— miniſteriums, zwenige Augenblicke beigeſellte. Das ſind die äußeren Zeichen, Funter denen der Tag anhebt. Hinterher ändert das Bild ſich ein wenig. Es kommen ein paar Leute mehr in den Saatl. E Am Regierungstiſch ſieht man zwiſchendurch auch den Kanz⸗ ler und Dr. Hermes, aber es bleibt doch die übliche Durch⸗ ſchnittsunterhaltung: Von den fünf zurückliegenden Interpellationen, die man in Sezugspreiſe: In mannheim und umgedung monatuch frel ins haus gebracht mark 80.—. Ddurch dle poſt bezogen viertell. mark 180.—. Einzelnummer Mk..50. poſtſcheckkonto nr. 17800 Karisruhe in Saden und Nr. 2917 Ludwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchüfts ⸗Nedenſtelle neckarvoeſtadt, Waldhofſtraße Nummer 6. Fernſprecher nummer 7030, 7031, 7032, 7048, 704⁴, 7o3s. Telegramm-Nòreſſe: 8 iger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmol. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen⸗Jeitung. Mannh. Muſik⸗Jeitung. E hrichlen Anzeigenpreiſe: die kieine Zeile mt..— ausw. mk. 10.— Stellengeſ. u. Sam.⸗Anz. 200% Nachl. Rekl. mk. 30 ausw. Mk. 36. Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abenddi. nachm. 2½ Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Rusgaben w. keine verantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtõrungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnadme von Anzeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Sewähr. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Sarten. Wandern u. Roiſen. Die Not des beſetzten Gebietes vor dem Reichstag. Anklagen! Berlin, 22. Juni. (Von unſerm Berliner Büro.) Die große Ausſprache, die ſtürmiſch gefordert wurde, und mit mächtigen Poſaunenſtößen„dies irae“ an⸗ gekündigt war, hat geſtern recht klein und beſchei⸗ den begonnen. Im Hauſe war knapp ein Dutzend anweſend und an der Miniſterbank ein Vertreter des Wiederaufbau⸗ dem ſich ſpäter Herr Dr. Rathenau für Man führt zuerſt Vorpoſtengefechte. die Menge geworfen hat, um ſie gemeinſam mit dem Re⸗ parationsabkommen zu erörtern, ſtößt eigentlich nur die von den Unabhängigen angemeldete Interpellation in das Zen⸗ trum vor, die ſich kurz nach den Ergebniſſen der Pariſer Verhandlungen erkundigt; aber an der Peripherie des Re⸗ parationsproblems gleiten ſie alle vorbei, denn die Ange⸗ legenheit der Reparation iſt nichts anderes als die unſerer außenpolitiſchen Lage überhaupt; ſie aber wird be⸗ ſtimmt durch das Verhältnis zu Frankreich oder richtiger, durch das Verhalten Frankreichs zu uns. Die deutſchnatio⸗ nale Interpellation iſt freilich veraltet. Sie klagt über die Ausſchaltung des Reichstages bei der Ratifizierung des Wiesbadener Abkommens und übt auch ſonſt ſcharfe Kritik an ihm. Vielleicht war das Abkommen wirklich ein Fehlſchlag. Die Stimmung, auch unter Fachleuten, fängt an, recht geteilt zu werden, aber der Ausſchuß hatte das Ver⸗ fahren der Regierung gebilligt. Der Fall iſt erledigt— und wenn wir irre gehen— der Schaden iſt einſtweilen nicht zue reparieren. Anders ſteht es um die Gerüchte über die ge⸗ plante Neutraliſierung der Rheinlande, die von der Botſchafterkonferenz geforderte Zerſtörung von Bahn · bauten im beſetzten Gebiet und die Zuſtände im Saargebiet. Hier handelt es ſich um Dinge, die heute— und, wie leider befürchtet werden muß, noch auf lange Zeit hinaus— bren⸗ nend ſind. Hier tut ſich die ganze heilige Not vor uns auf, von der wir immer noch zu wenig hören. Rheiniſche Männer machen ſich zu Wortführern: Herr Moldenhauer von der Deutſchen Volkspartei, der beredte Prof, Lauſcher vom Zentrum und ſein Parteigenoſſe Bell. Zumal Herr Bell bringt erſchütterndes Material bei, aber er ſpricht ins Leere. Im Hauſe ſcheint man ihm wenig zuzuhören, man tuſchelt ſeifrig mit dem Nachbarn. Nachdem die fünf Interpellationsreden verrauſcht waren, folgten die Antworten vom Miniſtertiſch. Den Deutſchnationalen antwortete mit einer formuſierten Er⸗ klärung Staatsſekretär Müller, der Verweſer des ver⸗ wafſten Wiederaufbaurefforts, mit einer anderen, den nach den Ergebniſſen ſeiner Pariſer Geſchäfte forſchenden Unab⸗ hängigen. Zwiſchendurch Rathenau. Auch er verlas darauf ein vorher entworfenes aber was in dieſem Aktenſtück ſtand, war ein einziger gewaltiger Aufſchrei eines im Frieden um den Frieden betroge ⸗ nen Vokkes, eine Flucht an die Deffentlichkeit, vor der vielleicht Mancher, der im Völkerbunde an dieſen Rechts⸗ brüchen teilgenommen hat etwas wie ein Gefühl der Scham empfinden müßte. Das Beſte aber an dieſer miniſterieſlen Antwort, die mum der aufmerkſam gewordene, leidlich gefüllte Saal mit Zuſtimmung und Beifall unterſtrich, war, daß ſie vom Ton des weinerſichen Proteſtes ſich fernzu⸗ haſten wußte. Die Gerüchte über die auch von England be⸗ triebene Neutralffierung der Rheinlande konnte Dr. Rathenau zerſtreuen; dergleichen Pla ber an die Regierung nicht herangetreten Sie würde ſich zu ihnen auch nicht hergeben. Auch dem unbegründeten und unberechtigten Verlangen nach Zerſtörung reim wirtſchaftlich gedachter Bahnen wird die Regierung ſich nicht beugen. Den despotiſchen Greueln freilich, deren Schauplatz das Saar⸗ gebiet iſt, ſteht ſie mit gebundenen Händen gegenüber. Es war eine ausführliche, in ſede Einzelheit dringende Denk⸗ ſchrift, die Herr Dr. Rathenau als Antwort auf die Klagen züber die Zuſtände im Saargebiet verlas, eine Schilderung der Ungeheuerlichkeiten, die in Verfaſſung und Verwaltung, in Politik, Wirtſchaft und Recht dort unter den Augen des wohl⸗ wollend zuſchauenden Vöſkerbundes verüdt wurden. Der Völkerbund wird, wenn er noch auf Reſpektabilität Wert legt, an ihnen kaum vorbeigehen können. die Ausſprache über die Außenpolitik. Kheinland- und Saargebietsfragen. ONVB. Berſm, 21. Junk. De heutige Reichstagsſitzung die die große Ausſprache uber die innere und dußere Polſttik einleitete, geſtaltete ſich zu einer ſo bedeutungsvollen Kundgebung für die beſetzten weſt⸗ 1 n Gebiete, wie ſie eindrucksvoller der Reichstag ſeſten er⸗ eht hat. Die erſte Interpellation, die ſich mit dem Wiesbadener Abkommen befaßte und die der deutſchnationale Abg. Reichert begründete, war ſchnell erledigt und ſpielte ſich vor ziemſich leeren Bänken ab. Als dann der Abg.(D. V..) zum Wort kam, um die Interpellation ſeiner Partei ſber oͤie engliſch⸗franzöſiſchen Neutraliſierungspläne der beſetzten Rheinlande zu begründen, erſchienen jedoch alle anweſenden Abgeordneten und folgten geſpannt den ſachlichen Ausführungen des Redners. Seit geraumer Zeit erhalten ſich die Gerüchte, daß als Zugeſtändnis für eine Zurückziehung der franzöſiſchen Beſatzung aus den Rheinſtädten Llond George die Neutraliſierung der Rheinlande zugeſtanden habe. Die damit verbundene Gefahr für Deutſchland und den Weltfrieden liege klar zutage. Eine Löſung des Reparationsproblems ohne Zu⸗ rückziehung oder erhebliche Verminderung der Beſatzung iſt unmög⸗ lich, was auch die Pariſer Bankierkonferenz zugibt, weil dieſe un⸗ produktive Ausgabe den Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete er⸗ ſchwere. Es wäre zu wünſchen, daß die ganze Welt ſich eingehend mit der Denkſchrift beſchäftigt, die die Regierung neuerdings über die Koſten und die Verwendung der Beſatzungsausgaben hat er⸗ ſcheinen laſſen. Zu dieſen Koſten treten noch die ungeheueren inguartierungslaſten, die eine ſchwere Bedrückung der Bevölkerung bedeuten. Schon in der franzöſiſchen Nationalverſamm⸗ lung zur Zeit der Revolution iſt erklärt worden, daß der Friede und die Ruhe Europas davon abhänge, daß Frankreich an den Rhein ge⸗ lange. Neuere franzöſiſche Stimmen nehmen dieſen Gedanken wieder auf in der Form des Verlangens nach dem neutralen autonomen Rheinland, wovon die Zurückziehung der Beſatzung abhängig ge⸗ macht werden ſoll. Natürlich ſoll dieſer autonome rheiniſche Staat nur der Uebergang zur Annexion durch Frankreich ſein, was ebenfalls in der franzöſiſchen Preſſe offen zugegeben wird. Die Beunruhigung wird geſteigert dadurch, daß ſeit einiger Zeit die Separatiſten am Rhein, über die die ſtarken franzöſiſchen Kräfte den ſchützenden Schirm halten, viel frecher auftreten als früher. Genügt es nicht, feſtzuſtellen, daß dem Hochverräter Smeets das Auts eines franzöſiſchen Adjutanten zur Verfügung ſteht? Man glaubt zu beruhigen, wenn man ſagt, daß die Rheinlande unter den Schutz des Völkerbundes geſtellt werden ſollten. Wie der aber denkt, erkennen wir aus ſeiner Stellung zu den Beſchwerden der Saarländer. In Königswinter haben Vertreter aller Parteien im April ihr Treugelöbnis zu Preußen und dem Reich erneuert. Wir hoffen, daß der Reichstag und das ganze deutſche Volk Piaer dieſem Beſchluß ſtehen wird. Ddie Regierung aber ſoll bei den Ver⸗ handlungen über die Beſatzungsfrage keinen Zweifel darüber laſſen, daß wir keine Erleichterungen erkaufen wollen durch irgend eine Preisgabe unſerer Rechte und Wünſche. Wir ſind überzeugt, daß an der ſtarken Liebe und Treue zur Heim ar alle feindlichen Abſichten ſchließlich zuſchanden werden. Die Interpellation der Unabhängigen, die die Aufklärung über die Pariſer Reparationsverhandlungen verlangt, begründete Abg. Dr. Levy. Er betonte die Notwendigkeit, an der Erfüllungs⸗ politik feſtzuhalten. Dann kam der Zentrumsabgeordnete Dr. Lauſcher zum Wort, der wieder über das beſetzte Gebiet ſprach, und zwar zu der Inter⸗ pellation ſeiner Partei, die ſich gegen die Zerſtörung einer ganzen Reihe wirtſchaftlich bedeutſamer Eiſenbahnbauken im beſetzien Rheinlande wendet. Er bezeichnete dieſes Verlangen, das man eine Entmilitari⸗ ſierung des Rheinlandes nenne, als eine völlig ſinnloſe Ver⸗ ſchleuderung volkswirtſchaftlicher Werte. Zu einer derartig ge⸗ waltſamen Maßnahme läge umſo weniger Anlaß vor, als nach Durchführung der Entwaffnung Deutſchlands und angeſichts der ge⸗ ringen Stärke des deutſchen Heeres den bedrohten Eiſenbahnanlagen eine militäriſche Bedeutung gar nicht mehr zugebilligt werden könne. Der Redner erläuterte ſodann den Zerſtörungsplan im ein⸗ zelnen, um zu zeigen, daß die von der Botſchafterkonferenz be⸗ hauptete„ſchonende Rückſichtnahme auf das deutſche Wirtſchafts⸗ leben“ nicht im mindeſten im Zerſtörungsprogramm zu finden ſei. Die Haltung der rheiniſchen Bevölkerung, meinte der Redner, ſei ſo vorbildlich, daß ſich das ganze deutſche Volk daran ein Beiſpiel nehmen könne. Er verlangte, daß die Regierung den denkbar ſchärfſten Proteſt gegen den Zerſtörungsplan einlege und die Zerſtörung des rheiniſchen Wirtſchaftslebens verhindere. Ihr Deutſchtum, ſchloß der Redner unter lebhaftem Beifall des gan⸗ zen Hauſes, ſchützten die Rheinländer ſelbſt. Eine ebenfalls vom Zentrum eingebrachte Interpellation über das Saargebiet wurde vom Vizepräſident des Reichstags, Dr. Bell, begründet. Dr. Bell, der, wenn er präſidiert, einen durchaus ruhigen Eindruck macht, gehört als Redner zu den temperamentvollſten des Reichs⸗ tages. Das Bild, das er heute von der Lage des Saargebietes ent⸗ wärf, war allerdings dazu angetan, aufs tlefſte zu erſchüttern und erregen. Der Redner beſchränkte ſich darauf, aus der Fülle des ihm zur Verfügung ſtehenden Materials allein die Tatſachen ſprechen zu laſſen und redete eine laut vernehmliche Sprache. Er verlas Kundgebungen ſaarländiſcher Städtevertretungen, Reſolu⸗ tionen politiſcher Parteien aller Richtungen, Preſſeſtimmen, Mei⸗ nungsäußerungen von Ausländern und vermied es nach Möglich⸗ keit, irgendwie ſubjektiv zu werden, oder das Gefühl ſprechen An L„Gerade durch dieſe objektive Schilderung formte ſich e Bild, das einen tief erſchütternden Eindruck hinterließ. Der Redner unterſtrich immer wieder, daß er ſich nicht etwa an das deutſche Volk und den Deutſchen Reichstag allein in ſeiner Rede wende, ſondern daß er ſeine Worte an das Ausland und an den Völkerbund richte, der für dieſe Zuſtände ver⸗ antwortlich ſei, da der Völkerbund nach dem Verſailler Vertrag dem Saargebiet und Deutſchland gegenüber als Treuhänder fungiere. Die Ehre des Völkerbundes ſei hier durch die im Saar⸗ gebiet geſchaffenen Zuſtände auf das ſchwerſte erſchüttert, und— halb ſei es Sache des Völkerbundes, Die erſte Interpellation über die Reparationsfrage fand ihre kurze Erledigung durch Verleſung einer Antwort durch den Staatsſekretär Müller, den Leiter des Wiederaufbaumini⸗ 20 während zur Beantwortung der übrigen Interpellationen Miniſter des Neußern dr. Rathenau das Wort ergriff. Der Miniſter führte aus: Unter dem Ausdruck „Neutralität“ könne man zwei rechtlich völlig verſchiedene Begriffe verſtehen. Soweit darunker zu verſtehen iſt das Verbot für Deutſchland, innerhalb der Rheinlande ſtändig oder teilweiſe mili⸗ täriſche Streitkräfte zu unterhalten oder zu ſammeln und daſelbſt Befeſtigungen beizuhalten oder anzulegen, ſo hat die darin liegende Folgerung bereits in den Artikeln 42 und 43 des Verſailler Ver⸗ trages ihren Ausdruck gefunden. Solle hingegen unter der„Neutra⸗ lität“ der Rheinlande die Schaffung eines neukralen Pufferſkante⸗ verſtanden werden, ſo ſei dem entgegenzuhalten, daß die Rhein⸗ 0 lande auch nach dem Verſailler Vertrag ein integrierender Beſtandteil des Deutſchen Reiches geblieben ſind. Eine ſolche Forderung könnte alſo nur unter alliiertem Druck verwirk⸗ licht werden. Bisher ſei noch von keiner Seite ein Anſinnen dieſer Art an die deutſche Regierung herangetreten. Auch ſonſt lägen der deutſchen Regierung, abgeſehen von unbeglaubigten Zeitungsmel⸗ dungen, keine Nachrichten vor, die auf eine derartige Abſicht ſchließen laſſen könnten. Namens der Reichsregierung habe er die Erklärung abzugeben, daß ſie niemals ir gendwelche Sugeſtändniſſe, und mögen ſie auch noch ſo gering ſein, in der Richtung machen werde, das Rheinland, das während der Beſatzungszeit ſo oft ſeinen unerſchütterlichen Willen zum Feſt⸗ halten an dem angeſtammten Vaterland bewieſen habe, preis⸗ zugeben oder ſeinen Beſtand ſchädigen zu laſſen. Auf die Interpellation Lauſcher(Zentrum) habe er folgendes zu antworten: Am 25. Mai habe die Botſchafterkonferenz eine von dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten unterzeichnete Note an die deutſche Regierung gerichtet, in der die ſofortige Einſtellung einer Reihe genau bezeichneter Bahnbauten ſowie die allmähliche Beſeitigung gewiſſer Eiſenbahnanlagen im linken Rheingebiet verlangt wird. Die Botſchafterkonferenz ſtellte mit Genugkuung feſt, daß die im Gang befindlichen Arbeiten es Deutſchland erlauben werden, die dafür ausgeworfenen bedeu⸗ tenden Ausgaben zu erſparen und damit ſeine finanzielle Lage zu verbeſſern. So lebhaft die deutſche Regierung jede Gelegenheit be⸗ grüßt, die Finanzen Deutſchlands zu heben, ſo vermag ſie doch nicht die Genugtuung der Botſchafterkonferenz über die hier gebotene Möglichkeit zu teilen; denn die Botſchafterkonferenz übergeht mit Stillſchweigen, daß über den Erſparniſſen, die ſich aus der Einſtel⸗ lung der im Gang befindlichen Arbeiten ergeben, hunderte von Millionen neuer Ausgaben entſtehen, die für die geforderten Zer⸗ ſtörungsmaßnahmen völlig unproduktiv aufgewendet werden müſſen. Die deutſche Regierung ſei weder dem Buchſtaben, noch dem Sinne des Verſailler Vertrages nach verpflichtet, Einrichtungen, die für die geſunde wirtſchaftliche Entwicklung des Rheinlandes zweckmäßig und notwendig ſind, nur deshalb zu zerſtören, oder unausgeführt zu laſſen, weil die Botſchafterkonferenz glaube, daß ſie eine etwaige Mobilmachung erleichtern könnten. Der Artikel 43 richte ſich gegen die Vorbereitung eines Krieges. Er gebe den alliier⸗ ten Regierungen kein Recht, ſtörend und zerſtörend in eine auf verſtändige Grundſätze aufgebaute Verkehrspolitik einzu⸗ greifen. Die Prüfung der einzelnen Forderungen der Note, die von den deutſchen Behörden mit größter Sorgfalt vorgenommen werde, ſei noch nicht abgeſchloſſen. Schon jetzt aber laſſe ſich mit Gewißheit ſagen, daß die Entſchließung der Botſchafterkonfernez, ſo⸗ weit ſie ſich mit den Linien Mörs.