ree unterbreiten werden und daß der Ausſchuß zur Ermöglichung „ Nenstag, 13. Juni. Bezugspreiſe: zu mannheim und umgedung monatlich frei—4— gebracht mark 50.—. durch die Poſt bezogen biertelj. Mark 150.—. Einzelnummer mk. 1. 50. poſtſcheckkonto Re. 17890 Kartisruhe in Saden und Ar. 217 zudwigshafen am Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗nebenſtelie orſtadt, Waldhofſtraße n 6. Fernſprech er 7030, 701, 7042, 7033, 7934, 7045. Celegramm-⸗dreſſe: alonzeiger maunheim. Erſcheint wöchentlich zswölfmal. WMittag⸗Ausgabe. Badiſche Neueſte Nachrichten Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetzu. Necht. Mannh. Srauen-Seitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Garten. Wandern u. Neiſen. Die ergebnisloſe Sankierkonferenz. Spannung. 5 Berlin, 13. Juni. (Von unſerem Berliner Büro.) Wie die„Voſſ. Zig.“ ſich aus Paris melden läßt, wartet man in Pariſer politiſchen Kreiſen mit einer gewiſſen Spannun g darauf, was Deutſchland jetzt unternehmen wird und rechnet mit der Möglichkeit einer deut⸗ ſchen Initiative für eine kleine internatio⸗ nale Anleihe, die eine Ausſprache zwiſchen Deutſchland und dem Wiedergutmachungsausſchuß über die evtl. Erleich⸗ terung einer ſolchen Anleihe zur Vorausſetzung haben würde. Frankreich ſcheint auf jeden Fall entſchloſſen, ſich zunächſt abwartend zu verhalten. Sollte Deutſchland unter Hin⸗ weis auf das Scheitern der Anleiheverhandlungen ſeine Sanierungszuſagen zurücknehmen, ohne gleich⸗ geitig neue Vorſchläge zu machen, ſo würde Frankreich bei dem Wiedergutmachungsausſchuß ſofort die Aufhebung des propiſoriſchen Moratoriums beantragen. Man hält es für wahrſcheinlich, daß die Deutſchen dem Reparationsausſchuß einen eigenen Anleiheplan dieſer Anleihe das ſogen. Moratorium für etwa zwei Jahre, alſo bis Ende 1924, verlängert. Man ſcheint übrigens allgemein davon überzeugt zu ſein, daß der Plan einer großen Reparationsanleihe in Verbindung mit eine allgemeinen Schuldenreviſion, die ſich auch auf die ruſſiſchen Kriegsſchulden erſtrecken würde, im Laufe des Winters er⸗ örtert wird. bor Stellungnahme der Reichsregierung. Die Rückkehr Sergmanns. E. Berlin, 13. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Staats⸗ kretär Ber gmann wird heute abend in Berlin erwartet. Für Mittwoch vormittag iſt eine Chefbeſprechung n Ausſicht genommen, aufgrund deren wohl dann das Reichstabinett Stellung zur Lage nehmen wird. Geſtern hat kine kurze Chefbeſprechung, die informatoriſchen Charakter g, ſtattgefunden. Ddas Garantiekomitee wird Ende der Woche in Berlin eintreffen und hier 14 Tage verbleiben. Der Nufenthalt des Garantiekomitees in Berlin. ( Paris, 13. Juni. Wie der„Temps mitteilt, wird das Haruntietomitee etwa 14 Tage in Berlin bleiben. er Aufenthalt des Komitees in Berlin diene dem Kon⸗ krolldienſt über die deutſchen Finanzen. Die Kontroll⸗ maßnahmen mußten zum Gegenſtand von Einzelberatungen zwiſchen der Reichsregierung und dem Garantiekomitee ge⸗ macht werden. Frankreich und die haager Konferenz. Berlin, 13. Juni. Wie aus Paris gemeldet wird, Vunn 5 dortigen politiſchen Kreiſen den Meinungsun⸗ berſchied zwiſchen Frankreich und England hinſichtlich der Haager Konferenz als außerordentlich tief an, und man iſt der Anſicht, daß die aktive Teilnahme Frankreichs en den Haager Beſprechungen mehr und mehr frag⸗ lich wird. Jedenfalls dürfte für die Vorbeſprechung am 16. und 26. Juni nur ein franzöſiſcher Beobachter er⸗ Rannt werden. zur Begegnung Lloyd Seorges mit Poincaré. 60 3 London, 13. Juni. Der diplomatiſche Mitarbeiter des Evening Standard“ ſchreibt: Er könne verſichern, daß man in offiziellen Kreiſen dem kommenden Beſuch Poincarss die größte Bedeu tung beilege. Vor der Unterredung Poincarés mit Lloyd George und Balfour ſei nicht daran zu denken, daß Frankreich allein ohne die Alliierten ihrer Geſamtheit in der Reparationsfrage irgend einen Schritt unternehmen werde. Die Reparationsfrage werde den Brennpunkt der Unterhandlung zwiſchen den bei⸗ den Premierminiſtern bilden. Die Sanktionsfrage im Unterhaus. ( London, 13. Juni. Im Unterhaus fragte das Parla⸗ mentsmitglied Wedgewood, ob die franzöſiſche Re⸗ ierung verpflichtet ſei, keinerlei erweiterte Sanktionen Ruhrgebiet oder in Frankfurt a. M. zu ergreifen, ohne ſich vorher mit den alliierten und aſſociierten Mächten zu be⸗ daten und deren Zuſtimmung einzuholen und ob, wenn die eutſchen ihren Verpflichtungen nicht nachkämen, die Fran⸗ Aen. erſt nach Gewährung einer zweiwöchentlichen Friſt ihre ſicht, ins Ruhrgebiet einzurücken, ausführen dürften. oyd George verwies auf die Erklärung Chamberlains in Beantwortung einer Anfrage vom 11. Mai. In Anbe⸗ tracht der kürzlich zwiſchen der deutſchen Regierung und der Reparationskommiſſion ausgetauſchten Note komme augen⸗ licklich der zweite Teil der Frage nicht in Betracht. Wedge⸗ wood fragte hierauf, ob das bedeuten ſolle, daß die vor hamberlain abgegebene Erklärung weiter aufrecht erhalten würde trotz der andersartigen Interviemäußerungen. Lloyd eorge erwiderte, daß ihm von ſolchen Aeußerungen nichts dekannt wäre und daß die Erklärung Chamberlains den tandpunkt der britiſchen Regierung darſtelle. Die innerpolitiſche Lage Italiens. EP. Rom, 12. Juni. Das innerpolitiſche Verſöh⸗ nungsprgramm des Miniſterpräſidenten de Facta verbunden mit der Wahrung der Staatsautorität findet die Zuſtimmung der führenden Preſſe, die aber eine ſtrikte Durchführung und Einhaltung dieſes Programms der Re⸗ gierung verlangt. EP. Rom, 12. Juni. Die Bildung einer italieniſchen demokratiſchen Partei durch die entſprechende Kammergruppe unter dem Vorſitz des Abg. Falcione iſt offiziell beſchloſſen worden. Ihr Programm wird in den nächſten Tagen veröffentlicht werden. An der Gründungs⸗ ſitzung nahmen 35 Abgeordnete teil. * Der dͤeutſch⸗belgiſche Markumtauſch. WB. Brüſſel, 12. Juni. Der„Soir“ ſagt in Bezug auf die heutige Konferenz zwiſchen den belgiſchen und den deut⸗ ſchen Bevollmächtigten in der Frage des Markumtauſches, Deutſchland werde vier Milliarden zu 1,25 Francs zurücknehmen und zwei weitere Milliarden zu 25 Centimes. Das deutſche in Belgien beſchlagnahmte Eigentum werde zu Gunſten der Beſitzer liquidiert. Die Markbeträge bleiben alsdann in den Kaſſen der Natio⸗ nalbank. Die deutſche Regierung werde Wechſel unter⸗ ſchreiben, die von Belgien diskontiert werden.— Das Blatt meldet weiter, daß die Verhandlungen morgen fortgeſetzt würden und daß dann wahrſcheinlich ein Abkommen unter⸗ zeichnet werde.„ Die vorfälle in Königsberg. )(Berlin, 12. Juni. Ueber die Vorfälle in Königsberg erhalten wir vom Reichswehrminiſterium folgende grundſätzliche Stellungnahme: Verboten war die dienſtliche und außerdienſtliche Teil⸗ nahme von Reichswehrangehörigen an Veranſtaltungen von Vereinen, die als politiſch erklärt wurden. Die zuſtändigen Zivilbehörden des Reiches und Preußens hatten die Krieger⸗ vereine in Oſtpreußen, die ſtaatsbürgerliche Arbeitsgemein⸗ ſchaft und den Heimatbund für politiſch erklärt. Dagegen galt das Verbot nicht für Veranſtaltungen von ſtaatlichen und kommunalen Behörden und für interne Militär⸗ feiern. Letztere waren ſogar vom Reichswehrminiſterium ausdrücklich geſtattet. Bei dem Anmarſch zu einer ſolchen Feier, die in einer Parade vor dem Feldmarſchall Hinden⸗ burg beſtand, kam es zu den berichteten Zuſammenſtößen. Als Beweis für die Energie, mit der der Angriff der Rommuniſten geführt wurde, iſt hervorzuheben, daß einem Unteroffizier der Artillerie der Karabiner entriſſen wurde. Einem Mann wurde der Karabiner durch Stein⸗ würfe zertrümmert. Auf die Stahlhelme der Mannſchaft regnete es fortwährend Stockhiebe und Steinwürfe, ſodaß den Leuten nichts anderes übrig blieb, als ſich mit der Schußwaffe ihrer Haut zu wehren. Da von verſchiedenen Seiten beanſtandet wurde, daß die Reichswehr zu der Pa⸗ rade ſcharfe Munition mitführte, iſt zu bemerken, daß es der Reichswehr für allemal offiziell geſtattet iſt, ſcharfe Patronen zu jeder dienſtlichen Oelegenheit mitzuführen. Auch in dem dem preußiſchen Staatsminiſterium vor⸗ liegenden Bericht des Königsberger Oberpräſidiums wird be⸗ ſtätigt, daß die Reichswehr den Zuſammenſtoß mit den Kom⸗ muniſten nicht provoziert hat. Die Kommuniſten hatten bereits zwei Kordon der Schutzpolizei durchbrochen, als ſie von der dritten Abwehrlinie aufgefangen wurden. Auf dem Rückweg ſtießen die etwa 200 Köpfe ſtarken Demon⸗ ſtranten auf die Abteilung Reichswehr von 30 Mann, die ſofort angegriffen wurde. Die Soldaten verteidigten ſich ſofort mit und Seitengewehr und mußten ſchließlich in der Notwehr und in der Befürchtung, daß die wenigen Leute von der Uebermacht bewältigt würden, von der Schuß⸗ waffe Gebrauch machen. Der einzige Tote iſt bezeichnender Weiſe nicht einer Schußwunde, ſondern einem Bajonett⸗ ſt ich erlegen. )(Berlin, 12. Juni. Zu dem Zuſammenſtoße in Königs⸗ berg erfährt die„D. A..“, daß die im Krankenhaus einge⸗ lieferten Verwundeten erzählten, ſie ſeien angewieſen worden, die Truppen zu überfallen. Auch einige Vereine wurden angegriffen. Es gelang aber immer, die Attentäter, die mit Steinwürfen vorgingen, der Polizei zu übergeben. Bei einem Zuſammenſtoß mit der Königs⸗ berger Schutzpolizei ſollen drei Demonſtranten, die ſich im Laſtkraftwagen der Schutzpolizei entgegenſtellten, überfahren worden ſein. Die hHetze von Links. Berlin, 13. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„Frei⸗ heit“ ſieht das Geſpenſt eines neuen Kapp⸗Putſches auf⸗ tauchen. Sie gibt eine Meldung der„Roten Fahne des Oſtens“ über einen angeblichen Aufmarſch von Truppen aus Pommern weiter und richtet an die Regierung die Frage, ob dieſe Truppenbewegung etwa mit dem„Hinden⸗ burg⸗Rummel“ im Zuſammenhang ſtünde. Die„Rote Fahne“ ſetzt ihre Hetze aus Anlaß der Königsberger Vor⸗ gänge fort und fordert die Berliner Arbeiterſchaft zu Maſſenverſammlungen unter freiem Himmel am Donnerstag nachmittag auf. — 1922.— Nr. 267 zoiger Anzeigenpreiſe: die kleine Zeile mt..— ausw. mk. 16.— Stellengeſ. u. Kam.-Nnz. 200% Nachl. Rekl. mt. 30 ausw. Mk. 36. Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8% Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Nnzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Ausgaben w. keine berantwortg. übern. Höhere Gewalt, Streiks, Setriebs ⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Rnzeigen. Ruftrüge durch Kernſprecher ohne Sewähr. Kapp T. (WB.) Leipzig, 12. Juni. Den„Leipziger Neueſten Nach⸗ richten“ zufolge iſt Generallandwirtſchaftsdirektor a. D. Dr. Kapp heute morgen an den Folgen ſeiner Augenkrankheit geſtorben. Im April dieſes Jahres hat ſich Kapp freiwillig dem Reichsgericht zur Verfügung geſtellt, obwohl er ſchwer leidend war. Er mußte ſich dann auch ſofort wegen eines ſchweren Augenleidens in ärztliche Behandlung begeben. Nach einer gefährlichen Operation iſt er nun ſeiner Krankheit erlegen. Er war ein Mann von Energie und Fähigkeiten, aber auch von der Unbeirrbarkeit altpreußiſch⸗agrar⸗konſervativer Richtung, die ſich in die veränderten Verhältniſſe nicht finden konnte und nicht finden wollte. Die Folge war politiſche Kurzſichtigkeit. Daran ſcheiterte der Kapp⸗Putſch, gewiß ein Unternehmen, getragen von beſter Abſicht und heißer Vaterlandsliebe, aber politiſch nur unheilvoll in ſeinen Auswirkungen. * Geh. Oberregierungsrat Dr. Wolfgang Kapp, der im März 1920 mit General v. Lüttwitz durch einen Staatsſtreich die deutſche Regierung zu ſtürzen verſuchte, iſt in New Pork am 24. Juni 1859 goͤboren. Sein Vater, Friedrich Kapp, ein Weſtfale, war als Vier⸗ undzwanzigjähriger unter den radikalen republikaniſchen Demokra⸗ ten geweſen, die im September 1848 die Nationalverſammlung in der Frankfurter Paulskirche mit Waffengewalt zu ſprengen ver⸗ ſuchten. Er mußte deswegen ſein Vaterland verlaſſen, wär dann einige Monate in der Schweiz und ging im Jahre darauf, begleitet von ſeiner Frau, der Tochter des preußiſchen Generals Engels, nach Amerika. Hier war er als Advokat tätig, tat ſich mit zwei anderen politiſchen Flüchtlingen aus Deutſchland zuſammen, dem Mainzer Zitz und Julius Fröbel, nahm auch am politiſchen Leben der Vereinigten Staaten regen Anteil, beſonders im Kampf um die Befreiung der Sklaven. Von ſeinen Werken, die er als politiſcher Geſchichtsſchreiber veröffentlichte, iſt vor allem ſeine„Geſchichte des Soldatenhandels deutſcher Fürſten nach Amerika“ von Bedeutung. Im April 1870 kehrte er nach Deutſchland zurück und gehürte hier anfangs der nationalliberalen Partei und ſpäter der Freiſmnigen Volkspartei als Reichstagsabgeordneter an. Er ſtarb im Jahre 1884. Von ſeinen Kindern kam Wolfgang Kapp nach Beendigung ſeiner juriſtiſchen Studien 1886 als Hilfsarbeiter ins preußiſche Finanzminiſterium. Von 1891—1899 war Dr. Wolfgang Kapp Landrat des Kreiſes Guben und Deichhauptmann, von 1900—1906 Vortragender Rat im Miniſterium für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten, Abteilung für Verwaltung der landwirtſchaftlichen und Ge⸗ ſtütsangelegenheiten, außerdem fungierte er als Kommiſſar des preußiſchen Landwirtſchaftsminiſteriums beim Abſchluß der Handels⸗ verträge. Im Juni 1906 wurde er zum Generaldirektor der oſt⸗ preußiſchen Landſchaft gewählt. Die Univerſität Königsberg ernannte ihn zum Ehrendoktor. Er war von feher einer der ſtreitbarſten unter den Rechtskonſervatinen. Im Jahre 1916 griff er in ſeiner Broſchüre„Die nationalen Kreiſe und der Reichskanzler“ Bethmann Hollweg heftig an. Die Schrift gab Anlaß zu lebhaften Auseinander⸗ ſetzungen in der Reichstagsſitzung vom 14. Juni, denen zufolge Kapp dem Reichskanzler ſeine Zeugen überſandte. Seine Wieder⸗ wahl zum Generallandſchaftsdirektor in Königsberg im Juli 1916 wurde damals zunächſt nicht beſtätigt, ſondern erſt unter Michagelis, als ihn die oſtpreußiſche Landſchaft in einem zweiten Wahlgang abermals gewählt hatte. Er war dann Mitbegründer und 2. Vor⸗ ſitzender der am Sedanstag 1917 in Königsberg ins Leben treten⸗ den Deutſchen Vaterlandspartei. Bei den Nachwahlen für den oſt⸗ preußiſchen Wahlkreis Ragnit—Pillkallen kam ex im Februar 1918 in den alten Reichstag. Nach der Revolution war er anfangs poli⸗ tiſch nicht mehr hervorgetreten. Als der Putſch im März 1920 mißglückte, floh er nach Pommern und von da mit einem Flug⸗ zeug nach Schweden. Preſſeſtimmen. Berlin, 13. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Rechtspreſſe ebt in ihren Nachrufen auf Kapp die Tragik hervor, die in der wieſpältigkeit ſeines Weſens gelegen hat. Man zollt ſeiner Tätig⸗ keit als Generallandſchaftsdirektor, der Reinheit ſeines Wol⸗ lens und ſeinem perſönlichen Mut Anerkennung: aber ſelhſt in weit rechtsſtehenden Blättern iſt man in der Verurteilung ſeiner politiſchen Tätigkeit einig. So ſchreibt z. B. die „Deutſche Tageszeitung“:„Man mag den verhängnisvollen Irrtum, den Kapp im März 1920 beging, noch ſo tief beklagen; daß er auch bei dieſem bedauerlichen Schritt von den reinſten Abſichten geleitel war, ſollten auch ſeine Gegner anerkennen.“ In ähnlichem Sinne äußern ſich die„Kreuzzeitung“, die„Tägliche Rundſchau“ und die volksparteiliche„Zeit“. Die„Germania“ nennt Kapp einen politi⸗ ſchen Heißſporn und einen Wirrkopf und der„Vorwärts“ findet, daß Kapp im Grunde eine herzlich unbedeutende Perſönlichkeit ge⸗ weſen ſei. Saargebiet. Eher werden Berlin und Leipzig franzöſiſch. Sdarbrücken, 12. Juni. Geſtern fand hier der Parteitag der Zentrumspartei des Saargebiets ſtatt. Als Grund⸗ gedanke, der ſich wie ein roter Faden durch die ganzen Ver⸗ handlungen 59 muß feſtgeſtellt werden einmutiges Ein⸗ treten für das an der Saar bedrohte Deutſch⸗ tum. Die Verhandlungen wurden geleitet vom Erſten Par⸗ teivorſitzenden Sanitätsrat Dr. Jordan. Studienrat Will⸗ ſcheidt referierte über die Schulfrage im Saargebiet. Am größten ſei wohl in der geſamten Bepölkerung das Intereſſe an der Schulfrage. Man dürfe wohl ſagen, daß heute jeder Einwohner und jeder Familienvater an der Saar wiſſe, daß die Schule und Schulung des Volkes ein politiſcher und völ⸗ kiſcher Beſitz ſei, der wegen ſeiner eminenten Bedeutung alle Zeit zu ſchützen und in Zeiten des politiſchen Kampfes mit allen erlaubten Mitteln zu erhalten und zu verteidigen ſei. Das ſaarländiſche Schulprogramm der neueſten Zeit kennzeichnete der Redner damit, daß die Regierungskommiſ⸗ ſion möglichſt viele Striche zwiſchen dem Saarland und derm übrigen Deutſchland ziehen wolle und umſo mehr Verbindun⸗ gen mit Lothringen anzuknüpfen ſuche. Um dieſer Politik vor⸗ zubeugen, müßten mehr denn je die Elternrechte in den Vor⸗ dergrund geſchoben werden. Sachlich und klar behandelte Rechtsanwalt Stegmann⸗Saarbrücken die politiſche Lage im Saargebiet. Nach ſeiner Ueberzeugung iſt die Saarbe⸗ völkerung das ſchwerſtgeprüfte Volk Euro⸗ pas, wenn nicht der ganzen Welt geworden, denn die Bepöl⸗ kerung des Saargebietes ſei entrechtst und in Bezug auf Z. Seſte. Nr. 287. ern, Dienstag, den 13. Juni 1922. Fünſter verhanoͤlungstag. ONB. Offenburg, 12. Juni. Die Nachmittagsſitzung begann mit einer ſehr intereſſanten Bernehmung zweier Zeugen, die erſt ſpäter geladen wurden. Ein gewiſſer FJoehringer, ein 20jähriger Techniker aus Ulm, der, wie der Vorſitzende zur Glaubwürdigkeit des Zeugen feſtſtellte, wegen Betrugs ſchon mit 10 Tagen Gefängnis beſtraft iſt und gegen den zurzeit ein Strafperfahren wegen Betruges angeſtrengt iſt, will von dem 22jährigen Kaufmann Friedlein, mit dem er in Stuttgart zu⸗ ſammen geſchäftlich zu tun hatte, in einer langen Unterredung über den Mord erfahren haben. Friedlein habe Tilleſſen, den er vom Krieg her kannte, nach dem Morde, Ende November oder Anfang Dezember in Ulm im„Goldenen Engel“ getroffen. Tilleſſen habe den Friedlein gefragt, wer ſeiner Meinung nach der Mörder Erzbergers ſei, worauf Tilleſſen ſagte: Was der Zeuge ſage, wenn er der Mörder ſei. Als Friedlein erklärte, das glaube er nicht, habe Tilleſſen geantworket, aher er ſei der Mörder doch. Da Friedlein bekannt geweſen ſei, daß Tilleſſen über keine Mittel verfüge, fragte er, woher er das Geld zu dem Morde habe, worauf Tilleſſen dem Friedlein eine Brieftaſche mit viel Geld, einen Aus⸗ landspaß und eine Poſtkarte zeigte, die Friedlein von Tilleſſen ſpäter aus der Schweiz erhalten habe. Friedlein habe ihm weiter mitgeteilt, der Erzerbergermord ſei vom Freikorps Oberland be⸗ ſchloſſen, die Mörder ausgeloſt worden. Nach Erzberger ſollten noch ondere daran kommen, und auch der Reichskanzler Dr. Wirth. Der Zeuge will ſich dann mit Friedlein über politiſche Morde unter⸗ halten haben. Er habe die politiſchen Morde verurteilt. Friedlein dagegen habe erklärt, wenn es das öffentliche Wohl erfordere, dürfe es nicht darauf ankommen, ob einer oder mehrere verſchwinden. Auf Antrag der Verteidigung wurde von dem Vorſitzenden feſt⸗ geſtellt, daß der Zeuge, als er unter dem Verdacht von Kau⸗ tionsſchwindeleien verhaftet worden war, im Polizeilokal den Steckbrief gegen Schulz und Tilleſſen geſehen hatte. Darauf hat er den Polizeibeamten geſagt, ſo erzählte der Zeuge, daß er auch etwas wiſſe über Schulz und Tilleſſen, worauf er dem Polizei⸗ beamten die obigen Angaben machte. Der Beamte habe ſie jedoch nicht zu Protokoll genommen, ſie vielmehr als private Mitteilungen erklärt. Wie die Verteidigung feſtſtellte, wurden die Ausſagen des Zeugen dem Gericht erſt im Mai bekannt. Die Ausſagen des Zeugen Friedlein ergaben ein ganz anderes Bild und ſtanden vielfach mit den Be⸗ hauptungen des Foehringer in Widerſpruch. Der 22jährige Zeuge, der jetzt Kaufmann in Ulm iſt, war im Kriege Offizier der Marine⸗ infanterie und kennt daher Tilleſſen. Er traf Tilleſſen in Ulm einige Tage nach dem Morde, als noch nicht bekannt war, daß Schulz und Tilleſſen des Mordes ſtark verdächtig ſeien, in einem Kaffee. Er hat Tilleſſen gefragt, wo er herkomme, und was er in Ulm täte. Tilleſſen ſagte darauf, er wolle einige Tage in Ulm bleiben. In der folgenden Unterhaltung kam die Rede auch auf den Erzberger⸗ mord, der damals das Tagesgeſpräch bildete. Er ſuchte mir daher, ſo erzählte der Zeuge, das Motiv der Tat zu erklären und den Mord damit zu entſchuldigen, daß es kein gemeiner Mord ſei, ſon⸗ dern eine aus Jdealismus und aus vaterländiſchem Empfinden her⸗ aus entſprungene Tat. Von dem Täter wurde mit keinem Worke geſprochen. Tilleſſen hat auch keine Andeutungen darüber gemacht, daß er der Mörder ſei. Es iſt auch nicht richtig, daß Tilleſſen ihm einen Aus⸗ landspaß und eine Brieftaſche gezeigt und er von Tilleſſen eine Poſtkarte aus der Schweiz erhalten habe. Auf die Frage des Vor⸗ ſitzenden, wie ſich der Zeuge diei Ausſagen des Foehringer erkläre, antwortete Friedlein: Die einzige Erklärung, die ich mir denken kann, iſt diejenige, daß mich Foehringer aus Rache in die Mord⸗ ſache ziehen will, weil ich mit ihm wegen Geſchäftspraktiken ge⸗ ſchäftliche Differenzen hotte. Am nächſten Tage, ſo fuhr der Zeuge fort, ging ich in den„Goldenen Engel“, wo Jilleſſen, wie er ſagte, wohnte. Das Mädchen erklärte mir jedoch: Tilleſſen iſt nicht hier. Später traf ich Tilleſſen in einem Lokal mit mehreren Herren, die, wie ich aus der Unterhaltung entnahm, dem Freikorps Ober⸗ land in München angehörten und Altmateriol kaufen wollten. Dem Zeugen ſind verſchiedene Photographien gezeigt worden, und er erkannte darunter einen Herrn Kohl wieder. Auch die als Zeugen anweſenden Mitglieder der Organiſation C wurden ihm im Gerichtsſaal gegenübergeſtellt. Er erklärte jedoch, dieſe Herren kämen nicht in Betracht. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob Tilleſſen ihm gegenüber geäußert habe, daß noch mehrere Politiker erledigt werden ſollten, erwiderte der Zeuge, nicht mehr genau zu wiſſen, oh die Bemerkung von Tilleſſen oder von einem früheren Offizier, jetzt Bankbeamten in München, mit Namen Heim, gemacht wor⸗ den iſt. Dieſen Heim traf der Zeuge ſpäter noch einmal, und Heim hat ihm erzählt, daß Schulz und Tilleſſen in Budapeſt ſeien. Er habe von ihnen eine Poſtkarte erhalten. Verteidiger Dr. Schlellein⸗München ſtellte ausdrücklich feſt, daß Feiſeen dem Freikorps Oberland und der Organiſation Cgeſpannte eziehungen beſtehen, und beantragte, darüber ein Mitglied der Organiſaklion C zu hören. die Erxklärung ab, daß das Freikorps Oberland und die Organiſation C auf geſpanntem Fuß ſtehen und daß keinerlei Beziehungen zwiſchen den beiden beſtehen. Den nächſten Zeugen Schmaus hat der Angeklagte bei ſeinem letzten Aufenthalt in Halle beſucht. Als ihm der Angeklagte einen Zeitungsausſchnitt zeigte, den er aus ſeiner Brieftaſche nahm, ſah der Zeuge den Paß des Kautter, den von Killinger bekanntlich nach Halle mitgenommen hat. Daran, daß von Killinger geſagt habon Der Zeuge Hoffmann gab darauf Maunheimer General⸗Anzeiger.