4 1 Sezugspreiſe: In Mannheim und ungebung monatiich frei ins Baus gebracht mark 80.—. Durch dte Poſt dezogen viertell. mart 150.—. Einzelnummer Mk..50. poſtſcheckkonto ne. 17800 Kortsruhe in Baden und Ar. 2017 Ludwigeshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗Nnedenſtelle neckarvorſtadt, Waldhofſtraße nummer 6. Lernſprecher nummer 7040, 7031, 7032, 7033, Jong, 70a5. Telegramm-Adreſſe: Seneralanzeiger Maundelm. Erſcheint wöchentüch zwölfmal. Badische Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Seſetzu. Necht. Mannh. Frauen-Jeitung. Mannh. Muſilk-Feitung. Bildung u. Unterhaltung. Seld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. Anzeigenprelſe: die kteine Jeile Mk..— ausw. mk. 40.— Stellengeſ. u. Sam.⸗Anz. 20% Nachl. Rekl. Mk. 3o ausw. Mk. 36. Annahmeſchluß: mittagdlatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen on beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine verantwortg. Udern. Föhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. 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Es iſt auffallend, daß die Regierung bei ihren diesmaligen Verhandlungen mit den großen Beamtenverbänden und Gewerkſchaften die Erhöhung der Teuerungszulagen von einer beſſeren Ausnutzung der Ar⸗ beitszeit abhängig machte. Sie legte bekanntlich zu dieſem Zwecke Richtlinien vor, deren Verbindung mit der Beſoldungs⸗ frage von den Organiſationen zunächſt zurückgewieſen wurde, dann aber doch Anerkennung fand. Ebenſo auffallend iſt es, daß der Finanzminiſter Dr Hermes geſtern im Steuer⸗ ausſchuß erklärte, die Anpaſſung der Erbſchaftsſteuer an die Geltentwertung könne jetzt nicht durchgeführt werden, noch viel weniger die von ſozialdemokratiſcher Seite beantragte Anpaſ⸗ ſung der Einkommenſteuer. Man gewinnt hier faſt den Ein⸗ druck, als ob die Regierung die Anweſenheit des ausländiſchen Kontrolleurs bei all ihren finanziellen Maßnahmen verſpürt und deshalb Wert darauf legt, in Bezug auf die Ausgaben des Reiches und die Steuern keinen Anſtoß zu erregen. Dieſen Eindruck gewinnt man auch aus dem Weiß⸗ buch, das die Regierung kürzlich über ihren Notenwechſel mit der Reparationskommiſſion dem Reichstag vorgelegt hat. Es iſt hier eine Note der deutſchen Regierung abgedruckt, von der die Oeffentlichkeit bisher keine Kenntnis hatte. Das Ka⸗ binett macht darin Mitteilung von der Zwangsanleihe und ihrer Durchführung, wobei es ſeinen Entwurf, der be⸗ kanntlich ſtark umſtritten iſt, bereits als vollendete Tatſache einſetzt. Ob dieſes Verfahren richtig iſt, möchten wir denn doch ſehr ſtark bezweifeln. Es liegt im Weſen der Er⸗ füllungspolitik, die Lage immer von einem Tag zum andern zu retten, nie aber eine wohlüberlegte Politit auf lange Sicht zu machen und ſie nun auch unter allen Umſtänden durchzuführen. Es liegt im Weſen dieſer Polttik, die ſogenannte günſtige Atmoſphäre zu ſchaffen, von deren Wirkung man ſich allerlei Wunderdinge verſpricht, je etwas anderes zu erleben, als bittere Ent⸗ ohne Auſchung Das Kabinett Dr. Wir th hat in der letzten Zeit wiederholt einen Anlauf genommen, um den Kurs zu ändern, um von ſeiner Politik der Galgenfriſten zu einer wagemutigen aktiven Politik überzugehen. Der Anlauf hat aber leider bis⸗ her immer auf dem toten Geleis geendet und wenn nicht alle Zeichen trügen, ſo droht uns jetzt wieder ein Rückfall in jene Politit, die auch das Unmögliche verſpricht, um Zeit zu gewinnen und die damit den Niedergang nur beſchleunigt. Es liegt in der Linie dieſer Politik, wenn aus Reſpekt vor dem Garantie⸗Komitee Schritte getan werden, die ſachlich unberech⸗ Ftigt ſind. In innerer Verbindung mit dieſer falſchen Stim⸗ mungspolitik ſteht offenbar der Verſuch, das Garantie⸗Komitee zur zu bewegen. In der erſten Unterredung, die +Herr Dr. Wirth mit den Mitgliedern des Garantie⸗Komitees bei deren Empfang hatte, wies er auf die Notwendigkeit hin, den Sturz der deutſchen Währung einzuhalten. Das Garantie⸗ Komitee ſoll erſucht werden, zu dieſem Zweck die Deviſenvor⸗ räte der Reichsbank freizugeben, die bereits für die Jahlungen der nächſten Monatsraten angeſammelt ſind. Ein Appell an die Vernunft und die Einſicht der Finanzſachverſtändigen der Reparationskommiſſion! Kann man ſich davon und von dem Verſuch, das Garantie⸗Kamitee günſtig zu ſtimmen, irgend⸗ welchen Erfolg verſprechen? In der Ausſprache, die jetzt im Reichstag begonnen hat, wird man dieſe Fragen mit aller Beſtimmtheit an die Regie⸗ rung richten müſſen. Die Vielheit der Interpellationen, die mit der Ausſprache perbunden ſind, darf den Blick nicht ver⸗ wirren. Es handelt ſich jetzt einzig und allein darum, ob wir uns dauernd darauf einrichten wollen, im Schatten die⸗ ſes Garantie⸗Komitees zu wohnen oder ob wir nicht alles daran ſetzen müſſen, unſere Finanz hoheit und unſere Unabhängigkeit in Geſetzgebung und Verwal⸗ ie den bewahren. Es iſt noch nicht lange her, da hatte die Regierung einmal die. Abſicht, die Zahlung von 50 Gold⸗ millionen am 15. eines jeden Monates als unmögliche Leiſtung zu verweigern. Wir erinnern uns auch, daß Herr Dr. Wirth im Reichstag einmal die Kontrolle mit Entſchieden⸗ heit abgelehnt hat. Jetzt ſcheint man ſich im Geiſte der Kontrolle zu beugen und man erwartet von einem Appell, was nur eigene Entſchlußkraft bewirken kann. Die Regierung hat lange genug gezögert, darüber klare Rechenſchaft abzulegen. Mit dieſer Taktik des Ausweichens aber muß es jetzt ein Ende haben. 2 2 Die Zwangsanleihe im Neichstagsausſchuß. ONB. Berlin, 22. Juni. Im Reichstagsausſchuß für Steuer⸗ fragen wurde der deutſchnationale Gegenentwurf eines Geſetzes über die abgelehnt. Eine aus⸗ liche Ausſprache entſpann ſich darüber, ob der Betrag, den die wangsanleihe erbringen ſoll, auf den Gegenwartswert von einer Milliarde Goldmark feſtzuſetzen ſei oder in einem entſprechenden Betrag in Papiermark. Abg. Dr. Becker⸗Heſſen(D...) bean⸗ tragte, die Höhe der Zwangsanleihe auf 60 Milliarden Papiermark zu begrenzen. Die Abgeordneten Soldmann und Geyer(U...) be⸗ antragten dann, in dem Geſetzentwurf über die Zwangsanleihe Paragraphen folgenden Inhalts einzufügen: Bleiben die Ein⸗ nahmen aus der Zwangsanleihe unter einem Betrag, der einem Dezenmartswert 50— einer de Goldmart nach dem f eee e eee e. ſtehe alſo dur Stande Ider Umlagemencge ee-T eeee, a des amtlichen Kurſes der Newyorker Markauszahlung an der Ber⸗ liner Börſe bei Abſchluß der Jeichnung darſtellt, ſo eund Nachzeich⸗ nungen in dem erforderlichen Geſamtbetrage nach dem Verhältnis der geleiſteten Zeichnungen auf die Leiſtungspflicht umzulegen. Ueberſteigen die Einnahmen aus der Zwangsanleihe einen Betrag, der einen Gegenwert von einer Milliarde Goldmark bei Abſchluß der Zeichnung darſtellt, ſo iſt der überſchießende Betrag 405 Ein⸗ löſung von verzinslichen Anleihen zu verwenden. Abg. Kahmann (Soz wollte nicht nur die Goldmilliarde für die Zwangsanleihe durchſetzen, ſondern auch erreichen, daß diejenigen, die zu ſpäteren Friſten zeichnen, bei inzwiſchen eingetretener Geldentwertung den Valutaverluſt nachzutragen haben. In der Abſtimmung wurde der Antrag des Abg. Dr. Vecker⸗ Heſſen(D. V..) angenommen. Damit war 81 des Geſetzes mit dem volksparteilichen Zuſatz angenommen. Die 88 2 und 3 wurden nach dem Worklaut der Regierungsvorlage ebenfalls angenommen. Zu§ 4 wurde ein Antrag Dr. Beckek⸗ Heſſen(D...) angenommen, wonach der Paragraph feſtſetzt, daß die Zwangsanleihe bis zum 31. Oktober 1925 unverzinslich iſt, und vom 1. November 1925 an bis zum 31. Oktober 1930 in Höhe von 4 Prozent und vom 1. November 1930 an in Höhe von 5 Proz. halbjährlich ver zinſt wird Die Regierungsvorlage hatte ur⸗ ſprünglich nur 203 bezw. 4 Prozent zugebilligt. Die Zinſen werden halbjähllich am 1. Mai und am 1. November, erſtmafs em 1. Mai 1926 fällig. die Ausſprache im Keichstag. Abrücken von der beoͤingungsloſen Erfüllungspolitik. Berlin, 23. Juni. (Von unſerm Berliner Büro.) Der erſte Tag der„großen Ausſprache“, der klein und beſcheiden begann, iſt ein ganz kleiner Erfolg, beinahe ſchon ein kleinlicher zu nennen, denn ſtundenlang während über die ernſthafteſten Probleme der auswärtigen Politik geſprochen werden ſollte, wird, erſt von Herrn Stampfer, dann von Herrn Breitſcheid, dem ödeſten Parteigezänk ob⸗ elegen. Doch ſcheint Herr Stampfer nicht zu merken, daß ſein polemiſches Auftreten doch recht verſpätet iſt. Gothein, Emminger und ten Hompel ziehen nicht die 825 Straße. Sie werben vielmehr in warm⸗ herzigen Sätzen für jene Einmütigkeit und vaterländr⸗ ſche Geſchloſſenheit, ohne die wir im Trubel dieſer gewalt⸗ tätigen Zeit ſchlechthin verloren— aber ſobald Kritik und Ablehnung mit dem Parteihader ſich auseinanderſetzen müſſen, wird, viel oder wenig, das Thema der Ausſprache noch mehr verrückt. Immerhin wird das eine deutlich; Für die Erfüllungspolitik, wie die Sozialiſten ſie zu verſtehen ſcheinen, für jene perverſe Duldſamkeit, die am Grabe jeder mitleidslos zerſtörten Hoffnung eine neue Hoff⸗ nung aufpflanzt und der die Klaſſe der ſogen. Beſitzenden ein unerſchöpflicher Brunnen bedeutet, der reich genug iſt, um auch die verwegenſten Wünſche der Gläubiger zu befrie⸗ digen, iſt unter den bürgerlichen Parteien kein einziger mehr zu haben. Mit anderen Wor⸗ ten ſagen 5 alle dasſelbe, wie der demokratiſche Abg. Got⸗ hein, daß, vollends nach dem Verluſt von Oberſchleſien, die deutſchen Fronleiſtungen herabgeſetzt werden müßten, daß durch die Verträge das Reparationsproblem nicht gelöſt, durch die Sachleiſtungen die Inflation nicht ge⸗ hemmt würde, daß unſere Tarifpolitik, längſt ſchon eine Schraube ohne Ende, nachgerade zur Kataſtrophe füh⸗ ren müßte, kurz und gut, daß nur durch eine äußere An⸗ leihe uns noch zu helfen wäre. Herr Emminger von der Bayeriſchen Volkspartei, alſo ſozuſagen ein Kaolitions⸗ parteiler, rückte dem verſonnen ſchweigenden Dr. Wirth mit der Gewiſſensfrage auf den Leib: Wie lange will der Kanzler noch weiter erfüllen? Hat die Regie⸗ rung überhaupt einen beſtimmten Plan? Dann beſchwört Herr Dauch von der Deutſchen Volkspartei noch einmal die Rheinlandſorge herauf, aber das Haus iſt bereits beim Auf⸗ bruch. Auch der Kanzler und Herr Dr. Rathenau haben den Saal verlaſſen. Morgen, heißt es, wenn Dr. Helfferich ihm das Stich⸗ wort liefert, wird Herr Dr. Wirth endlich ſelber ſprechen. Den„beſtimmten Plan“ freilich, den Herr Emminger von ihm verlangte, wird er kaum enthüllen. Wenn Männer von der temperamentvollen Art des Kanzlers ſolange Zurück⸗ haltung üben, dann haben ſie zumeiſt nichts zu ſagen. Die Seſſion iſt eben im Verebben. Regierung und Reichstag, beide erliegen dem Naturgeſetz der Ermüdung nach ſeeliſcher und körperlicher Abſpannung, und dies wird wohl dazu bei⸗ tragen, die kleinen Wölkchen einer Mißſtimmung, die noch am Horizont ſchweben, zu verſcheuchen. Man ſoll die Aus⸗ einanderſetzungen in den Ausſchüſſen nicht unnitz tragiſch nehmen. Die„mittlere Linie“ die von den Sprechern des Sae heute beſonders betont wurde, wird ſchon gefunden werden. Um die Setreideumlage. ONB. Berlin, 22. Juni. Der volkswirtſchaftliche Ausſchuß des Reichs tages ſetzte heute die Beratung des Geſetzent⸗ wurfs über die Getreideumlage in der allgemeinen Ausſprache in Verbindung mit den Paragraphen 1, 3 und 4 der Vorlage fort. Abg. Schiele(DN.) wandte ſich 7 n die vorgeſchlagene Rege⸗ lung der Getreideumlage und Frei affung von 5 bezw. 10 Hektar, die zu unhaltbaren Zuſtänden führe. Der Abgeordnete Thöne (Soz.) ſprach ſich gegen die Anträge ſämtlicher übri⸗ gen Parteien aus. Seitens des Zentrums behielt ſich der Abgeordnete Stegerwald eine endgültige Stellungnahme für die Zentrumspartei vor. Er wies darauf hin, daß, wenn die Getreide⸗ umlage nicht zuſtande komme, das Ueberſchichtenabkommen der Berglente vereitelt werden würde. Die Vorlage müſſe auf eine breite Baſis geſtellt werden. Dr. Heim(bayr. B..) regte an, den Kreis der Bezugsberechtigten zu berringern, z, auszuſchließen und beiſpielsweiſe die Zigarettenſteuer um 25 Proz. zu erhöhen. Ein Regierungsvertreten wies an der Hand ſtatiſtiſchen Materials die hohe Sonderbelaſtung der Kohle, der Export⸗ induſtrien, des Kalis und der künſtlichen Düngemittel im Intereſſe der Allgemeinheit nach. Die Belaſtung der Landwirte us nicht vexreinzelt da. Eine Verringerung wärbe die größten Schn ö b. eee eeee eee aur Folge! eeeeeeee haben, Eine Erhohung ſei aber bei der Lage der Dinge nicht mög⸗ lich. Nachdem noch ein Vertreter des Fenahrungsmffern ein⸗ gehendes Zahlenmaterial über die Wirkung der Heraushebung der fünf bezw. 10 Hektar großen Wirtſchaften aus der Umlage gegeben hatte, beſchloß der Ausſchuß nach längerer Geſchäftsordnungsde⸗ batte zunächſt die geſamte einem Unterausſchuß zu überweiſen. Auch Frankreich für eine Anleihe! WB. London, 22. Juni. Der Pariſer Berichterſtatter der „Times“ meldet, in maßgebenden Kreiſen werde verſichert, daß eine Anleihe für Deutſchland unmittelbar notwendig 55 Die franzöſiſche Anſicht ſei, daß nichts ge⸗ tan werde dürfe, um zu verhindern, daß eine beträchtliche Summe aufgenommen würde. Das Scheitern des Bankier⸗ ausſchuſſes dürfe die Verſuche nicht entmutigen, die Frankreich bis zum äußerſten Maß verfolgen werde. Es ſei daher wahr⸗ feheinlich, daß neue Schritte getan werden, und zwar zu einem baldigen Zeitpunkt, um die Ausgabe einer Anleihe möglich zu machen. In gut unterrichteten Kreiſen ſei man der Anſicht, daß Poincaré und Lloyd George eine Ver⸗ einbarung in dieſer Frage erzielt hätten. Sicher ſei, daß auf franzöſiſcher Seite eine Anleihe für weſentlich angeſehen werde. Daher ſei es wahrſcheinlich, daß eine Einladung an die Bankiers zu einem viel früheren Zeit⸗ punkt erfolgen werde, als bei der Vextagung des Bankier⸗ ausſchuſſes für wahrſcheinlich gehalten wurde. )( Paris, 23. Juni. Philippe Millet beſpricht nochmals in der Zeitung„Paris midi“ die Frage der mternationalen Anleihe, die in den etzten Tagen von Organen der Hochfinanz mit beſonderem Nachdruck als unbedingt zu erſtrebendes Ziel bezeichnet iſt. Er führt aus: Die Leute, die gegenwärtig die Anleihe fordern, verlören ihre Zeit. Die maßgebenden Kreiſe in Frankreich ſeien noch nicht bereit, das Entgegen⸗ kommen zu zeigen, das nach Anſicht Morgans als unerläß⸗ liche die Anleihe zu betrachten iſt, wobei zu beachten ſei, daß Morgan niemals von einer Herab⸗ ſetzung der deutſchen Schulden auf 25 Milliarden geſprochen habe. Frankreich begehe jetzt den gleichen Fehler, den es 1919 beging, als es die erſte Gelegenheit zu einer raſchen und vorteilhaften Regelung der Reparationsfrage vorüber⸗ ehen ließ. Es lehne Zugeſtändniſſe ab, durch die allein eine nleihe ermöglicht werden könne, und dabei ſei die Anleihe das einzige Mittel, um Zahlungen von Deutſchland zu erkangen. Die Beſetzungsfriſten. WöB. Paris, 22. Juni. Das„Journal“ berichtet über die geſtrige Sitzung des Senatsausſchuſſes für auswärtige Ange⸗ legenheiten bezüglich der Frage der eventuellen Verlänge⸗ rung der Beſetzungsfriſten für das linke Rheinufer, Poincarsé habe dem Vorſitzenden des Aus⸗ ſchuſſes, Doumergue, die Mitteilung gemacht, daß der Oberſte Rat keine Entſcheidung dahin getroffen habe, die Friſten für die Beſetzung des linken Rheinufers müßten hinausgeſchoben werden, falls Deutſchland ſeine Verpflichtun⸗ gen nicht erfülle. Briand habe vor dem Ausſchuß erklärt, Spuren eines ſolchen Abkommens müßten vorhanden ſein; Poincars aber habe feſtgeſtellt, daß nur ein franzöſiſch⸗eng⸗ liſcher Sachverſtändigenbericht vom Januar 1921 vorhanden ſei, in dem die Sanktion, von der Briand ge⸗ ſprochen habe, als möglich bezeichnet werde; ein Beſchluß des Oberſten Rates kiege nicht vor. Die franzöſiſche Militärdienſtzeit. Das gefährliche Deutſchland. JN Paris, 23. Juni. In der Kammer verlangte der frühere Kriegsminiſter Lefevre, daß der Dienſt in der aktiven Armee 575 2 Jahre feſtgeſetzt wird. Er führte aus: Deutſchland habe die Bedingungen des Verſailler Vertrages nicht erfüllt und Frankreich habe auch die Armee von 300 000 Kolonialfoldaten noch nicht aufgeſtellt, die man vor zwei Jahren verſprochen habe. Dann kam er auf die angeb⸗ liche deutſche Geheimarmee zu ſprechen und ſagte, daß man längſt nicht die ganze deutſche Arkillerie zerſtört habe. Weiterhin operierte er mit dem Gerücht, wonach die Reichswehr jährlich 250 000 Mann ausbilde. Im weiteren Verlauf der Debatte erklärte Lefevre noch, daß Deutſchland noch langenicht ſogeſchwächt, wie es vorzutäuſchen ſuche. Es wäre das größte Verbrechen, wenn Frankreich ſeine Streitkräfte herabſetzen wollte, ſolange Deutſchland ſeine Verpflichtungen nicht vollſtändig erfüllt habe. Die deutſchen Militärorganiſationen hätten in den letzten beiden ———— Jahren eine bedeutſame Entwickelung genommen. Vor zwet Jahren konnte man noch an die Einführung der 18monatigen Dienſtzeit denken. Seit zwei Jahren aber arbeitet Deutſch⸗ land daran, ſeine privaten Militärorganiſationen weiter aus⸗ und dieſes Ziel habe es heute tatſächlich erreicht. en Vorwurf, Informationen von dem Fälſcher Ans⸗ pach bezogen zu haben, weiſt Lefevre zurück. Er ſtütze ſich auf ernſtzunehmende und authentiſche Dokumente. Deutſchland habe ſein Kriegsmaterial wieder hergeſtellt. Es bereite ſich auf einen neuen Krieg vor. Kriegsminiſter Maginot verlieſt einen von General Nollet an die deutſche Regterung gerichteten Brief, der Strafmaß⸗ nahmen verlangte. 