliche Auslaſſung. Schriftl.) ſcheint darüber nicht genügend orientiert zu ſein. Es mag zuweilen vorkommen, daß grobe Auswüchſe und Mißſtände vorgekommen ſind, aber hier möchte ich dem Artikelſchreiber erwidern, nachdem ich ſchon ſeit bereits 3 Jahren das Neckarſtrandbad beſuche, daß ich niemals gegen die Sittlichkeit verſtoßende Auswüchſe geſehen habe. Ich beſuche ſeit dieſer Zeit regelmäßig den gleichen Badeplatz und meine ganze Nachbarſchaft von den vergangenen Jahren hat ſich auch wieder ein⸗ gefunden. Wir baden ziemlich gemiſcht, kleine Kinder, erwachſene und ältere Perſonen ännlichen und weiblichen Geſchlechts. In unſerem Rayon würde ch niemand erlauben, gegen die Sittlichkeit zu verſtoßen. Werden bie Jungen gar zu laut und etwas vorwibig, ſo werden ſie von uns Alten ſofort ſcharf zur Ordnung verwieſen. Ich muß auch feſtſtellen, daß an unſerem Badeplatz eine mehr wie muſtergültige Ordnung herrſcht. Das Aus⸗ und Ankleiden geſchieht in einer derartigen Weiſe, daß ein Vorübergehender niemals daran Anſtoß nehmen kann. Wenn einzelne Ausſchreitungen irgendwo vor⸗ gekommen ſind, ſo liegt es in der Hauptſache daran, daß die in der Nähe ſich aufhaltenden badenden Perſonen ſich nicht ſcharf gegen derartige Auswüchſe verwahren und dafür ſorgen, daß die betr. Perſonen ſich entfernen. Wie der Polizeidirektion wohl bekannt ſein dürfte, genügen die hieſigen Rhein⸗ und Neckar⸗Badeanſtalten in keiner Weiſe den geſtellten Anſprüchen, denn die ſtädtiſchen Frei⸗ bäder im Rhein und Induſtriehafen ſind viel zu klein, um die Bade⸗ luſtigen aufnehmen zu können. Andererſeits kann eine zahlreiche Familie nicht in die Privat⸗Rheinbadeanſtalten gehen, da der Bade⸗ preis viel zu teuer iſt. Ueberall predigt man:„Hinaus ins Freie, ins Waſſer, treibt Sport, nehmt Licht⸗ und Sonnenbäder, damit wir uns von den Kriegsſtrapazen erholen und die Jugend ſich kräftigen kann!“ Wenn die Lehrkräfte ſich weigern, die Spielnachmittage mit den Kindern auf dem Neckarvorland abzuhalten, ſo möchte ich darauf hinweiſen, daß man von ſeiten der Schulbehörde die Einteilung ſo vornehmen könnte, daß nicht das Gros der Kinder an zwei be⸗ ſtimmten Nachmittagen ſpielt. Selbſtverſtändlich iſt, daß, wenn Auge vorüberziehen. Der Schluß fällt allerdings infolge ſeiner philoſophierenden Sentenzen ſtark ab, und die Löſung des Schuld⸗ problems durch Zitierung des„letzten Zeugen“, Luthers Wittenberger Predigt von der„tüchtigen“ Ehefrau und dem„untüchtigen“ Ehe⸗ mann, konnte niemand überzeugen. Vielleicht tut man gut, dem Ganzen als Spiel dichteriſcher Phantaſie eine ſymboliſche Deutung zu geben, dem doppelſeitigen Verhältnis von Mann und Weib im Drama, ſo wie in Burte's Noman„Wiltfeber“(an dem mancherlei Anklänge vorhanden ſind), die Zweiſeelen⸗Theorie zugrunde zu legen. Sei dem, wie ihm wolle, auf alle Fälle offenbarte der Dichter in ſeinem Bühnenſtück eine große dramatiſche Geſtaltungskraft, daher der Erfolg, dank auch einer wirkungsvollen Darſtellung, ein ſtarker war und ohne die Schwächen des Ausgangs noch viel ſtärker in Er⸗ ſcheinung getreten wäre.— Dem nächſten Stück,„Der Sturz des Apoſtels Paulus“, Drama von Rolf Lauckner, konn⸗ ten wir beim beſten Willen keine gute Seite abgewinnen— nomen est omen! Es ſind dramatiſche Szenen, aber kein Drama, es ent⸗ hält Ideen, aus moderner Geiſtesgärung aufgeſtiegen, aber keine Idee, und wenn ſich der Vorhang vor dem geſtürzten„Apoſtel“, alias Friſeurgehilfe und Geſundbeter Paul Schumann, ſchließt, iſt der Zuſchauer ſo klug wie zuvor.— Einen durchſchlagenden Heiter⸗ keitserfolg errang der muſikaliſche Schwank„Die Scheidungs⸗ reiſe“ von Walther Stein, Muſik von Hugo Hirſch.— In zwei Enſemble⸗Gaſtſpielen brachte uns die Berliner Staatsoper zuerſt Peter Cornelius' feine Luſtſpieloper„Der Barbier von Bagdad“ unter Leitung ihres Kapellmeiſters Dr. Fritz Stiedry, und zwar in der von Max v. Schillings wieder zu Ehren gebrachten Originalpartitur, am zweiten Abend unter perſönlicher Leitung des Komponiſten Max v. Schillings deſſen bekannteſtes Werk „Mona Liſa“ Beiden Opern würde durch ihre berufenen Inter⸗ preten eine ideale Wiedergabe zuteil, für unſer Theaterpublikum mehr als nur ein ſenſationelles Ereignis: ein ſeltenes Kunſterlebnis. — Gleiches iſt man berechtigt von dem Auftreten des folgenden Gaſt⸗ dirigenten zu behaupten. Joſef Stransky, der Leiter des Phil⸗ harmoniſchen Orcheſters in Newyork, iſt eine faſzinſerende muſika⸗ liſche Perſönlichkeit, mochte er nun wie in dem Sonderkonzert ſeinen Taktſtock über der Eroica⸗ oder wie am zweitfolgenden Abend über der Meiſterſinger⸗Partitur ſchwingen. Für die Opern⸗ aufführung hätte man ihm nur eine genügende Anzahl von Proben und eine andere Beſetzung einzelner Partien gewünſcht. Am meiſten vermißten wir unſern Hans Bahling, Hermann Andra⸗Wiesbaden ſtellte keinen ebenbürtigen Hans Sachs auf die Bühne. Recht gut vertreten war der Walther Stolzing durch Kammerſänger Rob. verſtehen. von abends 7 Uhr ab gebadet werden darf. mittags iſt das Neckarufer von der Kammerſchleuſe bis brücke von Badenden freizuhalten. nun auch nicht anſchließen. zu klein iſt. 3 tt, nur längs des Neckardammes ſtattfinden, währenddem wir eing ſtets direkt am Ufer aus⸗ und ankleiden. hinderung der Kinder am Spielen dadurch erfolgt, kann i Die Polizeidirektion hat nun bekanntgegeben, da ch⸗ 0 Von—7 Uhr na zu dieſem Vorſ Wieſe tummeln. und Verbände und zuletzt, konferenz. Renlnerfürſorge. legung ſprechen. werden muß. tagsarbeit Strafzettel vom Bezirksamt. 9 Stadt erkennen die ſoziale Berechtigung der Verlegung an, vol weiſen aber darauf, daß ſämtliche größeren Städte im Umkreiſe nicht die Produzenten. kauft wurde. die größte Anzahl Kinder nur an zwei beſtimmten aden zum Spielen geführt wird, der Platz an der Neckarwieſe eruſchne Ich habe auch noch feſtgeſtellt, daß die Spiele im einem geſunden Ausſehen ſich bald im Waſſer und bald man Deswegen iſt es noch lange 55 daß! ück der großen Allgemeinheit das Baden an wenig beſuchten blei⸗ edaß abſpricht und ihr die Erholung im Freien entzieht. Hoffentlich ben dieſe Zeilen bei der Polizeidirektion und dem ungehört und es wird eine entſprechende neue Verfügung er 3 Alt-Katholiſche Zynode. Derzeit tagt in unſerer Stadkiezt Synode der Alt⸗Katholiken, des Deutſchen Reiches, zu der bis 90 Abgeordnete, darunter 29 Prieſter, erſchienen ſind. Gäſte konnten bei Gemeindegliedern untergebracht werden. ebigt, einem Feſtgottesdienſt, in dem Biſchof Dr. Georg Moog die wird am Mittwoch morgen um 8 Uhr in der Schlohkirche, Synode eingeleitet. Sie ſelbſt dauert zwei Tage. Es ſchließe daran eine Reihe von Hauptverſammlungen altkatholiſcher 2 am Freitag vormittag, eine beantragte Mannheim, wie Heidelberg, Ludwigshafen, Worms und jeweils am Dienstag ihren Hauptmarkt abhalten. le Mannheim den Hauptmarkt ebenfalls auf Dienstag, ſo würde 8 Stockung der Zufuhr nach Mannheim eintreten, was im Inte der hieſigen Bevölkerung verhindert werden müſſe. jedoch entgegengehalten, daß anläßlich des 1. Maifeiertages fle Hauptmarkt in Mannheim ebenfalls auf den Dienstag ſol wurde und daß der Markt recht gut beſchickt war. dt nur den Dienstag⸗Hauptmarkt einführen. Die Zufuhr laſſe nicht die geringſten nach. Gegen die Verlegung ſeien einzig und allei 1 Händler, die eigentlich die Preiſe auf dem Markt beſtimmen ung Im weiteren Verlaufe der Verſammu wurden überhaupt verſchiedene Beſchwerden über die Händler von Preisverteuerung vorgebracht. eit 9on einem Produzenten ſchöner Kopfſalat zu 2 Mark abgegeben, der er⸗ dem betr. Händler ſofort zu 4 Mark an die Verbraucher