(mittag ⸗Ausgabe.) Der Erzbergermörder⸗Prozeß. Zeuge ſtand in der Freiwilligenbewegung und hat daher mit Schulz und Tilleſſen geſchäftlich korreſpondiert, wie aus mehreren verleſe⸗ nen Briefen hervorgeht. Auf die Behauptung des Staatsanwalts, daß der Zeuge freundſchaftliche Beziehungen zu Schulz und Tilleſſen ſowie zu der Organiſation C abzuſchwächen verſuche, erklärte der Zeuge, er habe Schulz und Tilleſſen als Menſch flüchtig gekannt. Seine Beziehungen ſeien aber lediglich geſchäft⸗ licher Natur geweſen, weil er ebenfalls in der Freiwilligenbewe⸗ gung Fane habe. Die Frage des Vorſitzenden, ob er vorher von dem beabſichtigten Morde an Erzberger Kenntnis erhalten habe, verneinke er ebenſo entſchieden wie der nächſte Zeuge Fornufett, jetzt Ingenieur in München, der unbvereidigt vernommen wurde, weil er ebenfalls der Organiſation C angehört. Er hat mit Schulz und Tilleſſen in derſelben Abteilung zuſammen⸗ eee ſtand mit ihnen jedoch nicht in freundſchaftlichem Ver⸗ ehr. Ein Freiburger Polizeibeamter gab dann eine kurze Erklärung, wie man mit Hilfe eines der in Oppenau gefundenen Papier⸗ ſchnitzel, auf dem noch die Buchſtaben„leſſen“ ſtanden, durch Befra⸗ ger der Briefträger in München auf den Namen Tilleſſen und auf ſeine Adreſſe geſommen ſei. Er hat auch in den Geſchäftsräumen der Organiſation Ceine Hausſuchung vorgenommen, jedoch keine Korreſpondenz gefunden. Dagegen waren die vier Oefen mit Papieraſche gefüllt, ſodaß anzunehmen iſt, daß viele! riefe verbrannt wurden. Nach Schluß der Zeugenvernehmung ſtellte die Verteidigung feſt, daß der Abgeordnete Diez bei ſeiner Vernehmung am 3. Febr. 1922 vor dem Unterſuchungsrichter erklärte: Die beiden Mörder helle Ueberzieher getragen und Hüte auf dem Kopfe gehabt. n Schluß der Beweisaufnahme bildete das Gutachten des Schriftſachverſtändigen Rubno⸗München, der zunächſt ſehr lange allgemein gehaltene Ausführungen über die Schrift uſw. machte und der ſchließlich zu dem von dem Vorſitzenden in der Vormittagsſitzung mitgeteilten Ergebnis kam, daß Herbert Müller den Drohbrief an die Frau des Landtagsabgeordneten Nickiſch geſchrieben habe und daß die Dokumente von der Hand des Schulz und Tilleſſen ſtammen. Briefwechſel der Familie Schulz. Nachdem das Gericht beſchloſſen hatte, die als Zeugen vernom⸗ menen Mitglieder der Organiſation Cenicht zu ver⸗ eidigen, weil gegen ſie noch ein Verfahren wegen Vergehen gegen§ 139 des Reichsſtrafgeſetzbuches ſchwebt, wurden'noch einige Briefe verleſen, welche Angehörige des Schulz mit ihm und unter⸗ einander gewechſelt haben und die infolge der Briefſperre beſchlag⸗ nahmt worden ſind. Das größte Intereſſe beanſpruchte ein Brief, den die Mutter des Schulz am 27. Nopember 1921 an ihre in Karlsruhe verheiratete Tochter Elſa gerichtet hat. Sie teilt ihrer Tochter mit, daß am Mittwoch Vormittag bei ihr in der Wohnung eine Perſon erſchienen ſei und ihr einen Brief von ihrem Sohn Heinrich überbracht habe. In dieſem Briefe, ſo ſchreibt die Mutter, ſchreibt Heinrich recht herzlich, daß es ihm gut gehe, er genügend Geldmittel beſitze, eine gute Stellung habe, mit Tilleſſen noch zuſammen und in Sicherheit ſei. Sie ſolle ihm verzeihen, daß er ihr ſo aufregende Tage bereitet habe. Er ſei der Täter nicht ſelbſt geweſen, hälte aber zur Tat mithelfſen müſſen. Unſere Zeit wird bald kommen, ſo heißt es in dem Brief. Den Ort, wo er iſt, hat er nicht angegeben, und der Poſtſtempel war ſo verwiſcht, daß man ihn nicht entziffern konnte. Er ſchrieb, es würde bald von auswärts wieder jemand kommen und Nachrichten von ihm bringen, ewentuell auch eine laufende Unterſtützung. Er ſchrieb noch, wenn ich wüßte, wie ſie beide auf der Flucht unterſtützt wurden, ſogar von Frauen, auch arme Frauen hätten dabei geholfen und ſie beſchenkt, dann würde ich als deutſche Frau die Tat ver⸗ ſtehen. Die Mutter teilt der Tochter noch mit, daß ſie den Brief gern aufgehoben hätte. Die Perſon jedoch, die ihr den Brief über⸗ bracht habe, habe darauf beſtanden, daß er in ihrer Gegenwart verbrannt wurde, nachdem ſie ihn zuſammen fünfmal geleſen hatten. In ihrem Antwortſchreiben teilt die Tochter Elſe u. g. ihrer Mutter mit, daß der Vorſchlag der Mutter, ſie möge ein Briefchen an ihren Bruder Heinrich beilegen, damit er bei paſſender Gelegen⸗ heit Schulz zugeſtellt werden könne, zu gefährlich ſei. Sie ſolle jedoch durch die betreffende Perſon ihrem Bruder mitteilen laſſen, daß er trotz allem noch für ſie derſelbe ſei. Etwa zwei Monate nach der Tat ſchrieb die Mutter des Schulz an ihre Schweſter nach Leipzig: In Erzberger hat Deutſchland zwar nicht viel verloren, aber mein Sohn hat durch die Tat die Heimat verloren. Er hahe ſedoch von ſeiner Partei aus die Tal ausführen müſſen. Wir haben nur einen Wunſch, ſo heißt es in dem Briefe, daß Hein⸗ rich(Schulz) glücklich über die Grenze kommt. Seine Partei wird ihm jedoch Mittel und Wege dazu verſchaffen. Hätte er ſich ge⸗ wolgern die Tat auszuführen, ſo wäre ihm Feigheit vorgeworfen worden. In einem Briefe vom 10. Oktober 1921 warnt die Mutter ihre Tochter Elſa vor allem, nichts Ungünſtiges über ihren Sohn in der Wohnung liegen zu laſſen. Sie ſei nicht feſt überzeugt, daß er die Tat begangen habe, doch ſicher ſei er in die Angelegen⸗ heit verwickelt. Auf Antrag der Verteidigung wurde dann vom Vorſitzenden ausdrücklich feſtgeſtellt, daß durch Reichsgerichtsentſcheidung der Prozeß gegen den Angeklagten und die anderen Mitglieder der Or⸗ ganiſation C wegen Geheimbündelei an das Landgericht München 1 verwieſen worden iſt. Morgen wird noch ein Zeuge vernommen. Dann beginnen die Plaidoyers, ſodaß das Urteil vermutlich morgen nachmittag zu ſoll, den brauche er, kann ſich der Zeuge nicht mehr erinnern. Der Ei erwarten iſt. Demokratie, Freiheit und Selbſtbeſtimmungsrecht habe man das Saarvolk auf die gleiche Stufe mit den Neger⸗ völkern im dunkelſten Afrika geſtellt. Die Zentrumspartei lehne als Verfaſſungspartei jeden gewaltſamen Umſturz ab. Sie ſei bereit, lohal und aufrichtig zum Wohle der Bepölkerung und des Landes mit der Regierung zu arbeiten. Aber zuder Regierungskommiſſion, die ſo ausgeſprochen gegen ihre Grundſätze gearbeitet hat und bis zur Stunde noch arheitet, die vor einer weiteren Enrechtung der Beyölkerung nicht zurückgeſchreckt iſt, müſſe ſie in ſchärfſte Oppo⸗ ſition treten.— Der Spitzenkandidat der Zentrumspartei iſt Rechtsanwalt Levacher in Saarlouis, der eine längere eit aus dem Saargebiet ausgewieſen war und ſpäter der Delegation nach Genf angehörte. Brauſender Beifall durch⸗ tobte den Saal,als Pfarrer Wilhelm erklärte: Sher wer⸗ den Berlin und Leipzig franzöſiſch, als daß das Saargebietſich von Deutſchlandtrennt!“ Aus dem beſetzten Gebiet. Treubekenntnis der Deutſchen volkspartei in Bingen. ; Binogen, 12. Juni. Die Deutſche Volkspartei Rhein⸗ heſſens, zu ihrem 4. Parteitag in Bingen verſammelt, gibt zur Rheinlandsfrage folgende Erklärung ab: „Wir bekennen uns wie ſtets, ſo heute zum entſchieden⸗ ſten Kampf gegen ſede Sonderbündelei am Rhein und gegen alle die auf eine Loslöſung vom Deutſchen Reich oder eine Selbſtändigmachung der Rheinlande hinzielen. Wir erkennen darin ſchmählichen Hochverrat und den ſicheren Untergang der Rheinlande. Wir ſtellen feſt, daß hier eine Hand voll Leute am Werke iſt, die keinen Anhang hinter ſich haben und das Ausland über die wahre Stimmung des Rheinlandes täuſchen. Wir ver⸗ urteilen deren unperantwortliches Treiben und alle damit zu⸗ ſammenhängenden Machenſchaften aufs ſchürfſte. Wir lehnen mit der geſamten treudeutſchen rheinheſſi⸗ ſchen Bevölkerung die Exrichtungeinerrheiniſchen Republik oder eines ſelbſtändigen oder neutralen Rheinſtaates einmütig ab und laſſen uns durch keinerlei vorgetäuſchte Vorteile in unſerer Liebe zum Deutſchen Reiche irre machen. Wie wir heute am Denkmal deutſcher Einheit einen Kranz der Dankbarkeit niedergelegt haben, ſo er⸗ neuern wir am Fuße des Denkmals dem Deutſchen Reich den Schwur unwandelbarer Treue. 1* Der Reichskommiſſar für die beſetzten Geblete in der Pfalz. () Speyer, 12. Juni. Der Reichskommiſſar Fürſt Hatz⸗ ſeld⸗Wildenburg iſt geſtern Abend von Koblenz kommend in Speyer eingetroffen. Im Laufe des heutigen Vormittags ſtattete der Reichskommiſſar den Spitzen der Staats⸗ und Kreisbehörden Beſuche ab. Der Reichskommiſſar wird bet ſeinem zweitägigen Aufenthalt in der Pfalz die Gelegenheit wahrnehmen, mit den Vertretern der verſchiedenen Berufs⸗ jedem anderen Orte, wo das betr. Blatt und ſei es au einem Exemplar Staatsanwaltſchaft Offenburg plant die Anklage gegen alle Der RNeichspräſiöent in München. § München, 12. Juni. Im Rahmen der Veranſtaltungen aus Anlaß der Anweſenheit des Reichspräſidenten Ebert in Mün war auch ein Empfang im Rathaus vorgeſehen. Der Reichs⸗ präſident fuhr, begleitet vom Miniſterpräſidenten Graf Lerchen⸗ feld, dem Miniſter des Innern Dr. Schweyer und dem bayriſchen Geſandten in Berlin von Preger am Rathauſe vor, wo ihn der 1. Bürgermeiſter der Stadt München, Schmid, ſowie Vertreter der Stadtratsfraktion auf der großen Freitreppe empfing und ihn in den Repäſentationsſaal geleitete, wo ſich auch der Reichsernäh⸗ rungsminiſter und weitere Mitglieder und Referenten des Stadt⸗ rats eingefunden hatten. Bürgermeiſter Schmid entbot hier dem Reichspräſidenten, beſonders auch in ſeiner Eigenſchaft als Ehren⸗ präſident der Gewerbeſchau den ZJilllommgruß der Stadt München, wies auf die Bedeutung und die derzeitige Notlage der deutſchen Gemeindeverwaltungen hin und ſchloß mit einem Hoch auf das arbeitsfrohe deutſche. Der Reichspräfl. dent dankte für den freundlichen ang, hob die Bedeutung der Deutſchen Gewerbeſchau auch für München hervor und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Finanzminiſterkonferenz in Würzburg günſtige Ergebniſſe für die Finanznot der deutſchen Gemeinden Gefolge haben werde. Mit den übrigen Gäſten trug ſich der Reichs, präſident in das Gaſtbuch der Stadt ein. Hieran ſchloß ſich eine Beſichtigung der Sitzungsſäle und der Bürgermeiſterzimmer. Im Repräſentakionsſaal wurde dann den Ehrengaſten noch ein Ehren⸗ trunk gereicht. Dann begab ſich der Reichspräſident in Begleitung des Herrn von Preger, des Grafen Zech und des Miniſterialdirektors Meißner zur Ge werbeſchau, wo er von den Herren des Präſidiums, dem Handelsminiſter Hamm, dem Staatsſekretär Stingel, dem württem⸗ bergiſchen Geſandten in München und dem bayeriſchen Kultusmini⸗ ſter erwartet wurde. Profeſſor Scharvogel, der Präſident de Deutſchen Gewerbeſchau, hieß den Reichspräſidenten cis erſten Bür“ ger des Reiches und als Ehrenpräſident der Gewerbeſchau willkom men, und dankte ihm für dieſen erneuten Beweis ſeines Wohlwol. lens. Reichspräſident Ebert dankte für den freundlichen Empfang und wies darauf hin, daß der Verſuch, hochwerkig deutſche Arbeit zu zeigen, auch in allen Fachkreiſen gewürdigt worden ſei. Der bayriſche Miniſterpräſident habe mit Recht bei der Eröffnung der Gewerbeſchau ſie als eine allgemeine deutſche Sache bezeichnet. München ſei am erſten berufen geweſen, di Stätte dieſer Schau zu werden, da gerade im Süden gute deutſche Handwerksarbeit immer bodenſtändig war. München habe mit die⸗ ſem Werk wieder bewieſen, daß es die erſte Kunſtſtadt des Reiches iſt. Der Reichspräſident ſchloß mit dem Wunſche, daß die Ausſtel lung zur Geſundung des deutſchen Wirtſchafts“ lebens beitrage und ein Merkſtein ſein möge auf dem harten Wege zur Wiederaufrichtung unſeres gemeinſamen geliebten Vaterlandes An den Empfang ſchloß ſich unter ſachgemäßer Führung ein Rund⸗ gang. * Eine Demonſtration. § München, 12. Juni. Heute vormittag legten, wie die „München⸗Augsburger Abendzeitung“ mitteilt, eine Abord! nung der deutſchnationalen bayeriſchen Mittelpartei verſchiedener Offizier⸗ und Kriegsteilnehmervereinigungen u der deutſchpölkiſchen Arbeitsgemeinſchaft am Sarge Ludwigs III. in der Gruft der Frauenkirche in München einen Kranz mit ſchwarz⸗weiß⸗roter und weiß⸗blauer Schleiſe nieder. Ein an den Miniſterpräſidenten Grafen Lerchenfe gerichteter Brief gibt Aufſchluß darüber, daß dieſe Kranznieder⸗ legung als Demonſtration gegenüber der erſten Anweſenh eines Repräſentanten der deutſchen Republik in München auf⸗ zufaſſen ſei. § München, 12. Juni. Der Beſoldungsausſchuß des bayriſchen Landtags hat heute die laufenden Beihilfen zu der beſonderen Wirtſchaftszulage für die pfälzi ſch en Staatsbeamten und Staatsarbeiter in Angleichung an das Vorgehen des Reiches einſtimmig bewilligt. Deutſches Neich. Die Regierungserweiterung in heſſen geſcheitert. lk. Darmſtadt, 