iieeeee *. 22„»ͤr —————— ¶ ⁰ũ.———————B——.. beranlaſſen, da die beiden Armeen die Feindſeligkeiten Dienstag, 20. Juni. 2 Sezugspreiſe: In mannheim und umgebung uch keel ins haus gebracht mark 80.—. Durch die poſt bezogen diertetſ. Mark 150.—. Einzelnummer Mk..80. poſtſcheckkonto Ae. 17590 Karlsruhe in Saden und Ur. 217 Ludwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗nedenſtelle Reckarvorſtadt, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher Kummer 7030, 7041, 7032, 7033, 7o84, 7008. Teiegramm-Röreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Badiſche Nenoſte Nachrichlen Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Srauen-Jeitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterha Anzeigenpreiſe: die kieine zeile mt..— aust. Mk. 10.— Stellengeſ. u. Sam. ⸗finz. 200% Rachl. Rekl. mk. 30 ausw. mMk. 36. Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ͤ Uhr. Für Nnzelgen an deſtimmt. Tagen, Stellen u. Ausgabeu w. keine verantwortg. übern. töhere Sewalt, Strelks, Getrlebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rus gaben oder für verſpätete Rufnahme von Hnzeigen. Ruftrüge durch Fernſprecher ohne Sewähr. ltung. Seld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. — 2 + Poincaré bei Lloyd George. Kein greifbares Ergebnis? WB. Paris, 20. Juni. Der Sonderberichterſtatter der Agen⸗ tur Havas berichtet über die zwiſchen Poincare und Sloyd George ſtattgehabte Unterredung weiter, daß ſich die Beſprechungen der beiden Premierminiſter von der Repara⸗ tionsfrage der Frage der alliigrten Schulden zuge⸗ wandt habe. Sie hätten ſich genötigt geſehen, anzuerkennen, daß es unmöglich ſei, dieſes Problem mit Erfolg zu erörtern, die Vereinigten Staaten abſeits ſtehen und ſolange ihre Anſicht nicht bekannt geworden ſei. Im übrigen ſei es elbaft ob hierüber vor den nächſten Wahlen Gewißheit hbeſtehen werde, die Ende ds. Is. ſtattfinden ſollen. Beiläufig wurde auch die Frage der Statuten von Tan-⸗ ger berührt, deren Regelung bereits den Gegenſtand eines dusführlichen Notenberichtes zwiſchen der franzöſiſchen und der engliſchen Regierung bildet. Es ſei beſchloſſen worden, daß die Frage im Laufe der bevorſtehenden Ferien auf einer neuen Zuſammenkunft gründlich geprüft werden ſollte, auf der Vertreter Frankreichs, Großbritanniens und Spaniens zugegen ſein ſollen. Poincare werde beantragen, daß ein Vertreter des Sultans an der Diskuſſion teilnehmen werde. Im Laufe der Zuſammenkunft ſoll auch das Orient; problem von den franzöſiſchen, engliſchen und italieniſchen Delegierten von neuem geprüft werden. Da die von der Kon⸗ ferenz der Außenminiſter in Paris beſchloſſenen Vorſchläge (Waffenſtillſtand, Räumung von Smyrna durch die Griechen und die Eröffnung der Vorfriedensverhandlungen) nicht ange⸗ nommen worden ſei, habe das Foreign Office vorgeſchlagen, neue Bedingungen an die Regierungen von Angora zu dichten, aber diesmal mit der Forderung, daß ſie dieſe vor jeder Diskuſſion annimmt. Das Quai'Orſey habe hingegen geant · wortet, es halte es für zwecklos, neue Bedingungen von neuem vorzubringen, da die drei Großmächte nicht die Abſicht hätten, ihre Ausführung zu erzwingen. Es habe vorgeſchlagen, baldigſt eine neue Zuſammenkunft der Kriegführenden zuſammenzuberufen, um im Voraus irgend eine Einſchränkung dalc des Regierungsaustauſches feſtzuſetzen. Der gegen⸗ * wärtige Augenblick ſei der franzöſiſchen Regierung geeignet erſchienen, die Griechen und Türken zu einer 10e zu tatſäch lich nicht wieder aufgenommen hätten. Infolgedeſſen 50 die Frage nicht mehr ſo bedeutend für den Frieden wie im Monat März. Deshalb ſei auch eine Regelung nicht mehr ſo dringend und könne auf einige Wochen aufgeſchoben wer⸗ den. Inzwiſchen dürften die Unterfuchungen über die von den Griechen und Türken begangenen Grauſamkeiten eifrig fort⸗ geſetzt werden. „Die Frage des Abe e leee Paktes leinichtberührt worden. Miniſter Poincare ſei der An⸗ ſicht, daß es keinen Zweck habe und nicht loyal ſei, vor der Ne⸗ belung der Orientfrage und der Frage von ger dieſen Pakt Abzuſchließen. Die Diskuſſion über den letzterwähnten Punkt werde wahrſcheinlich nicht vor der zweiten Hälfte Juli ſtattfinden. Das franzöſiſche Parlament werde wahrſcheinlich wie gewöhnlich am 14. Juli vertagt werden, während das engliſche Parlament nicht vor dem Monat Auguſt auseinander⸗ en werde. Unter dieſen Umſtänden werde Poincare in der 8185 ſein, ſich nach England e wo Lloyd George z. m Verbleiben gezwungen ſei. 85 Havasvertreter ſchließt: Die heutige Zuſammenkunft erfreulich, da ſie eine Wieder aufna medes direk⸗ en Kontaktes zwiſchen den beiden Miniſtern bezeichne, abgemacht hätten, in Zukunft keinerlei Entſchlüſſe zu faſſen, auf ſtrittige Fragen beziehen, ohne vorher ſich ge⸗ inigt zu haben. Dieſer Wanmihenene werde einen o ktakigen Einfluß auf die künftigen franzöſiſch⸗ ſchen Beziehungen ausũben. Eine Londoner Juli⸗Konferenz. WB. London, 20. Juni. Reuter verbreitet folgenden 1 George und Poincars: dee deteſche Anſihe wer, e Augen⸗ in beraher, den g dae lecht gewählt war, etrag der erbiunt tellen Deutſchlands endgiltig feſtzuſetzen, weil die Verhältniſſe ſo ungewiß ſeien, da jede gefällte Ent⸗ ſcheidung einen Streit herbeiführen könnte. Es wurde be⸗ ſchloſſen, daß der nächſte Schritt für die Reparationstom⸗ miſſion darin beſtehen ſollte, den wirklichen Zuſtand der deutſchen Finanzen zu unterſuchen, ob mit Hilfe einer ausländiſchen Anleihe die deutſche Regierung irgend etwas tun könne, um durch Einſchränkung der Aus⸗ oder Erhöhung der Steuern oder durch eine innere nleihe das Gleichgewicht in ſeinem Haushalte ſowie ſeine Währung wieder herzuſtellen. Hinſichtlich der Haager Konferenz kam man über⸗ ein daß die Aufgabe der Sachverſtändigen im Haag darin beſtehe, in Verbindung mit den Ruſſen praktiſche Mitte! Jur Löſung der Schwierigkeiten 5 prũfen, die ſich in Jenua hinſichtlich der Fragen der Schulden, des Privat⸗ eigentums und der Kredite ergaben. Zwiſchen dem britiſchen Miniſter und Poincars herrſchte dollſtändige Einigkeit darüber, nach dieſen Richtlinien bei der Arbeit der Kommiſſion zuſammenzuwirken. In der Tangerfrage wurde beſchloſſen, den Vor⸗ ſchlag der ſpaniſchen Regierung anzunehmen, nachdem die drei Regierungen die Frage Ende Juli in London er⸗ ortern ſollen. Hinſichtlich der Oſtfrage wird beſchloſſen, die Ent⸗ ſcheidung der Kommiſſion zu beſchleunigen, die die gemeldete eportation von und Anatolen durch die Türken ſowie die Klagen und Gegenkſogen der Türken und Griechen ergänzenden Bericht zu der amtlichen Mitteilung über die über Maſſenmorde im Kriegsgebiet unterſuchen ſollen. Auch dieſes Thema ſoll auf der Londoner Konferenz Ende Juli weiter erörtert werden. WB. Paris, 20. Junl. Havas meldet aus London, daß die Unterredung zwiſchen Poincaré und Lloyd George vier Stunden dauerte. WB. London, 20. Juni. Miniſterpräſident Poin⸗ cars iſt um 8 Uhr abends nach Paris zurückgereiſt. Die Wiedergutmachungsfrage. (Berlin, 20. Juni. Wie die„B..“ aus Paris meldet, empfing Poincare gleich nach der Ausſprache mit Lloyd George im Hotel Claridge die franzöſiſchen Preſſe⸗ vertreter, denen er beſtätigte, daß in der Wiedergut⸗ machungsfrage nichts unternommen werde, bis die neue Un⸗ terſuchungen der Reparationskommiſſion abgeſchloſſen ſeien. Ueber den von dieſer zu erſtattenden Bericht werde Ende Juni in London in einer Beſchluß gefaßt werden, bei der Lloyd George, Poincare, Schanzer und ein Vertreter Belgiens teilnehmen werden. Ueber die Welt⸗ ſchuldenfrage ſei geſprochen worden. Sie bleihe praktiſch von einer neuen Orientierung der Einzahlungsabkommen abhän⸗ gig. Die Erörterung der Orientgegenſätze werde auf unbe⸗ ſtimmte Zeit vertagt. Lloyd George erhoffe nichts mehr von der Haager Verſtändigung von den Ruſſen, da durch die Krankheit Lenins die Unver öhnlichen und Unvernünftigen in Moskau die Oberhand erbaiten hätten. Aus den völkerbundsakten. WB. Genf, 20. Juni. Der ſoeben erſchienene Juni⸗ band des Journal Offiziell des Völkerbundes enthält einige bisher nicht veröffentlichte Mitteilungen über die letzten Ratstagungen, die ſich auf die Saarfrage und Ober⸗ ſchleſien beziehen. So wird zum erſtenmale der Noten⸗ wechſel zwiſchen der Reichsregierung und dem Völkerbunds⸗ ſekretariat über die Anerkennung der Regierungskom⸗ miſſion des Saargebiekts veröffentlicht. Die Reichs⸗ regierung hatte am 25. April dagegen Einſpruch erhoben, daß der Völkerbundsrat den Mitgliedern der Regierungs⸗ kommiſſion, die nach dem Verſailler Vertrage nur für em Jahr ernannt werden dürfen, die Beſtätigung für zwei wei⸗ riedensvertrages. In einer geheimen Sitzung am 18. Mai hat, wie nun⸗ mehr das„Journal Offtiziell“ mitteilt, der Völkerbundsrat dieſen Einſpruch abgewieſen. Er erklärte in einer vom Generalſekretär entworfenen Antwort, daß die Beſtim⸗ mungen des Vertrages gewahrt ſeien, da der Rat ſich bei dieſer Entſcheidung über die Betätigung der Regierungs⸗ kommiſſion alle aus dem Friedensvertrage ihm zuſtehenden Rechte vorbehalten habe. Zu den Ratsverhandlungen über Oberf chleſien teilt das„Journal Offiziell“ mit, daß im Verlaufe der ge⸗ heimen Sitzung vom 11. Mai der Völkerbundsrat Calon⸗ der, Hodac und Herold ſeine Dankbarkeit über ihre Mitarbeit an den oberſchleſiſchen Verhandlungen ausſprach und ihnen zum Zeichen ſeiner Anerkennung folgende Ge⸗ ſchenke machte: Calonder erhielt 15000 Schweizer Fran⸗ ken und die beiden anderen je 100 Pfund Sterling. Die Be⸗ träge wurden im Haushalt des Völkerbundes unter„un⸗ vorhergeſehene Ausgaben“ gebucht!! Friede in China: Eß. Newyork, 19. Juni. Nach einer Meldung aus Peking wird der Frieden in Ehina wieder hergeſtellt ſein. Die Geſandten des Marſchalls Chang haben an Bord eines engliſchen Kanonenbootes einen Friedensvertrag mit dem General Wu⸗Pei⸗Fu unterzeichnet. General Shen Shuin Ming„der Kanton ein⸗ genommen hat und General Sun Yat Sen vertrieben hat, hat der e bon Peking mitgeteilt, daß er bereit iſt, einem Plan ür die beeſbehenen Pe beizutreten unter der Bedingung, aß den verſchiedenen vinzen die gleiche Autonomie zugeſtan⸗ den werde, wie in den Vereinigten Staaten von Nordamerika.— Wu⸗Pei⸗Ju hat erllärt, daß er dieſe Auffaſſung teile und bereit iſt, eine Friedenskonferenz zwiſchen Nord⸗ und Südchina einzube⸗ rufen. Die Vertreter der ausländiſchen Mächte haben ihr Vertrauen in die Ereigniſſe bezeugt, indem ſie der Re⸗ ierung 5 Millionen aus den Zollerträgen, die bekanntlich hhypo⸗ Hekariſch ſind, ausbezahlt haben, um die Koften des neuen Parla⸗ ments zu beſtreiten. Deutſchlands Friedensbereitſchaſt 1017. EP. Paris, 19. Juni. Im Newyork Herald ſchreibt ein Ameri⸗ kaner aus Philadelphia namens Robert Moore, daß der Leiter der International Harveſter Company, Mac Cormick, im Jahre 1917 mit einem Vertreter des deutſchen Außenamtes, v. Haniel, in Zürich ũber den 4 von Friedensverhandlungen Unter⸗ Vein uure pflegte. ie Unterhandlungen wurden in dem rivatlaboratorium des ſchweizeriſchen Fabrikanten Nathn in Zürich begonnen und dauerten ungefähr 6 Monate. v. Haniel reiſte wäh⸗ rend dieſer Zeit Male nach Berlin, kehrte aber nach Zürich zurück. Max Cormick ſelbſt begab ſich nach Schluß der Unkerhand⸗ lungen nach Waſhington und unterbreitete dem Präſidenten Wilſon das Ergebnis ſeiner Unterhandlungen. Präſident Wilſon nahm aber den deutſchen Vorſchlag nicht an. Die Unterredung mit Wilſon fand im März 1918 ſtatt, zu einer Zeit, als ſchon der deutſche Plan für die Frühjahrsoffenſive vorbereitet war. Die deutſche Regierung war zu dieſer Zeit der Anſicht, daß es nicht möglich ſei, den Ausgang der Unterhandlungen zwiſchen v. Haniel und Mac Cormick abzuwarten und die Offenſive aufzuſchieben. v. Haniel hatte vor allem vorgeſchlagen, daß Deutſchland keine An⸗ nexionen, weder im Oſten noch im Weſten, machen werde, daß es Belgien räumen wolle und daß Elſaß⸗Lothringen neutraliſiert werden würde. Mit Bezug auf den Balkan er⸗ klärte n. Haniel, daß dazu ein Vertreter der öſterreichiſchen Regie⸗ rung hinzugezogen werden müſſe. Da aber Mac Cormick darauf hielt, daß die Unterhandlungen geheim blieben, wurde dieſer Alan fallen gelaſſen. v. Haniel erklärte außerdem, daß Deutſchland das Prinzip der Selbſtbeſtimmung für die baltiſchen Völker und eben⸗ falls für Polen annehmen würde. tere Jahre zugeſichert hatte. Die Reichsregierung erblickt in „dieſem Vorgehen eine Abänderung des 9 Die Sachleiſtungsverträge. Seit dem Abſchluſſe des Wiesbadener Abkommens hat die franzöſiſche Regierung und haben vor allem die franzöſiſchen Indüſtriellen die praktiſche Verwirklichung der deutſchen Sach⸗ leiſtungen— nicht zu unſerem Schaden— von Monat zu Monat verſchleppt. Jetzt hat es Herr Poincare plötzlich mit dem Beginn der Sachlieferungen ſehr eilig und die Zuſatzver⸗ träge, die unterdeſſen im Anſchluß an die neuen Verkehrs⸗ grundſätze des ſogen. Bemelmanns⸗Abkommens zwiſchen Deutſchland und Frankreich zuſtande gekommen ſind, ſollen in den Ausſchüſſen der Kammer mit baſonderer Beſchleu⸗ nigung beraten und genehmigt werden. Auch dem deutſchen Reichstage iſt die Vorlage ſoeben zu raſcher Verabſchiedung zugegangen. Wenn Herr Poincare mit einem Male ſo großes Gewicht auf die Durchführung der Briand⸗Loucheur'ſchen Sach⸗ leiſtungspolitik legt, ſo hat er dazu gute taktiſche Gründe. Die Anleiheverhandlungen ſind— durch ſeine Haltung— vorläu⸗ fig geſcheitert; die Ausſicht auf Fane Bareinnahmen der franzöſiſchen Staatskaſſe aus dem eparationsanſpruch iſt alſo für die nächſte Zeit geſchwunden. Denn ſelbſt wenn Deutſch⸗ land die monatlichen Deviſenzahlungen