0 Dann ſprachen verſchiedene Kommuniſten und betonten, .]daß Reden, wie ſie ſoeben gehalten wurden, zum Kriege füh⸗ ren müßten. Lefevre antwortete, niemand in Frankreich wolle den Krieg. Jene, die fortgeſetzt rufen, Poincars be⸗ deute den Krieg, das Land und täten ihm Un⸗ recht. Die Sozialiſten Miſtral und Lafonte führten aus, e⸗ ſei eine Poluit im Lande, die unbedingt Nieee aben ee N. W„ 1 74 . eik. iir. (Maantzelmer General-Anzeiger. Miltag⸗Ausgabe.) Freitag, den 23. Zuni 1922 nrüſſe. Lefevre hielt dagegen, daß die Politik, die zum Kriege führe, die ſei, die Frankreich ſchwächen wolle, und die glauben machen möchte, daß Frankreich zum Kriege rüſte. Frankreich würde ſeine Streitkräfte nicht ungeſtraft herabſetzen. Oberſt Fabre bekämpfte Lefevres Antrag und ſagte, man dürfe nicht vergeſſen, daß Frankreich in der Beſetzung des linken Rheinufers einen Haupttrumpf in den Händen habe. Nachdem auch Kriegsminiſter Maginot ſich gegen Lefevre gewandt hatte, wurde deſſen Antrag mit 551 gegen 9 Stimmen abgelehnt und die 18monatige Dienſtzeit mit 340 gegen 253 Stimmen angenom⸗ men. Zur Haager Konferenz. (Haagg, 23. Juni. Geſtern nachmittag haben die drei Kommiſſtonen für Kredite, Schulden und Privateigen⸗ tum ihre Sitzungen begonnen. Die Arbeit in dieſen Kommiſ⸗ ſionen iſt nunmehr durch Verſtändigung unter den Sachver⸗ ſtändigen geregelt worden. Jeder der in dieſen drei Kommiſ⸗ ſionen anweſenden drei Vertreter iſt erſucht worden, dem Präſidenten ſeiner Kommiſſion die Fragen vorzulegen, deren Uebermittelung an die ruſſiſchen Sachverſtändigen er wünſcht. Sobald die nichtruſſiſchen Sachverſtändigen mit den Ruſſen zuſammenkommen werden, ſollen die ruſſiſchen Antworten auf dieſe Frogen zur Kenntnis genommen werden. Sodann werden die nichtruſſiſchen Sachverſtändigen gegenſeitig prüfen, ob die Antworten der Ruſſen als Grundlage für die Erörter⸗ ungen dienen können Der Grundſatz, den Ruſſen nur ſolche Fragen vorzulegen, über die unter den anderen Sachverſtän⸗ digen— 25 Eänverſtändnis erzielt worden iſt, wurde ange⸗ Ermordung des Marſchalls Wilſon. Eh. London, 22. Juni. Marſchall Wil ſon iſt heute nachmittag in Irland ermordet worden.. Der Mar⸗ ſchall war nach Hauſe zurückgekehrt und war im Begriff die Haustüre von innen zu ſchließen, als vier Schüſſe ſchnell hintereinander auf ihn abgegeben wurden. Keiner der Schüſſe truf ihn. Als das Feuer aufgehört hatte, öffnete der Mar⸗ ſchall die Türe, um ſeinen Angreifern entgegenzutreten. In Dieſem Augenblick wurde ein fünfter Schuß auf ihn abge⸗ en, der ihn tödlich traf. Der Marſchall brach zuſammen. — die aen wurden pee en ern verletzt. Es verlautet, daß die Angreifer Ixländer ſind.. 455 Man erinnert daran, daß Marſchall Wilſon ſich ſeit egigen Wochen in Ulſter aufhält, wohin er von der ulſte⸗ niſchen Regierung berufen worden iſt, um die Ruhe wieder⸗ Erx hatte ſich dabei den Haß der ſüdiriſchen kaner zugezogen. Die Nachricht hat großes Aufſehen Hervorgerufen, als ſie heute nachmittag im Unterhauſe be⸗ kenmt gegeben wurde. Lloyd George, der gerade auf eine Anfrage antworten ſollte, war ſo erſchüttert, daß er Sprechen unfähig war. Aſquith ergriff ſodann das zum das Bedauern des Unterhauſes äuszudrücken. Er Ekläörte, daß Wilſon einer der größten Feldherren der Welt Mlen ſei. Die Ermordung ſei feig geweſen. Saargebiet. Die franzöſiſche Wahlpolitik. Saarbrücken. 22. Juni. Es iſt bekannt, daß für die Ren zum Landesrat des Saargebiets auch eine wirtſchaft⸗ Sonderliſte vom Grund⸗ und Hausbeſitz einge⸗ cit worden iſt. Der Spitzenkandidat dieſer Liſte iſt Archi⸗ Schmoll. Wie wir zuverläſſig erfahren, hat Herr (kau, ein Franzoſe, der Direktor der Abteilung des ern die Vereinigung von Hausbefſitz und Landwirt⸗ dahin verſtändigt, man wünſche Schmoll an der Spitze Kanbdatenliſte zu ſehen, und die wahlberechtigten Fran⸗ NRbe man wiſſen laſſen, daß die Haus⸗ und Grund⸗ erliſte gleichzeitig eine franzöſiſche Liſte ſet. Hieruus kennzeichnet ſich allerdings die Liſte Schmoll von Disſer Architekt Schmoll hat in einer Sitzung der ungskommiſſton, deren Aufgabe vorzüglich darin Regierungs⸗ und franzöſiſchen Bergwerksbeamten k Wahnungen zu verſorgen, die Anregung gegeben, ſämt⸗ iche Mieten im Saargebiet künftig in Fronken erheben zu n. Herr Schmoll iſt Nittmeiſter der Reſerve und ſtand Mhren des Krieges bei den Darmſtädter Dragonern.(ö) Die franzoſenfreundliche U. S. P. Saarbrücken, 22. Juni. Das Organ der USP. des Saar⸗ Npiets, die„Saartribüne“, bringt in ihrer heutigen Ausgabe zinen längeren Artikel des Reichstagsabgeordneten Julius Roſemann über„Kohlenmangel, Bergarbeiterlöhne, Ueber⸗ chtenfrage und Arbeitszeitgeſetz für Bergarbeiter“. Am Schluſſe dieſer Betrachtung ſchreibt die Redaktion des Blattes manbetracht der bevorſtehenden Wahlen zum Landesrat: „Die Bergarbeiter werden wiſſen, was ſie zu tun haben. Sie berden bei den Wahlen der Partei ihre Stimme geben, die feis für Frankenlöhne eingetreten iſt, das iſt die USP.“ Beſſer und deutlicher konnte die USpP. ihre frankophile Politit nicht kund tun. Gegen die Schuldlüge. WB. Berlin, 22. Juni. Im Preußiſchen Landtage irgriff der Miniſterpräſident zu der Frage der Allein⸗ 4 Deutſchlands am Kriege das Wort und ſprach nachdrück⸗ ſt gegen Deutſchlands Allein⸗ chuld aus, die die Grundlage der ungeheuren Reparations⸗ rderungen der Alliierten ſei, und worauf der ganze Verſail⸗ ſer Friedensbertrag baſtere. Der Miniſterpräſident berief ſich deſonders auf Lloyd George und den ehemaligen Miniſter⸗ präſidenten Nittt, als Beweis dafür, daß Deutſchland nicht der Alleinſchuldige am Weltkriege ſei. Lloyd George erklärte n einer Rede am 23. Dezember 1920, daß die Parteien ge⸗ viſſermaßen in den Weltkrieg hineingeſtrauchelt ſind; Nitti chreibt, daß die Behauptung, Deutſchland ſei allein ſchuld an ſem Weltkriege, nur als eine Kriegsmache aufgeſtellt wurde. der Verſailler Friedensvertrag, führte der Miniſterpräſident nis, habe den Haß in der Welt weiter geſchürt und den Boden Ur die franzöfiſche Gewaltpolitik im Saargebiet geſchaffen. ſas Sgargebiet habe keine Volksvertretung bekommen und ſei deiter vollkommen der Gewaltpolitik ausgeliefert. zo wie früher im Balkan der Rubel rollte, ſo rollte jetzt im eſetzten Rheingebiet mit demſelben Ziele, die Bevölkerung zu drrumpieren, der Franken. Aber die Rheinläünder ſalten in unentwegter Treue zum Reiche und chen mit Verachtung auf die Wenigen, die ſich 2 7755 iſſen. Der Miniſterpräſident begrüßte die zu Deutſchland hieder zurückgekehrten Gebiete Oberſchleſiens und gedachte der heidenden Teile mit warmen Worten. Zum Schluß ver⸗ prach der Miniſterpräſident, alles bei der Reichsregierun jahingehend zu unte Klärung der Schuldfrage am Die verſchleppung des Neichsſchulgeſetzes. Der Bildungsausſchuß des Reichstags hat ſchon vor mehreren Wochen beſchloſſen, daß in dem Reichsſchulgeſetz, deſſen Entwurf die Regierung vorgelegt hat, alle drei Schularten, die Gemeinſchafts⸗ ſchule, die chriſtliche und die weltliche Schule, gleichberechtigt ſein ſollen. Der Reglerungsvertreter äußerte damals dagegen Bedenken, weil die Regierung der Anſicht iſt, daß nach dem Weimarer ſog. Schulkompromiß die Gemeinſchaftsſchule den Vorrang vor allen an⸗ deren haben ſoll. Die Gemeinſchaftsſchule iſt aber in dem Entwurf der Regierung keineswegs ſo geſtaltet, wie man es erwarten konnte, ſondern ſie iſt nichts weiter als eine verkappte weltliche Schule, beren Lehrplan der Religionsunterricht lediglich wie irgend ein Beſtandteil eingegliedert iſt. Daher hat ſich auch das Zen⸗ trum, das das Weimarer Schulkompromiß mitgemacht hat, im Reichstagsausſchuß dazu entſchloſſen, die drei Schularten als gleichberechtigt durch Geſetz anzuerkennen. Geſtern iſt die Regierung dem Beſchluſſe des Ausſchuſſes mit der Mitteilung ent⸗ gegengetreten, ſie halte eine weitere Beratung des Entwurfs zur⸗ zeit nicht für angezeigt. Offenbar iſt nach Anſicht der Regierung die Koalition nich mehr imſtande, neben anderen„Unſtimmigkeiten“ nun auch noch dieſe Belaſtung auszuhalten. Was aus dem Reichs⸗ ſchulgeſez und was aus dem Willen einer parlamentariſchen Mehr⸗ heit wird, iſt der Regierung, wie es ſcheint, völlig gleichgültig. Dafür leben wir ja auch im Zeitalter des Parlamentarismus. Deutſches Keich. Der Keichsgeſetzentwurf über die Schutzpolizei der Länder. Tll. Karlsruhe, 22. Juni. Der dem Reichstag jetzt zugegangene Entwurf eines Reichsgeſetzes über die Schutzpolizei der Län⸗ der betont, daß die Regelung der Rechte der Angehörigen der Schutzpolizei eine reine Landesangelegenheit ſei. Die beteiligten Länder ſeien ſich jedoch darüber einig, daß dieſe Regelung überall nach den gleichen Grundſätzen erfolgen muß. Die Intereſſen des Reichs, welches den Hauptteil der Koſten der Schutzpolizei trägt, ver⸗ langen eine derartige Einheitlichkeit ebenfalls. Die weit überwiegende Mehrheit der Länder hat ſich auf folgenden Standpunkt geſtellt: Die Angehörigen der Schutzpoligei müſſen nach einer beſtimmten Reihe von Jahren aus dem Vollzugsdienſt dieſer Polizei ausſcheiden. Die Aufgaben der Schußpolizei können nur bei voller körperlicher Lei⸗ ſtungsfähigkeit erfüllt werden. Eine Vorſorgegegen Ueber⸗ alterung ſei unumgänglich. 9271 Die organiſche Ueberführung aller ausſcheidenden Schugpolizei⸗ beamten in lebenslängliche Beamtenſtellen ſei den Ländern in Folge von Mangel an derartigen Stellen nicht möglich. Die Rückſicht auf die Landesfinanzen verbiete auch die betr. Beamten auf Wartegeld zu ſetzen. Es komme alſo für die Schutzpolizei nur eine Anſtellung auf begrenzte Zeit in Frage. Hinzu tritt, daß von der Entente eine Mindeſtverpflichtung von zwölf Jahren ſowie eine prozentuale Beſchränkung der jährlichen Abgänge gefordert wird. Unter dieſen Umſtänden iſt die Verpflichtung auf 12 Jahre das Ge⸗ gebene. Das vorliegende Geſetz iſt einerſeits ein Ermächtigungs⸗ geſetz, andererſeits ein Sperrgeſetz. Es ſoll nämlich den Ländern die Möglichkeit gelaſſen, die Angehörigen der Schutzpolizei ent⸗ ſprechend den Beſtimmungen des Wehrmachtverſorgungsgeſetzes zu verforgen, gleichzeitig gber verhindern, daß den Angehörigen der Schußpolizel eine günſtigere Verſorgung gewährt werde, als ſie das Wehrmachtverſorgungsgeſetz für die Angehörſgen der Wehr⸗ macht vorſehe. Ruszahlung dee Beamtengehälter am 23. Juni. J( Berlin, 22. Juni. Im Beamtenausſchuß des Reichstages be⸗ antwortete Regierungsrat v. Hagenow eine Anfrage des Vor⸗ ſizenden Abg. Degler!k(Dn.) dahin, daß das Kabinett geſtern beſchloſſen hahe, der Not der Beamten dadurch Rechnung zu tragen, daß die Bezüge für Juli ſchon am 23. Juni ausgezahlt werden, Der preußiſche Finanzminiſter habe dieſelbe Anordnung getroffen und es ſei anzunehmen, daß die übrigen Länder folgen würden. Deutſcher Beamtenbund u. Eiſenbahnerreichsgewerkſchaſt · )(Verkin, 22. Juni. Der Bundesvorſtand des Deutſchen Be⸗ amtenbundes hat folgende Veſchlüſſe gefaßt: 5 Die Reichsgewerkſchaft deutſcher Eiſenbahnbeamten⸗ und ⸗An⸗ wärter hat durch ihre Beteiligung an der Gründung des Allge⸗ weinen deutſchen Braimtendunes, einer Vereinigung freigewerk⸗ Organiſationen, und durch ihren Beitritt ſich außer⸗ halb des Deutſchen Veamtenbundes geſtellt. Der Bundesvorſtand ſtellt feſt, daß die Reichsgewerkſchaft dem Deutſchen Beamtenbund nicht mehr angehört. Bis zur Bildung einer neuen Säule der Reichsbahnbeamten im Deutſchen Beamten⸗ bund kann allen Geſuchen von Eiſenbahnerorganiſationen um un⸗ Aufnahme in den Deutſchen Beamtenbund Folge gege⸗ ben werden. Der Geſetzentwurf zur Behebung der Notlage der Preſſe. Dem Reichsrat und dem Reichswirtſchaftsrat iſt folgender Ge⸗ ſetzentwurf über Maßnahmen gegen die wirtſchaftliche Notlage der Preſſe zugegangen: Artikel 1. Die Reichsregierung wird ermächtigt, auf Grund von Selbſtkoſtenermittlungen die Preiſe für Holzſtoff, Zellſtoff und Druckpapier zu beſtimmen. Sie kann dieſe 1 8 zu Höchſtpreiſen erklären. Die Beſtimmungen des Höchſtpreisgeſetzes finden entſprechende Anwendung. Die Koſten der Selbſtkoſtenermittlungen ſind von der nach Artikel 2§ 1 zu errichtenden Notkaſſe der deutſchen Preſſe zu tragen. Artikel 2 8 1: Zur Behebung der wirtſchaftlichen Notlage der Preſſe haben bie Länder an eine Notkaſſe der deutſchen Preſſe vom 1. Juli 1922 an einen Betrag abzuführen, der für das 3. Vierteljahr 1922 auf den Kopf der Bevölkerung 2 1 aus⸗ macht. Die Reichsregierung wird ermächtigt, für die folgenden Vierteljahre, jeweilig entſprechend der Veränderung der Holgpreiſe, eine Aenderung dieſes Satzes auf den Kopf der Bevölkerung vor⸗ Die Zahlungen haben zu Beginn des Vierteljahres zu erfolgen. J 2. Die Länder werden ermächtigt, den gemäß 8 1 von ihnen u zahlenden Betrag auf die Eigentümer oder ſon⸗ 4 7* Nutzungsberechtigten von forſtwirtſchaft⸗ lich genutzten Grundſtücken umzulegen, Der Maßſtab bleibt den Ländern überlaſſen, jedoch iſt eine Umlage nach dem Vermögen oder Einkommen nicht zuläſſig. § 3. Diejenigen Länder, deren Beſtand an forſtwirtſchaftlich genußten Grundſtücken, auf den Kopf ihrer Bevölkerung berechnet, geringer iſt als die Hälfte des für das ganze Deutſche Reich be⸗ rechneten Durchſchnitts, haben nur die Hälfte des gemäß K1 ab⸗ zuführenden Betrags zu zahlen. Preſſe beſitzt J4. ie Notkaſſe der deutſchen Rechtsperſönlichkeit. Artikel 3: Die erforderlichen Ausführungsbeſtimmungen erläßt bie Reichsregierung mit Zuſtimmung des Reichsrats. In der Begründung wird die ſchwere wirtſchaftliche Notlage der deutſchen Preſſe an⸗ erkannt und unterſucht, welche Wege gangbar wären, um die wirt⸗ ſchaftlichen Schwierigkeiten zu vermindern. Neben Vergünſtigungen in den Eiſenbahn⸗ und Poſttarifen komme vor allem eine Ver⸗ billigung des Druckpapiers in Frage. Zwangsbewirtſchaftung würde aber kaum zum Ziele führen, ebenſowenig eine weitere Be⸗ laſtung der Papierausführ. Erhebliche Geldmittel zur Papierver⸗ billigung verſpricht man ſich aber von einer Abgabe, die dem Wald⸗ beſitz aufzuerlegen wäre. Dieſer ſei bisher bei der völligen Freiheit ſeiner Wirtſchaft und der Anpaſſung ſeiner Verkaufspreiſe an den Weltmarkt weniger als andere Erwerbszweige von der ungünſtigen Entwicklung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe beeinflußt worden und eigene könne daher durch eine Sonderabgabe noch am eheſten ein Opfer bringen, zumal da die Belaſtung der Verkaufspreiſe deg Holzes eine Berlin, 22. Juni. Der finanzpolitiſche Ausſchuß des vorläufigen Reichswirtſchaftsrats beſchäftigte ſich heute mit dem Entwurf eines Geſetzes üer Maßnahmen gegen die wirtſchaftliche Notlage der Preſſe. In der mehrſtündigen Erörterung wurde die Notlage der Preſſe und die Notwendigkeit von Gegenmaßnahmen allſeitig anerkannt. Die Erledigung des Geſetzentwurfs wurde jedoch auf den 29. Juni vertagt, da wegen der gleichzeitig ſtattfindenden Kongreſſe nur wenige Vertreter der Arbeitnehmer anweſend waren. ONB. Berlin, 22. Juni. Dem Reichsrat, der heute abend eine Sitzung abhielt, war der Geſetzentwurf über Maß⸗ nahmen gegen die wirtſchaftliche Notlage der Preſſe zugegangen. Die Vorlage wurde den zuſtändigen Ausſchüſſen überwieſen, die am Samstag vormittag über die Vorlage beraten werden. Der hemmende Bürokratismus. WB. Berlin, 22. Juni. Das Nachrichtenblatt des Vereins deutſcher Zeitungsverleger verbreitet folgende Mitteilung: „Die Länder als Gegner der Rettung der Zei⸗ tungen. Von unterrichteter Seite geht uns unter obiger Ueberſchrift folgende Mitteilung zu: Nachdem Reichstag und Reichsregierung ſich von der Notwendigkeit überzeugten, durch Maßnahmen der Allgemeinheit der wirtſchaftlichen Not⸗ lage der deutſchen Zeitungen entgegenzutreten und nachdem ein Geſetzentwurf, der zweifellos die Zuſtimmung des Reichs⸗ tags finden wird, im Kabinett fertiggeſtellt iſt, wied aus rein bürokratiſchen Bedenken heraus von den Län⸗ dern die ganzt Aktion durchkreuzt. Da mit Beginn der Reichstagsferien in der nächſten Zeit ein Stillſtand der geſetz⸗ eberiſchen Arbeit eintreten muß, wird damit ein weiterer reis von Zeitungen der Not und dem Sterben ausgeliefert. Die geſamte deutſche Preſſe wird zweifellos mit aller Energie Einſpruch dagegen erheben, daß die Länder in Verfolgung von Sonderintereſſen die Belange der Geſamtheit des deutſchen Volkes, der die wirtſchaftlich unabhängige Preſſe dient, außer Acht laſſen.