1 Donnerskag, 8. Juni. dezugspreiſe: In Mannheim und umgebung monatlich eei ins Zaus gebracht mark 50.—. Durch die poßt bezogen h. mark 150.—. Einzelnummer me..50. poſtſcheckkonto 12890 Rarisruhe in Saden und nr. 2017 Eudwigshaſen am 0 Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchüfts ⸗ nebenſtelle gecarvorſtadt, Waldbofſtraße n 6. Sernſp 0 704⁰, 7031, 7032, 7033, 703, 7048. Telegramm⸗dreſſe: Oeneralanzeiger Maunheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Keine weitere Erörterung des Anleihe⸗ projekts! (paris, 8. Juni. Der„Newyork Herald“ glaubt an⸗ nehmen zu können, daß das interalliierte Anleihekomitee den Beſchluß faſſen wird, im Augenblick keine weiteren Er⸗ Irterungen des Anleiheprojektes folgen zu laſſen. Dem Blatt wird von einem der höchſten Autoritäten erklärt, daß der Beſchluß der Reparationskommiſſion dem e betomite keinerlei Ermutigungen gegeben gabe. Drüfung der deutſchen Jahlungsfähigkeit. Berlin, 8. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Baris wird gemeldet: Die„Chicago Tribune“ will erfahren ſaben, daß das Anleihekomitee nunmehr ſofort mit ſeiner nterſuchung über Deutſchlands Fähigkeit, ie Wiedergutmachungen zu bezahlen, begin⸗ nen wird, was als erſter Schritt zur Auflegung einer inter⸗ Rationalen Anleihe in Betracht komme. Aller Wahrſcheinlich⸗ keit nach wird das Anleihekomitee beſchließen, Deutſch⸗ land ſelbſt zu beſuchen, um an Ort und Stelle dieſe Rachprüfung vorzunehmen. Schlechte Nus ſichten der Anleihe in england. Everlin, 8. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Lon⸗ doner Korreſpondent der„B..“ hat mehrere führende anzmänner in der Londoner City nach den Ausfich⸗ en einer deutſchen Anleihe auf dem engliſchen Admarkt befragt. Die Antworten waren alle peſſi⸗ miſtiſch. Als Hauptgrund wurde angegeben, daß keine eutſche Anleihe genügend Sicherheiten böte, ſplange die Reparationsſchuld nicht endgültig herabgeſetzt und geregelt und dem politiſchen Einfluß dauernd entrückt ſei. Publikum würden gegen eine Zeichnung der Anleihe auch noch andere Meinungsgründe ins Gewicht fallen, z. B. der Rapallovertrag. Im allgemeinen könnten die Sicherhei⸗ ten Deutſchlands noch nicht als genügend betrachtet werden und man wolle das Pfund auch nicht durch eine Berührung knit der fallenden Mark ſelber wieder gefährden. So wie die Dinge liegen, würden vorläufig für eine deutſche An⸗ leihe in England wohl kaum 3 Millionen Pfund gezeichnet werden. EBerlin, 8. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus FParis wird gemeldet, Miniſterpräſident Poincaré äußerte reſſevertretern gegenüber, man brauche es nicht tra⸗ giſch zu nehmen, wenn die internationale Anleihe letzt nicht zuſtande kommen ſollte. Wenn Deutſch⸗ durch eine Finanzkombination ſeine Wiedergutmachungs⸗ chuld mobiliſieren könnte, würden es die Verbündeten kaum r nötig haben, zur Erzwingung der dauernden Abrüſtung Sanktionen zu verhängen. Die Beſetzung des linken Rhein⸗ s würde bei einer ſolchen Regelung vielleicht aufgehoben werden müſſen. Auf jeden Fall ſei es für Frankreich dorteilhafter, für einige Zeit auf eine Anzahlung zu berzichten, als ſeine alten Rechte preiszugeben. Der engliſch⸗ franzöſiſche Garantievertrag. E London, 7. Juni.„Daily Telegraph“ ſchreibt, daß Spverfrüht wäre, zu ſagen, daß die Unterhandlungen über engliſch⸗franzöſiſchen Garantievertrag wieder aufgenom⸗ men worden ſeien. Die engliſche Regierung ſei der Anſicht, 5 dieſer Vertrag nur die Liquidierung aller Meinungsver⸗ ſchiedenheiten, die gegenwärtig zwiſchen England und Frank⸗ leich ſchweben, krönen könnte, ſo vor allem in der Frage Ruß⸗ ands, in der Frage des nahen Orients und in der Frage der Unterſeeboote. Man ſei gegenwärtig weit davon entfernt, von einer ſolchen Liquidierung ſprechen zu können, wie das letzte Remorandum Poincarés über die Haager Konferenz zur Ge⸗ nüge beweiſe. das italieniſch⸗ruſſiſche handelsabkommen. EP. Rom, 7. Juni. Nach dem nun im Wortlaut ver⸗ Iffentlichten italieniſch⸗ruſſiſchen Abtommen Srpflichtet ſich die italieniſche Regierung eine ſubventionierte chiffahrtslinie zur Verbindung der Häfen von Trieſt und Genua mit denen des Schwarzen Meeres bei monatlichen Abfahrten einzurichten. Die Fahrten werden derdoppelt, ſobald die ruſſiſche Ausfuhr nach den italieniſchen äfen die Hälfte des Tonnengehalts der Schiffe erreicht hat. für gibt die ruſſiſche Regierung die Einfuhr von italieni⸗ n Südfrüchten frei. Die italieniſchen Schiffahrtsgeſell⸗ ſchaften können ihre Waren in den Zollägern der Häfen des ſtehwarzen Meeres und des Aſawſchen Meeres ein Jahr lang ſtei lagern und unter Umſtänden wieder ausführen. Die ftalieni che Regierung wird die Sammlung der nach Ruß⸗ —05 beſtimmten und von den Somwjetdelegierten angekauf⸗ en Waren in den italieniſchen Häfen erleichtern. Sie Sow⸗ regierung verpflichtet ſich, bis zwei Jahre nach dem Verfall 85 Abkommens der italieniſchen Flagge für die Verfrach⸗ dung der ruſſiſchen Waren zwiſchen Italien und Rußland en Vorzug zu geben, wenn Rußland nicht unter eigener 10 gge Schiffahrt betreibt. Dieſes Abkommen hat eine vor⸗ ufige Gültigkeit von zwei Jahren und wird ohne halb⸗ hrige Kündigung jeweils um ſechs Monate verlängert. Durch zahlreiche andere Vertragsbeſtimmungen ſichert dis alien das Meiſtbegünſtigungsrecht und ie Gleichberechtigung für jede handelspolitiſche und indu⸗ ielle und gewerbliche Betätigung. Die beiden vertrags⸗ chließenden Parteien verpflichten ſich, mit allen verfügbaren aunheimer Abend⸗Ausgabe. Mitteln den gegenſeitigen Handel zu fördern. Die fünfte Klauſel über die Petroleumkonzeſſion lautet: In Anbetracht des Vorteils für die Volkswirtſchaft beider Län⸗ der, daß Italien ſeinen Bedarf an Petroleum und ähnlichen Produkten aus Rußland deckt, verpflichtet ſich die ruſſiſche Regierung, den Intereſſen Italiens durch neue Konzeſſionen Rechnung zu tragen. Die italieniſche Regierung verpflichtet ſich dafür, die gleichen Bedürfniſſe der ruſſiſchen Regierung durch Abtretung von Ziſternen in den italieniſchen Häfen zum Lagern der Petroleumprodukte zu berückſichtigen. Die Kabinettskriſe in Italien. E. P. Rom, 7. Juni. Miniſterpräſident Facta hat neuer⸗ dings zahlreiche Beſprechungen mit führenden Senatoren und dem Präfekten von Mailand über die innere politiſche Lage gehabt. Der Miniſterpräſident wird am nächſten Donnerstag im Senat Erklärungen über ſeine Maßnahmen zur Sicherung der inneren Ordnung abgeben. Keuer Polenterror in Gberſchleſien. )( Berlin, 7. Juni. Zur Lage in Oberſchleſien drahtet der Breslauer Vertreter der„Tgl. Rdſch.“: Der polniſche Terror hat erneut eingeſetzt. Die Zahl der deutſchen aus dem polniſch⸗oberſchleſiſchen Gebiet flüchtenden Ar⸗ beiter und Beamten mehrt ſich ſtündlich. Allein in Ratibor ſind etwa 1400 Flüchtlinge eingetroffen. Auch in Hindenburg durchziehen große Flüchtlingsſtröme die Stadt. Man hat den Eindruck, als wenn die Polen es darauf abgeſehen hätten, nicht nur die Deutſchen aus dem polniſch werdenden Teile Ober· ſchleſiens zu vertreiben, ſondern ſich auch in den Beſitz ihres Mobiliars zu ſetzen, um den polniſchen Beamten, die von Warſchau nach Oberſchleſien verſetzt würden, vollkommen ein⸗ gerichtete Wohnungen in Ausſicht ſtellen zu können. Der pol⸗ niſch geſinnte Schöffe in Boguſchütz erklärte öffentlich, die Deutſchen dürften nur ſo viel mitnehmen, wie ſie im Schnupftuch tragen könnten. Von den ein⸗ zelnen Terrorakten ſeien folgende erwähnt: Geſtern wurden in Orzegow ſämtliche deutſchen Arbeiter und Beamten aus den Werken vertrieben und teilweiſe ſo ſchwer mißhandelt, daß ſie in Lazaretten untergebracht werden mußten. Ihre Familien Badiſche Neueſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen-Jeitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Harten. Wandern u. Neiſen. ———.————...—.—————————— 1922.— Nr. 260 Boiger nzeigenpreiſe: die kleine zelle mk..— ausw. mk. 10.— N Stellengeſ. u. Kam.⸗Anz. 200% Rachl. Rekl. Mk. 3z0 ausw. Mk. 36. 2½ Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Nusgaben w. keine verantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Oetriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewühr. mußten Knall und Fall die Wohnungen räumen und nach den deutſch werdenden Gebieten überſiedeln. Die deutſchen Bauern von Großdombrowa erhielten vorgeſtern Nacht ein Ultimatum, in dem ſie aufgefordert wurden, bis zum. 7. Juni ihre Wohnungen zu räumen. Auch hier wurden die Deutſchen mißhandelt. Die Deutſchen in Friedenshütte, Schleſiengrube und den Hohenlohewerken wurden kurzfriſtig aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlaſſen und ſie polniſchen Arbeitern zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. In Paruſchowitz, Loslau, Sohrau und Nikolai waren geſtern Ueberfälle und Plünderun⸗ gen bei den Deutſchen an der Tagesordnung. Die polniſche Apo in Rybnik brachte es ſogar fertig, die Vertriebenen bei der Reviſion zu beſtehlen. * WöB. Paris, 7. Juni. Die Botſchafterkonferenz hat heute Vormittag die letzten Inſtruktionen feſtgelegt, die der Interalliierten Kommiſſion in Oberſchleſien für die Räumung der Volksabſtimmungszone nach Uebergang der Verwaltung an die neuen Behörden erteilt werden ſollen. WB. Oppeln, 7. Juni. In der Sitzung der Interalliierten Kommiſſion und der Bevollmächtigten Deutſchlands und Polens wurde der Teil der Uebergabebeſtimmun⸗ gen, worüber ein Einverſtändnis erzielt war, endgültig feſt⸗ geſetzt und paraphiert. Wie die„Oppelner Zeitung“ von zuverläſſiger Seite hört, wird die Unter zeichnung der Uebergabebeſtimmungen wahrſcheinlich am Dienstag nächſter Woche erfolgen, worauf ſofort die Bekanntgabe durch die interalliierte Kommiſſion er⸗ folgen wird. Die im Friedensvertrag vorgeſehenen Friſten für die Räumung Oberſchleſiens werden alsdann zu laufen beginnen. Die Polen waren für Unterzeichnung be⸗ reits am Freitag dieſer Woche und für die Bekanntgabe am Samstag. Nücktritt des polniſchen Kabinetts. )( Berlin, 8. Juni. Nach einer Drahtung der„Polniſchen Telegraphenagentur“ aus Warſchau hat der polniſche Staats⸗ chef Pilſudski heute die am 2. Juni überreichte Demiſſion des Kabinetts Ponikowski angenommen, das Ka⸗ binett jedoch vorläufig mit der Weiterführung der Geſchäfte bis zur Bildung der neuen Regierung beauftragt. Iweiter Verhandlungstag. (Eigener Draßtbericht.) 9( Offenburg, 8. Juni. Ueber die Befunde am Tatort erſtattete zu Beginn des zweiten Verhandlungstages der Gerichtschemiker Dr. Po yy aus Frankfurt eir Gutachten in dem er den Hergang der Tat ſelbſt auf Grund der Befunde rekonſtruierte Er erörterte unächſt an der Hand von Photographien, der Schußſtellen und an Ausſchnitten der Kleider, welche der Ermordete am Tage der Tat trug. Die am Tatort gefundenen Patronenhülſen einer neun Millimeter und 7,65 Millimeter⸗Repetier⸗Piſtole laſſen den Schluß zu, daß die Tat nur mit zwei Piſtolen verübt wurde. Aus dem Befunde kann ferner geſchloſſen werden, daß Erzberger oben auf der Straße zunächſt mehrere Schüſſe in den Körper erhielt, dann die Böſchung herab vor den Mördern floh. Dabei erhlelt er den erſten Kopfſchuß, der ihn zu Boden warf, worauf er den Han herabkollerte. Wenigſtens einer der Täter ſprang Erzberger nach und gab in einer Entfernung von zwei bis drei Meter auf den am Boden Liegenden nochmals zwei Schüſſe ab, von denen der eine fehlging und der zweite den Schädel durchbohrte. Der Sach⸗ verſtändige hat 12 Piſtolen unterſucht, die bei Leuten be⸗ ſchlagnahmt wurden, die zuerſt im Verdacht der Tat ſtanden. Sämtliche Piſtolen ſtimmten mit den gefundenen Patronen⸗ ülſen nicht überein, auch diejenigen nicht, welche bei den Salen des Angeklagten beſchlagnahmt wurden. An einer Skizze des Tatortes demonſtrierte ein Polizeibeamter aus Karlsruhe die Spur, welche ein Polizeihund aufnahm, aber nicht weiter verfolgen konnte. Die dann vernommenen Zeugen haben die Täter unmittelbar vor und nach der Tat geſehen. Ein Kutſcher aus Rippoldsau, der mit ſeinem Fuhrwerk vom Kniebis herabkam, begegnete am Mordtage Erzberger und dem Abgeordneten Diez, ſowie Schulz und Tilleſſen, die in einer Entfernung von etwa 50 Meter den beiden folgten, die er für Kurgäſte hielt. Sie trugen keine Hüte und Stöcke. Der J0 ge erklärte, dann beſtimmt beobachtet zu haben, daß die beiden Leute die Köpfe ſenkten, um nicht im Geſicht geſehen zu werden, als er an ihnen vorüber⸗ fuhr. Eine genaue Beſchreibung der Täter kann er nicht geben. Ein Straßenwart, der am Gramdecker Häuschen arbei⸗ tete, wurde gegen 11 Uhr von einem der beiden Täter gefragt, wo⸗ hin die Straße führe und wie weit es zum Kniebis ſei. Er zog eine Landkarte aus der Bruſttaſche und ſtudierte die Karte, worauf ſie umkehrten und den Weg nach dem Kniebis zurückgingen. Nach etwa 15 Minuten hörte der Zeuge 6 bis 8 Schüſſe und dann nach einer kleinen Pauſe abermals zwei bis drei Schüſſe. Er dachte, die beiden Herren, die ihn vorher nach dem Wege fragten, würden ſich ein Vergnügen machen und ſchießen, weil die Schüſſe ſo raſch aufeinander folgten. Auch dieſer Zeuge kann keine genaue Be⸗ ſchreibung der Täter machen. Nach der Tat, kurz nach 12 Uhr, wurden die beiden Täter von zwei Waldarbsitern von Griesbach beobachtet, die unter⸗ halb der Alexander⸗Schanze am Brünnele⸗Weg ihre Arbeitsſtelle hatten. Sie ſaßen gerade beim Mittageſſen, als zwei junge Leute, von denen der eine merklich größer war als der andere, auffällig raſch auſ ſie zukamen und dann, als ſie die Arbeiter ſahen, ſofort kehrt machten und in einer Entfernung von etwa 50 Meter in einen nach der Höhe führenden Seitenweg einbogen, der jedoch nach einigen hundert Metern aufhört. Deshalb ſagte der Zeuge zu ſeinem Kameraden:„Die gehen uns aus dem Wege. Sie werden aber bald zurückkommen.