1 Bezugspreiſe: zu mannheim und umgedung monatlich 2— e gebracht Mark 50.—. Durch die poſt bezogen olertelj. Mark 150.—. Einzelnummer Mk..50. poſtſcheckkonto Nr. 17890 Rarlsrube in Saden und Nr. 2017 Ludwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchüfts⸗Nebenſtelle neckarvorſtaoͤt, Waldhofſtraße Rummer 0. Fernſprecher nummer 7030, 7031, 7032, 7035, 7044, 7045. Telegramm⸗fdreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport v. Drei Täter bekannt. k. Berlin, 29. Zuni, 12.30 nachts. daß der NMord an Rathenau aufgeklärt worden iſt; nennk die Namen der Mörder und gibt ihr genaues Sig- nalemenk. Sachſe Fiſcher(auch Vogel genannt), ſowie der Mecklenbur⸗ ger Knauer(auch Körner und Kern genannt). Alle drei ge⸗ hören der Organiſation Conſul an und waren früher An⸗ gehörige der Brigade Ehrhardt. Mehrere der Mittäter⸗ ſchaft überführte Perſonen ſind bereits feſtgenommen. Ein anderer Teilnehmer verhaftet! Berlin, 29. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Berliner Polizei hat, wie gemeldet wird, die Spuren der Mörder Rathenaus heute nacht verfolgt. In der Nacht von Montag zum Dienstag wurde im Weſten Berlins ein Teilnehmer an dem Mordkomplott ver⸗ haftet. Durch die Ausſagen dieſes Mannes und durch das Material, das man bei ihm fand, wurde die Polizei auf die richtige Spur gewieſen. Ueber den Namen des am Montag verhafteten Teilnehmers wird vorläufig noch Stillſchwei⸗ gen bewahrt. Die perſonalbeſchreibung. WB. Berlin. 28. Juni. Amtlich. Nachdem die Abteilung la des Berliner Polizeipräſidiums bereits am Dienstag den zur Ermordung des Miniſters Rathenau benutzten Kraft⸗ wagen ermittelt und im Berliner Polizeipräſidium ſicher⸗ geſtellt hatte, iſt es ihr jetzt gelungen, die Mordtat in vollem Umfange aufzuklären und die Täter feſtzuſtellen. Die Täter ſind: 1. Techow, Ernſt Werner, 21 Jahre alt, in Berlin ge⸗ boren und zuletzt in Berlin wohnhaft..78 Meter groß, dun⸗ kelblond, geſcheiteltes Haar, voller Mund, bartlos, rundes Kinn, geſunde friſche, gebräunte Geſichtsfarbe, ſchlanke Geſtalt, Trauer⸗Jackettanzug, lange Beinkleider, weißer Filz⸗ ut. 2. Fiſcher, auch Vogel genannt, mit Spitznamen„Pé⸗ cheur“ genannt, früherer Aufenthaltsort Flöhn in Sachſen, aus Chemnitz, nicht älter als 25 Jahre,.75 bis.78 Meter groß, hellblond, hohe Stirn, braune Augen, Hakennaſe, ſpitzer Mund, bartlos, blaſſes, ſchmales, aber geſundes Geſicht, ſchlanke Geſtalt, ſächſiſche Mundart, Kleidung: blauer, zweireihiger Soccoanzug, gelbe Halbſchuhe, gelber Regenmantel, weißer Halskragen, lange Krawatte. 3. Knauer, auch Körner und Kern genannt, gleichfalls nicht älter als 25 Jahre,.73 bis.75 Meter groß, hellblond, hohe Stirn, blaue Augen, Sattelnaſe, bartlos, ſpitzes Kinn, breites Geſicht, gebräunte geſunde Geſichtsfarbe, kräftige, breit⸗ ſchultrige Geſtalt, Mecklenburger Dialekt, Kleidung: blauer, zweireihiger Saccoanzug, ſchwarze Stiefel, weißer Stehkragen, kleine ſchwarze Krawatte, Filzhut. Die drei Genannten gehören der Or ganiſation C an und waren früher Angehörige der Brigade Ehrhardt. Der unter 3 genannte Knauer(Körner, Kern) war während des Kapp⸗Putſches bei der ſogenannten Stabswache der da⸗ maligen Kappſchen Reichskanzlei tätig. Feſtgenommen ſind die drei Täter bisher noch nicht. Sie baben ſich aus Berlin entfernt. Da ſie nach den polizeilichen Feſtſtellungen zur Zeit der Tat nicht über große Geldmittel verfügten und auch keine Päſſe beſaßen, iſt damit zu rechnen, daß die Täter ſich im Inlande aufhalten. Fiſcher iſt am Sonntag abend mit dem D⸗Zug 8 Uhr 35 Minuten nach Halle abgefahren. Die beiden anderen haben vermutlich am Dienstag Berlin verlaſſen und ſich nach Norden begeben. * WB. Berlin, 29. Juni.(Priv. Tel.) Der„Vorwärts“ veröffent⸗ licht einen offenen Brief eines ehemaligen Angehörigen der Orgoni⸗ ſation„C“ an die deutſchnationale Partei, in dem der Schreiber die Partei beſchuldigt, in engſter Verbin dun g mit der Organiſation„C“ geſtanden zu haben. Er ſucht ſeine Be⸗ ſchuldigungen durch mehrere Einzelfälle, an denen er beteiligt war, zu bemeiſen. * Die Feſtſtellung der Namen der feigen Mörder des Außen⸗ miniſters Rathenau bedeutet einen weſentlichen Schritt zur Auf⸗ klärung der Tat und ſcheint geeignet, auch das große Geheimnis der motoriſchen Kräfte zu entſchleiern. Die amtliche Feſtſtellung nennt die„Organiſation Conſul“ als den Geheimkonventikel, dem die Mörder angehört haben. Es iſt dringend zu wünſchen, daß nun mit allem Nachdruck und ohne Anſehen der Perſonen und ohne Anſehen der politiſchen Parteien das Unweſen der Geheimorganiſationen mit Stumpf und Stiel ausgerottet wird. Alle rechtlich denkenden Menſchen, mögen ſie einer Partei angehören, welcher ſie wollen, müſſen darin einig ſein, daß nur auf dem Sumpſfboden derartiger Vereinigungen, die Gewalttat und Mord zur Grundlage ihrer ſogenannten politiſchen Tätigkeit machen, ſo ungeheure und ſinnloſe Verbrechen aufkeimen können, wie wir es ſchaudernd am letzten Samstag erleben mußten. Die Regierung darf verſichert ſein, daß ſie im Kampfe gegen dieſe Schädlinge der Unterſeuützung der bürgerlichen wie der ſozialiſtiſchen Porteien gewiß iſt. Allexdings werden die bürgerlichen Parteien darauf beſtehen müſſen, daß mit gleicher Schärfe gegen alle diejenigen norgegangen mird, die die beſtehende Staatsform durch Wort oder Tat in Gefahr bringen und damit Urſache ſind, daß Be⸗ Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Ge Die Feſtſtellung der Mörder. Eine amtliche Mitteilung des Polizeipraſidiums beſagt, Täler ſind der Berliner Ernſt Werner Tech o w, der Auftrag, indem ich meine warmen Gefühle der Sympathie erneuere. Reich befinden ſi lande. Neben etzu. Necht. Mannh. Frauen-Jeitung. Mannh. Muſik⸗Jeitun Ein weſentlicher Punkt der Aufklärung, die von der Verfol⸗ ung verdächtiger Geheimbünde erwartet werden muß, iſt die Feſt⸗ ſelgeg, ob und inwieweit politiſche Parteien Beziehungen zu ſolchen Bünden gehabt haben. Wenn der„Vorwärts nun ſofort Enthüllungen bringt, daß die Organiſation C. engſte Beziehungen zu der Deutſchnationalen Partei unterhalten haben, ſo bleibt doch immerhin eine amtliche Feſtſtellung des Tatbeſtande⸗ abzu⸗ marten, bevor man dieſe Partei ſo ſchwer belaſtet. Man möchte wünſchen, daß ſich dieſe Beſchuldigung als eine Fiktion erweiſt und man möchte wünſchen, daß dieſe Partei etwas raſcher mit einer un⸗ umwundenen Erklärung bei der Hand iſt, daß ſie keine partel⸗ amtlichen Beziehungen zu der Organiſation C. hatte, als bei ihrer erſten Erklärung. Dann muß aber auch gleichzeitig die Beſtimmung vom Ausſchluß aus der Partei für diejenigen Mitglieder rückſichtslos angewendet werden, die perſönliche Beziehungen zu dieſer oder einer ähnlichen Organiſation hatten. Nur dann wird die dringend not⸗ wendige Entgiftung der Atmoſphäre eintreten und dem abſcheulichen Kampf der Boden entzogen, eine Partei als Mörderpartei zu be⸗ zeichnen, die, von einigen unkontrollierten oder unkontrollierbaren Elementen abgeſehen, den politiſchen Mord ebenſo ſcharf verur⸗ teilt wie jeder anſtändig denkende Menſch. Ausräumung Deutſchlands von Geheimorganiſationen iſt das nächſte Ziel der politiſchen Polizei: und wenn dies unter Wahrung voller Unparteilichkejt gelingt, iſt ein ſehr viel größerer Schritt zur Wiederaufrichtung der Staatsautorität und zum Schutze der Staaasform getan, als durch kleinliche Polizei⸗ verordnungen unter dem Druck gewerkſchaftlich organiſierter Maſſen. Die Forderungen der Sozialiſten. Berlin, 28. Juni. In einer Sonderausgabe veröffentlichk der „Vorwärts“ die Forderungen, welche die drei ſozialiſti⸗ ſchen Parteien gemeinſam mit dem Vorſtand des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes und dem Afabund an die Reichs⸗ regierung und den Reichstag gerichtet haben. Danach ſoll das Ge⸗ ſetz zum Schutze der Republik u. a. enthalten: 5 Sofortiges Verbot und ſtrenge Beſtrafung jeder monarchiſtiſchen oder antirepublikaniſchen Agitation in Wort, Bild und Schrift, Ver⸗ bot und ſofortige Auflöſung aller monarchiſtiſchen oder antirepubli⸗ kaniſchen Verbindungen, Verbot der monarchiſtiſchen Fahnen und Farben, ſofortige Beſeitigung aller monarchiſtiſchen Embleme in den öffentlichen Gebäuden und Anſtalten, Beſtrafung jedes Angriffes in Tat, Wort oder Schrift auf republikaniſche Fahnen, ſtrenge Vor⸗ ſchriften zur Säuberung. der Regierungsſtellen und Behörden ein⸗ ſchließlich der Gerichte und Reichswehr von allen monarchiſtiſchen oder antirepublikaniſchen Elementen, Verbot des Waffentragens außerhalb des Dienſtes, Verbot des Uniformtragens für ehemalige Offiziere, Unterſagung weiterer Ernennungen zum Reſerveoffizier, Einſetzung eines außerordentlichen Gerichtshofes in Berlin und Schaffung einer Reichsexekutive, insbefondere einer Reichskriminal⸗ polizei. Die Geltungsdauer des Geſetzes ſoll zunächſt auf mindeſtens zwei Jahre feſtgeſetzt werden. Ferner wird gefordert: Sofortige Amneſtie für alle wegen politiſcher Vergehen Verurteilten, Amneſtie auch für die anläßlich des Eiſenbahnerſtreiks zur Verantwortung Gezogenen; ferner fordert die Erklärung von den Gewerkſchaften und Arbeiterparteien des Auslandes eine ſtarke Einwirkung auf ihre Regierungen in der Richtung, daß die Entente von ihrer Gewaltpolitik gegen deutſche Volk, die den Nationaliſten und Monarchiſten immer neuen Agitationsſtoff lieferte, endlich ablaſſe. Republikaniſche verſtärkung der Polizei in Sachſen. Dresden, 29. Juni. Die ſächſiſche Regierung hat dem Landtag lachrichlen g. ——— 1922.— Nr. 292 Anzeigenpreiſe: die kleine zeile me..— gusw. Mk⸗ 10.— Stellengeſeu. Fam.⸗finz. 200% Rachl. Rekl. mk. 30 ausw. Mk. 3 Unnahmeſchluß: mittagblatt vorm. 3½ Uhr, Abendbl. nachm, 2½ Ahr. Kür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. usguben w. keine verantwortg. übern. höhere Sewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnayme von inzeigen. Ruftrüge durch Fernſprecher ohne Sewähr. 55 Bildung u. Uuterhaltung. Seld u. Garten. Wandern u. Neiſen. Der Kriſenwind weht ſcharf. Berlin, 29. Juni (Von unſerem Berliner Büro.) die Lage im Reichstage hat ſich ſeit Montag abend leider erheblich zugeſpitzt. Es zeigt ſich wieder einmal, dag die Sozialdemokratie die Dinge im großen Durchſchnitt nur unter parteitaktiſchen Geſichtswinkeln zu ſehen ge⸗ willt iſt. Anſehnliche Kreiſe der Mehrheitsfraktion— und man hat faſt die Befürchtung, daß es die ganze Fraktion werden könnte— arbeiten nun ganz offenſichtlich auf die Auf⸗ löſung des Reichstags hin. Das Kompromiß bei der Getreideumlage, das von den Demokraten mühſelig genug aufgebaut war, iſt einſtweilen zerſchlagen. Die Sozialdemokraten verlangen jetzt die Begren⸗ zung der von der Umlage befreiten landwirtſchaftlichen Fläche auf 1½ Hektar. Auch über die Preisfrage iſt es zum Zwieſpalt gekom⸗ men. Die Sozialdemokratie glaubt, daß eine Auflöſung ihre Reihen verſtärken müßte und ſie glaubt vielleicht nicht ganz zu Unrecht an einen ſolchen ihr günſtigen Ausgang der Wahlſchlacht. Noch n hat ein politiſcher Mord, ſchon, weil er noch nie ſo ſinnlos war, die Gemüter in Deutſchland ſo in Wallung gebracht, wie die feige Ermordung Rathenaus. Dozu kommt, infolge der Leipziger Vorgänge, die Verwirrung und Zerſplitterung i n⸗ nerhalb der Beamtenſchaft. Dazu würde ſich der den bürgerlichen Parteien ausnahmslos ſehr ungünſtig Wahltermin inmitten der Hochſaiſon landwirtſchaft licher Arbeiten geſellen. Neben der Getreideumlage aber gibt es noch weitere Steine des Anſtoßes. Da iſt zunächſt die Amneſtiefrage, in der die beiden bürgerlichen Koalitionsparteien unmöglich ſo weit gehen können, wie die Sozialdemokratie, da iſt zum andern der Streit, der heute vorausſichtlich inn Ausſchuß anheben wird: Wieviel und was aus der Ausnahmeverordnung des Reichspräſiden⸗ ten vom letzten Samstag in das Geſetz zum Schutze der Repub 1 hinübergenommen werden kann. das ja in dieſen Tagen verabſchi det werden ſoll. 15 Die Dinge jompſizieren ſich dadurch, daß auch der gewerk⸗ ſchaftliche Teildes Zentrums geneigt iſt, in dieſen Stücken der Sozialdemokratie recht weit entgegenzukommen. Kurz, es ſteht wieder einmal recht ernſt, diesmal wirklich ernſt, und die einzige Hoffnung bleibt noch, daß die Unabhängigen, die für den Fall der Auflöſung und Neuwahlen mit der Mehrheits⸗ partei zuſammengehen werden, von Stunde zu Stunde ſchwankend, Bedingungen ſtellen, die am Ende doch für die Mehrheitsſozialdemo⸗ kratie zu ſchwer ſein dürften. Wieder rächte es ſich bitter, daß man den Kampf um die Getreideumlage nicht ſchon in ruhigeren Stun⸗ den beglichen hat. Der Kriſenwind weht ſcharf. Heute, ſpäteſtens morgen, muß ſich erweiſen, ob er das leckgewordene Reichstagsſchiff auf den Sand treiben wird.