Montag, 12. Juni. Hezugspreiſe: In mannheim und umgebung monatlich ins Haus gebracht mark 50.—. Durch die poſt bezogen biertell. Mark 150.—. Einzelnummer mk..50. poſtſcheckkonto ne. 17500 Karisruhe in Oaden und Rr. 2017 Zudwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗Rebenſtelle neckarvorſtadt, Waldhofſtraße nummer 6. Lernſprecher nummer 7030, 7031, 7032, 7043, 7043, 7035. Celegramm⸗oreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Abend⸗Ausgabe. Badiſche Neuoſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Weltder Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen-Zeitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. 1922.— Nr. 266 Boiger Anzeigenpreiſe: die kleine Felle Mk..— ausw. Mk. 10.— Stellengeſ. u. Sam.-Anz. 20% Rachl. Rekl. mk. 30 ausw. Mk. 36. Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8% Uhr, Abendbl. nachm. 2½ UAhr. Kür Rnzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. 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Mai unter der Vorausſetzung einer Anleihe gegeben haben, ſcheint an amtlicher Stelle die Auffaſſung zu herr⸗ ſchen, daß die in dieſer Note aufgenommene und fortgeführte Ausſprache auch nach dem Scheitern des Anleihe⸗ projektes wegen der Notwendigkeiten der eigenen ſchwierigen Lage nicht als ohne weiteres abgeſchloſſen gelten darf. Dieſe Frage unterliegt jedoch zunächſt der Prüfung der maßgebenden Stellen. Franzöſiſche Betrachtungen. Ws. Paris, 12. Juni. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt, Daß die wenigſtens vorläufige Aufgabe des Anleihegedankens ir die Gläubiger Deutſchlands, insbeſondere Frankreich, den Nachteil haben könnte, daß zunächſt der Ertrag der Repa⸗ dationen für 1922 ſehr mager ausfällt und daß neue deutſche Vorſchläge erfolgen müſſen, wodurch die Periode der politiſchen Unſicherheit wieder eröffnet werde, die in den letzten Tagen abgeſchloſſen ſchien. Das Blatt faßt die Möglichkeiten der franzöſiſchen Politik ange⸗ ſicht, dieſer Lage ins Auge. Es gäbe deren zwei: Die erſte würde darin beſtehen, daß man dem Bericht des Bankiers⸗ Ausſchuſſes zur Grundlage nehme und binnen einer möglichſt kurzen Friſt zum Plane der internationalen Anleihe zurück⸗ Lbebre. Dieſes Verfahren hätte den Vorteil, daß es die Gläu⸗ 5 biger Deutſchlands in den Stand ſetze, die derzeitige, vielleicht 1 bvorübergehende Beſchaffenheit des internationalen Marktes zu benützen, um ſich beträchtliche Summen zu beſchaffen. Dies würde auch die Einheitsfront der Verbündeten bei der 5 Durchführung der verſprochenen Reformen in Deutſchland wieder herſtellen. Der Nachteil dabei ſei, daß dieſe Löſung die Herabſetzung der deutſchen Schulden voraus⸗ ſetze. Ferner ſei es nicht ſicher, daß man gleich beim erſten⸗ male eine entſprechende Herabſetzung der interalliierten Schul⸗ den oder die Errichtung einer Priorität zu Gunſten Frank⸗ keichs erreicht, was an und für ſich ſchon einer Kompenſätion Lleichkäme. Daher könne man verſucht ſein, einen anderen Weg einzuſchlagen u. auf den Anleihegedanken zu verzichten. Frankreich würde hierbei ſeine Reparationsanſprüche zunächſt nicht geltend machen, um dieſes früher oder ſpäter zu verwirk⸗ lichen. Das habe den Nachteil, daß Frankreich einer⸗ leits Gefahr laufe, iſoliert zu werden, und daß bei der finanziellen Lage Deutſchlands es andererſeits nicht ſicher Fei, daß das Syſtem der Jahreszahlungen im Gegen⸗ atz zum Anleibeverfahren auch nur in Zukunft zufriedenſtel⸗ dende Ergebniſſe zeigen werde. poincarés RNeparationspolitik. 8 WB. Paris, 12. Juni. Das„Echo de Paris“ kündigt an, daß Miniſterpräſident Poincars die nächſte Gelegenheit wahrnehmen werde, um aufs neue die franzöſiſche Repara⸗ tionspolitik auseinanderzuſetzen. Er werde dazu zunächſt ðFnaoch dieſe Woche die Interpellation des Sozialiſten Blum benutzen. Seine eigentliche große Rede über die Repara⸗ tionsfrage werde er aber erſt nach den Londoner Beſprech⸗ ungen mit Lloyd George, die in acht Tagen ſtattfinden, halten, weil dieſe Beſprechungen große Bedeutung hätten. Für einen internationalen Anterſuchungsausſchuß. WB. Paris, 11. Juni. Der„Temps“ ſchlägt im Anſchluß an ſeine Beſprechung des Berichtes des Anleiheausſchuſſes vor, daß die Reparationskommiſſion einen internatio⸗ nalen Unterſuchungsausſchuß einſetzt, beſtehend aus je einem Delegierten der Finanzverwaltung und einem berufsmäßigen Bankier der reparationsberechtigten Länder, owie der hauptſächlichſten neutralen Staaten. Der Unterſuchungsausſchuß ſoll ſich nach Deutſchland begeben und ort einige Wochen arbeiten. Sämtliche Informationsquellen ollen ihm offen ſtehen. Er ſoll ſeine Arbeiten mit einen. ericht an die Reparationskommiſſion abſchließen, in der er dcch über die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands und über die Möglichkeit ausſpricht, mit Hilfe von Kreditoperationen Deutſchland in ſeinen Zahlungen zu unterſtützen. Die neue hetze des Lord Northeliffe. In der nächſten Zeit werden ſich über die Welt die Wellen einer neuen Hetzpropaganda des Lords Northeliffe ergießen, die natürlich gegen Deutſchland gerichtet iſt. Die Times und die Daily Mail haben bereits be⸗ gonnen, der Welt die erſten Koſtproben dieſer Propaganda vorzuſetzen. Sie ſind nicht die einzigen Werkzeuge, deren ſich er engliſche Zeitungsmagnat bedienen kann. Er beſitzt noch eine Reihe weiterer Blätter, und es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, das die geſamte deutſch⸗feindliche Preſſe des Erdenrundes die engliſche Propaganda gierig aufſaugen und weiter verbreiten wird. Auch die neu eröffnete Propaganda des Lord North⸗ cliffe gegen Deutſchland wird, nach den Proben, die wir ennen gelernt haben, an Gehäſſigkeit nichts zu wünſchen übrig laſſen. Maßgebend iſt für Lord Northcliffe nicht das, was er ſieht, ſondern das, was er ſehen will, um von Deutſch⸗ land den Eindruck eines blühenden und wohlhabenden, aber unverbeſſerlich böswilligen Volkes zu erwecken, das nur auf Vergeltung ſinnt und ſich ſyſtematiſch darauf vorbereitet. Wog Lord Northeliffe im Kriege für unſere Gegner eine ganze Armee auf, ſo kann man jetzt ſagen, daß er den ange⸗ ſehenſten Staatsmann Europas, Lloyd George, ausſticht und dadurch Frankreich unſchätzbare Dienſte leiſtet; denn Lord Northeliffe macht die Weltmeinung. Umſomehr, als Deutſchland in der Entfaltung einer wirkſamen Gegenpropa⸗ ganda jetzt genau ſo hilflos iſt wie in und vor dem Kriege. Die Ausſchreitungen in Königsberg. Berlin, 12. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Nach der Darſtellung des Reichswehrminiſteriums iſt der Angriff auf die Reichstruppen in Königsberg bei dem Anmarſch der Soldaten zu einer internen militäriſchen Feier, nämlich einer Parade vor dem Generalfeldmarſchall von Hin⸗ denburg auf dem Hofe der Poinierkaſerne, erfolgt. Die Teilnahme an einer ſolchen Veranſtaltung ſtand den Soldaten frei, da das Verbot des Reichswehrminiſteriums ſich nur auf die Beteiligung an e politiſchen Ver⸗ anſtaltungen bezog. Wie heftig der Zuſammenſtoß war, geht daraus hervor, daß einem Unteroffizier der Karabiner entriſſen und einem Soldaten der Karabiner durch einen Steinwurf zertrümmert wurde. Das Oberpräſidium Königs⸗ berg meldet ergänzend, daß der angegriffene Trupp aus 30 Mann beſtand, die ſich 200 kommuniſtiſchen Demonſtranten gegenüber befanden. Der Reichspräſident in München. München, 12. Juni. Heute vormittag.50 Uhr traf Reichs⸗ präſident Ebert in Begleitung von Miniſterialdirektor Meißner, auf dem Hauptbahnhof in München ein. Der Hauptbahnhof war mit den Reichsfarben, die Flaggenmaſten vor dem Hauptbahnhof mit dem bayeriſchen und dem Stadtwappen geſchmückt. Zum Empfang des Reichspräſidenten hatten ſh eingefunden: Miniſter⸗ präſident Graf Lerchenfeld, Landtagspräſident Königs⸗ bauer, Miniſter des Innern Dr. Schweyer, Staatsſekretär von Frank und Staatsſekretär von Stinge, Geſandter des Reiches Graf Zech, der bayeriſche Geſandte in Berlin von Preger, Reichsernäh⸗ rungsminiſter Fehr, ein Vertreter des Regierungspräſidenten von Oberbayern von Kahr, Stadtkommandant Danner, Polizeipräſident Nortz, Bürgermeiſter Schmid und andere Vertreter der Behörden. Reichspräſident Ebert begrüßte die einzelnen Herren und wurde dann durch den feſtlich geſchmückten Fürſtenſalon nach ſeinem Auto geleitet. Er begab ſich hierauf mit ſeinem Begleiter Miniſterial⸗ direktor Meißner und dem Grafen Zech zunächſt nach ſeinem Hotel. Am Bahnhof wurde der Reichspräſident von einer Menſchenmenge erwartet, die ihn mit Hochrufen begrüßte. Von verſchiedenen Per⸗ ſonen wurde gepfiffen. In dem einſetzenden Gedränge nahm die Schutzmannſchaft mehrere Verhaftungen vor. Schließlich erſchien berittene Polizei, die die Menge zerſtreute. Von ſeinem Hotel aus begab ſich der Reichspräſident in das Miniſterium des Innern, um das Geſamtminiſterium zu begrüßen. Das Landtagspräſidium hieß den Reichspräſidenten willkommen. Auf die Begrüßungsanſprache des Präſidenten König⸗ bauer erwiderte Reichspräſident Ebert mit einer Anſprache, in der er für die freundliche Begrüßung dankte und bemerkte, daß er der Einladung der bayeriſchen Staatsregie⸗ rung gerne gefolgt ſei, um bei dieſem Anlaß auf der Münchener Gewerbeſchau eigene Eindrücke von den neueſten Errungenſchaften des deutſchen Gewerbes zu ſammeln und erneut in perſönlicher Fühlungnahme mit den Vertretern des bayeriſchen Volkes und der bayeriſchen Regierung reden zu können. Dieſe perſönliche Berüh⸗ rung werde ihm auch Gelegenheit geben, alle Schwierigkeiten und ſorgenvollen Tragen auf der Grundlage gegenſeitigen Vertrauens zu beſprechen.„Ueber Einzelheiten und Tages⸗ verſtimmungen wurde oft die feſtſtehende Tatſache überſehen, daß das Land Bayern einerſeits als das größte des Deutſchen Reiches, wie die Verfaſſung ſagt, feſt an dieſer Zuſammen⸗ gehörigkeit hält und daß kein ernſthafter Menſch dieſe natio⸗ nale Gemeinſchaft zu verdrängen gedenkt, daß andererſeits die im Reiche maßgebenden politiſchen Kreiſe durchaus n icht geſonnen ſind, dem Lande Bayern und ſeinem bodenſtändigen Volke die Selbſtändigkeit und die Bekenntniſſe ſeiner Eigenart zu nehmen, auf die es nach der Entwicklung deutſcher Geſchichte und nach der Wefmarer Verfaſſung Anſpruch hat. Wenn auch die Ver⸗ faſſung von 1919 unter dem ſchweren Druck äußerer Verhältniſſe Aufgaben und Zuſtändigkeit der Länder in die Hand des Reiches übergeben hat, iſt doch der bundesſtaatliche Charakter und damit die ſtaatliche Selbſtändigkeit der Länder erhalten geblieben. Auf die⸗ ſem Rechtsboden müſſen wir uns und auch alle Beziehungen des Reiches zu Bayern in verſtändnisvollem gegenſeitigem Einper⸗ nehmen ſtellen. Ich perſönlich und auch die Reichsregierung in ihrer Geſamtheit würdigen die Bedeutung, die Bayern als das zweite Land des Deutſchen Reiches, als Staat ſtarker wirtſchaftlicher Kräfte, als Stätte alter Kultur und Geſchichte für das Reich hat. Deutſches Keich. Keine Einigung im Bergbau. — Berlin, 12. Juni.(Von unſ. Berk. Büro.) Die Kon⸗ ferenz der vier Bergarbeiterverbände hat geſtern nach 7ſtün⸗ diger Verhandlung in Bochum das in der Arbeitsgemein⸗ ſchaft für Bergbau unter Mitwirkung des Reichsarbeitsmini⸗ ſters Dr. Brauns abgeſchloſſene vorläufige Abkommen über die Lohnregelung, die Ueberſtundenfrage und den Manteltarif mit 350 gegen 98 Stimmen bei zahlreichen Stimmenenthaltungen abgelehnt. Vergebens empfahlen der Arbeitsminiſter, der Wirtſchaftsminiſter Schmidt und die Führer der Verbände unter eindringlichſtem Hinweis auf die wirtſchaftliche Not und die ſchwierige außenpolitiſche⸗ Lage die Annahme des Abkommens, das zahlreiche Ver⸗ beſſerungen gegenüber dem vorigen Zuſtande aufweiſe und den Bergleuten einen durchſchnittlichen Mehrlohn von 25 Mark für die Schicht bringe. Die meiſten Redner lehnten indeſſen insbeſondere die Ueberſchichten ab und rich⸗ teten heftige Angriffe gegen die Regierung. Die pariſer Entſcheidung und die Mark. Auf die Nachricht, daß das Morgan⸗Komitee im Augen⸗ blicke weder eine„kleine“ noch eine„große“ Anleihe für möglich halte und ſeine Beratungen deshalb vorläufig auf einige Zeit unterbreche, iſt der Dollar(deſſen Kurs ſich ſchon nach dem Bekanntwerden des Einſpruchs der franzöſiſchen Regierung gegen die Erörterung der Herabſetzung der deut⸗ ſchen Reparationsſchuld erhöht hatte), an der Berliner Börſe über 300 geſtiegen. Die Hauſſe war nicht ſehr beträchtlich und man kann daraus ſchließen, daß die Nachfrage nach und das Angebot nicht allzu ängſtlich zurückgehalten und daß das Angebot nicht allzu ängſtlich zurückgehalten wurde, gegen eine wirkliche Panikbewegung hätten die In⸗ terventionsverkäufe fremder Deviſen, mit denen die Reichs⸗ bank den Markt zu ſtützen ſuchte, wenig ausgerichtet. Die Börſe hat alſo den vorläufigen Abbruch der Anleihever⸗ handlungen zunächſt ruhig aufgenommen, zum Teil wohl deshalb, weil man anfänglich die Richtigkeit und Ge⸗ nauigkeit der Havasmeldung bezweifelte. Daß ſie ungenau war, hat ſich ja nachträglich auch in der Tat herausgeſtellt. Das Anleihekomitee hat ſeine Arbeiten nicht auf 3 Monate, ſondern nur bis zu dem Termin vertagt, an dem ein ein⸗ ſtimmiger Beſchluß der Reparationskommiſſion es zur Wie⸗ deraufnahme ſeiner Tätigkeit unter günſtigeren Voraus⸗ ſetzungen zuſammenruft; ließe ſich— was ja allerdings prak⸗ tiſch ſehr unwahrſcheinlich iſt die notwendige politiſche Einigung zwiſchen Frankreich, England und den Vereinigten Staaten raſch erzielen, ſo braucht die Unterbrechung der An⸗ leiheverhandlungen nur wenige Wochen zu dauern. Das Komitee hat in ſeinem Schlußberichte ausdrücklich hervorge⸗ hoben, daß es für die Anleihe ſchon jetzt nur politiſche, keine finanziellen Hinderniſſe gibt. Dieſer Schlußbericht des Komitees, der erſt am Sonn⸗ tag Morgen veröffentlicht wurde, kann die ungünſtigen Augenblickswirkungen des Aufſchubs der Anleihedebatten nicht bloß in Deutſchland, ſondern auch auf den internatio⸗ nalen Deviſenmärkten einigermaßen abſchwächen. Denn ob⸗ wohl dieſer Bericht zunächſt ein vollkommen negatives Re⸗ ſultat feſtſtellt, iſt die Geſamttendenz ſeiner Ausführungen eher ermutigend als peſſimiſtiſch. Auch von ſachkundiger Seite iſt ja bisher des öfteren die Behauptung aufgeſtellt worden, daß ganz abgeſehen von den zur Zeit unüberwindlichen Schwierigkeiten, eine größere Anleihe gar nicht