von je 50 Millionen Goldmark bis zum Ende des Jahres in vollem Umfange leiſten kann— was noch keineswegs ſicher iſt— wird höchſtens ein verſchwindender Bruchteil dieſer Beträge dem franzöſiſchen Fiskus zugutekommen; Beſatzungskoſten und belgiſche Priori⸗ tät gehen ja vor. Man ſpricht in Paris ſehr viel von eigen⸗ mächtiger Gewaltpolitik mit der ſich Frankreich deutſche Jah⸗ lungen ſelbſt holen werde; aber die Regierung hat für eine ſolche Politik vorläufig noch kein Programm aufgeſtellt und es iſt trotz all der ſtarken Worte des Herrn Poincare noch ein wenig zweifelhaft, ob ſie den Mut zu ihr finden wird. Die franzöſiſchen Bürger aber, die höchſt ungern Steuern zahlen, wollen nicht bloß Verſprechungen hören, die bei aller Kraft der Rhetorik doch ziemlich unbeſtimmt und unverläßlich ſind; ſie wollen auch Reparationen ſehen. Und da er ihnen kein Bar⸗ geld zeigen kann, iſt der franzöſiſche Miniſterpräſident auf den Ausweg verfallen, ſie auf die deutſchen Sachleiſtungen zu ver⸗ weiſen. Statt der Goldfranken, die man dem Rechte auf die „bolle“ Summe der deutſchen Reparation und auf künftige Sanktionen geopfert hat, ſollen deutſche„Wiederxaufbauwaren“ im Werte von zahlreichen Millionen Goldmark über die Grenze ſtrömen. Deutſche Sachleiſtungen hätte Frankreich ſchon bisher in ſehr erheblichem Umfange erhalten können; aber ſoweit die Ziffern bekannt geworden ſind, hat es insgeſamt nur für ein paar hundert Millionen Papiermark Waren angefordert, von denen bloß ein Teil geliefert werden konnte. Schuld an dieſer Stagnation des Sachleiſtungsverkehrs war nicht Deutſchland, ſondern lediglich— Herr Renaudel hat es kürzlich in Berlin rückhaltlos zugegeben— die franzöſiſche In⸗ duſtrie und die franzöſiſche Zollpolitik, die ſich ohne viel Rück⸗ ſicht auf die Intereſſen der kriegszerſtörten Gebiete in den Dienſt der ſchutzzöllneriſchen Bedürfniſſe und Wünſche des franzöſiſchen Baugewerbes und der franzöſiſchen Großinduſtrie ſtellte. Obwohl für beide das„Geſchäft“ des Wiederaufbaues viel zu groß iſt, ſetzen ſie ſich gegen die Durchbrechung ihres Monopols durch deutſche Reparationskonkurrenz heftig zur Wehr. Die franzöſiſchen Zölle auf deutſche Ware ſind ſo hoch, daß eine Einfuhr nur unter ganz beſonders günſtigen Vor⸗ ausſetzungen, bei abſaluter oder mindeſtens relativer Unent⸗ behrlichkeit und Unerſetzlichkeit des deutſchen Produkts, mög⸗ lich iſt, die Folge iſt ja bekanntlich eine ſtarke und zunehmende Paſſivität Deutſchlands im Handelsverkehr mit Frankreich. Auch das neue Sachleiſtungsabkommen kann, ebenſo wie das Wiesbadener, nur wirkſam werden, wenn Frankreich ſeine Zölle für die deutſchen eparationslieferungen weſentlich er⸗ mäßigt. In der Kommiſſion, die nach dem Plane der fran⸗ zöſiſchen Regierung von Fall zu Fall die Zollherabſetzungen beſchließen ſoll, wird auch die Induſtrie vertreten ſein; und ſie wird wahrſcheinlich auch weiterhin alles tun, um den Sach⸗ leiſtungsverkehr zollpolitiſch zu erſchweren. Darin liegt eine gewiſſe Abſchwächung der ſehr ernſten Gefahr, mit der jenes neue Abkommen unſere Zahlungs⸗ bilanz bedroht. Nach den Beſchlüſſen von Cannes hat Frank⸗ reich, wie man weiß, Anſpruch auf deutſche Sachlieferungen im Jahresbetrage von faſt einer Milliarde Goldmark. Dieſe Lieferungen ſollen jetzt auf der Grundlage des ſogenannten Bemelmans⸗Abkommens, das heißt, in freiem geſchäftlichem Verkehr zwiſchen alliiertem Beſteller und deutſchem Verkäufer durchgeführt werden. Der Grundgedanke des Bemelmans⸗ Abkommens iſt ſehr einfach, ein begrenzter Teil des gewöhn⸗ lichen deutſchen Exports wird Deutſchland nicht bezahlt, ſon⸗ dern auf Reparationskonto„gutgeſchrieben!“ Die Be⸗ laſtung, die der deutſchen Zahlungsbilanz aus dieſer um⸗ fangreichen Gratisleiſtung erwächſt, wird gemildert, einmal durch die quantitative Begrenzung, dann durch das Verbot der Wiederausfuhr aus den Empfangsländern, endlich und vor allem durch die Vorſchrift, daß bei der Reparationsausfuhr derjenigen Waren, in denen zu einem beträchtlichen Teile im⸗ portierte Rohſtoffe enthalten ſind, eine entſprechende Quote des Preiſes vom alliierten Käufer dem deutſchen Lieferanten un⸗ mittelbar in Deviſen vergütet werden. Juſt dieſe entſcheidende Schutzvorſchrift iſt aber für den deutſch⸗franzöſiſchen Sachleiſtungsverkehr beſeitigt. Nur wenn franzöſiſche Kriegsgeſchädigte deutſche Reparationswaren zur „Wiederauffüllung der Geſchäftsvorräte“ beziehen, müſſen ſie den deutſcher Verkäufer die in der Liſte des Bemelmans⸗ Abkommens Kaeleer Barquote bezahlen. Wenn ein Eng⸗ länder oder Italiener, der nicht gerade eine im Kriege zer⸗ ſtörte Fabrik wiederaufbauen will, auf Grund des Bemel⸗ mans⸗Abkommens etwa eine Brauereiapparatur kauft, ſo muß er dem deutſchen Lieferanten die Hälfte des Preiſes in Deviſen bezahlen. Von dem franzöſiſchen Käufer aus den zerſtörten Gebieten erhält Deutſchland keine Centime, obwohl es das notwendige Kupfer gegen Auslandspaluta importie⸗ 985 ———— ˙————— Dienskag, den 20. Juni 1922. . Seite. Nr. 278. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) ren muß. Nur wenn der Franzoſe in Deutſchland etwa deten Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker, verhindert, ſich nach und in dem er hervorhebt, daß das badiſche Staatsminiſterium und Halbfabrikate kauft, um ſie weiter zu verarbeiten, muß er dem Verkäufer den liſtenmäßig feſtgeſtellten Preisanteil— bei Metallhalbfabrikaten beiſpielsweiſe 75 Prozent— in Franc⸗ deviſen vergüten. Wird dies Abkommen hemmungslos verwirklicht, ſo iſt die deutſche Zahlungsbilanz und die deutſche Mark dem ſchärfſten und gefährlichſten Drucke ausgeſetzt: denn unſere ganze freie Ausfuhr iſt nur knapp viermal ſo groß wie die Sachleiſtungsſumme, die Frankreich nach den Beſchlüſſen von Cannes fordern darf. Man muß hoffen, daß es an Hemmungen nicht fehlen wird. Sonſt könnte es leicht dazu kommen, daß wir auch auf dem Gebiete der Sachleiſtun⸗ gen eines Tages unſere Erfüllungsunfähigkeit bekennen und gründliche Einſchränkung unſerer Laſten verlangen müſſen. (Kalchas). * Bei der bevorſtehenden außenpolitiſchen Debatte werden die Sachlieferungsverträge zur Sprache kommen, da ſie dem Reichstag zur Beſchlußfaſſung vorgelegt werden müſſen. Beim Wiesbadener Abkommen hat ſich die Regierung ganz undemokratiſch über das Parlament hinweggeſetzt. Dieſes Mal tut ſie es nicht, alſo hat die Oppoſition etwas erreicht. Wie weit die Regierung bei der Zuſtimmung zu den Sachlieferungsverträgen von links Zuzug bekommen werden, iſt noch ungewiß. Das Wiesbadener Abkommen ſah für den Warenverkehr zwiſchen dem deutſchen Lieferer und dem fran⸗ zöſiſchen Abnehmer auf beiden Seiten bis ins Einzelne ge⸗ gliederte Organiſationen vor, bei deren Zuſammenſetzung auf deutſcher Seite beabſichtigt war, den Gewerkſchaften einen ſtarken Einfluß auf die Preisgeſtaltung einzuräumen. Der Zweck der deutſchen Organiſation ſollte in erſter Linie ſein, etwaigen„Reparationsgewinnlern“ von vornherein das Handwerk zu legen. Dieſe Sicherung— wenn es eine war — iſt jetzt weggefallen. Denn das Bemelmanns Abkommen hat den Abnehmern auf der Gegenſeite die Vorzüge des freien Verkehrs geſichert und Frankreich hat in dieſem Punkte alsbald das Bemelmanns Abkommen auf den Wiesbadener Vertrag übertragen. Aus dieſen Gründen iſt es für die Sozialdemokratie nicht ganz leicht, den Schritt der Regierung mitzumachen. Ddie Unabhängigen werden wohl aber noch mehr Bedenken haben. Völlige Klarheit herrſcht über die Haltung der beiden Parteien auf der rechten Seite. Sie lehnen beide die Sachlieferungsverträge mit aller Entſchiedenheit ab. Die Ententeſtaaten erhalten durch die Verträge die Möglichkeit, ſich die Früchte deutſchen Fleißes in faſt unbe⸗ ſchränktem Umfange zu eigen zu machen, ſodaß der deutſche Wetthewerb in vielen Fällen dadurch einfach unmöglich wird. Alle Sicherungen werden uns vor dieſem Schickſal nicht be⸗ wahren. Dazu kommt noch, daß Frankreich uns den Wert der gelieferten Waren nur zum kleineren Teile gutſchreibt, wodurch uns für den größeren Reſt eine ganz beträchtliche Zinſenlaſt aufgebürdet wird. Dadurch kommt an Geſamt⸗ leiſtungen eine Laſt zuſtande, die gegenüber dem Londoner Ultimatum nicht die geringſte Ermäßigung darſtellt. Das Nein der Ablehnung iſt alſo mehr als gerechtfertigt. — Deutſchland und Oeſterreich. Eine Entſchließung der Deutſchen Volkspartei. Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der öſterreichiſche Ausſchuß der Deutſchen Volkspar⸗ tei trat heute in Berlin unter dem Vorſitz des Reichstags⸗ abgeordneten Dr. Mittelmann zu einer Sitzung zuſam⸗ men, um zu der kataſtrophalen Entwicklung der Lage in Oeſterreich Stellung zu nehmen. Nach einem einleitenden Bericht des Vorſitzenden und einer lebhaften Ausſprache, an der ſich die Abg. Dr. Heinze und Streiter beteiligten, wurde einſtimmig nachſtehende Entſchließung gefaßt: Mit innerſter Bewegung und Anteilnahme verfolgen wir die ſchmeren Prüfungen, die unſeren Brüdern in Deutſch⸗Oeſterreich von neuem auferlegt ſind. Die ungeheure Notlage dieſes deutſchen Landes iſt, wie im Reiche, die Folge eines unerhörten Gewaltfriedens. Vergewaltigung hat Oeſterreich von ſeinen alten wirtſchaftlichen Hilfsquellen abgeſchnitten und es, unter vollſtändiger Mißachtung des von dem Gegner feierlichſt verkün⸗ ſeinem Wunſch einem anderen Wirtſchaftsgebiet einzugliedern. Wie immer das Schickſal Deutſchöſterreichs ſich geſtalten mag, und zu welchen Entſchließungen man ſich auch gedrängt ſehen möge, eines ſollen unſere Brüder in den Alpenländern in dieſer Stunde der Not wiſſen, daß ſie von uns unten keinen Umſtänden ver⸗ laſſen werden. Der Tag wird kommen, an dem ſie den Platz im Rahmen Großdeutſchlands einnehmen, der ihnen aufgrund des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker und der vielhundertjäh⸗ rigen gemeinſamen Geſchichte zukommt. Unſere Brüder in Deutſch⸗ öſterreich mögen verſichert ſein, daß wir jederzeit bereit ſind, tat⸗ kräftig Hilfe zu leiſten, um das äußerſte von ihnen abzu⸗ wenden. Berlin, 20. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Herr Dr. Otto Bauer iſt zurzeit nicht abkömmlich. Wie wir hören, wird der öſterreichiſche Nationalrat Dr. Ellenbogen am heuti⸗ gen Abend vor einem geladenen Kreiſe einen Vortrag über den Währungsanſchluß Deutſchöſterreichs an Deutſchland halten. Ellenbogen iſt allerdings nach ſeiner ganzen Perſönlichkeit kein ſehr geeigneter Werber für den Anſchluß. Eine Anfrage im UAnterhaus. WB. London, 20. Juni. Das Parlamentsmitglied Newman richtete im Unterhaus an den Premierminiſter die Anfrage, ob er wiſſe, daß die öſterreichiſche öffentliche Meinung zur Verhütung der wirtſchaftlichen Kataſtrophe für den Anſchluß Oeſterreichs an die deutſche Republik ſei, daß dies aber durch die Beſtimmungen des Verſailler und eines anderen Vertrages unterſagt wäre? Ob infolgedeſſen die alliierten Mächte Oeſterreich das Recht der Selbſtbeſtimmung verſagen und ihm zur Abwendung ſeines Ruins baldige Hilfe zu bieten ge⸗ denken? Chamberlain erwiderte: Nach den Verträgen von Verſailles und St. Germain ſei die Unabhängigkeit Oeſter⸗ reichs ohne die Zuſtimmung des Völkerbundsrates nicht ver⸗ äußerlich. Die Alliierten dätten von Zeit zu Zeit Oeſter⸗ reich beträchtliche Summen vorgeſtreckt, um der Regierung des Landes zu helfen, und die Finanzen Oeſterreichs in Ord⸗ nung zu bringen. Bayern und die Pfalz. Wirtſchaſtskriſe in der bayriſchen Fremden⸗Induſtrie. § München, 20. Juni. Die Gerüchte über eine drohende ſchwere Kriſe in der bayeriſchen Fremdeninduſtrie verdichten ſich immer mehr. Nachdem bereits vor einigen Tagen eine Anfrage im bayr. Landtage auf dieſe Gefahr hingewieſen hat, wird nunmehr aus Preſſeberichten bekannt, daß namentlich der Bezirk Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen am ſchwerſten durch das Ausbleiben der erwarteten großen Zahl von Fremden getroffen worden iſt. In Oberbayern ſind insgeſamt rund 150 Millionen 4, größtenteils Bankgelder, in Hotelneubauten, Umbauten uſw. angelegt worden. Die Ver⸗ zinſung dieſer ungeheuren Summen ſtößt bei dem Ausbleiben des erwarteten Fremdenzuſtroms auf Schwierigkeiten. In Gar⸗ miſch wurden bisher nur 4000 Fremde gegenüber 30 000 zur glei⸗ chen Zeit im Vorjahre gezählt. Auch in München ſcheint ſich eine Kriſe vorzubereiten, die Gegenſtand einer Beſprechung von Inter⸗ eſſenten und Negierungs⸗ und Stadtratsvertretern im Rathauſe war. Ordentliche hauptverſammlung des ver⸗ bandes der jüdweſtͤeutſchen Preſſe. Die diesjährige ordentliche Hauptverſammlung des Verbandes der ſüdweſtdeutſchen Preſſe im Reichsverband der deutſchen Preſſe, die im Tiergartenreſtaurant in Karlsruhe ſtattfand, wurde von dem 1. Vorſitzenden, Chefredakteur Scheel⸗Mannheim, mit einer Be⸗ grüßungsanſprache eröffnet, in der er betonte, daß die Solidarität der Preſſe ſich mehr und mehr geſtärkt habe und daß auch die Jour⸗ naliſten mehr perſönliche Beziehungen untereinander pflegen müß⸗ ten. Er gedachte des 25jährigen Berufsjubiläums des Redakteurs Binder⸗Karlsruhe, der ſich um den Verband große Verdienſte erworben hat, und ſprach ihm die herzlichſten Glückwünſche des Ver⸗ bandes aus. Ferner dankte er der Karlsruher Ortsgruppe und vor allem deren Vorſitzenden, Generalſekretär Dees, für die außerordent⸗ lich gute Vorbereitung der Tagung. Der badiſche Staatspräſident hatte dem Verband ein Schreiben überſandt, in dem er die aufrichtigſten Grüße übermittelt er perſönlich der ſüdweſtdeutſchen Preſſe ganz beſonders verbunden ſind für die verſtändnisvolle Art, in der ſie Staatsangelegenheiten