tung der Bezugsrechte. Samstag, 24. Juni. ugspreiſe: Zzu Mannheim und umgebdung monatlich e gebracht mark 80.—. Durch die Poſt bezogen diertell. mart 150.—. Einzelnummer mk..50. poſtſchecktonto Nr. 17500 farisruhe in Saden und Nr. 2517 Enoͤwigshafen am Ahein. Hauptgeſchäfts ſteue E 6. 2. Seſchüſte ⸗ nebenſtelle Reckarvorſtadt, Waldbofſtraße Nummer 6. Fernſprecher Aummer 7030, 7031, 7032, 7033, 704, 7065. Telegramm-Adbreſſa: Seneralanzeiger Manndeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Bodiſte⸗ leueſte Nachrichlen 1922.— Nr. 285 9 Anzeigenpreiſe: vie kleine Zeile Me..— ausw. mk. 10.— Stellengeſ u. Lam ⸗Anz. 200% Racht. Rekl. Mk. 30 ausw. Me. 36. Annahmeſchluß: mittagdiatt vorm. 8% uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusguben w. keine verantwoctg.üdern. höhere Gewolt, Streikg, Oetriebs⸗ ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprlchen f. aus gef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzelgen. 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Bizekanzlers im Parlament nachgerade untrennbar gewor⸗ den iſt, auch von der geſtern unbeflügelten Art dieſes leiden⸗ ſchaftlichen Pfälzers, der im Parlament Reden ſeit bald 20 Jahren provoziert hat und nun, da er zum Führer der Oppo⸗ ſition wurde, es bisweilen nur noch auf die Herausforderung anzulegen ſcheint. Aber auch wenn man von dem allem ab⸗ ſieht, wird man um das Eingeſtändnis nicht herum⸗ kommen, daß Herr Helfferich geſtern in ſtarken Worten Em⸗ pfindungen wiedergegeben hat, die bis weit in die Koa⸗ litionsparteien nachklingen. Es bleibt nun ein⸗ mal ein Widerſpruch zwiſchen den Erklärungen, die der Kanzler am 28. März im Reichstage abge⸗ geben hat und dem Wortlaut unſerer Antwort⸗ noten an die Reparationskommiſſion, ein Widerſpruch, der ſich peinlich verſchärft, wenn man, wie Herr Helfferich das tat, die für den Gebrauch in der Heimat zurechtgemachte deutſche Faſſung an dem franzöſiſchen Texkt mißt. Die Satrapenherrſchaft der wie Heuſchreckenſchwärme über die deutſchen Lande ausgebreiteten Kommiſſionen iſt doch buch⸗ ſtäblich ſo beiſpiellos und unerhört, daß ihre Verfügungser⸗ weiterung jeden von uns über alle Parteigrenzen hinaus mit tiefſter Sorge erfüllen muß. Die Regierung mag der Mei⸗ nung ſein, daß Herrn Helfferich nach ſeiner Vergangenheit der Beruf zum politiſchen und moraliſchen Sittenprediger fehlt, auch dann, oder vielmehr dann erſt recht, will es un⸗ eine wenig ſinnvolle Taktik ſcheinen, dieſe Rede, die doch allerlei ſachliche Elemente enthielt, unwiderſprochen ins Land hinaustönen zu laſſen. Man kann die Taktik überhaupt nur derſtehen, wenn man ſich gegenwärtig macht, daß der Riß im Kabinett nur notdürftig verkleiſtert Wurde, daß von dem Verhältnis des Kanzlers zu dem ihm derbundenen Finanzminiſter noch immer das Wort aus dem Pentateuch gilt:„.. und ich will Feindſchaft ſetzen zwi⸗ ſchen ſeinem Samen und meinem Samen“. Herr Dr. Wir th hat geſtern gar nicht das Bedürfnis verſpürt, Hermes in die Ferſe zu ſtechen und ſo tat er, als ob er durch die Angriffe Dr. Helfferichs gar nicht berührt wäre und ließ, indes der Komm. Stöcker auf plötzlich leergewordene Bänke ſeine Tiraden ſchleuderte, dann draußen in den Wandelhallen und dem Reſtaurant von Gruppe zu Gruppe auf die Frage:„Was ſoll das werden?“ durch ſeine Getreuen verbreiten! Er, Dr. Wirth hätte ja nicht in Paris verhandelt, darum müßte die Widerſprüche zwiſchen den Daten vom 28. März und vom 9. und 28. Mai der, der am dranſten wäre, nämlich Reichs⸗ manzminiſter Dr. Hermes klären. Der hat dann ſchließ⸗ Klich auch geſprochen. Der Mehrheitsſozialiſt Sollmann gund der demokratiſche Pfarrer Korell hatten noch in tap⸗ feren und aufrüttelnden Worten der rheiniſchen und ſaar⸗ (ändiſchen Not gedacht; dieſer in glücklicher und geſchickter Abwehr der Helfferichſchen Uebertreibungen. Dann, um die Mitte der achten Stunde erhob ſich Dr. DNermes zu einer Erklärung, die er vorher in ſtiller Ein⸗ ſamkeit entworfen hatte. Zweierlei ergab ſich aus ihr, was zu hören und zu vermerken angenehm und nützlich war, zum erſten, daß der Originaltext der Antwortnote und der einzig authentiſche der deutſche iſt, und dann, daß unſere Angebote die Gewährung der Anleihe zur Vorausſetzung hatten und immer noch haben. Nicht ganz ſo eindeutig war, was der Finanz⸗ miniſter über die Finanzkontrolle ſagte. Hier übte er im einzelnen eine Zurückhaltung, die man angeſichts der Verhandlungen mit dem Garantiekomitee verſtehen wird. Ganz erſchöpfend waren die Auskünfte des Miniſters doch noch nicht; immerhin konnten ſie mancherlei Bedenken zer⸗ ſtreuen und haben, wie hinterher die Rede des volkspartei⸗ lichen Redners Becker erwies, ſolche Wirkung auch gehabt. Schade nur, daß dieſe Feſtſtellungen nicht gleich erfolgten, daß nicht auch der Kanzler ſelber ſich gegen Helfferich zur Wehr ſetzte. der Eindruck, daß etwas im Kabinett nicht timmt, wird ſo leider kaum ſich völlig verwiſchen laſſen. Die verhandlungen über die Jwangsanleihe. 1 ORB. Berlin, 23. Juni. Der Neichstagsausſchuß für Steuerfragen ſetzte heute die erſte Leſung des Geſetzent⸗ wurfes über die Zwangsanleihe fort. Miniſterialdirek⸗ tor Popitz machte eingehende Mitteilungen über die Richt⸗ Unien für die Ermittlung des Wertes. Man würde in vieler. Fällen von dem Reichsnotopfer ausgehen und einen Multi⸗ plikator für die jetzige Bewertung zu finden ſuchen, für Grundvermögen etwa das fünffache, für Eigenheime etwi⸗ das drei⸗ bis vierfache, für Mietshäuſer nur etwa das dop⸗ pelte, für Gewerbebetriebe nur etwa das vierfache des Wer⸗ tes am Ende des Jahres 1919. Bei Wertpapieren beſtänden roße Schwierigkeiten für die Ermittelung der dreijährigen urchſchnittsturſe, der Erträgniſſe und der Bezugsrechte. Deshalb empfehle die Regierung, den 28. April als Stichtag ür die Bewertung mit einem Abſchlag von 25 Prozent mit dem Vorbehalte, daß dieſer Abſchlag nach Lage der Entwicke⸗ lung im Verordnungsweg geändert werden könne. Abg. Dr. Helfferich(Dn.) betonte die Schwierigkeiten in der Bewer⸗ 5 Nach weiteren Ausführungen ver⸗ Politik eine ganz neue Gr die Parteien im weiteren Rahmen nach rechts und links zuſammen⸗ führen könne. Wenn die Hauſes zuſammen Erfolg erzielen. laſſen beabſichtigt und die rung die Verſtändigung dahin gehen werde, daß die landwirtſchaft⸗ bis zu 10 1770 völlig und bis zu 20 Hektar mit 5 beſchloß, daß die ſogenannte haltsausſchuſſes auch während um im Finanzweſen des Reiches die erzzelen. polizei der L als Berichterſtatter referierte. in der Faſſung der i haben die Angehörigen der Schutzpolizei nicht die Eigenſchaft eines Beamten, ſondern hältnis. ununterbrochenen §. 212 darf den Angehörigen der bliebenen von den Ländern eine Verſorgung in den Grenzen ge⸗ währt werden, Wehrmacht und ſergungsgeſetz vorgeſchrieben iſt. tritt der Polizei⸗Verſorgungsſchein, der für die in freie Berufe übergehenden Angehörigen der Schutzpoligze! durch eine Geldentſchädigung(8 4) abgelöſt werden kann, die nach einer entſchließung den jsweiligen Geldverhältniſſen anzupaſſen iſt. und Dr. Helfferich haben eine die Reichsregierung bereit iſt, deutſchen Kohlenverbraucher, insbeſondere der deutſchen Eiſen⸗ induſtrie und ihrer Belegſchaften Verhandlungen ſtber die Lieferung nicht in Einklang gebracht werden können, a b zulehnen. wurde eine Entſchließung angenommen, die verlangt, daß die Ver⸗ ſchiebung von deutſchem 8 teln zu berhindern ſei.— Angenommen wurde ein Antrag, wonach die erweiterte Lieferung von Roggen und Gerſte an Schnapsbren⸗ vereien ſolange unterbleiben ſoll, ausgiebigem Maße für Kinder, werdende Mütter und Kranke zur Verfügung ſtänden. derbemittelten liche Milch zu erſchwinglichen Preiſen zuführen will, ebenfalls ein Antrag zur Hebung der Milcher eugung. Zugeſtimmt wurde einem volksparteilichen Antrage, der erfolgten Getreideablieferung Kleie zu liefern. nale Antrag über die Schuldfrage im Weltkriege wurde gegen L7E Faſſung angenommen: erfuchen, im Reichsrate dahin vorſtellig zu werden, daß die Reichs⸗ regierung durch Herausgabe den vom Feindbunde verbreiteten Lügen entgegentrete, ols ob das deutſche Reich den Weltkrieg abſichtlich allein verſchuldet habe, und Die Kriſe wegen der Getreideumlage. Ausgleichsbemühungen. Berlin, 23. Juni. Die Einigungsverhand⸗ lungen unter den Koalitionsparteien des Reichstages über die Frage der Getreideumlage wurden bis in die Abendſtun⸗ den fortgeſetzt. Aber während des Nachmittags die Dinge ſchon ſo weit gediehen zu ſein ſcheinen, daß man glaubte, von einer Löſung des Problems innerhalb der genannten Par⸗ teien ſprechen zu können, mußten ſchließlich wider Erwarten die Verhandlungen abgebrochen werden, ohne daß eine endgültige Löſung gefunden worden war. Das Weitere wird nunmehr von den Beratungen des Volkswirtſchaftlichen Aus⸗ ſchuſſes abhängen, die am Samstag vormittag fortgeſetzt werden. Die durch die Ablehnung der Getreideumlage im volks⸗ wirtſchaftlichen Ausſchuſſe des Reichstages geſchaffene Lage wird, wie die„Sermania“ ſchreibt, im allgemeinen nicht allzu kritiſch beurteilt. Wenn man auch durchaus nicht den Ernſt der Lage verkennt, mache es ſich aber immer ſtär⸗ ker bemerkbar, daß unter dem Zwang der äußeren Lage alle beteiligten Parteien bemüht ſind, eine Verſtändigung herbeizuführen. Berlin, 24. Juni.(Pr.⸗Tel.) Geſtern abend haben in Berlin eine Reihe von der SPDD. einberufene Verſammlungen unter der Parole:„Kampf gegen den Brotwucher“ ſtattgefunden. In allen Verſammlungen wurde einſtimmig eine Entſchließung an⸗ genommen, in der es heißt, daß von der ſozialdemokrati⸗ ſchen Reichstagsfraktion erwartet werde, daß ſie mit aller Energie gegen einen Abbau der Getreideumlage und für die Brotverſorgung des Volkes zu einem erträglichen Preiſe eintreten werde. Die Fraktionen ſollen vor keiner der ihr aufgezwungenen Konſequenzen zurückſchrecken. ö 2 Wi. Berlin, 24. Juni. Im Reichstage erklärte Dr. Becker (D. Bpt.): Die Denkſchrift der Anleihekommiſſion bildet für unſere undlage, auf der die Regierung Denkſchrift alle arbeitswilligen Teile des führen würde, würde ſie einen größeren 3 Der Rusweg? Berlin, 23. Juni.(Priv.⸗Tel.) Wie das Blatt weiter⸗ ſagt, ſei auf den geſtern abgehaltenen Beſprechungen inner⸗ halb der Regierüngsparteien ein Ausweg dahin ange⸗ bahnt worden, daß man die am meiſten umſtrittene Frag⸗ der Preisbewegung überhaupt aus der Vorlage herauszr⸗ Feſtſetzung der Frage nach Anhb⸗ eines Sachverſtändigenausſchuſſes vor⸗ nehmen wolle. Wie mehrere Blätter weiter mitteilen, ſcheint es, als ob gemiſchten Hektar von der Umlage freibleiben ſollen. Nus dem Haushaltungs ausſchuß. ,Berlin, 23. Juni. Der Haushaltsausſchuß des Reichstages Sparkommiſſion des Haus⸗ der Parlarientsferien tagen ſoll, größtmöglichſte Erſparnis zu Weiter erledigte der Ausſchuß das Reichsgeſetz über die Schuttz⸗ änder. über das Abgeordneter Exſing(Zentr.) Die Vorlage wurde im weſentlichen egierungsvorlage angenommen. Nach§ 1 ſond ſie ſtehen in einem öffentlich⸗rechtlichen Ver⸗ Sie ſind auf Zeit in der Weiſe angeſtellt, daß ſie zu einer Dienſtzeit von 12,Jahren verpflichtet ſind. Nach Schußpoltgei und ihren Hinter⸗ wie ſie für die entſprechenden Angehörigen der deren Hinterbliebenen durch das Woehrmacht⸗Ver⸗ Anſtelle des Zibildienſtſcheines Zuſatz⸗ Eine Reichstagsanfrage wegen der. Kohlenlieferung. ONB. Berlin, 23. Juni. Die Reichstagsabgeordneten Leopold Anfrage im Reichstag eingebracht, ob zur beſſeren Verſorgung der bei den bevorſtehenden Pariſer von Kohle an Frankreich For⸗ rungen, die mit den Beſtimmungen des Verſfailler Vertrage⸗ Aus dem preußiſchen Lanötag.— WB. Berlin, 2. Junj. Im preußiſchen Landtage ucker ins Ausland mit allen Wit⸗ als dieſe Nährmittel nicht in Ferner wurde ein Ausſchußantrag angenommen, der der min⸗ Bevölkerung die für Kranke und Kinder unentbehr⸗ andwirtſchaft im Verhältnis zur — Der deutſchnatio⸗ Stimmen der Unabhängigen und Kommuniſten in folgendet Der Landtag wolle das Staatsminiſterium amtlichen Materials tagte ſich der Ausſchuß auf morgen, dann ſoll zunächſt die Urgge der Vprauszeichnung behandelt werden. — ferner die dem Feinde zur brechen bekanntgebe Laſt fallenden Kriegsſchäden und ⸗Ver⸗ worauf der polniſche polniſcher Sprache richtete. Der gemiſchten Schiedsgerichtskommiſſion gehören außer Kaekenbeeck von Schneider an und von poln. Seite Miniſter Seyda. der Amneſtievertrag niſchen Regierung geſtern zwiſchen dem deutſchen Gefandten Eckardt und dem Miniſter Seyda abgeſchloſſen wurde. Gemiſchte Rommiſſion und Schiedsgericht in Gberſchleſien. Die Einführung Calonders. WB. Kaktowitz, 22. Juni. Heute vormittag fand in de Baugewerksſchule, dem jetzigen Ratsgebäude der Woywod⸗ ſchaft die feierliche Einführung Calonders ſtatt, des Präſidenten der gemiſchten Kommiſſion. Von deutſcher Seite erſchienen Herr Lewald, Legationsrat von Maltte, Dr. Lukaſchek, Diplom.⸗Ingenieur Bormann und von polniſcher Seite Generalkonſul Keſzycki⸗Oppeln, Diplom⸗ Ingenieur Grabinowsti⸗ Kattowitz, Rechtsanwalt Wolny, das Mitglied des Außenminiſteriums Woywode Rymer, der Präſident des Oberlandesgerichts Bochochenacki, Oberbürger⸗ meiſter Gornik und Legationsſekretär Morawski. Nach einer kurzen Begrüßung durch den polniſchen Generalkonſul ergriff Dr. Lewald das Wort, worauf Calonder in längeren Ausführungen in franzöſiſcher Sprache erwiderte. Der ge⸗ miſchten Kommiſſion gehören als Mitglieder von deutſcher Seite v. Moltke und Lukaſchek und von polniſcher Seite Wolnn und Grabianowski an. Calonder ſprach ſeinen Dank für das ihm bisher erwieſene Vertrauen aus und gab der Ueber⸗ zeugung Ausdruck daß die Befürchtungen der Minder⸗ heiten ſich als unbegründet erweiſen würden. Dazu führte er aus:Sobald die beiden Regierungen die volle Souveränität über die ihnen zugeſprochenen Gebiete übernommen haben, werden ſie es als ihre Ehrenpflicht anſehen, die Minori⸗ täten mit Gerechtigkeit und Wohlwollen zu behandeln und ſie durch Polizei und Gerichte zu ſtützen. Die Mutterſprache iſt eines der edelſten Güter des Menſchen. Der Staat, der dieſes Gut antaſtet, begeht eine große Unge⸗ rechtigkeit, die ſich früher oder ſpäter gegen ihn wenden wird. Ueberzeugt von der Wahrheit dieſes Grundſatzes, haben die beiden Regierungen in der von ihnen abgeſchloſſenen Ver⸗ einbarung Beſtimmungen feſtgelegt, die den ungehinderten Gebrauch der Mutterſprache ſicherſtellen. Auch bei der Ausführung des Vertrages ſoll dieſer Grundſatz maßgebend ſein, aber er darf nicht dazu führen, daß er zu einer illegalen und irredentiſtiſchen Propaganda ausgenutzt wird. Als Garantie für die Minoritätenrechte wird jeder Oberſchleſter das Recht haben, ſich an den Völker⸗ bund zu wenden. Auch wird der Präſident der gemiſchten Kommiſſion die Pflicht haben, jede ihm unterbreitete Klage zu unterſuchen und über jeden Fall ein Gutachten abzugeben. Die Minoritäten können davon überzeugt ſein, daß der Prä⸗ ſident der gemiſchten Kommiſſion ſich ganz ſeiner beſonde⸗ ren Verantwortung auf dem Gebiete des Minoritätenſchutzes bewußt iſt. Ich übernehme dieſe Verantwortung mit umſo größerer Hoffnung, weil ich weiß, in wie hohem Maße ſich auf die Unterſtützung der beiden Staaten ſowie ihrer zuſtändigen Stellen rechnen läßt. In dieſem Geiſte übernehme ich die Präſidentſchaft der gemiſch⸗ ten Kommiſſion und verſpreche feierlichſt, alles zu tun, was in meiner Macht ſteht, um zur Wiederherſtellung des Frie⸗ dens und Vertrauens beizutragen und um der Gerechtigkeit zu dienen. die Einführung Kaekenbeecks. WB. Beulhen, 22. Juni. In den feſtlich geſchmückten Räumen des Landgerichts Beuthen fand heülte mittag die feierliche Einführung des Profeſſors Kaekenbeek als Prä⸗ ſidenten der Schiedsgerichtskommiſſion ſtatt. Der Feier wohnten außer dem Präſidenten Calo nder noch die Herren bei, ferner waren erſchienen der Landgerichtspräſident Döring (Beuthen) und eine große Anzahl Richter mit ihren Damen. die an der Kattowitzer Feier teilgenommen hatten; Dr. Lewald begrüßte Kaekenbeeck in deutſcher Sprache, Generalkonſul von Oppeln Keſzycki in Begrüßungsworte an den Präſidenten Kaekenbeeck erwiderte in längeren Ausführungen. deutſcher Seite Oberlandesgerichtsrat Die zweite Jone geräumt. WB. Beuthen. 