hundertelanger lebendigen Organismus grauſam. Luch Leitt mit Euch das deutſche Volk. ein Abkommen mit Polen Euch und ganz Oberſchleſien nach dem Wiederaufbau unſeres Vaterlandes arbeiten. Samskag, 17. Suni. Sezugspreiſe: 8 manndeim unb umgebung monatlich ſrel zua Baus gebrecht Mark 60.—. Durch ole Poſt dezogen biertell. mart 188.—. Sazeinaummer mk. 1. 30. poſtſcheckkonto Ar. 17890 faristtde n Hoben end Ne. 3617 fubwigshofen am Adein. gauptgeſchäfta nalle k 6. 2. OGeſchats ⸗Nebenſtelle Zeckarvorſtodt, Waldhsfpraße Aumer 6. Kernſprecher nummet 7060, 7061, 7004. 703, 7043, 7008. Celegramm- Ndreſfe: Seneralanzeiger Monnheim. erſcheint wöchentlich zwöifmal. Beilagen: wider den Rechtsbruch. Kundgebungen zur Ferreißung Oberſchleſiens. WB. Berlin, 16. Juni. Der Reichspräſident, die Reichsregierung und die preußiſche Staatsregierung erlaſſen ſol⸗ genden Aufruf: »Ein Trauertag iſt angebrochen, den zu permeiden wir drei Jahre heiß kämpften! Ein Teil Oberſchleſiens wird heute einem fremden Staatsverband einverleibt; ein Teil des Landes, beſſen Unzertrennbarkeit ſo oft von den Staatsmännern und Sachverſtändigen aller Länder, am meiſten aber von den Oberſchleſiern ſelbſt betont wurde, ein koſtbares Stückdeutſcher Erde, das in jahr⸗ Arbeit durch deutſchen Fleiß und deutſche Tüchtigteit zur höchſten wirtſchaftlichen Blüte gebracht worden iſt, wird dadurch vom Mutterlande iosgeriſſen. Nach den erſten Friedensbedingungen ſollte anz Oberſchleſien kurzerhand Polen zugeſprochen werden. Eine der wenigen Aenderungen, die in Verſailles durchgeſetzt werden konnten, war das Zugeſtändnis der Abſtimmung. e Oberſchleſier wiſſen, unter wie vielen Hemmungen und Bedrohungen, ja wie ſelbſt unter Gefahr für Leib und Leben die deutſche Bevölkerung an vielen Orten abſtim⸗ men mußte. Trotzdem und trotz der wenig verlockenden Lage Deutſchlands ſprach ſich eine große Mehrheit für das alte aterland aus. Nunmehr aber hieß es plötzlich, daß Ober⸗ ſchleſien teilbar ſei. Vergeblich waren unfere Bemüh⸗ ungen, die Widerſacher zu überzeugen, daß nicht nur die Verpflichtungen des Verſailler Vertrages, ſondern auch das Gebot der wirtſchaftlichen Vernunft die Einheit fordere. der Genfer Spruch zerſchnitt dieſen blühenden Gegen dieſen Spruch legten wir für alle Verwahrung ein. Oberſchleſier, die Ihr heute von uns ſcheiden müßt, rufen wir die letzten Abſchiedsgrüße zu. Habt Dank ir Eure Treue! Die Gefühle, womit Ihr dieſen Tag erlebt, Wir bemühten uns, durch Jeiten güllige Möglichkeit zu helfen. Auf klarer Rechtsgrundlage ſoll Euch vor allem das Gut erhalten werden, woran Ihr hängt wie wir: die deutſche Kulturgemeinſchaft, die deutſche Sprache, das deutſche Heimatgefühl. Oberſchleſier, die Ihr bei uns bleibt, die Ihr nach fahrelangem Dulden und Harren der Feſſeln der Fremdherr⸗ ſchaft ledig werdet: Seid gewiß, daß wir Euch nach Kräften gelfen werden, die ſchweren Wunden zu heilen, welche Euch De Jahre der Bedrückung geſchlagen haben. Unter dem Schutze des R echts und der Freiheit werdet Ihr wieder urer friedlichen Beſchäftigung nachgehen und 5 an r wer⸗ det Euch durch die berechtigte Erbitterung zu keiner ungeſetz⸗ lichen Handlung verführen laſſen; Ihr werdet das in Genf matland zerreißt, die Bruder vom keicht Euch das ganze deutſche Volk die Hand.“ geſchloſſene Abkommen wahren. Ihr wißt, daß eine Kom⸗ miſſion unter neutraler Führung über den Schutz der Rechte der Polen hier und der Deutſchen dort wachen wird und daß Ihr Eueren Volksgenoſſen jenſeits der Grenze keinen Dienſt leiſten würdet, wenn Ihr für das Erduldete Vergel⸗ nng üben wolltet. Oberſchleſier! In der Schickſalsſtunde, die Euer Hei⸗ Bruder trennt, Die Wiederbeſetzung durch deutſche Truppen. (Berlin, 16. Juni. Wie der„Tägl. Rundſchau“ au⸗ Breslau gemeldet wird, nehmen an der Wiederbeſetzung des deutſch bleibenden Teiles von Oberſchleſien teil: Das 1. Ba⸗ taillon des Regiments 5 Stettin, das 3. Bataillon des In⸗ fanterie⸗Regiments 12 Quedlinburg, das Reiter⸗Regiment 7 Breslau-Ohlau, das Reiter⸗Regiment 11 Lübeck und Neu⸗ ſtadt in Oberſchleſien, die erſte Batterie des Artillerie⸗Regi⸗ I ments 2 Stettin, die 1. Batterie des Artillerie⸗Regiments 4 imn Halberſtadt. Die Leitung dieſer Verbände liegt in den Händen des Kommandoſtabes Oberſchleſien, deſſen Komman⸗ deur Freiherr v. Ledebour ſein wird. Von den ange⸗ zührten Truppenteilen verbleiben ſtändig in Oberſchleſien das 1. Batafflon des Infanterieregiments Brieg mit dem Stand⸗ ort Oppeln, die 4. Schwadron des Reiter⸗Regiments 7 in Oblau mit dem Standort in dem Reſtkreis Lublinitz. Die ufenthaſtszeit der anderen Truppen wird von den Verhält⸗ niſſen in Oberſchieſten abhängen. Semiſchte Kommiſſion und Schieosgericht. WB. Beuthen, 16. Juni. Nach dem iſch⸗ Abkevmen icder Oberſchleſien ſind die Präſidenten der gemi zen Kowmiſſton des Schiedsgerichts von den Bevollmächtigten der deutſchen und polniſchen Regierung in ihr Amt einzu⸗ hren. ZJum deutſchen Vevollmächtigten wurde Staotsſetretaer z D. Lewald beſtellt, der am 15. Juni zu⸗ zmmen mit dem Präſidenten des Schiedsgerichts, Profeſſor Fäcenbeek, hier eingetroffen iſt. Die Einführung Käcken⸗ beeks wirb im Landgericht in Beuthen am Sonntag vormittag, diejenige Calonders am Montag vormittag in Kattowitz ſtatt⸗ den. Gleichzeitig wird Käckenbeek die Mitglieder des Schiedsgerichts, Calonder die Mitglieder der gemiſchten Kom⸗ mißion einführen. Die gemiſchte Kommiſſion wird, wie in dem Genfer Diktat vom 20. Oktober 1921 vorgeſehen i, ihre Tätigteit ſofort aufnehmen. Das Schiedsgericht wird Bodiſche Neueſie Nachrichlen Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen⸗Jeitung. Mannh. Mufik⸗eitung. Bildung u. Unte Ein Trauertag für Deu ſeine Tätigkeit erſt aufnehmen, nachdem die interalliierte Kom⸗ miſſion das Abſtimungsgebiet verlaſſſſen hat, vorausſichtlic alſo am 10. Juli. Die Einführung dieſer beiden Präſidenten wird öffentlich ſein. Mannheim, 17. Juni. Wie uns mitgeteilt wird, hat die badiſche Regierung in Ausführung der Anordnungen der Reichsregierung beſtimmt, daß die ſtaatlichen Gebäude Halbmaſt zu flaggen haben. Die gleiche Weiſung iſt in Heſſen, Bayern, Preußen und den übrigen Ländern ergangen. Die Hultſchiner für Deutſchlans. WB. Kalibor, 16. Juni. Die freiwillige Volksabſtim⸗ mung im Hultſchiner Ländchen zur Klärung der Nationalitätenfrage ergab eine überwältigende Mehrheit für den Verbleib bei Deutſchland. Abgeſtimmt wurde nach dem Muſter der oberſchleſiſchen Abſtimmung in geheimer Wahl. In dem Dorfe Haatſch ſtimmten von 937 Stimmberechtigten 850 für Deutſchland, 6 für die Tſchecho⸗ Slowakei, 72 Stimmen fehlten. In dem Dorfe Owsſchütz ſtimmten von 473 Stimmberechtigten 449 für Deutſchland, 3 für die Tſchecho⸗Slowakei, 21 Stimmen fehlten. Die Tagung im Haag. WB. Haag, 16. Juni. Niederländiſches Korreſpondenz⸗ büro. Heute vormittag 11 Uhr trat die Konferenz zu einer Sitzung zuſammen zur Beſprechung der Beſchlüſſe der Ge⸗ nueſer Konferenz. Es wurde eine Kommiſſion für die ruſſiſche Angelegenheit ernannt, die in drei Unterkommiſſio⸗ nen zerfällt, eine für die Staatsſchulden, eine für das Privateigentum und eine für die Kredite. Die Sitzung dauerte bis 1 Uhr. Heute nachmittag 4 Uhr werden die Beratungen fort⸗ geſetzt werden. Dann werden die Methoden feſtgelegt wer⸗ den, die die Rußland⸗Kommiſſion befolgen ſoll. Nach Schluß der Sitzung werden ſich mehrere Delegierte nach ihren Län⸗ dern begeben, um mit ihren Regierungen die Beſchlüſſe des heutigen Tages zu beraten. In der Sitzung vom Montag ſoll dann mitgeteilt werden, ob die verſchiedenen Regierungen mit den heute gefaßten Beſchlüſſen einverſtanden ſind, damit end⸗ gültige Beſchlüſſe feſtgelegt werden können. In der Nachmittagsſitzung beriet die Konferenz über den Charakter und die Tätigkeit der Konferenz. Man kam überein, dieſer Tätigkeit einen rein techniſchen Charakter zu geben, unter Ausſchluß aller politiſchen Fragen. Anter Ausſchluß der Oeffentlichkeit. ( Berlin, 16. Juni. Wie der„Zeit“ aus dem Haag ge⸗ drahtet wird, iſt die Atmoſphäre dort eine ganz andere als in Genua. Zunächſt iſt die Oeffentlichkeit von allen Sitzungen der Konferenz ausgeſchloſſen, ſodaß man über die Vorgänge faſt ganz im Dunkeln tappt. Außerdem ſollen alle Fragen in Kommiſſionsſitzungen erledigt werden. Die erſte Hauptkommiſſion wird das Ergebnis der drei Unter⸗ kommiſſionen und die Entſcheidung über den Vorſchlag an die beteiligten Regierungen geben. Nach einer Reutermeldung aus dem Haag werden die Ausſichten der Konferenz nicht nur in britiſchen, ſondern auch in franzöſiſchen Kreiſen günſtig beurteilt. Der franzöſiſche Delegierte im Haag ſoll kelegraphiſch Poincare ſeine Befriedi⸗ gung zum Ausdruck gebracht haben. Nach anderen Meldungen aus dem Haag iſt es kein Geheimnis, daß alles getan wird, um die Verhandlungen nicht zu ſehr zu beſchleunigen, bevor Lloyd George und Poincare zuſammengetroffen ſind. Berlin, 16. Juni. Wie das„Acht Uhr⸗Abendblatt“ aus dem Haag erfährt, hat ſich bei den Verhandlungen der fran⸗ zöſiſche Vertreter bis jetzt auf die Rolle eines Beobach⸗ ters beſchränkt. Frankreich wird bis zum nächſten Dienstag, ſich darüber ſchlüſſig zu werden haben, ob es ſeine Unter⸗ ſchrift auf die Einladung an Rußland ſetzen will, am 26. uni an der Haager Konferenz teilzunehmen. Der Termin läuft am 20. Juni, Mitternacht, ab. Die Engländer werden ſich jedenfalls den Wünſchen Belgiens und Frankreichs nicht widerſetzen, daß man von den Ruſſen ſofort bei ihrem Ein⸗ treffen Erklärungen in der Frage der Zurückerſtattung des Privateigentums verlangen ſoll. Es heißt, die Ruſſen hätten dahin geäußert, daß ſie dieſe Erklärungen geben wollen. Italiꝛns Antwort auf Poincaréss Memorandum. E. P. Paris, 16. Juni. In der Antwort der italieniſchen Regierung auf das Memorandum Poincares über die Haager Konferenz vom 2. Juni wird erklärt, daß dieſe Sachverſtändi⸗ enkonferenz im weiteſten Sinne ausgelegt werden ſollte. Jede Regierung ſollte die Freiheit erhalten, diejenigen Perſön⸗ lichkeiten zu wählen, die ſie für dieſen Zweck am geeignetſten hält. Die Note erklärt, daß die Beſchlüſſe von Cannes als Grundlage der Diskuſſionen der Haager Konferenz dienen ſollen. Sie erachtet es als unnütz, Grenzen für die Unterhandlungen feſtzuſetzen, da dieſe ſchon in Genua beſtimmt worden ſeien. Was das ruſſiſche Memorandum vom 11. Mai anbelangt, glaubt die italieniſche Regierung, daß es unniitz ſei, die Bemühungen fortzuſetzen, um die Zurückziehung dieſes Memorandums durch die Sowjets zu erlangen. Die'talie⸗ niſche Regierung iſt mit der franzöſiſchen Regierung darin einig, daß die Arbeit der Haager Konferenz auf folgende drei Punkte beſchränkt werden ſoll: Kredite, Staatsſchulden und Privatbeſitz in Rußland. 85 Anzeigenpreiſe: die kleine Zelle Mk..— ausw. Me. 10.— 1 Stellengeſ. u. Kam.⸗Anz. 200% Nachl. Rekl. mk. zo ausw. Mk. 26, Annahmeſchluß: mittagblalt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Nusgaben w. keine berantwortg. übern. höhere Sewalt, Strelks, Oetriebs⸗ 00 ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen ſ. ausgefſ. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. rhaltung. Seld u. Harten. Wandern u. Neiſen. 3 85 „Ein Tribunal der Serechtigkeit“ Der Leiter der deutſchen Außenpolitik hat in jener be⸗ deutungsvollen Kundgebung, die am Abend des 13. Juni aus Anlaß der Oeffnung unſerer diplomatiſchen Archive in der „Deutſchen Geſellſchaft“ ſtattfand, die Forderung erhoben, daß? dereinſt ein befugtes Tribunal ſeinen Spruch in der Schuldfrage fällen möge. Damit iſt das Ziel gezeigt, auf das hin wir die Wahrheit in Marſch zu ſetzen haben. Die Wenigſten werden ſich erinnern, daß ſo eine Art von neutralem Unterſuchungsausſchuß für die Vorgeſchichte des Weltkrieges beſteht und ſeine Tätigkeit ausübt. Allein nach der ſpärlichen Kunde, die bisher darüber zu uns gedrungen iſt, dürfen wir uns von dem, was da von einem doch mehr priva⸗ ten als offiziellen Gelehrtenkollegium in Kriſtiania ertüftelt und zuſammenphiloſophiert wird, nicht allzu viel verſprechen. Auch tun wir wohl gut daran, wenn wir von vornherein nichtdamitrechnen, daß nun etwa mit dem Erſcheinen des großen deutſchen Aktenwerkes, deſſen erſte 6Bände binnen kurzem herauskommen ſollen, im Auslande ein jäher Meinungsumſchwung zu unſeren Gunſten ſich ein⸗ ſiellen werde. Man hat ſeither, was zu unſerer Rechtfertigung diente— und das iſt, überſchaut man die Fluͤt der Memoiren, Enthüllungen und Dokumente ſeit 1918, nicht wenig— ge⸗ fliſſentlich zur Kenntnis zu nehmen vermieden und man wird vorausſichtlich auch weiterhin an dieſem bewährten Rezept feſt⸗ halten. Wohl wächſt im ehemals feindlichen Ausland die Zahl derer, die den wirtſchaftlichen Wahnſinn des Verfailler Vertrages zu erkennen beginnen, aber die Lüge von der deut⸗ ſchen Alleinſchuld, die einem niedergebrochenen und verzwei⸗ felten Deutſchland unter wahrhaft mörderiſchen Drohungen abgezwungen wurde, gilt wie Lloyd George ſich kürzlich noch guszudrücken beliebte, da draußen ſchlechthin als cause jugse. E. D. Morel, ein weißer Rabe jenſeits des Kanals, hat es gewagt, in ſeiner Zetiſchrift„Foreign Affairs“ die„ver⸗ derbliche Legende“ zu bekämpfen und er iſt, nachdem er die bislang ans Tageslicht gedrungenen Tatſachen geſichtet und durchmuſtert hat, zu dem Ergebnis gelangt, daß ſich das Dogma von Deutſchlands alleiniger Verantwortlichkeit am Kriege füglich nicht mehr aufrecht erhalten laſſe. Und E. D. Morel hat ſich ſogar nicht geſcheut, die Schlußfolgerung zu ziehen, die ſich zwangsläufig aus ſolcher Einſicht ergibt, näm⸗ lich:„Was für eine moraliſche Grundlage hat dann der Ver⸗ ſailler Vertrag und die Sanktionen?— keine. Wie kann Europa wieder aufgebaut werden auf der Grundlage einer Fälſchung?“ Vorzüglicher konnte der Engländer den Kern des Pro⸗ blems gar nicht herausſchälen. So in der Tat iſt es, und Deutſchland erſtrebt die Reviſion des Verſailler Vertrages nicht nur, weil er eine wirtſchaftliche Barbarei bedeutet, ſondern vor allem deswegen, weil er auf einer geradezu unſittlichen Grund⸗ lage aufgebaut iſt, auf einer Lüge. Und in dieſem Kampf, dem Dr. Rathenau treffend das Motto„Im Dienſte der Wahrheit“ vorangeſtellt hat, wird uns durch die Publikation des Aktenwerks, ſoviel läßt ſich nach den vorliegenden Proben wohl heute ſchon ohne Voreiligkeit feſtſtellen, eine Waffe an die Hand gegeben, wie ſie wirkſamer nicht gedacht werden kann, wofern wir ſie richtig zu gebrauchen verſtehen. Aber, und das verdient ernſtlich erwogen zu werden, ver⸗ fügen wir heute ſchon über die erforderliche Stoßkraft zu einer moraliſchen Offenſive? Solange die deutſche Arbeiter⸗ ſchaft, ſie in erſter Linie, noch ganz im Banne des Glau⸗ bens an Deutſchlands Schuld ſteht, heißt dieſe Frage aufwer⸗ fen, ſie auch ſchon verneinen. Das Unglück iſt ja eben, daß die Schuldfrage. die eine Lebensfrage des geſamten Vol⸗ kes darſtellt, zu einem Beſtandteil der Parteipoli⸗ tik herabgewürdigt worden iſt, damit zugleich zu einem Gegenſtande wüſteſten Parteihaders. Die ſozia⸗ liſtiſchen Parteien haben ſich, Gott ſei es geklagt, im blinden Uebereifer vorſchnell auf das Bekenntnis von Deutſchlands Schuld feſtgelegt und ſie ſcheuen ſich, ihren Irrtum einzugeſtehen. Wir haben es ſoeben erſt wieder, beim Ausgang des Eisner⸗Prozeſſes, erleben müſſen, daß die 0 ſozialiſtiſche Preſſe faſt durchweg das Ergebnis dieſes Pro⸗ zeſſes ins beinahe Gegenteilige verkehrte. Man ſtellte es der Arbeiterſchaft ſo dar, als ob es ſich hier um ein deutſchnatio⸗ nales Tendenzurteil handle, bei de mdie idealen Beweggründe des armen Märtyrers Eisner abſichtlich verkannt wurden. Die „Glocke“ des Herrn Parvus brachte es ſogar fertig, im Hin⸗ blick auf die Sachverſtändigen von„leichtfertigen Wahrhelts⸗ ſuchern der deutſchen Bourgeoiſie“ zu ſprechen! Viel haben ſich bei uns gewiſſe Kreiſe von der Verſtän⸗ digung zwiſchen deutſchen und ausländiſchen Pazifiſten er⸗ hofft, und beſonders heiß ſind die Franzoſen umworben wor⸗ den. Nun iſt vor kurzem die„Franzöſiſche Liga für Men⸗ ſchenrechte“ zum Beſuche in Berlin geweſen und es iſt die in dieſem Belang jeder peſſimiſtiſchen Uebertreibung gewiß unverdächtige„Voſſiſche Zeitung“ des Herrn Georg Bernhard, die zum Schluß der Tagung kopfſchüttelnd feſtſtellen muß, daß unter den franzöſiſchen Pazifiſten nur eine' ganz verſchwindende, völlig unbedeutende Minderheit bereit iſt, die Frage zu unterſuchen, ob vielleicht für die entfernteren Ur⸗ ſachen des Krieges auch die Regierungen der Ententeländer eine beträchtliche Mitverantwortung trifft. Die franzöſiſchen Redner ließen keinen Zweifel daran, daß ſie an den mora⸗ liſchen Grundlagen des Friedensvertrages gar nichts, an den wirtſchaftlichen allenfalls nur ſoviel geändert ſehen mögen, als es ohne Schädigung des franzöſiſchen Volkes geſchehen kann. Und wie ſeltſam ſticht gegen dieſen ſozuſagen national be⸗ tonten Pazifismus der internationale etwa des Profeſſors Fr. W. Förſter ab, der auf der diesjährigen Tagung der Ent⸗ ſchiedenen Schulreformer in einem Referat über die politiſche Erziehung der deutſchen Jugend„vor nationaler Selbſtſucht warnte“ und die neue Jugend dazu ermahnte, Deutſchland zu einem Hort des Völkerverſtändniſſes zu machen. Profeſſor F 33 FFCCCCCCCCCCcCC e. — 3 ——— — — 222 — Förſter hefürwortete, wie laſſen die„Frankfurter Zeitung“ be⸗ ——— 2. Sene. Nr. 278. Mannheimer General⸗Anzeiger.