—Geldern, Oſterrath—Dernau. Ehring—Koblenz befaßt, überwiegend von unrichtigen Voraus⸗ ſetzungen ausgeht. Das gleiche gelte für eine große Zahl der übrigen Punkte der Note. Die ohnehin ſo ſchwer unter dem Druck der Beſatzung leidenden rheiniſchen Bevölkerung möge gewiß fein, daß kein Mittel unverſucht bleiben wird, um ihr neue grundloſe Schäden zu erſparen. In Beantwortung der anderen Zentrumsinterpellationen ſagte der Miniſter, unter der Fülle von Fragen, die der Verſailler Ver⸗ trag geſchaffen hat, nehme die des Saargebietes eine ganz beſondere Stellung ein. Ueberblicke man die Verſailler Regelung für das Saargebiet, ſo dränge ſich ihre Kompliziertheit um ſo ſtärker auf. Die Regierungskommiſſion habe Befugniſſe, die weit über das hingusgingen, was im Zeitalter des Abſolutismus die Regel war. Die Betrauung des Völkerbundes mit dieſer ab⸗ ſolutiſtiſchen Miſſion ſei überhaupt für jeden, der einen wahren Völkerbund errichtet zu ſehen wünſche, tief bedauerlich. Die Idee des Völkerbundes werde dadurch entwürdigl. Es ſei kein Troſt, daß dieſes Regime auf 15 Jahre beſchränkt ſein ſolle. Der— wandte ſich dann zu der Frage, wie ſich das geſchil⸗ derte Süſtem bisher bewährt habe. Das Wirtſchaftsleben des Landes biete kein erfreuliches Bild. Die künſtliche Trennung der Kohlenwirtſchaft von dem übrigen Wirtſchaftsleben und die Ein⸗ führung des Franken wirkten dabei als verſchiedene Umſtände zu⸗ ſammen. Wirtſchaftlich widerſpreche die Aenderung der Währungs⸗ verhältniſſe der Grundſtruktur des Wirtſchaftslebens. Das Land habe nun einmal ſeine natürlichen Abſatzgebiete in Deutſchland und könne dafür anderswo, namentlich in Frankreich, um ſo weniger überreichen Erſatz finden, als ſeine Hauptinduſtrie, die Eiſenindu⸗ ſtrie, im Weſten als unliebſame Konkurrenz empfunden und be⸗ kämpft werde. Erfreulicherweiſe hätten auch verſchiedene deutſche Wirtſchaftsorganiſationen der ſchwierigen Lage des Saarbeckens vollſtes Verſtändnis entgegengebracht. Zu der politiſchen Ent⸗ wicklung des Landes übergehend, ſtellte der Miniſter feſt, daß die Regierung des Saarbeckens in der den Völkerbund vertretenden Kommiſſion nicht in der Weiſe geführt werde, wie es erwartet werden dürfte. Bekanntlich ſolle der Völkerbund die Regierung des Saarbeckens als Treuhänder führen. Eine treuhändiſche Verwaltung dürfe nicht einen der beiden an dem endgültigen Beſitz des Landes direkt intereſſierten Staaten bevorzugen. Leider ſei dies aber der Fall. Daß heute noch franzöſiſche Truppen ſich in beträcht⸗ licher Zahl im Lande befänden ſei eine nicht abzuſtreitende Vertragswidrigkeit, denn nach dem Vertrag ſolle nicht Frankreich, ſondern die Regierungskommiſſion für die Aufrecht⸗ erhaltung für Ruhe und Ordnung ſorgen, und nur durch eine ört⸗ liche Gendarmerie. Die Gendarmerie ſei zwar errichtet worden, jedoch nur in beſcheidenem Umfange, angeblich wegen Geld⸗ mangels. Eine weitere Vertragsverlezung ſei die Franzöſiſierung des Schulweſens. Die wiederholten Beſchwerden der Reichs⸗ regierung beim Völkerbund hätten bisher keinen Erfolg gehabt und nicht die gebührende Beachtung gefunden. Die Regie⸗ rung werde jedoch ihre Bemühungen in dieſer Richtung nicht auf⸗ geben. Der Miniſter betonte zum Schluſſe ſeiner Ausführungen, daß, ſo unglücklich die Verhältniſſe des Saargebietes auch ſeien, die Treue, mit der die Saarbevölker ung am Deutſchtum dem ganzen deutſchen Volke als Vorbild und Muſter dienen könne. 5 Reichsfinanzminiſter Dr. Hermes verbreitete ſich dann noch in kurzen Ausführungen als Beantworter der Interpellation der Un⸗ abhängigen im einzelnen über das ſchon bekannte Ergebnuis der Pariſer Reparationsverhandlungen. Er ſprach die Hoffnung aus, daß die vertagten Anleiheverhandlungen bald wieder aufgenommen werden würden, ſowie über Maßnahmen, die über ein Zuſtandekommen der Reichsanleihe zu treffen ſeien. Die deutſche Regierung habe darüber noch keine Beſchlüſſe gefaßt. auf morgen nachmittag 2 Uhr vertagt. Nach 6 Uhr wurde die Weiterberatung der Interpellationen 9 2. Seife. Mr. 8I. PPPPPPP00 res⸗ Mannheimer General-⸗Anzeiger. —„„ FFFFCCCC „„ (mittag· Ausgabe.) ———— Donnersfag. den 22. Juni 1922. Aus dem Keichskabinett. Berlin, 22. Juni.(Pr.⸗Tel.) Das Reichskabinett hewilligte geſtern in einer Kabinettsſitzung die neue Be: amtenbeſoldungsvorlage, die eine 40ige Er⸗ höhung der verhältnism. Teuerungszulagen vorſieht. Ferner wurde lt.„B..“ für die Beamten des Reichsminiſteriums eine beſondere Miniſterialzulage bewilligt. Auf dieſe Weiſe wird man die beſten Beamten in die Miniſterien bringen und den Andrang fu den Miniſterien vergrößern. Die Mini⸗ ſterialzulage ſoll bei den Amtsgehilfen 3000 Mark, bei den oberſten Stellen von den Miniſterialräten an 12 000 Mark betragen. Weiter ſoll die Kinderzulage der Beamten um 40 Prozent erhöht werden. Wie die Blätter melden, wurde in der geſtrigen Sitzung des Reichskabinetts auch die Frage der Wahl des Rei ch s⸗ präſidenten angeſchnitten. Der Reikskanzler erklärte, daß er mit den Führern der Koalitionsparteien vorausſichtlich in den nächſten Tagen, auf jeden Fall aber noch vor Eintritt der über die Frage in Fühlung treten werde. Die Getreideumlage im Nusſchuß. ONB. Berlin, 21. Juni. Der Reichstagsausſchuß für Volkswirt⸗ ſchaft behandelte heute das Geſetz über die Regelung des Verkehrs mit Getreide aus der Ernte 1922. Abg. Dr. Röſicke(D..) wie⸗ derholte im Weſentlichen das, was er bereits im Plenum des Reichs⸗ tages dazu geſagt hatte. Der Bedarſ ſei nicht 275 Millionen Tonnen, ſondern 1,9 Mill. Tonnen, da der Bedarf bis zum 31. Oktober ſchon gedeckt ſei. Dieſe 1,9 Mill. Tonnen müßten im freien Verkehr auf⸗ gebracht werden. Auch der Abgeordnete Henn(D. V..) warnte davor, die Landwirte zu verbittern und gegen ihren Geſamtwillen ein ſolches Geſetz zu ſchaffen. Die genannten Abgeordneten brachten dann folgende Entſchließung ein, die Regierung zu erſuchen, 1. ungeſäumt mit den landwirtſchaftlichen und Handelsvertretungen zwecks Lieferung von je 440 000 Tonnen Brotgetreide bis zum 15. Oktober und 15. Dez unber und von weiteren 900 000 Tonnen bis zum 15. Februar an das Reich zum Durchſchnittspreiſe der an dem Berliner Markt in den dieſen Lieferungsterminen vorangegangenen Monaten notiert worden iſt, einzutreten und die zum Ankauf dieſer Mengen erforderlichen Mittel bereit zu ſtellen. 2. Die Reichsgetreide⸗ ſtelle durch Bereitſtellung der erforderlichen Mittel in den Stand zu ſetzen, während der Zeit vom 31. Oktober 1922 bis 15. Auguſt 1923 die weiteren zur Verſorgung der Bevölkerung erforderlichen Mengen Brotgetreide im Auslande einzukaufen. 3. Aus Mitteln des Reiches 20 Milliarden zwecks Verbilligung des Brotes, das aus den nach Zif⸗ fer 1 und 2 durch das Reich erworhenen Getreidemengen heegeſtellt iſt. 4. Einrichtungen zu treffen, um der Bevölkerung mit niedrigem und mittlerem Einkommen den Bezug des nach Ziffer 3 verbilligten Brotes zu ermöglichen. 5. Maßnahmen zur Verhinderung des ſpeku⸗ lativen Handels mit Getreide in inländiſcher Ernte zu treffen. 6. Maß⸗ nahmen zur Verhinderung der Verfütterung von Roggen und Wei- zen inländiſcher Ernte zu treffen, und zur Bereitſtellung von Kraft⸗ futtermitteln für dieſenigen Landwirte, die bei Ablieferung ihres Brotgetreides Kraftfuttermittel für ihren Viehſtand benötigen. 7. Die Ausfuhr von Getreide inländiſcher Ernte durch wirkſame Maßnah⸗ men zu verhindern. Ein demokratiſcher Antrag wünſcht die Frei⸗ laſſung der Flächen bis zu 10 ha. Ein deutſchnationaler Antrag will möglicherweiſe die Höhe der Umlage auf 1% Millionen Tonnen herabſetzen. Die Unabhängigen traten für eine Umlage von 4 Mill. Tonnen ein. Der Miniſter für Landwirtſchaft und Ernährung er⸗ lärte, er ſei für die freie Wirtſchaft, aber um die Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten, müſſe für eine ausreichende Ernäh⸗ rung Sorge getragen werden. Der Sewerkſchaſtskongreß zur Brotfrage. Berlin, 21. Juni. Der Gewerkſchaftskongreß in Leipzig nahm heute vormittag zu der Frage der Brotver⸗ ſorgung durch die Getreideumlage eine Entſchließung an, in der, dem„Vorwärts“ zufolge gefordert wird, daß der Reichstag dem Geſetz eine Faſſung gibt, wodurch die Brot⸗ dgerſorgung der verſorgungsberechtigten Bevölkerung in ausreichendem Maße zu erſchwinglichen Prei⸗ ſen bei Deckung der Produktionskoſten, aber unter völliger Ausſchaltung von Konjunktur⸗ und Valutagewinnen ſicher⸗ zeſtellt wird. Die öſterreichiſche Linanzkataſtrophe. Der Sanierungsverſuch. EP. Wien, 20. Juni. Der öſterreichiſche Finanzplan wurde am Dienstag endgültig beſchloſſen. Das Programm der Regierung umfaßt Erhöhungen, die einen Geſamtertrag von 290 Milliarden öſterreichiſcher Kronen liefern ſollen. Die Alkoholſteuer ſoll noch über das Maß deſſen erhöht werden, was der Finanzminiſter Gürtler beantragt hat. Der Liter Wein dürfte mit 800 Kronen Steuer belegt werden. Sehr wichtig iſt, daß die Regierung eine Zwangshypothek auf den Grundbeſitz beabſichtigt. Die Generalhypothek auf ſämtlichen Realbeſitz ſoll 6 Prozent betragen und dieſe Hypo⸗ thek ſoll als Fundierung der Obligationen der neuen Noten⸗ bank dienen. Außerdem hat die Regierung die Abſicht, eine innere Anleihe aufzunehmen. Dieſe innere Anleihe ſoll beim Realbeſitz einen zwangsartigen Charakter tragen, indem die Grundbeſitzer eine Hypothek auf ſich nehmen müßten, wenn ſie nicht freiwillig Anleihe zeichnen. Die Regierung hat außer dieſer Maßregel noch die Abſicht, die Grundſteuer um 350% zu erhöhen. Beim Abbau der Beamten dürften 10 Prozent der Beamten entlaſſen werden. Die Pläne über den Abbau der Wehrmacht ſind in den Hintergrund getreten. Sehr energiſch wird in dem Finanzprogramm die Frage der Zuſammenziehung der Aemter behandelt. Oeſterreich unterwirſt ſich jeoͤer Finanzkontrolle. Berlin, 21. Jum. Nach einer Pariſer Meldung der W˖ „D. A..