Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) eee ——— 3. Seite. Nr. 259. dezugspreiſe: In Mannheim und umgebung monatlich lrel ins Haus gebracht mark 80.—. Durch dle poſt bezogen Rertell. mark 150.—. Einzelnummer mk..50. poſtſcheckkonto de. 172890 Rurisruhe in Saden und Ur. 2017 Ludwigehafen am Sauptgeſchäftsſteur E 6. 2. Seſchäfte ⸗Rnedenſtelle Reckorvorſtaöt, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher erm er 760. 256, 2562, 7088, 20as, Jods. Telegrammefiöreſſe: beim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Delagen: Oer Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik.& —ů———————————— — [der Bank umzubauen. gabe glänzend gelöſc hat. Herr Architekt Huge, Mitinhaber der Firma Huge u. Voll. Es Faſſadengeſtaltung einen feinen Geſchmack und viel künſtleriſches Empfinden entwickelt hat. Man könnte meinen, der Bau ſei von vornherein für ein Bankhaus beſtimmt geweſen, ſo gut betonen fanden, und das ehemalige Kaffee im zweiten Stock für die Zwecke 0 Alle diejenigen, welche Gelegenheit haben, die neugeſchaffenen Räumlichkeiten einer Beſichtigung zu unter⸗ ziehen, werden der Firma Philipp Holzmann u. Co. die An⸗ erkennung nicht verſagen, daß ſie die ihr geſtellte ſchwierige Auf⸗ Nicht minder der örtliche Bauleiter, iſt früher nicht aufgefallen, daß der Erbauer des Gebäudes bei der die architektoniſchen Linien die nunmehrige Zweckbeſtimmung. Wie neu ſchimmert der gelbliche Sandſtein. Ueber dem Eingang ge⸗ ſchmackvolle Bildhauerarbeit und zwiſchen dem zweiten und dritten Stock in Rieſengoldbuchſtaben der Name der Bankfirma. Das iſt der einzige Schmuck der den Planken zugekehrten Faſſade. Einfach⸗ gediegen iſt auch die Einrichtung der Innenräume. Wir kommen arauf noch zurück. Zunächſt ſei mitgeteilt, daß das Heim der Mannheimer Filiale der Mitteldeutſchen Creditbank geſtern Mittag offiziell ſeiner Be⸗ ſtimmung übergeben wurde. Hierzu waren außer den Geſchäfts⸗ freunden die Spitzen der Behörden geloden. Die Regierung wurde durch die Herren Polizeidirektor Dr. Bader und Aſſeſſor Erweiterte vollmachten des internationalen Anleiheausſchuſſes. )Gparis, 8. Juni. Die Reparationskommiſſion hat geſtern von 11 Uhr vor- Mittags bis gegen halb 2 Uhr mittags in offizieller Sitzung die An twort an das Anleihekomitee beraten. Dem eTemps“ zufolge wurde mit 3 Stimmen gegen die franzöſi⸗ Hen beſchloſſen, dem Anleihekomitee mitzuteilen, daß die ollmachten der internattonalen Anletihe⸗ Immiſſion erweitert werden ſollen und daß die Mutglieder dieſes Studienkomitees ihre Anſichten über die Bebingungen einer Anleihe für Deutſchland uneingeſchränkt dusſprechen können. Für dieſe Beantwortung der Anfrage des Anleihekomitees haben von den Mitgliedern der Repa⸗ dationskommiſſion das engliſche, das italieniſche ad das belgiſche geſtimmt. Der franzöſiſche Delegierte ubois hat dagegen proteſt eingelegt, daß das An⸗ leihekomitee für eine Herabſetzung der deutſchen Reparations⸗ Guld eintrete. Dubois hat die Unterſchrift unter das kotokoll verweigert. Der amerikaniſche ber⸗ r, der nicht mitgeſtimmt hat, hat ſich der Auffaſſung der 2 Meh rheit der Reparationskommiſſion angeſchloſſen. AUm 4 Uhr trat das Bankierkomitee zuſammen zu einer Beratung, um die Antwort der Reparationskomitee zur kenntnis zu nehmen. Da die Entſcheidung der Reparations- miſſion nicht einſtimmig erfolgte, hielt es das Komitee für notwendig, ſeine Sitzung abzubrechen und heute zu einer Reuen Beratung zuſammenzutreten. . der Text der Antwort. lin, 8. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In er Abendſtunde iſt in Paris der Text der Ant⸗ Portnote des Wiedergutmachungsausſchuſ⸗ die an das Anleihekomitee veröffentlicht worden. ne wichtige Entſcheidung hat folgenden Wortlaut: Die Anſicht des Ausſchuſſes iſt die, daß das Mandat des Lomitees nicht ſo aufgefaßt werden ſoll, als ob es irgend⸗ etwas enthalte, was dem entgegenſtünde, daß der Ausſchuß ngendeine der zur Ausgabe äußerer Anleihen für Deutſch⸗ möglichen Bedingungen ſtudiere, diejenigen nicht aus⸗ dommen, die ſich im allgemeinen mit der Wiederherſtellung ner Kredite im Auslande befaſſen. Tatſächlich wird jede uregung des Komitees außerordentlich wertvoll ein, ohne irgendeine Verantwortung für den Wiedergut⸗ achungsausſchuß feſtzuſtellen. N*. 9 2 „( Berlin, 8. Juni. Ueber die geſtrige Beratung der Wnde gteinſton berichtet die„Tägliche Rundſchau“ an ende Einzelheiten: Die Feſtſetzung des Textes der Note 95 das Anleihekomitee führte zu einer außerordentlich leb'⸗ aften und erbitterten Auseinanderſetzung. ie Franzoſen bemerkten plötzlich zu ihrem großen Er⸗ Zunen, daß Belgien ſich in der Frage der deutſchen Schuld auf Seiten Italiens und Englands ſtellte. Die Bel⸗ 5 erklärten ſich ebenfalls damit einverſtanden, doß die dan machten der Botſchafterkonferenz erweitert mieden, ſo bedd auch die politiſchen Fragen in die Erörterung ein⸗ gen werden dürfen. 5 die ſechs deutſchen Sachverſtändigen. EBerlin, 8. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ter regierung hat zur Unterſtützung des deutſchen Vertre⸗ s bei den Pariſer Anleiheverhandlungen ſechs Sach⸗ erſtändige beſtimmt, deren Rat je nach Bedarf einge⸗ prz werden ſoll. Die Sachverſtändigen ſind Reichsbank · deiident Havenſtein, die Bankiers Melchior, Men⸗ Dels ſohn, Urbit ſowie Louis Hagen und Geheimrat eutſch. Herr Dr. Melchior befindet ſich zurzeit noch in er Woche zur Berichterſtattung in Berlin eintreffen. Doincaré vor oem Auswärtigen Ausſchuß. Keine verminderung franzöſiſcher Forderungen. , WB. Paris, 7. Juni. Der Senatsausſchuß für auswär⸗ de Angelegenheiten trat unter dem Vorſitz von Doumergue karemen, um den Bericht des Miniſterpräſidenten Poin⸗ daß dentgegenzunehmen. Poincaré ſprach die Hoffnung aus, geſe die Verhandlungen über die internationale Anleihe fort⸗ nieht würden, wenn auch die Ergebniſſe noch nicht in der Gacſten Zeit erwartet werden könnten. Bis die Zahlung in ald durch dieſe Anleihe in genügendem Maße ermöglicht mürde möge die franzöſiſche Induftrie ſich mit den Sachliefe⸗ lözgen abfinden. Der Miniſterpräſident beſtätigte und er⸗ Slerte, was er von der Kammertribune bezüglich der den wotio nen geſagt habe, ob man Sanktionen anwen⸗ um Solle oder nicht. Jedenfalls ſei alles vorbereitet, kün,Sanktionen verſchiedener Art an dem Tage erqreifen zu Deuſf an dem die Reparationskommiſſion eine Verfehlung geniſchlands feſtſtelle. Er(Poincaré) habe in der Kammer Nae daß er niemals das Wort Ruhr ausgeſprochen habe. Aldrere Mitglieder der Kommiſſion brachten die Anſicht zum Asdruck, daß es andere, beſtimmtere und wirkſamere Sank⸗ en gebe über die das franzöſiſche Publikum vielleicht Weiderer aufgeklärt ſei als das deutſche. Poincars erklärte dert Man diürfe nicht glauben, daß die Alliierten eine Bartſch, die Handelskammer durch ihren Präſidenten, Herrn ex E ie Lenel und Syndikus Dr. Ul m. Die Berliner Zentral⸗ direktion hatte die Herren Reinhart⸗Berlin und Dr Wol⸗ ris. Staatsſekretär Bergmann wird vermutlich Ende die ⸗ La Fo ntaane vertreten, die Stadtverwaltung durch die Herren Bürgermeiſter Dr. Walli und wirtſchaftlichen Be rat Dr. fensperger⸗Frankfurt delegiert. Herr Direktor Reinhart begrüßte die im Kaſſenraum im Parterre perſammelten Herren im Namen der Mitteldeutſchen Creditbank, insbeſondere die Vertreter der Behörden. Mit anerkennenden Worten würdigte er die in verhältnismäßig kurzer Zeit geleiſtete ſchwierige Arbeit, wobei er die hervorragenden Verdienſte des Leiters der Bauabteilung, Herrn Architekt Hahn, und der Baufirma Ph. Holzmann u. Co. hervorhob. Es ſei ihm eine beſondere Freude, bei der Eröffnung der Mannheimer Filiale zugegen ſein zu dürfen, weil ſie die Er⸗ füllung eines perſönlichen Wunſches bebeute, den er ſeit ſeinem Eintrikt in den Vorſtand gehegt habe. Der leitende Gedanke bei der Verwirklichung dieſes Wunſches ſei immer geweſen, daß die Mitteldeutſche Creditbank, eines der älteſten Creditinſtitute, das Fergtershlsshnte eine, Are.-HanT ene u,NeuffUltade An⸗ leihe unmöglich ſei, im Gegenteil, dieſe Anleihe befinde ſich durchaus im Einklang mit den Rechten und Intereſſen Frank⸗ reichs, mit den Beſtimmungen des Friedensvertrages und mit dem Zahlungsplan. Der Artikel 242 des Verſailler Ver⸗ trages geſtatte dem Wiebergutmachungsausſchuß, dieſer An⸗ leihe wie allen anderen wirkſamen Zahlungsarten zuzuſtim⸗ men. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß der Wiederautmachungs⸗ ausſchuß keine weitere Initiative bei der Feſtſtellung dieſer Anleihe habe und haben werde und daß die franzöſiſche Re⸗ gierung immer eine Bedingung ſtellen werde, daß nämlich die Anleihe keine weitere Verminderung der fran⸗ zöſiſchen Forderung nach ſich zieht. Ferner habe die franzö⸗ ſiſche Regierung der franzöſiſchen Delegation genaue Weiſung erteilt, die von den Alliierten geforderte Kontrolle der deutſchen Finanzen durchzufühen, ſowie den Geld⸗ umlauf, welcher Kontrolle Deutſchland zugeſtimmt habe. WB. Paris, 8. Juni. Anleiheausſchuß Sergent empfangen. die Kriegsſchulden der Alliierten. WB. Paris, J. Juni. aus den Ver kaniſchen Vertreter davon in Kenntnis Frankreich in eine Herabſetzung der Reparationsforde⸗ geſetzt würde. 8 Regierung es als unſchicklich u. auch nutzlos, Amerika gegen⸗ über die Frage der Kriegsſchuld aufzuwerfen. Sie könne herabſetzen. eine gemeinſame Antwort der Kommiſſion an den inter⸗ nationalen Anleiheausſchuß geweſen und zwar in dem Sinne, das die Alliierten gern die deutſche Reparations⸗ ſchuld herabſetzen würden, wenn ſie Garantien dafüe er⸗ hielte, daß ihre Kriegsſchulden entſprechend herabgeſetzt wür⸗ den. Bradbury ſei von dem italieniſchen Delegierten unterſtützt worden. Dubois habe ſich jedoch keiner derartigen Antwort anſchließen wollen Eine Rede des Botſchaſters Child. om, 7. Juni.(Wolff.) Anläßlich der Einweihung des erweiterten Hafens von Palermo hielt der amerikani⸗ ſche Botſchafter in Rom, Child, in Anweſenheit des Königs von Italien eine Rede, worin er u. a. ſagte: „Worte werden die Welt nicht zu geſunden Zuſtänden zurückführen:; wir müſſen uns auf die Verwirklichung und Vervollkommnung durch die Völker verlaſſen, die gemeinſam nach Frieden, Abrüſtung und ausgleichenden freundſchaft⸗ lichen Beziehungen verlangen, die ihren Ausdruck in gemein⸗ ſam unternommener Arbeit finden. Es wurde oft geſagt, daß Amerika ſich nicht von Europa abſchließen kann, aber Amerika kann und will abgeſchloſſen bleiben von zerſtöreriſchen Mächten, wo ſie auch immer auf⸗ treten und unter welcher politiſcher Maske ſie auch erſchei⸗ nen mögen. Dieſe Art von Iſolierung iſt nicht nur für Amerika gut. Laſſen Sie mich daran erinnern, daß, wenn Amerika der Welt etwas zu bieten hat, das beſte, was ihm zur Verfügung ſteht, die Macht iſt, die gegen zerſtöreriſche Kräfte gebraucht werden kann, und dieſe Macht muß unver⸗ ſehrt erhalten werden, um die wahre aufbauende Tätigkeit ſchriebene Verträge hinausgehoben werden.“ Child ſpielte mit folgenden Worten auch auf die Ver⸗ handlungen des internationalen Anleiheausſchuſſes an: Die Regierungen und Banken mögen Verhandlungen führen, aber wie die Dinge heute liegen, muß in jedem Land in der Welt, das in einem anderen Land Kapital anlegt, das Volk und der Einzelne bereit ſein, ausländiſche Papiere zu kaufen. Die Frage iſt heute weniger eine ſtaatsmänniſche Frage; ſie lautet vielmehr, wie die Kapitalsbeſitzer zu gewinnen und zu überzeugen ſind. Es iſt nicht allein erforderlich, daß führende Perſönlichkeiten über die Verwirklichung internationaler Zuſammenarbeit verhandeln: es iſt auch nötig, diſchen Miniſterpräſident Poincaré hat heute vormittag den Finanzminiſter de Laſteyrie, Du⸗ bois und den franzöſiſchen Delegierten im internationalen Die Chicago Tribune behauf tet, andtungen der Reparationskommiſſian Vortrag prächtiger Frühlingslieder. 