“ Sie kamen jedoch nicht mehr zurück. Nach der Beobachtung des einen dieſer beiden Zeu⸗ Der Erzbergermörder⸗Prozeß. gen hatte der kleinere der beiden Fremden eine ſtark gebogene Naſe, und ſein Haupthaar fing an, ſich ſchon zu lichten. Beide waren gut gekleidet. Dieſelbe Beobachtung machte auch ein Wegwart, der etwa 400 Schritte von den beiden Waldarbeitern entfernt arbeitete und Zu dem die beiden 2 85 ſah. Der kleinere der beiden ſagte Zeugen, ſie hätten ſich verlaufen und kämen von Roßbühl. Der klei⸗ nere ragte nach dem Wege zu der Alexander⸗Schanze und ob dort ein Wirtshaus mit Telephon ſei. Der größere erklärte dem klei⸗ neren den Weg auf der Karte, worauf ſie ſich mit raſchen Schrit⸗ ten entfernten. Dem Zeugen fiel auf, daß ihm die beiden nicht die Wahrheit geſagt hatten, denn der Weg von Roßbühl kommt von der anderen Seite. Eine ziemlich genaue Beſchreibung der Täter gab Eiſenbahninſpektor Jung aus Ludwigshafen(Rhein). Er traf die beiden am Tage vor dem Morde in der Gaſtwirtſchaft „Zum Hirſchen“ in Oppenau, wo Schulz und Tilleſſen vom 21. bis 26. Auguſt wohnten, und ſaß abends mit ihnen an einem Tiſch. Sie unterhielten ſich von militäriſchen Dingen und ſchlugen eine Einladung des Afugen zu einem Skat ab. Am Morgen des Mordtages erfuhr der Zeuge, als er zum Kaffee kam, daß die beiden jungen Leute, die Studenten ſeien, bereits fortgegangen ſeien, da ſie auch ſtets bei ſchlechtem Wetter Ausflüge machten. Nachmittags gegen ½2 Uhr begegnete der Zeuge den Beiden auf einem Fußweg von Oppenau nach Freudenſtadt wieder. Sie begrüßten ſich und die beiden jungen Leute erzählten, ſie ſeien in Meiſach geweſen, worauf der Zeuge anwortete, daß ſie dann einen großen Umweg gemacht hätten. Im weiteren Verlaufe der ließen ſie die Aeußerung fallen, daß ſie bald aus Oppenau abr wollten. ges. Sie ſahen lediglich etwas ermüdet aus. Der Zeuge hatte bor dem Zuſammentreffen mit den Beiden von der Ermordung Erzbergers gehört, der Mitteilung jedoch keinen Glauben geſchenkt, zumal ſchon am Abend vorher ein falſches Gerücht von der Ermor⸗ dung Eberts im„Hirſchen“ in Oppenau erzählt worden war. Die Verſtümmelung des linken Ohres des Kleineren der Beiden iſt dem Zeugen ſchon beim erſten Zuſammenſein im„Hir⸗ ſchen“ in Oppenau aufgefallen. Dagegen hat er die Narbe über der Naſe des Tilleſſen nicht gemerkt. Ihre Namen haben die bei⸗ den jungen Leute, die ſich im„Hirſchen“ in Oppenau ſehr reſer⸗ viert verhielten, dem Zeugen nicht genannt. Er beſchrieb den größeren als hellblond und von blaſſem Ausſehen. Der kleinere war dunkelblond. Der eine trug einen grauen, der andere einen braunen Touriſtenanzug. Die Beſchreibungen ſtimmen ſehr genau mit dem Ausſehen von, Schulz und Tilleſſen und auch mit der Schilderung anderer Zeugen überein, welche die Jäter in Oppenau beobachteten. Die weitere Vernehmun ſtreckte ſich auf das Benehmen und Verhalten der Täter na er⸗ der * 2 Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. au breiſen würden, weil ihre Ferien bald zu Ende ſeien, und daß ſie noch einen Abſtecher nach dem Bodenſee machen Der Zeuge bemerkte an den Beiden nichts auffälli⸗ Tat, vor allem in Oppenau. Einer Zeugin fiel von dem Fenſter ihrer Wohnung aus das aufgeregte Weſen zweier junger Leute guf, die über die Brücke nach Oppenau hineingingen. Der größere, hellblonde, ſchaute ängſtlich um ſich. Auch einer anderen Zeugin, die an den beiden in Oppenau vorüberging, kam das aufgeregte Weſen des kleineren merkwürdig vor, der ein hochrotes Geſicht hatte, und ein Cape oder einen Mantel auf dem Arm trug. Der größere ging in etwa 30 Schritte Entfernung hinterher. Ein Po ſt⸗ bote von Oppenau, der den beiden gegen 4 Uhr begegnete, ſchöpfte erſt ſpäter Verdacht. Ein Polizeibeamter hat bei der Verfolgung der Fußſpuren feſtgeſtellt, daß die Täter bei dem Zuſammentreffen mit den Waldarbeitern abſichrlich in den Seitenweg abgebogen ſind, um den Arbeitern aus dem Wege zu gehen. Morgen wird nach Gerichtsbeſchluß nahme des Tatortes ſtattfinden. eine Inaugenſchein⸗ 271 4 —..———.. ̃ ᷣ ͤ—.. ͤ K— 2. Seife. Nr. 260. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) * Das Geſetz über die IJwangsanleihe. Von Dr. Julius Curtius, M. d. R. 1 Dem Reichstag iſt der Entwurf des Zwangsanleihegeſetzes zugegangen. Das Geſetz ſoll den 8 1 des 955 8 über Aende⸗ rungen im Finanzweſen vom 8. April 1922(Steuerkompro⸗ miß) ausführen, der folgendes beſtimmt:„Die Reichsregierung wird für die Kredite, die durch das Reichshaushaltsgeſetz des Rechnungsjahres 1922 bereitgeſtellt und nicht für die Verkehrs⸗ anſtalten beſtimmt ſind, Mittel im Wege einer in Reichsmark einzuzahlenden, in den erſten drei Jahren unverzinslichen Zwangsanleihe in Höhe des Gegenwertes von 1 Milliarde Goldmark flüſſig machen.“ Die Vorlage hat bereits mehrere Wandlungen durchge⸗ macht. Der erſte Entwurf der Reichsregierung iſt im Reichs⸗ rat und Reichswirtſchaftsrat einer eingehenden Kritik unter⸗ zogen und daraufhin in wichtigen Beſtimmungen abgeändert worden. Ueber zwei Punkte, Verzinſung und Ueberzeichnung, hat ſich eine Uebereinſtimmung zwiſchen Reichsrat und Reichs⸗ regierung nicht erzielen laſſen. Gemäß Artikel 69 der Reichs⸗ verfaſſung werden daher bei.4 und hinter§ 34 der Vorlage die beiden Vorſchläge dem Reichstage unterbreitet. Im Reichstag wird vorausſichtlich die erſte Leſung un⸗ mittelbar nach dem Wiederzuſammentritt(13. Juni) ſtattfin⸗ den. Es iſt zu erwarten, daß die Vorlage debattelos dem 11. Ausſchuß überwieſen wird, der nach ſeinen bisherigen Dispo⸗ ſitionen am 19. Juni die Beratungen beginnt. Die Vorlage muß noch vor Beginn der Sommerferien des Reichstages ver⸗ abſchiedet werden. Inhaltsüberſicht: 1. Anleihetechniſche Vorſchriften. Zeichnungspreis: 100 vom Hundert des Nennwertes(8). Schuldverſchreibungen auf den Inhaber; Stückelung noch vorbehalten; keine Schuldbucheintragungen(8). Verzinſung: Bis 31. Oktober 1925 unverzinslich, von da ab a) Vorlage des Reichsrats: 4 Prozent; b) Vorlage der Reichs⸗ regierung: bis 31. Oktober 1930: 2 Prozent, vom 1. November 1930 an: 4 Prozent(8). Tilgung. Mit ½ Prozent des Nennwertes vom 1. Novem⸗ ber 1925 an durch Ankauf zum Börſenkurs oder durch Ausloſung zum Nennwert nach Wahl der Reichsregierung(§). Beleihung. Kein Beleihungszwang für Reichsbank oder Reichsdarlehenskaſſen. Ueberzeichnung. Wenn Einnahmen aus Zwangsanleihe den Betrag von 60 Milliarden Mark um mehr als 10 Prozent über⸗ ſteigen, können überzeichnete Beträge im Verhältnis des Geſamt⸗ ertrags zu 60 Milliarden Mark bei der nächſten freiwilligen Anleihe in Schuldverſchreibungen dieſer Anleihe koſtenlos umgewandelt wer⸗ den(§ 34a). 2. Steuerliche Vorſchriften. Zeichnungspflichtige Perſonen. Natürliche und juriſtiſche Perſonen, die vermögensſteuerpflichtig ſind(§). Umfang der t. a) Maßſtab: Ver⸗ mögensſtand vom 31. Dezember 1922 nach Bewertungsvorſchriften des Vermögensſteuergeſetzes(§): Wertpapiere mit Börſenkurs zu 75 Prozent der Kurswerke vom 28. April 1922(5 32). b) Freigrenzen(8): allgemeine: 100 000 Mark, beſonders bei überwlegendem Kapitalver mögen: 300 000 Mark, wenn 30 000 Mark Einkommen, 1000 000 Mark, wenn Einkommen unter 50 000 Mark vor⸗ wiegend aus Erträgen dieſes Vermögens, für Pechten, die über 60 Jahre alt oder erwerbsunfähig ſind c) Tarif(§): Zu zeichnen ſind: von den erſten 100 000 Mark Vermögen 1 Proz., von den nächſten 150 000 Mark Vermögen 2 Proz., von den nächſten 250 000 Mark Vermögen 4 Proz., von den nächſten 250 000 Mark Vermögen 6 Proz., von den nächſten 250 000 Mark Vermögen 8 Proz., von den weiteren Beträgen 10 Proz. Die hieraus zahlenmäßig ſich ergebende Belaſtung iſt folgende: Vermögen Anleihebetra Prozentſa 250 000 M. 4000 M. 1,6 v. H. 500 000„ 14 000„ 750 000„ 29 000„„ 1000 000„ 49 000„ .000 000„ 149 000„ L 3000 000„ 249 000„ 8„ 5 000 000„ 449 000„ 8,98„„ 10 000 000„ 949 000„ 9,49„„ 20 000 000„ 1949 000„ 9,74„ Juriſtiſche Perſonen die Hälfte der vorſtehenden Sätze. d) Anrechnung zuviel gezahlter Reichsnotopferbeträge: Kriegs⸗ anleihe in Höhe des Annahmewertes, Barzahlungen(Schatzwechſel) unter Belaſſung der gewährten Vergütung(§ 12). Vorauszeichnung(88 13—18). Selbſteinſchätzung bis Ende Oktober 1922. Geſchätztes Vermögen ⸗ vorläufiges Vermögen. Zeichnung und Zahlung in bar bis 1. November 1922 bei noch näher zu beſtimmenden Annahmeſtellen. Endgültige Zeichnung: Mit erſter Veranlagung zur Vermögensſteuer ſetzt Finanzamt den endgültig zu zeichnenden Anleihebetrag feſt und erteilt dem Zeich⸗ nungspflichtigen einen ſchriftlichen Beſcheid(„Steuerbeſcheid“) dar⸗ über, welchen Betrag er noch zu zeichnen oder zurückzuerhalten hat(§ 19). Ueberſteigt das endgültige Vermögen das vorläufige, ſo wird eine Abgabe in Höhe von 20 bis 70 Proz. des Unterſchiedes erhoben, es ſei denn, daß der Zeichnungspflichtige gewiſſenhafte Schätzung nach⸗ weiſt. Die Abgabe wird nur erhoben, wenn a) das endgültige Vermögen das vorläufige um mehr als ein Viertel überſteigt(8 23), b) als vorläufiges Vermögen mindeſtens der vierfache Betrag des Notopfervermögens angenommen war, das endgültige Vermögen aber mehr als das Sechsfache des Notopferver⸗ mögens beträgt(§ 24). Nachträgliche, das heißt bis zum 31. Januar 1923 erfolgende Zeichnung und Zahlung ermäßigt die Abgabe auf die Hälfte(8 25). 3. Schlußbeſtimmungen. Stundung bei Gefährdung der wirtſchaftlichen Exiſtenz oder dro⸗ hender Betriebseinſtellung. Beſchwerde an das Landesfinanzamt. Entbindung von Zeichnung oder Vorauszeichnung bei Härten durch Reichsfinanzminiſter. Strafvorſchriften. Ergänzende Anwendung der Vorſchriften der Reichsabgabenord⸗ nung. Inkrafttreten des Geſetzes mit dem Tage ſeiner Verkündung. Pfingſtkonferenz katholiſcher politiker. Tu Konſtanz, 7. Juni.(Drahtb.) Die Pfingſtkonferenz nahm geſtern abend mit einem Begrüßungsabend ihren Anfang. Der Vorſitzende, Rechtsanwalt Baur, bezeichnete in ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache als Ziel der Konferenz die Mitarbeit an der Wiedergeſundung der erkrankten Völker und Staatsorganismen. Er verlas ſodann ein Begrüßungsſchreiben des Vorſitzenden der Zentrumsfraktion im Reichstag, Geheimrat Marx und des Führers der italieniſchen Volkspartei, don Sturzo. Dann er⸗ ſchien Reichskanzler Dr. Wirth in Begleitung des badiſchen Finangminiſters Köhler von der großen Verſammlung ſtürmiſch begrüßt. Erſchienen waren der bayriſche Miniſterpräſident, Graf Lerchenfeld, der bayriſche Innenminiſter Schweyer und der bayriſche Kultusminiſter Dr. Makt, ferner die württembergiſchen Miniſter Graf und Bolz der badiſche Juſtizminiſter Trunk und der badiſche Finanzminiſter Köhler ferner Landtagspräſident Wittemann und zahlreiche führende Perſönlichkeiten aus dem Reich, aus Vorarlberg, aus Tirol und der Schweiz. Reichskanzler Dr. Wirth führte unter ſtürmiſchem Beifall der Verſammlung u. a. aus: Uns liegt der Gedanke fern, daß wir durch die Katholikenkonferenz andere verletzen wollten. Uns führt nur eine gemeinſame Weltanſchauung zuſammen. Auf Genua zurück⸗ greifend, erklärte der Reichskanzler, man dürfe nicht glauben, daß nicht auch dort über die Sorgen und Nöte des deutſchen Volkes ge⸗ ſprochen worden ſei. Das iſt geſchehen mit den verſchiedenen Staats⸗ männern, denen überhaupt daran gelegen iſt, Europa den Frieden zu bringen. Der Geiſt, der dieſen Frieden bringen ſoll, iſt der Geiſt der Verſtändigung und der Verſöhnung. Am Schluſſe ſeiner Aus⸗ führungen betonte der Reichskanzler mit ſtarkem Nachdruck den Ge⸗ danken der Erhaltung des Reichs und hob dabei befonders auf eine freundliche Zuſammenarbeit mit Bayern ab. Wiederholt bin ich gefragt worden: Werdet ihr Deutſche auch zuſammenhalten oder werdet ihr auseinanderfallen? Und immer wieder habe ich betont, daß wir uns von dem Gedanken der Reichseinheit nicht trennen wollen. Der bayeriſche Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld betonte ebenfalls die Notwendigkeit einer Verſtändigung und Verſöhnung unter den Völkern. Im weiteren Verlauf des Begrüßungsabends ſprachen noch Redner aus Vorarlberg, aus Tirol und aus der Schweiz. Beſonderen Eindruck machten die Ausführungen des Red⸗ ners aus Südtirol, der von den ſchweren Bedrängniſſen ſprach, die den Südtirolern auferlegt ſeien. Auch Vertreter aus Württemberg und Bayern nahmen noch das Wort. Beginn der internen Beratungen. Tul. Konſtanz. 7. Juni.(Drahtber.) Heute vormittag 9 Uhr begannen im St. Johann⸗Saal die internen Beratungen der Pfingſt⸗ konferenz katholiſcher Politiker und Parlamentarier. Zum Präſi⸗ denten der Tagung wurde der badiſche Landtagspräſident Witte⸗ mann gewählt. Anweſend waren u. a. wieder Reichskanzler 13 Wirth und der bayeriſche Miniſterpräſident Graf Lerchenſe ff — Das erſte Referat hielt Stadtpfarrer Dr. Rieder Bonn d⸗ über die päpſtlichen Rundſchreiben der letzten Jahrzehnte als Grun lage praktiſcher Parteiarbeit. 3„„ Im Anſchluß an dieſe Ausführungen hielt Univerſitätspro die ſer Dr. Baur aus Tübingen das Korreferat. Er betonte cher Notwendigkeit der praktiſchen Politik auf religiöſer und ene Vertiefung und hob hervor, daß der katholiſche Politiker in iſ⸗ päpſtlichen Enzykliken die unerſchütterliche Grundlage einer lichen Politik finde. Redner befaßte ſich dann eingehend mit 15 Staatsform und bemerkte, die Kirche verhindere keine Sine ferm, ſo lange ſie das Allgemeinwohl gewährleiſte. Weiter 1 10 terte er das Verhältnis des Staate 3zur Kirche; in der Prarte ſ eine räumliche Trennung der beiden Einrichtungen nicht ührbar. Des weiteren wandte ſich der Redner der Ehefrage der Schulfrage zu und bemerkte, die Eltern dürften nicht dazu 5 zwungen werden, ihre Kinder in die religionsloſe Schule 9 ſchicken. An der Ausſprache beteiligten ſich vor allem Reichskanzler 7 Wirth und Prälat Abg. Dr. Schofer, deren Ausführung vertraulichen Charakter trugen. Saargebiet. vor den Landesratswahlen. 