“ veröffentlicht der„Temps“ ein Interview mit dem Kanzler Seipel über die Anſchlußfrage. Zu politiſchen Experimenten, hob Seipel hervor, ſei jetzt keine Zeit. Oeſter⸗ reich unterwerfe ſich jeder gewünſchten Finanzkontrolle. Das ſei das Recht der Geldgeber, die jetzt endlich dem Lande zu helfen verſuchten. Die Flottenabrüſtung. EP. London, 21. Juni. Das Oberhaus hat geſtern in zweiter Leſung einen Geſetzentwurf angenommen, wodurch der Vertrag von Waſhington über die Flottenabrüſtung ratifiziert wird. Lord Lee, der den Entwurf verteidigte, erklärte im Verlaufe der Diskuſſion, daß er nicht die Haltung Frankreichs in der Unterſeebootfrage verſtehen könne. EP. Waſhington, 21. Juni. Der Senat hat geſtern das Marinegeſetz angenommen, wodurch der Kredit für die Kriegsmarine für das nächſte Rechnungsfahr auf 295 450 000 Dollar feſtgeſetzt wird. Die Mannſchaftsſtärke der Marine wird auf 86 000 Köpfe herabgeſetzt. Im letzten Jahre war für die Marine ein Kredit von 764 548 000 Dollar gewährt worden. Das diesjährige Marinebudget iſt das geringſte blikaniſchen Zeiten nötigen An Nach der Londoner Jufammenkunſt. Poincaré iſt zufrieden. WB. Paris, 22. Juni. Havas meldet vom 21. Juni: Der Vorſitzende des Senatsausſchuſſes für auswärtige Ange⸗ legenheiten Doumergue berichtete ſeinen Kollegen über die Unterredungen, die er heute vormittag mit Poin⸗ cars gehabt habe. irere habe ſeiner Befriedigung Ausdruck ge⸗ gegeben über den Empfang, der ihm in London bereitet wurde, und der einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht habe. Es ſcheine, daß die engliſche Regierung auf Grund der Er⸗ eigniſſe von Genua und deren Folgen heute mehr als früher die Haltung Frankreichs gegenüber den Sowjets und den Wert der Grundſätze verſtehe, die Frankreich auch weiterhin verteidigen werde. Die Zuſammenkunft der beiden Miniſter⸗ präſidenten ſei von Anbeginn an ſchon vor dem Meinungs⸗ austauſch ſehr herzlich geweſen. Poincars habe Lloyd George davon verſtändigt, daß die franzöſiſche Regierung den Entſchluß gefaßt habe, ſich bei der Konferenz im Haag vertreten zu laſſen; dieſe Erklärung ſei mit großer Genugtuung entgegengenommen worden. n der der Reparationen ſei die engliſche Regierung entſchloſſen, keine Verminderung der deutſchen Schulden in Erwägung zu ziehen. Sie ſei dafür, die Ausführug jeder Kontrolle zu fordern, und falls Deutſchland ſchlechten Willen zeige, würden die Alliier⸗ ten ſich verſtändigen, um es zu veranlaſſen, ſich zu fügen. Bezüglich des Orients ſcheine die franzöſiſche und engliſche Anſicht ſich nicht geändert zu haben, die beiden Re⸗ gierungen ſeien jedoch zu jedem Meinungsaustauſche und Entgegenkommen bereit. In der Frage von Tanger werde ſich zweifellos bei gegenſeitigem gutem Willen ein Uebereinkommen erzielen laſſen. Es ſei vereinbart worden, daß dieſe Frage den Gegenſtand demnächſtiger Beſprechungen bilden ſolle, zu denen entweder Poincars nach London oder Lloyd George nach Frankreich kommen werde, je nach der Notwendigkeit des parlamentariſchen Lebens der beiden Länder. Unter Bezugnahme auf die engliſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen vom Jahre 1921 war gemeldet worden, daß Briand dem Aus⸗ ſchuß gemeldet habe, er habe ſich mit der britiſchen Regie⸗ rung darüber verſtändigt, daß die Beſetzung deslin⸗ ken Rheinufers noch nicht zu laufen begonnen habe. Poincarés habe erklärt, er habe darüber nichts erfahren können. Nach Prüfung der Angelegenheit ſei feſtgeſtellt worden, daß ein Bericht der Sachverſtändigen vom Januar 1921 exiſtiert, in dem die Vertagung des Termins des Beginns der Beſatzungsdauer als eine der möglichen, Sanktionen vorgeſehen iſt. Der Oberſte Rat habe jedoch in dieſem Punkte keinerlei Entſcheidung getroffen. Auf Koſten Deutſchlands. )( Berlin, 22. Juni. Wie gemeldet, hatte der„Petit Pa⸗ riſien“ von einem Ausgleich der engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Intereſſen geſprochen, dergeſtalt, daß von Sei⸗ ten Frankreichs den Engländern Zugeſtädniſſe im Orient ge⸗ Englands in dendeutſchen Fragen. Die Ausführungen des„Petit Pariſien“ werden, wie ver⸗ lautet, in Pariſer politiſchen Kreiſenvielbeſpro⸗ chen und zugleich allgemein als eine inſpirierte Auslegung vongroßer Bedeutung aufgefaßt. Poincare habe ſchon im Januar gleich nach der Kabinettsſitzung zu erkennen gege⸗ ben, daß er die franzöſiſche Orientpolitik, die im Abkommen von Angora zum Ausdruck kommt, nicht mit dem gleichen Eifer wie Briand fortſetzen werde. Er habe auch kürzlich er⸗ klärt, daß das Angoraabkommen mit dem interalliierten Ab⸗ kommen gegen Sonderfriedensverträge ſchwer in Einklang zu bringen ſei. Man nimmt an, daß Poincare den Augenblick für gekommen hält, England im Orient Entgegen⸗ kommen zu zeigen, um entſprechende Zugeſtändniſſe Englands in der Reparationsfrage zu erlangen. Die erſte Folge dieſer Wendung werde wahrſcheinlich die von England längſt vorbereitete Wiederbelebung der Feindſelig⸗ keiten in Kleinaſien ſein. Die polniſche Regierungskriſe. WB. Warſchau, 21. Juni. Die Polniſche Telegraphen⸗ Agentur meldet, daß infolge der Oppoſition der Links⸗ parteien und gewiſſer Einwendung der Volkspartei Przanowſki auf ſein Mandat das neue Kabinett zu bilden, verzichtet hat. Morgen findet eine Sitzung des Hauptausſchuſſes ſtatt, in welcher die Frage der Ablehnung der Kabinettsbildung durch Przanowſki beſprochen werden und eventuell die Deſignierung des neuen Miniſter⸗ präſidenten erfolgen ſoll. Die Wegnahme der Manaheimer * 9 22N. Schloßmöbel. Finanzminiſter Köhler hat es in der Zeit ſeiner Miniſterherrlichkeit trefflich verſtanden, ſich in den weiteſten Bevölkerungskreiſen mißliebig zu machen. In letzter Zeit ſind es beſonders ſeine Einſtellung den oberen Veamten gegenüber geweſen, was wohl ſchließlich bei ihm aus pfycho⸗ logiſchen Momenten heraus leicht erklärlich iſt, denn ſeine Aufſchneidereien anläßlich der Geheimberichte und zuletzt die egnahme der Möbel aus dem Mannheime: Schloſſe, für die er verantwortlich iſt. Dieſerhalb hatte er ſich nun im badiſchen Landtag vor den Volksvertretern zu verantworten. Es hatte in Mannheim peinliche Ueberraſchung erregt, als am 19. Mai nächtlicherweile auf Automobilen weit über 100 Möbelſtücke aus der ehemal kurfürſtlichen Reſi⸗ denz geholt wurden und ein Sturm der Entrüſtung ging durch die geſamte Mannheimer Preſſe bis zur„Tribüne“ rt Der Mannheimer Stadtrat wurde beim Herrn inanzminiſter vorſtellig und verlangte die Rückgabe der Möbel und die Einſetzung einer Sachverſtändigenkommiſſion, der die Prüfung der kunſtgeſchichtlichen Gegenſtände über⸗ laſſen bleiben ſolle. Zum Sprecher der Stadtgemeinde Mannheim machte ſich in der Dienstags⸗Sitzung der Mannheimer Stadtverordnete und Landtagsabgeordnete Strobel, der die förmliche An⸗ frage begründete. Mit unnötiger Erregtheit ſuchte Finanz⸗ miniſter Köhler die berechtigten Angriffe zurückzuweiſen, ohne indeſſen den Schandfleck, wie man die größte Stadt de⸗ badiſchen Landes behandeln zu dürfen glaubte, verwiſchen zu können. Nicht aus böswilligen Gründen ſei der Transport geſchehen, ſondern weil der Staat die Möbel brauchte, meinte Herr Köhler; daß man aber hierbei mit dem auch in repu⸗ ſtand hätte vorgehen macht würden bei entſprechendem Entgegenkommen M dung des Großherzogs Eigentum des Staates ſind, kann nicht abgeſtritten werden, es iſt aber eine andere Frage, ob man auf dieſe Art, wie es geſchehen, von ſeinem Eigen⸗ tumsrecht Gebrauch machen muß. Jedenfalls wies der Finanzminiſter den Einſpruch Mannheims und die Vor⸗ würfe gegen Miniſterialrat Hirſch als unberechtigt zurück und erklärte, wegen der antiſemitiſchen Angriffe auf den unge⸗ ſchickten Ausführer ſeines Auftrages gerichtlich vorzugehen. Wenig Glauben ſcheint der Meiſter der badiſchen Finanzen der Echtheit der Entrüſtung in Mannheim zu ſchenken, da er davon in einer großen Verſammlung in Mannheim, in der er ſprach, nichts wahrgenommen haben will. Er vergaß aber dabei die Feſtſtellung, daß es ſich damals um eine Verfamm⸗ lung von Angehörigen der Zentrumspartei handelte, die be⸗ kanntlich mit ihren Männern durch Dick und Dünn gehen. Bei der allgemeinen Beratung des Voranſchlages füͤr das Finanzminiſterium konnte es natürlich nicht ausbleiben, daß auch die Sprecher der einzelnen Parteien Stellung zu dieſer Angelegenheit nahmen. Es blieb nun dem Sprecher der Partei des Herrn Finanzminiſters, Dr. S chmitt⸗Karls⸗ ruhe, vorbehalten, ſtatt zur Entlaſtung der Atmoſphäre bei⸗ zutragen, im Weinbrennerſaal die Stimmung zu ver⸗ ſchärfen. Von der Mannheimer Schloßmöbel⸗Affäre be⸗ hauptete er, ſie habe eine rechtliche, agitatoriſche und patho⸗ logiſche Seite und ſchloß ſeine wenig erbaulichen Ausfüh⸗ rungen mit dem Ladenhüter„der Querulant wird ab⸗ und endlich zur Ruhe gewieſen“. Ob ſich die Mannheimer das ſo ſchlechthin gefallen laſſen und ob der Stadtrat der größten Stadt des Landes, Herrn Schmitt als mediziniſche Autorität anerkennen kann, um ſich von ihm die Diagnoſe„patholo⸗ giſch“ ſtellen zu laſſen? Der demokratiſche Redner wies denn auch mit Recht darauf hin, daß beſonders v erletzend die Methode des Abholens gewirkt habe. Ein be⸗ ſonderes Ruhmesblatt iſt jedenfalls die ganze Angelegenheit für den badiſchen Finanzminiſter und die heute herrſchen⸗ den Begriffe von diplomatiſchem Umgang nicht. Fortſetzung der Schloßmöbeldebatte. Tu. Karlsruhe, 21. Juni. In der Nachmittagsſitzung führte Abg. D. Mayer⸗Karlsruhe (DN.) bei der fortgeſehe Flnengdebatte aus, die Möbel des Mannheimer Schloſſes ſeien Eigentum des Staates und aus dieſem Grunde könne der Staat darüber in weitem Umfan verfügen. Allerdings hätten die Organe des Staates dieſe Sa ſchon etwas geſchickter anfaſſen können. Was die e angeht, ſo muß das Märchen von der Kriegsſchuld utſchlands endlich einmal ein Ende finden. Die Verbindung des Amtes des Finanzminiſters mit dem des Präſidenten des andesfinanzamts 1 5 wir für bedenklich. Die badiſche Regierung muß ſich das Recht wahren, alles was im Lande gef ieht und was ſeine Bewoh⸗ ner betrifft,— auch wenn es Reichsangelegenheiten ſind,— zu kontrollieren und zu prüfen. Wenn wir—5 Beamten des Finan miniſteriums Anerkennung ausſprechen, ſo iſt damit noch ni geſagt, daß wir mit der Finanzgebahrung einverſtanden ſind. Zur rechten Steuermoral, zum Verſtändnis für die Pflicht dem Staate gegenüber ſollte ſchon die Jugend erzogen werden. Die Steuer⸗ geſetzgeberei ſollte endlich ein Ende haben. Von den Kommuniſten ſprach Abg. Bock, der u. a. bemerk der einzige Ausweg für die deutſche irtſchaft ſei derjenige, ſi auf Rußland einzuſtellen. Eine Arbeiterregierung werde kommen, Naf jede bürgerliche Steuerreform plündere die arbeitenden aſſen. Der folgende Redner, Abg. Paaſche(Deutſche Volksp.) ging zu⸗ nächſt auf die Mannheimer Schloßmöbelangelegenheit ein und führte dazu aus, die Regierung trage ſchuld daran, wenn die Stimmung noch mehr gereizt worden ſei. Wenn ſofort nach der Wegbringung der Möbel in den Zeitungen mitgeteilt worden wäre, es handle ſich um wertloſe Möbel, dann wäre die ganze Auf⸗ regung vermieden worden. Die Bedeutung Mannheims für Baden und für ganz Süddeutſchland als Handelsſtadt ver⸗ diene entſprechende Berückſichtigung. Auf die Finanzlage eingehend bemerkte der Redner: auch er ſei der An⸗ ſicht, man ſolle keine neuen Steuern mehr machen, ſondern die be⸗ ſich einleben laſſen. Die J n der Alleinſchuld Deutſch⸗ lands am Kriege ſoll und darf nicht zur Ruhe kommen.— Auf einen Zwiſchenruf des kommuniſtiſchen Abg. Bock, ob Deutſchland gar keine Schuld habe, erhoben ſich Zurufe von verſchiedenen Sei⸗ ten: Nein gar keine! Die Zwiſchenrufe mehrten ſich darauf der⸗ art, daß der Präſident um Ruhe bitten mußte. Hierauf gab Miniſterialrat Dr. Hirſch eine perſönliche Be⸗ merkung ab, dahingehend, daß er den Ausführungen des Abg. Stro⸗ bel in der geſtrigen Sitzung mit vollem Ernſt zugehört habe. Auch der unabhängige Abg. Freithof kam zuerſt auf die Mannheimer Möbelſache zu ſprechen und erklärte, der Mannheimer Arbeiter⸗ ſchaft ſei dieſe Frage nicht wichtig, dagegen viel wichtiger, wie ſie im Herbſt Kartoffeln in den Keller bekomme. Auch dieſer Redner wünſchte u. a. ein Verbot, um die Automobilraſereien an den Sonntagen einzudämmen. noch Abg. Duffner(Ztr.) der Am Schluß der Sitzung 1 2751 den Sturm in der Mannheimer öbelſache als einen Sturm im Waſſerglaſe bezeichnete.— In einer perſönlichen Bemerkung ſtellte Abg. Dr. Schmitt⸗Karlsruhe(Ztr.) feſt, daß er mit der Erklatung, es handelt ſich bei den Veröffentlichungen in der Mannheimer Schloßmöbelſache um ein„pathologiſches Vorgehen“, den Mann⸗ heimer Stadtrat wedec genannt noch gemeint habe; er habe ſich mit dem Wort„pathologiſch“ auf beſtimmte Preſſeäußerungen be⸗ ziehen wollen. * Tu. Karlsruhe, 21. Juni. Im Landtag haben verſchiedene Zentrumsabgeordnete einen Antrag eingebracht, die badiſche Re⸗ gierung möge bei der Reichsregierung dahin wirken, daß die U nr⸗ ſatzſteuer für Leiſtungen von Perſonen, deren Geſamteinkom⸗ men ein zu beſtimmendes Exiſtenzminimum nicht überſteigt, nicht zur Erhebung gelange.— Mehrere ſozd. Abgeordnete haben einen Antrag eingebracht, in dem die Regierung erſucht wird, bei der berorſtehenden Reform der Reichsverſicherungsordnung dahin zu wirken, daß eine Vereinheitlichung der Krankenverſiche⸗ rung durch Beſeitigung der verſchiedenen Kaſſenarten bezw. Be⸗ ſtimmung der allgemeinen Ortskrankenkaſſen zu allei⸗ nigen Verſicherungsträgern, durchgeführt wird. Bapern und die pfalz. Der Beſuch des bayriſchen Innenminiſters in der Pfalz. ONB. Ludwigshafen, 21. Juni. Der bayeriſche Innenminiſter Dr. Schweyer traf heute nachmittag auf ſeiner Pfalzreiſe in Ludwigshafen ein und wurde im Bezirksamtsgebäude um.30 Uhr nachmittags vom Regierungspräſidenten der Pfalz Dr. v. Chlin⸗ gensperg ſowie von dem Staatskommiſſar für Oppau, Miniſte⸗ rialrat Stützel, empfangen. Nachdem der franzöſiſche Bezirks· delegierte dem Miniſter ſeine Aufwartung gemacht hatte, machte Dr. Schweyer einen kurzen Beſuch beim Oberbürgermeiſter der Stadt Ludwigshafen Dr. Weiß, Nach einem ſehr inſtruktiven Vor⸗ trag des Staatskommiſſars für Oppau über das Oppauer Hilfswerk beſichtigte der Miniſter unter der Führung des Staatskommiſſars für Oppau die Wiederaufbauarbeiten in Oppau und im neuen Werk der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik unter Füh⸗ rung von Direktor Seidel. Heute abend erfolgte die Abreiſe des Miniſters nach Speyer, wo er morgen vormittag die pfälziſche Kreisregierung und verſchiedene Behörden beſuchen wird. Morgen nachmittag trifft Miniſter Dr. Schweyer wieder in Ludwigshafen ein, wo er verſchiedene Wohlfahrtseinrichtungen und die Südweſt⸗ deutſche Wärmewirtſchafts⸗ und Induſtrieausſtellung beſuchen wird. Darauf wird eine Beſprechung mit den Organiſationen der Jugend⸗ fürſorge erfolgen. Letzte Meldungen. —— , 4J)jj4CC» e J77CCCCC0ͤ ˙ÜA Tc„ N ——— — SeeSe das ſeit dem Schluß des Krieges vom Senat angenommen müſſen, blieb anſcheinend auch jetzt noch ihm verborgen. Baß WB. Rom, 21. Juni. Take Jonescu iſt heute morgen wurde. das Mannheimer Schlos und ſeine Einichtung nach Abfininſglge eines Anfalles bon Bruſtbräune geitokben VVJVVVVVVVVVVVJVVTVTVVTTVVTVTTCVSCVVVWSWSSWWJVVÄÄhÄÄGÄhWGÄGU(VhWWhWWWGVWVVGVGVTVUVùVUVUVUUTUUTUVTUVUUUTUUUuUTUU!TETEETUT—————————TwT———wTwVwVw 55 — Donnerskag, den 22. Juni 1922. — (Mannheimer General⸗Anzeiger. Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 281. Badiſcher Induſtrie⸗ und Handelstag. tae Die Präſidialkonferenz des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ ags fand am 16. Juni in Freiburg unter dem Vorſitz des Herrn Handelskammerpräfidenten Rich. Lenel ſtatt. Des berſtorbenen ete ee der Karlsruhe, Herrn Leopold RKölſch und ſeiner Verdienſte wurde mit herzlichen Worten ge⸗ decht. Zum ſtellvertretenden peneg e wurde Kommerzienrat 28 Zuſter gewählt. Zunächſt erledigte die Präſidalkonferenz eine KReihe don Sagen die ſich auf die Vertretung des Badiſchen Wirt⸗ Iſchaftslebens in verſchiedenen Körperſchaften beziehen. Der An⸗ ſpruch Badens auf den nächſten freiwerdenden Sitz im Reichs⸗ Wirtſchaftsrat wurde voll aufrechterhalten. Für die Vertre⸗ tung der badiſchen Kammern im Landeseiſenbahnrat wurden die ahlen vollzogen. Zur Arbeitsgemeinſchaft deutſcher und öſter⸗ keichiſcher Handelskammern wurden Vertreter bezeichnet Den im Handel beobachteten glaubt das Mini⸗ ſterium dadurch begegnen zu können, daß es die Bezirksämter an⸗ gewieſen hat, im allgemeinen keine Handelserlaubnis(Be⸗ kichterſtatter Dr. Iſtvan⸗Freiburg und Präſident Gradmann⸗Kon⸗ tanz) mehr zu erteilen, mit Ausnahme der Genoſſenſchaften und eren Beauftragten. Die Verſammlung war ſich einig darüber, daß mit einer ſolchen kaufmänniſch und juriſtiſch nicht begründeten 85 erre Miß⸗ ſtände nicht beſeitigt werden können. Es wurde belmehr die For⸗ derung erhoben daß die Bezirksämter ihre Geſuche den Handels⸗ kemmern zur egutachtung übergeben, daß ſie ihre Stellungnahme n Handelskammern mitteilen, falls ſtie deren Gutachten nicht ber⸗ eten und daß die Geſuche der Genoſſenſchaften und deren Vertre⸗ ter in derſelben Weiſe nach Siaſeden Grundſätzen geprüft werden. der Ausſprache wurde wiederholt auf das Lebhafteſte bean⸗ ſtandet, daß die Handelskammern von dieſem Erlaß nicht unter⸗ rchtet worden ſind. In Bezug auf die Sonntagsruhe im andelsgewerbe(Berichterſtatter Syndikus Dr. S u p p⸗ idelberg) wurde feſtgeſtellt, daß entſprechend der Verordnung tem 5. Februar 1919 in nahezu allen größeren Städten— abgeſehen den vereinzelten Ausnahmen für Bedürfnisgewerbe— die voll⸗ tändige Sonntagsruhe in offenen Verkaufsſtellen durchgeführt iſt und nirgends der Wunſch nach einer Aenderung des beſtehenden Zuſtandes für die Allgemeinheit der Geſchäfte beſteht. Andererſeits FCurde jedoch auch feſtgeſtellt, daß bei einem großen Teil des flachen Lan von einer Durchführung der vollſtändigen Sonntagsruhe m offenen Verkaufsſtellen gar nicht geſprochen und für abſehbare Zeit an eine ſolche auch nicht gedacht werden kann, weil ein drin⸗ gendes Bedürfnis der Bevölkerung dem widerſpricht. Dasſelbe 851 für vereinzelte ausgeſprochene Die Frage des Boll⸗ und Steuerkredits bei Verpfändung von u e wird keiter unterſucht und neu ur Beratung geſtellt werden(Bericht⸗ Eiſtattung Handelskammer Heidelberg). Die Neuregelung der Ge⸗ kühren der Handelskammern(Berichterſtatter Dr. Krienen⸗ Karlsruhe) wurde eine Kommiſſion zur weiteren Behandlung über⸗ eſen, die inzwiſchen den Entwurf einer neuen Gebührenordnung gufgeſtellt hat. Weiter ſtand ein Antrag Schopfheim gur Er⸗ Aterung, den Handelsrichtern beſondere Aufwandsentſchädigung für Reiſen und Auslagen zu währen(Berichterſtatter Dr. Dorſter⸗Schopfheim) dem in gewiſſem Sinne beigetreten wurde. in die zukünftigen Richter und Beamten mit dem Wirtſchaftsleben dertraut zu machen, wurde von der Handelskammer Schopfheim Lantragt, daß dis Vorbereitungszeit der Referendare für den aatsdienſt auch bei den Handelskammern zugebracht werden kann. Zur Zwangsanleihe gab der Vorſitzende die Forderungen der Rannheimer Handelskammer, die ſich insbeſondere auf die Beleihbarkeit der Anleihe, auf die Verwendung der Anleihe als Zahlungsmittel bei der Steuerentrichtung, auf die jährliche ülgung eines gewiſſen Nominalbetrages erſtreckt, bekannt. Die Präſidialkonferenz ſchloß ſich dieſen Forderungen einſtimmig an. wurde auf die ſchweren Gefahren hingewieſen, die der jetzige lan der Zwangsanleihe in der Zeit der gegenwärtigen Kredit⸗ üÜkerſpannung für das deutſche Wirtſchaftsleben mit ſich bringen Fird. Gerade jetzt iſt es außerordentlich bedenklich, dem deatſchen irtſchaftsleben durch die Zwangsanleihe innerhalb kurzer Friſt weitere Mittel zu entziehen. Die Verſammlung nahm Berichte Futgegen von Dr. Blauſtein⸗Mannheim über die Alters⸗ hikfe des deutſchen Volkes, über Adeeng ee een en Hochſchulen, über das Badiſche Firmenadreßbuch, s in Angriff genommen iſt, ſowie von Dr. Krienen⸗Karlsruhe über die Bemeſſung und den Einzug der andelskammerbeiträge. Von der Handelskammer Konſtang(Präſident Gradmann) durde Klage geführt über den Mangel an größeren Banknoten, eine Klage, die auch von anderen Kammern erhoben wird. Weiter burden beſprochen die Reform des badiſchen Koſtengeſetzes, die Er⸗ ahrungen bei der Mitwirkung von Schöffen bei Wuchergerichten, und die Prüfung von Bücherreviſoren. Städtiſche Nachrichten. Sommerſonnenwende. „Der goldne Wanſe Tag iſt nieder, Der Himmel voll Gewitter glüht; Verklungen ſind die erſten Lieder, Die ſchönſten Blumen ſind verblüht.“ Der Sommer, deſſen Weſen Hermann Lingy in dieſen Ver⸗ ſen faſt erſchöpfend darſtellt, beginnt im Kalender mit der Sommer⸗ onnenwende, dem längſten Tag des Jahres, der bei unſeren Ur⸗ debnen als eines der höchſten Feſte gefeiert wurde. Für unſer Ge⸗ 900 hält er meiſt früher ſeinen Einzug: denn Sommer bedeutet eit des Reifens. Dieſe Grenze gtwiſchen Frühling und Sömmer iſt jedoch nie deutlich zu ziehen, weder vo her noch nachträglich und darum iſt es doch ganz angenehm, auch den Sommer der Aſtrono⸗ mten zu beſitzen, wenn er auch ſchon am erſten Tag einen leiſen Vorgeſchmack des ibt. Sonnenwende— das heißt: die Sonne beſchreibt i ren nördlichſten Kreis an unſerem Erdenhim⸗ mel, um dann wieder umzukehren und ſachte von uns abzurücken. Manchmal mag es uns freilich vorkommen, als brenne ſie aus all⸗ zugroßer Nähe auf uns nieder, aber wenn wir bedenken, daß ihr Rückzug Herbſt und Winter für uns im Gefolge hat, dann ſagt uns dies auch nicht zu. Und daß dies der unaufhaltſame Gang der Dinge iſt, das merken wir nur zu bald an der Abnahme der Tages⸗ helle, mag uns auch Hundstagshitze darüber hinwegzutäuſchen ſuchen. Möglichſt lange möchten wir uns auf der Höhe des Jahres verweilen, deren Sonnenfülle unſer Lebensgefühl ſteigert. Wer wird da ängſtlich an Herbſtnebel und fallendes Laub denken! Wenn nur unſer perſönliches Leben nicht mit dem ſinkenden Jahre ab⸗ wärts geht, dann hat es keine Not. Unſere Vorfahren entzündeten am Tage der Sonnen⸗ wende, den die Kirche zur Erhöhung ihres Ruhmes in einen Johannistag verwandelte, lodernde Brände im Freien und befragten die Götter und das Schickſal. Wir ſind heute„aufge⸗ klärt““ Wir wiſſen, daß uns kein noch ſo kühner Sprung durch eine Feuerglut Geſundung 5 oder vor Gefahren ſchützt. Wir fühlen uns durch den Schein der Verſicherun Sgeſellſchaft beſſer vor Schaden bewahrt als wenn wir ein an elohlles olzſtück nom Johannisfeuer in der Kommode liegen haben, die irkung der Aſche ſolcher Brände auf den Fettanſatz der Schweine ſchlagen wir nicht allgu hoch mehr an, aker gerade, weil wir naturkundig ſind, wollen wir ödem Materialismus und Mechanismus in unſerer Vorſtellung von Welt und Leben ausweichen. Das Märchen er⸗ ſcheint uns der Liebe wert und mit Märchenzungen laſſen wir uns Ubersehen Sie nicht die Bezugs-Erneuerung auf den Hunmmmmummmen Aaueeeeeeeeneeeiee Hummene „Mandheimer Genrpal-Awzeiger Tiſimeeeeeeeee ſſſſiſiſĩennen In einigen Tagen wird der Brlefträger die Ouittung über die Gebühren für das nächste Viertelſahr vorzeigen. Durch Einlösung sichern Sie sich die regelmäßige Lieferung unseres Blattes. Die Geschäfts- stelle. 8 387 von der Natur anſchauen und wir lauſchen ihrem Märchenmunde, glücklich darüber, daß wir noch lange nicht alles wiſſen. So ſind wir imſtande, die Wärme und den Glanz der Sone während der Dauer ihres einzuheimſen für die Zeit, da ſie nur fahles Licht gibt und ihre Strahlen keine Macht über Schnee und Eis haben. Würdige Ziele verfolgend gehen wir davon und nie werden wir in Mutloſigkeit und Schwäche die Waffen ſtrecken, wenn wir im Sommer eifrige Lichtjünger waren. Diie Her⸗ zen auf der Sonne! a. Das neue badiſche Geſetz⸗ und Berordnungsblatt enthält eine Bekanntmachung des Miniſteriums des Innern für die Nen⸗ derung der Satzung des ſtädtiſchen Leihamts in Mannheim und eine Verordnung über die Arzneitaxe. 5 0 e der Poſtvorſchriften im Saargediet. Die Poſt⸗ abteilung der Regierungskommiſſion im Saargebiet beabſichtigt eine Verſchärfung der Poſtvorſchriften, dem Saargebiet ſtammenden Poſtſachen zu verhindern. Große Sendungen ſaarländiſcher Firmen werden auf weſtpfälziſchen Poſt⸗ ämtern zur Auflieferung gebracht, da hier die Gebühren weſentlech ſind als im Saargebiet, wo mit Franken bezahlt werden mu GErhöhung der Frachten am 1. Juli um 25. Der Südweſtd. Steininduſtrie⸗Verband, Mannheim, ſchreibt uns:„Während noch bei den Verhandlungen in Nürnberg am 16. Juni von den zahl⸗ reich dort anweſenden Vertretern der Reichseiſenbahnverwaltung beſtimmt verſichert worden war, daß zum 1. Juli keine Fracht⸗ erhöhung ſtattfinde, daß dagegen mit einer ſolchen gelegentlich der um 1. Auguſt bevorſtehenden organiſchen Einarbeitung der letzten ege gerechnet werden müſſe, findet nach der Erklärung des eichsverkehrsminiſters vom 20. Juni doch ſchon zum 1. Juli eine Erhöhung der jetzigen Frachten ſtatt, und zwar um 25. Dieſes Vorgehen der Eiſenbahnverwaltung, das jeden Glauben an be⸗ ſtimmt abgegebene Erklärungen des Miniſteriums erſchüttert, iſt vollkommen nuverſtändlich und wird entſprechende Schritte der ge⸗ ſamten deutſchen Induſtrie zur Folge haben. Es muß unbedingt um die Verpfändung von aus verlangt werden, daß die Oeffentlichkeit von der Abſicht, die be⸗ ſtehenden Tarife zu ändern, beizeiten unterrichtet wird und zum mindeſten, daß nicht gegenteilige Erklärungen von Amts wegen ab⸗ gegeben werden.“ ch Beſchränkung des Aufenthalts im beſetzten Gebiet. Eine Verordnung der Interalltierten Rheinlandkommiſſion ſchreibt vor, daß mit Rückſicht auf die im beſetzten Gebiete herrſchende'̃o h⸗ nungsnot der vorübergehende Aufenthalt im beſetzten Gebiet nicht über 20 Tage ausgedehnt werden darf. Die Verlängerung des Aufenthalts bedarf in jedem Falle der Genehmigung des zu⸗ ſtändigen Kreisdelegierten der Interalliierten Rheinlandkommiſſion. * Was das Telephon koſten wird! Neben den übrigen Erhöhun⸗ gen der Poſttarife treten am 1. Juli auch die Erhöhungen der Fern⸗ ſprechverkehrsgebühren für dringende und nicht dringende Geſpräche ein, für die ein Teuerungszuſchlag von 160 Proz. feſtgeſetzt worden iſt. Danach wird das Geſpräch von der öffentlichen Sprechſtelle aus von 3 Minuten Dauer bei 5 Kilometer Entfernung 1,30 koſten, wäh⸗ rend das dringende Geſpräch mit 3,90 ½ bezahlt werden muß. Das Geſpräch des Teilnehmers wird ſtatt 0,45 0,65 ½ Einzelgebühr koſten, das dringende Geſpräch erhöht ſich bei 3 Minuten Dauer und 5 Kilometer Entfernung um 1,95„ neben der gleichfalls mit einem Zuſchlage von 160 Proz. bedachten Grundgebühr. Zur Erleichterung der Berechnung der Gebühren für die Ferngeſpräche hat das Reichs⸗ poſtminiſterium eine neue Gebührentafel herausgegeben, die ſämtliche Geſprächsmöglichkeiten zur Gebührenerrechnung enthält und für alle Geſpräche bis zur Dauer von 1 bis 15 Minuten und einer Entfernung von 1400 Kilometer enthält. Das teuerſte Ge⸗ ſpräch iſt ein 15⸗Minutengeſpräch nach der 18. Zone(1300—1400 Kilometer), welches vom 1. Juli ab die Kleinigkeit von 292,50 ½ koſten wird; das dringende Geſpräch für die gleiche Entfernung und Zeit würde 877,50 koſten. Auch die Nebengebühren für andere Sonderleiſtungen werden erhöht: Die Gebühr für eine Auskunft bzw. diejenige für die Streichung einer Geſprächsanmeldung beträgt 1,95 Mark, die Vortagsanmeldung 1,30 A, das XPe, V- oder das N⸗Ge⸗ ſpräch je 5,20/ für die erſte Perſon, 2,60 für jede weitere Perſon. Der gleiche Betrag wird auch für die Erſtattung einer Rückmeldung als Gebühr gefordert werden. t. Die Geſundheit der deutſchen Großſttädte iſt in der vierten Maiwoche vom 21.—27. im Durchſchnitt wie in der Mehrzahl gegen die günſtigen Vorwochen ſchlechter geworden, ſteht aber immer noch unter dem Jahresdurchſchnitt. Auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet hatte die Sterblichkeit im ganzen Jahr bisher 14,9 betragen, in der Vorwoche 12,8 und in der letzten 13,4. Von den 46 Groß⸗ ſtädten hat ſie zugenommen ohne Ortsfremde in Hamburg auf 13,4. München 13,9, Köln 14,3, Leipzig 12,0, Dresden 13,4, Breslau 16.3, Frankfurt a M 9,5, Eſſen 14,0. Hannover 14,7, Dortmund 14,, Magdeburg 14,3, Bremen 15,3, Königsberg 13,1, Duisburg 15,4, Mannheim 11,9, Barmen 12,0, Elbecfeld 12,6, Aachen 22,2, Karlsruhe 17,0, Erfurt 14,2, Krefeld 10,8, Mülheim a. d. R. 12,7, Hamborn 19,8,.⸗Gladbach 20,4, Plauen 15,1, Ludwigshafen 15,5, Münſter i. W. 16,1, Buer 16,1 und Alt-Berlin 14,3. Zurückgegangen iſt die Sterblichkeit in ganz Berlin auf 13,1, in Neu⸗Berlin auf 12,0, in Düſſeldorf 11,2, Nürnberg 10,4, Chemnitz 11,9, Stuttgart 11,7, Stettin 12,7, Kiel 9,9, Halle 13,6, Altona 11,2, Gelſenkirchen 13,7, Kaſſel 10,3, Augsburg 14,2, Bochum 11,8, Braunſchweig 11,7, Lübeck 14,1, Mainz 13,1, Wiesbaden 17,3. Gleich geblieben iſt ſie in Ober⸗ hauſen mit 13.5. Wieder freie Lichtreklame. Im Dezember 1916 erließ der Bun⸗ desrat eine Verordnung, die jede Art von Lichtreklame verbot. Die Erleuchtung der Aufſchriften von Namen und Firmenbezeichnungen an Läden, Geſchäftshäuſern, Gaſtwirtſchaften und Cafes, an Thea⸗ tern und Kinos wurde unterſagt. Die Beleuchtung der Schaufenſter und der Läden mußte auf das unbedingt erforderliche Maß ein⸗ geſchränkt werden. Auch die Beleuchtung der Straßen und Plätze wurde durch die Verordnung einer ſtarken Beſchränkung unterwor⸗ fen. Die Kohlenknappheit forderte dieſes Opfer. Nach einer amt⸗ lichen 5 ſoll nun in Kürze die Verordnung vom 11. Dezem⸗ ber 1916 fallen und damit die Zuſtändigkeit der einzelnen Landes⸗ regierungen auf dieſem Gebiete wiederhergeſtellt werden. Den betei⸗ ligten Kreiſen wird aber dringend empfohlen, ſich mit Rückſicht auf die Zurückziehung der Verordnung nicht auf koſtſpielige Anlagen für Lichtreklamezwecks vorzubereiten, da damit zu rechnen iſt, daß die Landesregierungen die Beſtimmungen der Reichsverord⸗ nung, wenn auch nicht in vollem Umfange übernehmen, ſo doch Ein⸗ ſchränkungen auf dem Gebiete der Lichtreklame eintreten laſſen wer⸗ den, die eine volle Ausnutzung der Anlagen vielleicht nicht zulaſſen werden. *Eine ſanfte Mahnung! An einem Abkürzungswege bei Maut⸗ hauſen bei Konſtanz ſteht eine Warnungstafel des Grundbeſitzers mit folgender ſanfter Mahnung, die wir ſpeziell für Beſucher der ſtädtiſchen Anlagen und Parks angelegentlich empfehlen möchten: „Lieber Leſer, merk dir das: Geh' auf dem Veg und nicht im Gras: damit man leicht und ohne Müh' dich unterſcheiden kann vom Vieh!