5 mitteilen zu können, daß Dubois den engliſchen, italieni⸗ Wurſtſchnappen, Sacklaufen, Eierwettlaufen, Fähnchen⸗Polonaife 5 i un ſchen und belgiſchen Delegierten, ſowie inofftziell ee gens, ünd abends wurde getanzt. Ein Lampionumzug ließ eſetzt hat, aß an itali rung einwilligen werde, wenn die franzöſiſche Regie⸗Spielplan des Nationali-Theaters rung irgendwie die Verſicherung erhalten ſollte, das ihre insgeſamt 5 Milliarden Dollar betragende Kriegsſchuld Jun bei Amerika und England in entſprechender Weiſe herab⸗ Infolgedeſſen betrachtet die franzöſiſche. infolgedeſſen ihre Anſprüche an Deutſchland ebenfalls nicht Der engliſche Bradbury ſei für Worte des Herrn Direktors Reinhart erinnert, daß dieſes Haus un⸗ entwegter, raſtloſer Arbeit dienen ſoll. Das Souterrain beherbergt die Hauptſehenswürdigkeit: die Stahlkammern. Durch einen Vor⸗ raum gelangt man zunächſt in den Raum, in dem ſich die Safes befinden. Der freundliche helle Lackanſtrich der Fächer, die an die Bankkunden vermietet werden, läßt ganz vergeſſen, daß man in einen Rieſengeldſchrank geſchlüpft iſt. Ein benachbarter Raum iſt den offenen Depots vorbehalten. Die ganze Treſoranlage iſt nach den neueſten Erfahrungen geſchaffen und gegen Einbrecher durch einen Kontrollgang geſichert, der die Wände der Kammern von der Außen⸗ wand trennt. Die Herren, die an dem Rundgang teilnahmen, gaben ihre große Befriedigung über die ungemein praktiſche Einrichtung ſämtlicher Räumlichkeiten zu erkennen und ſchieden mit dem auf⸗ richtigen Wunſche, daß ſich die Ziele, die ſich die Mannheimer Filiale der Mitteldeutſchen Creditbank geſetzt hat, zum Wohle der Mann⸗ heimer und badiſchen Geſchäftswelt in vollem Maße erfüllen. Sch. Tu. Die Polizeiſtunde. Von zuſtändiger Seite wird geſchrie⸗ ben: Das Miniſterium des Innern hat den Bezirksämtern anheim⸗ gegeben, an allen Orten, in denen ein dringendes Bedürfnis hier⸗ für beſteht, für die Sommermonate die Polizeiſtunde durch orts⸗ kolizeiliche Vorſchrift für ſämtliche Tage der Woche auf 12 Uhr rachts feſtzuſetzen. * Redaktionswechſel. Der bisherige Univerſitätslektor für deutſche Sprache an der Univerſität Tübingen, Dr. Kjerbeck⸗ Peterſen, hat den Poſten eines Chefredakteurs am„Neuen Mannheimer Volksblatt“ angenommen. * Auszeichnung. Am 28. Mai wurde der Oberſchweſter Anna Thum an der Dragonerkaſerne das Verdienſtkreuz für 25jährige Dienſtzeit verliehen. Geboren zu Hiſſigheim(Amt Tauberbiſchofs⸗ heim) am 9. November 1875, trat die Oberſchweſter im Jahre 1897 beim„Roten Kreuz“ in Mannheim ein, wo ſie im Allgemeinen Krankenhaus ihre Ausbildung genoß und auch Anſtellung fand. Im Jahre 1914 zog ſie mit einer Anzahl Mitſchweſtern ins Feld, und war in verſchiedenen Lazaretten auf dem weſtlichen und öſt⸗ lichen Kriegsſchauplatz tätig. Angegriffener Geſundheit wegen mußte ſie nach 17 Monaten zurückkehren und kam dann in die alte Dragonerkaſerne, wo ſie mit der Stelle als Oberſchweſter be⸗ traut wurde. Wir wünſchen der Jubilarin noch ein recht langes Wirken. * Waldbrand. Geſtern Nachmittag brach aus noch nicht aufge⸗ klärter Urſache bei der Luftſchiffhalle in Sandhofen ein Waldbrand aus, der durch Bahnarbeiter gelöſcht wurde. Die um.24 Uhr alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr brauchte nicht mehr in Tätigkeit zu treten. *Der Lambrechter Geißbock, der am„Pfälzer Sonntag“ unſe⸗ rer Stadt einen Beſuch abſtattete und ſowohl im Feſtzug, wie ſpä⸗ ter im Nibelungenſaal allgemeines Aufſehen erregte, iſt an Pfing⸗ ſten in der üblichen Weiſe in Deidesheim unter großem Zudrange von Bietenden und Schauluſtigen verſteigert worden. Der Zu⸗ ſchlag erfolgte zu einem Preiſe von 1480 Mk. Steigerer war der Wirt der„Landkutſche“, Herr Schlipf. veranſtaltungen. Theaternachricht. In der morgigen Aufführung von„Or⸗ pheus und Eurydike“ wird die Partie des„Orpheus“ von der be⸗ kennten Opern⸗ und Konzertſängerin Hertha Dehmlow als Gaſt geſungen. ⸗d. Der„Männergeſangverein Mannheim“— Leitung Muſik⸗ direktor Sieder— veranſtaltete am zweiten Pfingſttage von nachmittags 4 Uhr ab in den dazu wie geſchaffenen Garten⸗ und Wirtſchaftslokalitäten des„Rennwieſen⸗Reſtaurants ein„Früh⸗ lingsfeſt“. Vom prächtigſten Wetter begünſtigt, verlief die Veranſtaltung nach jeder Richtung aufs Gemütlichſte; außer den Vereinsangehörigen mit ihren Familien nahmen an dem heiteren Tun auch die vielen, das Rennwieſenreſtaurant regelmäßig be⸗ ſuchenden Gäſte teil— der Vorſtand des feſtgebenden Vereins ge⸗ ſtattete Jedermann freien Zutritt. Aus dieſem Grunde waren denn auch die Sitzgelegenheiten reſtlos ausgenützt. Die„Alten“ amü⸗ ſterten ſich bei bekömmlichem, in Maßkrügen kredenzten Stoff nebſt den dazu gehörigen Unterlagen, lauſchten den Weiſen einer Muſik⸗ kapelle und die Sänger unterſtützten letztere zeitweilig mit dem Für die Kleinen bildeter d ſonſtige unſchuldige Kurzweil den Gipfelpunkt des Vergnü⸗ eniſche Nacht erinnern. Neues Theater 8 Vorstellung 8 Vorstellung 1 8..48 D Margarethe 7 E. 49 AOrpheus und Eurydike 7 10. S. 48 Minna v. Barnhelm 7 Vetter aus Dingsda 7 11..49 C] Hofimanns Erzählungen 6 Pfalzer Abend 8 N Generalvertreter: Anton Heinen jr., Pforzheim, Fernsprecher 127. kundlichen und belletriſtiſchen Seite hin. Die Erſterſteiger des Glockners und die Erſchließer ſeines Gebietes fehlen ebenſo wenig wie ſeine Dichter und Maler. 16 Abbildungen und 2 Karten ſind dem Werke Turskys beigegeben, das Anſpruch hat, das beſte alpine Buch über die Oſtalpen genannt zu werden. Das Schwimmen. Von Dr. H. Geiſow und Ernſt Karoß. (Stuttgart, Francks Sportverlag, Dieck u. Co.). Immer mehr locken Fluß, Strom und See hinaus zum freieſten und geſündeſten Sport, der dem ganzen Körper in der Arbeit an ſich ſelbſt Erfriſchung und Kräftigung ſpendet und das Herz mit freudigſter Lebensbejahung erfüllt. Ein neuartiges Buch„Das Schwimmen“, darf ſich als guter und gewiſſenhafter Führer für alle diejenigen bezeichnen, die ſich den erfriſchenden Fluten anvertrauen und dort in ſportlicher Betätigung weiterbilden wollen. Alle Gebiete des Schwimmens, Springens und Tauchens, das Waſſerſpiel und das Rettungsſchwimmen werden von den Verfaſſern, dem Vorſitenden des Deutſchen Schwimmverbandes, Dr. H. Geiſow, und dem Geſchäftsführer des gleichen Verbandes, Ernſt Karoß, eingehend und fachmänniſch beſprochen. Packende Bilder im Text wie auf Kunſtdrucktafeln werden auch die„Waſſer⸗ ſcheuen, ſofort gewinnen! Profeſſor Ludwig Hohlwein, München, zeichnete das geſchmackvolle dreifarbige Umſchlagbild. Kunſt und Wiſſen. 46 Neues Theater im Roſengarten. Der„Pfälzer Morgen“ hat der Menſchheit zu unterſtützen. Dieſe aufbauende Tätigkeit ſich. um Nadlers„Die hochdeutſche Nähdersmädle“ ver⸗ der Welt kann in freundſchaftlichen Abmachungen von Na⸗ mehrt. in einen Pfälzer Abend verwandelt, der geſtern im aus⸗ lion zu Nation zum Ausdruck kommen, aber ſie muß über ge⸗ verkauften Muſenſaale einen ſehr gemütlichen Verlauf nahm. Viel mehr iſt nun darüber nicht zu ſagen, denn der neu hinzugekommene Akt beſchränkt ſich auf einen kurzen Dialog zwiſchen zwei Mädchen, deſſen Pointen in den Unterſchieden der Gefühle und in den Gegen⸗ ſätzen zwiſchen Hochdeutſch und Pfälziſch beſtehen.„Man ſagt doch nicht ma ſecht, ſondern ma ſecht man ſagt.“ Und über den Streit ob es Hoornadl oder Haarnodl heißt, kommt der Förſter und ver⸗ ſcheucht die Mädels Pfälzer Lied wohl ſein. dieſe kurze Begebenheit im Frühling iſt die Tatſache, daß Lieſel Gerlach nun an einem Abend drei Rollen ſpielt, Hulda, Träudchen und Lieschen, und dabei ein ſo friſches Temperament, eine ſo aus⸗ drucksvolle Sprechweiſe, ein ſo natürliches, dem Rolleninhalt durch⸗ Er ſelbſt läßt es ſich bei Pfälzer Wein und Von weitaus größerer Bedeutung als us angepaßtes Spiel zeigt. Hier offenbart ſich eine Begabung, die ortan zur Bewältigung größerer Aufgaben nutzbar gemacht werden 8 1 daß das Volk in einem Staate an die Red⸗ ollte, wenn es Fräulein Gerlach nicht ſelbſt vorzieht, in erſter Linie lichkeit der anderen Nationen und an ihren Fleiß dem Ballettkorps anzugehören. glaubt, wenn es von ausländiſchen Regierungen oder auslän⸗ ſtadler trugen noch Ida Baro und Joſef Renkert Unternehmungen die angebotenen Schuldverſchrei⸗ Belingen bei. In dem neu aufgeführten Akt von zum beſten A. M. 6. Seite. Nr. 258. ffene Stellen Tüchtiger Atangg-Jachhatter für Konto-Korrentführung von Mann- heimer Eisenwerk per sofort gesucht. Angebote unter Z. K. 160 an die Ge- schäftsstelle ds. Blattes erbeten. 5748 Se Geeeee Elektro-Groghandlung Sücht branchekundige tüchtige Rraff zur ſelbſtändigen Vertretung des Chefs. Angebote mit Bild erbeten unter Z. E. 155 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 5718 San de Gh C eh& pug .... ᷣ ͤ— Uniform-Schneider fei Arbeiter f. 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Ob ich ſie gehört oder geſehen habe, weiß ich nicht. gerichteten Revolverläufe. Auf die Frage des Vorſtitzenden erklärte e daß die Mörder vor ihnen ſtanden und von vorne choſſen. Beide Mörder gaben die Schüſſe gleichzeitig ab. Ich ſchlug mit meinem Schirm auf den mir zunächſtſtehenden Mann ein. Oh ich ihn traf, weiß ich nicht; denn ich erhielt einen Schuß, nachdem vorher zwei bis drei Schüſſe auf Erzberger abge⸗ geben worden waren. Ich ſtürzte zu Boden und glaubte, auch einen fallen. Als ich mich nach einiger Zeit vom Boden erheben konnte, hatte ich das Bedürfnis, nach meiner linken Hand zu greifen. Ich 81 folgte dann einer Blutſpur, die von der Mitte der Straße rechts nach „der Böſchung führte und ſah, was ich befürchtet hatte, Erzberger unten an der Böſchung an einer Tanne tkot liegen. Ich trat zu der “Leiche, wo ich eine Minute ſtand. Vom Gefühl der Angſt befallen, 15wollte ich zunächſt zu Menſchen, zuerſt über das Wieſental, doch da lich das Gefühl einer ſchweren Verwundung hatte, ging ich den Weg zurück und begegnete einer Dame, der ich kurz den Vorfall erzählte und die ich bat, mich zu begleiten. Zu dem Pfarrer von Gries⸗ mbach ging ich dann, damit er Frau Erzberger ſchonend von dem ei Tode ihres Mannes in Kenntnis ſetze. Der Arzt von Griesbach brachte mich im Auto nach Peterstal, da die Kugel den linken Arm durchbohrt hatte und links in die Lunge eingedrungen war, wo ſie heulte noch ſitzt. Der Zeuge lag ſechs Wochen an der Verwundung darnieder. Er iſt noch nicht vollſtändig wieder hergeſtellt. Auf die Frage des Staatsanwalts erklärte der Zeuge, daß er nach der Tat, als er bei der Leiche Erzbergers ſtand, die Täter etwa 300 Meter ttüber ſich auf dem Berge ſah. Der Zeuge gab eine Beſchreibung der Täter. ſoweit er ſich noch erinnern konnte. Er hatte den Eindruck von d öwei elegant gekleideten jungen Leuten. Der Größenunterſchied von beiden iſt dem Zeugen nicht beſonders aufgefallen, ebenſo wenig die beſonderen Kennzeichen, das verſtümmelte Ohr und die Narbe auf der Naſe, die Frage des Vorſitzenden, ob die Täter vielleicht den Weg abgeſchnitten hätten, konnte der d Zeuge nicht beantworten, ebenſo wenig die Frage des Verteidigers Dr. Schellein, ob die Täter Ueberzieher getragen haben, wie er Azuerſt