weiterd Nach Beſprechung weiterer Vereins⸗ und Verbam angelegenheiten wurde die Verſammlung nach 3ſtündiger von Obmann Fuhr geſchloſſen. Bezirksgruppenverſammlung am Sonntag, den 9. Juli in Lad burg ſtattfindet, mit der eine Beſichtigung des Ladenburger wirtſchaftlichen Verſuchsfeldes, der Tomatenkulturen wie der anlagen verbunden iſt. veranſtaltungen. g abſcedsabend Manngemer aäuftler. Oie nit. Schach Spielzeit aus dem Verbande des Nationaltheaters ſcheidenden tnet alieder Lore Buſch, Berta Malkin, Elſe Tuſchkau, Anna Wolf⸗— Fritz Alberti, Robert Garriſon, Gunnar Graarud und Franz auch Hößlin veranſtalten am 8. Juni einen Abſchiedsabend, an dem Auf⸗ eine Komödie von Rudolf Presber„Das Verſöhnungsfeſt“ zur führung gelangt. Huth⸗Berlin, unübertrefflich der Beckmeſſer Hugo Voiſin's, ſehr an⸗ Inwiefern eine Dieſem Vorſchlag kann ich Die Polizeidirektion möge von der Bade⸗ hafenſchleuſe bis zum neuen Krankenhauſe überhaupt jeden betrieb, ſei es bei Tag oder Nacht, ſtreng verbieten. chlage, da es abends nach 7 Uhr nicht mehr angen iſt, im Neckar zu baden, denn ſobald die Sonne untergegangen wird man ron den Schnaken derart beläſtigt, daß es unmögli iſch noch ein Bad zu nehmen. Unterhalb der Floßhafenſchleuſe herrie kein großer Verkehr und oberhalb des Krankenhauſes au Ich freue mich, wenn die Buben und Mädels braun verbran Es wurde vom Zentralverband validen⸗, Unfall⸗, Alters⸗, Witwen⸗ und Waiſenrentner die nehmung gemacht, daß es immer noch Rentner gibt, die es bis 1 unterlaſſen haben, einen Antrag beim Fürſorgeamt zu ſtellen, dadurch in den Beſitz der erhöhten Renten zu gelangen. ſich hier um die Notſtandsmaßnahmen. daher, da bei den in Frage kommenden alten Leuten die änner, fehlt. In den meiſten Fällen ſind es ganz alte Frauen und Mã auch Witwen mit minderjährigen Kindern, denen dieſe E manchmal recht gut bekommt. Dieſe Unterlaſſung gellung Wir bitten deshalb alle Leſer, Angehörige oder Nachbarleute haben, von denen ſie glauber, acht dieſe von ihrem zuſtehenden Recht noch keinen Gebrauch Kahren haben, dieſe darauf aufmerkſam zu machen. erf Intereſſenten in der Geſchäftsſtelle obigen Verbandes in M bei Vetter, F 5 24. * Wirkſchaftsbrand. Die Berufsfeuerwehr wurde geſtern kurz nach 4 Uhr nach R 1,—10 gerufen. hen dortigen Wirtſchaft war, vermutlich durch unvorſichtiges Uumgee mit brennender Zigarre oder Zigarette, ein Sofa in raten, das nicht mehr gerettet werden konnte. des Zimmers wurde beſchädigt. Der entſtandene Schaden ſich auf etwa 2000 Mk. Vereinsnachrichten. ch. Verband badiſcher Gartenbaubetriebe. gruppe Mannheim hielt am Donnerstag in ihrem Vereinst eine Verſammlung ab, der von ſeiten der Stadtbehöre Herren Amtsvorſtand Dr. Mayer, Baurat Lippel und kontrolleur Holm beiwohnten. der Bezirksgruppe Hauptmarktes auf Dienstag. wurden ſoziale und juriſtiſche Gründe angeführt, die für die der Einmal will der Gemüſegärtner ſo gut u e Beamte und Arbeiter einen freien Sonntag, den er bi nicht hatte, da Sonntags die Marktware für den Montag herge un⸗ Zum andern bekommt der Produzent für die So Die Vertreter 1 Näheres Im Nebenzimmer Auch die 7 Die Bez Zur Beſprechung gelangte Verlegung des Moneeer Von ſeiten der Gemüſegärtne Die Sta So wurde ſchon vor einiger Erwähnt ſei noch, daß die nech⸗ Nachmittagen Badenden nicht 06 erſ zur Friedrichs zur 5 mi Floß⸗ Ich rae iſt, nt mit auf der Plähen nicht Sladtratef—5 die Süämtaach ſich ereine Pfark⸗ Wah⸗ heute l 5 hande Es öhung rhõh di annheim 1 Brand ape beläuft 18 akale ie die vol tag“ Ver richte Main Berlegt, au 10 Dem wure wege Baum! ſtimmungsvollen literariſchen Beiträgen von E. v. Wildenbruch, Jakob Wille und Paul Münch über den Liebling der Pfälzer. 4e% Von der kechniſchen Hochſchule Karlsruhe. Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule haben auf einſtimmigen Antrag der Ab⸗ teilung für Chemie den Herrn Max Bittrich, vorſitzenden Direktor der Stettiner Chamottefabrik.⸗G. vorm. Didier in Stettin in An⸗ erkennung ſeiner hervorragenden Verdienſte um die Induſtrie feuer⸗ feſter Materialien und um die Entwickelung der Ofenbautechnik und Guſtav Eduard Junius, Direktor der Doktor C. Otto u. Co. G. m. b. H. in Dahlhauſen a. d. Ruhr in Anerkennung ſeiner hervor⸗ ragenden Verdienſte um die Entwicklung der Nebenprodukten⸗ Kokerei und des Koksofenbaues, die Würde eines Doktor⸗Ingenieurs ehrenhalber verliehen. 2 Ein Rembrandt geſtohlen. Aus der ſtaatlichen Gemälde⸗ galerie in Stuttgart wurde Montag nachts Rembrandts be⸗ rühmtes Gemärde„Paulus im Gefängnis“ geſtohlen. Das Bild iſt auf Eichenholz gemalt, ohne Rahmen 72,8460,3 Zenti⸗ meter groß, trägt in der linken unteren Ecke die Bezeichnung R. S. 1627. Der Wert des Bildes beträgt 5 Mill. M. Von den Ti⸗ tern fehlt bisher jede Spur. Für ihre Ermittlung und Herbef⸗ 8 des Bildes wurde eine Belohnung von 50 000 M. aus⸗ geſe nicht. bejahten aber diejenige erſt nach Mitternacht. Monaten Gefängnis verurteilt. Tu. Offenburg, 4. Juni. ſes nach dem Genuſſe ſterbe. erkennenswert der David Ph. Maſſalsky's, gut wie immer die Spielplan des National-Theaters Neues Theater Meiſterſinger Joch. Kromer, Fritz Bartling und Karl Mang, und der N— 1 Eva Gertrud Geyersbach⸗Wiesbaden ſtand wieder Betty Kofler's 2 3 Vorstellung—5 Vorstellung Magdalene trefflich zur Seite. Stürmiſcher Veifall und zahlreiche— Hervorrufe ehrten die Soliſten und vor allem den Meiſterdirigenten, 6. D. v. Der Kaufmann v. Venedigſ 7 Volles-Vorstellung g der mit Recht einen Teil des Dankes auf unſer wackeres Orcheſter 7. M. 47 B Cavalleria rusticana- Pfälzer Abend 2 übertrug, 8. b. 48 5 11 0 Das dritte Pfälzer Heft der„Rheiniſchen Thalia, erſchien, 9. P. 49 A Orpheus 7 1 zum Abſchluß der Badiſch⸗pfälziſchen Maitage, als Liſelotte⸗ 10..48 B inna v. Barnhem veftter aus Dingsdag Heft mit zwei ſchönen Bildern der jungen und alten Liſelotte und 11. S. 491 C] Hoffmanns Erzühlungen 16 Pfälzer Abend Gerichtszeitung. Tu. Heidelberg, 2. Juni. Wegen Unterſchlagung im Amt halte ſich Poſtſekretär J. Tietz aus Rohrbach und Telegraphenſekre Groß von hier vor dem Schwurgericht zu perantworten amt Angeklagten war zur Laſt gelegt, daß ſie dringende Telegr den und dringende Telephongeſpräche als einfache behandelten und Mehrerlös in ihre Taſche ſteckten. Der Mehrerlös war recht ge ten Die Verhandlungen nahmen 8 Stunden in Anſpruch und ende Tietz würde zu 6 Monaten und Groß Als weiteren Fall derhandelte Schwurgericht gegen den Arbeiter Wilhelm Albrecht Kork wegen Mordverſuchs. Der Angeklagte hatte der Mutter unehelichen Kindes Zuckerbrötchen die er mit Rattengift beſtri⸗ hatte, gegeben, damit dieſe dem Kinde verabreicht würden md chen Das Kind bekam aber die Brö Die Geſchworenen verneinten die Frage nach Mordver nte⸗ nach verſuchtem Totſchlagberſuch unn Verſagung mildernder Umſtände. Der Angeklagte wurde zu 1 8 Mongten Zuchthaus verurteilt. N tür K Den ring. zu 15 ſeinet ſuch pR SSgggrg 0 G0Oo oeee f — — r — Dienstag, den 6. Juni 1922. — Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) —— 5. Seite. Nr. 255. Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, München. Nach dem Geschäftsbericht verfügt das Bankinstitut über ein Aktienkapital von 400 Millionen Mark, während die bilanzmäßigen eserven nach vohler Durchführung der letztbeschlossenen Aktien- kapitalserhöhung um 86 Mill. M. den Betrag von 304 Mill. M. steigen werden. Die Entwicklung der Geschäftszweige der Hypothegtenabteilung Jestaltete sich in dem Sinne günstig, daß Eine erfreuliche Menrung der angelegten Kapitalien erzielt werden konnte. Bei fortdauernd lebhaftem Pfandbriefabsatz erreichten die hypothekarischen Neubeleihungen aus Pfandbrieffonds den gewal- tigen Betrag von M. 116 890 600. Wenn auch durch die gegen- über dem Vorjahre etwas geringer gewordenen, aber immer noch Sehr bedeutenden freiwilligen Riicczahlungen in Hôhe von Mark 34 344 214 sowie durch die bei Amortisationsdarlehen sich er- ebenden Tilgungsquoten(M. 11 304 185) ein Abgang von Mark 45 648 309 zu verzeichnen war, 80 verblieb doch eine eſfektive Mehrung des aus Pfandbrieffonds gewährten Hypothekenbestandes in Höhe von M. 71 242 201, der größte bisher von der Bank er- reichte Nettozugang. An den Neuzugängen hatten Landwirtschaft, Industrie und auch die aus öffentichen Fonds unterstützten Wohnungsbauten ent- SPrechenden Anteil. Nach wie vor ist es bei der Bemessung der Hypotheken, insbesondere bei Nachbeleihungen in der jetzigen ebergangszeit eine schwierige, mit großer Vorsicht von den Hypotfieenbanken zu Jésende Aufgabe. Was die Rentabili- tät betrifft, 30 kounte vom Hypothekengeschäftsbetrieb eine Besse- rung nicht erwartet werden. Material-, Porto- und vor allem Per- sonalkostfen haben neuerdings durch Angleichung an den gesun- enen Markwert eine ungeheure Steigerung erfahren, während die ausschlaggebenden Erträgnisse des älteren, zum weitaus größ- Teile im unkündbaren Amortisationssystem laufenden 5 thekenstocks statt wie früher in Goldmark, nach wie vor lediglich m Papiermark ohne Ausgleichsmöglichkeit vereinnahmt werden. Die Bedingungen für Neubeleihungen bewegten sich etwa auf der Basis eines 44 prozentigen Zinssatzes mit mäßigen Abzügen; bei Verlängerur wurden etwas geringere Saätze zugrunde gelegt. Die groge Nonkurrenz in der Hingabe hyothekarischer Gelder Schloß die Erzielbarkeit günstigerer ingungen aus. Eine große hl von Kleinwohnungsbauten wurde durch Gewährung von Potfiekdarlehen zu den Sonderbedingungen 49% Zins, 7% Zzug für Pfandbriefstempel gefördert. Das Kommunal⸗ darlehensgeschäft hielt sich mit einem Nettozugang von 12 344 485 an Kommmaldarlehen in mäßigen Grenzen, nach⸗ die Kommunalobligationen nicht in der gleichen Weise be⸗ kannt und eingeführt sind wie die Pfandbriefe. Zur Versteigerung Selangten auf Antrag der Bank 11 Objekte, von weichen zwei Sädtische(heute schon wieder verkauffe) Anwesen in Berlin über- nommen wurden. Das Immobilienkonto des Hypothekengeschäftes Wrzeichnet ultimo 1921 an Grundstücken, welche der Bank zu. 8 waren, nur J Objekte, mit dem Buchwerte von 656 113 M. Zinsrückstände beziffern sich uftimo 1921 auf den niederen Oesamtbetrag von M. 1 232 768; bis zur Fertigstellung des Be- nichtes ist bis auf M. 90 000 auch dieser Betrag voll eingegangen. Der Kaufmännischen Abteilung brachte das Jahr 1921 eine starke Stei ihres Geschäftes in allen Zweigen. Die zunehmende Inflation führte zwar auf der einen Seite zu einer großen V der anvertrauten Geider, sie hatte aber Fuch eine neuerliche Erhöhung der Preise der Rohstoffe und Fa- brikate, der Alss für Lohne und Gehälter zur Folge und 5 Industrie und Handel waren genötigt, Banklerecdite in dmem seither noch nicht gekannten in Anspruch zu neh- wenz die Stei der Debitoren in laufender Rechnung M 726 000 000 per 31. Dezentber 1921 gegen M. 285 000 000 i. V. Dlegt ein beredtes Zeugnis ab, wie stark die Kreditbedürfnisse Varen. Die Geldeinlagen haben sich von M. 660 000 000 i. V. auf 1185 000 000 per 31. 1921 erhöht. Wie enorm die Arbeit war, welche im abgelaufenen Geschäfts⸗ geleistet werden mußte, geht aus den Umsatzziffern her- Handelsblaſt des Mannheimer Gen Dollarkurs 284 Mark. e Saline Ludwigshall zu Wimpken a. N. Nach. der Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres erzielte das Unternehmen einen Rohgewinn von 4,08(3,67) Millionen., Woraus 3,46(3,36) Millionen Mark Unkosten und 217 116 M. (44 411) Abschreibungen in Abzug kommen, s0 daß sich ein Reingewinn von 702 095(494 505) M. einschlieglich 217 116 Mark Vortrag erübrigt. Die Generalversammlung genehmigte den Abschluß, und beschloß, eine Dividende von 15%(I2) zur Verteilung zu bringen. Nach reichlichen Zuweisungen wird ein Rest von 201 279 M. auf neue Rechnung vorgetragen. In der Bilanz sind die Wertpapiere mit 717 005(508 378)., Vorräte an Salz, Kohlen usw. mit 1,47(1,27) Millionen Mark, Außen- stände mit 2,18 Millionen(640 050) M. aufgeführt, während sich die Gläubiger mit 1,05(748 004.) Millionen Mark ausweisen. Der Gang des Geschäftsjahres war durch die ungeheure Flaute zu Beginn des vergangenen Jahres stark beeinflußt. Das später etwas lebhaftere Geschäft konnte den Verlust der ersten Monate kaum ausgleichen, so daß einer der ungünstigsten Abschlüsse seit Bestehen der Gesellschaft ausgewiesen wurde. Ueber die Aus- sichten des laufenden Jahres kann noch kein bestimmtes Urteil abgegeben werden. Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichksbank und die Post erfolgt in der Woche vom.—1 1. Juni d. J. zu dem gegen die Vorwoche herabgesetzten Preise von M. 1100 für ein Zwanzigmarkstück, M. 550 für ein Zehnmarkstück. Für auslän- dische Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichssilbermünzen durch die Reichsbank und Post kindet unverändert zum 21fachen Befrage des Nennwertes Sstatt. Aus der Textilindustrie. Wie„Der Manufakturist“ meldet, hat der Verband vogtländischer Ausriüstereien Plauen die Preise um 30% auf 350% erhöht und einen Teuerungszuschlag fest- Die neuen Preise sind ab 1. Juni in Kraft. Eine weitere höhung um 20% wird vorbehalten, falls eine weitere Steige⸗ rung der Herstellungskosten eintritt. Deuisenmarki Mannheim, 6. Juni.(.30 Uhr vorm.) Das Geschäft ist noch vollkommen unentwickelt, doch werden am hiesigen Platze fol- gende taxierte Kurse genannt: Holland 11 100, Kabel Nevw/ Vork 284, Schweiz 5425, London 1275, Paris 2600. Die Mark kam aus New Vork mit 0,35% cents, wWwas einem Dollarkurs von 279.80 M. entspricht, der jedoch schon heute früh Uberholt wurde. * New Vork, 5. Juni. Die Reichsmark notierte bei Börsenschluß mit 0,36½(0,36) oents, was einem Dollarkurs von 270.82 M. (273.97) entspriciit. Kopenhagen. 8 3 En Kronen) Slohtw. a. Hamburg.72.70 Slohtw. a. Eondon. 20.36 20.39 *„ Amsterdam 177.66 177.80„ Parls. 41.90.70 25„ Schwelz.— 67.50„ Antwerpen 386.75.60 10„ New Vork.57.56 +„ Helsingfors.685.85 Stockholm. 2. 3. in Kronen) Slohtw. a. Berlin 145.42 Slohtw. a, London. 17.27 17.26 „„ Amsterdam 150.— 150.50„ n Farls. 36.40 35.25 „ u„ Sohwelz.. 94.25 94.25„ un Prllssei 22.65 32.65 „„n Wachington.37.87„ u Helslagfors.30..30 New Tork, 5. Jun!(WS) bevisen. 2 8. Spanlen 15.85—.— Frankreich.12.13 Sohwelz 19.14—.— Itallen.23—.— Belglen.43—.— England.48.46 Deutschland.38.36 Waren und Härkte. Wachs.(Markibericht der Firma Ludmar m. b.., Import am 31. Mai eral-Anzeiger welche der Kupferpreis beispielsweise um 6 M. per Kilo in die Höhe gesetzt wurde. Im Laufe der nächsten Tage wurde der Markt wieder unsicher und schließt eine Kleinigkeit höher als vor 8 Tagen. Das Geschäft war im Anfang der Woche sehr leb- haft, schrumpfte dann aber immer mehr und mehr zusammen, da infolge der großen Unsicherheit niemand größere Engagements einzugehen Wünscht. Im Augenblick steht der deutsche Metall- markt, der nach wie vor von den Devisennotierungen jast un- mittelbar beeinflußt wird, unter der Einwirkung der Anleihever⸗ handlungen in Paris. Die Weiterentwicklung des Marktes wird demzufolge von dem Verlaufe dieser Pariser Verhandlungen ab- hängen. Der Altmetall-Markt bewegte sich wieder dem Neu- mefall-Markt fast vollkommen parallel. An der Londoner Metall- börse ist vor allen Dingen Kupfer nach wie vor sehr ſest und kann eine weitere Besserung von etwa 24 Pfund per engl. Tonne verzeichnen. Auch Blei hat eine starke Aufwärtsbewegung zu verzeichnen und wird ebenfalls heute ½— Pfund höher notiert als vor 8 Tagen; Zink und Zinn sind ziemlich unverändert. Für den deutschen Konsum gelten zuürzeit eũ,..a folgende Preise: Elektrolytkupferkathoden per Mai 86—87 M. per Kilo, per Jani 85—87 N. per Nilo, Raffinadekupfer per Mai 81—82., per Juni 81—82., Hüttenweichblei 31—32., Hüttenrohzink, Marke Ziro RR 34—35., Feinzink, Marke Zero 99, prozentig 40—41., Bankazinn 106—200., Straitszinn 196—200., Hüt⸗ tenzinn 99prozentig 195—198., Antimon 30.50—31.50 M. p. kg. Amerikanischer Funkdienst. New Pork, 5. qunl(WS) Funkdlenst.