“ veranſtaltungen. . Von der Handels-Hochſchule Mannheim. In der Vortrags⸗ reihe über„Die Entwicklung und Bedeutung der Arbeitgeber⸗ n Arbeitnehmerorganiſationen“ findet der erſte Vortrag von Verbands⸗ ſyndikus Neef Donnerstag, nachmittags—7 Uhr in der Aula, A 4, 1, ſtatt. * Samtuche ehem. Angehörige des Reſ. Inf.⸗Regts. 249 treffen ſich heute Donnerstag abend 8 Uhr zur Vorbeſprechung im„Prinz Max“, I 3, 3.(Siehe Anzeige). Niterariſche Rundſchau. Dichtung und Kulkur. Buüder und Träume aus Vien. Von Adolf Glaßbrenner.(Wien, Mlkola⸗Verlag). Als erſtes Bändchen der Serie, Die gute alte eit“ erſcheint ein liebenswürdiges und anmutiges Buch des alten Zerliner Humoriſten Adolf Glaßbrenner über Wien. Glaßbrenner iſt bekanntlich der klaſſiſche Schilderer des Berliner Volkslebens im rmärz. Nicht minder gelungen iſt ſein Gemälde der Kaiſerſtadt an der Donau aus dem Jahre 1835, das die Wiederbelebung vollauf derdient. Eine Reihe liebevoll geſchauter und empfundener Skizzen doll feinſter Empfindung gibt ein lebendiges Bild Wiens vor neun Jahrzehnten. Glaßbrenners Schrift wurde vom deutſchen Bundes⸗ tage verboten, weil die zwiſchen die Bilder eingeſtreuten Träume dem damaligen Syſtem gefährlich ſchienen, ein Glied in der end⸗ loſen Kette der Verfolgungen des„Jungen Deutſchland“. Zahlreiche eſchickt ausgewählte bene nach ſehr Stichen und ühographien, darunter entzückendes farbiges Bildchen von urk, beleben den Text. Eine kurze, flott geſchriebene Biographie Glaßbrenners und zahlreiche Anmerkungen bringen das alte Buch der neuen Zeit— näher. FJur Pfychologie Frankreichs. Von Dr. Otto Grauhoff. Gerkin, Georg Stilkeß. Der Verfaſſer, Dozent für franzöſiſche Aunf und Kulturgeſchichte an der Berliner Handelshochſchule, der is zum Kriegsausbruch zehn Jahre lang in Paris lebte, iſt einer r ganz wenigen Deutſchen, die auch heute noch in geiſtigem Mei⸗ nungsaustauſch mit Franzoſen ſtehen. Aus ſeinem brieflichen Ver⸗ kehr mit Franzoſen und ſeiner Kenntnis der franzöſiſchen Nach⸗ kriegsliteratur heraus e er eine Studie, in der er die geiſtigen Grundlagen des franzöſiſchen Imperialismus zeichnet. Der erſaſſer macht die Deutſchen mit den jüngeren franzöſiſchen Fah⸗ enträgern, André Gide, Rens Gillonin, Zierre Laſſerre, Albert hihaudet, Ernſt Leilliere bekannt, zeichnet ſcharfe Charakterbilder un Barrés und Zigny und weiſt darauf hin, daß alle namhaften ranzoſen auch im Geiſtigen an der Wiederaufrichtung eines Im⸗ perium Romanum arbeiten, ſo daß eine innere Gemeinſamkeit zwiſchen dem heutigen Deutſchland und Frankreich nicht zu erhoffen ſt. Freie Individualiſten wie Romain Rolland und Elie Faune, die deutſche Herzen zum Klingen bringen, ſtehen einſam in dem Frankreich da, das den ſtrengen und ſtarren Rationalismus des 7. Jahrhunderts und der Napoleonzeit wieder aufleben läßt. * Sankt Bürokratius wie er lebt und wirkt. 250 Kapitel mit gegen 300 luſtigen und betrüblichen Schnurren aus reichs⸗, ſtaats⸗ und gemeindeamtlichen Verwaltungen. Mit peinlich genauer Ge⸗ Wilenpaftigkeit geſammelt, ſortiert, regiſtriert, klaſſifiztert, rubri⸗ ziert, kollationiert, 8 und einem verehrlichen Publikum ſub⸗ miſſeſt dediziert von Friedrich Wörndel.(Verlag von K. Ad. Emil Müller, Stuttgart.) Als Ergebnis eines mehr als zehnjährigen Sammelns übergibt uns der Verfaſſer hier eine köſtliche Blütenleſe aus dem reichbewachſenen Garten voll Glanzleiſtungen, mit denen deutſche wie ausländ ſche Bürokratie alter wie neuer Zeit in ihrem Benehmen, ihren Verordnungen und Taten das„Volk der Unter⸗ tanen“ ſchon ſo oft„erfreut“, öfter freilich wohl in Erſtaunen ver⸗ ſetzt hat. Er machte beim Pflücken ſeiner Blumen weder Halt vor monarchiſchen noch vor republikaniſchen W und die Reihe der Perſonen, bei denen er ſie geholt, iſt gar ſtattlich und bunt. Es werden ſonderbare, kaum glaubliche Sachen erzählt von Steuer⸗ leuten und Zöllnern, aus den Praktiken der Verwaltungs⸗ und Polizeibürokratie, von Ausklügeleien der hochweiſen Juriſten, von Pfennigfuchſereien und ſonſtigen Gelddingen, vom Kampf des Sankt Bürokratius mit der guten deutſchen uſw. Dabei erhält faſt jedes der zumeiſt urkundlich beglaubigten Vorkommniſſe eine wohlangebrachte, kurze, ſchlagende Nutzanwendung oder beißende Satire. Neue Erzählungsliteratur. Am Skammkiſch„Jum faulen Hobel“ von Adam Karrillon (Reuß u. Itta, Verlagsanſtalt, Konſtanz). Adam Karrillon zeigt ſich auch in dieſem neueſten bunten Werk als ein großer Meiſter des Humors. Eine Reihe von originellen Menſchen, die ſich am zStammtiſch“ ihrer kleinen Stadt treffen, erzählen aus ihren Lebenserfahrungen und Erinnerungen, teils ernſte, teils heitere Ge⸗ ſan en, Hier kann ſich des Dichters Kunſt, zu charakterſſieren und ie Lichter ſeines Witzes ſprühen zu laſſen, hell und reich entfalten. Die Rahmen⸗Erzählung führt die Erlebniſſe der einzelnen Perſonen zu einem gelaſſen reſignierenden Ende. Hinter Karrillons Humor und Satire ſteckt eine ernſte Lebensbetrachtung, wie bei allen großen Humoriſten. Auch für ſein eigenes Leben gibt dies Werk eine intereſſante Ausbeute; erzählt er doch auch unter anderem die leid⸗ und freudevolle Entſtehung von Karrillons erſtem Roman, dem„Michael Helg“. In Stil und Geſinnung iſt das Buch ein Gruß an das alte Deutſchland. Geſchrieben hat es einer, der auf der Höhe der Lebenserfahrung ſteht und trotz eigener Not die Heiter⸗ keit der Lebensbetrachtung nicht eingebüßt hat. So wird er auch anderen Freude bringen. Wahnfried. Roman von Zdenko v Kraft.(Leipzig, Greth⸗ lein u. Co.) Wagners Werk aus ſeinem eigenen Leben verſtehen zu lernen, die Perſönlichkeit aus ihrer Arbeit an ſich ſelbſt heraus⸗ wachſen zu laſſen, Menſch und Werk als Einheit zu verbinden, das iſt die Aufgabe, die Zdenko v. Kraft in ſeiner Trilogie der Richard Wagner⸗Romane ſich ſtellte. Kampf innerhalb der beſtehenden An⸗ ſchauungen brachte der erſte Band. Auf den Barrifaden von 1848 wurde er ausgefochten. Im zweiten Band hat der verbannte Heimatloſe ſein Glück in der Nähe von Mathilde Weſendonk ge⸗ unden, aber das Ende iſt Ueberwindung, Verzechten, Liebes⸗ od. Neues Leben ſprießt in Wahnfried. Wagner findet ſeine Lebens⸗ und Weggenoſſin in Coſima Bülow. Tattvoll führt der Verfaſſer ſeine ickſalsmenſchen an den Klippen von Sen⸗ ſation und billigem Treppenklatſch vorbei. Befreiung, Anerken⸗ nung, Erfolg, Erfüllung bilden den dritten Band. Longin. Die Geſchichte des Simplex und Duplex von Walter Neter(Reuß u. Itta, Konſtanz i..) Dieſe Lebensgeſchichte einez buckligen Geigers, dem der Höcker zum Sinnbild der Lebenslaſt⸗ und Tücte wird, dle überwunden werden müſſen, ſteckt von wilder Abenteuerlichkeit und voll tiefer menſchlicher Stimmung. Eines bedingt bei Neter das andere. Er gibt ein buntes, packendes Bild der Welt und trachtet gleichzeitig darnach, den innerſten Kern in des Menſchen Bruſt 00 en. Neben Rohem leuchtet unendlich — 5 neben brutaler Männlichkeit und exotiſcher Gier, die holdeſte elblichkeit mit dem Zauber ihrer Güte. Der ewige Kampf der zwei Prinzipien findet hier einen ſinnfällig geſtaltenden Künſtler und Künder. Ob Neter in den Schwarzwald führt, ob in wilde Kneipgelage Newyorks und ins Chineſen⸗Viertel zu San Fran⸗ zisko, ob nach Paris oder in eine deutſche Kleinſtadt: immer blickt aus allen Abenteuern der Glanz von Menſchenſeelen, die ſich am Leben bereichern. Mit ſicherer Geſtaltung, die Tragik und Humor meiſtert, zeichnet Neter Menſchen und Schickſale. Voll Zucht und Knappheit, ohne moderne Geſpreiztheiten, erzählt er ihre Geſchichte, die packend von der erſten bis zur letztenn Zeile iſt. Man wird dies Buch nicht ohne Gewinn aus der Hand legen, auch wenn man beh nur von der bunten Fülle ſeiner ſpannenden Handlung und em intereſſanten Schauplatz gefeſſelt glaubt. * 1 Tiergeſchichten. Von Eliſabeth Gräfin von Mont gelas. (Leipzig, Haberland.) Die Verfaſſerin des Werkes„Von meiner Löwin und anderen Lieblingen“, das bei guten Menſchen und Tier⸗ freunden ungewöhnlich ſtarken Beifall gefunden hat, ließ ſoeben ein neues Buch Tiergeſchichten erſcheinen, in dem ſie ſich wieder als eine unvergleichlich gründliche Tierkennerin bewährt. Wie dieſe — 5 in der Tierſeele zu leſen verſteht, das iſt einfach wunderbar. Ihre pſychologiſchen Betrachtungen ſind keineswegs unkontrollier⸗ bare Phantaſien einer Tiernärrin, ſondern Hinweiſe auf Aeuße⸗ rungen der Tierſeele, die jedes beobachten kann, und Erklärungen der mannigfaltigſten Tiergewohnheiten, aus denen einwandfrei hey⸗ vorgeht, daß es auch unter den Tieren ſo etwas wie Perſönlich⸗ keiten gibt, Individualitäten, die entſprechend behandelt ſein wollen. Auch das neue Buch der Gräfin von Montgelas lieſt ſich feſſelnd und unterhaltſam und iſt gleich ſeinem Vorgänger ein wichtigen Beitrag zur Tierkunde. / —2* Tll. Müllheim, recht einen ſeit brecden handeln, das ſchon nahezu 40 Oiße des Vorj 4. Seite. Nr. 281. Mannheimer General-⸗Anzeiger.(Mitlag⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 22. Juni 1922. Aus dem Lande. Eime neue Neckarbrücke. () Avesheim, 22. Juni. Die Erſtellung einer feſten Brücke über den Neckar zwiſchen Ilvesheim und Seckenheim iſt nach einer Verſtändigung beider Gemeinden mit der Neckarkanal⸗Geſell⸗ ſchaft und ſtaatlichen Vertretern in greifbare Nähe gerückt. Die im Bau befindliche Kanalſtrecke würde auf hieſiger Gemarkung für Ver⸗ kehr und Feldbeſtellung drei feſte Brücken erfordern. Man hat ſich bei der Bürgerausſchußſitzung bereit erklärt, mit einer Brücke zu⸗ frieden zu ſein und die erſparten 5 Mill. M. als Zuſchuß für die Neckarbrücke zu verwenden, um jederzeit ungeſtört auf die jenſeitigen Allmendſtücke gelangen zu können. Die Brücke wird auch eine zwingende Notwendigkeit werden, weil infolge Ableitung eines Teils des Neckar⸗Flußwaſſers in den ſpäteren Kanal die im Gang befindliche Fähre nicht mehr lebensfähig bleiben könnte. Im Laufe der letzten 20 Jahre wurden wiederholt Brückenpläne aus⸗ gearbeitet und die Bevölkerung hat die Anweſenheit von Ingenieuren und Technikern zu dieſem Zwecke immer gern geſehen, weil ſie glaubte, jetzt gings los. Aber bei der papiernen Ausarbeitung dieſes dankbaren Objektes durch Ingenieur⸗Kandidaten iſt es immer ge⸗ blieben, und die Brücke ſtand und fiel jeweils mit den Projekten der elektriſchen Bahnverbindung Mannheim mit Schriesheim a. d. B. über Ladenburg. Welches Schickſal dieſem alten Projekt einmal be⸗ ſchieden iſt, das wieder anläßlich einer großen Verſammlung von Intereſſenten in Schriesheim von ſich reden machte, weiß man heute noch nicht. Für unſere arbeitende Bevölkerung iſt es dringend nötig, infolge des den lokalen Verkehr hemmenden Kanals beſſere Verkehrs⸗ bedingungen anderweitig zu ſchaffen. Als Mittel zum Zweck muß die neue Neckarbrücke aus Eiſenbeton zwiſchen Ilvesheim und Seckenheim angeſehen werden, die aber nicht bloß lokale, ſondern allgemeine Bedeutung erlangen wird, da ſie den ganzen Verkehr zwiſchen den großen und landwirtſchaftlich reichen Orten der Bergſtraße und Rheinau⸗Schwetzingen zu vermitteln haben wird. Ihre Bedeutung wird auch jedermann ſofort einleuchten, wenn man bedenkt, daß zwiſchen Mannheim und Heidelberg, alſo einer Ent⸗ fernung von über 20 Kilometer, keine feſte Brücke für den all⸗ gemeinen Fuhrverkehr bis jetzt exiſtiert, und die Brücke zwiſchen Ladenburg und Neckarhauſen ſonderbarerweiſe früher nur für die Bahn(zweigleiſig) mit einem ſchmalen Fußgängerweg gebaut wurde. Mit dem Bau der neuen Brücke ſoll ſofort nach der Staatsgenehmi⸗ gung der Pläne noch in dieſem Spätjahr begonnen werden. Man hofft dann, ſie in drei Jahren, noch vor Fertigſtellung des Neckar⸗ kanals, dem allgemeinen Verkehr übergeben zu können. Zugleich wird dann auch die längſt geplante und von Seckenheim ſehnlichſt gewünſchte Weiterführung der elektriſchen Straßen⸗ bahn bis zur Brücke ihrer Verwirklichung entgegengehen, wie uns beſtimmt verſichert wird. Ja, es wäre vielleicht möglich, die End⸗ ſtation der Elektriſchen nicht vor die Brücke nach Seckenheim, ſondern Her die Brücke nach Ilvesheim zu verlegen. * cwWeinheim, 22. Juni. In einer unter Vorſitz von Stadtrat Karl Zinkgräf abgehaltenen Sitzung der Vorſtände des Gemein⸗ nützigen Vereins, des Odenwaldklubs, des deutſch⸗öſterreichiſchen Alpenvereins ſowie des Vereins der Naturfeunde und der Turnver⸗ eine wurde einſtimmig beſchloſſen, eine Bergwacht“ Odenwald nach dem Vorbilde der bayeriſchen und der Schwarzwald⸗Bergwacht zum Schutze der heimiſchen Fluren und Wälder und der im Intereſſe der Allgemeinheit geſchaffenen Anlagen ins Leben zu rufen. Die anweſenden Herren, Oberamtmann Dr. Pfützner und Bürgermei⸗ ſter Hügel ſicherten der neuen Organiſation den nachdrücklichſten Schutz der Behörden zu. T Bähl, 22. Juni. Im Altſchweier ſtürzte der 82ſährige Landwirt Fr Dreſel beim Heuladen vom Wagen ab und war fort tot.— Vimbuch wurde von einem ro Geſellen die chenmutter auf der Dorfwieſe erſchoſſen. Dadurch wurden die noch im Storchenneſt befindlichen 80 2 Storchen dem Hungertod ausgeliefert, da der männliche Storch ſich um die Jungen nicht küm⸗ merte und wegflog. 