angegeben habe. Der nächſte Zeuge, ſo + Landwirk Panther di aus Griesbach der in der Nähe der Mordſtelle hinter einem Kamme Holz ſchlug hörte Schüſſe. Er glaubte zuerſt es würde gewildert, Aund ging auf den Kamm näher, um beſſer beabachten zu können. OEr hörte ein Geräuſch, wie wenn ein Reh durch Unterholz lief. ſdEr fuhr dann mit ſeinem Kollegen dem Zeugen Huber, mit der Fuhre Holz nach Hauſe und kam an dem Tatort vorbei, wo er zu⸗ älerſt die Blutſpur und dann einen Regenſchirm bemerkte. Beim hcHerabſehen über die Böſchung ſah er einen Mann liegen, von dem er zunächſt annahm, daß er ſchlafe. Beim Näherkommen bemerkte Ber, daß der Mann, den ſein Kollege ſofort als Erzberger erkannte, ot ſei. Sein Kollege Huber drehkte Erzberger auf die Seite, Bum zu ſehen, ob er noch am Leben ſei. Als ſie feſtgeſtellt hatten, idaß Erzberger tot war, verabredeten ſie zunächſt, daß einer bei alder Leiche bleiben ſolle. Da ſie jedoch befürchteten, daß es ſich um nieinen Raubmord handelte, wollte keiner bei der Leiche bleiben, erveil ſie fürchteten, ſie könnten in falſchen Verdacht kommen. S Dr. Biermann, Metzt Rechtsanwalt in Freiburg, zurzeit des Mordes beim Amts⸗ ſchericht in Oberkirch, nahm mit Staatsanwalt Burger⸗Offenburg die erſte Augenſcheinnahme um 3 Uhr nachmittags an der Mordſtelle iwor, wo ſich ſchon eine große Menſchenmenge angeſammelt hatte. sSie fanden unter anderem mehrere leere Pakronenhülſen. Die Zeiche lag, eigenartig verrenkt, auf der Seite an einem Baum. [Die Brille arde 55 war nicht beſchädigt. Der Uhr fehlte das las, das auf der Böſchung lag. Man konnte ohne weiteres ſehen, aß die Leiche Kopfſchüſſe aufwies. In der Nähe des undortes der Leiche wurden ſpäter noch mehrere Patronen und ſatronenhülſen gefunden, teilweiſe auf der Landſtraße, teilweiſe Juf der Spur. Es waren zwei verſchiedene Arten von Patronen. gadie Uhr Erzbergers war—5 geblieben und zeigte etwa die 11. Astunde. Da der koſtbare Ring Erzbergers, den er vom Papſt durhalten hatte, fehlte, kam die Unterſuchungsbehörde zunächſt zu der Meinung, daß es ſich um keinen politiſchen Morg handele. 15 glaubte, es käme ein Raubmord in Betracht. Der Ring burde jedoch ſpäter auf der gefunden. Auch ſonſt fehlte min der Leiche nichts mehr. Nach der Sektion wurde auf dem eine Kugel gefunden. Auf die Frage des Verteidigers tror. Krieg verbreitete ſich der Zeuge über die ſcd Maßfnahmen, die ergriffen wurden, um die Täter feſtzuſtellen. 1 Als ihm gegen 12 Uhr in Oberkirch Mitteilung von dem Morde gemacht wurde, rief er ſofort telephoniſch die Staatsan⸗ Gpaltſchaft Offenburg an und telegraphierte nach Berlin an den Hſteichskanzler und das Reichsjuſtizminiſterium. Dann wurde die Goſſe, Mannheim. Angebote u. B. J. 44 B an die Geſchäftsſtelle. Imliegende Gendarmerie verſtänbigt. Der Bahnhof Oppenau onnte nicht mehr geſperrt werden, weil es dem Zeugen an Gen⸗ ftarmerieperſonal fehlte. Um 3 Uhr übergab er die geſamten wei⸗ dung von ſechs Patronenhülſen, von denen der größte Teil 8 5 hatte und von einer Parabellum ſtammte. Bezirksarzt Dr. Sartori Hauptsitz: Frankf. Aktienkapital und Reserv Ausführung anler bankmäßig ͤſffannanangamgenmgmammganaggmnggaamanmnmgamnmn elektr. Licht und Krafta ca. 300 qm bebaute Fläg 8—„ 9* Donnerstag, den 8. Juni 1922. eeeeeeeeeeeeeeeeeee Aard Fianen urd dach Photograbhten wurden den Ge⸗ ie Ausſagen der Zeugen erläutert. Ein Gendarmeriewachtmeiſter ſchilderte die Auffin⸗ aus Oberkirch gab über die Sektion der Leiche Erabatz Se be ein Gutachten ab. Nach der Sachlage iſt anzuneh:nen,d che EErzberger über die Böſchung zu A ſuchte. Die Lei 75 wurde zur Sektion nach Oppenau in Gegenwart zweier mai Aerzte und des Gerichtschemikers Dr. Popp⸗Frankfurt ebee Der Verſtorbene war ſehr gut genährt. Der Schädel wies z 5 kleine Einſchußöffnungen auf. Die Ausſchußöffnungen 127 dreieckig und wieſen Fetzen von Gehirnmaſſe auf. Der Schäd 45 wurde durch die Schüſſe zertrümmert, das Gehirn zu verwandelt. Die Gewalt der Schüſſe war ſehr groß, da— Knochenſplitter auf dem Rocke Erzbergers gefunden wurden. Von den Schüſſen in den Körper war nur einer ein Streifſchuß. Zaat weitere drangen nicht tief ein. Ein vierter Se durchſchlug 195 den ganzen Körper von der linken zur rechten Rippe und du bohrte die beiden Lungenflügel, ohne daß das Herz verletzt wu Fernsprecher: Stadtverkehr Nr. 8545-49; F kette Pfn Schuß war ein Konturſchuß, der keine edlen Teile ber, etzke. Postscheck-Konto: Karlsruhe 71 in der Ein weiterer Schuß wurde durch Münzen, die Erzber Taſche trug, aufgefangen. Es kommen alſo acht Schußverletzungen in Betracht. Die Todesurſache war ſofortige Aufhebung der 17 Kürntätiokeit. Alles dies ſpricht dafür, daß Erzberger die beſder Kopfſchüſſe erſt erhielt, als er ſchon über di Böſchung geflohen war, alſo an der Fundſtelle der Leiche⸗ An der Schabeldege Erzbergers erläuterte dann der Sachverſtan dige die Kopfſchüſſe. Beide Schüſſe waren ködlich, und es iſt da⸗ her anzunehmen, daß einer dieſer Schüſſe oben auf der Straß abgegeben wurde. Die große Blutſpur rührte vermutlich von it Verletzung des Abgeordneten Diez her. Der 11 Erzbergers 1 keine nennenswerten Blutſpuren auf und auch keine Löcher, wo Kugeln eingedrungen ſind. Er hatte ihn alſo ſchon vor den Koy ſchüſſen verloren. Die Verfettung Erzbergers war ungewöhnli Das Herz war doppeltgroß, übernormal. Bei der Verfettung u 7 Entartung wäre der Verſtorbene auch ohne Attentat in abſe Zeit eines natürlichen Todes geſtorben. Bei dieſer Körperkon tution wäre auch der Bruſtſchuß tödlich geweſen. Auch habe 3 berger als Todeskandidat den Blutverluſt nicht übe lebt. Auf die Frage des Vorſitzenden erklärte der Zeuge Dies, ch⸗ ſei ausgeſchloſſen, daß der Fähnrich von Hirf feld der Täter geweſen ſei. Als letzter Zeuge des heutigen Nachmittags wurde ein würt⸗ tembergiſcher Kriminalbeamter vernommen, der heute nur über einige Skigzen Aufſchluß gab. Deutſches Keich. Parlamentariſcher Tee bei Rathenau. Berlin, 8. Juni.(Von unſerem Berliner Bü Geſtern nachmittag gab der Reichsminiſter des Auswärtigen, Dr. Rathenau, im Garten des Auswärtigen Amte⸗ einen Tee, zu dem auch Reichspräſident Ebert erſchienen war. Von den Miniſtern, Staatsſekretären und den höhe⸗ ren Beamten des Auswärtigen Amtes waren faſt alle zu⸗ gegen, die gegenwärtig in Berlin weilen. Man ſah zahl⸗ veiche bekannte politiſche Perſönlichkeiten des In⸗ und Aus⸗ landes u. a. Fürſt und Fürſtin Bülo w, die eben erſt in Berlin eingetroffen waren, ſowie auch den zur Zeit hier weilenden Sowjetkommiſſar für Auswärtiges, Tſchitſche⸗ rin. Mit Ausnahme der Kommuniſten waren alle P̃a 15 teien von den Deutſchnationalen bis zu den Unabhängigen durch bekannte Parlamentarier vertreten. Auch Vertreter der Induſtrie, der Banken, der Preſſe, Wiſſenſchaft und Lite⸗ ratur hatten ſich eingefunden. 140 Keichspräſioent und Kanzler in Süddeutſchland. LABerlin, 8. Juni.(Von unſ. Berl. Büs.) Reichspräſt⸗ dent Ebert trifft am Montag den 12. Junf in Mün⸗ chen ein und wird an demſelben Tage beim bayeriſchen Miniſterpräſidenten, Grafen Lercheifeld, frühſtücken dann die Deutſche Gewerbeſchau beſichtigen. Der Reichskanzler, der am Donnerstag abend in Stutt⸗ gart eintrifft, wird ſich Samstags nach Karlsruhe be⸗ geben. Seine Rückreiſe nach Berlin iſt für Montag in Aus⸗ ſicht genommen. Der Beſuch in Stuttgart und Karlsruhe gilt dem württembergiſchen und badiſchen Staatspräſidenten ſowie den beiden Regierungen, mit denen der Kanzler ſi über die politiſchen Fragen des Tages unter ten will. Nach Beendigung der parlamentariſchen Tagung beabſichtigt der Kanzler ſich auch nach München zum gleichen Zwecke zu begeben. Berlin, 8. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In den nächſten Tagen ſoll, wie verlautet, eine Ausſprache zwi“ ſchen dem Reichskanzler und den Vertretern der ge⸗ werkſchaftlichen Spitzenverbände in der Frage der Beamtenregelungen ſtattfinden. Baden. Die Milchſchulden Gemeinden an die weiz. Tul. Karlsruge, 7. Juni. Die Milchſchulden der badiſchen Ge⸗ meinden an die Schweiz haben kürzlich wieder den badiſchen Land tag beſchäftigt. Nach der neuen Regelung zwiſchen der Schweiz un dem Reich ſind im Jahre 1922 410 114 Franken an die Schweiz zu bezahlen, in den folgenden Jahren 288 791 Franken zuzüglich de⸗ jährlichen Zinſen. Die Gemeinden haben die Beträge innerhalb Jahren zurückzuzahlen. Die Debatte im Landtag über dieſe Ange, legenheit hat wieder die Notwendigkeit der Steigerung der landwi 0 ſchaftlichen Produktion ins hellſte Licht gerückt. Wären wir ſtande geweſen, in Baden den Bedarf an Milch aus eigenen land wirtſchaftlichen Betrieben zu decken, wären unſere Gemeinden niem in die ſchwere Bedrängnis gekommen, daß ſie 20 Jahre lang Schuld, ner des Auslands bleiben müſſen. Der Verband badiſcher landwirt ſchaftlicher Genoſſenſchaften in Karlsruhe benützt dieſen Anlaß zu einer dringenden Bitte an ſeine Mitglieder, alles einzuſetzen zu, ſha der Produktion auf allen Gebieten der Landwi Letzte Meldungen. Miniſterkriſe in Italien. Eb. Rom, 7. Junt. Am politiſchen Horizont hebt ſich laut„Giornale d' Italia“ die Möglichkeit einer Miniſterkriſe ab, wenn die Vertreter der Linksparteien im Kabinett auf ihrem Widerſtand gegen die Verſetzung des Präfekten Mori von Bologna beharren. In der Tat zeigen ſich auch die Katholiken und ein Teil der Demokraten ſehr un⸗ zufrieden über die Ausſchreitungen der Faſziſten. Die Reae rung hat bisher eine Gleichgewichtspolitik verfolgt und dam alle Parteien zu befriedigen verſucht. Indeſſen ſind noch nicht alle Schwierigkeiten überwunden. Während die Faſziſten und die Rechtsparteien die Abſetzung des Präfekten Mori ver⸗ langen, drohen die Linksparteien mit zeren Maßnahmen dem eingetroffenen Staatsanwalt Burger. Das Kugenſcheinprotokoll vom 26. Auguſt beſtätigt dieſe Ausſagen. An ſition, wenn er verſetzt wird. Etwaige Ma Re⸗ gierung werden daher nicht ohne Rückwirkung auf ihre Mehr⸗ heit in der Kammer b leihen. 4880 A ee eee eeeee, ite Areeerree. e eeee Milli⸗ —— Ssrsss Ss S SrS — SS SSASS ꝙ —— SSgSSSSMaSi SSScgasrr S S2SS SS= E S en ee e 42ͤ rr kein f reretas, den 8. Juni 1922. Mannheimer General-⸗Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) 3. Seile. Nr. 259. 5 Wirtſchaftliche Fragen. Badiſche Verkehrsverband zur Ausländerkontrolle in Baden. Tu. Karlstuhe, 7. Juni. Im Rathausſaal fand heute erweiterte Ausſchußſitzung des Badiſchen lgerkehrsverbandes ſtatt, die zur Frage der Aus⸗ ünderkontrolle Stellung nahm. Das Referat er⸗ ſtattete Verbandsdirektor Duffner⸗Freiburg, der die Ver⸗ lammelten. unter denen ſich auch Mitglieder des Landtags, ſowie verſchiedener Handelskammern befanden, zunächſt mit dem Wortlaut der in Frage ſtehenden Verordnung des miniſteriums vom 18. Mai an die Bezirksämter be⸗ kunnt machte, und dabei bemerkte, ſeit Jahrzehnten ſei kein ſeich einſchneidender Erlaß des Miniſteriums gegeben wor⸗ den. Die Regierung überſchätze in der Begründung ihrer Lerordnung den Prozentſatz der die Erholungsſtätten des Schwarzwaldes beſuchenden Ausländer. Für ganz Deutſch⸗ lund kämen höchſtens insgeſamt 4000 Fremde in Betracht, die dei 60 Millionen Einwohnern auf die Ernährung keinen ichen Einfluß hätten. Man könne nicht behaupten, daß der Fremdenbeſuch ausſchlaggebend die Lebensmittel ver⸗ tuere es ſei denn in einzelnen Bezirten. Der Redner rügte 3— der deutſchen Polizei, die durch die Art, wie ſie ein Be Fremden gegenüber mitunter unterhalte, uns mehr chede als nütze. Im Verkehrsverband herrſche Verſtimmung, daß die Kreiſe der Hoteliers und des Gaſtwirtsgewerbes bei Erlaß jener Verfügung, die zur Erdroſſelung des Fremden⸗ ferkehrs führe, nicht gefragt wurden. Der Verband verlange imerhalb der Regierung die Schaffung einer zuſtändigen, Ait Fachleuten beſetzten Stelle für dieſenigen Fragen des Fremdenverkehrs, die nicht als Angelegenheit der Polizei be⸗ handelt werden ſollten. Der Landtag müſſe ſeine Stellung — 9 über dem badiſchen Fremdenverkehr grundlegend än⸗ Es wurde ſodann eine Reihe von an die Verſammlung erichteten Telegrammen aus verſchiedenen badiſchen Städ⸗ zir wie Konſtanz, Baden⸗Baden und Freiburg verleſen, in denen gegen die Ausländerbeſteuerung Einſpruch erhoben nird.