zu erhalten ſei, weil ſie der internationale Kapitalmarkt nicht aufbringen könne und wolle. Insbeſondere wurde die Neigung ameri⸗ kaniſcher Kapitaliſten, europäiſchen Staaten überhaupt— auch gegen gute materielle und politiſche Sicherheit— in größerem Umfange Geld zu leihen, ſehr lebhaft beſtritten. Ueber die Aufnahmefähigkeit und die Aufnahmebereitſchaft des amerikaniſchen Kapitalmarktes dürfte aber Mr. Morgan einigermaßen unterrichtet ſein und wenn in einer von ihm mit unterzeichneten Darſtellung mitgeteilt wird, daß„ameri⸗ kaniſche Bankiers und Kapitaliſten... in erheblichem Maße an dem Ankauf deutſcher Schuldverſchreibungen intereſſiert werden könnten“ und daß„ſofern die notwendigen Beding⸗ ungen für die Belebung des deutſchen Kredits verwirklicht werden können, anſehnliche Anleihen auf allen Hauptplätzen mit Erfolg flüſſig gemacht werden könnten“, braucht man in dieſer Hinſicht wohl keine beſonderen Beſorgniſſe zu hegen. Rein finanziell wären alſo die Ausſichten gut, nur die Politik ſtört und hemmt und nur die Politik kann er⸗ löſen. Alles wird darum zunächſt davon abhängen, ob die erſten Kundgebungen mit denen die internationale Politik die Meinungsäußerung des Anleihekomitees beantwortet, Hoff⸗ nungen wecken oder Hoffnungen begraben. Zeigen ſich die Anfänge einer Linie, auf der vielleicht doch in abſehbarer Zeit eine politiſche Einigung erreicht werden kann, die die Anleihe möglich macht, ſo iſt es keineswegs ausgeſchloſſen, daß der internationale Deviſenmarkt und die internationale Deviſen⸗ ſpekulation die Mark, trotz der fortdauernden Paſſivität der deutſchen Zahlungsbilanz und trotz unſerer mehr als läſtigen Verpflichtung, allmonatlich 50 Millionen Goldmark an die Reparationskommiſſion abzuführen vor weiterem ſtarkem Sinken bewahren. An ſich, ohne ſolchen Einfluß müßten wir ja jetzt in eine- Periode neuer äußerer und inne⸗ rer Markentwertung eintreten. Heigt ſich das Aus⸗ land aber bereit, ohne erheblichen Kursdruck deutſches Papiergeld zu kaufen und Guthaben in Deutſchland zu er⸗ werben, ſo wäre die wirtſchaftliche Wirkung die gleiche wie die privater Interimsanleihen. Wir würden dann vor allem ſtaatsfinanziell eher im Gleichgewicht bleiben und unſere jüngſten Zuſagen an die Reparationskommiſſion wenigſtens bis zu einem gewiſſen Grade erfüllen können, während von ſolcher Erfüllung gar keine Rede ſein kann, wenn der Mark⸗ kurs ſich weiter beträchtlich verſchlechtert. Andererſeits wür⸗ den wir ſelbſtverſtändlich— genau wie bei einer Anleihe— auch der Augenblicksvorteile weiterer äußerer Markentwer⸗ tung verluſtig gehen; die Beeinträchtigung unſerer Konkur⸗ renzfähigkeit und die Hemmung unſeres Exports(die ſchon in der Aprilſtatiſtik des deutſchen Außenhandels ſehr deutlich zu⸗ tage tritt) würde fortdauern, und ſich vielleicht ſogar noch ver⸗ ſchärfen. Zerſtört die Politik die Hoffnungen, die ſich an den Be⸗ richt des Anleihekomitees knüpfen könnten, ſo iſt freilich eine neue Markbaiſſe bei unverſöhnlich drohender Haltung Frankreichs wohl ſogar ein jäher Markſtur z unver⸗ meidlich. Dann kann unter Umſtänden ähnlich wie vor einigen Monaten eine neue Panikkonjunktur in Deutſchland einſetzen— ſofern und ſoweit Kauf⸗ und Kapitalkraft aus⸗ reichen. Aber Kauf⸗ und Kapitalkraft ſind leider ſchon durch die bisherige Teuerungsentwicklung ſehr beengt und bei jeder neuen ſprunghaften Steigerung des allgemeinen Preisniveaus müſſen Geldmangel und Kreditnot größere Hemmungswirkun⸗ gen auslöſen. Kalchas? züuttuheimer Geueral-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) Der Erzbergermörder⸗Prozeß. Fünſter verhandlungstag. Vormittagsſitzung. )(Offenburg, 12. Juni. (Eigener Drahtbericht.) Am Vormittag des fünften Verhandlungstages wurden durch die Beweisaufnahme zunächſt die Vorgänge nach der Flucht von Schulz und Tilleſſen von Oppenau nach München feſtgeſtellt. Am 27. Auguſt in der Frühe traf Schulz in ſeiner Wohnung, die er anfangs Auguſt ge⸗ mietet hatte, in der Maximiliansſtraße in München wieder ein. Die Frage der Zimmervermieterin, die eine Schwägerin der Wirtin des Tilleſſen iſt, ob er etwas wünſche, verneinte er. Da ſie glaubte, er wolle ſchlafen, verhielt ſie ſich ſehr ruhig. Sie war daher er⸗ ſtaunt als ſie ſpäter in das Zimmer kam und Schulz nicht mehr antraf, An demſelben Tage oder einem Tage ſpäter kam Tilleſſen zu Schulz. Sie waren ſehr fröhlich und tranken Schnaps. Am 31. Auguſt reiſte Schulz mit dem Nachmittagszuge ab, wie er ſagte, auf Urlaub nach Lindau. Nach der Abreiſe von Schulz kam ein Yrief, den der Angeklagte v. Killinger abholte. Et fragte, ob Schulz noch nicht zurück ſei und als dies verneint wurde, ſagte er:„Die müſſen ſich ja gut amüſieren.“ Am 9. Sept. kehrte Schulz nochmals zurück und kündigte die Wohnung, weil er eine Stelle in Berlin erhalten habe, die er ſofort antreten müſſe. Er packte ſeine Sachen, darunter auch ein Paar Bergſtiefel, deren ſchmutziges Ausſehen der Zeugin auffiel. Dann kam der Angeklagte von Killinger und holte ihn ab. Schulz machte auf die Zeugin einen ſo guten Eindruck, daß ſie lebhaft bedauerte, als er kündigte, und von Killinger fragte, ob er ihr nicht wieder einen ſolchen Herrn vermitteln wolle. Wie auf die Frage des Verteidigers Dr. Schlellein feſtgeſtellt urde, hat deshalb der Angeklagte bei der Wirtin ſeine Adreſſe zurückgelaſſen. Ferner wurde feſtgeſtellt, daß vor der Rückkehr des Schulz ein Einſchreibebrief aus Oppennu an die Wirtin eintraf. In dieſem vom 23. Auguſt datierten Briefe be⸗ fand ſich ein Zettel, auf dem ſtand:„Bitte, in meinem Zimmer bis zu meiner Rückkehr liegen laſſen.“ Was in dieſem Briefe ſtand, weiß die Zeugin nicht. Daß auch Tilleſſen am 27. Auguſt mor⸗ gens nach München zurückgekehrt iſt, wurde durch ſeine Wirtin feſt⸗ geſtellt, die u. a. ausſagte, daß Tilleſſen am 87. Auguſt angeblich nach Lindau abreiſte. Er fuhr allein in einem Auto von der Woh⸗ nung fort. Die Wirtin hat genau beobachtet, daß Schulz, der am Vormittag einen Koffer gebracht hatte mit der Bitte, Tilleſſen möge ihn mitnehmen, nicht im Auto war. Tilleſſen ſagte nicht, daß er nicht wieder komme, und ließ auch ſeine Sachen zurück. Später, als bereits bekannt war, daß Schulz und Tilleſſen als die Mörder Erz⸗ bergers in Betracht kämen, kam der Bruder des Tilleſſen, zahlte die Rechnung und ſagte:„Was der Junge für Sachen macht!“ Beide Wirtinnen haben keinen verdächtigen Verkehr bei ihren Zimmerherren bemerkt. Es wurden auch keine Verſamm⸗ lungen in den Zimmern der beiden abgehalten. Die Wirtin des Angeklagten beſtätigte, daß am 28. Auguſt ein Zettel abgegeben wurde, der, wie der Angeklagte angibt, von Tilleſſen ſtammte und auf dem, wie bekannt iſt, ihm mitgeteilt wurde, daß er in den„Eng⸗ lſchen Garten“ kommen ſolle ferner, daß zwei Koffer abge⸗ geben worden und ſpäter wieder abgeholt worden ſind, wie der An⸗ geklagte ebenfalls ſchon bei ſeiner Vernehmung angegeben hat. Aus den Ausſagen der Wirtin vor Schulz und Tilleſſen in Regens⸗ dburg war von beſonderem Intereſſe, daß die Zeugin, die wie ihre Tochter mit beiden ſehr befreundet war, am 13. September, alſo nach der Flucht der Täter aus München, einen Brief von Schulz er⸗ halten hat. Da ſie bereits zernommen war, zerriß ſie zunächſt den Brief, ſetzte jedoch ſpäter die Stücke wieder zuſammen. Nach ihrer Ausſage ſtanden in dem Briefe nur harmloſe Sachen, u.., daß er nicht mehr ſchreiben könne, weil er ſehr viel zu tun und keine feſte Wohnung mehr in München habe. Die Jeugin Paula Oſtertun, welche Schulz und Tilleſſen durch ihren Bruder von Spandau her kannte, und welche die beiden in München am 31. Auguſt auf der Durchreiſe beſuchen wollte, beſtätigte, daß ſie von Schulz u. Tilleſſen eine Depeſche erhalten habe, ſie möge nicht kommen, weil ſie am 31. Auguſt dringend verreiſen müßten. Ueber die politiſche Geſinnung von Schulz und Tilleſſen wurden dann einige Zeugen vernommen, weil die Anklagebehörde daraus den Schluß zishen will, daß ihnen der Mord an Erzberger zuzutrauen iſt, darunter der Vorſitzende des Schutz⸗ und Trutzbundes in Regensburg, dem die beiden angehörten. Aus dieſen Zeugenaus⸗ ſagen iſt lediglich von einigem Intereſſe, daß nach der Angabe des hat und daß Tilleſſen die Abſicht hatte, in das Büro des bekannten Antiſemiten Dr. Ruge, dem früheren Privatdozenten in Heidelberg, einzutreten. Durch einen Kriminalinſpektor wurde feſtgeſtellt, daß in der Wohnung des Schulz in Regensburg Neunmillimeter⸗ Pa⸗ tronen gefunden wurden, welche dem Zeichen nach mit den an dem Tatort gefundenen Patronen und Hülſen übereinſtimmten. Beſondere Aufmerkſamkeit rief die Bernehmung des älteren Bruders des Heinrich Tiileſſen, des Kapitänleutnants a. D. Karl Tilleſſen, ſetzt Student der Sprachwiſſenſchaften in Frankfurt, hervor. Er erklärte, daß er das Zeugnis inſoweit verweigere, als die Tat ſeines Bruders und dieſe ſelbſt in Betracht komme, daß er aber über das Verhältnis ſeines Bruders zu den Angeklagten ausſagen wolle. Er bezeichnete ſeinen Bruder als ſehr wenig zugänglichen Charakter, der ſich ſehr ſchwer an einen anderen anſchloß. Das Verhältnis Tilleſſens zu dem Angeklagten war kein freundſchaftliches. Als Tilleſſen aus der engliſchen Internierung nach der Verſenkung der Flotte zurückkam, war er ſehr mit den Nerven herunter, ſodaß der ältere Bruder den in ſeiner Kompagnie bei der Brigade Ehrhardt ſtehenden Schulz bat, ſich ſeines jüngeren Bruders anzunehmen. Es wurde dann ein Brief verleſen, nen Bruder Heinrich am 2. März 1921 „Die Ueberlegungen, die Du in Deinem Brief vom 17. Februar nie⸗ derlegſt, ſind mir Wort für Wort aus der Seele geſprochen. Ich bin Deiner Anſicht: Ein überzeugter Katholit muß ultramontan ſein und damit in erſter Linie Romanhänger, dann erſt Deutſcher. Erſt, wenn man in den Todfeinden wie Erzberger abſolute Jeſuiten⸗ zöglinge erkannt hat, die uns das Seelenheil von Rom verſprechen, ihr deutſches Vaterland aber verraten, erſt dann wird man ſich inner⸗ lich abwenden. Der Kampf iſt ein Lebenskampf, lieber guter Heini, und wir ſtehen vereinzelt.“ Das Verlangen des Vorſitzenden, ſich zu dieſem Brieſe zu äußern, lehnte der Zeuge ab. Es wurde dann eine Anzahl Mitglieder der Organiſation C in München vernommen, zunächſt unvereidigt, da gegen ſie ein Verfahren wegen Geheimbündelei ſchwebt. Der Zeuge Kautter, Kapitänleutnant d.., zur Zeit Student in München und Leiter der Preſſeabteilung der Organiſation C, kennt den Angeklagten von der Marine her, da er derſelben Torpedo⸗Boots⸗Flotille angehörte. Nach der Auflöſung der Marine⸗Brigade Ehrhardk trat der euge der nationalen Arbeits⸗ gemeinſchaft der ſpäteren Organiſation bei, deren Mitglied der An- geklagte ſpäter ebenfalls wurde. Die beiden haben ſodann zuſammen gewohnt, haben jedoch dienſtlich wenig zuſammen gearbeitet, weil ſie anderen Abteilungen angehörten. Tille ſſen kennt der Zeugenurflü chtig von der Marine⸗Brigade her, und hat ſpä⸗ ter in München dienſtlich inſofern mit ihm zu tun gehabt, als dieſer den Verſandt der von dem Zeugen herausgegebenen Zeitſchrift„Der Wicking“ hatte. Darüber, wie der Angeklagte in den Beſitz des Paſſes des Zeugen gekommen iſt, weiß er nichts anzugeben, auch nicht darüber, warum der Angeklagte die Paßviſa aus einem Stempel⸗ tupenſatz nachgedruckt hat. Auf die Frage des Vorſitzenden erklärte der Zeuge, daß der Urlaub in der Organiſation C formlos gehand⸗ habt wurde und ein Urlaubsplan nicht beſtand. Ueber die Ge⸗ heimorganiſation verweigerte er jede Auskunft, da gegen ihn noch eine Anklage ſchwebt. Die Frage des Vorſitzen⸗ den, ob er von dem Morde an Erzberger vorher etwos gewußt habe, beantwortete der Zeuge mit einem feſten Nein. Die Kennzeichen an Tilleſſen und Schulz, den der Zeuge nur zwel⸗ oder dreimal geſehen hat, ſind ihm nicht aufgefallen. Ueber die Kof⸗ fer, die Schulz und Tilleſſen bei von Killinger untergebracht hatten, befragt, antwortete der Zeuge, auf die Einzelheiten könne er ſich nicht mehr beſinnen, da es ſehr häufig vorgekommen ſei, daß Kameraden, die auf der Durchreiſe nach München waren, Koffer in der Wohnung ihrer Münchener Kameraden abgeſtellt hatten. Der nächſte Zeuge, der 32jährige Kapitänleutnant a. D. Hoff⸗ mann, lenkt vor allem dadurch allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich, daß er der Stellvertreter des Korvettenkapitäns Ehrhardt iſt. Er war zuſammen mit Tilleſſen nach der Ver⸗ ſenkung der Flotte in Scapa Flow interniert. Die Frage des Vorſitzenden nach den Zielen der Organiſation C beantwortete der Zeuge dahin, bei Gelegenheit die Reichsregierung zu unterſtützen, wie ſich eine Gelegenheit heinahe bei dem mitteldeutſchen Aufſtand und in Oberſchleſien ergeben habe. Der Zeuge erklärte auf Be⸗ fragen, daß die Urlaubsregelung durch die einzelnen Abteilungs⸗ leiter vorgenommen wurden und daß keine Abmeldungen zum Ur⸗ laub und keine Anmeldungen nach dem Urlaub bei ihm erfolgten. Tilleſſen ſchilderte er als einen ruhigen, zurückhalten⸗ den Kameraden, von dem er jedoch den Eindruck hatte, daß den Karl Tilleſſen an ſei⸗ ſchrieb, in dem es u. a. heißt: Zeugen der Schutz⸗ u. Trutzbund mit der Organiſation C nichts zu tun er ſich nicht davon abbringen ließ, wenn er ſich einmal in eine 5 verbiſſen hatte. Seine Stellung zu Erzberger präziſierte 15 Zeuge dahin, daß er ihn wegen ſeines ſprunghaften und dilletan 0 haften Auftretens und wegen ſeiner großen Arbeitskraft und— ſeines Einfluſſes für einen der größten Schädlinge Jan Doch ſei nie davon die Rede geweſen, Erzberger gewaltſam a dem Wege zu räunien. Nach der Mordtat hat der Zeuge Si und Tilleſſen flüchtig auf dem Büro geſehen, jedoch keiner 975 Verdacht geſchöpft, daß ſie die Mörder ſein könnten, zumal. mals noch eine ganz andere Perſonalbeſchreibung der Täter 25 geben worden ſei. Der Zeuge wurde am 12. September 175 ſammen mit anderen Mitgliedern der Organiſation C verhafte. als ſie zuſammengekommen waren, um über die politiſche Lage 3 beraten, die durch den Rücktritt des Miniſterpräfidenten von Ka am Tage vorher entſtanden war. Auf die Frage der Vertodi erklärte der Zeuge, daß bei der Verhaftung das geſamte Mate beſchlagnahmt worden ſei. 1251 Der frühere aktive Infanterie⸗Offizier Herbert Müller, jet Studept der Nationalökonomie in Roſtock, gehörte früher der Orgeg ſation Oan. Er ſteht in dem Verdacht, an die Frau des ban riſchen Abgeordneten der ÜSp. Nickiſch einen Brief geſchrieben zie haben, der von dem Vorſitzenden verleſen wurde und in dem er di Frau des Abgeordneten warnt, möglichſt bald aus Bayern zu ſchwinden, da ſonſt ihrem Manne nicht nur ein Denkzettel ver 5 reicht werde, ſondern daß er kaltblütig undelegant abge⸗ ſchoſſen würde wie ein Pfeifenkopf in einer Jahrmarktsſchüſ⸗ bude. Obwohl der Schriftſachverſtaändige, wie der Vorſitzende teilte, begutachtete, daß dieſer Brief von dem Zeugen Herbert Müll⸗ geſchrieben worden ſei, erklärte dieſer:„Ich habe den Brief n1 geſchrieben. Ich wünſche, gerade vereidigt zu werden, daß ich 570 Brief nicht ſchrieb; denn ich halte es für eine Feigheit, einen an nymen Drohbrief zu ſchreiben!