“ Kücktritt Köhlers als Präſident des Candesfinanzamts. Tu. Karlsruhe, 22. Juni. Die in der heutigen Vormit⸗ tagsſiung von Finanzminiſter Köhler gemachte Mitteilung, daß er der Reichsregierung ſein Amt als Präſident des arn“ desfinanzamtes, das von ihm bisher in Perſonalunion ver⸗ waltet wurde, zurückgegeben habe, hat erhebliches Auf⸗ ſehen hervorgerufen. Im Laufe der heute beendeten Aus⸗ ſprache über den Voranſchlag des Finanzminiſteriums war von verſchiedenen Abgeordneten dieſe Perſonalunion als nicht haltbar bezeichnet worden. Die Mitteilung des Finanzmi⸗ niſters hat große Ueberraſchung hervorgerufen. Sie wurde von ihm damit begründet, daß der Reichstag be⸗ ſchloſſen habe, die Bezüge in den Fällen, in denen eine Per⸗ ſonalunion(wie das in Baden der Fall iſt) beſtehe/ nur noch bis zum 1. Oktober 1922 zu bewilligen. Die badiſche Regie⸗ rung habe ſich daraufhin beſchwerdeführend an den Reichs⸗ finanzminiſter gewandt, als aber bis zum 19. Juni keine Ant⸗ wort eintraf, beſchloß das badiſche Kabinett, das Amt des Chefpräſidenten der Reichsregierung zur Verfügung zu ſtellen. Mit beſonderer Betonung fügte Miniſter Köhler noch hinzu, infolge des eigenartigen Verhaltens der Ber⸗ liner Regierung gegenüber dem Süden ſei es ver⸗ ſtändlich, daß in Süddeutſchland der föderative Gedanke ämmer feſteren Fuß faſſe. Wir ſeien an dem Punkt ange⸗ kommen, an dem das Reich zuſegen müſſe, wie die Intereſſen der Länder ſchneller und beſſer wahrgenommen würden als bisher. Das Haus begleitete dieſe Ausführungen mit ſtarkem Beifall. Wie aus den Sitzungsberichten zu entnehmen war, wurde zuvor ſchon von verſchiedenen Rednern einer Stär⸗ tung des föderativen Gedankens in Süd⸗ deutſchland das Wort geredet. Erklärungen zur Auf hebung der Perſonalunfon. Tll. Karlstuhe, 22. Juni. Die Abſicht, am Donnerstag die Ve⸗ ratung des Voranſchlags des Finanzminiſteriums zu Ende zu führen, konnte nicht verwirklicht werden. In der Nachmittagsſitzung wurde zunächſt der vom Landbund eingebrachte Antrag betr. die Ent⸗ ſchädigung derjenigen Landwirte, die bei Durchführung der Neckar⸗ kanaliſation Gelände verlieren, durch in ſtaatlichem Eigentum ſtehen⸗ des Gelände beſprochen.— Abg. Dr. Schofer(Ztr.) ſpricht ſich gegen den Antrag aus, da man ſeine Tragweite nicht überſehen könnte. Zu der Angelegenheit der Mannheimer Schloßmöbel erklärte Abg. Strobel(Soz.), die vom Miniſter Köhler gegebene Antwort könne nicht befriedigen. Finanzminiſter Köhler erklärte darauf hin, daß tatſächlich von ſeiner Seite aus ein Verſprechen an irgend eine Mannheimer Stelle in der Schloßmöbel⸗ frage nicht gegeben worben iſt.— Präſident Wittemann meinte danach, man könne jetzt den„Altmöbelladen“ zumachen. Zu Beginn der Spezialberatung wurden von verſchisdenen Sei⸗ ten Erklärungen zu der erfolgten Auflöſung der Perſonalunion zwi⸗ ſchen Finanzminiſter und Präſidenten des Landesfinanzamts abgege⸗ ben. Für das Zentrum erklärte Abg. Dr. Schofer, er unterſtütze die Ausführungen des Finanzminiſters in der Vormittagsſitzung.— Abg. Strobel ſprach im Namen der ſozialdemokratiſchen Froktion das Bedauern über die Aufhebung der Perſonalunion aus, da da⸗ durch mancher badiſche Einfluß in Berlin genommen werde.— JFür die demokratiſche Fraktion erklärte Abg. Dr. Glockner, er hoffe immer noch auf eine weitere günſtige Entwicklung der Dinge.— Die Deutſche Volkspartei ließ durch den Abg. Weber ihre neutrale Stellung erklären.— Die Deutſchnationalen, die Kommuniſten und die Unabhängigen äußerten ſich nicht zu der Angelegenheit. In der Einzelberatung befaßte ſich u. a. Abg. Du ffner(Ztr.) mit den Forſt⸗ und Domänenbetrieben.— Abg. Meier⸗Heidelberg (Soz.) gab der Einführung der freien Wirtſchaft die Schuld an den mißlichen, oft ſkandalöſen Zuſtänden auf dem Brennholzmarkt. Finanzminiſter Köhler erklärte zu den Notſtandsma bn a h⸗ men für die Preſſe, es liege ein Reichsgeſetzentwurf vor, der in den kommenden Monaten pro Kopf der Bevölkerung 2 Mark zur Unter⸗ ſtützung der notleidenden Zeitungen erheben will. Die Länder ſind ermächtigt— und hier ſieht der Miniſter eine Gefahr,— dieſe Kopf⸗ ſteuer auf dem Umlagewege auf die waldbeſitzenden Landwirte zu⸗ rlickzuführen. Fortſetzung der Beratung Freitag vormittag 9 Uhr. Das Kirchenſteuergeſetz angenommen. Tul. Karlsruhe, 21. Juni. Der Haushaltungsausſchuß des Land⸗ tags hat geſtern die Abſtimmung über das neue Kirchenſteuer ⸗ geſetz vorgenommen. Für das Geſetz ſtimmten das⸗Zentrum, die Demokraten, die Deutſche Volkspartei und die Deutſchnationalen. Ge⸗ gen das Geſetz ſtimmte der Vertreter der Unabhängigen im Haushalt⸗ ausſchuß, während ſich die Sozialdemokraten der Stimme enthielten. Da nicht daran zu zweifeln iſt, daß ſich im Plenum die gleiche Mehr⸗ eit für das Kirchenſteuergeſetz finden wird, ſo iſt deſſen Annahme icher. Die Beratung im Plenum ſoll in der nächſten Woche · bieien — — Freitag den 23. Juni 1922. 3. Seite. Nr. 283. das Hhanſa⸗Bund⸗Präſtdium zu den vor⸗ liegenden Geſetzentwürfen. Das Präſidium des Hanſa⸗Bundes machte ſich die von den Vertretern der deutſchen Wirtſchaft in der Verſammlung am letzten Sonntag aufgeſtellten Forderungen nach Umgeſtal⸗ tung des Zwangsanleihe⸗Geſetzentwurfes zu eigen. Die pro⸗ grammatiſchen Forderungen lauten: Die Zwangsanleihe ſoll nur 60 Milliarden einbringen; ihre volle Einzahlung in dieſem Kalenderjahr iſt nicht möglich, die Tarif⸗ ſätze müſſen zum Teil ermäßigt werden; die juriſtiſchen Perſonen können nicht in dem vorgeſehenen Maße herangezogen werden, die Schachtelgeſellſchaften müſſen frei bleiben, die Verzinſung nach Ablauf der dreifjährigen Periode muß einheitlich auf einen ver⸗ nümſtigen Zinsſatz gebracht werden, die Lombardfähigkeit muß zu dem für Staatspapiere geltenden Satze im Geſetz feſtgelegt werden, eine Vorauseinſchätzung kann vernünftigerweiſe nur erfolgen auf Grund von Merkmalen, die in der Vergangenheit liegen. Es muß ferner dafür geſorgt werden, daß nicht praktiſch unhaltbare Be⸗ ſtimmungen im Geſetz über zuſätzliche Abgaben für nicht zutref⸗ fende Vorauseinſchätzungen dazu führen, noch mehr die Reſte der Steuermural zu zerſtõren. Bei der Erörterung der übrigen dem Reichstag zurzeit vorſiegenden Geſetzesvorlagen kam das Präſidium des Hanſa⸗ Bundes zu dem Ergebnis, daß der mehr und mehr wachſenden Unüberſichtlichkeitder Geſetzgebung entſchieden entgegengetreten werden muß und daß daher jede Geſetzes⸗ vorlage fortan mehr als in letzter Zeit in erſter Linie dahin zu prüfen iſt, ob eine geſetzliche Regelung unbedingt notwendig iſt. Ferner muß bei der Geſetzgebung mehr als bisher dafür Sorge getragen werden, daß keine weſentliche Ver⸗ mehrung der Behörden und des Beamtenheeres ein⸗ tritt. Für die geſchwächte deutſche Wirtſchaft iſt eine Be⸗ amtenſchaft nur in dem Umfange tragbar, in dem den finan⸗ ziellen Laſten ein entſprechender wirtſchaftlicher Vorteil für die Allgemeinheit gegenüberſteht. Dies wird in den neueren Geſetzesvorlagen, insbeſondere des Reichsarbeitsminiſters, nicht gebührend beachtet. Es fehlt dort auch jede Erwägung — der Frage, ob die ſozialpolitiſchen Forderungen nicht auf an⸗ derem Wege als dem einer behördlichen Regelung erfüllt wer⸗ den können, wobei in erſter Linie zu prüfen geweſen wäre, ob die berechtigten ſozialpolitiſchen„Aufgaben nicht auf der Grundlage der Selbſtverwaltung gelöſt werden können. Schließlich wurde beſchloſſen, die nächſte Präſidialſitzung in Hamburg in den Tagen der Ueberſeewoche abzuhalten. wirtſchaftliche Fragen. Eine neue Streikwelle. Tu Pforzheim, 22. Juni. Seit geſtern ſtreiten hier die Maler⸗ und Anſtreichergehilfen. Die Ge⸗ ſchäfte ſtehen größtenteils ſtill. Die Urſache des Streikes iſt darin zu ſuchen, daß die Gehilfen mit dem vom Reichstarif⸗ amt feſtgeſetzten neuen Lohnſatz von 25 Mark für die Stunde nicht einverſtanden ſind, ſondern 30 Mark verlangen. Der ſeitherige Stundenlohn betrug 22.10 Mk. Tll. Offenburg, 22. Juni. Seit heute befindet ſich ein großer Teil der Tabakarbeiter des hieſigen Bezirks, ſo in Offenburg, Gengenbach, Frieſenheim, Ichenheim, Lahr und Altenheim im Streik. In den Orten Biberach, Has⸗ lach und anderen Orten der Nachbarſchaft wird gearbeitet. Die Aufforderung zum Streik erfolgte durch die arbeiter des chriſtlichen und des freien Tabakarbeiterver⸗ bandes, da die wiederholten Forderungen der oberbadiſchen Zigarrenarbeiter auf zeitgemäße Lohnerhöhung von den Fabrikanten nur zum Teil bewilligt wurden. Die Arbeit⸗ nehmer fordern 50 Prozent Lohnerhöhung, während die Ar⸗ beitgeber nur 25 Prozent bewilligen wollen. Das Arbeits⸗ miniſterium iſt um ſeine Entſcheidung in dieſer Angelegen⸗ heit angerufen worden. Offenburg, 22. Juni. Geſtern früh ſind die hieſigen Transportarbeiter in den Streik getreten. * r. Kreuznach, 23. Juni. In der Lederinduſtrie iſt abermals nach kurzer Zeit ein Streik ausgebrochen, der ſich auf Lohnſtreitigkeiten zurückführt. Im Bezirk Kreuznach haben ſämtliche Arbeiter der Lederinduſtrie, ſowohl die chriſtlichen wie die freigewerkſchaftlich organiſterten, die Ar⸗ beit niedergelegt. Ausſtändig ſind ungefähr 1300 Arbeiter. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Städtiſche Nachrichten. Verſchärſte Ernährungsſorgen. Ernährungsſorgen ſind uns in den letzten ſieben mageren Jahren nichts Neues mehr. Aber nach dem Kriege hatte ſich doch langſam wenigſtens eine gewiſſe Entſpannung durchgeſetzt, und weniger der Mangel an Nahrungsmitteln als die Preisfrage verurſachte unſeren Hausfrauen Kopfſchmerzen. Die Preisfrage wurde durchaus nicht ausſchließlich durch das Geſetz von Angebot und Nachfrage be⸗ ſtimmt, vielmehr iſt das, was man volkstümlich Teuerung nennt, zu drei Vierteln in der Gelbentwertun g, alſo einem von außen hereingetragenen Moment begründet. Der Auslandswert der Mark hat ſich um das rund 70fache vermindert und die Tatſache, daß die geringwertigere Auslandsmark die immerhin noch beſſere Inlands⸗ mark beinahe vollſtändig zu ſich herübergezogen hat, führte ganz von ſelbſt die kataſtrophale Lage der großen Mehrheit unſeres Volkes, namentlich des Mittelſtandes, herbei. Man braucht nur einen Blick uf die Indexziffern werfen. Sogar der Reichsindex verzeichnet eine 38fache„Teuerung“, obwohl er inſofern auf ſehr mangelhafter Baſis beruht, als er nur die nackten und billigſten Exiſtenzbedürfniſſe in Rechnung ſtellt, die zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig ſind. Weit näher kommt der Großhandelsinde x der Wirk⸗ lichkeit, der eine Verſchiebung um mehr als das 60fache verzeichnet. Hält man nun dieſer Geldentwertung den Einkommenskoffizienten gegenüber, ſo ſind die Nahrungsſorgen, die jetzt in den meiſten Fa⸗ milien an der Tagesordnung ſind, durchaus keine ungelöſte Welträtſel mehr. So haben wir tatſächlich ſchon jetzt die vielgefürchteten„öſter⸗ reichiſchen Zuſtände“, nur haben wir noch nicht den Mut gefunden, ſie uns einzugeſtehen. Vielleicht iſt das gut, denn in dem Augenblick, da man ſich allgemein darüber klar geworden iſt, wird zweifellos nur noch eine verſtärkte Teuerungswelle einſetzen. Pſychologiſche Mo⸗ mente haben in der Preisentwicklung der letzten Zeit ja ſchon öfter als einmal eine verheerende Rolle geſpielt. Dazu kommt nun noch etwas anderes: In einer ganzen Reihe der wichtigſten Nahrungsmittel hat ſich in der letzten Zeit wieder eine verhängnisvolle Knappheit fühlbar gemacht. Mit den Kar⸗ toffeln fing es an. Infolge des Ausbleibens von Angebot ſchnell⸗ ten die Preiſe gewaltig in die Höhe, in den Großſtädten bis zu 400 4 für den Zentner. Jetzt ſind die Preiſe wieder etwas zurückgegangen, und das Angebot hat ſich auch wieder vermehrt. Dafür aber fehlt etwas anderes; namentlich Zucker, ſodaß mit Recht bereits von einer Zuckernot geſprochen wird. Die Gründe liegen zum ſehr weſentlichen Teil auf dem Gebiete der Bewirtſchaftung. Natürlich ſind auch die ſich immer mehr einbürgernden Manipulationen ge⸗ wiſſer Kreiſe nicht zu vergeſſen, die ſich, zum begreiflichen Verdruß auch der alten reellen Kaufmannſchaft, in den Handel eingedeängt haben. Man hat auch geſagt, der Brand der Zuckerraffinerie in Uerdingen habe die Marktlage verſchärfend beeinflußt. Aber was bedeuten die 20 000 Doppelzentner, die in Uerdingen verbrannt ſind, gegen die 1,15 Millionen Doppelzentner, die alle im März in den freien Verkehr geſetzt wurden. Dieſen 1,15 Millionen Doppelzentnern ſtehen im März des vorigen Jahres 0,95 Millionen gegenüber, ſedaß alſo der Zuckermangel nur künſtlich herbeigeführt worden ſein kann. Es wäre dringend zu wünſchen, daß die berufenen Regierungs⸗ ſtellen, unterſtützt von den örtlichen Wucher⸗ und Nahrungsmittel⸗ ämtern, ſolchen Leuten einmal ſcharf auf die Finger ſähen, die an dieſer Lage durch Zurückhaltung und Preistreiberei die Schuld tra⸗ gen. Jedenfalls iſt es ſehr verdächtig, daß auf einmal ſo viel„Aus⸗ landszucker“ hervorkommt. Trübe ſieht es auch in der Gemüſeverſorgung aus. Das liegt zum größten Teil an der Uebergangsjahreszeit. Friſches Ge⸗ müſe kommt erſt langſam und zögernd auf den Markt und zudem zu Preiſen. die unſeren Hausfrauen die Haare zu Berge treihen können. Aber ſie könnten mit dem Einkauf friſchen Gemüſes ſchließlich noch etwas warten, bis die Preiſe bei vermehrtem Angebot ſich wieder ge⸗ ſenkt haben, wenn noch genügend Konſerven zu haben wären. Konſerven aber gibt es noch weniger! Die Organiſation der Konſer⸗ venfabrikanten machte dafür kürzlich die der Feinkoſthändler verant⸗ wortlich, die im Herſt angeblich die Parole ausgegeben haben, keine Konſerven einzukaufen, ſodaß viel Konſervengemüſe nerdarb. Hof⸗ fentlich läßt man ſich dieſe Erfahrung in dieſem Jahre zur Lehre dienen! Nimmt man hinzu, daß gerade in den letzten Tagen ouch die Butter⸗ und Fleiſchpreiſe ſo ſtark in die Höhe gegangen ſind, daß die zuſtändige Regierungsſtelle dieſe nach ihrer Anſicht un⸗ gerechtfertigte Treiberei bereits verfolgt, nimmt man ferner hinzu, daß eine neue gewaltige Erhöhung des Brotpreiſes trotz aller Dementis für den Herbſt zu erwarten ſein dürfte, ſo hat man ein Bild unſeres Lebensmittelmarktes, das wahrlich wenig roſig iſt. Und zu allem Ueberfluß werden die Ernteausſichten allgemein ungünſtig beurteilt. Wohin ſoll das alles führen? Jedenfalls iſt es nötig, der Verſorgung in den nächſten Monat en außer⸗ ordentliche Aufmerkſamkeit zu widmen. Die Teuerungs zuſchüſſe an Krieg⸗beſchädigte und Kriegs ⸗ hinterbliebene können infolge eines neuen Erlaſſes des.⸗A.⸗M. nun auch unter gewiſſen Vorausſetzungen an Leichtbeſchädigte und erwerbsfähige Witwen ausgezahlt werden. Wir machen n auf die im Inſeratenteil erſchienene amtliche Be⸗ kanntmachung beſonders aufmerkſam. Kirſchenpreife in Nürnberg und Mannheim. Der Nürnberger Marktbericht vom 21. d. M. enthält folgende Kirſchennatierung: Die Zufuhr in Kirſchen war heute ſo gewaltig, auch in beſſeren Sorten Naturwiſhenſchaftliche Rundſchau Nus der Menſchenkunde. Springwurm und Blinddarmentzündung. Die ſeit längerer Zeit aufgerollte Frage, ob der Springwurm— Madenwurm oder Pfrie⸗ menſchwanz, wie er in anderen Gegenden auch genannt wird— an er ſog.