— In der Ausſprache kam zum Ausdruck, daß die Re⸗ Neene wohl kaum die Abſicht haben könne, gegen den emdenverkehr als eine Lebensnotwendigkeit für Baden ſerhugehen, aber die Art der Behandlung der Fremden, wie in den Ausführungsbeſtimmungen vorgeſchrieben iſt, ſei bädigend für den Fremdenverkehr wie für die deutſchen In⸗ weſen überhaupt. Gegen die Beſteuerung an ſich, wenn ſie angemeſſenen Grenzen bleiben, ſei nichts einzuwenden.— r Wolf⸗Baden⸗Baden führte aus, daß infolge der Fendenbeſteuerung andere Bäder, in denen dieſe nicht er⸗ doben werden, ſo z. B. Wiesbaden, Nauheim und Kiſſingen, E. vortel hätten, ferner die Fremdeninduſtrie des Auslan⸗ AJn der weiteren Ausſprache wurde gegen die Bevor⸗ duaung Baden⸗Badens und Badenweilers proteſtiert und am 1 der Beſprechung eine Abordnung beauftragt, ſofort beim Miniſterium des Innern vorſtellig zu werden und die des Verkehrsverbandes vorzubringen. Angenommen wurde der Vorſchlag, die einzelnen Punkte, deren Regelung Mherebt wird, vor allem die Forderung der prinzipiellen ſpebung der in Frage ſtehenden Beſtimmung, in einer ichließung feſtzulegen und dieſe dem Minſſterium über⸗ Meln zu laſſen. Städtiſche Nachrichten. Lkeöhnung der Filiale Mannheim der mitteldeutſchen Creditbank. den Man wird bei einem Spaziergang durch Mannheims Straßen Leſtdelgen Bankinſtituten das Zeugnis ausſtellen, daß ſie in dem eben, bei der Schaffung eines eigenen Heims zugleich zur e des Stadtbildes beizutragen, eine wirklich vorbild⸗ Jee Tätigkeit entfalten. Dieſes Lob darf heute auf die Mittel⸗ autſche Creditbank, die ihren Zentralſiz in Berlin hat, 15 ehnt werden. Das mit einem Aktienkapital von 170 Millio⸗ arbeitende Inſtitut fügt in dieſen Tagen in den Kreis ihrer en Mannheim und Düſſeldorf ein. Für die hieſige Nieder⸗ g wurde kein Neubau errichtet, ſondern in zentraler Lage, dem öſtlichen Ende des breiten Teiles der Planken, ein Ge⸗ ride erworben, das allen Mannheimern, ſoweit ſie gewohnt ſind, Taſſe Kaffee nicht immer daheim zu trinken, bekannt iſt. rbergte der ſtattliche Eckban in P 5 doch in früheren Jahrea „Café Central“ und zuletzt das„Cafe Continental“. Im v. Is. wurden die Gerüſte aufgerichtet. Es galt die — 25 7 s 15 der Bank umzubauen. lerreräumlichkeiten, in denen ſich bekanntlich mehrere Läden be⸗ Einfachheit ausgeſtattet. ————— eehBhen fanden, und das ehemalige Kaffee im zweiten Stock für die Zwecke Alle diejenigen, welche Gelegenheit haben, die neugeſchaffenen Räumlichkeiten einer Beſichtigung zu unter⸗ ziehen, werden der Firma Philipp Holzmann u. Co. die An⸗ erkennung nicht verſagen, daß ſie die ihr geſtellte ſchwierige Auf⸗ gabe glänzend gelb hat. Nicht minder der örtliche Bauleiter, Herr Architekt Huge, Mitinhaber der Firma Huge u. Voll. Es iſt früher nicht aufgefallen, daß der Erbauer des Gebäudes bei der Faſſadengeſtaltung inen feinen Geſchmack und viel künſtleriſches Empfinden entwickelt hat. Man könnte meinen, der Bau ſei von vornherein für ein Bankhaus beſtimmt geweſen, ſo gut betonen die architektoniſchen Linien die nunmehrige Zweckbeſtimmung. Wie neu ſchimmert der gelbliche Sandſtein. Ueber dem Eingang ge⸗ ſchmackvolle Bildhauerarbeit und zwiſchen dem zweiten und dritken Stock in Rieſengoldbuchſtaben der Name der Bankfirma. Das iſt der einzige Schmuck der den Planken zugekehrten Faſſade. Einfach⸗ gediegen iſt auch die Einrichtung der Innenräume. Wir kommen arauf noch zurück. Zunächſt ſei mitgeteilt, daß das Heim der Mannheimer Filiale der Mitteldeutſchen Creditbank geſtern Mittag offiziell ſeiner Be⸗ ſtimmung übergeben wurde. Hierzu waren außer den Geſchäfts⸗ freunden die Spitzen der Behörden geloden. Die Regierung wurde durch die Herren Polizeidirektor Ddr. Bader und Aſſeſſor La Fontaine vertreten, die Stadtverwaltung durch die Herren Bürgermeiſter Dr. Walli und wirtſchaftlichen Be rat Dr. Bartſch, die Handelskammer durch ihren Präſidenten, Herrn Richard Lenel und Syndikus Dr. Ulm. Die Berliner Zentral⸗ direktion hatte die Herren Reinhart⸗Berlin und Dr Wol⸗ fensperger⸗Frankfurt delegiert. Herr Direktor Reinhart begrüßte die im Kaſſenraum im Parterre perſammelten Herren im Namen der Mitteldeutſchen Creditbank, insbeſondere die Vertreter der Behörden. Mit anerkennenden Worten würdigte er die in verhältnismäßig kurzer Zeit geleiſtete ſchwierige Arbeit, wobei er die hervorragenden Verdienſte des Leiters der Bauabteilung, Herrn Architekt Hahn, und der Baufirma Ph. Holzmann u. Co. hervorhob. Es ſei ihm eine beſondere Freude, bei der Eröffnung der Mannheimer Filiale zugegen ſein zu dürfen, weil ſie die Er⸗ füllung eines perſönlichen Wunſches bebeute, den er ſeit ſeinem Eintrikt in den Vorſtand gehegt habe. Der leitende Gedanke bei der Verwirklichung dieſes Wunſches ſei immer geweſen, daß die Mitteldeutſche Creditbank, eines der älteſten Creditinſtitute, das durch Jahrzehnte eine ihrer Hauptaufgaben in der Pflege der Beziehungen zu Süddeutſchlands Handel und Induſtrie erblickt habe, das Recht und die Pflicht habe, am Mannheimer Platz, mit dem es ſo viele geſchäftliche Beziehungen verbinde, vertreten zu ſein. Es gibt, ſo ſtellte der Redner feſt, keinen Platz in Süddeutſch⸗ land, der eine ſo gewaltige Entwicklung wie Mannheim genommen hat. Daß dieſe Enwicklung unter den veränderten Verhältniſſen nicht beeinträchtigt werden möge, das ſei der erſte Wunſch, den er bei dieſem Anlaß ausſprechen wolle. Außerordentlich ſchwer, ſo führte der Redner weiter aus, ſind die Zeiten, in denen die Mittel⸗ deutſche Creditbank ihr jüngſtes Kind auf den Lebensweg ſchickt. Grau und undurchdringlich liegt vor uns die wirtſchaftliche Zu⸗ kunft. Schwerer denn je iſt es für den deutſchen Kaufmann, aus dem Dunkel dieſer Tage den richtigen Weg zu einer ſchöneren Zu⸗ kunft zu finden. Aber wenn wir uns den Weg vergegenwärtigen, den wir gehen müſſen, um zu der glanzvollen Entwicklung wieder zu gelangen, deren ſich unſer Vaterland vor dem Kriege erfreuen durfte, 15 finden wir, daß uns unentwegte, raſtloſe Arbeit zu den früheren Erfolgen geführt hat. Und dieſe Arbeit kann uns auch nur aus den jetzigen ſchwierigen Zeiten wieder emporführen zu jener politiſchen und wirtſchaftlichen Geltung, auf die wir als Deutſche wohlberechtigten Anſpruch haben. Daß dieſes Haus allezeit eine ſorgſame Pflegeſtätte für die Arbeit ſein wird, dafür laſſen Sie uns 55 Die Filiale Mannheim wird es als ihre Aufgabe erachten, mitzuarbeiten an der wirtſchaftlichen Ent⸗ wicklung der Stadt Mannheim und des ſchönen badiſchen Landes. In dieſem Sinne übergab der Redner namens des Vorſtandes das 5 der Filialleitung mit der Bitte, es in treue Obhut zu nehmen. Herr Dixektor Weiß dankte zunächſt Herrn Direktor Reinhart namens des hieſigen Vorſtandes für die liebenswürdigen Worte und das große Vertrauen, welches ihm vonſeiten der Zentral⸗ direktion entgegengebracht werde. Die Schwierigkeiten, mit denen bis zur Erreichung des Zieles zu kämpfen war, hätten mit der Erwerbung des Grundſtückes begonnen und ſich beim Umbau fort⸗ geſetzt. Aber Schwierigkeiten ſeien dazu da, daß ſie überwunden würden. Redner ſprach ſeine beſondere Freude über das Erſcheinen der Behörden und der perſönlichen Freunde aus, in dem er die Zuſicherung der ferneren Unterſtützung der Beſtrebungen und Ziele der Bank erblicke, für die er im Namen ſeiner hieſigen Kollegen verbindlichſt danke. Herr Direktor Weiß forderte alsdann zu einem Rund gang auf. Man begab ſich zunächſt in den zweiten Stock, der mit dem Kaſſenraum durch eine Treppe verbunden iſt. In mehreren neben⸗ einanderliegenden Räumen ſind hier Deviſenabteilung, Handels⸗ und Wechſelbüro, Korreſpondenz, Buchhaltung, Expedition und Telephon⸗ zentrale untergebracht. Der geräumige Kaſſenraum im Parterre be⸗ ſitzt Schalter auf drei Seiten. Hinter den Schaltern liegen nach der Straßenſeite das Sekretariat, das Sprechzimmer und das Büro der Direktion. Bei der Schaffung und Einrichtung ſämtlicher Räume wurden ſelbſtverſtändlich alle banktechniſchen Neuerungen berück⸗ ſichtigt. Das Holzwerk iſt in praktiſcher Weiſe dunkelbraun gebeizt. Die mehr der Repräſentation dienenden Räume ſind mit vornehmer Ueberall wird man unwillkürlich an die Worte des Herrn Direktors Reinhart erinnert, daß dieſes Haus un⸗ entwegter, raſtloſer Arbeit dienen ſoll. Das Souterrain beherbergt die Hauptſehenswürdigkeit. die Stahlkammern. Durch einen Vor⸗ raum gelangt man zunächſt in den Raum, in dem ſich die Safes befinden. Der freundliche helle Lackanſtrich der Fächer, die an die Bankkunden vermietet werden, läßt ganz vergeſſen, daß man in einen Rieſengeldſchrank geſchlüpft iſt. Ein benachbarter Raum iſt den offenen Depots vorbehalten. Die ganze Treſoranlage iſt nach den neueſten Erfahrungen geſchaffen und gegen Einbrecher durch einen Kontrollgang geſichert, der die Wände der Kammern von der Außen⸗ wand trennt. Die Herren, die an dem Rundgang teilnahmen, gaben ihre große Befriedigung über die ungemein praktiſche Einrichtung ſämtlicher Räumlichkeiten zu erkennen und ſchieden mit dem auf⸗ richtigen Wunſche, daß ſich die Ziele, die ſich die Mannheimer Filiale der Mitteldeutſchen Creditbank geſetzt hat, zum Wohle der Mann⸗ heimer und badiſchen Geſchäftswelt in vollem Maße erfüllen. Sch. Tul. Die Polizeiſtunde. Von zuſtändiger Seite wird geſchrie⸗ ben: Das Miniſterium des Innern hat den Bezirksämtern anheim⸗ gegeben, an allen Orten, in denen ein dringendes Bedürfnis hier⸗ für beſteht, für die Sommermonate die Polizeiſtunde durch orts⸗ kolizeiliche Vorſchrift für ſämtliche Tage der Woche auf 12 Uhr rachts feſtzuſetzen.—5 3 * Redaktionswechſel. Der bisherige Univerſitätslektor für deutſche Sprache an der Univerſität Tübingen, Dr. Kjerbeck⸗ Peterſen, hat den Poſten eines Chefredakteurs am„Neuen Mannheimer Volksblatt“ angenommen. * Auszeichnung. Am 20. Mai wurde der Oberſchweſter Anna Thum an der Dragonerkaſerne das Verdienſtkreuz für 25jährige Dienſtzeit verliehen. Geboren zu Hiſſigheim(Amt Tauberbiſchofs⸗ heim) am 9. November 1875, trat die Oberſchweſter im Jahre 1897 beim„Roten Kreuz“ in Mannheim ein, wo ſie im Allgemeinen Krankenhaus ihre Ausbildung genoß und auch Anſtellung fand. Im Jahre 1914 zog ſie mit einer Anzahl Mitſchweſtern ins Feld, und war in verſchiedenen Lazaretten auf dem weſtlichen und öſt⸗ lichen Kriegsſchauplatz tätig. Angegriffener Geſundheit wegen mußte ſie nach 17 Monaten zurückkehren und kam dann in die alte Dragonerkaſerne, wo ſie mit der Stelle als Oberſchweſter be⸗ traut wurde. Wir wünſchen der Jubilarin noch ein recht langes Wirken. * Waldbrand. Geſtern Nachmittag brach aus noch nicht aufge⸗ klärter Urſache bei der Luftſchiffhalle in Sandhofen ein Waldbrand aus, der durch Bahnarbeiter gelöſcht wurde. Die um.24 Uhr alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr brauchte nicht mehr in Tätigkeit zu treten. * Der Lambrechter Geißbock, der am„Pfälzer Sonntag“ unſe⸗ rer Stadt einen Beſuch abſtattete und ſowohl im Feſtzug, wie ſpä⸗ ter im Nibelungenſaal allgemeines Aufſehen erregte, iſt an Pfing⸗ ſten in der üblichen Weiſe in Deidesheim unter großem Zudrange ven Bietenden und Schauluſtigen verſteigert worden. Der Zu⸗ ſchlag erfolgte zu einem Preiſe von 1480 Mk. Steigerer war der Wirt der„Landkutſche“, Herr Schlipf. veranſtaltungen. Theaternachricht. In der morgigen Aufführung von„Or⸗ pheus und Eurydike“ wird die Partie des„Orpheus“ von der be⸗ kennten Opern⸗ und Konzertſängerin Hertha Dehmlow als Gaſt geſungen. 