“ Schulz und Tilleſſen kennt der Zeuge von der Sturmkompagnie der Marine⸗Brigade her. Er ge⸗ hörte der Abteilung des Angeklagten an. Nach der Rückkehr non ſeinem Urlaub, den er am 22. Auguſt antrat, hat er mit dem An geklagten kurz über die Ermordung Erzkergers geſprochen, und— ſagt:„Es iſt gut, daß er weg iſt!“ Der Angeklagte hat dem Zeuge davon Mitteilung gemacht, daß Schulz und Tilleſſen Nachurlaub be⸗ kommen haben. Die Frage des Vorſitzenden, ob er vor heretwa von dem Morde an Erzberger gewußt habe, verneinte au dieſer Zeuge ebenſo beſtimmt wie die vorhergehenden Zeugen. 4 Die Zeugenvernehmung wird heute nachmittag zu Ende ge führt werden. Morgen vormittag ½9 Uhr beginnen di Plädoyers. Bapern und die Pfalz. Evangeliſcher volkstag für die pfalz. ONB. Neuſtadt a. d.., 12. Juni. Zu einer gewaltigen Kun gebung deutſch⸗evangeliſchen Chriſtentums geſtaltete ſich der erf b evangeliſche Volkstag für die Pfalz, der Zeugnis 7. legte für Chriſtus und die Kirche die Bereitwilligkeit bekundete, 2 der religiös⸗ſittlichen Erneuerung unſeres Volkes mitzuarbeine Nach einem Feſtgottesdienſt in der Stiftskirche fanden ſich nachm tags im Saalbau die Teilnehmer ſo zahlreich zuſammen, daß ˖ roße Saal ſie kaum zu faſſen vermochte. Oberlandesgerichtsra Rokh⸗ Zweibrücken eröffnete die Tagung mit einem Rückblick 5 den Zuſammenbruch nach dem Kriege und die Prüfungsjahre,— wir ſeither durchzumachen haben, die uns eine Löſung von Religien und Sittlichkeit gebracht haben. Der heutige Staa: iſt kei chriſtlicher Staat mehr. Die Kirche hat jetz: ihre Angekesen heit in eigener Verantwortung zu regeln, was hoffentlich verantwortungsfreudiges Zuſammengehörigkeitsgefühl der bensgenoſten zur Foge haben wird. Eine erſte Frucht in dieſer Richtung iſt die Unterzeichnung des allgemeinen Kirchen bunde,s in Wittenberg. der Zuſammenſchluß von 28 deutſchen evangeliſchen Kirchen. Aus dem gleichen Gedanken heraus iſt der Volkstag für die Pfalz einberufen. Das gemeinſame Ziel muß ſein Mitarbeit Alker an der ſittlichen Erneuerung unſeres Volket, Eine Geſundung aber kann nur eintreten durch Rückkehr zu Reli gion, Gott und Kirche. Die Regierung der Pfalz hatte ein Begrüßungsſchreiben geſandt. Die Wünſche des proteſtantiſchen Landeskirchenrate⸗ der Pfalz überbrachte Oberkirchenrat Dreſcher, die der Stadt Neu ſtadt Stadtrat Hammel. Für die chrͤſtlichen Gewerkſchaf⸗ ten der Arbeiter. Angeſtellten und Beamten ſprach Verbandsſekretät Oliger.— Den gedankenxeichen Feſtvortrag hielt der Direktor des deutſch⸗evangeliſchen Volksbundes, Landtagsabg. Paſtor Stuhr mann⸗Godesberg über das Thema:„Die Kirche der Reformation und die neue Zeit“* Pfarrer Lorentz⸗Neuſtadt ſprach iber„Chriſtus und die Zu kunft unſeres Volkes“. 8 9d Das Schlußwort der Feſttagung, die von Muſikvorträgen un“ gemeinſamen Geſängen umrahmt war, ſprach Pfarrer Stichter⸗ Queichheim, der noch einmal alle evangeliſchen Deutſchen zum Zu⸗ ſammenſchluß aufrief, zur Arbeit am Wiederaufbau unſeres Vater⸗ landes. Die blaue Flamme. Roman von Heinz Welten. 95(Nachdruck verboten.) Cophright 1921 by Verlag von Rich. Bong, Berlin. (Fortſetzung.) Nur das Vertrauen ihres Sohnes will ſie gewinnen und bewahren. Er ſoll in allen Dingen, die ihn berühren, zu ihr kommen, und nie ſoll er fürchten, daß ſie ihn auslachen, daß ſie ihn nicht verſtehen wird. Seine Sorgen ſollen ihre Sorgen, ſeine Freuden ſollen ihre Freuden ſein. Sie will ihn nicht führen, ihm nichts raten und ihm nichts verbieten; aber indem ſie ihm das Unſchöne in ſeiner wahren Geſtalt zeigt, wird ſie es ihm verleiden, und indem ſie ihn teil⸗ nehmen läßt an der Freude, die ſie für alles Große und Schöne empfindet, wird ſie ihn dennoch leiten können, ohne daß er den Zügel fühlt. So ſoll er aus eigenem ſeinen Weg gehen. Denn, wer von ſelbſt den rechten Weg findet, der geht ihn auch weiter. Doch wer auf dieſen Weg gezerrt und geſtoßen werden muß, bricht aus und ſchlägt Seitenpfade ein, die in die Irre führen. So iſt es bei den jungen Tieren; warum ſoll es bei den jungen Menſchen anders ſein?̃ Acht kleine Kinderfüße klopfen gegen die ſteinecen Flieſen der Veranda. Vier Kindermäulchen ſchlecken die ſüße, rote Speiſe. Johannes ſitzt in der Mitte zwiſchen Gerda und Walter Studt, ſeinen beiden älteſten und noch immer lieb⸗ ſten Spielgefährten. Neben Walter Studt ſitzt auf der an⸗ deren Seite Karl Rübeſam. Karl Rübeſam iſt klein u. dick, hat geſunde rote Backen und kluge, graue Augen. Sein brauner Anzug iſt an den Knien und Ellbogen geflickt, und ſein Hoſenboden iſt ein großes Quadrat aus beſonders feſtem, dunkelbraunem Stoff. Doch das ſtört ihn nicht im geringſten. Ihm iſt gleichgültig, was er anhat. Er iſt trotz ſeiner ſieben Jahre Philoſoph ge⸗ nug, um Dinge nicht zu begehren, die ſeine Mutter ihm nicht kaufen kann. Denn ſeine Mutter iſt eine Lehrerswitwe. Sie hat nur eine beſcheidene Penſion, und in der Schule hat er einen Freiplatz. Die Kinder haben ihre Mahlzeit beendet. Sie überlegen, was ſie jetzt tun ſollen. Gerda ſchlägt„Dritten abſchlagen“ oder„Kämmerchen vermieten“, vor. Doch die anderen gewinnen dem Vorſchlag keinen Ge⸗ ſchmack ab. Sie ſind heute ſchon genug gelaufen. „Wollen wir noch einmal zu den Kaninchen gehen? Jetzt freſſen ſie gerade.“ Karl Rübeſam kann ſich von den „Wenn Tiere freſſen, darf man ſie nicht ſtören, ſagt mein Papa immer.“ Karl Rübeſam beugt ſich der Weisheit des Herrn Direk⸗ tors ohne Widerſpruch. Er hat einen Freiplatz im Gymna⸗ ſium. Johannes ſchaut grübelnd vor ſich hin. Seine Ge⸗ danken laufen in eigenen Bahnen. „Wie iſt das eigentlich, wenn die Tiere ſterben? Kom⸗ men ſie dann auch in den Himmel?“ Walter Studt iſt in der glücklichen Lage, ſich auch hier auf die väterliche Autorität ſtützen zu können. „Tiere im Himmel? Wie kannſt du nur ſo dumm fra⸗ gen! Nur wenn man brav und folgſam iſt, in die Kirche geht und ſeinen Eltern gehorcht, kommt man in den Himmel. Das ſagt mein Papa auch immer. Schlechte Menſchen kom⸗ men nicht in den Himmel.“ „Aber die Tiere ſind doch nicht ſchlecht. Meine Kanin⸗ chen ſind ſehr brav und der Rehbock auch.“ Karl Rübeſam kommt ihm zu Hilfe; auch er will die Tiere nicht ausſchließen a is den Gefilden der Seligen. Da⸗ zu liebt er ſie viel zu ſehr. „Natürlich können ſie auch einmal kommen, geradeſo wie die Menſchen. Jetzt miſcht ſich Gerda ins Geſpräch.„Glaubſt du wirk⸗ lich, daß alle Tiere in den Himmel kommen? Karl Rübeſam iſt feſt davon überzeugt. Er hat ganz vergeſſen, daß der Herr Direktor anderer Meinung iſt. „Selbſtverſtändlich, warum denn nicht? Wenn ſie nur brav ſind.“ Walter Studt macht ein überlegenes Geſicht. Mäuſe und Ratten und Schwaben?“ Gerda kreiſcht auf.„Hul ich will nicht in den Himmel kommen, wenn Mäuſe dort ſind.“ Johannes beruhigt ſie. Er liebt ſeine Kuſine und will auch im Himmel mit ihr zuſammen ſein.„Dann werden ſie gewiß nicht hineinkommen.“ Karl Rübeſam fällt einen ſalomoniſchen Spruch.„Alle Tiere kommen in den Himmel, aber alle in einen anderen. Die Mäuſe haben einen Mäuſehimmel und die Ratten einen Rattenhimmel.“ In Johannes' große dunkelblaue Augen tritt ein ſelt⸗ ſamer Glanz.„Ja, und dann haben die Katzen ihren Katzen⸗ himmel und ſie kommen nicht mit den Mäuſen zuſammen die ſie doch nur auffreſſen würden.“ „Wer wird hier aufgefreſſen?“ Stegmund Rau iſt von der anderen Seite her ins Haus getreten und ſteht jetzt neben in den Himmel „Auch „Wollt ihr euren neuen Spielgefährten nicht begrüßen! Ihr kennt Siegfried Bernſtein doch alle.“ Die Kinder ſtrecken dem Ankömmling die Rechte ent⸗ gegen. Doch dieſer hält die ſeine auf dem Rücken und nimmt ſie nicht vor. Siegmund Rau redet ihm zu.„Du mußt artig ſein, Siegfried. Was ſoll ich deinem Vater ſonſt ſagen? illſt du nicht mitſpielen?“ Herr Nathan Bernſtein iſt ſein erſter Buchhalter, den älteſte Angeſtellte des Hauſes Rau u. Sohn. Siegfried Bernſtein blickt ſcheu auf den Boden und nimmt die Hand nicht hinter dem Rücken vor. „Artig ſein, Siegfried!“ Der Großvater will ihm die Hand vorziehen. Da reißt ſich der Knabe los und läuft au⸗ dem Garten.———— Jahre vergehen. Johannes ſitzt in der Unterſekunda⸗ Sein kleiner Freundeskreis hat ſich erweitert. Siegfried Bernſtein hat ſeine Scheu abgeſtreift und iſt als ein will“ kommenes Mitglied in die kleine Gemeinſchaft eingetreten. Er hat ſchnell gelernt, ſich den anderen anzupaſſen, und ſpielt 5 willig alles mit, was Johannes und Walter Studt vor⸗ ſchlagen. Siegfried Bernſtein iſt ſehr klug. Er iſt der beſte Mathematiker in der Klaſſe und ſchreibt den beſten Aufſatz⸗ Auch Johannes, Karl Rübeſam und Walter Studt ſind gute Schüler; aber Siegfried Bernſtein iſt der beſte von ihnen. Gerda iſt ein bildhübſcher Backfiſch geworden. Sle ſchwärmt für Dr. von Bülow, den Chemielehrer am Gym⸗ naſium, der auch in ihrer Schule Unterricht erteilt hat. Alle Mädchen von dreizehn bis ſiebzehn Jahren ſchwärmen für ̃ den jungen, ſchönen Lehrer, der immer ſo blaß ausſieht. ET iſt groß und ſchlank und hat ein ausdrucksvolles Geſicht. Johannes hat bei ihm noch keinen Unterricht. In der Sekunda gibt es noch keine Chemie, ſondern nur Phyſit, die langweiliger iſt, zumal ſie oft mit Mathematik verquickt wird. Doch auch Profeſſor Thomſen, der Phyſiklehrer, iſt bei den Schülern wohl gelitten. Er macht, ſo oft er kann, Experi⸗ mente und quält ſeine Jungen nicht mit Formeln, die ſie ſ doch nicht merken. Freude ſollen ſie an ſeinem Unterricht haben; das iſt die Hauptſache. Denn er lacht ſelbſt gern und liebt frohe, lachende Geſichter. Die Weihnachtsferien haben begonnen. Johannes ſite am frühen Nachmittag in ſeinem Zimmer am Fenſter un lieſt den„Geiſterſeher“. Es dunkelt bereits. Walter Studt hat ihm das Buch zur Lektüre empfohlen; er iſt ganz be⸗ geiſtert davon geweſen. Nie hat er gedacht, daß Schiller⸗ der klaſſiſche Dichter des Tell und der Braut von Meſſina, — ——— Tieren nie trennen. Doch Walter Studt bemerkt altklug: ihnen. Er hält einen kleinen, blaſſen Jungen an der Hand. auch eine Geſchichte von italieniſchen Spitzbuben ſchreiben konnte. Fortſetzung folgt)-⸗ Montag, den 12. Juni 1922. S r rer 4 — 1 N Nontag, den 12. Juni 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seile. Nr. 266. Landesverſammlung des baöoͤiſchen Philologenvereins. Tu. Freiburg, 11. Juni. In den Räumen des hieſigen dan⸗ fanbes ſich am Freitag die Vertreter der Höheren Schulen Badens ein, um über die ſchwebenden Schul⸗ Erziehungs⸗ und Standesfragen zu beraten und zu beſchließen. Nach kurzer Begrüßung der Vertreterver ammlung durch den 1. Vorſitzenden, Profeſſor Dr. H. Schnitzler aſtatte Prof. Dauß den Kaſſenbericht. Die hieran ſich an⸗ ſchließende wandte ſich natürlicherweiſe auch den Schulblättern“ zu, dem Organ des Vereins, das als unent⸗ behrlicher Bundesgenoſſe in der Verfolgung nicht nur der ndesintereſſen, ſondern vor allem auch der Schul⸗ und rziehungsfragen warme Worte der Fürſprache für weitere Veibehaltung aus der Mitte der Verſammlung fand, trotz ſer großen hierfür notwendigen Ausgaben. Die Frage wird m den Gauen weiter zu behandeln und auf der nächſten ertreterverſammlung zu entſcheiden ſein. e Als Punkt 2 der Tagesordnung befaßte ſich die Ver⸗ fammlung mit der Frage der kolkegiaken Schulver⸗ Waltung, die im Anſchluß an einen Vortrag von Prof. Ja cki-Heidelberg, unter dem Namen„Leitſätze zu einer lenſtanweiſung!“ vorgelegt waren. Das Gegenreferat hier⸗ zu hielt Prof. Breſch⸗Karlsruhe. Nach ausgiebiger Aus⸗ hrache geht auch dieſe Frage an die Gaue und wird dann duf der nächſten Vertrekerverſammlung entſchieden. Gleichzeitig tagte die Praktikantenvereinigung. In gab der Vorſitzende Dr. Bender⸗Karls⸗ uhe rückblickend ein Bild von der Notlage der Lehramts⸗ kraktikanten vor und nach dem Kriege und einen Ueberblick er die geleiſtete Arbeit und die drängenden Standesfragen. Hierbei ſprach der Redner dem Landtag und der Regierung den Dank der Praktikantenſchaft für die Schaffung der neuen Frofeſſorenſtellen aus, die endlich die planmäßige Anſtellung des überalterten Prüfungsjahres 1913 ermöglicht. Im Mittel⸗ di nkt des Vortrages und der anſchließenden Ausſprache ſtand de wichtige Frage der Lehrerausleſe, deren Löſung dem Grundſagz des freien Wettbewerbs aus ſozialen Geſichtspunk⸗ ben echnung tragen muß, ſowie die Frage der praktiſchen Vor⸗ und Weiterbildung. Vortrag und Ausſprache ergaben neinmütiges Bild der Geſchloſſenheit des Standes, ſeines gelbewußten Willens nach wiſſenſchaftlicher und pädagogiſcher ung und Vertiefung. Der neu gewählte Vorſitzende, Lehr⸗ alspraktikant Caſelmann⸗Karlsruhe ſprach dem ausſcheiden⸗ dengrauen eines Wintertages im Neu 115 Vorſitzenden den herzlichen Dank der Praktikantenſchaft Für die übrigen Teilnehmer der Tagung fanden vormit⸗ s Führungen ſtatt durch das Münſter, das Stadttheater 00 die Herderſche Buchdruckerei. Der Nachmittag rief die ertreter der einzelnen Fachgruppen in die Vorträge der Pro⸗ eſoren Weber und Breuſch über Prüfungsfächer und Verwen⸗ ſtr gim praktiſchen Dienſt; daran anſchließend fanden Demon⸗ ationsvorträge der Profeſſoren Dr. Weiß, Hauſer und Bur⸗ reiburg auf dem Gebiet der Elektrizitätslehre ſtatt.— In 0. Univerſität ſprachen Direktor Hausrath über Schule und ügendbewegung, Geheimer Hofrat Prof. Dr. Immich über 35 humaniſtiſche Bildung und die Gegenwart und Univer⸗ Alsprofeſſor Dr. Brie über die Bühne Shakeſpeares.