22. Juni. In Leobſchütz iſt heute vormittag auf dem Hauſe des Kreiskontrolleurs die deutſche Flagge gehißt worden, nachdem die waren. ab. Morgen werden zweiten Zone beendet ſein. regiment Nr. Räumungsarbeiten in der dritten Zone. In dieſer Zone liegen Roſenberg und die Teile von Lublinitz, und Gleiwitz⸗Land, die ſich öſtlich der neuen Grenze befinden, alſo in polniſchen Beſitz übergehen. polniſche Polizei in dieſe Zone ein. und Abmarſch der Beſatzungstruppen, deutſche Truppen ziehen in Roſenberg ein. mungsmaßnahmen in der vierten Pleß, ſowie der polniſche werdende Teil Hindenburgs liegen. Fahnen der Alliierten eingezogen worden Die Beſatzungskruppen marſchierlen darauf aus Leobſchütz die Räumungsarbeiten in der Das deutſche Reichswehr⸗Reiter⸗ 11 zog in Leobſchütz ein. Morgen beginnen die Tarnowitz, Beuthen⸗Land Am Samstag rückt die deutſche und Am 25. Juni iſt Flaggenwechſel Dieſer Tag iſt gleichzeitig der erſte Tag der Räu⸗ Zone, in der Koſel und WB. Berlin, 22. Juni. Aus Oberſchleſien wird gemeldet, daß zwiſchen der deutſchen und der pol⸗ Regelung der Putſchſchäden. Berlin, 23. Juni. Aus Breslau wird gemeldet: Die Inter⸗ alliierte Kommiſſion hat die Frage der Entſchädigung für die Putſchſchäden in gereichten Anträge der Deutſchen der deutſchen Regierung und die der Polen dem polniſchen Stagt überwieſen werden. Die Regierungen ſollen nach der ſchafterrat Rechnung legen. Oberſchleſien in der Weiſe erledigt, daß die ein⸗ Erledigung der Anträge dem Vot⸗ (,Berüin, 23. Junt. Nach einer Breslauer Meldumg. hören leider die Bedrückungen im polniſch gewordenen Oberſchleſien nicht auf. So wurden von den Polen in Nikolai die Einwohnet aus ihren Häuſern geworfen. 2 Seite. Nr. 285. (Mannheimer General⸗Anzeiger. Mintag⸗Ausgabe.) Samstag, den 24. Juni 1922. der Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland. ö(Berlin, 24. Juni. In der Frage des Währungsanſchluſ⸗ ſes veranſtaltete geſtern abend der öſterreichiſch⸗deutſche Volks⸗ bund eine Ausſprache in den Räumen des Reichstages. Der Vorſitzende des Bundes, Reichstagspräſident Löbe, er⸗ köffnete die Sitzung mit folgenden Worten: Unſer territorial verkrüppelter Nachbar ſendet uns ſeine Klage über eine dro⸗ Fhende Finanz⸗ und Wirtſchaftskataſtrophe. In unſerem guten Streben werden wir uns auch nicht behindern laſſen, wenn uns, wie Havas meldet, Regierungen der Entente Noten ge⸗ zſchickt haben ſollten. Sie haben dazu ke inen Anlaß und kein Recht.(Bravo). Sie werden damit nur vor der Welt dokumentieren, daß ſie das Selbſtbeſtimmungsrecht eines Vol⸗ kes, das ſie ſelbſt proklamiert haben, mit Füßen treten. Noten werden uns nicht beeinfluſſen(Bravo). Sodann legte der Wiener Nationalrat Dr. Ellenbogen, der Mitarbeiter Bauers, in längerer Ausführung das Problem der Krone und der Möglichkeit ihrer Stabiliſierung dar. Er ſagte u..: Deutſchland könnte uns jetzt helfen, wenn es ſich mit einem ge⸗ wiſſen Betrage an der Notenbank beteiligt. Wir wollen nicht, daß lediglich Amertkkaner und Tſchechoſlo⸗ waken uns helfen, die unſere Gegner ſind. Wir wün⸗ ſchen, daß es zunächſt unſere Freunde ſind und daß dieſe den Vorrang haben. Deutſchland könnte uns auch durch induſtrielle Betätigung helfen. Wir wollen nicht von Fremden koloniſiert, wir wollen unſeren Brüdern angeſchloſſen werden. Wir muten Ihnen nichts zu, was den Beſtand der deutſchen Republik ge⸗ fährdet, die uns ſo ans Herz gewachſen iſt wie Ihnen. Aber wir glauben fordern zu dürfen, daß Sie die größere wirt⸗ ſchaftliche Kraft des Deutſchen Reiches, wenn auch unter unver⸗ meidlichen Opfern, aber in raſcher Tat zur Verfügung ſtellen, zum die Deutſchen an der Donau vor dem Untergang zu be⸗ wahren. Dieſer Appell des Redners wurde mit lebhaftem Veifall aufgenommen. In der nun folgenden Ausſprache nahmen her⸗ vorragende Wirtſchaftspolitiker und Bankfachleute zu dem wichtigen Thema Stellung. Die angekündigte Note der Bolſchafterkonferenz. Berlin, 23. Juni. Zu der von der„Agence Havas“ angekün⸗ digten Noteder Botſchafterkonferenz, die gegen die Rede des Reichstagspräſidenten Löbe über eine Verbindung Oeſterreichs mit Deutſchland Einſpruch erheben ſoll, erklärt Reichstagspräſident Löbe, obgleich er noch keine Kenntnis von dieſem Schritt der Bot⸗ ſchafterkonferenz hat: In allen meinen Reden habe ich hervorgehoben, daß ich den legalen Weg der Anrufung des Völkerbundes in Uebereinſtimmung mit den Verträgen von Verſailles und St. Ger⸗ main über den Anſchlußgedanken empfehle. Ich denke nicht daran, zurückzuweichen, weil ich eine Sonderexiſtenz Oeſterreichs in ſeinem jetzigen territorialen Umfang für unmöglich halte und weil jede Aen⸗ derung dieſer unmöglichen Lage bei dem abſolut deutſchen Charakter der Bepölkerung Oeſterreichs nur in einem Anſchluß an Deutſchland beſteht. Ich halte übrigens die ganze Mel⸗ dung für ſehr unwahrſcheinlich, da ich der Botſchafterkon⸗ ferenz für meine Reden nicht verantwortlich bin und ihr eine Zenſur über die Reden des Reichstagspräſidenten n icht zu⸗ ee * Das Garantiekomitee in Berlin. Widerſprechende Meldungen. Berün, 23. Juni. Der Berliner Vertreter des Pariſer „Journal“ drahtet ſeinem Blatte: Die Verhan dlungen zwiſchen der deutſchen Regierung und dem Garantiekomitee nehmen einen normalen Verlauf, da man auf beiden Seiten die Verhandlungen nicht komplizieren, ſondern ver ſöhnlich geſtalten will. „ Berlin, 23. Juni. Die Anweſenheit des Garantiekomi⸗ tees 0 nur einer rein informatoriſchen Tätigkeit gewidmet. Entſcheidende Verhandlungen mit der Reichs⸗ regierung haben bisher nicht ſtattgefunden. Es iſt unrichtig, a5 die deutſchen Vorſchläge von dem Garantiekomitee ad⸗ elehnt worden ſind, da Regierung gar nicht gemacht worden ſind. d — die Haager Konſerenz. EP. Haag, 22. Juni. In der heutigen Vollſitzung der Hauptkommiſſion wurden nur die Beſchlüſſe beſtä⸗ tigt, die den Kulifſen ſchon gefaßt worden waren. Die Beſprechungen in der Unterkommiſſion haben ihren Anfang genommen. In der Privateigen tums⸗ Kom⸗ miſſion kam es zu einem Gedankenaustauſch. Man iſt 82 85 gefährlichen Boden gekommen. An der Frage des Pri⸗ vateigentums ſind in Genua die Unterhandlungen geſcheitert. Daher hat man großes Intereſſe an den Beſprechungen der Kommiſſion. Den Wünſchen der beteiligten Staaten gemäß wird aber von den Beſprechungen nichks bekannt gegeben. Man hat die Beſprechungen für ſtren vertrau⸗ Flich erklärt. Selbſt der engliſche Preſſechef hat keinerlei Mitteilungen über die Beratungen der Kommiſſion erhalten. Man wünſcht den Ruſſen die Streitigkeiten inner⸗ Fhalbder Kommiſſion zu verheimlichen, um ihnen keine Aufklärung zu geben über die Diſſerenzen innerhalb der Kom⸗ miſſion. Wie der Korreſpondent von Europapreſſe erfährt, wuürden heute nur Prozedurfragen angeſchnitten, die prinzi⸗ piellen Fragen ſtecken noch immer in den Privatgeſprächen. Man verſucht noch, führen, beſchränkt ſich aber auf einzelne Verſuche, die voraus⸗ ſichtlich bald eingeſtellt werden, wenn man auf Schwierigkeiten ſtößt. Alle Delegierte verſuchen, Konflikten aus dem Wege zu gehen.— Am Samstag werden die Nuſſen hier an⸗ kommen. Der Führer der ruſſiſchen Delegation hat in Moskau drohende Worte gegen die weſteuropäiſchen Staaten gebraucht, dis hier einen ſchlechten Eindruck gemacht haben. Es erregt Befremden, daß in der Kreditkommiſſion neben den Groß⸗ nur valutaſchwache Länder einen Sitz bekommen haben. 0 Haag. 24. Juni. Die letzten Tage waren ausgefüllt mit Stzungen der drei Unterkommiſſionen für die Schuldenrege⸗ lung, Kreditgewährung und Privateigentumszurückerſtattung. Die Sitzungen ſind ſtreng vertraulicher Natur und alle Verſuche, einen Teilnehmer zum Reden zu bringen, ſind ge⸗ ſcheitert. Die über die Sitzungen ausgegebenen amtlichen Preſſemitteilungen ſind äußerſt karg. Sie geben bekannt, daß Fragen allgemeiner Art und die Verhand⸗ lungsweiſe erörtert wurden. Die Kreditunterkommiſſion hat beſchloſſen, die Ruſſen aufzufordern, 45 zunächſt über ihre Auf⸗ faſſung der Dinge zu äußern. Die Kreditkommiſſion tagt auch am Samstag Vormittag, die anderen erſt am Montag. Nach der Ankunft der Ruſſen ſollen die Sitzungen ſo gehandhabt werden, daß die erſte Unterkommiſſion für Pripateigentum jeden Montag und Dienstag, die zweite für Schuldenregelung dormerstag. die dritte für Freitag und 2 r den Rittwoch und amstaa zuſam 98 ſolche Vorſchläge von der deutſchen f eine Einheitsfront der Alliierten herbeizu⸗ Das verhandlungsbereite Frankreich. )(Paris, 24. Juni. Der„Temps“ brachte geſtern einen aufſehenerregenden Leitartikel, in dem er das Recht für Frankreich fordert, ſichdirektmit Deutſchland zu verſtändigen, falls keine Verſtändigung mit den Ver⸗ bündeten über die Regelung der alliierten Kriegsſchulden mög⸗ lich iſt. Das Blatt belegt ſeine Forderung mit Ausführungen, die etwa folgendes beſagen: Die letzten Erklärungen Lloyd Georges, über die interalliierten Schulden beweiſen, daß Frankreich wegen ſeiner Schulden bei England bedroht iſt. Ob England es als Schuldner ader als Geiſel im Hinblick auf das Verhalten Amerikas in der Frage der engliſchen Schulden betrachtet, iſt für Frankreich gleich drückend. Englands Stel⸗ lungnahme gegenüber Frankreich iſt um ſo verletzender, als die engliſche Regierung ſich noch in ihrer Denkſchrift vom 10. Juni bereit erklärt hat, auf einen großen Teil ihrer Schuldforderun⸗ gen an Rußland in Anbetracht der gegenwärtigen Lage Ruß⸗ lands zu verzichten. Wenn Frankreich allein gegen Deutſchland vorgehen will, wird proteſtiert. Wenn es ſich mit Deutſchland direkt verſtändigen will, tritt man ihm gleichfalls in den Weg, wie ſich das nach dem Wiesbadener Abkommen gezeigt hat. Dieſe Lage iſt unhalt⸗ bar. Entweder verſtändigen ſich die Verbündeten über eine allgemeine Regelung der Kriegsſchuldenfrage oder man gebe jedem Verbündeten das Recht, ſeine Forderungen zu regeln wie es ihm gut ſcheint, damit Frankreich ſich mit Deutſchland ſelbſt verſtändigen kann. Schanzers Neiſe nach London. GP. Paris, 23. Juni. Der„Petit Pariſien“ teilt mit, daß die Unterhandlungen, die der italieniſche Außenminiſter Schanzer mit Lloyd George über den Abſchluß eines engliſch⸗italieni⸗ ſchen Abkommens führen wird, noch nicht ſoweit fortgeſchritten ſind, wie gewiſſe italieniſche Zeitungen zu verſtehen geben Eng⸗ liſcherſeits iſt man geneigt, die Unterredung über die wirtſchaft⸗ lichen Fragen fortzuſetzen, hauptſächlich über das Petroleum und die Kohlen. Was aber die politiſchen Fragen anbelangt, d. h. vor allem die Orientfrage und die Mittelmeerfrage, ſo iſt nach unſeren Erkundigungen das Londoner Kabinett nicht ge⸗ willt, ſich die Hände binden zu laſſen, hauptſächlich ſeitdem Poin⸗ care das Prinzip einer Konferenz für Ende Juli angenommen hat. Die Unterhandlungen werden ſomit die Form einer Beſprechung zu Dreien annehmen und es iſt ſozuſagen gewiß, daß Schanzer, nachdem er mit Lloyd George unterhandelt haben wird, Mitte nächſter Woche nach Paris kommen wird, um ſich mit Poincare zu beſpreche. Der amerikaniſche Gläubiger. EP. Waſhingkon, 23. Juni. Der Korreſpondent der „Chicago Tribune“ in Waſhington ſchreibt, daß man in ame⸗ rikaniſchen Regierungskreiſen ein beträchtliches Un⸗ behagen über die Verzögerung der alliierten Staaten em⸗ pfindet, die Frage der Kriegsſchulden mit der dazu gebildeten amerikaniſchen Kommiſſion zu behandeln. Die Regierung be⸗ wahrt allerdings über dieſen Gegenſtand ein diplomatiſches Stillſchweigen. Bis jetzt haben zwei Länder eine Erklärung über ihre Finanzlage an die amerikaniſche Regierung geſandt, aber weder England noch Frankreich haben eine Kommiſſion nach Amerika geſandt, obwohl Staatsſekretär Hughes dazu ſchon vor mehr als zwei Monaten Einladungen an die fran⸗ zöſiſche und engliſche Regierung ergehen ließ. Man zeigt ſich ebenfalls erſtaunt darüber, daß die Frage der Rückbe⸗ zahlung der amerikaniſchen Beſatzungskoſten keine Fortſchritte mehr gemacht hat, obwohl England, Frankreich und Belgten der amerikaniſchen Regierung offiziell Zuſicherungen gegehen haben, daß dieſe Forderung anerkannt wird. Man weiſt da⸗ rauf hin, daß das amerikaniſche Guthaben in Europa ſich gegenwärtig auf 11 456 383 000 Dollar beläuft; davon ent⸗ allen auf England 4 685 862 000, auf Frankreich 3 770 906.000 und auf Italien 1 891 514 000 Dolla. Fur Ermordung Wilſons. )(London, 24. Juni. Die Ermordung des Marſchalls Wilſon hat beinahe einen Sturz der engliſchen Regierung herbeigeführt. Eine Reihe Unterhausmitglie⸗ der wollte wiſſen, warum die Regierung die Maßnahmen zum Schutz des bedrohten Marſchalls nach der Unterzeichnung des iriſchen Vertrages auſgehoben habe. Die Lage war für die Regierung ſo gefährlich, daß ſie klar erkannte, eine Abſtimmung würde bei der im Hauſe herrſchenden Erre⸗ gung zweifellos eine ſchwere Niederlage nach ſich ziehen. Die Bemühungen ſämtlicher Miniſter waren daher darauf gerichtet, eine Vertagung der Debatte auf Montag zu erreichen, was auch ſchließlich gelang. Die Mitteilung Thamberlains, daß die polizeiliche Ueberwachung der Miniſter und andever hervorragender Perſönlichkeiten auf Veranlaſſung von Seot⸗ land Yard aufgehoben worden 15 machte auf das Haus einen ſehr ſchlechten Eindruck. Die Wohnung Lord Carſons wird jetzt wieder von bewaffneter Polizei bewacht. Es wurde Vor⸗ ſorge getroffen. um weitere Attentate zu verhüten. Fei Eine Verſchwörung? WBB. London, 24. Juni. Die Mörder Wilſons wurden dem Polizeigerichte unter der Anklage vorgeführt, Wilſon er⸗ mordet und ferner verſucht zu haben, zwei Polizeioffiziere und eine Ziwilperſon zu ermorden. Die Gefangenen, die beide ver⸗ bundene Köpfe hatten, werden vorläufig bis zum 1. Juli in Haft behalten. Der öffentliche Ankläger erklärte, das Gericht werde wahrſcheinlich in dieſem Falle die Zeugen geheim hal⸗ ten und erſuchte die Preſſe, ihm in dieſer Hinſicht Unterſtiitzung teil werden zu laſſen. Die Polizei ſoll im Beſitze eines Schrift⸗ ſtückes ſein, woraus das Beſtehen einer ſorgfältig aus⸗ gearbeiteten Verſchwörung gegen das Leben pro⸗ minenter Perſönlichkeiten und die Abſicht eines terroriſtiſchen Feldzuges hervorgeht. Die Behörden ergriffen weitgehende Maßnahmen, um das Leben der Kabinettsmitglieder und an⸗ derer angeſehener Perſönlichkeiten zu ſchützen ſowie zur Sicher⸗ ſtellung des Eigentums. Deutſches Neich. Auszahlung der Beamtengehälter. (Veriin, 23. Juni. Wie von zuſtändiger Stelle gemeldet wird, ſind die öffentlichen Kaſſen angewieſen worden, die Gehaltszah⸗ fungen an die Staats⸗ und Reichsbeamten und Angeſtellten nicht am 24., ſondern vom 26. Juni ab vortzunehmen. Zerſtörung einer Reichsflagge in Donaueſchingen. 8 Karlsruhe, 23. Juni.(Eig. Drahtb.) Nach Zeitungsmel⸗ dungen wurde in Donqaueſchingen am 10. ds. Mts. eine von der Stadtgemeinde ausgehängte Reichsflagge entkboendet und verbrann ſprechend, der Montag ſitzungsfrei. Der Dienstag ſieht 2 Sitzungen die in Lifſabon zu Ehren der portugieſiſchen Flieger, die den von Perſonen von der Staatsanwaltſchaft ein Verfahren nach § 135 des Reichsſtrafgeſetzbuches alsbald eingeleitet worden⸗ Es wäre an der Zeit, daß gegen dieſen Unfug endlich einmal energiſch vorgegangen würde. Die ſchwarz⸗rot⸗gelbe Flagge iſt nun einmal— gewiß leider— Reichsflagge und als ſolche von jedermann, mag er ſie gern oder nicht gern ſehen, zu reſpektieren. Dieſes erſtmals in Bayern geübte lausbubenhafte und kindiſche Vorgehen politiſch Unreifer kann aus innen⸗ und außenpolitiſchen Gründen nicht ſcharf genug verurteilt wer⸗ den.(D. Schr.) Badiſcher Landtag. Abſtimmung über das Finanzminiſterium. Tu. Karlsruhe, 23. Juni. Die Freitagſitzung war nur von kurzer Dauer und faſt ganz ausgefüllt mit Abſtimmungen über den Voranſchlag des Finanzminiſteriums und die zahlreich vorliegenden Anträge. In der Spezialberutung wurden noch einige Wünſche vorge⸗ tragen. So baten die Abgg. Dörr(Landbd.) und Engelhardt(Ztr.) um Reviſion der Pachtverträge zwiſchen Domäneverwaltung und Schafweidenbeſitzern. Bei der Poſition„Kirchen und Pfarreien“ (Kompetenzen, Baucufwand uſw.) erfolgte Einzelabſtimmung. Dieſe Poſition wurde gegen die Stimmen der ſozialiſtiſchen Parteien an⸗ genommen. Sodann wurde der Voranſchlag des Finanzminiſteriums und der Amortiſationskaſſe mit allen Stimmen gegen diejenigen der Kommuniſten und Unabhängigen ange nommen. Von den Anträgen wurden u. a. angenommen derjenige des Eandbundes über die Befreiung von Umſatzſteuer für ſogen. Eigenverbrauch bei Notſchlachtungen, Viehabgabe an den Feind⸗ bund und aus der Weinſteuer, derjenige der Jentrumsfraktion über die Einführung einer Reichsverſicherungsſteuer, ferner diejenigen des Zentrums und der Sozialdemokraten zur Reichsvermögensſteuer und zur Reichseinkommensſteuer, die beſondere Wünſche enthalten. — Ein Landbundantrag über die Entſchädigung der Landwirte, die durch die Neckarkanaliſation Gelände verlſeren, wurde gegen die Stimmen des Landbundes und der Deutſchnationalen abgelehnt. Drei Abgeordnete der Deutſchen Volkspartei enthielten ſich 7— Stimme. 