12. Juni. Der Landesausſchuß der Zen⸗ trum partei hat in einer Sitzung, die am vorigen Frei tag in Mainz ſtattfand, zur politiſchen Lage in Heſſen Stellung genommen. Das Ergebnis der Beſprechung iſt in einer langen und vielgewundenen Erklärung niedergelegt. Ihrzufolge w verſucht, eine Einigungsformel über die Löſung des Konfliktes innerhalb der Koalition, der durch die„Fälle“ Vornemann und 1. Mai entſtanden ſind, zu finden. Das Zentrum be⸗ trachtet die Löſung, über deren Inhalt nichts weiter geſagt iſt, als immer noch bedenklich. Die ablehnende Haltung der Sozialdemokratie gegen eine durch die Deutſche Volkspartei erweiterte Regierung wird bedauert. Doch ſei das allein kein Grund, deshalb die alte Koalition zu verlaſſen. Das Zentrum will die Bemühungen für die 15 Koalition fortſetzen,„erwartet“ aber von der Deutſchen Volks⸗“ partoi. daß dieſe durch eine entſprechende Taktik ihr dabei zu Hülfſe mmt. Nach dieſem Beſchluſſe ſcheint die Möglichkeit einer erweiterten Regierung in Heſſen für abſehbare Zeit ge' ſcheitert zu ſein. In gleichem Sinne hat ſich geſtern Abg. Dr. Oſan n auf dem rheinheſſiſchen Parteitag der Deutſchen Volkspartei in Bingen zu der Haltung des Zentrums geäußert. Das Zen⸗ trum hak zu erkennen gegeben, daß ihm die Rückſicht auf die bisherigen ſozialdemokratiſchen Koalitionsgenoſſen wichtig iſt, als die bürgerlichen Intereſſen. Es fehlt bei ihm zwar nicht an der Einſicht, daß die politiſchen m iene in Heſſer immer unhaltbarer werden, aber an dem Willen, aus dieſer Erkenntnis auch die nötigen Folgerungen zu ziehen. Das iſt der Kernpunkt, alles andere iſt Beiwerk, dazu be⸗ ſtimmt, die rechtsſtehenden Kreiſe innerhalb des Zentrums mit dieſer Taktik zu verſöhnen. Nach unferer Auffaſſung kanm die Deutſche Volkspartei aus dieſer Lage keinen an⸗ deren Schluß ziehen, als ihre bisherige klare und folge! richtige Oppofition mit Enkſchiedenheit fortzuſetzen, Inſofern dürften ſich die„Erwartungen“ der Zentrumspa tei ſehr bald als trügeriſch erweiſen. Die beiden vorliegende zFälle“, die ja auch der Koalition bisher ſchon manche Kopf. ſchmerzen perurſacht haben, werden im Landtag hinreichen Gelegenheit bieten, den Standpunkt des Bürgertums entſchie! den zur Geltung zu bringen. Baden. Ein Journaliſten⸗Prozeß in Sicht! „Tu. Offenburg, 12. Juni. Nach Schluß der heutice Sitzung im Killinger⸗Prozeß wird bekannt gegeben, daß die Staatsanwaltſchaft gegen alle Redakteure, die üb den jetzt zu Ende gehenden Prozeß einen Vorbericht ge⸗ bracht hatten, ein Strafverfahren eingeleitet hat. Haußt⸗ beſchuldigter ſoll Redakteur Franz Huber vom„Offen⸗ burger Tageblatt“ ſein. Dieſes Blatt hat am 2. Juni Teile der Anklageſchrift veröffetlicht, was nach§ 17 des Reich⸗ preſſegeſetzes nicht zuläſſig iſt. Zuſtändig für die Aburtei⸗ lung iſt das Landgericht bezw. Schwurgericht des Wohnort⸗ des betr. Redakteurs. Das Verfahren kann aber 5 155 Die verbreitet iſt, durchgeführt werden. ſtände, insbeſondere mit den wirtſchaftlichen Verbänden ſich über einſchlägige Fragen zu unterhalten. Beteiligten hier zu erheben. Das bedeutet zeß in Offenburg in Sachen Erzberger. einen neuen Pro“ goo- S e Lae rr=geseSgSS.SSSSSSSSrrgSeeeng—e Seen — Srege So S a — E T SSrSSr 7 SSSGOSSSS 0 * 2 * )PbGGGCãã ĩͤ ee r r Dinstag. den 13. Junl 1922. anſpruchnahme „ Maunnheimer General-⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seike. Nr. 287. Kleinrentnerfürſorge. Die Hülfsaktion des Reiches für notleidende Kleinrent⸗ inn gat durch die kürzlich erſolgte Bewilligung von Mitteln durch den Reichstag eine breitere Grundlage erhalten; wäh⸗ im Vorjahr vom Reich 100 Millionen bereitgeſtellt wurden, ſtehen jetzt 500 Milltonen Mark zur Verfü⸗ gung unter der Bedingung, daß die Länder und emeinden dulammen nochmals den doppelten Betrag aufbringen. Hier⸗ nit würde alſo ein Geſamtbetrag von.5 Milkiarden krreicht. Auf Baden entfallen an Reichsmitteln rund 75 Mulionen Mark unter der Vorausſetzung, daß Staat und Gemeinden jeweils die gleichen Beträge aufbringen und Beträge ihrer Beſtimmung auch wirkli ugeführt werden. An der Bereitwilligkeit des Lan⸗ und der Gemeinden iſt nicht zu zweifeln, es hängt jetzt + davon ab, daß die ihre räge bei den gemeindlichen Fürſorg tern bal⸗ digſt einreichen. ſodaß die vom Reich in Ausſicht geſtellte Beihilfe den badiſchen Rentnern auch wirklich Forber kommt. Die Hilfeleiſtung des Reiches bleibt an die Forderung ge⸗ en, daß das Vermögen des Kleinrentners zur Beſtrei⸗ tung des Lebenunterhaltes herangezogen wird. Die badi⸗ ſcden Ausführungsbeſtimmungen zu den Richtlinien des Reiches ſchreiben für die ſchonſame Heranziehung de⸗ Ver⸗ gens des Rentners den Weg der Gewährun zinsfreier arlehen gegen Verpfändung der Vermögensſtücke oor. Die ermögensſtücke werden der Gemeinde als Treuhänderm übereignet, der Redner behält die Zinsſcheine in der Hand kann zudem jederzeit— was beſonders hervorgehoben werden ſoll— den Vertrag auflöſen und das Vermögen wie⸗ der an ſich nehmen. Die Hilfsaktion beſteht darin, daß dem Awerbsunfähigen bedürftigen Rentner das unzureichende Zinseinkommen bis zu einer beſtimmten Höhe aufgefüllt Pird, die etwa die Höhe der Erwerbsloſenunter⸗ ſtützung gleichgeſtellt werden ſoll. Die Sätze der Erwerbs · unterſtützung ſtehen unmittelbar vor einer Erhöhung durch die Reichregierung. Solange dieſe Erhöhung nicht krfolgt iſt, ſind die Gemeinden befügt, auch über die derzei⸗ kigen unzulänglichen Sätze hinauszugehen. 2275 Die erforderliche Auffüllung— d. h. alſo die Differenz iſchen dem Einkommen des Rentners und der Erwerbs⸗ enunterſtützung— wird zu 26 aus einem zinsfreien Dar⸗ n, zu ½ aus einem nicht auf das Kapital anrechenbaren Zuſchuß beſtritten. Neben dieſer Regelung der laufenden Be ilfen wickeln ſich natürlich noch zahlreiche andere Hilfs⸗ maßnahmen ab, wobei wir in erſt. Linie auf die Beſchaffung don Arbeit zum Nebenerwerb, beſtmögliche Verwendung des S ats, Unterbringung in Heimen und ähnl. hinweiſen. die Gemeinden bilden Fürſorgeausſchüſſe, in denen Vertre⸗ ter der Gemeinden mit Vertretern der Kleinrentnerorgani⸗ lation die Anträge prüfen und bearbeiten. Dieſer Hilfe der ͤrtlichen Kleinrentnerorganiſationen iſt es auch zu danken, Denn älteren und kränklichen Rentnern und Rentnerinnen Vege erſpart werden und ihnen in jeder Beziehung die In⸗ der Kleinrentnerfürſorge erleichtert wird. inzugefügt ſei ſchließlich noch, daß die jetzt zur Ver⸗ 2———— Mittel die Veranlaſſung zu erneu⸗ Er Beratung über Einzelheiten der Richtlinjſen geben derden Städtiſche Nachrichten. verlegung oͤes Montags⸗Hauptmarktes. Dieſer Tage hatte der Verein der ſelbſtändigen Obſt⸗ und Ge⸗ Aalehändler, Mannheim in der hieſigen Preſſe eine Veröffent⸗ ung erlaſſen, in der zu den Beſtrebungen der Gärtner, den Nontagsmarlt auf Diensktag zu verlegen, behauptet wurde, die Lerlegung des Montags⸗Hauptmarktes ſolle nicht wegen des Ver⸗ —— Sonntagsarbeit erfolgen, ſondern damit die Gärtner für 0 8 aren höhere Preiſe erzielen, da an dieſem Tage in igs—9 10 8 Markt ſei und deshalb wenig Ware den Mannheimer Markt komme. Ferner wurde über die Preis⸗ altung der Marktwaren geſagt, daß Gärtner dieſes Jahr den teis für Kopfſalat wochenlang auf—10 Mark per Kopf ge⸗ ken hätten u. erſt zurückgegangen wäre, als der Handel von aus⸗ würts Salat brachte und kroß der hohen Fracht weſentlich billiger nerkaufte. Die utherzigkeik der Gärtner afe ſogar ſoweit ge⸗ kangen, daß ſie den Salak lieber in den Käſten verderben ließen, 9 ſie ihn billiger abgaben, denn es ſeien Gärtner hier, die Woobo Stüc Kopffalat einfach ſtehen ließen, ſodaß er und wertlos wurde. Am Pfingſtſamstag hätten zwei Gärkner U1 e Erbſen auf den Markt gebracht und einem Händler auf dem ge zum Markt erklärt, ſie würden ſolche zu 10 M. per Pfund derkaufen; da es jedoch die erſten Erbſen waren, die an den Markt an ch ſchlechtbeſuchte Markt an den Montagen. beſuchen, entgehen laſſen. kamen, begnügten ſie ſich nachher mit einem Großverkaufs⸗ preiſe von nur 18., ſodaß die Ware nur für Verbraucher mit entſprechendem Einkommen käuflich war. Der Vorſtand der Bezirksgruppe Mannheim des Verbandes badiſcher Gartenbaubetriebe bemerkt nun ſeinerſeits dazu: „Wenn die hieſigen Händler behaupten, die Gemüſegärtner wollen die Verlegung des Montag⸗Hauptmarktes auf Dienstag lediglich aus finanziellen Rückſichten, um höhere Preiſe zu erzielen, ſo iſt das eine bewußte Irreführung der öffentlichen Meinung. Wir Gemüſegärtner verlangen ebenſo einen freien Sonntag, wie ihn jeder Beamte und Arbeiter und auch die Händler für ſich be⸗ anſpruchen. Die Händler ſcheinen nicht zu wiſſen, daß wir unſer Perſonal an Sonntagen nicht beſchäftigen dürfen. Die Herrichtung der Marktware erfolgt daher lediglich vom Gemüſegärtnet oder deſſen Angehörigen. Ein weiterer Faktor für die Verlegung iſt der ausfrauen ſieht man da ſehr wenig, dagegen umſomehr Händler aus Ludwigshafen und insbeſondere aus dem Saargebiet, die die Ware von Mannheim wegführen. Wenn der Montagsmarkt auf Dienstag verlegt wird, dann be⸗ kommt der Verbraucher ſeine Ware friſch und haltbar und aller Vorausſicht nach billiger, denn der Aufkauf von Ludwigs⸗ hafener und Saargebietshändlern an den Montagshauptmärkten hat eine Warenknappheit zur Floge, aus der natürlich ein höherer Warenpreis reſultiert. Dem Artikelſchreiber ſcheint auch nicht be⸗ kannt zu ſein, daß Kopfſalat im April in mühevoller Arbeit unter Glas gezogen werden mußte. Wenn er ferner behauptet, daß Gärtnek in ihren Käſten 20—30 000 Stück Kopfſalat einfach hoch⸗ ſchießen ließen, ſo zeigt das wenig Verſtändnis von der Salat⸗ treiberei. In der heutigen Zeit, wo jeder Pfennig aus den recht koſtſpieligen Gärtnereibetrieben herausgewirtſchaftet werden muß— ſind doch die Anſchaffungspreiſe von Glas, Dung, Strohmatten bis 100 Proz. gegen die Friedenspreiſe geſtiegen, wozu noch die teueren Kokspreiſe kommen— iſt es einfach ausgeſchloſſen, daß der Gärtner ſeine mit vieler Mühe herangezogenen Pflanzen verderben läßt. Tatfache aber iſt, daß die Wikterungsverhältniſſe aller gartenbau⸗ techniſchen Wiſſenſchaft und dem erfahrenſten Gärtner das Kon⸗ zept verderben. So kam es vor, daß infolge der allzugroßen Hitze der letzten Wochen der Salat ohne große Blattentwickelung im Stengel in die Höhe ſchoß. Dieſen hochgegangenen Salat bietet aber kein Gärtner auf dem Markt an. Was die teueren Erbſen anbelangt, ſo iſt feſtzuſtellen, daß die Gärtner, die die Erbſen auf den Markt brachten, dieſe zum Preiſe von 10 M. pro Pfund an die Händler abſetzten. Von dieſen aber iſt der Preis mit 18—2 0 M. aufgerufen worden! Wir haben beide Teile zu Wort kommen laſſen, ohne im übrigen die beiderſeitigen Aufſtellungen nachprüfen zu können. Die Ent⸗ ſcheidung über dieſe Angelegenheit muß nun dem Stadtrat nach der beiden Parteien und der Marktkommiſſion überlaſſen werden. Sũdweſtoeutſche wärmewirtſchaſts/ und Wärme⸗ induſtrie⸗Ausſtellung Ludwigshafen a. Rh. Der Beſuch der Ausſtellung am verfloſſenen Sonntag(11. Juni) war überaus ſtark geweſen. Insbeſondere war ein großer Fremdenbeſuch aufzuweiſen. Für die laufende Woche haben ſich eine ganze Anzahl von Vereinen und Fachverbänden für geſchloſ⸗ ſene aug durch die Ausſtellung angemeldet. Die Führungen, die am verfloſſenen Sonntag ununterbrochen von vormittags 8 bis abends 7 Uhr dauerten, ſtehen unter Aufſicht des Herrn Dr. Gröber von der Bayer. Landeskohlenſtelle. Es ſollten keine Vereine und Fachverbände, denen eine Einladung von Seiten der Ausſtellungs⸗ leitung zum geſchloſſenen Beſuche zu ermäßigten Eintrittspreiſen zuging, verfehlen, hiervor Gebrauch zu machen. Es ſei an dieſer Stelle noch ganz beſonders auf die am 13., 16., 21., 26. und 28. Juni, jeweils im Ausſtellungsgebäude nachmittags ſtattfindenden Gas⸗Lehrvorträge mit praktiſchen