— Den des erſten Tages bildete ein ſchöner ie Freiburger Amtsgenoſſen hl. Begrüß sabend, d egrüßungsaben ihren Gäſten boten. Städtiſche Nachrichten. mode zer Alt⸗Ratholiken des Deutſchen Reichs. die 26. ordentliche Synode der Alt⸗Katholiken Deutſchlands Fiede am Mittwoch früh hier mit einem feierlichen Hochamt in der 7 kirche eröffnet. Nach dem feierlichen Einzug des Biſchofs E50 odog(Bonn) und der Geiſtlichen, die im Ornat in dem küuz der in klaſſiſchen Formen erbauten Schloßkirche Platz nahmen, Aeſten die verſammelten Synodalen Deutſchlands, ſowie die von ahunheim und auswärts zahlreich erſchienenen Glaubensgenoſſen deu feierlichen und erhebenden katholiſchen Gottesdienſt, der in ſealſcher Sprache gehalten, als Muſter einer evangeliſch⸗katho⸗ chen Gottesdienſtfeier, und zwar evangeliſch, weil er in der Alterſprache, katholiſch, weil er in den ehrwürdigen Formen der de ſten Kirche abgehalten wurde, erleben. Wſirdig abgeſtimmt auf Waasset der Tagung und den kultlichen Rahmen war Biſchof 98 Feſtpredigt. lendte eigentliche Tagung der Synode, der 26 Geiſtliche und 54 bon elegierte aus allen Gauen Deutſchland beiwohnten, wurde Biſchof Dr. Moog mit einer feierlichen Anſprache eingeleitet. — 7FFF Aus dem Geſchäftsbericht iſt u. a. hervorzuheben, daß nun endlich auch die altkatholiſche Kirche in Bayern ſtaatlich anerkaant iſt. In verſchiedenen Gemeinden konnte durch Neueintritte ein Zu⸗ gang zur altkatholiſchen Kiche feſtgeſtellt werden Warme herz⸗ liche Worte richtete der Biſchof an die Glaubensgenoſſen in Schle⸗ ſien, Danzig und im Saargebiet, die durch die gewaltſame Ab⸗ trennung von ihrem Vaterland auch von der altkatholiſchen Kirche Veutſchlands losgelöſt wurden. Von den Schweſterkirchen konnte beſonders Deutſchöſterreich und die Schweiz in den letzten Jahren einen erfreulichen Aufſchwung verzeichnen. 5 Die diesjährige Synode konnte ihre Hauptaufgabe, das Refor⸗ mierungswerk an der Verfaſſung der deutſchen altkatholiſchen Kirche, das bereits ſchon auf der letzten Synode in Offenbach in Angriff genommen wurde, zu einem guten Abſchluß bringen. Die hierzu von der Synodalrepräſentanz eingebrachten Anträge wurden mit kleinen Abänderungen einſtimmig von der Synode angenommen. In Anbetracht der Arbeitsüberlaſtung des Biſchofs der deutſchen altkatholiſchen Kirche hat die Synode beſchloſſen, dem Biſchof die Ernennung eines Generalvikars und zugleich Weihbiſchof zu empfehlen und dieſem mit Einvernahme der Synodalrepräſentanz ein beſtimmtes Arbeitsgebiet zuzuweiſen. Es wurde von der Synode hierfür Stadtpfarrer Kreuzer(Freiburg i. Br.) empfeh⸗ lend in Vorſchlag gebracht. Weiter wurde eine große Anzahl von Anträgen interner Natur, von einer äußerſt regen Mitarbeit der Gemeinden des Reiches zeugten, teils angenommen, oder zur empfehlenden Durcharbeitung der Synodalrepräſentanz überwieſen. Die Wahl der Synodalver⸗ tretung der altkatholiſchen Kirche Deutſchlands ergab: Städt. Archivdirektor Prof. Hermann Keußen(Köln), Dr. Petri(Kob⸗ lenz), Juſtiorat Waſſermeyer(Bonn), Pfarrer Prof, Dr Mülhaupt(Bonn) und Pfarrer Rachel(Eſſen) als ordentliche Mitglieder, Regierungsrat Dr. Merkt(Kempten, Allgäu), Ober⸗ amtmann Dr. Eckert(Monnheim), Stadtpfarrer Kreuzer (Freiburg) und Stadtpfarrer Dr. Steinwachs(Mannheim) als außerordentliche Mitglieder. Bei dem Feſtabend, gegeben von der altkatholiſchen Gemeinde Mannheim, der durch ein allgemeines Lied eingeleitet wurde, hielt nach der herzlichen Begrüßungsanſprache des Stadtpfarrers Dr. Steinwachs(Mannheim) der Biſchof Dr. Moog(Bonn) eine ernſte feierliche Anſprache über den Familien⸗ und Gemeinſchafts⸗ geiſt in der altkatholiſchen Kirche. Es ſprachen weiter noch im Namen der badiſchen Gemeinden: Stadtpfarrer Kreuzer(Frei⸗ burg) über die Aufgaben der altkatholiſchen Kirche(Bau des Him⸗ 1 Brieifträger sprechen schon jetzt bei den Posthestellern wegen Erneuerung des Abonnements für das dritte Viertel- jahr vor. Wir bitten im Interesse ununterbrochener Lieferung treundlichst um Weiterbestellung unseres Blattes Der Mannheimer General-Anzeiger kann auch für jeden einzelnen Monat durch die Post bezogen werden. 8386 die melreichs); für Bayern Pfarrer Hacker wie dieſes Zeil durch den altkat für das Ruhrgebiet: Pfarrer Ra innerliches wahres (Kempten) über den Weg, holiſchen Kultus zu erreichen iſt; chel(Eſſen), wie dieſes Ziel, ein Chriſtentum zu bringen, zu erringen iſt, ſowie Prof. Dr. Keußen(Bonn) über die Verfaſſung der altkatholiſchen Kirche Deutſchlands und als letzter Redner Studienrat Michelis (Frankfurt) über die Jugendfrage. Am zweiten Tag der Synode fand in der Schloßkirche ein Seelenamt für die Verſtorbenen ſtatt. Weiter fand eine Hauptver⸗ ſammlung des Hilfsvereins, des Preß⸗ und Schriftenvereins und eine Vorſtandsſitzung und Hauptverſammlung der Witwen⸗ und Waiſenkaſſe und der Prieſterkaſſe ſtatt. Augemeſſenheitspreiſe für Obſt und Gemüſe. Wie bereits berichtet wurde, hat die Arbeitsgemeinſchaft pfäl⸗ ziſcher Preisprüfungsſtellen, der ſich auch die Stabt Mannheim angeſchloſſen hat, beſchloſſen, in dieſem Jahre fortlaufend Ange⸗ meſſenheitspreiſe für die jeweils auf den Markt kommenden Obſt⸗ und Gemüſeſorten feſtzuſtellen. Der hierfür paritätiſch aus Erzeu⸗ gern, Groß⸗ und Kleinhändlern, Sachverſtändigen und Verbrauchern gebildete Ausſchuß iſt inzw ſchen zweimal unter dem Vorſitz von Dr. Hoffmann(Ludwigshafen) in Neuſtadt zuſammengetreten, um die Grundlagen für die geplante Preisfeſtlegung zu beraten. Trotz anfänglicher großer Schwierigkeiten— namentlich verhielt ſich ein Teil der Erzeuger zunächſt ablehnend, weil man ein Wieder⸗ aufleben der Zwangswirtſchaft vermutete, während es ſich doch nur darum handeln kann, in gemeinſamer Arbeit mit Produzenten und Händlern die Auswüchſe auf dem Obſt⸗ und Gemüſemarkt zu be⸗ kämpfen,— einigte ſich der Ausſchuß einſtimmig dahin, als Maß⸗ ſtab die von dem Kalkulations⸗ und Wirtſchaftsaus⸗ ſchuß der ſüddeutſchen gärtneriſchen Verbände auf⸗ eſtellten Richtlinien zu Grunde zu legen. Danach beträgt im all⸗ 1 5 ſim den Monat Juni der Verbraucherpreis für Freiland⸗ gemüſe und ſonſtige Fre landpflanzen das 45fache des Fr 1—5 denspreiſes. Abweichungen von dieſer Norm, die ſich aus der jeweiligen Marktlage ergeben, werden bei der e Betracht gezogen. Die von dem Ausſchuß feſtgeſtellten Preiſe ſin für das ganze Pfalzgebiet als angemeſſen zu betrachten, doch haben die örtlichen Stellen örtliche Abweichungen, die auf Frachtkoſten⸗ ſpäterer Ernte oder dergl. beruhen, zu berückſichtigen. ſtellung der Angemeſſenheitspreiſe erfolgte erſtmals am 9. Juni un wird künftighin alle 14 Tage, im Bedarfsfalle auch in kürzeren Abſtänden, erfolgen. Wenn die Mitarbeit der Ausſchußmitglieder wie bisher geſichert bleibt, wenn auch die großen Intereſſenver⸗ bände weiterhin das Vorgehen der Preisprüfungsſtellen unter⸗ ſtützen. ſo darf erwartet werden, daß die Mißſtände auf dem Obſt⸗ und Gemüſemarkte für die Folgezeit eingedämmt werden. Tll. Berufsberakung durch die Schule. richtsminiſterium hat einen Erlaß herausgege en, der die Berufs⸗ beratung durch die Schule zum Gegenſtand hat. In dem Erlaß wird ausgeführt, daß die Schule die Aufgabe hat, die Schüler zur rechten Berufswahl zu erziehen, denn ſie wird bei Beachtung der Anlagen und Fähigkeiten der Schüler und Schülerinnen in der Lage ſein, unter Umſtänden vor der Ergreifung eines ungeeigneten Berufs zu warnen oder die getroffene Wahl durch ein ſachdienliches Urteil zu unterſtützen. Die eigentliche fachliche Berufsberatung (auch die Lehrſtellenvermittlung uſw.) iſt jedoch den Arbeits⸗ ämtern zu überlaſſen, deren Beſtrebungen von der Schule tunlichſt zu fördern ſind. Für die Höheren Lehranſtalten hat das Mini⸗ ſterium noch angeordnet, daß dort der ſtellv. Direktor mit der Wahr⸗ nehmung aller der Berufsberatung dienenden Aufgaben zu be⸗ trauen iſt. Soweit dieſe Aufgaben von einzelnen Lehrern oder Lehrerinnen wahrgenommen werden oder ſich geeignete Lehrkräfte freiwillig bereit erklären, die Förderung der Berufsberatung an einer Höheren Schule zu übernehmen, iſt dagegen nichts einzu⸗ wenden. Kinder⸗Fürſorge. Es wird uns mitgeteilt, daß es dem Ver⸗ ein für Ferienaufenthalt und Kinderfürſorge, Mannheim(M 6, 140 gelungen iſt, ſich auch für dieſes Jahr während der Ferien ein Heim in geſunder Gebirgslage für die Kin⸗ der der kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten zu ſichern. Auch wird beabſichtigt, ein weiteres Heim für ſolche Kinder zu pachten, deren Eltern wohl die Koſten des Aufenthalts zu tragen in der Lage ſind, aber durch die Not der Zeit gezwungen werden, auf einen Erholungsaufenthalt ſelbſt zu verzichten. Anmeldungen, auch Anerbieten von freiwilligen Helferinnen für die Heime wollen ſchriftlich an obigen Verein gerichtet werden. Wohnaufwand und Stundenlohn. Aus Leſerkreiſen wird uns geſchrieben: Am 1. Juni ds. Is. hatte ein Mieter 41. monatliche Miete und 37% Wohnabgabe zu zahlen und überreichte für eine zweiſtündige Ausbeſſerungsarbeit als Gipſer dem Hausbeſitzer eine Gegenrechnung von 78. Damit iſt die ganze Monatsmiete und die 1 Proz. Wohnabgabe für ein halbes Jahr glatt bezahlt mit einer leichten Feierabendarbeit. Iſt da der Wohnaufwand oder der Stun⸗ denlohn zu hoch? —Die nächſte Heidelberger Schloßbeleuchtung, die mit einer Brückenbeleuchtung verbunden ſein wird, findet am Dienstag, den 13. Juni ſtatt. Anerreichbare Fleiſchtöpfe. Von geſchätzter Seite wird uns ein Brief von einer Firma in Buenos Aire 8, Argentinien, mit Mitteilungen über die Fleiſchpreiſe in Argentinien zur Verfügung geſtellt, in dem die Firma Saaten als Viehfutter zu billigem Preiſe empfiehlt und dies folgendermaßen begründet:„Dieſe Abnormität kommt von der ſchweren Kriſis in der Fleiſchfrage her, von der unſer Land heimgeſucht iſt. Unſere Rinder werden in den Provinzen jetzt zu Preiſen verkauft, die im vergangenen Jahte noch für mittelklaſſige Schafe bezahlt wurden. Die beſten Schafe koſten heute in vielen Fällen nicht mehr als ein Huhn. Es iſt uns ſchmerzlich, zu konſtatieren, daß kürzlich in einer Auktion für eine Angora⸗Katze bedeutend mehr bezahlt wurde, als am gleichen Tage auf dem Viehmarkt für unſere hervorragenden Schort⸗ horn⸗Ochſen von 500 bis 600 Kilo Gewicht. Nach unſeren Be⸗ griffen iſt es einfach empörend, daß in Deutſchland Leute Hunger leiden und ſich hiervon nicht durch den' Bezug unſeres ſpottbil⸗ ligen Fleiſches ſchützen können. Dieſer Zuſtand hat natürlich un⸗ ſeren Grundbeſitz völlig entwertet. Die Mietſpeſen für das Land können durch den Wert der darauf gezüchteten Rinder nicht mehr gedeckt werden. Es gehen viele Viehzüchter pleite und die meiſten verkaufen ihren Beſitz an die Gefrieranſtalten nur, um ſich von dem Lande zu befreien. Infolgedeſſen iſt auch die Nachfrage nach Futtermitteln ſehr gering.“ Wenn dieſe argentiniſchen Fleiſch⸗ töpfe nur nicht ſo weit weg wären, wie könnten wir ſchmunzeln! Marktbericht. Infolge des trüben, regneriſchen Wetters an den beiden Vortagen waren die Preiſe auf dem heutigen Mon⸗ tagsmarkte etwas angeſpannt. Alte Kartoffeln wurden zu .40—.60 M. angeboten, neue Malta⸗Kartoffeln zu—10., Salat —.50., Zwiebeln—12., Blumenkohl 30—35., drei Knollen Kohlrabi.50, das Büſchel Karotten.50—3., Pflück⸗ erbſen—9 M. Spargel ſind etwas im Preiſe geſunken und ſtehen auf—13., Kirſchen bei—12 M. immer noch zu teuer. Die Preiſe für Eier klettern noch fortgeſetzt in die Höhe; heute morgen hatten ſie den Stand von.20—.50 M. erreicht. Butter 80 Mark. ban badiſche Unter⸗ Sagen und Sänge vom Nhein. So wie eine Unzahl neuerer deutſcher Lieder und Dichtungen Rhein entſtanden ſind oder von der Schönheit des Rheines zeu⸗ 5 10 auch der größte Teil deutſcher Sagen. In der dem„Vater 000 n“ gewidmeten Sondernummer des„Univerſum“ weiſt Atz vom ebalgeuf dieſe Tatſache hin. Siegfried und Krimhild, die herrlichen bore en des unvergänglichen Nibelungenliedes, ſind am Rhein ge⸗ auf Siegfried zu Kanten, Kriemhild zu Worms. Es iſt der Rhein, 001 ſſen Grund„geſchmolzen rollt der Nibelungen rotes Gold“. dullcten Xanten und Worms erhebt ſich der Drachenfels, der ver⸗ ch Anlaß gegeben hat zu der Sage von dem Abenteuer Sieg⸗ F. welches er bei Bekämpfung des Drachen zu beſtehen hatte. u dder Drachenfels ſpielt mit den benachbarten Felsblöcken auch ibutſchen Märchen eine Rolle. Denn„über den Sieben Bergen belün ſieben Zwergen“ wuchs Schneewittchen auf. Während im bigfalngenlied die Spuren des alten germaniſchen Götterglaubens Feilalkia getilgt ſind, erkennen wir aus einer Sage des Sieben⸗ bur ges noch die Geſtalt des Lichtgottes Baldur. Auf der Löwen⸗ Aete deren letze Reſte jetzt verfallen, ſoll er als Knappe Dienſte zaben, bis ein frommer Beichtvater in dem blonden Knappen tdeidengott erkannte und ſeine Verſagung betrieb. Da war es imit dem Glücke der Burg. ngdas Nibelungenlied iſt nur eine von den vielen Ueberliefe⸗ Jun en, die ſich an den ſchweren Kampf, der zwiſchen Burgunden und Aichlog vor der Mitte des 5. Jahrhunderts am Rhein entbrannte, 95. Auch das Walthari⸗Lied iſt dieſem Kampf entſproſſen. oon„Roſengarten“ iſt gleichfalls am Rhein entſtanden. Er erzählt immigen Blumenſpielen, die König Giebichs Tochter Krim⸗ ber u orms abhielt.„Ein krenzelein von Roſen“ war der Preis, hunen mußte mit ſcharfem Schwerte erkämpft werden. Drei Für⸗ er 2 vom Rhein entſandten den jungen rieſigen Recken, Ecke mit kie ufgabe, den Helden Dietrich von Bern(Verona) vor ihr An⸗ on J bringen. Ja ſelbſt in den romaniſch⸗britiſchen Sagenkranz ofl onig Arthur und ſeiner Tafelruade ſpielt Vater Rhein hinein. Aulefert die Schwanenburg über Cleve ein feierliches Zeugnis⸗ dunuch die Minneſänger ſchmückten ihre Liebeslieder mit dem und ze des Rheins. Heinrich Frauenlob ruht im Dom von Mainz Ind auch jener Erzbiſcho), der der Sohn eines Wagenſchmiedes war auf den der Goetheſche Vers. Williges. Williges, daßt Denk woher du kommen ſies, 4 beim. iſt hier zu nennen. Zwiſchen Rebenhügeln verſteckt liegt Ingel⸗ Mora⸗wo vom Fenſter ſeines Palaſtes einſt Karl der Große im ſchnee die Spuren ſah, die — zur Kemnate ſeiner Tocht at hter Emma führten und ihm ihre Heimlich⸗ keit mit ſeinem Geheimſchreiber Eginhart verrieten. Am rechten Ufer, mitten im Rheingau, liegt Kloſter Eberbach, welches ſeinen Namen einer frommen Legende verdankt. St. Bernhardt und ſein Freund Erzbiſchof Adalbert ſuchten hier einen Platz für eine neue Ordensniederlaſſung und ſahen plötzlich einen Eber durch den Bach waten und mit ſeinen Hauern im Boden herumwühlen. Da wußten ſie, daß der Herr ihnen den richt gen Fleck zur Erbauung ihres Kloſters angedeutet habe. Bei Bingen quillt das Hildegardis⸗Brünn⸗ lein, ſeit die Tränen der Heillgen ins Moos getropft ſind. In Bin⸗ gen ſteht der Mäuſeturm der an das furchtbare Ende Hattos ge⸗ mahnt. Dann reiht ſich Berg an Berg und Burg an Burg und faſt an jede knüpft ſich eine Sage. In der Pfalz am Rhein ſitzt auf einem Felſen die Loreley und wird den Schiffern zum Verhängnis. Noch weiter ſtromaufwärts, beſonders auch in den Seitentälern des Stroms, blüht ein reizender Kranz lieblicher Sagen. Es ſcheint 8 viel geſagt, wenn der Niederdeutſche Ernſt Scherenberg be⸗ auptet: „Zwar auch bei uns im Nord, dem ſcheinbar kühlen, Kann man die Ader deritſchen Lebens fühlen; Doch nur am Rhein bei goldnem Sonnentag Pulſt unſres Deutſchlands wärmſter Herzensſchlag.