2 inige andere Anträge wurden durch die Reichsgeſetzge für erledigt erklärt. 1 1 5 Der Zentrumsantrag über die Umſatzſteuerbefreiung für ledige Perſonen mit Einkommen unter 5000 M. wurde ange⸗ nommen. Die beiden Kommuniſten enthielten ſich der Stimme. Abgelehnt wurde ein kommuniſtiſcher Antrag, in dem die Anwen⸗ dung der vom allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbund zur Steuerfrage aufgeſtellten 10 Leitpunkte bei der Steuergeſetzgebung 5 0 s folgte dann noch die Abſtimmung über den von ſozlaldemo⸗ kratiſcher Seite geſtellten Antrag, der die Saßderf möbel zum Gegenſtand hat und die Bildung einer Sachverſtändigenkommiſſion wünſcht, damit dieſe den früheren Be⸗ ſtand und die jetzige Verwendung des Schloßmobiliars feſtſtellen möge. Dieſe Kommiſſion ſoll auch prüfen, welche Stücke kunſt⸗ geſchichtlichen Wert haben. Dieſer Antrag wurde bei 8 Enhal⸗ N tungen gegen 18 Stimmen der Deutſchen Volkspartei, des Abg. von + Au(VꝰVirtſchaftl. Vgg.) des Abg. Hertle(Landb.), der Deutſchnatl. und 8 Mehrheitsſozialiſten mit der Mehrzahl der Stimmen des Zentrums und des Landbundes abgelehnt. Der zweite Teil des ſozialdemokratiſchen Antrags, der von allen Mannheimer Abgeordneten, ebenſo wie der erſte Teil, unterſchrieben war, und in dem die Regierung erſucht wird, die Verhand⸗ lungen wegen Ueberlafſung von Schloßräumen an die Stadt Mannheim zur Erfüllung kultureller Zwecke ſo zu fördern, daß baldmöglichſt ein Abſchluß erzielt wird, wurde einſtimmg angenommen. Nächſte Sitzung am Dienstag, den 27. Juni. Der Arbeitsplan. Tu. Kartsruhe, 23. Juni. Am Schluß der heutigen Landtags⸗ ſitzung teilte der Vorſitzende das Programm der nächſten beiden Wochen mit. Der Vertrauensmännerausſchuß hat beſchloſſen, im Intereſſe rationellerer Arbeit die Beratung des Voranſchlags des Arbeitsminiſteriums zuſammenhängend vorzunehmen und hat als Beginn der Beratung den 3. Juli d. J. feſtgeſetzt. In der kom⸗ menden Woche bleibt, dem Wunſch der Mehrheit des Hauſes ent⸗ vor. Mittwochs iſt nur eine Vormittagsſitzung vorgeſehen. Don⸗ nerstag iſt Feiertag(Peter und Paul). Mit den beiden Sitzungen des Freitag glaubt man mit der Tagesordnung fertig zu werden, die für dieſe Woche den Staatsvoranſchlag des Oberrechnungshofs, den Geſetzentwurf über die Abänderung der Gemeindeordnung, das Geſuch des Vereins der oberen Beamten(Abänderung der Titel „Amtmann— Oberamtmann in Regierungsrat— Landrat“) und eine Reihe von Anträgen und Förmlichen Anträgen umfaßt. Am Freitag kommt außerdem das umfangreiche Material des Lan⸗ deskirchenſteuergeſetzes zur Beratung. Eine frühere Be⸗ arbeitung war nicht möglich, da Kultusminiſter Dr. Hummel erſt zu dieſem Termin wieder von Dienſtgeſchäften außerhalb Karls⸗ ruhe zurückkehrt. 5 Tu. Karlsruhe, 23. Juni. Im Landtag haben mehrere Ab⸗ geordnete der Zentrumsfraktion den Antrag geſtellt, daß eine von 23 Organiſationen unterzeichnete Eingabe, die die Sicherung der Obſternte 1922 für die Volksernährung zum Gegenſtand hat, in ſofortige Behandlung und Bearbeitung genommen werde. Ferner liegt ein Gegenantrag des Abg. Schneider zu dem Antrag der ſozialdemokratiſchen Partei vor, der eine Vereinheit⸗ lichung der Krankenverſicherung durch Beſeitigung der verſchiedenen Kaſſenarten, alſo der ſog. Erſatzkaſſen, Betriebskaſſen uſw., herbei⸗ führen will. Der Antrag hat zum Ziel, die Erſatzkaſſen in Be⸗ rufskrankenkaſſen umzuwandeln und dieſe mit den übri⸗ 9 gen Trägern der Krankenverſicherung rechtlich gleichzuſtellen. Bayern und die Pfalz. Die Abfindung der Wittelsbacher. §München, 23. Juni. Die Vorlage für die Abfindung des Hau⸗ ſes Wittelsbach iſt im weſentlichen fertiggeſtellt und auch vom Miniſterrat beraten und geprüft worden. Sie wird den Fraktionen des Landtages in der nächſten Zeit zugehen, dürfte aber vermutlich in 0 dieſer Tagung des Landtages nicht mehr zur Verabſchiedung kommen. Die Sewerbetagung in München. § Mänchen, 23. Juni. Heute begann in München die Hauptver⸗ ſammlung des ſeit 31. Jahren beſtehenden Verbandes Deut⸗ ſcher Gewerbevereine und Handwerker⸗Vereini⸗ gungen, Sitz Raſtatt, und der 38. Allgemeine Gewerbebundestag. Zu der Tagung trafen bereits am Donnerstag mit Sonderzügen rund 3000 Teilnehmer aus Baden und Württemberg ein. Letzte Meldungen. — Berhängnksvoller Wolkenbruch in Softa. Ein Wolkenkeuck hat in mehreren Stadtteilen von Sofia Ueberſchwemmungen her⸗ korgerufen, die zahlreiche Häuſer zum Einſturz gebracht haben. 10000 Perſonen ſind obdachlos, doch ſollen Opfer an Menſchenlehen nicht zu beklagen ſein. — Exploſion eines Jeuerwerksſchifſes. Im Verkaufe der Feſte, Südatlantiſchen Ozean überflogen haben, gefeiert wurden, explo⸗ dierte ein Schiff, das mit Feuerwerk beladen war. 20 Perſonen 2 Es iſt in dieſer Sache gegen eine Reihe ſind e rtrunken; 40 Perſonen erlitten Perletzungen. * Samstfag, den 24. Juni 1922. — Maunheimer General- Anzeiger.(Mittag · Aus gabe.) 3. Seite. Nr. 288. Wohnungsnot und Wohnungstauſch. Wenn man von Zeitungsartikeln Häuſer bauen könnte, ſo gäbe es in Deutſchland ſicherlich keine Wohnungsnot mehr: denn es iſt wohl kein Thema, das ſchon ſoviel Tinte und Druckerſchwärze gekoſtet hat, kein Gebiet, auf dem die tot⸗ ſicherſten und vorteilhafteſten Vorſchläge und Anregungen wie Pilze aus der Erde geſchoſſen ſind, wie es inbezug auf die Wohnungsfrage nun ſchon ſeit etlichen Jahren der Fall iſt. Aber man möchte noch ſoviel und Tiefgründiges über Urſachen und Abhilfe orakeln— die Wohnungsnot iſt nen immer no limmer geworden. Bezeichnend iſt die Lage in Berlin, 90 191 Stadtbaurat Elkart, der neue Siedlungs⸗ direktor der Reichshauptſtadt, dieſer Tage in einem Vortrage ausführte, im Frieden alljährlich 40 000 Wohnungen durch Neubauten geſchaffen wurden, während er im Höchſtfalle für die nächſten Jahre je 1600 bis 1800 neue Wohnungen durch Bauzuſchüſſe beſchaffen zu können hofft. Hier ſtehen Nachfrage und Leiſtungsfähigkeit in einem ſo ſchreienden Mißverhältnis, daß man beinahe alle Hoffnungen verlieren ſ könnte. Nun mag es ja gewiß nicht überall ſo ſchlimm ſein wie in Berlin, das nach dem Kriege einen außerordentlichen Zu⸗ ſtrom von Fremden— namentlich aus dem Auslande— er⸗ fahren hat, aber traurig ſind die Verhältniſſe doch auf jeden Fall auch in allen übrigen Städten und umſomehr, je mehr Arbeiter und Beamte die Induſtrie heranziehen mußte. Der Ausfall durch das Bauverbot während des Krieges allein war eben ſchon ſo ſtark, daß er ſich bereits gleich nach der Rückkehr der Kriegsteilnehmer fühlbar machte. Hätte man ſich aber gleich damals mit aller Kraft und mit den richtigen Mitteln an die Bekämpfung der Wohnungsnot gemacht, ſo hätte ſie immerhin doch nicht die Formen annehmen brauchen, die heute Hunderttauſende und Millionen drücken und eine ſchwere ſoziale, geſundheitliche und auch kulturelle Gefahr für unſer Volkstum bedeuten. Die Wohnungsnot iſt ja ge⸗ wiß eine internationale Erſcheinung, die logiſcherweiſe die valutaſchwachen Länder am ſtärkſten trifft. Aber damals kurz nach dem Kriege hätte ſich doch noch manches retten laſſen. In England zum Beiſpiel iſt man gleich nach den: Kriege mit großzügigen Mitteln an die Arbeit gegangen und hat neue Häuſer gebaut. Bei uns dagegen glaubte man zu⸗ nächſt mit der negativen Methode der Woh⸗ nungsrationierung durchzukommen. Auf dieſe Weiſe mochte man manches ausgleichen, ſchuf aber doch mehr Verärgerung als man Erfolg hatte, höchſtens noch einen neuen bürokratiſchen Apparat; und hätte doch von den Mit⸗ teln, die er im Laufe der Jahre verſchlang, allein ſchon viele tauſend Häuſer bauen können. Man hatte die Dinge eben unterſchätzt, und dazu kam die kataſtrophale Geldentwertung, die natürlich kein Menſch vorher überſehen konnte. 8 Heute weiß man auch bei uns, daß durchgreifende Hilfe nur durch Neubauten gebracht werden kann. Es wird ja auch eine ganze Menge gebaut, aber ſie bleibt im Verhältnis zu der großen Nachfrage doch immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ehe die allgemeinen wirtſchaftlichen Umſtände nicht eine ganz weſentliche Lockerung der Zwangswirt chaft auf dem Wohnungsmarkt geſtatten, ehe nicht Hand in Hand damit die Stabiliſierung der Mark ein Abſchwinden der Baukoſten ins Uferloſe verhindert, iſt an wirklich nennens⸗ werte Erfolge nicht zu denken. So wächſt die Wohnungsnot nur von Tag zu Tag, und ſie wird zweifellos noch weit ſchär⸗ fere Formen annehmen, ſobald nach der Abtretung der pol⸗ niſch gewordenen Hälfte Oberſchleſiens ein neuer Flüchtlings⸗ ſtrom einſetzen wird. Was gerade dieſes Moment der Woh⸗ nungsbeſchaffung für Flüchtünge aus den Grenzgebieten be⸗ deutet, das erſieht man am beſten daraus, daß die Unter⸗ bringung von etwa einer Million Vertriebener in den erſten beiden Jahren nach dem Kriege allein die volle Produktlon von anderthalb Friedensjahren in Anſpruch nahm. Angeſichts dieſer drohenden weiteren Verſchärfung der Wohnungsnot iſt es nun notwendig, wenigſtens die Hilfe voll“ auszunutzen, die uns zur Verfügung ſteht. Und da iſt vor allem ein Weg zu nennen, der vielfach noch völlig unbe⸗ kannt iſt, aber durchaus geeignet, in vielen Fällen Erleichte⸗ rung 1 der Wohnungstauſch. An ſich iſt der Gedanke ja inſofern niemand etwas Neues, als man ſchon ſeit langer Zeit in den Zeitungen Tauſchanzeigen findet. Aber dieſe private Methode hatte doch noch große Unvollkom⸗ menheiten. Namentlich iſt es durchaus nicht immer geſagt, daß gerade zwiſchen zwei beſtimmten Städten gegenſeitige die Tauſchangebote geſammelt und geſichtet wurden und da⸗ Zeit dazu übergegangen, den Wohnungstauſchregel⸗ recht zu organiſieren, derart, daß in einer Zentrale Ddas Mannheimer Schloß. Dieſer einſache Titel, dieſe drei Worte wirken in dieſen Tagen auf gewiſſe Leute wie ein rotes Tuch Man denkt an Regierung und Regierungsvertreter, an Miniſter und Miniſterialbeamte, man denkt an Entrüſtung und Beſchwerden, an Landtag und Debatten— man denkt an alles andere und vergißt darüber beinahe die Haupt⸗ ache, das Schloß. Menſchen, die da⸗ Leben mit einem einfachen ingerſchnippen auslöſcht, haben das Verfügungsrecht über Denk⸗ mäler ganzer gewaltiger Kulturepochen. Wohl ihnen, wenn ſie ſich der Verankwortung bewußt ſind, die auf ihnen liegt. Sie iſt vdor allem deshalb ſo groß, weil ein einzelnes Menſchendaſein, an der Zukunftswirkung eines Jahrhunderts gemeſſen, ſo verſchwindend klein iſt und dennoch dieſe Wirkung aufheben und Generationen enterben kann. Die Geſchichte, die auch über ſolche Taten Richterin iſt, unterſcheidet zwiſchen dem Zwang, unter dem eine Macht ge⸗ bietet, und der Willkür, mit der ſie ſich etwa gebärdet. Ziehen wir jedoch für heute kurz entſchloſſen einen Strich unter die aktuellen Betrachtungen und halten wir in prüfender Nachdenk⸗ lichkeit den, Blick ruhig auf das Mannheimer Schloß gerichtet, trächten wir dieſem Blicke ganz das Ziel und dieſer Nachdenklich⸗ keit ganz die Tiefe zu geben, die uns Verfaſſer und Inhalt einer neuen Schrift über das Mannheimer Schloß lehren. Als 20. Heft der vom Landesverein Badiſche Heimat herausgegebenen Heimatblätter„Vom Bodenſee zum Main“ iſt eine Monographie des Mannheimer Schloſſes von Prof. Dr. Friedrich Walter ſoeben im Verlag der C. F. Müllerſchen Hofbuchhandlung in Karls⸗ ruhe erſchienen. Der Verfaſſer nimmt in der kurzen Einleitung mit keinem Worte das Verdienſt für ſich in Anſpruch, mit ſeinem Werke die Lücke ausgefüllt zu haben, die in der Reihe der zuſam⸗ menfaſſenden Publikationen über wichtige Bauſchöp ungen bisyer beſtand. In Berückſichtigung der hohen Wahrſcheinlichkeit jedoch, daß dem Mannheimer Schloß in abſehbarer Zeit kein anderer ſo univerſal gebildeter Geſchichtsſchreiber erſtehen wird, und im Hin⸗ blick auf die Reichhaltigkeit und Vielſeitigkeit, die das vorliegende Heft auf ſämtlichen einſchlägigen Gebieten aufweiſt(Bau⸗, Zeit⸗, Kunſt⸗ und Kulturgeſchichte), genügen wir einer höheren Pflicht als der Anerkennung einer einheimiſchen literariſchen Leiſtung allein, wenn wir das Werk Friedrich Walters als das Hausbuch jedes Mannheimers bezeichnen und aufs wärmſte empfehlen. Die Publikation in der vorbenannten Schriftenreſhe ermöglicht die weiteſte Verbreitung des Heftes, die denkbar größte Nutzbarmachung ſeines Inhalts. Beides iſt dringend vonnöten, wenn in beiden Lagern— nur einen Augenblick wieder Kampfſtimmung!— die richtige Erkenntnis von Wert und Beſtimmung des Mannheimer Schloſſes Eingang finden ſoll. die auſchangebote geſammelt und geſichtet wurden und da⸗ durch auch ein direkter Tauſch unter drei, vier, fünf ver⸗ ſchiedenen Wohnungsinhabern ermöglicht wird. Köln hat wohl die erſte derartige Einrichtung getroffen. Es beab⸗ ſichtigte ſie auch weiter auszudehnen, zunächſt auf das rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet und dann auf das ganze Reich. Aber einmal iſt Köln doch zu ſehr Grenzſtadt, um den geeignetſten Mittelpunkt einer ſolchen Organiſation zu ſein, und zum Zweiten würde auf dieſe Weiſe zu den ſchon vor⸗ handenen Wohnungsämtern ein weiterer bürokratiſcher Apparat geſchaffen werden. Daher hat die Vereinigung der deutſchen Wohnungsämter zwar an der Kölner Grundidee feſtgehalten, die Organiſation aber ſo ge⸗ ſtaltet, daß nicht ein vollſtändig neuer Apparat mit einem Maſſenaufgebot von Beamten gebildet werden muß, ſondern die Tauſchluſtigen die Hauptarbeit ſelbſt zu leiſten haben. Die Vereinigung gibt einen Wohnungslauſchanzeiger für das Reichsgebiet heraus, der einmal wöchentlich in Berlin er⸗ 5 und den Tauſch nach beſtimmten Richtlinien vermitteln 0 Stäoͤtiſche Nachrichten. Aus der Stadtratsſitzung vom 23. Juni 1922. Zu dem am 9. und 10. Juli hier ſtattfindenden 3 5. Verbands⸗ tag deutſcher Schloſſerinnungen wird ein Vertreter der Stadt entſandt. Grundſätzlich wird beſtimmt, daß die Entfernung zwiſchen den einzelnen Teilſtrecken der ſtädt. Straßenbahn etwa 900 Meter betragen ſoll Die Entſcheidung darüber, ob hiernach etwa neue Teilſtrecken eingeführt oder beſtehende aufgehoben werden ſollen, wird dem gemiſchten beſchließenden Ausſchuß überlaſſen. Der Antrag an den Vürgerausſchuß auf Erhöhun gder Mieten für Waſſermeſſer, Gasmeſſer und Strom⸗ zähler wird dahin ergänzt, daß die neuen Mietbeträge auf ganze Mark nach unten abgerundet werden. Für ein der Waſſerwerksgeſellſchoft Rheinau von einer Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft gewährtes Darlehen von 500 000 M. wird auf weitere 10 Jahre die ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft übernommen. Für die Beſchaffung von Waſſermeſſern, Gas⸗ meſſern und Stromzählern und die Erweiterung der Waſſer⸗, Gas⸗ und Stromleitungen wird vorbehaltlich der Zuſtim⸗ mung des Bürgerausſchuſſes der Betrag von 6 180 000 M. bewilligt. Für die Vorarbeiten zur Schaffung eines Strand⸗ bades am Rhein oberhalb der Reißinſel wird der Betrag von 15 000 M. zur Verfügung geſtellt. Beim Bezirksamt wird erneut der Antrag geſtellt, durch ge⸗ eignete Auflagen den ungünſtigen Einflüſſen der Säurea us⸗ dünſtungen zu ſteuern und der Rau chplage wirkſam ent⸗ gegenzutreten. Das Zinſenerlrägnis der Joſeph Hoffmann u. Söhne⸗ Schenkung wird nach dem Antrag der Direktion der Gewerbe⸗ ſchule verteilt. In der Induſtriehafenerweiterung wurde an eine Firma zur Erweiterung ihres Fabrikbetriebes eine Goländefläche von etwa 100 000 qm verkauft. ARNeue Tabakſteuerzeichen werden jetzt nach einer Verfügung des Reichsminiſters der Finanzen hergeſtellt. Die Steuerzeichen für Zigarren ſind nur noch eiwa 30 mm breit und 30 mm hoch. Die An⸗ gabe des Kleinverkaufspreiſes ging bisher bis zu 3 A, geht in Zu⸗ kunft bis zu 5 I, bei Zigaretten bis zu 2 A, bei Rauchtabak bis zu 140/ das Kilogramm, bei Kautabak bis zu 8 1, bei Schnupftabak bis zu 20. Steuerzeichen gibt es nach wie vor für Zigarren mit einem Kleinverkaufspreis von 8 Pfg. bis zu 10 und je 50 Pfg. mehr, für Zigaretten von 5 Pfg. bis 2 und je 50 Pfg. mehr, für Rauchtabak von 10 bis 200 für das Kilogramm und je 20 mehr, für Pfeifentabak von 5 bis 300% mehr. Erhöhung der Gebühren fär Pakele. Telegramme und Fern⸗ geſprãäche im Auslandsverkehr. Die ſeit der letzten Feſtſetzung des deutſchen Gegenwertes für den Goldfranken(18. April) ein⸗ getretene Verſchlechterung des deutſchen Markkurſes zwingt die Poſt⸗ verwaltung, bei der Gebührenerhebung im Auslands⸗Paket⸗ und Telegrammverkehr ſowie für Ferngeſpräche nach dem Ausland das Umrechnungsverhältnis für den Goldfranken mit Wirkung vom 22. Juni an auf 60 M.