(mintag⸗Au⸗ richten,„die Erweckung des Sinnes für fremdes Recht, wobei er, was gerade in Mainz einigermaßen ſonderbar berührte, den Deutſchen zumal das Verſtändnis für franzöſiſche Eigenart anempfahl“. Die denkwürdige ſchaft wurde z ſtempelt, als den Plan traten, um in daß vor der obſektiven Forſchung die Schuldlüge in Zukunft keinen Beſtand mehr haben dürfe. Erfolgreiche Auf⸗ klärungsarbeit aber tet werden, wenn, wie hier im engſten Kreiſe, iberhaupt ſich eine gewiſſer⸗ Maßen überparte inſtellung zur Schuld⸗ in der Deutſchen Geſell⸗ Ereignis auch inſofern ge⸗ Parteilagern au + ſelt frage durch Ein!, aber viel verſprechender Schritt nach dieſer Ri iſt bereits geſchehen: durch die Gründung eines Arbeitsc ſſes her Verbände mit dem Sitz in Berlin, in dem nahezu ſämtliche deutſche Organiſationen ver⸗ einigt ſind, die ſich mit der Vekämpfung der Schuldlüge be⸗ faſſen und in dem Sozialdemokraten Schulter an Schulter mit Deutſchnationalen einträch und 5 Alles arbeiten. erſprie B. % Poincaré bei Lloyò Seorge. FParis, 17. Juni. J Grignon Poincaré 52 Begleitung ſeines Kabinettschefs geſtern nachmittag.50 Uhr Paris ver um ſich nach London zu begeben. Nach einer Meldung des„Evening Standard“ iſt auch der britiſche Botſchafter in Berlin Lord'Aberndon zu dem Frühſtücke geladen worden, das Lloyd George am Montag zu Ehren Poincarés geben wird. In franzöſiſchen ſammenkunft Po Löſungen bring ſeits keine der Auch die Angaben Denkſchrift über den Vorbereitung einer 2 ten werden in amt Nuch Rorgan Berlin, 17. Juni. behauptet, daß ſſich Morgan in Lond wahrſcheinlich mit Lloyd George o oder vielleicht mit beiden gleichze zuſammentreffen werde. Sollte ſich dies beſtätige ann könne man ſich auf eine Wiederaufnahme der Finanzverhandlungen auf neuer Baſis, eptl. eine kleine Anleihe gefaßt machen. Es habe alſo den Anſchein, als ob man franzöſiſcherſeits jetzt nicht mehr negative Politik, ſondern Politik der Realiſationen machen wolle. 0 laubt man nicht, daß die Zu⸗ lond George irgendwelche⸗ ſei entſchloſſen, ſeiner⸗ gen zur iche zu bring lätter von einer engl anzöſiſchen Pakt zi 1 den Miniſterpräſiden⸗ eichtig bezeichnet. N2 —— Sp Annahme des Bemelmanns⸗ Abkommens. pParis, 17. Juni. Die Reparationskommiſſion hat geſtern das ſogenannte Bemelmannsabkommen vom Februar endg üllt ig angenommen, ſo daß dieſe Vereinbarungen nach Ratifizierung durch den Deutſchen Reichstag ſofort in Kraft treten können. Das Abkommen hat bekanntlich den Zweck, die Methoden der deutſchen Sachlieferungen zur Reparationszahlung zu erleichtern. Wie be⸗ richtet wird, wurde die Nichtausführung des Wiesbade⸗ ner Abkommens vom 6. Oktober 1921 damit erklärt, daß das angebliche Syſtem der Beſtellung deutſcher Fabrikate zu kom⸗ Pliziert ſei, in Wahrheit lagen wohl auch andere Gründe vor, die auf den Widerſtand der Großinduſtriellen Frankreichs zurückzufüh⸗ ken ſind. Daß die Reparationskommiſſion endlich das von ihr ſelbſt ins Leben gerufene Bemelmannsabkommen für brauchbar erachtet habe, ſei den Bemühungen Poincares zuzuſchreiben, der nach dem Ausgang der Anleihekonferenz beſonderen Nachdruck auf die in möglichſt großem Umfange zu bewerkſtelligenden Sachleiſtungen lege. Die franzöſiſchen Geſchädigten und Fabrikanten können nun⸗ Mmehr direkt ihre Beſtellungen bei deutſ Häuſern aufgeben. Die Bekräge für die bezogenen Waren werde Deutſchen Reiche auf das Reparatjonskonto gutgeſchrieben. Die Notwendigkeit der großen Anleihe. Berlin, 17. Juni. (Bon unſerem Berliner Büro.) In einem der geſtern tagenden Ausſchüſſe iſt ſcheinbar ganz ernſthaft erwogen worden, nach dem Münchner Pfingſt⸗ ausflug des Reichstages wiederzukehren und dann im Juli hier weiter Rats zu pflegen. In Wirklichkeit kann davon na⸗ türlich keine Rede ſein. Das Reichsparlament iſt müde, nach drei Jahren faſt ununterbrochenen Zuſammenſeins ſterbens⸗ müde. Man iſt nach einigen ſchweren Entſcheidungen und den im Grund nie abreißenden Kriſen ſeeliſch ſo abgeſpannt, daß bei keiner, aber auch bei keiner einzigen Partei noch Reigung zu irgendwelchen größeren Aktionen beſteht. Des⸗ halb wird wohl auch der Reſt der Sitzungen ohne weitere Zwiſchenfälle von Bedeutung verlaufen. In der nächſten Woche wird es dann noch einmal eine ſogen. große Aus⸗ prache über das Reparationsproblem und, was ja dasſelbe iſt, über die Richtung unſerer auswär⸗ tigen Politik geben. Dabei werden die Deutſche Volkspartei und, wie anzunehmen iſt, auch die Deutſchnationalen ſich auf den Standpunkt ſtellen, daß die Politik des Optimismus geſcheitert iſt und demzufolge eine andere Richtung ein⸗ zuſchlagen wäre. Man könnte zur Not das Opfer der Finanz⸗ kontrolle auf ſich nehmen, wenn wirklich auf die Art für Deutſchland eine ausſichtsreiche Hilfe erkauft wäre, aber die leine Anleihe, von der jetzt wieder geſprochen wird, und von der niemand weiß, was in Wahrheit dahinter ſteckt und wie die Regierung ſich zu ihr ſtellt, ſei keine Meſſe wert. Sie würde den Franzoſen ihre Schwierigkeiten lin⸗ dern, damit aber für uns den Weg zur Löſung und Befrei⸗ Aung vielleicht auf immer verlegen. Ohne große An⸗ leihe keine Rettung. Auch wir hätten den Weg zu gehen, den Amerika und ſeine Finanzwelt in dieſer Frage bisher gegangen iſt. Es iſt nicht wahrſcheinlich, daß die oalitionsparteien ſich dieſer Argumentation an⸗ ſchließen werden. Sie werden vielmehr im weſentlichen der Regierung folgen, die fürs erſte ihre Taktik nicht ändern wird und wohl auch dabei bleiben wird, nach Mitteln und Methoden zu ſuchen, wie einſtweilen auch ohne Anleihe die Inflation zu verhindern und das Budget wenigſtens einiger; maßen ins Gleichgewicht zu bringen iſt. Das bedeutet natürlich keine Klärung, nur eine Verlängerung des Proviſoriums; aber mit dieſem Provi⸗ ſorium wird man, ſofern nicht die Londoner Ausſprache zwiſchen Poincars und Lloyd George die Situation von Gründ auf ändert, in die Ferien gehen. An Vorlagen von einigem Gewicht wird man vorher nur die Ausführungs⸗ beſtimmungen zu Artikel 18 erledigen. Auch in dieſer Be⸗ ziehung wird, wie ja die geſtrige Generaldebatte im Aus⸗ ſchuß gezeigt hat, die Regierung mit ihrer Auffaſſung durch⸗ dringen. Die Vorlage wird in der Form Geſetz werden, die das Kabinett ihr gegeben hat, alſo mit Einſchluß eines Ini⸗ tiativrechtes für die Negieximg. 2751 eee 3 16——7 1 811 8 5 ßlich zuſammen⸗ der mit Poincare Beratungen über eine kleine Nt )(Berlin, 16. Juni, Trotz des in Paris erf tis durch die Reparationskommiſſton erhalten ich tat ch ie Gerüchte von dem Vorſchlag einer kleinen Anleihe, den das Garantiekomitee der deutſchen Rogierung über⸗ bringen ſoll, Die Berliner Korreſponde Meldung verbreitet, verſichert heute cklie daß man in Regierungs⸗ und in en der deutſchen Sachverſtändigen der Genuadelegation der Ueberzeugung ſei, daß die Reparationskommiſſion tatſächlich wegen einer klei⸗ betreffe den Kre nen Anleihe mit der deutſchen Regierung Verhandlungen einleiten will. Welche Form dieſe Anleihe annehmen ſoll, darüber wird erſt geſprochen werden können, wenn die eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen in London beendet ſind und weiterhin das Garantiekomitee in Betlin feſtgeſtellt hat, welche Maßnahmen die deutſche Regierung ihrerſeits zur Sicherſtellung der Anleihe vorguſchlagen gedenkt. Weiter heißt es in der betreffenden Korreſpondenzmek⸗ dung: das Garantiekomitee, das am Montag in Ber⸗ lin eintrifft, iſt zwar nicht bevollmächtigt, direkte Verhand⸗ lungen über eine kleine Anleihe mit der deutſchen Regierung zu führen. Es hat jedoch den Auftrag, die Bereitwilligkeit der deutſchen Regierung für die Fundierung einer ſolchen Anleihe zu prüfen und feſtzuſtellen, welche finanziellen Maß⸗ nahmen von der Regierung getroffen werden müſſen, um die Behebung einer kleinen Anleihe zu ermöglichen. Die ſtändig in Berlin weilenden Bevollmächtigten der Reparationskom⸗ miſſion prüfen ſeit längerer Zeit die Frage einer kleinen An⸗ leihe. Es werden auch inoffizielle Beſprechungen zwiſchen einzelnen hieſigen Beauftragten der Reparations⸗ kommiſſion und deutſchen Finanzſachverſtändigen über die Möglichkeiten und Ausſichten einer kleinen Anleihe geführt. Dabei hat ſich gezeigt, daß weder bei den franzöſiſchen noch bei den deutſchen Sachverſtändigen eine große Vorliebe für eine kleine Anleihe zu finden iſt. 2 Kabinettsſithung. )(Berlin, 16. Juni. Während im Plenarſaale die Schlichtungs⸗ ing beſprochen wurde, trat in den hinteren Räumen des gebäudes das Kabinett zuſammen, um einmal die lau⸗ ſchäfte zu erledigen und ferner ſich über das Programm chſten Tage zu beſprechen. Am Montag und Diens 9 ſoll ße politiſche Debatte ſtattfinden, bei der der Reichskanzler das Wort ergreifen wird. Die 3 wangsanleihe iſt, wie auch aus volksparteilichen Kreiſen betont wird keineswegs gefährdet, die vielfach behauptet wurde, da die Vol partei nach wie vor an hrem Programm feſthält, jedoch die Erbſchaftsſteuerfrage mit hin⸗ einbeziehen will, ein Verlangen, das wohl kaum auf beſondere Schwlerigkeiten ſtoßen dürfte. Schwieriger geſtaltet ſich ſchon das m des Umlageverfahrens, das der Regierung zur⸗ zeit tatſächlich wohl allerlei Schwierigkeiten und Kopfzerbrechen macht, ohne daß man direkt von einer Kriſe ſprechen kann. Sicher liegt in dem Ergebnis der Abſtimmung eine Gefahr für das Kabinett und wohl auch aus dieſem Grunde begann der Kanz⸗ ler heute die Beſprechungen mit den einzelnen Parteiführern, die in den nächſten Tagen fortgeführt werden ſoll. Aber auch die Parlamentarier der Regierungsparteien, die bisher ſich gegen das Umlageverfahren ausgeſprochen haben, ſind zum Teil ſchon heute anderer Anſicht, da ſie ſehen, daß man mit dieſen wirtſchaftlichen Fragen politiſche Zwecke verfolgt und es iſt kaum anzunehmen, daß ſich viele Abgeordnete, die zur Regierung ſtehen, hierzu ge⸗ brauchen laſſen werden. Da das Wirtſchaftsjahr aber ſeinem Ende zugeht, muß ſelbſtverſtändlich auch die Frage de⸗ Umlageverfah⸗ rens ihrem Ende zugehen, bevor der Reichstag in die Ferien geht und die Kommiſſion, die den Geſetzentwurf zu bergten hat, dürfte bereits im Laufe der nächſten Woche die Duürchberatung zu Ende führen. Der Reichskanzler empfing geſtern abend di jrer der i rteien zu einer Ausſprache. Die Deutſche Volks⸗ bartei nahm an der Beſpre chung nicht teil. Im Vor⸗ dergrunde ſtand die Frage der Zwa ngsanleihe und der G treideumlage. Laut„Berliner T att“ beſch kte ſich der Kanzler darauf, die Auffaſſung der eiführer feſtzuſtellen. Die Fraktionen der Demokraten und Mehrheitsſozialſſten hielten geſtern Fräktionsſitzungen ab, in denen die Frage ſprochen worden iſt. Ueber die Haltung der ſozialdemokratiſchen Reichs⸗ tagsfraktion gibt der Vorwärts“ bekannt, daß die Fraktion darauf beſlehen müſſe, daß eine ausreichende Menge Getreide erfaßt und zum verbilligten Preiſe abgegeben werde. Das Blatt glaubt, daß in den nächſten Tagen um die Getreideumlage ein ſehr ſchar fer der Getreideumlage be⸗ 40 1 2 7 855 755 Kampf ausgefochten werden wird, der die weiteſttragenden politi⸗ ſchen Folgen haben könne. Deutſcher Neichstag. UIBerlin, 17. Juni. (Von unſerem Berliner Büro.) Die Wetterwolken, die ſich am Donnerstag über dem Reichstag zuſammengeballt hatten, haben ſich inzwiſchen wie⸗ der verteilt. Geſtern ſpürte man im Plenum von Konflikt⸗ ſtimmung kaum mehr einen Hauch. Die Kompetenzſtreitig⸗ keiten, veranlaßt durch den Ueberrumpelungsantrag der Unab⸗ hängigen, ſind hinter den Kuliſſen auf friedliche und ſchiedliche Weiſe beigelegt worden, und ein letzter Störungsverſuch, der diesmal von den Kommuniſten ausging, konnte an der grund⸗ ſätzlichen Einigung nichts mehr ändern. Die Regierung iſt bei der Löſung des Streites in der Rolle des ehrlichen Mak⸗ lers aufgetreten. Sie hat den Wünſchen der Deutſchen Volkspartei auf Anpaſſung der Erbſchaftsſteuer an die Geldentwertung Rechnung zu tragen vermocht, aber auch die Unabhängigen ſind nicht leer ausgegangen. Ihnen iſt zugeſtanden worden, daß dem bereits im Mai eingebrachten Antrag Criſpiens kein Hindernis in den Weg gelegt werden ſoll. Nunmehr ſteht alſo feſt, daß der Erb ſchaftsſteuer⸗ antrag gemeinſam mit dem Zwangsanleihe⸗ und dem Einkommenſteuerantrag morgen reibungs⸗ los dem Ausſchuß überantwortet werden wird, der bereits am Dienstag ſeine Tätigkeit aufnehmen ſoll. Die Königsberger Vorgänge ſchon heute zu be⸗ ſprechen, wie die Unabhängigen es verlangten, zeigte das Haus keine Neigung und es ließ ſich in ſeiner Weigerung auch durch Dittmanns Kaſſandrarufe nicht wankend machen. Nach⸗ dem im Handumdrehen ein paar kleine Anfragen und unbe⸗ deutendere Geſetzentwürfe abgetan waren, konnte man ſich an die erſte Leſung des Entwurfes einer Schlich⸗ tungsordnung begeben. Dieſes Geſetz könnte wohl als ein er ſter praktiſcher Verſuch zur Herbeiführung des wirtſchaftlichen Friedens gewertet werden, wenn man die Gewißheit hätte, daß unſere Arbeiterſchaft papierene Beſtimmungen über den Streik reſpektieren würde. Man konnte wirklich einmal an den vernünftigen Aeußerungen des Mehrheitsſozialiſten Gie⸗ bel über die Zweiſchneidigkeit des Streiks ſeine Freude haben; aber nichtsdeſtoweniger iſt ihm, dem Vorſitzenden des Zentralverbandes der Angeſtellten, mancher Paragraph des Geſetzes in hohem Grade verdächtig, und überall wittert er die Fußangeln des Unternehmertums. Miniſter Brauns ſuchte ſeine Bedenken zu zerſtreuen: Das Streikrecht werde durch das Geſetz Ri cht illuſoriſch gemacht. e eee 99 i übergroße Erwartungen auf den Erfolg des Ge⸗ s ſetzte. Der Volksparteiler Moldenhauek ſich mehr von der wachſenden Einſicht der Arbeiter⸗ ſchaft als von den hier geplanten geſetzgeberiſchen Maß⸗ nahmen, die von demokratiſcher Seite, wenn auch von den Deutſchnationalen als ſehr ſtark bürokratiſch bemängelt wur⸗ den. Der unabhängige Sprecher bezeichnete das Geſetz pöttelnd als ein Geſetz gegen den Streik. Das Zentrum glaubte, wohl mit Rückſicht auf den ſeinen Reihen entnommenen Arbeitsminiſter, der Vorlage einige wohlwol⸗ lende Begleitworte ſpenden zu müſſen. vom Rechtsausſchuß des Reichstags. ONB. Verlün, 16. Juni. Im Rechtsausſchuß des Reichstags wurde der Geſetentwurf zur Ausführung des Artikels 18 der Reichsverfaſſung beraten.