“ Warum ſchmeckt das Bier: Das Bier, dieſes urdeutſche Getränk, iſt eins der wichtigſten Genußmittel, die wir beſitzen. Mit der Zergliederung ſeines Genuß wertes hatte ſich aber bisher die Wiſſenſchaft nur wenig beſchäftigt; man hat nur den Grad ſeiner Schädlichkeit auf Grund ſeines Ge⸗ haltes an Alkohol betont. H. Kionka, der ſich in einer aus dem Tharmakologiſchen Inſtitut der Univerſität Jena hervorgegangenen Veröffentlichung der Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift“ mit der Frage nach dem Genußwert des Bieres beſchäftigt, betont nun, daß wir es nicht nur nach ſe nem Alkoholgehalt beurteilen dürfen ſondern die ſehr verſchiedenartigen Produkte berückſichtigen müſſen, aus denen das Bier zuſammengeſetzt iſt. Der Alkoholgehalt des Bieres iſt ziemlich niedrig und beträgt im Durchſchnitt nur etwa 3 Prozent; er kann aber kaum als ſchädliches Moment angeſehen werden, und ebenſo wenig wird man eine Schädigung, wie dies be⸗ hauptet morden iſt, in der Einverleibung großer Flüſſigkeitsmengen erblicken dürfen, die bei übertriebenem Biergenuß aufgenommen werden. Die als„Münchener Bierherz“ bezeichnete hochgradige Herzhypertrophie, die auf übermäßiges Biertrinken urückgeht, wird nach den Unterſuchungen Kionkas durch den Kaligehalt des Bieres hervorgerufen; die Bieraſche enthält nämlich im Durchſchnitt nicht Neben dem Alkoholgehalt erhält das weniger als 34 Prozent Kali. Bier ſeinen Genußwert durch die darin gelöſte Kohlenſäure, die die Bekömmlichkeit des Bieres verbeſſert und auch zur Hebung des Ge⸗ ſchmacks beiträgt. Auch die Bitterſtoffe des Bieres, beſonders Hopfenbitter, werden in ihrem Geſchmack durch die Kohlenſäure ge⸗ mildert, und endlich iſt die Kohlenſäure die Grundbedingung für die Schaumhaltigkeit des Bieres. Der Schaum iſt für den Biertrinker wohl die wertvollſte e ei ſeines Lieblingsgetränkes. Mit dem Schaum hängt die„ ollmundigkeit“ zuſammen, die ein Haupt⸗ erfordernis für die Gabe des Gambrinus iſt. Dieſe Vollmundigkeit ſetzt ſich aus Geſchmacks⸗ und Gefühlserregungen Das Bier darf nicht durch ſeinen Gehalt an freier Kohlenſäure prickeln, wie wir es beim Wein finden, ſondern der 0 e muß dem Bier einen Grad von Fülle verleihen, und zwar wird dies her⸗ vorgerufen durch die einhüllend wirkenden Kolloide. Dieſe ſind es auch, die die Schaumbildung und die Schaumhaltigkeit veranlaſſen. Dabei wirken die Kolloide in verſchiedener Art. Die Schaumbildung iſt abhängig von dem Gehalt an Eiweißſtoffen, die Schaumhaltung dagegen wird durch die Kohlenhydrate des Bieres hervorgerufen. Es gibt keinen einheitlichen Biergeſchmack, ſondern alle Biere ſchmecken verſchſeden. Das hat ſeinen natürlichen Grund in der großen Zahl von Sacchariden, ſchmeckenden Salzen und Bitterſtof⸗ fen, die ſich in verſchiedener Menge und verſchiedenem Verhältnis im Bier finden. Auch das Waſſer, das zur Bierberetung verwendet wird, beſitzt vielfach einen Eigengeſchmack oder wirkt urch ſeine Zuſammenſetzung verändernd auf andere Geſchmackserreger. Es laſſen ſich daher nicht an jedem Orte Biere von gleichem Geſchmack herſtellen, und die Beliebtheit einzelner Bierarten iſt an ganz be⸗ ſtimmte Städte gebunden. Immerhin laſſen ſich aber doch beſtimmte Forderungen aufſtellen, die der Geſchmack eines jeden guten Bieres erfüllen muß. Dieſe Forderungen werden vom Fachmann als zrund, rein, vollmundig und ſchneidig“ bezeichnet. Sodann muß das Bier unbedingt frei von beſtimmten Geſchmacksfehlern ſein, von denen der Brauer eine ganze Menge kennt, wie z. B. den bitteren Geſchmack, den Kellergeſchmack, den Hefengeſchmack, den leeren Ge⸗ ſchmack, den ſauren, den tintenartigen Geſchmack uſw. Jedenfalls ſind die Anforderungen, die an das Bier geſtellt werden, außer⸗ ordentlich hoch, und die Herſtellung dieſes Genußmittels iſt im Laufe der Kultur allmählich zu einem hohen Grade der Vervoll⸗ kommnung entwickelt worden. Neben dem Geſchmack ſpielen auch Geruch und Geſicht für den Genußwert eine große Rolle. Der Bier⸗ trinker verlangt z. B. von ſeinem Getränk eine ganz beſtimmte Farhe; das Bier muß dunkel oder hell ſein; es darf aber nicht 3¹¹ dunkel oder hell ausfallen. Ein Stich ins Rötliche iſt ebenſo zu ver⸗ meiden wie ein leicht grünlicher Farbton. Zu der gleichmäßigen Farbe muß vollkommene Klarheit treten, denn das Bier ſoll„blank“ ſein und darf keine Trübungen aufweiſen, wie ſie ſich bei der Her⸗ ſtellung leicht einſtellen können. Es ſind alſo neben dem Alkohol und der Kohlenſäure vor allen Dingen die Kolloide, die den Genuß⸗ wert des Bieres beſtimmen, und dazu kommt dann noch ſein„Aeuße⸗ res“, Farbe, Schaum, Klarheit uſw. PPPP— 4. Sene. Nr. 400. Mannheimer Deneral-Anzeiger.(Abend-Ausgade.) Montag, den 12. Juni 1922 Das neue Dietrich⸗Flugzeug über den mannheimer Spork⸗ veranſtaltungen. Die Beſucher der geſtrigen Regatta und des Sport⸗ platzes auf dem Waldhof hatten, ſoweit ſie nicht an die irdiſchen Ereigniſſe gefeſſelt waren, Gelegenheit, das neue Dietrich⸗Paſſagier⸗ Flugzeug im Fluge zu beobachten. Kurz nach 4 Uhr nachmittags ſtartete der kleine Dietrich⸗Paſſagier⸗Doppeldecker bei Sandhofen und ſchraubte ſich innerhalb weniger Minuten auf 1200 Meter empor. In dieſer Höhe ſchlug er die Richtung auf Mannheim ein. lleber den obengenannten Veranſtaltungen führte der Flieger(Ingen. Dietrich) einige Kurven aus. Nach einem eleganken Kurvengleit⸗ flug landete das neue Flugzeug wieder an ſeiner Abflugſtelle in Sandhofen. Da die Verſuchsflüge mit dieſer neuen Type geſtern ihren Abſchluß gefunden haben, beginnt in den nächſten Wochen die ſerienweiſe Herſtellung für den Luftverkehr. veranſtaltungen. Wochenſpielplan des Nationaltheaters. 13. Dieustag. A 50 Mauſerung 7 Uhr 14. Mittwo C50 Der Arzt am Scheideweg 7 Uhr 15. Donnerst., B 49 Die Boheme Vuhr 15. Freitag. V. V. Der Freiſchütz. 6½ Uhr (Theatergemeinde des B. V. B. 1326—1425) — Samstag, D 50 Die luſtigen Weiber von Windſor 7 Uhr Sonutag, 4A 51 Tosca 7 Uhr 10. Montag, B 50 Der Kaufma nn von Venedig. 7 Uhr Neues Theater im Roſengarten. 14. Mittwoch, V. V. Der Vogelhändler Uhr (Theatergemeinde des V. V. B. 736—1325) 18. Sonntag, Der Schwarzkünſtler 7½ Uhr Stimmen aus dem Publikum. Wandelt nicht auf verbotenen Wegen! Dicht hinter der Diffensbrücke liegt das Sommerbad des Mann⸗ heimer Schwimmvereins. Eine Steintreppe führt den Damm hinab zum Steg, der die Badeanſtalt mit dem Feſtlande verbindet. Doch iſt jene Treppe von der Brücke weiter entfernt als dieſer Steg. Daß die Treppe unter ſolchen Umſtänden einen Umweg bedeutet, haben verſchiedene Badbeſucher ſchon frühzeitig erkannt und deshalb einen Fußpfad vom Brückenende nach dem Steg hin ausgetreten. Seit Jahren ſchon beſteht dieſer Pfad und da keine Tafel gegen ſeine Benützung Einſpruch erhebt, wird er auch des öfteren von Ahnungsloſen begangen. Doch ſie machen die Rechnung ohne den hier patrouillierenden Schutzmann. Nicht etwa, daß dieſer, wie man es beim Fehlen einer Verbotstafel füglich erwarten ſollte, vor dem Betreten des Weges warnt. Bewahre! Er zieht kurzerhand ſein Merkbuch und das Strafmandat folgt auf dem Fuße. Pfingſtſonntag. Wir machen zu Rade einen kleinen Ausflug in den Käfertaler Wald. Schließlich gehts auf gerader Fahrſtraße vom ſtädtiſchen Waſſerwerk nach dem Karlſtern. Da der Fahr⸗ damm von Autos und Fuhrwerken zerwühlt iſt und der Fußgänger⸗ pfad weit und breit menſchenleer ſcheint, wagen wir uns auf dieſen. Aber, o weh! Am Karlſtern empfängt uns ein Waldhüter, bewaff⸗ net mit Flinte, Fernglas und.Merkbuch. Er will unſere Na⸗ men wiſſen. Wir proteſtieren. War doch auf unſerem ganzen bis⸗ herigen Wege keine Verbotstafel zu ſehen geweſen. Nützt nichts. Läßt ſich in den genannten Fällen, denen wohl noch viele ähnliche zur Seite ſtehen dürften, der angeſtrebte Zweck wirklich nicht weniger rückſichtslos erreichen? F. Rommunale Chronik. Wohnungsmangel und Vergrößerung der Wohnungen. Wiederholt iſt behauptet worden, daß für den gegenwärtigen herrſchenden Wohnungsmangel auch der Umſtand, wenn auch nur als eine Nebenurſache, verantwortlich ſei, daß infolge erhöhten Einkommens öfters einzelne Perſonen und Familien mehr Wohn⸗ raum als früher in Anſpruch genommen hätten, auch mehrfach zwei kleinere Wohnungen zu einer größeren vereinigt worden ſeien. Iſt an dieſer Behauptung etwas daran? Das in Papier⸗ mark ſo gewaltig geſtiegene Einkommen der breiten Bevölkerungs⸗ ſchichten gegenüber der auch nicht annähernd ſo geſtiegenen Miet⸗ höhe läßt dieſe Behauptung an ſich nicht als unwahrſcheinlich er⸗ ſcheinen“ Jetzt liegt aber auch eine direkte Beſtätigung in einer Denkſchrift vor, die vor einiger Zeit das Reichsarbeits⸗ miniſterium dem Wohnungsausſchuß des Reichstags über die neueren Maßnahmen auf dem Gebiete des Wohnungs⸗ und Sied⸗ lungsweſens vorgelegt hat. Es heißt da:„Derartige Beobachtun⸗ gen ſind nicht nur in den Städten gemacht worden. Auch der Ver⸗ band der preußiſchen Landkreiſe hat berichtet, daß Landwirte, die in ihrem Hauſe früher eine Wohnung vermietet hätten, dieſe jetzt für ihre eigenen Bedürfniſſe in Anſpruch nehmen. Aehnliche Be⸗ obachtungen ſind im Freiſtaat Sachſen und in Braunſchweig ge⸗ .9 Das Reichsarbeitsminiſterium hat nun, um der Sache auf den Grund zu kommen, unter Vermittlung des Deutſchen Städte⸗ tages eine Umfrage bei den Wohnungsämtern der größeren Städte gemacht. Dabei hat ſich ergeben, daß eine einheitliche Tendenz im Reiche nicht feſtzuſtellen iſt; die Antworten lauten vielmehr ſehr verſchieden. Einige Städte haben erklärt, daß ſie überhaupt keine Angaben machen können. Andere haben allerdings nur allgemein, ohne nähere Angaben beſtätigt, daß infolge der oben erwähnten Umſtände eine Vergrößerung von Wohnungen zu beobachten ſei. Dagegen hat eine Reihe anderer Städte ausdrücklich verneint, daß durch eine Vergrößerung der Wohnungen die Nachfrage nach ſol⸗ chen vermehrt ſei. Es ſcheint mit alledem doch feſtzuſtehen, daß Kunſt und Wiſſen. Berlagsjubiläum. Sein hundertjähriges Beſtehen knn am 12. Juni der bekannte Franckhſche Verlag feiern. Aus kleinſten Anfängen heraus hat ſich dies Unternehmen zu einem der größten württembergiſchen Verlage ausgebildet. Neben der Herausgabe der Werke württembergiſcher Dichter hat ſich der Verlag vor allem die Pflege des populären naturwiſſenſchaftlichen Gebiets angelegen ſein laſſen. Er gibt bekanntlich die Kosmoshefte heraus. Eine Beobachtung aus der Natur. Aus Ottweiler wird der „Kölniſchen Ztg.“ geſchrieben: Es iſt bekannt, daß die Dorfſchwalbe (-Hirundo rustica) in einem vertraulichen Verhältnis zum Menſchen auf dem Lande lebt und in Ställen, Oekonomiegebäuden, Tennen ihr Neſt baut. Erſtaunlich iſt, einen wie feinen und zielſicheren Inſtinkt dieſe Tiere dabei entwickeln können. Im vorigen Jahre hatten wir 155 in Ottweiler, einem Kreisſtädtchen des Saargebiets, einen ſehr heißen und trockenen Sommer mit Futtermangel. Eines Tages hielt durch das bei Tage ſtets offene Fenſter meines Wohn⸗ immers und durch Gardinen ein Schwalbenpaar ſeinen Einzug und —— im Innern der Stube über der Tür ſein Neſt zu bauen. Sie holten durch das Fenſter den Lehm von dem Ufer des nahen Bliesbaches. Als Stütze unten und von der Seite benutzten ſie zwei Umflochtene Leitungsdrähte für das elektriſche Licht an der Wand. Hierdurch bekam nicht nur das Neſt einen feſtern Halt, ſondern auch einen paſſenden Abſtand von Tür und Zimmerdecke. Unter der Decke blieb nämlich nur ſoviel Raum frei, daß ſie ein⸗ und aus⸗ fliegen konnten. Hierdurch wurde verhindert, daß die Jungen, die ſich beim Füttern oft in beängſtigender Weiſe hinauf⸗ und herunter⸗ ſtießen, herausfielen, und der Zugang zum Neſt für fremde Be⸗ obachter war erſchwert. Sie fühlten ſich ſehr wohl in der gemäßig⸗ ten Zimmertemperatur hinter den dicken Mauern mit dem großen Weinſtock davor. Auch ſagte ihnen die behagliche Ruhe im Zimmer, das ich allein bewohnte, ſehr zu. Abends verließ das Männchen das Zimmer, weil es keine paſſende Sitzgelegenheit hatte und auch gemerkt hatte, daß ſein lautes Weſen den Bewohnern nicht gefiel. Aber die Schwalbenmutter blieb auf dem Neſt und ließ ſich mit den Jungen nachts einſperren bis zum Morgen, wenn beim Oeffnen des Fenſters das Männchen ſie abholte. Im September 1921 zog die Familie nach dem Süden ab. Am Karſamstag dieſes Jahres, morgens 7 Uhr, klopfte es ans Fenſter des Wohnzimmers. Beim des des Fenſters kamen vier Schwalben mit fröhlichem Getzwit⸗ ſcher ins Zimmer und flogen auf dieſelbe Stelle zu, wo im Vorjahre das Neſt war. Sie hatten nach längerer Abweſenheit und einem ermüdenden Flug aus dem fernen Eüden ihr altes Heim ſofort Trockenheit, Dürre, Futtermangel, Nok hatten die Schwalben zu den Menſchen getrieben. Das Bild iſt ein Ausſchnikt aus dem großen Bild von der Not der Zeit mit der entſetzlichen Teuerung. Dasſelbe Mittel, das den Schwalben half, kann auch nur Menſchen aus der gemeinſamen Not helfen: gegeuſeitige Dul⸗ 0 Png im Geiß ber Bilidkelt und 8— ee N N eeeeeeee e eeee— 5 deger, Gelegenbe das ſolche Exweiterungsbeſtrebungen bielfach, wenn auch keineswegs überall im Reiche, vorhanden geweſen ſind oder noch ſind, aber darüber beſtehen allerdings Zweifel, ob ihr Einfluß auf die Woh⸗ nungsfrage gerade erheblich zu nennen iſt. Kl. . Ilvesheim, 12. Juni. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde die Kündigung des Neckarbauamtes wegen des Pachtperhältniſſes der Gemeinde hinſichtlich der Fiſchwaſſer in den Waſſerlöchern zur Kennt⸗ nis gebracht.