— Die Frage der Getreideumlage. ( Berlin, 29. Juni. Der„Vormärts“ berichtet: Morgen kommt im Reichstag die Regierungsvorlage über die Getreideumlage zur zweiten Leſung ohne daß es bisher gelungen iſt, eine Einigung über dieſe zu erzielen. Zwiſchen den Forderungen der Sozialdemo⸗ 5 7 eine Vorlage unterbreitet, in der ſie für ſich das Recht verlangt, für den Fall ſtaatsfeindlicher Erhebungen oder Unruhen die Ver⸗ ſtärkung der Ordnungspolizei durch Männer, die feſt auf dem Boden der beſtehenden republikaniſchen Verfaſſung ſtehen und die mindeſtens drei Jahrz gewerkſchaftlich und politiſch organiſiert und für den Polizeidienſt geeignet ſind, vorzubereiten. Die Betreffenden ſollen freie Verpflegung für die Dauer der Ein⸗ berufung erhalten oder entſprechende Geldentſchädigung und Erſatz des entgehenden Arbeitsverdienſtes. Eine Kunögebung der Demokraten. Berlin, 29. Juni.(Pr.⸗Tel.) Der Vorſtand der Deutſchen Demokratiſchen Partei hat am 26. Juni im Zufammen⸗ gange mit der Ermordung Rathenaus eine Kundgebung beſchloſſen, in der es heißt: 0 Das deutſche Bürgertum muß ſein unklares und ſchwächliches Schwanken zwiſchen der Pietät der Vergangenheit und Getreideumlage. Dem Blatte zufolge überwog die Meinun eine Verſtändigung nicht mehr zu erzielen daß die Reichstagsauflöſung damit werde. ſetzes zum Schutze der Republik mit einer Rei löſung werde rechnen müſſen, da es fragli kraten und dem Standpunkt der bürgerlichen Koalitionsparteien in der Preisfrage klafft bisher ein unüberbrückbarer Gegenſatz. 8 Die Sozialdemokratie beſteht darauf, daß der Roggenpreis nicht höher als auf 6300 Mark pro Tonne und der Weizenpreis nicht über 6 900 Mark ſeſtgeſetzt wird. Die Bürgerlichen wollen einen Roggenpreis von 7 600 Mark zugeſtehen. Laut„Vorwärts“ beſchäftigte ſich die ſozialdemokrotiſche Reichstagsfraktion geſtern abend in einer neuen Sitzung mit der g. daß ei und unvermeidlich ſein Die„Voſſiſche Zeitung“ ſchreibt, daß man auch wegen des Ge. chstagsauf⸗ der Erkenntnis gegenwärtiger Notwendigkeit aufgeben und ein tat⸗ kräftiger, unerſchütterlicher Träger des neuen Staates werden. ie Kundgebung fordert ferner eine Reihe von Maßnah⸗ meen. So wird verlangt, daß die Vorbildung der Jugend auf allen Schulen und Hochſchulen im Geiſte höchſter Achtung vor der Republik und der Berfaſſungstreue geführt wird. Das Perſonalreferat in allen Reſſorts ſoll ausnahmslos in die Hände hervorragender Sachkenner und aufrichtiger Republikaner gelegt werden. Ddas Beamtend iſziplinarrecht ſoll ſo ge⸗ ordnet werden, daß offene und geheime Gegner der Republil ſchnell⸗ ſtens darüber belehrt werden, daß man nicht Diener eines Staates ſein könne und ihn gleichzeitig unter⸗ mwühlen darf. Die in der Verordnung des Reichspräſidenten ge⸗ kennzeichneten ſtrafbaren Unternehmungen ſollen als hochver⸗ räteriſche Unternehmungen beſtraft werden. 5 f Beileidsbezeugungen. WBB. Berlin, 29. Juni. Der italieniſche Miniſterpräſident de Facta richtete an den Reichskanzler Dr. Wirth folgendes Tele⸗ gramm: 2 Geſtern habe ich mit tiefem Empfinden des Ablebens des Herrn Rathenau in der Kammer der Deputierten gedacht. Die Redner der ver⸗ ſchiedenen Parteien des Hauſes haben mik bewegten Worten die gro⸗ ßen Eigenſchaften des Verſtorbenen herporgehoben. Die Deputierten⸗ kammer hat mich durch einſtimmigen Beſchluß beauftragt, Ihnen das tiefſtgefühlte Beileid auszuſprechen. Ich erfülle dieſen 3 0 d 9 9 ſi 9 Unter den weiter eingegangenen Trauerkundgebungen aus dem ch zahlreiche Telegramme aus dem beſetzten Rhein⸗ z6⸗Mehrheit für das Geſetz finden werde. 12 Uhr wird von neuem eine interfraktionelle Sitz treideumlage ſich zu bemühen. Zu dieſer Sitzung ſind auf Wunſch der bürgerlichen Parteien auch Vertreter der d eutſche 19 Volkspartei geladen. Geſtern abend hatte noch eine Beſ chung mit den Führern der Koalitionsparteien ſtattgefunden, der der Kanzler, der Vizekanzler, die Köſter, Radbruch und Fehr teilnahmen. In dieſer Sitzung 5 hat der Kanzler die Führer der Koglitionsparteien mit den Grund⸗ Auch aus der f ch ſei, ob ſich ein Interfraktioneller Ausgleichsverſuch. Berlin, 29. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Heute mittag ung tattfinden, um nochmals über eine Einigung über die Ge⸗ prs· an Reichsminiſter Dr. ügen des Geſetzentwurfs zum Schutze der Republik ertraut gemacht, ebenſo mit einer Vorlage über die Pflichten er Reichsbeamten gegen die demokratiſche Republik, welche leichzeitig vorgelegt werden ſoll. Die Ausſicht auf eine E ini⸗ ung ſcheint leider mehr und mehr zu ſchwinde ſogialdemokratiſchen Preſſe aller Schattierungen läßt ch ganz deutlich ableſen, daß man in dieſem Lager an einem Aus⸗ unruhigung und Verhetzung immer wieder neuen Nährboden finden. haben auch die Reichsverbände ihr Beileid ausgedr den Landesverbänden der Beamtenorganſſationen lückt. 8 der Mehrheitsſozialdemokratie, leich kaum noch Intereſſe hat. das gilt leider auch vo Dleiet möchten. ————. ‚——.————————— 10 —.— Feite, Nr. 292. mannheimer General-Anzeiger.(Miſfag⸗Ausgabe.) Donnerskag, den 29. Juni 1922. 2 12428 18 2— Sozialpolitiſche Debatte im Reichstag. berün, 29. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Sitzungs⸗ 1 ſaal des Reichstages iſt über Nacht ſeines Trauergewandes ent⸗i Heidet worden und es iſt, als ſei nichts geſchehen. Geſtern ſollte elgentlich ſchon die Getreideumlage vors Plenum kommien, aber, da ſich die Situation wieder einmal verſchoben hat, ſo gab es ſtatt deſſen eine eintönige und nüchterne ſozlalpolitiſche Debatte mit dem Arbeitsnachweisgeſetz als Mittelpunkt. An dieſem Entwurf iſt in den verſchiedenen Stadien ſeines Werdeganges ſo viel gedreht und gedeutelt worden, daß er in ſeiner jetzigen Geſtalt die urſprüngliche Jaſſung kaum noch erkennen läßt. Es iſt niemand ſo recht entzückt von dem, was aus dem Geſetz geworden iſt, ſelbſt nicht der Reichs⸗ arbeitsminiſter Dr. Brauns Wenn das Ideal nicht erreicht wor⸗ den iſt, ſo trägt, wie der Miniſter mit Recht bemerkte, die Zerſplitte⸗ ſten Freitag nachmittag nach Darmſtadt berufen werden. Landtages die Bitte zu richten, daß alsbald das Plenum des land ſelbſt geben könne. 1 Landtages zuſammentreten ſoll. Die Fraktionen ſollen für näch⸗ wenn er nicht hoffte, eine Baſis für die Kredite zu finden. Ob dieſe Baſis gefunden würde, hänge größtenteils von den Arbeiten der beiden anderen Unterkommiſſionen ab. Wenn in der ruſſiſchen Es ſteht u Ausſicht, daß nächſten Dienstag der Landtag zu einer Beſprechung einberufen wird. Die Deutſche Volkspartei. hat folgendes Telegramm an den Vorſitzenden der Partei gerichter: „Reichstagsabgeordneter Streſemann. Sturm auf bürgerliche Zeitungen, Beſchädigung der Dingeldey gewaltſam fortgeſchleppt, mißhanden Sollte am Galgen aufgehängt wer⸗ Einige Arbeiter 5 8 N 95 Schuud daran, Alllein, man muß ſich beanügen mit der Vorlage, nie unter Einſatz des Lebens bemſiht, Aeußerſtes zu verhüten Schutz⸗ ſie dem Ausſchuß entſtiegen iſt. Die Regelung der Arbeitsnach⸗ weisfrage iſt ſo dringend, weil an die Stelle der längſt veralte⸗ ten Demobilmachungsverordnung unbedingt etwas Neues geſegt polizei auch von heſſiſcher Regierung nur ſ ß „nicht zu provozieren“, hat nur in äußerſter Not geſchoſſen. Schutz⸗ polizei wenig zuverläſſig, ſoll teilweiſe in Zivil an Kundgebung ten⸗ ch wach eingeſetzt um werden muß. Die bürgerlichen Parteien erkannten im großen und genommen haben. Großze Aufregung dauerk fort. Bitten dringen⸗ ganzen die Fortſchritte an, die das Geſetz bei allen Unzulänglichkeiten doch mit ſich bringt. Aufs dringlichſte legten die Redner dem Mini⸗ neue Beamtenſtellen ins Leben zu rufen. Sehr herbe fiel die Kritik aus, die pon der Linken an dem Entwurf geübt wurde. Des Unabhängigen Auffhäufer Rede war ganz auf den Ton„Der Feind ſteht rechts!“ geſtimmt und gipfelte in dem ironiſchen Rat an die Koglitionsparteien, das Scheuſal in den Orkus zu werfen. Aber auch die Sozialdemokratie zeigte ſich geſtern, wozu wohl die allgemeine Kriſis weſentlich beigetragen haben mag, von weit mehr den Proteſt gegen Vergewaltigung des Bürgertums. Reichskanz⸗ ſter ans Herz, mit dem neuen Geſetz zugleich nicht etwa wieder ſiehr benachrichtigt vom Erfolg ſeines Rufes, daß„Feind rechts 0 0 e Bitten Sie Dr. Becker ſofort in Kenntnis ſetzen.“ Münchener Kundgebung gegen den ver⸗ ſailler vertrag. § München, 28. Juni. Unter gewaltiger Beteiligung Mißtrauen erfüllt, als bei der erſten Leſung und es ſcheint faſt, als der Münchener Bürgerſchaft fand am Mittwoch abend halb acht Uhr ob die Mehrheitsſozialiſten, die doch eigentlich ſchon ihre Zuſage ge⸗ die in den übrigen Städten des Reiches abgeſagte Kundgebung geben hatten, ſich für alle Fälle ein Hintertürchen offen laſſen Die Iwangsanleihe im Steuerausſchuß. DNB. Berlin, 28. Juni. Der Steuerausſchuß des Reichstags ſetzte heute die Beratungüber die Zwangsanleihe fort. Die Frage über den Termin der Einzahlung wurde nach kurzer Debatte einem Unterausſchuß überwieſen. Bezüglich der Bewertung des Grundvermögens begründete Miniſterialrat Zarden die Aen⸗ derung der Regierungsvorſchläge, wonach hinſichtlich des Geld⸗ extrags(Preis) vorwiegend vom Extrag des letzten halben Jahres auszugehen iſt, oder hinſichtlich des materiellen Ertrags(Quantum) unter Umſtänden auf eine längere Zeit zurückgegriffen werden kann. gegen den Friedensvertrag von Verſailles und die Schuldlüge ſtatt. ink 0 gelegene Königsplatz, den der Landtagspräſident zur Verfügung geſtellt hatte, war in Schutzmannſchaft abgeſperrt. 0 erſten Teilnehmer in geſchloſſenen Zügen zu der Veranſtaltung. Der im Bannkreiſe des Rathauſes weitem Umkreiſe von Landespolizei und Schon kurz nach 6 Uhr zogen die Auf dem Bau der neuen Staatsgalerie und der Glyptothek war die bayeriſche Flagge geſetzt. Der Chor der Staatsgalerie war als Rednerpult mit den bayeriſchen Farben und vielen Pflanzen ge⸗ ſchmückt. 0 Uhr war der weite Platz von einer dichtgedrängten Menge gefüllt. Unter den Ehrengäſten ſah man u. a. führende Parlamentarier, Zu beiden Seiten ragten Blumen empor. Um halb acht insbeſondere der beiden Rechtsparteien. Unter ihnen die Führer der Bayeriſchen Mittelpartei Dr. Hilport und Dr. Roth. Ein Vorſtandsmitglied der Arbeitsgemeinſchaft entwarf ein Bild der Der Miniſterialdirektor legte den Hauptwert auf die Feſtſtellung des verheerenden Wirkung des Verſailler Vertrages und der Schuld⸗ Satzes des Multiplikators, der in den Richtlinien mit dem fünf⸗ ſachen des Wehrbeitrags vorgeſehen ſei. Die ſich anſchließende Er⸗ hin. örterung hatte kein Ergebnis. Zu der Frage der Wohngrund⸗ ſtücke bemängelte Dr. Becker⸗Heſſen(.V..) die zu niederen Ab⸗ ſchläge für neu errichtete Häuſer. Unbebaute Grundſtücke ſollen mit dem dreifachen des Wehrbeitragswertes eingeſetzt werden. Auch in dieſer Frage konnte man zu keiner Einigung kommen, und ſo beſchloß der Ausſchuß, die geſamten Richtlinien einem Unterausſchuß zur Durchberatung zu überweiſen, der ſich auch mit der Frage der Voreinſchätzung befaſſen ſoll. Bayern und die Ausnahmeverorònung. München, 28. Juni. In der Beſprechung über die Inter⸗ Pellation wegen der Ausnahmeverordnung des Reichspräſidenten kamen am Mittwoch nur die beiden ſoziakiſtiſchen Parteien zu Wort. Abg. Ackermann, der mehrheitsſozialiſtiſche Redner, bezeichnete die Mordtat in Berlin als einen Ausfluß einer plan⸗ mäßigen, zielbewußten Hetze gegen die Grundlagen des Reiches. Wenn die geſetzlichen Mittel nicht ausreichten, könne kein Staat auf gußerordenfliche Mittel zur Abwehr verzichten. Die Sozialdemd⸗ kratie bedauere, daß man dazu in Deutſchland greifen müſſe Von Eingriffen in die Staatshoheit ſei nicht die Rede. Daß den Einzel⸗ ſtaafen die Ausführung überlaſſen werde, ſei ein Mangel. Der Stagtsgerichtshof werde eingeſetzt, weil