0 Reichenbach, 22. Juni. Ein ſchwerer Unglücksfall hat hier beim Hochzeitsſchießen ereignet. Beim Abfeuern eines öllers wurde einem jungen Landwirt ein Fuß derart zerſchmet⸗ tert, daß er im Krankenhauſe zu Hornberg bis zum Knie amputiert werden mußte. St. Peter b. Freiburg, 20. i. 57 Dr. Tarl 4 Mf ee e eeenee a St. Peler anläßlich der Vollendung des 50. Jahres ſerner Lehr⸗ tãti daſelbſt zum Ehrendomherrn an der Dom⸗ und Metropoli⸗ „ A. Juni. Als hier der Schloſſermeiſter Rup⸗ Jahren nicht mehr gereinigten Winkel zwiſchen ſeinem Wohn und einem benachbarten Oekonomiegebäude reinigte, fand er unter dem metertiefen Schutt eine Schädeldecke und Ueberreſte von Menſchenknochen vor. Es kann ſich hier um ein Ver⸗ Jahre zurückliegen dürfte. =Freudenſtadt, 22. Juni. In der Entwicklung des Heim⸗ kraftwerks iſt wieder ein weiterer großer Fortſchritt zu ver⸗ zeichnen. Am Sonntag nachmittag wurde der Heimbachſtollen, der eine Fortſetzung des Glatt⸗Lauterſtollens bildet und beſtimmt iſt, die Waſſer des Wühlsbaches und Talbaches aufzunehmen und zur Heimbachſperre zu leiten, durchſchlagen. Die übrigen drei Durch⸗ brüche, der insgeſamt über acht Kilometer meſſenden Stollenanlage en. merden in Bälde erfolg Nus der Pfalz. Der kommende 1922er. Aus der Pfala, 20. Juni. Ueber den Stand de rWein⸗ ber'ge erhalten wir—— Zuſchrift. Die Prognoſe für den 1922er lautete bis vor Kurzem nicht günſtig. Fachleute weisſagten, daß es im kommenden Herbſt nicht viel Wein geben würde. Sie ündeten das damit, daß das Holz der Rebe in Folge der großen res ſich nur ſ. habe, und ferner wies man als ab e auf die ſis hin,daß der Rebſtock nunmehr eine ganze Reihe von Jahren hindurch Schlag auf Schlag eine gute Ernte geliefert hat und deshalb nach alter Erfahrung ermüdet ſein müſſe, alſo vorausſichtlich wieder einmal ausſetzen werde, mit einem Wort: Die Prognoſe lautete: 1922 gibt es vor⸗ ausſichtlich keinen Wein. Wer jetzt aber durch die Weinberge geht, ſeir es im Oberland, an der Mittelhaardt, oder im Unterland, der wird überraſcht ſein von dem unglaublich ſtarken Samen⸗ anſatz, ſowohl nach Zahl als auch nach Größe. Wenn man den Winzer frägt, ſo drückt auch er ſein Erſtaunen hierüber aus. Dazu kommt, daß die Blüte glücklich verlaufen iſt und die Rebſtöcke völlig wurmfrei ſind, weil dieſer Schädling teils durch die Hitze im letzten Sommer, teils durch den langen harten Winter nicht auf⸗ kommen konnte. Wenn alſo das Wetter weiter günſtig bleibt, ſo iſt auf eine Menge Wein zu rechnen im Herbſt 1922, wie es ſchon lange nicht mehr da war. Ob freilich die Qualität damit Schritt hält iſt eine andere Frage. Man erinnert ſich daran, daß auf den guten Jahrgang 1911(bekanntlich auch ein heißer Sommer) ein geringerer Jahrgang folgte. Das muß aber nicht immer ſo ſein, denn wir haben auch ſchon in früheren Zeiten erlebt, daß zwei gute Jahrgänge und ſogar drei aufeinander folgten. Hoffen wir alſo das Beſte. * (Aus der Weſtpfalz, 21. Juni. Die erſte Fukterernte hat in der Weſtpfalz den Erwartungen nicht ganz entſprochen. Die Nie⸗ derſchläge der letzten Zeit ſind zu ſpät erfolgt, um die Schäden der Trockenheit noch auszugleichen. Dagegen haben ſich die Getreide⸗ arten, beſonders Sommergetreide, durch den Regen noch recht gut erholt, ebenſo ſtehen die Kartoffeln durchſchnittlich ſehr ſchön. Die anfänglich als ergiebig zu betrachtende Kirſchenernte hat weniger günſtige Ergebniſſe zu verzeichnen, ſie wird beiſpielsweiſe in den „Kirſchenorten Hengſtbach, Mittelbach, Wattweiler uſw. nicht ſo reich⸗ lich wie im Vorjahr ausfallen. Die Aepfel, die im Vorjahr weniger getragen haben, zeigen einen zumteil überreichen Fruchtanſatz, ebenſo die Birnen, in manchen Lagen iſt der Zwetſchenhehang ſehr gut, auch die Nußbäume haben reichen Anſatz. Sportliche Rundſchau. Deulſche Kampfſpiele. In Grunewald begann am Montag nachmittag das Turnier des Deutſchen Tennis⸗Bundes mit einigen für die Entſcheidung allerdings belangloſen Spielen. Da nur die Beſten des Bundes zu⸗ gelaſſen ſind, wurden jedoch recht gute Leiſtungen gezeigt. Die ein⸗ zelnen Ergebniſſe des erſten Tages ſind: Herren⸗Einzelſpiel: Siedoff⸗ Bielefeld gegen Fitzner⸗Breslau:3,:4; Zander⸗Pankow gegen Hopfenheidt⸗Berlin:6,:3,:5; Hoffmann⸗Berlin gegen Soemme⸗ ring⸗Weimar:4,:2; Kreuzer Frankfurt gegen Siedoff⸗Bielefeld:6, :0,:0.— Damen⸗Einzelſpiel: Fr. Redlich⸗Wien gegen Frau Litt⸗ mann⸗Berlin:1,:1.— Gemiſchtes Doppelſpiel: Ehepaar Relly⸗ Wien gegen Ehepaar Seiffert⸗Berlin:2,:0. Pferòerennen. Köln. Talion⸗Rennen. 38 000 A. 1200 Mtr. 1. Pfeiffers Nu⸗ men(Möller), 2. Taifun, 3. Lindenwirtin. Ferner: Bandſtahl. 18:10; 13, 16:10. Lycaon⸗Rennen. 43 000 4. 1400 Meter. 1. Müllers Reichswehr(Steffen), 2. Holm, 3. Magyare. Ferner: Raugraf U, Poppleton, Full Stop, Biedermann, Ballon, Thuja, Congo II, Mo⸗ nika, Standarte, Tatra. 110:10; 22, 17, 13:10. Frondeur⸗Jagdrennen. 53 000 A. 3700 Mtr. 1. Schmidts Glücksburg(Unterholzner), 2. Narr. 13:10. 3 L. Preis vom Rhein. 80 000 4. 1600 Meter. 1. S. A. v. Oppenheims Sommerflor(Zimmermann), 2. Orilus, 3. Leicht⸗ ſinn. Ferner: Georgios, Rolandseck II. 11:10; 13, 27:10. 3., 2 L. Sileſia⸗Jagdrennen. 43 000 A. 3200 Mtr. 1. Polhaus Brash(Oertel), 2. Ifen, 3. Finderlohn. 11:10. Hanibal⸗Ausgleich. 53 000 A. 2200 Mtr. 1. Geſt. Myd⸗ linghovens Sternbild(Fabel), 2. Lucille, 3. Ottone. Ferner: Champagne, Gedinge, Erbfeind. 14:10; 13, 15:10. 6., 6 L. Rubin-Hürdenrennen. 53 000 A. 3000 Mtr. 1. Karaus Dorn(Unterholzner), 2. Markaner, 3. Spartaner. Ferner: Sieg⸗ bert, Maszlag. 21:10; 15, 44:10. 1., 2 L. Hamburg⸗Horn. Schiffbecker⸗Rennen. 40 000 4 1200 Meter. 1. St. Charlottenhofs Angelus(Korb), 2. Münze, 3. Leonidas. Ferner: Heldin. 27:10: 12, 11:10.— Eintracht⸗ Rennen. 60 000 1800 Meter. 1. Hauptgeſtüt Graditz' Alpen⸗ roſe(G. Janek), 2. Immergrün, 3. Caſa Bianca. Ferner: Edel⸗ gard, Mißgunſt, Minnie, Roſperga, Alm. 14:10; 11. 14, 11:10. Kopf, 1 L.— Iſerbrooker Ausgleich. 40 000 1400 Meter. 1. Geſtüt Weils Traumdeuter(Tarras), 2. Goldſtrom, 3. Centrifugal. Ferner: Werwolf, Chimäre, Wolkenſchieber, Dunſt, Anſage, Bernhard, Fehlerlos, Jogull, Hammerfeſt, Charlatan, Braunblau, Fridericus. 104:10; 27, 33, 19:10.— Nickel⸗Ren⸗ nen. 60 000 A4. 1800 Meter. 1. Geſtüt. Weils Hausfreund (Tarras), 2. Abenteuer, 3. Aventin. Ferner: Simſon, Heinrich geh, Kotik. 78:10; 15, 12:10. 4., Hals.— Großer Hamburger Ausgleich. 100 000„ 3200 Meter. 1. Geſtüt Weils Luftibus (G. Janek), 2. Dardanos, 3. Gyere velem. Ferner: Einhart, Omen, Anarchiſt 2, Perſicus, Liebhaber, Lebensgefährte, Kiralyka, Oreſtes, Ordensritter, Parcifal, Abendſturm, Paukenſchläger, Caracalla, Wotan. 43:10; 18, 19, 26:10. 74., L.— Elbe⸗Preis. 60 000 4 2200 Meter. 1. Kruſes Reinweiß(Blume), 2. Ka⸗ mille, 3. Nicotin. Ferner: Barde, Joachim Ernſt, Altmärker. 54:10; 21, 25:10. 4., Kopf.— Horner Jagdrennen. 45 000 41 3500 Meter. 1. Reimannns Moral(Frhr. v. d. Bottlenberg), 2. Elfchen, 3. Maxi. 27:10. 1 eee eee Rudern. Manunheimer Regakta am 2. Juli 1922 im Mühlauhafen. Vier Regattaſonntage liegen dieſes Jahr vor Mannheim. Da iſt ſchon reichlich geſiebt und geſichtet. Wenn trotzdem von 25 Vereinen 600 Ruderer gemeldet ſind, ſo iſt das ein Zeichen, daß viele eben⸗ bürtige Mannſchaften da ſind, die ſich auf einer einwandfreien Strecke, ungehindert von der Tücke der Elemente, miteinander meſſen wollen. Wenn auch dieſes Jahr Norddeutſchland fehlt— die ungeheuren Koſten verbieten mehrere große Reiſen, und die Meiſterſchaften werden Jahr in Trier ausgefahren— ſo iſt doch von Süddeutſchland alles da, was noch Ausſicht auf Erfolg hat. Auch in dieſem Jahr werden wir im Mühlauhafen ſpannende Kämpfe ſehen und Mannheim wird ſeinen Ruhm, eine Oualitäts⸗ Regatta zu ſein, wahren und mehre. Neues aus aller Welt. — Thtliche Blitſchlüge. In Württemberg ſind in den letzten Tagen bei Gewittern mehrere Perſonen vom Blitz erſchlagen wor⸗ den. In der Nähe von Buttenhauſen wurden drei Perſonen, ein Gutspächter und zwei Knechte auf der Stelle vom Blitz getötet, während bei Gerſtetten ein Mann und eine Frau, die beide auf dem Felde arbeiteten, vom Blitz erſchlagen wurden. Bei Weſter⸗ heim.⸗A. Geislingen wurde ein Landwirt, Vater von 5 Kindern, und aus einer Schafherde heraus 50 Schafe vom Blitz getötet. — Der Prozeß gegen den Frauenmörder Großmann. Der Termin 15 die Hauptverhandlung vor dem Schwurgericht des Landgerichts Berlin gegen den Frauenmörder Großmann iſt auf den 1. Juli u. die fo Die Verhand⸗ deree werden vom Landgerichtsdirektor Jeep geleitet. Von den zohlreichen Großmann zur Laſt gelegten Mortaten find drei Fälle ſoweit geklärt worden, die Anklage darauf geſtützt werden konnte. Der Angeklagte hat ſchon 28 ſchwere Vor⸗ ſtrafen, zum Teil wegen ſchwerer Gewalttaten auf ſexuellem Gebiete, erlitten, darunter 15 Jahre Zuchthaus wegen Vergewalti⸗ gung eines kleinen Mädchens, an deren Folgen das Mädchen ge⸗ ſtor iſt. Zu der Verhandlung find außer 48 Zeugen mehrere mediziniſche geladen, die ſich über die geiſtige Be⸗ ſchafffenheit des Angeklagten zu äußern haben werden. Da viele geradezu ungehenerliche Dinge erörkert werden müſſen, wird die di während der Dauer der Verhandlung ausgeſchloſſen werden. — Großfeuer in der Berliner Gasanſtalt. Montag nacht iſt in der Städtiſchen Gasanſtalt Großfeuer ausgebrochen. Erſt gegen Morgen konnte der Brand völlig gelöſcht werden. Die Urſache iſt Selbſtentzündung von Braunkohlen. — Kaubmord an einem Kaſſenboken. In Neudamm iſt der ſeit 25 Jahren bei der Kreditanſtalt zu Neudamm angeſtellte Kaſſen⸗ bote Karl Eſſig einem furchtbaren Verbrechen zum Opfer ge⸗ fallen. Eſſig ſollte früh morgens die Summe von 210 000 Mark nach der nur einige Kilometer entfernt liegenden Ziegelei VBornhof zur Lohnauszahlung bringen. Gleich hinter dem Reſtaurant Wald⸗ kater führt der Fußweg über einen mit Wald und dichten Büſchen bepflanzten Weg nach Bornhof. An einer ſandigen Stelle, wo der Kaſſenbote über einen kleinen Bach mußte, iſt er wahrſcheinlich von mehreren Verbrechern überfallen worden. Nachdem ſeine Angehörigen mehrere Stunden vergeblich auf ſeine Rückkehr gewartet hatten, benachrichtigten ſie die Polizei, die mit einem Polizeihund die Spur aufnehmen ließ. In einem Gebüſch wurde ſchließlich Eſſig tot aufgefunden. Ein weißes Tuch war dem Eſſig über die Augen gebunden und mit einem Meſſer iſt ihm die rechte Halsſchlagader durchſtochen worden. Kampf mit Straßenräubern. Auf der Straße von Döl⸗ lingen nach Pleſſau wurden zwei Angeſtellte der Döllinger Kohlenwerke von zwei Banditen überfallen. Die Räuber hielten den Angeſtellten Revolver entgegen, entriſſen ihnen eine Geld⸗ kaſſette mit 120 000 Mk. Lohngeldern und bedrohten ſie mit Er⸗ ſchießen, wenn ſie ſich verteidigten. Ein Gendarm, der die Ver⸗ felgung ſofort aufnahm, konnte die beiden Verbrecher in einem Felde aufſtöbern. Es kam zu einem regelrechten Feuergefecht, in deſſen Verlauf ſich einer der beiden Täter erſchoß. Der andere wurde von dem Gendarm ſchwer verwundet. Das Geld iſt bis auf zwei Lohnbeutel aufgefunden. — Ein ſtandrechtliches Todesurteil vollſtreckt. Das Budapeſter Bundesgericht verurteilte den Kadettaſpiranten Feldwebel Franz Maties wegen Spionage ſtandrechtlich zum Tode durch den Strang. Der Verurteilte, der aktive Dienſte leiſtete, ſuchte mit dem Vertreter eines Nachbarſtaates Fühlung, um gegen materielle Vorteile wichtige militäriſche Geheimniſſe zu verraten. Er verübte in der Wohnung eines Vorgeſetzten einen Einbruch und entwendete dort wichtige Dokumente. Vorher hatte er Vorkehrungen getroffen, um nach Verübung des Verbrechens in das Gebiet des betreffenden Tage feſtgeſetzt worden. Nachbarſtaates zu entfliehen. Das Urteil wurde bereits vollſtreckt. Handel und industrle. Der Wirtschaftsverkehr zwischen Deutschland und den Randstaaten. Die ehemals zu Rußland gehörenden„Randstaaten“ haben mehr oder minder größere Bedeutung für Deutsch land nicht nur als Lieferer von Rohstoffen verschiedener Art, sondern auch als Eigenverbraucher und als Durchgangs- länder für Rufland. Denn das natürliche, weil geographisch am günstigsten gelagerte Einfallstor dorthin— Polen— wi vor allem zufolge seiner ungesunden und künstlich von Frankreich betriebenen Erweiterung nie den ungestörten Durchgangsverkehr deutscher Waren nach Rußland ermög- lichen. Für die Weltwirtschaft und mithin auch für die deutsche Industrie und ihren Großhandel, bedeutete das Aus- scheiden Rußlands jedoch unsagbaren Schaden. Es fehlt uns und den anderen seine Weizenausfuhr, während wir zu- gleich seine Kaufkraft für die Industriewaren aller Art entbehren. Ohne den Wiederaufbau Ruflands müſßte Europa — und mit ihm die ganze Welt— schwer leiden. Durch den Wirtschaftsvertrag zwischen Rufland und Deutschland 18f diese Aufgabe des Wiederaufbaues in Angriff genommen dabei ist zu erwarten, daß sowohl Skandinavien wie a Finnland und die Randstaaten zu gemeinsamem Nutzen mit⸗ helfen werden. Ueber den gegenwärtigen Stand der Wirt⸗ schaftsbeziehungen zwischen Deutschland und den Randstaa- ten wird in der„Nordischen Wirtschaftszeitung“, dem offiziel- len Organ der deutsch-nordischen Wirtschaftsverbände, fol- gendes ausgefũührt: Die lettische Industrie und der lettische Handel sind schon seit Generationen im wesentlichen in Handen der dort nieder- gelassenen Reichsdeutschen, die auch nach wie vor mit dem deutschen Reiche einen engeren Wirtschafts ver- kehr zu pflegen sich bestreben. Das geht schon aus dem kürzlich abgeschlossenen Handelsvertragsverhältnis hervor, in das von den Randstaaten Lettland als erster mit Deutsch land eingetreten ist. Lettland liefert für uns wichtige Rob- stoffe, Holz und Flachs, während es selbst für deutsche Fertig- Waren aller Art, besonders solcher für den landwirtschaff- lichen Gebrauch, stark aufnahmefähig ist. Dabei wird die deutsche Industrie im gesamten Baltikum durch den schon in Vorkriegszeiten eifrig gepflegten Handelsverkehr dorthin unterstũzt; es wird den deutschen Fabrikanten nachgesagt, daß sie den jeweiligen besonderen Bedürfnissen und dem 6Ge: schmack der Käufer durch entsprechende Anpassung d aus nachkommen. 