(bisher 56.) zu erhöhen. Das neue Um⸗ rechnungsverhältnis iſt auch für die Wexrtangabe auf Briefen und Paketen nach dem Ausland maßgebend. Ueber die Einzelheiten geben die Poſtanſtalten Auskunft. *Boſtpakete mit Butter und ähnlichen Feltſtoffen während der heißen Jahreszelt. Vielfachen Wünſchen von Landwirtſchaftskammern, Molkereien uſw. entſprechend, hat das Reichspoſtminiſterium in die⸗ ſem Jahre Pakete mit Butter, Margarine oder anderen leicht ſchmelzbaren Fetten verſuchsweiſe auch während der heißen Jahres⸗ zeit zur Poſtbeförderung zugelaſſen. In den vergangenen heißen Tagen iſt bei zohlreichen ſolchen Paketen der Inhalt geſchmolzen und ausgelaufen, wodurch andere Pakete durchtränkt und beſchädigt wor⸗ den ſind. In allen vorgekommenen Fällen war die Verpackung offen⸗ bar nicht ausreichend, um das Austreten der Fettſtoffe zu verhindern. Die Poſtanſtalten ſind deshalb angewieſen worden, Pakete mit den bezeichneten Fettſtoffen nur noch anzunehmen, wenn der Abſender die unbedingte Gewähr dafür bietet, daß die Verpa ckung namentlich die innere Umhüllung der Butter⸗ und Fettſtücke zweck⸗ entſprechend und den von der Poſtverwaltung erlaſſenen Vorſchriften gemäß eingerichtet iſt und die Fettigkeit auch im geſchmolzenen Zu⸗ ſtand nicht austreten kann. Die Abſender muͤſſen für jeden Schaden, der durch etwa auslaufende Fettſtoffe an anderen Paketen entſteht, auflrommen. Es liegt deshalb im eigenen Nutzen der Ab⸗ ſender, die Sendungen ſo zu verpacken, daß ein Auslaufen der Fett⸗ ſtoffe ausgeſchloſſen iſt. Sollten die Wünſche der Poſtverwaltung unbeachtet bleiben, ſo würde ſich das Reichspoſtminiſterium genötigt ſehen, die Annahme von Butter⸗ uſw. Sendungen wie in den früheren Jahren während der heißen Monate wieder ganz einzuſtellen. Befreiung vom Ausreiſe⸗Sichtvermerkszwang. Die„Karls⸗ ruher Zeitung“ teilt mit:„Mit Wirkung vom 1. Juli 1922 ſind Perſonen, die im Reichsgebict ihren Beſitz oder dauernden Aufent⸗ und halt haben, für die Ausreiſe aus Deutſchland vom Sichtvermerks. zwang befreit, wenn ſie beim Grenzübertritt an einer amtlich zugelaſſenen Grenzübergangsſtelle durch einen in ihren Paß ein⸗ getragenen Vermerk des zuſtändigen Finanzamtes nachwei⸗ ſen, daß gegen ihre Ausreiſe ſteuerliche Bedenken nicht beſtehen (Unbedenklichkeitsvermerk). Augpoſtverkehr mit der Schweiz. Vom 1. Juli an können mit nach der Schweiz auch dringende Eilpakete verſandt .erden, die nicht mehr als 5 keg wiegen und in keiner Ausdehnung 60 em überſchreiten. Solche Sendungen koſten wie gewöhnlich bis 1kg 2,90 Goldfrank, über 1 bis§ kg 4,40 Boldfrank an Paket⸗ und Eilbeſtellgebühren, außerdem 25 M. Flugzuſchlag für jedes an⸗ gefangene Kilogramm. Flugpoſtpakete werden mit beſonderer Be⸗ ſchleunigung und mit Vorrang vor allen übrigen Sendungen ver⸗ zollt und dann ſofort durch Eilboten abgetragen. Die Flugpoſt⸗ benutzung ſichert daher bei den Paketen in den meiſten Fällen gegen⸗ über der gewöhnlichen Beförderung einen noch erheblicheren Zeit⸗ gewinn als bei den Briefſendungen. Kohlenbrand. Im Lager der Firma Raab, Karcher u. Cie. war heute früh gegen halb 3 Uhr durch Selbſtentzündung ein größerer Haufen Braunkohlen in Brand geraten. Die Gefahr wurde durch die Berufsfeuerwehr beſeitigt. Bis zum Eintreffen der Arbeiter blieb eine Brandwache zurück. Das Jeſt der filbernen Hochzeit feiert morgen Sonntag Kolonialwarenhändler Kaver Wenzel und Frau geb. Heinrich, Käfertalerſtraße 9/11. veranſtaltungen. Sonnkag-Morgenkonzert. Nachdem das von dem Geſang⸗ verein„Harmonie Lindenhof“ kürzlich abgehaltene Morgenkonzert bei der hieſigen Einwohnerſchaft eine günſtige und dankbare Auf⸗ nahme gefunden hat, veranſtaltet der Verein am kommenden Sonntag, 25. Juni, vormittags.30 Uhr beginnend, auf dem den Vortrag von Chören kirchenplatz des Lindenhofes ſein zweites Morgenkonzert. Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“. Franz Arnolds und Ernſt Bachs zeitgemäßer Schwank„Zwangseinquartie⸗ rung“ wurde im Roſengarten ſo oft aufgeführt, daß wohl jeder⸗ mann ſeinen Bedarf daran decken konnte. Eine Wiederaufführung durch die Schmitz⸗Weißweiler⸗Geſellſchaft im„Apollo“ konnte alſo nur mehr eine geringe Zugkraft ausüben. Die„Zwangseinquartie⸗ rung“ wurde außerdem von den Mitgliedern des Nationaltheaters, an der Spitze Alex Kökert, ſo unübertrefflich gut geſpielt, daß der Aufführung im„Apollo“ bei allen anerkennenswerten Bemühungen eine ſtärkere Wirkung nicht beſchieden ſein konnte. Kirchlich⸗liberale 8 Geſtern abend fand in der 2Pergola“ eine gut beſuchte itgliederverſamwlung der hieſigen Ortsgruppe ſtatt. Zunächſt berichteten die beiden Abgeordneten zur Landesſynode, die Herren Stadtpfarrer Rothenhöfer und Finanzrat Welker, über die beiden Tagungen dieſer Die ausführlichen und intereſſanten Referate wurden mit Beifall aufgenommen, worauf der 2. Vorſitzende, Herr G. A. Reut⸗ linger, den Dank der Anweſenden für die ebenſo mühevolle und erfolgreiche Arbeit der beiden Abgeordneten ausſprach. Da das Vorſtandsmitglied, Herr S chlatter, der ſich um den Verein und die Kirche beſondere Verdienſte erworben hatte, aus Geſund⸗ heitsgründen zurückgetreten war, ſo wurde an ſeine Stelle Herr Oberlehrer Knodel in den Vorſtand gewählt. Als Mitglied des Kirchengemeinderats und Kirchenälteſter iſt an deſſen Stelle in⸗ zwiſchen Herr G. A. Reutlinger berufen worden. Ferner wurde der bisherige Vorſitzende, Herr Regierungsrat Janzer, deſſen unermüdliche langjährige Tätigkeit im Kirchengemeinderat und an der Spitze der Vereinigung der Vorſitzende, Herr Stadt⸗ pfarrer Rothenhöfer, in herzlichen Worten gedachte, zum Ehrenvorſitzenden ernannt. Nachdem der Rechner, Herr Viktor Gengenbach, über die Kaſſenverhältniſſe berichtet hatte, wurde noch der Beitrag für das laufende Jahr beſchloſſen. Es folgte dann Für Schönheit, zarten weißen Teint! Doerings-Eulen-Seife mit Milebhzusats gegen emmersprossen und Rautaussehlag. Doerings-Eulen-Rasier-Seffe mit Much- — zusatz 2 1 fur empfindliche Haut und Sstarken Baertwuchs. Doering& Cie., Frankfurt a. M. EI/ des Mannheimer Heimatgefühls, und wer ſich— ſei es durch Gleich⸗ gültigkeit, ſei es durch falſche Sparſamkeitsanwandlungen— zum Widerſacher der Schloßbewegung macht, die nur Achtung vor etwas Ehrwürdigem fordert, der ſetzt das Werk der Kulturausrottung fort, dem das Zeitalter kalter Ichſucht zerſtörende Mittel reſchlich liefert. Wir kommen wieder zu der erſten Notwendigkeit zurück: der Mannheimer muß 5 Schloß erſt gründlich kennen lernen! „Dieſem Bau“, ſchreibt Prof. Walter in ſeinem Buche,„kann nur gerecht werden, wer ihn betrachtet im Rahmen ſeiner fürſtlichen Entſtehungszeit, im Zuſammenhang mit dem geſchichtlichen Werden von Mannheims ſtädtiſcher Eigenart, Eine bloß ſachlich⸗äſthetiſche Wirkung, losgelöſt von der Hiſtorie, wäre unvollkommenes Stück⸗ werk. Nur die kunſt⸗ und kutlturgeſchichtliche Betrachtung vermag dem Verſtändnis ſeiner Werte den Boden zu bereiten“. Das iſt der erlebnisreiche Weg, den der Verfaſſer ſeine Leſer führt. Eine mühevolle, wenn auch dankbare Arbeit muß es geweſen ſein, ſich dieſen Weg durch die Dämmerung verſchwundener Zeiten, durch die Schatten verſunkener Geſchlechter zu bahnen. Wie er nun aber vor uns liegt, iſt er der Weg, der zu den Innenwerten des Lebens führt. Wem noch der leiſeſte Zweifel bliebe, der entfalte unter den zahlreichen prachtvollen Bildbeigaben zu der Schrift Walters die Abbildung des Deckengemäldes von Lambert Krahe im Bibliothek⸗ ſaal: Entſchleierung der Wahrheit. Wahre Kunſt iſt und war zu alten Zeiten nicht nur Zeitſpiegel, ſondern vor allem Aufſchauen zu winkenden Höhen. Wollen wir ein Geſchlecht bilden, das die ſittlichen Ideale ſeiner Vorfahren Lügen ſtraft? A. M. Ein internationales Lexikon der Finger⸗ aboͤrücke. Der Chef der Newyorker Polizei, Richard Enright, hat ſich die⸗ ſer Tage über den bedrohlichen Zuſammenſtrom der internatio⸗ nalen Verbrecherwelt in Amerika geäußert. brecher,“ ſagte er,„bleiben nicht in armen Ländern, wenn ſie nicht müſſen, und deshalb ſind die Vereinigten Staaten gegenwärtig von Verbrechern überflutet, die von den Poligeibehörden anderer Länber geſucht werden. Bei dem gegenwärtigen Mangel an Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen den Polizeibehörden der verſchiedenen Länder iſt es faſt unmöglich, ſie alle aufzuſpüren, ſo daß ſie zur Verurteilung und Gefangenſetzung zurückgeſchickt werden können.“ Die ſchwierigſte Aufgabe bei dem Kampf gegen die Verbrecherwelt iſt die möglich't raſche Identifizierung einer feſtgenommenen Perſönlichkeit, damit man ſchnell und einwandsfrei feſtſtellen kann, ob man es mit einem lange geſuchten„ſchweren Jungen“ zu tun hat. In füngſter Zeit aber ſind auf Rieſem Gebzele überraſchende Fortſchritte gemacht Das Schloß iſt einmal der Inbegriff „Wirkliche Berufsver⸗d worden durch das Fernidentifizierungsverfahren. das beſonders der Kopenhagener Polizeiinſpektor Hakon Jörgenfen S hat. In Deutſchland hat ſich beſonders der Leiter des Berliner Erken⸗ nungsdienſtes, Dr. Hans Schneickert, dieſer neuen Methode ange⸗ nommen, und er hat auch das Vorwort geſchrieben zu der deutſchen Ausgabe des„Lehrbuches des FJernidentifizierungsverfahrens“ von Jörgenſen, die ſoeben bei A. W. Hahns Erben in ſchienen iſt. Mit dieſem erſten ausführlichen Lehrbuch, das einen gang neuen Weg der poligzeilichen Perſonenfeſtſtellung weiſt, wird den Polizeiorganiſationen ein außerordentlich wertvolles Hilfsmittel in die Hand gegeben. Der Kopenhagener Fachmann hat es in die Hand genommen, die daktyloſkopiſchen Klaſſifikationsſormen der ſchwerſten Verbrecher in Buchform zuſammenzuſtellen, ſo daß dieſe mit Hilfe des„Lexikons“ gleich bei der Verhaftung identifiziert werden können. Die beſtebenden Fingerabdrucksſammlungen, die ſich bei den Zentralſtellen der Polizeibehörden befinden, werden dadurch nicht überflüſſig gemacht, denn im Falle der Verleu nung der ſo feſtgeſtellten Perſonenidentitäl muß für die Gerichtsve Weiſe identifiziert werden. Es iſt aber um durch ein ganz neues Einteilungs⸗ das Signalement nrenzufaſſen. „Außer zwei Generalformeln, die bei jeder anderen dakthlofto⸗ 8 Regiſtratur die Hauptgruppen kennzeichnen, werden noch ie Papillarlinien der fünf Finger der rechten Hand gezählt; es folgt die genaue Beſchreibung eines beſtimmten Fingerabdruckes, wie ihn einer der zehn Finger in möglichſt einfacher Weiſe dar⸗ bietet, und ſchließlich wird noch je ein beſonderes und unverkennbar ausgeprägtes Merkmal in zwei beliebigen Fingern angegeben. Da dur reeen und wiſſenſchaftliche Forſchung feſtgeſtellt iſt daß es feine zwei gleichen Fingerabdrücke gibt, ſo ſind Verwechſelungen gusgeſchloſſen. Jörgenſen hat z. B. dem Berliner Erkennungsdienſt ie Jormeln von Menſchen brieflich übermittelt, deren Original⸗ fingerabdruckkarte bereits vorhanden war, und unter den 277 000 Bogen konnte in kürzeſter Zeit nach dieſer Formel der richtige Bogen herausgefunden werden. Zur näheren Erläuterung ſei ein Muſter der Jörgenſchen Regiſtrierung angeführt:„Stäuble, Karl Otto, Deutſchland P. 63335/6 5/84444 1232 12 B. 42 0% O 4½6, bicge Genorabn e 904, e 4— 8. 50(2% 5 0 B.= dakthlofte⸗ piſche Generalformeln. B. Beſchreibung nach Bertillon; dieſe lautet, nach den obigen Zahlen und Buchſtaben bon der Tabelle abgeleſen; mittelklein(= 1,65 Mete), Haare blond, Nafenrücken geradlinig⸗wellig, obere Ohrleiſte 5—58 hintere Ohrleiſte klein und hier eine Methode gezeigt, und Beſchreibungsverfahren jedes Fingerabdrucks in knapper Formel zuſam⸗ effen, Ohrläppchen freihängend, untere Ohrfalte( Gegenleiſte) ausgehöhlt, Naſenrücken ſchief, Augenbrauen bog ſörmi Augen⸗ nd⸗ lung doch der Originalfingerabdruck vorgelegt und in autoritativer beſonders geeigneten Johannis⸗ otsdam er⸗ — ————— * 4. Seite. Nt. 285. 4 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittlag⸗Ausgabe.) Samskag, den 24. Juni 1922. Adie Beſprechung einiger interner Vereinsangelegenheiten; die an⸗ geregte Debatte bewies das lebhafte Intereſſe, das der Vereinigung und dem kirchlichen Leben entgegengebracht wird. ugendſonnktag in der Friedenskirche. Man ſchreibt uns: Zu 1 der Jugend hatten ſich am letzken Sonntag der BK., der Ev. Jungfrauen⸗ und Jünglingsverein, ſowie der Ev. Jugendbund Kurpfalz in der Friedenskirche zu⸗ ſammengefunden; die vordere Hälfte des Kirchenſchiffes war dicht beſetzt mit Mädchen und Burſchen und um den mit Blumen präch⸗ lig geſchmückten Altar nahmen je zwei Sprecher und Sprecherinnen und zwei Wimpelträger Aufſtellung. Nach dem drgelſpiel, all⸗ gemeinem Geſang und dem Bekenntnis der Jugend folgte die Feſt⸗ predigt unſeres Fugendgeiſtlichen, Herrn Pfarrer Lutz. Dieſe war durchdrungen von dem Gedanken, der Jugend aus der ſchweren und fittlichen Not der Gegenwart einen Weg zu zeigen, der zum Lichte führt. Lug, Trug und Not umgibt uns, unſere Loſung muß aber da ſein: Gegen den Strom, ſo klang die mit glühender Liebe zur Jugend getragene Predigt, von Herzen ausſtrömend, in die Herzen einſtrömend, aus. Wochenſpielplan des Nalionaltheaters. 25. Sonntag, B 52 26. Montag, 4A 52 27. Dienstag, D 52 28. Mittwoch,..61 29. Donnerst., A 53 Das Käthchen von Heilbronn 30. Freitag, C 53 Die Fledermaus Uhr 1. Samstag, B 53 Die Jungfrau von Orleans Uhr 2. Sonntag, C 54 Der Noſenkavalier Uhr 3. Montag, D 53 Das Käthchen von Heilbronn Die luſtigen Weiber von Windſor Der Kaufmann von Venedig Der fidele Bauer Rigoletto %½ Uhr Uhr Uhr Uhr 2ne — S t 28. Mittwoch. ——————— „„ ———————— Neues Theater im Noſengarten. Der Vetter aus Dingsda 15. Volksvorſtellung: Der Schwarzkünſtler Aus dem Lande. Weinheim, 24. Juni. Ein 20jähriges Mädchen, eine Waiſe, hat ihrem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Die Urſache war Liebeskummer. 7 Von der Bergſtraße, 24. Juni. Die Gewitterregen in den letzten Nächten haben endlich wieder einmal dem Erdreich Feinigermaßen Feuchtigkeit und den Fluren Erfriſchung geſpendet, die gewiß beſonders den ausgeſetzten Tabak⸗ und Rübenpflanzen, den Kleeäckern, Wieſen, Getreidefeldern, aber auch dem Obſt⸗ und Reben gut, zuſtatten kommt., beſonders aber den Kartoffelfeldern, die im Frühjahr vielfach ungünſtig beſtellt werden konnten und Fjetzt meiſt ſchwer zu bearbeiten ſind. Die Reben ſehen gut aus, haben zahlreiche kräftige Scheine getrieben und dürften der Haupt⸗ ſache nach gut verblüht haben. Wenn das Wetter weiter günſtig bleibt, iſt auf einen reichen Herbſt zu hoffen. L. Wiesloch, 24. Juni. Im weſentlichen kann nunmehr die Heuernte als beendigt gelten. Der Ertrag, obwohl ſehr unter⸗ ſchiedlich nach den einzelnen Gewannen, war doch weniger, als man nach dem im allgemeinen feuchten Frühjahr erwartet hatte. Daher waren die Preiſe bei eee enorm hoch, da anderer⸗ ſeits der Landmann mit den Vorteilen einer frühzeitigen Eindeckung bei zunehmender Geldentwertung vertraut iſt und ſich nicht auf eine Feſtigung der Preiſe bei der Herbſternte verlaſſen kann. *Antergrombach(A. Bruchſal), 24. Juni. In dem Hauſe des Landwirts Joſeph Fetzer 2 war geſtern Feuer ausgekommen, das ſich ungemein raſch ausbreitete und in kurzer Zeit das Ge⸗ bäude und die anſtoßende Doppelſcheuer vollſtändig zer⸗ ſtörte. Die Feuerwehr war raſch zur Stelle, jedoch mußten ſich die Löſcharbeiten vorwiegend auf den Schutz der bedrohten anſtoßenden Gebäude beſchränken. * Schopfheim, 24. Juni. Der Ausſichtsturm auf der Hohen Möhr iſt niedergebrannt. Man vermutet, daß der Brand durch Blitzſchlag entſtanden, denn als man Flammen und Rauch ſah, zog ein ſtarkes Gewitter über das Wieſental hin. Der untere Teil des Turmes und die Treppe waren Steinbau, der obere Teil beſtand aus Holz und iſt ausgebrannt. Das Dach iſt eingeſtürzt. Tu. Triberg, 24. Juni. Auf der Schwarzwaldbahn verkehrt eine neue Perſonenzugmaſchine, die die Gattungsbezeichnung „P 10“ trägt. Die neue Lokomotive iſt ein noch mächtigerer Koloß, als die vor Jahresfriſt auf der Schwarzwaldbahn eingeführte Güter⸗ zugmaſchine„Gü8“ und iſt auf acht Rädern laufend imſtande, einen Uhr 25. Sonntag. 