— Der Antrag des Neckarbauamtes auf Abgrabung des Brunnenweges wurde abgelehnt.— Desgleichen wurde ein Geſuch wegen Erlaſſung der Wohnungsabgabe ablehnend verbeſchieden. Von der erneuten Erhöhung der Verpflegungsſätze im Krankenhaus Hei⸗ delberg wurde Kenntnis gegeben. der Grasverſteigerun 9 mit einem Erlös von 130 000% wurde die Genehmigung erteilt. Die Erd⸗, Beton⸗, Maurer⸗, Dachdecker⸗, Zimmer⸗ u. Entwäſſerung⸗⸗ arbeiten für das durch die Gemeinde erſtellt werdende Doppelhaus ſollen öffentlich ausgeſchrieben werden. Ladenburg, 12. Juni. Der Gemeinderat beſchloß, das für den Beſuch der hieſigen Realſchule zu entrichtende Schulgeld bei Schülern, deren Eltern in der hieſigen Gemeinde ihren Wohnſitz haben, nur im Grundbetrage von 450 jährlich zu erheben.— Die Taglohnſätze der bei der Stadt beſchäftigten Notſtandsarbei⸗ ter werden mit Wirkung vom 5. Juni ds. Is. ab neu geregelt.— Kenntnis genommen wurde von der Verfügung des Bezirksamts Mannheim vom 2. Mai über Auszahlung der Brandentſchädigungs⸗ ſumme an die Firma Gummiwerk Neckar.— Ab 1. Juni wird die Vergütung der Nachtwächter für Haltung einer Nachtwache auf 35 erhöht. Neu geregelt werden die Ruhegehalts⸗ und Hinterbliebenenbezüge der ehem. Gemeindebedienſteten, mit Wirkung vom 1. Juni ab; das Mindeſteinkommen beträgt hier⸗ nach für einen Ruhegehaltsempfänger jährlich 2500/ und für die Hinterbliebenen eines nicht mehr am Leben befindlichen Ruhegehalts⸗ empfängers jährlich 2000. Die Badeaufſichtsgebühr für das Leh⸗ rerperſonal der Volksſchule wird mit Wirkung vom 1. Juni ab, auf 20 erhöht. Die hieſige Volksſchulleitung beabſichtigt, wie im ver⸗ floſſenen Jahre, auch in dieſem Jahre, ein Turn⸗„Spiel⸗ und Sportfeſt unter den Schülern zu veranſtalten; hierzu wurde ein Beitrag von 1000 zur Anſchaffung von Preiſen bewilligt.— Von der Erhöhung der Verpflegungsſätze in den kliniſchen Anſtalten wurde Kenntnis genommen.— Genehmigt wurde, zur Einrichtung eines weiteren Lehrſaals für den Gewerbeſchulbetrieb die Anſchaf⸗ fung der erforderlichen Bänke und Tiſche, vorausgeſetzt, daß ſich die in Frage kommenden Schülergemeinden der hieſigen Gemeinde ge⸗ genüber bereit erklären, im Verhältnis der Kopfzahl der aus ihrer Gemeinde die hieſige Gewerbeſchule beſuchenden Schüler, zu dem ſachlichen und perſönlichen Aufwand einen Beitrag zu leiſten.— Der durch den Gleisbau vom Fetzerſchen Gleisanſchluß bis zum künftigen Neckarkanal unbrauchbar gewordene Feldweg bei dem Pachtgrund⸗ ſtück des Wilhelm Meng an der Wallſtadterſtraße ſoll alsbald wieder hergeſtellt werden. Tu. Stockach, 9. Juni. Der Bürgerausſchuß hat mit großer Stimmenmehrheit den Ankauf des Gaſthofes„Adler⸗Poſt“ zum Preis von 900 000 Mk. beſchloſſen, um den Verkauf des Gaſt⸗ hofes an einen Ausländer zu verhüten. Ein außerordentlicher Holz⸗ hieb ſoll die Mittel zum Ankauf des Gaſthofes bringen. Aus dem Lande. Weinheim, 11. Juni. Aus Anlaß ſeines heutigen 50jäh⸗ rigen Jubiläums überreichte der Kriegerverein Wein⸗ heim an 35 Veteranen von 1866 und 1870/71 eine Ehrengabe. Studienrat Prof. Rohrſchneider, der bei dem Feſtbankett die Feſtrede hielt, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Bürgermeiſter Huegel ſprach die Glückwünſche der Stadtverwaltung aus. Oberſt⸗ leutnant a. D. Bauer⸗Karlsruhe überbrachte die Grüße des Bad. Kriegerbundes und überreichte dem Vorſtande des Kriegervereins die goldene Medaille für beſondere Verdienſte. Heute vormittag fand Feldgottesdienſt ſtatt, wobei Felddiviſionspfarrer a. D. Kaufmann die Feſtpredigt hielt. +. Bretten, 12. Juni. Letzter Tage fand hier eine von etwa 80 Teilnehmern und Teilnehmerinnen beſuchte Tagung der Freunde der chriſtlichen Welt für Süddeutſchland und die Schweiz ſtatt. Im Verlauf der Tagung wurden verſchiedene Vor⸗ träge gehalten. So ſprach Pfarrer Lic. Paulus aus Beſigheim über Geſchichts⸗ und Gegenwartsreligion und Bezirksinſpektor Devarane über ſein Arbeitsgebiet in der oſtaſiatiſchen Miſſion. Pfarrer Dr. Forſter aus Frankfurt a. M. ſprach über die chriſtliche Beurteilung des Kapitalismus. ):( Philippsburg bei Bruchſal, 12. Juni. Zu der Er m ordung des Bürgermeiſters Pfeiffer wird noch berichtet, daß die Tat aus ganz geringfügiger Urſache geſchah, da ſich der Streit zwiſchen dem Bürgermeiſter und ſeinem Schwiegervater, dem Glaſermeiſter Vetter, um einige Stückchen Holz drehte. Vetter iſt als jähzorni⸗ ger Mann bekannt. Er hatte den in ſeinem Wohnzimmer ſitzenden Vürgermeiſter überfallen und durch zwei Schüſſe aus dem Jagd⸗ gewehr getötet. Nach der Tat ſtellte ſich Vetter ſelbſt der Polizei. Tll. Karlsruhe, 19. Juni. Am Samstag und Sonntag fand hier unter zahlreicher Beteiligung der Regimentstag der ehem. Leibdra⸗ goner(Regt. Nr. 20) ſtatt, der am Samstag mittag mit einer Gedenk⸗ feier auf dem Ehrenfriedhof eine würdige Einleitung fand, an der ſich auch der Verein ehem. Leibdragoner Karlsruhe und Mann⸗ heim beteiligten. Nach einer Gedenkrede des Majors Frhr. Gö⸗ ler v. Ravensburg wurden mehrere Kränze niedergelegt, da⸗ runter auch ſolche des ehem. Großherzogspaares und der Großher⸗ zogin Luiſe. Abends fand dann eine Begrüßungsfeier ſtatt, bei der der Vorſtand des Karlsruher Leibdragonervereins, Oberpoſtſekretär Link, die Vegrüßungsrede hielt und dabei eingehend der Taten des Regiments in dem großen Ringen von 1914 bis 1918 gedachte. Am Sonntag vormittag fanden Gedenkfeiern in den beiden Stadtkirchen ſtatt und um 10 Uhr war ein Feldgottesdienſt im Hof der ehem. Leibdragonerkaſerne, bei dem Geiſtliche der evangeliſchen und katho⸗ ilſchen Konfeſſion ſprachen. Am Nachmittag vereinigten ſich die Re⸗ gimentsfeſtteilnehmer zu einem Feſtbankett in der Feſthalle und abends ſchloß die 30jährige Stiftungsfeier des Vereins ehem. Leib⸗ dragoner den Regimentstag ab. Sportliche Rundſchau. Städle⸗Ringkampf Darmſtadt⸗Mannheim⸗Ludwigshafen. Sldte- Boxkampf Darmſtadt⸗Mannheim. Nachdem die Mannheimer Mannſchaft gegen die hervorragenden Nürn⸗ berger und Frankfurter Mannſchaften als Sieger hervorging, ſtand am Sonntag die kombinierte Mannſchaft Manheim⸗Ludwigshafen, vertreten durch König, Stahl, Weber, Friebis, Gehring und Freund den Darmſtädtern Groh, Siegriſt, Otto, Eckerl, Heß und Gries gegenüber. Als Schiedsrichter fungierten die Herren Buchmüller⸗Darmſtadt und Schopf⸗Mannheim, als Unparteiiſcher Herr Büchler. Während Groh⸗Darmſtadt gegen König, Mannheim⸗Ludwigshafen im Bantamgewicht in der erſten Runde nach 4 Minuten durch Aufreißer am Boden als Sieger hervorging, gelang es König in der zweiten Runde, Groh durch Hüftſchwung in 4 Minuten 8 Sekunden auf beide Schultern zu legen. Den zweiten Kampf im Federgewicht, den Siegriſt⸗Darmfladt und Stahl⸗ Mannheim⸗Ludwigshafen ausfochten, konnte Darmſtadt in beſden Runden zu ſeinen Gunſten entſcheiden. Der Kampf im Leichtgewicht(Otto⸗Darm⸗ ſtadt gegen Weber⸗Mannheim⸗Ludwigshafen) endet in der erſten Runde nach 4 Minuten 15 Sekunden durch Armzieher am Boden zugunſten Darm⸗ ſtadts, in der zweiten durch Punktmehrheit zugunſten Mannheims. Im Leichtmittelgewicht ſah man Eckerl⸗Darmſtadt und Friebis⸗Mannheim⸗ Ludwigshafen die Matte kreuzen. Beide Gänge gewann Friebis für Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen in verhältnismäßig kurzer Zeit. Der erſt 18 Jahre alte Gehring⸗Mannheim⸗Ludwigshafen zwang ſeinen um vieles älteren Gegner in beiden Runden, in der erſten in 4 Minuten 33 Sekunden, in der zweiten in 1 Minute 25 Sekunden, auf die Matte(Schwermittelgewicht.) Der erſte Gang im Schwergewicht endet mit einem Unentſchieden der beiden Gegner Freund⸗Mannheim⸗Ludwigshafen und Heß⸗Darmſtadt, der zweite wird für Mannheim⸗Ludwigshafen gewonnen erklärt, da Darmſtadt nicht mehr antrat, nachdem ſich deſſen Vertreter eine Veletzung zugezogen hatte. Mannheim⸗Ludwigshafen konnte den Ausgang dieſes Kampfes mit 10 zu 8 Punkten auf ſeine Fahnen ſchreiben. Die Mannſchaften beider Konkurrenten Die gaben ihr Beſtes beſonders die Mannheimer, die mit ſtarkem Erſatz und ziemlich jungen Leuten antrat. Mannheim⸗Ludwigshafen kann aus dieſem Grunde um ſo ſtolzer auf dieſen großen Erfolg zurückblicken. Im Städte⸗Boxrkampf Mannheim⸗Darmſtadt, der bei Mal ausgetragen wurde, mußte man ſich auch „7/%%%Sͥͥͥͥ ²ĩ TGbTobbPbbbbbbT teilweiſe mit Erſatz begnügen. Das Schiedsgericht bei dieſen Kämpfen ſich aus den Herren Jäger und Beierlein⸗Mannheim und Im Bantamgewicht verließ Debug Im Leichtgewicht Sar lh Frank mit dem Darmſtädter Scholz in den Ring. Sene letten Eckerl⸗ Darmſtadt zuſammen. 13 zu 12 Punkten als Sieger die Matte. konnte nur mit zwei Punkten Vorſprung ſiegen. Im dritten u Boxkampfe, den man mit größter Spannung erwartete, ſtanden ſich mir Lokalgegner gegenüber, da der Darmſtädter Boxer geſchäftlich—21 N 2 8 iſten⸗ Schwetzingervorſtadt begab ſich alſo mit Streib vom Kraft⸗ und Artite De Der verhindert war. Weltgewichtsmeiſter Köbele vom klub in den Ring. Der Sieg wurde Streib zugeſpeochen. Der Turn⸗verein Mannheim von 1840 beteiligte ſich geſtern mit einigen Leichtathleten bei den natiogahe Wettkämpfen der Fußballgeſellſchaft Mutterſtadt und Preis folgende Preiſe erringen: 1. 400 Meter⸗Lauf der Jugendklaſſe Renſchler. 2. 100 Meter⸗Lauf der Jugendklaſſe 4. Preis Lo 3. Zweikampf für alte Herren 1. Preis A. Döring, 2. Preis 4. Kugelſtoßen 2. Preis B. Greulich, 4. Preis H. Schwei Dreikampf offen 4. Preis H. Schweizer. 6. Diskurswerfen 2. Schweizer, 4. Preis B. Greulich. 7. Stabhochſprung Kunz. 8. 3 Mal 1000 Meter⸗Staffel 2. Preis. Bei dem Turnfeſt des Turnvereins Brühl Schachtner.⸗V. M. 1846 im Fünfkampf für Volksturner den Der Verband für Schwerathletik Kresi IV Baden, veranſtaltete vergangenen Sonntag in Pirmaſens ſein die Kreisfeſt. Der Turnverein Mannheim entſandte dorthin ſein Franz Bäuerle, der gegen ſchwere Konkurrenz, darunter der den Meiſter(Wenninger⸗Zuffenhauſen) 6 erſte und 3 zweite Preise 2 1. Preis 8,70 3. Schleuderba ringen konnte und zwar: 1. Steinſtoßen 33 Pfund. 2. Kugelſtoßen 7/½ Kg. 12,13 Meter. 1. Preis. Meter. 1. Preis. 4. Hammerwerfen 38,70 Meter. 1. Preis. 5. werfen 34,80 Meter. 1. Preis. 6. Dreikampf für alte Herren. 7. Gewichtwerfen 25 Pfund 12 Meter. Pfund 7,20 Meter. 2. Preis. Außerdem wurde Bäuerle im Reſultat der leichtathletiſchen Kämpfe mit 334 erreichten Punkten erfolgreichſten Kämpfer der 1. Preis zugeſprochen. Pferòerennen. Horſt⸗Emſcher. Neulings⸗Rennen. 35 000 Mark. 1000 Meter. 1. Goldſch Schmidt), 2. Schneekönig, 3. Logenbruder. 11:10. Eierflaume(§. Felſenier. 25:10; 12, Schloß⸗Preis. 40 000 Mark. 2000 Meter. 1. Arnulls Faſ Wolkenbruch, Rau 300⁰ Meter Stratmanns Finnland(Dhyr), 2. Braſy, 3. Wichard. Ferner: Windsbraut, 3. Wildfang. Ferner: 172107 12, 17, 23:10 40 000 Neark. (H. Schmidt), 2. ſchütz, Knusperchen, Ballſpiel. Forſthaus⸗Jagdrennen. linde, Eiſenträger, Tutty. 17:10; 12, 18:10 Horſter Prüfungspreis. 50 000 Mark. 1800 N Hemſoths Edelgard(Reiß), 2. Rolandseck II, 3. Reichswehr. Phroſinela, Aroſa. 11:10; 10, 11:10. ½., 6 L. 1 Rudolf⸗Ehlers⸗Rennen. 50 000 Mark. 1400. 0. E. v. Bennigſens Radiola(§. Schmidt), 2. Mazeppa, 3. Sent 3 2 Ferner: Menſing, Hasdrubal II., Thuja. 13:10; 11, 13:10. 8., 4 Rhenania⸗Jagdrennen. 40 000 Mark. 3700 Meters en, Winkels att Parma, 3. Daddy. Ferner: Sieglinde, Hanna H. 43:10; 20, 30:10. Pre3 von Godesberg. 40 000 Mark. 1600 Meter. 1. Wolf Voltaire(Gerber), 2. Anjutka, 3. Ott⸗Heinrich. Kirchbach, Gardiſt, Schneewittchen. 19:10; 10, 10, 13:10. * Der pfälziſche Rennverein Zweibrücken beſchloß in ſeiner Ha ſammlung, die Renntage für die diesjährigen Pferderenne vom Unionklub bereits genehmigten Sonntage des 27. Auguſt und 3. tember zu beſtimmen. Nadſport. sr. Deutſche Rennfahrer in Holland. In Amſterdam gewann (Continentalreifen) von den Dauerrennen einen der drei 30 Km.⸗ ien Den duel in 24 Minuten 41,2 Sek. vor Blekemolen, Storm und Bauer. Lauf holte ſich Blekemolen, in 24:10,2 vor Vanderſtuyft, Bauer und Sa — dritten Lauf Storm in 24:03,6 vor Sawall, Vanderſtuyft Keues aus aller Welt. — Rieſenfeuer in einer Porzellanfabrik. In der Porzellanfa in Heubach ſind, wie aus Halle gedrahtet wird, ſämtliche Ko ein Uebergreifen und Holzſchuppen niodergebrannt. Trotzdem Feuers auf das Gebäude ſelbſt vermieden werden konnte, Brand einen in die Millionen gehenden Schaden verurſacht. een Löſcharbeiten wurden einige Feuerwehrleute verletzt. — Amundſen fliegt nach dem Nordpol. Roald Amundſe mit, daß er im Laufe des Sommers zuſammen mit dem 7 Omdal von Kap Barrow in Alaska über das unbekannte Gebie ſle⸗ Polarmeeres und über den Nordpol nach Kap Kolumbia gen beabſichtigt. notwendige Ausrüſtung mitgenommen. — Booksunglück in den Stockholmer Schären. Ueber ein ſchweres Unglück vor den Toren Stockholms werden folgende Ein, heiten gemeldet: Als ein Jugendverein in mehreren VBooten eine iren derpartie auf dem Preſtö⸗Fjord in den Stockholmer unternahm, ſank ein Boot mit 11 Perſonen an Bord. Von ſaſſen ertranken 6 Perſonen, darunter 5 Mädchen. Weiterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in garlsruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7es morgens) Wind Richt. Stürte Luft⸗ druck in NN mim Tem⸗ pera⸗ tur Co See⸗ höhe m etter Nieder⸗ ſchlag wärnte Geſtrige Höchſt⸗ W e rrang 2. Preis und 8. Gewicheſkan Ferner: Szemsott Der Flug kann in fünfzehn Stunden ausge werden. Für den Fall, daß das Flugzeug abſtürzen ſollte, wir Ber„ merkunge⸗ N — 0 zwei inen len Facker. 2 unz- 3 er. b Preis 2 2. Hreß —55 Preis. 5 A Sjährige it lied Wele er⸗ 11 52,00 isturs⸗ 2. als dem midle Ferner! 19 chin, 1. teter. Fernel * up, * 0 125 10 bril be 5 del Be teillt 5 iegel des hat zu 1 70 „. ſee Ru⸗ Sch den In⸗ — 11 20 9NW.Imäß. bedechtt 8 7639 9 15 8N ſleicht deiter 7 764.7 13] 19] 12 NNWIleicht bedecſ 13 763.2 1380 leicht badeckiſ 15 764.1 10 SwW leicht wolkig 14 653.6 10 6N lleicht bate 11 Wertheim Königſtuhl Karlsruhe Baden⸗Baden Villingen Feldberg. Hof Badenweiler St. Blaſien 563 — Allgemeine Witterungsüberſicht. Das Tiefdruckgebiet über Zentraleuropa hat geſtern bei ſeinen Vorübergang Gewitter und ergiebige Regenfälle mit Abkühl bracht. Auf ſeiner Rückſeite breitet ſich von der Biskayaſee wi hoher Druck über Deutſchland aus, der von Aufheiterung und) nehmender Erwärmung begleitet iſt. Vorausſichtliche Wilterung bis Dienstag nacht 12 Uhr: Meiſt heiter und trocken, wieder wärmer, leichte öſtliche 1 + . inde, sind Continental-Absätze. Billiger und sparsamer im Verschleiß als Lederabsätze. Durch den neuen Sparkeil D. R. P. bleibt der Absatz immer gerade und ist dadurch restlos auszunutzen. Trag nur Erhältlich bei jedem Schuhmacher. ‚ Montag, den 12. Zuni 1922. Hend 25 S= d ————— 8 ———— Mannheimer General-Aunzeiger.