8 Saarbrücken, 8. Juni. Die ſozialdemokratiſch! Partei des Saargebietes hat geſtern beſchloſſen, ſich an 1 7 Wahlen zum Landesrat zu beteiligen. Dadurch iſt die Möglichkeit geboten, daß die bisherige deutſche Einhei 11. front ungeſchwächt weiter beſtehen wird. Alle pol, tiſchen Parteien mit Ausnahme einer kleinen Gruppe del Deutſchnationalen, treten ſomit in die Wahlbewegung ein Der Grund⸗ und Hausbeſitzerverein und die freie Bauernſ 1550 ſtellen eine gemeinſame Liſte auf, in deren Sitze ſich Haus eigentümer und Bauern je zur Hälfte teilen. Dieſes eigen brödleriſche Vorgehen wird ſehr ſcharf verurteilt. vermutet deſſen Urſache in Mandatshunger und Regierungs einfluß. Deutſches Keich. vom Keichstag. Berlin, 8. Juni.(Priv.⸗Tel.) Wie die Germania mid⸗ keilt, iſt der Zuſammentritt des Reichstags nicht vor dem 3. Juni zu erwarten. Da die Pariſer Anleiheverhandlug⸗ gen vor dem 13. Juni aller Vorausſicht nach nicht zum 15 ſchluſſe kommen werden, ſo wird die Reichsregierung nicht! der Lage ſein, vor dieſem Zeitpunkt die pon den Oppoſitions, parteien verlangte Auskunft zu geben. Die wichtigſten Gegen ſtände des Reichstags werden die Vorlage über die ee die Getreideumlage ein. und Uebles Agitationsmanöver. J Berlin, 8. Juni.(Bon unſ. Berl. Büro.) Die ungb⸗ hängige„Freiheit“ hat über agrariſche Geheimanwei zu berichten gewußt, in denen den Landleuten Richtlinien an die Hand gegeben werden, um die Get reibe, umlage zu ſabotieren. Im Reichsernährungsmini ſterium iſt, wie wir hören, von der Exiſtenz eines ſolchen Schriftſtückes nichts bekannt. Da die„Freiheit“ auch keinerlei Hinweiſe auf den Urſprung dieſes angeblichen 00 heimerlaſſes gibt, ſo fehlt der in agitatoriſcher Abſich offenbar ſtark aufgebauſchten Angelegenheit auch ſo gut wie jede poſitive Unterlage. 7 Letzte Meloͤungen. Maßnahmen gegen die Faſziſten. EP. Rom, 7. Juni. Der leitende Ausſchuß der Volks“ partei hat vorläufig von ernſthaften Beſchlüſſen gegen die d⸗ gierung 9 lchen, verlangt aber von katholiſchen Abgeor neten und Miniſtern, daß ſie die Regierung bewegen, gegen über den Gewalttaten der Fafziſten die Autorita des Staates wieder herzuſtellen. Eine Schwenkung in dieſer, Sinne bedeutet die Tatſache, daß der in Perugia gepla große Zuſammenzug der Faſziſten verboten wurde. F act hatte eine Unterredung mit Muſſolini über die Vorgänge in Bologna. 0 77— 1 Die blaue Flamme. Roman von Heinz Welten. 6) Machdruck verboten.) Copyright 1921 by Verlag von Rich. Bong, Berlin. (Fortſetzung.) Annelies ſitzt am Bett des Kindes. Sie iſt ganz ver⸗ wirrt von dem, was vorgegangen iſt, und ſieht noch keine Zuſammenhänge. Das iſt alles ſo furchtbar ſchnell gekom⸗ men. Vor einer halben Stunde iſt ihr Junge mit Gerda geſund und vergnügt hinunter in den Garten gegangen; vor einer halben Stunde erſt! Und jetzt liegt er ſchwerkrank in ſeinem Bettchen, Wie iſt das zugegangen, wie iſt das möglich geweſen? Das Stubenmädchen eilt in die Apotheke, und der Me⸗ dizinalrat begibt ſich mit den Herren in das Speiſezimmer, um ſich von ihnen nähere Details geben zu laſſen. Hier muß etwas ſehr Schweres vorgefallen ſein. Denn ſolche Erkran⸗ kungen ſind immer die Folgen heftiger Gemütserſchütte⸗ rungen. Siegmund Rau ſchaut ſeinen Sohn und ſeinen Schwiegerſohn fragend an; dieſe geben den Blick zurück und ſchütteln den Kopf. Vor der Tür hört man das leiſe, ſtoß⸗ weiſe Weinen der beiden Kinder, die ſich nicht in das Zim⸗ mer hineinwagen. Sollten die Kinder etwas wiſſen? Erich Rau holt ſie und will ſie examinieren. Doch aus den abgeriſſenen Worten 1 ein Sinn herauszuholen. Da verſucht der Arzt ſein Glück. Er wird oft zu kranken Kindern geholt und muß von ihnen zu erfahren ſuchen, was er für ſeine Diagnoſe braucht. Es gelingt ihm, aus den Kindern alles herauszubekommen, was ſie ſelbſt wiſſen. Auch daß Johannes im Schlafe geſchrien hat, und was er gerufen hat, weiß Gerda anzugeben. Der kleine Walter Studt iſt verzweifelt; unaufhalkſam fließen ſeine Tränen. Er hat von Gerda erfahren, was er angerichtet hat, als er ſo kapfer gegen die Sonnenblumen zu Felde gezogen iſt und alle Feinde beſiegt hat. Er hält die welkenden Stengel noch in ſeiner kleinen, heißen Hand und kommt ſich wie ein rich⸗ tiger Mörder vor. Ernſt Heſſewinkel verſucht, das Kind zu beruhigen. Der Großvater ſitzt ſtill in einer Ecke; er hat kein Wort mehr ge⸗ ſprochen, ſeitdem der Arzt das Haus betreten hat. Erich Rau hat ſeine Gerda auf den Schoß genommen und ſtreichelt leiſe ihre langen, ſchwarzen Locken. Der Medizinalrat hat ſein Verhör beendet und erhebt ſich; er hat einige dringende Beſuche zu machen und will wiederkommen. Zuvor geht er Atemzüge ſind gleichmäßiger geworden. Die Medizin wird das übrige tun. Da juſt das Mädchen aus der Apotheke zu⸗ rückkehrt, flößt er ſelbſt dem Kinde noch die erſten Tropfen ein. Dann macht er ſich auf den Weg. Erich Rau, der nicht länger verweilen kann, begleitet ihn und nimmt ſeine noch immer weinende Gerda und den kleinen Walter mit. Ernſt Heſſewinkel begleitet ſie bis an die Gartenpforte. Siegmund Rau ſitzt ſtill in ſeiner Sofaecke und ſchaut vor ſich hin. Nicht nur die ſchwere Erkrankung ſeines ein⸗ igen Enkelſohnes hat ihn gepackt, daß ihm noch jetzt die eine wie leblos herabhängen und er nicht fähig iſt, ſich aufzurichten. Es iſt noch etwas anderes, um das 19155 e⸗ danken kreiſen, unaufhörlich, unaufhörlich. Was hatte Jo⸗ hannes im Schlafe gerufen, juſt um die Zeit, als ſeine Blu⸗ men dem Säbel zum Opfer fielen? Was war es doch ge⸗ weſen? Am nächſten Tage iſt der Zuſtand des kranken Knaben noch unverändert. Die Bewußtloſigkeit iſt in einen unruhi⸗ gen Schlaf übergegangen, aus dem er häufig aufſchreckt: „Zu Hilfe, meine Sonnenbabys!“ Dann folgen Klagen und bittere Tränen:„Meine kleinen Blumenkinder. Muttt, Mutti, meine Sonnenbabys.“ Wilde Delirien wechſeln mit Stunden tiefſter Erſchöp⸗ fung, und oft iſt es ſchwer, das Kind im Bett zu halten, das immer ſeinen Blumen zu Hilfe eilen will. Annelies weicht nicht aus dem Krankenzimmer und ſchläft angekleidet auß dem Sofa, das ſie neben das Bett hat ſtellen laſſen. Ihr Vater geht ihr hilfreich zur Hand. Er läuft ſelbſt zur Apotheke, da das Mädchen ihm zu langſam geht. Er iſt kaum zwet Stunden tagsüber im Kontor, nur um das Allernotwendigſte zu erledigen. Am tiefſten iſt Ernſt Heſſewinkel von der Kataſtrophe betroffen worden, die wie ein Blitz aus heiterem Himmel auf ſein Haus niedergebrochen iſt. Denn Annelies iſt noch immer wie im Traume. Gewiſſenhaft wie ein Automat be⸗ folgt ſie alle Anordnungen des Arztes u. weiß doch nach einer Viertelſtunde oft nicht mehr, was ſie eben getan hat. Un⸗ unterbrochen iſt ſie in Bewegung. Er iſt ſchlimmer dran. Er weiß genau, was geſchehen iſt, fühlt es mit jedem Atemzug, hört es auf jedem Schritt, der katzenhaft leiſe auf weichen Sohlen draußen auf den Treppen ſchleicht, lieſt es aus allen Blicken, die teilnahm⸗ voll an ihm hängen. Er liebt ſeinen Jungen mehr, als alle ahnen. Er iſt von den Stillen, die ihre Gefühle nicht laut werden laſſen. Denn ſeine Ehe iſt nicht glücklich geworden mit der ſchönen, will, und die es ihm dann nie verzieh, daß er gar kein⸗ Schritte tut, um zur Univerſitätsprofeſſur zu gelangen, der ſie insgeheim immer gerechnet hat. Nicht einmal die Ergebniſſe ſeiner Arbeiten will er veröffentlichen, da es i m noch immer zu wenig iſt und er noch weiter an ſich arbeiten muß. Nur eine kurze Zeitlang ſind ihre Wege nebeneinander gegangen; dann ſind ſie weit auseinandergelaufen, und jeh iſt die Kluft zwiſchen ihnen ſo groß, daß ihre Hände ſie nich mehr überbrücken können. Da hat er all ſeine Liebe auf ſein Kind geworfen, auf —.— Knaben, der jetzt im Nebenzimmer liegt und ſterben muß. Sterben? Nein. Noch iſt es nicht ſo welt. Was geh⸗ ihn das Geſicht des Arztes an, das immer ernſter und boff, nungsloſer wird. Der muß ſo blicken, muß jeden Fall mög lichſt gefährlich machen, damit ſein Ruhm dann um ſo größer wird. In der Nacht vom dritten zum vierten Krankheitstag ſcheint eine Aenderung einzutreten. Der Knabe wird ruhiger, ſchreit nicht mehr und liegt leiſe atmend ſtill in ſener, Bettchen. Mehrmals ſchlägt er die Augen auf und läßt 777 Blicke unſtet im Zimmer umherſchweifen. Eine ſchwach⸗ Hoffnung zieht in das Krankenzimmer. Doch als die Mu ter gegen fünf Uhr morgens ſeine Hand faßt, läßt ſie 15 erſchreckt fallen So kalk und feucht fühlt ſich die klew. —— an, und große Schweißperlen erſcheinen auf der rn. „Zum Doktor, zum Doktor!“ Sie ſchreit laut auf ung bricht in die Knie, ſich am Gitterwerk des Bettchens fgeſe⸗ tend. Die Krankenſchweſter eilt ans Telephon. Ernſt 1 winkel, vom Schrei ſeiner Frau geweckt, wirft einen Schl rock um ſtürzt ins Zimmer. Er findet Annelies bewußtle. am Boden. Nach zehn Minuten kommt der Arzt, der 4 60 langen, prüfenden Blick auf das Kind wirft:„Wir müſſe auf das Schlimmſte gefaßt ſein.“ te Er wendet ſich der bewußtloſen Frau zu, die ihr Gat gemeinſam mit der Krankenſchweſter auf das Sofa geles, hat. Er öffnet ihr die Kleider und rät, ſie ſtill liegen n laſſen. Sie würde früh genug wieder 7 ſich kommen. De unglücklichen Vater, der vor dem Bett des ſterbenden Kinde⸗ in die Knie geſunken iſt, richtet er mit ſanfter Gewalt emtt, und führt ihn ins Nebenzimmer:„Wir können hier nicht⸗ mehr tun; ſtören wir ſeinen Frieden nicht, während er e ſchläft!“ Dann gibt er der Schweſter einige Verhaltangſ⸗ maßregeln für den Fall, daß die noch immer bewußtlo Frau bald wieder zu ſich kommen ſollte, ſtolzen Annelies Rau, die ſich einſt ſo dafür begeiſterte, daß noch einmal ins Krankenzimmer, Der Puls iſt ruhiger, die ———97+ er, allem Materiellen abhold, nur ſeiner Wiſſenſchaft leben hinaus. 1 Fortſetzung folgt.) ————9 11 Donnerstag, den 8. Juni 1922. und geht. eTr e K 1 „Nunerstag. den 8. Zuni 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr: 269. Wirtſchaftliche Fragen. Weitere Steigerung der Lebenshaltung. WB. Berlin, 7. Juni. Die Steigerung der Lebenshal⸗ annkoſten ſetzte ſich im Mai weiter fort, wenn auch nicht kaiſte ſcharfem Maße, wie in den Vormonaten. Die vom dufwichen Reichsamt aufgrund der Erhebungen über den mtwand für Ernährung, Wohnung, Heizung und Beleuch⸗ ſundeirer fünfköpfigen Familie berechnete Inderziffer Rasdie Lebenshaltungskoſten iſt im Durchſchnitt des Monats ai auf 3462 Mark geſtiegen, das bedeutet gegenüber dem darenat eine Steigerung von 9 v. H. Bekanntlich ſind in Jin Berechnungsvorſchriften für die Indexziffer ſeit April 1 Aenderungen eingetreten; würde man die Inderziffer Mai noch nach der alten Methode berechnen, ſo ergäbe ſie 7 Mark, mithin gegenüber dem Vormonat(2804) eine e um ebenfalls rund 9 v. H.(8,7). Vom März auf peil betrug die Steigerung 20,3 v. H. Die Ernährungs⸗ ſoſten zeigen im Mai eine geringere Steigerung als die Ge⸗ iir dusgaben und zwar um 7,4 v. H. Die Reichsindexziffer die Ernährungskoſten beträgt im Durchſchnitt des Mo⸗ ͤ Mai 4680. Zu der Erhöhung der Lebenshaltungskoſten gen faſt ſämtliche in die Erhebung einbezogenen Lebens⸗ bedürfniſſe bei. Weſentliche Preiserhöhungen zeigten wie⸗ derum Brot, Nährmittel, Fleiſch, Zucker und Fett, von denen ſusländiſches Schweineſchmalz nur vorübergehend im Preiſe 88. päter aber wieder anzog. Kartoffeln, Spinat und Bhellfiſch ſind, wenn auch nicht überall, etwas billiger ge⸗ worden. Brennſtoffe, beſonders Kohlen und Briketts, ſind ſtark im Preiſe geſtiegen. Auch die Preiſe für Gas Aelektriſchen Strom ſind faſt überall heraufgeſetzt worden. als gen erſcheint die Wohnungsmiete nur vereinzelt höher im Vormonat. Städtiſche Nachrichten. Spielen und Baden am Neckar. dulkene Lehrerkreiſen wird uns geſchrieben: Von der Stadtver⸗ duel vorgeſchriebenen Spielen mit den Klaſſen aagewieſen, ern ͤderweitige geeignete Plätze nicht vorhanden ſind. Den Kin⸗ ſch aller Volksſchichten kommt alſo das Spiel zugut; ſie ſollen erſtens mindeſtens an einem Nachmittag im Freien richtig FSpi n lernen, zweitens an geordnetes, abwe hllungsrei hes Andlen gewöhnt werden. Denn wenn man auch allenthalben under ſich auf Straßen und Plätzen herumtreiben und oft über⸗ Se ſchreien hört, alle tun es nicht und kämen ohne geordneten elbetrieb nicht genügend ins Freie. Dieſe Spielſtunden ſind iſ dedige Dienſtſtunden für die Lehrer und gehören keineswegs zu angenehmſten. Denn auf der einen Seite ſoll man aus päda⸗ n Gründen an Spielnachmittagen die Zügel abſichtlich brern, die Kinder oft ſcheinbar ihren eigenen Wünſchen ent⸗ nuhig 90 ſpielen, an heißen Tagen nach Belieben ſich auch mal 155 inſetzen ode- hinlegen laſſen, auf der andern Seite darf — die Klaſſe trotzdem nie aus den Augen laſſen und trägt die Anantwortung. Zudem gehört es nicht zu den Annehmlichkeiten, Aeleum von Zuſchauern belagert zu ſein, die nicht immer ſtille zutiker bleiben. Wenn nun aber gar bei verdienter Zurecht⸗ Aalurg eines frechen Knaben gar oft nicht wiederzugebende Zu⸗ 8 Schimpfworte und nicht ſelten Drohungen der halb und Paeroechſenen dem Lehrer an den Kopf fliegen, dann hört die tlichkeit auf. Das Schlimmſte aber iſt das häufig geradezu Vhnee Betragen badender Burſchen, meiſt zwiſchen 16—23 uumren, die ſplitternackt bald im Waſſer, bald auf dem Raſen ſich meln oder oft mit faſt ebenſo knapp bekleideten weiblichen eſen herumliegen. In der Nachbarſchaft ſolcher„Naturfreunde“ Aabgen, bringen vor allem die Lehrer und Lehrerinnen der enklaſſen nicht fertig, und wenn ſie's täten, würden ſich alle auh den Eltern mit Recht beſchweren. Die Begriffe über Scham⸗ wurde das Vorland des Neckars den Volksſchulen zum d von Badenden uſw. geſäubert wird, iſt nicht Schuld der Lehrer. Das iſt Sache der Polizei, die freilich gegen das Baden an un⸗ erlaubten Orten überhaupt vorzugehen verpflichtet iſt. Und dazu gehört eben der Neckar. Daß dieſe Strandbäder ſeit der Revo⸗ lution mehr oder weniger geduldet worden ſind, das rächt ſich eben jetzt. Es iſt allerdings ein merkwürdiger Zuſtand geweſen, daß noch letzten Sommer kleine, nackt im Neckar badende Schüler von der Polizei angezeigt wurden, während Erwachſene, die ſich die Badhoſen auch ſchenkten, ebenfalls im Neckar badeten. Hier muß Wandel geſchaffen werden. Die Polizei verdient Unter⸗ ſtützung, nicht Hinderung bei Ausübung ihrer Pflicht. Bei den teuren Badepreiſen in den Bädern wird der Kampf gegen„unent⸗ geltliche Freibäder“ aber nie aufhören, und es wird vom Stadtrat zu erwägen ſein, ob er nicht einen größeren Platz außerhalb der Spielwieſen zu Sonnen⸗ und Waſſerbädern freigibt. Selbſtver⸗ ſtändlich auf eigene Verantwortung der dort Badenden. Ob das nach dem Haftpflichtgeſetz möglich iſt, haben die Juriſten zu ent⸗ ſcheiden. Sonſt hätte die Stadt ſchließlich im Laufe des Sommers ein Dutzend Haftpflichtprozeſſe am Hals, da ja alljährlich keine kleine Zahl Badender ertrinkt. An dieſe Kehrſeite der„Freibäder“ denken die wenigſten. Wenn ſich die Stadt gegen ſolche Erſatz⸗ anſprüche nicht ſichern kann, dann bleibt eben nur unbedingtes Verbot. Wenn es dazu kommt, können ſich die Anſtändigen bei den Schamloſen bedanken. Wohnabgabe. In welcher Höhe und an wen iſt die Wohnabgabe(Wohn⸗ ſteuer) zu bezahlen? 