§ 1 der Regierungsvorlage, um den ſi die heutige Diskuſſion drehte, zählt die Fälle einer Abſtimmung nach Artikel 18 auf. Danach kann eine Abſtimmung der Bevölke⸗ rung ſtattfinden, wenn eines der beiden Länder der Gebiet; änderung, oder der Neubildung von Ländern ni zuſtimmt. Sie muß ſtattfinden, wenn bei Abtrennungen 7 Stimmberechtigten des abzutretenden Gebiets eine Abſtimmung verlangt. Der Bertreter Preußens und der Abg. Düringer(In, wandten ſich gegen die Regſerungsvorlage. Der Demokrat Koch⸗ Weſer trat in längeren ſtaatsrechtlichen Ausführungen für die Faſſung des betr. Paragraphen ein. Miniſterialdirektor Meis ner ſprach ſich als Vertreter Preußens entſchieden gegen eine An⸗ erkennung der Abſtimmungsinitiative des Reiches aus. Abg. Soll⸗ mann⸗Köln(Soz.) führte aus, es ſei für die Sozialdemokratie entſcheidend, daß die Gliederung des Reiches eine ſyſtematiſche ſei. Er trat für die Regierungsvorlage ein. Abg. Schultz⸗Bromberg (Dn.) wandte ſich mit großer Schärfe gegen die von der Regie⸗ rung in Anſpruch genommene Initiative für die Zerteilung und derung der einzelnen Bundesſtaaten. Nach längeren Aus⸗ ungen eines Zentrumsredners, der betonte, daß die Faſſung der Regierungsvorlage keine Abänderung, ſondern eine Aus“ le gung des Artikels 18 darſtelle, nahm der Ausſchuß den 8 U im weſentlichen im Wortlaut der Faſſung der Regierung an und ver⸗ tagte ſich darauf. Der Keichsrat für die Getreideumlage. )(Berlin, 17. Juni. Der Reichsrat, der geſtern in den ſpäten Abendſtunden tagte, beſchäftigte ſich mit dem Geſetzentwurf über die Regelung des Verkehrs mit Getreide aus der Ernte 1922. Die Vor⸗ lage verlangt wieder wie im Vorfahre eine Umlage von 2½ Mill⸗ Tonnen. In der Vollſitzung iſt der Reichsrat mit großer Mehrheit den Beſchlüſſen ſeiner Ausſchüſſe, die ſich auf den Boden der Regierungsvorlage ſtellten, beigetreten. Der Geſetzentwurf hat ſedoch gegenüber dem vorfährigen Geſetz weſent⸗ liche Aenderungen erfahren, indem aufgrund der vorjährigen Er⸗ fahrungen mancherſei Härten ausgeglichen wurden und in manchen Punkten der Landwirtſchaft Entgegenkommen gezeigt wurde. Die Umlagepreiſe werden weſentlich höher werden bisher. Es ſoll der Landwirlſchaft außer den Geſtehungskoſten auch ein angemeſſener Unternehmergewinn und eine gewiſſe Sicherhelt gegen künftige Steigerung der Erzeugerkoſten gegeben werden. Ein einheitlicher Preis für das ganze Erntejahr, wie er 1921 feſtgeſetzt var, ſoll mit Rückſicht auf die Unſicherheit der künftigen Entwicke⸗ luna des Standes der Mark nicht beſtimmt werden. Angenommen wurde ein bayriſcher Antrag, wonach der Reichs⸗ miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft mit Zuſtimmung des Reichsrates Vorſchriften erlaſſen ſoll über die Verwertung der aus dem öffentlich bewirtſchafteten Getreide entfallenen Kleie. Die badiſche Regie ung ließ erklären, daß ſie der Vor⸗ lage zwar zuſtimme, aber gegen die Höhe der auf Baden ent⸗ fallenden Umlage Proteſt erhebe und erſuche, vor der end⸗ gültigen Feſtſetzung die badiſchen Wünſche einer Nachprüfung zu unterziehen. Die Abſtimmung ergab 49 Stimmen für und 16 Stimmen gegen die Vorlage. Deutſches Reich. Neuwahl des Reichspräſſdenten im Obktober. 6Berlin, 16. Juni. Wie verlautet, ſoll nach den bisherigen Beſprechungen zwiſchen den Reichstagsparteien und der Regierung anzunehmen ſein, daß anfang Oktober die Neuwahl des Reichs⸗ präſibenten exfolgen wird. Ueber Aufſtellung von Kandidaten hätten Beſprechungen noch nicht ſtattgefunden. „Die orohende Neaktion.“ Berlin, 17. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die Zentrale der Kommu⸗ niſtiſchen Partei Deutſchlands veröffentlicht in der„Roten Fahne einen Aufruf an die ſozialiſtiſchen Parteien und an den Allge⸗ meinen Deutſchen Gewerkſchaftsbund, in dem die Leitungen der S. P. D. und der U. S. P. D. ſowie des A. D. G. B. gefragt wer⸗ den, oh ſie bereit ſeien, gegen die drohende Reaktion eine ge⸗ meinſame Abwehrfront des deutſchen Prole⸗ tariats zu bilden. Baden. Arbeitsplan des Landtags. „ Tu. Karlsruhe, 16. Juni. Der Landtag wird in der nächſten Woche den Voranſchlag des Finanzmi niſteriums und da⸗ Kirchenſteuergeſetz beraten. Dann ſollen die Förmlichen Anfragen der Deutſch⸗Nationalen über die Geheimberichte und über die Behandlung des Scheidemann⸗Attentats im Volksfreund, ſowie die Förmliche Anfrage der Unabhängigen über den Milchſtreik im Ried behandelt werden. Anfang Juli will der Landtug den Voran⸗ ſchlag des Arheitsminiſteriums erledigen. Damit wäre dann der geſamte Voranſchlag verabſchiedet. Zur Veratung ſollen dann noch einige Geſetzesborlagen und Anträge kommen. Wenn der Landtag bis Ende Juli ſein Arbeitsprogramm erledigen will, muß er ſich tüchtig daran halten und vor allem müſſen lange u vielfach unnutze Debarten, wie ſie z. B. bei der Beratung des Voranſchlags für die Landwirtſchaft rte unterbleiben. Die Bürgermeiſterwahlen. Tu. Karlsruhe, 16. Junji. Der Landtagsausſchuß für Rechts⸗ pflege und Verwaltung befaßte ſich mit dem von der Regierung eingereichten Abänderungsvorſchlag zur badiſchen Gemeindeordnung, wonach die Wählbarkeit zum Bürger⸗ meiſter oder zum beſoldeten Gemeinderat nicht bedingt ſein ſoll, daß der zu Wählende bereits den Wohnort auf der betr. Ge⸗ markung hat. Lebhaft beſprochen wurde im Aus ſchuß, ob dieſe Aenderung rückwirkende Kraft auf 1. Januar 1920 haben ſoll. Vo!! den Rednern der Deutſch⸗Nationalen und der Deutſchen Volkspartet wurde das beſtritten, während zwei Zentrumsabgeordnete dafür eintreten. Ein anderes Mitglied der Deutſch⸗Nationalen, ebenſo die Sprecher des Landbundes und der Sozialdemokraten teilten dieſe Auffaſſung. Der Miniſter des Innern Remmele erklärte, die Geſetzesvorlage ſei nicht im Hinblick auf die Freiburger Bürger⸗ meiſterwahl erfolgt; die vorgeſehenen Aenderunegn ſeien ſchon im April durch die Bürgermeiſterwählen in Seckenheim und Ladenburg zur Erörterung gekommen, wo Bürgermeiſter gewählt wurden, die vor der Wahl nicht an den genannten Orten wohnten. Mit allen gegen pier Stimmen beſchloß der Ausſchuß ſchließlich dem Landtag vorzuſchlagen, der Geſetzesänderung rückwirkende Kraft auf 1. Fanuar 1920 zu verleihen. Letzte Meldungen. WoBB. Budapeſt, 17. Jun. Miniſterpräſident Graf Bethlen hat das Kabinett einer Umgeſtartung unterzogen. Das Miniſterium ſetzt ſich folgendermaßen zuͤſammen: Miniſterpräſident Graf Bethlen, Miniſter des Innern: Ivan Kulkovski, Finanzminiſter: Tibor Pallas, Handelsminiſter: Ludwig Valkh, Kultus und Unterricht: Graf Kuno Klebels⸗ berg, Juſtiz: Geza Daruvari, Ackerbau: Stefan Szabo Nagya⸗ tedi, Landesverteidigung: Alexander Belioska, Volkswohlfahrt: Joſef Vaß, Volksernährung: Bela Terff. dat e * Die neuen Miniſter werden am Samstag vom Reichsverweſer vereidigt. 33 ——— 3 KX— * r U — Samstag, den 17. Juni 1922. — Mannheimer General-Anzeiger.(Mitiag ⸗Ausgabe.) * 3. Seite. Nr. Wirtſchaſtliche Fragen. Tagung des Verbandes deutſcher Treuhand⸗ und Reviſions⸗ geſellſchaften. + Heidelberg, 16. Juni. Der vor zwei Jahren gegrün⸗ dete Verband deutſcher Treuhand⸗ und Reviſionsgeſellſchaf⸗ ten e. V Berlin.50, Ansbacherſtraße 19, hielt am 9. Juni in Heidelberg eine Generalverſammlung ab, in der wiederum mit aller Deutlichkeit ausgeſprochen wurde, daß der Verband auch weiterhin mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln die Mißbräuche betämpfen wird, die ſich in das Treuhand⸗ weſen eingeſchlichen haben. Einmütig ſtand der Vorſtand auf dem Standpunkt, daß nur derjenige berechtigt iſt, den Ehrennamen Treuhänder zu führen, der keinerlei Geſchäfte mit eigenen Mitteln auf eigene Riſiko tätigt, und nur der treue Sachwalter einer Dritten iſt. Mit Befriedigung wurde feſt⸗ geſtellt, daß der Kampf des Verbandes gegen die Mißſtände im Treuhandweſen bei Behörden und Verbänden auf volles Verſtändnis ſtößt und tatkräftige Mitarbeit findet. Insbe⸗ ſondere haben die deutſchen Handelskammern, die Vereint⸗ gung der deutſchen Arbeitgeberverbände und der Reichsver⸗ band der deutſchen Induſtrie aufklärend mitgewirkt und tragen damit zu der Reinigung des Treuhandgewerbes von unlauteren Elementen bei. In Anbetracht der ſteigenden Unkoſten mußten die Ge⸗ bühren für die Tätigkeit des Treuhänders bedeutend erhöh: werden. Unter ausdrücklicher Betonung des Grundſatzes, daß bei jeglicher Tätigkeit des Treuhänders, ebenſo wie bei erjenigen des Rechtsanwaltes und Notars vor allem der Wert des Gegenſtandes zu entſcheiden hat, demnach alſo in erſter Linie eine Wertgebühr erhoben wird, wurde be⸗ ſchloſſen für Reviſtons⸗ und Organiſationstätigkeit einen Mindeſttagesſatz von Mk. 1000.— feſtzuſetzen. Die nächſte ordentliche Hauptverſammlung des Verbandes findet im Januar nächſten Jahres in Hannover ſtatt. Wärme⸗Ausſtellung in Eſſen. Am 17. Juni wird in den Ausſtellungshallen in Eſſen die Ausſtellung„Die Wärme“ eröffnet werden. Dieſe Ausſtellung ſoll vor allem die Neuheiten auf dem Gebiete der Technik und Wirtſchaft der Wärme in Induſtrie, Gewerbe und Haushalt behandeln. Die Ausſtellung ſoll vier Wochen dauern. Während der Ausſtellung werden in Eſſen und Um⸗ gebung Verſammlungen techniſcher Verbände wdie auch der Induſtriebezirk ſelbſt durch ſeine engſten Be⸗ ziehungen zur Wärmewirtſchaft ein außerordentlich wichtiger 5 ſchaft und Wärmetechnik überhaupt iſt. Die maßgebenden Firmen auf dem Gebiete der Wärmetechnit ſtellen aus. Nur „Rejenigen Dinge, die auf die Wärmetechnik Bezug nehmen, ſind berückſichtigt worden, da es ſich hier um eine hochwertige Fachausſtellung handelt. Die Neuerungen werden im Betrieb bvorgeführt, wie in Modellen, Zeichnungen, Schaubildern und dercgl. dargeſtellt. Eine Beteiligung großer Verbände und weiter Induſtriekreiſe iſt ſichergeſtellt. Bei dieſer Ausſtellung wird nicht nur die Wärmewirtſchaft im Berg⸗ und Hütten⸗ weſen berückſichtigt, ſondern auch ihre Bedeutung in der all⸗ gemeinen Kraftwirtſchaft in der Heizungstechnik und in an⸗ deren Gewerbezweigen, wie in der keramiſchen Kalk, Ze⸗ ment, Textil⸗, Metall⸗ uſw. Induſtrie, da die Ausſtellung gerade das Geſamtgebiet der Wärmewirtſchaft in den Fort; chritten der letzten Jahre vorführen will. A Tu. Karlsruhe, 17. Juni. Die hier abgehaltene Landes⸗ berbandsverſammlung badiſcher Standesbeamter befaßte ſich u. a. mit der Frage der Gebühreneinfüh⸗ dung bei den Standesämtern zu Gunſten der notleidenden Städte, denen durch Reichsgeſetz die geſamten Aufwände für die ſtaatliche Standesbeamtung aufgebürdet iſt. Im Verlauf der Tagung wurde dann zum Ausdruck gebracht, daß die Wichtigkeit des Amtes des Standesbeamten in der Oeffent⸗ ichkeit leider nicht genügend gekannt und gewürdigt iſt, wenn wan bedenke, daß der Standesbeamte, der im Sinne des eichsgeſetzes eine eigene ſtaatliche Behörde iſt, den Akt der heſchließung vollzieht, daß er auf dem Gebiete der frei⸗ willigen Gerichtsbarkeit hohe richterliche Funktionen aus⸗ hrt und ihm ebenſo wie dem Richter die Abnahme eides⸗ ſattlicher Verſicherungen und die Erteilung von Geldſtrafen zuſteht. Es wurde betont, daß der Reichsbund der Standes⸗ geamten Deutſchlands, deſſen Unterverband der badiſche Fandesverband iſt, bereits beim Reichsjuſtizminiſterium er⸗ folgreiche Schritte zu den entſprechenden Beſtimmungen des Reichsgefetzes getan hat. 8 8 0 arbeiter), Rempt(Zimmerer). abgehalten, Mittelpunkt der deutſchen und internationalen Wärmewirt⸗ Städtiſche Nachrichten. Schaffung von Keichsheimſtätten. Aus Gewerkſchaftskreiſen wird uns geſchrieben: Zu einer Kundgebung gegen die Wohnungsnot geſtaltete ſich eine am 14. Juni vom Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbund einberufene und von Gewerkſchaftsfekretär Biſchoff geleitete Ver⸗ ſammlung der Gewerkſchaften, Afa, Mieterorganiſation, Bund deut⸗ ſcher Bodenreformer, gemeinnützigen Baugenoſſenſchaften und Selbſthilfunternehmungen. Außer dem Referenten, Arbeiterſekretär M. Nagel, kamen noch zu Wort: Ingenieur M. Grande Gund deutſcher Bodenreformer), Architekt Leonhard und Herr Theiß(Baugenoſſenſchaft für Kleinwohnungen), Schnell(Holz⸗ Es wurden faſt alle einſchlägigen Fragen berührt und es darf feſtgeſtellt werden, daß bei Schaffung neuer Wohnungen die Form der„Reichsheimſtätten“ in erſter Linie verlangt wird. Das gemeinſchädliche Treiben der Bauſtoffſyn⸗ dikate wurde entſchieden verurteilt. Das Syſtem der perſön⸗ lichen Initiative durch Leiſtung von Arbeit eine eigene Heim⸗ ſtätte zu bauen, fand von ſeiten gewerkſchaftlicher Redner einigen Widerſpruch. Einſtimmig war die Verſammlung der Meinung, daß das viel⸗ ſeitige Gebiet des Wohnungsweſens von allen Organiſationen, die daran mitarbeiten wollen, gemeinſam gefördert werden müſſe. Der beſtehende Heimſtättenausſchuß wird daher alle in Betracht kom⸗ menden Organiſationen zu dieſem Zwecke in ſich zu vereinigen ſuchen. ):( Aus dem badiſchen Schulweſen. In der Zeit vom 26. Juni bis 1. Juli wird an der Landwirtſchaftsſchule Auguſtenberg und in der Zeit vom 3. bis 8. Juli wird an der Landwirtſchaftsſchule Hoch⸗ burg je ein Obſtbaukurs für Lehrer, Beamte uſw. abgehalten. Das badiiche Unterrichtsminiſterium hat ſich entſchloſſen, die Teilnahme an dieſem Kurs für die Lehrer zu erleichtern, teils durch Urlaubs⸗ bewilligung, Erſatz der Reiſekoſten uſw.— Gegen Ende des Monats Juli findet eine erſte Prüfung der Lehrerinnen für Handarbeiten tatt und zu Anfang Oktober ds. Is. wird am Lehrerinnenſeminar rinzeſſin Wilhelm⸗Stift in Karlsruhe eine Lehrerinnenprüfung für ſolche Kandidaten abgehalten, die keine ſtaatliche Lehrerinnenprüfung beſucht haben. Uabean alsnänigen Lor die für das nächste Vierteljahr den Aanndeimer Canerd-Aneiger bei dor Post noch nicht bestellt haben, bitten wir, dies umgehend längstens bis zum 20. ds. Mts. bewirken zu wollen, damit in der regelmäßigen Zusendung keine Unterbrechung eintritt. 8380 Ein Reichstelegrammadreßbuch in zwölf Sprachen. Ein Reichstelegrammadreßbuch wird in der Reichsdruckerei hergeſtellt und zum erſtenmal Anfang 1923 erſcheinen. Die Herausgabe er⸗ folgt mit amtlicher Unterlagen durch eine beſondere Ge⸗ ſellſchaft. Das 7 ſoll jedes Jahr zum 1. Oktober erſcheinen und durch zwei Nachträge ergänzt werden. Es wird drei Bände umfaſſen, ein aſphabetiſches Telegrammſchriftenverzeichnis mit Angabe der Inhaber, deren Wohnung, Fernſprechanſchlüſſe, Bank⸗ und Girover⸗ bindungen uſw., ein e in der umgekehrten Reihen⸗ folge und ein Branchenregiſter. Das Inhaltsverzeichnis wird in zwölf Sprachen aufgeſtellt. H. Ein neuer London⸗München⸗Expreß. Zur Bewältigung des außerordentlichen ſtarken Reiſeverkehrs zwiſchen England und Hol⸗ land nach Süddeutſchland wird zunächſt einmal wöchentlich, bei ſtarker Benützung auch zweimal, ein neues Expreßzugpaar zwi⸗ ſchen London und München eingerichtet. Die Züge führen nur erſte Klaſſe und beſtehen aus Salonwagen und Speiſewagen. Die Ab⸗ fahrten erfolgen Donnerstag abend London ab.30, Hoek ab.50 vorm.