75 ⸗d. Der„Männergeſangverein Mannheim“— Leitung Muſik⸗ direktor Sieder— veranſtaltete am zweiten Pfingſttage von nachmittags 4 Uhr ab in den dazu wie geſchaffenen Garten⸗ und Wirtſchaftslokalitäten des„Rennwieſen⸗Reſtaurants ein„Früh⸗ lingsfeſt“. Vom prächtigſten Wetter begünſtigt, verlief die Veranſtaltung nach jeder Richtung aufs Gemütlichſte; au er den Vereinsangehörigen mit ihren Familien nahmen an dem heiteren Tun auch die vielen, das Rennwieſenreſtaurant regelmäßig be⸗ ſuchenden Gäſte teil— der Vorſtand des feſtgebenden Vereins ge⸗ ſtattete Jedermann freien Zutritt. Aus dieſem Grunde waren denn auch die Sitzgelegenheiten reſtlos ausgenützt. Die„Alten“ amü⸗ ſierten ſich bei bekömmlichem, in Maßkrügen kredenzten Stoff nebſt den dazu gehörigen Unterlagen, lauſchten den Weiſen einer Muſik⸗ kapelle und die Sänger unterſtützten letztere zeitweilig mit dem Vortrag prächtiger Frühlingslieder. Für die Kleinen bildeter Wurſtſchnappen, Sacklaufen, Eierwettlaufen, Fähnchen⸗Polonaife und ſonſtige unſchuldige Kurzweil den Gipfelpunkt des Vergnü⸗ gens. Und abends wurde getanzt. Ein Lampionumzug ließ an italieniſche Nacht erinnern. Spielplan des National-Theaters Neues Theater Juni Vorstellung 8 Vorstellung 1 8..48 Margarethe 7 9..49 AOrpheus und Eurydike 7 10. S. 48 B Minna v. Barnhelm J7 Vetter aus Dingsda 7 11..49 C] Hoffmanns Erzählungen 6 Pfälzer Abend 8 8⁴ Generalvertreter: Anton Heinen ir., Pforzheim, Fernsprecher 127. Alͤlxtterariſche Rundſchau. Dichtung und Kultur. Ne neue Lyrik. Von Dr. Rudolf Wolff. Eine Einführung in Weſen jüngſter Dichtung.(Dietrich'ſche Verlagsbuchhandlung, 0 929 Rudolf Wolff unternimmt es, einem größeren Leſerkreis erſtändnis für unſere jüngſte Lyrik zu übermitteln; ſtehen doch weite Kreiſe ſelbſt unter den Gebildeten noch fremd und ab⸗ ud gegenüber, obwohl gerade ſie das Gefühlsleben unſerer Zeit erzunmittelbarſten und reinſten zum Ausdruck bringt. Rudolf Wolff gt über die Gabe der dichteriſchen Nachempfindung; es gelingt ein in ſich abgerundetes, packendes Bild der bedeutſamſten Er⸗ nungen wie Ernſt Stadler, Georg Heym, Walter Haſenclever, um Werfel, Elſe Lasker⸗Schüler u. a.., ſowie ihrer Schöpfungen gentwerfen und zu Werturteilen zu gelangen, die, frei von Pedan⸗ dchtenund Voreingenommenheit, dieſer gerade das Leiderleben der lecht Jahre ſo häufig widerſpiegelnden Kunſt in jeder Hinſicht Leecht werden. Ludwig Kichter. Altes und Neues von Karl Budde.(R. bur änders Verlag, Leipzig). Als Karl Budde, der bekannte Mar⸗ Aieger. Theologe, am 3. Juni 1897 zum erſten Male Ludwig Richters Eduard Cichorius beſuchte, ſagte ihm dieſer ſofort ins len ee, 75 aß er ihn für den beſten. Ludwig⸗Richter⸗Kenner des kren Geſchlechts halte. Cichorius hat Recht gehabt, wie jeder erehrer bezeugen wird, der Buddes Aufſätze über den Meiſter Zuerſt berichtet Budde über den Meiſter als ſolchen, den den Ümfang ſeines Lebens und Schaffens, dann über ſeine Nugend, ſeine Blütezeit und ſein Alter, endlich über den Dank der gendwelt Stets ſpürt man hier, was Budde auszeichnet: aller⸗ Niterste Sachkenntnis und allerinnigſte Liebe. Doch wohl am un⸗ Au lbarſten ſpricht Budde zu uns in dem Beitrag, den er zu der Weade ſeiner Aufſätze neu geliefert hat, in ſeinem Gedenkblatt ga meiner Lul wig⸗Richter⸗Sammlung“. Hier plaudert er ſo inn von innen heraus und dabei ſo anmutig, daß der, Leſer bald ſchni e Stimmung kommt, als betrachte er eine der köſtlichen Holz⸗ ttfolgen des Meiſters. dü Wie enkſteht eine Zeitung? Von Dr. Hans Simon(Leipzig, Rid u. Weber). In dieſem Büchlein hat ein Redakteur ein knappes Fum om Zeitungsweſen entworfen, wie es klarer und lesbarer wohl dur gezeichnet werden könnte. Der Verfaſſer führt ſeine Leſer den Redaktion, Setzerei, Druckerei, Geſchäftsſtelle, macht ihn mit genannten und ungenannten, den geiſtigen und handwerklich 55 Arbeitern an einer Tageszeitung ſowie mit dem geſamten iſchen Betrieb bekannt. Jeder Zeitungsleſer ſollte dieſes Büch⸗ ein eigen nennen und es immer wieder zur Hand nehmen, wenn er— Urſache zu haben glaubt, mit ſeiner Zeitung unzufrieden zu ſein. Die Aufgaben, die die Preſſe zu erfüllen berufen iſt, und das ungeheure Arbeitsmaterial, das bei der Herſteilung jeder Nummer zu bewältigen iſt, lernt der Leſer in vollem Umfang kennen und damit auch in entſprechender Weiſe würdigen. Neue Erzählungsliteratur. Die kleinen Fürſten. Diplomatie und Liebe am Balkan. Von Alfred Schirokauer.(Berlin, Dr. Eysler u. Co.). Den Stoff zu der ſpannenden Handlung bietet die Geſchichte der Herzens⸗ und Landespolitik eines alten weiſen Staatsmannes mit jungen ver⸗ langenden Sinnen und törichten ſehnſüchtigen Wünſchen. Aus dieſem Zwieſpalt erwachſen die tragiſchen Konflikte, denen der heiße, blutgetränkte Boden Dalmatiens zum Schauplatz wird. Flammend, wie die Sonne dieſes blütenprangenden Küſtenlandes, ſind die Leidenſchaften der Menſchen, die hier lieben und leiden. Sie ſpielen mit dem Leben, dem eigenen und dem der anderen, ſie ſchrecken in ihrer Liebe nicht vor den letzten blutigen Folgen zurück. Intrige rankt ſich um kühne Tat. Es iſt Halb⸗Europa, in dem dieſer Roman ſpielt, Land leichtgetünchter Kultur, durch deren dünnen Firnis die Urgewalt der Leidenſchaft ungezügelt hindurchbricht. Lucian Leuwen. Roman von Stendhal(Berlin, Bong u. Co.). Edgar Byk bietet Stendhals in Romanform gekleidete Schil⸗ derung der franzöſiſchen Verhältniſſe nach der Juli⸗Revolution in einer anſprechenden Ueberſetzung. Die Vorzüge und Wirkſamkeit des Buches ſind bekannt. Das lange unveröffentlicht gebliebene Werk erregte bei ſeinem Erſcheinen größtes Aufſehen und behält als politiſches Bekenntnis Wert. Der Großglockner und ſeine Geſchichte. Von Dr. Franz Tursky.(Wien, Hartleben). Unerreichbar hoch ragt die kriftallne Gipfelſpitze des ſtolzeſten der altöſterreichiſchen Gletſcherberge nun auch für manchen klettergeübten Bergſteiger, ſeitdem für ſo manche das Buch die Reiſe erſetzen muß. Allerdings, ein Buch wie dieſes Werk über den Großglockner und ſeine Geſchichte in Händen zu haben, iſt auch ein ſtarkes Erlebnis und kein billiger Erſatz, kein billiger Erſatz vor allem für den nicht, deſſen Eispickel dereinſt auf dem Firn⸗des Glockners erklungen. Tursky bietet nicht nur eine überſichtliche Behandlung deſſen, was das Schrifttum bisher Wiſſens⸗ wertes über den Großglockner aufzuweiſen hatte, ſondern auch eine Reihe bedeutſamer Tatſachen, die vor Erſcheinen des Werkes unbe⸗ kannt oder unveröfentlicht geblieben ſind. Der Verfaſſer hat alle erreichbaren Quellen ſorgfältigſt ſtudiert und das Beſte aus dem Born eigenen Wiſſens hinzugegeben. Seine Darſtellung erſchöpft ſich ebenſo in geographiſcher, geologiſcher, morphologiſcher und glazialgeologiſcher Richtung als auch nach der geſchichtlichen, volks⸗ kundlichen und belletriſtiſchen Seite hin. Die Erſterſteiger des Glockners und die Erſchließer ſeines Gebietes fehlen ebenſo wenig wie ſeine Dichter und Maler. 16 Abbildungen und 2 Karten ſind dem Werke Turskys beigegeben, das Anſpruch hat, das beſte alpine Buch über die Oſtalpen genannt zu werden. Das Schwimmen. Von Dr. H. Geiſow und Ernſt Karoß. (Stuttgart, Francks Sportverlag, Dieck u. Co.). Immer mehr locken Fluß, Strom und See hinaus zum freieſten und geſündeſten Sport, der dem ganzen Körper in der Arbeit an ſich ſelbſt Erfrif ung und Kräftigung ſpendet und das Herz mit freudigſter Lebensbejahung erfüllt. Ein neuartiges Buch„Das Schwimmen“, darf ſich als guter und gewiſſenhafter Führer für alle dieſenigen bezeichnen, die ſich den erfriſchenden Fluten anvertrauen und dort in ſportlicher Betätigung weiterbilden wollen. Alle Gebiete des Schwimmens, Springens und Tauchens, das Waſſerſpiel und das Rettungsſchwimmen werden von den Verfaſſern, dem Vorſitzenden des Deutſchen Schwimmverbandes, Dr. H. Geiſow, und dem Geſchäftsführer des gleichen Verbandes, Ernſt Karoß, eingehend und fachmänniſch beſprochen. Packende Bilder im Text wie auf Kunſtdrucktafeln werden auch die„Waſſer⸗ ſcheuen, ſofort gewinnen! Profeſſor Ludwig Hohlwein, München, zeichnete das geſchmackvolle dreifarbige Umſchlagbild. Kunſt uns Wiſſen. % Neues Theater im Roſengarken. Der„Pfälzer Morgen“ hat ſich, um Nadlers„Die hochdeutſche Nähdersmädke“ ver⸗ mehrt. in einen Pfälzer Abend verwandelt, der geſtern im aus⸗ verkauften Muſenſaale einen ſehr gemütlichen Verlauf nahm. Viel mehr iſt nun darüber nicht zu ſagen, denn der neu hinzugekommene Akt beſchränkt ſich auf einen kurzen Dialog zwiſchen zwei Mädchen, deſſen Pointen in den Unterſchieden der Gefühle und in den Gegen⸗ ſätzen zwiſchen Hochdeutſch und Pfälziſch beſtehen.„Man ſagt doch nicht ma ſecht, ſondern ma ſecht man ſagt.“ Und über den Streit ob es Hoornadl oder Haarnodl heißt, kommt der Förſter und ver⸗ ſcheucht die Mädels Er ſelbſt läßt es ſich bei Pfälzer Wein und Pfälzer Lied wohl ſein. Von weitaus größerer Bedeutung als dieſe kurze Begebenheit im Frühling iſt die Tatſache, daß Lieſel Gerlach nun an einem Abend drei Rollen ſpielt, Hulda, Träudchen und Lieschen, und dabei ein ſo friſches Temperament, eine ſo aus⸗ drucksvolle Sprechweiſe, ein ſo natürliches, dem Rolleninhalt durch⸗ aus angepaßtes Spiel zeigt. Hier offenbart ſich eine Begabung, die fortan zur Bewältigung größerer Aufgaben nutzbar gemacht werden ſollte, wenn es Fräulein Gerlach nicht ſelbſt vorzieht, in erſter Linie dem Ballettkorps anzugehören. In dem neu aufgeführten Akt von Nadler trugen noch Ida Baro und Joſef Renkert zum beſten Gelingen bei.„ FTFT——... ͤ 4. Seife. Nr. 259. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 11 Donnerstag, den 8. Jum 192: Stimmen aus dem Publikum. Friedhof und Fahrrad. Nach der Erhöhung des Straßenbahntarifes koſtet jetzt die Fahrt ab Neckarbrücke zum Friedhof und zurück 6 Mk. Wieviele der werktätigen Bevölkerung und vor allem des Mittelſtandes, die abends die Gräber ihrer Lieben gießen und pflegen wollen, ſind noch in der—25 die heutigen Fahrpreiſe zu bezahlen? Die Be⸗ rrades bürgert ſich immer mehr ein. Wo aber das Sahrach des Fahr FJahrrad am Friedhof unterbringen? Man wird mir antworten: außen anſchließen. Gut geſagt, wenn aber jemand ein Grab be⸗ ſucht. das am entgegengeſetzten Ende des Friedhofes liegt, wer ga⸗ rantiert heute bei der lockeren Meinung von Mein und Tein und den überhandnehmenden Fahrraddiebſtählen dafür, daß das Rad nicht abhanden kommt? Ließe es ſich nicht ermöglichen, hier einen alten Invaliden einen kleinen Nebenverdienſt zu verſchaffen? Es ließe ſich dies an Hand von Kontrollmarken ſpielend erledigen und jeder würde gerne 1 Mk. Gebühr bezahlen, ſodaß der Stadt da⸗ urch gar keine Koſten erwachſen würden. Höchſtens wäre eine Bedachung für einen eventl. eintretenden Regen in Betracht zu iehen und für die paar Holzpfähle und Dachpappe dürfte die Friedhoftommiſſion in Anbetracht des gemeinnützigen Zweckes ſicher ein paar Mark opfern. Vielleicht geben dieſe Zeilen Veran⸗ laſſung, daß die dazu berufene Stelle ſich einmal in 975 Gußert. Rommunale Chronik. Neckarhauſen, 6. Juni. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt folgendes erwähnenswert: Die Grasverſteige⸗ rungen vom 19., 24. und 26. Mai mit einem Geſamterlös von 200 645 M. werden genehmigt. Der Ruhegehalt des Polizeidieners Brecht wird auf monatlich 400 M. erhöht. Die Tagesgebühren und Uebernachtungsgelder der Gemeindebeamten werden den wie für die Staatsbeamten mit Verordnung vom 15. Mai 1922 feſtgelegten Gebühren, gleichbemeſſen, nur erhalten die nicht feſtbeſoldeten Ge⸗ meindebeamten für eventl. Lohnausfall zu den Tagesgebühren eine 100prozentige Zulage. Für die Folge finden die ſtaatlichen Reiſe⸗ gebühren⸗Beſt'immungen automatiſche Anwendung auf die Ge⸗ meindegebührenordnung. Dem Geſuch des hieſigen Jagdpächters um Genehmigung zur Beſtellung eines Pachtteilnehmers wird nicht ſtattgegeben. Von Erſtellung eines weiteren Gemeindehauſes ſoll abgeſehen, dafür die private Bautätigkeit und die Sied⸗ lungsgeſellſchaft gefördert werden. Von einer Siedlungsgeſellſchaft werden Koſtenberechnungen eingefordert. Zu dem Kauf zwiſchen Graf v. Oberndorf und der ev. Kirchengemeinde werden keine Ein⸗ wände erhoben, zumal auch keine gemeinwirtſchaftliche Intereſſen entgegenſtehen. Herr Gemeinderat Metz übernimmt für die nächſten 3 Monate den Vorſitz der. Wohnungskommiſſion. Die Pauſchalver⸗ gütung des Armenarztes wird auf 1000 M. fährlich erhöht. Der Kommunalverband Mannheim Land macht einen Erſatzanſpruch für Bezug von Saatkartoffeln geltend, der abgelehnt wird, weil das Manko auf das Verſchulden des Kommunalverbandes zurückzuführen iſt. Die Gemeinde verzichtet zu Gunſten des Bauvorhabens des Maurers Georg Quintel auf ihren Rückerſatzanſpruch nach§8 12 des Wohnungsabgabegeſetzes bis zur Höhe von 500 M. pro 1 Om. Wohn⸗ fläche und 225 M. pro 1 Om Stallfläche. Aus dem Lande. uni. Der Begründer der bekannten Nerbelſchen abrikant Friedrich Nerbel, iſt geſtorben. uni. In einem Steinbruch b. Hundheim wurde eine ſchöne Schildkröte gefunden. Wie die Schildkröte an dieſen Ort gekommen iſt, ift noch nicht bekannt. 0˙0 Aarlsruhe, 6. Juni. Der erſt vor kurzem eingerichtete Er⸗ kennungsdienſt bei dem Bezirksamt olizeidirektion Karls⸗ ruhe) konnte, wie wir von unterrichteter Seite hören, mit Hilfe ſeines techniſchen Apparates bereits 17 Perſonen, die unter falſchem Namen reiſen— oder von der Staatsanwaltſchaft verfolgt werden, — 8897 Die Feſtſtellung erfolgte mittels des Fingerabdruckver⸗ agrens und daktylofkopiſchen Regiſtratur. Während früher die Behörden bei Verfolgungen in ſehr häufigen Fällen, wo es ſich um die Feſtſtellung von Perſonen handelte, auf außer⸗ badiſche Erkennungsdienſteinrichtungen angewieſen waren, können nunmehr und zwar unter weſentlicher Beſchleunigung dieſe Funk⸗ tionen von einer badiſchen Stelle durchgeführt werden. 4. Baden-Baden. 6. Juni. Die diesjährigen Pfingſtfeier⸗ lage waren vom Wetter außerordentlich begünſtigt. Sonniger Him⸗ mel war vorherrſchend und drohende Regenwolken, die ſich hin und wieder zeigten, verſchwanden bald wieder. Der Fremdenver⸗ kehr war infolgedeſſen ein außerordentlich ſtarker und die Hotels und Penſionen hatten viele Gäſte, immerhin aber ſcheint gegen Oſtern und gegen das Porfahr ein kleiner Rückſchlag in der Beſucher⸗ zahl eingetreten zu ſein, was in der Hauptſache wohl auf die von der Regierung eingeführte Fremdenverkehrsabgabe(Aus⸗ länderbeſteuerung) zurückzuführen iſt, gegen die ſich von allen Seiten Oppoſition geltend macht. Aus den großen Städten wie Stuttgart, München, Dresden, Karlsruhe, Frankfürt, Mannheim, Perlin uſw. waren viele Gäſte erſchienen, die nach alter Gewohnheit die Pfingſttage im Oostal verleben. Im Kurgarten herrſchte wie immer an Feiertagen Großbetrieb und die Veranſtaltungen der ſtädtiſchen Kurverwaltung(Theater, Konzerte, Morgenfeier) hatten jeweils ein außerordentlich zahlreiches Publikum. ( Ueberlingen, 7. Juni. In Unterſiggingen wurden böswilli⸗ ger Weiſe, wie man vekmutet, zeinem Mühlenbeſitzer 4 Pferde bergiftet. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 300 000 Mark. Aus der Pfalz. Moderne Verkehrsverhältniſſe. Speyer, 5. Juni. Dieſer Tage kam in Speyer wenige Minuten vor Abgang des Zuges nach Heidelberg ein Reiſender an den Bahnhof, um mitzufahren. An dieſe Möglichkeit ſchien man jedoch bahnhöflicherſeits nicht gedacht zu ſhoſſe wenigſtens waren alle Zugänge zu den Bahnſteigen feſt verſchloſſen. Der Mann lief nun, um den bahnhofspolizeilſchen Vorſchriften durch Ueberſteigen des Geländers nicht entgegenzuhandeln, an den Schalter und bat, man möchte doch aufmachen. Der Beamte drinnen lief nun aus dem Schalterraum und prüfte, ob denn auch wirklich geſchloſſen Masbach, 7. riheim, 8. 2 25jähriges Bühnenjubiläum. In einer trefflichen, von Eugen Sgenkar geleiteten Aufführung der„Meiſterſinger von Nürnberg“ feierte Robert vom Scheidt, der der Frankfurter Oper ſeit 10 Jahren angehört, ſein 25jähriges Bühnenjubiläum. Er ſang und ſpielte den Hans Sachs und geſtaltete dieſe ſchönſte Rolle ſeines Fachs mit einfachen Mitteln überaus eindringlich und ſympathiſch. Das Publikum dankte dem Künſtler, der ſich in bielen großen Aufgaben des klaſſiſchen und modernen Repertoires beſtens bewährt hak, an ſeinem Ehrenabend mit herzlichen Ovationen. Dr. G. Sch. Der Slammbaum der Muſikerfamilie Bach gibt die tröſtliche Gewißheit, daß auch die guten und genialen Eigenſchaften virerbt werden. Sie würden ſich bei einer nach raſſehygieniſchen Grund⸗ ſätzen betriebenen Zuchtwahl noch weſentlich auffälliger for„anzen. In 5 Generationen dieſer Familie, deren Beiſpiel in der Kunſt⸗ geſchichte durchaus nicht vereinzelt daſteht, ſind bei 73 Nachkommen nicht weniger als 30 muſikaliſch hervorgetreten. In der 4. Genera⸗ tion ragt als das vielleicht größte Genie der Menſchheit Johann Sebaſtian Bach hervor. Unter ſeinen 21 Kindern aus zwei Ehen ſind 6 beſonders muſikaliſch begabt, unter ihnen der auch durch den . Roman von Brachvogel bekannte Friedemann Bach. uffällig iſt der geringe Anteil des weiblichen Geſchlechts, das nur durch ein einziges muſikaliſches Talent gegenüber 29 männlichen Mu⸗ ſikern vertreten iſt. Einen Stammbaum der Familie Bach bringt mit dieſen Feſtſtellungen der erſte Band von Dr. Fritz Kahns neue⸗ ſtem Werk„Das Leben des Menſchen“, der ſoeben erſchienen iſt (Franckheſche Verlagshandlung, Stuttgart). In 4 Bänden ſoll dieſes umfaſſende, allgemeinverſtändliche Werk über unſer Geſamtwiſſen vom Menſchen vollſtändig ſein. Es iſt ein Buch vom Wunder des Lebens, eine begeiſterte Hymne auf die Größe der Natur, ein Werk mit bisher nicht erreichter Anſchaulichkeit und einem neuartigen, vielſeitigen Bildſchmuck, der alle Darſtellungen als plaſtiſches Bild in den Raum ſtellt. ſei. Als er das getan hatte, rief er einen abſeits ſtehenden Schaff⸗ ner herbei und ſagte ihm:„Draußen ſteht doch der Zug nach Heidelberg!“ Darauf ſchloß der Schaffner die Tür auf. Als er dies getan hatte, konnte der Reiſende hinausgehen und— hatte das Bergnügen, dem Züglein nachzuſchauen. Treuherzig meinte der Schaffner:„Gehen Sie doch an die Rheinſtation, da erreichen Sie ihn noch. Der Reiſende ſoll dann den Zug wirklich noch ein⸗ geholt haben. So geſchehen zu Speyer im Mai 1922. * § Ludwigshafen, 7. Juni. Zur Abfertigung der Reiſen⸗ den nach Saarbahnſtationen hat die Eiſenbahndirektion Ludwigshafen neue Beſtimmungen erlaſſen, wonach die bisher vielfach übliche,„gebrochene“ Abfertigung(nur bis Grenzſtation) in Zukunft zu vermeiden iſt. Von den Stationen, die in den Tarif Reichsbahn—Saarbahn aufgenommen ſind, ſollen in Zu⸗ kunft Fahrkarten ſtets möglichſt bis zur Zielſtation im Saargebiet ausgegeben werden, bei ausdrücklichem Verlangen auf gebrochene Abfertigung Karten nach der jenſeits der Landesgrenze gelegenen Saarbahnſtationen Homburg oder Eindd. Abfertigung auf die Grenzpunkte ſelbſt ſind unzuläſſig. Auch die Abfertigung nach Bruchmühlbach oder Zweibrücken haben Aenderungen erfahren. „r. Frankweiler, 7. Juni. Vor einigen Tagen wurde der 70 Jahre alte Altbürgermeiſter Schneider am Dorfeingang von dem 32 Jahre alten Gutsbeſitzer Heinrich Brand überfallen, be⸗ ſchimpft, zu Boden geworfen und mit Fußtritten mißhandelt; mit einer ſpitzen Feile ſtach ihm der Wüterich in den Oberarm. Eine weitere Folge dieſes Ueberfalls iſt der Tod der Frau des alten Mannes; ſie war herzleidend und regte ſich ſo auf, daß ein Herz⸗ ſchlag ihrem Leben ein Ziel ſetzte. Nachbargebiete. Bensheim, 7. Juni. Am vergangenen Samstag iſt der Maurer Anton Willwohl aus Fehlheim aus Rußland zurückgekehrt. Er war 1915 in Kriegsgefangenſchaft geraten, und ſeine Angehörigen —82 ſeit 6 Jahren nichts mehr von ihm gehört. et Rußland atte er ſich unter dem Drucke der Bolſchewiſten verheiratet und brachte nun Frau und zwei Kinder mit. Man hatte ihn während der Repolution vor die Entſcheidung geſtellt: entweder zu heiraten und ſich ſeßhaft zu machen, oder in die Rote Armee einzutreten oder aber an die Wand geſtellt zu werden. Er zog das ſanfte Ehe⸗ joch vor und es wurde 75 von den Sowjets ein ertragreicher Hof der Bewirtſchaftung zugewieſen den er jedoch infolge der Mißernte er letzten Jahre berlaſfen mußte. Nach 5 Monaten ſchwerſter Ent⸗ behrungen iſt er jetzt zu Hauſe eingetroffen. „ sw. Darmſtadt, 7. Juni. Am Montag vormittag ſtürzte ſich in der Bleichſtraße eine bon ihrem Manne getrennt lebende Frau aus dem erſten Stock ihrer Wohnung. Vorher hatte ſie ihren, mit ihr zuhaltenden Liebhaber, der ebenfalls von ſeiner Frau getrennt lebt, mit Schwefelſäure überſchüttet. Beide wurden in bedenk⸗ lichem Zuſtande in das ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert. Serichtsgeitung. ):( Freiburg, 7. Juni. Eine ſechsköpfige Schmuggelge⸗ ſellſchaft ſtand vor der Strafkammer, die Ende letzten Jahres bon Südbaden aus einen großzügigen Schmuggel mit neuen Klei⸗ dungsſtücken, Schuhen und ſonſtigen Gebrauchsgegenſtänden betrie⸗ ben hatte. Die Schmuggler waren junge Burſchen im Alter zwi⸗ ſchen 17 und 21 Jahren. Die Bezugsquelle der Schmuggler war das Lörracher Konfektionsgeſchäft von Iſaak Hirſchen, der vier Monate Gefängnis und 100 000 Mk. Geldſtrafe erhielt. Einer der Schmuggler, der Lehrling Fritz Rutz von Lörrach wurde zu vier Monaten und 20 000 Mk. Geldſtrafe u. der Lehrling Eugen Hau⸗ ſer, die in Lörrach wohnten, aber in Baſel in die Lehre gingen, zu drei Monaten und 10 000 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Die ande⸗ ren Angeklagten kamen mit geringeren Gefängnis⸗ u. Geldſtrafen zwiſchen 6000 und 3000 Mk. davon. Sportliche Kundſchau. Die Ausſchließung der rechtsrheiniſchen Turner vom pfälzi· ſchen Kreisturnfeſt durch die Entente. SD. Wie uns von einem badiſchen Turnverein mitgeteilt wird, hat die interalliierte Rheinlandkommiſſion die badiſchen Turnvereine von dem am 22., 28. und 24. Juli in Speyer ſtattfin⸗ denden Kreisturnfeſt ausgeſchloſſen. Nach näheren die babiſchen Erkundigungen richtet ſich der Ausſchluß nicht gegen die badiſchen Turnvereine allein, ſondern gegen alle Turnvereine Deutſchlands überhaupt ſowie gegen diejenigen des Saargebietes. Die inter⸗ alliierte Rheinlandkommiſſion hat die Abhaltung des pfälziſchen Kreisturnfeſtes in Speyer lediglich unter der Bedingung geſtattet, daß nur Abordnungen aus dem beſetzten Gebiet daran teilnehmen. Außerdem behält ſie ſich vor, auch dieſe Genehmigung jederseit zurückzuziehen,„falls die Umſtände es erfordern“. Das Riſiko iſt mithin groß, denn das Urteil, ob die„beſchränkte“ Er⸗ laubnis aufrecht erhalten bleibt, oder werden ſoll, liegt ausſchließlich bei der interalliierten heinlandkommiſſion. Ob unter dieſen unſicheren Zuſtänden das pfälziſche Kreisturnfeſt überhaupt abgehalten wird, entzieht ſich unſerer Kenntnis, bedenkt man aber, welche Koſten und Mühen allein ſchon die Vorarbeiten für eine derartige Veranſtaltung verurſachen, dürfte es nicht in Erſtaunen ſetzen, wenn Speyer auf das Feſt ſchließlich verzichtet. Pferòerennen. Frankfurt, 7. Juni. Niederwald⸗Rennen. 