bisher die Einzelſtaaten in der Verfolgung ſtrafbarer Handlungen gegen den Beſtand des Rer⸗ chese r agt hätten. Pflicht der Regierung wäre es ge⸗ weſen, it dem öffentlichen Aergernis der Regimentsfeiern endlich aufzurtumen. Die Bayeriſche Volkspartei und die Mittelpartei hät⸗ ten keinen Grund, ſich über die Ausnahmemaßnahmen aufzuregen, nachdem unter ihrer Mithilfe der Ausnahmezuſtand in Bayern ein⸗ ſeitig gegen links angewendet worden ſei. Zudem habe der Redner der Baheriſchen Volkspartei im Reichstage die Maßnahmen des Reichspräſidenten gebilligt. Seine Partei wünſche den baldigen Er⸗ ſag von Verordnungen durch ein Reichsgeſetz. Der unabhängige Redner, Abg. Nickiſch polemiſierte in glei⸗Grey auf die Reparationsfrage zu ſprechen. chem Sinne gegen die interpellierenden Parteien und erklärte, die ſei mit Ermordung Rathenaus ſei unter der blutbeſudelten ſchwarz⸗weiß⸗ Genua geſetzt worden, da die Konferenz nicht der geeignete Der Redner warf der Polizeidirektion für geweſen wäre. roten Mordfahne geſchehen. lüge. Auslande klarzuſtellen. Immer wieder von Pfuirufen unterbrochen, wies der Redner auf die ſchweren Laſten des Vertrages und auf die Beſatzungsleiden Seine Rede klang in der Forderung aus, daß auch das Aus⸗ lond einſehen müſſe, daß Deutſchland auf Grund des Verfſailler Vertrages zum Abſterben verurteilt ſei. Im Anſchluß an die Abſingung des niederländiſchen Dank⸗ gebets wurde eine Entſchließung verleſen, die von der Re⸗ gierung unverzügliche Schritte fordert, um die Unwahrheit der Schuldlüge und die Unmöglichkeit des Verſailler Vertrages im Unter ſtürmiſcher Zuſtimmung fand die Annahme. Mit dem Geſang des Entſchließung einſtimmige Deulſchland⸗Liedes und anderer vaterländiſcher Lieder fand die würdige eindrucksvolle Feier ihren Abſchluß. Die Teilnehmer zer⸗ ſtreuten ſich ſehr raſch. Zu Zwiſchenfällen iſt es nirgends, ſoweit bisher bekannt, gekommen. Die Tätigkeit des Garantiekomitees. YParis, 29. Juni. Der„Temps“ berichtet halbamtlich: Das Garantiekomitee habe ſich nach Regelung der rückſtändigen Kohlen⸗ lieferungen dem Studium der Maßnahmen zur Sanier ung der deutſchen Staatsfinanzen zugewandt. Die alllierten Delegjerten machten von ihrem Recht auf Einblick in die Einnahmen und Ausgaben des Deutſchen Reiches ausgiebigen Gebrauch und ließen ſich von den deutſchen Behörden Auskünfte über ſcheinbar übertriebene oder überflüſſige Ausgaben ſowie über unzureichende Steuererhebungen machen. Sie nahmen dieſe Auskünfte zur Kenntnis, ohne„für den Augenblick“ Kritik daran zu üben oder Einwände zu formulieren. Dieſe Arbeit wird in 8 bis 10 Tagen beendet ſein. Dann werde das Garantiekomitee ſeine Schlußfolgerungen revidieren. Eine der wich⸗ tigſten Fragen ſei das Problem der Kapitalflucht, da es prar⸗ tiſch äußerſt ſchwer ſei, ſie zu verhindern. Corò Grey über die Neparationen. WB. Condon, 28. Juni. In ſeiner Oebrhausrede akm Lloyd Dieſe Frage Programm der Konfereng von rt da⸗ Solange aber das Reparationsproblem wie eine Recht nicht auf das e aner don dung muit feeiſchen Wertern babe. Wolke über der Politik und dem Wirtſchaftsleben hänge, würden Ein Regierungskommiſſar habe von dem Mitglied einer Loge„He⸗ rold“, die als Geheimorganiſation unter Leitung Ludendorffs mu Konferenzen nach der Art der von Genua keine Fortſchritte bringen. eiwa einer halben Million Mitglieder bekannt ſei, einen Geheim- Dieſe Reparationen ſeien für England viel weniger wichtig als für hericht in Händen. zu exmarten. Daß man wieder an der Bahre eines der beſten deut⸗ den Schrittmacher gemacht. Unter Briſtol erklärt, Deutſchland müſſe die geſamten Kriegskoſten bezah⸗ ſchen Männer ſtehe, ſei die Folge der Nachſicht von 1918. großem Lärm der Banyeriſchen Volkspartei ſchloß der Redner: Dle Baheriſche Volkspartei könne ruhig zum Teufel gehen, wenn nur die Republit erhalten werde. Die Weiterberatung wurde auf Freitag vormittag vertagt. Eine bemerkenswerte Reglerungsantwort. München, 28. Juni. kiſchen Mittelpartei(Deutſchnationale Volkspartei in Bayern) war man die franzöſiſche Lage vollkommen begreife. aus ſeiner eigenen Taſche bezahle. In einer Kurzen Anfrage der Baye⸗ frage mit Fronkreich nur dann erfolgverſprechend erörtern, wenn In Banern ſei zum Schutze der Republik nichts Frankreich, aber England habe anfangs in den Reporationsfragen Lloyd George habe ſeiner Zeit in len. Frankreich ſei um ſeine Sicherheiten beſorgt, weil das Garantieabkommen mit England und den Vereinigten Staaten nicht zuſtande gekommen ſei. Frankreich habe nichts weſentliches für die Wiederherſtellung der zerſtörten Gebiete erhalten, die es Man könne die Reparations⸗ Bares Geld laſſe die Rechtsgültigkeit der Verordnung des Reichspräſidenten vom 31. ſich in erheblichem Maße nur durch eine internationale An⸗ Auguſt 1921 betreffend das Uniformverbo 1 hayeriſche Armee betrifft, bezweifelt worden. hat die bayeriſche Staatsregierung geantwortet, daß die ſtaats recht⸗ liche Zuläſſigkeit der Verordnung auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfaſſung hinſichtlich der Angehörigen der alten bayeriſchen Armee nicht in Zweifel gezogen werden kann. ſoweit es die leihe beſchaffen, für eine ſolche bedürfe es aber der Mitwirkung Auf dieſe Anfrage der Vereinigten Staaten. Grey fuhr fort: Rußlands Geſundung wird unendlich langſam von ſtatten gehen. Die Vereinigten Staaten ſind zwar zur Bei der bevor⸗ Mitwirkung bereit, verlangen aber mit vollem Rechte die vorherige ktehenden geſetzlichen Neuregelung iſt zu dieſer Frage noch nicht Unterſuchung der wahren Lage in Rußland durch einen Sachver⸗ Stellung genommen worden. Die bayeriſche Regierung wird jedoch ſtändigenausſchuß. Vor einer derartigen Unterſuchung hätte man guf dis ſachſſchen und politiſchen Schwierigkeiten einer Regelung nicht verſuchen dürfen, zu einem Abkommen mit Rußland zu ge⸗ Heute in Darmſtadr im Anſchluß an Proteſtkundgebung von Sozialdemokraten, Zentrun: und Demokraten unerhörte Vorgänge Sozialiſtenblatt hatte Mobil⸗ machung proklamiert und Entfernung alter Hoheitszeichen verlangt. Anſchließend Demonſtrationszug und Verwüſt ung der Wohnung von Oſann. . e 75 iterbewe f iti ez1 1 und am Kopf verwundet. rung der Arbeiterbewegung in politiſcher Beziehung ein gut Teil deß bnd W in ee en en de hinweiſen, die ſich aus der früheren ſelbſtändigen Stellung der baye⸗ langen. Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede ſagte Grey, ob die ruf⸗ riſchen Armee ergeben. jgkeit getan hätte Die vorgänge in Darmſtadt. Ip. Darmſtadt, 28. Juni. Die bedauerlichen Begleiterſcheinungen dei der Demonſtrution gegen den politiſchen Mord an dem Außen⸗ Einiſter Pr. Rathenau, die ſich in Darmſtadt ereigneten, waren Hegenſtand einer äußerſt erregten Debatte in der heutigen Sit⸗ zung des Finanzausſchuſſes. Alle Parteien verurteilten zufs ſchärfſte die Ausſchreitungen der jugendlichen Demonſtranten, nie allem Anſcheine nach mit der Demonſtration nichts zu tun hatten, Kredite hielt heute ihre erſte Sitzung ab. Während der Ausſprache erſchien der Abgeordnete Dingeldey nit perbundenem Kopfe, in ſeiner Begleitung einige Abgeordnete her deutſchen Volkspartei, im Finanzausſchuß. In bewegten Wor⸗ En ſchilderte Abgeordneter Dingelden ſeine geſtrigen Erlebniſſe. Der auseinanderſetzen. kunft zu erteilen und zu empfangen, aber er möchte wiſſen, welche Oſann verurteilte in ſcharfen Worten die Demon⸗ ation. ufs entſchiedenſte zurückgewieſen Szenen licht energiſch genug eingeſchritten und ni ſt genügend ihre Schui⸗ die Bedrohten zu ſchützen. Füße bekommen. ſo würden wir viel beſſer daſtehen. 5 Von anderen Parteien wiederum wurden die Vorwürfe Fragen er beantworten müſſe. und es entſtanden ſo erregte land überhaupt Kredite Gegen die Polizei wurden, ebenfalls ſchwere Vormürſe Wunſch Waren im Auslande zu kaufen. thaben und unter anderem der Polizei 775 Laſt gelegt, daß ſie gen müßten im Auslande finanziert werden. ſiſche Regierung gefragt worden ſei, ob eine Regierungsanleihe nicht in Frage komme. Grey ſchloß: Europa treibt in gefährlicher Weiſe dahin, auch in Genua haben wir keinen feſten Grund unter die Wäre der Völkerbund mehr gefördert worden, Die Hhaager Konſerenz. WB. Haag. 28. Juni. Die Unterkommiſſion für die Nach Eröffnung der Sitzung bat der Vorſitzende Avezzena den ruſſiſchen Delegierten Litwinow, er möchte ſeinen Standpunkt bezüglich der Kredite Litwinow erklärte darauf, er ſei bereit Aus⸗ Auch wolle er erſt wiſſen, ob Ruß⸗ bekommen würde. Rußland habe den Dieſe Lieferun⸗ Wenn die fremden Von dem Min:. Regierungen die Bezahlung dieſer Lleferungen garantierten, dann terun wurde Aufklärung üder die erhobenen Vorwürfe gegeben, brauchten die Berkäufer nicht einmal Vertrauen zu der Sowöet⸗ zach denen die Vorwürfe gegen die Poltzei unbegründet 5 regierung zu haben. Der britiſche Delegierte Hilton Youn g ſagte, Ungeſichts 7 Totſachen tam der Finanzausſchugz nicht zu ſeiner er könne Litwinow auf die Frage, ob Rußland Kredite bekomme, beit. Es murde beſchloſſen, an den Pröſſdentken des keine uge er nicht ee e Antwort geben, ſolange e be8 Er würde nicht hier ſein, fuhr er fort, Kommiſſion befriedigende Ergebniſſe erzielt würden, würde es mög⸗ lich ſein, den Regierungen anheim zu geben, die Kredite für die Unterſtützungen des ruſſiſchen Handels zu garantieren. Auf dieſe Ausführung folgte die Diskuſſion. Darauf erklärte Litwinow, der Gedankenaustauſch ſei nützlich geweſen. Wenn er die Sache richtig verſtanden habe, würde die Unterkommiſſion ſelbſt die Garantien für die Kredite beſprechen und die Ruſſen nicht an Leute außerhalb der Konferenz verweiſen, die man verlange, allein er brauche Zeit, um ſein Thema vorzubereiten und einzu⸗ reichen. Hierauf wurde die Sitzung vertagt. WB. London, 28. Juni. Die„Times“ wendet ſich in einem Leitartikel mit außerordentlicher Schärfe gegen die Haager Konferenz. Die Deutſchen, die ſich eingebildet hätten, durch den Vertrag von Rapallo ſich außerordentlich große kom⸗ merzielle Vorteile in Rußland geſicher: zu haben, ſchienen infolge ihrer Unterſuchungen an Ort und Stelle außerordentlich ent⸗ täuſcht. Kein Vertrag, kein Uebereinkommen und kein Verſuch, nur die farbloſen Beſprechungen der Bolſchewiſten. Es habe auch keinen Wert, Rußland Kredite zu gewähren, denn dieſe würden nur normale Produktion unmöglich mache. Badiſcher Landtag. Die förmliche Außrage der Kommuniſten. TU. Karlsruhe, 28. Juni. Zu Beginn der Vormittagsſitzung begründete Abg. Bock (Komm.) ſeine Förmliche Anfrage über die Regimentstage und nationaliſtiſche Kundgebungen, in der die Regierung gefragt wird, was ſie zu tun gedenkt, um den häufigen Regimentstäagen und nationaliſtiſchen Kundgebungen, die von der Arbeiterſchaft als Provokation empfunden werden, ſofort entgegenzutreten. Der Redner erklörte, die Behörden billigen die nationaliſtiſchen Zu⸗ ſammenkünfte und unterſtützten dieſe. Er rügte es, daß die Regie⸗ rung ihre offiziellen Druckſachen in einer Hof buchdruckerei her⸗ ſtellen laſſe und übt ſcharfe Kritik an der Führung des Offenburger Prozeſſes. Geſtern habe man in Karlsruhe die Republik mit Reitern, Stacheldraht und Gummiknüppeln geſchützt. Das ſei kein Schutz der Republik, ſondern ein Schutz der Neaktion. Wenn die Republik in Gefahr ſei, müſſe man(zur Sozialdemokratie gewandt) Parteiintereſſen zurückſtellen und die Einheitsfront ſchaffen, worauf Abg. Strobel(Soz.) dem Redner zuruft, das habe man geſtern geſehen, als Sie gegen unſeren Antrag zum Schutze der Republik ſtimmten!