„Blinddarmentzündung“ ſchuld ſei, wird durch neuere exakxe Unterſuchungen, die beſonders am Pathologiſchen Inſtitut der Uni⸗ verſität Hamburg ſtattgefunden haben, dahin beantwortet, daß ein ur⸗ ſächlicher Zuſammenhang zwiſchen den Würmern und der Entzün⸗ dung des Blinddarms“ nicht vorliegt. Der Springwurm, mit ſeinem wiſſenſchaftlichen Namen Oxyuris vermicularis, iſt ein häufiger Darmparaſit des Menſchen. Veſonders kommt er bei Kindern oft nor. Da man das kleine grauweiße Lebeweſen— das Männchen iſt —5 mm, das Weibchen—12 mm groß— oft im entzündeten Blinddarm, oder, beſſer geſagt, entzündeten Wurmfortſatz fand, glaubte man, es ſei der Erreger der Entzündung des Wurmfort⸗ ſatzes. Die neueren Forſchungen und genaue ſtatiſtiſche Zuſammen⸗ ſtellungen bei Sektionen haben ergeben, daß der Springwurm ebenſo häufig in entzündeten wie in nicht entzündeten Wurmfortſätzen vor⸗ kommt.— Es ſei noch bemerkt, daß die ſog.„Blinddarmentzündung“ keine Entzündung des Blinddarmes iſt, ſondern eine Entzündung des Wurmfortſatzes, eines Anhangs, einer Appendix des Blinddarms. Sie wird deshalb wiſſenſchaftlich Appendicitis genannt. Allgemeine Raturwiſſenſchaft. Enthüllung von Berbrechen durch eine pſychologiſche Methode. Es iſt b⸗kannt, daß ein Verbrecher am Tatort 10 überführt werden kann als anderswo. Die Eindrücke, die ſich ihm in dem erregten Zuſtande während der Tat aufzwingen, prägen ſich tiefer in ſein Gedächtnis ein als die Eindrücke, die er im unerregten Zu⸗ ſtande empfängt. Es bilden ſich in ſeinem Gehirn Vorſtellungs⸗ verbindungen von Erſcheinungen, die in ihrer Zuſammenſetzung für den Ort der Tat und die Zeit, wo ſie geſchehen iſt, charakte⸗ riſtiſch ſind. Dies zeigen Verſuche, die vor urzem in einem Leip⸗ 2 univerſttäts inſtitute angeſtellt wurden. Es kam hier, wo die erſuchsperſonen ſich in die Lage von Verbrechern ſe auch im Ernſtfalle vor dem Richter, darauf an, durch eine— 55 Frageſtellung Beſcheid über die Vorfſtellungskomplexe zu Iten, die ſich während der Tat gebildet hatten. Die Verſuchsperſonen mußten ſich vorſtelon, ein Kammerdiener oder ein Dienſtmädchen u ſein und folgendes erleben: Sie kamen in ein verhältnismäßig kahles Zimmer, wo auf dem Schreibtiſch ein Band von Goethes Werken lag, in leuchtendes Grün eingebunden. In ihm lag vor dem Gedichte„Der Schatzgräber“ eine Poſtkarte und eine Seite Weiter ünfmarkſcheine. Auf dem ine welke en mußten, wie zwangig d lag eine Roſe. Die Verſuchsperſonen ſollten nun den das Gedicht überfliegen, die Fünfmarkſcheine finden und mit dem Gedanken:„Du kannſt eigentlich einen ſolchen Schein gut gebrau⸗ chen, dein Herr merkt es ja doch nicht, wenn einer fehlt', einen verſchwinden laſſen. Obwaohl die Lage nur vorgetäuſcht war, hat⸗ ten ſich doch ganz beſtimmte Vorſtellungsverbindungen bei den Ver⸗ ſuchsperſonen gebildet, ſo daß der Verſuchsleiter in der Lage war, von je einer beteiligten und einer unbeteiligken Perſon— ohne daß er ſelbſt um die Beteiligung wußte— die beteiligte herauszu⸗ finden. Das geſchah ſo: Auf einer drehbaren Scheibe waren kreis⸗ förmig zahlreiche Worte aufgedruckt. Ein davor angebrachter Uupenzer Schirm ließ jedesmal nur ein Wort ſichtbar werden. Die Aufgabe war für die Verſuchsperſonen, beim Rotieren der bedruck⸗ ten Scheibe bei jedem erſcheinenden Worte auszurufen, was ihnen zuerſt daraufhin einfiel. Neben vielen Worten, die ohne Beziehun zu der Fünfmarkaffäre waren, erſchien in dem Ausſchnitt plözlich das Wort„Goethe“. Die unbeteiligte Perſon antwortete mit„Dich⸗ ter“ oder etwas Aehnlichem, während ſich in den Ausrufen der be⸗ laſteten Perſonen ſofort die Vorſtellungsverbindungen, die ſich während des„Diebſtahls“ gebildet hatten, bemerkbar machten. Das geſchah vas ah daß ſie entweder z. B.„grün“ oder„Schatzgräber“ oder etwas ähnliches riefen, oder— und das war der häufigere Fall— bei dem Gedanken:„Hſer kannſt du dich verraten“ ſtockten, und auch dann kam bei der Antwort immer noch etwas heraus, was mit dem ganzen Vorſtellungskomplex in Beziehung ſtand, wie „Fenſterkreuz“ oder„Schreibtiſch“ oder„kahl“. Beim Wort„Roſe“ antworteten ſie mit„welk“. Aus den Antworten konnte der Ver⸗ ſuchsleiter ohne weiteres ſchließen, welche Perſon den„Diebſtahl“ ausgeführt hatte. Für die praktiſche Anwendung beſteht nur das eine Bedenken: der Verbrecher muß erſt einmal bereit ſein, Ant⸗ worten zu geben. Das läßt ſich durch eine geſchickte, verſteckte Frageſtellung des Richters erreichen. Aus der Tier⸗ und pflanzenkunde. Die Reinlichkeit der Tiere. Jeder hat ſchon einmal geſehen, wie ſich die Stubenfliege ſorgfältig mit Hilfe ihrer Vorderbeine ſäubert. Bei allen Inſekten läßt ſich dieſe Erſcheinung beobachten, viele be⸗ ſitzen ſogar beſondere Reinigungswerkzeuge, die aufs beſte für ihren Zweck angepaßt ſind. So iſt bei manchen unſerer einheimiſchen Schmetterlinge, z. B. Trauermantel, Fuchs, Admiral uſw., das vor⸗ derſte Beinpaar in eine Art Pinſel umgewandelt; dieſe Putzfüße ſind für die Bewegung vollſländig unbrauchbar geworden. Manche Blu⸗ menbienen und die Ameiſen beſiken am erſten Fußglied einen kamm⸗ förmigen Putzapparat, mit welchem ſie ſich von den anhaftenden Sandteilchen reinigen. Bei den ſtaatenbildenden Inſekten iſt aber nicht nur die Körperpflege hoch entwickelt; ſie ſorgen auch ſtets für gründliche Reinigung ihrer Wohnungen. Bei manchen Ameiſen und daß der Preis gedrückt wurde. Auf dem oberen Obſtmarkt wurde faſt durchgehends zu 5 M. verkauft, auch darunter, während auf dem unteren Obſtmarkt die Preiſe ſich meiſt zwiſchen 6 und 8 M. be⸗ wegten: es war hier viel Heidelberger Frucht angeboten, die ſich aber gleichfalls eine Senkung auf 7 M. gefallen laſſen mußte.—. Weil Mannheim bekanntlich einige hundert Kilometer näher bei Heidelberg liegt als Nürnberg, koſten dieſelben Kirſchen 13—16 M⸗ Wir empfehlen eine gründliche Nachſchau der Wucherpolizei. Auch die anderen Nürnberger Marktpreiſe dürften hier Intereſſe be⸗ gegnen: Zuckererbſen—8., Brecherbſen—7., Salatgurken 10—20., Karotten Bund.50—2., Kohlrabi Stück—.30.. gelbe Rüben Bund 40 Pfg. bis 2., Kopfſalat Stück 20 Pfg. bis 1., Schwarzwurzel Pfund 5 M. Auf dem Viktualienmarkt riß man ſich um friſche Bauerneier zu.80., während Kiſteneier zu .70 M. nur langſam Abnehmer fanden. In der Fleiſchhalle drängte ſich alles um das Gefrierfleiſch, deſſen Preis auf 27 M. zu⸗ rückgeſchraubt worden iſt. OSchädlingsbekämpfung. Obwohl die Peronoſpora bis⸗ her nirgends im Lande gefahrdrohend aufträt, empfiehlt das Bad. Weinbauinſtitut in Freiburg den Winzern, doch bis Ende des Monats in die abgehende Rebblüte nochmals zu ſpritzen, wobei in der Hauptſache nur die jungen Beerchen und neu zugewachſenen Triebe von der Spritzbrühe getroffen werden müſſen. Meltau trat bisher nur ganz vereinzelt auf. Wo er feſtgeſtellt iſt, muß in die abgehende Rebblüte auch geſchwefelt werden. Wo der Heuwurm ſtark auftrat, empfiehlt es ſich, rechtzeitig Mittel zu beſchaffen (Nikotin, Uraniagrün, Schrumſches Mittel), um im letzten Juli⸗ drittel den Kampf gegen den Sauerwurm aufnehmen zu können. 4 Das Jeſt der ſilbernen Hochzeit begehen am Samstag die Eheleute Gerh. Gieſen und Ehefrau geb. Buchloh, Fruchtbahnhof⸗ ſtraße 9. veranſtaltungen. 2 Theaternachricht. In Kleiſts„Käthchen von Heilbronn“ ſpielt für die erkrankte Grete Bäck Frau Lifel Schott vom Heidel⸗ berger Stadttheater die Kunigunde. Künſtlertheater„Apollo“. Heute erfolgt durch die Schmitz⸗ Weißweiler Geſellſchaft die Erſtaufführung des Schwankes„Zwangs⸗ einquartierung“ von Bach und Arnold. Am Sonntag findet nach⸗ mittags 3% Uhr wieder Fremdenvorſtellung bei ermäßigten Preiſen ſtatt. Am 1. Juli beginnt das Oberbayriſche Bauerntheater unter der Direktion Sandbichler mit ſeinen erſtklaſſigen Vorſtellungen bei täg⸗ lich wechſelndem Spielplan.(Näh. ſiehe Anzeige.) iDie Hauptverſammlung des Badiſchen Sparkaffen⸗ und Giroverbandes findet am 16.—18. Juli in Mannheim ſtatt.(Näheres ſiehe Anzeige.) Stimmen aus dem publikum. Stubenrein— ſtraßenrein. Der Artikelſchreiber hat recht bezüglich des Schmutzes auf den Straßen und des fortwährenden Gekläffs. Aber da könnten die Be· hörden die Revierbeamten darauf hinweiſen, für Ordnung zu ſorgen. Was aber die Anregung an die Behörde bezüglich weiterer Er⸗ höhung der Hundeſteuern anbelangt, ſo ſcheint es dem Artikel⸗ ſchreiber noch ſehr gut zu gehen, wenn er derartige Abgaben mangels Hund nicht zu machen braucht Schutzhunde werden heute dringend gebraucht, da viele Menſchen heute Mein und Dein nicht unterſcheiden können. Ebenſo ſind Jäger aus der guten alten Zeit da(keine Neu⸗ reichen), die ihre Hunde als Gebrauchshund haben müſſen. Aus dieſem Grunde war es gerabe nicht erforderlich, die Behörde auf weitere Einnahmequellen hinzuweiſen, da wir ſo ſchon genug an den Staat uſw. abſühren müſſer. Ein Jäger. Rommunale Chronik. Tagung des Vereins für gtommunalwirkſchaft und Kommunalpolilik. Im weiteren Verlauf der Tagung ſprach Miniſterialrat Dr. Markull vom Reichsfinanzminiſterium über Hauptfragen des Finanzausgleichs zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden. Das Reich wird heute zumal von den Gemeinden gewiſſermaßen als der große Expropriateur angeſehen, den Länder und Gemeinden bei der bevorſtehenden Reviſion des Finanzausgleichs nun ihrer⸗ ſeits wieder expropriieren müßten. Das entſpricht aber nicht der Sachlage. Die geltende Finanzverfaſſung beruht auf drei Grup⸗ pen geſetzgeberiſcher Maßnahmen, nämlich einmal dem Vorrang des Reiches auf ſteuerlichem Gebiet, ferner der Beteiligung der Länder und Gemeinden an den Reichsſteu irn und ſchließlich dem Syſtem der Zuſchüſſe. Der Vorrang auf ſteuerlichem Gebiet iſt dem Reich im Zwange der außerpolitiſchen Situation zugefaller. Wenn die Länder und Gemeinden nicht dem unmittelbaren und einzelnen Zugriff von außen her preisgegeben werden ſollten, mußte das Reich alle Verpflichtungen gegenüber den ſiegreichen Gegnern allein auf ſich nehmen und zu dem Zweck auch die Steuerkraft des geſamten Volkes in ſeiner Hard vereinigen. Die einheitliche Be⸗ wirtſchaftung der großen Steuern erforderte aber auch ihre ein⸗ Band aufſchlagen, Termiten liegt dieſe Reinigungsarbeit ſogar beſonderen Individuen ob.— Die Krebstiere zeigen entſprechend ihrer hohen Organiſation nicht ſelten recht komplizierte Reinigungsapparate. Viele dieſer Tiere leben ja dauernd im ſchmutzigen Waſſer; durch die ſtrudelnde Tätig⸗ keit der Beine, die oft mit zahlreichen Borſten beſetzt ſind, werden die empfindlichen Kiemen ſtets ſauber gehalten. Bei den kleinen Krebs⸗ formen, den Waſſerflöhen uſw., ſpielt der krallenbewehrte Hinterleib eine wichtige Rolle bei der Reinigung; ſobald ſich innerhalb der Schale und zwiſchen den zahlreichen Beinen Schmutz angeſammelt hat, wird er durch eine kräftige Bewegung des Hinterleibes hinaus⸗ befördert.— Manche niedere Tiere beſitzen eigenartige Reinigungs⸗ methoden. Zwiſchen den Stacheln der Seeſterne und Seeigel ſitzen bewegliche Zangen, oft auf ziemlich langen Stielen. Sie ergreifen ſofort jedes Schmutzteilchen und werfen es weg. Beſonders merk⸗ würdig iſt es anzuſchauen, wie die beim kugelförmigen Seeigel am oberen Pol austretenden Kotballen von Zange zu Zange weitergege⸗ ben werden, bis ſie von den Zangen der anderen Seite weggeworfen werden.— Bei den Vögeln ſpielt die Reinlichkeit eine recht große Rolle; jeder Vogelfreund beobachtet ſa täglich, wie ſich ſeine gefieder⸗ ten Freunde mit Hilfe des Schnabels putzen. Wo der Vogelſchnabel für dieſe Reinigungsarbeit nicht geeignet iſt, wie z. B. beim Pelikan, dient die kleine umgebogene Schnabelſpitze als Putzorgan. Waſſer⸗ und Sandbäder ſind außerordentlich beliebt und ſpielen ſicher als Be⸗ kämpfungsmittel gegen juckende Peiniger eine Rolle. Mit wenigen Ausnahmen ſorgen die Vögel auch für Reinlichkeit in ihren Neſtern. Die Jungen vieler Singvögel ſpritzen den Kot von ſelbſt zum Neſt hinaus, Schwalben⸗ und Fliegenſchnäpper tragen ihn mit dem Schna⸗ bel weg, ſolange die Jungen noch zu klein ſind. Verunreinigte, ſtin⸗ kende Neſter ſind ſelten; bei den Wiedehopfen und den prachtvoll funkelnden Eisvögeln ſcheinen ſie aber die Regel zu bilden!l— Den Säugetieren dienen Gliedmaßen und Mundwerkzeuge ebenfalls zur Körperreinigung. Daß beſonders die Hände der Affen infolge ihres opponierbaren Daumens äußerſt geeignet ſind, den Pelz nach Unge⸗ ziefer zu durchſuchen, weiß jedermann aus dem Zoo. Viele Säuge⸗ tiere kauen ihr Fell gewiſſermaßen durch: Zunge und Zähne ſpielen bei der Reinigungsarbeit eine wichtige Rolle. Das Känguruh, wes⸗ ches außerordentlich plumpe Springzehen beſitzt, iſt mit zwei ganz kleinen Nebenzehen verſehen, die zum Putzen des Felles dienen. Bei den Huftieren, die mit ihren Beinen den Körper nicht ſo gut bearbei⸗ ten können, iſt das Badebedürfnis beſonders groß: auf irgendeine Weiſe wird alſo überall erreicht, den Körner pon Schmutz und Unge⸗ ziefer ſoweit als möglich freizuhalten. Dieſe Reinlichkeit kann als eine ſehr wichtige Schutzanpaſſung aufgefaßt werden; denn dem Tier⸗ körper drohen die größten Gefahren von ſeiten der Bakterien, Pilze und Schmarotzer, die beſonders dort überhand nehmen, wo Unſauber⸗ keit herrſcht. 4. Seite. Nr. 288. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Freitag, den 23. Juni 1922. heikliche Verwaltung. Die Behörden der neuen Reichsfinanzver⸗ waltung haben im allgemeinen nicht ſchlecht gearbeitet, denn 48 000 000 000 Mark, die ſie—5 1920, und 90 000 000 000 Mark, die ſie 1921 hereingebracht hat, find immerhin keine Kleinigkeit. eine f äße Bemeſſung der Anteile an den Reichs⸗ teuern fehlt es auch heute noch an jedem zahlenmäßigen Ar⸗ — Die ſchließliche Entſcheidung wird daher im weſentlichen po⸗ iſcher Natur ſein. In keinem Falle reichen die Ueberweiſungen ers, um allen Bedarf der Länder und Gemeinden zu befriedigen. Das ganze Finangproblem kompliztert ſich in Deutſchland Roch durch die hochentwickelte Selbſtändigkeit der Gemeinden. Die ———2 ot der Gemeinden beruht zum großen Teil auf den eſonderheiten ihrer verfaſſungsmäßigen echtſtellung. Wenn ihmen das Reich auch ſeine Hilfe nicht berſagen kann, ſo werden die emeinden doch nicht vergeſſen dürfen, daß auch ihre Not nur immer gemeſſen werden darf an der Not des Reichs. Im en daran kam der Mitberichterſtatter Beigeordneter eippel(Eſſen) zum Wort, deſſen Ausführungen wie 11 191 zuſammengefaßt werden können: Der Finan zwiſchen Reich, Ländern und Ge⸗ meinden iſt nicht allein eine finanztechniſche Aufgade. Es kommt bei dieſem Problem auch nicht allein darauf an, in möglichſt ein⸗ — und zweckmäßiger Weiſe die einzelnen Steuerquellen unter ie Hauptſteuerträger zu verteilen, ſondern vielmehr erwächſt da⸗ rüber hinaus die Aufgabe, nach den Grundſätzen ausgleichender Gerechtigkeit die zwar allgemein drückende, aber doch für das Reich, die einzelnen Länder und die einzelnen Gemeinden keineswegs gleichmäßig wirkende Finanznot auch für die chwächſten Schultern einigermaßen erträglich zu geſtalten. Für die Gemeinden ver⸗ knüpft ſich weiter mit dem Problem des inanzausgleichs die For⸗ derung nach einer ausreichenden Sicherung ihrer finanziellen Selb⸗ ſtändigkeit und damit die Forderung nach einer Sicherung der ge⸗ meindlichen Selbſtverwaltung auf der allein möglichen Grundlage ſelbſtverantwortlicher Entſchlußfreiheit. Die Gemeinden ſind hier⸗ bei mehr und mehr in die Rolle des Feſtbeſoldeten geraten, der niemals in der Lage iſt, ſeine Einnahmen hinreichend ſchnell der fortſchreitenden Geldentwertung anzupaſſen. Zwar iſt es gleich⸗ wohl den meiſten Gemeinden bisher noch gelungen, ihre Finanzen leidlich geſund zu erhalten. Sie mußten dabei aber zu Steuer⸗ methoden 9 die zu ernſten Bedenken Anlaß geben und jeden⸗ falls auf die Dauer nicht aufrecht erhalten werden können. Nicht allein wurde bei den Realſteuern die Grenze äußerſter Steueranſpannung vielfach erreicht, in einzelnen Fällen ſogar Eherſchritten, ſondern daneben mußten viele Gemeinden ſoge⸗ nannte Finanzzzuſchläge guf Gase, Waſſer⸗ und Elektrizi⸗ kätspreiſe erheben, die in Wirklichkeit eine äußerſt drückende, die breite Maſſe belaſtende, indirekte Steuer darſtellen. 