5 Die wichtigsten Umsclilagplatze für Waren aller Art sind die Hafenstädte Riga, Libau und Windau. Die in ihnen vor dem Kriege gleichzeitig ansässig gewordene Industrie hat je- doch im stark gelitten, so daß in einzelnen Zweigen kaum mehr als ein Viertel der frũüheren Betriebe im Gange ist. Leider Hiegt auch der Großhandel, besonders infolge Ver- knappung der Betriebsmittel, darnieder, und er erholt sich lediglich durch den auſſerordentlich lebhaften Durchgangs- verkehr nach Ruflland. Der Durchgangshandel wird àn den lettischen Ostgrenze vollzogen, an Ferschiedenen Tausch punkten, an denen der wahrhafte Tauschhandel— Waren gegen Lebensmittel— in beträchtlichem Umfange stattfindel“ Estland— die Republik Eesti— steht als vom Kriege eschontes Land verhältnismäßig am günstigsten unter den ei jun Randstaaten da. Seit 1920 im Frieden mit Räfe- rußland hat es seine heimischen Industrien größten Teile Wieder aufgebaut. Dem Import von Fertigwaren ist dureb die Bevölkerungszahl von ungefähr 1,2 Millionen Köpfen eine Grenze gesetzt; immerhin kommt in re auf die Einfuhr Deutschland(1921 mit etwa 437%) an erster Stelle. Hauptsäch- Iich Metall- und Kleineisenwaren werden laufend in groſen Mengen sowohl für Eigenbedarf, als auch im Waren verkehr nach Rußfland gebraucht. Darunter Solinger 8 waren und hauswirtschaftliche Gegenstände, wofür aus Ruf- land Pelze und Elachs in großlen Mengen geliefert werden: Glaswaren und Waren aus Porzellan, mittlerer Gũte, Werden bei großem Bedarf gern aus Deutschland bezogen. Ferner? optische Artikel aus Jena und Rathenow. Für Papier Papierwaren ist dagegen der Absatz weniger aussichtsreich infolge einer Reĩhe eigener großer Papierfabriken und ferner wegen des starken Wettbewerbs Finnlands, mit dem die estnische Republik einen Handelsvertrag geschlossen hat. 5 Litauen ist die mit dem deutschen Reiche am engsten wirkschaftlich verbundene baltische Republik. Der Handels- verkehr nach Rußland Darunter Solinger Stahl- des ostpreußischen Großhandels; er betrug deutscherseits ca. 88% Nach Rußland ist der Handelsverkehr nur gering, zudem ist gegenwärtig der Bedarf nur klein, der Markt über⸗ säͤttigt, und es macht sich eine starke Zurüũckhaltung der Ver- braucher bemerkbar. e ee eee Brown, Boveri& Cie..-G. Mannheim-Katertal In der am 20. ds. Mts. stattgehabten Aufsichtsratssitzung der Brown, Boveri u. Cie. Aktiengesellschaft in Mannheim- Käferthal beschloß der Aufsichtsrat, der demnächst abzu- haltenden Generalversammlung die Verteilung einer DIVτν dende von 15 f/ für das Geschäftsjahr 1921 in Vorschlasg zu bringen. 5 8 rel Neue Erweiterungspläne im Stinnes-Konzern. Außer dem Bau einer Zentralkokerei zwischen Gelsen- kirchen und Bochum und der Errichtung eines Rährenwalz- werkes im Anschluß an den Bochumer Verein beschäftigt sich die Rhein-Elbe-Union mit der Anlage eines neuen großen Eisenwerkes im Anschluß an die Dortmundersg Union. Das Werk, ebenfalls ein Milliarden-Projekt soll in die Umgegend von Dortmund werden. Zu diesem Zweck sind, wie die„Dortm. Zig.“ meldet, von der Stinnesgruppe in der Ortschaft Ellinghausen bei Deusen große Grundankäufe erfolgt, denen Weiterer Grunderwerb folgen wird. Zur Verbindung der alten Werkanlagen der Doxtmunder Union mit den geplanten neuen Anlagen soll in Dortmund-Huckarde ein großſer Rangierbahnhof angelegt werden, zu welchem Zweck die Stinnes-Gruppe dort umfang- reiches Gelände angekauft hat. Ebenso sind zur Schaffung von Wohngelegenheiten für Angestellte und Arbeiter der ge- planten neuen Werke bereits mehrere Höfe und Ländereſen erworben worden. 13 7 7. K Die Nachlieferungen an Reparationskohle. Wie wir erfahren, beziehen sich die Forderungen des Garantiekomitees auf die Lieferungen von Kohlen für Juni nach dem bisberigen Reparationsprogramm(1,9 Millionen Tonnen monatlich). Die Divergenz in den Berechnungen des Reichskommissars und des Garantiekomitees entsteht da- durch, daß im letzteren Falle die Reste in den einzelnen Sor- ten, deren Gesamtlieferungen zum Teil relativ gering sind, zu- sammengerechnet sind, im ersteren Falle der reine Mengen- rückstand aufgestellt ist. Die Folgen dieser Nachlieferungen Werden, da es sich vornehmlich um bestimmte hochwertige Mengen handelt, entweder eine Einschränkun g der Roheisen- und Stahlproduktion oder einer Er- höhung der Kohleneinfuhr mit sich bringen, in jedem Falle weitere Belastungen des Einfuhrkontos und Er- höôhung der Preise für Eisen- und Eisenfabrikate. ....... —— r————— a — 9 n „„„ Se e F iFFrKenS T7 5 6 88.FAr Iuin * Do etwy 5 8 Donnerstug, den 22. Juni 1922. Maunheimer General- Anzeiger.(mittag-Ausgabe.) . Seite. Nr. 281. — 9655 Anrechnung von eingeführter Auslandskohle auf das Inlands-Kohlenkontingent in der Pfalz. Angesichts der Schwierigkeiten der Kohlen- und Koksver- orgung hat der Reœichskohlenkommissar Anfang Juni eine Verfügung erlassen, nach der er sich die Anrechnung ein- gekührter Auslandskohle auf das Inlands-Kohlenkontingent Forbehält. Gegen diese Maßnahme hat der Verband Pfälzischer Industrieller Stellung genommen und zen Reichskohlenkommissar dringend gebeten, von der Durehführung dieser Verfügung in der Pfalz mit Rücksicht auf die besonderen Schwierigkeiten in der pfalzischen Kohlen- Lersorgung Abstand zu nehmen. Die Bemühungen des Ver- andes Pfälzischer Industrieller haben zu einem vollen Er- kolg geführt. Nach einer vom Reichskholenkommissar an en Verband gerichteten Zuschrift, nimmt der Reichskohlen- ommissar ausdrücklich davon Abstand, in die Pfalz einge- kührte ausländische Kohle auf die Kontingente an inländische ohle in Anrechnung zu bringen. Die pfälzische Industrie, ie zur Streckung ihrer Kohlenbestände auf den Zukauf fremder Kohle, insbesondere von Saarkohle angewiesen ist, Wird dieses Entgegenkommen des Reichskohlenkommisars jedenfalls dankbar anerkennen. Aaueste Drahfherichie. HBerlin, 22. Juni.(Eig. Drahtb.) Die Aktiengesellschaft für Filmfabrikation, Berlin, beschloß in ihrer gestrigen zeneralversammlung die Kapitalserhöhung von 6 auf 18 Mil- onen Mark, wobei die Festsetzung der Begebungsmodalitä- ten dem Aufsichtsrat überwiesen wird. Düsseldorf, 22. Juni.(Eig. Drahtb.) In der gestrigen Generalversammlung der Rheinischen Automobil-.-G. wurde Kapitalserhöhung um eine Million%iger 10 stimmiger orzugsaktien auf insgesamt 13 Millionen Mark beschlossen. ie neuen Aktien sind ab 1. Juli ds. Js. dividendenberechtigt. ie Verwaltung teilte mit, daß die Umsätze sich weiter ge- ssert hätten und daß auch auf das erhöhte Aktienkapital ein gutes Erträgnis zu erwarten sei. Die Gesellschaft steht mit der Automobilbau-.-., deutsche Gesellschaft für lie Lizenz Bugatti in Mannheim, in einem freundschaft- Wen Verhäaltnis. Börsenherichte. Mannheimer Uffektenbörse. Mannheim, 21. Juni. Die heutige Börse verkehrte wieder schwächerer Tendenz. Benz gingen zu 440% um, ebenso Zellstofffabrik Waldhof-Aktien zu 650% und junge Zellstoff- Abrik zu 620%. Ferner waren niedriger: Anilin 700 UG. 710., henania 750., Verein Deutscher Gelfabriken 820., Rod- derg 715 G6., Dingler 505., Waggon Fuchs 520 B. Karls- Tuher Maschinenbau 721 bez. und Rhein. Elektra 400 B. Von * ersicherungsaktien standen im Verkehr;: Continentale zu 75 pro Stũück. —— — Deuisenmark! Anhaltend hohe Devisenkurse. Mannheim, 22. Juni.(.35 Uhr vorm.) Die Kurse, die gestrigen Nachmittagsverkehr sehr stark anzogen— der Dollar notierte mit 330—, liegen im Vergleich zu gestern as niedriger, doch scheint der Devisenmarkt wieder eine Sehr feste Tendenz anzunehmen, was einer weiteren Auf. Vaärtsbewegung gleichkommt. Am hiesigen Platz werden Zenannt: Holland 12 650—12 750, Kabel New Lork 326, London 1455, Schweiz 6075—6150, Paris 2820—2840.* NewVork, 21. Juni. Die Reichsmark notierte bei Börsen- Aehlug mit 0,30%(0,3173) cents, Was einem Dollarkurs von 4 32787(317,46) entspricht. Dollarkurs 326 Mark. Waren und Markte. Weitere Preiserhöhung für Weizenmehl. Infolge des kortgesetzten Steigens der Devisen erhöht die Südd. Mühlen- vereinigung den Preis für Weizenmehl Spezial 0 am heutigen Donnerstag, den 22. Juni auf ½ 2400 gegenüber bisherigen 2340 per 100 Kilo mit Sack ab Mühle. Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat Juni 20,20 (20,10) argent. Pes., für Monat Juli 20,25(20,20) argent. Pes. Rosario für Monat Juni 19,75(19,90) argent. Pes. Leinölnotierungen. Preis ab Holland, garantiert, reines, rohes, Oel per 100 kg inkl. Holzfaß, Originaltara, Abgangsgewicht, fob oder bahnfrei Juli 46,50(46,50) fl., August 44,50(44, 75) fl., September-Dezember 41,75(42,25) fl. Preis ab Niederrhein, infolge starker Kursschwankun- gen nicht genau bestimmbar. Erhöhung der Lagerpreise für Eisen. Im Zusammenhang mit der vonseiten des Deutschen Stahlbundes vorgenommenen Erhöhung der. Werkpreise hat auch der Westfdeutsche Eisenhändler Verband in Düsseldorf seine Preise für Verkäufe ab Lager mit Wirkung vom 20. ds. Mts. an einer Nachprüfung nach oben hin unterzogen. Es gelten jetzt die folgenden Satze: Stabeisen 1348, Bandeisen 1510 4, Universaleisen 1462, Formeisen 1326 /, Grobbleche van 8 bis unter 40 mm 1504 /, von—8 mm 1511&., von—7 mm 1523.1, von,—6 mm 1537 1, Mittelbleche und Feinbleche je nach Abmessung 1702—3249, alles in Thomasware für 100 kg für Verkäàufe ab Lager gerechnet. Berliner Metallbörse vom 21. Juni. Prelse ln Mark für 100(cg. 27. junl Elektrolytkupfer 9999 Rafflnadekupfer 8550—8500 8700—8750 Slel 3450—3500 3500.—3550 Rohzink(Vb.-Pr.) 4017 3923 20. Junl 21. Junl 12550 120⁰⁰ 71800-21800 22000—22200 21200 21400 21700—21900 Z00bo0- 20500 21009-21500 do.(fr. Verk.) 3800—3830 3850—3900] Antimon 32003250 3250—3300 Plattenzink 3110—209 3125—3200 Sliber fur 1kg. 6775.-(925 6650—8900 Aluminium 1230⁰ 125⁵0 Platin p. dr. 780 78⁰0 London, 21. Junl(W3) Metallmarkt.(in Lot. für d. engl. t. v. 1016 kg.) 20. 21. bestseleot. 66.50(66.30 J Blel 23.65 62.15 61.75 Nlokel 160.— 1680.— Zink rrpt. 27.75 do. 3 Monat 62.50 62.15 Zinn Kkassa 152.45 152.45] Queckslilber 11.— do. Elektrol 69.— 69.— do. 3 Monat 133.45 153.45] Antimon 34.— Liverpool, 21. Jun(VGA) Saumwolle.(In engl. Pfid. v. 454.) September Alexandria NMovember Aluminluml. Barr. Zinn, ausländ. Huttenzinn Mlokel 23.85 27.65 11.— 34.— Kupfer Kase 19.20 39.75 4¹ 20. 29.35 Umsatz Import Jum Jull 29740 11350[ Sept. 12.57 13.18 13.25 13.58 Oktober 12.87 13.05 Gderägypt. 13.18 13.41 Aegyptische 18.95. 19.10 Oktober Amerikanischer Funkdienst. New Vork, 21. Juni(WS) Funkdlenst.(Machdruok vorboten). 21. Zuf. zus. stand wt. Elektrolyt Ored. Bal. Ainn loke Zuok Centrf Blel Torpentin Zink Savannah Elsen H. Orl Baum. Weilbleeh Wolzon rot Sohmalz wWt. Hart loko Talg Mals loko Baumwaatöl Nehl nledr.P. 62 Jul 5 höchst Pr. Petrol. oases 15.50 detrdir Engl. tanks.— Kontinent Funkdlenst.(Machdruck verboten). 18000 15000] August 13.03 13.30 50 .00 12.— .50 .61 125.— 20. 12.— Kaffee lokoe 10.75.50 Juli.88.61 Septemb..93 Dezemb..78 März.71 Mal 8 67 Baumw. loko 23.30 un 22.75 Jull 22.81 August 23.— September 22.90 Oktober 22.60 Chicago, 21. Junl(WS) 20. 21. Welzen jun 115.55 113.15 50 Sept. 113.48 nals julf 62.75 Hator Roggen Sept. 36.88 88.75 Sohmalx jul! 11.50 11.50 Sept. 11.77 11.80 Jul!———.— Jull 12.37 12.40 12.25 12.25 13.35 13.25 Sohwelne loloht niedr. bbohst. sOhw. nledr. höchst. Zuf. Chloago Westen! Fork Rlppen Speok nledr. höohst. Dez. 85.75 Jull 35.— Sept. 37.45 Juln 86.85 29000 2200⁰0 * Röggen 2000⁰ Schiffahri. Schiffahrtsnachrichten der Holland Amerika Linie, Rotter- dam. Der Dampfer„Nieuw Amsterdam“, am 3. Juni von Newyork abgefahren, ist am 13. Juni nachmittags in Rotter- dam angekommen. Schiffs-Nachrichten der Holland Amerika Linie, Rotter- dam. Der Dampfer„Ryndam“, von Rotterdam am 7. Juni abgefahren, ist am 18. Juni in New Vork angekommen. Schitfahrtsnachrichten der Holland-Amerika Linie. Der Dampfer„Rotterdam“, von Rotterdam nach Newyork, ist am 9. Juni vorm. in Newyork angekommen. D.„Nieuw Amster- dam', von Newyork nach Rotterdam, ist am 3. Juni nachm. von Newyork abgegangen. D.„Noordam“ von Newyork nach Rotterdam, ist am 10. Juni nachm. von abgegangen. D.„Ryndam“, von Rotterdam nach Newyork, ist am 9. Juni vorm. von Plymouth abgegangen. D.„Maasdam“ v. Rotterdam nach Habana, Vera Cruz,—— Orleans, ist am 6. Juni nachm. in Tampico angekommen. D.„Leerdam“, von New Orleans, Vera Cruz, Habana nach Rotterdam, ist am 26. Mai nachm. von Habana abgegangen. D.„Edam“, von Rotterdam nach Habana, Vera Cruz, ist am 2 Juni nachm. von Vigo abgégangen. D.„Rotterdam“, von Newyork nach Rotterdam, ist am 17. Juni nachm. von Newyork abgegangen. D.„Nieuw Amsterdam“, von Newyork nach Rotterdam, ist am 13. Juni nachm. in Rot- terdam angekommen. D.„Noordam“, von Newyork nach Rotterdam, ist am 10. Juni nachm. von Newyork abgegangen, D.„Ryndam“, von Rotterdam nach Newyork, ist am 9. Juni vorm. von Plymouth abgegangen. D.„Maasdam“, von Rotter- dam nach Habana, Vera Cruz, New Orleans, ist am 10. Juni nachm. in New Orleans angekommen. D.„Leerdam“, von New Orleans, Vera Cruz, Habana nach Rotterdam, ist am 13. Juni nachm. in Rotterdam angekommen. D.„Edam“, von Rotter- dam nach Habana, Veraà Cruz, ist am 15. Juni in Habana angekommen. Wasserstandsbeobachtungen im Monat juni Pogelstatlon vom Datum U Rheln n. 18. 1. 20 21. 22 Bemerkungen nusterinsei 290.00 392.55 317.00 Abende 8 Uhr Koht el:47370 3 42 397 faehm. 2 Uhr Maxau„.75.66.68.93.21.32 Nachm. 2 Uhr Hannhelm.„„„ 501.92.87.95.21.49 F Malnz 29222* 8. 