(Heiterkeit.) Will man wirklich die Republik —3 85 ſo müſſe man die Arbeiter in die Verwaltung hinein⸗ ziehen. Miniſter Remmele erklärte, ein dauerndes Verbot der Regi⸗ mentsfeiern ſei unmöglich, als das Reich nicht eine geſetzliche Grund⸗ kage dafür ſchaffe. In Baden haben ſich dann nach Wiederzulaſſung er Regimentsfeiern dieſe Veranſtaltungen in Karlsruhe und Freiburg ſtreng an die von der Regierung erlaſſenen Inſtruk⸗ tionen gehalten. Man müſſe zugeben, daß in der Häufung der Regimentstage, für die der Offizfersbund reges Intereſſe bekundet, auch in Baden innen⸗ und außenpolitiſche Wirkungen entſtehen. (Sehr richtig.) Es hat ſich auch herausgeſtellt, daß die Regiments⸗ feiern, wenn auch nicht bei uns in Baden, eine große Gefahr für die Ruhe im Reiche ſind. Nachdem das Reich jetzt die rechtliche Grundlage geſchaffen hat, Regimentsfeiern nicht mehr zuzulaſſen, weil die Reichsorgane Beweiſe in Händen haben, ſo beſteht auch für Baden die Möglichkeit, Regimentstage zu ver⸗ bieten. Wenn in Karlsruhe am Dienstag die Sicherheitspolizei einſchreiten mußte, ſo war das nötig, well die Volksmenge zu Plünderungen und Hausſuchungen ſchritt. Juſtizminiſter Trunk führte aus, im Killingerprozeß habe das Volksgericht entſchieden und es ſei zu einem Freiſpruch gekommen. r mache den Geſchworenen keinen Vorwurf, aber er ſei mit de m Staatsanwalt der Anſicht, Killinger hätte als der Begünſtigung ſchuldig erkannt werden müſſen, weshalb jede Strafkammer ihn verurteilt hätte. Er könne nur bedauern, daß das Reichsgericht den Geheimbundprozeß und den Killingerprozeß ab⸗ getrennt und von Offenburg nach München verlegt habe. Immer⸗ hin habe der Killingerprozeß die wahren Mörder gezeigt. Abg. Mafer⸗Heidelberg(Soz.) polemiſiert gegen die Deutſchnatio⸗ nalen und ihre Stellung zur Republik, Das Wort„national“ habe bei uns in Deutſchland einen Beigeſchmack. Die von deutſchnatio⸗ naler Seite getriebene Agitation, iſt die Urſache an den politiſchen Morden. Glauben Sie(zur Rechten) ja nicht, daß ſie einen Frei⸗ brief haben auf Mord. Wenn ſie nicht Ordnung halten können, mokraten). Abg. Dr. Föhr(Ztr.) wendet ſich gegen die Ausführungen des Abg. Bock, auf deſſen Frage, wie lange ein altes badiſches Wappen mit Krone oken im Sitzungsſaale noch häuge, der Redner entgegnet: Solche Kindereien und Spielereien machen wir nicht mit(Zuruf des Abg. Bock: So! das ſind für Sie Spiclexeien). Ich glaube wir haben wichtigeres zu tun. Die Regimentsfeiern haben neben einer guten auch eine bedenkliche Seite, die aber doch kaum in Erſcheinung tritt. „Abg. Wilſer(.) bittet den Miniſter Remmele, nach dem bis⸗ herigen Verlauf der Regimentstage ſein Urteil und ſeine Anord⸗ nungen zu treffen. Da Deutſchland waffenlos iſt, ſo habe auch niemand von einem Regimentstag etwas zu fürchten. Abg. Schmidt⸗Bretten(DR.) wendet ſich gegen die Sozi⸗ aldem okratie und bezeichnet es als eine Folge ihrer Verhetz⸗ Ang, wenn geſtern in Karlsruhe die Leute in die Häuſer drangen. 7575 9 7255 2 65 habe doch keinen Sinn; zun davon der Beſtand der Republick abhängen ſollte äre es ſchlecht um ſie beſtellt. Abg. Dr. Glockner(Dem.) bedauert das Verbot de x Regimentsfeiern für die nächſte Zeit, da dieſe ſich in Baden in geordneten Bahnen abgeſpielt haben. Der Redner warnt vor einem Notgeſetz gegen Beamte, die ſich gegen die Verfaſſung illohal benehmen. Abg. Bock(Kom.) erklärt ſich in ſeinem Schlußwort mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden. Einge⸗ hend verbreitet er ſich über ruſſiſche Juſtiz. Auf verſchiedene Zwiſchenrufe erklärt der Redner: Was iſt denn Juſtiz anderes als das Hausrecht?(Juſtizminiſter Trunk: Und die Spitzbuben und Räuber macht man zu Richtern!) Abg. Bock: Das iſt der erſte ehr⸗ liche Satz, den ich höre. Ich hoffe, daß man einmal die Arbeiter, die im Gefängnis ſitzen, zu Richtern macht.(Große Heiterkeit). Damit hat die Ausſprache ihr Ende erreicht. Ein Antrag iſt nicht geſtellt. Die Förmliche Anfrage iſt damit erledigt. Stellungnahme der Karlsruher Studentenſchaft zu dem Kathenau⸗zwiſchenfall. Tll. Karlsruhe, 28. Juni. Der Ausſchuß der Studentenſchaft der Techniſchen Hochſchule hier teilt zu der breterf über die Rathenau⸗Verhöhnung folgende Erklärung mit: Karlsruher Studentenſchaftverurteilt das im„Volksfreund“ mitgeteilte Verhalten einiger Studierender bei einem Frühſchoppen, falls ſich jene Nachricht als zutreffend erweiſen ſollte, auf das ſchärf ſte. Zur Klarſtellung des Falles iſt eine Diſziplinarunterſuchung beantragt worden. Die betroffenen Ver⸗ bindungen haben dem Ausſchuß der Studentenſchaft mitgeteilt, daß bis zu der Aufklärung des Sachverhalts fede Beziehunz mit den beteiligten Studierenden gelöſt worden iſt.“ Die Vorgeſchichte der Stellungnatme iſt die, daß eine Anzahl Studierende in der Brauerei Kammerer laut„Volksfreund“ eine „Trauerfeier“ für Rathenau veranſtaltet haben, die in einer boden⸗ los rohen und geſchmackloſen Trauerbierrede eines Beteiligten ihren Zöhepunkt fand. Auf Veranlaſſung von anweſenden Gäſten, die uſn Anſtoß nahmen, ſchritt die Polizei gegen den in. Man kann die Stellungnahme des A. St. A. und der Korpo⸗ die Auskunft bätde, die Auß⸗ rationen nur billigen. Derartig unreife und herzensrohe Deanchen gehören aus einer Gemeinlchatt anltändia Denlenhar 7 dazu dienen, einem Syſtem zur Fortdauer zu verhelfen, das jede wird Sie das Volt dazu zwingen(ſtarker Beifall bei den Sozialde⸗ 2 — Donnersfag, den 28. Junt 1922. Maunheimer General- Anzeiger.(Mittag · Ausgabe.) ———— 3. Seite. Nr. 292. Die Selbſterhaltung des Deutſchtums in Kußland. Mannheim in Not.— Brüder in Nol. Wie ſich im Laufe von fünfzehn und mehr Jahrzehnten in Rußland deutſches Volkstum aus ſich ſelbſt erhalten hat, iſt allein ſchon an äußeren Merkmalen zu erkennen. Die Geſchichte der deutſchen Stämme an der Wolga, am Schwarzen Meer, in Wol⸗ hynien, im fernen Sibirien und anderorts berichtet bis in die jüngſte Zeit von unaufhörlichen ſyſtematiſchen Umbildungsverſuchen ſeitens der verſchiedenen ruſſiſchen Machthaber. Der Kenner dieſer Politik ſieht die Vergehen an dem Volkstum der für den ruſſiſchen Staat unendlich nützlichen deutſchen Stämme ebenſo auf der Regierung der Zaren wie auf der der Bolſchewiſten laſten. Theoretiſch gehen beide in der Nationalitätenfrage ja auf ent⸗ gegengeſetzten Wegen, praktiſch jedoch zieht man dort wie hier den kataſtrophalen Schluß: die abſichtliche Vernichtung de⸗ Deutſchtums, begründet bis 1917 mit dem angeblichen„Verrat gegen den Zaren und das ruſſiſche Volk“, ſeit 1917 aber mit der „gegenrevolutionären“ Starrköpfigkeit des deutſchen Landmannes. Ein rußlanddeutſcher Volksſchullehrer ſchrieb in einem vor kurzem hier eingetroffenen Briefe an ſeinen Bekannten:„. ja, wir ver⸗ hungern, aber ſagen Sie es dem deutſchen Volk: Wir verhungern als Deutſche, die ſich von ihrem Volkstum auch um Brotes willen nicht haben abbringen laſſen.“ So ſpricht wohl jeder Rußlanddeutſche. So ſprechen beſtimmt die Hunderttauſende von deutſchen Bäuern in Rußland. Wer das Leben dieſer„deutſchen Koloniſten“,— wie man ſie in Rußland nicht ohne ſcheelen Blick nach Deutſchland nennt— kennt, dem iſt ihre Anhänglichkeit an ihr deutſches Volkstum ſofort klar. Noch heute findet man regelmäßig wiederkehrende Volksfeſte deutſchen Urſprungs, ſieht man in den deutſchen Dörfern durchweg deutſche Bauarten, die den Verhältniſſen entſprechend angepaßt ſind, erfreut ſich das Auge an Feſttagen— die nun zur Seltenheit geworden ſind— an deutſchen Volkstrachten. Heiraten zwiſchen Deutſchen und Fremdſtämmigen werden als nationale Würdeloſig⸗ keit betrachtet. Die Jugend ſingt deutſche Volkslieder, die zum Teil eigenen Urſprungs ſind, 90 Prozent der Dorfbevölkerung ſprechen keine Silbe Ruſſiſch, einige ſtammeln nur die notwendigſten Um⸗ gangsworte. Die gewöhnliche Umgangsſirache in den deutſchen Kolonien, deren es an der Wolga und am Schwarzen Meer über 1000 gibt, iſt noch immer die alte heſſiſche, ſchwäbiſche u. a. Mund⸗ art, wie ſie einſt von den Begründern der Kolonien nach Rußland gebracht worden iſt. Jede neue Kolonie wird nach alter Sitte deutſch benannt. Das iſt für die deutſchen Bauern in Rußland ebenſo ſelbſtverſtändlich, wie daß ſie ihren Kindern deutſche Namen geben. So findet man denn auch nur ſelten Kolonien, die ruſſiſche Namen tragen, trotzdem die Kolonien ruſſiſcherſeits immer anders genannt, häufig ſogar rückſichtslos umbenannt worden ſind. Der Deutſche kennt nur den deutſchen Namen ſeiner Kolonie; ſpricht der Ruſſe mit ihm, ſo muß er ſich deutſch nennen, anders will er ihn nicht verſtehen. So finden wir in den verſchiedenen rußlanddeutſchen Anſied⸗ kungsgebieten Dorf⸗ und Städtenamen wie Caſſel, Neu⸗Danzig, Worms, Landau, Baden, Mannheim, Karlsruhe, München, Raſtatt, Heilbronn, Darmſtadt, Speyer, Straßburg, Stuttgart, Heidelberg und viele andere. Welche Heimatliebe, welche Heimatſehnſucht ſpricht daraus! Die Stärke der deutſchen Kolonien lag naturgemäß in ihrer vorbildlichen Wirtſchaft. Seit einigen Jahren jedoch ſinkt dieſe Wirtſchaft unter dem Einfluß der Revolution, des bolſchewiſtiſche Wirtſchaftsſyſtems und der Mißernten von 1920 u. 1921 zuſammen. Heute wütet unter den ehemals reichen deutſchen Bauern in Ruß⸗ land der Hunger. Zehntauſende ſind ihm ſchon erlegen, vielen Tauſenden droht der völlige Untergang. 1 Um dieſen wirtſchaftlich hochſtehenden Stämmen die größt⸗ mögliche Hilfe des zu ihrer Erhaltung verpflichteten Mutterlandes zu bringen, hat ſich die Reichsſammlung„Brüder in Not“ ge⸗ bildet, die für die hungernden Rußlanddeutſchen Spenden ent⸗ gegennimmt(auf Poſtſcheckkonto Berlin NRWö 7 Nr. 65 600). * Die Gründer der ruſſiſchen Gemeinde Mannheim waren unſere Heimatgenofſen, wie ſchon der Name andeutet. Namens⸗ und ſtammesverwandt ſind ſie uns. Bei der Gründung ihrer Kolo⸗ nie im fernen Oſten vor nunmehr 150 Jahren beweiſen ſie dadurch ihre ſtete Anhänglichkeit an die alte Heimat. In die Herzen ihrer Kinder und Kindeskinder iſt ſie durch ein heiliges Band der Er⸗ innerung eingepflanzt. Namens⸗ und Schickſalsgenoſſen ſind ſie uns. Wir durchleben ſchwere Zeiten, ſie aber ſtehen vor dem bitteren unbarmherzigen Hungertod. In dieſer Stunde ſollte es unſere Pflicht ſein, ihrer in Treue hilfreich zu gedenken. Es wäre eine große Tat, vielleicht geſchieht ſie recht bald: wenn die Stadt Mannheim die Patenſchaft ihrer rußlanddeut⸗ dchen Tochtergemeinde übernehmen würde. 1 1 Wem nichts heilig iſt, dem kann auch nichts zum Segen ſein. Ratſonal⸗Theater Mannheim. Der fidele Bauer.(Neu einſtudiert.) Es gibt noch immer eine große Mehrheit, die natürliche, flie⸗ Fbende, unterhaltende Muſik liebt. Und dieſe Mehrheit freute ſich der geſtrigen Neueinſtudierung. Da gab es wieder echten Beifall, Dacapo⸗ Nummern, Aktſchluß⸗Begeiſterung. Das„violette Umduften“ der Dinge, ihre Auflöſung in eine ſchwebende Atmoſphäre, die Vernei⸗ nung der„ſinnfälligen Subſtanz“, ungreifbare Stimmungen, innere Reflexe: alles das, was den Leuten der„Weltbühne“ die müden Ner⸗ dven ktitzelt, hat hier in Mannheim keinen natürlichen Boden. Es iſt Kunſtprodukt, für Kunſtheuchler zubereitet, aber es„bleibt“ nicht. 