0 OKarlsruhe, 23. Juni. Der Bürgerausſchuß genehmigte einſtimmig die Vorlage über die Errichtung eines Jugend⸗ ſchutzheimes, das in der Dragonerkaſerne untergebracht wird. benſo wurde einſtimmig eine Vorlage angenommen, wonach dem Badiſchen Landesverein für innere Miſſion ein größeres Darlehen gewährt wird, um ihn in die Lage zu verſetzen, das Landes⸗ erholungsheim Falkenburg in Herrenalb umzubauen. OWaldulm bei Achern, 23. Juni. Der bisherige Bürgermeiſter Hodapp wurde mit 269 von 290 abgegebenen Stimmen zum dritten Male zum Ortsoberhaupt gewählt. n. Mainz, 28. Juni. ie Stadtverordnetenverſammlung be⸗ ſchloß, die Fremdenſteuer zu erhöhen und ſie einheitlich auf derng Prozent ſeleuſecgen Dieſem Satz haben die zur Beratung r Höhe zugezogenen aſtwirteorganiſationen ihre Zuſtimmung gegeben. Die erhöhte Steuer wird vom 1. Juli ab in Kraft treten. NAus dem Lande. & Heidelberg, 22. Juni. Heute nachmittag um 2 Uhr erſchien beim Rechtsanwalt und Stadtrat Dr. Kaufmann in der Hauptſtraße ein Landwirt aus Sandhauſen, den Kauf⸗ mann in einem Prozeß vertreten hatte. Das Bureauperſonal war noch nicht anweſend. Der Landwirt verlangte, die Handakten ſeine⸗ Prozeſſes zu ſehen. Während Dr. Kaufmann ſich umdrehte, um in einem Regal danach zu ſuchen, gab der Landwirt zwei Schüſſe auf den Anwalt ab, die beide fehl gingen. Beim Ringen mit dem Anwalt ſeuerte der Landwirt dann noch einen dritten Schuß ab, der durch den Anzug ging, aber trotzdem den Körper nicht traf. Mit Hilfe hinzueilender Hausbewohner konnte der Revolver⸗ held entwaffnet und der Polizel übergeben werden. Der Grund iſt wohl in einer Verärgerung über den verlorenen Prozeß zu ſuchen.— Im Heidelberger Stadtwald iſt vom Forſtamt das Pflücken von Heidelbeeren bis zum Eintritt der vollen Reife verboten n. Eberbach, 22. Juni. Der gröͤßte Säuretrog aus Sandſtein, welcher hier jemals zur Ablieferung gelangte, iſt dieſer age von dem Sandſteinwerk L. Knab hier aus deſſen Steinbruch „Schneckenweg“ achtſpännig zur Bahn abgeführt worden. Der Trog, der für Ludwigshafen beſtimmt iſt, mißt 12 Kubikmeter, hat eine Länge von 4 Meter, eine Breite von 2,60 Meter und eine Höhe von.10 Meter. Der Trog wiegt über 300 Zentner und iſt aus einem Felsblock gemeiſelt, der etwa 800 Zentner hatte. WB. Mosbach(Baden), 22. Juni. Ein verheerendes Groß⸗ 75 zerſtörte geſtern abend das neuerbaute Getreidelager⸗ aus der Mosbacher Volksbank, in welchem neben Getreidevor⸗ räten hauptſächlich große Vorräte an Kunſtdünger ſich befanden. Da dieſe Dünger aus Oppau ſtammten, verbreitete ſich bald das Gerücht, daß in Mosbach ein zweites Oppau entſtehen könnte. Die Mosbacher Feuerwehr hielt ſich infolgedeſſen bei der Bekämpfung mit einem Extratang fi des Brandes in großer Reſerve, ſo daß außer einiger landwirtſchaft⸗ licher Maſchinen nichts gerettet werden konnte, zumal noch von un⸗ befugter und bisher nicht ermittelter Seite die Waſſerleitung abge⸗ ſtellt wurde. Das Lagerhaus, das heute morgen noch brannte, iſt vollſtändig vernichtet. Der Schaden wird auf—8 Mil⸗ lionen Mark geſchätzt, iſt aber durch Verſicherung vollkommen gedeckt. Der Lagerbetrieb ſoll vorläufig durch die Notlager auf⸗ rechterhalten und ein Neubau des Lagerhauſes beſchleunigt ausge⸗ führt werden. OTriberg, 23. Juni. Beim unporſichtigen Hantieren mit einer geladenen Flobertflinte entlud ſich dieſelbe und traf den Sohn des Küfermeiſters Sommer in Buchhaupten im Hohenzollern⸗ ſchen ſo unglücklich, daß der Knabe nach wenigen Augenblicken tot war. O itlingen, 23. Juni. Bei einem ſchweren Gewitte r ſchlug der Blitz zwölfmal in die elektriſche Leitung. Gleichzeitig explo⸗ dierte im Transformatorenhäuschen des Laufenburger Kraftwerkes ein Hochſpannungsölbehälter, ſo daß eine Störung in der Strom⸗ belieferung eintrat. In der Gegend von Ueberauchen und Tann⸗ heim hauſte ein ſchweres Hagelwetter, das großen Schaden anrichtete. (O Stockach, 23. Juni. Am Mittwoch früh ſind in Orfſingen zwei Häuſer vollſtändig niedergebrannt. Das Feuer brach im Hauſe der Witwe Manner aus und ſprang von da auf das angebaute Haus der Witwe Fritſchi über. Die Nachbarhäuſer konn⸗ ten gerettet werden. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. Bei dem Brand erlitt der Landwirt Anton v. Briel infolge Ueberanſtrengung einen Herzſchlag und ſtar b. OKonſtanz, 23. Juni. In letzter Zeit werden im Oberſee gute Blaufelchenfänge gemacht; es iſt bereits ein Abſchlag der Felchenpreiſe zu verzeichnen. Nachbargebiete. OPiemafſens, 22. Juni. Die hieſige Ortsgruppe des Pfälzer⸗ waldvereins errichtet bei Erlenbrunn an den„Drei Buchen“ eine Jugendherberge und Unterkunftshütte. sw. Darmſtadt, 23. Juni. Totgefahren wurde auf der Station Kranichſtein der Rangierer Phil. Loos, gebürtig in Sickenhofen, wohnhaft in Babenhauſen. Der junge Mann ſtand im 22. Lebensjahre und war erſt ſeit Oſtern verheiratet.— In einem Friſeurgeſchäft Ecke Karl⸗ und Wilhelminenſtraße wurde heute nacht eingebrochen und Waren im Werte von 20 000 M. geſtohlen. * Worms, 23. Juni. Am 16. Juni waren es 900 Jahre, daß der Dom in Worms im Beiſein des Kaiſers Heinrich eingeweiht wurde. Nach der Ueberlieferung, für die aber ſichere Belege fehlen, iſt die Einweihung vom heiligen Willigis vorgenommen worden. Gerichtszeitung. Hheidelberg, 23. Juni. Vor der Strafkammer hatte ſich der Beamte des hieſigen Wohnungsamtes, Fr. Kleehaupt, wegen Beſtechung zu verantworten. Ein hieſiger Hausbeſitzer, Weiß, hatte ſein Haus verſauft und war dabei die Bedingung eingegangen, ſeine dortige Wohnung bis zum Oktober 1921 zu räumen und zwar bei einer Strafe von 2000 M. für jeden Monat, den er weiter in der Wohnung blieb. Er wollte eine andere Woh⸗ nung. Da in einem Hauſe in der Mittelſtraße eine ſolche Wohnung frei war, kaufte er das Haus, die freie Wohnung war jedoch be⸗ ſchlagnahmt. Als er nun ſeine Not am Bierkiſch klagte, wies man ihn an den Subalternbeamten Friedrich Kleehaupt am Wohnungs⸗ amt. Dieſer zeigte ſich ihm zu helfen. Weiß ſtellte 1000 Mark in Ausſicht, gab Kleehaupt davon 300 M. ſofort und Klee⸗ haupt wies Weiß die freie Wohnung in der Mittelſtraße an, ob⸗ wohl er dazu keine Berechtigung hatte. Das Gericht verurteilte Weiß, hatte ſein Haus verkauft und war dabei die Bedingung haupt wegen paſſiver Beſtechung zu9g Monaten Gefängnis. Frankenthal, 20. Juni. Wegen fahrläſſiger Tötung tand der Fachlehrer für Kraftwagenlenker, Mechaniker Theodor Bolz aus Neuſtadt, vor der Strafkammer Frankenthal. Erx be⸗ gleitete den in der Ausbildung begriffenen Fabrikdirektor Klein aus Ludwigshafen, der den Kraftwagen lenkte, auf einer Probe⸗ ſchkt, die mit einem Unfall und dem Tode des Lenkers endete. Der Angeklagte wurde f ſprochen. §Zweibrücken, 22. J Zum zweitenmal ſtanden wegen Verleitung zum Meineld der Schloſſerlehrling Emil Dahlhäuſer, geboren 1903, und der Fabrikarbeiter Hermann Stephan, geboren 1899, beide aus Mörsbach, vor der Straf⸗ kammer Zweibrücken. Bereits im September vorigen Jahres hatte die Sache an gleicher Gerſchtsſtätte angeſtanden, beide Angetlagten wurden freigeſprochen. Dieſes Urteil focht die Staatsanwaltſchaft mit Reviſion zum Reichsgericht in Leipzig erſolgreich an, das auf Rückverweiſung und Neuverhandlung erkannte. Mit einem Auf⸗ gebot von etwa 18 Zeugen wurden nunmehr die Angeklagten in einer von morgens 8 bis ubends 7 Uhr währenden Verhandlung glatt überführt. Um die finanziellen Folgen einer dem erſtgenann⸗ ten Angeklagten drohenden tientationsklage abzuwenden, hatten Beide eine reine Dorfverſchwörung angezettelt, in der den jungen Leuten, teilweiſe nach Geldgeſchenken, Freibier uſw., Anhaltspunkte zu falſchen Eidesausſagen gegeben wurden. Auch ein Probe⸗Verhör mit geeignet erſcheinenden Zeugen wurde durchgeführt. Für den Fall, daß die Kindsmutter auf Grund der Zeugenbekundungen mit ihren Anſprüchen abgewieſen werden ſollte, war ein großer Ball ir die„Unſchuldigen“ geplant. Die leug⸗ nenden Angeklagten wurden verurteilt und zwar Stephan zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren GEhrverluſt, Dahlhäuſer, der National⸗Theater Mannheim. Die luſtigen Weiber von Windſor. Freundlicher Zuſpruch ſei die heutige Loſung. Fräulein Ida Schäffer hat ſich geſanglich wie darſtelleriſch ſo erfreulich ent⸗ wickelt, daß der auffallende Mangel an geeigneter Beſchäftigung vielleicht das Glück der jungen Sängerin zu nennen iſt. Die Stimme klingt nunmehr voll, rund, weich und ſympathiſch, die Darſtellung der luſtigen Frau Reich hatte Laune, Beweglichkeit und natürlichen Reiz, die äußeren Mittel— ebenmüßige ſchlanke Figur und ſchönes Auge— wirkten erfreulich zuſammen mit der muſi⸗ kaliſch⸗geſchmackvollen Geſangsweiſe. Kurz: Fräulein Ida Schäf⸗ ſers Fortſchritte waren recht erfreulich, und dies will in der nach⸗ eordneten Partie der Frau Reich ſchon etwas beſagen! Da Frau ene Eden als heiſer gemeldet war, in Wahrheit aber nur weniger Glanz geben konnke, ſo hatte der Mezzoſopran den Vorteil der Duettſäge. Auch hierin war das Glück der jungen Sängerin u finden. Freundliche Anerkennung verdient auch Herr Brei⸗ ach, der nunmehr den rechten Stil für Nicolaj teils gefunden hat, teils mit ehrlichem Bemühen nach dem Rechten ſtrebt. Und das will bei ſolchen Wiederholungen, denen keine Proben gewidmet werden können, ebenfalls etwas beſagen! A. Bl. Kunſt und Wiſſen. Sraf von Hülſen⸗Häſeler, der frühere General⸗Intendant der Königl. Preußiſchen Schauſpiele, iſt im Alter von 64 Jahren ge⸗ ſtorben. „Dlume, Vaſe und Tapete“. Eine eigenartige Ausſtellung findet gegenwärtig im Stuttgarter Landesmuſeum ſtatt, um den Ge⸗ ſchmack in der Verwendung von Blumen und Vaſen zum Zimmer⸗ ſchmuck zu beleben. Wie in der„Kuyſtchronik“ berichtet wird, ſind in einer Halle friſche Blumen in beſonders gewählten Vaſen auf⸗ geſtellt und zu den Tapeten und Dekorationsſtoffen fein abgeſtimmt. Auf der einen Seite erfolgt dieſe Abſtimmung ur ein Geſichts⸗ punkt der Harmonie, wührend auf der andern K rkungen er⸗ ztelt werden. Alle paar Tage werden die Bl h Art und Farbe erneuert, und damit wechſelt auch der zu i rative Rahmen. Aus der Gelehrkenwelk. Der Ordinarius für römiſches un deutſches hürgerliches Recht an der ffrankfurter Dr. jur, Ernſt Levy, hat einen Ruf die 1. Br. als Nachfolger von Prof. derbeſetzung der durch das Au 18 der Univerſität Würzburg erledi der Phyſik iſt ein Ruf an den Göttinger Ordinarlus Prof. Dr. Robert Pohl ergangen. — Der außerplanm. a. o. Profeſſor und Oberarzt an der Frauen⸗ klinik der Eni 2 gnen paſſende delo⸗ d 17 Oberarzt der Abteilung für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe am Allgemeinen Krankenhauſe Barmbeck in Hamburg gewählt und vom Senat beſtätigt worden. Japanuiſcher Ehrenprofeſſor. Die kaiſerliche Univerſität zu Tokio hat dem ordentlichen Profeſſor für Geſchichte und Kultur Ja⸗ pans an der Univerſität Hamburg, Dr. Karl Florenz, für ſeine Verdienſte um die Erziehung und Wiſſenſchaft in Japan während und nach ſeiner 25jährigen Lehrtätigkeit als Profeſſor den Titel eines Ehrenprofeſſors verlichen. 4 Die Nordmarkwoche in Fleusburg. Die am Samstag feier⸗ lich eröffneten Nordmarktage in Flensburg zeugten von dem ſtarken Willen zu deutſcher Kulturarbeit an der beutſch⸗däniſchen Grenze. Bereits in früher Morgenſtunde verſammelten ſich auf den freien Plätzen an der Förde viele Jugendmannſchaften zu heißem Wett⸗ kampf. Dann richtete ſich die Aufmerkſamkeit auf die Förde ſelbſt, wo der R irg und viele Rudervereine Norddeutſch⸗ lands zur 9 elt waren. Feſtgottesdienſte wurden in allen Kircher halten. Beſondere Aufmerkſamkeit er⸗ rente die A Künſtler im Kunſtgewerbemuſeum. Zwei Aufführunge zten die künſtleriſchen Darbietungen in der Nikolaikirche und i ttheater. Am Abend verſammelte ſich eine große Menſchenmenge auf den Wieſen bei Mürwik zu einem Volks⸗ feſt, das ſich zu einer Vorſonnenwendfeier geſtaltete. Freilichtauffüh⸗ nit Lautenvorträgen und Darbietungen aller Art gaben ihr 1 i großen vaterländiſchen Feier. Der Schlußtag ſenſchaftliche Vorträge, unter denen der über el heute und morgen“ des Herrn Haſſelmann, “, beſonderes Intereſſe beanſpruchen konnte. Rundfahrt auf der ſchönen Förde angeſichts des verlorenen Nordufers bildete den Abſchluß dieſer Tage, die in hervorragender Weiſe mit dazu beitragen werden, den deutſchen Gedanken im ſchles⸗ wiger Grenzgebiet zu ſtärken. 4e% Noebereitungen zur Kantfeier 1924. Die Königsberger Feier des 200. Gepurtstages von Immanuel Kant im Jahre 1924 ſoll ein Tag beſonderer W ſein. Für die geplonte Königsberger Aus⸗ ſtellung zum Ged is der Vereinigung der drei Städtchen Alt⸗ ſtadt, Löbenicht und Kneiphof wird beſondere Rückſicht auf die Er⸗ innerungen an den größten oſtpreußiſchen Landesgenoſſen und Mit⸗ bürger genommen werden. Es ſoll dort ein Kant⸗ Zimmer ausgeſtellt werden, in dem neben einer Kant⸗Bücherei Sammlung und Andenken an ben großen Philoſophen untergebracht werden. Dieſes Kant⸗Zimmer foll aber für alle Zeiten erhalten und einem Raum lies Univerſitätsgebäudes einverleibht werden. Außerdem iſt die Ortsgruppe Königsberg der Kant⸗Geſellſchaft mit der Herausgabe eines wertvollen Werkes„Kant im Bilde“ beſchäftigt, in dem mög⸗ Hreibd urg i. Br. Dr. med. Gauß, iſt zum lichſt alle Bildniſſe des Weltweiſen renroduziert werden ſollen. Anton bei Begehung der Tat noch minderjährig war, zu 1 Jahr 3 Mona⸗ ten Gefängnis. Beide wurden ſofort feſtgenommen. * Halle, 23. Juni Vor dem Schwurgericht in Halle hatte ſich der Arbeiter Otto Meyer, der Bruder des bekannten Kommu⸗ niſtenführers Meyer aus Aſchersleben wegen Raubes zu verant⸗ worten. Er hatte mit einigen Kumpanen zwei Kaſſenboten der Leopoldshaller Walzwerke überfallen und 60 000 M. eraubt. Vor Gericht erklärte der Angeklagte, daß nach Anſicht der Kommuniſten⸗ führer derartige Ueberfälle nicht nur erlaubt, ſondern im Intereſſe der Menſchheit nötig ſeien.— Meher wurde— auch im Intereſſe der Menſchheit!— zu 5 Jahren 8 Monaten Zuchthaus verurteilt. * Leipzig, 23. Juni. Wegen verſuchter Ausſpähung mili⸗ täriſcher Geheimniſſe verurteilte der 2. Strafſenat des Reichsgerichts den Kaufmann Ewald Heidemeyer aus Borbeck, Kr. Eſſen, zu drei Jahren, den Kaufmann Konrad Menne aus Münſter zu 4 Jahren und den jetzigen franzöſiſchen Staatsange⸗ hörigen Camille Walch aus Mülhauſen i. Elſ. zu 3 Jahren Monaten Zuchthaus. Walch war Ende 1921 mehrere Male wegen einer Paßangelegenheit auf dem franzöſiſchen Konſulat in Düſſeldorf geweſen und daher dort bekannt. Eines Tages hörte er, wie ein franzöſiſcher Spionageoffizier von deutſchen Konſtruk⸗ tionsbüchern für Ferngeſchütze ſprach, in deren Beſitz man ſich gern ſetzen wollte. Da man zu Walch als Franzoſen Vertrauen hatte, beauftragte man ihn, die erwähnten Bücher und, wenn möglich auch die Geſchütze ſelbſt zu beſorgen. Walch wandte ſich nun an die beiden Mitangeklagten, durch deren Hilfe er mit einem angeſehenen Kaufmann, der in engen Beziehungen zu Krupp ſteht, in Verbin⸗ dung trat. Im Beſitz dieſer Firma vermutete der Spionagedienſt die Konſtruktions⸗ und Inſtruktionsbücher für die weittragenden Ge⸗ ſchütze, mit denen während des Krieges Paris beſchoſſen worden iſt. Menne erhielt einen Vorſchuß von 10 000., das Geld ſollte hauptſächlich für Beſtechungszwecke Verwendung finden. den Angeklagten gelang, ihr Verbrechen zur Vollendung zu bringen, wurden ſie verhaftet. Ihre Tätigkeit konnte jedoch nur als Ver⸗ ſuch angeſehen werden, da, wie der vernommene Sachverſtändige beſtätigte, die Geſchütze und die dazu gehörigen Zeichnungen und Inſtruktionsbücher auf Grund des Verſailler Friedensvertrages be⸗ reits zerſtört worden waren. Mildernde Umſtände wurden den An⸗ geklagten nicht zugebilligt, da ſie nur aus Geldgier gehandelt hatten. § Düſſeldorf, 23 Juni. Wegen vorſäͤtzlichen Kindesmordes wurde der polniſche Arbeiter Brundo Puß vor dem hieſigen Schwurgericht zum Tode verurteilt. Neues aus aller Welt. —„Liege mit Anging zu Bett“. Dieſes merkwürdige Telegramm erhielt dieſer Tage ein Wormſer Kaufmann von ſeinem Sohne aus Berlin. Die Löſung war die, daß in Berlin zur Zeit eine Halskrank⸗ heit ſehr ſtark auftritt, die den poetiſchen Namen Angina führt. An dieſer Halskrankheit lag der Sohn des betreffenden Kaufmannes zu Bett und weil ſein Kommen erwartet wurde, ſandte er das oben an⸗ geführte Telegramm ab. Sein Vater ſedoch, der den Wortlaut nicht begreifen konnte, drahtete zurück:„Laſſe Angina liegen und komme ſofort.