Kochvorführungen hingewieſen. Es ſollte ſich keine Hausfrau dieſe überaus lehrreichen Vorträge zu Es haben ſich zum geſchloſſenen Beſuch der Ausſtel⸗ lung weiterhin aus Baden, Heſſen und der Rheinpfalz an⸗ gemeldet: Mitglieder von wirtſchaftstechniſchen Verbänden etwa 10 000, Schüler etwa 15 000. Weitere Meldungen ſtehen bevor, ſo⸗ daß der rege Beſuch auch weiterhin gewährleiſtet iſt. Während der ganzen Dauer der ſüdweſtdeutſchen Wärmewirt⸗ ſchafts⸗ und Wärmeinduſtrie⸗Ausſtellung Juni 1922 in Ludwigs⸗ hafen a. Rh. iſt eine Einreiſeerleicht erung inſofern ein⸗ getreten, als bis zur endgültigen Löſung dieſer Frage in Ludwigs⸗ ſuſe a. Rh. im Brückenzollhaus(Ludwigshafener Seite) prov⸗ oriſche Einreiſeerlaubnisſcheine zum Beſuche der Ausſtellung aus⸗ gegeben werden. Zum Erhalt eines ſolchen Ausweiſes, der bei Löfung einer Ausſtellungsdauerkarte zu 35 Mark für den ganzen Monat Juni Gültigkeit hat, genügen die Perſonalangaben, die durch wüſſer ein Schriftſtück von amtlichem Charakter belegt werden müſſen. Ein Rälterück fall. Seit Ausgang der letzten Woche hat ſich ein ſcharfer Witte⸗ rungsumſchlag bemerkbar gemacht, wozu ein Wetterkundiger in Norddeutſchland ſchreibt: „Mit dem Vollmond(9. Juni) wird ſich bei meiſt öſtlichen bis ſüdöſtlichen Winden vorausſichtlich wieder eine kräftige Wärme⸗ anſchwellung bemerkbar machen, die auf einen mit oder kurz nach dem Vollmond drohenden abermaligen Wetter⸗ und Temperatur⸗ ſturz ſchließen läßt, von dem zu befürchten iſt, daß er recht ſcharf ausfallen und die berüchtigte Schafkälte im Juni, d. h. einen Kälterückfall meiſt während der Tage vom 10. bis 15. Juni, bisweilen auch etwas ſpäter, fühlbar machen wird. Im Hochgebirge und auch auf den Höhen der deutſchen Mittel⸗ gebirge, ſowie auf denen von Wee eee ſtehen um dieſe Zeit ſogar Schneefälle in Ausſicht. Während das Wetter anfänglich bei weſtlichen bis nordweſtlichen Winden vorwiegend ver⸗ änderlich, unbeſtändig und bdig⸗regneriſch ſich 1 7 wird, iſt ſpäterhin, etwa um den 17. Juni herum, eine Beſſerung des Wetters und raſche Wärmezunahme wahrſcheinlich. Vom 24. Junt, Johannisfeiertag, ab wird ſich vorausſichtlich beginnende lebhafte Gewitterneigung einſtellen, die ſich zunächſt im Süden und Süd⸗ weſten bemerkbar machen dürfte und ſich ſpäterhin noch etwas ver⸗ ſtärken wird. Bis zum Schluß dieſes Monats wird dieſer Witte⸗ rungscharakter wohl vorherrſchend bleiben. Vom 27. Juni(Sieben⸗ ſchläfer) ab wird jedenfalls die Hauptwitterung des ganzen Som- mers ihr charakteriſtiſches Gepräge hervorkehren. Setzen um dieſe Zeit nach vorangegangenem verhältnismäßig gutem Wetter täglich⸗ Regenfälle ein, ſo bleibt der größte Teil des Hochſommers kühl und regneriſch.“ In dem erſten Teil ſeiner Vorausſage hat ſich dieſer Wetter⸗ kundige nicht getäuſcht. Der Kälterückfall iſt eingetreten. Zwar be⸗ richtete geſtern die badiſche Landeswetterwarte, daß ſich ein hoher Druck Deutſchland genähert—5 der von Aufheiterung und zunehmender Erwärmung begleitet ſei. Leider können wir heute noch nichts davon merken. Der Himmel hat ſich eine undurchſichtige, graue Regenkapuze übergeſtülpt, die uns die Sonne einſtweilen ver⸗ hüllt und auch heute in der Frühe feinen Regen niederrieſeln ließ. Die Temperatur, die geſtern früh 7 Uhr bereits auf 12 Grad geſun⸗ ken war, hat ſich heute weiter empfindlich verſchürft. Das Thermo⸗ meter zeigte 10 Grad R. kl. Die Bautätigkeit im Mai. Im Monat Mai ſind nach den Veröffentlichungen der Bauwelt 8346 Wohnhaus⸗ ſowie 516 Fabrik⸗ und ſonſtige Bauten im Deutſchen Reiche bekannt geworden gegen 3160 Neubauten im gleichen Monat des Vorjahres.— Ganz beſon⸗ ders groß iſt in der letzten Zeit die Zahl der genehmigten Stock⸗ werksaufbauten und Ausbauten von Dachgeſchoſſen. Wie wir hören. macht heute die baupolizeiliche Genehmigung von Hausaufbauten keine beſonderen Schwierigkeiten mehr. Neuerdings bemühen ſich auch die Wohnungsämter in den Großſtädten, Mieter, die Beiträge zu den Baukoſten von Stockwerksaufbauten oder Dachgeſchoßaufbau⸗ ten leiſten wollen, mit Hausbeſitzern, die zur Erweiterung ihres Hau⸗ ſes gegen Beteiligung an den Baukoſten bereit ſind, zuſammen⸗ zubringen. Ein neues Mittel zur 1 Als Mittel zur Staubbekämpfung iſt ein neues Produkt aufgetaucht, die Sulfit⸗ ablauge. Durch Beſprengung der Straßen mit dieſem Stoff ſind in der Schweiz bereits gute Ergebniſſe erzielt worden. Die präparierte Lauge wird, wie die„Verkehrstechnik“ mitteilt, am beſten in noch 119 5 Zuſtande abgefüllt und an Ort und Stelle, enau wie Waſſer, auf den Straßenkörper verteilt. Nachdem das aſſer verdunſtet iſt, hinterläßt die Lauge einen braunen, glän⸗ zenden, aſphaltähnlichen Rückſtand, der in der Hauptſache aus 8 nin bezw. ligninſulfoſaurem Kalk beſteht und ſich mit dem Schotter zu einem ſehr harten, feſt anhaftenden, gegen mechaniſche Einflüſſe weitgehend widerſtandsfüh gen Oberflächenſack verbindet. In genügender Schichtdicke verbleibt der Rückſtand wochenlang und ſchließt jede Staubbildung aus. Die Ligninmaſſe iſt aber in Waſſer löslich. Schwacher Regen ſchadet nichts, denn er kittet losgel ſte Schotterteilchen zuſammen; nur anhaltender, ſtarker Regen ſchwemmt den Lack mit der Zeit weg, ſo daß eine erneute Be⸗ ſprengung notwendig wird. Tu. Stand der Reben in Baden. Das Austreiben der Reben hot bei der ſchwülen gewitterigen Witterung recht gute Fortſchritte ge⸗ macht. Aus dem Kaiſerſtuhlgebiet wird berichtet, daß der Samenanſatz als gut bezeichnet werden kann. Vom Bodenſee wird ähnliches berichtet, zugleich wird aber mitgeteilt, daß der Win⸗ terfroſt in der Meersburger Gegend doch mehr geſchadet hat, als bis⸗ her angenommen wurde. Aus dem Kraichgau wird gemeldet, dat der Stand der Reben bis ſetzt ſehr erfreulich iſt. Aus dem Breis⸗ gau und unteren Markgräflerland wird von einer ungeheuer raſchen Entwicklung der Reben berichtet. die Gutedelreben haben dort, wo eine normale Bearbeitung der Reben in den Vörſay⸗ ren ſtattgefunden hat, gut angeſetzt. Aus der Ortenau meldet man, daß der Stand der Reben im Allgemeinen gut iſt, daß aber auch in verſchiedenen Lagen Krankheiten auftreten. Tu. Der Saatenſtand in Baden. Der Saatenſtand zu Anfang des Monats Juni hat ſich leicht gebeſſert; Winterweizen ſteht vielerorts etwas dünn und lückenhaft. Die Kartoffeln, Rüben ſind vielfach noch nicht aufgegangen oder in der Entwicklung ſehr zurück. Die Heuernte, ſowie die Bergung des erſten Kleeſchnitts hat da und dort begonnen. Die Berichte über den Stand der Weinberge lauten im allgemeinen recht befriedigend. Pb. Aufgefunden wurde: Am 1. 6. 22 am rechten Neckarufer in der Nähe der Riedbahnbrücke die nachſtehend aufgeführten Kna⸗ der Myrrhe als t ittel Alle Vorzüge e udg ih ber lg beſte hygteniſche Toiletteſeife ärztlich empfohlenen Nrrholin Seife Wer nur im Lohn den Lohn der Arbeit ſieht, wird ewig der Ar⸗ fluche n. 16. Tagung des Südweſtoeutſchen verbands für Altertums forſchung. (2. Tag.) Der Verband ſetzte am 10. Juni ſeine wiſſenſchaftlichen Sitzun⸗ 4 im Hiſtoriſchen Muſeum der Pfalz zu Speyer fort. Es referier⸗ Dr. Löſchcke⸗Trier über die Keramik der nachrömiſchen Zeit 100 Dr. Sprater⸗Speyer über neue Beobachtungen an pfaälzi⸗ ben Ringwällen. Auf die beiden Vorträge, von denen beſonders letzte auch für den Laen Intereſſe hat, kommen wir ſpäler noch arüc. Am Nachmittag fand eine Beſichtigung des Hiſtoriſchen Mu⸗ kums ſtatt. Den zweiten öffentlichen Vortrag im großen Saal des Wittel⸗ mubet Hofs hielt Hauptlehrer Zink⸗Kaiſerslautecn über die ger⸗ Veſt e Beſiedlung der Pfalz mit beſonderer Berückſichtigung der t. und Nordpfalz. Von den beiſällig aufgenommenen Ausfih⸗ Neſeen dieſes Redners entnehmen wir folgendes: Die germaniſche 5 delung der Pfalz beginnt ſchon lange vor Chriſtus, denn das Südringen germaniſcher Stedler, das mit den Kimbern, die nach ben en wollen, für uns gewöhnlich anhebt, erreicht unter dem Swe⸗ führer Arioviſt einen Höhepunkt. Der Anſturm auf gallſſches ſabiet wird wohl aufgehallen, aber drei germaniſche kleinere Volks⸗ anmme werden von Juliu Cäſor gerade bei oder in unſerem Lande ſege ledelt: Vangionen, Nemeter und Tribeker, ſie werden romani⸗ — 92 den Jur Zeit der Römerherrſchaft dröngen ununterbrochen Germa⸗ 0 über den Rhein, enfangs geſchloſſen, ſpäter einzeln in friedlicher ſicht. Die Welle läßt ſich nicht drechen, bis mit dem Zuſammen⸗ zuch der Weltherrſchaft am Rhein Germanen nachrücken als Erben Römerherrſchaft. Späteſtens 406 beginnt die ununterbrochene kadnabme der Franten(Chatten). Ein längeres Verweilen der Aenannen im heutigen Pfälzer Gebiet läßt ſich nicht erweiſen, am etwenigſten aus den Siedlungsnamen und aus der Volkskunde. 7 eder die»ingen“ noch„weiler“ Orte können für Alemannen in An⸗ cd genommen werden. Die zahlreichen„heim“ Orte, die am Talgedbiete des alten Voſegus, auch am Donnersberg und an den 15 ern der Alſenz Halt machen, liegen in zwei großen Gruppen der Ebene längs der Römerſtraße, auf der die fränkiſchen zern anrückten, aber das Wort„heim“ bleibt noch Jahrhunderte dac der fränkiſchen Landnahme lebendig und wuchert weiter. Die als beſonders früh bezeichneten„ingen“ Orte ſind lange nicht alle patronymiſcher Art, ſondern echte Naturnamen, wie ſie in Flur⸗ namen heute noch in großer Zahl auftreten. Neben dem alten Sttin⸗ P gen(Edenkoben) von Odo, Otto ſteht das gerade ſo alte Roſſunga (zu den Roſſen) und Linunga(Leiningen). Der Weſten und die Nordpfalz kennen mit Ausnahme der Bliesecke nur Naturnamen auf „ingen“. Dort in der weſtlichen Gegend der Pfalz, die am früheſten heſiedelt iſt, erſcheinen„heim“,„ingen“ und„weiler“ Orte in großer Zahl. Die Siedler kommen von Saar und Moſel. Die„weiler“ Orte treten ſpäter als„heim“ Orte auf, auch da, wo kein ränkiſcher Fund gemacht wurde, wie z. B. in Kaiſerslautern. Hier e cheint be⸗ reits 872 Nantharisweilern, eine grundherrliche Schöpfung, wie ſo piele, die nach„weiler“ benannt ſind. Ihr römiſcher Urſprung läßt ſich nirgends beweiſen.„Weiler“ iſt als Lehnwort mit vielen ande⸗ ren ins Deutſche eingedrungen und bei uns als Ortsnamen⸗Element verwende! deil die Rheinlande der Ausgang für alle Lehnwörter waren. s ins 12. Jahrhundert hinein wird das Wort zur Orts⸗ namenbildung verwendet. Die Siedler in„Weiler“⸗Orten ſind dem⸗ nach ſo wenig Römer oder romaniſierte Einwohner, wie die der Heim“⸗ſoder„Hauſen“⸗Orte. Da, wo aber Römer oder Romani⸗ ſierte ſitzen blieben, erhielt ſich auch das nichtgermaniſche Wort für die Siedlung. Altrip, Zabern, Ulmet, Kuſel, Konken, Kontwig, Al⸗ ſenz.a. Wo aber, wie in Speyer, die deutſche Siedlung neben der römiſchen bald überwog, kam auch der deutſche Ortsname auf: z. B. Frankenthal(Franconodal) Eiſenberg. Während mit der Karolinger⸗ zeit die Gründung der Orte in der Rheinebene abſchließt, beginnt um dieſe Zeit im Nahegau und Wormsgau, namentlich im Bannforſte Sutra die ſtedlungsfrohe Zeit, die ihren Höhepunkt im 12. Jahrhun⸗ dert erreicht. Es iſt oft ein unſicheres Taſten, wie die vielen Wüſtun⸗ gen der Weſt⸗ und Nordpfalz bezeugen. Die heutige Beſiedlung der Pfalz iſt aber als Ganzes eine gewaltige Arbeit des pfälziſchen Vol⸗ kes, die auch nach dem 12. Jahrhundert noch lange nicht abgeſchloſſen Kunſt und Wiſſen. Die Abk. Bogler⸗Abendmuſik, die als 5. Kulturveranſtaltung der Badiſch⸗pfälziſchen Maitage die Reihe der Konzerte aus der Mannheimer Tonſchule abſchloß, wurde geſtern bei außerordentlich ſtarkem Beſuch in der Chriſtuskirche wiederholt. Das um etliche Mit⸗ glieder des Nationaltheaterorcheſters vermehrte Orcheſter der Stamitz⸗ gemeinde und der Bachchor hielten ſich unter Max Sinzheimers ſtil⸗ bedachter Leitung vorzüglich. Gunnar Graarud ſang Rezitative und Arien des Oratorjums überaus tonſchön und ausdrucksvoll. Beſon⸗ Geheimrat Prof. Dr. Boll in Heidelberg, ſiſche Philologie an der Univerſität Heidelberg, Ordinarius für klaſ⸗ 0 iſt von der Univerſität adua in Italien zum Ehrendoktor ernannt worden. Prof. Franz Boll unternimmt z. Zt. gerade eine Studienreiſe in Italien. 