behandelt. Zum Schluß wird in dem Schreiben der Freude Aus⸗ druck gegeben, in dieſem Zuſammenhang feſtſtellen zu können, daß auch die Preſſe Badens im weitaus übermiegenden Teile es für ihre Aufgabe anfſieht, an der Feſtigung des Staatsweſens mitzuarbeiten. In einem Schreiben hieß der Oberbürgermeiſter der Haupt⸗ u Reſidenzſtadt Karlsruhe die Redakteure herzlich willkommen und wünſchte der Tagung einen erfolgreichen Verlauf. Im Namen der Karlsruher Ortsgruppe begrüßte der 1. Vor⸗ ſitzende, Generalſekretär Dees, die Tagung und bedauerte, daß die Zeit es leider nicht erlaube, der Ein ig der Stadt Karlsruhe und verſchiedener induſtrieller Unterne n zur Beſichtigung der ſtädtiſchen Sehenswürdigkeilen und induftriellen Anlagen Folge zu leiſten. Er ſchloß mit dem Wunſche, daß die Verhandlungen zum Wohle des Redakteurſtandes verlaufen und die auswärtigen Gä einen guten Eindruck von Karlsruhe mit nach Hauſe nehmen mögen⸗ Ueber die allgemeine Lage in Reichsverband, über die Delegiertentagung des Reichsberbandes der deutſchen Preſſe in München, über die Reichsarbeitsgemeinſchaft und über den Tar! erſtattete der Vorſitzende, Chefredakteur Scheel, einen ausführ⸗ lichen und klaren Bericht, der mit großem Beifall aufgenommen wurde. Nach einer kurzen Ausſprache gab Regierungsrat Weißmann von der amtlichen badiſchen Preſſeſtelle eine kurze Darlegung über das Journaliſtenrecht, in dem er die Wichtigkeit hervorhob, daß die Oeffentlichkeit über die Bedeutung der Preſſe und die ſchwierigen Aufgaben des Redakteurs mehr als bisher aufgeklärt werde. Den Kaſſenbericht erſtaktete der langjährige Kaſſier des Ver⸗ bandes, Handelsredakteur Gg. Haller⸗Mannheim, dem unter lebhaftem Dank für ſeine außerordentliche gewiſſenhafte und mühe⸗ volle Arbeit nach der Reviſion Entlaſtung erteilt wurde. Im Anſchluß an den Kaſſenbericht gab der Vorſitzende einen kurzen Bericht über den Ausbau der Unterſtützungs⸗ und Wohlfahrtskaſſe. Auf Antrag der Ortsgruppe Karlsruhe wurde folgender Beſchluß gefaßt: „Die Hauptverſammlung wolle beſchließen, den Vorſtand des Südweſtdeutſchen Verbandes zu erſuchen, mit dem Vorſtand des Reichsverbandes unverzüglich in Verhandlungen einzutreten über die Errichtung eines Preſſe⸗Ferienheimes in Baden (Schwarzwald⸗Bodenſee) oder in einer andern landſchaftlich ſchön gelegenen Gegend Süddeutſchlands. Da ein ſolcher Plan nicht 8 verwirklicht werden kann, ſo fordert die Hauptveſammlung en Verbandsvorſtand auf, mit Organiſationen, die über Ferien⸗ heime in Baden verfügen(Geſellſchaft für Kaufmannsecholungs⸗ heime, Beamtenbund, Gemeindebeamtenverband) Fühlung zu n dieſer Heime durch die Verbandsmitglieder zu ermöglichen.“ Eine längere Ausſprache eatſpaun ſich über die Organt⸗ ſation des Südweſtdeutſchen Verbandes. Die vorgelegten neuen Satzungen wurden mit kleinen Aenderungen angenommen. Verband hat aufgrund der neuen Satzungen den Namen„Verb der Südweſtdeutſchen Preſſe im Reichsverband der Deutf Preſſe, Landesvereine Baden, Pfalz und Heſſen', unter der Vorausſetzung, daß ſich der heſſiſche Verband dem Südweſtdeutſchen Verband anſchließt. Bei den Wahlen wurde der erſte Vorſitzende, Chefredaktent Scheel⸗Mannheim einſtimmig wiedergewählt, worauf ihm der Voxſitzende der Karlsruher Ortsgruppe und des pfälziſchen Kreis⸗ vereines volle Anerkennung und Dank für ſeine Arbeit ausſprachen. Ebenſo wurde wiedergewühlt der Käſſter Gg. Hal⸗ ler⸗Mannheim und der Schriftführer Dr. Englram⸗Mannheim n den Vorſtand wurden weiter gewählt zum 1. ſtellvertreten⸗ den Vorſitzenden Chefredakteur Hartmann Neuſtadt a. Hdt. Der Poſten des zweiten ſtellvertretenden Vorſitzenden wird ebenſo wie der des zweiten Beiſitzers erſt dann beſetzt, wenn die Anſchluß⸗ verhandlungen mit den heſſiſchen Redakteuren beendet ſind. Zu Beiſitzern wurden ernannt: Generalſekretär Dees⸗Karlsruhe, Vorſitzender der Otsgruppe Karlsruhe und Dr. Trum p⸗Ludwigs⸗ hafen a. Rh. Zu Mitgliedern der mit der Verlegerorganifation zu gründenden Bezirksarbeitsgemeinſchaft wurden ge⸗ wählt Scheel⸗Mannheim, Ciupka⸗Landau, Dr. Schnei der⸗ Karlsruhe, zu Stellvertretern: Dr. Englram⸗Mannheim, Dr⸗ Trump⸗Ludwigshafen a. Rh., Dr. Gregor⸗Karlsruhe. Mit dem Antrag des Landesbereines Pfalz, in Rückſicht auf die beſonderen Verhältniſſe der beſetzten Pfalz ihn 5 unterſtüßert daß ihm ein Sitz im Hauptvorſtand des Reichsverbandes gewäh wird, erklärte ſich die Hauptverſammlung einverſtanden. Zum Schluß wurden zwei eN über Oberſchle⸗ ſien und über die Notlage der Preſſe einſtimmig nommen. Zu dem gemeinſamen Mittageſſen im Tiergartenreſtau⸗ rant hatte das Gartenamt die Tafel ſehr geſchmackvoll mit Blumen geſchmückt. Die Stadtverwaltung hatte aus ihrem Rebgut Iſtein Wein, und die Parfümeriefahrik Wolff u. Sohn und die Firma Sinner.⸗G. Proben ihrer Fabrikate zur Vefügung geſtellt. Die blaue Flamme. Roman von Heinz Welten. (Nachdruck verboten.) Copyright 1921 by Verlag von Rich. Bong, Berlin. (Fortſetzung.) Entſinnſt du dich der Geſchichte, Mutter? Mir hat ſie immer ſehr gut gefallen. Sieh, ich bin wie jener Knabe. Ich ſehe auch den Tod der Menſchen voraus. Ich habe über dem Kopf des Großvaters die blaue Flamme geſehen, bevor er 0 und auch über Profeſſor Thomſen und über vielen an⸗ eren.“ 10 Annelies ſchreit auf, packt ihn an den Schultern, ſchüttelt ihn. 15) „Aber Johannes! Gott erbarme ſich! Das iſt heller Wahnſinn. Komme zu dir! Weißt du denn, was du redeſt? Das iſt doch Wahnſinn.“ Johannes ſchüttelt den Kopf, lächelt müde. Das alles hat er auch einmal gedacht. „Nein, Mutter. Es iſt kein Wahnſinn. Es iſt eine Tat⸗ ſache. Es gibt eine Hellſeherei, Mutter. Das weiß ich gewiß und du weißt es auch. Auch, wenn die Menſchen es immer abſtreiten wollen!l es gibt doch Hellſeher. Großmutter Rau iſt eine Hellſeherin geweſen. Das weiß jedes Kind in der Stadt. Von ihr muß ich es geerbt haben. Vielleicht bin ich ſchon als Kind hellſeheriſch geweſen, nur daß Ihr nicht dar⸗ auf geachtet habt.“ Im Zimmer iſt es finſter geworden und ſo ſtill, daß Annelies das Pochen ihres eignen Herzens zu vernehmen glaubt. Ihre fieberheiße Hand legt ſich um Johannes Rechte, die kalt und feucht iſt wie eine Totenhand. Wieder wie einſt vor Jahren ſitzt ſie neben ihrem Kinde und hält ſeine Hand. Doch diesmal wird der Kampf ſchwerer werden. Denn mit den Mächten der Vernichtung ringt ſie nicht um ſeinen Kör⸗ per, ſondern um ſeinen Geiſt. Und keine Großmutter iſt da, die dem Tode die ſchon gepackte Beute ſtreitig macht. „Aber das iſt doch alles Wahnſinn, was du da zuſammen⸗ redeſt. So ſchön du es dir auch zurechtgelegt haſt. Biſt du denn ein altes Waſchweib, daß du an ſolche Zauberdinge glaubſt? Ich werde dir ein Kartenſpiel ſchenken und einen Topf mit Kaffeeſag. Dann kannſt du dich auf dem Jahr⸗ markt als Weisſager produzieren, du— du Bellachini, du! Geh, knips lieber das Licht an!“ Vier Glühbirnen flammen an dem großen Kronleuchter auf, der von der Decke herabhängt. „So! Siehſt du, nun iſt der ganze Spuk fort. Zieh die Vorhänge an den Fenſtern vor und hol' deine Geige! Wir wollen ein wenig zuſammen muſizieren.“ Sie geht zum Flügel und ſucht unter ihren Noten. Nur jetzt einen ſorgloſen Ton anſchlagen und ihn feſthalten! Nur nicht zeigen, wie das Grauen lähmend an ihren Gliedern hochkriecht, wie es langſam in ihr aufſteigt und ihr das Herz zuſammendrückt. Mit dem Tode kann man kämpfen, mit ihm ringen bis zum letzten Atemzug. Aber kann man auch dem Irrſinn ſeine Beute abjagen? Annelies, die kluge, tapfere Annelies, die noch in jeder Lage ihres Lebens gewußt hat, was ihr zu tun not tut, iſt ratlos. Sie fühlt den Abgrund unter ihren Füßen. „Nun, wird es bald? Läßt du mich warten?“ Am Flügel ſitzend, wendet ſie ſich ihm zu; aber ſie ver⸗ meidet es, ihn anzuſehen. Johannes ſteht noch an der Tür neben dem Lichtſchalter. Er hält den Kopf geſenkt und läßt die Arme kraftlos hängen. Jetzt löſt er ſich vom Türpfoſten, macht langſam einige Schritte ihr entgegen. Seine Bewe⸗ gungen ſind automatenhaft, von ſeltſamer Schwere. „Ich wußte, daß du mir nicht glauben wirſt. Aber die —— bleiben. Ich bin nicht wahnſinnig, Mutter, noch nicht. „Hanſil“ Es iſt nur ein Schrei geweſen, ein gellender, verzweifel⸗ ter Schrei. Aber er iſt wie ein Hilferuf in höchſter Not. All ihre Liebe, alle ihre Angſt, all ihre Kraft und ihr ſtarker, alles überwindender Lebenswille liegen in ihm. „Hanſi! Du! Du! Du mein Einziger! Du mein alles, was ich habe! Hanſi!l Weiß du denn, was du redeſt? Hanſi, ſieh mich doch an! Du kennſt mich doch noch. Sieh, ich glaube es dir ja. Ich glaube dir alles. Nur mach nicht dieſes entſetzliche Geſicht, nicht dieſe furchtbaren Augen! Sieh mich doch an, Hanſi!“ Sie hängt an ſeinem Halſe, ſie zieht ihn zum Sofa und bettet ſeinen Kopf in ihren Schoß, hält ihn feſt und beugt ſich über ihn und bedeckt ſein Geſicht mit zahlloſen Küſſen. „Hanſi, mein Hanſil Mein armer, armer Junge!“ Da löſt ſich Spange um Spange das Eiſengewand, in das er geglaubt hat, ſich hüllen zu können, um allein ſein Schickſal zu tragen; ein armes, junges Menſchenkind liegt weinend in den Armen der Mutter. „Mutter! Mutter! Warum muß ich noch leben? Es iſt ſo fürchterlich zu leben.“ Sie drückt ſeinen Kopf feſt an ſich und fährt ihm mit der Hand liebkoſend durch das dichte Haar. — „Nicht ſo, mein Junge. Nicht ſo. Wir wollen es in Ruhe miteinander beſprechen. Ganz ruhig wollen wir ſein.“ „Mutter. Glaubſt du, daß— daß ich wahnſinnig bin? Er ſchaut ihr ins Geſicht; ſie ſchlägt die Augen nieder⸗ Er hat ihr die Gedanken von der Stirn abgeleſen. „Nein, Hanſi. Nicht mehr. Nicht, wenn du ſo ſprichſt, Aber vorhin, das war nicht deine Stimme. Das war mein Johannes.“ „Mutter. Ich bin nicht irre. Aber vielleicht bin ich nahe daran, es zu werden. Und dann wäre es doch beſſer, wenn ich tot wäre.“ Sie richtet ſeinen Kopf auf und hält ihn zwiſchen ihren beiden Händen. „Wenn du mich lieb haſt, ſprichſt du nicht mehr ſo.“ „Mutter. Leſſing hat geſagt, wer über gewiſſen Dingen den Verſtand nicht verliert, der hat keinen zu verlieren. Mut⸗ ter, ich glaube, ich ſtehe vor ſolchen Dingen.“ Sie ſchüttelt ſchwach lächelnd den Kopf.„Du haſt die Emilia Galotti wohl noch nicht richtig verſtanden. Von un 5 Dingen ſagt Leſſing nichts. Und die meinſt du „Ja, Mutter, Aber das iſt auch gleichgültig. Ich bin jetzt ganz ruhig. Ich habe es dir ja verſprochen. Biſt du auch ruhig? 80h habe dir nun die blaue Flamme erklärt⸗ Zweifelſt du noch an ihr?“ Ein Unterton ſchwingt in ſeiner Stimme, der ſie auf⸗ horchen macht. Heftig greift ſie nach dem Rettungstau.„Ja, Hans, ich zweifle noch immer daran. Weil zufällig einige Male die Zeiten zuſammentrafen! Was ſoll das beweiſen! Das beweiſt noch gar nichts. Ueberlege es dir noch. Du biſt doch ſonſt ein ſo kluger, geſcheiter Junge.“ Er ſchüttelt den Kopf.„Du vergißt den Zettel, Mutter. Sieh, ich habe mir Gewißheit verſchaffen wollen, und darum habe ich mir in den letzten Wochen genau aufge⸗ ſchrieben, wann und über wem ich die Flamme ſah. Und wenn es ein Unbekannter war, bin ich ihm nachgegangen, bis ich ſeinen Namen und ſeine Adreſſe wußte. Das zu er⸗ fahren iſt manchmal ſchwer geweſen. Aber zuletzt habe ich es dach immer erfahren. Und dann habe ich den Namen in die Tabelle eingetragen und das Datum dazu. Das„v“ hier bedeutet vidi, das heißt: ich habe geſehen. Verſtehſt du e⸗ nun, Mutter? Dann habe ich die Todesonzeigen verfolgt, die im Anzeiger veröffentlicht werden.“ „Und dann, Hanſi? Und dann?“ (Fortſetzung folgt.) men, um noch möglichſt für das laufende Jahr eine Mitbenutzung S— rS — — SSSe — * e * bebracht Veretag den 20. Zuni 1922. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 278. St⸗dtiſche Nachrichten. Bürgerausſchußvorlagen. Ambau des alten Krankenhauſes. Das bisherige Krankenhaus R 5 ſoll nach dem Projekt des Hochbauamts in ein Verwaltungsgebäude umgewandelt werden. ir Umgeſtaltung und Inſtandſetzung der beſtehenden Teile und für kichtung von Neubauten in den Baulücken gegenüber R 6 und 5 werden 24 Millionen Mark, zuzüglich der aus Lohn⸗ Materialpreisſteigerungen ſich ergebenden Mehraufwendungen, dom Bürgerausſchuß angefordert, die aus Anlehensmitteln be⸗ ſkitten werden ſollen. Iu der ſtadträtlichen Begründung der Vorlage wird ausgeführt: der Naugel an Geſchaſtsrtamen für die ſtädtiſchen Aemter machte ſich ſchon vor dem Kriege fühlbar. Er nahm noch weiter zu, als ſich durch den Krieg die Geſchäftslaſt bei einer Reihe von Aemtern dermehrte. Infolgedeſſen ſind nicht bloß viele Verwaltungsſtellen Aberfüllt, es ſind auch organiſatoriſche Maßnahmen und ſolche, die zur Geſchäftsvereinfachung dienen können, nicht durchführbar, da die erforderlichen Räume fehlen. Vor allem bedürfen die in den beiden athäu untergebrachten Amtsſtellen dringend weiterer Raume. Beſonders das Perſonalamt, die Stadtkaſſe, das Rech⸗ nungsamt und Steueramt, die Hauptregiſtratur, die Zentralbib⸗ er und die Abteilung für Induſtrie. Das im alten Rathaus untergebrachte Gemeinde⸗, Gewerbe⸗ und aufmannsgericht leidet ter dem Mangel eines eigenen Sitzungsſaales und genügender mMume für die Parteien und die Regiſtratur. Ferner wird das Hochbauamt, wenn auch nur zum Teil, die Beamten der Bauver⸗ altung der Neubauten aufnehmen und hierzu neue Räume be⸗ nötigen. der Aemter, die in den beiden 8 Der Raumbedarf en, beziffert ſich augenblicklich auf etwa 990 Om. Um die erforber⸗ en Räume zu gewinnen, müſſen einzelne Aemter aus den Rat⸗ güuſern herausgenommen werden. Vorgeſehen iſt, das Tief⸗ auamt, das im neuen Rathaus untergebracht iſt, und die Amts⸗ e de⸗ Stadtſchularzte, die ſich im alten Rathaus be⸗ zu verlegen. Auch für Aemter, die außerhalb der Rathäuſer gegen, ſind neue Räume zu beſchaffen. Die Ortsbaukon⸗ volle, die ihren Sitz im Bezirksamt hat, muß verlegt werden, das Bezirksamt infolge eigenen Raummangels genötigt war, der Stadtgemeinde das Mietverhältnis zu kündigen. Und ſchließ⸗ lic kann das Schulhaus N 6, in dem das Arbeitsamt unter⸗ iſt, nicht mehr länger der Schulverwaltung vorenthalten Eedden, da die Entlaſtung der beſtehenden Höheren Mädchenſchule lich geworden iſt. Dmnach ſind im ganzen 2770 Qm. Räume erforderlich. Nun ſen ſich, ob dieſe nicht durch einen Neubau geſchaffen werden Ein Neubau mit 2770 Qm. nutzbarer Büroraumflächen dder würde mehr als 20 Millionen Mark erfordern. Hiebei bliebe kamer noch der Nachteil, daß die beſtehende, den Geſchäftsgang er⸗ Airdende und verteuernde Zerriſſenheit der Aemter erhalten bliebe. das de man aber gar ein Verwaltungsgebäude neu bauen wollen, ſo viele Räume enthält, als das kmbauprojekt ſchafft, ſo wür⸗ l U ee Ausfüllung der Baulücke über der Terraſſe. durde 1 abandeſten⸗ 60 Millionen Mark aufzuwenden ſein, während das auprojekt nur 24 Millionen Mark erfordert. Wenn demnach 12 der große Koſtenaufwand einen Neubau unmöglich macht, ſo auch die Frage nach der zweckmäßigſten Verwendung des bis⸗ 20 en auf den Weg der Umwandlung in ein und Jebaude. as Projekt ſieht vor eine teilweiſe Umgeſtaltung Inſtandſetzung der beſtehenden Teile des bisherigen Kranken⸗ einen Neubau in der Baulücke gegenüber R 6 unter Ab⸗ hdes beſtehenden baufälligen Abortgebäudes und des erd⸗ ſſchoſſigen Verbindungsbaues und einen Neubau gegenüber S 5 ̃ ie Neubauten n vorgeſehen, um eine zuſammenhängende Verbindung der zunzen Anläge, die jetzt aus 3 in den oberen Stockwerken nicht Wnderen Teilen beſteht, zu erzielen, und weil es wirtſchaftlich zur Gewinnung von Wohnungen notwendig iſt, die Zahl der ſußbaren Büroflächen 1 zu ſteigern. Um Wohnungen eizu mach en und die r umliche Zerriſſenheit unſerer Aemter mildern, ſollen, mit Ausnahme der Lungenfürforgeſtelle, alle ſenter, die außerhalb des Rathauſes in früheren Wohnungen ben. in das bisherige Krankenhaus verlegt werden. Ebenſo 10 5 in das neue ii hereingenommen werden ohnungsamt, da die in C 2, 16 angemieteten Räume gekũn⸗ da wurden, und die Stadterweiterungsabteilung des Hochbauamts, deil es zweckmäßig iſt, dieſe in möglichſt enge Verbindung mit rmeſſungsabteilung des Tiefbauamts und mit der Orksbau⸗ e zu bringen. 5 enerſammengefaßt ſoll das neue Verwaltungsgebäude folgende N00 er aufnehmen: Arbeitsamt, Polizeiwache, Grundbuchamt, N endamt, Fürſorgeamt, Tiefbauamt Abt. Vermeſſung, Stadtſchul⸗ —— arzt, Ortsbaukontrolle, Hochbauamt Abt. Stadterweiterung, ein Sitzungsſaal Mieteinigungsamt, Wohnungsamt, Tiefbauamt, Feuer⸗ verſ.⸗Büro und Bauſchätzer. Außerdem ſind im Dachgeſchoß des Verwaltungsgebäudes vorgeſehen 6 Wohnungen und zwar 1 Zweizimmerwohnung und 5 Dreizimmerwohnungen mit einer Geſamtwohnfläche von 503 QOm. Durch die Verlegung der bezeich⸗ neten Aemter werden 6946 Om. Raumflächen frei. Im ganzen werden einſchl. der Wohnungen im neuen Verwaltungsgebäude 2 6 Wohnungen von 2 bis 7 Zimmern mit Zubehör gewonnen. Einführung von Netzkarten für die Reichsbahn. Wie der Badiſche Verkehrsverband mitteilt, werden zum 1. Juli 1922 für das ganze Gebiet der Reichsbahn Zeitkarten für die 1. 2. und 3. Klaſſe mit einer Geltungsdauer von 30 und 45 Tagen ein⸗ geführt. Dieſe Netzkarten kommen für ſolche Reiſenden in Betracht, die innerhalb einer beſtimmten Zeit aufeinanderfolgende größere Reiſen zu unternehmen haben. Der Geltungsbereich der Reichs⸗ bahn⸗Netzkarten erſtreckt ſich mit geringen Ausnahmen auf das ganze Gebiet der deutſchen Reichsbahn. Für Strecken der Privat⸗ und Kleinbahnen haben die Karten keine Gültigkeit. Da die Netzkarten für alle fahrplanmäßigen Schnell⸗ und Perſonenzüge gelten, ſo er⸗ übrigt ſich die Löſung tarifmäßiger S hnellzugs⸗Zuſchlagkarten, welche nur für Expreß⸗ und Luxuszüge erforderlich ſind. Die Preiſe der Reichsbahn⸗Netzkarten betragen: in 1. Klaſſe für 30 Tage M. 24 500, für 45 Tage 36 500., in 2. Klaſſe für 30 Tage 14000., für 45 Tage 20 500., in 3. Klaſſe für 30 Tage 8500., für 45 Tage 12 500 M. Um eine Ueberſicht über den ungefähren Bedarf an Netzkarten zu erhalten, werden Vor⸗ merkungen hierauf jetzt ſchon von ſämtlichen Vertretungen des Badiſchen Reiſebüros entgegengenommen. Neue Flugpoſtmarken. Neue Flugpoſtmarken hat die Reichs⸗ bruckerei hergeſtellt. Sie zeigen einen ſehr ſtark ſtiliſtierten, abwärts⸗ ſtürzenden Vogel ohne jede Umrahmung. Unten ſtehen die Worte Deutſche Flugpoſt, in den beiden oberen Ecken der Wert. Die Pfennigwerte ſind in einfarbigem Buchdruck hergeſtellt, 25 Pfg⸗ braun, 40 Pfg. orangegelb, 50 Pfg. violett, 60 Pfg. rot und 80 Pfg. hellgrün; die Markwerte zweifarbig, 1 M. grün mit hellgrünem Unterdruck, 2 M. rot mit grauem, 3 M. blau mit grauem und 5 M. orange mit gelbem Unterdruck. Verwendet wird weißes Waſſerzeichenpapier mit Waffelmuſter. Die Verſendung der Pfen⸗ nigwerte beginnt Mitte Juni. Auch die alten Marken zu 10 und 40 Pfg. werden vorrätig gehalten. Tu. Eiſenbahndienſt. Von jetzt ab ſind alle für die deutſche Eiſenbahndirektion Kattowitz beſtimmten Geſchäftsſtücke, Schreiben und dergl. an die Eiſenbahndirektion Oppeln zu richten. Aemter und Dienſtſtellen des Abtretungsgebietes gelten als Ausland. Veranſtaltungen. ch. Der Gartenbau⸗Verein„Jlora“ hielt am Montag abend im unteren Saale der„Liedertafel“ eine gutbeſuchte Mitglieder⸗ verſammlung mit Pflanzenverloſung ab. Außerdem galt es, das Jubiläum von ſieben Mitgliedern für 25jährige Vereins⸗ zugehörigkeit zu begehen. Die zur Verloſung beſtimmten etwa 100 Fuchſienſtöcke in Kugel⸗ und Buſchform gewährten in ihrer Far⸗ benpracht einen prächtigen Anblick. Der rührige Vorſitzende, Herr Nic. Roſenkränzer, eröffnete den Abend mit begrüßenden Worten. Statt der üblichen Jubiläumspalmen gab es diesmal Jubiläumsfuchſien in ſchönen, hochgewachſenen Exemplaren. Herr Direktor Henſel beſprach die Behandlung der Dahlien und gab wertvolle Winke und Ratſchläge. Den Schluß der Verſammlung bildete die Verloſung, bei der alle Anweſenden Pflanzen erhielten. Die evangeliſche Gemeinde in Waldhof hatte den vergangenen Sonntag der Jugend gewidmet. Ein„Jugendſonntag“ war es im wahrſten Sinne. Gottesdienſt, ſportliche Wettkämpfe und Familien⸗ abend bildeten das Programm des Tages. Unter Glockengeläute und Orgelſpiel hielt die Jugend in geordnetem langen Zuge ihren Ein⸗ zua in die mit Guirlanden und Blüten reich geſchmückte Kirche zum Hauptgottesdienſt. Die ſportlichen Wettkämpfe nachmittags auf dem Sportplatz bei der Gartenſtadt verliefen, vom Wetter begünſtigt, programmäßig und fanden von den Zuſchauern wohlverdienten Bei⸗ fall. Die wertvollen Preiſe für die Sieger— zum Teil von Bundes⸗ mitgliedern geſtiftet— wurden auf dem Familienabend im Kaſino der Firma Bopp u. Reuter verteilt. Der Saal-war bis auf den letzten Platz gefüllt. Mit dem Applaus brauchte nicht gegeizt zu werden. Denn was uns die Jugend da bot an Deklamationen, Geigenſolis u.., z. B. Schuhplattler⸗ und Appenzellertänzen, war überaus reizend. Bemerkt ſei noch, daß eine Anzahl von Jugend⸗ lichen in die beiden Bünde endgültig aufgenommen wurden, nach⸗ dem ſie ihre Probezeit beſtanden hatten. Möchten doch die ernſten herzlichen Worte ihres väterlichen Freundes, des Herrn Stadt⸗ pfarrer Jundt, und die des Herrn Hauptlehrer Zuberer auf frucht⸗ baren Boden gefallen ſeir und reiche Früchte tragen, der Jugend Drei köſtlich dͤuſtende Juniblüten. Rebe, Holder und Linde blühen jetzt. Den Holder, der wie die Linde ſchon in uralter Zeit in der Nähe menſchlicher ungen angeſiedelt hat, erkennt man ſchon von weitem an ſeigen Dolden, die aus kleinen, gelblich⸗weißen Blüten zuſammen⸗ ſind. Die Hausfruuen ſammeln die ſtark und angenehm n Blüten gern zu Holderküchelchen, namentlich aber auch viel gebrauchten, ſchweißtreibenden Tee. Auch die Holder⸗ 7 beweiſen uns, daß wir ein außergewöhnlich blütenreiches Jahr Ihre vielen hellen, weithin leuchtenden Dolden ſuchen dem rgrün den Rang ſtreitig zu machen. Sie helfen den Rebleuten alz die Hoffnung auf einen guten Herbſt vermehren. Man nämlich, reichblühender Holder künde einen reichen Trauben⸗ an. Es iſt das wohl dadurch zu erklären, daß beide Ge⸗ die gleiche Blütezeit haben, die alſo— für beide günſtig ngünſtig iſt. Weniger leicht zu erklären iſt es, warum man Gegend von Mainz von der ſehr früh ſich eerblüte auf den Traubenherbſt ſchließt. 1 Bienen, die Nektar und Pollen Sehr viele Weinfreunde, denen der Duft ihres Lieblingsgetränkes wugleh eine Herzensfreude bereitet, haben ſich noch nie durch den e köſtlicheren Duft der Rebenblüten erquicken laſſen, der ihre ehr er(Käfer, Fliegen und Bienen) anlockt. Die Blüten ſind kiözklein und zu aufrechtſtehenden„Geſcheinen“, Trauben vereinigt. ledem Blütchen befinden ſich fünf Honigdrüſen bei den fünf ein⸗ Kelazenen Staubblättern. Sobald dieſe ſich ſtrecken, heben ſie die keünen Blumenblätter empor und werfen ſie als Mützchen ab. ber können die Inſekten ihre Arbeit beginnen, und jetzt müßte auch d Weinliebhaber kommen und ſich durch den überaus würzigen der den Lindenblütenduft noch übertrifft, erquicken laſſen. Von dro muldenförmigen Kelchblättern der Lindenblüten wird Honig in ſußer Mengen abgeſchieden. Der Lindenblütenduft verbreitet ſich weiter als der der Rebe und lockt unzählbare Inſekten, nament⸗ ſammeln, hin zu den un⸗ Vonidear gelblich gefärbten, meiſt unter den Blättern verſteckten quellen. derbdle Pfälzer bringen auch die Edelkaſtanie mit der Rebe in lütendung. Sie ſagen:„Die Rewe gehe mit de Keſchde“, d. h. ſie gei n gleichzeitig mit ihnen, und beide reifen auch ihre Früchte Aechdeitig. Die Edelkaſtanie iſt ein ebenſo ſchöner Baum wie der ldgsbaum der Deutſchen, wie die Linde, und erreicht auch eine ltige Höhe und Dicke. Im„Alter gleicht ſie manchmal ganz der kone. Ihre dünnen, langen Blütenkätzchen riechen widerlich. Darum Winte ich ihr in der Ueberſchrift keinen Platz einräumen. Um des er chen Duftes ihrer gebratenen Früchle willen wurde ihr aber doch ein ſolcher gegönnt. A. Göller. Kunſt uns Wiſſen. daſſeldorſer Theater.(Uraufführung im Schauſpielhaus⸗) Verdienſt, kurz das, ohne daß über dies wunderſam fein dond Künſtlerpaar Dümont⸗Lindemann gebührt das 5 bresſchluß noch ein Luſtſpiel entdeckt zu haben, aun ſich in der erſten Begeiſterung nee ee deſchen Sitereer entwickelnden Otto Ernſt Heſſe, bereits ein Vierziger, hat den Stoff zu„Der Bigamiſt“— eine Komödie in ſieben Bildern— der Zeit nach dem 30jährigen Kriege entnommen, in der der Kreistag zu Nüenberg in Wiederaufbauſorgen jedem Manne in dem entvölkerten Vaterlande verſtattete, zwo Frauen zu nehmen. Schickſal und Herzenskämpfe des Martin Imshöfer, jenes prächtigen Mannes der aus Pflicht und Sorge um das Land dem Kreistagsbeſchluß folgt, bilden den Kern des Stückes, das in ſeiner ganzen Art ſo keuſch, ſo tief, ſo rein iſt, daß es ſchon um dieſes Grundes willen nicht genug hervorgehoben werden kann. Einige kleine Kürzungen würden die Spannung und Wirkung noch größer und konzentrierter machen. Guſtav Lindemann, der fein⸗ ſinnnige Spielleiter, brachte mit ſeiner Künſtlerſchar, unterſtützt von Werner Schramm als Schöpfer der geſchmackvollen Bühnenbilder eine Aufführung zuſtande, die in jeder Beziehung eine Muſterleiſtung war und einen glanzvollen Abſchluß der Uraufführungen des Schau⸗ ſpielhauſes bedeutet. Der Dichter durfte wiederholt für reichſten Bei⸗ fall danken.— Es ſind jetzt in letzter Stunde energiſche Bemühungen im Gange, das Schauſpielhaus zu halten. Aber hier gilt: Zu ſpätl, denn das ſo wundervoll eingeſpielte Enſemble iſt durch Neuverpflich⸗ tungen für die nächſte Spielzeit bereits in alle Winde zerſtreut.— Zu Ehren Gerhart Hauptmanns brachte das Stadttheater eine Neueinſtudierung des heute ſo ſelten geſpielten„Das Friedensfeſt“. Die Aufführung war eine vorzügliche.— Unſere Freilichtbühne für Volkskultur, die unter der friſchen Leitung von Adolph Rampelmann, der uns Düſſeldorfern bereits während ſeiner Zugehörigkeit zum Schauſpielhauſe im Vorfahre durch ſtarke Inſzenierungen bekannt wurde, und des Bühnenmalers Walter von Wegus ſteht, erfreute nach der Eröffnung mit Shakeſpeares:„Die Edelleute von Verpna“ durch eine treffliche Wiedergabe von Grillparzers:„Weh' dem, der lügt“ und ein beſchwingtes Wiedererwecken von Molières:„Der Arzt wider Willen“. An der Freilichtbühne wirkt, neben bewährten und hier be⸗ reits bekannten Kräften viel tüchtige, begeiſterte Jugend voll idealen Schwunges und tüchtigen Könnens.— Den Manen Hölderlins, des heute wieder neubelebten, diente Dr. S. Schmitt in Duisburg durch eine überaus ſtark empfundene Inſzenierung und Darſtellung von: „Der Tod des Empedokles“ in der Bearbeitung von Wilhelm von Scholz. Mit der hervorragenden Bochum⸗Duisburger Künſtlerſchar riß Dr. Ludwig Wüllner in der Rolle des Empedokles hin: das Theater hörte auf, das Leben und die Seele des Werkes wurden wirk⸗ ſam und umſpielten den Hörer und Beſchauer wie ein Gruß aus einer höheren Welt. Dr. Karl Lehmann. 