11 hr 28⁰ vollausgerüſteten Perſonenzug ohne Vorſpannmaſchine auf der Bergſtrecke mit bedeutender Schnelligkeit und Betriebsſicherheit zu befördern. Die auf der Bergſtrecke erreichte Schnelligkeit betrug 45 Kilometer in der Stunde. Durch den Fortfall der Vorſpann⸗ maſchinen werden naturgemäß Erſparniſſe nach verſchiedener Rich⸗ tung hin erzielt. *Freiburg, 24. Juntl. Die— 10 5 7 Eheleute Dr. Hugo Auguſt Ficke haben der Stadtgemeinde teſtamentariſch zahlreiche Kunſtgegenſtände für die ſtädt. Sammlungen, darunter eine wert⸗ volle Schmetterlingsſammlung vermacht und außerdem für die Zwecke des ſtädt. Muſeums für Natur⸗ und Völkerkunde eine Stif⸗ tung in Höhe von 100 000 Mark und für die Ausbildung unbemit⸗ junger Mädchen ebenfalls eine Stiftung er⸗ richtet. Aus der Pfalz. * Ludwigshafen, 24. Juni. Nach einer neuen Verordnung der Interalliierten Rheinlandskommiſſion iſt das Mitführen von „Wimpeln“, wie es z. B. bei den Wandervögeln und auf Aus⸗ flügen befindlichen anderen Jungtrupps beliebt und üblich iſt, im beſetzten Gebiet ſtrengſtens verboten. rannn lider weit geſchlitzt und weit offen, obere Augenlider bedeckt, Aug⸗ zapfel vorſpringend.“ Auf dieſe Weiſe läßt ſich jedes Signale:nent mit bewundernswerter Einfachheit tabellariſch feſtſtellen. Jörgen⸗ ſen hat bereits ein Lexikon von 1500 internationalen Verbrechern zuſammengeſtellt, das immer ergänzt und erneuert werden ſoll und das den Veeenee aller Länder die Möglichkeit bieten wird, die Veteranen des Verbrechertums überall und zu jeder Zeit einwandfrei feſtzuſtellen.* Kunſt und Wiſſen. 450jührigen Jubiläum der Univerſität München. Die Uni⸗ verſität München feiert Ee den 24. Juni, ihr Stiftungsfeſt und die Feier des 450jährigen Beſtehens. Eine denkwürdige Biberpelz⸗Aufführung. Die Genoſſen⸗ ſchaft deutſcher Bühnenangehöriger beging heute den 60. Geburts⸗ ag ihres langjährigen Präſidenten Rickelt durch eine Jubi⸗ äumsvorſtellung im Berliner Deutſchen Theater, der hiſtoriſches Intereſſe zukommt. Man gab„Der Biberpelz“ von Gerhard Hauptmann. Es traten neben Rickelt, der die Rolle des Rentiers Krüger noch unter Otto Brahm gab, faſt nur Künſtler auf, die ſchon an der Uraufführung des Stückes beteiligt waren. Der Ge⸗ burtstag ſelber wurde im Hauſe der Bühnengenoſſenſchaft unter Beteiligung von Vertretern des Miniſteriums des Innern, des preußiſchen Kultusminiſteriums, des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe, des Verbandes der deutſchen Bühnenſchriftſteller und Kom⸗ des Vereins Berliner Preſſe und anderer kultureller, po⸗ iſcher und künſtleriſcher Körperſchaften gefeiert. Das Kaiſerbuch. Von einem amerikaniſchen Blatte iſt die Nachricht verbreitet worden, daß die Erinnerungen des Kaiſers, die, wie berichtet, demnächſt veröffentlicht werden, von dem Schrift⸗ ſteller Karl Rosner, dem Bearbeiter des Kronprinzen⸗Buches, herausgegeben werden. Wie wir hören, iſt dieſe Meldung erfun⸗ den. Herr Rosner ſteht dem Kaiſerbuche vollkommen fern. Das Kaiſerbuch wird von dem Verlagsdirektor Eugen Zimmermann veröffentlicht. Im Aufſtieg zum Gauriſankar. Ein weiterer Verſuch, die Spitze des Mount Evereſt zu erklimmen, wurde am 3. Juni unter⸗ nommen. Die Witterungsverhältniſſe ſollen ſehr ſtreng geweſen ſein. Aus Kalkutta wird berichtet, daß Bruce eine Stelle, die wenige hundert 172 unterhalb des Gipfels ſich befindet, erreicht hat. Der Berichterſtatter der„Times“ in Tibet ſagt, daß die Aus⸗ ſichten des Gipfels günſtig ſeien, aber vieles würde „ wom 2 Aus dem beſetzten Gebiet. In der Mordſache an der Frieda Guckes in Idſtein ſind die Ermittlungen der Unterſuchungsbehörden vorläufig abgeſchloſſen. Als Täter kommt der algeriſche Schütze Awana Kenouni vom 23. Regiment in Idſtein in Betracht. Die Unterſuchung ergab, daß die Tat am 11. Juni gegen 6 Uhr abends begangen ſein muß, und zwar in dem etwa 250 m nordweſtlich von der Idſteiner Kaſerne gelegenen Roggenfeld. Der Täter hat ſein Opfer, nachdem er es vergewaltigt hatte, ſtranguliert liegen laſſen. Strangulation iſt als Todesurſache feſtgeſtellt. Gerichtszeitung. ++ Karlsruhe, 24. Juni. In nichtöffentlicher Sitzung verhan⸗ delte die 1. Straftkammer gegen die der ſchweren Kuppelei beſchuldigte Ehefrau Karoline Baumgart geb. Deubner aus Neunkirchen, wohnhaft in Karlsruhe. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten: außerdem wurde der An⸗ geklagten die Tragung der Koſten auferlegt. :: Kaiferslaukern, 24. Jum. Ein Preſſebeleidigungs⸗ prozeß richtete ſich vor dem Schöffengericht Kaiſerslautern gegen den Redakteur Georg Lechleitner von der„Roten Fahne“ in Mannheim, der einem Gewerkſchaftsſekretär in Kaiſerslautern den Vorwurf gemacht hatte, er habe für ſtreikende Holzarbeiter geſam⸗ melte Gelder unterſchlagen. Der Angeklagte konnte keine Spur eines Beweiſes für ſeine Aufſtellung erbringen, weshalb er mit Bedauern die Vorwürfe zurücknehmen und die Koſten tragen mußte. Außerdem hat er die Veröffentlichungskoſten des Ver⸗ gleiches in mehreren Zeitungen zu bezahlen. * Berlin, 23. Juni. Wegen Totſchlags bezw. Beihilfe waren der Kaufmann und„Amateurboxer“ Heinrich Kruſe und ſeine Braut, die 44jährige Frau Martha Schulzze vor dem Schwurgericht angeklagt. Kruſe hatte nach einem voraufgegangenen Wirtshaus⸗ ſtreit den Kutſcher Pianowſki am Kottbuſer Damm durch einen Stich in den Unterleib getötet. Die Angeklagte Schulze ſollte ihm das zu der Tat benutzte Meſſer gereicht haben. Kruſe wurde wegen Körper⸗ verletzung mit Todeserfolg zu drei Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt. Die Angeklagte Schulze, deren Schuld nicht erwieſen war, wurde freigeſprochen. ———P ͥ ͥ—— Sportliche Rundſchau. Fußball⸗Vorſchau. Mit dem morgigen Sonntage geht die Fußballſaiſon 1921/2 zu Ende. Zum Abſchluß ſtehen noch einige intereſſante Begegnungen auf dem Programm. Im Ordenwaldkreiſe findet ſogar noch ein Verbands⸗ ſpiel ſtatt. Ging es vorigen Sonntag um den Platz in der Kreis⸗ liga, ſo geht es diesmal um den Verbleib in der Liga. Sportklub Käfertal und V. f. B. Bürſtabdt ſtehen punktgleich am Ende der Tabelle und morgen wird es ſich auf dem Woldhofplaße entſchei⸗ den, wer in die A Klaſſe abſteigen muß. Von beiden Gegnern hörte man in letzter Zeit nicht viel, aber einen harten Kampf wird es gehen, über deſſen Ausgang ſchwer etwas vorauszuſagen iſt. Von den Ge⸗ ſellſchaftsſpielen verdient das Treffen M. F. C. 1908— Ulmer Fußballverein 1894 Beachtung, da die Ulmer in der Württemberger Liga eine gute Rolle ſpielten. Spielvog. 1907 hat Kreuznach 1907 zu Gaſte Abends 6½ Uhr tritt der V. f. L. Neckarau dem V. f. B. Karlsruhe auf dem Sportplatze beim Waldweg gegenüber. V. f. B. mußte kürzlich von den Neckar⸗ auern eine empfindliche Niederlage einſtecken und wird ſich wohl mit ſtärkſter Mannſchaft zu revanchieren ſuchen. Igm Pfalzkreiſe haben die Ludwigshafener Pereine die Saiſon bereits beendet. Nur der A⸗Meiſter V. f. B. Frieſenheim tritt nochmals auf den Plan. Er hat,⸗die Ligamannſchaft der Mainz⸗Mombach zu einem Gaſtſplel verpflichtet. sr. Südoſtdeulſche Jußballmeiſterſchaft. Trotzdem bereits das Entſcheidungsſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft ſtattgefunden hat — die bekanntlich zwiſchen den Landesmeiſtern der einzelnen Ver⸗ bände des D. F. B. entſchieden wird— ſteht der ſüdoſtdeutſche Meiſter noch nicht feſt Zur ſüdoſtdeutſchen Vertretung hatte der Verband ſ. Zt. Viktoria⸗Forſt in der Meiſterſchaft beſtimmt. Nun⸗ mehr ſoll doch noch endgültig der ſüdoſtdeutſche Meiſter feſtgeſtellt werden. Am Sonntag ſtehen ſich im erſten Entſcheidungsſpiel Sportfreunde⸗Breslau und Preußen⸗Kattowitz gegenüber. Der Sieger trifft im Endkampf auf Viktoria⸗Forſt. Pferòerennen. *Hamburg⸗Horn. Hammer⸗Rennen. 45 000 K. 1600 Meter. 1. F. v. Zobeltitz' Hexenmeiſter 2(Koſing), 2. Correg⸗ gio, 3. General. Ferner: General, Aſtarte. 12:10, 11, 16:10.— Pokal vom Jahre 1913. 60 000„ 1000 Meter. 1. A. u. C. Weinbergs Graf Ferry(DO. Schmidt), 2. Sardanapal, 3. Aber⸗ glaube. Ferner: Lotſe, Iburg. 14:10; 11, 11:10. 5., 2 L. Eilbecker Ausgleich. 40 000 4 2100 Meter. 1. H. Iſaaks Horſt(Koſina), 2. Liebesgott, 3. Südtiroler. Ferner: Staffel⸗ ſtab, Anarchiſt, Terz, Paukenſchläger. 95:10; 15, 12, 14:10.— Gyldenſteen⸗Erinnerungs⸗Rennen. 45 000„ 1800 Meter. 1. Geſtüt Skarpels Feierabend(Herr v. Keller), 2. Ro⸗ derich, 3. Frau Holle. Ferner: Hörſelberg, Herzog, Gyganka. 15:10; 13, 26:10.— Eſpoir⸗Ausgleich. 75000„ 1400 Meter. 1. A. Karaus- Mauſi(9. Schmidt), 2. Kamille, 3. Alarid. Ferner: Widerſtand, Enver, Parze, Mobil, Humboldt, Fridericus. 49:10; 18, 18, 19:10.., Kopf.— Vergleichs⸗Rennen. 35 000% 1000 Meter. 1. G. Beits Honeſta(DO. Schmidt), 2. Kiltinte, 3. Frivora. Ferner: Eſther, Fliegemal, Herzig, Markgräfin. 28:10; 13, 15, 14:10.— Alphons⸗Brödermann⸗Jagdrennen. 60 000„ 3500 Meter. 1. Reimanns Maral(FIrhr. v. d. Vottlen⸗ herg), 2. Glatteis, 3. Orkus. 39:10. 1., 2 L. Breslau. Preis von Groß⸗Strehlitz. 24000% 1200 Meter. Ferner: 1. H. von Opels Favorita(Polgar), 2. Wiwia, 3. Elmado. Ferner: Malching, Talismann, Poeſie. 14:10; 19, 34:10.— Ausgleich der Dreijährigen. 32 000%4 1400 Meter: 1. H. von Opels Fontalyca(Polgar), 2. Iſer, 3. Mazeppa 2. 14:10. Hagelſchlag⸗Jagdrennen. 24 000% 3500 Meter. 1. E. am Endes Poet(P. Lewicki), 2. Ma⸗ lacara, 3. Rio. Ferner: Sainte Saphora. 11:10; 11, 14:10.— Hochſtapler⸗Rennen. 32 000„ 1600 Meter. 1. Lachmanns Strymon(Rupprecht), 2. Kaffeeſchweſter, 3. Falkenburg. Fer⸗ ner: Rheingau, Heldenſang, Oſtara. 91:10; 34. 15:10.— Fert⸗ ſtein⸗Jagdrennen. 32 000. 4000 Meter. 1. Stall Bollen⸗ dorfs Fachinger(W. Heuer), 2. Tilly, 3. Sage. Ferner: Weſter⸗ wald. 22:10; 14, 16:10.— Henckel⸗Ausgleich. 40 000 2000 Meter. 1. Schlutius' Berliner(Sandow), 2. Leibfuchs, 3. Schneeroſe. Ferner: Fridolin, Debutant, Wilita. 18:10, 16, 19:10.— Demetrius⸗Jagdrennen. 32 000 l. 3800 Mtr. 1. Schellers Hagelſchlag(GHerr von Falkenhauſen), 2. Propul⸗ ſor, 3. Almanach. 25:10. Nadſport. »Die Deutſche Radfahrer⸗Union veranſtaltet am 2. Juli die von der Arbeitsgemeinſchaft der Rad⸗ und Motorradſportverbände nachträglich noch genehmigte große Bayriſch⸗Pfälziſche Fern⸗ fahrt Schweinfurt—Saarbrücken. Dieſelbe führt über die 328 Kilometer lange Strecke Schweinfurt, Würzburg, Wert⸗ heim, Miltenberg, Eberbach, Heidelberg, Mannheim, Dürkheim, Kaiſerslautern, Homburg, Saarbrücken. An dieſer wohl bedeutend⸗ ſten ſüddeutſchen Fahrt beteiligen ſich nicht nur alle Wertpreis⸗ fahrer der Deutſchen Radfahrer⸗Union, ſondern auch alle Berufs⸗ ſtraßenfahrer von Namen. Wir nennen hier nur die Brüder Huſchke, Aberger, Kohl, Siewert, Manthey und Schenkel. In Mannheim befindet ſich die Hauptkontrolle, in der alle Fahrer einen Zwangsaufenthalt von 20 Minuten nehmen müſſen, um ſich in die daſelbſt aufliegenden Liſten einzutragen und ſich, je nach Bedürfnis, zu erfriſchen und für die Weiterfahrt zu ſtärken. Der Start erfolgt in Schweinfurt morgens 3 Uhr. Die erſten Fahrer dürften gegen 10 Uhr am Kontrollokal(Stadt Baſel) eintreffen. Neues aus aller Welt. Vom Ahein zur Rhone. Das techniſche Wunder, daß große Schiffe von 1500 Tonnen unter einer Stadt durchfahren, wird zur Wirklichkeit werden, wenn der rieſige Schweizer Plan der Verbindung des Rheins mit der Rhone verwirklicht werden ſollte. Unter der Stadt Genf werden dann Dampfer verkehren, die Frachten von den Häfen der Nordſee und von London zum Fuß der Alpen und weiter führen. Da die Rhone bei Genf ſehr flach iſt, ſo ſoll ein tiefer Knanal angelegt wer⸗ den, der mit dem Genfer See in Verbindung ſteht, und dieſer Ranal ſoll unter der Stadt Genua ſelbſt durchgeführt werden. Die Schweiz, ein Binnenland ohne Hafen, würde durch dieſen profektierten Aus⸗ bau der europäiſchen Waſſerwege einen ungeheueren wirtſchaftlichen Aufſchwung nehmen, denn wenn die großen Verkehrsadern des Rheins, der Rhone und der Donau für Seeſchiffe von 1000 Tonnen fahrbar gemacht ſind, wird die Schweiz der Mittelpunkt und das Durchgangsland für einen großen Teil des ganzen, auf Waſſerwegen geführten europäiſchen Handels. Wenn die von den verſchiedenen am Rhein intereſſierten Regierungen geplante Regulierung des Stromlaufes durchgeführt ſein wird, dann werden Schiffe von 1500 Tonnen Baſel zu jeder Jahreszeit erreichen können. Von Baſel wird ein Schleuſenſyſtem die Schiffe bis zum Konſtanzer See bringen, wo⸗ bei für die Verbindung mit der Donau bei Ulm durch einen Kanal ge⸗ ſorgt wird. Dadurch erhält die Schweiz eine direkte Verbindung mit Rumänien und den Weizenländern des Oſtens. Aber von noch grö⸗ ßerer Wichtigkeit für die Schweizer dürfte die Rhone ſein. Viele Millionen Franken werden freilich dazu verwendet werden müſſen, um dieſen Fluß bis Genf ſchiffbar zu machen. Aber wenn der Gen⸗ fer See im Sommer als Waſſerreſervoir benutzt wird, wird man da⸗ durch zugleich billige Waſſerkräfte für die Induſtrie erhalten. Um den Konal vom Genfer See nach dem Neuchateler See zu führen, wird ein ſehr kompliziertes Schleuſenſyſtem nötig ſein. Die Koſten für dieſen Teil der Kanalanlagen allein werden auf etwa 175 Millio⸗ nen Franken berechnet. Von Neuchatel wird der Kanal durch den Bienner See und die Aar entlang laufen, um bei Felſenau in den Rhein zu münden. Weitere Waſſerwege werden Zürich mit Luzern und Vern mit Thun verbinden. Auf dieſe Weiſe könnten Waren von London direkt bis zum Thuner See transportiert werden, alſo nur 45 Kilometer mit der Bahn von der italieniſchen Grenze entfernt. Man ſchätzt die Koſten dieſes Kanalplanes, der Rotterdam mit Mar⸗ ſeille verbinden würde, auf 400 Millionen Franken; es würde aber damit ein bisher unerreichtes Wunder der Technik von größter wirtſchaftlicher Bedeutung geſchaffen werden. E — Die Speiſenkarle eines deutſchen Hotels im Jahre 1922. Aus ihrem Leſerkreis wird der„.⸗A. Abendztg. die Speiſenfolge des Abſchiedseſſens der Stoffperteilungsſtelle, die am 31. Mai 1922 in einer Münchner Gaſtſtätte abgewickelt wurde, vorgelegt. Sie wird in genauem Abdruck wiedergegeben: Hors'oeuvre à la diplomate Allasch Echau Potage de Oxtail clair 1920 Trarbacher Schloßberg-Auslese Truite de rivière bleu beurre frais pommes natur 1919 Dürkheimer Michelsberg Riesling-Auslese Vol au vent à la toulouse 1911 Chateau Grand Poujeaux Selle de chevreuil à la chasseur Burgeff grün Asperges en branches Sc. mousseline Sorbet à la Preysing Palais — Raubmord im Thüringer Wald. Am Donnerstag abend iſt zwiſchen Oberhof und Veilchenbrunn ein Fabrikant in Ge⸗ genwart ſeiner Frau und Tochter überfallen worden. Seiner Frau und Tochter wurden die Handtaſchen entriſſen. Als der Mann um Hilfe rief, erſchoß ihn der Räuber. Nach einer Meldung des „Waldboten“ in Oberhof iſt der Erſchoſſene der aus Chemnitz ſtam⸗ mende 69jährige Margarinefabrikant Franz Nieſcher. — Autoexploſion. Ein Polizeiauto iſt in der Nähe von Kelbra am Kuyffhäuſer infolge Exploſion des Benzintanks verun⸗ glückt. Zehn Polizeibeamte, darunter ein Offizier, erlitten ſchwere Brandwunden und wurden in hoffnungsloſem Zuſtande in das Krankenhaus nach Sangershauſen gebracht. — Eine vernünftige Maßnahme. Die ſächſiſche Regierung hat eine Verordnung erlaſſen, die den Automobilverkehr an Sonntagen einſchränkt. Landſchaftlich ſchöne geſperrt werden. — Lufſtmord an einem vierzehnjährigen Mädchen. Eine in Pom⸗ mern verübte Bluttat beſchäftigt die Polizei. Der Beſitzer Murs⸗ wiek in Negeſt war mit ſeinem Fuhrwerk zur Stadt gefahren, um ſeine Frau abzuholen. Dieſe Gelegenheit benutzte der mit dem noch nicht 15jährigen Mädchen allein im Hauſe weilende Knecht Heinrich Rahdun zu unzüchtigen Handlungen an dem Mädchen. Zeichen deuten darauf hin, daß zwiſchen beiden in der Küche ſich ein Kampf abgeſpielt hat. Das junge Mädchen iſt erwürgt und dann von dem Mörder unter das Bett gelegt worden. Der Mördes iſt flüchti — Räuberbanden. Zwiſchen Schlodden und Litauiſ Krotingen an der memelländiſch⸗litauiſchen Grenze tauchte eine 5Okßbpfige Räuberbande auf, die ſämtliche Beſitzun⸗ gen der Umgebung niederbrannte und die Einwohner er⸗ mordete. Da es der Polizei nicht gelang, die im Walde ver⸗ ſchanzten Räuber auszuheben, wurde litauiſches Militär aufge⸗ boten, das den Wald abſuchte und die Räuber in einer regelrechten Schlacht überwältigte. Die Räuber flüchteten nach Letland. 22 Mann konnten gefangen genommen werden. 