25 000 Mk. 1800 Meter. 1. Dr. R. Lindenbergs Eiweiß Styr(Bu⸗ rian), 8. Malvoiſte(Cziesla). Ferner: Trancz(V. Seibert), 23:10; 17, 22:10. ½.,„12 L.— Cronberg⸗Jagdrennen. 30 000 M. 3500 Mtr. 1. O. Fuchs Zwinger(S. Wee 2. Balte(V. Seibert), 3. Odin(Novak). 16:10. Weile, Weile. Königſtein⸗ Jagdrennen. 30000 Mk. 3000 Mtr. 1. M. J. Oppenheimers Cgeſar(V. Seibert), 2. Gyp(Pfeiffer). 15:10. 9 8.— Preis vom Saalhof. 28 000 Mk. 2000 Mtr. 1. Gräfin A. Oftheims Henu(Keim), 2. Metis(Gryczke), 8. Kobel 88 Seibert). 8 Donar(Hutter). 15:10; 11, 11:10. 14., 10., 6 L.— uchen⸗ rode⸗Jagdrennen. 30 000 Mk. 3500 Mtr. 1. M. Liſſaus Narr (Maté), 2.(K. Schuller), 3. Rübezahl(Michgelis). 13:10 ½ L. 15 L.— St. Georgen⸗Jagdrennen. 55 000 Mk. 4000 Meter. 1. P. Heils Fliegender Aar(V. Seibert), 2. Peter⸗ filler(Novak). Ferner: Opanke(Herr v. Moßner) gefallen. 47:10. Weile.— Preis vom Main. 28 000 Mk. 1400 Mtr. 1. S. Schmitts Virageſö(Nichaelis), 2. Schadenfreude(Gryczke), 3. Blau uid 12 Ferner: Vielleicht(Hutter). 38:10; 16, 21:10. Luftfahet. Die Verſuchsflüge des Ing. Richard Dietrich(Ja. Flugzeugbau Richard Dietrich G. m. b..) nahmen geſtern vormittag in der Umgebung Mannheims ihren Anfang. Es zeigte ſich bereits bei dem erſten Höhenflug, daß die Maſchine— das zur Zeit kleinſte Paſſagierflugzeug— die berechneten Erwartungen voll erfüllt 5 1000 Meter Höhe wurden in 5 Minuten erreicht; dabei behält das Flugzeug eine Geſchwindigkeit von 130 Km. die Stunde. Im Geradeausflug ſteigt die Geſchwindigkeit auf 150 Km. per Stunde. Die Maſchine, die mit einem 60 PS⸗Motor ausgerüſtet iſt, wurde ſowohl in der Kurve, wie im ſteilſten Gleitflug erprobt und be⸗ wies, daß ſie allen Anforderungen weitaus gewachſen iſt. Die latte Landung erfolgte aus 1000 Meter Höhe in einer halben inute an der Abflugſtelle mit 65 Km. Landungsgeſchwindigkeit und 60 Meter Auslauf. Das Dietrich⸗Paſſagierflugzeug D. P. IJ konſtruſert und erbaut worden. tät. Der größte Wert wurde auf Tragflächen gelegt und der ſchädliche Luftwiderſtand auf das mög⸗ lichſte verminderl. Die leichte Steuer⸗ und Manöbrierfähigkeit iſt ſchon dadurch bewieſen, daß der Konſtrukteur Ing. R. Dietrich ſeit 8 Jahren wieder ſeinen erſten Flug darauf ausführte. 25 Berlin—beipzig—Fürtn/ Rürnberg—(Stuͤttgart) München—Augsburg. Auf der Flugſtrecke Berlin—Augsburg, deren Inbetriebnahme in dieſem Jahre bisher noch nicht möglich war, hat jetzt der Verkehr, der auch mit Poſtbeförderung verbunden iſt, wieder begonnen. Abflug werktäglich ab Berlin.0, ab Leipzig.45, an Fürth⸗Nürnberg 12.15(hier Fluganſchluß nach Stuttgart, an Stutt⸗ gart.), ab Fürth⸗Nürnberg 12.30, an München.0, an Augsburg .45, zurück ab Augsburg.45, ab München.35, an Fürth⸗Nürn⸗ Es beſitzt eine hohe Eigenſtabili⸗ berg 11.15(hier Fluganſchluß von Stuttgart, ab Stuttgart 10.15), kab Fürth⸗Nürnberg 12.0, an Leipzig.25, an Berlin.55. Ueberall iſt nach den neueſten techniſehen Forſchungen und Erfahrungen 1 einen hohen Sicherheitsgrad der nal wird noch der Anſchluß an eine gewöhnliche Briefpbeſtelung Flugtags erreicht. Die Flüge Berlin—Augsburg und zurück die den von den Bayeriſchen Rumpler⸗Werken.⸗G., Augsburg, zwiſchen Stuttgart und Fürth⸗Nürnberg von dem Unternehmenn Strähle, Schorndorf(Württ.), ausgeführt. Zur Fluabeförbegene ſind wie im übrigen Inlandsverkehr gewöhnliche und eingeſchrie 5 Briefſendungen aller Art, dringende Pakete und Zeitungen 9³ die mäßigen Sonderzuſchläge— für Poſtkarten und Briefe bis 20 Pfg.— zugelaſſen. Alles Nähere ergibt ſich aus dem bei ſrage Poſtämtern angebrachten Aushang„Luftpoſt“ oder durch Nach bei den Poſtanſtalten. Rudern. bes sr. Grünauer Regatta. Für die große Grünauer Regatta Berliner Regatta⸗Vereins am kommenden Samstag und Sonme guf dem Langen See bei Grünau haben 85 Vereine 884 Boote or, 1662 Ruderern gemeldet. Bei dieſer großen Zahl ſollten die ers⸗ rennen nicht nur den ganzen Freitag, ſondern noch den Donn tag in Anſpruch nehmen. Von den wichtigſten Rennen erhi 5 Kkademiſcher Vierer 6, Deutſcher Vierer 25, Großer Eint z. Großer Preis von Berlin 9, Kaiſer⸗Vierer 10, Verbands⸗Achter 1b Grünau⸗Vierer 36 Meldungen. Mit Ausnahme von Ma nuit heim und Frankfurt ſind alle größeren deutſchen Städte größeren Rudervereinen vertreten. Auch aus Wien find Meldungen von Elida und Donauhort eingegangen. Lußball. Die Deutſchen Fußhallmeiſterſchaft. dem zweite Begegnung fand an Pfingſten in Nürnberg zwif iſter Verteidiger, 1..⸗C. Nürnber und dem Berliner Mei in Norden Nordweſt ſtatt. Auch dieſes Spiel brachte, wie 52 Frankfurt, eine Enttäuſchung. Die Nürnberger traten ohne Die an⸗ sr. Zwiſchenrunde der und Sutor an. So war die Begegnung vollkommen offen. Nürnberger ſpielten ſtark körperlich, ſodaß Norden Nordweſt fangs nicht recht aufkam. Später war das Spiel vollkommen keilt, ſodaß ein unentſchiedenes Ergebnis dem Spielverlauf beſten entſprochen hätte. In der erſten Halbzeit gelang es, Süddeutſchen ein Tor vorzulegen, das ihnen den Sieg ſicherte, beſte Berlin war trotz vieler Chancen kein Erfolg beſchieden. Der ern Mann beim Sieger war Stuhlfaut im Tor, bei den Verli Montag.— Die Endrunde während der Deutſchen Kampffpiele 18. Juni im Deutſchen Stadion wird alſo den vorjährigen rher 1..⸗C. Nürnberg und den Norddeutſchen Meiſter Hambu Sportverein zuſammenführen. Neues aus aller Welt. — Der 5000. Güterwagen der Iirma Arupp. Ende Mai 8 von der Abteilung Wagenbau der Firma Friedrich Krupp 7 der 5000. Güterwagen dem freien Verkehr übergeben werden, n dem am 1. Juli v. J. der 3000. Wagen herausgegangen war. T Jupwelenmarder. Nach längeren Beobachkungen wurde 0 der Berliner Kriminalpolizei eine dreiköpfige baltzhiah, Adelsfamilie verhaftet, deren Mitglieder ſich durch be 155 geriſche Manöver Brillanten im Werte von mehreren Millionen v ſchafft haben ſollen. Es handelt ſich um den 18jährigen und Alexander von Lüdinghauſen⸗Wolff, deſſen Mutter 15 deren Tochter, die 28jährige Vera. Mutter und Sohn waren bere vor Jahresfriſt wegen eines Juwelenſchwindels verhaftet, 010 9 wieder auf freien Fuß geſetzt worden, da ſie ſich vor der Pol ſie geſchickt herauszureden verſtanden. Am Pfingſtſamstag verübte n ein großes Schwindelmanöver, indem ſie ſich in einem Penf nen von einem Juwelier Juwelen im Werte von mehreren Mill Mark vorlegen ließen, mit denen Tochter und Sohn dann werſchung⸗ den, während die Mutter ſich völlig unwiſſend ſtellte. Der— Mann ſteht übrigens auch im Verdacht, ſich als politiſcher Spion be“ tätigt zu haben. am den ͤ„ Wir bitten für den Br e aſten: dem ir nefkaſten beſtimmte Einſendungen als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Aulkanfte.4 nicht ge „ Beantworkung jüuriſtiſcher und nediziniſcher Fragen iſt geſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. fragen ohne snennung werden nicht beantwortet. „J..“ Auguſt Dreesbach war von 1890—1893 und von 1898 ab Nuc⸗ glied des Reichstages. Wann er ſtarb, können wir nach unſeren daie büchern nicht ſeſtftellen. 1807 wurde L. Frauk Vertreter des Kreiſs annheim⸗Weinheim. Dreesbach dürfte wohl 1907 geſtorben ſein. „O. H..“ Als Privatmann ſind Sie ſerbſtverffandlich bere Vor⸗ Titel„Meiſter“ zu ſd, ob i en im Fabrikbetri wo Sie als erbeiter beſchäfetgt iind, dürſte davon abtengen, od die mung Per die FJunktionen eines Meiſters dieſes Werkleßn gewieſen „Mteerausſchaß-, Die Prage beantwortet am beſten das Wz, einigungsamt. Die Antwort ſteht im§ 2 der Richtlinien, die das kaun. einigun herausgegeben hat, und die jedermann von dort beziehen 75 aaktne Zwiſchenſtufe zwiſchen Holzhement. „5..“ Nehmen Sie Waſſer mit kauſtiſchem Soda und laſſen bis eine Stunde wirken, dann reiben Sie den Flecken ab(F 1 da 4 alles zerfrißt), Zum wird die Stelle mit er „1. Bön Ihre 18 dürfte einmal die induſtrie in Iſerlohn in Weſtfalen in Frage 0 2 ſenden. 2. trotechnik rogramm nennen wir und das Technikum in Worms. 3. Eine . 1 9 — — 71 N Für Elek die raphenſchule kennen wir nicht. Die Prü werden an der eee ee 4. Für Ausbildung uſw. beng am beſten an die Mü er Lehrwerkſtätte, H5 3— 21. 5. Ausbildung zum Filmſpiel nennen wir Ihnen die Ba 01 ilmgeſellſchaft, München. Sind Sie darinnen tend; nur bei Begabung ratſam. bün 2St eas ge a ie die Korteſfeln auſfacen, frenen ſie me, Amon mit etwas Kali zwiſchen die Reihen und en dieſes wlt 2. Bei Gemüſepflanzen nehmen Sie Amon allein und verfahren ſonſt unter 1. Hier iſt dieſe Düngung von Zeit zu Zeit zu wie len. „Weltmarkt“. 1. Ueber die Bereftung des Ochſenmaulſalates 9 8 4 jedes Kochbuch ein Rezept an die. Anbei ein ſolches: Alebte⸗ 500 Gramm Ochſenmaul, 2 Teelöffel Kapern, 2 ffel krã ſei, Fleiſchextraktbrühe, 3 Gewürzdoſen, 2 Eßlöffel Oel, 76 Liter— gehackte Sardellen, 1 Meſſerſpitze te Zwiebel. 3. Das über wird gut gewaſchen, 2 Stunden eingewäſſert, mit kochendem ſer 21 brüht und in Salzwaſſer mit Suppengemüſe, fehr viel Zwiedeln und— Gewürzdolen in 8s Stunden gargekecht. Es mruß recht weicß ſein läßt es dann erkalten und ſchneidet es in feine, Semeigen Zutaten werden mit Fleiſchſcheiben gut perwiſcht Der Salat iſt am en wenn man ihn erſt nach 2 Tagen genießt. Er wird mit — und gehackter grüner Peterfilie garniert. 0 „Mcters. 1. Die Abgabe peträgt 1 3j für dat ane ene n Rücktwirkung ab 1. Oktober 1921) im Verhöltnis zu dem 1100. der Bohnungen dieſer richte ſic belannlich nach dem Steuerwert 22u L8fg leden Nakl de delerteliche ie des ewefede f alle die e en 1 N. Mannheim hat 249 579 Einwohner(Ende April ds. 8 4 Stadt Nürnberg 372 000. „G. N. Rier“ Wir ſind nicht in der Loge, dieſe Nechtsfrage zu beam worten. Wasserstandsbeobachtungen im Monat ſuni Pegelstatlon vom Datum idels 2. 4 2. 8.— husteringe 07 402 208.00 20 300 Abende 6 M e 222222: dachm. 17 Haxau„„„„„„„„„47 8½77J 87887672 Aachm. 787 Mannheim„„„„„„„493 43 ½.83 ee eee e alna„ 6„„%„%„„„ 8 Kaud 8„„84..16 216 Vorm. 2 Uhg, 283 2˙2 201 Bachm. 2 fr vom Neekar: Mannhem„„„„„.79.70.1.61 4. 472J vorm 7 Hellbronnn„„.56] 083.˙n.⁵ Vorm 7 Süd. fRelter. 17. Wasserwärme des Rheins am 8. Juni morgens 6 —.— 1e. — Ur: 15 C, Mannheimer Wetterbericht 1 vom 8 Juni morgens 7 Uhr. 15 Barometer: 7544 mm. Thermometer: 15.20 C. Niedrigste Temperatur— 13, C. Höchste Temperatur gestern; 27,80 C, Niederschlag:.0 Liter den qm. W 2. Schwach bedeckt. ———— ds —————————— — — ———— —— — 2 9 — SS AeAn. ANAASASATSAAA re Dennerstag, den 8. Junt 1922. Fan manuheimer General · Anzeiger.