4e Aus der Gelehrtenwell. Anläßlich der Feier des 100jährigen Beſtehens der Landwirtſchaftlichen Hochſchule in Hohenheim über⸗ reichte Staatspräſident Dr. Hieber beim Feſtakt der Hochſchule die neue Verfaſſung, die das Direktorialſyſtem beſeitigt und das Rekto⸗ ratsſyſtem einführt. Der Senat der Hochſchule ernannte zwölf um die Landwirtſchaft verdiente Männer zu Ehrendoktoren, darunter Staatspräſident Dr. Hieber, Miniſterialdirektor Gauger und Prof. Hayſer⸗Berlin. zes Dombaumeiſter Franz Jacob Schmitt beging dieſer Tage in Darmſtadt ſeinen 80. Geburtstag. Der Künſtler, der aus der Schule Stracks und Friedrich von Schmidts hervorgegangen iſt, widmete die Hauptarbeit ſeines Lebens den Wiederherſtellungen mehrerer großer ſupfundene Stück zu einer Ueberſchätzung hinreißen läßt, zu den B rechnen Der Dichter audenkmäler des deutſchen Mittelalters: ſo dem Dome von Speyer und der Quirins⸗Kirche in Mainz. um Segen! Möchte überhaupt die Jugendarbeit, die mit ſo über⸗ 8 viel Treue und Hingebung in Waldhof gepflegt wird, immerdar reich geſegnet ſein! GVerein Frauenbildung—rauenſtudium. Mittwoch, den 21. Juni ſpricht im Hörſaal der Sozialen Frauenſchule Frau Dorothee non Velſen⸗Berlin über nationale und internationale Frauen⸗ bewegung. Frau von Velſen hat als Geſchäftsführerin des Bundes deutſcher Frauenvereine im Mai an der Konferenz des Inter⸗ nationalen Frauenbundes teilgenommen. und wird über ihre Ein⸗ drücke von dort berichten. Nus dem Lande. Regimentstag der 40er. 2 Tul. Heidelberg, 20. Juni. Am Samstag und Sonntag wu hier von den ehem. Angehörigen des Reſ.⸗Inf.⸗Regts. Nr. 40 der 2. Regimentstag abgehalten, der auch aus der weiteren Umgehr aus der Pfalz, aus Mittelbaden und dem Odenwald lebhaft beſuch war.e Ein Begrüßungsabend leitete den Regimentstag ein, worauf am Sonntag vormittag auf dem Schloßhof ein Feldgottesdienſt ab⸗ ehalten wurde. Der ehem. Feldgeiſtliche Pfarrer aag gedachte er gefallenen Kameraden. In einer Anſprache erinnerte dann Oberſt Kaether an die tapferen Taten der 40er. Nachmittags fand die Generalverſammlung ſtatt. in deren Verlauf auch zahl⸗ reiche Glückwunſch⸗ und Begrüßungsſchreiben und Telegramme, da⸗ runter auch ein ſolches des ehem. Kommandeur General Samey verleſen wurden. Hauptverſammlung des badiſchen Schwarzwaldvereins. Tu. Oberkirch, 20. Juni. Die Hauptverſammlung des badiſchen Schwarzwaldvereins, die am Samskag und— ſesN ſtattfand, wurde eingeleitet mit einer Sitzung des Hauptaueſchuſſes und einer Sonnwendfeier auf der hiſtoriſchen Ruine Schauenburg. Im Schein eines mächtig leuchtenden Feuers wurde dabei ein bater⸗ ländiſches Spiel aufgeführt. Bei der Hauptverſammlung am Sonn⸗ tag waren von den 79 Ortsgruppen 43 vertreten. Auch die Behör⸗ den hatten Vertretungen entſandt. Präſident Geh. Hofrat Dr. Seith⸗Freiburg bemerkte in ſeinen Begrüßungsworten, daß auch der Schwarzwaldverein zu kämpfen habe, um ſeine mannigfachen, der Allgemeinheit dienenden Ziele erfüllen zu können. Beſchloſſen wurde, die Monatsblätter, für die etwa 200 000 Mark aufgewendet werden müſſen, viermal im Jahre herauszugeben und den Jahres⸗ beitrag auf 30 Mark zu erhöhen. Ferner wurde angeregt, mehr als bisher die Jugend in irgend einer Form für den Schwarzwaldver⸗ ein zu gewinnen. In Ausſicht genommen iſt die Wiederherſtellung der Wege durch die Gertelbachſchlucht, ſowie der Hebelweg von Todtnau zum Feldberg. Das Kartenwerk wird bis zum Herbſt wieder vollſtändig vorliegen. Das kürzlich erſchienene Pflanzen⸗ werk des Schwarzwalds erfordert einen Aufwand von 290 000 Pik. und koſtet 150 Mark. Die nächſte auptverſammlung ſoll in Waldshut ſtattfin⸗ den. Aus dem eeeee iſt dann noch der einmütige Pro⸗ teſt der Verſammlung gegen die geplante Einſchränkung der Sonn⸗ tagsfahrkarten hervorzuheben. (Oberkirch, 19. Juni. In Meiſenbühl wurde einem Kir eine Brieftaſche mit 145 000 Mark geſtohlen. Der Händler hatte während des Kirſchenpackens ſeinen Rock auf die Seite gehängt und dieſe Gelegenheit benützte der Dieb, um die Brieftaſche an ſich zu nehmen. Der Polizei gelang es, den Lang⸗ finger in Gengenbach zu verhaften. 5 5 Tu. Burkheim(Kaiſerſtuhl), 20. Juni. Bei einem ſchweren Gewitter wurden auf dem Kreidenberg drei Perſonen, der Landwirt Franz Trogus, ſeine Frau und deren Mutter vom Blitz erſchlagen. Die Getöteten hatten in unmittelbarer Nähe eines Kirſchbaums Schutz gegen den Regen geſucht. 8 + Freiburg, 20. Juni. In Verbindung mit dem Jubiläum der hieſigen Schützengeſellſchaft fand geſtern hier Badiſche Landesſchützenkag ſtatt, dem etwa 50 Vertreter der verſchiedenſten Schützenvereine des Landes anwohnten. Landes⸗ vorſitzender Hoffſtaetter⸗M im beglückwünſchte die Frei⸗ burger Schützengeſellſchaft zu ihrem 625jährigen Beſtehen und über⸗ reichte ihr eine Ehrengabe. Vertreter der und der Stadt, die der Tagung anwohnten, überbrachten ebenfalls Glück⸗ wünſche. Die Tagung befaßte ſich in der Hauptſache mit rendch⸗ ſchäftlichen und internen Verbandsangelegenheiten. Der nächſt⸗ jährige Landesſchützentag ſoll in Heidelberg ſtattfinden. Sportliche Rundſchau. Rudern. Kanu-Regalta in Frankfurt. Die am 18. Juni auf dem Main bei Frankfurt durch 33 Oberrhein⸗ und Mainkreis des Deutſchen Kanu⸗Verbandes veranſtaltete 3. Kanu⸗Regatta nahm unter Betei⸗ ligung von Vereinen aus Hamburg, Gießen, Frankenthal, Wei⸗ ſenau Offenbach und Frankfurt einen in jeder Beziehung guten Verlauf. Die ſieben Rennen wickelten ſich bei gutem Wetter und dementſprechendem Verlauf ohne jeden Zwiſchenfall ab. Die er⸗ ielten Zeiten waren durch den herrſchenden Mitwind ſehr gute. Im übrigen gab es guten Sport zu ſehen. Der Waſſerſportverein Hanſeat⸗Hamburg gewann durch ſeine Ueberlegenheit den Wander⸗ preis im Doppelkajak endgültig während der Uhlenhorſter Hockey⸗ klub in Hamburg den von ihm verteidigten Wanderpreis im Dop⸗ pelkanadier dem Kanuklub Alſterbrüder⸗Hamburg überlaſſen mußte. Die jungen Vereine aus Gießen und Frankenthal ſchnitten ſehr gut ab. Die Reſultate lauten wie folgt: 1. Faltbootzweier: 1. Frankenthaler Kanuklub:44,4: 2, Frankfurter Kanuverein:53.— 2. Kreismeiſterſchaft im Einer⸗ Kajak: 1. Kanuklub Gießen:44,8: 2. B. f. Kanuſport in Weiſenau :45,6; 3. Frankfurter Kanu⸗Verein 5247.— 3. Doppelkajaks für Jungmannen: 1. V. f. Kanuſport Weiſenau:00,6; 2. Frankfurter Kanuverein:05,4; 3. Frankfurter Kanuverein(Klemenz):10,4. — 4. Doppelkanadier für Damen und Herren(Wanderpreis): 1. Kanuklub Alſterbrüder⸗Hamburg:19,6; 2. Uhlenhorſter Hockey⸗ klub⸗Hamburg:22; 3. Frankfurter Kanuverein:27,2.— 5. Dop⸗ pelkajak für Damen und Herren: 1. Waſſerſportverein Hanſeat⸗ Hamburg:07,6; 2. Offenbacher Kanuklub Undine:16,4. 6. Kreismeiſterſchaft im Einer⸗Kanadier: 1. Offenbacher Kanuklub Undine:34; 2. Frankfurter Kanuverein:53,6.— 7. Doppelkajaks für Senioren: 1. Kanuklub Gießen:16; 2. Frankfurter Kanuperein. Kraftfahrweſen. „Bei der Bergprüfungsfahrt Stuftgart.—Solitude wurde der von Eimer⸗Mannheim geſteuerte 6/20 P..⸗Aga⸗Serienwagen Zweiter gegen ſchärfſte Konkurrenz. Veiterdienſtnachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(ꝛes morgens) Tem⸗ Lüft⸗ See, druck pera⸗ S 8 Wine 8 8 Be⸗ böhe i 3 33 an ichrStärt, 8 merkungen Wertdem——41—141— 2 Königſtuhl 509 768.7 13] 17] 10N ſleicht u 0 Karlsruhe.127770.0 16 21 12[SSwW eicht belen 0 Baden⸗Baden213 768.4 15 20 780 ſeeicht 0 Villingen. 780769 6 13 16 10 NO leicht wolng 0 Feldberg. Hof 1281658.55 8 9 6No leicht woltig 0 Badenweiler. 715—14 17 7 0 ſeiicht ſa. del 0 St. Blaſienn..——12 15 1Ni ſleicht. bel 1 Allgemeine Witterungsüberſicht. „ Der hohe Druck hat ſich weiter über das Feſtland ausgebreltez. Hier verurſachten aber kleine Druckwellen ſüdoſtwärts wandernder Luftwirbel zeitweiſe noch ſtarke Bewölkung. Regenfälle ſind nicht mehr vorgekommen. Die Temperaturen ſtiegen geſtern in der Ebene auf 20 Grad und darüber.— Eine weſentliche Aenderung in der Wetterlage bedingt der neue erſchienene Luftwirbel auf Ir⸗ land, mit deſſen weiterer Ausbreitung der hohe Druck nur vorüber⸗ gehend Einfluß behalten wird. Wektervorausſage bis Miktwoch, 21. Juni, 12 Uhr nachts. Vorübergehend aufheiternd, trocken und wärmer. 4. Seite. Nr. 278. Mannheimer General-Anzeiger. ¶Abend ⸗Ausgabe.) Dienstag, den 20. Juni 1922. 35 „—————— [Handelsblaſt des Nannheimer Börsenberichte. gandlungen verlautete. Am Kalimarkte waren Deutsche Kali Dollarkurs 321 Markk. Frankfurter Wertpanlerbörse.. ⁰ ͤ * erbõ 25% fester, die übrigen lagen schwächer, Hallesche Kali 1300, X Frankfurt a.., 20. Juni.(Eig. Drahtb.) Am Vor- Heldburg 1290, Mansfelder 365. Anilinwerte waren eini 8 33 90, J ger· mittag 5 Zahlungemiitel noch ziemlich gut] maßen gehalten Elektropapiere schwächten sich durchschnitt- 2— mit 320 genannt und gab späten lich um 20% ab, nur AEG. etwas höher. Schiffahrtspapiere nach au 319. Der Effektenmarkt zeigte ein vorwiegend] kaum verändert. Die Spezialwerte verloren fast durchweg schwacheres Aussehen Am Rentenmarkt trat das bisherige 30—40%, Nordd. Wolle min. 65% Was die Auslandswerte be- Interesse e, in der——1875— Auch Tür-trifft, so waren Petroleumwerte behauptet, Salitrera 31 500. kenwerte haben an Belebung eingebünt. Mexikanische An-] Am Rentenmarkte hat das Geschäft nachgelassen, türkische leihen auf das ungeklärte FEinanz-Arrangement nachgebend. Werte lagen etwas schwächer, 5% Mexikaner büßten 250% Zu lebhafteren Umsgtzen kam es nur in 4% sieuerfreien ein, anscheinend auf die Meldung, daß nur ein Teil der Kupons Elisabethprioritäten. 57 Tehnantepec büßten 100% ein.“ Am bezahlt werden würde. Im freien Verkehr setzten sich die Montanmarkt hielt sich das Geschäkt in engen Grenzen. Von] Abschwächung bei ruhigem verkehr weiter fort. Der Kassa- den führenden Aktien eröffnete besonders Phönix minus 75%, industriemarki lag schwächer, österreichtsche Noten 2332, Caro, Oberbedarf und Riebeck nachgebend; Deutsch-Luxem- 77¹ 8 5 2 8 Polennoten 7½4. Die Mark kam aus Kopenhagen mit 1,47, burg büßten 57% ein. Im freien Verkehr herrschte Abgabe- Stockholm 1,23, Amsterdam 081. neigung vor. Deutsche Petroleum 1950, Krügershalf 600, 8 test insliche Wert Rastatfer Waggon 530, Benz schwach, 450., Inag 380, Entre- prise 4000—4050, Greffenius 900, Hansa-Lloyd 285. In Indu- Stastenapiere. 20.% best Sobates- 19. 20 Strieaktien war das Geschäft wenig umfangreich. Maschinen- 55/ b. Schatza. Ser. Silberrente 278.— 300.— fabrik Karlsruhe und Heiligenstadt schwach. Bei Zement 5% do. Ser. 100.— 99 90 4 N 788.— 318.— Heidelberg betrug die Kurseinbuge 137% Inilinwerte setzten4%% do Ser, Mü 538 58% b. Segde schwach ein. Scheideanstalt verloren 20%, Holzverkohlung 4½% do. 1924er 9535 28.2 Elsendahn! 323.— 306.— 3096, Elberfelder Farben mit 6467 angeboten, Elektrowerté% Utsch felohsan. 77.50 77.50% do. ecdee 8 still und teilweise gedrückter,..G. minus 90, Lahmexer3%% de. 185.50 180.80%. 0, uni atene 1259.— 1298.— Aben 11% nach. Unter der allgemeinen Stimmung, die weiter- 3% d0. 145.— 145.— 4% d0. 20105.7 11 328.— 311˙50 Hin schwach blieb, stellten sich Zuckerfabrikaktien niedriger. 310%regg Kenscle 87½ 31584% rt N 2318. 15 Auch auf dem Einheitsmarkt, der im Zeichen großer Ge-%%% g. 38 58.107½%½ d0, 40. v. 1914 288.— 75580 schäftsstille stand, gaben die Kurse vielfach nach. Niedriger 4% Sadische Anlete 38.40 39.— 4— Aaeee.—.50 nannte man u. a. Verein Deutscher Oelfabriken. Von Banken 3% ess Aenees 88.58 89.80 1% aen dovset Aul. 18.— 128.— gaben Metallbank 10% auf 750 nach. Schiffahrtsaktien 4% Frantl. Stadtanl 164.— 104.— 30 Hester-Unga. schwächten sich ab. Der Schluß gestaltete sich recht lustlos. 4% Hünoh. Stadtanl. 33.—.25., Staatsbank alte—.— 820.— Privatdiskont 43½ 4% Praakft. iypotn 2 bank-Pfandbriefsb——. 35% 5 Bel hrderd 1 228.— Festverzinsliche Werte.„D Auelkndische.80%%Sndösk Esb. a.—.——.— 0 Alhndisehe. 19. 20. N 44% Bannh. von 1914—.——.—39% flessen 63.90 63.75 Sobetganwele—.— 500.—%, Mer, Ler. let—2 4%„„ 10—.— 82˙29 bskcbs St-Anls?.— ZS.% 40. Goldrente 19.90 40.48 4½%., Serbe n 265.——.— 3055 El———.— 87.20 e e 100 85.— 8f. e. osa fente 275.— 300.— 4% K8, obl. 8d0C86—.——.— 1536 1 Sraee 24 1503 102.50 104.50 Dividenden · Werte. 31½0—.——— a Baden-.— en ee„ N r e.— 82 anef Aiales, 29.— 20 4 29· 59% Btson. Relohsanl. 77.50 77.50 4% Freiburgl.3 19 989—.——.— Sohantungbahn.. 454.— 448. eeee,, 858.— 4% do. unk. b. 1925 110.— 102.—4% Heldelb. 1901.97—.— 6.— Alig. Lok.-u. Stralend 280.— 286.— ecne 0 670.— 3½10% Bach.Hefichsani. 87.— 87.— 45% Karlsrube 1907—.— 38.80Kr. Berl. Straßenb.—— 28. 1 1970.— 30% 0. 140.— 142.—4% Malnz—.— 388.75 Sugd. Elsenbnahn. 335.——.— goldsohmidt, Tu. 774.— %%. Belohs-Schatz.—-—4% Pforzbelm—.—.— best. Staatselsenbd., 1230.——.—[grltzner maschlnen 1470.— 1421·.— %% IV. u. V. da. 88.25.—4% Woesbaden—.——.—[Baltimore and Ohlo.— 1890.— Crün& Bllfinger.* % 3 475 Heaner Ae, 40— 40 795 76, 0. 4% 128.— 18.25o Auslundische. Hanb.-Amerlk.Batgtt 38f.— 388.25 farkoct rg., 887.— 84.— Sparprämlenanl.18i8 87.20 87.— 1/% gr. Monop. 1897—.—.— Hlamb.-Südam.'sch. 899.— 588.— flarpener Bergbau. 1809.— 1790.— 3% Preuf.Schatzanw.—.——.—%½% Ust.St.-..19138 140.— 132.—Hansa Dampfsch. 3236.— 18.— Hllpert Haschlnen 788. 885— 4% d0.—.— 39.10%%% do. Schatzan 318.— 510.— Horddeutsche LIoyu 295.— 292.50 firsoh Kupfer— 25% reul. Konsols 81.— 80.75%%%0——5 1040. Bank-Aktien. Abee e 1— 0 935 90 69.25 68.25 4% do. eink Rente 298. 290.—Sarmer Bankverein 253.— 219.— fobenlohe-Werke 5— 2. 2650 e 0 an 149.— 145.75 Comm. resen 363.— 165.— nunbolt nesoninon— 4% Bad. Anl. von 1919 89.— 90.50 4½% do. Gold am. 145.— 145.75 Comm.- u. Frlyetbank 302.— 05.— Huttenw. C. W. Kayser.— 3½% Bad. Anl. abg* 90.50 4% do. am. fit-Verw 95.— 98.— Darmstädter Bank. 290.— 298.— Kaltw. Aschersleben 1 5.— 30% do. vos 1896—.——.— 4% Türk.Sagdad S. 325.— 355.— Deutesche Bank... 586.— 555.— Fattowitzer Bergbau 13.—.— 4% Bayr. Ablös fents—.——.— 4%„ 8 330.— 318.— blskonto-Commandii 227.— 47.— Füln-Rotteeller.. 48.— e 4% Bayr. Elsenb.-Anl. 0 84.30 4% Ung. geldrente 409.— 488.