8 4, Guſtav Roethe Präſident der Goethe-Geſellſchaft. Der neu⸗ gewählte Vorſtand der Goethe⸗Geſellſchaft wählte, da Bürklin ver⸗ zichtete, Profeſſor Roethe⸗Berlin zum Vorſitzenden. e Vollendung des Sammelbuches griechiſcher urkunden aus Aegypten. Die juriſtiſche Fakultät der Univerſität Heidelberg überwies der Straßburger Wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft den Betrag von 50 000 Mark, um dadurch die Vollendung des vom Papyrus⸗ forſcher Geh. Poſtrat Univerſitätsprofeſſor Dr. phil., Dr. jur. h. c. Friedrich Preiſigke⸗Heidelberg noch in Straßburg begonnenen Sammelbuches griechiſcher Urkunden aus Aegypten zu ermöglichen. Der aus Deſſau gebürtige Papyrusforſcher, 1913 Profeſſor in Straß; burg, ſeit 1916 Profeſſor in Heidelberg, war früher Telegraphen⸗ direktor in Berlin und Straßburg. 1908/09 beſuchte er im Auftrag des Reichspoſtamts und der Straßburger Univerſität Aegypten und Kairo zum Studium der dort liegenden wichtigen apyri. dermann Dieks f. Im 74. Lebensjahre iſt der bekannte Profeſſor für klaſſiſche Philologie an der Univerſität Berlin, Geh. Ober⸗Regierungsrat Dr., D. h. e. Hermann Diels in Berlin⸗Daß⸗ lem geſtorben. Hermann Diels wurde am 18. Mai 1848 zu Biehrich a. Rh. geboren. 1881 wurde er in die Akademie der Wiſſenſchaften berufen, 1882 wurde er a.., 1886 ord. Profeſſor an der Unibe K daſelbſt. 1895 wurde er als Nachfolger Mommſens zum beſtändigen Sekretär an der Akademie der Wiſſenſchaften gewählk 1905/06 war er Rektor der Univerſität. An der Uniberſität war Diels einer der I und am ſtärkſten anregenden Lehrer mit ſeinem le⸗ bendigen, anſchaulichen, ſprachlich vollendeten Vortrag. Als For⸗ ſcher ſtreng und gründkich, hat er die Ergebniſſe ſeiner Arbeif in einer Reihe von Werken niedergelegt, die befruchtend und berei⸗ chernd, zum dauernden Beſitz der Wiſſenſchaft geworden ſind. Forſchung über die griechiſche Philoſophie hat er durch den Nachweis neuer Quellen und den Nachweis des Ablaufs der Ueberlieferung der griechiſchen Philoſophie(Doxographi Graeci“, 1879) und an⸗ dere Arbeiten gefördert. Eine Ausgabe und Ueberſetzung des Lukrez war die Arbeit, üher der der Tod ihn abgeruſen hat. Diels, dieſer Profeſſor des klaſſiſchen Altertums. wa ein Mann von echt deutſcher Geſinnung und deutſchem Gefühl; dabei hat er ſich um die inter⸗ nationale Organiſation durch Kartelle der Akademien hervorragende deren Genuß bereiteten die Orgelſtücke, die beiden Präludien und der Orgelpart des Oratoriums. Verdfenſte erworben. Ein Großer im Reiche der deutſchen Wiſſen⸗ ſchaft iſt in ihm von uns geſchieden. 4* 1. Seſte. Nr. 287. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Dienskag, den 13. Juni 1922 ikleidungsſtücke, und zwar ein weißleinenes, geflicktes benhemd mit kurzen Aexmeln, ein weißleinenes Vorhemd, das der Innenſeite die No. 1362 trägt, eine graugeſtreifte Weſte, eine zaubraune geflickte Hoſe mit grüngeſtreiften Hoſenträgern. An⸗ ſcheinend ſind es Kleidungsſtücke von einem Knaben im Alter von 10 bis 12 Jahren, der offenbar im Neckar gebadet hat und er⸗ trunken iſt.— Am 2. 5. 22 in der Frühe auf der Drehbrücke am Südende des Mühlauhafens eine ſchwarze Reiſetaſche mit verſchiede⸗ nen Frauenkleidern und Ausweispapieren auf den Namen Karoline Stiegler, geb. Dietz, Arbeiterin, geb. 30. 4. 86 zu Höchſt a. M. Anſcheinend liegt Selbſtmord vor. Eine diesbezügliche weibliche Leiche iſt bis jetzt noch nicht geländet. veranſtaltungen. pp. Der Hebammenverein beging geſtern ſpät nachmittag ein ſchönes Feſt, zu dem der Saal der„Bäckerinnung“ ſinnig geſchmückt war. Es galt das Dienſtjubiläum zweier verdienter Mitglieder zu feiern; Frau Reichert beging ihr 40jährigens, Frau Alleſpach ihr 25jähriges Hebammenjubiläum. In großer Zahl hatten ſich die Kolleginnen eingefunden. Schweſter Kathar. Nikola ge⸗ dachte in ihrer Anſprache, in der ſie auch Vertreterinnen aus Heidel⸗ berg und aus der Pfalz willkommen heißen konnte, der ſelbſtloſen pflichttreuen Tätigkeit der beiden Jubilarinnen. In einem feierlichen Akt wurden ſie dann durch Prolog und Lied geehrt und von weiß⸗ gekleideten Kindern auf ihre Plätze geleitet, vor denen die Blumen und ſonſtige Zeichen der Liebe und Wertſchätzung ſich häuften. Unter Abwicklung eines ſehr unterhaltſamen Programms, das Herr Karl Loberts arrangierte und leitete und das ganz aus eigenen Kräf⸗ ten beſtritten werden konnte, vergingen die Stunden des Zuſammen⸗ ſeins im Fluge. „Das Weib des Pharco.“ Der Film, der mit großem Er⸗ folge ſich täglich vor den Augen vieler Bewunderer im UI.T. abrollt, hat als letzten Aufführungstag den 15. Juni(Donnerstag— Fron⸗ leichnam). Näheres ſiehe Anzeige. Wochenſpielplan des Nationaltheaters. 18. Diensag. A 50 Mauſerung 1 Uhr 14. Mittwoch, C 50 Der Arzt am Scheideweg 7 Uhr 15. Donnerst., B 49 Die Boheme 7 Uhr 18. Freitag, V. V. Der Freiſchütz. 6½ Uhr (Theatergemeinde des B. V. B. 1326—1425) 17. Samstag, D 50 Die luſtigen Weiber von Windſor 7 Uhr 18. Sonnutag, 4A 51 Tosca 7 Uhr 19. Montag, B 50 Der Kaufmann von Venedig. 7 Uhr Neues Theater im Koſengarken. 14. Mittwach, V. V. Der Vogelhändler Uhr (Theatergemeinde des B. V. B. 736—1325) 17. Samstag. Minna von Barnhelm 7½ Uhr 18. Sonntag. Der Schwarzkünſtler 7½ Uhr Aus dem Lande. Heidelberg, 13. Juni. Ausflügler fanden am Sonntag morgen im Walde zwiſchen Peterstal und Wilhelmsfeld(nicht weit von der„Linde“) auf einem Fußpfad die Leiche eines etwa 60 Jahre alten Mannes. Man glaubte zuerſt an eine Gewalttat, doch iſt wahrſcheinlicher, daß der Mann an einem Hitz⸗ oder Herz⸗ ſchlag geſtorben iſt. Er hatte alle Wertſachen noch bei ſich. Es handelt ſich um den in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch unter⸗ gebrachten Heinrich Hertel, der ſich vor einigen Tagen von Wies⸗ loch aus auf den Weg gemacht hatte, um der in Wilhelmsfeld ſtatt⸗ findenden Beerdigung ſeines Bruders beizuwohnen.— Hier iſt geſtern ein zweiter Verdächtiger feſtgenommen worden, von dem angenommen wird, daß exr an dem mehrfach Koſſew Bombenattentat auf den Oberrealſchulprofeſſor Kaſſewitz beteiligt war, bei dem dieſer und ſeine Tochter ver⸗ letzt wurden. ch. Weinheſm, 9. Juni. Am Donnerstag abend hielt die Be⸗ zirksgruppe Weinheim des Verbandes badiſcher Garten baube⸗ kriebe in Weinheim eine gut beſuchte Verſammkung ab, der ſämt⸗ liche Gärtner des Bezirks beiwohnten. Der Vorſitzende desHaupt⸗ voxſtandes, Fritz Koche r⸗Mannheim, behandelte in lehrreichen Aus⸗ führungen die Beſtrebungen des Verbandes in wirtſchaftlicher und ſozialer Beziehung und forderte die Anweſenden zu intenſiver Mit⸗ arbeit auf, damit die Gärtnerei über die gegenwärtige ſchwere Kriſe hinwegkomme. An den Vortrag ſchloß ſich eine längere Aus⸗ ſprache, in der auch über die Beſtrebungen der Mannheimer Ortsgruppe, den Montag⸗Hauptmarkt auf Dienstag zu verlegen, de⸗ berttiert wurde. Die Weinheimer Ortsgruppe erklärte ſich mit der 8 einverſtanden und beſchloß, eine diesbezügliche Eingabe an den Stadtrat Mannheim zu richten. Es folgte hierauf noch eine von Vereinsangelegenheiten, die ſich längere Zeit inzog. )56Buchen, 12. Juni. Im Gemeindewald bei Bollmersdorf wurde der 53jährige Landwirt Otto Väth aus Mildenberg von einem Perde geſchlagen und ſo ſchwer verletzt, daß er ſtarb. +Karksruhe, 12. Juni. Der Badiſche Landesverein ür innere Miſſion will das ihm gehörige Kindererholungs⸗ eim Falkenburg in Herrenalb ausbauen. Der Stadtrat hat be⸗ ſchloſfen, dem Verein hierfür ein Darlehen von 300 000 Mark zu gewähren. Immendingen, 12. Juni. Am 8. Juni hat die volle Donau⸗ verſickerung wieder ihren Anfang genommen. Damit iſt das rätſelhafte für die Induſtrie der betroffenen Gebiete ruinöſe und für das Verhältnis zwiſchen Baden und Würtemberg heikle Ereig⸗ nis wieder eingetreten, das man allerdings ſchon ſeit einigen Wochen erwäartet hatte. Hoffentlich iſt die Dauer der Vollverſickerung in dieſem Jahr nicht ſo ausgiebig, wie im Jahre 1921, wo das Donau⸗ bett zwiſchen Immendingen und Tuttlingen volle 9 Monate völlig trocken lag. ANus der Pfalz. Reuſtadt, 13. Juni. Seinen 60. Geburtstag beging der aus ſeiner Wirkſamkeit im öffentlichen Leben der Pfalz wohlbekannte Landtagsabgeordnete der Deutſch⸗demokratiſchen Fraktion, Ober⸗ ſtudienrat Dr. Karl Hammerſchmidt in München. Seit 23 Jah⸗ ren gehört Dr. Hammerſchmidt dem bayeriſchen Landtag an, von 1907 bis 1911 war er deren zweiter Vizepräſident. Gewählt wurde er in den pfälziſchen Bezirken Speyer, Neuſtadt, Edenkoben, Landau, Kaiſerslautern. r. Godramſiein, 13. Juni. Der ledige, 34 Jahre alte Georg Fried⸗ rich Meſſerſchmidt wurde an ſeiner Kelter erhängt auf⸗ gefunden. Um ganz ſicher den Tod zu finden, hatte er ſich auch noch die Pulsader aufgeſchnitten. Was den in guten Vermögensverhält⸗ niſſen lebenden Mann zu dem Schritt bewogen hat, iſt nicht bekannt. Seine Mutter iſt erſt vor einiger Zeit geſtorben. Serichtszeitung. Berlin, 12. Juni. Ein Betrugsverſuch gegen den General von Seekt lag einer Anklage zugrunde, die die Straf⸗ kammer des Landgerichts 1 beſchäftigte. Angeklagt war der Schrift⸗ ſteller Rudolf Hellweger aus Strausberg.— Vor einiger Zeit erhielt der General von Seekt einen anonymen Brief, in welchem au⸗ gefragt wurde, ob er für wichtige politiſche Dokumente, welche ſich gegen die ſetzige Regierung richten, die Summe nvon 30 000 Dollars hezahlen wolle. Der General übergab den Brief ſofort der Kriminal⸗ polizei, welche die weiteren Ermittelungen übernahm. Dieſe ſetzte ſich mit dem anonymen Abſender durch einen im Poſtfach des Poſt⸗ amts C niedergelegten Brief in Verbindung und ging im Namen des Gener als und in deſſen Einverſtändnis auf die Sache ein, um den Briefſchreiber ſicher zu machen. Dieſer teilte mit, daß er das Paket mit den Dollarnoten auf der Gepäckaufbewahrungsſtelle des Anhal⸗ ter Bahnhofs nach Zahlung der verlangten Summe hinterlegen wolle. Der Bahnhof wurde beobachtet und der Angeklagte feſt⸗ genommen.— Vor Gericht gab der Angeklagte zu, daß er gar keine wichtigen Dokumente zu verkaufen gehabt habe.— Das Gericht ver⸗ urteilte H. zu 6Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 6 Wochen der erlittenen Unterſuchungshaft. * Brüſſel. 12. Juni. Der frühere belgiſche Abgeordnete Duy⸗ ſters, der wegen Unterſchlagung ſequeſtierten deutſchen Eigentums zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden war, iſt jetzt in der Be⸗ rufungsinſtanz zu zehn Jahren Gefängnis und zur Zahlung von zwei Millionen Franken Geldſtrafe verurteilt worden. Sportliche KRundſchau. Motorraòrennen auf der Nvus. Am Samstag nachmittag degannen die Apus⸗Rennen des Allgemeinen Deutſchen Automobil⸗Club mit den Wettbewerben für Motorräder, deren wichtigſte das 85 Km.⸗Rennen für Maſchinen jeder Stärke und die A. D. A..⸗Kraftradmeiſterſchaft auf der Straße 1922 war. In dem Rennen ſtarteten unſere bekannteſten Fahrer, wie der Bahnmeiſter Müller⸗ Düſſeldorf, Roßner⸗Zeitz uſw. Von 34 Gemeldeten kamen 12 an den Start. Einen ſehr befriedigenden Verlauf nahm das erſte Heine 285,5 Km.⸗ Rennen für Kleinkraftröder und Fahrräder mit Holfsmotoren. Ebſtein (D. K..) ſetzte ſich nach der erſten Runde an die Spitze und fuhr den Sieg in einem für ſeine kleine Maſchine Höllentempo nach Hauſe. Im erſten Rennen ſtürzte Hucke infolge Rahmenbruchs und mußte mit einer Gehirnerſchütterung von der Bahn getragen werden. Ergebniſſe: Rennen 1(Fahrräder mit Hilfsmotor und Kleinkrafträder bis 1,14 A..⸗PS.) 25,5 Km.: 1. W. Ebſtein⸗Charlottenburg(D. K..) 25219; 2. A. Urban⸗Löban i. S.