(holl. Sommerzeit), Köln a. Rh. 12.20 nachm., Wiesbaden ab .16, Frankfurt.05, Heidelberg.31, Stuttgart.24, München an 11.08 nachm. am Freitag. Der Gegenzug verläßt am Dienstag Mün⸗ chen.42 vorm., Stuttgart 11.16, Heidelberg.04, Frankfurt.30 nachm., Wiesbaden.21, Köln.15, Hoek 12.10 vorm. Mittwochs, London an.30 vorm. Die Züge werden unter außerordentlicher Beſchleunigung gefahren und laufen auf lange Strecke(ſiehe Köln⸗ Wiesbaden, Heidelberg⸗Stuttgart) durch. Wagen und Perſonal wird durch die Schlafwagengeſellſchaft geſtellt. Die Preiſe meiſen ähnlich wie der Orientexpreß früherer Zeiten beſondere Züſchläge auf. piofeſſor Dr. Max Wingenroth 7. dDer Konſervator der Städt. Sammlungen Freiburg, Profeſſor Or. Max Wingenroth iſt, wie erſt heute bekannt wird, am Mittwoch unerwartet geſtorben. Vor ſeiner nach Freiburg er⸗ 8 folgten Berufung war der Entſchlafene Direktorialaſſiſtent der ſtaat⸗ chen Sammlungen in Karlsruhe. Ferner war Prof. Wingenroth Geſchäftsführer des Vereins„Badiſche Heimat“, Herausgeber r Heimatblätter und des Kalenders„Ekkehard“, ferner war er in keichem Maße auf kunſthiſtoriſchem Gebiete publiziſtiſch tätig. Neben der Stadt Freiburg, die mit dem Verſtorbenen eine hervorragende rraft für die Erhaltung und Erweiterung ihrer Sammlungen ver⸗ boren hat, muß vor allem der Verein„Badiſche Heimat“ mit dem Anſcheiden Wingenroths einen ſchweren Verluſt verzeichnen. Auf e bevorſtehende Tagung des Vereins, die am Sonntag, den 18. und ontag, den 19. in Bruchſal anläßlich des dortigen Schloßjubiläums attfindet, wirft dieſe Todesnachricht einen düſteren Schatten. 2 2 Zinzendorf und oͤie Herrnhuter. Zum 200. Gründungskag der Brüdergemeine am 17. Juni. Die Brüdergemeine, die das Gedächtnis ihrer Gründung an em Tag feiert, da vor 200 Jahren der erſte Baum für den Anbau krnhuts gefällt wurde, hat ſeit ihrem Beſtehen dem Geiſtesleben eutſchlands tiefe Spuren eingeprägt, tiefere, als es nach außen ervortritt. Aus der geiſtigen Entwicklung von Perſönlichkeiten wie Herder, Goethe, Schleiermacher ſind ihre Einflüſſe nicht weg⸗ enken, und weiter greifen ihre Wirkungen in die geiftig⸗ſeeliſche Entwicklung unſeres Volkes und der modernen Chriſtenheit hinein, Als es der verhältnismäßig geringen Zahl der Herrnhuter zu ent⸗ ſprechen ſcheint. Die Urſprünge der Brüdergemeine führen zu den Böhmſſchen und Mähriſchen Brüdern zurück, von denen im 17. und 18. Jahrhundert viele unter dem religiöſen Druck der Heimat aus⸗ deanderten. Einer Anzahl von ihnen nahm ſich der Graf Zinzen⸗ orf an; auf ſeinem Rittergut Berthelsdorf in der Lauſitz entſtand r Ort Herrnhut. Bald mußte Zinzendorf ſelbſt die vereinheit⸗ ichende Leitung der Auseinanderſtrebenden übernehmen. Unter em Einfluß Speners und Pranckes aufgewachſen, aber erſt in ittenberg entſchiedener Pietiſt geworden, fand er in der Brüder⸗ emeine die Gelegenheit zur Verwirklichung ſeiner Ideen religiöſer elebung und Vertiefung und ſeiner Beſtrebungen, die Lehre vom ekreuzigten den ihr noch nicht Gewonnenen zu bringen. Er hatte bei ſchwere Widerſtände zu überwinden. Zuerſt Hofrat bei der Dresdner Regierung, verließ er den Staatsdienſt, als ihm das alten von Hausgottesdienſten unterſagt wurde, und ließ ſich unter 1 angenommenem Namen als Predigtamkskandidat prüfen. Elf Jahre Vortrag einiger Oden, war er ſeiner„Neuerungen“ wegen aus der Heimat verbannt und war, zum Biſchof der Mahriſchen Brüdergemeinen ordiniert, an verſchiedenen Orten tätig, ſpäter auf großen Reiſen in Europa und Amerika. Seine religiöſen Schriften überſteigen die Zahl 100; beſonders nachhaltig wirkte ſein Geſangbuch. So lange Zinzendorf lebte, fiel die Ausgeſtaltung der Gemeine im weſentlichen mit ſeiner Lebensgeſchichte zuſammen, wenn auch in manchen Punkten die Entwicklung über ſeine Abſichten hinaus⸗ ging, die die neue Schöpfung im Rahmen der ſächſiſchen Landes⸗ kirche feſtzuhalten ſtrebten. Bekenner verſchiedener evangeliſcher Richtungen ſchloſſen ſich an; zahlreiche Niederlaſſungen waren ſchon zu Zinzendorfs Lebzeiten entſtanden. Die eigentliche Vereinheit⸗ lichung erfolgte erſt ſpäter durch Spangenberg, zugleich wurde ein feſtes Verhältnis zur evangeliſchen Kirche erreicht. Uebertreibungen der Entſtehungszeit, auch eigentlich Zinzendorfſche Ideen fielen da⸗ bei. Was blieb, war die nders Verfaſſung, die reichere Ausge⸗ ſtaltung des Kultus, vor allem aber das eigentümliche Gemeinleben und die intenſive Liebestätigkeit, Erziehung, Pflege und Miſſion. Heute hat die Brüdergemeine 156 Hauptſtationen mit über 400 Miſſionsarbeitern; die Geſamtzahl der itglieder beträgt über 45 000, davon 9000 in Deutſchland, 100 000 Perſonen ſind von den Miſſionaren getauft worden Kunſt uns Wiſſen. Als Begleiter in den Odenwald bringt ſich der Roman„Und draußen— die Welt“ von Alfred Maderno allen denen in Erinnerung, die Traum und Stille einer Landſchaft ausgenießen wollen. Das Werk iſt ſoeben in Buchform mit künſtleriſcher, ſtimmungsvoller Einbandzeichnung im Verlag Theodor Berkenbuſch, Heidelberg, erſchienen. Baden· Badener Theater ⸗ und Konzertberichk. dieſer Woche hat die arbeits⸗ und erfolgreiche Spielzeit der Stüdt. Schauſpiele ihr Ende erreicht. Als letzte der zahlreichen Erſtauf⸗ führungen ging Joachim von der G0 ltz' Drama aus der Jugend Friedrichs des Großen„Vater und Sohn“ in Szene. Der Er⸗ folg des in jedem Betracht gehaltvollen Stückes war hier ſo wie anderwärts ein ungewöhnlich ſtarker, Dichter und Darſteller(Otto Rovence als König und Karl Schäfer als Kronprinz) mußten oft⸗ mals an die Rampe treten.— Friedrich ver Gro ß e als Dichter und Künſtler war am folgenden Tage Gegenſtand einer Morgen⸗ veranſtaltung, in welcher nach einem einleitenden Vortrage des Dramaturgen Dr. Grußendorf Friedrichs ſatiriſche Komödie „Der Modeaffe“ in der Ueberſetzung des Heidelbergers Ernſt Leopold Stahl zur Wiedergabe gelangte. Daran ſchloß ſich der Epiſteln und Flötenkompoſitionen. Welch Mit Schluß Die Züge haben in München Anſchlußverkehr an die Schnellzün D 22/D 28 München⸗Rom. In der Richtung England⸗München wir) der neue Zug zum erſten Mal am 30. Juni, zum letzten Mal ani 1. September befördert, umgekehrt zum erſten Mal ab München am 4. Juli, zum letzten Mal am 5. September. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit konnten am vergangenen Frei⸗ tag die Eheleute Eduard und Anna Zimmermann geb. Stützel begehen. veranſtaltungen. Im Kabarett Rumpelmayer ſteht in dieſem Monat Alt⸗ meiſter Goethe im Wittelpunkt der abwechflungsreichen Darbie⸗ tungen. Willy Porth, ein den älteren Mannheimern nicht un⸗ bekannter Künſtler— er war in den 90er Jahren für das Na⸗ tionaltheater verpflichtet— iſt ausgezeichnet in Maske und Vor⸗ trag. Man kann, wenn der Künſtler das Podium betritt, glauben, eines der Bilder, das den Geheimen Rat im Alter zwiſchen 60 und 70 wiedergibt, ſei lebendig geworden. Der Olympier verkün⸗ det, daß er von dem himmliſchen Dichterkonzilium abgeſandt wor⸗ den ſei, um den Deutſchen vor Augen zu hatlten, wie bitter not es tut, ſich auf die ethiſchen Werte zu beſinnen, die das Volk der Dichter und Denker immer wieder aus der Tiefe der Not zu lichteren Höhen emporgeführt haben. Man hört nicht nur Goethe, ſondern auch andere Dichter, u. a. Cäſar Flaiſchlen. Aber alle Vorträge, die durch den prachtgollen Vortrag zu eindringlichſter Wirkung gelangen, fügen ſich auf das glücklichſte in den eigen⸗ artigen Rahmen. Jeder Freund echter Kunſt wird Herrn Direktor Schüff dankbar dafür ſein, daß er die Bekanntſchaft mit einem Typendarſteller vermittelte, der weit über das Artiſtiſche hinaus⸗ ragt. Als Anſager fungiert diesmal Konrad Valentin Hetzel, der als Geſamthumoriſt mit einem zündenden Repertoir recht gut zu unterhalten verſteht. Eine Klaſſe für ſich iſt der Komiker Paul Fraas, der mit ſeinen derben Grotesken viel an den unvergeß⸗ lichen Bernhard Mörbitz erinnert. Es genügt, wenn wir feſtſtellen, daß das Original ſein Publikum ſo ausgezeichnet unterhält, daß es nur höchſt ungern entlaſſen wird. Milena v. Katanin ver⸗ mag als routinierte Typendarſtellerin und Parodiſtin ſofort den Kontakt mit dem Auditorium herzuſtellen. Der Vortrag ſteht dem Charme und Temperament der Vollblutwienerin in keiner Weiſe nach. Als Dan Dermi zeigt die Künſtlerin ihre Vielſeitigkeit auf dem Gebiete der Inſtrumentaliſtik. Roſemarie Schlaeger ſerviert ihre etwas paprikierten Gaben mit viel Grazie, Maryla Marylowna iſt eine reizende Tänzerin, der blühende Jugend und geſchmackvolle Koſtüme viel zu ihrem Erfolg verhelfen. Ernſt Totzke, das Mitglied der vortrefflichen Hauskapelle, ſpielt mit vornehmer Auffaſſung und glänzender Technik drei Violinſoli und Direktor William Schüff ſteuert einen zugkräftigen humoriſtiſchen Schlager bei, der ſeine Erfahrungen als„möblierter Herr“ auf der Wohnungsſuche beſingt und dabei der Schloßmöbelangelegen⸗ heit einen gut pointierten Vers widmet. G Bleichers Pädagogium der Tonkunſt lädt zu den diesjährigen Schlußkonzerten am 24. und 25. Juni ein, die eine Reihe vorgeſchrit⸗ tener Schüler der verſchiedenen Inſtrumental⸗ und Geſangsklaſſen Gelegenheit geben, Proben ihres Könnens abzulegen.(Näheres ſiehe Anzeige.) cJugendſonnkag. Anläßlich des am 18. d. M. ſtattfindenden Jugendfonntags wird in der Johanniskirche am Lindenhof vormit⸗ tags eine Feier veranſtaltet. Der 30. Verbandskag der vereinigten Friſeure und Perücken⸗ macher Deutſchlands, verbunden mit einer Fach⸗ und Gewerbeaus⸗ ſtellung, findet in der Zeit von 18. bis 22. Juni in den Räumen des Ballhauſes ſtatt.(Näheres ſiehe Anzeige.) L. Skiftungsfeſt der Geſellſchaft„Alk“. Zum erſtenmale ſeit dem Kriege feierte die„Alkergilde Mannheimia“ ihr Stiftungsfeſt. Von nah und fern waren die auswärtigen Ulk⸗Vereine nach Mannheimias hohem Neſte gezogen, um mit ihren hieſigen Bundesbrüdern das 14. Wiegenfeſt zu feiern: Die Feier begann am Samstag abend im Eulenneſte(Brauſtübl, B). Sonntag morgens wurden die noch fehlenden auswärtigen Brudervereine empfangen, worauf ein Früh⸗ ſchoppen ſtattfand; daran ſchloß ſich das Feſteſſen, das dem Eulenneſt⸗ Vater alle Ehre machte. den Höhepunkt des Feſtes bildete die Feier nachmittags in den unteren Räumen des Valkhauſes. Es würde zu weit führen, ſämtliche Programmnummern anzuführen, die zum Vortrag kamen. Selbſtverſtändlich brachte jeder Bruderverein ſeine beſten Ulker mit, ſodaß mit Hilfe der engagierten Kräfte ein Feſt zuſtande kam, auf das der„Ulk“ ſtolz ſein kann. Den Schluß bildete ein Tanz, der die Gilde bis Mitternacht zuſammenhielt. Lne wolschmeckende Speise 8 2 eind Mabktaroni und Aöcale 7 5 An Harfwmelzengries. Beuische Waf⸗ . 2 ist hente der Besten Auslandsware 8 iherlegen. Makkaroni aind ndchsi dem *. Hleisdi das nahrhafteste CGericht, das in feder Familie wöcenill. muindestens amal anf den Lish kommen sollte. Hamorrhoiden. bedeutender Dichter und Künſtler wäre wohl der große König ge⸗ worden, wenn er ſeinen Veranlagungen und Neigungen hätte leben können!— Die letzte Oper der abgelaufenen Spielzeit, Puceini's „Bo heime!, kam größtenteils in der früheren(Mannheimer) Be⸗ ſetzung zur Aufführung; in das vorzügliche Enſemble fügten ſich als neue Rollenvertreter Fritz Scherer(Staatstheater Wiesbaden) und Elſa'Heuxeuſe(Deutſches Opernhaus Berlin).— Während der viermöchigen Schauſpielferien wird ein Wiener Operettenenſemble auf der Kurhausbühne gaſtieren.— Die Frühjahrs⸗Konzertſaiſon fand einen ſenſationellen Abſchluß mit dem Gaſtſpiel eines weib⸗ lichen Tenors. Frau Elfriede Oeſten⸗Henn aus Stuttgart iſt die Beſitzerin dieſer wahrhaft„phänomenalen“ Stimme, eines voll⸗ kommen männlich klingenden Organs von dunkler Färbung und überaſchendem Umfang. Und was die Hauptſache iſt: ſie kann ſingen. Als in Begleitung des Städtiſchen Orcheſters die Verdiſſchen Opernweiſen, darunter die Rigoletto⸗Arie mit der Variante„O wie ſo trügeriſch ſind Männer⸗ herzen“ aus Frauenmund mit Mannesſtimme in den abendlichen Kurgarten hinausklangen, mochte man faſt an eine akuſtiſche Täu⸗ ſchung durch den neuen Muſikkiosk glauben. Wir würden uns nicht wundern, die allem Anſchein nach ſehr muſikaliſche Dame ihrer ſtimmlichen Prädeſtination gemäß als Tenoriſtin auf der Bühne wiederzuſehen. Wie wir hören, iſt ſie nach dem großen Erfolg ihres erſten Auftretens hier für ein zweites Konzert gewonnen worden. a- Franz Servges begeht heute ſeinen 60. Gebu rtstag. Er iſt gebürtiger Kölner, ſtand aber lange Zeit im Brennpunkte der Wiener Theater⸗ und Literaturbewegung. Die Beziehungen zwiſchen Deutſchöſterreich, vor allem Wien, und dem Reich enger zu geſtalten, lag ihm u. liegt ihm auch heute noch ſehr am Herzen, obwohl er vor einigen Jahren Wien mit Berlin vertauſcht hat. Als Dichter hat Servaes von Wien die bedeutſamſten Anregungen empfangen. Mit warmer Begeiſterung offenbart er das zum erſten Male in„Wien, Brief an eine Freundin in Berlin“, 1908 in den„Stätten der Kul⸗ tur“ erſchienen. Und zum anderen Male, als ſcharfprofilierter No⸗ velliſt, in dem Wiener Notturno„Der Sprung ins Leben“, das den Novellenband„Wenn der Traum zerrinnt“ eröffnet. Servaes er⸗ zählt bald mit Humor, bald mit feſſelnder Meiſterſchaft als Schil⸗ derer der weiblichen Pſyche, die wir auch an ſeinem Berliner Ro⸗ man„Im Knoſpendrang“ zu rühmen haben. Dichter⸗ und Künſtler⸗ monogranhien zeigten ſeine hervorragenden Fähigkeiten als Eſſayiſt und Kritiker. A. M. ze„Die Sitte“, ein ſoziales Schauſpiel von Hans v. Reinfels, das bereits im Jahre 1892 von einer Berliner Bühne vorbereitet, aber von der Zenſur verboten wurde, ſoll jetzt nach 30 Jahren am eeeeen Apoth. Lauenſteins Hämorrh. Salbe und Pillen echt nur Pelikan-Apotheke, Mannheim Deutſchen Theater in Hannover ſeine Uraufführung erleben. ——— ——— ECETCC ² ÄÜzuäJ———— ˙ ͤ¹—ꝛͤ !r v.————— *. Benr. Nr. 2. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Samstag, den 17. Jun 100 Deir 3 Wo ielplan des Nationaltheaters. V. Oechsler aus Altlußheim und K. Heiler aus Kirrlach, von].G.„Germanig“, 6..V. Hellas Offenbach, 7. R. V. Nüſſel 4 19. Montag. B Kaufmann von Venedig. 7 Uhr denen der erſte%½ Jahre und der zweitgenannte 2 Jahre 3 Monate 8. Rheinklub„Allemania“ Karlsruhe. wergen 20. Dienstag, C 51 Doktor Eiſenbart 7 Uhr Gefängnis erhielt. Die übrigen kamen mit geringeren Gefängnis⸗ Hochſchul⸗Vierer: 1. Stuttgarter R.., 2. Heid 21. Mittwoch, D 51 Mauſerung 2 1* ſtrafen oder Geldſtrafen davon. 8 3. rrr 1. Frantfurten 22. Donnerst., B 51 Die luſtigen Weiber von Windſor ihr KRaſtatt, 16. Juni. Das hieſige Gericht hat jetzt die beiden oppelzweier ohne euermann: 1. Fra 23. Freitag. V. V. 12. f00l. 2r0ch„Uhr Kirchenräuber, die ſeinerzeit in der Schloßkirche von den.G.„Hberrad“..B. Amicitia Mannheim, 2. drant 24. Samstag, C 52 Der Arzt am Scheidewege 7 Uhr Reliquien des hl. Theodorus und der hl. Theodora etwa hundert Großer 8 micitia Mannheim, 25. Sonntag, ß 51 Das Käthchen von Heilbronn 5½% Uhr] Steine entfernt hatten, die ſie für Edelſteine hielten, abgeurteilt. furte. Ru. 3. Kaſteler R. 4 ben 2. S, 26. Montag, A 52 Die luſtigen Weiber von Windſor 7 ühr Der eine der Angeklagten war in der letzten Zeit auf ſeinen Die Vorrennen beginnen am Samstag, den 2. Neues Theater im Roſengarten. Geiſteszuſtand 0 9 e N 5 Die ſüddeutſche Fußballmannſchaft zu den Deutſchen gampi- 24. Samstag. Der Epangelinann 8 Uhr Wbalte Der 85 7245 Paen Nan 5 15— ſpielen. e„ 25. Sonntag s uhr richs, wurde wohl für geiſtig minderwertig, jedoch für ſeine Tat Vom Süddeutſchen Fußballgerband wurde Dieeee 15 „ verantwortlich und erhielt 2 Jahre Gefü N und Ang Winer(S ee ee, S. 800 Fürth. 3 re Ehrverluſt. Der zweite Angeklagte namens Herf wurde bg.), r 25 8 5 er. Netten Stimmen aus dem Publikum. einer anderen Straſtal abgeurtellt, die er ſeinerzeit Kalb(. F. E. Abg.), Riegel(1. F. C. Kög); Stirmek. de Aus dem Luiſenpark. Hatte man nach all den Klagen auf Abſtellung der Mißſtände im Luiſenpark gerechnet, ſo hat man ſich bitter getäuſcht. Man muß ſich fragen, wozu iſt der Park denn eigentlich da? Zum allerorts Herumbummeln, Herumliegen, Schreien, Raufen, Radfahren, Hundetraining, Beſchädigen von Bäumen, Zerreißen der Sträucher, Stehlen der Blumen?