—Dresdner Bank. 318.— 314.— Jebn. Körunng— 3½% 88.75 70.— 4% do.St.-Hte.. 910 300.— 283.— Helninger Hypowekbk 148.— 150.—Lostheimer Lellulose 275 00. 76.75 75.25 8½%% do, St. Rte. v. 1887 205.——.— Hltteld. Kreditbank, 247.50 248.— Lahmeyer& CoO0..— eeee, e ee e, deeee eee, e 2 beses b 80.0.50 2.% f urtg.aulele 3280.— 3080.—, Aesabcbent e,: 220.28 218.— ae Lanscdtien 178.— 3720% abgest. 7058—.— 8% fehaaatepes 2— 2485.—fudustrie-Aktien. eeeeee 75 2 bbelagndes-werte. ee, 18, Benk-Aktien. 19. 20. e 47.— 20. Adierwerke 456.—.— Tudenschedgd. 80.— 788.— Alg, Drest, ored.. 239.— 239.— Sadlsohe Anlin.. 4728.— 718.— Aſcea kleltret. 2— 838.— Lalneenagerbbes.— 17 Zasfsabe Bann:. 838.— 835.—.6, u. Süul. Sch. A... 348.— 310.— Angie-Gendnogtal 5 5 8— Sdee e Zans irrergendeeic. 228.— 238.— Fn. doldsehnütt:. 898.— 481.— Luga.-Abranb. Masol. 1808.— 4748.— o. Slecniacusteis: 88.— 298.— Bayr. Bod. Gr. Wzb,—.——.— obem., Griesh.-Elckir. 750.— 20.— 88al 00 11 asch. 890.—.— d0. Eisenladustrie.—.— brreeecſeeid. 258.— 859.— Facpaerte löedst:. 83.— 578.— Seremass Klet.: 850.— 245.— orenstein 2 405521 148.— 1388.— Zarmer Bankwerein. 220.— 23.— Farbenfabrik Bayer. 680.— 645.— Hart And 1. 2 7 5 888.— 858˙85—77 1 5 788.— Serliner Handelsges.—.— 470.—Chem. Fabr. Mühfhemm—.——.— 2 n 5 asoh..— 559.50 1176.— 1139.— Jomme u. Friran. 233.— 238.— Fur.Welerzer-neer.—.— 638.— Eldnusoh. B. Sabearrk 988.— 960.— Höcln. rüalle 438— 1328.— darmstädter Bank.. 288.— 288.— Holzverkonl.(Konst.j.— 730.— 837 0 9 warkk 285.— 289.— Rbein 4 7* deutsohe Bank.. 560.— 5883.— Hütgerswerke 928.— 700.— Sismarokhts 501.— a eale r 2 Hentsch-Aelat. Zent.—. Sehranm Laoktabr.. 688.— 8880.— Soochamer Gubsiaßl 1010.— 1007.———— A— O. Effekt.- u. Weohselb, 197— 194.50 Uftramarlu Fabrk.. 865.— 750.— Bebe. ker 80 1010.— 1007.— 81 eox ont 0*.— bentsche krpoidend. 138.— 188.— Lerte Albert... 1850.— 1520.— Sraunk. 3. Briketünd. 1000.— 988.———85 18—— 1525.— Debsstee rdebant 2758.— 2730— Stech elseendei..—.— Sremer Volkan 1888.— 1878.— Baaltrer Srauntenlen* 5 Gieenderüdraao 418.— 48.— Algen etder 88e. 650.— 632.— dreaan seſer gce...—.— anten kreder. 578.— 980.— gresdger Bank.... 318.— 310.— Sergmana...— 846.——2 778.— 38.—— Frankf. Hyg.-Bank. 299.— 303.—Srowa, Bov. 4 00—.—J— 2 90 2———— oöblen 288.— 97— Betalib. U Ketall-des. 660.—.— Felten 4 Guiſesumsé. 245.— 245.— Chemische Weller 218.— 288.——— Aitteid. Gregſtbank. 848.— 238.— Lahmeyerr. 289.— 339.50 Cbenlsede dibert: 28.— 1880.—, Loßtaert de.: 5 55 Zadlonel k eutsodt. 288.— 238.— Ciont gad Kraf:... 332.— 38.— Coacopgia Bargdan—.— 1800.— Sſmene e: 558.— 338.— AMürabg. Verelnsbank 285.— 275.— feln. Gebh. u. Sch· 3— 450.— 28 7— au———.—— 4——— destercredeanient 83.50 81.— fielet.-J4. Mannb. 448.— 482.— Hessader ds. 338.— 238.— Sbgd. dnebines— Fmlene fn.-Zand„.—„58.— Sebuokert Henberg. 859.— 885.— Heutsoh-Lürenbufo. 381.— I Haden 55 Belchsbank 224.— 225.— Siemens 4 Halske. 879.— 848.—.ebertes Floknn 281. 21 Rhelnisohedredttbank 235.— 174.—Voigt& Haeffner. 725.— 710.—— 0 1—5 5.——.— 5 0—+** 5— 5 Fdeiniaete i—.—.—mat& Stanu...— 699.— Zeutsobe Sract., 2138.— 2389.— Nesleckerazai..—.— Sügd. Sodenkredw..——.—Gummiw. Feter. 752.— 745.— 33 lünllopt 2130.— 2300.— 11—— 5 2 düae öeenes. 339.—.— bantwerke Fürson:: 630.— 828.— Stack. Gsstanikugei 520.— 816.— Ver-SPes. Taeadate 1 88.— 188.— Wiener Bankrereln.. 68.— 656.— Heddernh. Kupferwerk 835.— 525.— Seuz 55 al 1e 978.— 188.—— btegk. lekel 6 1138.—* Württbg. Zankanst.— cn üpe 858.— 838.— eutsohe Kallwerke 2075.— 2.— Ver. Otsok. Mlekelw. 1—.— „ dotendank.. 880.—.— Junghang Aupide 427.——geutsohe Stelnzeug 5818.—.— Vereln. Fränk-Schühf..—.— „ Voreinsbank.. 232.— 232.— Adler& Opperheim, 1400.— 1480.—%% e 1 25.— 1928.— Verr. en d Bergwerk-Aktien Tederfabrik Spler— CS.—ürkoppwerkss.— 585.— Vogiländ. Maschinen 2 2 5 Ledergerke Rotne 1319.—.— bynamit Teust::. 821.— 821.— Handerer-Wecke— 1281.— Sooh. Bergb. u. Gubst..—.—40. Sudd. ingbert 510.— 610.— Eſberfelder Farzen: 851.—.—Vestere jein Aken.—— Bugerus Eisen.... 705.— 635.— 40. Splohafz 1..—.=Gekte. Liht u. Krati 398.— 884.— Vestt. Ei aen 4. Brabi—.— Canoordia Sergb-G.—.——.— Halznünte tudwigsl..—.—Bk. f.&. Unt.(Züriob)—.——.—Zellstolt Waidbef.—— Deutsoh.-Lur, Bergw,. 320.— 89.— Hasohinenf. Kleyer.. 459.— 440.—Eschweiter BErgwer—.—deutach-Ostafrika—— Gelsenkiroh Barga,. 1025.— 1608.— 40. Badenla.. 818.— 501.—Feldmunle Fapler 670.—.—Heu-Aulaea 0 +—. „eeeee ee eee deadlsote purio 50.—.— Feten 4 gallleaun, 788.— 688.— Gtar Elaen. Eeab. 1032.—— Harpener Sergbau.. 1819.— 1795.—Dalmlermotoren. 438.— 429.—Friedriehshütte.—=.—e. Genadschelis.— Fallw. Aohersſenen. 4005.— 948.— Dingler Zweidrucken. 535.— 898.— gaggenau Vorr. 410.— 402.— deutsche Petroleum 1978.— 1962.— Lailw. Mestsregeln. 1400.— 1400.—Dürrkopp.... 822.— 575.—Casmotoren Deuts 690.—.—Fomona 480.— 1 2 ee e n 8—.— 728. 87 680 gelsenklirohker Bergw, 1020.— 73— Heldburg 2 2 8 8.— 1— (Caro) 805.— 565.— barn Pok. Helteek. 6580.— 88.— Gelsenktrob. Gusstaht 750.—.— IBennng 8.— Phönlx dergbaun.—.—Sasmotor Deuteg-—.—.— febereer 20— 1800— faae,— 60.— Deuisenmarkt Telius B—235 20. 5— a Su, Mähmasoh.—.—.— 5 15 Cün-u. Laureutte 2108.— Ferdode ſenstee 7275.— 780.— Abbröckeln der Kurse. Transp.-Aktien. 95— 74— Mannheim, 20. Juni.(410 Uhr nachm.) Die Kurse sind Sohantung„:.— 8·—eenus 1 847.50 824.—im Mittagsverkehr etwas weiter abgebröckelt und jamb.-Am. Faketfahrt——Pfälz. Mähm. Kayser. 501.—— V 8 8 Borddebtzcber lend 330— 294.— Sobnslipr. Franbent 3.— 299.— liegen im allgemeinen flau. Der Dollar wird gegenüber 324 Hest. Sl etenbd. 170.— 1270.—, Zine, nürae 310.— 499.— im Frühverkehr mit 321-—328 genannt. Die übrigen Kurge sind ann eee eee 88 gleichfalls etwas zurückgegangen. London liegt schwach. Am Industrie-Aktien. b abenabe oe.——.— hiesigen Platze werden folgende Notierungen genannt: Hol- ee 201.— 2881.— Sanee e. 8— 175.— land 12 350—12 450, Kabel Newyork 321—328, Schweiz 6075 bis ooh- u. 2—.—„Wessels—— 85 Narde 4 Freytag 5 608.— 888.— Sohuntabr. ner: 481 1 6150, London 1412,50—1420, Paris 2750—.2775, Brüssel 2860 bis gleistift J. Fah.(Abg.) 839.— 8385.—Sellindustrie Woltf.— 921.— 2680, Mailand 1550—1565.* ——9— 1180.— 1327.— 5 nnhelm,.—.— ne⸗ 2—— kemmt 55 155—— 428.— 427.—Spinnerel Ettiingen 1289.— 1140.— Frankfurter Notenmarkt öwenbrauere Slaner—.——.— Kammgarnspinn. Kals.—.——.— vom 20. Juni 1922. Malnzer Brauerei. 840.— 840.—Uhrenfahr. Furtwang.—.—.— geld Srlet geld Brief barkbrauerelen—.— 690.— Loltohm. Sell u. Kabsl 788.— 785.—Amerlkanische Moten 318.25 319.25 Oest.-Ungar., alte—.——.— gettenmeyer—.—.— Vaggonfabrik fuchs 358.— 538.—Beigisohbe. 2827.80 2532.50 Norwegische—.——.— Sohöfferg. Burgbr.. 390.— 385.— Zellstoftabr. Waidhof 735.— 639.—Dänfschhe—.——.— Rumänlsches 95.—— Johmactz-Storbhen. 409.— 400.—Zuokertfahrik, Gad..— 827.— Englisohe.—— Spanlsche.— 8855— dementw. kieldelberg 706.— 715.— do. Frankenthal 515.— 500.— Franzüsischo. 232.——Sobwelzer— 6855.— Holländlsobe 12290.- 12310.-[Scohwedisches—.——.— Berliner Wertpapierbörse. iü᷑ *Berlin, 20. Juni.(Eig. Drahtb.) Obwohl die inner poli- Teudene abgeschwächt. 8 ische Lage als etwas ruhiger aufgefaßt wurde, war die stimmung doch recht schwach. Die Geldverhältnisse, die Frankfurter Devisen. röllige Zurückhaltung des Publikums, sowie der Rückgang der X Frankfurt a.., 20. Juni.(Eig. Drahtb.) Nach ziemlich Devisenkurse drückten auf die Stimmung. Der Do ar, derfestem Beginne schwächte sich der Devisenmarkt in den ersten ormittags noch mit 322 bezahlt worden wWar, ging bis auf Vormittagsstunden ab. Wenn auch das Angebot klein blieb, 16 zurück, hauptsächlich im Zusammenhange mit Abgabenso stellten sich die Preise bei den amtlichen Notierungen er Reichsbank. Am Montanaktienmarkte setzten die west- schwächer. Im Frühverkehre wurden folgende Kurse ge- ichen Werte durchschnittlich 30.—5096 niedriger ein. Laura- nannt: London 1412(1407), Paris 2750(2750), Brüssel 2620 jütte und Kattowitzer verloren 50%, obwohl von neuen Ver-(2640), Newyork 322(322), Holland 124(122,8772), Schweiz 5090(8050), Italien 1550(1860). General Anzeiger Anmtllob 19. Jun 20. Juni deld Briet deld arlel— + Hollannag 12899.70 12728.30 12278.20 12292˙89 keiden 770 ½ 259 7542.50 iienn 1458.50 1451.50 4405. 1795.60 5258 82130 335 278.79 Sohmeli. 25.20 8218.80 8943.80 83588•1 Benlennn584373 5535154288 J335½50 Hallen 358.40 1831.50 2858.40 1881.68 Danesmarg.. 491790 783˙1985818.10 88377 Seceee6388 32232 835888 3870 Solwcelon 8391.50 8408.35 8161.860 8178•2 Helsingfors—.————.— dew-Tofk327½¼7 328.27 321.60 322.0 •24 2˙23 200 30 Oesterr. 929«« 28— 7 Budapest 34.40 34.84 34.38 345 fraaz. E6.24.88 628.76[ 609.30 61070 Berliner Devisen. Aauien 18. Junf 20. Juni deis Srler delsn Brle Hollang 1289.18 12620.85 12209.20 12249˙39 Seueen 28528 28783 28970 2808.55 Ohelstlania 5843.08 8858.75 5393.35 8308 Lopenbagen 888122 88787 87188 87885 Sidekbennm 4339.5 8758.38 3853.5 843585 2 1545 ben ek:2438.88 1434.75 1280.70 1463 30 dew-Vork. 325.59 28847 518„5 Sase. 28838 25558 ⁰227555 27200 Seaen585888 885 653 338550 Spanlenn 5078.80 91.480 4553.80 49562 Hen b:::290 8 60585 2095 Seg e280 95.90 pennn.28 J4.30 698.55 69465 Reichsbankausweis vom 15. Juni. Vvermögen(in 1000 Mark) 0 egen dle gegen 0 ſorwoghe Vorugg Netallbestand.. 1022615. 200 Koten ander. Banken, 98— 4 darunter gold... 1003651 89 Weonsel.Scheoks 3784599 45300 u. zwar Goldkassen- dlal. Sonatzame. 171 808 843 76554 es e.. 65329 999Lombarddarlehen. 90251 + 9 71 Golddepot(unbelast.] wertpaplerbestand, 223184 13403 b. d. Bank v. England 35002(unver.) Sonstig. Vermögen 9184118— 2880 felohs- u. Darlehens- kassen-Sohelne. 9 168 162 + 3 101 726 5400065 unver.) Heiohs-.Staatsgth.10884 623 307 RHuoklagen.. 12721 Lunver.) Pr 25 410 4—— 188326277 420395 ee 2 1656 Der Ausweis der Reichsbank vom 15. ds. Mts. zeigt, Wiée zur Monatsmitte Ublich, ein Anschwellen der Kreditansprüché an die Bank. Die gesamte Kapitalanlage stieg be⸗ trächtlich, nämlich um 8319,5 Mill.& auf 175 971,9 Millionen 4 die bankmaßige Deckung allein wuchs um 829 5 Mill.& auf 175 658,4 Mill. I. Die weniger vom Reich von privater Seite beanspruchten Kreditbeträge blieben det Bank größtenteils auf den Konten der fremden Gel ae belassen; diese vermehrten sich um 8820,6 Mill.& auf 36 8315 Mihlionen. Daß die Zunahme der fremden Gelder über die Steigerung der Anlage der Bank noch hinausgeht, hängt u. 4. damit zusammen, danl die bei den Reichdarlehnskassen in def zweiten Iuniwoche aufgenommenen Darlehnsbeträge, die 2 Gutschrift auf Girokonten bei der Reichsbank gelangten, teil⸗ weise dort verblieben. Die Abflüsse neuer Zahlungsmittel in den Verkehr lieſlen wie im Mai um die Mitte des Monats nach. Der Ban notenumlauf erhöhte sich um 430,4 Millionen + a 155 345,3 Mill. 4, während der Umlauf an Darlehns kassenscheinen um 149,5 Mill.& auf 9390,6 Mill. zurückging. Für beide Geldzeichen zusammen ergab sich alde 12. Saldo eine Neuausgabe von 280,9 Mill. 4 gegenüber Rück. üssen in Höhe von 491,3 Mill.& in der Vergleſchswoche des Jahres 1921. Die Darlehnskassen hatten wiederum erheblichen Darlehnsansprüchen zu genügen. Ihr Darlehnsbestand nab um 3083,1 Mill.& auf 18 656, Mill. zu. Da ein den Nen- ausleihungen entsprechender Betrag an Darlehnskassensches nen von den Darſehnskassen an die Reichsbank abzuführ War, sich die Bestände der Bank an solchen Scheinen unter der aus dem Verkehr aufgenommenée Summe auf 9 145,4 Mill. 4 erhöht. Grundkapital. Unlonwerke.-G. Maschinenfabriken Mannheim-Berlin. In der heute vormittag abgehaltenen Generalversammlung, in der 16 Aktionàre mit 12791 Aktien vertreten waren, wurde! die Vorschläge der Verwaltung auf Auszahlung einer DIiv dende von 20% und 459 915 Vortrag auf neue Rechnumß einstimmig genehmigt und Vorstand und Aufsichtsrat En lastung erfeilt. Der bisherige Syndikus der Gesellschaft, Her Dr. Hachenburg und Rechtsanwalt Emil Kremer vo Bankhause Aufhäußer-München wurden neu in den Aufsichts rat gewählt, letzterer anstelle des f Ernst Berlin-Nürnbertß Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Satzungsanderungen Wurden gleichfalls Ueber die Aussichten im neuen Geschäftsjahre wurde vonseiten der Direktion erklärt, daß der Rückgang der Expofb⸗ aufträge nur kurze Zeit gedauert habe. In den Monaten März e eee nicht nur vom Inland sondern auch vom Aus lande erhebliche Aufträge eingegangen, soda der gegen mehr Wie das r des vorjahr gan msatzes betrage und volle Beschäftigung f Bten Teil des neuen Jahres sichere. Im Geschäfts bericht wird dazu noch bemerkt, daß es sich nicht über schen lasse, inwieweit die Schwankungen des Markkurses, welche nicht nur für die Gestaltung der Absatzmöglichkei sondern auch für die Bildung der Gestehungskosten wesentlicher Bedeutung sind, die Ereignisse des laufenden Geschaftsjahres noch beeinflussen.* aren und Härkte. Kaftee.(Wochenbericht der Firma Morris A. Hess G. 1. b.., Hamburg.) Die sprunghafte Steigerung der Devisen kursèe infolge Scheiterns der Pariser Anleheverhandlunger verursachte auch am Kaffeemarkt ein scharfes Anziehen de- Preise. Das Inland, das nur noch über kleine Bestände ver kügt, trat in verstärktem Maße als Käàufer auf, sodaß sich ein lebhaftes Geschäft in verzollten Kaffees entwickelte. Auc nach Transito-Ware war mehr Nachfrage. Die Produktion, länder zeigen im allgemeinen eine feste Tendenz. Es fan auch einiges Geschäft in Herbst-Verschiffungen aus zweiteg Hand statf.— Forderungen vom 17. Juni je nach Qualität un Beschreibung: Santos(superior/extra-prime) 51—55, ge waschene Zentralamerikaner 61—68, per 4 Kilo roh, u verzollt ab Freihafenlager Hamburg, bei einem Kurse 5 4 1400 für ein Pfund Sterling.