(D. K..) 26:00; 3. W. Thiele⸗Rathenow (D. K..) 26:18. Rennen II(Krafträder bis 2,67 PS.) 25,5 Km.: 1. A. Schuſter⸗ Chemnitz(Wanderer) 20.02; 2. Joſ. Kagerer⸗München(Douglas) 20:10; 3. A. Urban⸗Löbau i. S.(Wanderer) 21:38; 4. E. Buſſinger⸗München (Ardie); 5. A. Sachs⸗Reichenbach(Wanderer). Rennen(II(Krafträder bis 3,8 PS.) 34 Km.: 1. G. Högl⸗ München lengl. Triumph) 21:50f 2. A. Schuſter⸗Chemnitz(Wanderer) 21254; 3. G. Möhringer⸗Nürnberg(Viktoria) 22:42; 4. P. Mahlenbrei⸗Stuttgart (engl. Triumph). Rennen IV(Krafträder bis 7,6 PS.) 42,5 Km.: 1. Irp Kelk⸗ ringer⸗München(engl. Triumph) 30:02; 2. A. Sachs⸗Reichenbach (Wanderer) 30.16; 3. E. Schwarze⸗Eiſenach(Wanderer) 32:32; 4. G. Dierks⸗ Hannover(Wanderer). Rennen(Krafträder jeder Stärke) 85 Km.: 1. Röſſig⸗Berlin (Douglas) 58:46: 2. Högl⸗München(engl. Triumph) 54:45; 3. Wenzel⸗ Düſſeldorf(N. S..). Der A. D. A. C. hatte am Sonntag Pech mit ſeinem Avus⸗Rennen. Der Wettergott machte ihm einen dicken Strich durch das Rennen Die Rennen ſelbſt nahmen zwar einen recht günſtigen Verlauf, aber die er⸗ warteten Geſchwindigkeiten blieben wegen des Regens und der damit verbundenen Vorſicht der Fahrer aus. Der Tag begann mit dem 170 Km.⸗ Rennen für Wagen bis 6 PS. Von den 17 gemeldeten fehlten nur ein Falcon(Reitzbach) und ein Kleinautobau(Schuch), die beide vorher noch eim Training verunglückt waren. Von den übrigen mußte ein Aga Nr. 10 nach einem tordefekt und ein Summers⸗Wagen der Mollwerke Nr. 3 bereits in der erſten Runde ausſcheiden. Der 5,5 PS. der Reſiauek⸗Werke kam die Runde überhaupt nicht zu Ende. Er wurde repariert und fuhr dann wieder hinterher, um ſchließlich doch aus dem Rennen zu verſchwinden. So fiel ein Konkurrent nach dem andern zurück, nur die aus drei Dixi. und einem Aga⸗Wagen beſtehende Spitzengruppe hielt ſich einigermaßen zu⸗ ſammen und beendete ſchließlich auch als einzige das Rennen. Die Reihen⸗ falge im Ziel war: 1. Dixi mit Gebſer, 6/18 PS.,:13:43; 2. Dixi mit Braun, 6/18 PS.,:14:56; 3. Aga mit Nugi, 6/20 PS.,:15:27: 4. Dixi mit Heinicke, 6/18 PS.,:16:56. Die ſchnellſte Runde: Dixi mit Gebſer 10:20 gleich 106,3 Stundenkilometer. Das größte Intereſſe fand das zweite Rennen, da in ihm wieder die beiden alten Konkurrenten Riecken(N. A..) und Fritz von Opel, die im vrꝛigen Jahr ſich einen ſo harten Kampf geliefert batten, ſtarteten. Das diesmal verlängerte Rennen führte über 200 Km. für Wagen bis 10 PS. 15 gemeldete Wagen waren am Start; aber der erwartete Kampf blieb aus. Fritz von Opel fuhr ohne Begleiter und lag nicht ungünſtig im Rennen; aber ein Kolbenbruch zwang ihn in der zweiten Runde zum Aufgeben. Sein Bruder Heinz mußte ihm zwei Runden ſpäter folgen. Auch Breckheimer erging es nicht viel beſſer mit ſeinem Opelwagen. Einzig der alte Jörns hielt mit ſeinem„roten“ Wagen durch und wurde mit dem vierten Platz belohnt. Von ihm plazierten ſich drei N. A..⸗Wagen, die ein wundervolles, gleichmäßiges Rennen gefahren waren. Berthold zeigte mit ſeinem N. A..⸗Wagen bereits raſch der erſten Rnde die Spitze an, gefolgt von Riecken(N. A..) und Zerbſt(N. A..). Da aber Riecken ſpäter geſtartet war, kam er wegen ſeiner beſſeren Zeit auf den erſten Platz. Die von ihm erzielte Zeit iſt trotz des ſchlechten Wetters und der um 40 Km. längeren Strecke um einiges beſſer als ſeine im Vorjahr erzielte. Seine Durchſchnittsſchnelligkeit beträgt 136,9 Stunden⸗Kilometer gegen 127 im Vorjahr. Pferderennen. sr. Die erfolgreichſten Flachrennfockeys. An der Spitze ſteht der in Weſtdeutſchland tätige Jockey Reiß mit 90 Erfolgen. Mit 25 Siegen ſteht der Lewinſche Stalljockey Olejnik an zweiter Stelle. Nur 21 Erfolge hat O. Schmidt durch das der Weinbergſchen Pferde in der letzten Zeit zu verzeichnen. Dann folgen Staudinger mit 16, mit 15 und H. Schmidt mit 13 Siegen. Waſſerballſpiele. Die Spielrunde um die Meiſterſchaften der A⸗Klaſſe im Waſſerballſpiel nahm mit den Spielen zwiſchen Nikar⸗Heidelberg und dem Schwimmperein Mannheim am vergangenen Mittwoch ihren Anfang. Während das Spiel der beiden erſten Mannſchaften ſich mit:1 für Heidelberg entſchied, brachte das Spiel der 2. Mannſchaften das Reſultat von:1 für Mannheim. Die Rückſpiele beider Mannſchaften finden morgen Mittwoch, den 14. Juni abends 7 Uhr im Schleuſenkanal an der Pegeluhr ſtatt. Da die Waſſerballſpiele ſich im letzten Jahre großer Beliebtheit beim hieſigen Publikum erfreuten, glauben wir, das dieſes intereſſante Zu⸗ ſammentreffen die Sportsfreunde zum Beſuch dieſer Veranſtaltung veran⸗ laſſen wird. 79 5 135 Fußball. sr. Fußballmeiſterſchaft der Hochſchulen. Die Spiele um die Fußball⸗ meiſterſchaft der deutſchen Hochſchulen ſind jetzt ſo weit gediehen, daß faſt in allen Kreiſen die Meiſter feſtſtehen. Im Südkreis errang die Univerſttät Freiburg, im Weſtkreis Univerſttät Köln und im Nordkreis Techniſche Hoch⸗ ſchule Zaunoper die Meiſterſchaft. Für den Oſtkreis kommen noch die Univerſität Berlin und die Univerſität Danzig in Frage.— Vom Hoch⸗ ſchulamt werden ſchon jetzt auch die Gegner der Zwiſchenrunde bekannt⸗ gegeben. An einem noch zu beſtimmenden Termin und Ort treffen ſich die Meiſter des Oſt⸗ und Nordkreiſes, ſowie des Weſt⸗ und Südkreiſes. 81. Fußball⸗Länderkampf eeeer Nachdem die ſchwediſche Nationalmannſchaft kürzlich gegen die viel ſpielſchwächeren Polen verloren hatten, konnte ſie ſich zu Pfingſten in Helſingfors durch einen einwandfreien Sieg über die gute finniſche Ländermannſchaft rehabilitieren. Mit 4⸗1 waren die Schweden ſiegreich. Olympiade. sr. Deufſchland bei den Olympiſchen Spielen 19247 Aus Paris kommt die Meldung, daß das Olympiſche Komitee in einer Sitzung beſchloſſen habe, zu den nächſten Olympiſchen Spielen 1924 in Frankreich alle Länder, auch die ehemals ententefeindlichen, zuzu⸗ laſſen. Die beſagt ſogar weiter, daß an alle Länder— alſo auch Deutſchland— Einladungen erlaſſen würden. Nur ſei bei einer Beteiligung Deutſchlands noch ein formelles Aufnahme⸗ geſuch für den inkernationalen Verband erforderlich da Deutſchland augenblicklich dort nicht mehr vertreten iſt.— Der Deutſche Reichs⸗ ausſchuß für Leibesübungen, die hierfür in Deutſchland zuſtändige Stelle, keilt uns dazu mit, daß erſt die Einladung zu den Spielen abgewartet werden ſoll. Ob dann die Spiele auch von deutſcher Seite beſchickt werden, dürfte erſt der Genehmigung einer Haupt⸗ verſammlung des D. R. A. unterliegen. Neues aus aller Welt. Aus rüfſiſchen Kerkern. Die von der Sowjetregierung eingeſetzte Sonderkommiſſion zur Prüfung der Zuſtände in den wichtigſten Gefängniſſen Rußlands und der Ukroine hat jetzt ihren Bericht fertiggeſtellt, der eine uner⸗ hörte Mißwirtſchaft in der Gefängnisverwaltung aufdeckt. Der Be⸗ richt entrollt furchtbare Bilder von den Lebensbedingungen der Ge⸗ fangenen in den Gouvernements Orlow, Jaroſlaw, Charkow urd Kiew. Es geht daraus hervor, daß in den Gefängniſſen und Kerkern ſeit Jahr und Tagkeinerlei Waſſerverſorgung und Ab⸗ wäſſerung mehr beſteht, die Heizkörper vollkommen unbrauchbar geworden ſind Die Gefangenenzellen ſind ſeit 5 Jahren einer Reini⸗ gung nicht mehr unterzogen worden und wimmeln daher von Unge⸗ ziefer. In den Gefängnishoſpitälern fehlt es an allem, an Bett⸗ wäſche, Drogen und Medikamenten. Der Bericht der Sonderkom⸗ miſſion empfiehlt die ſofortige Entlaſſung der meiſt vollſtändig unfä⸗ higen Gefängnisbeamten. Die ruſſiſchen Gefängniſſe ſind gegenwär⸗ tig bis zum Fünffachen über ihr Belegungsvermögen hinaus über⸗ füllt. Nach einer letzthin vom Juſtizkommiſſariat veröffentlichten Statiſtik befinden ſich zurzeit in Rußland 67 000 politiſche und 49 000 andere Häftlinge in den Gefängniſſen. In dieſe Ziffern ſind nicht den Unterſuchungsgefängniſſen, die ſich auf 21 960 Perſonen beliefen. nach einer Februar⸗Statiſtik eingerechnet die Gefangenen in den Konzentrationslagern und die in4 Handel und industrie. Dollarkurs 320 Mark. B5 Kapitalserhöhung der Neckar.-., in Stuttgart. Die erste ordentliche Hauptversammlung der im Juli letzten Jahres gegründeten Gesellschaft fand gestern unter dem Vorsitz von Staatssekretär Kirschstein-Berlin in Stuttgart statt. Von 300 Millionen Aktienkapital waren dabei 252 899 000 vertreten. Vor Eintritt in die Tagesordnung teilte Strombaudirektor Konz-Stuttgart den Tätigkeits⸗ bericht mit, aus dem hervorgeht, daß in der auf mgroen anberaumten Ausschufß-Sitzung bereits die einzelnen Pläne kür die Errichtung der Kraftwerke vorgelegt werden, so da es möglich sein wird, im Laufe dieses Sommers noch die Arbeiten zu vergeben und im Frühjahr des nächsten Jahres auszuführen. Zurzeit sind an 65 Stellen etwa 17—18 Bagger in Tätigkeit, wovon einer im Tage 500—600 cbm aushebt. I Zusammenhang damit streifte der Referent die Unrentabilitäf der Maschinen bei einer nur 8 stündigen Arbeitszeit. Auf Grund des vom Bauausschuß im November 1921 aufgestellten Haushaltsplans wurden für Baukosten 4 650 Miflionen zur Verfügung gestellt. Die Staustufen in Ladenburg und Wieblingen müũssen vertraglich bis Kpril 1923 fertig- gestellt sein, wahrend als Fertigstellungstermin für die Stau- stufen bei Heilbronn der Januar 1924 vorgesehen ist.— Die Versammlung nn dann einstimmig den Abschluß und erteilte Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung. Für den aus dem Aufsichtsrat durch Tod ausgeschiedenen Ministeria direktor a. P. Dr. ing. Sympher wurde Ministerialrat K5nIgS vom Reichsverkehrsministerium, für zwei austretende Mit- glieder Geh. Rat Best Darmstadt und Oberbürgermeister Ritter in Mannheim gewählt und als zwei neue Auf⸗ sichtsratsmitglieder die Herren Generaldirektor Jäger- Mannheim und Generaldirektor Welker Duisburg be- stimmt. Oberbürgermeister Dr. Lautenschlager, der im letzten Jahr zugunsten des Bürgermeisters Sigloch aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden war, wurde wiedergewählt. Da- mit hat sich die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder insgesamt auf 50 erhöht. Die von Geh. Rat Dr. Bruckmann und Abg. Feuerstein gestellten Anträge auf weitere Zuwall eines Vertreters der Stadt Heilbronn und eines Vertreters def Württ., bad. und hessischen Konsumvereine wurden von de Vorsitzenden als zurzeit undurchführbar erklärt, eine Berück- sichtigung aber vielleicht bei der im nächsten Jahre statt⸗ findenden Neuwahl des Aufsichtsrats in Aussicht gestellt. Der Antrag auf Erhöhung des Grundkapitals um 260 Millionen auf 560. Millionen durch Ausgabe von 260 auf den Inhaber lautende Aktien wurde einstimmig ange- nommen. Die zum Nennwert auszugebenden neuen Aktien werden vertragsgemäß vom Reich und den vier Ländern über- nommen und zwar derart, daß auf das Reich 160 Millionen auf Württemberg 80 Millionen, auf Baden 35 Millionen un auf Hessen 5 Millionen entfallen. Der Rest von 40 Millionen soll von sonstigen Zeichnern aufgebracht werden. Auch der Weitere Antrag des Vorstands und Aufsichtsrats, den Auf⸗ sichtsrat zu ermächtigen, über die Ausgabe Weiterer 600 Mil⸗ lionen Mark Teilschuldverschreibungen Beschluß zu fassen, kand einstimmige Annahme. Schlieflich stimmte die Ver- sammlung noch einem Antrag betr. Erhöhung der Be. teiligung an dem Grolkraftwerk Mannheim.-., Be- teiligung an einer Betriebsgemeinschaft mit dem Elektrizitäts- werk Heilbronn des Württ. Portlandzementwerks sowie an der Großkraftwerk Württemberg.