— Am Sountag verließ faſt keines, meiſt Kinder, den Park ohne ee Erholungsſtätte kann man den Park ſo ja nicht mehr nennen. Muß man das alles ſtillſchwei⸗ gend mitanſehen und anhören, ſo empört ſich das Innerſte. Nicht gllein die frechſte und ungezzogenſte Jugend gebärdet ſich wie Halb⸗ wilde, auch Herangewachſene, ſogar Eltern mit Kindern tragen dazu bei, einem den Aufenthalt im Park nachgerade zu verekeln. Sehet Ihr Herren Stadtväter ſo etwas nicht? Bitte über⸗ zeugen Sie ſich doch einmal perſönlich davon, wie es da zugeht. Und wwo ſteckt denn eigentlich die Aufſicht? Man ſieht ſie kaum ein⸗ mal. Hatte man früher ſchon ab und zu Gelegenheit, ſich über Mißſtände aufzuhalten, ſo ſcheint mir die weitere Verrohung nur noch dadurch großgezogen worden zu ſein, daß man die herrlichen Raſenplätze den Schulen zum Spielen freigegeben hat. Was man dieſen freilich erlaubt, das eignet ſich jetzt jeder Beliebige ohne wei⸗ teres auch an. Die Plätze ſind zum Teil ſchon ſo zuſammengetreten, daß nicht einmal mehr Gras wächſt. Die Zeitberhältniſſe ſind ſo ſchlecht, daß, mit Ausnahme ge⸗ wiſſer Kreiſe, niemand eine Sommerfriſche aufſuchen kann, umſo⸗ mehr hat daher die Heimat für ruhige Plätze zu ſorgen, an denen man ſich auch erholen kann. Ein Parbeſucher. Kommunale Chronik. Neckarhauſen, 16. Juni. Gemeinderatsſitzung. In der Klage⸗ ſache des Fußballkl. Viktoria gegen die Gemeinde wegen des Sport⸗ platzes, insbeſondere Aufhebung der einſtweiligen Verfügung hat das Amtsgericht Termin auf 20. ds. Mts. anberaumt. Herr Bürger⸗ meiſter Hack erhält Vollmacht die Gemeinde zu vertreten ev. einen Rechtsanwalt zu beſtellen. Die Kinderſpeiſung ſog. OQuäker⸗ ſpeiſung kommt demnächſt gemeinſam mit Ladenburg zur Aus⸗ führung. Die hierfür nötig werdenden Mittel werden bewilligt.— Bei der am g. ds. Mts. ſtattgefündenen Gewerbeſchulſitzung wurde beſchloſſen, eine weitere Lehrkraft anzuſtellen, wie auch einen neuen Lehrſgal einzurichten. Die auf 800 bis 1000 Mark veranſchlagten Koſten pro Schüler und Jahr einſchließlich für Unterricht werden bewilligt und gleichzeitig die Errichtung einer Bezirksgewerbeſchule nachdrücklichſt gefordert.— Es hat ſich die Notwendigkeit ergeben, an der hieſigen Volksſchule Nachhilfeunterricht einzuführen. Zu⸗ nächft ſind 15 Schüler und Schülerinnen beſtimmt, die hieran teil⸗ zunehnten haben. Die erforderlichen Mittel werden bewilligt.— Für Rat⸗ und Schulhaus ſollen 1100 Zentner Koks beſchafft werden. — Nachdem im Friedhof in letzter Zeit mehrfach Diebſtähle und Beſchädigungen vorgekommen ſind, wird durch die Ortsſchelle eine allgemeine Warnung gegeben und den Kindern ohne Aufſicht das Botreten des Friedhofs verboten *Berlin, 13. Juni. Daß die Kommunaliſierung nicht gerade ein gutes Mittel zu einer erfolgreichen Wirtſchaft darſtellt, hat die Sladt Berlin mit ihren ſtädtiſchen Gütern erleben müſſen. Dieſe haben bisher krotz günſtiger Vorausſetzungen keine Ueberſchüſſe er⸗ bracht, ſodaß ſich die Stadt dazu entſchloſſen hat, die vier Güter zu verpachten. Das erſte Gut, das etwa 8000 Morgen umfaßt, ſoll für 7 Millionen Mark verpachtet, das zweite, etwas kleinere, für 4% Millionen, das dritte für faſt 2 Millionen und zum gleichen Preis auch das vierte verpachtet werden. Ein fünftes Gut iſt be⸗ reitb vor einiger Zeit für 2½ Millionen verpachtet worden. Da⸗ nach bringen dieſe 5 ftädtiſchen Güter, die ſeither nur Zuſchüſſe er⸗ fordert haben, auf einmal durch privatwirtſchaftliche Verpachtung über 18 Millionen Mark pro Jahr Ueberſchuß, bei der ſchlechten Jinanzlage der Stadt ein willkommenes Geſchenk, das gewiß auch für andere Kommunen beachtenswert erſcheinen wird. Gerichtszeitung. ): Karlsruhe, 16. Juni. In mehrere Sittlichkeitsver⸗ brechen war eine Geſellſchaft von acht Perſonen verſtrickt, die von der hieſigen Strafkammer abgeurteilt worden ſind. In faſt allen Fällen handelt es ſich um den 8 175. Die höchſte Strafe, nämlich 2 Jahre Gefängnis, erhielt der Zeichenlehrer Heinrich Daniel aus Freiburg, während die übrigen mehrmonatige oder mehrwöchentliche Gefängnisſtrafen verbüßen müſſen.— Ferner ſaß eine elfköpfige Diebes⸗ und Hehlerbande vor dem hie⸗ ſigen Gericht. Die Anführer der Geſellſchaft waren die Taglöhner e eepee Uüüd 0¹ undg uu. eeeeeeeeeeeeeeeee ErH unwunumun. Auulalunuun eeeeee 2455 Lalltt l 1 eemem eeeeeeeeeee—5 Welnkelm, Rastauration, gosengarten“ Grundelbachstr., am Auſgang zu den Burgen Windeck SSfA ed beim Militär begangen hatte. Er hatte bamals einem Kameraden einen größeren Geldbetrag entwendet. Herf erhielt eine Geſamt⸗ ſtrafe vot 2 Jahren, 3 Monaten Gefängnis und 3 Jahre Ehr⸗ verluſt. :: Vierſen, 16. Juni. Das Schwurgericht in München⸗ Gladbach verhandelte gegen zwei junge Arbeiter von hier, die vor kurzem in einem einſam gelegenen Gehöft den allein anweſen⸗ den Beſtzer, einen Mann von 60 Jahren überfallen, nieder⸗ eſchlagen und dann in den Keller geworfen hatten, worauf ſie ſi eld und Wertſachen aneigneten. er ſchwerverletzte Mann ſtar nach 7 Tagen ohne das Bewußtſein erlangt zu haben. Der Haupt⸗ täter, ein arbeitsſcheuer Burſche von 23 Jahren, wurde zu 15 Jahren, Sportliche Rundſchau. Meloͤungen und Nennungen Jür die 39. Oberrheiniſche Regatta in Mannheim, die am 2. Juli im Mühlauhafen ſtattfindet, war am Donnerstag Startverloſung. Von den ausgeſchriebenen 19 Rennen kommen 10 Rennen zuſtande. Drei Rennen, und zwar der Junior⸗Einer, Meldung vorlag. Es und 598 Ruderern. Die einzelnen Rennen weiſen folgende Beſetzung auf: Verbands⸗Vierer: 1. Mainzer Ruderverein, 2. R. V. Amicitia Mannheim, 3. Kaſteler.G. 1880, 4..G. Worms. Mühlau⸗Vierer: 1. Heidelberger.Kl., 2. Heilbronner R. G.„Schwaben“, 3..G. Heidelberg, 4..V. Amicitia Mannheim 5. Mannheimer Ruderklub, 6. Stuttgarter.G. Pfalz⸗Achter: 1. Frankfurter.., 2. Heilbronner.G. „Schwaben“, 3. Frankfurter.G.„Germanig“, 4..G. Worms, 5. Ludwigshafener.., 6..V.„Hellas“ Offenbach. Junior⸗Einer: 1. Ludwigshafener.V. Fällt aus. Jungmannen⸗Vierer: 1. Heilbronner R.., 2. Mainzer Ruderverein, 3. Kaſteler.G. 1880, 4. R. G. Rheinau, 5. Mann⸗ heimer Ruderklub, 6..G. Worms, 7. Frankfurter.G.„Oberrad“, 8. R. V. Amicitia Mannheim, 9. Ludwigshafener R.., 10. Karls⸗ ruher.., 11. R. V.„Hellas“ Offenbach, 12. Wormſer R.., 13. Heilbronner.G.„Schwaben“, 14. R. V.„Rhenania“ Germersheim, 15..G. Speyer, 16. Heidelberger.Kl., 17..G. Heidelberg, 18. Rheinklub„Allemania“ Karlsruhe, 19. Frankenthaler.V. Vierer ohne Steuermann: 1. Mannheim Ruder⸗Ge⸗ ſellſchaft, 2. Frankfurter.G.„Germania“, 3. R. V. Amicitia Mann⸗ heim, 4..G. Worms. Rheinmeiſterſchaft: 1. Mainzer R.., 2. Frankfurter R. G.„Oberrad“, 3. Gießener.GG., 4. Stuttgarter.G. Badenia⸗Vierer: 1..G. Rheinau, 2. Rheinklub„Alle⸗ mannia“ Karlsruhe, 3. Ludwigshafener R. B. 4. A. R. C. Rheno⸗ Frankonia Frankfurt, 5. Karlsruher.., 6. Frankf..G. Ger⸗ mania, 7. R. V. Rüſſelsheim, 8..V. Hellas Offenbach, 9. Heidel⸗ berger.Kl., 10. Wormſer R.., 11, R. V. Heilbronn, 12..G. Worms, 13. Mannheimer Ruderklub. Zweiter Vierer: 1. Kaſteler.., 2. Heilbronner.G. „Schwaben“, 3. Mannheimer.., 4. R. G. Worms, 5. Frankfurter R. G.„Germania“, 6..V. Amicitia Mannheim. Jungmannen⸗Achter: 1. Stuttgarter.., 2. Mann⸗ heimer.., 3. Mannheimer Ruderklub, 4. Karlsruher R.., 5. Mainzer R.., 6..G. Worms, 7. Frankfurter.VB., 8. Heil⸗ bronner.G.„Schwaben“. Zweier ohne Steuermann: 1. Frankfurter.G. „Oberrad“, 2..G. Heidelberg, 3. Mannheimer.G. Straßb. Ged.⸗Einer: 1. Frankfurter R. G.„Oberrad“, 2. Stuttgarter.., 3. Mainzer R. V. Gaſt⸗Vierer: 1. Frankfurter.G.„Germania“, 2..G. Worms, 3. Mainzer R.., 4. Kaſteler.G. Rheinhafen⸗Vierer: 1..G. Worms, 2. Heidelberger R. Kl, 3..V.„Rhenania“ Germersheim, 4. Mannheimer Ruder⸗ klub, 5. Wormſer.., 6..G. Speyer, 7. Heilbronner.G. „Schwaben“, 8. Karlsruher R.., 9..G Rheinau, 10. R. V. Heil⸗ bronn, 11. Rheinklub„Allemania“ Karlsruhe, 12. R. V. Rüſſelsheim, 13. R. B. Amicitia Mannheim. Jungmann⸗Einer: 1 Ludwigshafener.V. Fällt aus. Junior⸗Achter; 1. Frankfurter R.., 2. Mannheimer Ruderklub, 3. Mannheimer.., 4..G. Worms, 5. Frankfurter haben gemeldet 25 Vereine mit 110 Booten fen und ſt 1 nen Jungmann⸗Einer und Doppelzweier, wurden geſtrichen, da nur eine Gdsfhäus Höhenluftkurort Königsfeld Hotel u. Penslon Wagner (Sportfr. Stuttgart), Franz Seiderer(Sp.⸗Vgg. Fürth), Trä 0 tor(beide 1. F. C. Nürnberg). Erſatz: Lang(Sp.⸗Vgg. Fürth⸗ Schnidt(1. F. C. Nürnberg). Kalb und Sutor verletzten ihrem letzten Spiele ſo ſtark, daß wohl auch für ſie Erſatzleuge n ſtellt werden müſſen. Böd⸗ Der Turn-Berein Mannheim von 1846 1W̃ wird am kommenden Sonntag, den 18. Juni auf ſeinem ee Turn⸗ und Spielplatz im Luiſenpark bei der Rennwieſe zum er Mal in dieſem Jahre an die Oeffentlichkeit treten. Uleber en Mitwirkende vom kleinſten Knirps bis zum gereiften Mann wer in⸗ auf dem Plan erſcheinen, darunter auch ſämtliche Turn⸗Schüler⸗ nen und Damen⸗Abteilungen. Nachmittags ½3 Uhr iſt gemere ſamer Abmarſch ſämtlicher Abteilungen von der Turnhalle durch Prinz⸗Wilhelmſtr., Auguſta⸗Anlage nach dem Luiſenpark. 70 Ankunft auf dem Feſtplatz erfolgt Aufmarſch der Abteilungen, Ir⸗ übungen, Tiſchſpringen, Barrenturnen, Hantelübungen, Volkständt, Staffelläufe, Ballſpiele, Reckturnen uſw. Gleichzeitig wird aue der Wanderpreis für höhere Lehranſtalten ausgetragen wer (Verteidiger Leſſingſchule.) j — Der Mannheimer Athletenklub Schwetzingervorſtadt, der der Einführung des Boxſports in Mannheim ft N21 Su⸗ und in 1 eng verknüpf wurde mit ſeiner ſtarken, gut ausgebildeten Boxabteilung mit 15 Austragung der Boxmeifterſchaften des 4. Kreiſes— Baden, Pfa — im Deutſchen Athletik⸗Sport⸗Verband von 1891 beauftra welcher hierfür den V. f..⸗Platz in Neckarau am Niederbrückl Sonntag, 18. Juni übernommen hat. Die abgegebenen Meldunge — Manheim allein über 40, Freiburg über 10 Fauſtkämpfer, Pirſch⸗ ſens, Karlsruhe, Pforzheim uſw. ebenſo ſtark— beweiſen, wele Ausbreitung der Boxſport ſeit dem vorigen Jahr, wo erſtmals Deutſchland die Kreismeiſterſchaften abgewickelt wurden, zu de⸗ zeichnen hat. Auf der Bewerberliſte ſtehen u. a. Namen verſchied ner Meiſter und mehrere preisgekrönte Boxer, daunter die Krach meiſter von 1921, denen die Verteidigung ihres Titels nicht leic gemacht werden dürfte. Die Ehrenpreiſe und Plaketten ſind 70 Engelhorn u. Sturm, hier, ausgeſtellt. eeee Neues aus aller Welt. in⸗ — Mordverſuch und Selbſtmord. Auf der ſehr belebten 950 denburgſtraße in München⸗Gladbach verletzte am Diem zie nachmittag ein junger Mann ein junges Mädchen durch zwei 50 volberſchüſſe ſchwer. Darauf tötete er ſich ſelbſt durch einen in die Schläfe. i, — Ein ſchwerer Wolkenbruch iſt am Freitag mittag bei beh gem Gewitter über der Stadt Ob erſtein niedergegangen. 00 lehmigen gelben Waſſermaſſen ſtürzten in reißenden Strömen!* den höher gelegenen Straßen herab und richteten gewaltigen Sche, den an, Vor dem Poſtamt liegt der Schutt und das Geröll mete hoch. Am ſchlimmſten wütete das Unwetter in der Burg⸗ und 17 Kreugſtraße, Die Waſſermaſſen drangen von dort in die unteng Stockwerke der Häuſer der niedriger gelegenen Hauptſtraße ein 2 richteten in den Wohnungen furchtbaren Schaden an. In mehrete, Läden ſtanr das Waſſer fußhoch und zerſtörte wertvolle Güter. ⸗ Schaden beträgt 15 bis 20 Millionen Mark. Die Feder wehr und hilfsbereite Bürger brachten, ſoweit es ging, Hilfe. 1 Straßenbahnbetrieb mußte infolge des auf den Straßen liegen Gerölls eingeſtellt werden. Das Unwetter tobte über eine u. Stunde. Die Nahe iſt zu einem reißenden Strom geworden. en. der Stadt wird eine Hilfspetition an das R eich gerichtet wernn⸗ — Schiffskataſtrophe im Hamburger Hafen. Im Vulka⸗ Dock zu Hamburg iſt am Freitag der argentiniſche Dambg „Abare“ beim Ausdocken gekentert. Das 12000 Tonm große Schiff, der frühere Dampfer des Norddeutſchen Lloyd Sieſſ Neyada“, ragt nur mit einer Seite aus dem Waſſer. Es ſollen f mehrere Perſonen an Bord befunden haben und untergegangen Das Schiff ſollte am 20. d. M. nach Braſilien ausfahren. Die 95% antwortung für das Unglück trifft die Schiffsleitung, da⸗ Danipfer ohne Ballaſt aus dem Dock gezogen wurde. Hie Zu dem Schiffsunglück im Hafen wird weiter gemeldet: 1 Zahl der Geretteten beträgt 112 Mann. 18 Leute, die 10 wußtlos geworden waren, konnten wieder ins Leben zurückgeruf werden. Bei den Rettungsarbeiten ereigneten ſich einige f 1 Unfälle. So wurde einem Werftarbeiter bei der Bedienung ih⸗ Sauerſtofflaſche der rechte Arm abgeſchlagen. Während der Schweif, arbeiten geriet ein Teil des Schiffsrumpfes in Brand, den Feuerwehr aber erſticken konnte. Eine farbige Stewardes wul 10 tot aufgefunden. Vorläufig werdenr 11 Arbeiter von 5 burger Ausrüſtungsfirmen, die auf dem Schiffe arbeiteten, 9 mißt. Der Kapitän des Dampfers wurde bewußtlos Krankenhaus gebracht. ppffffffeprr. und Wachenburg. Neuzeltl. einger. Nebenzimmer und Sälchen für Gesellschaſten und Pamilien. Gute Küche, Biere, Weine und Apfelwein. 8237 Bes.: WUh. Schrank, früh. Gasthaus Golden. Bock. Weinheim, Wachenburg! b* N — 400 Mtr. üb.., hertl. Rundblick die ganze Rhein-— Eedene entlang. Das ganze Jahr geöffnet. 8237. — Restauration. Telephon 225. A. Werner. e bN ⁰ αι αE˙RUEARBBanenEG linie Bensheim-Lindenfels Caderngei Gnsthof„Erbacher Hof“ Pension, Nebenzimmer, groß. Saal m. Klavier für Vereine u. Gesellschaſt. Eig. Metzgerei. Qute Speis. u. Getränke. Eletir. Licht. Tel. Posthiltsteile Gadernheim. Bes.: J. Böhm Kurhaus Gertelbach“ am Fusse der Gertelbachfälle. 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Diridendenerhöhung um 6 auf 24⸗%, 100 Mill. an die Reserven. Die Inflation bringt es mit sich, daß bei den Großbanken ie schon in Frieden gewaltigen Zahlen geradezu ungeheuer- lich angewachsen sind, wobei man sich immer wieder ver- weuten muß, daß es sich um Papiermark handelt. Bei er Deutschen Bank betrugen die Gesamtumsätze in 1921 21 Billionen gegen 1,2 Billionen i. V. Dementsprechend sind auch die Papiergewinne stark gestiegen. Das Gewinn- und Verlustkonto zeigt folgendes Bild: Es erbrachten He 1921¹ Vorjahr Zinsen und Wechsel 694 590 131 443 782 764 ebühren 2 329 898 736 198 186 505 ewinne aus Wertpapieren, Ge- meinschaftsgeschäften etc. 134 549 039 71 021 512 1159 037 906 712 990 781 Handlungsunkosten 744 974562 412 529 596 Steuern 3 824 106 67 357 967 Wohlfahrtseinrichtungen f. d. Beamt. 22 391 521 15 007 705 Kosten a. Anlaß d. Kapitalserhöôh.