(Machdruck verboten). 2 5. Zuf. zus. 21000 14000 stand wt. 12.— 12. Kaffee loko 11.— 11.07 Elektrolyt 13.85 13.85 Ored. Bal..25.50 Jull 10.27 10.38 Zinn loko 32.— 32.75 Zuck. Centrf.29.29 Septemb..84 10.01 Siel.82.82 Terpentin 97.— 95.— Dezemh..62.72 ink.25.32 Savannab 90.— 39.45 Närz.44.85 Elsen 23.50 23.50 K. Ort Baum. 20.50 20.38 Mal.37.49 Weisbieoh.25.75 Welzen rat 133.— 131.75 Baumw. loko 21.35 20.75 Sohmalz wt. 12.30 12.27 Hart loko 135.— 132.75 Junl 20.61 20.17 Taig.75.75 Hals loko 72.65 71.25 Juli 20.82 20.25 Baumwsatöl 11.37 11.50 Mehl niedr.F..—.— August 20.75 20.28 Juli 11.55 11.13 höüchst Pr..40.40 September 20.47 20.08 Petrol. oases 15.50 15.50 Getradfr. Engl..—.— Oktober 52.52 20.03 tanks.—.— Kontinent 15.— 15.— Chicago, 5. Junl(8) Funkdienst.(Rachdruok verboten). 155 5. Welzen jun 116.— 113.50 Roggen Sept. 35.65 89.15 Schwelne „ Segt. 118.48 113.65 Schmalz Jult 11.40 11.37 leicht niedr. 10.55 10.70 Nals Jul! 61.85 60.45„ Sept. 11.67 11.65 nöohst. 10.70 10.80 2 Dez. 64.75 63.25 Pork Juit—.——ohw. nledr. 10.0 10.30 Rafer Jull 38.25 36.75 Rlppen jull 11.85 12.50 höchst. 10.55 10.80 51 Sept. 40.15 38.75 Speok niedr. 12.50 12.50 Zuf. Chloago 77000 42009 Roggen gul 99.75 92.65 höchst. 13.50 13.20 wWesten 1000090 122000 Schiffahrt. Dampferbewegung der Red Star Line, Antwerpen. Der D. „Zeeland“, am 18. Mai von Antwerpen abgegangen, ist am 28. 5. nachm. in New Vork angekommen.— Der D.„Gelria“, am 5. 5. von Buenos Aires abgegangen, ist am 28. 5. in Amsterdam angek. — Der D.„Ryndamé, am 20. 5. von New Vork abgegangen, ist Vorm. in Rotterdam angekommen.(Mitgeteilt durch die General-Agentur Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim) Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des uns zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten.) Grantoff,.: Zur Pfychologie Frankreichs. Berlin, Stilke.(206). Biereck, Georg, Shlveſter: Gedichte Leipzig, Heſſe u. Becker.(207). Pfeiffenberger, Karl: Im Rahmen der Heimat. Karlsruhe, Badenia.(208—.) 5 Schulze, Woldemar: England als Zeuge für Deutſchlands Unſchuld am Weltkrieg. Berlin, R. Engelmann.(210.) Waſer, Mara: Die Narren von geſtern. Roman. Stuttgart, Deutſche Verlags⸗Anſtalt.(211). Wasserstandsbeobachtungen im Monat Iuni K 3232!;!; ᷣͤÄVTTbTTTTTTTTTTTTTTT K A , Feiche eine Stei von M. 29 110 000 und Großhandel in- und ausländischer Wachse, Köln a. Nh., 00000 een inen aren Ueberbeice Aber che ute en 4. Briecier, An Fialus der kereditrerhandlungen in Paris o⁊ pafum gomerkangen Wickckhmg der Reinerträgnisse gegenüber den Lasten gewärt für und des friedlichen Ablaufs des Verfalltages am 31. Mai gingen Rbein F1111CCCC010 das Geschäftsſahr 1921 nachstehende Gegenüberstellung: die die Devisen zurücle waas ein Nachgeben der, Preise auslöste. Die gehusterlnsel. 420 39 20 202 zos 3 00 abengs g Upr Steuern der Gesamtbank erreichten M. 9 019 813(6 001 401) in Verbraucher nutzten die e aus und entvickelten ein dem der- Kehl... 383 332 42 383 471 378 Naohm, 2 Uhr 1920, die Personallasten der Gesamtbank M. 38 430 000(18 845261 zeiti Bedarf entsprecher lebhaftes OGeschäft. Es notierte im] Haxau 451 370 3. 5% Lachm. 2 Une in 1920, die Materialxosten mit dem übrigen Regiebedarf Mark Groffhandel verzollte Ware ab Lager Köln: Paraffin 27—29.75., zjj 3372608(8 237 326) in 1920, der-Reingewinn d⸗ amt- Carnaubawachs 100108., Carnaubawachs 40—51., Carnau- Kaus:::::::.8 316 244.16 Vorm. 2 Uhr 0 eziffert sich auf M. 18 752 495 9 479 235) in ziese awachsrückstände 48—.50 NM., Bienenwachs 112—135., Japan- Könn 428 23 22.95 Machm. 2 Uhr Ergebni aiten ei 8 Wachs 104—112., Ceresin 33.50—35.75., Ozokerit-Ceresin vom Nechar: 0 125 9795 0 30—37.50., Stearin 671—08., Bienenwachs gebleicht, deutsche Hannhelm 4½ 4½% 4½ 47 404.81 vorm J Ubt 5* PVeredlung 120—140., Technischer Talg: Tlauuneltag 53.50 bis felbron:.0 080 684 058 Vorm 7 Uür Mannheimer Versicherungsgesellschaft Die Deutsche Bank, Filiale München, stellte den Antrag, nom. MI Minion neue Aktien obiger Gesellschaft zum Handel und zur Notierung an der Münchner Börse zuzulassen.* Aufruf an die Aktionäre der Eichbaumbrauerei. 1 Im Hinblick auf die bekannten Bestrebungen stehen die Ak- oukre der Brauereigesellschaft Eichbaum vor schwerwiegenden Atschlüssen. Es hat sich daher eine Schutzvereinigung gebildlet, auf deren Veröifentlichung im Anzeigenteil der vorſiegen- en Ausgabe unseres„General-Anzeigers“ Wir hiermit hinweisen Großherzogli che Majolika-Manufaktur Karls- 30., Rindertalg 52.50—54. Der gegenwärtige Zoll beträgt für Carnaubawachs und Bienen Wachs 6., für Japanwachs per kg. Zucker.(Wochenbericht.) An den deutschen Märkten hat sich der geschäftliche Verkehr dank der Freigabe der Einfuhr von Aus- landszucker in diesem Berichtsabschnitt in einer solchen lebhlaften Weise entwickelt, wie man dies seit langer Zeit nicht gewohnt gewesen ist. Die Nachfrage hat sich als so reichlich er- Wiesen, daßg nicht nur die greifbaren Auslandszucker sclmelle Aufnahme fanden, sondern auck im Juni-Juli in Hamburg erwar- tete Ankünfte sich reger Beachtung erfreuten. In der Hauptsache drehte sich das Gesclüft um amerikanische Granulated mit Liefe- rung cif Hamburg bzw. deutsche Seehäfen, und je nach Lieſerung Oder besonderen Abnahmebedingungen ist zwischen 21/10%½ bis 22/2 bezahit worden; in deutscher Währung wurden 15.50 M. bis 15 M. bezahlt, ebenfalls franko Seehafen. Burch den Rückgang der Devisen hatten die Preise sich zuletzt etwas giinstiger für Ostwlnd. Relter. +15. Wasserwürme des Rheins am 6. Juni morgens 6 Uhr: 14½0 C. Mannheimer Wetterbericht vom 6 Juni morgens 7 Uhr. Barometer: 757,2 mm. Thermometer: 12.4 C. Niedrigste Temperatur Nachts: 10, C. Höchste Temperatur gestern: 21, 4 C. Niederschlag:.0 Liter auf den qm. N 2. Feiter. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer .„ General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Tirektion: Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: J..; Franz Kircher; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den ührigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hügel. ruhe.-G. in Karlsruhe. * Die Oesellschaft m. b. H. wurde mit einem Aktien apital von 3 Millionen Mark, das in 3000 Inhaberstanmmalctien werden, eingeteilt eee ee eeeeeeeeeeeeeee, Rödertal die Käufer stellen können, deren Kreis sich neben dem Handel vornehmlich aus der zuckerverarbeitenden Industrie zusanmnen- Setzte.