1. Die Wohnabgabe wird vom Vermieter in Höhe von 2 97 für das Jahr oder ein Halbjahr von dem Vorkriegsſteuerwert er⸗ hoben. Die Wohnabgabe iſt erſtmals am 1. IV. 22 und zwar für das zurückliegende Halbjahr(1. Oktober bis einſchließlich 31. III. 22) zu bezahlen. 2. Der Vermieter iſt berechtigt, die Wohnabgabe nach dem Verhältnis zu verlangen, in dem der Nutzungswert der benutzten Räume zu dem Nutzungswert des geſamten abgabepflichtigen Grundſtückes ſteht.(Nutzungswert iſt der vom geſamten Haus eingehende Mietpreis.) 3. Falls über die Höhe der von den Mietern zu zahlenden Wohnabgabe eire Einigung nicht erzielt wird, entſcheidet auf Anruf das Mieteinigungsamt. Der in dieſem Falle vom Miet⸗ einigungsamt feſtgeſetzte Wohnſteuerbetrag iſt von dem Mieter auf jeden Fall dann dem Vermieter zu erſetzen. Im Weigerungs⸗ falle erfolgt der Einzug der Wohnſteuer nach den Vorſchriften über ie Beitreibung von Gemeindeabgaben. 4. Zu beachten iſt daß die Wohnſteuer in Höhe von 297 des Vorkriegsſteuerwerts für das Jahr, vorläufig nur für das ver⸗ floſſene Halbjahr zu entrichten iſt. In welcher Höhe die Wohn⸗ abgabe ab 1 April 1922 zu bezahlen iſt, ſteht noch nicht feſt, ſon⸗ dern bedarf noch der Feſtſetzung durch den Landtag. 5. Von der Wohnabgabe kann nach§ 10 des Reichswohn⸗ abgabegeſetzes befreit werden, a) wer über 60 Jahre alt oder erwerbsunfähig iſt und ein Jahreseinkommen von 10 000 im Jahre 1920 nicht hatte, b) wenn die Erhöhung der Abgabe wegen Krankheit oder Erwerbsloſiakeit für den Abgabeſchuldner eine beſondere Härte bedeuten würde, e) ferner kann nach§ 15 des badiſchen Ausführungsgeſetzes zur Beſeitigung beſonderer Härten für einzelne Fälle, 3. B. für kinderreicke Familien, eine Befreiung von der Wohnabgabe er⸗ wirkt werden. 6. Wer glaubt, nach Ziffer 5 a, b und» von der Wohnabgabe befreit werden zu können, hat ein dementſpre hendes Geſuch an den Stadtrat der Hauptſtadt Mannheim einzureichen. Die Mietervereinigung e. V. Mannheim, Ge⸗ ſchäftsſtelle.7,8 iſt in Zweifelsfällen bereit, über die Höhe und eine eventuelle Befreiung von der Wohnabgabe Auskunft zu geben. !l. Ein Hirkenbrief an die Eltern zur Hindererziehung. Erz⸗ biſchof Dr. K arl erläßt einen Hirtenbrief an die katholiſchen Eltern, der ſich mit der häuslichen Erziehung der Kinder im Geiſte des Chriſtentums befaßt und der am kommenden Donnerstag von den Kanzeln verleſen wird. In dem Hirtenbrief wird darauf hinge⸗ wieſen, wie ſehr ſich die Klagen über die Entartung und Verwil⸗ derung der Jugend in der letzten Zeit mehren. Es wird ausgeführt, die Erziehungswiſſenſchaft habe für Familien⸗ und Schuler zlehung wertvolle Aufſchlüſſe über das Kind, über ſein Leibes⸗ und Zeelen⸗ leben geboten. Aber es würden auch im Namen der Iſchaft Grundſätze und Forderungen aufſtellt, die der chriſtlichen katho- liſchen Lebensauffaſſung entgegengeſetzt ſind, ja ihr feir gegen⸗ über ſtehen. die letzten Endes in ihrer Auswirkung zu: derben des heranwachſenden Geſchlechts und der menſchlicher ſellſchaft führen müſſen. In dem Hirtenſchreiben wird mit Bede en feſtge⸗ ſtellt, daß auch in katholiſchen Familien der Sinn für Rlligion und Tugend vielfach geſchwunden iſt; aus dieſem Grunde habe der Erz⸗ biſchof den ihm vorgelegten Plan einer Vereinigung der katho⸗ liſchen Eltern zur Wahrung chriſtlicher Familien⸗ und Schulerzie⸗ hung begrüßt und ihm zugeſtimmt. Der Erzbiſchof fordert in dem⸗ Hirtenbrief die katholiſchen Eltern auf, den katholiſchen Elternver⸗ einigungen beizutreten, die keine neuen Vereine darſtellen, ſondern nur ein loſer Zuſammenſchluß der Eltern ſein wollen. Am Schluſſe des Hirtenſchreibens weiſt der Erzbiſchof darauf hin, daß das ganze Schulweſen gegenwärtig durch ein neues Reichsſchulgeſetz auf neue kant und Schamloſigkeit ſind bei den meiſten Eltern denn doch einheitlich. Gegen dieſe ſchamloſen Badenden beiderlei echts richtete ſich der Proteſt der Lehrer und Lehrerinnen, alle gewiſſenhaften Eltern werden es loben. Sodann nahmen 1 Aukballſpielende Gruppen halbwüchſiger Flegel bald heraus, Schmielſen von ihren angewieſenen Plätzen zu vertreiben. Welche dun eichelworte einem an den Kopf geſchleudert wurden, wenn ſehente zum Entfernen aufforderte, davon machen ſich Außen⸗ ach de keinen Begriff. Daß dadurch die Diſziplin einer Klaſſe erhöht wurde, iſt begreiflich. Dies führte zu der Erklärung Lehrerſchaft: Entweder werden die Plätze für die Schüler frei ahelen— oder wir weigern uns, weiter zu ſpielen. Wer vor⸗ Dilli slos denkt, kann dieſe Stellungnahme nur verſtehen und dom an, Daß die Polizei endlich energiſch durchgriff, iſt daher MElternſtandpunkt aus nur zu begrüßen. une alle Nachmittage der Neckarſtrand zu ſäubern iſt, iſt Sch andere Frage. Am Mittwoch⸗ und Samstagnachmittag hat die ale kein Intereſſe daran, ebenſo an Nach nittagen, an denen Daß alſo alle Tage das Neckarvorland Jazz! kor: Auch in Deutſchland hat„Jazz“ ſeinen Einzug gehalten, um, gallunmlich für die Neureichen, neuen Vergnügungs⸗ und Unter⸗ uulſt gsſtoff zu bieten. Wo er ſeinen Urſprung nahm, wie er ma and, das kümmert das luſtige Völkchen nur wenig; er iſt da, ſaie amüſtert ſich und das iſt die Hauptſache. Und doch iſt es ühelant ſeinen Spuren nachzuforſchen. Schon die Indianer des wei iſtoriſchen Peru kannten Jazz. Einen einwandfreien Be⸗ ſd dhierfür lieferten Inſtrumente die aus peruaniſchen Gräbern Modenuinen zu Tage gefördert wurden und die ganz ähnlich den ſaeen Inſtrumenten ſind, welche die ſogenannten„jazz⸗bands“ ae Kapellen) heute noch im Gebrauch haben. Weiterhin ent⸗ man auf uralten peruaniſchen Töpferwaren originelle Ab⸗ die ungen von merkwürdigen Tänzern und Muſikern. Ehe jedoch die anfachſten Inſtrumente erfunden und eingeführt waren, haben am menſchen getanzt und geſungen, um ihrer Freude und Luſt Gense Das Gefühl für Rhythmus war Tanſalls ſtark ausgeprägt. So pflegten z. B. die Indianer zum ze mit den Händen zu klatſchen den Füßen zu ſtampfen und r ber Leben Ausdruck zu geben. — . die Hüften zu ſchlagen, um auf ſolch einfache Weiſe eine egleiede Art Takt herzuſtellen. aeit⸗ Inſtrument, die Trommel, in Erſcheinung. Auch dieſes Hautböchſt primitiv. Die alten Peruaner ſpannten ein Stück Reh⸗ derm feſt über einen Holzreifen; ja, ein beſonders wilder Stamm Fur endete ſogar die Menſchenhaut ihrer gefallenen Feinde, um cht und Entſetzen unter den Lebenden zu verbreiten. Netgeeeme gehören Jazz⸗ und Zigeunerkapellen zu den intimen in den des Groſtadt⸗Kabaretts und Cafeé's, und bilden eine Welt, r man ſich nicht langweilt.“ IVK. H. Kunſt uns Wiſſen. deſere⸗ Einakter von Heinrich Mann. Unſer Berliner Schauſpiel⸗ ent ſchreibt: Seit Einſtein das Einmaleins über den Haufen Arlen. halten wir nichts mehr für unmöglich; auch nicht, daß ſich Jebe in eine ausgeſprochene litergriſche Sommerdirektion auftut. Sehe die„Tribüne“ unter Frau Hilbe Landes grünem Szepter! Dd die drei Einakter— zwei Trauerſpiele und eine Groteske Aiua 5 Heinrich Mann. Vor ſchier ein Dutzend Jahren hat birn urieux die drei Frauen— zwei düſtere und eine mit Vogel⸗ 5 mäinnermordender Oberfläche— genial in Freiheit oreſſiert eführt. Jetzt iſt die bald onyrdunkle, bald hellrote Schönheit Dagny Servaes der nicht bloß literariſche Reiz. Zuerſt gibt eine verunglückte Judith, die, den Dolch im Gewande, zum Ty⸗ en ſchleicht.—(Der Tyrann“ heißt die pfychoanalytiſche . Nach und nach trat das erſte Skizze.) Auch die Raminga Guidati gedenkt, das Liebeslager zur Schlachtbank zu machen; ſtatt des pueril berjüngten Holofernes wird diesmal die Dame um einen Kopf verkürzt. Das ſtilgerechte tragiſche Spiel der Servges leidet unter dem allzu femininen und dilettanti⸗ ſchen Gegenſpiel Twardowskys, der vor kurzem in„Vatermord“ ſeine Rolle hatte und nun raſch wieder enttäuſchte.—„Die Unſchuldige“ ſteht vor der Brautkammer mit dem liebenden und geliebten Mann. Er hat ſie, die des Gattenmords, angeklagte, als Strafverteidiger von Schuld und Strafe freigebracht. Auch von der Schuld? Leidenſchaftliche Viſionen(oder Bekenntniſſe?) laſſen den Zuſchauer bis zum Ende ſchwanken, ob ein verbrecheriſcher Tat⸗ beſtand, gemildert durch die Ekelhaftigkeit des Gemordeten und durch das lange eingekerkerte Selbſtbeſtimmungsrecht der Frau, vorliegt— oder ob Gabriele den Doktor Halland nur auf eine außergeroöhnliche Liebesprobe ſtellt. In jedem Fall übrigens wird erprobt; denn ſo meint es der Dichter: der wahrhaft großen, der ſeltenen Liebes⸗ leidenſchaft müſſe es gleichgültig ſein, ob der geliebte Menſch in den Augen der Welt weiß oder ſchwarz iſt. Den Mann, deſſen gemein⸗ hin ſympathiſche Seele ſo hohe Spannkraft nicht hat, gibt Erich Walter warm und natürlich, und Alice Torning mit einer an komiſche Akzente gewöhnten Zunge merkwürdig eindringlich eine Alte, die wie Schatten der Schuld iſt. Ragny Servges überraſcht mit der Stärke ihres leidenſchaftlichen Tons, der edle Bildung hat. Doch ſchwingt— für mein inneres Gehör— nicht die zärtliche Welle einer Liebe mit, die Uebermenſchliches gibt und fordert.—„Varieté“, der letzte der Einakter, iſt allgemein bekannt. Lebensluſt, durch ein Pulverchen Spott erſt recht zum Schäumen gebracht! Ein Weibtierchen mit ſei⸗ digem, ſchimmerndem Fell als amoraliſcher, luſtiger Blutegel ſexuell höriger Männerſchaft. Und der„Kunſt“⸗Schwindel dieſer Spezies von Proſtitution. Die Servaes in der brillanten Rolle brillant. Das Ausgelaſſene gebunden durch Grazie. Hermann Kienzl. 2% Von Thomas Geburkshaus. Der Beſitzer des Geburtshauſes von Hans Thoma in Bernau hat die Geburtsſtube in ihrem 2 78 Zuſtand wieder herſtellen laſſen; ſie iſt der Oeffentlichkeit zugänglich. %% Der Stkuttfgarter Gemälderaub. Nach den Vermutungen der Kriminalpolizei wurde der Raub des Rembrandgemäldes„Paulus im Gefängnis“ von(wahrſcheinlich zwei) reiſenden Einbrechern ver⸗ mutlich im Auftrag eines Liebhabers oder eines ſonſtigen ſicheren Abnehmers ausgeführt. Es muß daher damit gerechnet werden, daß das Bild über die Grenze geſchafft wird. Entſprechende Sperr⸗ maßnahmen ſind ſofort ergriffen worden. Das geraubte Bild ſtammt aus dem Jahre 1627 und iſt eines der früheren Werke Rembrands, das einen alten, weißbärtigen, in tiefe Gedanken verſunkenen Mann in Kerkermauern darſtellt. Grundlagen geſtellt wird und fordert die Unterſtützung der Katho⸗ liten, ihre Stimme gegen eine weitere Entchriſtlichung der Schule zu erheben. Warenverkehr zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem Memel⸗ gebiel. Wie der Außenhandelsabteilung der Handelskammer Mann⸗ heim vom Reichskommiſſar für Aus⸗ und Einfuhrbewilligung mit⸗ geteilt wird, konnte zum 1. Juni 1922 die zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem Memelgebiet vereinbarte Neuregelung des Waren⸗ austauſches noch nicht in Kraft treten. Aus dieſem Grunde gelten für die Erteilung von Ausfuhrbewilligungen nach dem Memelgebiet die bisherigen Beſtimmungen, die erſt am 15. Juni 1922 außer Kraft treten werden. Seit 1. Juni wird jedoch für alle Ausfuhrſendungen nach dem Memelgebiet die Ausfuhrabgabe und demgemäß auch die Reichsgebühr(½ vom Tauſend) Marktbericht. Heute morgen meinte ein Herr aus Berlin— dieſe Stadt iſt gewiß kein billiges Paradies— die Mannheimer Verbraucher müßten doch eine Engelsgeduld haben; denn fonſt würden ſie ſich ſolche Marktpreiſe nicht bieten laſſen, wie ſie hier an der Tages⸗ ordnung ſind. Der Mann zog einige Vergleiche zwiſchen Berliner und Mannheimer Spargel⸗ und Kirſchenpreiſen, und man de ihm nicht unrecht geben. Man ſcheint wirklich geduldig und nütig zu ſein, ſonſt würden die Spargel hier mitten in unſeres „ſergotts Gemüſegarten keine vierzehn Mark koſten und die Sonne ließe in dem vielgeprieſenen Obſtgarten an der Bergſtraße die Kirſchen nicht für vierzehn Mark das Pfund reifen. Můin muß ſich unwillkürlich fragen: Was koſtet denn da die einzelne Kirſche? Ganz gleich, wer dieſe Preiſe auch macht: das iſt Wucher mit Himmelsgaben, die die Erde für alle wachſen läßt. Dem muß entgegengetreten werden. Von amtlicher Seite wurde dieſer Tage verlautet, daß es Aufgabe der Preisprüfungsſtellen ſei, die aus der jeweiligen Marktlage ſich ergebenden Richtprerſe zu ermitteln. Die Marktbeſucher warten darauf, damit der Staats⸗ anwaltſchaft und den Wuchergerichten eine Handhabe zur Verfolgung gegeben wird. Es iſt eine eigentümliche Erſcheinung, daß beim Steigen der Preiſe jeder ſich bemüht, dem anderen im Klettern den Rang abzu⸗ laufen. Geht es aber abwärts, will man beſcheiden und zuvorkom⸗ mend dem anderen den Vortritt laſſen.