— 22 600 000 3841 190 189 517 495 266 Abschreibung auf Einrichtung 22 792 162 12 718 450 Abschreibung auf Bankgebäude 18 903 876 9036 824 2880 886 227 539 248 540 Die Verwaltung hat, wWie anzunehmen ist, angesichts der ungewissen Zukunft in diesem Jahre besonders vorsichtig llanziert. Der Reingewinn ist um 105 Millionen auf. 278 Millionen gestiegen, gleich über 26% des Aktien- apitals. Die Verwaltung erhöht aber die Dividende nur urn 8% auf 24%. Dafür erhaält die freie Rücklage 100 Mlilionen (70, ferner werden auf Bankgebäude und auf Bauten zusam- men 45 Millionen abgeschrieben(), der Vortrag auf neue Vechnung beträgt 14,4 Millionen(13,9). Zu der Steigerung der Gewinnziffern haben neben dem lebhaften Börsengeschäft vor Allem die gewaltig gestiegenen fremden Gelder beigetragen, dlie erhöhten sich von 21 auf 38 Milliarden, es befinden sich Adarunter ziemlich viel Auslandsgelder. Enthalten sind darin erner 399 Millionen bei Dritten benutzte Kredite(i. V. 1,7). s War insbesondere die Filiale in Amsterdam, die diie Erlangung ausländischer Kredite für die Kundschaft er- 10 möglichte, wie überhaupt diese Filiale einen gewissen Ersatz für die Londoner Niederlassung darstellt. Der Akzepten- umlauf hat sich von 154 auf 218 Millionen erhöht, die Avale ſmeist für Steuerzwecke) von 1154 auf 1681 Millionen. Der Zuflubß der neuen Gelder wurde in der Hauptsache in unver- inslichen Schatzanweisungen angelegt, doch konnte die Bank auch in zunehmendem Umfange Handelswechsel herein- nehmen, der Gesamtbestand an Wechseln und Schatzanweisun- gen stieg von 16 auf 24 Milliarden, während verzinsliche Schatzanweisungen sich von 85 auf 35 Mill. verminderten. ie Reports, die die Bank anscheinend nicht sehr forciert hat. der Wertpapierbestand Transaktionen eine Rolle spielten. Die gewaltigen Preis- Sileigerungen der Rohstoffe fübrten zu einer Erhöhung der 535 auf 1022 Millionen. Aus den gleichen Grönden und im Zusammenhange mit der zunehmen- den Geldknappheit sprangen die Debitoren von 3,2 auf.6 Milliarden. Auf Konsortialkonto hat sich die Deutsche Bank Oktenbar ebenfalls Zurückhaltung auferlegt. das Konto er- höhte sich nur von 38 auf 59 Millionen A. Die Liquiditat ist von 88 auf 79% zurückgegangen. Die Reserven stellen leh nunmehr auf 550 Millionen., sodaß das eigene Vermögen (Kapital und Rücklagen) 950 Millionen beträgt. Diese Ziffer erkährt durch die im neuen Jahre vorgenommene Fusion mit dler Deutschen Petroleum-Ges. und die damit verbundene apitalsverdoppelung eine Vermehrung auf weit 2 Milliarden Kir, Die Zahl der Angestellten erhöhte sich von 17 808 auf N. Im neuen Jahre hat sich das Geschäft bisher günstig entwickelt, doch verfolgt die Bankleitung die Kreditnot, die zu einer neuen Zunahme der Debitoren führte, vom Stand- pbunkte der Liquidität aus mit großer Sorge, bedenklich er- scheint der Bankleitung auch die fortwährende starke Zu- nahme der Unkosten, die sich in der nächsten Zeit durch Ge- baltserhöhungen noch vermehren Wird. 1 Vom Salzdetfurth-Konzern. Wie wir einem größeren Bericht über die gestern abge-⸗ haltenen Generalversammlungen im Salzdetfurth-Konzern ent- nehmen, wurde in der.-V. der Kaliwerke Aschersleben dlie Aufnahme der Vereinigten Chemischen Fabriken zu Leopoldshall genehmigt. Wie von der Verwaltung mitgeteilt Wurde, wird sich voraussichtlich in diesem Jahre ein besseres Auslandsgeschäft entwickeln, da die Nachfrage naeh Kali überall zunimmt.— Die.-V. der Vereinig- ſten Chemischen Fabriken zu Leopoldshall ge- nehmigte einstimmig die Umtauschbedingungen mit Aschers- leben. Von der Verwaltung wurde betont, dal der Antrag auf Fereinigung vom Aufsichtsrat einstimmig gestellt wurde. Für + 600 Leopoldshallaktien mit Dividendenberechtigung ab Juli J921 Werden 1000 Aschersleben-Aktien mit Pividende ab 1I. Januar 1922 gewährt. Der Aktionär hat den Schlußnoten- Stempel zu tragen. Die Zusammenlegung d. Betriebe empfiehlt sich aus dem Grunde, weil diese eng nebeneinander liegen und sich die Verwaltung sehr vereinfachen läßt. Es wurde ferner ausgeführt, daß sich die ganze Zusammenarbeit im Salz- detfurth-Konzern schon jetzt außerordentlich zufriedenstel- lend gestalte und daß Aschersleben an die gebesserte Ge- schäftslage in der Kaliindustrie besonders günstige Erwar- kungen knüpfe. Die der Consolfdierten Ikaliwerke Westeregeln erklärte in der.-., in der die Anträge genehmigt wurden, dafl sowohl vom Aus- Wie vom Inland reichlich Aufträge vorliegen. Dagegen seien die Lagerbestände erschöpft, sodaß die Bestellungen nicht ganz ausgeführt werden können. Durch den rechtzeitigen Abstoß eines größeren Postens Kalisulfate habe die Gesell- schaft besonders gut abgestoßen. Auch für das neue Jahr Wwerde ein gleich gutes Resultat erhofft. Das Braunkohlen- Werk Irmgard entwickle sich gut. Abstoßung von Kriegsanleihe dureh Genossenschaften. Das Rheinische Genossenschaftsblatt berichtet über eine gemeinschaftliche Aktion der Rheinischen Bauerngenossen- schaftskasse e. G. m. b. H. Köln in Verbindung mit der Rheini- schen Bauernbank.G. Köln, welche die Entlastung der em Verband rheinischer Genossenschaften e. V. in Köln angeschlossenen Genossenschaften von ihrem Kriegsan- eihebesitz zum Gegenstand hat. Die Aktion steht in * erbindung mit der Erhöhung des Aktienkapitals der Rheini- dehen Bauernbank.G. Köln. Ihr Grundgedanke ist folgen- der: Den Genossenschaften werden 10 000 000 Aktienkapital eum Kurse von 135% angebaten. Die Zentralkasse verpflichtet (mann Dollarkurs 320.50 Mark. Neen sich, von den zeichnenden Genossenschaften doppelt so viel Kriegsanleihe zum Kurse von 90%(solange der Börsen- kurs von 77,50% bleibt) zu übernehmen, als Aktien der Rheini- schen Bauernbank gezeichnet werden. Der Gegenwert der Kriegsanleihe ist als Darlehn 6 Jahre unkündbar, von da ab vierteljährlich kündbar und mit 44% halbjährlich zu ver- zinsen. Wenn also eine Genossenschaft 500 000 Aktien der Rheinischen Bauernbank übernimmt, kann sie 1 000 000% Kriegsanleihe zum Kurse von 90% abstohen. Eine ähnliche Aktion ist nach dem Berichte über die Vollversammlung der Pfälzischen Landwirtschaftsbank in Landau guch bei dieser Zentralkasse beschlossen worden. Letztere hat ihre Geschäftsanteile von 3000 auf 10 000 erhöht. Es wurde nun bestimmt, daß der erhöhte Betrag von sovielmal 5000, als jede Mitgliedsgenossenschaft Geschäftsanteile hat, mit Kriegsanleihen zum Kurse von 90% an die Landwirtschafts- bank eingezahlt werden kann. Ebenso können freiwillig wei⸗ tere Geschäftsanteile erworben werden, deren Bezahlung eben- falls mit Kriegsanleihen zum Kurse von 90% erfolgen kann. —— Kursdifferenz von 12½% übernimmt die Landwirtschafts- ank. Deutschland, Transport- und Rückversicherungs-Bank, Aktiengesellschaft, Mannheim. Wie aus dem Anzeigenteil in der gestrigen Abendausgabe unseres General-Anzeigers ersichtlich, beruft die Gesellschaft auf den 6. Juli d. Js. nach Berlin ihre ordentliche General- versammlung ein. Die in 8 260..B. bezeichneten Vorlagen liegen vom 20. Juni ab in den Geschäftsräumen: Mannheim, Augusta-Anlage 10 zur Einsichtnahme der Aktionäre auf. „Helios“ Allgemeine Rückversicherungs-Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M. Der Reingewinn des Geschäftsſahres 1921 peträgt 4 418 844(i. V. 196 553). Der Aufsichtsrat beschlob, der Generalversammlung eine Dividende von 50.— für die nicht voll eingezahlte Aktie und 200.— für die voll ein- gezahlte Aktie( 25.— bezw.„ 100.— pro Aktie i..) in Vorschlag zu bringen. Westdeutsche Industriebau-Aktiengesellschaft Steele. Die seit dem vorigen Jahre gegründete Gesellschaft, an der hol- ländische Kreise interessiert sind und die bald nach der Gründung das Kapital von 300 000 auf 6 Millionen 4 er- höhte, beantragte jetzt eine abermalige stärkere Kapitals- erhöhung bis zu 5 Millionen Mark. Börsenbherichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 16. Juni. Die Börse war für industrielle Werte etwas abgeschwächt. Es wurden gehandelt: Anilin zu 725%, Benz zu 470% und Ver. Freiburger Ziegelwerke zu 580%. Sonstige Notierungen: Dampfkesselfabrik Rodberg 740 B, Waggonfabrik Fuchs 600., Karlsruher Maschinenbau 800., Unionwerke 570 bez., Zellstofffabrik Waldhof 740., junge desgl. 700 G. und Zuckerfabrik Frankenthal 615 G. Deulsenmarkt Sämtliche Kurse über Parität. Mannheim, 17. Juni.(.20 Uhr vorm.) Der Dollar kam heute früh mit 317,50 aus Nework. Die Paritat wurde aber gleich überschritten. Am hiesigen Platze werden genannt: Holland 12 450—12 550, Kabel Newyork 320—322, Schweiz 6075 bis 6125, London 1430—1437, Paris 2810—2820, Brüssel 2630 bis 2650, Mailand 1615—1630.* Newyork, 16. Juni. Der Kurs der Mark stellte sich bei Börsenschlufl auf 0,31%½(0,32) cents, was einem Dollarkurs von 317,46(312,50) entspricht. Wien. 13. 16.(in Kronen) Amsterdam 6147.80 6587.50 Farls 444.80 1489.50 Berlin. 5395.— 5560.— Zürlon 4038.75 3223.75 Kopenhagen. 3065 3723.75 Rarknoten 5405.7, 5858.— Londoen 799.75 75/28[ Lire-foten 13.70 834.70 zurlen. 15. 156. Cin Franken) Berllin.68.66 Itallen„ 29.50 26.27 Wlen 82 7.02.03 Erüssel„43.40 43.25 Prag. 10.05 10.05 Kopenhagen. 14.50 114.— Hoflang 204.66 20.20 Stookhoſꝶm 136.25 138.— New Vork.24.25 Christlana..50 33.60 London„. 23.51 23.40 Madrid 82.65 82.70 Faris ee 46.40 46.0] Suezos Alros. 190.— 190.— Amsterdam. 15. 16. In Gulden) Wechsel a. London. 11.49 11.49 Weohsel a. Stackholm, 66.560 65.80 „„ Serſian d82.81„„ hristianſa 44.30 43.80 „„ Parie:..0 22.87 y leu Vork.58.57 „„ Schweln,.62 49.92„ u„ Brüssel 21.25 21.20 „„ 301 0007„ Madrid 40.42 40.45 „ e Kopenhagen 56.20 55.75 5„ltallen 13.02 12.95 Kopenhagen. 15. 16.(In Kronen) Sichtw. a. Hamburg.52.50 Stohtwy. a. London 20.57 20.65 0„ Amsterdam 179.25 189.26 Paris.. 40.85 49.65 485„ Sohweizn..85 88.25„„ Antwerpen. 35.25 33.25 17 5 5 ork.61.62„ ie Helslngfors 10.— 10.10 Stoelcholm. 15. 16. n Kronen) Sſohtw. a. Berlin.28.24 Slohtw. a. London 17.29 17.28 „ in Amsterdam 159.60 159.30 1 3 28 34.10 „»„ Schwelz.. 73.75 73.50„„ Brüssel 32.— 32.— „ Washington.87.87„„ Helsingfors.40.45 New Torlt, 16. Juni(WS) Devisen. 15. 16, Spanlen 16.75 15.75 Frankrelk 68.381.22 Sobwelr 19,08 19.05 Italien.02.88 Beiglen.28.23 England.47.45[ beutschland.32.31 Waren und Märkte. Berliner Metallbörse vom 16. Juni. Frelse in Hark fur 100 Kg. 15. junl 16. Jun 15. Junſ 16. Jun Elektrolytkupfer 97¹9 9884 Aluminlum.Sarr. 12550 12800 Raffinadekupfer 6500—8550 8575—8600 Zinn, ausländ. 21200-21200 2ʃ800-21700 Blel 3380—3400 3400—3425] Huttenxlan 20800-20900 241300-24409 Rokzlak(Vh.-Pr.) 20⁰ 3877 Miokel Z000g-20500 20300-20000 do.(tr. Verk.) 3875—3725 3725—3725 Antimon 3100 3150—— Plattenzink 2250—3000 3000—075 Süver füur 1Kkg. 6700—6725 6725—6750 Aluminium 12³⁰⁰ 12⁵00 Platin p. Gr. 73² 705 London, 16. Jun(WS) Hetallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 kg.) 16. 16. bestselect. 66.— 66.— Blel 23.45.50 Kupfer Kaes 61.85 51.88 Mlokel 162.15 160.— Eink rrpt. 27.75 27.75 40. 3 Monat 62.15 62.15 Zinn Kassa 151.75 152.50 Queoksiiber 11.— 11.— do. Flektrofl 69.— 69.— do. 3 Honat 152.45 153.50] Antimon 34.— 20.— Liverpool, 16. Junl(Wa) Baumwolle. Cin engl, Pfd. v. 454.) 18. 16. September 16.40 16.50 Umsatz 10000 10000 August 12.43 12.39 Alexandrla 33.85 35.15 Import 200 140 Seßt. 12.25 12.29 November 40.65 40.85 Jum 12.50 12.65 Oktober 12.17 12.19 Oberägypt. 23.05 28.20 Jull 12.42 12.47 J Aegyptische 18.20 18.30 Oktober 26.85 23 95 Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 16. Junl(Wa) Funkdlenst.(Machdruck verboten). . 8. Zuf. zus. 9000 12000 tand wit.— 12.— Kaffee loko 10.93 10,0 Elektroſyt 13.75 13.75 Srel. 84l. 3 50.50 Jull 10.14 19.00 Zinn loko 31.37 31.62 Zuck. Centrf.48.61 Soptemb..99.93 Blel.07.87] Terpentin 101.— 103.— Dezem.78.74 Zink.42.40 Savannah 95.— 100. Mürz.70.63 Eisen 23.50 23.50 N. Orl Baum. 21.63 21.75 mal.008.59 Weldbleon.25.70 Welren rot 128.— 128.— Baumw. loke 22.20 22.40 Sohmatz Wt. 12.30 12.35 Hart loka 127.— 129.— zund—5 21.78 Taig.75.75 Mals loko 71.50 72.50 Julf 21.66 21.88 Saumwsatöf 11.25 11.25 Rehf nledr.p..50.50 August 21.72 22.05 Juli 11.28 11.56 höchst Fr..25 65.25 September 21.88 22.—— Petrol. oases 15.50 15.50 Getrafr. Engi..—.— Oktober 21.51 21.5] tanks—„ Kontinent 15.— 16.— ++˖[ 15 1 Chlcago, 16. Junl(W) Funkulenst.(Machdrvok vsrhoten). 2 15. 16. Welren juli 108.75 111.—[Roggen Sept. 88.50 87.—Sohwelne 1 „ Sopt. 111.— 111.65 Sohmalz Jult 11.42 11.42 leieht nledr. 10.65 10.70 Mals Jull 61.85 62.15„ Sept. 11.70 11.72 nöohst. 10.70 10.80 1 Dez. 84.75 66.45Pork Juli—.—.—sSchw. niedr. 19.30 10.40 Hafer jull 33.75 34.75 Rlppen juli 12.20 12.45 höchst. 10.50 10.65 1 Sept. 36.15 36.45 Speok nledr. 12.12 12.25 Zuf, hloago 29000 25000 Roggen jull 88.25 86.— höohst. 13.25 13.25 westen 88000 94000 Preiserbhöhung für Weizenmehl. Weizenmehl Spezial 0 kostet ab heutigen Samstag, den 17. Juni 2275 gegenüber bisherigen 4 2250 pro 100 Kilo mit Sack ab Mühle. Die Frage der Eisenpreiserhöhung wird am Dienstag in der kommenden Woche in einer Sitzung des Stahlbundes zur Erörterung unterbreitet werden. Kursbericht über Kali-Aktien und-Kuxe mitgeteilt vom Bankhause E. Calmann, Hannover Notierungen vom 13. Juni. Nach- An- Nach- An- Name krage gebot Name frage gebot Alexandershall 150000 155000] Marlle—— Alicenhal 19400 19800] Marie Luisse 20000 21000 Aller Hammonia— AÄooo 20500 21500 Assssee 9000 503000 Melmershausen 2000 2500 Reinddse—— Neusoſistedetete 35000 37000 Bergmannssegen 15000 205000 Neustassfurt 5 + 85 Bernstoffff. 23000 27000 Oberhorf.. 23000 25000 Braunschwelg-Lüneburg. 48000 50000 Prinz Eugen— Zurbsed 335000345000] Ransbaeech. 32000 3400 Burggraf 25000 27000 Relchskroge 25000 27000 Sorſsfunegd 68000 270000] Reinhardsbrunn 25500 25500 Sarlshall 35000 37000 Richard.—„ 25000 27000 Einigkeit 90000 92000 Rothenber Ncs Ellefss 45000 48000 Rothenfeſde. 32000 34000 Erichssegen 43000 35000 Rössing Barnten 73000 77000 Felsenfest 58000 60000] Sachsen Weimar 120000 125000 Friedrichrode 45000 47000] Salzmünde 69000 81000 Fürsteanhalll 62000%%⁰ Schwarzburg 32000 34000 e 59%00 71000 Sfegfried J.] 54000 55000 Glückauf b. Sondershaus. 300000 320000 Sjegfried Giessen. 138000 143000 Stossherz. Wilhelm Ernst! 55000 57000 Thüringen 37000 39000 Günthershall 57000 59000 Volkenroda 100000 105000 Hebigshorset 30000 31000 Walbeckk 13000 75000 Hansa Silberberg 89000] 91000] Welter 30000 32000 Hedwigsburg.. 12000 12500 Wilhelmshall. 135000 140000 Heillgenmöble„10100 10500 Wneimshell-Oelsburg 23000 25000 250 0 W Wintershalall 00000 1500000 eimboldshausen 40 2 fleldrungen 12% dae ai 30 1 13500 14000 Bentbee 5 2⁰0 280 Srossherzog von Sachsen— 2 ſleningen 4000 22000 Feſtesche Cail 1400 1450 ſlergendonn 19 70 18 ane Kall St. 1120 1150 Hohenfes. 104000 108000 ee Kali Vorz. 18 15 „„ 5 aen„„„„„„„ 2 6n!!!... 14000 e e 28000 30000 Soilzdetfurtit 2400 2450 dobanneshall.. 430000375000] Sigmundshal... 2175 2200 isereg. 425000 30000] Stelnferde. 80 278 Königshalll. 145000 150000 Teutonla 8 1 0 8⁴⁰0 800 enaglden 46000 80000[ Wittetina 600 675 Tendenz: In Uebereinstimmung mit der sprunghaften Devisensteigerung erfuhr auch der Kalimarkt eine Kräftige Aufwärtsbewegung. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juni FPegelstatlon vom Datum Rhoin 12. 13. 14. 18.16, 1½ rnden Sohusterinsel..„.40.20.21.05.00.90 Abends 6 Uhr Kehlll.„„.69.03.98.91.82.74 Nachm. 2 Uhr Maxaunn„„ 5½77.92 605.86.68.75 Nachm. 2 Uhr Mannheim„„„„.91.08.21.20.15.01/ Norgens 7 Uhr Malunee.-B. 12 Ubhr Rand„„„„„%„%„„ 248 32 340.42 Vorm. 2 Uhr Kön„.86.90.07.12 Naohm. 2 Uhr vom Neckar: Hannheim.79.00.40.10.03.91 Vorm 7 Ubr ilellubronn.65 1. 10.85.55.72.95 Vorm 7 Uhr Wasserwürme des Rheins am 17. Juni morgens 6 Uhr: 14% R. Mannheimer Wetterbericht vom 17. Juni morgens 7 Uhr. Barometer: 784,3 mm. Thermometer: 15.90 C. Niedrigste Temperatur Nachts; 9 15,0 C. Höchste Temperatur gestern; 26,50 C. Niederschlag:.0 Liter auf den qm. Windstill. Schwach bedeckt. Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgtl Wolken, teils Sonne, ſtrichweis Gewitter, Regen, teils ſchwül, ziemlich warm. 24 15 Weniig verändert. Wolken, vielfach Regen, teils Veränderlich, ziemlich warm. 23. Juni: Gewitterhaft, wolkig mit Sonnenſchein, warm. 24. Juni: Sonne, Wolken, ſpäter vielfach Gewitter. Regen. K2———— ̃ ͤwulHt——— 19. Juni: 20. Juni: 21. Juni: Sonne. Angenehm. 