-G. in Heilbronn und àn der Württ. Landeselektrizitätsgesellschaft m. b. H. Stuft⸗ gart zu. m. C. G. Maier Aktfengesellschaft für Schiffahrt, Spedlition und Kommission. In der gestern abgehaltenen ordentlichen General- versammlung wurde beschlossen, den erzielten Rein- gewinn von A 1 265 982 auf neue Rechnung vorzutragen. Sehnellpressenfabrik Frankenthal Albert u. Cie., Franken⸗ thal. Der Aufsichtsrat beschloß der auf 5. Juli einzuberufen- den ordentlichen Generalversammlung neben der wieder erfolgenden Zuweisung entsprechender Beträge zu den Won kfahrtfonds der Firma, die Verteilung einer Dividende von 20%(im Vorjahre 16%) vorzuschlagen. Deutsche Effekten- und Wechselbank, Frankfurt a. M. Die gestrige Generalversammlung genehmigte einstimmig di Regularien und setzte die sofort zahlbare Dividende aut 12%(8) fest. Anlählich des 50jahrigen Bankjubiläums Wurde von dem Betriebsobmann eine Adresse überreicht, worin sozialen Bestrebungen der Verwaltung anerkannt Wurden. Den Angestellten der Bank wurde als Jubilàumsspende ein Sondergratifikation überwiesen und der Präsident, He Ludwig Hahn, errichtete eine Jubilàumsstiftung für pensic“ nierte Beamte, bezw. deren Witwen und Waisen. Verkehrssperren. Bis auf weiteres ist die Annahme ge sperrt von Frachtstückgut nach Duisburg Hbf. Ort und Um- ladestelle; ausgenommen sind Lebensmittel, Leergut Lebensmittel und Besatzungsgut, ferner ist gesperrt die An, nahme von Eil- und Frachtstückgut nach Neuß Ort und Um ladestelle, sowie von Wagenladungen nach Neuß Ort, aus“ genommen Wagenladungen an Anschlußgleisbesitzer. NHeueste Drahtherichte. * chemnits, 13. Juni. cig. Drahtb) Ausdehnung der Maschinenfabrik Hartmann. Die Verhang⸗ lungen zwecks Angliederung der König Friedrich August Hülte an die Sächsische Maschinenfabrik Hartmann in Chem nitz haben nunmehr dergestalt zu einem geführt, dab die Verwaltung der König Friedrich August-Hütte eine 270 Generalversammlung einberuft, in welcher Beschluß gefas, werden soll über das Angebot von Hartmann auf Uebernahm b des Vermögens der Gesellschaft als ganzes im Wege 10 Verschmelzung gegen Gewährung von Aktien Hartmann und einer Barvergütung. Hartmann bietet 000 Aktionaren der König Friedrich August-Hütte für nom. 8 ihrer Aktien nom. 3600 4 Hartmann-Kktien zum Umtausch 4, außerdem soll den Aktionären der König Friedrich Aucfung Hütte auf die alten Aktien 20%% Dividende als Barvergüfunß gewährt werden. Eine Kapitalserhöhung der Sächsische Maschinenfabrik Hartmann bedingt dieses Angebot nicht. 1 aus der letzten Kapitalerhöhung die erforderlichen Aktie zur Verfügung stehen. Börsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Meannheim, 12. Juni. Die heutige Börse verlief ziemlich kest. Es notierten: Anilin 720 G. 730 B, Westeregeln 1450 4. Dampfkesselfabrik Rodberg 735., Neckarsulmer Fahrragg werke 600., Zellstofffabrik Waldhof 810., Zuckerfabrt Frankenthal 600 G. und Zuckerfabrik Waghäusel 810 bez. U. en In Benz-Aktien war Geschäft zu 490%. Versicherungsakktl 5 ziemlich unverändert. Von Bankaktien stellten Badise Bank 520 G. Rheinische Hypothekenbank, Mannheim. Kurs an der Frankfurter Börse vom 13. Junl. 4% Rheln. Hyp.-Pfandbrlefe alte 10% Rh. Hyp.-Komm. unkh. b. 1923 40ſ% ee unkb. b. 1924 —.— 0 6. 355 17 10 beene 199 50 f. 35 5 60 40 1881 86.— 6 „ verlosbar— 69. 3¼% blig. 7 e cavib.(ab 1814 kab.) 74.— bg.(. 8 ö 7 7 ge ſ0 Dienstag, den 13. Juni 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 267. Deuisenmarki Mannheim, 13. Juni.(.30 Uhr vorm.) Die Kurse haben Zegenüber den gestrigen Abendkursen keinerlei bemerkens- Werte Veranderung erfahren. Sie behaupten auch im heuti- gen Frühverkehr ihre feste Tendenz. Am hiesigen Platze Verden genannt: Hollands12 550, Kabel Newyork 320, Schweiz 5125, London 1435, Paris 2850. Die Ungewigheit über die urch das Scheitern der Auleihe-Verhandlungen geschaffenen schwierigen Lage wirkt hemmend auf den ganzen Verkehr.& Newyork, 13. Juni. Die Reichsmark notierte bei Börsen- Amad nur 0,314(0,33%½) cents, wWwas einem Dollarkurs von 820(298.5J1) eisprichi Wien. 12.(in Kkronen) amaterdam 85 6147.50 9397.50 Paris 444.50 1934.50 Kopin 998,, d 808 bennat 3508.75 4723.75 Narknoten 5405.—— London* eee,, 813.70 1071.75 2 10. 12.(in Franken) Berun zuen.„„ in i nen::: 22.62 N„„„ 003.03 Brüssi! 44.— J9.55 bea„ deree 100 10.07 Kopenhagen.116.— 115.— dollaga„„„ 204.25 204.40 Stookhom„ 136.— 138.25 e Forrxk.22.23 Ohristiania„..50 61.50 Fondon..2„.2 23.52 Madrid.... 82.60 82.60 raris„.40 46.87[ Suenos Alres. 190.— 190.— Amsterda 9. 12. in Gulden) Wedhsel a. onen„ 1150 11.49 weohsel a. Stookholm 66.50 88.70 n„ Berlin.88.79 5 5 Ohrlstianla 45.25 44.19 *„ Parls. 23.17 22.07 55„ NMew Vork.56.56 „„ Sohweiz 40.— 4892„ u Brüssel 21.47 2ſ.22 dien.ö0.01„„ Madrid 40.32 40.47 „„ Kopenhagen 56.55 56.40 tallen 187 3. K⁰ hage 10. 12(in Kronen) Shtr 8. Hamburg 17.47 slohtw. à. London.. 20.40 20.43 1*„ Amsterdam 177.75 178.—„ u Farls..20 40.85 * 16„ Schwelz.„ 35.10 87.25 7„ Antwerpen. 38.10 38.— „„ dew LVork.54.56„ Helsingfors.80.85 Stockholm. 10. 12. in Kronen) Slohtw. a. Berlin.32.25 Slohtw. a. Kondon 17.27 17.27 „„ Amsterdam 150.25 150.25 2 Faris— 34.50 „„ Sohwelz. 73.65 73.50„„ Brülssel, 32.30 32.— 1„ Washington.84.85 2„ lelsingfors.28.30 New Tork, 12. Junl(WS) bevlsen. p. 10. 12. Spanlen 15.85 15.78 lnereleh.06.88 Sohwelz 19.14 19.11 Italſen.10.06 Dolglen.39.50.49[ Deutschland.33.31 Engkand .27 Waren und Markie. Mannheimer Viehmarkt. Mannheim, 12. Juni. Zum heutigen Viehmarkt Waren auf- getrieben: 1206 Stück Grobvieh, davon: 170 Ochsen, 233 Farren 803 Kühe und Rinder, ferner 358 Kälber, 187 Schafe, 990 Schweine. Preise für 50 kg Lebendgewicht: Ochsen: I. Klasse 3100—3250 l, II. Klasse 3000—3100 4, III. Klasse 2500 bis 2800 l, IV. Klasse 1950—2300 2 Farren: I. Klasse 2700 bis 2850 A, II. Klasse 2500—2650 A, III. Klasse 2100—2300, Kühe und Rinder: I. Klasse 31003250 A, II. Klasse 2900 bis 3150 J, III. Klasse 2500—2700, IV. Klasse 20002100, V. Klasse 1400—1800 ,; Kälber 2900—3 600, Schafe: 1500 bis 2150; Schweine: I. Klasse 4200—4300&., II. Klasse 4200 bis 4300. III. Klasse 4100—4200, IV. Klasse 4100—4200 A, V. Klasse 3900—2100 A, VI. Klasse 3900—4200. Marktverlauf: mit Großvieh mittelmäbig, nicht ganz geräumt; mit Kälbern lebhaft, ausverkauft; mit Schafen mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen lebhaft, ausverkauft. Der Unterschied zwischen den Marktpreisen und den Stallpreisen wird durch die beim Marktpreis mit berücksichtigten notwendigen Spesen, wie Fracht-, Markt-, Futter-, Versicherungs- und Kommtssions- gebühr, Umsatzsteuer uswW., ferner den üblichen Gewichtsver- ſust erklärt. Kleinviehmarkt Mittwoch. Auslandszucker an der Mannheimer Produktenbörse. An der gestrigen Mannheimer Produktenbörse wWurden größere Posten Auslandszucker gehandelt. Am Markt War Javazucker zu 24—25 Gulden, fein granulierter amerika- nischer Zucker zu 254—26 Gulden, holländischer Zucker zu 26—27 Gulden, Kubazucker zu 1975 Gulden, alles ab Holland per 100 kg; brasilianischer Zucker War zu 100 französischen Franken ab Antwerpen am Markt. Käufer sind verschiedene Genossenschaften und die Industrie. Fein gemahlener in- ländischer Zucker wurde vereinzelt zu 3000 die 100 kg angeboten ab rheinhessischen Stationen. Mehlpreis. Infolge der Aufwärtsbewegung der Devisen erhöht die Südd. Mühlenvereinigung den Weizenmehlpreis Spezial 0 von gestrigen 2110 ab heutigen Dienstag, den Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat Juni 19,50 (19,65) argent. Pes., für Monat Juli 19,70(19,80) argent. Pes.; Rosario für Monat Juni 19,30(19,60) argent. Pes. Berliner Metallbörse vom 12. Juni. Prelse in Mark für 100 Kg. 9. Iuni 12. Jqun! 9. Iuni 12. Juni Elektrolytkupfer 9260 9943 Aluminluml.Sarr. 11750 130⁵0 Raffinadekupfer 6025—8073 8725—8775 Einn, àusländ. ſ9g- 2000 21900-22400 Blei 3125—3175 3450—3500] Hüttenrina 19600—19659 21500—21909 Rohzink(Vb.-Pr.) 3483 3742 Miokel 19009-19200 3 do.(fr. Verk.) 3475—3500 3745—3300] Antimon 30590-3100—3350 FPlattenzlnk 2350—2900 3100—3150] Sliber für 149. 5975—6025 6580— 860⁰0 Aluminlum 1150⁰ 12000 Platin p. Gr. 70⁵ 735 Wasserstandsbeobachtungen im Monat juni Pegelstatſon vom Datum Rhein. 10 112. 3 Bemerkungen Sohusterinsel 300.01.0³.05.49.20 Abends 6 Uhr NKohl.„„„„„„„„„„.7.78.0 37 389 408J Neehn, Maxau„„„b 370.73.715.7/8.77.92 Nachm. 2 Uhr Mannheim„„„„„.82.88.85.93.91.08] Morgens 7 Uhr Maln::.-B. 12 Uhr Laudnd.1.16 Vorm. 2 Uhr üs 24 282.66 fachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannheiee.72.72.75.8.79.00] Vorm 7 Uhr ee.50.72 082.85.65 Vorm 7 Uhr Windstill. Helter. +100. Wasserwäürme des Rheins am 13. Juni morgens 6 Uhr; 160C. Mannheimer Wetterbericht vom 13 Juni morgens 7 Uhr. Thermometer: 10.% C. Niedrigste lemperatur Nachts: Barometer: 756,2 mm. 12,0% C. Niederschlag: 17.0 Liter auf 6,80 C. Höchste Temperatur gestern: den qm. N 4. Aufheiternd. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, ani General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannbeim, E 6, Direktion: Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Uelitr: Or. Fritz Hanemes für Handel: J..: Franz Kircher: für Feutlleton, A. Hävernoi für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J..: Joſef Gailhofer, 13. Juni auf 2185.—. für Anzeigen: Karl Hügel. ee die Vesee Ait Sunlicht Seife wöseht man leicht, weil sie nach besonderem Vepfehren hergesfellt ist. Suni icht Seife erspent Seit! erspapr Geild! Wir beabſichtigen, die Vertretung unſerer erstklassigen Sicherheits- ——— für Mannheim und Um- Personenwagen u vergeben und bitten geeignete Faad oder Firmen, ſich mit uns in Verbindung A ſetzen B6029 A. Müller, Schloßfabrik. Aktiengesellschaft Witzenhausen a. d. Werra. DDDDD Jngerer, tUüchtiger möglichst gelernter Mechaniker, kür sofort gesucht. Continental-Niederlassungb 7, 21. Für Schreibmaſchine, E und allgem. Bürbarbeiten wird ein Fränlein nnen geſucht. 3963 Angebote mit Zeug⸗ nisabſchriften erbet. unt. J. R. 27 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Für Herrſchaftshaushalt Köchin die etwas Hausarbeit 5934 Diplom-ingenieur mit mindeſtens 3jähriger Unternehmerpraxis im Eiſenbetonbau für Büro u. 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Heimsath Maunheimer General · Auzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5 Arbeitets gestern früh eriol Todes-Anzeige. Wir erküllen hiermit: die traurige Pllicht, von dem gten Ableben unsefes langjährigen Andreas Weiler geriemend Kenntnis zu geben. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Mannheim-Waldhof, den 12. Juni 1922. Chemisohe Fabrik Wey Aktiengesellschaft. Die Beerdigung findet am Dienstag. 3½ Uhr, von der Leichenhalle Mannhieim 5932 nachmittags Aus statt. Dienskag, den 13. für die Reise! Die Nachsendung des„Mannheimer Seneral-Anzeigers“ während der Reisezeit kann nach jedem gewünschten unter Kreuzband erfolgen. Bestellungen sind nur schrift- lich an die Geschäftsstelle E 6, 2 zu machen. Der Versand folgen und täglich eingestellt werden. Zur Vermeidung Einzugskosten bitten wir die Ge- bühren für den Versand im voraus zu entrichten.— Die küt berefts abanniertes Erempler... Mk..— Für 1 besonderes Eremplar für Nichtabonnenten *** Mannheimer General-Anzeiger. 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Juni, 4½ Uhr nachmit- tags: Gleichmann- Dortmund, eutsch-·Luxenhurg · Berg- Werks- und Hütten.-.)„Enefgieads- geich untef besondere/ Sefuchsſchiigung des Wamespeſchess. Dienstag, den 27. Juni, 7½ Uhr abends⸗ Dr. Grünzweig-Ludwigshafen.Rh-. ob def lohle æuf fnst,(Vortiag mit Lichtbildern). Eintrittspreis pro Vortrag Mk..—, Karte für die ganze Vortragsserie Mk. 28.—, Schüler zahlen Mk..— bezw. Mk. 15.—. Aumeldungen Ausstellungs-Büro, Fernrul Stadthaus. Buchhandlung Weinhold& Maithias, Ludwigshafen, Bismarckstrasse. E5² ————eeeeeeeeeeeeeeeeeeee Wer probf der lobi die im Kaufhaus für lerfen-Bekleidung(inh.: Jakob Ringe Planken O 3, 4, 1 Treppe, gekaulte Herren- und Burschen-Kleiclung. Angeb. u. H. O. 99 an die Geſchäftsſtelle. Regenmäntel, Hosen, sehr preſswert. 5884 1 Treppe, kein Lad Sesellsshaftsanzuge verden verlishen. Wir verkaufen Anzüge, Schlüpfer, Paletots, Mannheim— Planken O3J, 4a Juni 192. ——— nob. d. Mohren · Apoth. „ 128888 —g e. 2— —