3 weitere Räuber wurden auf einem Fluchtverſuch erſchoſſen. Die über die litauiſche Grenze entkommenen Räuber verſchanzten ſich in den undurch⸗ fortſetzten. hobhaft zu werden. ſturm im Watzmanngebiet hat noch weitere Menſchenleben gefordert. Außer den beiden ſchon gemeldeten Opfern, dem Kauf⸗ mann Stanggaſſinger und dem Bautechniker Dienſt⸗ huber, hat das Unglück durch Erſchöpfung und Erfrierung auch den Tod des Münchener Diplomingenieurs Dr. Leixl, ferner des Münchener Studierenden Arnsperger aus Traunſtein und des jugendlichen Dr. Kausler aus Landau rleh Wie weiter gemeldet wird, iſt im Kaiſergebirge mannsgehilfe Hans Saumüller aus München tödlich abgeſtürzt. Rubelſammler. Die Banken von Genf verkaufen neuer⸗ dings eine Million Rubel in Banknoten für zwölf Francs. Die Banknoten haben an ſich jeden Wert als Zahlungsmittel verloren. Neuerdings haben ſich aber die Sammler dieſes Papiergeldes an⸗ genommen und kaafen es zu Sammelzwecken. Daher wohl auch der immerhin nicht ganz ſchlechte„Kurs“. Eine Verkaufsſtelle hat 5 1 Tage für mehr als eine Milliarde Rubel um⸗ geſetzt. — Moderne Bezahlung. In Wien erzählt man ſich folgende glaubhafte Anekdote, die für den Galgenhumor der dortigen Be⸗ bezeichnend iſt. Als nach Schluß der Konferenz von Genug die verſchiedenen Teilnehmer ihre Hotelrechnungen be⸗ glichen, da bezahlte Lloyd George ebenſo wie Schanzer in Gold⸗ ſtücken ihrer Valuta, Barthou ſchrieb einen Scheck, während der öſterreichiſche Bundeskanzler Schober aus ſeiner großen Akten⸗ taſche zwei rieſige Formulare nahm und ſie dem Maitre d Hotel mit den Worten übergab:„Hier bitte ſind zwei Frachtbriefe. eipe.“ Schließlich legte man die Rechnung Herrn Tß tin vor. Der griff in die Taſche, zog ein kleines Päckchen heraus und warf es auf den Tiſch. Es klirrte metalliſch. Vor einiger Zeit hatte man in den Zeitungen geleſen, die Sowjetregierung habe das Kirchengold beſchlagnahmt. Viele Zentner. Der Maitre dachte an gebrochene Monſtranzen, an handlich zerteilte Weihrauchkeſſel.„Es iſt wegen der Umrechnung, mein Herr,“ meinte er,„wenn die Frage erlaubt iſt: Iſt da ungemünztes Gold darinnen? Oder Silber?“ Herr Tſchitſcherin aber ſagte aus einer Wolke von Zigaretten⸗ Die Kontrolle und die Streckenbeſetzung von Heidelberg bis zur Rheinbrücke wird von der, Radfahrer⸗Union Mannheim ausgeübt.! eee eeee eeeeeeee 5 dampf: noten. Drucken Sie ſich davon zab, wieviel Inen beliebth Straßen, die umfahren werden können, ſollen für den Verkehr 1 dringlichen Wäldern Südweſt⸗Kurlands, wo ſie ihr Mordhandwerk Von Libau ging ſchließlich ein lettiſcher Militärzug ab. Man hofft nun, durch Umzingelung der Wälder der Mordbande Tod in den Bergen. Der gemeldete furchtbare Schnee⸗ 25 herbeigeführt.— er 21jährige Kauf: Zwei Waggons mit Kronen ſtehen auf der Stazione i Prin⸗⸗ it che⸗ 5 „Nein! Es ſind die Kliſchees unſerer Bank⸗ 2 5 — 5 Samstag, den 24. Zuni 1922. Mannheimer Geueral-Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 285. Handelsbla 2 85 * —————————————— Verzinsung von Ausfuhrabgaben. Vor kurzem wurde in der Presse gemeldet, daß in den nächsten Tagen eine Verfügung des Reichsfinanzministers er- scheinen würde, derzufolge nummehr eine Verzinsung für ge- Stundęte Ausfuhrabgaben entsprechend den Vorschriften der Reichsabgabenordnung verlangt werden würde. Wie wir er- kahren, trifft es zu, daß im Reichsfinanzministerium dem- nachst der Erlaß einer derartigen erfolgen soll. Es handelt sich darum, die 88 104 und 105 der Reichsabgaben- ordnung für die Zölle und damit im Zusammenhange auch für die Ausfuhrabgabe, die von den Zollämtern erhoben wird, zur Anwendung zu bringen. Der 5 104 besagt, daß, wenn eine Zahlung, die nach den Steuergesetzen zu leisten, ist nicht rechtzeitig entrichtet wird, Zinsen in Höhe von 5% von der Fälligkeit an zu zahlen sind, soweit nichts anderes vorgeschrieben ist. Der 5 105 enthält einerseits die Bestim- mung daß Stundungen von Zöllen und Verbrauchsabgaben bis zu drei Monaten ohne Verzinsung bewilligt Werden kön- nen und daß Stundungen von Zahlungen erfolgen können, wenn ihre Einziehung mit erheblichen Härten verbunden wäre. Andererseits bestimmt der 5 105, daß Stundungen in der Regel nur gegen Verzinsung gewährt werden sollen. Piese Paragraphen sind für die Zölle bisher noch nicht in Kraft gesetzt worden. Das soll nunmehr geschehen. Mit der Aufbebung der bisherigen zinsfreien Stundung der Ausfuhr- abgaben ist eine neue Belastung der Ausfuhr verbunden, und das gerade zu einer Zeit, in der für zahlreiche Waren die Inlandspreise bereits die Weltmarktpreise erreicht oder überschritten haben und der Ausfuhrabgabentarif in seiner jelzigen Höhe in vielen Zweigen unserer Ausfuhrindustrie als drückend und ausfuhrhemmend oder unerträglich und ausfuhrerdrosselnd empfunden wird. Im Interesse unserer Ausfuhr muß daher gefordert werden, daß wenigstens eine dreimonatliche zinsfreie Stundung der Kusfohrabgabe ge- Währt wird und zur Vermeidung von Härten die Möglichkeit der gänzlich zinsfreien Stundung aufrechterhalten bleibt. H. Schlinck& Co..-G. Hamburg. Das abgelaufene Jahr ist im ganzen befriedigend ver- laufen. Während in den ersten Monaten infolge der starken Preisrückgänge der von dem Unternehmen zur Verarbeitung gelangenden Rohstoffe und des dadurch bewirkten Druckes auf die Preise der Fertigfabrikate keine guten Ergebnisse erzielt wurden, konnte ini späteren Verlaufe des Jahres, als die Rohstoffpreise wieder einen normalen Stand erreicht hat- ten, mit Nutzen gearbeitet werden. Mit ihrer Kundschaft ist die Gesellschaft nach Aufhebung der Zwangswirtschaft wie- der in gute Fühlung gekommen. Dank der Beschaffenheit ihrer Fabrikate wurde eine günstige Entwicklung der Um- Sätze erzielt. Durch weiteren Ausbau der Fabrikanlagen in Wilhelmsburg hat sich das Unternehmen auf eine beträcht- liche Steigerung der Fabrikation eingestellt. Der Bruttogewinn stieg von vorjährigen 4 16,90 Mill. auf 43,81 Mill., die Generalunkosten dagegen von 1 15.74 MIII. auf 4. 4230 Mill. Nach Abschreibungen von 523 679 (523 679) und Zuweisung von 4 1 Million(4 250 000) auf Delkredere verbleibt ein Reingewinn von 4 1147 74¹ 728 020), aus dem wiederum eine Dixidende von 10% 530000(wie 1..) verteilt,& 35 333(35 333) für Auf⸗ sichtsratstantieme ausbezahlt und 4 582 407(160 687) auf neue Rechnung vorgetragen wird. Die Bilanz verzeichnet bei unverändert.30 Mill. Aktienkapital&A 1,64(1,69) Mill. Obligationen,.23 Mil!. Reserven, Kreditoren in Höhe von 139,43(107,28) Mill. Andererseits belaufen sich die Debitoren auf 50.73(38,49) Mill. und die Warenvorräte auf- 87.08(75,17) Mill. Kasse, Wechsel usw. figurieren mit A 7,51(3,62) Mill., die Betriebs- anlage mit 3,16(.68) und die Grundstücke mit 4.¶13³ (0,93) Millionen.* Romeo Schuh.-G. München. Im ersten ein halbes Jahr umfassenden Geschäftsjahr erbrachte das Warenkonto A1 5781¹ 446, Handlungsunkosten erforderten 4 7 055 823. Nach 4 138 718 Abschreibungen auf Inventar verbleibt ein Rein- gewinn von 616 905, Woraus 10% Dividende verteilt und 116 905 vorgetragen werden, Mit den bei Begründung der .. in Betrieb genommenen 119 Geschäften verfügte die Ge- sellschaft Ende 1921 über 126 Verkaufsstellen, von denen die neueröffneten sich von Anfang an als besonders erfolgreich erwiesen. In der Bilanz erscheinen A 21,74 Mill. Kreditoren, anderseits 5,45 Mill. Bankguthaben und 26,76 Mill. Waren. Debitoren betrugen„ 43 896. Veber die Aussichten des Jaufenden Geschäftsfahres könne eine Voraussage nicht gemacht werden, so günstig auch die Entwicklung in den bereits abgelaufenen fast 6 Monaten gewesen sei. Die von Komm. Rat Siegfried Pflaum geleitete a..-V. am 23. Juni, in der das gesamte Aktienkapital von 15 Millionen ver- treten war, genehmigte sämtliche Anträge der Verwaltung. Aufgehobene Verkehrssperre. Die Annahmesperre nach Coblenz-Ort und Coblenz-Werft-Kleinbahn ist aufgehoben. Konkurse in Baden. Ueber das Vermögen der Firma Egu. Elektrizitätsgesellschaft m. b. H. in Untergrombach ist das Konkursverfahren eröffnet worden. Reueste Drahiherichte. Berlin, 24. Juni.(Eig. Drahtb.) Die Archimedes-.-G. kür Stahlindustrie, Schraubenfabriken in Berlin und Breslau, bplant die Erhöhung des Aktienkapitals von 6 auf 30 Mill. A. Hamburg. 24. Juni.(Eig. Drohtb.) Die Handelskontor- .-G. bringt für das erste Geschäftsjahr. eine Dividende von 25% auf die Stammaktien und 63% aut die Vorzugsaktien zur Verteilung. 0 * Hamburg, 24. Juni. Eig, Drahtb.) Die Handelskontor- Generalversammlung der Mitteldeutschen Zündwaren-Fabrik- .-G. wurden für die ersten 10 Monate des abgelaufenen Ge- schäftsjahres 4½% Dividende verteilt. In den Aufsichtsrat ge- Wählt wurde Generaldirektor Hermann, Kühn und Ernst essunger in Darmstadt. Der Geschäftsgang wird von der Verwaltung als günstig bezeichnet. * Dresden, 24. Juni.(Eig. Drahtb.) Die Rockstroh-Werke .-G. planen die Ausschüttung einer 30%% igen Dividende gegenüber 20% im Vorjahre. * London, 24. Juni. In der Generalversammlung der britischen Farbstoffvereinigung in Manchester erklärte der orsitzende Sir William Alexander, daß die Ergebnisse des ahres einen Reinverlust von ungefähr einer Million Pfund Sterling betrügen. Dieser rühre von der Entwertung der Warenbestände her, und würde durch die Anhäufung von oh- und anderen Materialien noch verschlimmert“ In ezug auf dendeutschen Wettbewer b sagte der Vorsitzende, daß zwischen den Vertretern der Vereinigung und den deut- schen Farbwerken unverbindliche Besprechungen im Inter- ksse einer gedeihlichen Zusammenarbeit stattgefunden hätten. der Vorsitzende betonte, daß die Vereinigung ein diesbezüg- liches Uebereinkommen willkommen heissen Würde. voraus- sichtlich, daß dies nicht gegen den englischen Grundsatz ver- Stöße. wonach die Vereinigung besonders die Schafkung einer englischen Farbstoffindustrie antsprechend den Bedürknissen Großbritanniens im Krieg und Frieden bezwecke. Bisher ätten die deutschen Interessenten jedoch diesen Grundsatz micht angenommen. t des Mannheimer Generdl-Anz Dollarkurs 338 Ma Börsenperichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 23. Juni. Die Haltung der heutigen Börse war sehr ruhig. Es gelangte nur ein Abschluß in Pfälz. Bank- Aktien zu 47% zur Notierung. Sonstige Notierungen: Westeregeln 1400., Benz 440 G. 450., Rhein. Elektra 390., Unionwerke 500., Wayss u. Freytag 540., Zellstoff- labrik Waldhof 675., Zucker Frankenthal 575 G. und Zucker Waghäusel 810 G. Deuisenmarki Weiteres Emporschnellen der Devisen. Mannheim, 24. Juni.(.50 Uhr vorm.) Die Kurse sind alle sehr fest. Der Dollar notierte anfänglich mit 339—340 ist aber wieder eine Kleinigkeit zurück. Am hiesigen Platze werden genannt: Holland 11 300—11 350, Kabel New Vork 338—340, London 1490—1500, Schweiz 6400—6450, Paris 2865 bis 1885, Brüssel 27—2730, Mailand 1580—1610.* New LVork, 23. Juni. Der Kurs der Reichsmark stellte sich bei Börsenschluß auf 0,30%(0,3075) cents, was einem Dollarkurs von& 331,95(327,87) entspricht. Tk. ich. 22. 23. Un Franken) Berlns.81.80 ttallen) 23.50 28.25 Men:„„„.03.03 Brülssel 43.10 42.86 Kopenbagen 113.25 112.75 Hellann„ 50 203.25 Stockhoim„ 133.25 136.25 New Vork.27.27 Ohristlana„.25 37.50 London 9* 23.22 23.32 T 82.18 32.— Parls.„.80 45.10 Buenos Alres. 163.50 189.— Amsterdam. 22. 23.(in Gulden) Weobsel a. Londen 1147 11.46 Weohsel a. Steckholm, 66.55 66.60 1„ Berlin.78.78„„ Ohrlstlania 43.80 43.25 22.32 22.22„„ ew Vofk..59.60 „ u„ Sohwelr. 49.25.25„„ Brüsgel.J8 21.07 Men.01.01„„„ Hagrid, 40.40 40.50 55„ Kopenhagen 55.50 35.57 52„ ktallen 12.55 12.50 Kopenhagen. 22. 29.(in Kronen) 1* Stohkw. A. Handerz.47.45 Siohtw. a. London„ 20.70 20.61 „ Amsterdam 139.85 150.25„„ Faris.. 49.40 40.— 0„ Sohwelz.„ 38.90.30 1„ Antwerpen. 38.15 38.— 75„ Mew vork.69.69 5„ Helsigngtors 10.283 10.40 Stockholm. 22. 23.(in Kronon) Slochtw. a. Berſin 120.20 Stohtw. a. London 17.28 17.20 „*„ Amsterdam 153.50 150.50 1„ Fatlse.. 33.68 33.30 0„ Sohwelz. 74.— 74.20 1% ree„ „„ Washingten.90.91„ o„ Helelngfors.885.68 New Tork, 23. Junl(ug) Deviten. 22. 23. Spanlen 15.58 15.53 Frankrelion.56.47 Sohwelz 18.97 18.94 Itallen.886.74 Zelgten.13.03 Eagland.42.40 Doutschland.30.30 Waren und Härkie. Neue Preiserhöhung für Nähgarn. Wie die Vertriebs- gesellschaft Deutscher Baumwoll-Nähfaden-Fabriken bekannt- Sibt, werden die Preise für Nähgarne, die ab 6. Juni leilweise ermähigt worden waren, ab 19. Juni wieder erhöht und zwar über den Preisstand vor dem 6. Juni hinaus. Die Kohlenlage Deutschlands. Anläßlich der Verhand- kungen der Garantiekommission mit dem Reichskohlenkom- missar wird, wie dem„Achtuhrabendblatt“ gemeldet wird, auf die Verschärfung der Kohlenlage Deutsch- lands hingewiesen. Es sei mit einem Aus falf von unge· fähr%½ Millionen Tonnen im Jahre 1922 im Ruhrgebiet zu rechnen. Dazu kaàme die Verminderung an oberschlesischer Kohle. Die Industie erhalte schon seſt einiger Zeit 10 Kohlen weniger zugewiesen. Die Einfuhr von Kohlén verursache eine weitere Verteuerung der Produktion. Erhöhung der Kohlenpreise. Der paritätische Schlich- tungsausschuß im Reichsarbeltsministerium hat einen Schieds- spruch gefällt, der für die Tariflöhne des Ruhrkohlengebiets eine Erhöhung von 35& vorsieht. Die daraufhin durch- eführte Heraüfsetzung der Kohlenpreise dürfte etwa 100 4 ür die Tonne betragen. Da zahlreiche andere Preisrege- ljungen auf der Basis der Kohlenklausel wurden, ist heben der Erhéhung der Eisenpreise auch noch mit weite⸗ ren sonstigen Erhöhungen zu rechnen. Deutscher Metallmarktbericht.(Mitgeteilt von der Metall- und Rohstoff-Gesellschaft m. b.., Berlin.0O.) Das Schei- tern der Anleiheverhandlungen mußte die von vielen Seiten erWartete und befürchtete Wirkung bringen, daß die Stim- mung für unsere Reichsmark im Auslande wieder eine schlechtere Wurde, und infolgedessen die Devisen anzogen; der Dollar setzte am Beginn 5 Woche bei etwa 320 ein, die Metallpreise machten natürlich diese Erhöhung mit, und am Montag der Woche hatten wir daher einen Elektrolytkupfer- preis Von annähernd ½ 100. Die plötzliche Preiserhö ung hatte zunächst die Wirkung, daß ein allgemeines Deckungs- bedürfnis hervortrat, daß viele Käufe, Welche seit längerer Zeit zurückgehalten waren, nun nachgeholt werden muhten, zu welchen noch verschiedenlich Meinungskäufe hinzu kamen; allerdings blieb die Nachfrage seitens der Industrie nach Erledigung der Eindeckungen auch in dieser Woche be⸗ schränkt, und das Hauptgeschäft entwickelte sich in Handels- und Spekulationskreisen ab. Als im Laufe der Woche die Devisenkurse und Metallpreise etwas abbröckelten, flaute auch das allgemeine Geschäaft wieder ab, und die Umsätze verringerten sich, da wieder das Gefühl allgemeiner Un- sicherheit Platz griff. Am Freitag sahen wir ein erneutes Anziehen der Kurse, verbunden mit festeren Devisen. Am Kupfermarkt ist die dauernd starke Nachfrage nach promp- tem Raffinadekupfer zu erwähnen, Während intden anderen Metallen reichliches Material auch zur prompten Lieferung am Markte ist. Die Preisentwicklung der einzelnen Metall sorten War im übrigen in dieser Woche normal. Der Altmetallmarkt konnte im Zusammenhang mit den Neumetallen nicht unbeträchtlich anziehen und gestaltete sich das Geschäft nach lüngerer Zeit wieder etwas lebhafter. Be- sonders Rotguß und doppelt raffiniertes Weichblei zur prompten Lieferung waren sehr gefragt, obgleich der Preis für Rotgul kaum anziehen konnte. Die bezahiten Preise der letzten Woche waren unverbindlich wie folgt: M. M. Elektrolyſkupfer wire bas 700— 10000 Huttentohzinet. 3700— 3800 Reffinadekupfer 90%. 8500— 8750 wemeltedzinr. 20975— 3200 Reinnickel 98/% 20000—2000 Hüttenweichhler. 3375— 3475 Hültenaluminium o8/00% 12300- 12800 Hartblei ſe nach Qual. 2500— 2700 Zinn Banka od. Austral. 200—21000 Antimon-Regulus. 3150— 3350 Lötzinn 30%... 8800.— 9200 Ouecksilber 40000—45000 alles per 100 kg. Edelmetallpreise! M. 735—780 S Qold M. 203—208 alles per Gramm Goldkurse der Relchsbankc fülr ein 20 Markstück vom 19./24. Junt M. 1250.— Altmetallpreise, tiegelrecht, verpackt in geschlossenen Quantitüten, bei kleineren Posten entsprechender Ab- bezw. Zuschlag: M..60—.80 Platin M. M. Altkupfer 7500- 700 Neue Zinkabfale ca. 2650—2880 Altrofguß 5300—6800 Zinkzünderlegiorung. 2350—2500 Schwermessing. 4200—4500 Aulble). 22450—2600 Messingspüne 3600—3000 Aluminfumblechabiälle Altzintet 2300.—2500 98,/V00,õ,jꝗę ñ · 9400—9800 alles per 100 kg. eiger Wachs.(Marktbericht von Ludmar, m. b..) Das Schei- tern der Anleiheverhandlungen War für die Verbraucher das Signal zur Aufgabe ihrer Zurückhaltung. Bei scharfer Devisensteigerung und weiterhin erhöhten Forderungen für alle nachstehenden Produkte setzte gleich zu Wochenanfang ein großes Geschäft ein. Es notierte im Großhandel verzollte Ware ab Lager Köln: Paraffin 30,50—32, Carnaubawachs 112—118, Carnaubawachs gebleicht 4 51—54, Carnauba- Wachs-Rückstände 50—53, Bienenwachs 130—45, Bienen- Wachs gebleicht 145.