“ — Ein ſchwerer Kruftwagenunfall. Am Dienstag, nachmittags 6/ Uhr ereignete ſich auf der Straße Stuttgart—Solitude ein ſchwerer Kraftwagenunfall. Ein mit 6 Angehörigen der Kraft⸗ fahrabteilung V in Cannſtatt beſetzter Kraftwagen bog bei der Ueberholung eines Kraftfahrers zu ſtark aus und fuhr gegen einen Baum. Zwei Inſaſſen erlitten ſchwere Schädelbrüche, zwei andere Bein⸗ und Armbrüche, die beiden übrigen blieben unverletzt. 3Zwei der Verletzten 85 kurz nach ihrer Einlieferung im Kranken⸗ haus geſtorben. Der Unfall iſt auf übermäßig raſches, unvor⸗ ſichtiges Fahren zurückzuführen. Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des uns zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten.) Zeiler,.: Der 93 55 Verkaufspreis nach der Preistreibereiverord⸗ nung. Leipzig, Dietze.(242). [Riemann, Rob.: Von Goethe zum Erxpreſſtonismus. Leipzig, Dieterich.(245). Meyeink, Guſtav: Der violette Tod und andere Novellen. Leipzig, Abolf: Bilder und Träume aus Wien. Wien, Rikola. Reelam.(246). *. Berger, Giſela: Der wandelnde Tod. Roman. Ebenda.(248). Arnim, Bettina.: Liebestagebuch. Ebenda.(249). Wörndek, Frieda: Sankt Bürokratins wie er lebt und wirkt. K. A. E. Müller, Stuttgart.(250). Herrn Kyclaks Alpenreiſe im Jahre 1825. Wien. Rikola.(251). Merimée, Proſper: Die Seelen im Fegefeuer. Ebenda.(262). Keruer, Juſtinus: Das Bilderbuch aus meiner Knabenzeit Ebenda. 253). Reichsmietengeſetz nebſt Geſetzen verwandten Inhalts. Leipzig, Reclam.(254). — bTbbTb0bTbTbTbTbbbbbb— N S hennen A der Grumewelcdberui Perlin erm 10 drwe 11. rU 10% Kramwegen Kleisse I(bi 10 PS) 112 Mecken. NAG Aler Perthcddt... 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Fahret Riecken erzielte eine Stundengeschwrindigkelt von ca, 140 Km und hielt damit den Kundenrekord der Avus- Bah „5 6%„6„ Smatlich auf WN. 9 Ehe es — 8 2 —— — bat offenbar mehr über politische Fragen, 1d 89.26.21 0096 10 c82 0081 e 5 123.45 11.45.30.95.65.84 Stockholm 88.80.25.50.33.23.23 Kopenhagen 88.80.15.—.95.60.52 Der Dollar in Berlin.20 60.50 310.— 176.50 290.— 320.— Unterbietungen des Auslandes Werden immer zahlreicher. augenblicklich noch von ihren meist recht Textilindustrie und im Kleineisengewerbe, hat die Nachfrage und Feiertagen gänzlich eingestellt War, derart N 8115 Güterverkehr stlegen 108 860 gestiegen Maliz verk ſe Elnschränkung in der daß vor dem Kriege 332* Maunndeisen Bentanmeeder. — Marksturz und Wirtschaftslage. Seit der Vertagung der Anleiheverhandlungen hat der Rückgang der Mark wieder katastrophale Formen angenommen. Der Bericht des aus Bankiers und Sachver- ständigen zusammengesetzten Komitees hat der Welt mit un- erbittlicher Klarheit gezeigt, daß eine Anleihe unmöglich ist, solange sich Frankreich gegen eine Anpassung der deut- schen Leistungen an die Leistungsfähigkeit Beutschlands Wehrt. Der Bericht hatte auch deutlich gezeigt, daß ohne eine baldige großle internationale Anleihe ein völliger wirt⸗ schaftlicher und finanzieller Zusammenbruch Deutschlands eintreten müsse. Die Zusammenkunft Poinearés und Lloyd Georges in London hat keinerlei Resultate gebracht. Man esonders über Tanger, gesprochen, als über die Reparationsfrage. Lloyd George hat sich damit einverstanden erklärt, der Reparations- kommission, in der der französische Einfluß überwiegt, volle Freiheit zu lassen. Das magere Ergebnis der Konferenz be- steht höchstens darin, daß bis Mitte Juli, wo das Garantie- komitee, das in Berlin die deutsche Finanzlage prüfen soll, seinen Bericht erstatten wird, keine Mannahmen gegen Deutschland getroffen werden sollen. Lloyd George Will aus olitischen Gründen offenbar jede Entscheidung über die deparationsfrage vorläufig aufschieben. Aber Deutschlands Lage, die sich immer mehr zuspitzt, kann einen Weiteren Aufschub kaum ertragen. Der neue Marksturz geht aus der kolgenden Tabelle hervor: Friedensparitũt: 31. Jan. 21 9. Nov. 21 11. Jan. 22 14. Juni 22 jetxt: Der so lange zurückgehaltene Devisenbedarf des Warenhandels und der Industrie ist wieder sehr groß, zumal auf die Erhöhung des Goldzollaufgeldes hin noch möglichst viel Waren eingeführt werden. Die Reichs- bank sucht ein all zu scharfes Anziehen des Dollars durch Devisenabgaben zu verhindern, aber sie erreicht damit nur, dal) ihr Devisenbestand für die nächsten Reparationsleistun- en geschwächt Wird. Bemerkenswert ist der Rückgang des ranzösischen Franken, weil er dar auf hindeutet, daß man in London und New Vork von Finanzseite einen Druck auf Frankreich in der Reparationsfrage ausznüben sucht. In der Pat betont neuerdings auch die französische Regierungs- presse die Notwendigkeit einer baldigen großen Anleihe. Aber Amerika wehrt sich gegen eine gegenseitige Annulie- rung der Kriegsschulden der Entente, es Vverlangt eine starke Herabsetzung der deutschen Frankreich macht aber seine Zustimmung hierzu eben von dem Erlaß seiner Kriegsschulden seitens England und der Vereinigten Staaten abhängig. Inzwischen hat die Verteuerun e z in Deutschland hervorgerufen hat, eine neue Faknerhöhangedewean g. weefee eire Die neue Erhöhung der Gütertarife und der Eisenpreise wird die Preis- Woelle noch höher steigen lassen. Trotzdem wird die Gefahr eines Konjunkturrückschlages der industriellen BScheinblüte immer größer. Die Preissteigerungen er- schweren trotz der Valutaprämie das Exportgeschäft und die läßt im Zusammenhang mit Industrie zehrt stattlichen Auf- tragsbeständen, in einzelnen Industrien, so besonders in der Die deutsche Konsumnachfrage der Teuerung weiter nach. Die deutsche menhange mit der Devisensteigerung wieder stär- im allgemeinen lassen doch die neuen Bestellungen nach. Die Anzeichen einer industriellen Absatz- krisis mehren sich und die Kreditnot tut das ihre, um die Wirtschaftliche Lage immer verworrener zu machen. Bahngesellschaft Waldhof.-G. Da die Strafenbahnlinie im Frühjahr 1922 bis zum Bahn- hof Sandhofen Aa wurde, ist der Persovenverkehr It, der schon vorher an Sonn- auf der Strecke der Gesellschz Ee Anzliche Aufhebung ins rden muß. 0 0 Punahmen 232 748 auf 0 IIli 0 le— Plus von 1,03 Millionen entspr r ügt ührung der Züge zwischen Mannheim-Waldhof und Ne Narstadl 4. erheblicher Einnahmeausfall 5 standen, wobei das für diese Dienstleistungen. e Personal nicht voll ausgenützt und zur Verhütung von 1· ten erst nach und nach vermindert werden konnte. Seit 890. 1. Juni 1922 wird von der Gesellschaft auf Anordnung Direktion Mainz an Werktagen überhaupt pur noc ein Zugspaar durchgeführt, weil durch die Konkur- renz der Straßenbahn der Personenverkehr nicht 12— auf der Gesellschaftsbahn, sondern auch auf der Staatsba 40 strecke Mannheim- Waldhof nach Mannheim: Neckagtiſ immer mehr zurückgeht. Als Maßstab für den katastrophalen Rückgang im Personenverkehr auf der Nebenbahn und der damit züammenbängendgn r r 1l 22515 55 trecke nach Mannheim-Neckarstadt möge d f 15 Paar Züge 77 b. ddie eführt wurden, während jeizt im Sommer einziges Zugspaar übrig geblieben ist. Durch die sprunghaft einsetzende Steigerung der Gehälter und 117 ktür das Personal und der Preise für alle Betriebsstoffe sin die Betriebsausgaben von 1 299 035,0% im Jahre 1920 auf 2022 43228 J, also um 723 307,08 im Berichtsjahre e usslchten für das laufende Geschäftsjahr hängen von der Wirtschaftlichen Entwicklung der im Bahn- gebiet liegenden industriellen Werke ab.— Der ausgewiesene Verlust von 1 48 077 wird auf neue Rechnung 0 5 getragen. „Papyrus“.-G. Mannheim-Waldhof. Wie wir in Ergänzung unseres im gestrigen Abendblatt enthaltenen Berichts über die Generalversammlungen des Konzerns der Zellstofffabrik noch nachtragen, wurden in der gestrigen.-., die von uns bereits in No. vom 8. ds. Mts. Feröffentlichten Anträge der Verwaltung einstimmig ge- nehmigk. Darnach gelangt eine Dividende von 30½% zZur Ausschüttung.** Kein Verbot der Ausfuhr von Teigwaren ins besetzte Gebiet. Nach einer Berliner Meldung haben Zentrumsabgeordnete im Reichstag eine Anfrage eingebracht, daß der Verband Deutscher Teigwaren beschlossen habe, seinen Mitgliedern vom 15. Juni 1922 an die Ausfuhr von Teigwaren in das Aus- Land einschlieflich des besetzten Gebietes nicht mehr zu ge- statten. Wie von den Vereinigten Deutschen Teig- Warenfabriken G. m. b. H. in Mannheim mitgetellt Wird, beruht diese Anfrage auf unrichtigen Informationen der des NMann betreffenden Abgeordneten. werhalt ist folgender: Die Reichsregierung hatte die Lieferung von Teigwaren in Dollarkurs 328 Mark. das Saargebiet kontingentiert, weil die Befürchtung nahe lag, daß vom Saargebiet aus Teigwaren in das Ausland ver- schoben werden könnten. Auf Vorstellung der Vereinigten Deutschen Teigwarenfabriken bei der Reichsregierung wüurde diese Mahnahme rückgängig gemacht und die Ausführung einer größeren Menge Teigwaren freigegeben, für deren Ab- nahme der 15. Juli 1922 als letzter Termin festgesetzt worden ist. Ein von den Vereinigten Deutschen Teigwarenfabriken erlassenes Verbot der Ausfuhr von Teigwaren in das besetzte Gebiet konnte schon deshalb nicht in Frage kommen, weil die Lieferung in das besetzte Gebiet nicht kontingentiert ist. B. Hlektrowerk.-G. Konstanz. Die neugegründete Elek- trowerk.-G. Konstanz hat die Geschäftsbetriebe der Metall- Industrie G. m. b. H. Konstanz und des Metallwerk G. m. b. H. Arlen-Rielasingen übernommen. Beide G. m. b. H. werden gelöscht. Den Vorstand der Elektrowerk.-G. bilden Direk- tor Ra-Konstanz und Oberingenieur Wein and-Konstanz- Stuttgart. Neueste Drahtherichte. X Mainz, 23. Juni.(Eig. Drahtb.) Der Stadt Mainz wurde eine 5% ige Anleihe für die Gaswerke von 60 Millionen genehmigt. * München, 23. Juni.(Eig. Drahtb.) Die Bayerischen Elektrizitätswerke.-G. erzielten einen Reingewinn von A.12(0,91) Millionen. Die Dividende beträgt für das ver- doppelte Kapital von 12 Millionen 15%(12). Wie ver⸗ lautet, soll das Kapital auf 24 Millionen Mark erhöht werden. Die Bayerischen Portland-Zementwerke Marienstein erzielten einen Reingewinn von ½ 0½79(0,45) Millionen und beantragen die einer Dividende von 15%(10). X Berlin, 23. Juni.(Eig. Drahtb.) Erhöhung der Mar- garinepreise. Die Margarinepreise der führenden Fabriken Sind erneut um 4 3 auf 38—47 erhöht worden. Die Spezialmarken erfuhren damit in dieser Woche zwei Er- höhungen um A1 3. 135 * Berlin, 23. Juni.(Eig. Drahtb.) Die Dividende im Hovad-Versicherungs-Konzern in Berlin, also von„Hohen- zollern“,„Vaterland“,„Adler“ und„Deutschland', werden mit 9% gegen 7% im Vorjahre vorgeschlagen. Börsenberichie. Mannhelmer Hffektenbörse. Mannheim, 22. Juni. Die Stimmung an der heutigen Börse war elwas fester. Geschäft war in Benz zu 450%, Freiburger Ziegelwerke zu 560% und Zellstofffabrik Wald- hof zu 670%. Anilin notierten 705 G. 715., ferner Rhenania 780 bez., Dingler 530., Karlsruher Maschinenbau 725 bez., Kostheimer 875., Unionwerke 550 G. ex. Div. und Zucker- fabrik Waghäusel 820 G. Deuisenmarkt Der Dollar unverändert mit 328. Mannheim, 23. Juni.(.35 Uhr vorm.) Die Kurse sind im Augenblick bei Beginn des heutigen Frühgeschäftes fest gesprochen und notieren am hiesigen Platze wie folgt: Hol- 20 12770—12 825, Kabel New Lork 328—330, London 1457 bis 1467, Schweiz 6250, Paris 2830—2840, Brüssel 2700—2720, Mailand 1590—1610. New LVork, 22. Juni. Die Reichsmark notierte nachbörs- lich mit.30(0,30½) cents, was einem Dollarkurs von L 327.87 entspricht. Türich. 2. 22. Un Franken) Bortn.64.81 ktalloen„„% 29.72 28.50 Weon W„.03 Brüssel„ 2„ 43.38 43.10 FPrag.„„½ 10.63 19.06 Kopenbagen„12.99 113.26 Holſand„„ 203.30 208.50 Stöokhoſm„„„ 136.50 135.25 new Tork„.27.27 Ohrletlana„„.0.25 Londen 28.38 23.32 Hadridad 82.25 82.15 Paris„ 45.65 45.30 Buenet Alres. 188.— 188.50 Amsterdam. 21. 22.(in Gufden) Wechsel a. London 11.48 11.47 Wechsel a. Stockholm 66.70 66.55 „„ Berlin.29.79„„ Ohristlanla 43.20 43.80 0„ Farls. 22.42 22.82 05„ Ne.W Vork..58.59 „»„ Sobwelz. 49.20 49.25„»„ Brüseel 21.27 21.15 8 W Men.04.01 30„ Madrid 40.45 40. „„ Kopenhagen 55.50 55.50 25„ Italſen 12.62 12.55 Kopenhagen. 21. 8 in Kronen) Slohtw. a. Hamburg.46.47 Slohtw. a. London 29.88 20.70 1„ Ansterdam 160.50 180.85„ un Farls.. 49.50 49.40 „ Sohwelrk. 89.25 88.90 14„ Antwerpen. 38.50 33.15 „ Mew Vork.67.69„ i Helsingfors 10.20 10.25 Stockholm. 21. 2 n Kronen) Slohtw. a. Berlln.22.20 Slohtw. a. London..268 17.26 „„ Amsterdam 150.50 180.50„ u FParls.. 33.80 88.65 „„ Sohwelz.. 74.26 74.—„„ rüssel 32.25 32.— „ un Machington 3..90„ Helsingfors.415.35 New Vork, 22. Junl(WB) Devlsen. 21½., 2. Spanlen 15.62 15.58 Frankrelon.64.56 Sohwelz 19.06 16.97 Itallen.67.83 Zelglen.18.13 Engtand.48.42 Deutschland.30.30 Waren und Härkte. Mannheimer Kleinvichmarkt. Zum gestrigen Kleinviehmarkt waren aufgetrieben an Kälbern 113, an Schafen 33, an Schweinen 69 und an Ferkeln 475 Stück. Die Preise stellten sich pro 50 Kilo Lebend- ewicht für Kälber: b. 3200—3400 4, c. 3000—3200 ¼, d. 2800 is 3000, e. 2600—2800; Schafe: a. 1900—2100 4, b. 1800 bis 1900 J, c. 1700—1800 A1, d. 1600—1700; Schweine: a. 4800 bis 4900 4, b. 4700—4800, c. 4700—4750, d. 4800—4700 l, e. 4500—4600, k. 4400—4600; Ferkel 800—1900 4 pro Stück. Tendenz mit Kälbern schleppend, mit Schafen und Schweinen ruhig; mit Ferkeln lebhaft, ausverkauft. Mainzer Viehmarkt. Mainz, 21. Juni. Auftrieb 24 Ochsen, 16 Bullen, 301 Kühe und Färsen, 187 Kälber, 352 Schweine. Bei ruhigem Marktverlauf war geringer Ueberstand zu verzeichnen, Preise bei Ochsen und Bullen unverändert, bei Kühen und Färsen aller Qualitäten nachgebend, 100—200 K billiger. Kälber nachgebend, 100 billiger. Schweine dagegen sprung- haft weitersteigend bis zu 600(I) höher. Es kosteten Ochsen 2500—3000(letzter Markt 2500—000), Bullen 2200—2550%(2200—.2550), Kühe und Färsen 2200 bis 3100(2400—3100), 1400—2800%(1500—2900), Kälber 2400 bis 3100(2500—.3200), Schweine von 200 Pfd. 4400—5000 4 (4200—4400), alles für je 50 kg Lebendgewicht. Berliner Produkteumarkt. * Berlin, 22. Juni.(Eig. Drahtb.) Am Produktenmarkte war die Haltung in Rückwirkung der Schwankungen am Devisenmarkt unsicher. Eine feste Grundstimmung blieb aber für Getreide vorherrschend. Weizen ist in Inlands- Waren allseits begehrt und vom Inlande nur spärlich zu haben. Mehl stieg wesentlich im Anschluß an die Preis- besserung in Süddeutschland. Roggen konnte die anfängliche Preissteigerung nicht voll behaupten. Gerste und Hafer Waren stark gesucht, besonders für den Westen zeigte sich andauernd Diese hatten ein ziemlich lebhaftes Geschäft, sowohl für kurzfristige wie für spätere Liefe- rungen. Hülsenfrüchte hatten bei Rnappem Angebot schlanken Absatz. FEutterstoffe waren ſest. PFPFpf ³ ˙ AA nzeiger Beträchtliche Ermäfligung der englischen Kohl 18e. Nach einer Amsterdamer Meldung sind die englischen Kohlen- preise für die besten Sorten Steinkohlen von 64 auf 55 8 für die Tonne herabgesetzt worden, während für die minder- wertigen Arten eine Ermähigung um 9 bis 655 86 für die Tonne vorgenommen wird. Der Beschluß ist bereits am Freitag an der Londoner Kohlenbörse gefaßt worden, die Bekanntgabe der Preisermäßigung erfolgte indes erst gestern. Obiger Preis wird nach dem gestrigen Kurs von 1415„ für ein Pfund Sterling einem Preise von 3828& für 1000 kg ent- sprechen. Angesichts des Einfuhrbedars Deutschlands an Kohle bedeutet dies eine Erleichterung für diejenigen Indu- strien, die zur Fortführung ihres Betriebes auf englische Kohlen angewiesen sind. Preiserhöhung für Hangschlösser. Wie uns vom Eisen- und Stahlwraren-Industriebund in Elberfeld mitgeteilt wWird, erhöhte infolge andauernden Steigens der Materialpreise, der Arbeitslöhne und sonstiger Unkosten die Vereinigung Deut- scher Hangschloßfabrikanten“ Sitz Elberfeld mit Wirkung ab 20. Juni ihre Verkaufsaufschläge für das Inland auf 2200% und für das gesamte Ausland auf 550%. Berliner Metallbörse vom 22. Juni. Prelse in Nark für 100 Kg. 21. Iunl 22. Jun! 21. Juni 20. junl Elektrolytkupfer 9999 10255 Aluminlum.arr, 12000 139⁰⁰0 Raffinadekupfer 8700—8750 8700—8800 Zinn, ausländ. 22000—22200 22200-22500 Blel 3500—3350 3525—3575 Huttenzinn 21700-21890 22000—22ʃ00 Rohzink(Vh.-Pr.) 3923 40¹0 Miokel 2u000-2700 21100-21400 do.