1 Wir hatten alſo geſtern einen ſehr angenehmen Operettenabend, in der beſtmöglichen Form geleitet von den Herren Breiſa ch und Marx. Herr Marx war wieder ein vorzüglicher Lindoberer, Herr Lan⸗ dory ein ebenſo vorzüglicher fideler Bauer, Frau Elſe Tuſchkau vertrat wieder die Annamirl und Lieſel Gerlach als kleiner Vin⸗ zenz, Guſtl Römer⸗Hahn als Heinerle(der ſeinen Sonderbeifall hatte) und Karl Zöller als Obrigkeit ergänzten das Geſamtwirken in löblicher Weiſe. Neu waren Stephan, der erwachſene Vinzenz und die rote Liſi, dann der Leutnant von Grunow im zweiten Akt. Herrn Lipmanns Spieltalent, wirkſam in Rollen des Natur⸗ burſchentums, war nicht glücklich im Stephan⸗Typus; er ſang aber ſeine Partie im Rahmen ſeiner lyriſchen Tenormittel mit natürlichem Geſchmack. Dieſen bewährte auch Herr Herbert Michels, der für einen Schauſpieler ſeine Geſangspartie recht gut durchführte. Sie iſt jür einen lyriſchen Tenor geſchrieben, und war auch früher dieſem Fach entſprechend beſetzt. Natürlich übertraf Herr Michels den Kolle⸗ 15 von der Oper als Schauſpieler, und ſo kam die ganze Rolle zur eſſeren Geltung. Auch die Liſt gewann an Bedeutung, denn Fräu⸗ ein Ida Schäffer nahm die Kuhdirn weniger derb, ſang das Lied — in die rechte Lage des„Mezzo“ transponiert— mit ſchönem Ton ind tanzte recht anmutig Summa: es war eine ſehr angenehm ver⸗ zufene Aufführung, von Chor und Orcheſter tüchtig und wirkſam un⸗ erſtützt. Und wenn wir an die Mannheimer Urauffüh⸗ ng im Sommer der Gartenbau⸗Ausſtellung zurückdenken, wenn fir bedenken, daß dies Volksſtück mit der Muftk von Leo Fall noch + ö eute, nach 15 Jahren in voller Jugendfriſche lebt, ſo werden wir für en kommenden Spielplan die rechte Linie finden... Uebrigens dar das Haus geſtern richtig ausverka uft und ließ ſich ſeinen Benußt auch durch die Beleuchtungsſtörungen im zweiten Akt nicht Trauerfeier der deutſchen demokratiſchen Partei Ortsgruppe Mannheim. Geſtern abend fand im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens vor einer zahlreichen Trauerverſammlung eine ernſte und würdige Feier der hieſigen Ortsgruppe der Deutſchen Demokra⸗ tiſchen Partei für ihren von Bubenhand ermordeten großen Füh⸗ rer Dr. Walter Rathenau ſtatt. Nach einleitendem Orgelſpiel des Herrn Muſikdirektors Lenz, der Beethovens Trauermarſch in As⸗Moll ergreifend zum Vortrag brachte, und zwei der vier erſten Lieder von Brahms, vorgetragen bon Herrn Burgwinkel vom hieſigen Nationaltheater, hielt Herr Stadtrat Dr. Wolfhard die Gedächknisrede, die in einer ernſten Mahnung an alle in fanatiſchem Eifer be⸗ fangenen Kreiſe ausklang und für viele zu einem erhebenden Er⸗ lebnis wurde, als das reine Charakterbild dieſes viel befehdeten Mannes vor aller Herzen erſtand, der nur Diener ſeines Volkes ſein wollte, der uneigennützig ſeine ganze Kraft dem Wohle ſeines ſchwer geprüften Vaterlandes widmete und mitten im vollen Wir⸗ ken blindem Raſſenhaß zum Opfer fallen mußte. In ſeiner Ge⸗ dächtnisdede führte Stadtrat Dr. Wolfhard u. a. aus: An derſelben Stelle, wo vor 8 Monaten Walter Rathenau mit beredtem Munde inmitten tauſender Menſchen ſprach, müſſen wir ihm heute die Totenfeier halten. In Schmerz und Trauer haben wir die Nachricht von ſeiner Ermordung am Samstagmittag vernommen und ein Alpdruck liegt ſeit der Zeit auf unſerer Bruſt, der nicht weichen will. Das Herz krampft ſich zuſammen und abgehärteten Männern ſtiehlt ſich die Träne ins Auge, wenn ſie mit verhaltenem Atem die Trauerreden leſen, die in den letzten Tagen bei den Trauerkundgebungen des Reichstags, der Regie⸗ rungen und bei ſeiner Beiſetzung gehalten wurden. Und doch heißt es, in Rathenaus Sinne weiterarbeiten. Wir müſſen die Zähne aufeinander beißen und den unheilvollen Tatſachen klar gegenübertreten. Die gebieteriſche Notwendigkeit der Stunde heißt, daß alle, die in geſchloſſener Front zuſammenſtehen, denen es ernſt iſt mit dem Wiederaufbau unſeres Vaterlandes und die das mühſam errungene Verfaſſungsgut des Reiches und der Länder im Geiſte und Sinne Rathenaus erhalten wollen. An ſeiner Bahre aber trauern alle Volksgenoſſen, denen es ernſt um unſer deutſches Vaterland, ſeine Sorgen und Nöte iſt. In dieſer Geſinnung haben wir dieſe Trauerfeier der freiheitlich geſinnten Bevölkerung Mann⸗ heims und Ludwigshafens einberufen, eingedenk des Wortes Dr. Rathenaus: bei ſolcher Gefahr würden ſich in einem anderen Lande alle denkenden und verantwortlichen Menſchen zuſammentun, alle Parteifragen und Prinzipienſtreite beiſeite laſſen und nach dem Rechten ſehen. Laſſen Sie mich einen kurzen Blick auf ſein reiches Leben werfen, um Ihnen die Vielſeitigkeit ſeines Schaffens zu zeigen. Ihm hat die Natur die Gabe des Künſtlers, des Sehers, des wirt⸗ ſchaftlich Schaffenden und des Gelehrten gegeben. Er war Idea⸗ liſt in geiſtiger und ſittlicher Hinſicht. Er iſt ein Bekenner ſeines väterlichen Glaubens geblieben und er ſchreibt in der Sendſchrift an die deutſche Jugend darüber: „Ich bin ein Deutſcher jüdiſchen Stammes. Mein Volk iſt das deutſche Volk, meine Heimat iſt das deutſche Land, mein Glaube der deutſche Glaube, der über den Bekenntniſſen ſteht. Doch hat die Natur in lächelndem Eigen⸗ ſinn und Herrſchergüte die beiden Quellen meines alten Blutes zu ſchäumendem Widerſtreit gemiſcht: den Drang zum Wirklichen, den Hang zum Geiſtigen.“ Sein weitumfaſſender Geiſt ſchaltet über die Wunderwerke der Technik im Jahrhundert der Maſchinen. Frei und unabhängig zieht er aus dieſem Wirken auf der Menſchheit Höhen die Schlüſſe in ſeinen Werken, die in 5 Bänden vor uns liegen und in die wir in dieſen Tagen uns beſonders verſenken ſollten. Auch wenn er von materiellen Dingen handelt, geſchieht es um des Geiſtes willen, wie er in der Einleitung des Werkes, von kommen⸗ den Dingen ſpricht. Der Geſellſchaftskritiker war in ihm am ſtärk⸗ ſten, das Leben des ethiſchen Menſchen und des Sozialen ſind die Gegenſätze ſeines Intereſſes, und mehr noch als all dieſes das Ge⸗ meinſchaftsleben, ſeine Organiſation und ſein Verlauf. Seine Tätigkeit während des Krieges iſt allbekannt: wie er mit Möllendorff einen großzügigen Plan der Rohſtoffverſor⸗ gung entwarf und durchführte, wie er aber auch rechtzeitig als Mah⸗ ner auftrat bei entſcheidenden Stellen, nicht in der Heffentlichkeit, wie er auf das Mißlingen des unbeſchränkten U⸗Bootkrieges mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln hinwies, ohne ihn verhindern zu können. Als der Ruf der Regierung an ihn erging, hat er keinen Augenblick gezögert, ſeine auf ihn zugeſchnittene allmächtige Stellung Spukerzählungen Theodor Storms. Erinnerungen ſeiner Tochter. Theodor Storm, der ſich in ſeinen Novellen dem Reich des Geheimnisvollen und Ueberirdiſchen ſo vielfach zuwendet, war be⸗ rühmt als Erzähler von Spukgeſchichten, und ſo mancher Beſucher, der von dem eigentümlichen Zauber dieſer echt norddeutſchen Stimmungskunſt berichtet, hat bedauert, daß dieſe Spukgeſchichten des Dichters nicht aufgezeichnet wurden. Nun erfüllt dieſe Bitte die dazu Berufenſte, die treue Hüterin ſeines Nachlaſſes und ſeine Biographin, ſeine Tochter Gertrud Storm, indem ſie ſo recht paſ⸗ ſend zu der weihnachtlichen Zeit, in der wir uns den geheimen Kräften der Natur beſonders nahe fühlen, in der Zeitſchrift„Nieder⸗ ſachſen“ einige Lieblingsgeſchichten ihres Vaters mitteikt. Storm hatte ein wahres Verlangen, Spukgeſchichten nicht nur zu erzählen, ſondern auch zu erleben. Aber in dieſer Hinſicht hatte er kein Glück, und was er erzählte, war meiſt aus zweiter Hand. Auf den Knaben hatte ſchon im Elternhaus manch Geiſterhaftes tiefen Ein⸗ druck gemacht. Die blitzblank gebohnte Kommode mit den Meſſing⸗ beſchlägen, in der ſeine Großmutter ihr ſelbſtgeſponnenes Toten⸗ hemd verwahrte, erſchreckte Theodor und ſeine Geſchwiſter oft, wenn in ſtürmiſcher Nacht ein Krachen durch das älte Holz ging. Dann mutter und ſchlüpften zu ihr ins Bett. Auf einem der drei übereinander liegenden Hausböden des ur⸗ alten Elternhauſes befand ſich die„Totenkammer“, ſo genannt, weil hier eine alte dreibeinige Kiſte ſeit unvordenklichen Zeiten die langen feinen weißen Laken bewahrte, mit denen Fenſter und Spiegel verhangen wurden, wenn ein Toter im Haus war. Wenn in dem alten Gebäude ein Familienglied zum Sterben kam, dann ſollte die Totenkiſte mit ihren⸗ drei wurmſtichigen Beinen die Treppe herunterwackeln; ſo erzählte man, aber geſehen hatte es keiner. An„Vorſpuk“, an das zweite Geſicht glaubte Storm ganz feſt, wie ja faſt alle Küſtenbewohner. Er wußte davon marcherlei zu er⸗ zählen und behielt überhaupt dieſe Vorliebe für Ahnungen und Geheimniſſe bis ans Ende ſeines Lebens.„Das liegt ſo in der Luft,“ pflegte er zu ſagen,„hört nur, wie draußen der Oktober⸗ wind in den Tannen ſauſt.“ Gertrud Storm erzählt, daß der Vater manchmal noch Abends, wenn ſie ſchon in ihr Schlafzimmer gegangen war, an ihrer Tür pochte und rief:„Gertrud, komm trüßen, die zettmeiſe das Orcheſter zwangen auszuſetzen. A. Bl. liefen die Kinder mit bloßen Füßen die Treppe hinunter zur Grog⸗ 5 bei der AEG. aufzugeben und das verantwortungsvolle Amt des Wiederaufbauminiſters anzunehmen. Dort zeitigte er den erſten ſichtbaren Erfolg: er brachte das Wiesbadener Abkommen zuſtande. Und ohne ein Wort des Unmuts zu äußern, trat er am 26. Oktober wieder ab, als die politiſche Konſtellation es nötig machte. Er erzählte mir in einer langen Unterredung am 28. Oktober nach ſeinem Vortrage, wie er die Fäden mit den führenden Kreiſen Eng⸗ lands und Frankreichs geknüpft hatte, die für eine Verſtändigung mit Deutſchland bereit wären, daß als Ziel angeſtrebt werden müßte, daß Deutſchland an den Konferenztiſch käme, und all dies ſetzte er durch als Außenminiſter. Er war bei der Konferenz von Genua einer der wenig führenden Geiſter, er brachte als einzige Frucht der ganzen Konferenz für Deutſchland den Vertrag mit Rußland nach Hauſe. Am letzten Donnerstag hat er im Reichstag zum letzten Mal geredet. Er fand herzliche Worte innigen Mitgefühls für die Drangſale unſerer Brüder und Schweſtern im beſetzten Gebiet. Er diente mit ſeinem Herzblut dem Vaterlande und kannte keine Furcht, und ſo fragen wir uns: Wie konnte es kommen, daß ein ſolches Menſchenleben von ver⸗ ruchter Mörderhand feige aus dem Hinterhalt und mit grauſamer Beſtialität getilgt werden konnte? Ich darf hier auf zein Wort Rathenaus hinweiſen, das er zu mir „Sehen Sie ich habe 5 Bände geſchrieben und all meine Gedanken und Werke der öffentlichen Kritik unterſtellt. Meine Gedanken zu widerlegen, hat faſt niemand verſucht und man hat mich unbehelligt gelaſſen, ſolange ich in der Induſtrie war und dieſe Bücher ſchrieb. Erſt als ich mich in den Dienſt des Wiederaufbaus unſeres Vater⸗ Und ſo war's. Ständig haben gewiſſe Kreiſe fanatiſierten unreifen Burſchen gepredigt, daß dieſe Männer Schädlinge ſeien, und in deſſen kleinen Köpfen war da nicht viel mehr notwendig, um den Gedanken der Beſeitigung dieſer„Gemeinſchädlinge“ als verdienſtvolle Tat erſchei⸗ nen zu laſſen. 5 3 Blitzartig hat ſich ein Abgrund aufgetan, in den wir hinein⸗ ſtürzen, wenn wir nicht in letzter Minute noch umkehren. Die Ver⸗ faſſung ſoll unterminiert werden dadurch, daß die Köpfe ihrer Füh⸗ rer fallen. Als ob die Gedanken eines Rathenau durch die Revolverkugeln von Mordbuben getilgt werden könnten! Ohne Leidenſchaftlichkeit, aber beſtimmt, wollen wir es ausſprechen: Unſere Langmut iſt erſchöpft. Notwehr und Notſtand ſind für uns 0 Schulen jeder Art bis zu den Hochſchulen hinauf, die alle aus ſtaat⸗ breitet und konfeſſioneller Hader gezüchtet wird. beſtärken. Möge aus dem Blute dieſes Märtyrers eine gute Saat für das von ihm über alles geliebte deutſche Vaterland aufſteigen. Unſere Gedanken weilen in dieſer Stunde bei der hochbetagten Mutter des Entſchlafenen, die er über alles liebte. Möge ihr die allgütige Vorſehung Kraft und Stärke verleihen, den Verluſt dieſes herrlichen Sohnes zu überleben. Für Walter Rathenau war der Gedanke an den Tod kein ſchmerzlicher, er ſah in ihm nicht den Vernichter, nein, in ſeinem Buche vom Reiche der Seele ſchreibt er zum Schluſſe:„Die Seele kehrt heim, ſie verlangt nach neuen Kämpfen und neuen Mühen, nach göttlicheren Schmerzen und edleren Freuden, nach wahrem Leben und reinerer Verklärung.“ Der Redner ſchloß ſeine Ausführungen mit den Worten: Mögeſt Du, teurer Vaterlandsfreund, für Deine ſeltene Arbeit am Volke dies alles im reichſten Maße erfahren! Wir aber geloben zum Abſchied von Dir in dieſer Feierſtunde, Deine Gedankenarbeit in Worten und Werken fortzuſetzen, Republik und Verfaſſung im Geiſte wahrer Demokratie zu ſchützen und zu ſchirmen und unſer Teil durch Gemeinſchaftsarbeit dazu beizutragen, daß der Weg unſeres Volkes einſtmals wieder zur Höhe führt! Namens der Zentrumspartei fand ſodann Stadtverordneter Dr. Moekel daß heute vor 8 Jahren jener Schuß gefallen iſt, der die ganze Welt in Brand ſteckte. Heute offenbare die Geſchichte, daß ſolche politiſche Attentate geſchehen, wenn die politiſchen Leiden⸗ ſchaften exploſiv geworden ſind. Das müſſe heute geſagt werden, für alle Deutſche, damit endlich ein anderer Geiſt, der Geiſt der Verſöhnung, in die Herzen unſeres Volkes einziehen kann. Der Mann, den man heute betrauere, habe ſeine ganze Kraft in den Dienſt des Vaterlandes geſtellt. Ihm nachzufolgen ſei unſere beſchwören. Wenn wirklich die deutſche Seele ſo krank wäre, daß es nicht gelingen ſollte, das Trennende zurückzuſtellen, das Bater⸗ land zur Richtſchnur des politiſchen Handelns zu machen, dann werde der Tag kommen, an dem die Geſchichte ihr„kinis Ger⸗ in der Vergangenheit, nicht in der Gegenwart. Unſere Aufgabe müſſe es ſein, das Reich Bismarcks zu erhalten, das zu zer⸗ trümmern bislang den Feinden nicht gelungen iſt. Dazu bedürfe es aber der Mitarbeit aller Deutſchen. Wer es nicht vermöge, das Vaterland über die Partei zu ſtellen, ſolle lieber die Hände von der Politik laſſen. In dieſer Stunde müßten wir das Gelöbnis ab⸗ legen, daß wir ein einig Volk von Brüdern ſein wollen, daß wir in allem unſerem Tun ſtets das Wohl des Vaterlandes als erſtes Ziel vor Augen haben. ſchloß die Trauerfeier. J. G. noch nicht tief genug, dann mußten die Vorhän e heruntergelaſſen werden, und die Lampe wurde Herabgeſt. Dann N Storm, tief zurückgelehnt im alten Lehnſtuhl, mit geheimnisvoller Von den Spukgeſchichten, die Gertrud Storm nach lebendigen Erinnerung mitteilt, ſeien nur kurz angedeutet. Ein junger Paſtor, kleinen ſchleswigſchen Dorfes lebt, kann eines Nachts nicht ſchlafen mer gegen das Fenſter hin die Geſtalt eines Geiſtlichen zu erblicken der Kind auf dem Arm hält und an der 5 Kand größeren Knaben führt. Mit Entſetzen ſieht er, ſich mit den beiden Kindern auf ſein Bett Halt, ſieht ihn mit unſäglich traurigem Bli nicht die Hand reichen, dann verbrennt ſie und ſchüttel i den Kopf. Immer trauriger wird das Antlitz del Weiſtes lich wendet er ſich, faßt wieder die 6n des Knaben und verſchwin⸗ det im anſtoßenden Zimmer. Nach einiger Zeit findet der Geiſt⸗ großes Bild, auf dem er ſein Nachtgeſicht dargeſtellt indet. forſcht im Dorf nach und erhält endlich von Mann die Auskunft, ein Geiſtlicher habe früher das Haus bewohnt, von dem das Gerücht ging, er habe Magd gehabt und ſeine beiden Kinder getötet, um die 10 5 15 Paſtor ſein älteſter Sohn zählt ſchon 12 Jahre, ohne daß er je wieder von d i i wird.