3.2.19 322 Vorm. 2 Uhr Köln 2„.06.98 290.89 Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannhem 4814.81.77.87.09.34] Vorm 7 Ubr Hellbronn.95.801.35.12.75.64] Vorm 7 Uhr Windstill. Helter. 4130, Wasserwärme des Rheins am 22. Juni morgens 6 Uhr: 14½ R Mannheimer Wetterbericht vom 22 Juni morgens 7 Uhr. Barometer: 757,3 mm. Thermometer: 15.6 C. Niedrigste Temperatur Nachts: 15,30 C. Höchste Temperatur gestern: 25,50 C. Niederschlag:.0 Liter auf den qm. Windstill. Bedeckt. Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgtl 23. Juni: Gewitterhaft, wolkig mit Sonnenſchein, warm. 24. Juni: Sonne, Wolken, ſpäter vielfach Gewitter. Regen. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hanmmes; für Handel: J..: Franz Kircher; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J..: Joſef Gailhofer, für Anzeigen: Karl Hügel. Altrenommierte Oelfirma Baden ſucht für den Verkauf von Mineralölen und Fetten einen bei der in Betracht kommenden Kundſchaft mögl. gut elngeführten Herrn ats Peisevertreter ELIILIIIE Leistungsfähige Margarinefabrik mit erſtklaſſigen Marken in Tatel-, Zieh- und Schmelz- Saubere ehrliche Frau, welche gut lochen kann, in Reſtaurationsbetrieb Schöner, gut erhaltener großer und kleiner zwei⸗ rädriger 14561 fiäachen geg. hoh. Lohn geſ. Beoes Drehstrom- Margarine, SUlchtt leisben, enngefübrten Vertreter gegen gute Proviſton. Angeb. u. G. M. 805 an Rudolf Moſſe, Maunheim. umnnnnUnuneeneeeennen Mubeloun bei hohem Lohn und guter Behandlg. geſucht. Gefl. 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Frau Berta geb. Welker zeigen die Geburt ihrer Tochter Marie Luise Anna an. MANNHIEIM, den 21. Juni 1922. Frledrichsring 44. W882 · Nafional-Iheaer Mannneim. Donnefsüng, den 22. Juni 1922 51. Vorstellung 1n. Miete, Abteilung B (kür 2. Parkett B 48) Die lustigen Weiber von Windsor Komisch-phantastische Oper in 3 Akten nach Shakespeares gleichnamigem Lustspiel gedichtet von S. H. Rosenthal. Musik von Otto NJicolai. In Szene von Eugen Gebrath. Musikalische Paul Breisach. Sir John Fallstaftf Karl Mang 4558 Herr Flutk Josef Burgwinkel Herr Reich) Bürger von wWasor 875 Frank Max Lipmann Junker Spärlich Alfred Landery JJ—duiugo Voiem ————— a Schäffer Jungfer Anna Reicgß Eise Tuschkau. Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr. Freitag, den 23. Juni 1922 Der Froubadour Golks- Vorstellung) B. V. B. 2101—2200 Antang 7 Uhr. Faamalige Angehznige deg Nez.-Mf-Regf. 249 Jorbesprechung im„Prinz———— H 3, 3.[6158] J..: Hofmann. ael-. Aiachemeister Jennerstag, den 22. 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Zu haben lu Apotg. Drog. 1 Parfünt G35 Firma„Grün& Bilfinger Aeengeenſchefk, e ee Zum Handelsregiſter 8 Band XV..⸗Z. 27 Firma Erkanſon Geſellſchaft mit beſchränkter Haft nheim, wurde heute eingetragen: Die Geſellſcha jt iſt durch den ellſchafterbe⸗ ſchluß vom 29. ei 1922 aufgelöſt. r bisherige Geſchäftsführer Fabrikant Jakob Erlanſon in Mannheim iſt Liquidatox. 129 Mannheim, den 16. Juni 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XVI,.⸗Z. 4 Firma„Badiſche Elektrizitäts⸗ Arttengeſellſcaft. in Mannheim wurde heute eingetragen: 129 Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Be lag der Generalverſammlung vom 24. Mai 1 den 88 15, 16(Generalverſammlung) und 20(Ver⸗ teilung des Reingewinns) geändert. Auf die ein⸗ gereichte Urkunde wird Bezug genommen. Mannheim, den 16. Junt Bad. Amtsgericht B. G. 4 Zum Handelsregiſter B Band VI, .⸗3. 10 Mannheim wurde heute eingetragen: Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Belchind der Generalverſammlung vom 4. Mai 1922 in § 13(Aufſichtsrat) abgeändert. Emil Koch, Re⸗ gierungsbaumeiſter, Pommern(Moſel), Guſtav Krauß, Maſchineningenieur, Mannheim und Dr. ing. Haus Burkhardt, Berlin ſind zu Geſamt⸗ prokuriſten beſtellt. Jeder von ihnen iſt befugt, ntit einem Vorſtandsmitgliede oder in emeinſchaft mit einem andern Prokuriſten die Firma zu zeichnen. Mannheim, den 16. Juni 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B 1 XFI,.⸗Z. 40, Firma„Ph. Oeſtreicher& Co., Geſellſchaft mit beſchräukter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 13 Den Kaufleuten Karl Kiefer, Mannheim, Karl Dinger in Offenburg und Friedrich Kaiſer in Heilbronn am Neckar iſt Prokura erteilt. Mannheim, den 16. Juni 1922. Bad. Amtsgericht DO. G. 4. Zum Handelsregiſter 8 Band XI,.⸗Z. Firma„Bauvereinigung Geſellſchaft mik be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 130 Theodor Schuler iſt als Geſchäftsführer ausge⸗ ſchieden. Karl Pittroff, Kaufmann, Mannheim iſt als Geſchäftsführer beſtellt. Mannheim, den 17. Juni 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter A wurde heute einge⸗ tragen: 130 15 Band III,.⸗Z. 209, Firma„Moritz Neu⸗ hof“, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 2. Band V,.⸗Z. 200, Firma„Eugen Oſian⸗ der“, Mannheim. Die Prokura des Eugen Motz iſt erloſchen. 3. Band VI, O.„Z. 64, Firma P.& Hans Poſt“, Mannheim. Das Geſchäft iſt von Kauf⸗ mann Hans Poſt in Mannheim auf die Fabrikan⸗ ten David, Julius und Theodor Süß in Mann⸗ heim mit dem Recht, die Firma fortzuführen, übergegangen. Dieſe führen das Geſchäft ſeit 1. Mai 1922 unter der bisherigen Firma in offener Handelsgeſellſchaft weiter. Der Uebergang der Forderungen und Berbindlichkeiten auf die Er⸗ werber des iſt ausgeſchloſſen. 4. Band VI,.⸗Z. 108, Firma„Mannheimer Farbenfabrik Thies Roth in Liquidation“, Mannheim. Die Tama iſt erloſchen. 5. Band VI,.⸗Z. 125, Firma„Gebrüder Becker“, Mannhein. Kaufmann Georg Becker, Mannheim iſt als perſönlich haftender Geſell⸗ ſchafter in die Geſellſchaf eingetreten. . Büißd,.78. 82, Firma„Johann Gremm“, Mar aicheim. Die Prokura des Wilhelm Vne iſt erloſchen. Band VIII,.3. Katz“, Mannheim. Die 230, Firma„Lambert& Geſellſchaft iſt aufgelöſt ſamt der Firma auf den bisherigen Geſellſchafter Holzhändler Johannes Gerwig, Mannheim als alleiniger Inhaber übergegangen, der es unter der gleichen Firma weiterführt. 8. Band XVII,.-⸗3. irma„Farben⸗ fabrik Georg Thies N Sohn“, annheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und in Liguidation ge⸗ treten. Zum Liquidator iſt Kaufmann Georg Karl Thies, Ludwigshafen a. Rh. beſtellt. 9. Band XVIII,.⸗Z. 231, Firma„Mann⸗ heimer Hausſchuh⸗Fabrik van Bürck& Cie.“, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 10. Band XXII,.⸗Z. 165, Firma„Carl Schmölz& Co.“, Mannheim. Joſef Immler iſt als Geſellſchafter ausgeſchieden. Kaufmann Phi⸗ lipp Schubert, Mannheim iſt in die Geſellſchaft als perſönlich haftender Geſellſchafter eingetreten. 11. Band XXII,.⸗Z. 69, Firma„Robert Paul Camien“, Mannheim. Inhaber iſt Robert Paul Camien, Kaufmann, Mannheim. 12. Band XXIII,.⸗ 8. 70, 199„Mann⸗ heimer& Co.“, Mannheint, E 5, Die offene Handelsge ſellſchaft hat am 15. Mat 1922 begon⸗ nen. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind: Julius Mannheimer, Kaufmann, Mannheim, Ernſt Iſaac, Kaufmann, Mannheim, Paul Krie⸗ gel, Kaufntann Mannheim. Geſchäftszweig: Agenturen und kommiſſionsweiſen Handel in Ge⸗ Futter⸗ und Lebensmitteln. 8 13. Band XXIII..-⸗Z. 7J, Firma„K. Wolch & Co. Mannheim, Landteilſtraße 14. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 21. März 1922 begon⸗ nen. Perfönlich haftende Gefenſchafter ſind: Kurt Walch Ehefrau, Käte geborene Stegmaier, Mann⸗ heint, Robert Klaiber Sbefrau, Gertrude geboreng ſade Mannheim. Jur VPortretung der Geſeſl⸗ ſchoft iſt nur die Geſeſiſch afterin Frau Käte Malch herechtigt. Geſchäftszweig: Handel mit Füllfeder⸗ haltern und Füllbleiſtiften. Mannheim, den 17. Juni 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter!“ Band XpllI..⸗Z. 57, Firma„Steinacher& Rueff Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde 17 1 eingetragen: Dem Kaufmann Marcel Rueff in Hamburg 15 Geſamtprokura derart erteilt, daß er gemeinſam mit einem andern Prokuriſten zeichnungsberech⸗ tigt iſt. Mannheim den 19. Juni 1922 Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Jum Handelsregiſter E Band 7 XIX,-S. 5 Firma„Süddeutſche Teerprodukten⸗& Briket⸗ Fabrik, Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen. 131 Adolf Stöhr in Darmſtadt iſt als Prokuriſt der⸗ art beſtellt, daß er die Firma gemeinſam mit einem Porſtandsmitglied zu zeichnen berechtigt iſt. Johann e iſt als een aus⸗ geſicheden. Wiſhelm Freiherr von Scheidt gen. von Weſchpfennig und Ludwig Diefenbach. beide in Darmſtadt ſind als Mitglieder des Vorſtandes beſtellt. Mannheim den 19. Juni 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXII,.Z. 4, wurde beute die Firma„Frumentum, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Monnheim, Kirchen⸗ ſtreße 14, eingetragen. 131 Der Geſellſchaftsbertrag der Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftnug iſt am 25. April und 13. Juni und das Geſchäft mit Altiven und Paſſiven und Auktionator u. Taralor, burücbleiben. 1922 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der Betrieb von Commiſſions⸗ und Agentur⸗ geſchäften in allen Getreide⸗ und Futterartikeln, ſowie ähnlichen Produkten. Die Geſellſchaft kann auch Geſchäfte für eigene Rechnung abſchließen und ſich an gleichen oder ähnlichen Unternehmun⸗ gen beteiligen, oder ſolche erwerben. Das Stamm⸗ kapital 100 000 Mark. Jacob Koppel, Kaufmann, Mannheim und Guſtav Paerli, Di⸗ rektor, Lauſanne ſind Geſchäftsführer. Jeder von dieſen iſt allein berechtigt, die Geſellſchaft zu vertreten. Die öffentlichen Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichs⸗ anzeiger. Mannheim, den 19. Juni 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXII,.⸗Z. 17, Firma„Süddeutſche Beamtenverſorgungs⸗ und Kreditgeſellſchaft Kommandit⸗Geſellſchaft auf Ak⸗ tien“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Die außerordentliche Generalverſammlung vom 26. April 1922 hat die Erhöhung des Grundkapi⸗ tals um 9 000 000 ¼ beſchloſſen. Der Beſchluß iſt durchgeführt. Das Grundkapital beträgt jetzt 10 000 000 4. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Beſchluß der Generalperſammlung vom 26. April 1922 in§§ 3(Grundkapital, Ausgabe von Vorzugsaktien), 10(Zahl der Aufſichtsratsmitglie⸗ der), 17(Stimmverhüältnis), 20(Sonderſteuer auf Vorzugsaktien) entſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, ge⸗ ändert. Auf das erhöhte Grundkapital werden a) 2 000 Stück auf den Inhaber lautende Stamm⸗ aktien,— Serie B—, b) 2000 Stück auf den Namen lautende Stammaktien— Serie C—, c) 1000 Stück auf den Inhaber lautende Vorzugs⸗ aktien— Serie D— und d) 4 000 Stück auf, den Namen lautende Vorzugsaktien— Serie E—, je zu 1 000 /, zum Nennbetrage ausgegeben. Bei einer Liquidation der Geſellſchaft wird aus dem nach Berichtigung der Schulden übrig bleibenden Vermögen zunüchſt auf die Vorzugsaktien der 0 auf den Nennwert einbezahlte Teil zuzüglich 10% zurückerſtattet. Bei der Verkeilung des übrigen Geſellſchaftspermögens ſcheiden die 2 aus. Die Vorzugsaktien Serie D gewähren bei der Abſtimmung je 15 Stimmen, die Vorzugs⸗ aktien Serie E je 2 Stimmen. 131 Mannheim, den 19. Juni 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Genossenschaffsxegisfer. Zum Genoſſenſchaftsregiſter Band II..⸗Z. 31, Juma„Bäcker⸗Einkaufsgenoſſenſchaft Mafnheim⸗ Land, eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht“ in Ladenburg, wurde heute einge⸗ tragen: 130 Joſef Serr und Karl Spieß ſind aus dem Vor⸗ ausgeſchieden. Wilhelm Kirner, Hauptlehrer, Ladenburg und Karl Joachim, Bäckermeiſter, Ladenburg ſind in den Vorſtand gewählt. Mannheim, den 16. Juni 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4 Antüche Pesftenkachungen der Kadtgemeiade. Milchverſorgung. Da ſich die Milcheingänge weiterhin gebeſſert haben, können von Donnerstag, den 22. Juni ab die Kinder im 9. und 10. Lebensjahr mit/ Liter Vollmilch täglich beliefert werden. Die Milchver⸗ kaufsſtellen ſind angewieſen, auf die geibe und rotbraune Milchkarte Liter Vollmilch geben. Am Dienskag, den 27. Junf 1922. Sche 3 Uhr, findet eine Bürgerausſchußſitzung im Bürger⸗ ausſchußſaal des Rathauſes ſtatt. Die Tagesord⸗ nung iſt an den Rathaustafeln angeſchlagen. Der Oberbürgermeiſter. Kriegerfeld im Maauheimer Haupifriedhof. Maurer⸗, Beton⸗ und Steinhauerarbeiten zur Errichtung des Denkmals, zurx Erſtellung der Denkmalterraſſe, der Treppenanlagen und der Um⸗ faſſungsmauern zu vergeben. Angebotsvordrucke 8el Selbſtkoſtenpreis, Auskunft und Planeinſicht ei Herrn Architekt Eruft Plattner hier, 0 3, 10. Einreichung der Angebote bis längſten⸗ Mittwoch, 28. Juni, vormittags 10 Uhr, im Rathaus N 1. Zimmer 13, wo auch Eröffnung ſtattfindet. 12 Morgen früh auf der Freibank Ruhfleiscni. Anfang⸗Nr. 5380. 87 Die Verwaltung. Lael⸗ Mepachtung Am Samgtag, den 8. Juli 1922. nach- 8 Feld. und We And 8885 die eld⸗ un aldjag ieſiger Gemarkung im Flachengehalt von 492 ha auf weitere 6 Jahre, das iſt vom 1. Fe⸗ pruar 1923 bis 1. Februar 1929 im Rathaus dahier öffentlich verpachtek. Wir laden Jagdliebhaber 15 Verſteigerung mit dem Anfügen ein, daß als Bieter nur ſolche Perſonen zugelaſſen werden, welche ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden, oder durch ein bezirks⸗ amtliches Zeugnis nachweiſen, daß gegen die Ertei⸗ lung des Jagdpaſſez kein Bedenken obwaltet. Der Entwurf des Jagdpachtvertrags liegt zur Einſicht der Beteiligten im Rathaus dahier offen. Rippenweier, den 17. Juni 1922. Gemeinderak: Fath. Gr. Fr. Verſteſgerung 3, 4. Im Freitag, den 23. Juni, nachm. 2½ Uhr, verſteigere: Möbel aller Art, darunter 1 weißes Schlafzimmer, Bücher⸗ ſchrank, Schreibtiſch, Waſchtiſche, Vertiko, Diwan mit Umbau, Furgarderobe, Bade⸗ gſen, Bilder, Spiegel, Kleider, Stiefel, Lüſter, Haus⸗ u. Küchengeräte u. anderes mehr. Ueber⸗ nehme jed. Poſten Mö⸗ bel oder Ware zum Ver⸗ ſteigern oder gegen bar. M. Arnold, 2639 61201 —— Likre 0 Bfanntweine aller Art 869 2 3, 4 in FHlaschen, Korbflaschen u. 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