— Eigentümlich!— Dieſem zögernden Abwärtsgleiten entſprechen die Preſſe: Kartoffeln.60., Malta⸗Kartoffeln 10., Bohnen—8 M. Blumenkohl—8 M,, 3 Knollen Kohlrabi 3., Salat.50—2., Zwiebeln—12., Karotten das Büſchel.50—3., Pflückerbſen—10., Ejer ſind vom Größenwahn beſeſſen:.90—.20 Mark! Butter—2 76—80 Mark. Aus dem Lande. ):( Heidelßerg. 8. Juni. In der Nacht zum Pfingſtmontag wurde von Bubenhand am Mariendenkmal auf dem Korn⸗ markt an der Chriſtuskindfigur der rechte Arm abgeſchlagen. Das Mariendenkmal war im Jahre 1718 von Kurfürſt Karl Philipp errichtet worden und iſt in ſeiner Art ein klaſſiſches Werk der Barockkunſt. + Mosbach, 8. Juni. Auf der Straße nach Lauda hat ſich ein ſchweres Automobilunglück ereignet, wobei von den ſechs Inſaſſen eine Dame getötet wurde. Die übrigen erlitten mehr oder weniger ſchwere Verletzungen. Die näheren Urſachen des Unglücks ſind noch nicht aufgeklärt. Der Kraftwagen kam aus Norddeutſchland und befand ſich auf der Fahrt nach Rothenburg. ANus der Pfalß. Ludwigshafen, 8. Juni. Heute vormittag kurz nach 10 Uhr 28 in der Straße der verheiratete Begleitmann Karl Göhring aus Edenkoben beim Aufſpringen auf ein fahrendes Auto des Weinguts Steigelmann unter die Räder und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er bereits auf dem Wege nach dem Krankenhaus den Verletzungen erlag. Sportliche Kundſchau. Pferderennen. *Krefeld, 7. Juni. Preis von Wachtendonk. 2 000 Mark. 1000 Mtr. 1. S. Weinbergs Bluſh(Saria), 2. Cuda, 3. Linden⸗ wirtin. 17:10.— Schloß Krieckenbeck. 40000 Mk. 3700 Mtr. 1. Reichwalds Lorigan de Coty(Herr v. Pelzer), 2. Pläswitz, 3. Dreizack. Ferner: Dorn. 11:10; 12, 17:10.— Preis von Blö⸗ mersheim. 40000 Mk. 1650 Mtr. 1. W. Hemſoths Achil!(Fa⸗ bel), 2. Zwirns Bruder, 3. Lodſinele. Ferner: Salas y Gomez, Primas. 12:10; 11, 12:10.— Preis von Lauersfort. 40 000 Mk. 2000 Mtr. 1 Reichwalds Rosmarin(Herr v. Pelzer), 2. Drauf⸗ gönger II, 3. Valentine. Ferner: Dorn, Gorgo, Treuherz, Com⸗ mando, Seelöwe. 19:10; 12, 13, 16:10.— Rheinpreußen⸗Aus⸗ gleich. 50 000 Mk. 1400 Mtr. 1. J. v. Bönninghaus Mercan⸗ til(Reiß), 2. Seppl, 3. Nugat. Ferner: Wellenſchaum, Elk, Blumengala, Standarte. 22.10; 10, 10, 10.10. 1., 2 L.— Süch⸗ reiner Jagdrennen. 40000 Mk. 3700 Mtr. 1. Edm. Schmidts Wenduka(Herr v. d. Recke), 2. Lausbub, 8. Czemernye. 48:10. — Leyental⸗Ausgleich. 40 000 Mk. 1650 Mtr. 1. Geſt. Mydling⸗ hovens Sabotage(Reiß), 2. Valens, 3. Einerlei. Ferner: Go fiſch, Fritz Reißaus, Mutterlos, Bianca. 21:10; 15, 25, 21:10. Waſſerſport. Bzd. Neckarfahrt des Deutſchen Kanuverbandes. Am Freitag und Samstag ſtrömten von allen Gauen Deutſchlands, ſelbſt aus Oeſterreich, die Wanderpaddler des Deutſchen Kanuverbandes in Heilbronn zuſammen, um nach gemeinſamer Ausfahrt ihre Wander⸗ fahrt von Heilbronn nach Heidelberg anzutreten. Es waren unge⸗ fähr 70 Boote, die an den Pfingſttagen das herrliche Neckartal hinabfuhren. Am Dienstag trafen ſie in Heidelberg ein, wo ſie von den dortigen Rudervereinen aufs herzlichſte empfangen wurden. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswefterwartke in Karlsruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛs morgens) Luſt⸗Tem⸗ſ 8 2 fanſ r ee m mm G, S 888 8/MichtStürteg 8J werkungen Wertheim—— 15 25 9NO leicht heuer! 0 Königſtuhl 563 760 2] 15 24 14 0 ſſchw. deiter! 0 Karlsruhe. 127 759.4 17] 28 14 NO leicht wollisgf 0 Baden⸗Baden213759.5 17 26 16 SwW leicht bedecht.5 Villingen 1780760.9] 16 20 12 SW leicht ſu. 2d 2 Feldberg. Hof 1281652.2] 13] 17 10 wW leicht wolnig]“ 4 Badenweiler715— 17] 24 15 O(leicht ſl. bed“ 0 St. Blaſie————-—.———(— Allgemeine Witterungsüberſicht. Geſtern behielt der hohe Druck noch überwiegenden Einfluß und bedingte vielfach heiteres ſehr warmes Wetter(Rheinebene 25—28 Grad, Hochſchwarzwald ca. 17 Grad.) Im Gebirge kamen verein⸗ zelte Gewitter und Strichregen vor. Das Hochdruckgebiet verliert all⸗ mählich ſeinen Einfluß, ſodaß die vielfach entſtandenen kleinen Teil⸗ wirbel jetzt einen Umſchlag zu mehr bewölkter Witterung mit ver⸗ mehrten Gewitterregen einleiten werden. 0 Wektervorausſage bis Freitag, 9. Juni, 12 Uhr nachts. Ziemlich bewölkt, mehrfach Gewitterregen, etwas kühler. Ame eneem 2 Hormbet, Schw]-ielen 998 Werzeo e Npofteen deseltigt schnell.sicher ur Sce sere 95 U ee ¹ r 2 illionenfach bewashbrtr! Arrlich empfohlef decem FUHSSchWeiD G Wurndledfen KUHirolt Fuſsbedg Drogerie Becker Nachfg., am Speisemarkt. Drogerie Eichstedt, Kuuststr. Drogerie Geyer. Mittelstr. 54, Drogerie Goßmann. Marktplatz. Drogerie Huppertz. Schwetzingerstr. 26. 4 E 17¹ 15 e e 3 ———ů———. Donnerstag, den 8. Zun! 192— Börsenherichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Geschäftsstille und schwache Tendenz. Frankcfurt, 8. Juni.(Eig. Drahtb.) Die heutige Börse stand im Teichen der Geschäftsstille bei schwächerer Tendenz. Es ist bezeichnend, daß heute von den variablen Papieren vor allem Montanwerte angeboten waren. So hatten Harpener, Luxembur- ger, Phönix, Oberbedarf und Caro stärkere Kursschwankungen aufzuweisen. Kaliwerte eriuhren eine Abschwächung. Autowerte zeigten abbröckelnde Kurse. Neckarsulmer 600 minus 452%. Am Markt der chemischen Werte, der vorliegend schwächer lag, ver- loren bei erster Notiz 25, Höchster 20, Elberfelder 1023. Von Elektrizitätsaktien erlitten AEC. nach der gestrigen Beiestigung einen Rückschlag, 650 minus 25, Lahmeyer angeboten. In amt- lich nicht notierten Werten lagen Benz im Angebot, 460—465, Krügershall 650, junge 600, Deutsche Petroleum 1925. Gebrüder Fahr 530. Stär rückgängig waren Maschinenfabrik-Aktien Karlsruher 849, Spinnerei Hammersen, Philipp Holzmann, Zement Heidelberg, Lothringer Zement- und Zuckeraktien stärker schwan- kend. Am Rentenmarkt lagen Ungarn, Türken und Mexikaner matter. Im Verlaufe schrumpfte das Geschäft weiter zusammen, da die Haltung der ausländischen Zahlungsmittel eine recht un“ sichere blieb. Dollarnoten bewegten sich zwischen 278—272½5 bis 276. Metallbank büßten wieder 50% ein. Oesterreichische Kreditanstalt 69, Baltimore 800 verloren 50%. Der Einheitsmarkt unterschied sich heute von den Vortagen dadurch, daß die Ge- schäftstätigkeit eine erneute Verringerung zeigte. Die Börse schloß bei unbedeutendem Geschäft bei schwacher Tendenz. Die Kurse gaben auf den meisten Gebieten bei bescheidenem Angebot nach. Privatdiskont 4½ 25. Festverzinsliche Werte. u) Inländische. 7. 8. 7. 8. 4 Mannh. von 1914—.——.— 13% tHessen 68.50 65.50 98 75%8ohg.. ant.10 8 1 1902—.— 75 J% do. fiente—.——.— 3½%„„ 1888—.——4% wurttemb. k. 118 84. 83.50 in„ 1995—.——.— 4% Frankf. a. M. 1906 102.50—.— 3½%„„ 1898—.——.— 4% Baden-Bad. 1908—.——.— %%„„ 190% B⸗.——.—4% Darmstadt—— 81.— 5% Btsbt. Nelchsanl. 77.50 77.504% Frelburg l. B. 900——.— 4% do. unk. b 1925 118.—.— 4% Heldelb. 1901.07—.— 93.— 3¼½% Osoh.Relohsanl. 86.75.—% Karisruhe 1907 90.75 90.75 3% 90. 143.— 15.30 4% Malnz—.——.— 5% l. Relchs-Schatza. 100 65 106.20 4% Pforzhelm 78.——.— 4¼%% IV. u. V. do. 88.25 30% Wiesbaden—.——.— essdaceos 132.— 128.—5 ——— e Ausländische. Sparprämienanl.1919 86.— 86.751/% gr. Honop. 1887.— 2050.— r 40 b2871373 +28— 299— „% d0.—.— 20.—%% do, Schatzanw..— 485.— 4% Preub. Konsols 84.50 35.50 4½%½% do. Silberrente—.— 169.— ½%„ 1—.—.—% d0. Goldrente 925.— 366.— 3/%„„ 23.—.%½% d einh. fente 110.— 120.— % 0 84.—.10 5% Rumänien 1908 185.— 155.— %ad And un 1818 87—.%% do. deid am. 130.— 138.— 3¼% Bad. Anl. abg. 89.60 89.50 4% do. am. Rt.-Verw. 91.50 93.— %% do. von 1896—.——. 4% Türk. Sagdad.1 316.— 283.— 10 gayr. kient ree 40 Gs, adle 5 U 40 752 559.— Bayr. Eisenh.-Anl..— o Ung. Goldrente 8.— %% d0. e570 30% d0. 79.90.25 3¼% do St.Rte.v. 1897———.— ahr-fulefrior.55 99.— 200 deadtan, ae n 2809.— 2500.— 17½7% 0. 8—%„ 0—.——.— Hoelſessen v. 59 u. 06 84.80. 4/%% u lrrig. Auleibe 2818.— 2700.— %½% abgest. 73.— 72.75 3% fefuantebes 2236.— 2075.— Dividenden-Werte. Bank-Aktlen. 7. 8. 1758. 1656. nglo-Cont.-guano.—— Alig, Disoh. Creditb. 244.— 244.— Zadisohe Aullin... 2106.— 585.— Bantone aantee„e 2—.0. k. Silt. Sch A. 938.— 338.— Bank fur Braulndustr. 250.— 230.— Ib. Goldsohmitt... 360.— 780.— Bayr, Bod. Or. Wabb..—.—Chem. Oriesh.-Eleklir. 73 ĩ „ Hyb.u. Wechseln. 250.— 2838—Farbwerke Höohst. 636.— 618.— Barmer Bankverein. 286.— 8—Fardenfabrik Bayer, 640.— 635.— Zerliner Handeisges. 433.— 471.—ohem. Fabr. Mühhem—.——.— gomm.- d. Fratu. 29.— 298.— FPbr. Weller-ter-Meer 650.— 599.— Darmstädter Bank., 283.— 288.—Holzverkonl.(Konst.) 1680.— 3405.— deutsone Bank.... 362.— 3686.— Hütgerswerke. 795.— 730.— ertsoh-gelnt San-— 70.— Sobramm Lackfabr.. 693.— 633.— Bettektrueonsein. 222.— 233.50 Utramarin Fabrik. 833.— 779.50 deutsehe Hypotdekn..— 18.— Werke Albert. 500.— 1850.— Uebersee Bant 2209.— 2280.—btsoh. Eisenhandel.—.——.— Deuteoheferennebank 173.— 158.— Shad. Drabtindustrio.—.——.— Dlaoento-Gezellach.. 448.— 418.— Aligem. Elektr.-des, 675.— 641.— Dresdner Bank 273— 12.— Bergmann Ww. 645.— Frankf. Myp.-Bank 170.— 99.— Brown, S9. 4 Uo..— 380 Betallb. u, netall-dgs. 795.— 745.—Feſten Guitoaume 785.— 766.— Mitteld. Oreditnank, 251.— 280.— Lahmeyer 410.— 389.80 NMatlonalb. f. Deutschl. 28— 285.—Licht und Kraft.. 424.— 401.— Aürndg. Verelnsbank 289.— 250.— fieln. Gebh. U. Sch. 98.— 480.— Lester,Oredlt-Anstalt 68.—.50 Ah,Elekt.-Ges. Mannh. 450.— 405.— Ftälzisohe fiyp.-BZank.— 173.— Sohuckert nürnberg. 615.— 605.— RHelonsbann 218.— 982 Sſemens& Halske. 70.— Abelnisohebredſtbank 249.— 24/.— Lolgt& Maeffner... 790.— 750.— Aüstizade Rapank.——.—Ema StanzwW. 630.— 689.— Suda. nodenkregtn..—.— gummſw, Peter 839.— 300.— Jwod. Oisoontg-des.. 339.— IHantwerke Füssen. 630.— 503.— Wlener bankratein.. 87.—„lieddergh,Kupterwerk 555.— 540.— Würting Senkanst...—.— Hirsqh Küpfer 953.— 630.— „ Hetennann 8523.— 233.— lunghans Gebrüder. 470.— 400.— „ Vereinsbank.. 238.—— deer 8 l der 74425.— Bergwerk-Aktien ederfabrik Spler—.—.— An Lederwerke Rothe 1233.— 12.— Boch. Bergb, u. Gubst. 1.——.— d. Sudd. ingbert 38.— 640.— Duderue klsenw.... 840.——.—. de. Spioharz—.——.— OCongordla Bergb.-A.—.—.—Falzmunte Ludwigsh. 2300——.— Deutsch,-Lux. Gergw. 920.— 380.— Masohlnenf. Kleyer.. 500.— 470.— delsenklrob, Sergw. 948.— 965.— d0. Badenaa—.— 549.— 75 Gußstähl.—.——.—do. Gadische Durlach 799.— 797.— Harpener Bergbau.. 1825.— 1760.—balmiermotoren 455.— 420.— Kalſw. Achersſeben. 180.— 3899.—Olngier zwelbrüloken.—.— 520.— Kallw. Westeregein. 150.— 1350.—Dürreopp. 620.——.— Mannesm. Rhr.-Werke 1209.— 1155.— Kasohinenf. Eüllngen 765.——.— Oberschl.Eisenb.-Bed. 331.— 38.— do. Cisenaog—.——.— d0. Eisenind.(Caro) 593.— 58.—[Frkf. Pok. u. Mitek.. 595.— 578.— Fhönlx gergbau. 1410.— 1 59.— Gasmotor Deutzg—.— 2 Rh. Sraun-Kohl.. 2.—— Aeitener, Durlach. 1525.— 1522.— Tellus Berpbau.. 542.—.— Haldsfeu, ähmasch. 731.——.— V. Kon.- u. Laurahütte—.(1.— 1 78.— uxsohe industrie.—.— Transp.-Aktien. Hasch. u. Arm. Klein 450.— 430.— Sohantung.— 415.— Hoenus 70.— 6849.— Hamb.⸗Am. Paketfahrt.— 386.— Flatz. Maähm. Kayser. 555.— 60.— Norddeutscher LIoyd 13.— 04.50 Sohnellpr. Frankentbh. 499.— 30.— Oest.-Ungar, Staatap. 1105.— 1652.—Logtl. Mason. 920.— 892.— Oest. Sudb.(Lombd.).—.—.—ingw, Mürnderg 987.— 514.— Baltimore& OI-O. 850.——.—— 1328.— er.Deutsche Oelfabr.— 28.— 55 5 soh. Zellst. u. Paplert.—.—„FPulverfabr. Ingber—.— 750.— Arun& Billfin,—5 5 229 2— Sonnelder& Hanau. 5489.— 332.— Hoch- u. Ilefnau.. 460.— 509.—Sohuhtabr. Wesseis 47/5.— 455.— Mayse 4 freytag.. 25.— 605.— Sohuhfabr. Herz. 444.— 43.— Blelstift J. Fab.(Nbg.) 550.— 870.—Sellindustrle Wolff 500.— 510.— Mneng—.——.—Spleg u. Splegeig.. 1200.— 1182.— Elohnaum Mannhelm.—„—Eis. Bad. Wolſf.. 960.— 226.— 10.—.—Solnnerel Ettlingen.—.— 1200.— Löwenbrauereisinner—.——.—Kammgarnspinn“ Kals. 28.——.— MHalnger BSrauerel. 885.— 880.—Uhrenfäbr. Furtwang. 383.— 899.— Farkbraubrelen.... 700.——.—Veltohm, Sell u. Kans! 833.50 780.— Rettenmeyer—.——.— aggontabrik Fuohs 510.—.— Sohötterh. Zurgbr.— 399.— Zeifstoffaur, Waldhof 7— 60.— JSohwartz-Stordhen 25.— 28.— Zuckertabrik, Bad..—.— dementw. Heldelberg 735.— 688.— do. Frankenthal 805.— Berliner Wertpapierbörse. Starke Kursrückgünge. * Berlin, 8. Juni.