„Da ſoll in der Küche eine neue Arc 1— Aheren aneriſſen, und unter ihnen die elretier Kinder herausgezogen. Die zarten Kno i einem Sarg in geweihter Erde beigeſett 35 1 Eine andere Spukgeſchichte hörte Storm 12 5 5 275 0 1 erzählte und ing auserkoren hatte, wobei er jedesmal mit de⸗ ſchloß:„Eichendorff ſchwor mir, er habe die Geſchichte ſelbſt erleht Ein Graf lädt einen Kreis von Freunden, die ſich über Spukgeſchich⸗ ten luſtig machen, auf ſein Schloß und führt ſie zu einer eiſen⸗ ae— 15 100 Ishre feſt verſchloſſen war unklen Winternächten von ſelbſt öf ine ſchlanke Frauengeſtalt herausließ, die dieſ Taahte ge will nun ſelbſt ee haben, wie das Geſpenſt erſchien, Diener, kurze Zeit im in Grau gekleideten Geſtalt voraneilte, ihr 30 en 915 55 junge Mann plötzlich tot zu Boden ſtürzte, während die Frauen⸗ geſtalt verſchwunden war. Eichendorff fügte noch hinzu:„Vielleicht Schande ſchnell her, ich muß Dir noch eine herrliche Spukgeſchichte erzählen.“ Im größeren Kreiſe ging es feierlicher zu, war die Dämmerung hat ſie ihren Schleier zurückgef i ange 0 g zurückgeſchlagen und dem Knaben ein Toten⸗ 75 in jener Unterhaltung ſagte: landes ſtellte, war ich der„Judenſtämmling und Gemeinſchädling“!? gegeben. Es darf in Hinkunft nicht mehr vorkommen, daß in den lichen Mitteln geſpeiſt werden, Lehren nationaliſtiſcher Art ver⸗ So mag der Tod Walter Rathenaus uns in dieſem Gedanken warme Worte für den Dahingeſchiedenen, indem er daran erinnerte, heiligſte Pflicht. Dann dürfe man hoffen, daß es in gemeinſamer Arbeit gelingen wird, den Geiſt der Verſöhnung wieder heraufzu⸗ maniae“ einſt ſprechen werde. Die Urſache unſeres Unglückes liege 5 — i—— ̃—ꝙꝗ—äCön————— KH»HPP———— ———— 22— 2———rrr——————— Mit dem Orgelvortrag von Rheinbergers„In memoriam“ 5 Stimme zu erzählen 2 err ihrer ſehn! zwei ihrem Inhalt nach der allein in der Pfarrei eines und glaubt plötzlich durch die geöffnete Tür in ſeinem Arbeitszim⸗ 5 wie der Mann dort macht er an* bittender Gebärde die Hand. Der Lebende weiß, Geiſtern 1 »„„Hb liche auf dem Boden der Kirche unter verſtaubtem Gerümpel ein ein Liebesverhältnis mit ſeinen Diele gelegt werden; die Gerippe von Eichen dorff. die Storm zu ſeinem —— ——— 705 angenommen, daß er auch nicht annähernd 4. Seile. Nr. 292. (Mannheimer General-⸗Anzeiger. Mittag⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 29. Jum 1922. Wirtſchaftliche Fragen. Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden. Die günſtige Arbeitsmarktentwicklung hat weiterhin angehalten. Beſonders aufnahmefähig zeigten ſich(neben der Induſtrie) die Landwirtſchaft und das Baugewerbe. Der Mangel an brauch⸗ baren landwirtſchaftlichen Kräften konnte teilweiſe nicht behoben werden. Auch nach Gärtnern und Gartenarbeitern war die Nach⸗ frage zum Teil erheblich, ſie ließ ſich allerdings im allgemeinen mit dem vorhandenen Angebot decken. In der Induſtrie der Steine und Erden machte ſich in der Be⸗ richts woche neben dem ſchon länger währenden Mangel an Stein⸗ 5— 75 2 e neuerdings auch wieder in gewiſſem Grade ein zunehmender Bedarf an Ziegeleiarbeitern bemerkbar. Die Nachfrage nach Facharbeitern in der Metall⸗ und Ma⸗ ſchineninduſtrie hat im ganzen angehalten. In der Induſtrie der Spinnſtoffe und verwandter Gruppen zeigte ſich neben dem ſchon bisher nicht völlig zu deckenden Kräftebedarf der Webereien auch eine größere Nachfrage nach Färbereiperſonal. Etwas belebt hat ſich die Lage auf dem Arbeitsmarkt der Zigarreninduſtrie. Im Bekleidungsgewerbe iſt ein ſchwacher Rückgang des Bedarfs an Schneidern eingetreten, während der hohe Beſchäftigungsgrad im Baugewerbe anhält. Sehr erheblich iſt mit der günſtigen Witterung die Nachfrage im Gaſt- und Schankwirt⸗ ſchaftsgewerbe geblieben. Der Dienſtbotenmangel hat ſchon ſeit langem derartigen Umfang zu beſeitigen iſt. Schiedsſpruch im Baugewerbe für Mittel ⸗ und Oberbaden. Tll. Karlsruhe, 27. Juni. Geſtern trat unter dem Vorſitz von Gewerberat Emele das Schiedsgericht im Arbeitsminiſterium zu⸗ ſammen und fällte folgenden Schiedsſpruch: 1. Für den Monat Juli 1922 werden folgende Löhne feſtgeſetzt: a) für gelernte Arbeiter in Karlsruhe, Pforzheim, Baden⸗ Baden, Freiburg pro Stunde 32.75, die Maſchiniſten und Heizer erhalten außerdem ihre bisherige Fachzulage. b) Für die gelernten Arbeiter der übrigen Orte des Tarifge⸗ biets ein Stundenzuſchlag auf die bisherigen Tariflöhne von pro Stunde 5 Mark. e) Bauhilfsarbeiter über 19 Jahre erhalten um 5 Prozent niedrigere Löhne wie die gelernten Arbeiter, Bauhilfsarbeiter über 19 Jahre, die noch nicht drei Monate im Baugewerbe tätig waren, erhalten um 10 Prozent niedrigere Löhne wie die gelernten Ar⸗ beiter. d) Für die Jugendlichen werden die Löhne nach dem tariflichen Prozentſchlüſſel geregelt. 2. Die Regelung der Grenzzulage bleibt den örtlichen Stellen überlaſſen. 3. Das Schiedsgericht empfiehlt wegen der Ferienfrage be⸗ zirklich zu verhandeln, ſofern eine reichstarifliche Regelung nicht zuſtandekommt. 4. Die Parteien verpflichten ſich bis zum 3. Juli 1922 Herrn Gewerberat Emele von der Annahme oder Ablehnung dieſes Schiedsſpruches zu verſtändigen. Wetlbewerb für Entwürfe für Kleinwohnhäuſer. Bekanntlich hatte die Wiener Meſſe die Abſicht, anläßlich der Herbſtmeſſe 1922, die in der Woche vom 10. bis 18. September ſtattfindet, im Rahmen der Baumeſſe eine Muſtermeſſe für Klein⸗ wohnhäuſer zu errichten. Da die Gemeinde Wien das dazu notwen⸗ dige Gelände jedoch nicht beiſtellt, mußte von der Durchführung die⸗ ſes Projekts Abſtand genommen werden. An ſeiner Stelle ſchreibt nun die Wiener Meſſe einen Wettbewerb zur Erlangung von Ent⸗ würfen für Kleinwohnhäuſer aus, zu dem alle in⸗ und ausländiſchen Architekten und Ingenieure zugelaſſen ſind. Für den Wettbewerb werden Entwürfe für Einfamiltenhäuſer(Reihenhäuſer oder frei⸗ ſtehende Häuſer) ſowie gekuppelte Zweifamilienhäuſer zugelaſſen. Für jede Familie müſſen in den Entwürfen mindeſtens zwei Schlaf⸗ räume, ein Wohnzimmer, eine Wohnküche, Vorratsräume und Klein⸗ kierſtallungen auf einer bewohnbaren Fläche von 80 m vorgeſehen ein. Die Baukoſten für ein ſolches Kleinwohnhaus ſollen 12 Mil⸗ lionen nicht überſchreiten. Zur Prämiierung der eingelangten Entwürfe ſind 3 Preiſe feſt⸗ geſeßzt und zwar: erſter Preis 200 000 Kronen, zweiter Preis 130 000 Kronen, dritter Preis 100 000 Kronen. Ueberdies wurde für den An⸗ kauf von nicht prämiierten Arbeiten eine Summe von 300 000 Kro⸗ nen ausgeſetzt. Sämtliche Wettbewerbsarbeiten werden im Rahmen der Bauentwurfs⸗ und Modellmeſſe in der Rotunde während der Herbſtmeſſe 1922 ausgeſtellt werden. Die im Maßſtab 1 zu 50 her⸗ zuſtellenden Pläne und Anſichten ſind mit einer Baubeſchreibung und dem Koſtenanſchlag unter einem Kennwort bis zum 15. Auguſt 1922 bei der Wiener Meſſe A.., VII., Muſeumsſtraße 1, einzureichen, wo auch die genauen Wettbewerbsbeſtimmungen erhältlich ſind. +Offenburg, 28. Juni. Noch in dieſer Woche werden in Ber⸗ lin im Arbeitsminiſterium Verhandlungen in dem Teilſtreik der mittelbadiſchen Tabakarbeiter ſtattfinden. Angeſichts dieſer Tatſache haben in einem Teil der Betriebe die Arbeit wieder auf⸗ genommen. 1 Tul. München, 29. Juni. Hier fand nun die feierliche Eröff⸗ nung der Abteilung Farbe der Deutſchen Gewerbeſchau ſtatt. Sie ſtellt eine bewundernswerte Schau deutſcher Chemie, Technik . deutſchen Erfindergeiſtes dar. Beſonders erwähnt zu werden rdient eine neue Erfindung der Farbenfabriken vorm. Friedrich Baeyer u. Cie, die es ermöglicht, Stoffe mottenſicher zu machen. Sltädtiſche Nachrichten. der Beſuch des badiſchen Landtags bei Brown, Boveri u. Cie. abgeſagt. Im Hinblick auf die durch die Ermordung Dr. Rathenaus geſchaffene politiſche Lage hat der Landtag ſeinen für Samstag, 1. Juli in Ausſicht genommenen Beſuch bei der Mann⸗ heimer Firma Brown, Boveri u. Cie. abgeſagt. ):( Flugpoſtverkehr mit der Schweiz. Vom 1. Juli ab können auch dringende Eilpakete nach der Schweiz mit der Flugpoſt ver⸗ ſandt werden, wenn ſie nicht mehr als 5 Kg. wiegen und die Aus⸗ dehnung von 60 Ztm. in keiner Richtung überſchreiten. Die Sen⸗ dungen koſten bis 1 Kg..90 Woldfranks, bis 5 Kg..40 Gold⸗ franks an Paket⸗ und Eilbeſtellgebühren, außerdem 25 M. Flug⸗ zuſchlag für jedes angefangene Kg. Flugpoſtpakete werden mit be⸗ ſonderer Beſchleunigung und mit Vorrang vor allen anderen Paketen verzollt und ſofort durch Eilboten abgetragen. — Für die Berſendung telegraphiſcher Poſtanweiſungen des inneren deutſchen Verkehrs kritt vom 1. Juli ab inſofern eine Er⸗ leichterung ein, als der Meiſtbetrag, über den nur ein eein⸗ zige Poſtanweiſung ausgefertigt zu werden braucht, von 3000 M. auf 10 000 M. erhöht wird. In der Gebührenberechnung tritt keine Aenderung ein. cFür eine halbe Milliarde Invalidenmarken im Monal. Der Erlös aus Beitragsmarken der Inpalidenverſicherung hat jetzt eine halbe Milliarde im Monat überſchritten. Er hatte im Januar et⸗ was über 467 Millionen, im kurzen Februar über 431, im März aber faſt 531 Millionen betragen. Außerdem ſind infolge des Ver⸗ kaufs der Beitragsmarken zu doppeltem Geldwert im Monat März über 4 Millionen abgeſondert worden. An reichsgeſetzlichen Lei⸗ ſtungen wurden im Januar dagegen durch die Poſt für ſämtliche Verſicherungsträger insgeſamt etwas über 128 Millionen ausgezahlt. Es kommen davon auf Invalidenrenten 81,75 Millionen, Alters⸗ renten 22 Millionen, Krankenrenten 3,75 Millionen, Witwenrenten 3,75 und Wajſenrenten 13 Millionen M. Die übrigen Beiträge für Witwenkrankenrenten, Zuſatzrenten, Witwengeld und Waiſenaus⸗ ſteuer ſind unerheblich. Achket auf vollſtändige und leſerliche Aufſchriften. Die ver⸗ zögerte Befö rderung von Poſtſendungen iſt in vielen Fällen auf ein Verſchulden des Abſenders, nämlich auf die Anwendung einer mangelhaften Aufſchrift zurückzuführen. Namentlich iſt der Beſtimmungsort oft ſo und eutlich geſchrieben, daß nicht nur die Verteilung der Sendungen bei den Poſtdienſtſtellen ſehr erſchwert und verzögert wird, ſondern auch Verwechslungen mit gleich⸗ oder ähnlich lautenden Ortsnamen vorkommen, was Fehlleitungen und Verzögerungen zur Folge hat. Es iſt daher unbedingt notwendig, den Namen des Beſtimmungsorts oder, wenn dieſer keine Poſtanſtalt hat, des zuſtändigen Beſtellpoſtamts durch große deutliche, ſogleich ins Auge fallende Schrift und durch Unterſtreichung hervorzuheben. Dies gilt beſonders auch für Pakete. Bei Herſtellung der Aufſchrift iſt zweckmäßig ſchwarze Tinte oder kräftiger Farbſtift anzuwenden. Die Lage nicht allgemein bekannter Orte, und ſolcher Orte, von denen es mehrere gleichen Namens gibt, muß näher bezeichnet werden. Welche zuſätzliche Bezeichnung im Einzelfalle zu wählen iſt, ergibt ſich aus den Poſtſtempeln oder aus dem„Ortsperzeichnis zu den Poſt⸗ leitheften“, das bei den Poſtanſtalten eingeſehen werden kann und auch das Ausland umfaßt. *Peler und Paul. Der 29. Juni zählt zu den ſogenannten bürgerlichen Feiertagen, er iſt dem Andenken der beiden Apoſtel⸗ fürſten Petrus und Paulus gewidmet, die nach der kirch⸗ lichen Ueberlieferung an ein und demſelben Tage, am 29. Juni 64 den Märtyrertod erlitten haben. Petrus ſoll ſeinem Wunſche ge⸗ mäß mit dem Kopf abwärts gekreuzigt und Paulus mit dem Schwerte hingerichtet worden ſein. Weil um dieſe Zeit die Kirſchen gepflückt werden, führt der Tag im Volksmund die Bezeichnung Kirſchenpeter. Das Jahr hat ſeinen Höhepunkt erreicht. Nach dem Stand der Getreidefelder beurteilt der Landmann am Peter⸗ und Paulstag den Beginn der Ernte, allgemein heißt es: Peter und Paul brechen dem Korn die Wurzel, nach 14 Tagen brechen wir es ganz ab. Bekanntlich ſteigen die Temperaturen im Juli noch höher als im Juni, daher der Spruch: Peter und Paul vermehren die Hitze. Gut iſt es, wenn der Tag heiteres Wetter bringt. Schön zu Paul, füllt Taſchen und Maul.