25 22. Juni: Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, I 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: J..: Franz Kircher; für Feuilleton: A. Madernoz für Lokales und den übrigen redaktionellen— J..: Joſef Gailhofer, ür Anzeigen: Karl Hüge Für die Relsel! lies„annbeimer Sengral-Anreigers“. während der Reisezeit kann nach jedem gewünschten Aufenthaltsort unter Kreuzband erfolgen. Bestellungen sind nur schrift: lich an die Geschäftsstelle E 6, 2 2u machen. Der Versand kann täglich er- folgen und täglich eingestellt werden. Zur Vermeidung der Porto- und Einzugskosten bitten wir die Ge- bühren für den Versand im voraus zu entrichten.— Diese betragen: wöchentlich Hit: bereits abanniertes Exemplar.... Mk..— Für 1 besonderas Erempfaa.. Mk. 24.50 Für Natabonnenten.. M..— * 45 15 7 —5. Mannheimer General-Anzeiger. 5 5 S3% 1 rt 2 T5 2* . geöffnet! 5 5 2* ——— ͤ ꝓäêö— Maunheimer General · Anzeiger.(Mitlag⸗Ausgabe. Samstag. den 17. Zunt 192— Beethoven und Goethe in neuem Cicht. Das Verhältnis des größten deutſchen Tondichters zum größten deutſchen Dichter, die ein unvergleichliches Schickſal zu Zeitgenoſſen machte, hat die Menſchheit ſtets beſchäftigt; aber die perſönlichen Beziehungen der beiden ſo nahverwand⸗ ten und doch ſo weit entfernten Genien ſind lange verkannt worden, hauptſächlich durch die phantaſtiſchen Fabeleien, die Bettina darüber geſponnen. Eine von feinſtem Verſtehen beſeelte Darſtellung, die Beethobven und Goethe in neuem Licht zeigt, bietet Emil Ludwig in ſeinem großen Goethe⸗ Werk, von dem die abſchließenden beiden Bände bei J. G. Cotta in Stuttgart erſchienen ſind. Goethe hatte, als er Beethoven perſönlich kennen lernte, den dämoniſchen Sturm und Drang ſeiner Jugend überwun⸗ den und ſich eine abgeklärte klaſſiſche Kunſtanſchauung er⸗ rungen. Der 62jährige Goethe ſteht daher dem ringenden, brauſenden 40jährigen Beethoven fremd gegenüber, aber er bewundert ihn.„Als ihm die Egmont⸗Muſik angekündigt wird“, ſchreibt ſein neueſter Biograph,„erklärt Goethe zum Voraus, er werde das Stück mit der Muſik in Weimar ſpielen, hofft B. ſelbſt dort am Klavier zu hören und„für ſo vieles Gute, was mir durch Sie ſchon geworden, den aufrichkigſten Dank“ abzuſtatten. Wie er dann die Muſik hört, ſpricht er von einem bewundernswerten Genie. Ein Jahr ſpäter trifft er ihn ſelbſt in Teplitz. Gerade jetzt, im täglichen Verkehr mit der Kaiſerin, zwiſchen Fürſten und ſchönen Frauen, auf⸗ geregt wie ein Jüngling, wie ein Dichter, zugleich wägend und erwägend wie ein Greis, wie ein Weltmann: jetzt tritt er Beethoven gegenüber, drei oder vier Nachmittage und Abende bringt er mit ihm zu, beſucht ihn, hört ihn ſpielen.“ Ein wunderſames, einzigartiges Zuſammentreffen!„Da ſitzt in einem kleinen Mietszimmer, Goethe, der eben von der jungen Kaiſerin kommt, vergnügt und ſchön, heller und reicher, kühn und befreit, Fürſt des Lebens, Herr ſeines Dämons, an einem ſchlechten Klavier allein neben einem wildzerzauſten, bleichen, leidenden, halb tauben Manne, allein mit Beethoven, deſſen Finger über die Taſten raſen. Es iſt ein Sommerabend, und die Lichter flackern. Als er ſchließlich geht, iſt Goethe erſchüttert: Er ſpielte köſtlich. Zu⸗ ſammengefaßter, energiſcher, inniger habe ich noch keinen Künſtler geſehen!“ Nie hat er ſolche Worte vor— oder nachher für einen anderen Muſiker gebraucht. Wir wiſſen nicht, was Beethoven an jenem Abend ſpielte, gewiß keine Vokalmuſik und über⸗ haupt nichts von oder nach Goethe. Doch als ſich dieſer ſpäter in ſeiner eigenen Sphäre von jenem fremden Element aufgeſucht fühlt, ſteht er befremdet: in Beethovens Tönen zu ſeinen Liedern finde er ſich zuweilen abgeſpiegelt, dann wie⸗ der erweitert, zuſammengezogen, ſelten ganz rein; doch wie⸗ der heißt es:„Beethoven hat darin Wunder getan.“ Dieſen fremden dunklen König verehrt er, ſo lang er in deſſen felſigen Bergen zu Gaſte weilt, ſetzt er aber in Goethes eigens wohlgefügtes Reich den trotzigen Fuß dann gjbt der eingeborene König acht, daß nichts zerſchellen möge.“ An Zelter ſchrieb Goethe von ſeinem erſtaunlichen Talent, aber auch von ſeiner ungebändigten Perſönlichkeit. Beethoven aber urteilt in der Erinnerung an die gemeinſamen Tage: Was hat der große Mann da für Geduld mit mir gehabt! Was hat er an mir getan!“ Elf Jahre ſpäter ſchickte Beethoven die Subſkriptions⸗ liſte, die die Herausgabe ſeiner Großen Meſſe ermöglicher ſollte, an Goethe mit den ergreifend ſtillen Worten:„Ich habe zwar Vieles geſchrieben, aber erſchrieben beinahe gar⸗ nichts. Nun bin ich nicht mehr allein, ſchon über ſechs Jaher bin ich Vater eines Knaben meines verſtorbenen Bruders. Einige Worte von Ihnen an mich würden Glückſeligkeit über mich verbreiten.“ Als dieſer Brief des alten Beethoven in Weimar eintrifft, liegt Goethe, 74jährig, auf den Tod er⸗ krankt, von den Aerzten aufgegeben.„Schickſal, das den tauben verarmten Genius dieſe Quelle innerer und äußecer Hilfe verſchließt: denn eben in dieſen Jahren hätte ſich Goethes Seele dem Verkünder des Leidens und Kämpfens Kurz vorher hatte Beethoven, als man ihm eine Fauſtmuſik vorſchlug, mit aufgeworfenen Armen ausge⸗ rufen:„Das wär' ein Stück Arbeit, da könnt' ich was geben! Aber ich habe ſchon eine Zeit her drei andere Werke vor. Iſt das vorbei, dann will ich endlich an den„Fauſt“ gehen!“ Er kam nicht dazu, Goethe aber hat in ſeinem höchſten Alter bei ſeinen tiefſinnigen Betrachtungen über das Dämo⸗ niſche Beethovens Geiſt vor ſich erblickt. Als ihm Mendels⸗ ſohn den erſten Satz der-moll⸗Sinfonie vorſpielt, da ruft er, der ſich dieſe Welt der Verzückung ſtets vom Leibe ge⸗ halten:„Das iſt grandios! Das iſt ſehr groß! Ganz toll! Man möchte ſich fürchten, das Haus fiele ein!“ Und wieder⸗ holt kommt er auf dieſe Erſchütterung zurück. Cranach ſtehen. gewerbe des Jahrhunderts ausging. Eine mittelalterliche lalerwerkſtatt. Der mittelalterliche Zunftbetrieb erſcheint heute manchem als eine ideale Form künſtleriſchen Schaffens, indem hier durch ſtrenge Gebundenheit und durch das engſte Verhältnis zwiſchen Schüler und Meiſter eine feſte Tradition geſchaffen wurde. Von dem Leben und Treiben in einer mittelalterlichen Maler⸗ werkſtatt hatten wir bisher nur ganz vage Vorſtellungen. Es iſt daher dankenswert, daß nun einmal an dem Beiſpiel der letzten großen und bedeutendſten dieſer mittelalterlichen Werkſtätten, näm⸗ lich der Lukas Cranachs, der Betrieb genauer dargeſtellt wird. Dies tut Curt Glaſer in ſeiner im Inſel⸗Verlag erſchienenen Cranach⸗Biographie, in der die mannigfachen Probleme der Cranach⸗Forſchung zum erſten Mal in muſterhaft klarer und an⸗ ſchaulicher Weiſe gelöſt werden und wir dadurch ein rundes Bild von der Perſönlichkeit dieſes Großmeiſters deutſcher Kunſt er⸗ halten. Lukas Cranach iſt der letzte Gotiker, in deſſen Spätſtil die mittelalterlichen Elemente ſeiner Frühkunſt wieder merkwürdig durchbrechen. Wohl hat auch er einmal auf ein Werk nach der Sitte der Renaiſſance eine lateiniſche Namensinſchrift geſetzt und da⸗ durch den Wert der Perſönlichkeit bekundet, aber im allgemeinen blieb er in der mittelalterlichen Tradition und wahrte die hinter ihren Arbeiten zurücktretende Geſinnung der alten Meiſter auch darin, daß er nur mit den Anfangsbuchſtaben ſeines Namens oder mit ſeinem Wappentier zeichnete, das zu einer Art Warenzeichen für die Erzeugniſſe ſeiner ganzen Werkſtatt wurde. Er hat eine große Anzahl von Schülern herangebildet, die ſich ganz und voll⸗ kommen ſeinem Geiſte unterordneten; es war ſein Wille, daß die Grenzen zwiſchen ſeiner Tätigkeit und der Mitwirkung der Gehilfen verwiſcht werden, es es iſt ihm gelungen, die Spuren unkenntlich zu machen, ſodaß wir an der zahlloſen Wiederholungen beſtimmter Motive, die aus ſeiner Bilderfabrik ſtammen, nicht mehr ſeine eigene Hand nachweiſen können. Vom Farbenreiben und Zurichten der Tafeln bis zur letzten Vollendung des Bildes unterſtüͤtzten in jenen mittelalterlichen Werk⸗ ſtätten Lehrjungen und Geſellen den Meiſter. Gewiß führte dieſer einzelne Bilder eigenhändig aus, aber bei den meiſten waren irgendwie ſeine Schüler mit tätig, und die überragende Perſönlich⸗ keit des alten Cranach zwang alle anderen in ſeinen Bann, ſodaß ſie mit ſeinen Augen ſahen, in ſeinem Stil malten. Wir wiſſen, daß tüchtige und ſelbſtändige Meiſter aus Cranachs Atelier hervor⸗ gingen. Aber es iſt unmöglich, das gewaltige Werkſtattgut des Wittenberger Betriebes auf verſchiedene Hände zu verteilen. Cranach hatte als Hofmaler Friedrichs des Weiſen von Sachſen eine außerordentlich umfangreiche Tätigkeit. Neben den Malereien, die er für die Schlöſſer und für die Kirchenaltäre im Reich des Kurfürſten ausführte, mußte er auch alle handwerk⸗ lichen Arbeiten überwachen und trug die Verantwortung, ob es ſich nun darum handelte, einen Schlitten zu verzieren, Pferdedecken für die Turniere zu liefern, Wappen zu beſorgen oder einfache Anſtreicherarbeiten zu übernehmen. Er reiſte zwiſchen den ver⸗ ſchiedenen Schlöſſern hin und her, in denen ſeine Geſellen beſchäf⸗ tigt waren; dann galt es wieder, die Herren auf der Jagd zu be⸗ gleiten und ihre Taten in Holzſchnitten zu verherrlichen oder Bilder von Feſtlichkeiten auszuführen. Dabei arbeitete er nicht nur für Friedrich, ſondern auch für andere Fürſten, wie den Kaiſer, Herzog Heinrich und Georg von Sachſen, für den großen Kunſtmäcen Albrecht von Brandenburg uſw. Die Bildniſſe dieſer Herrſcher, die Cranach zunächſt eigenhändig malte, wurden dann in ſeiner Werkſtatt in zahlreichen Kopien wiederholt. Man hat ſich die Entſtehung dieſer überall verbreiteten Porträts ſo zu denken, daß der Meiſter die Porträtaufnahme des Kopfes eigenhändig herſtellt, während das eigentliche Bildnis in der Werkſtatt ausgeführt wurde. In Cranachs Ateliers waren Bild⸗ niſſe aller fürſtlichen und berühmten Auftraggeber verwahrt, die bei neuen Beſtellungen immer wieder Verwendung fanden, und man ſorgte nur dafür, daß die neuen Porträts die raſch wechſeln⸗ den gerade damals üblichen Moden in Haar⸗ und Barttracht ſowie Kleidung zeigten. So verhielt es ſich auch mit den Unmengen von Lutherbildern, die aus der Wittenberger Werkſtatt hervorgingen. Unter den Mitarbeitern Cranachs haben ſeine beiden Söhne Hans und Lukas die größte Aufmerkſamkeit der Forſchung auf ſich gezogen. Man ging ſogar ſo weit, dem 1537 verſtorbenen älteſten Sohne Hans einen großen Teil hervorragender Werke zuzuweiſen. Dann müßte der alte Cranach um 1522, alſo in ſeinem 50. Lebens⸗ jahr, das Malen aufgegeben haben. Nun erwarb er freilich damals die Apotheke in Wittenberg käuflich, beſaß auch einen Buchladen und mehrere Häuſer und war als Bürgermeiſter der Stadt tätig. Aber er verpachtete ſowohl Apotheke wie Buchhandlung, und zahl⸗ loſe Zeugniſſe ſprechen dafür, daß der bis ins höchſte Alter rüſtige und tätige Meiſter ununterbrochen bis zu ſeinem Tode 1553 gemalt hat. Hans Cranach iſt daher nur ein tüchtiger Schüler geweſen, aber keine ſelbſtändige Künſtlerperſönlichkeit, und das Gleiche gilt von dem 1515 geborenen jüngeren Sohne Lukas, deſſen Malſtil in ſeinen eigenhändigen Bildern ſich freilich von dem des Vaters unter⸗ ſcheidet, der aber doch auch vom Stile des Vaters abhängig blieb. Lukas trat noch vor dem Tode des alten Cranach ſein Erbe als Leiter der Werkſtatt an, und ſo erfolgt in den 40er Jahren des 16. Jahrhunderts eine, deutliche Spaltung im Betriebe, indem die Ar⸗ beiten nun bald unter dem Einfluß des alten oder des jungen Die überragende Schöpferperſönlichkeit blieb der alte Cranach, der nicht umſonſt auf ſeinem Grabſtein„Der ſchnellſte Maler“ genannt wird und von deſſen Werk und Werk⸗ ſtatt eine kaum überſehbare Einwirkung auf Kunſt und Kunſt⸗ tens und den Tiefendrang der Gotik. Nltchineſiſche Religion. Von Oswald Spengler. Dem in den nächſten Tagen erſcheinenden 2. Band des „Untergang des Abeadlandes“ entnehmen wir mit Erla nis der C. H. Beck'ſchen Verlagsbuchhandlung, München, nachſtehenden Abſchnitt: 0 Die chineſiſche Religton deren große„gotiſche⸗ Zeit um 1300 bis 1000 liegt und den Aufſtieg der Oſchgudynaſtie umfaßt, will äußerſter Vorſicht behandelt ſein. Angeſichts der flachen Tiefe un pedantiſchen Schwärmerei der chineſiſchen Denker vom Schlage 5 Konfuzius und Laotſe, die alle im ancien régime dieſer Staaten 5 welt geboren waren, ſcheint es ſehr gewagt, auf eine Myſtik Legende großen Stils am Anfang überhaupt ſchließen zu wollen, aber ſie muß einmal dageweſen ſein. Allerdings von dieſen überben nünftigen Großſtädtern erfahren wir darüber nichts, ſo wenig 1b von Homer, aber aus einem anderen Grunde. Was wüßten. von der gotiſchen Frömmigkeit, wenn alle ihre Schriften der Zenſu von Puritanern und Rationaliſten wie Locke, Rouſſeau und Wo verfallen wären! Und doch betrachtet man dies konfuzianiſche Ende chineſiſcher Innerlichkeit als deren Anfang, wenn nicht gar der 15 kretismus der Hanzeit als die chineſiſche Religion bezeichnet wirb! Wir wiſſen jetzt, daß es entgegen der allgemeinen Annahme ein mächtiges altchineſiſches Prieſtertum gab. Wir wiſſen, daß im Texte des Schuking Reſte der alten Heldenfänge und Göttermythen rationaliſtiſch' verarbeitet und ſo erhalten geblieben ſind; ebenſo würden das Chouli, Ngilt und Schiking noch ſehr vieles offenbaren, ſobald man ſie mit der Ueberzeugung prüft, daß hier viel Tieferes vorligen muß, als Konfuzius und ſeinesgleichen begreifen konntem. Wir hören von ſchthoniſchen und phalliſchen Kulten der frühen DOſchou⸗ zeit, von einem heiligen Orgiasmus, wobei der Götterdienſt von ekſtatiſchen Maſſentänzen begleitet war, von mimiſchen Darſtellungen und Wechſelreden zwiſchen dem Gott und der Prieſterin, worau⸗ ſich vielleicht ganz wie in Griechenland das chineſiſche Drama 8. wickelt hat. Und wir ahnen endlich, weshalb der überquellende Reichtum frühchineſiſcher Göttergeſtalten und Mythen von Kaiſermythologie verſchlungen werden mußte. Denn nicht nur a Sagenkaiſer, ſondern auch die meiſten Geſtalten der Hia⸗ un Schangdynaftie vor 1400 ſind trotz aller Jahreszahlen und Chroniken nichts als in Geſchichte verwandelte Natur. Die Anſätze dazu liegen tief in den Möglichkeiten jeder jungen Kultur. Der Ahnenkult Ne ſucht immer, ſich der Naturdämonen zu bemächtigen. Alle homert ſchen Helden und ebenſo Minos, Theſeus, Romulus ſind aus Götter, zu Königen geworden. Im Heliand war Chriſtus im Begriff, 1 zu werden. Maria iſt die gekrönte Königin des Himmels. Es if die höchſte, ganz unbewußte Art, in der Raſſemenſchen etwas 1 ehren können: was groß iſt, muß oon Raſſe ſein, mächtig, herrſchend, Ahnherr ganzer Geſchlechter. Ein ſtarkes Prieſtertum weiß dialt Mythologie der Zeit ſehr bald zu vernichten, aber in der Antile hat ſie ſich halb und in China ganz durchgeſetzt, genau im Verhältnis zum Hinſchwinden des prieſterlichen Elements. Die alten Götte ſind jetzt Kaiſer, Prinzen, Miniſter und Gefolgsleute; Naturereig niſſe ſind Herrſchertaten und Völkerſtürme ſoziale Unternehmungen geworden. Es hätte den Konfuzianern gar nichts erwünſchter kom men können: da hatten ſie den Mythus, der ſozialethiſche Tendenzen in unabſehbarer Menge aufnehmen konnte; ſie brauchten die Spuren des urſprünglichen Naturmythus nur zu tilgen. Vor dem chineſiſchen Wachſein waren Himmel und Erde Häh⸗ ten des Makrokosmos, ohne Gegenſatz und jede ein Spiegelbild de andern. Der magiſche Dualismus fehlt dem Bilde ebenſo wie die⸗ fauſtiſche Einheit der wirkenden Kraft. Das Werden erſcheint in der ungezwungenen Wechſelwirkung zweier Prinzipien, des„hang und„yhin“, die eher periodiſch als polar gedacht ſind. Den entſprechend gibt es zwei Seelen im Menſchen: die„kwei“ entſprich dem„vin“, dem Irdiſchen, Dunklen, Kalten; ſie verweſt mit dem Leibe die„ſen“ iſt die höhere, lichte und bleibende. Aber von beiden Seelenarten gibt es außerhalb des Menſchen