(Abend-Ausgave.) 5. Seite. Nr. 296. Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt a.., 12. Juni.(Eig. Drahtb.) Am Effekten- markt machte sich im Einkläng mit der Aufwärtsbewegung er ausländischen Zahlungsmiftel eine festere Tendenz gel- end. Es ist begreiflich, daß die Spekulation heute in ganz onderem Maſſe geneigt war, Rückkäufe vorzunehmen. Die erhandlungen der Anleihekommission hatten ein positives aupehnts nicht gebracht und die Vertagung der Beratungen auf den Herbst bedeuten ein Hinausschieben der Anleſhe- Sewährung. Im heutigen Frühverkehr stellte sich der Dollar Auf 307—320—318. Im Zusammenhang hiermit wurden Ungarn. Oesterreichische und Türkenwerte lebhaft und zu höheren Fursen gehandelt. Größere Beachtung fanden Mexikaner, 57% Tehuantepece 2340, plus 140, 5% Goldmexikaner nannte man mit 42 250. Gut erholt zeigten sich im Frühverkehr Deutsche Petroleum fester, 1950—1975, Alte Tiag 480, Junge 15. Mansfelder Aktien 430, Gebrüder Fahr 540. Der Montan- Aktienmarkt eröffnete unter Bevorzugung einiger Spezial- Werte in fester Tendenz. Laurahütte, Caro, Oberbedarf setzten % höher ein. Ferner stellten sich Phönix 1165, Deutsch- Küxemburg plus 70,. Chemische Aktien lagen fest. Badische nilin. Höchster stark gefragt. Scheideanstalt, Holzverkoh- ung ansehnlich gebessert. Etwas regeres Interesse machte Sich in A..G. und Felten u. Guilleaume geltend. In Maschi- nen-, Auto- und Metallwerten war die Umsatztätigkeit gleich- Lalls etwas besser. Bei erster Notiz Karlsruher Maschinen- käbrik, Eßlinger anziehend. Hirsch-Kupfer plus 25%, Hed- dernheimer Kupfer plus 30%. Gesucht waren ferner Zement eidelberg plus 45%, Phiſipp Holzmann bei starker Nach- krage 319.523 529. Metallbank 800 plus 80%. Der Kassa- NMarkt stand im Zeichen fester Tendenz. Beachtenswerte aufordres lagen für Luxsche Industrie und Spiegelglas, hamotte-Annaberg, Metallätzwerke, Voigt u. Häffner. vor. Der Schluß gestaltete sich fest. Privatdiskont 4½%. Festverzinsliche Werte. — essen—.— enedun 1301 87.50—.— o St-as. 4 1802 87.50—.—39% do. Rente 69.— 65.25 0„ 18883.——.—% Wurttemb K. 118 84.— 84.50 27%5 1 0 1895—.— 4% Frankf. a. N. 1906—.—— „„ 189838———4% Baden.Bad. 1908—.——— 85„ 5 190%—.——4% Darmstadt,—.— 82.— Piscb. Relohsanl. 77.50 27.504% Freiburgiß.1999—.—.— 905 do. unk. b. 1925 145.— 108.— 4% neldelb. 1901.07—.— 86.— deDeof. felonsanl. 87.75 88.— 4% Karlsrune 1907 5 30%%„ d0 139.132.— 4% Ralnz ee ee 4000 Relohs-Sobatza. 18078—.—4% Fforzhelm 2— 4% V. u. V. do. 88.2 28% Wesbaden e. d0. 73..— 1 10 tengnf 128.— 127.—w) Ausiündische. 0 d0. 0.—.——.— arprämienanl 1919 5 50 1¾% Hr. Monop. 1887 2089.— 2259.— 95 reub.Schatzanw.——0 25.60 4% st Se-.1813 120.— 180.— 0 d0..——.— 4½%½% do. Sohatzanw.—.— 8.— Preub. Konsols— 82.— 4½%% do. Süüberrente 299.— 289.— 2 7—.——.— 9% do. Soldrente 999.— 259.— %0 5 72.— 20.—% d0. einh. fiente 133.— 230.— 0 82.— 79.—5% Rumänlen 1903 179.—— Aad Ani, vön 1919 38.—.%½40 Gold am. 133.— 135 e Bad. Anl. adg 85.50 91.—4% J0. am. fl.-Verw; 2 J0. von 1898—.——.— 4% Türk.Bagdad 8. 5— 8— oeae 8— 88.50 35.— 5 630 f 5 415.— 4 22 0.— 5 3—— 8 25 r gendAel. 58.58 89.50 5% d0. de..410 241.— 2650.— 60 d0. 75.1 75.25 3½/% o. St. Rie.v. 1897—9 142˙.— err-fkle frior 175.— 25 Aen g an 2328.— 2800.— * 9 d0.— r 1„ 0 0 fle 70 doflessen v. 99 u. U5 7.—%%„ Irrig. Anleihe.— 2790.— 18 We, abgest..— 98.—18% Tekvantepee 2198.— 2374.— Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 9.„ 58 708 925 Dtsch, Oreditbd. 248.— 242.— Sadisohe Aullin. 8 1989.— 725.— Fent e Bank.. 330.—.—.9. u. Sib. Soh. A. 935.— 981.— E8 für Sraindustr. 245.— 250.— Th. Goldschmitt.... 365.— 380.— Ir., Bod. Cr. Wb.——. enem. Griesh.-Elektr. 707.— 755.— 10 Hyp. u. Wechselb. 264.— 282.— Farbwerke Häohst.. 633.— 649.— Jerner Bankyerein. 331.— 222.—Fardenfabrik BZayer, 645.— 659.— danmer Handelsges.ͤ——.— hem. Fabr. Mühfheim—.——.— Dabmz: u. Prwafd..— 299.—Fbr. Weller-ter-Meer. 598.— 602.— 0 95 7 5 3 5(Konst.) 355.— 370.— Bankk„5 Utgerswerke— e Je—1 re 1 8 22 4„u. Weohselb. 7+ 2 2 tramarin Fabrik.—.—.— —— 145.— 1 2 5 obersee Ban— toch. Elsenhandel..—— Nescheleresdepant 198.— 198.— Sudd. Drahtindustrie. 1— dewoato-Gesellsoh.. 443.— 445.—Allgem. Elektr.-Ges.. 648.— 685.— kesdner Zank.. 308.— 313.— Sergmann..—.— 6580.— — Hyp.-Bank. 438.— 385.— Srown, B0.& 0o0.—.— 3890.— 5 ib..Metall-des. 7206.— 790.—Feſten& Guilleaume. 742.— 773.— Hatteld. Crecitbank. 251.—.—TLahmeyer 3389.— 929.50 10 onalb. f. Deutsohl.—.——loht und Kraft.. 405.— 420.— abnds, Verelnsbank 250.— 250.—Rein. Gebh. u. Soch. 75.— 4386.— Aet.gredit-Anstatt 71.50 78.—ft. Elekt.-Ges. Mannh. 418.— 415.— desdobe Hyp.-Bank—.—.—Sohuckert NMürnberg. 630.— 625.— üde bsbank.— 18.—Slemens& Halske—.— 900.— Helmdsobebredlivank— 247/.— Voigt& Haeffner. 759.— 777.— ateede Myga.——.—Small 4 Stanzw.. 888.— 838.— J0 Dodenkfredltdvd.—.——.—gummſiw. Feter 2 Alen ineonto-aes. 339.. 339.—Hantwerke füsen. 509.— 855.— Wurnen, Bankverein. 85.85 57.— Heddernh.Kupferwerk 535.— 575.— bg. Bankanst..—.— Hirsoh Kupfer. 92 115.— „ Notenbank. 562.—.—Junghans debrüder. 429.— 430.— „ Voereinsbank. 235.— N 7 5—4 73 1808— 1868 25 Rergu ederfabr er—— erk-Aktien Lederwerke Hötde 1390.— 129— 8bed. Bergb. u. Gubst.— 1025.—d0. Sudd. ingbert 610.— 610.— Aerus Elsenw..— do. Sploharzz—.——— Hensordde Bergb-G..—. Haiznünle adrigeh...—— Geltzog,-Lox. Bergw. 900.— 392.— Hasohinenf. Kleyer.. 475.— 497.— Veſsenkiroh. Bergw.. 311.— 380.— 40. Badenla.. 525.— 839.— large Gubstabl.——.— Ne e 435.— 800.— ener 13.—daimiermotoren.— 58.— 160 ee 13 2 1 25.— bingier Zwefbrüoken. 800.— 828— 100„Westeregeln 1330.—.—Duürrkoppp...— Uaanssm. Hhr.-Werke 1188.— 1219.— Masohinenf. Eölingen—.— 780.— goreadl.elsenb-ec—do, Elsenaon.—.——.— ds. Eisenind.(baro) 50.—FErkf. Pok. u. Mitek. 575.— 580.— 5 Unix Bergbau. 1— 1155.—Gasmotor Deutz. 540.——.— I0, Draun-Robl..—.—.— Aeitrner, Durlacob. 1503.— 1350.— Veuus Sergbau. 520.— 8 Hald KMeu, Nähmasoh.—.——.— on.- u. Lauranütte 15005.—.— Karlsruher Rasoh.. 828.— 875.— Luxsohe industrie. 450.— 73.— 80 Aktien. Masch. u. Arm. Klein 450.— 90.— baneneng—.—Aoenus 849.— 868.— damb.-Art.Paketfahrt 15.—Pfülz. Nähm. Kayser 533.— 545.— 00 utscher Lloyd—Sohnellpr. Frankenth..— 800.— ed-Ungar. Staatsb. 1130.— 1215.—Logtl. Mason— 828.— Van. Sddb.(lemdd.)..——.— Siagw. Murnberg 320.— 87.— Valtmore K öhl-o.—.— 831.—net. Dannh... 548.—.— Ver.Deutsohe Oelfabr 800.—.— 8-Aktlen. Porzellan Wessel. 350.— 1000.— dcg„Lellst.Mpaplerf. 770.— 765.— Ff. Fulverfabr. ingbert 770.— 890.— deeb. lſingee 445.—.— Sodaetdgr, Hauau. 585.— 548— Wad- 4* au—.— 33— 440.— re. 18—.— ohuhfabr. Herz—*— 0 it J. af.(b5—.— 85.—Seſlindustrie Wolff. 493.— 880.— .—.Spieg, Splegelol. 1388.— 1230.— Aobdaum Manaheim, 601.— 801.— FEis. Gad. Wolſt: 329.— 829.— Fef. 495.— 410.—Spinnerel Ettilngen 1200.— 1268.— Aaleenbrauereisirner 829.—.— Kammgarnspin tala..—— Mer Brauereli. 880.——.— brenfabr. Furtwang. 895.— 899.— f auerelen. 581.— 681.—Voltohm. Sell u. Kabel 890.— 789.— Teheereer—.——.— Vaggonfabrik Fuchs 570.— 3585.— Lehn. erk. Bürgbr.. 390.— 399.— Zeilstoftahr. Waldbof 779.— 810.— denkartz-Storchen. 25.—.—Zuokerfabrik, Bad. 805.— 805.— mentw. fieidelberg 688.—.—do. Frankenthal 520.— Berliner Wertpapierbörse. 4 Berlin, 12. Juni.(Eig Drahtb.) Die Verschiebung der enleihekonferenz auf unbestimmte Zeit machte auf die Börse vmnen um so ungünstigeren Eindruck, da Newyork die Mark 9 neuem scharf herabsetzte. Der Dollar stieg daraufhin sehr lebhaften Umsätzen vormittags bis auf 322. Die In- fustrie deckte ihren lang zurückgehaltenen Bedarf. An der orse war der Kurs etwa 318. Die Börse rechnet mit einer Hewa Inflation und richtete sich zum Teil auf eine neue Art elsblalf des Nannheimer 880T—ͤũ—————————TC——————————— Dollarkurs 319 Mark. Katastrophenhausse ein. Das Geschäft war recht lebhaſt und überall sind starke Kursbesserungen zu verzeichnen. Am Montanaktienmarkte stiegen Bochumer, Phönix und Ilse um etwa 100%, Hohenlohe um 150%, die übrigen Oberschlesier durchschnittlich um 60—802. Bei den Kaliwerten gingen Deutsche Kali 90% nach oben, Ronnenberg notierten 2200, Hallesche Kali 1375, Heldburg 1475. Anilinwerte und Schiff- fahrtspapiere besserten sich durchschnittlich um 20%, Elek- tropapiere um 50% Akkumulatoren plus 130%. Bei den Spezialwerlen stiegen Deutsche Waffen um 160%, Stettiner Vulkan, Schwartzkopf, Orenstein u. Koppel und Hammersen um etwa 100%. Die starke Steigerung der Devisen kam auch den Valutapapieren und den ausländischen Renten zugute; österreichisch-ungarische Staatsbahnen besserten sich um 2200, auch Otavi plus 150 Mark, 5% Mexikaner plus 300%, Türkenlose erreichten mit einer Steigerung von 300 Mark einen Kurs von 3000. Im Gegensatz hierzu gaben die 3% Reichsanleihe 4% nach. Im Verlaufe konnten sich vorüber- gehend die anfänglichen Kursbesserungen nicht durchweg voll behaupten, dagegen war der Kassaindustriemarkt aus- gesprochen fest. Polennoten 7,45, österreichische Noten.85, rumänische 200. Die Mark kam aus Kopenhagen mit 1,44%, Stockholm 1,22, Zürich 164—1,66, Amsterdam 0,80%½. Festverzinsliehe Werte. a) Reichs- und 7. 8. 5 8. Staatspapiere. 4¼5% e 20 300 30% U.„Sel 8 985 errente.—.— 5% 2 7550 99.90 99.90 4¼% do. Paplerrente 10.——.— 4½% do. Ser. IV.y 88.40 88.40 4ů7 Turk. Admin.-Anl. 380.— 402.— %%½% do, Sor. ViIX 73.80 73.40½% do. Bagdad, 2½% do ſg2ter 98.90 38.80 deegbaun! 291.— 300.— 50% Gtson. Reſohsanl. 77.50 77.50% 40. faggag 4% do. 11— 115.— Elsendahn it 299.— 300.— 3½% do. 89.90 85.75 4% ͤ do. undf. Anleihe 1250.— 1295.— 3% fdio. 139.— 135.—% d0. Zollonl 911 273.— 83˙50 4% Preufl. Konsols 85.25 383.50 do, 400-Fos.-Kos. 2859.— 2789.— 3½% do. 73.25 4¼½% UiSt.-Rtv. 1913 289.— 290.— 30%% g0. 65.— 75.50 ½½ d0 d0. v. 1811 27.— 789.— 4% sadische Anlene 81.— 39.—4 40. Holurente 1728.— 735.— %% Sayer. Anieinle 72.— 89.75 4%. Kponentente 1556.— 187.— 30½% Hless. Anleihe 88.— 4— 406 Men. Invest.-An!.—— 4% Frankf. Stadtanl.—.— 193.—% geater Urgar. 4% Münof, Stadtanl. 97.10 37.253 Stasedantalts 728.— 888.— 4% Frankft. Nypoth. 2 3% do. IX. Serie 80.— 820.— bank-Ffandbriefe—.——.— 45. 40. Galprtorftnt 220.— 328.— b) Ausländische 2400%8Suddst Csba f 2575 1 5 Rentenwerte. 2,00% do., neue Prior.———. 4½% Oesterreloh. 5% do. Obligatlonen 130.— 145.— Sohatzanwels. 450.— 550.— 4¼% Anat., Ser. J,. 240.— 260.— 4% do. Goldrente—.——.— 4¼%% do., Serle l1 208.— 210.— 4% do. oonv.Bente 143.——.— 4½% AFB, Obl..1908—.——.— Dividenden-Werte. Transp.-Aktien. 9. 12. 6 9. 25 Sohantungbahn.. 408.— 425—[Aserds-Harlenn.. 5 5 Alig, Lok.-u. Stragenb 75 germanle. 229.— 748.— dr. Sesf. Strabenb. 310.80 324.75 gerreshelmer dlas. 2028.— 2289.— Sudd. Elsennahnn Goldschmidt, Tb. 300.— 350.— Oest. Staatseisenb. 1130.— 1219.—Arſtzner Basohinen 1510.— 1530.— Baltimore and Ohlo————.— run&. Bilfinger—.——.— Prinz-Heinrichbahn.———.—Hannov. Masol. Egest. 2528.— 2809.— .⸗Austr. Dampfsoh. 255555 Hannov. Waggonfabr. 30.— 660.— Hamb.-Amerik.Bakett 34f4.— 403.— flarkort Brg... 345.— 1998.— Hamb.-Südam.'soh.—.— 738.— flarpener Bergpbau 1799.— 1859.— Hansa Dampfsoh.—.— 359.— Hlidert Nasoblnen. 459.— 389. Norddeutsohe Loy 299.7/5 312.— Hlrsoh kupfer. 645.— 664.75 5 Höchster Farbwarke 616.— 644. Bank-Aklien. lHoesoh Elsen v. 8l. 1118.— 1240.— Barmer Bankvereln 224.— 224.—] fHohenlche-werte 790.— 839.— Zerlinertlandels-Ges. 485.— 495. Humboldt Navonlinon 525.— 580.— Comm.- u. Privstbank 301.— 363.—fluttenw. C. W. Kayser.——.— Darmstädter Zank. 381.— 250.— Kaltw. Asoherslenen 985.— 4935.— Deutsche Bank.. 555.— 556.—[battowitzer Bergbau 1449.— 1848.— Diskonto-Commandii 477.— 447.50 Köln-Rottweller. 738.— 785.— Dresdner Bank.. 3414.50 315.—gebr. Körting.. 549.— 53.— Relninger Hypothekbæ—.— 1558.80 Kosthelmer Zellulose 839.— 8909.— Kittelck Kréditbank. 250.— 249.25 Tahmeyer& CoOo. 70.— 410.— Nationalbk. f. Deutsoh! 253.— 293.—[Taurahlltte 1950.— 2928.— Jesterrelch. Kredit. 73.— 51.—Leopoldshall 2 1888.— 1799.— Relohsbank 215.— 209.50 174.— 1180.— nn. 5— Industrie- Aletien. eeee e ee Aboumulat.-Fahrkk, 900.— 1031.—]Lothringer Hutte. 755.— 95.— Adler& Oppenheim. 1350.— 1371.—[Tothr. Forti, Cement 60.— 00.— Adlerwerke 471.— 498.—kudensoneidg 50.— 781.— .-G. Anfl. Treptow 610.— 625.—Magirus.-d.. q 434.— 435.— Allgem. Elektr.-Ges. 645.— 880.— Mannesmannröhren 1159.— 1295.— Anglo-Continental 1725.— 17990.—[Obersohl. Eisenb.-Bd. 765.— 3870.— Augsb.-Mürnb. Masoh. 1900.— 1010.— do. Elsenindustrie. 00.— 680.— Badlische Anilin 700.— 735.— do. Kokswerke.. 1390.— 1429.— Bergmann Elektr. 640.— 645.—Orensteln& Koppel 8.— 1018.— Berl. Anhalt. Masch. 583.— 640.—Phönlx Zergbau. 1099.— 1174.— Serliner Elektr.—.——.— Relsholz FPaplerfabr. 498.— 838.— Sl.Masch.B. Sohwarzk 970.— 1060.—[Aheln. Braunkohle. 1359.— 1395.— Sing NMürnberg.. 516.— 340.— Rhein. klektr.. 449.— 412.— Sismarokhütte—. 1900.—] hn. Metallw. Vorz. 409.— 424.50 Sochumer Gußstahlt 970.— 1090.— Khein. Stahlwerke. 751.— 789.— dobr. Böhler& C0.,—.——.— Blebeok Montan. 162.— 1690.— Braunk. u. Brikettind. 870. 910.—Bombacher Hutten 528.— 380.— Zremer Vulkan.. 1559.— 1650.—Rosſtzer Braunkohlen 980.— 970.— Brown, BoVeri&0o0.—.——.—[Rositzer Zuoker. 359.— 900.— Zuderus EisenW).. 760.—.—Ruütgerswerkes.. 760.— 795.— Shemische Grleshelm 705.— 70.—[Sachsenwerk.. 425.— 345.— Chem. fHleyden 316.— 843.—Säohs. Gußst. Döhlen 929.— 382.— Ohemisohe Weller. 6505.— 6413.— flugo Sohnelder.— 709.— Chemische Albert—.— 1560.—Sohuokert&(o. 598.— 45.— Oonoordia Bergbau—.——.—Slemens& Halske. 898.— 990.— Dalmler Rotorn.. 425.— 446.—Stoewer 209.— 1159.— dessauer das.. 339.50 898.— Sdad. Imobillen 218.— 225.— Deutsoh-Luxemburg. 558.— 385.— Telephon Berllner. 452.— 505.— .-Ueberses Elektr.—.——.— Thale Elsenhutto.. 4700.——.— Otsoh. Eisenb.-Ssign. 690.— 701.—Ionwaren Wieslooch, 534.— 575.— Doutsche Erdöl.. 1875.——.—Türkisohe Tabakregle—.——.— Otsch. dasglühfioht.—.——.— Unlonw. Berlin-Mbn. 524.— 525.— Dtsch. Gullstahlkugel 75.—.