— In inländischen Verbrauchszuckern, deren Umfang auf die aus den früheren Verteilungen noch verbliebenen Mengen be⸗ schränkt blieb, waren die Umsätze befriedigend, aber im Klein- handel blieb es unmöglich, beliebige Mengen zu erstehen. Das Melassegeschäft trug einen mehr ruhigen Charakter in- folge des Sehr begrenzten Angebotes, und es sind wWesentliche Preisveränderungen nicht eingetreten, wenn auch manche Käufer ihre Limite etwas ermäßzigt haben, In verschiedenen Bezirken haben Gewitterregen einige Anfeuchtung gebracht, doch hat sich im allgemeinen das Bediüirfnis nach verbreiteteren Niederschlägen stärker geltend gernacht. Wie nicht anders zu erwarten gewesen ist, haben die deutschen Anschaffungen einen gewissen Einfluß auf die Marktsti im Auslande, im besonderen an den eng- lischen wie am New, Vorker Markt ausgeübt und es wurde all- seitig steti zu der 85 auch die An- regungen Tiecigenden eigenen Inlandbedarf jener Länder beigetragen haben. Man rechnet doch auch in allen 27755 Ben Verbrauchsfändern nmt einer Zunahme des Verbrauches, und die Welt hat nicht s0 viel Zucker übrig, daß sich nicht uner wartet eintretende Bedarfsfrage fühbar machen sollte. zu je 1000., die zum Nennwert aus i8t. Als Vorstand wurde Dr. Karl Spangenberg und als Vorstands- nultslieder Pr. Nixola Moufang, Prokurist und Paul Zetfler, Pro- krset, sämlliene in Karisrune, bestellt. Pie Gründerliste weist 2 Namen auf, von denen auch das Aktienkapital bereits vollstäin- fler gezeichnet wurde. Der erste Aufsichtsrat setzt sich aus den borren Direktor Richard Betz, Ministerialrat Dr. Ludwrig Stein- Dienner, Ministerialrat Dr. Wilhelm Miihe, sämtliche in Karlsruhe, Pirekror Paul Rott-Frankfurt a.., Kommerzienrat Gustav Gerst- Winlkurt a.., Pirektor Janzer-Mannheim, Dr. Joh. imelm Priester-Kölnn a. Ril, Fahrikant Albert Hackelsberger- müngen und Rechtsanwall Dr. Flans Kienitz-Heidelberg 24l- dr. Qegenstand des Unternehmens ist die Herstellung und Vertrieb von keramischen Erzeugnissen aller Art, die Ver- 8 besonderer Verfahren und der Vertrieb von Wafen aller Die dari im In- und Auslande für ihre Zwecke Wuudstüche erwerben, Zweigniederlassungen unter derselben — einer anderen Firna errichten; sie darf ferner sich an an- en Unternelumungen beteiligen, sie erwerben und sie vertreten. „ K der erfolgreiche rypenflachdrucker für Schreibmaschinenbriefe, Vervielfältigungen, Formulare, Rundschreiben. 50-75% Ersparnis * ee 555 28 87 Zucker⸗Export- an Druckkosten, Zelt, Personal, Porto ſerein zu Magdeburg, sowie erein Deutscher Zuckergroß. 19 Altienbrauerei Cluß, Heilbronn kancler zu Magcleburg) Viagdeburg, 30. Mal. Der Markt ist Rödertal-Setzm 2 schine un Wie am 2. Juri abgehaltene Generatversamung genehmigte Weifer ſest. Bei erste Hälfte Juni stellte sich der Preis n Vorschlag der Verwaltung, das Akktientapital von 3,2 auf 5 eif Hamburg, ab englischen Häfen auf 22/5.2/0, ab nordameri- Wechtels Alünonen Mark durch Ausgabe von 1700 Stamm und 100 Stück kanischen Fläten auf 22½3. Für Granulated in amerikanischer ee een Sen mit 20fachem bedingtem Stimmrecht zu We 5 Derelc ds:H ehr als grstern gr⸗ Konttuftenslen — 15 ee den alten 55 33 Wabrung 1500 Wurde Schriftl.Anfragen erbeten. Vertreterbesuch unverbindlich er Fest von 670 Stückk bleibt zur Verki Verwaltung. Stark issch— e ee e en Wee ſeadertal-Büromascninen Vertried Schaft gebilcleten Gke zum Schutze gegen Ueberfremdung schönewelde.) Die abgelaufene Berichtswoche brachte dem deut- annheim— G. m. b. H.— C8, 11— Fern. 5— Neu in den Aufsicitsrat wurcke der Prokurist Voritz 5215 85 schr hefti Sahrwanungen Fene Der Spork vom Sonnkag. Nr. 19. 1.. w— (Maunheimer General-Anzeiger. Mittag ⸗Ausgabe.) — Dienstag, den 6. Jun 1922:2 tibdom Sonn Kegatta in Karlsruhe. Erſter Tag. Nachdem die unbedingt beſte oberrheiniſche We die vielleicht beſte Ruderrennbahn Deutſchlands überhaupt, der Hafen ron Kehl, infolge der Auswirkungen des Friedensvertrages für deutſche Ruderwettfahrten vorerſt nicht mehr in Betracht kommt, iſt der Hafen von Karlsruhe die Regattabahn Süddeutſchlands ge⸗ worden. Die Karlsruher Regatta bildete den Auftakt der dies⸗ jährigen Ruderſaiſon. Wie alle ſportlichen Kämpfe erfüllte ſie frohe Erwartungen und zerſtörte hochgeſpannte Hoffnungen derer, die ſchon in monatelangen Vorbereitungen und ſcharfem Training nach dem Siegeszeichen ſtrebten. Die Regattaeinrichtungen ſelbſt entſprachen der guten Rennſtrecke nicht völlig. Es ſoll nicht ver⸗ kannt werden, daß zur Zeit auch die geringſten baulichen Einrich⸗ kungen ſehr hohe Koſten verurſachen, aber für die Bequemlichkeit der Ruderer beim Umziehen, das in drangvoller Enge vor ſich gehen mußte, und für beſſere müßte geſorgt werden. Das Wetter war dem erſten Tage der Regatta äußerſt günſtig, es gab nur ganz leichten Seitenwind, der kaum Einfluß hatte und nur ſoviel Sonne, als nötig war, um das ganze Bild froher zu machen. Die Teilnahme des Publikums war für Karlsruher Ver⸗ hältniſſe groß und die Rennen, die gefahren wurden, zeigten größtenteils harke Kämpfe. Man ſah trotz des frühen Regattater⸗ mins und der wochenlangen ungünſtigen Witterung ſehr viele gut ausgebildete Mannſchaften, beſonders bei den Jung:nannen und Junioren. Bei den Einerfahrern überraſchte der 1. 5 Sieg der beiden Skuller des Frankfurter Ruderklubs. Ob die beiden gleich⸗ wertigen erſten Vierer von Kaſtell u. Umicitia Mannheim, die ſich ein prächtiges Rennen lieferten, wirklich„erſte“ Klaſſe ſind, wird ſich erſt ſpäter zeigen. Sehr gut waren die Jungmannen und Junioren von Worms, vom Mannheimer Ruderklub und der Vierer von Ludwigshafen, die ſicher auch in zukünftigen Kämpfen eine gute Rolle ſpielen werden; dasſelbe gilt für den Juniorvierer des Offenbacher Rudervereins. Der Zweier ohne St. der Heidelberger Rudergeſellſchaft iſt gut, muß jedoch noch beſſer ſteuern lernen. Eine weitere gute Leiſtung bot im letzten Rennen der zweite Seniorachter der Wormſer Geſellſchaft, der in ſehr ſchö⸗ ner FJorm ſein Rennen gewann. Nachdem bereits durch Vorläufe am Samstag abend und Sonntag vormittag eine Anzahl Teil⸗ nehmer ausgeſchieden war, brachte der erſte Renntag folgende Reſultate: 1. Vereinsachter, Juniorachter. 1. Rudergeſell⸗ ſchaft Worms,.57. 2.„Neptun“ Konſtanz.57,6. 3. Mann⸗ heimer Rudergeſellſchaft mit vier Längen zurück. Sehr ſchönes Rennen, das von Worms im Endſpurt mit Lifkaſtenlänge gewon⸗ nen wurde. 2, Junioreiner. 1. Frankfurter Ruderklub .31(Kruck). 2. Ruderriege des Eſſener Turn⸗ und Fechtklubs .54(Hans Sauer). Der Frankfurter, der energiſch und ſchön ru⸗ dert, gewinnt ſicher gegen den mit auffallend weitem Rückſchwung rudernden Eſſener. 3. Badenia⸗Vierer, Anfänger⸗Vierer. 1. Mannhei⸗ mer Ruderklub.37,4. 2. Rudergeſellſchaft Worms.42,8. 3. Rudergeſellſchaft Heidelberg bei 1200 Meter aufgegeben. Die einen ſehr raſchen Schlag durchhaltenden Mannheimer gehen bei 1500 Meter ſicher in Führung und gewinnen mit zwei Längen. 4. Zweier ohne Steuermann. 1. Heidelberger Rudergeſellſchaft.25. 2. Rudergeſellſchaft Worms.31. 3. Mannheimer Rudergeſellſchaft.45. Glatter Sieg der Heidel⸗ — den ſie jedoch durch ſchlechtes Rudern faſt in Frage geſtellt en. 5. Preis vom Rhein, 2. Vierer. 1. Kaſteler Ruder⸗ Foe von 1880.35. 2. Amicitia Mannheim.48. Die räftige Kaſteler Mannſchaft gewinnt mit langen wuchtigen Schlä⸗ gen ſicher. Allemanig Karlsruhe zog zurück, Ludwigshafen hatte fah Vorrennen Bootsdefekt und mußte ein ausſichtsloſes Rennen fahren. 6. Zweiter Schüler⸗ und Jugendpierer. 1. Hei⸗ delberger Ruderklub.59. 2. Ruderverein Eßlingen.02. 3. Allemania Karlsruhe.16. Das Rennen wird im Gigboot über 2 55 Meter gefahren. Die jungen Heidelberger ſiegen ſicher mit 17% ängen. 7. Zweiter Ddoppelzweier. 1. Frankfurter Ruderklub.48. 2. Allemania Karlsruhe.09,2. Das zukunfts⸗ reiche Frankfurter Skullerpaar gewinnt in ſchöner Form überlegen. 8. Preis vomgrünen Wink. 1. Junior⸗Vierer. 1. Ren⸗ nen: 1. Offenbacher Ruderverein 1874.50,1. 2. Mannheimer Ruderklub.54,4. 