noch unzähli Mengen. Geiſterſcharen erfüllen Luft, Waſſer und Erde; alles von„kweis“ und„ſens“ bevölkert und bewegt. Das Leben der Natur und das menſchliche Leben beſtehen ganz eigentlich aus dem Spiel ſolcher Einheiten. Klugheit, Glück, Kraft und Tugend hängen von ihrem Verhältnis ab. Askeſe und Orgiasmus, die Ritterſitte des„hiao“, die dem Vornehmen befiehlt, den Frevel an eine Ahnen noch nach Jahrhunderten an den Nachkommen zu rächen 7 eine Niederlage nicht zu überleben, und die vernunftgemäße Moral des„jen“, die nach dem Urteil des Rationalismus aus dem Wiſſen folgt, gehen ſämtlich aus der Vorſtellung von den Kräften und Mög⸗ lichkeiten der„kwei“ und„ſen“ hervor. Alles das wird in dem Urwort„tao“ zuſammengefaßt. Der Kampf zwiſchen dem„vang“ und„yin“ im Menſchen iſt da⸗„tab, ſeines Lebens, das Weben der Geiſterſcharen draußen iſt das„tao der Natur. Die Welt beſitzt„tao“, inſofern ſie Takt, Rhythmus un Periodizität hat. Sie beſitzt„li“, Spannung, inſofern man ſie er⸗ kennt und fertige Verhältniſſe zur ferneren Anwendung daraus ab⸗ 4 zieht. Zeit, Schickſal, Richtung, Raſſe, Geſchichte, alles das mit dem⸗ großen Weitblick der erſten Dſchouzeit angeſchaut, liegt in dieſem einen Wort. Der Weg des Pharao durch den dunklen Gang zu ſeinem Heiligtum iſt ihm verwandt, das fauſtiſche Pathos der dritten Dimenſion iſt es auch: aber„tao“ iſt doch von dem Gedanken der techniſchen Ueberwindung der Natur weit entfernt. Der chineſiſche Park vermeidet die energiſche Perſpektive. Er legt Horizont hinter 5 Horizont und lädt zum Wandeln ein, ſtatt auf ein Ziel zu weiſen. Der chineſiſche„Dom“ der Frühzeit, das Piyung, hat mit ſeinen Pfaden, die durch Tore, Gebüſche über Treppen, geſchwungene Brücken und Plätze führen, niemals den unerbittlichen Zug Aegyp“ 5 Das Reich der jugend. Der Kampf mit der Rieſenſchlange. Das Jägerparadies im oſtafrikaniſchen Pori, über das der Kili⸗ mandſcharo ſein ehrwürdiges Haupt erhebt, iſt uns durch den Verluſt unſerer Kolonie verſchloſſen. An die unvergeßlichen Stunden aber, die dort deutſche Jäger verlebt haben, erinnern die lebenſprühenden Skizzen, die Rudolf de Haas unter dem Titel„Im Schatten afrika⸗ niſcher Jäger“ im Verlage von Auguſt Scherl zu Berlin veröffentlicht. Unter den aufregenden Bildern bunter Abenteuer, die hier vorüber⸗ ziehen, feſſelt beſonders die Schilderung des Kampfes mit einer Pythonſchlange, den die Jäger Kuno und Ali beſtehen. Sei Boy macht Kuno auf die Schlange aufmerkſam; aber er kann ſie nirgends erblicken.„Da bannte die große braune Platte, die ſein Fuß eben ſaſt geſtreift, mit einem Male ſeinen Blick. Sein Auge wurde ſtarr, als er genauer hinblickte. War ein ſolches Farbenſpiel, eine ſolche Täuſchung der Natur, eine ſo ſeltſame Mimikry überhaupt möglich: Der braune Klotz, ganz und gar gefärbt wie die lehmige braune Erde ringsumher und die braungelben Steinblöcke, war ein ungeheurer, völlig zuſammengeringelter Python, eine Rieſenſchlange der größten Art, die auch jetzt noch, da er ſie entdeckt hatte, ohne ſich zu regen da⸗ lag, abſolut nicht zu unterſcheiden von dem Boden, auf dem ſie ſich befand.“ Kuno macht nun das Gewehr zum Schuß fertig, und da er⸗ wacht die Schlange und ſucht ſich aus dem Staube zu machen. „Grade hatte ſie ihre Ringe auseinandergeſchoben und im Davon⸗ ſchlüpfen die Form einer 8 angenommen, als Kuno Feuer gab. Von den zwei Schüſſen, die unmittelbar aufeinander folgten, hatte einer den mächtigen Rückenwirbel getroffen und ein ungeheures Stück Fleiſch herausgeriſſen. Unterhalb der zerfetzten Schußſtelle waren Zwei Drittel ihres Leibes völlig kampfunfähig geworden. Nur das Drittel nach dem Kopf zu ſtand dem Reptil, das ſich nicht mehr vom Fleck zu rühren vermochte, noch zu Gebot. Unmittelbar nach dem Schuß hatte ſich die ungeheure Schlange „eee eeeeeeee eeeeeeee in einen fürchterlichen Knäuel hin und her gewunden und in wahn⸗ 5 ſinnigem Schmerz die wildeſten Windungen und Zuckungen ausge⸗ führt, den Staub mit ihrem zerfetzten Leibe aufpeitſchend. Dann wurde ſie ſtiller; nur der unverſehrt gebliebene Teil, der etwas über einen Meter meſſen mochte, fuhr in kreisförmigen Bewegungen mit meit ausgeſperrtem Rachen in der Luft umher und ſuchte den Gegner zu faſſen. Die Jäger nahmen nun große Steinblöcke von der Erde und verſuchten ihren Kopf zu zerſchmettern. Aber alle Steine, die nur den Leib des Ungetüms trafen, ſelbſt die mächtigſten Blöcke, roll⸗ ten von ihrem Rücken herunter, ohne ihr den geringſten Schaden zu⸗ zufügen. Nicht einmal eine kleine Hautritzung war ſichtbar, denn die Blöcke wurden von den Eiſenmuskeln des glatten ſchlüpfrigen Kör⸗ pers wie Gummibälle zurückgeſchnellt. Man mußte ihr den Kopf zer⸗ ſchmettern, und dazu ſchleppten die Jäger einen rieſigen Felsblock herbei, den man glücklich über den Kopf des Python rollte, ſodaß die⸗ ſer dadurch an den Voden gedrückt und zuſammengequetſcht wurde. Nun ſtieß Ali ſein wuchtiges Meſſer dem unſchädlich gewordenen Python drei⸗ bis viermal mitten durch den Kopf und ſpießte ihn buchſtäblich feſt. Dann wälzte man den Felsblock von dem Rieſen⸗ leib herunter, weil man dem Python die Haut abſtreifen wollte. „Wer aber beſchreibt das Erſtaunen der Jäger, als das Reptil mit dem durchlöcherten Kopf ziſchend in die Höhe fuhr und mit dem be⸗ wegungsfähigen Teil ſeines Leibes aufs neue wie wahnſinnig in den Lüften umherſchnellte und nach den Feinden zu ſchnappen ſuchte. Es blieb nichts anderes übrig, als wiederum die Schlange mit Stein⸗ blöcken auf den Boden feſtzuklemmen und ihr den Kopf abzuſchnei⸗ den, was diesmal prompt beſorgt wurde.“ Das Reptil war genau 3% Meter lang, doch gibt es auch Pythonſchlangen, die 6 Meter meſſen. Merkwürdige Bärenjagden. Welches iſt das gefährlichſte Jagdtier in Europa? So fragt der engliſche Jäger und Romanſchriftſteller Hesketh⸗Prichart, und er gibt die Antwort, daß mit Ausnahme des Wolfes, der nur in großen Ru⸗ deln eine Gefahr bedeutet, das einzig wirklich gefährliche Jogdtier der braune Bär iſt. Wir glauben gewöhnlich, daß der Bär, mit dem die alten Germanen ſo erbitterte Kämpfe geführt haben, im ziviliſierten 7. ————— 2 8 —— Fnung beträchtlich anwuchs. Europa ausgeſtorben ſei. Das iſt aber durchaus nicht der Fall. es noch abgelegene, gebirgige Gebiete gibt, wie in Norwegen, Ruß⸗ land, Lappland, Spanien und Frankreich, da iſt auch der grimme Meiſter Petz noch in ungebrochener Wildheit anzutreffen. Aber nach⸗ 50 dem ganze Generationen ſeiner Vorfahren der Kugel des Jägers zum Opfer gefallen ſind, iſt er ſehr ſchlau geworden und ein ganz anderes Geſchöpf, als das, das die alten Deutſchen mit dem Speer jagten und vor dem ſie einen großen Reſpekt beſaßen. Trotz unſerer weittragenden Gewehre iſt der Bär immer noch ein furchtbarer Geg⸗ ner, beſonders wenn man ihm unbewaffnet oder überraſchend ſi gegenüber ſieht. Der braune Bär iſt ſehr viel größer als man ge⸗ wöhnlich annimmt. Es gibt authentiſche Berichte, die ſein Gewicht auf 800—1000 Pfund angeben, und aufrechtſtehend erreicht er eine Höhe von 6 Fuß und mehr. In den Gebirgsgegenden Spaniens gibt es noch immer kühne Mäuner, die Bewohner gewiſſer kleiner Dörfer, die dem Bären na altüberlieferter Weiſe mit Speer und Meſſer zu Leibe gehen. Selten jedoch findet ein fremder Beſucher in den ſchwarzen Bergen des nörd⸗ lichen Spaniens Gelegenheit, einem ſolchen Kampf des mutigen Bergjägers mit dem Bären beizuwohnen. Auch in Rußland gab es wenigſtens in den Zarenzeiten— eine ſehr merkwürdige Form der Bärenjagd. Sobald der Winterſchnee gefallen war, ſuchten die Jäger nach Bärenſpuren, um das Winterlager Meiſter Petz aufzufinden. Das Lager wurde dann mit einem runden Kreis umgeben, damit e⸗ ſichtbar blieb, und nun fuhr der Jäger nach Petersburg, um dort ſeinen Bären noch lebendig zu verkaufen. Die Sportsleute drängten ſich dazu, ſolche Bären nachgewieſen zu erhalten, beſonders wenn ſie ſich in der Nähe der Stadt befanden, d. h. nur vier oder fünf Tage⸗ reiſen entfernt. Dann brach die Jagdpartie von dem nahegelegenen Dorf auf; die Bauern jagten mit Feuer und Geſchrei den Bären aus ſeiner Winterwohnung, und dann hatte der Jäger leicht ſchießen. Wenn er den Bären traf, brauchte er nur nach dem Eigengewicht des Bären zu bezahlen, der freilich manche Puds wog. Fehlte er aber den Bären, dann mußte der Petersburger Herr auch noch das Ge⸗ 1 wicht des Jägers und der Treiber dazu bezahlen, wodurch die Rech⸗ 3 e — Statt Karten! 55 Samstag, den 17. Juni 1922. ———— ̃ ist nach wenigen Wochen Lucie israel. Friedhof. Statt besonderer Anzeige. Unser geliebter, treubesorgter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Isidor Würzweiler im Alter von 72 Jahren in den Tod nachgefolgt. Mannheim- Köln, den 15. Juni 1922. Alfred Würzweiler Oarl Maier Beerdigung Sonntag, den 18. juni, vorm. 10 Uhr vom Kondolenzbesuche dankend verbeten. seiner unvergesslichen Gattin Maier geb. Würzweiler emand der Nil Mülnde Bezirksverein Mannheim begbdrerch, TwognptleMurben Todes-Anzeige. Unseren verehrl. Mitgliedern die Trauernachricht, daß unset langjühriges treues Mitglied 9 nach längerer Krankheit im Alter von 756 Jahren am 16. Juni 1922 gestorben ist. Der Verstorbene war seit Mitbegründer unseres Bezirksvereins und det ein aufrichtiger, ehrlicher, um den Mannheimer Bezirksverein außerordent- lich verdienstvoller Verbands-Veteran aus unserer Mitte und werden wir demselben gerne ein dauerndes ehrendes Andenken bewahren. 5 Die Beerdigung findet Montag, den 19. Juni, nachmittags 2 Uhr von der Lei- chenhalle aus staſt und ersuchen wir unsere Mitglieder, um recht zahlreiche Beteiligung. Mannheim, den 16. Juni 1922. Der Vorstaud Liesel Fischer Michl Schabmüller Verlobte Mannfieim, 18. Juni 1922. Cafè Metropol Jacob Faude Rosel Faude geb. Kaiser Vermählte. Mannheim-Waldhof 17. Juni 1922. Gerwigstrasse 20. 604² Nach mehrjähriger Tatigkeit an der psych. Klinik und Poliklinik Heidelberg, dem neu- rolog. Institut Frankfurt a.., Zuletzt städt. Krankenhaus Nürnberg, Nervenahbteilung, habe jch mich hier als E53 Nervenarzt niedergelassen. Dr. med. Julius Steinfeld P 7, 21l.— Telephon 9111. 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Personen: Snmumn, ſUuhnn, ſltetnn, mnmum 9 I 5 1 nn emunn enee, ee n S Ien e Fneneeee uümunmn eee 1 —— 1 E Sir john Fallstaff Herr Fluth Karl Mang urgwinkel 5 Josef B Rlerr Reich) Burger von windsor Gachlen Frank — Max Lipmann Junker Spärlicnßn Alfred andory HFugo Voisin ——5——·. Irene Eden A—— Jungfer Anna Reiecßß ohanna Lip, Bise Tasenn Bürger und Frauen von Windsor. Kinder. Mas- ken von Elfen und anderen Geistern, Knechte des Herrn Fluth, Kellner.— Vorkommende Tänze von Aennie Häus. Spielwart: Anton Schrammel. Naeh dem zweiten Akt grössere Pause. Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr. Neues Iheater im Nosengarien. Samstag, den 17. Juni 1922 6. Vorstellung für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes und des Theaterkulturver- bandes(B. V. B.(736—1325) „Ainna von Barnhelm“ Ein Lustspiel in fünf Aufzügen von Lessing. In Szene gesetzt von Heinz W. Voigt. Anfang 7 Uhr. Ende nach 10 Uhr Rünsilermheaier„Anollo“, Heute und morgen 7½ Uhr: Der Mann mit dem Fimmel Morgen nachmittag 3½ Uhr: Fremden-VWorstellung bei kleinen Preisen. 82⁵6 Nontag und falgende Jage:„Der Hann mit dem Fimmel“ Friledrichs-Park. Samstag, 17. Juni, abends 8 Uhr bei aufgehobenem Abonnement Grosses Konzerit Mlumination u. bengalische Beleuchtung Eintrittspreiſe für Part⸗Abonnenten Mk..— für Nicht⸗Abonnenten Mk..— Sonntag, den 18. Juni S306 Formen Serie! Strohformen in ver- 495⁰ schiedenen Farben und Geflechten Chicke Formen, in Su Serie Serie II Warenhaus — vielen Farben eleg, hochmoderne Tagal-Formen Besjchtigen ten Geflechten u. 9500 175. fb, A enun neen 11 n A Ad. e e e mun ttmn kntnn Hüllg — Garnierte Hüte Serie! Seriel! Seriell Sie bitte unsere Schaufenster! e ttl uititt Auttt titt Aiaititl ee —— Amtliche Bekanntmachungen Bekanntmachung. Huf die für das Jahr 1922 feſtzuſetzende Dividende der Reichsbankanteile wird vom 15. d. Mts. ab eine erſte halbjährliche Abſchlagszahlung von ein und dreiviertel Progent oder 52 Mart 50 Pfennig für jeden Anteil zu 3000 mart und 2 Konzerte 2 Anfang 8½ Uhr abends Sonntags 4 und 8½ Uhr. Tischbestellung: Tel. 7481-82, 7567, 7231. 8 K. R. NI. 57=8 Kabarett-Restaurant Mannheim. Heidelbergerstraße. 82⁴9 17 Mart 50 Pfennig für jeden Anteil den Dividendenſchein Reichsbankhauptkaſſe zu 1000 Mart gegen in Berlin, bei Reichsbankhauptſtellen, Reichsbankſtellen, ſowie bei ſämtlichen Kaſſeneinrichtung erfolgen. Reichsbanknebenſtellen mit zahlenden Beträgen wird die Hapitalertrags⸗ ſteuer gekürzt. 6012 Berlin, den 12. Juni 1922. Nr. 4 bezw. Nr. 7 bei der den Von den auszu⸗ Heidelberg: Martin Volk, Hauptstr. 86 über Antwerpen, Pforzheim: Alb. Seifried, Sedanspl. 12 Regelmäßliger Passagierdienst mittels erstklassiger 5 Schnelldampfer Doterdam-New-Veork über Boulogne, sur Mer und Plymouth 75 Rotterclam- cuba-Mexiko CCCCCCCCCC(Cã ĩͤcccwcccc(cc/c(cccc Boulogne sur Mer, 8 La Coruna, Vigo.— Auskunft u. Kajütsbillètte durch General-Vertretung für Mannheim: Gundlach& Baerenklau Nachf., Baunhofpl. Offlenburg: Aug. Freiburg 1..:. 25 Modern garnierte, 1 6 5 jugendliche Hüte 2 Chick garnierte Hũüte eeeeee in versch. Gellechten und Farben 9 U e Vornehm garn. Hüte vorherrsch. in hellen Farben u. Geflechten e ee e 0 0 Weee N ed eee e Traipitge fetewen Mannheim. 1. und 2. Kompagnie. 75 ½7 Uhr hat! geſamte Mann⸗ ſchaft der 1. 2. Lompahng Hvhvünktlich uns A. vollzählig zu 20 869 einer Uebung Hauser, Glaserstr. 5 Deckelmeier, Eitenbahnstrage 43 e Santander, an ihren Spritzenhäuſern anzutreten.—79 Das zur Erweiterung eines flottgehenden Betrieb gegen guten Gewinn⸗ Anteil geſucht.—215 Angebote unter N. 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Lebensjahr mit ¼ Liter Vollmilch täglich beliefert werdea. ſind angewieſen, bis auf Die Milchverkaufsſtellen Weiteres auf die grauen Milchkarten ½ Liter Vollmilch abzugeben. 62 Die Kohlen-, Koks⸗ und Briketts⸗Verkaufspreiſe wurden mit ſofortiger Wirkung wie folgt feſtgeſetzt: Hamburg-New eVork. Passaglerdampfer: Doppelschraubendampfer„St. Paulz... 424. Juni Doppelschraubendampfer„Mongolia.. 8. Juli „Hinnekahda“ 35. Juli 22. Juli bDreischraubendampfer Doppelschraubendampfet„Maunchuria“ Doppelschraubendampfer„St. Paul“ 29. Juli Doppelschraubendampfer„Mongolia 12. Aug. Dreischraubendampter„Minnekahda 9. Aug. Regelmäßige Passagler- u. Frachtdampfer Am Freitag, 30. Zuni 1922 2 nachmiltags 3 Uhr N0 Nd die Feld⸗ und Waldjagd hieſiger Gemarkung im Flächen i gehalt von 435 ha auf weiter? 8 im Rathaus dahier öffentlich verpachtet. wir laden Jagdliebhaber zur Verſteigerung mit dem Anfügen ein, daß als Bieter nutt ſolche Perſonen zugelaſſen werden, welche 5 im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden, odet durch ein bezirksamtliches Zeugnis nachweiſen, daß gegen die Erteilung des Jagdpaſſes kein Bedenken obwaltet. Der Entwurf des Jagdpachtvertrags liegt E⸗ n bruar 1923 bis 1. Februar 1929 abends 8 Uhr ere. Frachtdampfer zur Einſicht der Beteiligten im Katgg3g G 5 dahier offen. — e aĩmbufg-Baltimorg-Boston-Phlladelphta us. VVlfkß 832 82— 30. Verbandstag der Friseure und Sorte S8 Auskuntt ertellen E169 U— SES Cohr. Perllckenmacher De tschlands E= 2 8 2 AMERICAN-LINE M. M. M. 5 Hamburg, Börsenbrücke 2. dundde. Int fal- Ubllug Sr 8 88( Eſtnellerrte 1. 96.8 98.80 8 Seiiſchot u. Maſchinen⸗ Gundlach& Bärenklau Nachf. in sämtl. Sälen d. Ballhauses vom 18.—22. 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