(Ir. Vork.] 3850—3900 3900—39030 Antimon 3250—3300 3300——8350 Plattenzink 3125—3200 3175—225 Süber für 1kg. 6850—6900 6925.—6975 Aluminlum 125⁵0 13050 Platin p. Gr. 7³⁰ 8⁰⁰ London, 22. Junl(W3S) Metallmarkt.(in Lat. für d. engl. t. v. 1018 Kg. 2 bestseleet. 66.50 66.50] Slei 23.65 29. Kupfer Kass 61.75 61.75 Miokel 160.— 160.—] Zink rrpt. 27.65 27. do. 3 Monat 62.15 62.15 Einn Kassa 52.48 152.25 Qusoksfiber 11.— 11.— do. Elektrol 69.— 69.—] do. 3 Monat 153.45 153.45 Antlmon.— 31.— Llverpool, 22. Junl(Wa) BZaumwolle. Cin engl, Pfd. v. 454.) 48 Soptember 19.40 19.05 Umsatz 15000 15000 August 13.30 13.01 Alexandria 39.7 38.40 Import 11350 700 Sopt. 13.16 12.91 NMovember.40.05 Juni 13.36 13.28 Oktoder 13.05 12.80 Oberäügypt. 29.65 28.45 Jull 13.41 13.14 Aegyptische 19.10 18.75 Oktober 29.50 29.25 Amerikanischer Funkdlenst. New Vork, 22. Jun(Wa) Funkdlonst.(Machdruck verboten). 21. 22. Zuf. zus. 12000 15000 stand Wt. 12.— 12.— Kaffee ſoko 19.75 10.65 Flektrolyt 13.25 13.75 Ored Bal..50.50 Jull 10.14 10.15 Zinn loko 31.27 31.25 Zuok. Centrf.61.80 Septemb. 10.03 19,08 Slel.80.80 Terpentin 125.— 140.— Dezemb..97.95Zink.37.37 Savannah 118.— 130.25 MArz.00.5 Elsen.50 24.50 f. Ort Baum. 22.25 22.63 Mal.75 8 82 Welnbleon.75.75 Welzen rot 129.50 180.25 Baumw. ſoko 23.— 22.50 Sohmaiz wt. 18.42 12.20 fHart loko 130.50 18.25 Juni 22.48 22.30Talg.75.75 Kals ſoko 73.785 74.45 Jul! 22.47 22.30 Baumwsatöf 11.40 11.— Kehl niedr.p..50.50 August 22.62 22.53 Juli.45 11.24] höohst Pr..28.25 Zeptember 22.52 22.45 Petrol. oasee 15.50 15.50 astedfr. Engl..—.— Oktober 22.42 22.38 tanks.—T.—] Kontinent 18.— 15.— Chiengo, 22. Junl Cn) Funkdlenet.(Machüruok verboten). 21. 22. Weizen Jull 118.15 113.75 Roggen Sept. 86.75 67.75 Sohwelne Sopt. 113.50 115.— Sohmalz zul 11.30 11.47 ſelont niedr. 10.89 10.80 nafs zuii 62.65 63,5„ Zept. 14.30 11.77 böchst. 10.90 10.85 1 ez, 88.25 80.— Pork zu. Sohw. nledr. 1040 10.40 Hafer Jjull 35.75 39.4 gippen zull 12.40 12.40 aöohst. 10.70 10.65 „ Sopt..18 30.88 Speok nledr. 12.25 12.25 zuf. Chioago 21000 35000 Roßgen un 87.— 87.75 hhohst. 13.25 13.25 Westen 126000 116000 Schikfahri. e. Mannheim, 22. Juni. Der sehr günstige Oberrhein- Wasserstand dauert an, sodaß die für Rarlsruhe, Straßburg und Kehl bestimmten Fahrzeuge ohne gelichtet zu wer ihr Endziel erreichen. Schleppkraft nach dem Oberrhein un auch zu Tal war genügend vorhanden, sodaß es stets mög- ich war, die zu befördernden Fahrzeuge ohne Aufenthalt wWeiterzuschaffen. Die Schlepplöhne werden wie folgt notiert: nach Karlsruhe 4 30—32, nach Lauterburg& 40, nvach Kehl- Straßburg A4 80—85. Das Talgeschäfte nach dem Niederrhein war auch in der vergangenen Woche sehr flau gewesen. Ab und zu ist ein Schiff mit Abbrände oder Salz abgeschleppt. Von Karlsruhe kamen einige beladene Schiffe mit Salz hier an, welche für den Mittelrhein und Holland bestimmt Waren. In letzter Zeit hat sich der Umschla verkehr in den hiesigen, sowie Ludwigshafener Häfen deutend gebessert, sodaf fast sämtliche Betriebe vollauf beschäftigt waren. Der ee steht seit 20. ds. Mts. auf 1400% über dem Normaltarif. An Frachten wird be⸗ zahlt„ 40—45 pro Tonne und in Tagesmiete für Rhein- schiffe 190—2 und für Kanalschiffe bis 2,20 pro Tonne und Tag. PDas Geschäft in Holland ist z. Zt. auch noch sehr rege. Es wird notiert für Frachten 250 fl. pro Tonne und in Tagesmiete—6 cent pro Tonne und Tag. Schiffahrtsnachrichten des Norddeutschen Lloyd Bremen. Bremen-Newyork: Dampfer„Ceorge Washington“ nach Bremerhaven, ab Newyork am 10. 6. 11 Uhr vorm. D.„Presi⸗ dent Arthur“ nach Newyork, ab Bremerhaven am 13. 6. 1 Uhr mittags. D.„Fillmore“ an Newyork am 11. 6 3 Uhr morgens. D.„Peninsula State ab Bremerhaven am 14. 6. D.„President Taft, an Bremerhaven am 12. 6. 6 Uhr nachm. Bremen-Brasilien: D.„Bremerhaven“, an Gothenburg am 11. 6. D.„Hameln“ nach Kio, Santos, 12. 6. in Hamburg. Bremen-Ostasien: D.„Westfalen“ am 10. 6. an Norden- ham. D.„Pfalz“ ausgehend, am 11. 6. 2 Uhr nachm. ab Hongkonk. D.„Lork“ am 14. ds. in Newyork. Dampfer-Bewegungen der Hamburg- Südamerikanischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft. D.„Parana“ am 13. Juni in Viktoria angekommen, am 14. Juni nach Rio de Janeiro ab- gegangen(ausg.). D.„Tucuman“ am 14. Juni in Santos an- gekommen, am 14. Juni nach Rio de Janeiro, Viktoria und Bahia abgegangen“(rück.) D.„Santa Theresa“ am 12. Juni von Teneriffe nach Maceio abgegangen(ausg.). — Wasserstandsbeobachtungen im Monat ſum Pogolstatlon vom Datum holn 18. Jig 20 2. 22 2 erküngen Sohusterlnsel„„.00.92.55 317 300.98 Abende 8 Unr Kehlll.„„„„.70.88.30.52.97 422 Nachm, 2 Uhr MaXau..66 5,63.93.21.32.96 Naohm, 2 Uhr Hannheiim..92.87.93.21 38.49.69 Korgens 7 Ulr neeeee... 12 Gor Kaubobbzz„3233.218.19 322 3˙42 Vorm. 2 Uhr KBölnn3.06.98 290 2..00 Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Maunhem„.81 177 17.09.34.35 Vorm 7 Ude Hellbronn.0.35.12.75].61.67 Vorm 7 Unr WIndstill. Bedeckt. +18“. Wasserwärme des Rheins am 23. Juni morgens 6 Uhr: 14½ R Mannhbeimer Wetterbericht vom 23 quni morgens 7 Uhr. Barometer: 756, mm. Thermometer: 14.00 C. Niedrigste Temperatur Nachts 13,0 C. Höchste Temperatur gestern: 25,50 C. Niederschlag:.0 Liter auf den qm. Süd 3. Heiter. Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgtl 23. Juni: Gewitterhaft, wolkig mit Sonnenſchein, warm. 24. Juni: Sonne, Wolken, ſpäter vielfach Gewitter. Regen. —— eeee e 1 en, —. 4 Aus Jeld und Garten. Nr. 6. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Freitag, den 23. Juni 1922. Aus Feld und SGarfen Candwirtſchaft. Wann ſoll gemãht werden? Sobald die vorherrſ hend guten Wieſenkräuter in dte Blüte treten, ſoll gemäht werden, wohlgemerkl, wenn das Wetter zum Heuen ermutigt. Iſt dieſes nicht der Fall, nun dann warte man lieber auf Koſten der Verdaulichkeit des Futters beſſeres Wetter ab, den beregnetes iſt auch in ſeinem Wert bedeutend vermindertes Futter. Man wird einwen⸗ den, daß die Samen unſerer Wieſenpflanzen zur Erhaltung des Pflanzenbeſtandes auf der Wieſe reif werden und aus⸗ fallen müſſen, damit nicht die ein⸗ und zweijährigen Pflan⸗ zen verſchwinden. Dies regelt ſich aber in der Natur meiſt ſelbſt, denn die Witterungsverhältniſſe ſind oft derartig, daß Samen genug ausfallen, bis die Heuernte eingebracht iſt. Die richtige Zeit des Heuwerbens muß ja ſo häufig bis zum Ein⸗ tritt beſſeren Wetters verſchoben werden. Unterdeſſen ſind die Samen der Wieſenpflanzen reif gworden. Die guten Wieſen⸗ pflanzen vermehren ſich übrigens auch durch unterirdiſche Entwicklung, durch Wurzelausläufer uſw. Kleeteufelpflanzen. weſche bereits Samen angeſetzt haben, reiße man nicht mehr aus, da bei der dabei unvermeidlichen Erſchütterung der ſehr kleine Samen ausfällt; am beſten verbrennt man den Schmarotzer auf dem Felde an Ort und Stelle mittels eines in Petroleum getauchten und an einem Stocke befeſtigten Schwammes oder einer ähnlichen Vorrichtung. Bei verhagelten Kartoffeln treibt das Kraut friſch nach und zwar auf Koſten der Wur⸗ zeln und Knollen, welche in dieſer Zeit an Größe nicht zu⸗ legen; deshalb iſt eine Düngung mit Chiliſalpeter nötig, damit möglichſt raſch friſches Kraut nachwächſt. Um Flachs vor Erdflöhen zu ſichern, überſtreue man die aufgegangene Saat mit fein gemahlenem Gips einige Tage lang bei trockenem Wetter. Die Gerſte darf nicht zu dick geſät werden, weil ſie ſonſt nur feines Korn bringt, 90 Pfund pro Morgen bei breitwürfiger Saat iſt wohl das beſte Ausſaatquantum. Die Gerſte bedarf ſehr viel Stickſtoff zu ihrer Entwicklung und ſollte unter allen Umſtänden im Frühjahre, nachdem ſie aufgelaufen iſt, eine Gabe Chiliſalpeter als Kopfdüngung haben. Die Beſtellung macht man, indem man die Herbſt⸗ furche gut eggt, wenn möglich auch walzt, die erſte Gerſte ausſät und dann einſchält oder einkrümert. Nachher wird der Acker wieder ſauber geegt, vielleicht noch wieder ge⸗ walzt und aufgezogen. Nach dem Auflaufen iſt es gut, ſie noch mit der Ringelwalze überzuarbeiten. 4 Einbringen der verſchiedenen Kleearten. Bei Rotklee, der auf armem Boden gewachſen iſt und nur einen Schnitt verſpricht, kann zur Heuernte der Eintritt der vollen Blüte abz ewartet werden. Sind dagegen zwei oder mehr Schnitte zu erwarten, ſo mähe man bei beginnender Blüte. Die Luzerne werde eher vor dem Beginn der Blüte als ſpäter zu Heu geworben. Der Stengel der Luzerne ver⸗ holzt nämlich ſehr ſchnell und verliert das Futter dadurch an ſeinem Nährwerte. Auch der Internatklee verholzt ſehr leicht und iſt derſelbe, wenn ein gutes Futter gewonnen wer⸗ den ſoll, ſpäteſtens mit beginnender Blüte zu ſchneiden. Weniger leicht verholzt dagegen der Weißklee. Dieſerhalb kann bei demſelben zur Heubereitung der Eintritt der vollen Blüte ohne Nachteil abgewartet werden. Dasſelbe gilt von dem ſchwediſchen oder Baſtardklee; auch dieſer verholzt nicht ſchnell und gewährt derſelbe, wenn er auch in voller Blüte geſchnitten wird, noch ein nahrungsreiches leicht verdauliches Futter. Bei der Serradella darf, wenn der erſte Schnitt zu Heu geworben werden ſoll, der Eintritt der vollen Blüte, ja das Ende derſelben abgewartet werden, da dieſes Futterkraut ſeinen vollen Wert bis zum Ende der Blüte behält. Bezüg⸗ lich der Eſparſette zur Heuwerbung wird empfohlen, bei drei⸗ ſchüriger Eſparſette den erſten Schnitt vor der Blüte, den zweiten in voller Blüte und den dritten bei beinahe vollen⸗ deter Blüte zu nehmen. Soll die Wicke zu Heu berettet werden, ſo kann, wenn nicht beſondere Gründe für eine frühere Mahd ſprechen, der Schodenanſatz abgewartet wer⸗ den, weil die Nahrhaftigkeit der Wicke bis zu dieſem Zeit⸗ punkt noch wenig gelitten hat. ͤ Obſt⸗ und Gartenbau. Baumt rebs durch Jauchedüngung. Es iſt eine alte Geſchichte, daß man zuweilen des Guten auch zu viel tun kann. Eine gute Sache iſt es wohl, vergorene Jauche zur Düngung der Obſtbäume zu verwenden. Das häufige Jauchen iſt aber unbedingt ſchädlich und verurſacht ſchwierige Krebskrankheiten. Jauche iſt nur ein einſeitiger Düngſtoff, der Stickſtoff und Kali ent⸗ hält, aber der Phosphorſäure und des Kalkes entbehrt, welche Stoffe unbedingt notwendig ſind, wenn die gedüngte Pflanze dauernd eine gleichmäßige Entwicklung aufweiſen ſoll. In kalkreichem Boden würde es ja genügen, wenn man außer der Jauche auch ab und zu mit etwas Thomasmehl düngen würde, in kalkarmen Bodenarten aber muß außer den erwähnten Düngſtoffen auch alle—8 Jahre eine Kalkdüngung erfolgen. Nur dann iſt ein geſundes Wachstum möglich und umgekehrt kann man daraus ſchließen, daß dort Kolk⸗ mangel vorhanden iſt, wo die Obſtbäume trotz vermutlich beſter Pflege kranken und Krebsſchäden zeigen. Es iſt ſchon dadurch bewie⸗ ſen, daß ſich dieſe Schäden ausmerzen laſſen, wenn man die einſeitige Düngung vervollſtändigt. Man ſchneidet die Krebswunden bis auf die geſunden Teile aus, beſtreicht ſie mit Steinkohlenteer, unterläßt einige Zeit hindurch die Jauchedüngung und gibt dafür eine reich⸗ liche Kalkdüngung. Wenn die Krankheit noch nicht zu weit vor⸗ geſchritten iſt, wird der Baum bald ein beſſeres Ausſehen zeigen. Rankende Gewächſe. „Selbſt die kleinſten Gärten und gerade dieſe können maleriſch ausgeſtaltet werden, wenn die in ſie hineinragenden kahlen Wand⸗ und Zaunflächen in grünende und blühende Wände verwandelt wer⸗ den. Es iſt ſogar ein Recht auf Schönheit, welches jeden Garten⸗ beſitzer veranlaſſen ſollte, ſolche, den ſchönſten Garten verunzierende Wände zu verbergen. Rankende Gewächſe ſind dazu beſonders ge⸗ eignet. Umleite nur die betreffenden Schlingpflanzen um die geeig⸗ neten Stellen, ſie dort durch Drähte und Nägel befeſtigend, und wenn ſie den angewieſenen Raum ausgefüllt haben, laſſe man die ſpäter wachſenden Triebe in loſer, natürlicher Weiſe herabhängen. So kommt es, daß man hinter einem ſolch reizenden, urwüchſigen Zweig⸗ gewirr eine kahle Mauer nicht vermutet. Beinahe zu viel verwendet ſteht man den gewöhnlichen Wein, obgleich er ja beſſer iſt als gar nichts. Doch ſoll der Gartenfreund auch hier auf Abwechslung be⸗ dacht ſein. Am beſten ſind die ausdauernden, alle Jahre mieder blü⸗ henden Schlingſträucher und rankenden Gewächſe wie die groß⸗ blumige Clematis, die echte Alpenwaldrebe, die zarthlaue Gly⸗ cine, Schlingroſen, rotblühendes Geisblatt, Selbſtklimmender Wild⸗ wein, Fuchswein und andere. Auch für Balkone, Veranden ſind dieſe rankenden Gewächſe vorzüglich zu verwenden. Die Oelweiden(Elaeagnus), zählen zu den beſten Zierſträuchern, die es für mittlere und größere Gärten, dann auch für Parks und Anlagen gibt. Am verbreiteſten iſt wohl die ſilbrige Oelweide(Elaeagnus argentea), die bis 3 Meter hoch wird. Die Blätter ſind eirund bis breitlangzettlich und an den Enden verſchmälert. Sie tragen eine ſilbergraugrüne Farbe. Die kleinen becherförmigen Blüten erſcheinen Ende Mai oder Anfang Juni und ſind blaßgelb. Die eiförmige, nicht ganz einen Zentimeter große Frucht iſt eßbar. Die ſchmalblättrige Silberweide(Elaeagnus anguſtifolia) wird weſentlich höher. Die Blätter ſind länger und ſchmal, auch die gleichfalls eßbaren Früchte ſind etwas größer als bei — den vorigen. Als Japaniſche Oelweide(Elaeagnus longiſar) bezeich⸗ net man einen bis 2 Meter hoch werdenden Strauch, der bereits An⸗ fang Mai blüht. Auch dieſer iſt zur Anpflanzung ſehr zu empfehlen, zumal auch ſeine roten, etwas länglichen Früchte eßbar ſind; der Ge⸗ ſchmack iſt etwas herb und zuſammenziehend. Alle Oelweiden verlan⸗ gen einen guten, lehmhaltigen, durchläſſigen Boden. Die ſilbrige Oelweide nimmt auch mit trockenem, ſandigen Boden fürlieb. Die Pflanzen bieten eine wirkungsvolle Gartenzierde. Werden ſie unten kahl, ſo ſchneidet man ſie ſtark zurück, worauf ſie ſich neu Skandort der Aprikoſen. Die viel verbreitete Anſicht, daß Aprikoſen ebenſo wie Pfir⸗ ſiche und Wein an ſüdlich gelegenen Wänden am beſten gedeihen und nur dort die ſchönſten Früchte zeitigen, iſt irrig. Die Aprikoſe verlangt zwar eine geſchützte und warme Lage im Hausgarten, iſt aber als Hochſtamm, in Buſchform und am Freiſpalzer weit frucht⸗ barer als am Wandſpalier. An der Wand ſollte man der Aprikoſe die Oſtſeite geben, welche für ſie am beſten paßt, aber nie die Südſeite, weil ſie zu warm für ſie iſt. Von allen unſern Obſt⸗ bäumen kommt der Aprikoſenbaum zuerſt in Trieb und blüht glich zuerſt. Am Aprikoſenſpalier an der Südwand blüht er reichli zehn Tage früher und ſchon zu einer Zeit, wann es in der Nacht noch recht kalt iſt. Da nun die Aprikoſenblüte gegen Froſt ſehr empfindlich iſt, ſo ſetzen die ſpäter blühenden freiſtehenden Bäume in den meiſten Fällen viel reichlicher an als die Spalieraprikoſen. Da aber die Früchte, bis ſie etwa die Größe einer Haſelnuß er⸗ reicht haben, gegen intenſive Wärme ebenſo empfindlich ſind, ſo fällt am Spalier auch noch manche Frucht den Sonnenſtrahlen zum Opfer. Zwar ſind Früchte am Spalier in der Regel größer, wer⸗ den auch meiſt früher reif, beſitzen aber bei weitem nicht die Saft⸗ fülle, das Aroma und den Wohlgeſchmack der Früchte von frei⸗ ſtehenden Bäumen, Buſchformen oder Halbhochſtämmen. Sommerblumen. Es gibt eine ganze Menge Blumen, die im Frühjahr im Garten un Ort und Stelle geſät werden können und die nach dem Auflaufen außer der Bewäſſerung keinerlei Umſtände machen. Dazu gehören unter anderen Adonisröschen, Himmelsröschen, Steinkraut, Sommer⸗ waldmeiſter, Ringenblume, Kornblume, Clarkie, Schmuckkörbchen, Ritterſporn, Schleifenblume, Lupine, Jungfer in Grün, Mohn, Re⸗ ſeda, Kapuzinerkreſſe. Man darf die Samen nicht zu dicht ſtreuen, und muß nach dem Auflaufen dort, wo die Sämlinge doch zu dicht ge⸗ kommen ſind, die ſchwächſten beſeitigen. Solange die Pflanzen noch klein ſind, wird das mit auflaufende Unkraut ausgerottet. Man muß dieſes aber genau kennen, ſonſt kann es vorkommen, daß die guten Sämlinge beſeitigt werden und das Unkraut ſtehen bleibt. Die Blu⸗ men erſcheinen im Sommer. Die Beſeitigung der abgeblühten Blu⸗ men verlängert die Blütezeit. H. Beim Bewäſſern im Garken wird immer noch zu viel geſündigt. Ueber Tag bei Sonnenbrand gießen, iſt nutzloſe Arbert. Das muß abends und wenn nötig manchmal früh am Morgen geſchehen. Friſch geſetzte Pflanzen brauchen öfter, jedesmal aber nur wenig