3. Karlsruher Ruderverein 1872.04,8. Offen⸗ bach gewinnt im Endſpurt gegen die ſich wacker wehrenden Mann⸗ heimer. 2. Rennen: 1. Ludwigshafener Ruderverein .45,8. Heidelberger Ruderklub.21,6. Ludwigshafen ſichert ſich von 190%0 Meter an mit langen ruhigen Schlägen und guter Waſſerarbeit 5 Fuührung und vergrößert ſie durch ſchönen Endſpurt auf zwet ängen. 9. Erſter Vierer. 1. Kaſteler Rudergeſell ſchaft 218807.40. 2. Mannheimer Amieitia 741. Ein hartes Bord an Bord⸗Rennen der beiden ſtarken Maunſchaften. Von 1800 Meter an begiant Kaſtel vorzugehen, Amicitia läßt jedoch nicht locker, ſodaß am Ziel der Unterſchied kaum eine halbe Länge beträgt. Schönſtes Reanen des Tages. 10 Jungmannachter. 1. Mannheimer Ruder⸗ klub.02. 2. Rudergeſellſchaft Worms.03. 3. Ruderverein„Nep⸗ tun“ Konſtanz.07. Bei 1000 Meter liegt Mannheim in Führung, es hält ſeine gute Form noch weiter und gewinnt trotz aller An⸗ ſtrengungen der beiden Gegner ſicher mit 1 Länge. 11. Preis von Maxau. Beſchränkter Vierer. 1. Ofſen⸗ bacher Ruderverein von„1872“. 2. Cannſtatter Ruder⸗ klub 1. Boot. Cannſtatter Ruderklub 2. Boot. Offenbach hat bei 1800 Meter ca. 2 Längen Vorſprung, Boot 1 von Cannſtatt ſetzt hier zu einem guten Vorſtoß ein und läuft bis auf 77 Längen auf. 12. Leichter Vierer. 1. Karlsruher Ruderverein „1899“. 2. Rudergeſellſchaft Worms. Karlsruhe gewinnt mit ca. Länge, Zeiten nicht bekannt gegeben. 13. Damen⸗Preis. 1. Einer. 1. Schweinfurter Ruderklub„Franken“(Krackhardt), 2. Frankfurter Ruder⸗ geſellſchaft„Oberrad“(Bork), 3. Stuttgarter Rudergeſellſchaft„1899“ (Berger) aufgegeben. Bei 1000 Meter führt Krackhardt vor Bork, dieſer gibt bei 1200 Meter auf, worauf ſich Bork und Krackhardt ein hartes Rennen liefern, das letzterer mit etwa 3 Längen gewinnt. Zeiten nicht genannt. 14. Alemannen-Achter. Zweiter Achter. J. Ruder⸗ geſellſchaft Worms.05. 2. Lundwigshafener Ruderverein 719. 3. Allemannia Karlsruhe.20. Bei 100 Meter ziemlich ge⸗ ſchloſſenes Rernen unter knapper Führung vey Worms. Vei 1500 Meter wird der Unterſchied deutlicher, Karlsruhe und Ludwigshafen liegen auf gleicher Höhe, dann fälft Karlsruhe zueück und Warms gewinnt ſicher, Ludwigshafen 171 Länge zurück, weitere zwei Längen zurück Allemannia. Zweiter Tag. Bei herrlichem Wetter nahmen die zahlreichen Rennen am zweiten Tag ihren Fortgang. Behindernd wirkte nur der inzwiſchen eingeſetzte Gegenwind auf die Fahrzeiten. Der gebotene Sporr war wie am erſten Tag recht gut. Eine vorzügliche Form zeigten die Mannſchaften der Wormſer Rudergeſellſchaft, deren elegantes, leichtes Rudern allgemein auffiel. Der Mannheimer Ruderklub ſchickte gut durchtrainierte Leute. Der tüchtige Achter der.G. Caſtel dürfte einen zukünftigen Meiſterſchaftskandidaten abgeben. 15. 1. Jungmannvierer. 1. Mannheimer Ruder⸗ ktub.07. 2. Offenbacher Ruderverein.27,6. Mannheimer Ruder⸗ Hub führt bei 1000 Meter mit einer klaren Länge und kann ſeinen Vorſprung bis zum Ziel weſentlich vergrößern. Der ſtarke Gegner Ruderklub Worms hatte zurückgezogen. 2. Rennen. 1. Mann⸗ heimer Ruderverein Amicitia.18.2. 2. R. G. Schwaben .19,6. Amicitia bei 1000 Meter in Führung, mit“ Länge Vor⸗ ſprung durchs Ziel: nach ſcharfem Endkampf. Cannſtatter Ruderklub gibt auf der Strecke auf. 16. Exrſter Schüler⸗ und Jugend⸗Vierer. 1. Mann⸗ heimer Ruderklub.06.2. 2. Karlsruher Ruderverein 1879 .14.2. 3. R. G. Worms.19,4. Die Mannheimer Schüler fahren ihr Boot elegant und ſicher ins Ziel mit zwei Längen Vorſprung. Worms zwei Längen hinter Karlsruhe.(Rennſtrecke 1200 Meter.) 17. Rheinhafen⸗Achter. III. Achter: 1..G. Worms .26,8; 2. Frankfurter RG. Sachſenhauſen.27,2; 3. Rheinklub Ale⸗ mannia Karlsruhe.38. Sachſenhauſen führt von 1000 Meter ab, kann ſich jedoch gegen die wie aus einem Guß hervorragend arbeiten⸗ den Wormſer nicht behaupten Weit zurück Karlsruhe. 18. Akademiſcher Vierer. 1. Akademiſcher Ruder⸗ klub Karlsruhe 27. Heidelberger.Cl. zieht zurück; Ruder⸗ geſellſchaft Heidelber 98 gibt bei 1200 Meter auf und macht da⸗ durch Karlsruhe de: eg leicht. 19. Preis von der Alb. II. Einer: 1. Frankfurter R. Cl.(Eugen Kruck).25,4; 2. Rheinklub„Alemannia“ Karlsruhe (Rudolf Schub).45,4. Kruck gewinnt nach Belieben. 20. Fidelitas⸗Vierer. Vierer ohne Steuermann. 1. Mannheimer Rudergeſellſchaft.31,8. Geht allein über die Bahn. 21. Preis von Rappenwörth. Ermunterungsrennen. I. Rennen. 1. Rudergeſellſchaft Worms.12; Heidelberger Ruderklub.18. Rudergeſellſchaft Worms gewinnt ſicher mit 2 Län⸗ gen. Rudergeſellſchaft„Schwaben“ Heilbronn nicht geſtartet.— II. Rennen. 1. Mannheimer Ruderklub.22,8; 2. Ruder⸗ geſellſchaft Rheinau.24,6. Mannheimer Rkl. und Frankfurter Sachſenhauſen liefern ſich ein ſcharfes Bord⸗an⸗Bordrennen. Schon glaubt man, das ſchärfſte Rennen verzeichnen zu dürfen, als den Sachſenhauſern das Boot 100 Meter vorm Ziel umſchlägt infolge Krebſens. 2. Schüler⸗ und Jugend⸗Achter. 1. Mannheimer Ruderklub.49; 2. Heidelberger Ruderklub.51,2. Schönes Rennen auf der ganzen Strecke(1200 Meter), das der Mannheimer Schüler⸗Achter mit Längen für ſich entſcheidet. 23. Zweiter Jungmann⸗Vierer. I. Rennen. 1. Lud⸗ wigshafener.V..25; 2. Cannſtatter.Cl..30 Bis 1800 Meter ſcharfes Bord⸗an⸗Vordrennen. Im Endſpurt zieht Ludwigs⸗ hafen mit ſicheren Schlägen los und kann mit 14 Länge Vorſprung gewinnen. Die Ludwigshafener Anfänger laſſen eine gute Schule erkennen.— II. Rennen. 1. RV. Neptun Konſtanz.18,8; 2..G. Schwaben Heilbronn.23; 3. Karlsruher R. V. 1879.35,8. Konſtanz gewinnt überlegen mit zwei klaren Längen vor Heilbronn. Karlsruhe weit zurück. 24. Jungmann⸗Einer. 1. Ruderriege des Eſſe⸗ neir Turn⸗ und Fechtklubs(Hans Lauer).20; 2. Mann⸗ heimer Amicitia(Wilhelm Reichert).52. Hans Lauer zeigt präch⸗ tige Form und gewinnt nach Belieben. Konſtanz gibt bei 1000 Meter auf. 25. Pfalz⸗Vierer. III. Vierer. 1..G. Worms.13. 2. Karlsruher.V 1879.23,2. Rudergeſellſchaft Worms gewinnt ſicher mit 3 Bootslängen, nachdem Mannheimer Ruderklub ſchon bei 900 Metern aufgegeben hatte. 26. Erſter Doppelzweier. 1. Frankfurter.G. Oberrad(Bork⸗Weiß).23,8. Notthofft⸗Krackhardt vom Schwein⸗ furter.Cl. liegen bei 800 Meter in Führung, wo ihnen jedoch in⸗ folge Anruderns ans Land das Boot kentert und ſie den Frankfur⸗ tern billige Lorbeeren überlaſſen müſſen. Hätte hier der Schieds⸗ richter nicht Gelegenheit gehabt, dem Rennen einen beſſeren Verlauf zu geben? 27. Erſter Achter. 1. Kaſteler Rudergeſellſchaft .08,4; 2..V. Amicitia.23. Kaſteler Rudergeſellſchaft gewinnt gegen Mannheimer.V. Amicitia überlegen mit 3 Längen, nachdem Ludwigshafen ſchon bei 700 Meter ausſichtslos aufgibt. Eine bei den Dunkelbauen morgens vorgenommene Umſetzung bewährte ſich demnach nicht in entſprechender Weiſe, es ſchien vielmehr, als ob der Achter zugleich mit dem alten Schlagmann auch das notwendige Temperament eingebüßt hätte. ONB. Fuverläſſigkeitsfahet des Motorfahrer⸗Llub Mannheim. Der Motorfahrer⸗Club Mannheim E. V. veran⸗ ſtaltete am Sonntag, den 28. Mai ſeine erſte Zuverläſſig⸗ keitsfahrt durch den badiſchen und heſſiſchen Odenwald. Start und Ziel war Käfertal. Die Strecke für Fahrradhilfsmotore betrug 103 Kilometer und für Motorräder über 1,5 PS. bis zu den ſchwerſten Maſchinen 180 Kilometer. Die Maſchinen waren in 5 Klaſſen eingeteilt. Es wurden folgende Reſultate erzielt: Klaſſe lfür Fahrräder mit Hilfsmotoren bis zu 150 com Zylinderinhalt: 1. Preis Fritz Heidt⸗ Mannheim, auf Velo; 2. Preis Obering. Seyffer⸗München, auf Gekerell; 3. Preis Philipp Karer⸗Frankfurt a.., auf D...; 4. Preis Hans v. Opel⸗Rüſſelsheim a.., auf Opel. Klaſſe II für Krafträder bis zu 250 oem Zy⸗ linderinhalt: 1. Preis Emil Göhler⸗Karlsruhe, auf Ziro; 2. Preis Hans Rachinger⸗Forchheim(Oberfranken), auf Ziro; 3. Preis Karl Zirkel⸗Forchheim(Oberfranken), auf Ziro. Klaſſe III für Krafträder bis zu 350 com Zy⸗ linderinhalt: 1. Preis Ernſt Iſlinger⸗Mannheim, auf Ardie; 2. Preis Paul Reichert⸗Bad Mergentheim, auf Ardie; 3. Preis Martin Kaſtner⸗Mannheim, auf Ardie; 4. Preis Alois Mudelſee⸗Mannheim, auf Ardie. Klaſſe IV für Krafträderbis zu 500 cem Zy⸗ länderinhalt: 1. Preis Otto Glöckler⸗Frankfurt a.., auf N...; 2. Preis Fritz Herr⸗Pforzheim, auf Krieger⸗Gnädig; 3. Preis Adolf Kormann⸗Karlsruhe, auf Wanderer. Klaſſe Vfür Krafträder bis zu 500 ccm Zy⸗ linderinhalt: 1. Preis Karl Derreth⸗Aſchaffenburg, auf Mars; 2. Preis Julius Eſbenſchied⸗Karlsruhe, auf.S..; 3. Preis J. Schillermann⸗Schweinfurt, auf Krieger⸗Gnädig. Ferner erhielten folgende 1. Preisträger noch Zuſatz⸗Ehren⸗ preiſe: Philipp Karer⸗Frankfurt a. M. als beſter.K..