(mirtag · Musgabe.) — Handel und industrie. Die Nheinschiffahrt im Mai 1922. Die Niederrheinische Handelskammer Duisburg-Wesel hat am Minister für Handel und Cewerbe üper die Lage der Rhein- Schiffahrt im Monat Mai 1922 folgenden Bericht erstattet: Der im Monat April überaus günstige Wasserstand hat wäh⸗ deud des verſlossenen Monats angehalten, sogar gegenüber dem Vormonat insofern eine Verbesserung erfahren, als die da- mals zeitweise zu stark erfolgte Steigung des Wassers und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten fitr die Schiffahrt sich in Aesem Monat nicht wiederholten. Der Kauber Pegel bewegte Aen in dieser Zeit vom.—10, auf einer durchschnittfichen Höhie Jen.50 m und in der Zeit vom 10—29. auf einer durchschnitt- Höhe von.20 m. Dieser für die Schiffahrt außergewöhn- nch günstige Wasserstand ermöglichte ein volles Abladen selbst Sroßer Schiffe auf fast allen Strecken und ließ einen Zlemlich reibungslosen Durchgangsverkehr nach den oberhalb Mannheim gelegenen Häfen Bis einschließlich Stragburg zu. Zu Beginn des Monats war aucli der Verkehr nach bedeutend, ließ aber dann bei fal- m Wasserstande wieder etwas nach. Der Gesamtschiffahrts- r war während des ganzen Monats sehr lebhaft. Schiffs- fum blieb fortgesetzt gesucht, und die Nachfrage konnte nicht ummer werden. Ein direkter Mangel an Legeraum Ner nickt zu verzeicimen. Die Nachfrage nach Kafnraum für Oberrheinverladungen war besonders in der zweiten Monats- Kalte sehr lebhaft. Im Talverfrachtungsgeschäft ging dedeutend ruhiger zu. Die Wagengestellung der Eisenbahn Var im allgemeinen zufriedenstellend. In der zweiten Hälfte des 1 Monats nafm der Zulauf von leeren Wagen einen solchen Um- kug an, daß die Eisenbalmperwaltung Einschränkungen vor- te. muß Die Frachten Eiten in der ersten Monatshälfte gegenüber dem Vormonat keine zusennlichen Verä n und betrugen durchschmittlich 35 M. 5 Tonne Basis Rhein-Rufrrhäfen Mannheim und 40 M. je Tonne Nhein-Herne-Kanal Mannheim. Eine alhmählich entstehende Fas heit an Kahnraum bewirkte jedoch eine Steigerung der kachtsätze; so stiegen an 22. des Berichtsmonats die Frachtsätze au 40 M. je Tonne Basis Nhein- und Ruhrhäfen-Mannheint. Die Tagesmiete te sich zu inn des Monats auf.20., stieg am 18. auf 120., am 2.50 M. und am 24. auf.80 M. bei 25 70 Garantie und freier Rüclclieferung mit durchzählender Miete 3 aund TJonne, er n Basis Rhein-Ruhrhäfen-Mann- im. Am Rhein-Herne-Kanal belief sich die Tagesmiete zu Be- des Monats auf.35., stieg am 15, auf.50 M. und ug am 29..75 M. je TJag und Tonne Tragfähigkeit Basis Nein Tierne-Kanal-Manaheim bei 25 Tagen Garantie. Nach den erhalb Mannheim gelegenen Bestimmungsplätzen wurde ein ſraschlag von.03 M. je Tonne bezahlt. Zu einem kleinen Teil zug eine vorübergehende Beleb curch verschiedene Kähne nach gehen der Oberrheinfrachten bei. a8 An Schleppkraft Arschte zu Beginn der Berichtszeit Mangel. Der Grund dafür Var darin 20 daß die Schlepper, die bisher sämtlich die Srecte Rhein-Ruhrhafen-Mannheim fuiren, nunmehr verteilt Varen auf den ganzen Rhein, und zwar zunächst von Rotterdam Fanrort, dann von Ruhrort bis Mannheim, weiter von Mann- nach Straßburg und selbst von Straßburg bis Basel. In der des Monats trat jedoch hier wieder ein kleiner Rückgang Olland abwanderten, zum An- der Rotterdamer Börse, wo-D Dollarkurs 276 Mark. CCCCĩ ³Ü¹üdmm¹ ³A ³ é ²ðͤ: ein, da der Wasserstand zurückging und hierdurch der Umlauf der Schlepphoote wieder geregelter wurde. Die Schlepplöhne, die zu Beginn des Monats in den Tagen vom.—16. von 88 M. bis durchschnittlich 102.50 M. je Tonne Basis Ruhrort-Mannheim gestiegen waren, sanken infolge der zeitweisen starken Nachfrage nach Schleppgut am 19. bereits auf 93.75., am 23. auf 00 M. zud am 29. sogar auf 887.50 M. je Tenne Basis Ruhrort-Mann- heim. Die Zufuhren von Holland waren zum Schluß des Monats etwas besser als zu Beginn. Die Nachfrage in Holland nach Kahnraum war sehr lebhaft und die Frachten zogen zum Teil merklich an. Für Erze nach den Nhein- Ruhrhäfen wurden 80—90 Cts. pro Last angelegt und der Schlepp- lohn wurde nach den Rhein- und Ruhrhäfen mit 90 Cents Tarif bezahlt. Die Zufuhr von Kohle und Koks hielt im Berichtsmonat ähnlich wie im Vormonat weiter gut an. Auch die Erzeingänge im Industriegebiet waren reichlich, so daß die Umschlagsbetriebe voll beschäftigt werden Konnten. Durch den vorübergehenden Streik der Bergarbeiter ist ein ansehnlicher Teil der Förde ausgefallen. Trotzdem waren die Hafen-Ein- änge in den Duisburg-Ruhrorter Häfen noch ansehnlich. In den analhäfen war der Betrieb dagegen unbefriedigend, da die Zu- fuhren der Zechen nur eingingen und die Kähne viel- fach—3 Wochen auf ihre Beladung warten mußten. Die Ab⸗ ladungen erfolgten in der Hauptsache nach dem Westen über den Rhein, die Verladungen nach Norden und Nordlosten waren stark eingeschränkt. Die Kipperleistungen betrugen während der Berichtszeit durchschnittlich etwa 32 000 f arbeitstäglich. Am 25. trat das Kipperpersonal wegen Lohnforde- rungen in Streik. Die Zahl der nach dem Oberrhein abgeschleppten Kähne betrug vom 1. bis einschließlich 25. Mai insgesamt 6902 Kähne mit 776170 t oder im Durchschnitt arbeitstäglich 30 Kähne mit 33 747 t. Cm Vormonat in der gleichen Zeit 430 Kähne mit 285 957 t oder im Durchschnitt arbeitstäglich 23 Käbne mit 23141.) Nach dem Main wurden in der gleichen Zeit 11 Kähne mit 10 924 t abgeschleppt.(m Vormonat in der gleichen Zeit 17 Kähne mit 17 266 t) In der Getreidespedition Waren die Ankünfte an Getreide außerordentlich gering, die Läger sind zurzeit vollständig leer. Die Getreidespedition leidet außer- ordentlich unter der schlechten Geschäftslage. Im übrigen Spedi- tions- und Umschlagsgeschäft ist die Beschäftigung an den Kran- umschlagsplätzen eine bessere geworden. Indessen sind die er- zielten Sätze besonders unter Berücksichtigung der Weiter ge· e Unkosten nach wie vor als wenig beiriedigend zu be- zeichnen. Personalien. Die Bayerische Hypotheken- und Wieclisel-Bank ilt uns mit, daß Herr Jakob Hammelmann, bisher stellvertr. irektor der Pfalzischen Bank, Zentrale Ludwigshafen a. Rli., als Direktor bei ihrer Filiale in Ludwigshafen a. Rh. eingetreten ist und gemeinsam mit dem seitherigen Direlctor dieser Filiale, Hrn. Albert Schultze, die Leitung derselben übernehmen wird. Völlige Fusion zwischen der Darmstädter Bank und der Nationalbank für Deutschland. Die Bilanzsitzung beider Institute, in der auch über die Fusion Beschluß gefaßt werden soll, findet am 1. Juni statt. Bekanntlich war seinerzeit aus steuerlichen Gründen von einer Fusion abgesehen worden. Nachdem jetzt das betreffende Gesetz abgeändert worden ist, steht der völligen Kon- zentration nichts mehr im Wege. teilt Für Korrespondenz und einfache Buchhaltung mögl. branchekundiger Herr Oder Fräulein gesucht. Schriftl. Angebote an D. S. Epstein, Paplerzarenfabrik Meerfeldstraße 3. 5766 Für ſofort und ſpäter tüchtige, redegewandte Verkäuferinnen gesucht(nur aus der Stoffbranche wollen ſich melden). KRAMP. Anſtändig. Fräulein als Vefkäuferin und zum Bedienen der Gäſte für Konditorei u Kaffee ſofort geſ. 3581 Konditorei J. Schleuer, ſofort geſucht, für ganz oder tagsüber.*352 U 1, 1, 1 Treppe rechts. Fleißiges braves adchen bei gutem Lohn u. Koſt P 2, 8/9. ſofort geſucht. Bö5986 rrer Holece!, p 4, 12. ugere 7 7 N +. kücge Velläufenn] e 85885 Mäclchen f. Kaffe⸗Küche tagsüber bei hohem Lohn geſucht. mit guten Umgangs formen, branchekundig für Galanteriewaren, für bald oder ſpäter in Das Haus 75 12 14 905 geſucht. 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Flektra zu 41025. Anilin 700., dagegen Verein Deut- scher Oelfabriken 840 G. und Westeregeln 1475., Versicherungs- aktien etwas niedriger, Mannheimer 1900 bez. und., Oberrhein. 1250 B. und Württ. Transport 950 B. Deuisenmarkt Rückgang des Dollarkurses von 284 auf 276. Maunbeim, 8. Juni,(.05 Uhr vorm.) Bei ruhigem und schwã⸗ cherem Verkehr hält die Abwärtsbewegung der Devisen auch heute an. Am hiesigen Platz werden gu Kurse genannt: Holland 10 750—10 850, Kabel New Vork 270—278, Schweiz 5275 bis 5325, London 1240—1250, Paris 2510—2540, Mailand 1405 bis 1420, Brüssel 2300—2330.* Neu/ Vork, 7. Juni. Die Reichsmark notierte bei Börsenschluß für den Dollar entspricht. Rheinische Hypothekenbank, Mannheim. Kurs an der Frankfurter Börse vom 7. Junl. Waren und Härkte. Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat juni 19.95 5 argent. Pesetas, für Monat Juli 20.20(20.25) argent. Pes., osario für Monat Juni 19.75(20). Oel per 100 inkl. Holzfag, Originaltara, Abgangsgewicht fob oder bahnfrei Mitte 0 47.5 fl(48.20), Anfang Juli 46.75 fl 83 August 45.25 fl(46.25), September-Dezember 43.50(44.25). eis ab Niederrhein infolge starker Kursschwankungen nicht genannt. missar Geheimrat Brecht führte nach der„Rhein.-Westf. tg.* auf der Elberfelder Tagung des Eisen-, Stahlwaren- und Industrie- bundes aus, bei dem gegenwärtigen Valutastande könne eine wei⸗ tere Kohlenpreiserhöfung nicht vorgenommen werden. Auch önne man im Augenblick an der Kohlensteuer als wesentlicher Einnahmequelle des Reiches nicht rütteln. Berliner Metallbörse vom 7. Juni. Freise in Hark für 100 Kg. Mädchen für Hausarbeit Seriöſer elumelhauitel 30 Jahre alt, ſucht Stel. lung als Syſtembauer, Kontralleur oder in La⸗ boratorium, auch leiten⸗ den Poſten. 3 Angebate erbitte unter O. N. 73 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes. 15jähr. Junge aus gut. Hauſe ſucht kaufm. Lehrstelle. Mädlenen 24 Jahre, ſucht paſſende Stellung in klein. Wirt⸗ ſchaft bis 15. Juni. 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Tirektion: Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politik: Hammes; für Handel: J..: Franz Kircher; für Feuilleton: für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard für Anzeigen: Karl Hügel. Entbehrlſchkeitshalber zu Kassenschrank 5. Seite. Nr. 259. — NAeumübertrgffene Qucclitcts- Donnersiag, den 8. Juni 192. . Hermann Theobaddddde Amtmann 3651 Julie jrene Theobald geb. Laatsch Vermählte. Mannheim, 8. Juni 1922. Paul Martin- Ufer 14. Die Geburt ihres — Sohnes zeigen in dankbarer Freude an Erich Krauß u. Frau Hedel geb. Harter. E 7, I, den 7. Juni 1922. 3672 Natlonal-Imeater Mannheim. Donuerstag, den 8. Juni 1922 48. Vorstellung in Miete, Abteilung D, (für 2. Parkett D 40) MARGARNRETHE Große Oper in füni Aufzügen nach dem Franzö- sischen des Jules Barbier M. Carré. Musik von C. Gounod. Spielleit.: Eugen Gebrath. Musikalische Leitung: Paul Breisach. Aniang 7 Uhr. Ende nach 10½ Uhr. Freitag, den 9. Juni 1922 49. 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Als mit der Tat in Verbin⸗ Idung ſtehend, ſind verſchiedene Perſonen verdächtig, als dringend verdächtig wurde ſein Buchhalter Johaun Knecht, 8 4, 22, in Haft genommen. weggründe zur Tat, Vorgänge am Mordtage in und beim Hauſe HA 1, 14, über die Perſon des Knecht, und ſeinen Aufenthalt am Mord⸗ tage, wer Aronsfrau am Abend noch geſehen hat, u. ſ.., wird gebeten, dies umgehend, mög⸗ lichſt mündlich, dem Unterzeich⸗ neten oder der Kriminalpolizei (Schloß, linker Flügel), mitzu⸗ teileu. Auch ſcheinbar ganz neben⸗ ſächliche Umſtände können von Zweck der Un⸗ Bedeutung ſein. terſuchung iſt nicht nur, Schuldigen zu ermitteln, ſondern auch Unſchuldige vom Verdachte zu reinigen. 5756 Der Unterſuchungsrichter 2. Aloge Kameralgeseschaft 2. J. Reckanttadt Einladung zu der am 14. Juni 1922, abends 8 Uhr. im Lokal „Neckarſtrand“ am Meßplatz ſtattfindenden Generalversammiung. 5750 Der Iler Rat. Früh. Städt. Milchkuranstalt Schlossgarten. 28882 Angenehmer Aufenthalt. 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