— Regen an Peter und Paul, wird die Weinernte faul. Ununterbrochenes heißes Wetter vom Petri⸗ bis zum Laurentiustag lautet nach dem Volksſpruch auf einen langen und harten Winter: Iſt es von Petrus bis Laurentius heiß, dann bleibts im Winter lange weiß. Das Kinderkagesheim auf der Rennwieſe iſt ſeit einigen Wochen wieder in Betrieb. Es ſcheint aber noch nicht allgemein be⸗ kannt zu ſein, wie gut die Kinder da draußen aufgehoben ſind. Wir hören immerfort aus dem Elternkreis, welch überraſchende Erfolge der Aufenthalt im Heim bei den Kindern zeitigt. Die Eltern ver⸗ ſichern uns, daß ihre Kinder nicht nur körperlich in kurzer Zeit eine ſchöne Zunahme aufzuweiſen haben, ſondern daß auch die erziehe⸗ riſche Einwirkung der Schweſtern ſich im Benehmen der Kinder in außerordentlich günſtiger Weiſe bemerkbar mache. Es iſt tatſächlich eine Freude, zu ſehen, wie gut alle Kinder in kurzer Zeit durch die Verpflegung aus eigener Küche und durch den ſteten Aufenthalt in der ſtaubfreien Luft und der ſchönen Sonne ſich erholen. Möchten doch noch mehr Eltern von dieſer ſegensreichen Einrichtung Gebrauch machen. Die Kinder werden an beſtimmten Sammelſtellen von Schweſtern morgens in Empfang genommen und mit der Straßen⸗ bahn ins Heim und wieder zurück gebracht. Kunſt und Wiſſen. Ein neues Hauptmann-Bildnis Ciebermanns. Max Lieber⸗ mann hat ein neues Gerhart. Hauptmann⸗Bildnis in Lithographie fertiggeſtellt und den Erlös aus dem Verkauf für die„Notſpende für deutſche Kunſt“ beſtimmt. Das Blatt iſt durch die Akademie der Künſte zu beziehen und liegt in der gegenwärtigen Ausſtellung der Akademie neben den Kunſtdankblättern von Ludwig Dettmann, Otto H. Engel, Ulrich Hübner, Käte Kollwitz und Hans Purrmann auf. — Liebermann hat den Dichter ſchon öfter porträtiert. Zuerſt in der lithographiſchen Kreidezeichnung von 1892, die im„Pan“ er⸗ ſchien, ſodann in mehreren Oelbildniſſen, von denen eines in der Kunſthalle hängt. König Caurin, eine Tragödie von Eberhard v. Weitten⸗ hiller, iſt im Innsbrucker Stadttheater mit großem Erfolge auf⸗ geführt worden. Neue Händel-Jorſchungen. Der Hiſtoriker der Univerſität Freiburg i.., Profeſſor Wolfgang Michael, iſt anläßlich der für ſeine„Engliſche Geſchichte im 18. Jahrhundert“ angeſtellten Archipſtudien auf intereſſante Einzelheiten über das Leben Hän⸗ dels und insbeſondere über die„Waſſermuſik“ geſtoßen. Die in der geſamten Höndelliteratur erwähnte Geſchichte von der durch die WVaſſermuſik“ erfolgten Ausſöhnung des Komponiſten mit dem König Georg 1. von England muß nach den Forſchungen Prof. Michaels in das Gehiet der Legende verwieſen werden. Prof. lge el beabſichtigt, das Reſultat ſeiner Forſchungen zu veröffent⸗ lichen. dbritter Bolksbühnentag. In Bielefeld fand, wie uns von dort berichtet wird, der dritte Vertretertag des Verbandes der Deutſchen Volksbühnenvereine ſtatt. In einer ſtarkbeſuchten öffent⸗ lichen Verſammlung, in der der Landtagsabgeordnete Schreck, als Vertreter der Bielefelder Volksbühne, die Delegierten herzlich be⸗ grüßte, wurden drei bedeutſame Referate zu dem Thema:„Volk und Kunſt“ gehalten. Zunächſt ſprach der preußiſche Innenminiſter Karl Severing, ſodann Dr. Bourfeind⸗Köln und endlich Dr. Gebhardt⸗Frankfurt a. M. Die Allgemeinheit am Theater zu intereſſieren, ſei die Aufgabe der Volksbühne. Darüber hinaus müſſe ſie aber auch die heute noch beſtehende Kluft zwiſchen Schaf⸗ fenden und Volk überbrücken. Der zweite Verhandlungstag brachte zunächſt den Bericht des Geſchäftsführers des Verbandes Dr. Reſtriepke: Die Volksbühnenbewegung nahm im abgelaufenen Beſchäftsjahr einen außerordentlich guten Aufſchwung. 25 neue Volksbühnen⸗Organiſationen entſtanden, in zahlreichen anderen Orten wurden vorbereitende Ausſchüſſe gebildet. Die Zahl der dem Berband angeſchloſſenen Vereine ſtieg auf 50. Der letzte Verhand⸗ 5 55 e N 27 0 —. lungstag beſchäftigte ſich mit der Frage der Geſtaltung des Spiel⸗ plans. Pripatdozent Dr. Liepe, Halle, führt im weſentlichen fol⸗ gendes aus: In erſter Reihe muß für die Arbeit der Volksbühne das Schauſpiel ſtehen, auch wenn die Maſſen beſonders zur Oper drängen. Die Volksbühne iſt über den Kreis der Arbeiterſchaft hinausgewachſen. Allerdings muß auch der proletariſchen Kunſt volle Aufmerkſamkeit gewidmet werden. 4e Der Wolgadeutſche. In Berlin iſt am 3. Juni die erſte Nummer einer neuen Zeitſchrift„Der Wolgadeutſche“ herausgegeben worden, die als unabhängige Wochenſchrift für die kulturelle und wirtſchaftliche Förderung des Wolgadeutſchtums von der Wolga⸗ deutſchen An⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft e. G. m. b H. und vom Hilfswerk der Wolgadeutſchen e. Einleitungsaufſatz wird betont, es handle ſich jetzt um die Exiſtenz des Wolgadeutſchtums. Krieg, Revolutionswirren, Hunger und Seuchen hätten den wolgadeufſchen Bruderſtamm um die Hälfte ver⸗ mindert, die letzten 250 000 Wolgadeutſchen kämpften jetzt hungernd gegen ihre Auflöſung. Komme man ihnen nicht zu Hilfe, ſo wird der Kampf nur mit ihrem Untergang enden. Raſche und energiſche Hilfe ſei erſtes Gebot. Dafür will ſich die Zeitſchrift in allererſter Linie einſetzen. Eigene politiſche Anſichten der eee e ſollen zurücktreten hinter dieſer Notwendigkeit. Eine ganze Unzahl von Originalberichten aus den Hungergebieten erzählt Entſetzliches über die Leiden der Stammesbrüder. Unter anderem wird auch be⸗ richtet, daß der zurzeit in Berlin weilende Bevollmächtigte des 8. und 9. wolgadeutſchen Rätekongreſſes bei der Moskauer Zentral⸗ regierung, Alexander Schneider, ſich in Berlin aufhalte, um hier landwirtſchaftliche Maſchinen und Werkzeuge für die Wolgakolonien anzukaufen. Eine erfreuliche Nachricht des neuen Blattes iſt die, daß ein hochherziger Spender dem deutſchen nationalen Haupt⸗ quartier der Heilsarmee eine Million Mark für die Wolgadeutſchen zur Verfügung geſtellt hat, und daß ein Vertreter der Heilsarmee in das deutſche Wolgagebiet reiſe, um Hilfe zu bringen. Ein dritter Lebensmittel⸗ und Kleidertransport des Hilfswerks der Wolga⸗ deutſchen iſt am 17. Mai nach den deutſchen Wolgakoronien abgefer⸗ tigt worden. Ende April iſt in Minsk für die wolgadeutſchen Flüchtlinge eine deutſche Krankenhaus⸗Abteilung eröffnet worden, die von vorläufig 25 Betten auf 100—110 Betten gebracht werden ſoll. Es handelt ſich meiſtens um Hungerfälle. Erfreulich in dem allgemeinen Trauerbilde wirkt die Nachricht, daß die Ernteaus⸗ ſichten in den deutſchen Wolgakolonien anſcheinend nicht ſchlecht ſind. Die Frühjahrswitterung ſoll gut ſein, und es ſind trotz fürchterlichſter Entbehrungen über 300 000 Deßjatinen Frühjahrs⸗ ſaat heſtellt worden, mindeſtens 50 000 mehr als man unter Be⸗ rückſichtigung der Verhältniſſe hätte planen und erwarten können. :0, 126,:3,:2 gewonnen, der ſüddeutſchen Meiſterſchaften für 1922 ausgeſ. ben und zwar werden die Kämpfe am 29. und 30. wigs finden. und Frauen, für erſtere Läufe übe V. herausgegeben wird. In einem Nennungsſchluß brücken für ihre leichtathletiſchen den Sonntag. Etma 20 Sport⸗ abgegeben, darunter bekannte Größen. Mannheimer Raſenſpieler, Sportverein und Sportklub Saarbrücken, Raſenſpieler St. Arnual, Sportfreunde Saarlouis, F. B. Kaiſerslautern, F. V. und V. f. M. T. V. Zweibrücken, F. V. Irheim ſtark Mannheim, Saarbrücken, Kaiſerslaute Sonntag nachmittag wird.V. Kaiſerslautern als Sonderveranſtal⸗ tung einen Boxkampf vorführen. pfalz nun entſchieden. 1863 in Pirmaſens, zielte, je 2 Punkte mit;j errangen Turnverein 1861 verein Pirmaſens. Vereins wird, nachdem ſie das Freilos übrigen pfälziſchen thal gezogen hat, Kreismeiſterſchaft der Pfaltz Theaternachricht. In der heutigen Aufführung des„Käthchen von Heilbronn“ in der Neuinſzenierung mit der Muſik von Friedrich Wilckens ſpielt Roſe Weber zum letzten Male das„Käthchen“ Mangel an Papiergeld! Reichsbanknoten zu 500„ kommen nach einer neueren Mitteilung des Reichsbankdirektoriums ſpäteſtens Mitte Auguft zur Ausgabe. Die Vorbereitung iſt ſoweit gediehen. Auch die Ausgabe von 100⸗ und 1000⸗Mark⸗Noten wird nach Mög⸗ lichkeit noch weiter geſteigert. Eine Vermehrung der 1000⸗Mark⸗ Scheine iſt aber wegen der Schwierigkeit ihrer Herſtellung nur ſehr begrenzt möglich. Man hofft aber, dem Mangel an dieſen Scheinen dadurch zu begegnen, daß ſeit dem 31. Mai 10 000⸗Mark⸗Noten in immer ſteigendem Umfang ausgegeben werden und, da Mitte Auguſt die 500⸗Mark⸗Noten dazukommen, der Mangel an 1000-Mark⸗Noten einigermaßen behoben wird. Der Deutſche Induſtrie⸗ und Handels⸗ tag bittet ſeine Mitglieder, bei Lohnauszahlungen von der 500⸗Mark⸗ Note in weiteſtem Umfange Gebrauch zu machen. Eine 1000⸗Mark⸗ Note wird vom Lohnempfänger meiſt am gleichen Tage gewechſelt, ſo daß eine unverhältnismäßig große Menge von Noten nötig ſind. Aus dem Lande. )(Heidelberg, 29. Juni. Der Kreisausſchuß hat ſich gegen eine Zuſammenlegung der Kreiſe Heidelberg und Mannheim ausgeſprochen. Bekanntlich hatte die Regierung in einem Entwurf über die Zuſammenlegung der badiſchen Kreiſe zur Vereinfachung der Verwaltung eine ſolche Verſchmelzung vorgeſehen. () Kürnbach bei Bretten, 29. Juni. Die Polizei hat den Bahn⸗ arbeiter Ernſt Armbruſter verhaftet, der unter dem Verdacht ſteht, ſeine Ehefrau abſichrlich dvon der Scheuer herabgeſtürzt zu haben. Die Frau erlitt dabei ſchwere Verletzungen. Freiburg, 29. Juni. Der Zentrumsabgeordnete Föhr hatte bei ſeiner Beſprechung des Falles Kantorowicz im badiſchen Landtag Material zur Unterlage, das ihm von einem Studierenden der hieſigen Hochſchule zugängig gemacht worden war. Die„Frei⸗ burger Tagespoſt“ berichtet nun, daß gegen den Studierenden ein Diſziplinarverfahren eingeleitet owrden war, weil er durch falſche Informierung eines Abgeordneten die Sitten der Uni⸗ verſität ſchwer gefährdet hätte. Das Urteil lautete auf Relegation von der Univerſität für vier Semeſter. zi. Kuſt bei Ettenheim, 29. Juni. Die Eheleute Wilhelm Pfeffer, deren Gebäulichkeiten kürzlich niederbrannten, wurden unter dem dringenden Verdacht, das Feuer ſelbſt gelegt zu haben, verhaftet. Wegen Baufälligkeit der Anweſen mußten ſie größere bauliche Veränderungen vornehmen und ſuchten ſich dem auf dieſe Art zu entziehen. ABleibach bei Waldkirch, 29. Juni. In der letzten Woche wurde im Rathaus eingebrochen. Akten wurden durchſtöbert und durcheinander geworfen. Das Gemeindeſiegel wurde geſtohlen. Ein Kaſſenſchrank, den die Diebe wohl vermutet hatten, war nicht vor⸗ handen. Nus der pfalz. : Dudwigshafen, 29. Juni. Der über 4000 Mitglieder zählende Mieterverein Ludwigshafen und Umgebung beſchloß in ſeiner Hauptverſammlung, die außerordentlich zahlreich beſucht war, nach einem Vortrag des Verbandsvorſitzenden Faude(Landau) und auf Antrag des Ortsvorſitzenden Dr. Weil einſtimmig, dem Verband pfälziſcher Mietervereine e. V. in Landau, Oſtring 3, beizutreten. Damit ſind ſämtliche jetzt bis jetzt in der Pfalz beſtehenden Mieter⸗ ſchutzbereine in dieſem Verband zuſammengeſchloſſen, deſſen Mit⸗ gliederzahl ſich der Ziffer 10 000 nähert. §. Kaiſerslautern, 29. Juni. Die Koſten der Unterbringung und Verpflegung der Sträflinge in den Strafanſtalten und Ge⸗ richtsgefängniſſen ſind neuerdingserhöht worden, und zwar treffen jetzt auf den Kopf