—160, Japanwachs 118—125, Ceresin 34,50—.36, Ozokerit-Ceresin& 36,50—38,50, Stearin 67—68, Technischer Talg 1 Pfund per Tonne erhöht, Hammeltalg 59—63, Rindertalg 58—60. Der gegenwärtige Zoll be- trägt für Paraffin, Carnaubawachs und Bienen Wachs 6, für Japanwachs 9 per Kilogramm. Berliner Metallbörse vom 22. Juni. Prelse in Rark fur 100 Kg. 22. Juai 23. Junl 13300 13400 22300 22500 22500—22800 22000-72100 22105—27200 22. junl. Elektrolytkupfer 102⁵5⁵ 1022⁴ Rafflnadekupfor 6700—8800 9725—8800 Aluminjum l. Barr. Zinn, ausländ. Schiffahrt. Schifts-Nachrichten der American Linie, Hamburg. Der Dampfer„St. Paul, am 7. Juni von New Vork abgefahren, ist am 17. Juni in Hamburg angekommen. Schiffs-Nachrichten der American Line, Hamburg. Dampfer„Minnekahda“, am 10. Juni von Hamburg abgefah- ren, ist am 21. Juni in New Tork angekommen. Schiffs-Nachrichten der Red Star Line, Antwerpen. Der Dampfer„Kroonland“, am 10. Junf von New Vork abgefahren, ist am 21. Juni in Antwerpen angekommen. rrraener Wasserstandsbeobachtungen im Monat junt Pogelstatſon vom Vatum Rheln 0 20. 21. 22 22 2. Semertungop Sonustoringa 2.58.7 390 299.90 Abends 0 Unr Lene.. 20 452 37 4½% 376 Lachm 2 Uhr Haxaub. 4653.2.32 396.79 Nachm. 2 Uh Bannhelm.67.85.2.40.9 516 Horgens 7 Uhr Ham„„ de e n.-B. 12 Uhr Kauvd.1 419)22 32.86 Vorm. 2 Uhr Köin 428 290.89.00* Naohm. 2 Uhr vom Neckar: Mannheldmd 4477 17 809.31.35.08] Vorm 7 Uhr flellhronnn.38.12.75 661.67.65] Vorm 7 Ubr WIndstill. Bedeokt. 120. Wasserwärme des Rheinus am 24 Juni morgens 6 Uhr: 14½ R Mannheimer Wetterbericht vom 24 Juni morgens 7 Uhir. Barometer: 757,2 mm. Thermometer: 15.40 C. Niedrigste femperatut Nuchts 14,0% C. Höchste Temperatur gestern: 21,50 C, Niederschlag:.0 Litef den qm. SW 3. Schwach bedeckt. 9 8 Druckeret Herausgeber, Trucker und Verleger: * Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannßbeiin, 6; 6. 2. Ferdinand Heyme.— Verautworllich für Politik: Or. Fritz Direktion: Hammes; für Handel: ..: Franz Ki für Fenilleton! A. ſr Lolgſ I. Franz Kircher; für Feuigeton: A. Maderno; und den übrigen redaktionellen Inhalt: J..: Joſef Gailhofer, für Anzelgen: Karl Hünel. Der Blel 3525—575 3575.—3725] Huttonzinn ftohzink(Vb.-Pra 4010 4033 Niokel r 2700-24509 do.(fr. Verk.) 3900—3950 3923—39786 Animon 2500.—3380 3350— 3400 Plattenzink 3175.—.225 3200—3250 Siber fur Ikg. 6925.—6975 6950—6975 Aluminlum 13050 13750 Platiu p. Ar. 90⁰0 82⁰ London, 23. Junl(WS) Metallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 kg.) 2. 23. destseleot. 66.50 66.50 f Blel 23.65 23.50 Kupfer Kass 61.75 61.50 Miekei 160.— 160.— Zink rrpt. 27.50 27.50 do. 3 Ronat 62.15 62.—] Tinn Kkassa 152.25 32.75 Aueoksſiher 11.— 11.— do. Elektrol 69.— 69.— d0. 3 Monat 153.45 153.76] Antimon 84.— 34.— Liverpool, 28. Jun(W3i) Saumwolle.(in engt. Pfü. v. 484.) Soptomber 19.05 19.08 Umsatz 15000 10000 fAugust 13.04 12.87 Alexandris 39.40 39.50 Import 200 2560] Seßt. 12.91 12.77 Novemher 41.05 41.20 Jum 18.20 13.13 Oktober 12.80 12.65 Oborägypt. 28.45 29.55 Juli 13.16 12.97 Aegyptische 16.75 16.75 Oktober 29 25 29.25 Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 28. Jun(WS) Funkdlenst.(Machdruok vorboten). 8. Zuf. zus. 15000 12000 stand t. 12.— 12.— Kaffee loko 10.85 10.85Elektrolyt 13.75 13.25 Ored. Bal..50.50 zull 10.15 19.92J Ling loko 31.25 31.25 Zuok Centrt.88.88 Septemd. 10.08.88 Blei.60.30 Terpentin 149.— 159.— Dexemb..95.01 Zlnk.37 56.32 Savannah 130.25 140.30 März.65.65Elsen.50 24.50 N. Ori Saum, 22.53 22.28 Mal 882.80 Weindlecn.75.75 Welzen rot 130.25 139.— Baumw. loko 22.20 Sohmalz wWt. 12.40 12.40 Hart loko 131.25 131.— Jun! 22.30—..—Talg.785.75] Wals loko 74.45 74.75 Juli 22.38 21.67[Saumwsatöl! 11.— 11.— Mehl nledr.p..50..50 August 22.53 21.82 Juli 11.2J 11.16 häohst Pr..25.28 Zeßtember 22.48.75 Petrol. oases 15.50 15.50 deträfr Engl..—.— Oktober 22.386 21.68 tanks.— 6. Kontinent 15.— 15.— Chlengo, 23. Jun(w8) Funkdlenst.(Nachdruck vorboten). 22. 23. Welzen zuft 118.78 114.—KRoggen Sept. 87.75 88.48 Sohwelne Sept. 115.— 118,—Sohmalz Ju 11.47 11.47 ſelont nledr. 10.80 10.70 Mals Jul 63.25 63.25 opt. 11.77 11.77 höohst. 10.3 19.80 Der. 80.— 67.8 Pork Juli—.— Söhw. nledr. 10.40 10.38 Hafer zulf 38.48 37.45 Rlppen iuli 12.40 12.85 böchst. 10.55 10.58 7%„ Sept. 39.05 39.95 Speok niedr. 12 25 12.25 Zut. hioage 36000 28000 Roggen Jul 67.75 50.45 höchst, 13.25 13.25 Wosten 116000 102⁰⁰0 Kursbericht über Kali-Aktien und-Kuxe mitgeteilt vom Bandchause E. Calmann, Hannover. Notierungen vom 20. Junl. Nach- An- Nach- An- Numns frage gebot Name frage gebot Alexendershell. 145000J 150000 Maries N—— Alicenhall 200% 21000 Marie Lulse 20000 20500 Aller Hammonia. 97000 99000 MWax 33220000 21800 CC0 97000 99000 NMeimershausen 9000 9500 Beſenrode—— Neusollstedt. 35000 37000 Zergmannssegen 190000 195000[ Neustassfurt— 2270000 Berustorrff. 25000 20500 Oberhotrpſ.. 22000 23300 Hraunschweig-Lüneburg. 4000 4800%0] Priaz Eugen 4—— Burbach 332000 338000 Nansbacht. 32000 34800 Carpglone 000 27000 Reſchskrone 25000 27000 Jatſsuſdg. 68000 70000 Reighardsbrund..25000 27000 Serlshall. 32000 37500 Richard— 25000 270⁰⁰ Elnigkeit 84000 86000 Rothenbe———4— Sllesz... 48000 47000 Rothenfeſdpe 50000 32000 Erſchssegen„39000 41000] Rsssing Baryten 72000 74000 Felsenfestt 62000 63500 Sacbsen Wemar 140000 725009 Prledrichrodcs. 44000 45500 Selzmünge 57000 689000 Fürstenhall 51000 82500 Schwꝛarzburg. 31090 32000 Sebran 65000 68000 Sſiegfnedll 31000 52300 Slückauf b. Sondersheus. 290000 305000 Siegfried Glessen. 130000 135000 Srossherz. Wilheim Ernst 36000 57500 Thüfingen 34500 36000 Günthershalal 34000 55500 Nolkenrode 95000 58000 Habigshorst 33000 35000] Walbecccgk 77/0% 73000 Hlenss Silberberg. 8000 91000 Walter 7 30000 32000 ſledwigsburgg. 11800 12200 W²äthelmsheft 130000 140000 Hieſſigenmünle 500 30000] Wiihelmsball-Oeisbürg. 22000 23500 eiligenrodsg 16500%0 170000 Wintershaſfl. 25b000 4400000 Jeimboldsbausen 24000 26000 Ad! 1190 210 Heſdrungen 14000 14500* 121 do 14000 15000 Fii 2⁵⁰ 280 Hleringen 47000 49000 Oroesberzog von Sachsen—— klermann 711 130000 135000 Hallesche Neli.. 1300 1330 Eindenburg Fn 137000 142000 Hannoversche Kali St. 1000 1028 Hohenfes 150000 105000 Fennoversche Kall Vorz.—— Hüöpstedlt 61900 63000 Haeeed 22 1350 30000 ustus—— N:::J4000 28000 Pbgeen 80 00 imad 25900 34000 Sondendeg 270 2400 Jehangasball.. 40000 42000 Ssledetfurtn 2474 2325 Ceiseroos. 340000 360000 Sigmundshal.. 2128 27235 9 17VEFFF11C eeee ee 80 625 Tendenz: Ruhiges Geschäft bei allgemein behaupteten Kursen. Tüdung und Anterhaltung. Nr. 22. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Samskag, den 25. Juni 1922. ein Werk über Hlt⸗Deutſchland. Claudius Ptolemaeus, der berühmte Mathe⸗ matiker, der im Serapeum zu Alexandria von rund 70 bis 150 n. Chr. gelebt und gearbeitet hat, hinterließ uns in ſei⸗ nem Werke„Geographia“ und zwar im 2. Buche,., 11. und 12. Kapitel, eine genaue wiſſenſchaftliche Beſchrei⸗ bung der zu Germania antiqua gehörigen Landſchaften, Ge⸗ birge, Flüſſe, Völker, Staaten und Städte. Für das Gebiet der großen Germania megale oder magna, die vom Rhein im Weſten, Donau im Süden, Nord⸗ ſee, Jütland!), Nordküſte und Oſtſee im Norden, ſowie dem Weichſellaufe im Oſten begrenzt wird, hat er mit genauen Poſitionen für Längengrade und Breitegrad jedes Ortes 94 „Städte“ und einen Hafen, Manarmanis(= Mahorn), ge⸗ legen an der Einmündung der Hunſe in die Nordſee, nahe der holländiſchen Stadt Groningen, überliefert. Seit Jahrhunderten war die Lage dieſer 67eis, die offenba;⸗ nicht nur Städte in unſerem Sinne, ſondern auch als Han⸗ delsplätze, Märkte, Feſtungen, Reſidenzen, Verſammlungs⸗ orte der Germanen angeben, ſtrittig. Jeder Lokalhiſtoriker bemühte ſich,„in edlem Wettſtreite“ ſeinem Heimatorte die Ehre einer Ptolemaeus⸗„Stadt“ zu verſchaffen. Dieſem Wirrwar ſubjektiver Meinungen hat nun Prof. Dr. Mehlius in Neuſtadt a. H. in Sjähriger Arbeit ein Ende gemacht, indem er nach mathematiſchen Formeln und nach Prüfung aller wichtigeren Begleitumſtände die Angaben des Claudius Ptolemaeus unterſucht, nachgeprüft und redu⸗ ziert hat. Hiebei ergab ſich, daß faſt alle dieſe„Städte“, mit Ausnahme von wenigen„Außenſeitern“, an alten Han⸗ delsſtraßen gelegen ſind, die ſeit grauer Vorzeit„gang und gäbe“ waren, wie ſchon die Phönizier und Maſſalioten des Bernſteins halber, den die Römer glaesum Glas nach einem Wort der Germanen benannten, die Küſten der Nord⸗ und Oſtſee vom Mittelmeere aus beſucht hatten. Eine dieſer Handelsſtraßen zog von Castra Ve⸗ tera= Kanten Siegfrieds Reichl) von der Mündung der Lippe in den Rhein in diretter Richtung mit 320 Kilometer Luftlinie durch das Münſterer Land über Hunte, Weſer und Aller zur Elbemündung, wo die Handelsſtadt Treva= Hamburg lag. Ein anderer uralter Verkehrsweg zog von Mogontiacum— Mainz aus den Moenus— Main auf⸗ wärts über Aretaunon Friedberg, Locoriton- Wert⸗ heim, Bergion= Bamberg. Menosgada- Weismain über die wilde Gabreta= Böhmerwald hinüber ins Gebiet der Eger und der Moldau in etwa 300 Kilometer Luftlinie. Die Reſidenz von König Marbod lag dort bei Klingenberg an der Vereinigung von Woltawa mit Moldau. Hier trafen ſich —0 2 5 88 vom Rhein und Main, von der Donau und der e her. Die wichtigſte Bernſteinſtraße nahm ihren Lauf ſeit Neros Zeiten von Carnuntum Petronell a. d. Donau, durch das Waagtal über den Jablunkapaß(541 Meter), Ka⸗ lisia— Kaliſch bis zur Weichſelmündung und hatte in der Luftlinie eine Länge von ca. 700 Kilometern.— Alle dieſe uralten Handelsbeziehungen, die Lage der 95„Städte“, der Völker, Flüſſe, Gebirge von Alt⸗Deutſchland uſw. ſind in dem Werke, das der Verfaſſer kürzlich vollendet hat, darge⸗ ſtellt. Einzelne Teile davon ſind ſchon im Druck erſchienen; andere harren auf die Lettern und die— Mäcene. Die letzte, aber vollendete Abteilung des Ptolomaeus ⸗ Werkes wird, wie uns mitgeteilt wird, im Archiv für Anthro⸗ ——(Organ der Deutſchen Anthropol. Geſellſchaft) einen. E. T. f. Hoffmann. Zu ſeinein 100. Todeskag am 25. Juni. Von Alfred Maderno. Es mag ein Zufall ſein, daß die geſteigerte Erneuerung ſo⸗ vieler Ideen der Romantik, das Wiederauftreten ihrer fieberhaften Krankheitserſcheinungen in ein Jahr fällt, in dem wir mehrerer typiſcher Vertreter der romantiſchen Bewegung an beſonderen Ge⸗ dächtnistagen gedenken. Auf den 10. März fiel Friedrich Schlegels, auf den 2. Mai Friedrich von Hardenbergs(Novalis) 150. Geburts⸗ tag. E. T. A. Hoffmann iſt am 25. Juni hundert Jahre tot. Es mag, wie geſagt, ein Zufall ſein, aber eine auffallende Erſchei⸗ nung iſt es darum nicht minder. * eimbriſcher Cherſones. Dänemark und Schweden ge⸗ hören bei Ck. Ptolemaeus nicht zu Germania im engeren Sinne. er⸗ Bildung und Ünferhalfung Dankbarer, als den Zuſammenhängen nachzugehen, wäre aller⸗ dings, den gewaltigen geiſtigen Unterſchied zwiſchen damals und nn aufzudecken. Die Aufgabe führt uns heute jedoch zu einer be⸗ timmten Perſönlichkeit und läßt uns auf dieſe Unterſchiede nur im Vorübergehen einen Blick lun. An einer Erſcheinung können wir aber iroßdem nicht vorbeiſehen; ſie iſt die augenfälligſte, die wich⸗ tigſte für das Verhältnis der Zeiten zueinander. Die Jahre des Erwachens der romantiſchen Ideen und des Beginns ihres eigenen Stils waren an ſchöpferiſchen Talenten von ausgeſprochener Per⸗ ſönlichkeitsgeltung unvergleichlich ceicher als die Zeit der zweiten Wiedergeburt, in der uns merkwürdigerweiſe keinerlei reifen Früchte in den Schoß fallen. Wenn wir im Schatten Ernſt Theodor Amadeus Hoffmanns ſtehen bleiben und von hier aus ungeblendet hinausſchauen auf das weite freie Feld der Dichtung, ſo erblicken wir keinen Geiſt, der ſo kühn über die Grenzen aller Diſziplinen ſich hinwegſetzte, in allem Uebernatürliches ſähe, allem das Geheimnis tiefſten Aber⸗ glaubens und höchſter Wundergläubigkeit aufſpürte wie der Geiſt dieſes Dichters. Wer nach Erklärung lechzt, findet ſie auch bei Hoffmann und erblickt die Wurzel ſeiner ungewöhnlich regen Phan⸗ taſie, ſeines ungezügelten Temperaments, ſeiner überlegenen Welt⸗ anſchauung und reichen Menſchenkenntnis in der Häufung ſtark ausgebildeter Talente. Hoffmann war nicht nur ein ſcharfſinniger Juriſt und Dichter, ſondern er war auch Zeichner und Muſiker. Man muß die Reihenfolge ſeiner künſtleriſchen Begabungen eigentlich mit dem Zeichentalent beginnen und das Dichten zuletzt nennen. Denn ſeiner Gabe, vortreffliche Karikaturen zu zeichnen, hatte Hoffmann die erſte größere Erſchütterung in ſeinem Leben zu verdanken. Der Aſſeſſor in Poſen wurde um dieſer Kunſt halber, die ſich nicht durchweg derſelben Beliebtheit und Wertſchätzung er⸗ freute, nach Plozk und dann nach Warſchau verſetzt. 1806 machte der Krieg ſeiner juriſtiſchen Laufbahn vorläufig für längere Zeit ein Ende. Um leben zu können, nutzte Hoffmann ſeine muſikaliſche Begabung als Muſiklehrer. 1808 finden wir ihn zu Bamberg als Muſikdirektor des dortigen Theaters, das aber bald ſeine Pforten ſchließen muß. Nun tritt Hoffmann als„Kapellmeiſter Johannes Kreisler“ auf. Unter dieſem Namen, der ſpäter in ſeinem Haupt⸗ werke wiederkehrt, ſchreibt er in die Leipziger Allgemeine muſikaliſche Zeitung. Nach kurzem Wirken als Orcheſterdirigent der Sekondaſchen Schauſpielergeſellſchaft in Leipzig und Dresden kehrte Hoffmann dann 1816 doch noch in ſeinen urſprünglichen Beruf zurück. Er kam als Rat an das Berliner Kammergericht. Aus dieſem Jahre ſtammt ſeine, beſonders von Karl Maria von Weber gerühmte Oper„Undine“, die freilich wie alle übrigen Kompoſitionen Hoffmanns ſo gut wie vergeſſen iſt. Ein ſonder⸗ bares Schickſal für einen Muſiker, der die Anerkennung Beethovens beſaß und als nachn aſen hohen künſtleriſchen Ernſt bekundete, wie auch ſeine nachgelaſſenen Werke, darunter eine Meſſe, eine Sinfonie, ein Miſerere und verſchiedenen Partituren, bewieſen. War ſein Zeichentalent indirekt die Veranlaſſung zu inten ſiverer Beſchäftigung mit der Muſik, ſo gelangte Hoffmann auf dem Wege über und durch die Muſik zur Dichtung. Die Entwicklung und Steigerung ergibt ſich aus der Muſikſchriftſtellerei, zu deren Klaſſikern Hoffmann gezählt werden darf. Seine Einfühlung in das Schaffen Bachs und Beethovens, ſein tiefes Verſtändnis für Mozart haben Laien und Fachleuten wertvolle Anregungen ver⸗ mittelt. Denken wir nur an Robert Schumann, den lange Zeit verkannten, dann aber ſiegreich durchdringenden Erben Hoff⸗ mannſchen Ingeniums. Faſt die Hälfte ſeines Lebens hat E. T. A. Hoffmann(Amadeus nannte er ſich aus über alles großer Verehrung für Mozart; ſein eigentlicher dritter Vorname war Wilhelm) der Muſik gewidmet. Nur acht Jahre der Dichtung. Als Dichter aber iſt er bis heute bekannt geblieben, und nicht wenig hat die Offenbachſche Oper „Hoffmanns Erzählungen“ dazu beigetragen, denn geleſen wird Hoffmann hauptſächlich von Schriftſtellern und zwar von ſolchen Schriftſtellern, die ihre Phantaſie an ſeinem unerſchöpflichen Born bereichern wollen. Sein Name iſt zum Aushängeſchild für phan⸗ taſtiſche, groteske, ja ſelbſt nur formloſe Literatur geworden. Der ſtarke Geiſt Hoffmanns tritt aber gerade dort am deutlichſten in Erſcheinung, wo ſich die Abſicht breit macht, ſo zu ſcheinen, wie Hoffmann war und ſein mußte. Dieſer Dichter iſt von keinem ſeiner zahlloſen Nachahmer auch nur annähernd erreicht worden. Wir dürfen darin nicht nur den Beweis für ſeine außergewöhnliche Begabung erblicken, ſondern auch dafür, daß Hoffmanns Schaffen über Abſicht u. Bewußtheit ſteht u. daß er trotz grotesker Feder klar und deutlich ſeine eigene Kunſtrichtung begründet, die er durchhält und ſeiner Nation wohl vererbt, ohne daß ſie ſich jedoch von ſeinem Namen zu löſen vermöchte. Die bedeutendſten unter den Werken Hoffmanns ſpiegeln die Sonderbegabungen dieſes vielſeitigen Talents ſowohl als ſelbſt⸗ wie auch als nachſchöpferiſche Eigenſchaften wider. Aus den„Phantaſie⸗ ſtücken in Callots Manier“ ſpricht die Geiſtesverwandtſchaft mit Jacques Callot, dem lothringiſchen Kupferſtecher und Radierer des 17. Jahrhunderts, deſſen Blätter Phantaſtik und grotesker Humor auszeichnen. Von der Seele des Muſikers haben die„Lebens⸗ anſichten des Katers Murr. nebſt fragmentariſcher Biographie des Kavellmeiſters