Waſſer. Eingewurzelte ſind weniger oft, dann aber gründlich zu gießen. Wer nach jedem ſtarken Regen den Boden ſogleich lockert, erſpart ſich einige Male die Arbeit des Gießens. Schneiden der Blütenſträucher. Alle frühjährigen Blütenſträucher müſſen nach der Blüte ge⸗ ſtrichen werden, ſofern Schneiden überhaupt nötig iſt. Wer dieſe Arbeit für den Winter aufſpart, bringt ſich für das nächſte Jahr um ein gut Teil der Blütenpracht. Man ſchneidet dabei möglichſt die älteſten Zweige nahe dem Boden ab, das junge Holz läßt man weiterwachſen. Maikäfer und deren Larven ein vorkrefflicher Erſatz des Fleiſchfulters für Hühner. Da die Maikäfer ihre Eier am liebſten in recht lockere Erde oder in Haufen halbverweſter Blätter legen, ſo empfiehlt ſich zum Fang der Larven folgendes Verfahren: Man legt auf ſeinen Fel⸗ dern und im Garten zur Zeit, wo die Maikäferweibchen ihre Cier abſetzen, alſo Ende Mai oder Anfang Juni Kompoſthaufen aus Kehricht, Eichen⸗ oder anderem Laub, halbverweſtem Miſt aus Warm⸗ beeten uſw. an. Derartige Kompoſthaufen werden von den für ihre Nachkommenſchaft ſorgenden Maikäfer aufgeſucht und mit ihrer Brut beſetzt. Schon Ende Juni oder Anfang Juli ſchlüpfen die Enger⸗ linge aus. Sobald ſie die im Ei enthaltende und ihnen zur erſten Nahrung beſtimmte Flüſſigkeit verzehrt haben, vertrocknen die Eler⸗ häute, zerreißen und entlaſſen die junge Brut ihrer Haft. In den letzten vierzehn Tagen des Monats Auguſt verlaſſen die jungen Engerlinge das Neſt, jeder ſeinen Weg für ſich einſchlagend. Sie nähern ſich der Oberfläche und fangen an, die feinſten und ſaftigſten Wurzeln abzunagen, die ſie auf ihren unterirdiſchen Gängen an⸗ treffen. Im Monat November hat der Engerling ſchon eine Länge von 1 Zentimeter, und es iſt nun Zeit, ſich der Brut zu bemächtigen, che ſie ſich zerſtreut. Die Kompoſthaufen werden nunmehr aus⸗ einandergeworfen und den Hühnern preisgegeben, welche die Larven begierig freſſen. In dem erwähnten Kompoſthaufen hat man die einfachſte, natürlichſte Würmerei, und gleichzeitig kann auf dieſe Weiſe jeder ſein Teil dazu beitragen zur Verminderung der dem Landwirte und Gärtner ſo ſchädlichen Engerlinge und Maikäfer. Der praktiſche Schrehergärtner. Unſere Wieſen⸗Trollblume (Trollius europaeus). Dieſe hübſche, auffällig gelbgefärbte Wieſen⸗ blume, auch Dotterblume genannt, gedeiht ſehr gut im Garten, wird daher kräftiger und ſchöner als in der Natur, nur muß ſie im Garten einen lockeren und kräftigen Boden, und wenn es ſein kann, einen kühlen halbſchattigen Platz erhalten. Vermehrung der Garken⸗Primeln. Dieſe kann zu verſchiedenen Zeiten vorgenommen werden, am vorteilhafteſten iſt das Zerteilen der Pflanzen gleich nach ihrem Ver⸗ blühen oder auch ſchon, wenn ſie im Verblühen ſind. Nur zerteile man die Pflanzen nicht allzuſehr, denn es iſt mit der nachfolgenden Hitze und Trockenheit des Sommers zu rechnen, und da ſind ſchwäch⸗ liche Pflanzen nicht ſo widerſtandsfähig als ſtärkere. Eine günſtige Zeit zum Vermehren iſt noch zu Ende des Sommers oder zu Anfang des Herbſtes. Ein Lilienſchädling. Auf den Blättern der weißen Gartenlilie ſtellt ſich alle Sommer ein kleiner Käfer ein, das Lilienhähnchen, das an der glühend roten Farbe der Flügeldecken und des Halsſchildes unſchwer zu er⸗ kennen iſt. Tritt dieſer niedliche Käfer nur vereinzelt auf, ſo mag man ihn leben laſſen, wo er aber in ſtärkerer Zahl erſcheint, da muß man ſeiner weiteren Vermehrung durch Vernichtung vorbeugen. Die ſchwarzen kurzen Larven der Käfer ernähren ſich von den Blättern der Lilie. Das Veredeln der Roſen. Zum Roſenveredeln muß man Wildlinge haben die gut in der Erde eingewachſen ſind. Das Veredeln(Okulieren) gelingt nur, wenn ſich die Rinde vom Wildling leicht löſen läßt, und dies iſt nur bei kräftig treibenden Pflanzen der Fall. Als Edelreis dient ein Auge, das man mit etwas Rinde von einem abgeblühten Roſenzweig abſchneidet An dem Wildlingsſtamm wird der bekannte Längs⸗ und Querſchnitt ausgeführt. Die Rindenlappen werden dann gelöſt und zurückgebogen, worauf das Edelreis hineingeſchoben wird. Dann muß ein Verband von Wolle oder Baſt die Rindenteile feſt um das Edel⸗ reis ſchließen, wobei jedoch das Auge ſelbſt freibleiben muß. Nach etwa zwölf Tagen wird ſich zeigen ob die Veredelung geglückt iſt. Im Juni oder Juli veredelte Roſen treiben noch im ſelben Jahre: man tut aber gut, die ſich einſtellenden Blumen abzuſchneiden, die Triebe entwickeln ſich dann für das nächſte Jahr um ſo kräftiger. H. Kleintierzucht. Sommerſorgen und Sommerhoffnungen des Geflügelzüchters. Mit dem Monat Mai iſt die Brutzeit beendet, ſollte es wenigſtens zur Hauptſache nach ſein, denn was jetzt noch erbrütet wird, iſt zur Zucht doch mehr oder weniger untauglich. Anders iſt es dagegen, wenn man zu Schlachtzwecken brüten läßt. Im Intereſſe der Fleiſch⸗ erzeugung wäre ſolches nur anzuerkennen. Die Aufzucht der jungen Tiere nimmt jetzt die ganze Aufmerkſamkeit des Züchters in Anſpruch. Gerade die heiße Zeit bringt manche Gefahren mit ſich. Da iſt zu⸗ nächſt das Ungeziefer, das ſich in den warmen Sommermonaten un⸗ glaublich vermehrt, wenn man an ſeine Bekämpfung nicht energiſch herantritt. Ganz beſonders leiden die jungen und jüngſten Tiere darunter, und iſt der Züchter in dieſem Punkte nachläſſig, hat er nicht ſelten durch eigene Schuld das Eingehen zahlreicher Tiere zu beklagen. Darum ſorge er für peinliche Sauberkeit in den Ställen, der Legeneſter, der Ruheſtätten des Geflügels uſw.; auch verſäume er nicht, die Tiere ſelbſt ab und zu mit gutem Inſek⸗ tenpulver einzuſtreuen. Daß ſtets ein gut hergerichtetes Staubbad den Tieren zur beltebigen Benutzung zur Verfügung ſtehen muß, hal⸗ ten wir für ſelbſtverſtändlich. Ferner iſt der Fütterung gebührende Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Die jungen Tiere ſollen jetzt wachſen, einen kräftigen Körper entwickeln und ein Federkleid bilden. Dem⸗ entſprechend iſt das Futter zuſammenzuſetzen. Eine kräftige Fütte⸗ rung, wenn ſie auch mit erheblichen Koſten verknüpft ſein ſollte, trägt doch die beſten Zinſen. Fettbildende Stoffe ſind darum bei der Aufzucht tunlichſt zu vermeiden. Da alle Körnerarten mehr oder we⸗ niger fettbildend ſind, ſei man damit recht ſparſam. Grünfutter iſt in jeder Form den Tieren dienlich; auch mache man ihnen zerſchlagene Holzkohle zugänglich, da dieſe fördernd auf die Verdauung einwirkt. Dem häufig friſch und kühl zu reichenden Trinkwaſſer ſetze man eine kleine Gabe Eiſenvitriol zu, wodurch mancher Krankheit vorgebeugt wird. Sodann ſorge man dafür, daß den Tieren ſchattige Ausläufe zur Verfügung ſtehen. Nichts ſchwächt und ermattet ſie ſo ſehr, als die ſengende Glut der Sonne. Die Schlafräume ſind kühl, jedoch zug⸗ frei zu halten. Junggeflügelſtälle follen eine nach Süden offene, nur durch engmaſchiges Drahtgeflecht verſchloſſene Front aufweiſen. Eine gewiſſe Abhärtung muß mit dem erſten Tage einſetzen, will man leiſtungsfähiges Zuchtgeflügel heranziehen. Ueber die Arbeit an den Jungtieren darf der Züchter aber keinesfalls die älteren Tiere vernachläſſigen. Auch dieſes bedarf ſorgſamſter Aufmerkſamkeit und Pflege, ſoll es weiterhin leiſtungsfähig bleiben. Ganz beſonders gilt ſolches in der jetzt bald einſetzenden Zeit der Mauſer. Wer da ſeine Tiere vernachläſſigt, ſchadet ſich ſelbſt. Nur wer zu feder Zeit auf dem Platze iſt und keine Mühe und Arbeit ſcheut im Dienſte ſeiner Lieblinge, der wird auch den Erfolg auf ſeiner Seite haben und darf frohen Mutes in die Zukunft blicken, für ihn wird die Arbeit ein Segen. Das Eierfreſſen iſt eine ſehr üble Gewohnheit mancher Hennen. Es entſteht meiſtens dadurch, daß die Henne die von ihr gelegten ſog. Windeier frißt. Einmal in den Geſchmack gekommen, pickt ſie ſchließlich auch Eier mit harten Schalen an und treibt dieſe Liebhaberei ſo fort. Oft iſt der Züchter ſelbſt daran ſchuld, indem er den Hühnern nicht genügend zerkleinerte Eierſchalen vorwirft und ihnen auf dieſe Weiſe ſelber die Unart abgewöhnt. Da dieſe Untugend anſteckend wirkt, muß der Miſſetäter getrennt von den übrigen Hühnern ge⸗ halten werden oder am beſten, wenn er ein gar zu großes Gefallen daran findet, um einen Kopf kürzer gemacht werden und in den Kochtonf wandern. Hin und wieder bewährt es ſich, wenn man dem Huhn Givpseier unterlegt. Es verfucht dann wohl zuerſt. die Schale zu zertrümmern. nimmt aber flugas davon Abſtand, ſobald es ges⸗ wahr wird, daß alle Mühe vergeblich iſt. Die Vorzüge des Kaninchenfleiſches. Die, bald unerſchwinglichen Fleiſchpreiſe machen es wünſchens⸗ wert, daß hier auf die eine oder die andere Weiſe vollwichtiger Erſatz geſchaffen wird. Als Erſatz kann hier z. Z. neben Fiſch und Geflügel nur das Wild ſowie unſer zahmes Kaninchen in Betracht kommen und die Züchtung des letzteren ſpielt darum für die außer⸗ ordentliche Fleiſchbeſchaffung keine unweſentliche Rolle. Leider haben immer noch manche ein Vorurteil gegen Kaninchenfleiſch. in⸗ dem ſie behaupten, es habe einen„Stallgeſchmack“. Die Leute mögen zuweilen recht haben, denn wo die Tiere einzig und allein im Stall geſüttert werden, aus dem Stall nicht herauskommen und dort in Miſt und Unrat unter dem Großvieh ihr Daſein friſten, da kann der Stallgeruch wohl auch dem Fleiſch der geſchlachteten Kaninchen anhaften und den Geſchmack des Fleiſches derſelben be⸗ einfluſſen. Es geht hier mit dem Kaninchen genau ſo wie mit jedem anderen Schlachtvieh, mit Geflügel wie mit Fiſchen, deren Fleiſch mehr oder minder den Geſchmack annimmt von der Nah⸗ rung ſowohl wie vom ſtändigen Aufenthalt. Im übrigen aber ſoll man auch zugeben, daß die Geſchmacks⸗ richtung bei den Menſchen recht verſchieden ſein kann. Wer aber vorurteilsfrei an das Kaninchenfleiſch tritt, deſſen Geſchmack wird auch befriedigt werden, denn das Kaninchen liefert ein ſehr zartes und bei richtiger Zubereitung ein ſehr wohlſchmeckendes der Geſund⸗ heit zuträgliches Fleiſch. Beſondere Vorzüge dieſes zartenKaninchen⸗ fleiſches gegenüber dem Fleiſ chunſerer Schweine, Hammel und fetten Rinder beſteht außerdem darin, daß es im Vergleich zu dieſen ſelbſt Rheumatikern und Gichtikern beſonders bekömmlich iſt, da es wenig Veranlaſſung zur Bildung von Harnſäure bietet. Da obige Leiden bei Fleiſcheſſern vielfach vertreten ſind, ſo ſcheint dieſer Umſtand be⸗ ſonders dafür zu ſprechen, das Kaninchenfleiſch neben Fiſch und Ge⸗ flügel beſonders zu berückſichtigen. Man wird umſo leichter ſich dazn verſtehen, als die bald unerſchwinglichen Fleiſchpreiſe nach einem Ausweg drängen, der hier in vorteilhafter Weiſe ſich eröffnet. Th. H. Bienenzucht. Moktenſchwarm. Wenn die Motten oder Rankmaden ſolche Zerſtörungen an dem Wachsbau eines Bienenſtockes angerichtet haben, daß das Bfenen⸗ volk mit ſeinen Arbeiten nicht mehr vorwärts kommt, ſo zieht das ganze Volk als Mottenſchwarm aus. Derſelbe iſt aber keine Ver⸗ mehrung der Stockzahl, ſondern eine Verminderung, da mit einem * Steiiag den 23. Juni 1922. Maunheimer General-Anzelger ·(Winag-Nuggabe.) 7. Selle. Nr. 283. Fußball. CAnion“ Mundenheim:4(:). Sportliche Rundſchau. Mannheimer FJußball-Geſellſchaft„Klickers⸗— Fußball⸗ Club Vor einer zahlreichen Zuſchauer⸗ menge begegneten ſich geſtern(Donnerstag) abend obige Mann⸗ ſchaften zurn fälligen Rückſpiel auf dem Platze hinter der Feuerwehr⸗ kaſerne. Der Platzinhaber mit mehrfachem mal mit:1 laſſen. entwickelte ſich ſofort ein flotter Kampf, bei Erſatz mußte auch dies⸗ (Vorſpiel mit:1) den Gäſten den verdienten Sieg über⸗ Unter Leitung von Herrn Breidinger(M..⸗C. Phönix) dem beiden Toren Ge⸗ fahr droht. Unions Mittelläufer wirft ſeinen Sturm immer wieder nach vorne und ſeinem präziſen Stellungsſpiel iſt es zuzuſchreiben, ß die Gäſte alsbald in Führung gehen. mutigt, gehen forſch ans Zeug. ſtürmer, beſonders des Linksaußen mitte jedoch kein Verſtändnis. Fehlen Gutfleiſchs bemerkbar. unhaltbaren Schuß des Seitenwechſel tritt eine ſcharfen Schuß des Mittelſtürmers erringen tor. Bei weiterer merklicher Ueberlegenheit 8 Kickers, indes nicht ent⸗ Für präziſe Flanken der Flügel⸗ Wildermuth, hat die Sturm⸗ Es machte ſich hier vor allem das Bis zur Pauſe ſtellen die Gäſte durch Halbrechten das Reſultat auf:0. Ueberlegenheit des Gaſtgebers Nach zutage. Durch die Kickers das Ehren⸗ des Platzinhabers wird das generiſche Tor ſtark bedrängt, doch haben die Kickersſtürmer mit en beſtgemeinten Schüſſen reichlich Pech. Union Mundenheim, in Erkenntnis der Lage, greift die letzten 20 Minuten des Spiels wieder offenſiwer in den Kampf ein und kann durch die Mitte kurz nach⸗ einander zweimal erfolgreich ſein. Bei Abwehr eines Angriffs wird 2 der Kickers⸗Torwart verletzt, ſodaß er für den Reſt der Spielzeit ausſcheiden muß. Beim Sieger überragte, außer dem ſich in guter Verfaſſung befindlichen Sturm, beſonders der Mittelläufer. Die Hintermannſchaft hatte zeitweiſe ſchwache Momente. Kickers boten in anbetracht des eingeſtellten Erſatzes im allgemeinen ein ſchönes Spiel. Trotz des allzu reichen Pechs vorm Tor hätte bei etwas mehr Entſchloſſenheit in der zweiten Hälfte das Reſultat anders lauten müſſen. Bei der Hintermannſchaft gab es manchen Schnitzer. Der Torwächter war an den vier Toren ſchuldlos. Mannheimer Fußballklub Phönix— Mannheimer Fußballklub 1908:3(:]. Ecken:3. Das zum Fußballſpielen recht günſtige Wetter hatte am Mittwoch abend zirka 2000 Zuſchauer auf den Phönixplatz gelockt, die ein intereſſantes Treffen zu ſehen bekamen. Beide Klubs ſtellten recht ſtarke Vertretungen. 1908 hat nach der Gefamtleiſtung den Sieg verdient. Phönix konnte das Spiel durch⸗ weg offen geſtalten, ohne jedoch zu einer 08 gleichwertigen Geſamt⸗ form aufzulaufen. Lediglich die Läuferreihe und Engelhardt in der Verteidigung hielt das Spiel. Hügel iſt nicht mehr ſeine alte Klaſſe. Im Sturm verſagten die Außen vollſtändig, beſonders O. Schönig. Schemel war die treibende Kraft und auch der Linksinnen Englert beſitzt gute Anlagen und ein ſchönes Schuß⸗ vermögen, aber ihm fehlt noch die nötige Spielerfahrung. Bereits in der achten Minute ging Lindenhof nach ſchöner Kombina⸗ tion durch Achtſtätter in Führung. In der Folge hat Phönix mehr vom Spiele, aber Spahr meiſtert die gefährlichſten Situatio⸗ znen in blendender Manier. Lindenhof iſt glücklicher und Alt⸗ zmann kann in der 25. Minute eine ſchöne Vorlage Jöſts zum 2. Tore einſenden. Beim Stande:0 für 08 bleibt es bis zur Halbzeit. Kurz nach Wiederbeginn kann Phönir durch Rohr ein Tor e Von nun an iſt Lindenhof ſtets im Vorteil und kann auch noch einmal erfolgreich ſein, indem Achtſtätter nach präch⸗ tigem Flankenlauf Jöſts das Reſultat auf:1 und damit den alten Vorſprung wieder herſtellt. Kurz vor Schluß ſcheint Lindenhof nochmals die Torzahl erhöhen zu können, aber Hügel kann den prächtigen Schuß Fleiſchmanns aus vollem Lauf gerade noch erreichen. Bald darnach iſt das Spiel zu Ende. Der Schiedsrichter, Herr Knecht⸗Käfertal, konnte in keiner Weiſe befriedigen, be⸗ ſonders in den Abſeitsentſcheidungen leiſtete er ſich grobe Beger⸗ Leichtathletik. ̃ Die Bezirks⸗Meiſterſchaften des Bad. Landesverbandes für Leichlalhleiik werden am Sonntag, den 25. Juni, nachmittags.30 Uhr, auf dem Platz der Mannheimer Turngeſellſchaft im Schloß⸗ garten ausgetragen. Die Vorkämpfe beginnen morgens 8 Uhr. Zahlreiche Meldungen des Bezirks Unterbaden ſind eingelaufen. Außer Einzelläufe von 100—10 000 Meter finden 4 X 100 Meter und 3& 1000 Meter Staffelläufe ſtatt, außerdem Hoch⸗, Weit⸗ Herausgeber, Trucker und Verleger: Druckerer Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Veroentnortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: J..: Franz Kircher: für Feuigeton: A. Madernoz für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J..: Joſef Gailhofer, für Anzeigen: Karl Hügel. rn eeeeeeeee SUNIIC SEIFE wird eus den edelsten Oelen nach 75 desonderem verfahrem hergeslellt. Darin ſiegt des debeimnis flr die stets gleichbleibende öüfe der Sonlicht N De 5982 Spiralbohrer für Pforzheim und Umgebung tüchtigen, kautlonsfähigen Vertreter der bei der induſtriellen Kundſchaft beſtens eingeführt iſt. Die Vertreiung iſt mit Ueher⸗ gabe eines Konſignatlonslagers verbunden. 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