(Eig. Drahtb.) Die Abwärtebewegung zum Schluß der gestrigen Borse setzte sieh auch am heutigen Lage fort. Hlierzu trug vor allem der scharf weichende Dollar bei, der von 280 im gestrigen Abendverkehr auf 274½ im Laufe des heutigen Vormittags ebröckelt war. Man erfährt auch, daß hier und da Blankoabga vorgenommen worden sind. Die Ge- samttendenz der Börse läßt sich heute als matt bezeichnen. Als dann in der zweiten Börsenstunde die Devisen wieder etwas kester lagen, gelang es einigen Spezialwerten nicht nur, ihre Ver- luste wieder einzuholen, sondern auch nicht unerhebliche CGewinne zu erzielen. Unter den westlichen Montanwerten schwankten die Kursverluste zwischen 25 und 405. Stärkere Einbußen er- fuhren die Oberschlesier, bei denen Kaftowitzer 130, Laurahütte 110, die übrigen etwa 50% nachgaben. Auch Kaliwerte lagen an- Dollarkurs 288 Mark. eeee fangs sehr schwach, Deutsche Kali büßten 100%, Aschersleben 50 und Westeregeln 70% ein. Allerdings machte sich späterhin für Deutsche Kali stärkere Nachfrage geitend und es konnte hier- für ein Kurs von 2000 erzielt werden. Ronnenberg notierten 2050, Krügershall 655, Heldburg 1300, Hallesche Kali 1200, Hannover- sche Kali 1025. Anilinwerte waren etwa 205 vernachlässigt. Chemische Werte erlitten größere Verluste, so Goldschmidt 65, Anglo Guano 60, die übrigen etwa 40%½. Unter den Elektro- werten waren nur Bergmann behauptet, die übrigen bis 50% scllwächer. Schiffahrtswerte zeigten keine große Veränderung, bis auf Hamburg-Südamerika-Linie, die 35% verloren. Im freien ver- kehr nannte man Benz mit 400, R. Wolff 700, Sichel 510, Becker Stahl 420, Bankaktien ein wenig abbröcttelnd, Darmstädter Bank verloren%, Bank elektrischer Werte min. 23%. Unter den Spe- zialwerten waren unter den Maschinenfabrikaktien, die größten Verluste bei Karlsruher Maschinen aufzuweisen, die 130% schwä⸗ cher lagen aber auch Berlin-Anhalter Maschinen, Deutsche Ma- schinen und Hackethal gaben 60% nach, die übrigen etwa 40%. Bei den Textilwerten senkten sich die Kurse un rund 100%. Schwach lagen auch Papier- und Spritaktien sowie Basalt, Deutsch-Aflantische Telegraphen und Sarrotti. Von deutschen Nenten waren 575 Reichsanleihe 33% schwächer und 373% Neichsanleihe 5% schwächer. Unter, den ausländischen Renten waren 5% Mexikaner min. 90, 59 Tehuantepec min. 140%. Auch Türkenlose gaben spüter nach und verloren 200 M. Im Verlaufe zogen die Kurse auf die Behauptung am Devisenmarkte an, 80 daßz die Börse gegen die Anfangskurse als gebessert bezeichnet werden muß. Der Kassaindustriemarkt war überwiegend schwä⸗ cher. Polennoten 6,90 die Mark kam aus Amsferdam mit 0,92½, Zürich 1,90, Kopenhagen 1,62½, Stoclcholm 1,384 Festverzinsliche Werte. a] Reichs- und* 8. 7. 8 Staatspapiere. 47 30% D. Sohatza. Ser.—.——.— F 3% d0. Ser. I. 4¼½% do. Paplerrents—.— 1380.— %% 40 Ser..0.0 4% Kürk. AlnMal. 388.75 367.— 4¼% do. Ser,-.IX 73.60 73.8 4% do. Bagdad. 4½% do. 1924er— 338 Eisenbahn! 299.— 280.— 5% Utsoh. flelohsanl..50 77.50% do. Bagdad- 4% d0. Eisenhahn ii 295.— 278.— 3½¼% Pdo. 87.50 89.23 4% do, unttf. Anlelhbe 1886.— 1159.— 30% d0. 45.— 141.75 4% do. Zollobl.v 191 38— 271.— 4% Preufl. Konsols 88.78 85.10%%% 400o8.-o 2780.— 2538.— 3½% do. 73.25 74.— 4½%½%.St.-Rt. v. 1913— 295.— 3% 4J0. 85.— 28.— 271 5 5 6— 222.— 4% Badi Anleih 5 8 0. Goldrente— %% Bayer. Anleihe 93.28 3588 4% do. Kronenrente 176.— 167.— 3% Hesg. Anleſhe 65.50 67.— 400 Wien. Invest.-Anl.—.——.— 4½ Frankf. Stadtanl. 164.— 107.10 3e% Oestor.-Ungar. 4% Münoh. Stadtani. 97.— 97.10 alte 899.— 779.— 4% Frankft. Hypoth. 3% 40. M. Serle 388.——— JFCCCCCCC Wenetgen?.80⸗% Scddst Esb..—.—.— e osterreloh.—ů..—.— % Sohatcanwels. 420.— 485.—%% Anat, Jer. f„ l 238.— 338.— 4% do. Goldrente—.—. 4%%, do., Serie u 345.— 338.— 4% do. bonv.Rente 113.— 138.50 4% AFB, Obl.. 1908 210.— 200.— Dlvidenden-Werte. Trunsp.-Aktien. 7. 8. 7. 8. Sohantungbahn.. 420.— 408.— deergs-Marlenh.. 899.——.— e 25.—Lermanla. 739.— 700.— Seaseet Srben,.80 J8.— Lerrerde neg eiet; 2828.— 1288.— Sudd. Elaenbahnn—— 321.—goldsohmidt, 1u.—.— 96.— Oest. Staatseisenb.. 1050.— 1630.—gritzner maschinen 1560.— 1490.— Baltimore and Ohio——Acun& Blifinger., 5235.— 455.— Prinz-Heinriohbahn.—.—Hannov. Masol. Egest 2675.— 2473.— .-Austr. Dampfsch. 465.— 440.—Hannov, Waggonfabr. 550.— 618.— kHamb.-Amerlk. Paketf 350.— 390.—Harkort BraW... 1656.— 350.— Hamh.-Sudam.'sch. 710.— 718.—farpenen Bergbau. 1848.— 173.— Hansa Dampfsch. 360.— 340.—Hllpert Magohſnen. 470.— 456.— Aorddentsche LIoy 312.75 300.— 1 95 755 825 25 17— Bank-Aktlen. Hoesoh Eisen u. 8t. 1195.— 1085. Zarmer Bankvereln 228.— 224.—[Hoheniohe-Werke 755.— 670.— Serlinertlandels-des. 433.— 488.— fumbolat Masgbinen 545.— 523.— Oomm.- u. Friuatbank 365. 300.—Hurtenw. O. W. Kayser———. Jarmstädter Zank. 356.50 290.80 Kaltw. Ascherslehen 1035.— 985.— Oeutsohe Bank 5650.— 50.—[Cattowitzer Bergbau 1430.— 1336.— Dlskonto-Commandit 419.— 415.— Köla-Rottweller.. 739.— 725.— Dresdner gankk. 318.— 314.80 gebr, Kühriing... 560.— 520.— Meininger Hypothekbe 146.80 49.— Kosthelmer Zellulose— 798.— Mitteld. Kreditbank. 356.35 349.80 Lahmeyer à 0o. 351.— 367.— Matlonalbk..Deutsoh! 234.— 293.—Laurafütte 1345.— 1638.— Oesterreloh. Kredit. 72.50 59.75Teopoldshall 8 50.— 187.— Relohsbank 220.— 249.50 eee 18.— 75— n nann,* N Industrie-Aktien. Tudwig Loewe& Co. 970.— 38.— Aogumulat.-Fabrlk, 940.— 9. Lothringer Hutts. 739.— 85— Adler& Oppenhelm, 1380.— 1373.—Cothr. Fortl. Cemeni 680.— 560.— Adlerwerke 928.— 53.— tudenscheid. 330.— 77— .-G. Anſl. Treptow 8.—— Kaglirus.-99..— 409.— Aligem, Elektr.-Ges..— 48.— Mannesmannröhren 1493.— 1164.— Anglo-Gontinental 1680— 1878.—[Obersohl. Eisenb.-B d. 08.— 5 3— Außsh.-Nürnb, Masoh. I„— 1916.—] do. Elsenindustrie,.— 3578.— Zadische Anilin 9—.— do. KoksWwerke 9— 4.— gergmann Elektr. 90.— 7—[Orensteln& Koppei 10.—— Berſ. Anhalt, Masoh. 27.50 833.—[Fhönix Bergqhauu 1091.50 1— Berliner Elektr.—.— Reilsholz Papierfabr, 451.—.— Al.Masoh. B. Schwarzk 1000.— 970.— Bhein. Sraunkohle., 188— 1350.— Bing Mürnberg.. 543.— 889— Rhein. Elektr.. 4965.— 01.50 Sismarokhütte 1359.——.— FHhn, Metallw. Vorz., 423.—.5 Bochumer Aubstaht 99.— 940.— hein. Stahlwerke—.——.— Gebr. Böhler& C00.—.——.—Riebeok Montan 1632.— 378.— Braunk. u. Brikettind..— 920.—fombacher fHutten. 5 3—.— Bremer Vulkan +5——.— Hosſtzer Braunkohlen 320.—— Browa, Boveri&00.—.——.—[Rositzer Zucker 370—.— Buderds Elsenw... 04.— 762.—[Hütgerswerke 783.— 45.— Chemische Grlesheim 737.— 705.—Sachsenwerk 335.— 460.— Obem. Heyden 975.— 3834.—Säohs, Gubst. döhlen 333.— 905.— Shemfsohe eller. 897.— 839.—fugo Sohnelder. 583.— 640.— Ohemisohe Alhert 1609.— 1555.— Sohuokert& 0o0. 635.— 600.— Conoordia Berghau—.—.—Slemens& Halske, J50.— 373.— Dalmier Rotoren,,.— 415.—Stoewver 1330.— 1200.— Dossauer Gas. 35.— 323.—Süud. Imohliien—.——.— Deutsch-Luxemburg. 517.— 336.50 Telepnon Berlinor 601.— 470.— .-Uebersde Elektr.—.——.— hale Eisenhütte, 4350.— 4530.— Otsch. Elsenb,-Sign.—.— 685 50 Tonwaren Wiesloch 675.— 560.— deutsohe Eygöl.. 19800.— 1890.— Türkisohe Tanakregie—.——.— Otsoh, gasglühliont,—.—=.— Unlonw. Berlin-Mum. 825.— 520.— Otsoh. Gubstahlkuge!l 640.— 78.—[Ver. Cbem. Eisenhutts 1405.— 1425.— geutsghe Kallwerke 2083.80 2023.—Ler. Dtsch. Nickelw. 1230.— 1160.— Deutsghe Stelnzoug.— 670.— Verein. Fränk.Sohuhf..— 10 D. Watten u. Munltion 138— 1308.—[Ver. Glanzstoffe 570.— 2193.— Otsoh. Wolle.— 719.—[V. Stw. Zypen&4 WIs 3315.— 9— Durkoppwerke 98— 80—[Vogtländ. Maschinen 640.—.— Dynamit reust.——Wanderer-Werko 149.— 1359.— Eſberfelder Farben, 670.— 640.—Woestere jeſn Alkall..— 1408.— Elektr. Lloht u. Kraft 418.— 395.—[West! Eien u. Braht 458.— 1100 Bk. f. e. Unt.(Zürloh)—.——.— Zeilstoa Waldhof.. 222.— 61.— Eschwoſler Bergwerk g75.— 850.—Deutsch-Ostafrlka 3— 3090.— Feldmünle Fapler 220.— 630.—Aeu-Gulnea 70.— 830.— Foſten&. Gullleaume 785.— 7588.—Otavf Minen u. Eisenbd.—.——— Friedriohshutte—.——.— do. genullscheln,—.——.— daggenau Vorz. 730.— 725.—[beutsche Fetraleum 1950.— 188805— gasmotoren Deuta— 629.— bomona.14290.- 13500. gelsenklroher dergw. 5 7—— 918.— lleldburg 13 1778.— Gelsenkirok. ubstan! 807.— 780.—enz„ 465.— 465.— Deulsenmarkt Sprunghafte Aufwärtsbewegung der Devisen. Mannbeim, 8. Juni.(.20 Uhr nachm) Im Devisenverkehr setzte im Mittagsverkehr eine sprunghafte Aufwärts⸗ bewegung ein. Der Dollar, der heute früh noch mit M. 270 notierte, steht augenblicklich auf M. 288. Am kiesigen Platze werden folgende Kurse genannt: Holland 11350, Kabel Neu⸗ Vork 288, Schweiz 5575, London 1300, Paris 2645. c Frankfurter Devisen. Frankfurt, 8. Juni.(Eig. Drahtb.) Der Grundton am Devisen- markt wWar bereits im Frühverkehr schwächer und die Preise schwächten sich im Verlaufe weiter ab. Im amtlichen Verkehr blieb es sehr still bei behaupteten Kursen. Es wurden folgende Kurse genannt: London 1242%(amtlich 1247), Paris 2525(2535), 188 2325(2335), New Vork 276(2707½6), Holland 10 (10887½)0, Schweiz 5300(5330), Italien 1435(14527½). 7. Junſ 88 geld Brlet geld Hollanne 11276.20 11298.80 19828•5 Belglen 432.50 2437.50 2332.8 onddonn 233.70 1382.301248.70 FFTT 3632.30 3537.70 2532.40 Sohmelz. 5536.40 3557.6 5324.0 F 4540.40 4384.60 12 ·60 2594.80 1597.50 1—— Dänemark358.56 5371.40 8173˙89 Horwegen][69.90 089.10 4907.50 Sohpsdes 7502.40 517.60 7217.70 72 klelsingfors— bdee ee 2 47 FF 286.95 287.55 276.57 Sle bg.•90 1 94.94 +1 —— AbR.. 0 8 Fhne 32.71.79 3840 53 N 554.40 555.50 536. Frankfurter Notenmarkt vom 8. Junl 1922. gfdof geld Brlef geld Amerlkanfsohe Noten 425.80 225.25 Oest.-Ungar., alte.—.— Selglsohs.. 2323.50 2327.50 Norwegischo. 2 1 7 1 46— 79— 220—.——.. ng— 1246.— 25 2„ 0 Fransbelsore.... 2528.— 2588.— Soheelzer. 5305.— 8315. ſallelsene.: 80 f 80 Feerhe⸗ak. 5307 5 * 80 0- ak. Aege„ Oesterreſoh abgest..12.32 Usgarseobe- 31.25 Berliner Devisen.—— 7. Juni Jun Amtlloh f 8888 Geld Brlet geld— 9 Bollengn 11285·85 11374.18 10836.0 19853 7258 242808 12347.69 730 4 Lopenenen 545388 514848 35 Stoctre. 5878f 8288„% 6182.80 5500 Stooholm 7530.45 849.45 18.55+ 759 +5 fleitenetors:80 995 72225 1% Landen4588.88 488½ 18855 15. ler, Vo:13858 527½% 130 FF 287 91 287.83 277·82 arlo 2828.70 2833.30 2544.880 2 Sohuelzaz3313.10 5526•90 5328.809 hanlen 4538.60 4570.7/04419.45 155 4.23 10 „„ 20[ 888.38 Bunspde 32.55 32.75 34.21 1 „Papyrus“.-G. Mannheim-Waldhoſ. Das Unternehmen erzielte im abgelaufenen Jahre eine einnahme von M. 126 675(133 330), die zur Bestreitung der Voß schreibungen auf die Verwendung ünden. Der% trag aus 1920 mit M. 428 320(428 320) steht Zzur, Veriügung ⸗ Generalversammlung und soll auf neue vorgeif 10 werden. Mie Lelstoftabrik Walanof, Mannheim Waldnel gütet auf die Aktien der Gesellsctraft, soweit sie sich nicht deren Besitz befinden, laut Pachtvertrag dieselbe Dividende,% sie Selbst auf die Aktien ihrer Cesellschaft vergütet, nämlich 5 bie Bilanz peist V. 5 Mill. Aktienkapital und 5 8,50) Mill. Sbligationen aus. Rücklagen sind wie i. V. AI. 117 vorhanden. Demgegenüber stehen M. 6,74(6,62) Mill. Sch 8 410 Fabrikgrundstuck und Straßenanlagen stehen init 204 500(21 Mark, die Eisenbahnanlage mit M. 28 725(20 235), Geben Wasserwerks- und Kanalanlagen mit M. 1,19()0 Mill. 1 Maschinen, Apparate usw. mit M. 921 938(970 468) zu Buch. Waren und Härkte. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 8. Juni.(Eig. Drahtb.) Nach wie vor steht der 2 dukienmarkt nahezu ausschließlich unter dem Eindruck pte Schwankungen am Devisenmarkt. Die Tendenz war demenn chend heute matt, und das Geschäft bei allgemeiner Zurücihalui recht gering, zumal auch Getreide nur spärlich von der Eni angeboten War. Hafer wurde in den Preisforderungen verhu mäbig hochi gehalten. Für Mais wurden vom Auslande e 20 höhere Preise gefordert, dagegen war Waggonware niedriger e Markte. Für Mais jehlte ſegliche Unternehmungslust. Eu n artikel Waren stärker angeboten, ohne Käufer zu ſinden. Für Sau“ zeigte sich etwas mehr Nachfrage. * Deutscher Rletallmarktbericht,(Mitgeteit von der Neſ⸗ und Rohstof-Oesellschaft m. b. II., Berlin S0 10) In groc⸗ richtswoche zeigte der deutsche Metalhnarkt ein ausgesprocn, lustloses Aussehen. Die Schwankungen der Devisen waren fügig, auch sonst fehlte es von seiten des Auslandes und landes an Anregungen, die den Markt irgendwie hätten wesent beeinilussen können. Von Montag zu Dienstag gin die durchweg etwas zurück, um sich e Wochenench on unverändert zu halten. Die Nähe der Fei veranlaßte * ders die Spekulation nach Möglichkeit ihre Eugagements stellen, da 2 eine— Unterbrechung inmerhin 00 raschungen bringen kann. Die Industrie kxauft nur spärlich notwendigen Bedarf, ohne daß diese Käufe auf den Markt e Wirkung hätten. Der allgemeine Wunsch nach Entlastung der letzten Woche besonders dadurch stark hervor, als maff von den Anleiheverhandlungen immerhin einen gewissen weich verspricht, und es natürlich heute nicht abzuselien ist, auf be. Weise der Metallnarkt bei Zustandekommen einer Anleihe 110 einflußt werden kann. So sehr auch eine Anleihe ersehnt ehel⸗ * 2* 2 wünschenswert ist, so tritt schon jetzt die allgemeine U„ zeugung hervor, daß bei einem Steigen unserer Mark das irt gegchäft sicherlich leiden muß, und in diesem Falle eine 1 schaftskrisis im Bereiche der Moöglichkeit liegt. U diesen Umständen ist die Situation im Augenblick recht un te⸗ und ist es natürlich, daß die Umsätze mangels jeglicher Uus“ nehmungslust sehr begrenzt waren. rechl Am Altmetallmarkt war das Geschäft ebenfalls d⸗ obgleich 00 ering, die Kurse waren aber nach unten gerichtet, ngebot keinesfalls ein dringendes war, vielmehr auch Hier der Zurückhaltung herrschte. Die bezahlten Preise ab Diens letzten Woche waren unverbindlich wie folgt: Elektrol Veig Wire bars 8450—8600, 99% 7450—7600., 1 10⁰ 17 800—18 200 M, Hüttenaſuminium 98/00%% 1 nickel 98/99 bis 11 400 K, Zinn, Banka oder austral. 18 200—18 900 N45 5 zinn 30% 7400—7800., Hüttenrohzink 3150—3250., authle tedzink 2075—2775., Hüttenweichblei 2875—2050., II M. je nach Qualität 2300—2600., Antimon-Regulus 2800—.2000 Quecksilber 37 000—41 000., alles 100 kg. M. Edelmetalipreise. Platin 680—605., G10 175—180 1 Silber.55—.05., alles per Gramm. Goldkurs der Reichis für ein 20.-Stück vom.—10. Juni 1100 uab⸗ verpackt in geschlossenen Quis; titäten, bei Kleineren Posten entsprechender Ab. und Zuschitg Altkupfer 6800—7100., Altrotguß 4900—5100., Jubm.00 3900—.4200., Messingspäne 3400—3550., Altzink 2000— pis neue Zinkabfaälle 2400—2000., Zinkzünderlegierung 9970 2250 Al., Altblei 2100—2300., Aluminiumblechabfälle 98“ 8300—8700., alles per 100 kg. Sehiffs-Nachricht. Der Schnellpostdampfer„Hansa“ der Hial, burg-Amerika-Linie ist am 4. Juni morgens 3 Uhr in New) 16. angekommen.(Mitgeteilt von der General-Agentur Walther von Reckow, Mannheim.) — — ̃ Druckere Dr. Haas, Mannhein Herausgeber, Trucker und Verleger: General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannbeim, E 6, 2. Tirektion: FJerdinand Feyme.