Johannes Kreisler“ am meiſten empfangen. Den verſtiegenen Neigungen der Romantiker werden ſeine abenteuer⸗ lichen und Spukgeſchichten gerecht, vor allem der wahrhaft orgiaſtiſche Roman„Die Elixiere des Teufels“, die„Nachtſtücke“ dieſen iſt der Stoff des„Fräulein von Scuderi“ in neuer Bear⸗ beitung für die Opernliteratur verwendet worden. Offenbach⸗ „Goldſchmied von Toledo“ liegt er zugrunde. Das wunderliche Gemiſch von„bürgerlich und romantiſch“ wie es uns— für Hoffmannſche Verhältniſſe— in geradezu entzückender Weiſe im„Goldenen Topf“(aus den Phantaſieſtücken) entgegen⸗ tritt, iſt der Grundzug von Hoffmanns dichteriſchem Weſen, das von ſeiner perſönlichen Eigenart allerdiugs nicht zu trennen iſt. Die Steigerung ins Phantaſtiſche, Grauenhafte, ganz und gar Unnatür⸗ liche bleibt auch für den Dichter ſelbſt unkontrollierbar. Hier er⸗ ſcheint ſein Denken von pathologiſchen Vorſtellungen beherrſcht; hier öffnet ſich uns bisweilen aber auch der ernüchternde Blick in die Abgründe einer zügelloſen Natur. Um johanni im heimatlichen Feld. Von Guſtav Heybach. Am Abend, wenn die Sonne ſchon längſt hinter den Bergen verſchwunden iſt, klingt zu mir ein Senſendengeln herauf, ſtärker denn ſonſt. Mir kommt es wehmütig in den Sinn:„Heuet beginnet morgen. Blüten und Blumen ſterben, ſterben in Schönheit, ſterben vom ſcharfen Stahl der Senſe... Es gilt nun, Abſchied zu nehmen von faltigen Blütengerank am Rain, von den Hängen, die ſo blaue Blüten ihr eigen nannten. Noch einmal wollen wir durch Flur und Halde wandern, ehe der Mäher kommt und viele Blüten erbarmungslo⸗ ſterben läßt Gleich hinter dem Dorf ſteilt eine Höhe. Da flimmerts von Farben. Man möchte ſich mitten hineinlegen und in der Sonntag⸗ nachmittagsſtille träumen alles vergeſſen... Kind ſein, das voll Sehnſucht iſtet Die hochſtengelige Margarite oder die Wucherblume beherrſcht gleich einer Königin den Hang. Tauſende und Abertauſende von Blüten leuchten. Mädchen haben Margaritenkränze ſich ins dunkel⸗ blonde Haar gelegt, ſingen ei! Volkslied Fragen dann allein die Blume, ob ihr Liebſter ſie herzlich liebt. Welch ſchöne Stunde Mit der Wucherblume wetteifert die Schafgarbe, deren Tee ſo gerne getrunken wird. Auch ſie ſtrebt zum Licht, das Leben ſpendet. Daneben ſummt eine Biene um den dunkelblaublütigen Wieſen⸗ Aus dem tiefgrünen Graſe lugt die kleine, tiefblaue, feingeäderte Blüte des Ehrenpreiſes. Weiter oben finden wir den blaßgelben Günſel und den roten Ackergauchheil, die Spiegelglockenblume, breitrandig und purpur⸗ violett, zeigt ſich in ihrer Schönheit, und auch der Ritterſporn in blaufunkelndem Gewande fühlt ſich ganz wohl. Am zerfallenen Gartenhaag klettert eine weißblütige Zaunwinde zur Höhe und ihre Trichter trompeten lauten Sang, wenn ein ſummendes Ungeheuer zu ihr auf Beſuch weilt Noch einige Schritte weiter. Eine undurchdringliche Schwarz⸗ dornhecke, die zu Beginn des Maien ſo herrlich in bräutlichem Schmuck geſtrahlt, ſchließt die Ausſicht nach dem Grunde, der ſich hinter der Halde dehnt. Hier wohnen die frohen Sänger und halten treue Wacht, daß Ei und Jungvögel wohl behütet ſeien. Unter den Büſchen kriechen die Märzveilchen weiter. Die Familie hat ſich vergrößert. Der Sohn iſt nach Weſten, das Töchterlein nach Oſten gewandert und haben ſich dort ein gaſtlich Häuschen erſtellt. Mein Auge ſchaut nach den roten Beeren der Walderdbeere, deren kleine Blüten weiß und zart ſind wie Hauch und Morgennebel. Nun biegt der Weg ab, führt durch die Aecker. Rechts blühendes Korn, leiſe wogt es im Winde, man meint, der eine Halm ſage dem anderen von der Schönheit des klaren Abends. Mutig ringt ſich die Lieblingsblume des alten Wilhelm, die Kornblume, empor, die freche Kornrade dazwiſchen mit ihrem blaſſen Geſicht iſt neidiſch, weil ſie nicht ganz die Höhe des Kornes erreicht.. Links an der Straße liegt ein Kleeſeld. Hier finden wir alles. Herrgott, haſt du der Erde viel Schönheit verliehen! Sattroter Mohn mit dem dunklen Kreuz auf dem Grunde rag' über den roten Klee, deſſen Blütenköpfchen ziemlich behäbig geworden ſind. Die ſtarkduftende Kamille verrät ſich durch ihren Geſchmack und die„Lichter“ des Löwenzahnes ſind uns alte Bekannte. Auch am Wege blühen Blumen, an denen man nicht achtlos vorübergehen kann, die Wegewarte, Wilde Cichorie und die Wegericharten mit ihren Blütenähren findet man maſſenhaft. Unſer Weg führt an einem Bächlein vorbei. Hier herrſcht ein munteres Treiben. Einige Waſſerfröſche laſſen ſich hören, im klaren Binfenſtrauch. Weiter unten iſt ein Weiher. Raſch noch dorthin. Da eilen auf dem Waſſer die flinkfüßigen Waſſerläufer, eine Libelle gaukelt in der klaren Luft und hin und mieder ſchnalzt ein Fiſch. Nun wieder heim in das kleine Dörflein, das am Berge hängt, angeklebt, als wolle es vor dem Waſſer des Neckars flüchten. Vorbei an dem Roſengarten des Nachbars, deſſen Roſen in allen Farben leuchten und ſüßen Duft ſpenden. Nur wenige Stunden, dann Ehe der Morgen im Oſten erwacht, ehe der Morgenglocke Ruf ver⸗ klungen, /ſchreitet der Mäher ins Feld. Auf ſeinen Schultern die Senſe.. und der Tod ſchreitet, wo der Stahl zieht. Arme Blumen, wir grüßen euch noch im Tod! Johannisfeſt. Von A. W. J. Kahle. (Nachdruck verboten.) Um Johanni ſtrahlt und glänzt die Natur in ihrer höchſten Vollendung; alles reift der Ernte entgegen“ Der Johannistag wird heute noch in vielen Ländern feſtlich begangen, und nicht ohne aber⸗ gläubiſche Einbildungen. Ein Strohmann wird auf einer hohen Stange befeſtigt und unter Geſang und Gejubek durch die Pfarr⸗ dörfer getragen; mit brennenden Bündeln wird nach ihm geworfen, bis er Feuer fängt und die Flammen ihn zu Aſche werden laſſen. Schon der Vorabend dieſes Feſtes, der 23. Juni, gilt gleich dem 1. Mai, als ein Hexenſabbath, wo Zauberkräuter von menſchlichen Unholden, dagegen aber auch manches Heil⸗ und Hilfskraut, wie die allgemein bekannte„Johanneshand“, gepflückt werden. In manchen Gegenden ſpielen Kamille und Flieder eine Rolle, ebenſo der „Jöhannestau“. Der Glaube an die Zauberkraft der Wünſchelrute iſt ſehr verbreitet. Die Pflanzen und Kräuter, an dieſem Tage geſammelt, beſitzen myſtiſche Kraft, und Sammler gelten ſelbſt als Zauberer und Hexenmeiſter. In Aargau und Thurgau„waltagen“ die Dirnen: das geſchieht folgendermaßen: Am Abend vor Johanni pflanzt ein Mädchen, ungeſehen, einen ſchwarzen Johannisbeer⸗ ſtrauch in den Garten ihres Geliebten und ſpricht, unbelauſcht, einen Spruch vor ſich her, durch den die Braut vollſtändige Gewalt über ihren künftigen Mann bekommen und während ihres Eheſtandes Geld und Gut in Fülle beſitzen ſoll. Ferner behauplet der Aber⸗ glaube, daß eine anhaltende, für die Naturerzeugniſſe verderbliche Näſſe eintrete, ſobald es am Johannistage regne. Ein uralter heidniſcher Gebrauch, welcher wie ſo viele andere, in das Chriſtentum übergegangen iſt, ſind die„Johann' sfeuer“, welche am Tage des Täufers unter Tanz und Jubel aufleuchten auf den höchſten Spitzen der Felſen und unter dem Namen Freuden⸗ feuer bekannt ſind. Die alten Germanen erzeugten dieſes Feuer durch das Reiben trockener Hölzer und übten dabei verſchiedene abergläubiſche Gebräuche. Dieſe Feuer wurden urſprünglich Ried⸗ oder Geidfeuer(d. h. Reibfeuer, von„geiden“, plattdeutſch reiben), ſpäter Nodfur(Notfeuer) genannt; auch iſt die Bezeichnung„ge⸗ funkt“ üblich. Tags zuvor werden trockene Reiſige auf einen Haufen gebracht, Strohkränze geflochten und Strohwiſche auf Stangen gebunden. Kaum dämmert die Johannisnacht, ſo lodern und glänzen Tauſende von Funken(Feuer) ins Tal herab. Die — èÜ—1w... e nachtsſtunde das Farnkraut, welches bekanntlich ohne Blätter blüht, mutigen Dirnen ſpringen über Holzbrände, welche die Burſchen ihnen ſingend vorhalten. Andere wieder eilen mit Feuerbränden über Wieſen und Triften, beſtändig glühende Kohlen an den Baumſtämmen und Strünken abſchlagend. Den Schluß machen die Johannisnarren; ſie kommen vermummt und verlarvt, drängen ſich durch das junge Volk zu dem lodernden Feuer und werfen ſich ſingend auf die Erde nieder. Dann ſpringen ſie auf, klatſchen und patſchen mit den Händen, geben der nächſten Dirne einen Kuß auf die Wange und tanzen und hüpfen luſtig um das kniſternde Feuer; endlich ſchlüpfen ſie durch die Menge und walzen, ſchwatzen und jauchzen bald wieder bei anderen Feuern. So geht es die ganze Nacht. Bevor die Dorfmädchen zu dem Funken auf die Alp 5 flechten ſie Kränze aus Strohblumen und werfen ſie nach dem Aſte eines Kirſchbaumes; bleibt einer hängen, ſo heiratet ſie in kurzer Zeit. Im Tale wird gleich nach der Veſperglocke ein Zug nach der Johannisſäule, welche faſt nirgends fehlt, gemacht, wobei die Alten, während das Hirtenvolk guf der Alp ſo tkoll tobt und ſpielt, das Lied„Nun bitten alle Dich, Johann“ viele Male abſingen. Das Alpfeſt iſt wegen Feuersgefahr und der großen Aehnlichkeit mit der heidniſchen Gößzenverehrung von Staat und Kirche abgeſchafft, dennoch haben ſich viele Züge in den ſüdöſtlichen Alpen erhalten. Wer daheim bleibt, errichtet einen Johannisbaum vor ſeinem Gehöft, am Wege oder auf dem Markte, geſchmückt mit Blumen, Kränzen oder hölzernen Nägeln. um dieſen Baum tanzt und ver⸗ gnügt ſich Jung und Alt, während die Vornehmen das Feſt bei Ball und Gaſtmahl feiern. Eine volkstümliche Berühmtheit haben die Johannisfeuer in Bayern vom Jahre 1401 erhalten. Die Chronik berichtet, wie der Herzog Stephan, ein zweiundſiebzigjähriger Greis mit der Witwe Reinhold von Ravefnſteins, ſeine Braut, und ſpätern„neuen Frauen“ ſich gar rüſtig um des lodernde Johannisfeuer auf dem Münchener Marktplatz geſchwungen. Mit dieſem Sprunge war von jeher eine abergläubiſche Bedeutung verknüpft: mer ihn vollbracht, ſollte im Laufe des Jahres vom Fieber verſchont bleiben. Aber auch die Kraft einer geſegneten Flachsernte ſchrieb man dem Sprunge zu, wenn der Betreffende dabei ausrief: „Flachs, Flachs, Flachs! Daß der Flachs dies Jahr Sieben Ellen wachs!“ Nach der Volksſage ſoll in den ſteiriſchen Alpen in der Mitter⸗ die ſchönſten Blüten tragen. Wer ſich ſolche verſchafft, dem ſtehen alle Schätze der Erde offen und ewige Macht und Jugend zu Ge⸗ bote. Das Johanniskraut wird in dieſer Nacht zwiſchen die Fenſtergitter gehängt; es ſchützt vor Hexen und Druden. Um die Ueberſchwemmungen, welche ganze Täler in Schrecken verſetzen, und Tiere und Menſchen mit ſtarker Strömung mit ſich fortreißen, u an kommt alljährlich zum Johannis ein fremdes, geheimnisvolles Männchen, das ſogenannte Johannismandl vor dem Anſchwellen der Waſſer und ſchlägt am Ufer auf das nächſt⸗ ſtehende Haus mit dem darangrenzenden Felde, welches bei der nächſten Ueberſchwemmung gewiß zum Opfer fallen ſoll, mit einem Stabe. Zum Schutze gegen dieſes böſe Weſen werden am Johannis⸗ tage den Armen Geſchente mitgeteilt; ſobald die Veſperglocke tönt, im prächtigen Aufzuge die Weiber und Töchter der be⸗ güterten Beſitzer und ſchöpfen jare Gaben, welche„Johannisregen“ heißen, aus den mitgebrachlen hölzernen Milchkannen. Auch im Ausland, in anderen Erdteilen wird der Johannis⸗ tag feſtlich begangen. In Lima, der Hauptſtadt Perus, iſt die Johannisfeier ein wahres Volksfeſt. Im geräumigen Tale Aman⸗ caes, zwei Meilen von der Stadt, werden Zelte mit Erfriſchungen und Würfelbuden aufgeſchlagen. Zu Wagen, zu Roß und Maul⸗ eſel zieht vornehm und gering docthin, wo man ſich dann mit Ge⸗ ſang, Tanz, Würfeln, Gitarreſpiel, dem Steigenlaſſen von Raketen und kleinen farbigen Ballons bis zum Einbruch des Abends be⸗ luſtigt. Dann aber geht es— von der rauſchenden Muſik und dem ſtarken, reichlich genoſſenen Pisco(Trauben⸗Branntwein) iſt in⸗ zwiſchen Jung und Alt mehr oder weniger berauſcht— in dröh⸗ nendem Galopp heimwärts, alles geſchmückt mit der ſchönen Pafſ⸗ ſionsblume und beſtrebt, es einander in tollem Rufen zuvorzutun. Mit dem Namen Johanni hängen nicht nur u. a. die Johannis⸗ hand, die Johannisblume zuſammen, ſondern er lenkt auch das Intereſſe auf die Johannisbeeren, jene ſäuerliche Frucht, die in der Hitze ſommerlicher Zeit ſo erfriſchend wirkt. 2 So wird in verſchiedener Weiſe das Johannisfeſt feſtlich be⸗ gangen. Und in dieſen Feiern liegt eine eigenartige Poeſie, die auch in der deutſchen Kunſt, in Richard Wagners„Meiſterſingern“ einen wundervollen Ausdruck gefunden hat. Es iſt eine Poeſie, die teils begründet iſt auf vererbter Anſchauung, keils ſich ſtützt auf die Gewohnheit, in den nüchternen Alltag einen Ruhepunkt zu bringen, der geeignet erſcheint, Glück und Frieden, das Ideal aller ſozialen Ziele, zu ermöglichen und zu verbreiten. N und etliche in den„Serapionsbrüdern“ enthaltene Novellen. Unter den blumenreichen Wieſengründen im Talgrund, von dem mannig⸗ ſalbei mit ſeinen ſchönen Lippenblüten, die immer ſo voll Bläue ſind. Waſſer tummelt ſich ein Stichling, einige Waſſerſchnecken hängen am, Samslag, den 24. Juni 1922. — Uffene Stellen Unsiige fähige, ſelten gute Stellung im Außendienſt. 5234 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Zum baldmöglichſten Eintritt 7 in hübahe von Speditionshaus in Hann- heim gesucht. 6216 Tbenzol-Oeffachmann als Geschältsührer für neugegründetes großes Unternehmen in Oberbaden gesucht. B6107 Ausſichtsreiche Stellung wird zugeſichert. Angebote unter U. U. 5 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Kanz! 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Korcher, O4.3 2 Adolf Bauer. Fuſterer, wetzingerstr. 101 Frens Schiffer, P 3. 8 J. Kohier, Seckenheimerstr. 96 WIlh. al, R 3. 6 Karcher, Tullostraße 10 „ eee Tapf n.„ Paplerhandlun Strecker, U i. Neckarau, Schulsir. 21 u4. 1 nhoefbuchhendl ee hoſen o. 13 ieneneeeeneeeeneeeeennem 8. Seite. Nr. 285. Mamuheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Samskfag, den 24. Juni 1922. Zahlreiche Zweigniederlassungen in D il—— wen mummummmmemee ue eeeeeeeeee Bankmäßige Geschäfte aller Art eutschland Der Geschäftsbericht für das Jahr 1921 ist erschienen und kann durch unser Archiv und unsere Niederlassungen auf mündliche oder schriftliche Anforderung kostenlos bezogen — D— W 0——— e— 0— Werden. 5 5 53 Statt Karten. Friedrich Holey Irma Holey geb. Schmitt 9 Vermãhlte 4861 Mannhbeim-Riesa, 24. Juni 1922. —— Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen: 4693 7 Traugott Kaemmer, Dentist Helene Raemmer, Dentistin geb. Heubach. Mannbeim(O7,), den 24. Juni 1922 Nallonal-Iheater Mannheim. Samstag, den 24. Juni 1922 52. Votstellung in Miete, Abteilung C Cür 2. Parkett C 45) Ber Arzi am Scheidewes Romödie in fünf Akten von Bernard Shau in Szene gesetzt von Heinz W. Voi Anlang 7 Uhr. Ende nach 10 Uhr. Neues Imeaſer im Nosengarien. Samstag, den 24. Juni 1922 7. Vorstellung für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes(—200, 1551—2100 und 2701—3200) Ber Evangelimann Musikalisches Schauspiel in 2 Abteilung.(3 Akten) Nach einer in den Erzühlungen„Aus den Papieren eines Polizeikommissars“ von Dr. Leopold E. Meißzner mitgeteinten Begebenheit. Dichtung und Musik von Wihelm Kienzl. Spielleit.: Karl Marx. Musikalische Leitung: Paul Breisach. Anlang 8 Uhr. Ende 10%½ Uhr. K. R. EL 7= Habavett-Restaurant Mannheim. Heidelbergerstraße. 8249 Heute Samstag, den 24. Juni Benefig-u. Ehren-Abend für Ernst Totzke Violin-Virtuose und Leiter des Hausorchesters. Das Programm in s. Glanznummern. Auſtreten des Direlctors William Schüff und seiner Gattin Frau Therese Schüff-Delina. Anfang 8½ Uhr. 8249 — Morgen Sonntag 2 Vorstellungen. Karl Tnebr Künstlerspiele Heute abend 8 Uhr eümddenl Amüg des heliebten Künstlers Oito Fritzsche ſb ſo Un: Ianz!= Ft tei! Fumemommmmemmm⸗; Nennwiese. Heute Samstag von 7½ Uhr Streich-Konzert. Sonntag von 4 Uhr 62⁴² Streich- Ronzert im Saal Tansz und Preiskereln. Exste Mannheimer Obst-, Gemlise- u. Südfrüchte Ein- u. Verkaufs-Geuosseuschaft, eingetr. Bilanz per 31. Dezember Gen. m. beschr. Haftpfl. 1921. Aktiva.. Pass iva.. Kaſſenbeſtandd 10 315.19 Seſchaltsanteile— 56000.— Bankguthaben 40329.— Kreditsren 17000.— Debitoren 22 376.81 Reſervefondd 1721.— e e 1500.— Mobilen 200.— — Mitgliederftand: Mitgliederzahl am 1. Januar 1921 71 AusgeſchiedemNNNn 10 Mitgliederzahl am 31. Dezember 1921 61¹ Das Geſchäftsguthaben und die Haftſumme haben ſich im Jahre 1921 um je 8500 Mk. vermindert, ſodaß die Geſamthaftſumme am 31. Dez. 1921 56000 Mki. beträgt. Der Vorstaud: Lucwig Reiser, Otto Gehrmann. Der Aufsichtsrat: 6218 Georg Welz. 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