⸗Fahrer den.K..⸗Preis; Ernſt Iſlinger⸗Mannheim, der mit dem bewährten Benzinſparer ODekonom fuhr, den Oekonom⸗Ehrenpreis im Werte von Mk. 2000.— und ferner als beſter Ardie⸗Fahrer den von den Ardie⸗Motorenwerken⸗Nürnberg geſtifteten Ardie⸗Preis. Außerdem bekamen ſämtliche 1. Preisträger von jeder Klaſſe noch⸗ einen Benzinſparer„Oekonom“ ſowie eine Erinnerungs⸗Plankette. Der Klub kann mit dieſer Veranſtaltung ſehr zufrieden ſein, da ſie ohne jeden Zwiſchenfall gut verlaufen iſt. Der Fußball an den pfing ⸗Feiertagen. B f. R.— Preußen⸗Duisburg:1(:), Ecken:2. Der einheimiſche Kreismeiſter empfing geſtern die Duisburger Preußen zum Freundſchaftsſpiele. Schwach, wie die Pfeife des Schiedsrichters, war die Zuſchauerzahl und ebenſo, ſchwach die Leiſtung auf dem Spielfelde. V. f. R ſtellte ſeine derzeit ſtärkſte Elf, aber nur mit Mühe und Not konnte der Sieg errungen wer⸗ den. rotz ſtändigen Drängens konnte ſich die Mannſchaft nicht durchſetzen und nur die Energie Ernſt Schmidts konnte den Sieg an die einheimiſchen Farben heften. Die orange Elf ſpielte luſtlos, beſonders Freiländer. Nur Engelhardt, Benkhardt und FJiſcher rechtfertigten den Ruf des Rheinkreismeiſters und ihnen iſt der Erfolg zu danken. Dagegen zeigten die Duisburger Preußen viel Schneid und Energie. In deren Elf gefiel beſonders der Tor⸗ wächter, der linke Verteidiger und der Rechtsaußen. Bei dauernder Ueberlegenheit im Felde konnte V. f. R. bis zur Pauſe nur ein Tor durch Fiſcher erzielen, dem der gegneriſche Rechtsaußen das Aus⸗ gleichstor entgegenſetzte. Nach dem Wechſel wurde die Ueberlegen⸗ heit des V. f. R. drückend, aber erſt als Schmidt in den Sturm ging, konnte dieſer eine feine Vorlage Dolands zum ſiegbringenden Tor einſenden. Mit dieſem Reſultate mußte ſich V. f. R. begnügen, trotzdem die Ueberlegenheit im Felde einen Klaſſenunterſchied zeigte. Schiedsrichter Richert(V. f..) konnte nicht geſene Seine Fehlentſcheidungen ließen ſich noch entſchuldigen, aber lelen ſchwache Pfeife machte ſich kaum bemerkbar, ſo daß es zu 117 Mißhelligkeiten kam, die beim Schlußpfiffe beſonders ſtark Weitere Ergebniſſe: Am die deutſche Meiſterſchaft(Zwiſchenrunde): In Frankfurt a..: Wacker⸗München— Hamdurger Sportverein:4(). In Fürth: 1..⸗C. Nürnberg⸗Norden— Norddseſt Ber⸗ in:0. Privatſpiele: V. f. R. Mannheim— Wormatia⸗Worms 811. V. f. R. Mannheim— Preußen⸗Duisburg 211. Sportperein Waldhof— Kölner Ballſpielklub:8. FIy Speyer— 07 Mannheim:0. Fv. Speyer— V. f. R. Pforzheim 323. Die Pfingſt⸗P erderennen. Frankfurt. Preis vom Wolfsgarten. 25000 Mark. 1800 Miker. 1. J. Mayers Virageſö(Unruh), 2. Sultana(Gryczke), 3. Porphyr II(V. Geiberg, 4. Trancz(J. Müller). Jerner: Conſul(Keim. 31=10; 17, 14.10. 135 ., 6., 12 L.— Juni⸗Jagdrennen. 30 000 Mark. 3000 Meter. 1.. Brammers Balte(V. Seibert), 2. Sambur(Pfeiffer). Ferner: Turtel⸗ taube(Michaelis), die an der erſten Hürde zu Fall kam. 19:10.— Pene burg⸗Jagdrennen. 30 000 Mark. 3200 Meter. 1. Gräfin Oſtheims Pinſ! (K. Schuller), 2. Caeſar(V. Seibert). Ferner: Minneſang(Burian) an, gehalten. 18.10. 5 L.— Preis von Falkenſtein. 28 000 Mark. Meter. 1. G. Engel und F. Gabors Noteleß(Ulrich), 2. Eiſelturm (Gryczke), 3. Nicolo(Keim). 38:10. 1½., 1 L.— Odenwald⸗Jagdrennen. 30 000 Mark. 3500 Meter. 1. P. Heils Carlsminde(B. Seibert), 2. Narr(Stielau), 3. Blauſchwarz(K. Schuller). 23:10. ½., 5 L. Saalburg⸗Jagdrennen. 55 000 Mark. 4000 Meter. 1. O. Lampels Rauf bold(K. Schuller), 2. Czernowitz(v. Moßner), 3. Fliegender Aar 5 Seibert). Ferner: Prophetin(Michaelis), Napoleon(Pfeiffer). 21:10z 13 12:10. 4., 5., Weile.— Reifenberg⸗Ausgleich. 28 000 Mark. Meter. 1. J. Brammers Kalmanczi(Unruh), 2. Malvoiſie(Hutter), 3. Eiweiß(Gryczke), 4. Jahn(Cziesla). Ferner: Blau und Weiß 175 Seibert). 25:10; 27, 33.10. 34., Kopf, Hals.— Ueber den erſten Frank⸗ furter Juni⸗Renntag iſt wenig zu ſagen: Maſſenbeſuch, kleine Felder ⸗ in vier Rennen ſtarteten nur je drei Pferde— aber trotzdem nicht un⸗ intereſſanter Sport. Der Umſatz an den„Maſchinen“ mag lt.„Frankfurter Zeitung“ wieder etwa drei Millionen Mark betragen haben. Die Haupt⸗ nummer, das Saalburg⸗Jagdrennen, fiel an den Favoriten Raufbold, der banzig Pfund mehr tragenden Czernowitz leicht 7 im Endkampf mit dem zi fertig wurde. Berlin⸗Hoppegarten. Preis von Gürzenich. 35 000 Mark. 1400 Meter. 1. Haniels Minnie (Koſina), 2. Centrifugal, 3. Hörſelberg. Ferner: Moda, Stichprobe, Lenz, Rebe, Ilberſtedt. 23:10; 11, 13, 13.10.— Briggow⸗Ausgleich. 35 000 Mark. 2000 Meter. 1. A. S. v. Oppenheims Königsadler(Zimmermann), 2. Landſtreicher, 3. Erbſchleicher. Ferner: Jo, Anarchiſt II, Malen Talisman, Veſtalin, Droſſelbart, Givet. 29:10; 13, 17, 15:10.— Pre vom Großen Stern. 35 000 Mark. 1200 Meter. 1. Sellos Saloppe (Huguenin), 2. Maikotten, 3. Glückstaube. Ferner: Wiwia, Tarntse Elida, Miſpel, Potzblitz. 21:10; 13, 21, 36:10.— Union⸗Rennen. 135 Mark. 2200 Meter. 1. A. und C. v. Weinbergs Lentulus(O. Schmidh, 2. Abſchied(F. Conrad), 3. Abenteurer(Olejnik), 4. Kairos(Jentzſch), 5 Schlingel(Zimmermann). Ferner: Habicht(Kaiſer), Protos(E. Lüne berger). 14.10; 11, 20, 17:10. Kurzer Kopf, 2., 2 L.— Lady Feſta⸗ Rennen. 35000 Mark. 1200 Meter. 1. Dr. Lohmanns Blücher (Olejnik), 2. Alm, 3. Paulus. Ferner: Prätendent, Darwane, Hexerei, Fahneneid, Hartenſtein, Dagobert. 20:10; 11, 12, 14:10.— Maydlinghoven, Rennen. 43 000 Mark. 2000 Meter. 1. Geſt. Graditz' Lorenzo(Oleini 1 2. Ulan II, 3. Chalzit. 14:10.— Tiergarten⸗Ausgleich. 35 000 Mark. 1800 Meter. 1. Lewins Fridericus(§. Braun), 2. Willana, Lakl. Ferner: Contrahent, Claudius, Lobredner, Mercedes, Kotik, D Paloma, Turmwart, Burgritter. 214:10; 58, 23, 29:10. Hamburg⸗Großborſtel. Harveſterhuder⸗Rennen. 35 000 Mark. 1600 Meter. 1. Algrid(Kaſtenberger), 2. Triſtan. 10:10.— Alſterdorfer Menne 35 000 Mark. 1200 Meter. 1. Beits Patiſus(Brown), 2. Margrit,. Beberitze. Ferner: Belſazar. 40:10; 17, 16:10.— Juni⸗Rennen. 51 Mark. 2000 Meter. 1. Doheos Credo(Raſtenberger), 2. Wanderſtab, 3. Caracalla. 14:10.— Barmbecker⸗Rennen. 35 000 Mark. 1600 Meter. 1. Trauns Frau Holle(Korb), 2. Anarchiſt, 3. Marasquino. Fen0 Samadan, Mekka. 42:10; 16, 14:10.— Langenhorner⸗Ausgleich. 51 2. Mark. 2000 Meter. 1. Doheos Lebensgefährte(Raſtenberger), Palme, 3. Herſenier. 21:10.— Collau⸗Reugen. 35 000 Mk. 1400 Meter⸗ 1. F. v. d Liſts Träumerin(Reinicke), 2. Paria, 3. Gebalind. Rheingräfin, Preſtovat, Alterina. 30:10, 16, 19:10.— Hörnkamp⸗Asgleich⸗ 35 6000 Mark. 1400 Meter. 1. Sohſts Goldſtrom(Korb), 2. Werwolf⸗ 3. Hellebarde. 54:10; 18, 13:10. 15 Seekamp⸗Rennen. 35 000 Mark. 1400 Meter. 1. Sklareks Ala (Raſtenberger), 2. Anita II, 3. Marasquino. Ferner: Schildbürger. 