— Verantwortlich für Politik; Dr. „ euilleton: A. Mepce 1 1 Hammes; für Handel: J..; Franz Kircher; für für Lokales 118 den meen eee nhalt: Richard Schönf für Anzeigen: — — — — 5 —.— hN —* —· ib· —. . NiN 2 a anrre F — ——— de diph RMan ſta + da 15 Für den Tonſatz 10 eine kleine wige 5 ch eaueceeee ue-Heltung. Jir. 11. zanauheimer Generai-Anzeiger.(abend-Ausgabe.) Donnerskag, den 8. Juni 1922. —— Man nheimer Muſik Zeitung 5. Deutſches Brahmsfeſt. In Hamburg, der Vaterſtadt Brahms', rüſtete man ſich zu iner Gedenkfeier des 25. Todestages des Meiſters. Man hatte die di bar beſte Wahl getroffen in der Perſon des eigentlichen Feſt⸗ rigenten, dem bedeutendſten aller Dirigenten, Wilhelm Furt⸗ wängler. Er führte das Orcheſter der Hamburger Muſikfreunde Sieg zu Sieg und es war nur bedauerlich, daß er außer den dn⸗Variationen nur Gelegenheit bekam, I. und II. Sym⸗ phonie zu dirigieren. Es hat keinen Zweck, ſich dabei aufzuhalten, wer daran ſchuld iſt. Was dem Brahms⸗Feſt die eigentliche Weihe ab, was alles Aergerliche vergeſſen ließ, waren die künſtleriſchen roßtaten Wilhelm Furtwänglers, dann Adolf Buſch's, der Violinkonzert wieder unvergleichlich ſpielte, und Edwin Fi⸗ ſchers, der das gewaltige ſtemenb one mit unerhörter monu⸗ mentaler Wucht aus den Taſten hob. Mit ihm zuſammen ſpielte „Bandler⸗Quartett“ eine vorzügliche einheimiſche Quar⸗ tettvereinigung) das gedankentiefe G⸗moll⸗Klavierquartett. Auch au Sigrid Onegin ſpendete mit bekannteren und unbekannteren rahmsliedern, mit ihrer wundervollen Stimme reiche Gaben. Ein Kapitel für ſich war die Begleftung Michael Rauch⸗ iſens. Mit der I. Symphonie fanden die Hamburger Brahms⸗ age einen weihevollen Ausklang. Furtwängler wurde geradezu iſch gefeiert. Anna Müller. Die fjochalterierung der Dokale. Ein ſprachlich⸗muſikaliſches Problem. Von Robert Hernried(Mannheim). Der Vokale?— werden viele fragen. Es gibt wohl eine Hoch⸗ rierung der Töne um einen oder mehrere chromatiſche Halbtöne, Wofür als äußeres Ausdrucksmitel das einfache Kreuz(bei Hochalte⸗ Rerung eines vertieften Tones) und das B(bei chromatiſcher Er⸗ Aabung eines doppelt erniedrigten Stammtones) verwendet werden. Fann man aber Vokale hochalterieren? Man tut es bereits ſeit tauſend Jahren. Denn was ſind die ſogenannten„Umlaute“ ä, ö und u anderes als eine Hochalte⸗ Herung der bunkel gefärbten Vokale? Das Hellerwerden der Klang⸗ 8he gehörsmäßig die Wahrnehmung des Steigens der öhe. ., Und das hat tiefere Urſachen. Wenn wir mit hellen Ohren der Rede der Menſchen lauſchen, dann wird es uns auffallen, daß in unſerer deutſchen Sprache die Umlaute am häufigſten dort eintreten, die 65 ſich um eine Steigerung handelt. Uad zwar entweder durch ſe VBildung eines Komparativs(hart— härter, rot— röter) oder Plurals(Bad— Väder, Chor— Chöre, Huhn— Hühner). es iſt eine ſolche Steigerung ſchon im Inſiniiv eines Verbs alten: glühen(ogl. Glut). Bei anderen Wortbildungen ſtellen ſich diejenigen, welche„hoch⸗ Alterierte“ Vokale enihalten, an ſich ſchon ais urmuſikaliſche Stei⸗ a des Urſprungswortes dar:„gütig“ iſt mehr wie gut,„füt⸗ tern“ ſchließt eine Fülle von Futter in ſich, das Wort„künden“ mimmt den ſtarken Eindruck der„Kunde“ auf den Benachrichtigten ſchon vorweg. Freilich liegt auch in der Verkleinerung eine Steigerung lins Negative), die dieſelbe Flexion des Vokals ergibt: Mut— Mütchen, ALappe— Käppchen, Ohr— Hehr(der Nadel) gleich Oehrchen. Wir finden dieſelbe Hochalterierung der Vokale in beiden An⸗ wendungen, als 13 ins Große und als überdeutliche Ver⸗ leinerung, vor allem in dialektiſchen Wendungen: ſo ſagt man n meiner Vaterſtadt Wien ſtatt blutig— blüatig(eine ge⸗ ütlich verkleinernde, abſchwächende Wendung), in Mannheim ſtatt kaver— bräver, was eine bedeutende Steigerung des muſikaliſch⸗ ſprachlichen Ausdrucksvermögens in ſich ſchließt u. f. f. In gleicher Weiſe ſehen wir die Hochalterierung bei dem tong au: Gaul— Gäule, Maul— M uler.„Gn Wien ſagt faul: fäul“, ſtatt angefault:„ang 955 0 Hier erſcheint aber die Feſtſtellung intereſſant, daß unſere rift d Ausdruͤck keineswegs entſprechend wieder⸗ dibt. Während der höhere Klang der Umlaute ä, ö und ü durch das als Erhöhungszeichen dienende kleine e über dem Vokal ſeht le end ausgedrückt wurde(es verkümmerte nachher zu den heute 701 Strichelchen), Aulrte das gleiche Zeichen über dem a oppellautes äu geradezu antiphonetiſch. Denn niemand ſagt — ule. Wohl aber nähert ſich die Ausſprache des Wortes ule der Schreibung: Ga— üle(ebenſo Ma— üler, Bra— üte, üte uſw.), ſo daß die Vermutung naheliegt, es habe ſich irgendwelche Vorgänge das von dem zweiten u auf den erſten 55—5 igung verſchoben. Was die ſen mögen. 5 iſt gerade dieſe Frage ziemlich gleich⸗ duu Denn Doppellaute werden bekanntlich auf den erſten(ver⸗ elten) Vokal geſungen, während der zweite erſt knapp vor Veendigung der Tondauer N 28 Hingegen ſcheint es mir ſehr wichtig zu ſein, daß die Ton⸗ Hder ſſch Aber die den alterierten Vokalen innewohnende natürliche — 85 Sprachwiſſenſchaftler na eigerung klar werden. Die Steigerung durch den Komparativ Futuriſtengefahr? en Jahren erſchien in dem bekannten Inſel⸗Verlag e eee Buſoni, die ſich„Entwurf neuen Aeſthetik der Tonkunſt“ nannte. Sie wurde viel ge⸗ 80 und beſprochen; dann machte ſich Hans Pfitzner gegen puſoni ift Vor eini Er ſchrieb in den„Süddeutſchen Monaksheften“ mit Haren wiſſenſchaftlichen und künſtleriſchen Gründen gegen das deue Nichts, er bot Witz, Geiſt und deutſche Empfindung auf, er itterte eine Gefahr für die ganze Zukunft der Tonkunſt rend Buſoni von der Zukunft alles erhoffte, ſtellte Hans Ffitzner die bange Frage:„Wie aber, wenn es anders wärer enn wir uns auf dem Höhepunkte oder gar dieſer Aibepuntt— überſchritten wäret“ Er ſpricht an anderer elle von der Unehrlichkeit des Publikums; das gegenwärtige ſage ſich immer:„werde ich mich nicht als rückſtändig blamie⸗ Genug, unſer Meiſter nahm die ganze Sache, obwohl er Humor mit einfließen ließ, 15 ernſt. Sein Wort zündete, znnd nun iſt ſeine kleine Schrift„Futuriſtengefahr“ berelts 4 ritter Auflage erſchienen. Der unveränderte Neudruck(Verlag 8 r Süddeutſchen We d Leipzig und München 1922) bietet den Anlaß, den ganzen„Futurismus“ einmal heiter und gelaſſen us ruhige Auge zu faſſen. Vor allem: die ganze Bewegung iſt eine internationale. Inter⸗ ren?“ biel und d debenale ſagen es uns Deutſchen rund heraus, daß man eine aus So tſcher Seele fließende Tonkunſt eigenklich kaput ſchlagen müßte. war es en an einer Stelle zu leſen, wo natürlich„der Fluß und Wechſel der Dinge“ als das wahre Leben geprieſen Natur iſt eben nichts anderes als das„Ewigwachſende“, —„Ewigſicherneuernde“ in uns ſelbſt.„Dieſer Natur glauben ir, ſie wollen wir faſſen und halten“, ſagt Paul Bekker. Wir undern, die wir höhere und tiefere Gedanken hegen und pflegen, müſſen uns obendrein noch ſagen laſſen, daß unſere Kunſtanſchau⸗ angen an„pathetiſch aufgeblaſener Ideologie“ leiden Die nternatſonalen werden uns nie weil die ethiſchen Grundanſchauungen gar zu weit auseinandergehen. Im letzten runde iſt der ganze Futurismus der Tonkunſt nämlich die hilende Frucht des alten Rihillsmus. Die Lehre läuft darauf Enaus. daß es überhaupt keine höheren Ideen gibt, alſo auch keine utwicklung nach ſolchen Ideen, daß demnach weder Konſonanz ſurch Diſſonanz weder Dur noch Moll, weder Tonalität noch Kunſt⸗ auf„inneren Geſetzen“ beruhen. Es iſt eben alles dies s und muß beſtritten und vernichtet werden. wird, wenn ſie ſprachlich rein ausgedrückt iſt, in der Vertonung gutomatiſch wiedergegeben werden— ſei es durch einen höheren Ton, ſei es durch rhythmiſchen Akzent. Wo ſie aber nicht ohne weiteres wahrnehmbar iſt, wie in den Pluralbildungen und den fue oben angeführten Beiſpielen, bedarf es beſonderen Fein⸗ gefühls, einer gewiſſen Hellhörigkeit und angeborenen äſthetiſchen Auffaſſungskraft, um den vollkommen paſſenden muſikaliſchen Aus⸗ druck zu finden. In unſerer—— des Ueberwucherns der orcheſtralen und der Vernachläſſigung der vokalen Kompoſition(der unbegleitete Chor⸗ geſang liegt arg darnieder und die Singſtimmen in der Oper ſchreien nach Melodie), in einer Zeit, da das tonmaleriſche Element ungeachtet mancher geradliniger Meiſter immer noch die Oberhand hat, ſcheint es wohl angebracht, auf die Möglichkeiten ſubtileren Ausdrucks zu verweiſen, die ſich aus der Weiterſpinnung des in dieſer Studie angeregten muſikaliſch⸗ſprachlichen Problems wohl ergeben könnten. oper und Konzerte im Reich. e Araufführung des Oratoriums„Jeſus Nazarenus“. In der Schloßkirche zu Schmalkalden fand die Uraufführung des geiſt⸗ lichen Oratorlums„Jeſus Nazarenus“ von Bruno Leipold ſtatt. Das Oratorium iſt ein ſchlichtes Kunſtwerk, das ſich namentlich in den Chorälen zu bedeutender Höhe ſteigert. Die Hauptrollen ſang Ora⸗ torienſänger H. Lietzmann⸗Berlin. Das Halleſche Händelfeſt. Das große Händelfeſt in Halle, das am Himmelfahrtstag begann und das vier Tage dauerte, bedeutete ein Ereignis für die ganze muſikaliſche Welt. Das Feſt begann mit der Aufführung der Neueinſtudierung des dreiaktigen Oratoriums „Semele“ durch Profeſſor Alfred Rahlwes im Stadttheater. In den Solopartien war u. a. Lotte Leonard⸗Berlin beſchäftigt. Der Abend brachte in der Marktkirche ein Symphoniekonzert mit vergeſſenen Kompoſitionen althalleſcher Komponfſten des 16. und 17. Jahrhun⸗ derts. Am Freitag wurde die von Prof. Werner⸗Bitterfeld geleitete Händel⸗Ausſtellung in der Magdalenenkapelle der Moritzburg er⸗ öffnet. Alles, was die Welt von Händel beſitzt, Handſchriften, Briefe, Noten, Erſtausgaben, Bilder, Stiche, perſönliche Andenken, iſt hier vereinigt. Oeffentliche und private Bibliotheken, Sammler, Inſtitute und Muſikfreunde haben die einzelnen Stücke der Ausſtellung aus Berlin, Leipzig, Hamburg uſw., ſelbſt aus England und Italien ge⸗ ſandt. Den Höhepunkt des Feſtes bildet die Uraufführung der Oper „Orlando furioſo“ in der Bearbeitung von Dr. Hans Joachim Moſer im halliſchen Stadttheater. Alkengliſche Kirchenmuſik in Dresden. Einen namentlich in muſik⸗ hiſtoriſcher Hinſicht einzig daſtehenden Abend erlebte Dresden bei dem Hierſein des Biſchofs Burg in der engliſchen„All⸗ſaint Church“. Hier bot ſich nämlich die ſeltene Gelegenheit, altengliſche irchen mu ük nach langer Pauſe wieder in Dresden zu hören. Es iſt das Verdienſt des bekannten Dresdener Komponiſten K. J. G. Vollmöller, des Organiſten an der Engliſchen Kirche, dieſe in ihrer rhythmiſchen Belebtheit reizvollen, in ihrem melodiſchen, volks⸗ tümlichen Charakter höchſt aparten Weiſen wieder zu klingendem Leben erweckt zu haben, aus denen auch unſere deutſche, oftmals in ſtrengem Formalismus erſtarrte Kirchenmuſik neue Impulſe ge⸗ winnen könnte. Vor allem das grandioſe„Nune demittis“, bei welchem auch der kleine, aber tüchtig geſchulte und klangſchöne Chor ſeine hohe Muſikalität beweiſen konnte, eröffnete intereſſante Per⸗ ſpektiven für die Kirchenmuſik überhauptl— Von dem rührigen Chore der Kirche unter ſeinem ſtilkundigen Führer Vollmöller er⸗ warten wir noch viel Gutes und Schönes. F. v. L. Brahmsfeſt in Eſſen. Aus Anlaß des 25. Todestages von Johann Brahms veranſtaltete Max Fiedler vom 15. bis 22. Mai in Eſſen ein großzügig angelegtes Brahmsfeſt. An ſechs Abenden gab er die größeren Orcheſterwerke und das Requiem ſowie Kammer⸗ muſik. Unter den Soliſten ragte beſonders Joſ. Pembaur, München, mit dem B⸗dur⸗Klavierkonzert und Adolf Buſch, der das Violinkon⸗ zert ſpielte, hervor. Anſtelle der leider erkrankten Emmi Leisner ſang Mariag Philippi. Das Roſé⸗Quartett erfreute ſich beſonders großen Beifalls. Es zeigte ſich bei dieſer Gelegenheit wieder, daß Eſſen in Fiedler einen hervorragenden Dirigenten beſitzt, der mit dem glänzenden Orcheſter wahre Wundertaten vollbrachte. Fiedler dirigierte das Deutſche Requiem mit ſolcher Abklärung und Innig⸗ keit, wie man es wohl ſelten hört. Er genießt ja als Brahms⸗ Dirigent beſonderen Ruf und gab den Zuhörern mit den Sinfonien und den Haydnvariationen einen tiefen und bleibenden Eindruck. Der begeiſterte Beifall, der ſich nach dem letzten Abend ins Unge⸗ meſſene ſteigerte, bewies, welche Liebe und Verehrung Fiedler ge⸗ nießt. Die Stadt dankte ihrem Muſikdirektor durch Verleihung einer beſonderen Auszeichnung. Das Neußer Schuberkfeſt, das vergangenen Monat ſtattfand, vereinigte eine Gruppe angeſehener Künſtler zu viertägiger liebe⸗ voller Schubert⸗Pflege. Unter den Mitwirkenden befanden ſich das Kölner Gürzenich⸗Quartett, das Wiener Roſé⸗Quartett, Eva Bruhn⸗ Eſſen, Kammerſänger v. Raatz⸗Brockmann(Berlin), Hermann Abend⸗ Den Höhepunkt des Feſtes bildete die Aufführung der Es⸗ dur⸗Meſſe. Kurze muſikaliſche ſlitteilungen. Odenwälder Muſikfeſt. Zum Abſchluß ihres zweiten Vereins⸗ jahres veranſtaltet die„Geſellſchaft der Muſikfreunde im Odenwald“ — Sitz Erbach i. O.— in den Tagen vom.