— Ver. Chem. Elsenhutte 1390.— 1450.— Deutsche Kallwerke 2625.— 2675.—Ver. Dtsoh. Miokelw. 1169.— 1230.— Deutsohe Stelnzeug 565.— 600.— Verein. Fränk. Sohuhf. 455.— 4/8.— D. Waffen u. Munltlon 1300.— 1438.—Ver. Glanzstoffe. 2288.— 2425.— Dtsch. Wolle.. 7710.— 3855.—v. Stw. Zypen& WIs 3890.— 3800.— Dürkoppwerke. 599.— 624.— Vogtlän4. Masochlnen- 515.— 340.— Dynamit rrust... 615.— 655.— Wanderer-Werke. 1445.—.— Eſberfelder Farben. 635.— 70.—[Weste re ſeln Alkall. 1423.— 1475.— Elektr. Lloht u. Kratt 385.50 38.—[Westt. EIzen u, Draht 3— 500.— Bk. f. e. Unt.(Zürloh—.——.— eltston Waldhof. 80.— 29.— ESOweller Bergwe 840.— 70.—[beutsch-Ostafrlka. 330.— 320.— Feldmühle Papler. 620.— 25.—Heu-Gulnea 451.— 47/5.— Felten& Gullleaume 780.— 840.— Otavl Minen u. ElIsenbdv.—.——.— Frleurlohshütte—.——.— do. Genubsohein—.——.— Gaggenau Vorz. 745.— 2— deutsohe Petroleum 1928.— 1978.— dasmotoren Deutz.— 720.—Fomona 0. 15600. Gelsenklroher Bergw..— 1080.— heldburg— 1489.— Gelsenkiroh. Gubstahl 731.— 803.—[Benza 92 + Deuisenmarkt Weitere sprunghafte Steigerung der Devisen. Der Dollar von 311 auf 319—320. Mannheim, 12. Juni.(.15 Uhr nachm.) Die Kurse lagen trotz der großen Schwankungen recht fest. Zeitweise herrschte wohl vorübergehend eine kleine Abschwächung, die sich jedoch bald wieder erholte. Am hiesigen Platz wer- den folgende Kurse genannt: Holland 12 500—12 600, Kabel Newyork 319—320, Schweiz 6125—6275, London 1400—1445, Paris 2820—2890, Brüssel 2630—2685. 1* Frankfurter Notenmarkt vom 12. Junl 1922. Geld Drief Gelo Brlet Amerikanlsohe Noten 16.75.75 Oest.-Ungar., alte.—.——.— Belgischke. 2830.— 28.—[Norweglsche—.——.— Dänfsobe—.———Rumämsone—.——.— Englisohbes 1424.— 2888.— Spanlsche—.——.— Französlsche. 380.— 2825.— Sohwelrer 6035.— 6065.— Hollündische 12395.—- 12415.-[Schwedlseche—.——.— Itallenlsche 1577.50 1582.50 Tschegho-Slovak. 606.50 609.50 Oesterrelch abgest. 170.—.90 Ungarisohe.—.——.— Tendenz: fest. Sdere-Abeger Frankfurter Devisen. 10. Juni 12. Juni ae deld Brlet gela erlet Hollanneae 14528..— 14522.— 12512.40 12532·89 alsns 2475.50 2482.50 2652.30 72975 London 1334.50 1332.40 1431.50 1434. Pris d 2202.20 3778.38 8861.8 2888.40 Sohwelliddd e 5708˙20 18.30 081.40 8 17˙88 Spanlen 4682.80 4622.20 7808.28 5017. iſien 18. 7808. 288. Dänemarg 5518.49 8831•80 8584.40 2282— Norwegen 5194.80 5208.20 85 178 888.50 e eee 792.30 7707.70 8281.70 8 58.20 Nee e 298.30 318.10 3158.90 altes ee.78.82.4³ 15 Oesterr. abg. 5 f Bucdhes 33.0 905 32. 33. CF 88942 57 88 614.38 615.70 Reichsbankausweis vom 12. Juni. vermögen(in 1000 Mark) gegen dle ogen dle * Vorwoche orwooche Metallbestand.. 1022375 4 713 koten ander. Banken 4649— 2²⁰⁴ darunter Gold... 1002362— 2JWeonsel.Scheoks 3319515— 57084 u. zwar Goldkassen- disk. Sohatzanw. 164041617— 3732305 bestände 952300— 2Lombarduarlehen. 60770 286409 Golddepot(unbelast.) Wertpaplerbestand. 210 510 11198 b. d. Banev. England 50032(unver.) Sonstig. Vermögen 11 582 6068 209 768 Relohs- u. Darlehens- kassen-Scheline. 3981 436 1079 614 verbindliohkelten. grundkapital... 180000(unver.) I Relchs-.Staatsgth. 5454457— 2258822 lloklagen 127281 Cunver.) FPrivatguthaben 225569666— 2860 025 Notenumlauk.. 154 9148808. 2965 703 J Sonst. Verbindlionk. 3010 183— Berlin, 10. Juni. Wie der vorliegende Ausweis der Reichs- bank vom 7. Juni erkennen läßt, erfuhren nach der starken Inanspruchnahme der Bank in der letzten Maiwoche die A n- Jlagekonten insgesamt in der ersten Juniwoche, wie üblich, eine Entlastung, die indes mit 3771,8 Millionen Mark auf 167 652,4 Millionen Mark) bei weitem nicht an die in der Vorwoche ausgewiesene Zunahme um 11 798 Millionen Mark heranreicht. Die bankmäßige Deckung allein ging in der Berichtswoche um 3 809,4 Millionen Mark auf 167 361,1 Millionen Mark zurück. Hauptsächlich im Zusammenhang da- mit wurden auf der andern Seite den fremden Geldern beträchtliche Summen, nämlich 5116,8 Millionen Mark, ent- zogen, so dafß deren Bestände sich auf 28 011,1 Millionen Mark verminderten. An Banknoten mußten diesmal 2965,7 Millionen Mark— gegen 306,5 Millionen Mark in der gleichen Zeit des Vorjahres— neu in den Verkehr gegeben werden. Der Umlauf an Darlehnskassenscheinen erhöhte sich um 99,6 Millionen Mark, in der entsprechenden Zeit des Jahres 1921 war eine Verminderung um 47,1 Millionen Mark eingetreten. Der Umlauf an Banknoten und Darlehnskassen- scheinen zusammen erfuhr demnach eine Zunahme von 3065.3 Millionen Mark auf 164 455 Millionen Mark gegen 259,4 Mill. Mark auf 81 141,1 Millionen Mark in der gleichen Zeit des Vorjahres. Der Darlehnsbestand der Darlehnskassen hat sich um 1182,6 Millionen Mark auf 15 623,2 Millionen Mark vermehrt, Während die Vermehrung in der Vorwoche 1518,3 Millionen Mark betragen hatte. Die Darlehnskassen führten einen den Neuausleihungen entsprechenden Belrag an Dar- lehnskassenscheinen an die Reichsbank ab, sodaß deren Be- stände an solchen Scheinen unter Berücksichtigung der er- Wähnten Abgabe in den Verkehr auf 5962,9 Millionen Mark angewachsen sind. Waren und Märkte. Getreide- und Produktenmürkte. II. Mannheim, 9. Juni. Von Futtermitteln lag speziell Rauhfutter fest. In Unterbaden ist die Einbringung der Klee- Heuernte in vollem Gange. Ein Marktpreis haf sich aber noch nicht gebildet; man rechnet damit, daß Luzerne-Kleeheu sich ungefähr auf 260—.275 per 100 kg ab Stationen, stellen wird. Für altes, d. h. vorjähriges Heu, greifbar in Mann- heim, verlangte man 315—-345„ für den Zentner frei Wofeecer Mannheim. Drahigepreßtes Getreidestroh wird ab Verlade- stationen zu 300 und ab Mannheim zu 400 die 100 kg ge⸗ nannt. Von sonstigen Futterartikeln war Kleie zu 850 die 100 kg mit Sack, bahnfrei Mannheim, am Markte. Für Weizenvollmehl und Futtermehl bewegten sich die Preise, je nach Qualität, zwischen 940—1025„ die 100 kg. ab süddeut- schen Mühlenstationen. Malzkeime und Biertreber Waren ab Station München zu 750 per 100 Kkg offeriert. Für in Mann- heim disponible Biertreber verlangteè man 870& für die 100 kg bahnfrei Mannheim. Von Hülsenfrüchten waren Erbsen zu Futterzwecken stark gefragt, doch sind die Angebote darin sehr gering, Für gute Futtererbsen wurden Preise von 1100—1200& per 100 kg ab Mannheim genannt. Speiserbsen, gelbe und grüne kosteten 1300 bis 1500 per 100 kg, je nach Qualitat und Abladeort. Mehl lag ruhig. Weizenmehl Basis 0, Mannheimer Fabrikat, Wwar aus erster Hand zu 2075„ die 100 kg ange- boten, während die zweite Hand für das Mehl per prompte Lieferung zu 1890 und per Juni-Lieferung zu 2020 bahnfrei Mannheim, als Abgeberin im Markte war. Für reines Nullmehl forderte die zweite Hand für prompte Ver- ladung 1925 für die 100 leg bahnfrei Mannheim. Roggen- mehl 70% Ausmahlung kostete 1375„ aus zweiter Hand, ab Lager oder ab Mannheimer Mühlen. 37 Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 12. Juni. Die Stimmung an der heutigen Börse zeigte, gegenüber den vorhergegangenen in den letzten Wochen, ein wesentlich festeres Ausschen. Der Besuch war recht lebhaft und obwohl die Käufer mit Anschaffungen noch zurückhielten, so war doch eine größere Nachfrage zu regi- strieren. Den Anlaß zu dem regen Geschäftsverkehr 5 5 je Festigkeit der ausländischen Zahlungsmitiel, die ihre Ursache in der Vertagung der Anleihe- Verhandlung findet. Man nannte Weizen mit 1670-—1680, Roggen mit 1245—1255, Gerste 1550—1575, Hafer 1420—1430 und Mais mit 1100 4 (Mais mit Sack), per 100 kg bahnfrei Mannheim. Auch Mehl hatte festeren Markt. Bei einer an der Börse abgehaltenen Versteigerung von 150 Sack Weizenmehl Marke Spezial O er- folgte der Zuschlag zu dem Gebot von 2010 die 100 Kkg ab Stalion Godramstein. Für Weizenmehl Basis 0 lauten die direkten Mühlenforderungen auf 2110, Während die zweite Hand zum Preise von 2050 die 100 kg ab süddeutschen Mählenstationen im Markte ist. 435 Amtliche Preise der Mannheimer Produktenbörse per 100 kg netto waggonfrei Mannbheim ohne Sack. 1 Weizen 1650—1675, Roggen& 1275, Gerste 1525 bis 1575, Hafer 1400, Mais(mit Sack) 4 1100, Erbsen, inl. „ 1400—1600, Wiesenheu(loses) 1 630—-690, Stroh, Preßstroh 1 320—360, geb. Stroh 4 320—360, Biertreber 4 870, Reis 2000—2400, Weizenkleie mit Sack/ 850—875. Tendenz fest. ——..———...—— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: J..: Franz Kircher: für Feuilleton: A. Madernoz für Loklales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hügel. P 6. Seſte. Nr. 288. CCrrC ˙ ¹wim ˙⁰1Xt..'it—¹ʃw-rͥN, Bb PPP 15 Montag, den 12. Juni 1922. Binnenſchifahrt⸗Treuhand⸗Geſelſchaft m.. Die folgenden Fahrzeuge ſind auf Grund des aus Anlaß des Friedensvertrages zwiſchen Deutſchland und den alliierten vom 31. Lu uſt 1919(Reichsgeſetzblatt S. 1527) enteignet, oder auf Grund trages vom 11. November 1918 entzogen bezw. in Fo loren gegangen: 5 und aſſociiert ———————bbbbrr r ͤũö— Eigentümer Name des Fahrzeugs Schiffsregiſter und Nr. des Amtsgerichts Gerhard Rüttgers, Hamborn Hermann Bäumer, Honnef Wilhelm Hemſoth.⸗G., Dortmund Otto Schmitz& Co.,.⸗Ruhrort Wilhelm Uebing. Duisburg Adolf Hafner, Fraulautern Johann Büchel, Oberhauſen „Zwei Brüder“ Prſ. Stein Orania Weſtfalia Otto Schmitz& Co. Veſta J. II Magia Rheingold Die Eigentümer dieſer Schiffe haben Entſchädigung durch die .⸗Ruhrort 339 .⸗Ruhrort 368 Emden, 40, 4 .⸗Ruhrort, 840 Duisburg, 362 Saarbrücken, 277 Saarbrücken Binnenſchiffahrt⸗Treuhand⸗Geſellſchaft m. b.., Dufsburg beantragt. Die an den Fahrzeugen dinglich Berechtigten, ſichtlich ſind, einſchließlich der Schiffsgläubiger, Wochen vom Tage der Beröffentlichung an, Börſenhaus, anzumelden, widrigenfalls ſie bei der Zahlung können. Duisburg, den 12. Juni 1922. Binzenſchifahrt⸗Treuhand⸗Geſelſchaft n. h. der Entſchädigung werden hierdurch aufgefordert, bei der Binnenſchiffahrt⸗Treuhand⸗Geſellſchaft, Duisburg, 5146 ſoweit ſie nicht aus dem Schiffsregiſter er⸗ ihre Rechte binnen drei! nicht berückſichtigt werden Wauss 4 Treptag.-G. Neustadt a. Haardt. Auf Grund der in der Qeneralversammlung der Wayss& Freytag-d. in Neustadt a. Haardt vom 31. Mai 1922 beschlossenen Kapitalserhöhung fordern wir die Aktionäre auf. das Bezugsrecht unter den nachstehenden Bedingungen geltend zu machen: 592⁴ 1. Auf je M. 2000.— alte Stammaktien Nr.—40000) können M. 1000.— junge Stammaktien mit Gewinnbe. rechtigung vom 1. August 1922 an zum Kurse von 175% zuzüglich Schlußnotenstempel bezogen werden. 2. Das Bezugsrecht ist in der Zeit vom 13. Juni bis 30. Juni einsdiliesnd in Ludwigshafen a. fhein: bei der Rheinischen Credithank, Filiale Lud- wigshafen. Dresdner Bank, Geschäftsstelle Lud- wigshafen, fheinischen Creditbank Filiale Neu- stadt a. Hdt., Rheinischen Creditbank und deren sämtſichen NMiederlassungen, Dresdner Bank Filiale Mannheim, Deutschen Bank Filiale Frankfurt, Dresdner Bank in Frankfurt, Direction der Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt, dem Bankhaus M. Hohenemser, L& E. Wertneimber, J. Dreyfus& Co., 5 in Neustadt a. Hdt. in Mannheim: in Frankfurt a..: 1* 5* in München: „ Dresdner Bank Filiale München, in Stuttgart: Dresdner Bank Filiale Stuttgart, EI 25 in Berlin:„„Deutschen Bank, „„ Dresdner Bank. „„ Direction der Disconto-Gesellschaft, in Cöln a. Rh.:„ dem A. Schaaffhausen'schen Bank⸗ verein.-., der Uresdner Bank in Cöln, „ Dresdner Bank in Düsseldorf, dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein der Deutschen Bank Fiſiale Hamburg, „ Dresdner Bank in Hamburg, „»„ Morddeutschen Bank in Hamburg, während der bei jeder Stelle ũblichen Oeschäftsstunden auszuüben. Zu diesem Lwecke sind die alten Stammaktien ohne Ge- Winnanteilscheinbogen bei den genannten Stellen einzureichen. Zugleich ist für jede bezogene Aktie der Preis von M..750.— zuzüglich Schlußnotenstempel zu entrichten. 3. Ueber die geleisteten Einzahlungen werden Kassen- quttungen exteiſt, gegen deren Rückgabe später die in Düsseldorf: in Hamburg: der geutschen Bant Fflſale kunchen, Ausgabe der jungen Aktien bei der die die Quittung ausgestellt hat. Wege erfolgt, werden die Bezugsst vision in Rechnung stellen Die Vermittlung des An- und übernehmen die Anmeldestellen. Mannheim, den 13. Juni 1922. jenigen Stelle erfolgt, geg hypoth. Sicherheit u. Gewinnanteil geſ. Angeb. unt. H. V. 6 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 3927 Lermiscktes- Hlavierspieler frei für Samstag und Sonntag event. auch die and. Abende. Lohn nach Uebereink. Angebote unt. J. B. 12 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. 3938 hat noch einige Tage frei zum Ausnähen für Kin⸗ der⸗ und Mädchenkleider. Angeb. unt. H. N. 98 an die Geſchäftsſtelle. 3907 Kartoffeln bei 3934 Woerlen, Luiſenring 62 Telephon 330. Staubkãmme feine enge, gut durck · greiſend, in grosse: Auswalll bei 84⁴ Rraft, J I, 6 Breitestrasse. ianten asachen, Zabnge- bdisse, Brennsiifte, bVbsbren und Pfand- cheine ub. Juwe⸗ len kauft, tauscht streng reell zhoh.Prelsen Günther-Sommer Q4, 1, 2 Ttepp Q4, 1 Unrmacher u, duweller. 836 len Kaufe foriwährend: Kernſchrott, p KiloM.00, Maſchinenguß, p. Kilo M. .50, Kupfer. p. Kilo M. 50.—, Rotguß, p. Kilo M. 12 „ Dlisburg. Geſetzes über Enteignungen und Entſchädigungen en Mächten 8 des Waffenſtillſtandsver⸗ Ige des Krieges in Frankreich oder Belgien ver⸗ Perlen, Schmuck-“ 4. Soweit die Ausübung des Bezugsrechts auf brieflichem Verkaufs der Bezugsrechte Rheinische Creditbank. 35.—, Meſſing, p. Kilo M. 24.—, Zink u. Blei, per Kilo M. 16.—. B6000 Th. Krebs, Alphornſtr. 47, Tel. 511. Schäferhund(Wolh ſchwarz, gelb, abhanden gekommen. Vor Ankauf wird gewarnt. Gegen gute Belohnung abzu⸗ geben U 5, 18. 3908 ellen die übliche Pio- 5924 Dankbar zeigen wir mit ice, Fieude die glückliche Geburt eines kleinen Brüderchens Kurt und Ruth Eyer. Mannheim, den 11. Juni 1922. 2 Schume nnstr. 2. 3911 Hari fcodor-Dicle 0 6, 2. 0 6, 2. Täglich ab.30 861 Tanz. Jaaz-Band.“ che Jeitſenchungen der Sasgemernae Pfänder-Versteigerung am 67 atzwoch, den 14. Juni 1922, Aufang halb 2 Uhr. Städtiſches Leihamt, C 5, 1 Deieier äll. Arf eseitigt N N. Krosghel e jäger Wasgheim] J. 10 Jelepon 3497 Spezlalist 815 radikaler Wanzen-Ausrottung Konteahent Staall. u. Stadt. Sahörden „Meine Frau war übe 50 Jahre mit einer 0 häßlichen + behaftet. Kein geſundes Fleckchen hatte ſie auf dem Leibe. 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