24.107 18, 31:10.— Pfingſt⸗Rennen. 35 000 Mark. 1400 Meter. 1. Rittmeiſter von Zobeltitz' Hexenmeiſter II(Wurſt), 2. Belſazar, 3. Roſenbalcg 14:10.— Uhlenhorſter⸗Rennen. 51 000 Mark. 2000 Meter. 1. Dohen Credo(Raſtenberger), 2. Anarchiſt, 3. Einwand. Ferner: Preſtova⸗ 13:10; 10, 10:10.— Fuhlsbütterer Rennen. 35 000 Mark. 1200 Meter. Beits Machenſchckft(Brown), 2. Minute, 3. Patiſus. Ferner: lome. 14:10; 13, 12:10.— Alſter⸗Preis. 65 000 Mark. 2200 Meter. ab Beits Oreſtes(Brown), 2. Palme, 3. Endegut. Ferner: Wanderſt. 22:10; 16, 12:10. Kurzer Kopf, 7 L.— Stellinger Ausgleich. 35 000 Mark. 1400 Meter. 1. v. Negeleins Belſazar(Raſtenberger). 2. Hellebarde, 3. Atiella. Ferner: Sparſam. 39.10, 15, 12:10.— Abſchieds⸗Rennen. 35 000 Mark. 1600, Meter. 1. Beits Werwolf(Brown), 2. Triſtan, 3. Paria. Ferner: Beberitze, Morchel. 23:10; 13, 15:10. Allgemeines. sr. Hauptverſammlung des Deutſchen Reichsausſchuſſes. Die⸗ ſer Tage hielt im Reichsminiſterium des Innern der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen ſeine diesfährige Hauptver⸗ ſammlung ab. Nach Entgegennahme der Berichte— aus.— erwähnenwert iſt, daß der Vermögensbeſtand 3½ Millionen Mark⸗ beträgt, bei einem Ueberſchuß von 365000 Mark— wurden die turnusgemäß ausſcheidenden Vorftandsmitglieder wiedergewäh Zum Schluß wurde noch der Vereinigungsvertrag mit dem Bet⸗ tralausſchuß für Jugendſpiele genehmigt.— Anſchließend tagle der Vertretertag, der den Reichsberband für Zucht und Prüfunz deutſchen Halbbluts und den Hauptausſchuß des Deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Alpenvereins als Stammverbände und den Deutſ. Rodel⸗Bund als Anſchlußverband aufnahm. Für den nächſten Ver⸗ tretertag wurde der 23. September vogeſehen. Tu. Spork und Wohltätigkeit.„Ihr Jungen helfet dem Al⸗ ter!“ Dieſe Mahnung haben die Turn⸗ und Sportvereine in Radolfzell in hochherziger und großzügiger Art inden ſie am Sonntag, den 21. Mai auf dem Marktplatz in Radolfze vormittags ein Promenadekonzert und große leichtathleii che Stafettenkämpfe und nachmittags auf dem Mettnauſportplatz ein Fußballwettſpiel zu Gunſten„der Altershilfe des deutſchen ol⸗ kes“ veranſtalteten. Das Ergebnis war überraſchend gut, indem eine bis jetzt auf 38 000 Mark ſich belaufende Summe dem Hüft werk zur Verfügung geſtellt werden kann. Die Radolfzeller Spor und Turnpereine haben ſich einen Gotteslohn verdient und d Beweis dafür erbracht, daß der edle Sport neben körperlicher Tüch⸗ tiakeit auch Idealismus zu erzeugen und ſittliche Kräfte in Be 1 gung zu ſetzen vermag. Ihr erhebendes Beiſpiel verdient Dank und Nachfolge. Stklareks . Kraftfahrweſen. Ein neuer deutſcher Erfolg im Auslande. Unſere heimat⸗ liche Automobilinduſtrie, die faſt überall, wo ſie mit ihren Wagen am Start erſcheint, ſiegreich das Ziel erreicht, hat auch neuerding⸗ wieder die Ueberlegenheit des deutſchen Fabrikates bewieſen. An⸗ zäßlich der in Britiſch⸗Indien auf der Straße Bombah—Poone ſtattgefundenen Motor⸗Zuverläſſigkeitsfahrt errang der Vertreter der Stoewer⸗Werke Aktiengeſellſchaft vormals Gebrüder Stoewer, Stettin, unter internationaler Beteiligung mit einem normalen 8/24 PS Stoewer⸗Serienwagen einen vollen Erfolg un zwar wurde dem Fahrer des Wagens der erſte Preis mit ſilberner Medaille und Pokal zuerkannt. * Fneeeeee 78 —— .— — Denstag, den 6. Juni 1922. Mannheimer General⸗Anzei 9 7. Seite. Nr. 255. ffene Steſſen V„ Viele 1000 Meter n 5 07. 1(68710 Tel. 6770. 2 5, 1, ll. 85968 Ungerer, in der Buchhaltung durch er K Huchcn- ff Nahn aufmann Mmäddhen für Küche und Haushalt, Lagerisi oder daud gesucht. noch sehr Billig 1 2 Frotteès in grosser Wahl bei gut. L 5 der auch guter Maschinenschreiber(Adler) ome Schon Neueingänge für den Herbst Lohrmann,(C 4, 8. 2449 Expedient. 5 sowie Stenotypist und mit allen Büroatrbeiten]sowie jung. 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Juni, Donnerstag, abds. 8 Uhr, Musensaal Abschiedsabend Lore Busch, Berta Malkin, Else Tuschkau. 5 Anna Wolf-Ortner, Fritz Alberti, Robert Garrison, Gunnar Graarud, Franz v. Höglin. Arien aus Fidelio, Traviata. Lustige Weiber, Perlenfischer, Lieder v. Grieg, Hößlin Tschai- kowsky, Duett aus Walküre. Ferner: 8 Das Versöhnungsfest, Komödie in Akt von Rud. Presber. 5 12. Juni, Montag, abds. 8 Uhr. Christuskirche n FegeAbet.Hüd 18. Juni, Dienstag, abends 8 Uhr, Vers.-Saal Heiterer Pfälzer Abend des mit dem ersten Preis beim Dichterwett-⸗ streit im Rosengarten am Pfälzer Sonntag ausgezeichneten Mundartdichters u. ehem. Holschauspielers 0 August Heinrieh Karten für alle Veranstaltungen von 8½ bis 12½ u. 2½ bis 6 Uhr an den Konzertkassen Heckel, O 8, 10, Mannheimer Musikhaus. P 7, 14a. 5658 im kleinen Saale des Casine R 1, undef von Dienstag— Donnerstag die Ausstellung des 3501 ZWeilloctreSperhberdles „Doko“ vollständig aus Guss, 15 kg. schwer, statt. 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Aktionäre, die sich der Vereinigung anzuschliessen wünschen, werden gebeten, dem Unterzeichneten unter Angabe ihres Aktien- Kosten entstehen nicht. besitzes Kenntnis zu geben. Mannheim, 6. Juni 1922. Monare Bfauerei-Oesellschaft Eichbaum(orm. Hofmann) 5676 Dr. Wündisch, Rechtsanwalt, L 73, 8. Mannheimer Hausfrauenbund..V. Mittwoch, den 7. Juni, 4 Uhr, in P 6, 20, III. Lait l. Mraftersparnis beim fausputz. Vorführung eines elek⸗ triſchen Staubſaugers, der an jeder Lichtleitung angeſchloſſen werden kann. 5696 fälbe-U. Battkvortra von Frau Dauth. Gäſte Mk..— . 575 Mitglieder Mk..—. Aufforderung. Den Nachlaß des früheren Speng⸗ lermeiſters, zuletzt Privatmanns Alle Diejenigen, welche an den Nachlaß des obengenannten Erblaſſers Anſprüche erheben, oder dem Nachlaß etwas ſchulden, insbeſondere zum Nachlaß gehörige Gegenſtände oder Schriftſtücke in Unterzeichneten binnen adt Tagen hiervon Anzeige zu erſtatten. auf das diesſeits beim bad. Amtsgericht Mannheim beantragte Aufgebot gemüß 5 1970 B. G. B. aufmerkſam gemacht. Mannheim, den 6. Juni 1922. Der Bevollmächtigte: Ortsrichter Landſittel Roſengartenſtraße 17— Telephon 7309. Nachlag-Versteigerung. Die zum Nachlaß des 7 Privatmannes Christian Vohwinkel, hier, s Jungbuschstr. 15 ll, t gehörigen nachbezeichneten Fahrniſſe gelangen am „Mittwoch, 7. Juni 1922, vormittags ½10 Uhr und nachmittags 2 Uhr beginnend— evpt. Fortsetzung: Donnerstag nachmittags 2 Uhyr— meiſtbietend gegen Barzahlung zur Verſteigerung: 5670 1 vollständ. Schlafzimmer(Nuß⸗ baum poliert) mit Spiegelſchrank, Matratzen und Federbetten; 1 vollständige Küche. Einzein: 2 Damenſchreibtiſche, einzelne auf⸗ gerüſt. Betten, 2 Sofa, 1 Sofa-Garnitur, div. Unentbehrlich für die Reise! Druck und Verlag der Druckece Dr. Haas G. m. h. 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Liebigstraße 30. 3511 Beerdigung Mittwoch 3 Uhr von der Leichenhalle aus. 5 Nach langlähriger Tätigkeit an namhaſten Forschungs-Instituten und großen Kliniken (Fleidelberg), zuletzt als Oberarzt der chirurg. Klinik des Luisenhospitals in Auc Oir. Prof. Dr. Marwedel), habe jch mich in Mannheim. B 1. 6 Fernsprecher 7891, als fachant für Magen- nnd darmkrankhaten E⁵⁰ niedergelassen. ö Sprechstunden: ½9—10, ½2½4 Uhr. Dringende Fälle(Operationem), jederzeit. 1 Dr. med. Mico Spiegel- Bis Miteſſer, Blüten verſchwinden ſehr ſchn wenn man abends den Schaum 15 Zucker's Patent⸗Medizinal⸗Seiße e krocnen läßt. Schaum erſt morgens 25 waſchen.mitZuckooh⸗Creme nachtreich, Großartige Wirkung, von Tauſen 4 beſtätigt. In allen Apotheken, Drogach⸗ Parfümerie⸗ u. 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