(Heuiiger Zollsatz& 39 fü ein Pfund Rohkaffee.) Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, B 6, 2. 16 Direktion: Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politik: Dr. 15 5 Hammes; für Handel: J..: Franz Kircher: für Feuilleton: A. Madere 179 für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J..: Joſef Gaflhoſer⸗ für Anzeigen: Karl Hügel. 2J 25 — SeSS(SS88 888880 eceeeeeeeee. —— 1— Muſik-Jeikung. Nr. 12. M annheimer Muſik⸗ Zeitung Mannheimer General-Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) er rb rfe Hfenstag, den 20. Juni 1922. Die flot der Opernbühne. Von Georg Hartmonn. Intendant des Deutſchen Opernhauſes. Die Oper iſt das Schmerzenskind des deutſchen Theaters. Nicht etwa ſeit 1918, ſondern ſchon ſeit alten Zeiten. Sie koſtet im Verhältnis mehr, als ſie einbringt; die Mehrkoſten derteilen ſich auf Chor, Orcheſter und Notenmaterial. Sie ſtet aber auch ein Mehr an Vorbereitung, ſie bedarf einer degfältigen Zuſammenarbeit und einer beſonderen Dispoſi⸗ n der Geſangskräfte. Der Schauſpieler mag ſeine Rolle, wenn ſein Organ durch Erkältung nicht recht„parieren“ will, ein wenig tiefer ſprechen, er mag über ganze Verſe hin⸗ weggleiten, der Sänger iſt in Tonhöhe Tondauer und Ton⸗ ſtälke partiturmäßig gebunden. Man mag ihm eine Arie ansponieren(was aber plötzlicherweiſe ſelten gelingen wird), man mag ſolche Nummer auslaſſen, wenn Gefahren hrohen, er mag„markieren“: es ſind immer Störungen. Da⸗ zu kommen neuerdings noch andere Schwierigkeiten: die dienſtfreien Tage von Chor und Orcheſter, die Tariftämpfe, die Urlaubsfahrten der Soliſten. Durch ſolche Nebenein⸗ nahmen— zu denen auch das„Filmen“ zu rechnen wäre — ſuchen die Soliſten die Ausfälle neueſter Art auszu⸗ Leichen. Gegen alle ſolche Schwierigkeiten iſt der heutige Dpernintendant machtlos. Die Zeiten, da die Gnade in Gold⸗ ſtrömen aus fürſtlichen Kaſſen floß, ſind dahin. Der Staat zund die Gemeinden haben mit ſich ſelbſt zu rechnen. Nun meint mancher Finanzmann, man könne ja, wenn man ſchon die Oper aus ſozialen Gründen beibehalten müſſe, Erſpa⸗ rungen machen. Dieſer Vorſchlag kammt darauf hinaus, ſich 8 Spieloper und auf die Operette zu beſchränken. Wer 0 ſo redet, der rechnet falſch. Und wo liegt der Fehler? Er kennt das Publikum i Dies Publikum verlangt eben die„große“ Oper! Alſo micht nur„Carmen“ und„Mignon“(die man zur Not mit eleinem“ Perſonal“ geben könnte, ſondern auch Tannhäuſer und Lohengrin, die Walküre und die Meiſterſinger. Und da ſind wir wieder an der Grenze unſeres Witzes angekommen: Aehne großen Chor, ohne entſprechendes Orcheſter laſſen ſich Wagners Werke nicht geben. Wir bedürfen natürlich auch iiN 8 N A eee 8 * 7 das — „teuren Helden“, ſei er Tenor oder Bariton, wir wollen endlich auch das Ballet nicht vermiſſen. Alſo auf dem Wege zielen; und wollte man der Operette den Vorrang einräu⸗ men, ſo wäre den augenblicklichen Kaſſenerfolgen der Rück⸗ gang der Opernkunſt gegenüber zu ſtellen. Wer alſo den ruhi⸗ den Durchblick in die Zukunft nicht verloren hat, ſei gewarnt dor ſolchen Theorien. Die Erfahrungen der vier Kriegsjahre haben gezeigt, daß dieſer Weg nicht gangbar ſſt. Eine andere Frage: Können wir die Preiſe der Plätze goch höher hinaufſetzen? Dieſe Frage fordert ein glattes Nein. Die Inhaber lebenswichtiger Betriebe mögen ihre Preiſe ins Fabelhafte erhöhen, denn was der Menſch zu eines Lebens Notbedarf haben muß, dafür muß eben die pierwährung da ſein. Jeder braucht Wohnung, Kleidung, icht und Wärme. Der Magen— man verzeihe das harte rt— iſt heute ſo vielen Menſchen näher als das Gewand der hohen himmliſchen Gottheit Thalia. Und eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter verſorgt, brave Hühner, die ohne diel Spektakeln ihre Eier legen, haben allmählich den Vor⸗ vor Plyhymmia. Sie ſpricht zwar die Seele aus, aber Mittelſtand unſer„altes Opernpublikum— kann mer Seele Nöte nur noch in häuslicher Muſikpflege Genüge Dazu noch zweierlei: die Reklame und der Fundus. m das„neue“ Publikum anzuziehen, bedarf es einer ſtän⸗ digen, teuren Reklame. Sie mag im beſten Sinne geſchehen, Rithin als Werbung und ſachliche Empfehlung, dennoch: Reſer Poſten belaſtet unſeren Opernhaushalt immer drücken⸗ der. Dann der Fundus, der Beſtand an Dekorationen und ſtümen! Iſt er unter heutigen noch lachgemã ergänzen und zu erneuern ch nenne nur dwei Zahlen:— Fundus des Deutſchen Opernhauſes hat 1912 etwa 2 Millionen Mark gekoſtet, heute würde derſelbe 1 s nicht unter 50 Millionen zu kaufen ſein! Begreift man nun, warum der Leiter einer Opernbühne Aulernächſt die ſicheren Kaſſenopern bringen, warum er auf Kleine Cebensbilder. 41. Robert Schumaun in Heidelberg. Wir finden Robert Schumann als glücklichen Mauleſel Enulus“) wieder. Die Schulzeit vorbei, die ganze Welt liegt vor Im. Alles Gute und Schöne glüht in ihm, alle hohen Ideale und griechiſchen Götter ſtehen in dieſem Jugend⸗Olymp vor ſeiner Seele. Der deutſche Jüngling nach den Freiheikstriegen. as Jugendbildnis Schumarns in der altdeutſchen Tracht jener iten iſt uns erhalten. Schillers„Spaziergang“, damals noch keine Schiller verleidende Lektüre der Sekunda, und die Klop⸗ Pegen Abendſpaziergänge mit dem Jugendfreunde, Goethe und Jean Pauk: alles erglänzt uns aus Robert Schumanns Jugendbriefen, wie ſie Klard Schumann nach den Originalen 1886 Nitgeteilt hat, ſo nair entgegen.. Nun gings zur Hochſchule. Am Sonntag, den 23. März 1828 abends reiſte der junge Student der Rechte von Zwickau ab. Mit der Eilpoſt, die von Zwickau dis Leipzig„nur“ ſieben Stunden Fahrzeit hattel Die kalte Jurisprudenz konnte ihm nicht gefallen, Medizin wollte, Theologie nte er nicht ſtudieren. er er war 18 Jahre alt und hoffte „Brotſtudium“ mit ſeinen philoſophiſchen, poetiſchen und muſi⸗ kaliſchen Neigungen zu vereinigen. Ging alſo regelmäßig in die leſungen, ſpielte zwei Stunden Klavier, las einige Stunden e geliebten Dichter und ging ſpazieren⸗ Spazierengehen und ichten war ſein ganzes Vergnügen! Im übrigen hatte Schu⸗ Mann den Fechtboden belegt, und ſo lange er ſich mit Nachſchreiben beſchäftigte, ging alles in einem gewiſſen Schlendrian dahin. Auf die Dauer fühlte ſich der junge Kleinſtädter in dem großen Leip⸗ iig nicht wohl. Er befand ſich eben ſchlecht unter den vielen Nenſchen, die ihn nicht verſtanden und die er ſelbſt nicht lieben onnte. Nur bei ſeinem Wieck war Schumann ſehr ft. Hier hatte er Gelegenheit, die ausgezeichnetſten Muſiker von eipzig kennen zu lernen. Was ihm die Menſchen nicht geben vnnten, gab ihm hinfort die Tonkunſt: alle hohen Gefühle, die er b ils Dichter nicht ausſprechen konnte, ſagte ihm ſein Flügel. e Paradieſe und Blumenfluren der Kindheit, die er ſo ſelig durch⸗ wanderte, die Zeiten, da die ganze Welt ſo jugendlich⸗ſchön vor ihm lag, alles blühte um ihn und alle Menſchen waren Enger. Ein ſo tief fühlender Menſch muß unglücklich ſein; Schumann fand das Unglück ſedoch zunächſt nicht in ſich ſelbſt, ſondern in dem„ekel⸗ ten Leipzig.“ Er ahnte nicht, daß er gerade in Leipzig fünf⸗ dubn volle Jahre ſeines Lebeng, ſeiner Entwicklung, ſeiner Bedeu⸗ g verleben ſollte(1831—1846). Um Oſtern 1829 perließ Robert Schumann alſo Leipzig und Redelte nach Heidelberg über, um dort die berühmteſten weiſer Sparſamkeit ſind keine höheren Einnahmen zu er⸗ Them ſo manche wertvolle Oper alter Zeit, auf ſo manches neue intereſſante Muſikdrama ſchweren Herzens verzichten muß? Die Not der Opernbühnen geht parallell mit der Not aller der deutſchen Theater, die wirkliche Kulturfaktoren ge⸗ weſen ſind und ſein möchten. Man lerne es begreifen und helfe, wie und wo man kann! Oper und Konzerte im Reich. Opern⸗Uraufführung in Düſſeldorf. Annelieſe. Drama⸗ tiſche Ballade in drei Aufzügen(angeregt durch eine Erzählung von Chr. Anderſen) Text und Muſtk von Carl Ehrenberg, ſo lautet der Titel der Oper, die das Düſſeldorfer Stadttheater in der Feſtvorſtellung aus Anlaß des 52. deutſchen Tonkünſtlerfeſtes aus der Taufe hob. Das Textbuch hat eine mannigfach abgehandelte Sage zum Gegenſtande, Not und Leid des verlaſſenen Kindes und ſeine ſchließliche Erlöſung durch die erwachende Mutterliebe. nnelieſe hat Kah, einen unehelichen Sohn geboren. Sie hat ihn im Dorf in Pflege getan, um ſelbſt auf dem Schloſſe das Grafen⸗ kind zu ſtillen und ihre nde zu verbergen. Reich beſchenkt ſoll ſie das Schloß verlaſſen haben und ſeitdem hat man nichts Sicheres von ihr gehört. Kay, ihr Kind, lebt indeſſen in ewiger Sehnſucht nach der Mutter unter harter Zucht des Pflegevaters. Wegen ſeines eigenartigen Weſens halten manche ihn gar für irgend einen böſen Geiſt. Gerade iſt er mit dem Pflegevater keſe Meer hinaus gefahren, mitten in ein Wetter hinein, als Annelieſe in hoher Be⸗ leitung durchs Dorf kommt, ſich hier zu erkennen gibt. Als ſie ein iederkommen in Ausſicht ſtellt, ertöͤnt der Ruf: Schiff in Not. Bald erfahren wir, daß es geſunken iſt. Kays Leiche— denn auch ihn glaubt man perloren, wird nicht gefunden, während die von Lars, dem Pflegevater, geborgen wird. Im zweiten Akt begegnet Annelieſe, nach einer kurzen Auseinanderſetzung mit Karen, der Frau Larſens, von der ſie den Tod der beiden erfährt, einem Ge⸗ penſt: es iſt Kah, der„leidverfolgte Knabe“. Wohl rührt er jetzt ie Mutter, wohl will ſie alles gut machen— aber nur eins kann ſie ihm noch tun, ihn begraben. Weil das dem Kind Erlöſung kann, macht ſie ſich daran, in den Felſen mit den Händen ein Grab zu ſcharren. Aber die Aufgabe überſteigt ihre Kräfte. Ohnmächtig bricht ſie zuſammen, zuſpät iſt's für die Vollendung des Grabes. Und doch iſt das Erlöſungswerk gelungen. Der kran⸗ ken Annelieſe e vor ihrem Tode Kay, Mutter und Kind ſind verſöhnt und haben ſich, wenn auch erſt im Tode, in Erlöſung, ge⸗ funden: Die heilig reinſte Liebe ſei geprieſen, die alles Leid in Seligkeit verklärt!“ Wie die Handlung über einfaches Raic hinaus ins Viſionäre, Symboliſche führt, ſo iſt es Ehrenberg, der eine erſtaünliche Kraft muſtkaliſcher Erfindung beſitzt, gelungen, dieſes Doppelte, faſt Gegenſätzliche, bei ſeiner Vertonung aufs Treffendſte zum Ausdrucke zu bringen. Das Werk iſt ganz einge⸗ ſtellt auf Gefühl, auf Melodie. Keine ſtraffe Durchführung von en oder Leitmotiven, ſondern ein Singen und Klingen in gewaltiger Sinnlichkeit. Neben guter Tonmalerei(Seeſturm z..) in elementarer Kraft zarteſte, feinſte Lyrik im zweiten Aufzuge des dritten Aktes. Das Werk beanſprucht ernſteſte Beachtung. Zwar zeigt ſich noch viel Sturm und Drang, aber ein verheißungsvoller Kern. Erich Kleiber erwies ſich als tiefeindringender und virtu⸗ oſer Ausdeuter des Werkes, Intendant Dr. Willh Becker hatte in Verbindung mit Theodor Schlonski Bühnenbilder geſchaffen, die in ihrer Schlichtheit künſtleriſch wirkſam waren und in Ton, Licht und Farbe die verſchiedenen Stimmungen des Werkes wohl trafen. Frau Julie Schützendrof⸗Körner und 1—— Joſef Kalenberg ſangen und le die Partie der Annelieſe und des Kay in überragender Meiſterſchaft. Das Werk wurde mit ſtürmiſchem Beifall aufge⸗ nommen. Der junge Tondichter, Herr Kleiber, Intendant Dr. Becker und die Darſteller wurden wohl ein Dutzend mal hervorge⸗ rufen und immer und immer wieder lebhaft gefeiert. Dr. Karl Lehmann. Kiel. Gleichzeitig mit Mannheim und Leipzig, wo am 21. die Uraufführung von Jilchers Oper„Doktor Eiſenbart“ ſtattfand, führte auch Kieker Stadttheater eine komiſche Oper desſelben Titels urch Stoffes auf. Ihr Schöpfer iſt der Kieler Baritoniſt Rolf Rueff, den bei der Abfaſſung des Textbuches Chriſtian Flüggen unterſtützte. Auch dieſes Werk zeichnet eine gewiſſe muſi⸗ kaliſche Reife aus, dürfte ſich aber gleich Zilchers Oper ſchwerlich lange behauptern können. Kurze muſikaliſche Mitteilungen. Heger bleibt in München. Die Generaldirektion der baheriſchen Staatstheater teilt mit, daß Kapellmeiſter Robert Heger, der einen Ruf als Generalmuſikdirektor nach Weimar erhalten hatte, zum er⸗ betenen Zeitpunkt nicht freigegeben werden konnte. Kapellmeiſter Heger wird im Verband der Münchener Staatsoper bleiben. 50jähriges Zubiläum der Muſilſchule in Weimar. Die Staat⸗ liche Muſikſchule in Weimar feiert am 24. Juni d. J. den Tag ihres 50jährigen Beſtehens. Die Konzerte der Feſtwoche(19. bis 25. Juni) geben der Feier das künſtleriſche Gepräge. Eine beſonders koſtbare Gabe, die dauernden Wert beſitzt, ſpendet die Muſikſchule mit ihrer„Feſtſchrift“. An erſter Stelle gewinnt ſie ihr An⸗ Juriſten zu hören, den Pandektiſten Thibaut und Mittermaier, den Lehrer des neuerblühenden deutſchen Privatrechts. Mit der Eilpoſt der Gedanken überfliegen wir das Reiſetage⸗ buch der Jugendbriefe. Die Reiſe von Leipzig bis Frankfurt a. M. war für den jungen Schwärmer wie ein Flug durch Hun⸗ derte von Frühlingshimmeln; die Abſpannung und die Müdigkeit, die das Nachtfahren in der alten Poſtkutſche mit ſich brachte, waren bald überwunden. Es kam die Rheinreiſe: von Frankfurt nach Wiesbaden durch das herrliche, blühende, grüne Rheingau. Er ſah ſich auch die Mädchen an und ſchilderte der Mutter ihre Geſichtszüge, ihr mehr gemüt⸗, als geiſtvolles Weſen, die griechi⸗ ſchen Naſen, die küaſtleriſch regelmäßigen, charaktervollen Züge, die ſchönen braunen Haare. Auch die Aeolsharfen auf der Burg Klopp hatten es ihm, dem Romantiker, der die Natur neu erlebt, angetan. Und ſo verläuft die Rheinreiſe— auf dem neuen, pracht⸗ vollen Dampfboot bis Koblenz, dann wieder aufwärts zum gol⸗ denen Mainz— in froheſter Stimmung. Unterwegs hatte Schu⸗ mann den Dichter W. Alexis getroffen, deſſen jſunger Ruhm und übermütige Laune die ganze Rheinreiſe verſchönten. Und nun ſchwärmten ſie beide durch die ſchönſten Gegenden! Ganz„un⸗ erotiſch“, wie der Wahrheit gemäß hinzugefügt werden muß. Schu⸗ mann war auch weder Gourmand noch Weintrinker. Daß man eine Stunde lang eſſen ſoll, war für ihn, der mit„Suppe und einem Stückchen Braten“ zufrieden war, der ſolche Dinge gern in fünf Minuten„abmachte“, ein rechter Zwang. Aber er liebte eine gute Zigarre und vermerkte tief betrübt das„Ende der Leipziger Zigarren“. Auch mit dem Gelde war er zu Ende gekommen: er mußte die Reiſe Mainz—Worms Mannheim mit dem billigen „Lohnwagen“ machen, von Mannheim bis Heidelberg obendrein den Nutzen der Fußreiſe erproben. Mannheim war damals eine kleine Stadt von etwa 20 000 Einwohnern; das Neckartor — ungefähr bei K 1 anzunehmen— war die Grenze. Und ſo begleiten wir den jungen! Studenten durch das Neckartor nach Seckenheim: durch die Wälder, durch die Auen nach Heidel⸗ erg..