—11. Juni ein„Oden⸗ wälder Muſikfeſt 1922“, das ein Kirchenkonzert, zwei Kammermuſik⸗ konzerte, eine„Sommernachtmuſik“(u. a. Blasquintett von H. K. Schmid) im Freien ſowie ein Orcheſterkonzert des Darmſtädter Landestheaterorcheſters unter Michael Balling und unter Mitwir⸗ kung von Johanna Heſſe(Staatsoper Dresden) im Schloßhof zu Fürſtenau bringen wird. In den Kammermuſikkonzerten, die in der berühmten Hirſchgalerie des Erbacher Schloſſes ſtattfinden, gelangen durch das Drummquartett aus Darmſtadt und weitere Darmſtädter Künſtler Werke heſſiſcher Komponiſten zur Uraufführung u. z eine Suite für Oboe und Violine mit Begleitung von 5 Streichinſtru⸗ menten von Arnold Mendelsſohn, ein Sextett von Johanna Senfter und ein Streichquartett mit Frauenſtimme. Kapellmeiſter Georg Szell vom Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt iſt als erſter Kapellmeiſter und muſikaliſcher Oberleiter an die Vereinigten Theater in Düſſeldorf berufen worden. Bayreuther Jeſtſpiele 1924. Wie das Bayriſche Tageblatt meldet, haben dieſer Tage Siegfried Wagner, der Verwaltungsrat der Deutſchen Feſtſpielſtiftung, der Vertreter der Stadt Bayreuth und Sachverſtändige der Feſtſpielleitung die Wiederaufnahme der Bühnenfeſtſpiele beſprochen. Wegen beſtehender Schwierigkeiten und der für die künſtleriſche Ausgeſtaltung nötigen Arbeiten können die erſten Feſtſpiele nicht, wie beabſichtigt, im Jahre 1923, beſtimmt aber 1924 gehalten werden. Für dieſe ſind bereits eine Anzahl von Künſtlern gewonnen. Die Vorproben ſollen noch in dieſem Sommer beginnen. Hermann Scherchen Dirigent der Frankfurkter Muſeumsgeſell⸗ Wilhelm Furtwängler beſetzte Dirigentenſtelle Dirigenten gewählt. Ein muſikhiſtoriſcher Kongreß. Die Deutſche Muſikgeſellſchaft in Leipzig plant, wie uns gedrahtet wird, eingeladen von der ſtaltungen. Stelle des krankheitshalber zurückgetretenen Muſikhiſtorikers Her⸗ mann Kretzſchmar der Univerſitätsprofeſſor und Direktor des muſik⸗ wiſſenſchaftlichen Inſtituts Hermann Abert gewählt. Die Robert Schumann-Geſellſchaft, die am 17. und 18. Juni d. J. an ihrem Size Zwickau i. Sa., dem Geburtsorte Robert Schumanns, ihr 1. Schumannfeſt veranſtaltet, iſt erſt vor zwei Jahren gegründet, und zwar in der Hauptſache zum Weiterausbau des Schumannmuſeums, Unterſtützung der Schumannforſchung und oon Zeit zu Zeit. Die Geſellſchaft zählt z. Zt. bereits über 300 Mitglieder. Werk iſt wenig melodiſch und bietet reichlich Verſtandesmuſik, was bei Schoeck, dem bekannten Liederkomponiſten, eigentlich ſehr wunder nehmen muß. Die Aufführung, als Auftakt zu den Inter⸗ nationalen Feſtſpielen, war von einem ſtarken Erfolg begleitet. Eine neue Lehar⸗Operette gelangte im Theater an der Wien zur „Frasqutta“ aber auch verdient. Friſche Walzerweiſen, mit⸗ reißende Märſche, ſchöne lyriſche Liebesgeſänge, brig t Lehar, nach denen nun eigentlich nichts mehr zu wünſchen übrig iſt. Wilmer und Reichert. 4Ein Nikiſch-Werk. Im Oktober, zum Geburtstag des ver⸗ ſtorbenen Meiſter⸗Dirigenten, wird unter redaktioneller Führung des Hamburger Muſikkritikers Heinrich Chevalley und Mitwirkung von Gerhart Hauptmann, Dr. Richard Strauß, Profeſſor Pfohl, Hamburg, u. a. m. ein großes, künſtleriſch wertvolles Werk erſcheinen, welches außer Biographien hauptſächlich Briefe zwiſchen Tſchai⸗ kowsky, Brahms und Nikiſch und viele intereſſante Abbildungen enthalten wird. Herausgeber des Buches iſt H. Behrens, Berlin. „Parſifal“-Aufführung in Buenos⸗Aires. Die Exöffnung des deutſchen Gaſtſpiels in dem Colortheater in Buenos⸗Aires brachte „Parſifal“ unter der Leitung Weingartners und der Mitwirkung von Wildbrunn, Kirchhoff, Schipper, Braun, Bardler. Die Auf⸗ führung hatte einen außerordentlichen Erfolg. Neue Pfitzner⸗Cieder. Pfitzners Opus 30, vier Lieder nach Ge⸗ dichten von Lenau, Mörike, Dehmel, iſt ſoeben im Verlag von Adolph Fürſtner, Berlin, erſchienen. Vertont wurden Lenaus„Sehnſucht nach Vergeſſen“, Mörikes„Das verlaſſene Mägdlein“ und„Denk es, o Seele“, Dehmels.„Der Arbeitsmann“. Während wir andern dieſe inneren Geſetze aufſuchen, während wir gefunden haben, daß dem erſten Satze von Mozarts großer C⸗dur⸗Symphonie unbewußt das Problem des Goldenen Schnittes zugrunde liegt, daß mithin die Form dieſes Satzes ein Geheimnis einſchließt, ſuchen die Neueſten aus Wien den Erfolg in der Zer⸗ ſtörung der Form. Dann:„Harmonie und Komplikation“. Viktor Goldſchmidt(Heidelberg) hat bereits vor zwanzig Jahren nachgewieſen, daß ſich Kryſtalle und Harmonien nach denſelben Grundgeſetzen entwickelt haben. Demgegenüber ſtreben die Nihi⸗ liſten danach, alle Schranken des Wohlklanges niederzulegen. Der miſen daß„wir“ uns nur auf„tiefſte Kräfte“ in uns beſinnen müſſen, daß uns alsdann neue,„reinſte Geiſtigkeit“ in ein neues Land führen wird, hat nur zu Doppeltonarten(Korngold) und zu neuer Enharmonik geführt. Man erhofft von der Einreihung enharmoniſcher Töne, von der Orientaliſterung der Tonreihen, von Viertel⸗ und von Dritteltönen die wahre Zukuͤnft. Und wenn wir dies Futurum exactum erreicht haben werden— meint Buſoni — dann haben wir eine Tonkunſt, zu der Bach, Beethoven und Wagner nur Vorſtufen geweſen ſind.. Nun, wir haben Korngolds Opern⸗Einakter, Violanta und den Ring des Polykrates hinter uns. Totgeborene Gegenwart von 1916. Und Buſonis„Brautwahl“ von 1913 ſoll erſt nach 50 Jahren ihre wahre Gegenwart finden! Mit unſerer Mannheimer Urauf⸗ führung haben wir öbrigens kein Glück gehabt: der Beifall war künſtlich inſzeniert, hundert fleißige Hände halfen nach, und bei der zweiten Aufführung rührte ſich kaum eine Hand. An ihren Früchten haben wir die Bäume des Futurismus erkannt. Laſſen wir alſo„tiefſte Kräfte“ und„reinſte Geiſtigkeit“ und die„unaufhaltſame Beſchwingtheit“ aus den Muſikblättern des Anbruch(!) als heitere Stilproben gelten und wenden wir uns lieber dem deutſchen Stile Hans Pfitzners zu.„Reden wir deutſch! Wer ſich von dem Neuaufbau auf dem radikaliſchen Um⸗ 05 etwas erhofft und in dieſem Sinne gewagte Anfänge als chöpferiſche Kunſt begrüßt, der muß dazu kommen, den greulichſten Kitſch hoch zu preiſen. Zu allen iten iſt irgend ein Kitſch obenauf. Wir haben und hatten den ausländiſchen Kitſch, den trivialen Kitſch, den glänzenden Orcheſterkitſch, den Salonkitſch und andere Kitſcharten Unſerer Generation iſt es vorbehalten, den futuriſtiſchen Kitſch in ihrer Mitte aufgenommen zu haben. Dieſer unterſcheidet ſich von ſeinen Bruderſorten dadurch, daß er keinem Menſchen Vergnügen macht. Auch den Futuriſten nicht! Die ſchlechte italieniſche Oper, der Salonſchmarren, die Kino⸗ in mehrfacher Beziehung ee Publikum, in der Hauptſache aber von einander. Vergnügen, Genuß oder Höheres 5 dieſe Armen nicht von ihrem Treiben, denn ſie faſſen unſt überhaupt nicht als ein zu Genießendes auf. Unentwegt, keinen Spaß verſtehend, im Schweiße ihres Angeſichts ſchleppen dieſe armen Kärrner das Material herbei für zukünftige Schöpfun⸗ gen, für zukünftige Schöpfer, von denen ſie nichts wiſſen.“ u den Gefahren des Futurismus zählt Hans Pfitzner Buſonis Verſtändnisloſigkeit gegenüber dem Deutſchen in der Muſik, die Untreue gegenüber unſeren Meiſtern, die 1 des Metrums als falſche Taktfreiheit.„Deutſche Muſik iſt nicht bloß Gehirnſport, ſondern auch Herzenskunſt. Und wenn ein Geiſt unſerer Großen une erſcheinen will, ſo ſoll man ihm geziemend begegnen; ſonſt redet er nicht zu einem.“ Hans Pfitzner verwahrt ſich dagegen, daß im Namen der N eder Willkür, jeder Entſtellung, jeder ſogenannten Subjektivität Tür und Tor geöffnet werde. Er hält Buſoni und ſeiner Planiſtenſchule— wenn auch nicht mit voller Deutlichkeit— kleinliche Eitelkeit auf neue Auffaſſungen vor und trifft hier den Kern.„So viel man auch darum herum polemiſiert: es gibt eine Treue gegen das Kunſtwerk, die jeder anerkennen und der ſich jedes befleißigen muß.“ Jedes Geiſteswerk von bleibendem Werte muß ſo wieder⸗ gegeben werden, wie der Schöpfer es vor ſeinem innern Blicke geſehen hat. In keinem Falle darf es dazu dienen, daß es ſich jeder nach ſeinem eigenen Gebrauch verändert.„Am wenigſten derſenige, der ſich dazu berechtigt fühlt, es andern vorzuführen.“ Hier iſt die deutliche Abſage gegen die ſubjektive Richtung derer, die jedes Kunſtwerk im Sinne„unſerer Zeit“ umdeuten möchte.„Kunſtwerke,“ ſagt Hans Pfitzner,„ſind keine Barbier⸗ ſtühle, die daraufhin gebaut ſind, für alle zu paſſen, indem ſie ſich jeder fremden Beſchaffenheit fügen.“ So redet ein edler Meiſter unſerer Jeit zu uns, und dieſe Proben mögen dazu dienen, daß unſere Kunſtfreunde die kleine Schrift über die„Futuriſtengefahr“ ihrem Bücherbeſtande zulegen und recht eifrig ſtudieren. Die eigentliche Gefahr iſt vorüber, denn am Niederrhein beginnt bereits die Gegenbswegung gegen Korngold, Sekles und Schrecker. Die Schrecker⸗Woche in Eſſen hat den Stein ehrlicher Ablehnung ins kritiſche Rollen gebracht. Diefenigen aber, die da vermeinen, jede Mode mitmachen zu müſſen, und dazu gewiſſe Naturanbeter die nicht höher hinauf⸗ ſchauen als bis zum ewigen Wechſel der Dinge, ſeien an die Worte erinnert, die Mephiſto einmal zu Fauſt leicht von der Zunge weg Operette, die Muſikführer⸗Muſik: ſie alle haben ihr ehrliches Publi⸗ kum, von dem ſie leben. Die Futuriſten dagegen leben von einem ſpricht:„Und kurz und gut, ich gönn' ihm das Weraeee Zeit zu Zeit ſich etwas vorzulügen.“ V 15 ſchaft. Die ſeit dem Weggang Mengelbergs nur interimiſtiſch durch des Frankfurter Muſeums iſt nach zahlreichen Dirigenten⸗Gaſtſpielen neu beſeßt worden. Die Muſeumsgeſellſchaft hat auf Grund eines einſtimmigen Vorſchlages ihres Wahlausſchuſſes Hermann Scherchen(Leipzig) als Erſtaufführung und erzielte einen noch nie dageweſenen Erfolg, den Stadt Leipzig, für den Herbſt 1923 einen deutſchen muſikhiſtoriſchen Kon⸗ greß größten Stils, verbunden mit beſonderen muſikaliſchen Veran⸗ Zum Vorſitzenden des Verbandes wurde kürzlich an Pflege der Werke durch Veranſtaltung von größeren Aufführungen Das bevorſtehende Feſt wird aus 3 Konzerten beſtehen und Beſichtigung des Schumannmuſeums nebſt der dort vorbereiteten Sonderausſtellung von beſonders ſeltenen Handſchriften. 4%„Denus“, Oper von Othmar Schoeck, Text von Armin Rüegger, erlebte im Zürcher Stadttheater ihre Uraufführung. Das wirkſame Tanz⸗ nummern und eine meiſterhafte Inſtrumentation bilden die Vorzuge Das Textbuch, eine ſpaniſche Handlung, ſtammt von — —— ——— —— —— d. Sene. Nr. 280. plõtzlich und unerwartet im Al unser treuer Mitarbeiter pun Aulnn at Aktien-Gesellschaft Donnerstag, den 1. Juni 1922, verschied 30 Jahren infolge eines Unglücksfalls Dipl. Ingenieur. Wir werden dem Verstorbenen stets ein ehrendes Andenken bewahren. Brovwyn, Boveri& Cꝰ Mannheim-Käfertal. ter von erst E361 Stalt besonderer Anzeige. 72 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine teure Gattin, unsere treubesorgte Mutter, Schwiegei mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Eli8b Noeher geb. Münch am Mittwoch Nachmittag, 3½ Uhr, im Alter von 60 Jahren nach einem arbeits- reichen Leben, gestärkt duich den Em- piang der hl. Sakramente, nach kurzer, schwerer Kranlcheit in ein bessetes qen- seits abzuberufen. Die Beerdigung findet am Freitag, den 9. April nachm. 2½ Uhr von der Leichen- halle aus statt. ANameus der trauernden Hinterbliebenen: Georg Neher, Ww. Mannheim(P 5,), Karlsruhe, Viersen, Dortmund, 8. Juni 1922. Das Seelenamt für die Verstorbene fin- det am Samstag früh 7 Uhr in der Un- teren Pfarrkiiche statt. 5780 Beileidsbesuche dankend verbeten. Statt Karten. Die glückliche Geburt eines ptächtigen MADCHENS zeigen dankerlüllt an 3708 Fritz Prahi u. Frau Tiſſy geb. Rath 2. Tt. Luisenheim. Herr Dr. med. W. R. in B. berichtet in ganz kurzer Zeit durch Ober⸗ meher's Medizinal⸗ ca 5 vollſt. bejeitigt. Zur 4 dei kleinen Kindern wurden, wie Nachbeh. iſt Herba⸗ Creme bej. zu empf Zu haben in allen 5 Apothelen Drogerien und Parfümerien⸗ Schneiderei,Rapidꝰ Inhaber: Hch. Haumüller D 2,11 Tel. 5082 D 2, 11 Aufbügeln, Reparieren. Aendernu u. Wenden von Anzügen, Paletots usw. Feine Maßanfertigung. 872 2 neue Gesellschaftskleider ſchlanke Figur. Größe 46, und ein brauner Chiffon-Hut zu verkaufen. Bismarckplatz 5, parterre. Anzuſehen zwiſchen 12 und 3 Uhr. 55 Amtliche Bekanntmachungen Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel betr. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 betr. Fernhaſtung unzuver⸗ läſſiger Perſonen vom Handel(R. G. Bl. Seite 306) in Verbindung mik§ 1 der Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 14. Oktober 1915 F wurde der Franz Wollack Ehefrau Franziska geb. Kania in Mannheim, Sandhoferſtr. 25, der Handel mit Obſt und Gemüſe, ſowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem ſolchen Handel wegen Unzuverläſſigkeit in Bezug auf dieſen Han⸗ delsbetrieb unterſagt. 1 Mannheim, den 31. Mai 1922. Bad. Bezirksamt— Abt. IV. Maul- und Klauenſeuche betr. Die am 27. April 1922 bezgl. des Viehbeſtan⸗ des des Franz Müller, ſowie der Gemeinde Laden⸗ burg angeordneten Sperrmaßnahmen werden hier⸗ mit aufgehoben. 3 Mannheim, den 31. Mai 1922. Badiſches Bezirksamt. Abt. II. Maul- und Klauenſeuche betr. Nachdem die Maul⸗ und in Sand⸗ jofen erloſchen iſt, werden die mit Verfügung vom 5. ds. Mts. angeordneten Sperrmaßnahmen mit lusnahme des Gehöftes des Michael Arz wieder ufgehoben. 4 Mannheim, den 31. Mai 1922. Badiſches Beztrisamt, Abt. II. che enmfzentichmngen derStadtvnenne HDrd-, Beton- u. Maurerarbeiten für zteudauten an der Schafweide. 36 Nähere Auskunft Hochbauamt, Zimmer 32, wo Ausichreibungsbedingungen ſoweit vorrätig gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich. Einreich⸗ ungstermin für die Angebote: Mittwoch, 14. Juni 1922, vorm. 9 Uhr, Rathaus N 1. Zim⸗ mer 124. Hochbauamt. 200 Mk. pro Ztr. abzu⸗ geben bei 3739 Thurm& Co.., J 4, 3. Telephon 4701. ieeeeee Tütonlerungen entſernt unter vollſter Garant lein operat Eingriſt kein? Brennen mit elek⸗ triſchem Glüßhſtift, wodurch großer Schmer; und unanſehnliche Narben urückbleiben. Eso7 Lichtbellanstalt Königs 85 Maundeim, nur C2, 7 eeee e e eeee Detektiv-Institut und Privat-Auskunfte! Argus A. Maler& Co., d. m. b. H. O 6, 6, Mannheim Telephon 3305 Vertrauliche Auskünfte jeder Art, Erhebungen in allen Kriminal- und Zivilprozessen, Hei. ratsauskünfte. 827 Für Hobelmaschine fend Arbeit, mögl. Serien. Hart Hertel, Schwetzingen. 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