„Die Muſik“ liegt hier ſehr darnieder. An einen ordentlichen Klavierſpieler iſt gar nicht zu denken. Ich bin als ſolcher ſchon ſehr bekannt, habe mich aber noch in keine Familie eingeniſtet. Was beſſer für den Winter paßt und da leicht und angenehm iſt, da doch auch hier Mädchen ſind, die die Kur ge⸗ ſchnitten haben wollen. So iſt es auch etwas ganz Gewöhnliches, daß man Dutzende von Studenten als Bräutigame herumlaufen ſieht. Um mich brauchſt Du keine Angſt zu haben, liebe Mutter! Kannſt es auch ſchon daraus abnehmen, daß ich Dir dies alles ſo offen als wahr ſchreibe.“ In Heidelberg empfand unſer Robert zunächſt eine wahre Luſt, die Rechtswiſſenſchaften zu ſtudie⸗ ren. Es war wohl die Künſtlernatur des berühmten Romaniſten, ſehen durch hervorragende Beiträge, die teilweiſe von koſtbarem Wert ſind. or allem ſeien erwähnt ein langer, intimer von Dr. Reuter mitgeteilter unveröffentlichter Wagnerbrief aus dem Beſitz des Generalmajors a. D. Friedrich v. Keſſinger mit einer Seite Fakſimile, unveröffentlichte Liſzt⸗ und Bülow⸗Erinnerungen aus dem Handſchriftenſchatz des Hauſes Merian⸗Genaſt mit zwei Fak⸗ ſimili und 3 unveröffentlichte Bruckner⸗Briefe, die R. Weß mitteilt. Eine Heinrich⸗Schütz⸗Geſellſchaft, die es ſich zur Aufgabe ge⸗ macht praktiſche Neuausgaben, Aufführungen und Schrif⸗ ten für das Schaffen des größten deutſchen Muſikers vor Bach weiteſte Kreiſe zu intereſſieren, iſt unter Vorſitz von Prof. Otto Schmid in Dresden gegründet worden. Modernes Muſikfeſt in Duisburg. Die Stadt Duisburg veran⸗ ſtaltet vom 21. bis 24. Juli im Stadttheater unter Generalmuſik⸗ direktor Paul Scheinpflugs Leitung ein modernes Muſik⸗ feſt, das unter anderm Bruckner(fünfte Sinfonie), Schönberg (Gurrelieder) und Mahler(Lied von der Erde, zweite Sinfonie) zu Wort kommen laſſen will. In Schönbergs Werk wird Paul Bekker einführen. Die Chorpartien ſollen von 700 Singenden wiederge⸗ geben werden. Während einer kammermuſikaliſchen Morgenfeſer wird ſich das Grevesmühl⸗Quartett etlicher Kompoſitionen der jung⸗ rheiniſchen Schule annehmen. Gründung der muſikaliſchen Volksbücherei Bochum. Prof. Paul Marſop(München) hielt am 14. Juni gelegentlich der 1. Jugend⸗ klunſtwoche im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet im Verein mit dem Muſikſchriftſteller Karl Eberts(Mannheim) in Bochum aus Anlaß der von Rudolf Schulz⸗Dornburg und Stadtrat Stumpf angeregten Gründung der muſikaliſchen Volksbücherei Bochum die Taufrede. Pelleas und Meliſande, eine ſinfoniſche Dichtung von Arnold Schönberg, wurde in Dortmund zum erſtenmal aufgeführt. Das ewige Leben, eine Oper von Theodor Blanck, wurde von den Vereinigten ſtädtiſchen Theatern in Kiel zur Uraufführung während der Kieler Herbſtwoche angenommen. Den Text ſchrieb Joſeph Delmont; im Mittelpunkt ſteht die Geſtalt des Theophraſtus Pargcelſus. Eine unbekannte Kompoſition Bruckners. Im öſterreichiſchen Stift Kremsmünſter hat, wie wir in den„M. N..“ leſen, der Regens chori Benno Feyrer im Muſikarchiv eine Libera Eſtimmig mit 3 Poſaunen, Violoncello, Violon und Orgel) von Anton Bruckner aufgefunden. Das Werk dürfte allen Bruckner⸗ forſchern unbekannt ſein; es ſtammt aus der Florianer Zeit(1845 bis 1855), das Entſtehungsjahr konnte nicht ermittelt werden. Die aufgefundenen Stimmen zeigen nicht Bruckners Handſchrift. Die Orgel iſt nur ein beziferter Baß, Violoncello und Violon gehen mit dem Baß: der Sopran iſt geteilt. Die Vunde Anlage und Durch⸗ führung iſt ſo typiſch, wie es nur bei Bruckner ſein kann. Die Umſchlagaufſchrift iſt von P. Max Kerſchbaum( 1874). Das Werk wurde zur Drucklegung an die Muſica divina geſandt. Karl Blaſel f. Aus Wien kommt die Drahtnachricht, daß der berühmte Komiker Karl Blaſel, neunzig Jahre alt, aus dem Le⸗ ben geſchieden iſt. Dem jungen Geſchlecht war dieſer Großmeiſter des Grotesken, dieſer Erbe der Staberl⸗Komik, bereits hiſtoriſch, ja mythiſch 8 Aber noch vor zwanzig Jahren ſtand Karl Blaſel, der am 16. Oktober 1831 in Wien zur Welt gekommen war, im Vordergrunde des Intereſſes. In den Wiener Theatern, die Poſſe, Volksſtück und Operette pflegen, im Theater an der Wien, im Carl⸗ Theater, im Joſefsſtädter Theater, war er bald als Darſteller, bald als Direktor, eine Zeitlang auch als Bühnenſchriftſteller, der ſich ſelbſt ſeine Schnurren ſchrieb, eine vielbeachtete und hochbeliebte Perſönlichkeit. Seine beſondere Stärke lag in der Trottel⸗ und Taddaedel⸗Komik, die er mit einer großen natürlichen Drolligkeit, abr auch mit feiner Berechnung in allen Spiel⸗ und Tonarten ver⸗ trat. Dabei hatte er eine ſtarke muſikaliſche Anlage und war ein glänzender Kupletſänger. Neben Matras und Knaack war er der populärſte Poſſendarſteller Wiens und in den Offenbach'ſchen Operetten, namentlich als Menelaus in der„Schönen Helena“ und Jupiter im„Orpheus“ war er an dem großen Erfolge der Wiener Erſtaufführungen weſentlich beteiligt. ffenbach ſelbſt ſtellte ihn ſehr hoch, ſogar über die franzöſiſchen Kollegen, die zuerſt ſeine Rollen geſpielt hatten. New Borker Opernſpielpläne. Keine Bevorzugung franzöſiſcher Opernkomponiſten, wie in Frankfurt a.., iſt beim neuen Spiel⸗ plan des Metropolitan⸗Opera⸗Houſe in New York für das Spiel⸗ jahr 1922—23 vorgeſehen. Zwei Erſtaufführungen ſind in Ausſicht genommen:„Anima Allegra“, Muſik von Giuſeppe Adami(in ita⸗ lieniſcher Sprache):„Mona Liſa“ von Max von Schillings(in deut⸗ ſcher Sprache). Ferner u. a. von Opern deutſcher Komponiſten in deutſcher Sprache: Richard Strauß„Der Roſenkavalier“, Richard Wagner„Tannhäuſer“, Meyerbeer„Afrikanerin“(in franzöſiſcher Sprache). Von franzöſiſchen Komponiſten in franzöſiſcher Sprache u..: Gounod„Romeo und Juliette“, Maſſenet„Thais“; in ita⸗ lieniſcher Sprache Roſſinis„Tell“. Acht deutſche Künſtler ſind neu 2 die Saiſon 1922—23 an das Metropolitan⸗Opera⸗Houſe New ork engagiert: Eliſabeth Rethberg, Barbara Kemp, Delia Rein⸗ hard, Sigrid Onegin, Kurt Taucher, Paul Benger, Michael Bohnen und Guſtav Schützendorf. die Schumann n die ihm ſelbſt das römiſche Recht, die Pan⸗ dekten⸗Vorleſungen Thibauts in geiſtreich⸗„moderner“ Form, in⸗ tereſſant gemacht hat. 2 Thibaut ſelbſt war eben mehr als ein Kunſtdilettant, ſein Büchlein über die„Reinheit der Tonkunſt“, 1825 erſchienen, hat noch heute ſeinen Wert. Thibaut erkannte bald, daß der Studierende Schumann„zum Amtmann nicht geboren“ ſei und ſagte es gerade heraus. Der Uebergang vom„Jus“ zur Kunſt vollzog ſich alſo mit innerer Notwendigkeit. Seine dunkeln Empfindungen vertraute Schumann zunächſt Friedrich Wieck, ſeinem Lehrer an. Schon da⸗ mals rang ſich die Klavierklang⸗Fantaſie als Element ſeiner Muſik⸗ natur durch. Franz Schuberts damals beinahe noch unbekannte Kla⸗ vierwerke ſchoben ſich zwiſchen Pandekten und deutſches Privatrecht; Paganinis Konzerte in Frankfurt, Hummels große Klavierſonaten— die man nicht überſehen und übergehen ſollte— und des jungen Po⸗ len Chopin Mozart⸗Variationen für Klavier unwd Orcheſter— die man zeitweiſe wieder beleben darf— waren ſeine Welt. Die Welt des jungen Tondichters, der damals ſeine Papillons nieder⸗ ſchrieb, deſſen Klapierton Seele und Herz widerſpieg lte. In den genannten Jugendbriefen werden der Anſchlag der Heidelberger Klavierſpieler, die Liederlichkeit und Roheit des Vortrages, die rhyth⸗ miſche und geiſtige Mattigkeit dieſer Spieler einer zuweilen recht ulkigen Kritik unterzogen.„Viel Liebe zur Muſik, aber wenig Talent“ darauf kommt ſeine Kritik hinaus. Man hat die Heidelberger Zeit des jungen Tondichters nicht ge⸗ mürdigt, neuerdings auch allzuviel herumgenörgelt an Schumanns äußerem Leben. Freilich entfremdete er dem Rechtsſtudium immer mehr, kam immer mehr in das geſellige Leben hinein, liebte gute Kleidung und tanzte gern. Gewiſſe Gelehrte verſtehen davon nichts und buchen dergleichen als Jugendſünden. Aber auch bei„Schu⸗ manns“, den fungen Eheleuten, ging es noch im Dezember 1843 recht luſtig zu, wie uns Ferdinand David in einem Briefe an Felix Mendelsſohn als Augenzeuge erzählt. Da war viel„romantiſches Volk“ verſammelt„man trank guten Rheinwein, unterhielt ſich glän⸗ zend und tanzte hernach die neueſten Tänze. Und Robert Schumann tanzte luſtig mit! Aus Dayids launigen Worten entnehmen wir, daß es damals— im alten Leipzig— überhaupt luſtig zuging, daß Schu⸗ mann an ſolchen Abenden blühender Romanti? auch dem guten Rhein⸗ Ehren er zu viel Geld verſtudiert hat, ob er allzulange die E ei⸗ dung hinauszögerte? Friedrich Wieck fand ſedenfalls die ſung, als er der Mutter vorſchlug:„Robert ſoll es ein halbes Jahr bei mir verſuchen.“ Arthur Bla 5. erer Verantwortlich: Ar 6. Seite. Air. 278. PPPPTTT0T0T0T0T0T0T0T0T0T0T0TT— 0 ferelkeltand Hür Handelshetriebe for Kaut NManaheim. Bekanntmachung. Die FHerren Aus- schussmitglieder wer- den hiermit gemaß s 656 Ziff. III der Sat- zung zu der am(2509 1 Nachruf. Vnser langiähriges Vorstandsmitglied Franz Witecka ist gestern infolge eines Herzschlags plötzlich verschieden. Er war stets ein eifriger Förderer unserer Sache und bleißt ihm ein ehrendes Andenken bei uns gesichert. Die Beisetzung findet Mittwoch, den 21. Juni, nachm. 2½ Uhr statt. Wir bitten um zahlteiche inN 4467 Aitangesebene sügdeutsche 10 1 Lalkfabri jsevertreter ach 5 Auguſt bar, Inventar verkäuflich. Ludwigshafen Eekhaus mit flatt gehender Gaſt⸗ ſpäteſtens 1. inkl. Anzahlung ca. 200 000 Mark. 4380 Angeb. u. O. R. 2 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. wirtſchaft, beziehbar, Ee FC zettel Gesangverein,, Flora“ E. V. Mittwoch, den 2. Juui, 6 Uhr im Hörsaal der Sozialen Frauenschule 16138 Fortrag m ffau uun felten-Berlln. Von der Reise zurück. Dr. Weber? Verschaffeltstraße 15 Tel. 8218. Aintiche efbftentüächungen der autgenene Die Der koſeng bes 9i—9—— N 1955 vat fattgefunden. Die Sosgettel werden gegen Entrichtung des Holzmacherlohnes für die Gabe mit 64.10 im Rathaus in Sandhofen ausge⸗ geben, 12 an 397 Altbürger am Moutag, den 28. Jund, vorm.—12 Uhr und nachm.—3 Ühr, en 153 Jungbürger am Dienstag, den 27. Juni, 5 vorm.——— 110 abpebeb 8 un den genannten n ni te Los⸗ können nachtröellch bei der Gutskaſſe empfangen werden. Mit der Abfuhr des Holzes aus dem Walde darf erſt am 28. Juni 1922 be⸗ gonnen werden. Von dieſem Tage an ſitzt das Holz auf Gefahr des Bezugsberechtigten; die Ab⸗ fuhr muß innerhalb 14 Tagen vom 28. Juni an erfolgt ſein. Mannheim, den 16. Juni 1922. Der Oberbürgermeiſter. Ffaak mer deshätsdaus in gutem Zustande zu kaufen ges. Vermittler verbeten. Angebote unter R. P. 25 an die Geschäftsstelle ds. Blattes. 4438 e daendan Aune zu übernehmen gesucht. Kosten werden vergütet. 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Is., vormittags 11 Uhr, in unserem Geschäftslokale zu Darmstadt, Rheinstr. 22, Stattfindenden neunundsechzigsten ordentlichen Generalversammlung mit folgender Tages- ordnung einzuladen: 5 Erstattung des Geschäftsberichts für das Geschäftsjahr 1921 durch den Vorstand; Beschlußfassung über die Genehmigung der Bilanz uud die Gewinn- verleilung; Beschlufſassung über die Entlastung rats; Beschlußfassung über die Verschmelzung der Gesellschan mit der Nationalbank für Deutschland Kommanditgesellschaft aufl Akllen durch Genehmigung eines Vertrages, auf Grund dessen das Vermögen der des Vorstandes und des Auisſehts- 8 Gesellschaft als Ganzes mit dem Rechte zur Fortfünrung der Firma unter Ausschluß der Liquidation auf die Nationalbank für Deutschland kommanditgesellschaft auf Aktien üdergeht, und für die nicht ent- sprechend dem Vertrage mit dieser vom 30. Oktober 1921 im Besitze der Nationalbank für Deutschland Kommanditgesellschaſt auf Aktien befindlichen Aktien der Gesellschaft Aktien der Nationalbank gewüährt werden in der Weise, daß auf je 1 Aktie der Gesellschaft im Nenn- wert von M. 1000.— mit Dividendenberechtigung vom 1. 1. 1922, Aktie der Nationalbank für Deutschland Kommanditgesellschaft auf Aktien im gleichen Nennbetrag und mit gleicher Di idendenberechtigung und auf je 7 Aktien der Bank für Handel und Industrie im Nennvwrert von fl. 250.— mit Dividendenherechtigung vom 1. 1. der Nationalbank flir Deutschland Kommanditgesellschaſt auf Aktien im Nennwert von je M. 1000.— mit Dividendenberechtigung vom 1. 1. 1922 gewührt werden. Die Hinterlegung der Aktiem bzw. des ordnungsmüßigen Hinterlegungs- scheines eines deutschen Notars, der Reichsbank oder der Bank des Berliner Kassen-Vereins in Gemaßheit des§ 24 der Satzung hat spätestens 1922 je 3 Aktien Bewerbungen unter. 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