täglich 24 M. ſowohl bei Strafvollſtreckungen wie bei Inhaftnahmen. In den Feſtungshaftanſtalten wurden die Koſten auf 32 M. erhöht. Nachbargebiete. h. Bacharach, 29. Juni. Die Wiederaufnahme der diesjährigen Reblausunterſuchungen, Oeſtrich und Hallgarten zu beſitzern und Reblauskommiſſion geführt haben, Mittelrhein in den Gebieten von Oberheimbach und Nieder⸗ heimbach auf Schwierigkeiten geſtoßen. In Oberheimbach verwehr⸗ ten die Winzer und der Gemeinderat kurzerhand der Kommiſſion den Zutritt in die Weinberge. Die Kommiſſion wollte daraufhin in Nie⸗ derheimbach arbeiten, wo man ihr aber das gleiche Schickſal bereitete. Die Winzer ſind mit der Ausführung der Unterſuchungs⸗ und Be⸗ kämpfungsarbeiten in der bisherigen Weiſe nicht mehr einverſtanden und verlangen Aenderung der Beſtimmungen, die ihnen jetzt ſchweren materiellen Schaden bringen. ):(, Wildbad, 29. Juni. Der Generaldirektor der Klumppſchen Hotelbetriebe, Julius Klumpp, iſt im Alter von 50 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalles g eſtorben. Er hat ſich um die Entwicklung Wildbads als Badeſtadt große Verdienſte erworben. Seit einigen Jahren war er Vorſtand des Kurvereins. Sportliche Rundſchau. Lawnutennis. Tennismeiſterſchaft der Pfalz. Anläßlich des Allgemeinen Mannheimer Lawntennistournies wurde die Pfalzmeiſterſchaft von Elka“ Mannheim in der Schlußrunde gegen Dr. Buß Mannheim nachdem er vorher Fritz“ Frankfurt Leichtathletik. Der ſüddeutſche Verband für Leichtathletik hat die Austragung te⸗ Juli zu Lud⸗ hafen auf dem Sportplatz der Fußballgeſellſchaft 190g ſtatt⸗ Die Ausſchreibungen umfaſſen Wettbewerbe für Männer r 100 bis 10 000 Meter, ferner Hürdenläufe, Staffelläufe, 5 000 Meter⸗ Gehen, Hoch⸗, Weit⸗ und Kugelſtoßen, Diskuswerfen, Speerwerfen, für 10:8,:7,:0 ſchlug. Stabhochſprung, Frauen und Mädchen ſind Läufe von 100 Metern vorgeſehen, fer⸗ ner Staffelläufe, Weitſprung, und Speerwerfen. Verfügung, die Wett Sportbehörde, die Sieger erhalten Plaketten u ron Süddeutſchland 1922“ Hochſprung, Kugelſtoßen, Diskus⸗ Für die Läufe ſteht eine Aſchenlaufbahn zur lampfe unterliegen der — Leichtahtletiſche Kämpfe in Iweibrücken. Einen ſehr guten erzielten die Bewegungsſpieler Zmei⸗ Kämpfe am kommen⸗ und Turnvereine haben Nennungen Vertreten ſind u. a. die die Neunkirchener Boruſſen, Viktoria Mittelbexbach,.V. Homburg, R. Landſtuhl,.C. Pirmaſens, uſw. Auch die Damenwelt Ft Damenſtafetten werden gelaufen von rn und Pirmaſens. Am vertreten. Ballſpiele. 0, Die Turner-nerbandsſpiele im Schlagball ſind in der Weſt⸗ Meiſter dieſer Gruppe wurde Turnverein der alle Spiele gewann und 8 Punkte er⸗ e 1 gewonnenem und 3 perlorenen Spielen in Zweibrücken und Männerturn⸗ Die Schlagballmannſchaft des erſtgenannten zwiſchen den Meiſtern der Gruppen T. V. Frankenthal und F. V. Franken⸗ beim pfälziſchen Kreisturnfeſt in kämpfen. die ſchon in den Gemarkungen Konflikten zwiſchen Weinberg⸗ iſt jetzt auch am Aufſicht der deutſchen nd den Titel„Meiſter Speyer um die e eee e Sree ... PPPPP en Mannhermer Frauuen-Jeſtung. Nr. 13. eeeeee lich Mutter wird, 5 ende, die einzig anweſende 17 Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Donnerskag, den 29. Juni 1922. Mannheimer Frauen⸗Zeitung Dorſtandsſitzung des Reichsfrauen⸗ ausſchuſſes. Am Freitag, den 16. Juni traten in Berlin im Reichs⸗ klub die Mide des Vorſtandes des R. F. A. mit den weiblichen Abgeordneten der Partei zu einer Geſchäftsſitzung uſammen. 5 Als erſten Punkt der Tagesordnung behandelte Frln. Mleinek Arbeiterinnenfragen und gab wertvolle Anre⸗ gungen, wie die Arbeiterinnen, von denen unbedingt ein größerer Teil innerlich zu uns ſtände, zu gewinnen ſeien. Sie hob dabei hervor, was aus den Erfahrungen der übrigen in der Ausſprache beſtätigt wurde, daß vielfach der Terror der Linken Arbeiter und Arbeiterinnen hindere, ſich einer ſogen. bürgerlichen Partei anzuſchließen. Wie von Sozialdemokraten zugegeben worden iſt, hat dieſe Partei mehr Mitglieder als Wäghler, eine Folge eben jenes Terrors. 0 Nach eingehender Beſprechung wichtiger Organiſations⸗ fragen berichtet Frau Abg. von Sulesza über die Stel⸗ lungnahme der weiblichen Abgeordneten der Deutſchen Volks⸗ Fpartei in Dresden zu Lohn⸗ und Gehaltsfragen der Frauen. Die Rednerin nahm dabei zur Frage der verheirateten Lehrerin noch einmal Stellung, wie ſie es bereits im Plenun. des preußiſchen Landtages getan hat. Sie betonte, daß e⸗ ſicherlich nicht allzuviel verheiratete Lehrerinnen geben würde, die ſich danach drängten, noch im Nebenberuf als Leh⸗ rerin tätig zu 1785 daß nur die wirtſchaftliche Notlage ſie dazu zwinge. Die wiederholt von ihr vorgeſchlagene Abfin⸗ dungsſumme bei Eheſchließung würde ſicher dazu beitragen, die Zahl der verheirateten beruflich tätigen Lehrerinnen zu pverringern. Am Nachmittag gab Frin. Dr. Mayer außerordentlich anregende Darſtellungen zur Frage der Rechtsſtellung des unehelichen Kindes. Dieſe Frage, über die lange von den Sachverſtändigen beraten worden iſt, wird in den nächſten Monaten die Körperſchaften beſchäftigen. Es iſt dies einer der Punkte, die im B. G. B. eine Reform er⸗ Stellung des unehelichen Kindes. Frln. Dr. Mayer unter⸗ ſcheidet zwei Gruppen, deren Rechtsſtellung getrennt zu be⸗ bandeln iſt, diejenigen unehelichen Kinder, deren Vater be⸗ kannt, die anderen, deren Vater unbekannt iſt. Die Ster⸗ lung der erſteren möchte die Rednerin der der ehelichen ange⸗ glichen, aber auf keinen Fall gleichgeſtellt haben. Bei der zweiten Gruppe der unehelichen Kinder iſt die Entſcheidung koch bedeutend ſchwieriger; ſie wird aber jedenfalls unter dem Geſichtspunkt geſtellt werden müſſen, daß das Kind nicht in ſeiner körperlichen, geiſtigen und ſeeliſchen Entwick⸗ ng durch die unglückliche Geburt gehindert wird. Ein Bericht von Frau Abg. Mende über die Stel⸗ ung der Reichstags⸗Fraktion zur Frage der unehelichen Mutterſchaft der Beamtinnen ſchloß ſich an. Frau Mende führte aus, daß vielfach zunächſt die Meinung beſtanden gabe, daß in manchen Zweigen der Beamtinnenſchaft die Arbeit als ſolche davon nicht berührt werde, man nicht dafür kntreten könne, jede ſolche Beamtin auf die Straße zu ſetzen. Da nun aber der Reichsverband der Poſt⸗ und Telegraphen⸗ deamtinnen ſich auf den Standpunkt geſtellt habe, daß der Stand als ſolcher herabgeſetzt werde, wenn man hier die un⸗ eheſichen Mütter im Amte laſſe, die Lehrerin jedoch im r Falle entläßt, hat die Fraktion ſich den Wünſchen 11 er Organiſation, der übrigens auch die Eiſenbahnbeam⸗ tinnen beigetreten ſind, angeſchloſſen. Selbſtverſtändlich iſt man aber dafür eingetreten, daß Härten vermieden werden. Es beſteht nicht die Verpflichtung, jede Beamtin, die unehe⸗ zu entlaſſen. Der Rechtsausſchuß wird ſich doch mit der Frage zu beſchäftigen haben, ob in jedem ſolchen Falle der Diſziplinarweg beſchritten werden ſoll. Die Sozjol⸗ demokratie hat ſich über die Stellung der Deutſchen Volks⸗ Ppartei ziemlich empört. Frau Mende hat ſie im Plenum arauf hingewieſen, daß die Linke doch ſonſt immer die Wünſche der Gewertſchaften berückſichtigen wolle, diesmat ſcheine ſie jedoch von ihren Grundſätzen abzugehen. Die For⸗ derung der S. P.., daß uneheliche Mutterſchaft der Beanr⸗ tin keinen Grund zur Entlaſſung oder auch nur zu einem Verfahren gebe, ſei ein Vorſtoß gegen die„Familie“ und müſſe deshalb bekämpft werden. fjausfrauen⸗Tagung in Weimar. Der Verband deutſcher Hausfrauenvereine hatte eine außerordentliche Mitgliederverſammlung auf 12.—15. Juni nach Weimar einberufen, zu der aus allen Teilen des Reiches viele Dele⸗ gierte gekommen waren. Die überaus große Beteiligung bewies, welch reges Intereſſe den Hausfrauenfragen entgegengebracht wird, und die Entſendung vieler Vertreterinnen aus dem beſetzten Gebiet kundete den ſtarken Willen der dortigen Vereine, in Treue mit⸗ Marbeiten an den Aufgaben zum Wohle der Geſamtheit. Nachdem Vorſtandsrat und Verwaltungsausſchuß die internen erbandsangelegenheiten durchberaten hatten, fanden ſich am Vor⸗ abend der Tagung die Teilnehmerinnen als Gäſte des Weimarer Hausfrauenbundes ein, deſſen Vorſitzende mit roßer Herzlichkeit die Schweſtern von Nord.„Süd, Oft und Weſt begrüßte. Die Stadt )war durch eine Stadträtin vertreten, die als Mitbegründerin des Verbandes ihre Münſche für den Erfolg der Organiſation zum Aus⸗ bruck brachte und als Leſterin eines Mädchenchors, der hübſche Frühlingslieder vortrug, einen ſtimmungsvollen Nuftakt zu dem ge⸗ ſelligen Zuſammenſein gab. Den Dank des Verbandes für die Übexraus gaſtliche Aufnahme ſprach Frau Kromer aus, und künſt⸗ leriſche Harbietungen Weimarer Damen geſtalteten den Begrüü⸗ dungsabend ſehr feſtlich. Frau Emma Kromer⸗Mannheim, die erſte ſtellvertretende 4 Vorſitzende des Verbandes, eröffnete die außerordentliche Mitglieder⸗ derſammlung und gedachte zunächſt der ſeitherigen 1. Vorſißenden, Frau Boß⸗Jietz. mit herzlichen Worten des Dankes für all das, was ſie als Führerin des Verbandes in den Jahren ſeines Beſtehens geleiſtet hat; dann begrüßte ſie die Reichstagsabgeordnete, Frau Vertreterin vom parlamentariſchen eirat des Verbandes und die Herren der Regierung und der Stadt. Herr von Eichel ſprach im Auftrag des thüringiſchen Staatsmini⸗ ſteriums und des Arbeitsminiſteriums und Herr Wuttig vom Volks⸗ bildungsminiſterium brachte das Intereſſe ſeiner Behörde an den ———— DasMaus der 8 vercoats, Herrenstoffe, Kostũ fahren ſollen. Es handelt ſich dabei um die privatrechtliche Fragen der hauswirtſchaftlichen Ausbildung zum Ausdruck. Der von der Geſchäftsführerin, Frl. Schulz, erſtattete Jahresbericht gab ein Bild von der Fülle der Arbeitsgebiete des Verbandes und zeigte deutlich, wie beſonders vielſeitig die Aufgaben ſind, die die Haus⸗ frauenbewegung beſchäftigen, und wie notwendig es iſt, daß die einzelne Vereine tüchtig mitarbeiten, damit der Verband ſeine Ziele erreichen kann. Im Vordergrund der Verhandlungen des erſten Tages ſtanden die Referate über hauswirtſchaftliche Ausbildungsmöglichkeiten. Frl. Dr. Gaebel⸗Berlin, Referentin über das Thema:„Dis weibliche Pflichtfortbildungsſchule“ gab ein Bild von den Forderungen, die die Hausfrauen im Intereſſe der Allgemeinheit ſtellen müſſen. Leider bedingen finanzielle Schwierigkeſten immer noch den Auf⸗ ſchub ihrer Erfüllung. Frau Baronin Horn⸗München hielt einen Vortrag über„Häusliches Lehrlingsweſen“ und wünſchte, daß die häusliche Lehrſtelle als Ergänzung zur Fortbildungsſchule ebenfalls durch geſetzliche Regelung feſtgelegt werden möchte. Jeder andere zgelernte Beruf“ perlangt eine Lehre, warum ſoll der Beruf der Hausfrau ſie entbehren? In Lübeck iſt die häusliche Fachfortbil⸗ dungsſchule geſetzlich eingeführt, in Königsberg hat die Gewerhe⸗ ſchule hauswirtſchaftliche Kurſe für 1 Jahr eingerichtet und vermit⸗ telt dieſe Schülerinnen für ein weiteres Jahr in Privathaushalt zur praktiſchen Ausbildung. Nach dieſen 2 Jahren wird mit ſehr guten Erfolgen die Prüfung abgelegt. Das thüringiſche Volksbildungsminiſterium wird zur Bearbeitung dieſer Fragen, deren Notwendigkeit es anerkennt, eine weibliche Kraft im Haupcktamt anſtellen. In Bremen iſt die Pflichtfortbildungs⸗ ſchule für alle 14jährigen Mädchen geſetzlich eingeführt. Trotz an⸗ fänglichem Widerſtand hat ſich die häusliche Schule durchgeſetzt; ſie bildet als Halbtagsſchule mit 24 Wochenſtunden jährlich 2000 Mädchen aus. Sehr erfreulich aufgenommen wurde die Mitteilung, daß der Reichsverband weibl. Hausangeſtellten der Anerkennung des gelernten Berufs ebenfalls zuſtimmt. Das Ergebnis der gründlichen Ausſprache war die Annahme folgender Entſchließungen: „Die außerordentliche Generalverſammlung des Verbandes deutſcher Hausfrauenvereine fordert dien Einführung der pflicht⸗ mäßigen hauswirtſchaftlichen Fortbildung im erſten Jahre der Mädchenfortbildungsſchule. Das hauswirtſchaftliche Fortbildungs⸗ ſchuljahr muß pflichtmäßig für alle ſchulentlaſſenen Mädchen ſein und in etwa 24 Wachenſtunden hauswirtſchaftlicher Unterricht, Kachen, häuslichen Reinigungsarbeiten, Waſchen und Plätten, Nähen, Geſundheitspflege, Nahrungsmittel⸗ und Ernäöhrungslehre, ſowie praktiſche Erziehungslehre umfaſſen. Auf dieſes Jahr ſoll ſich der pflichtmäßige Fachunterricht für alle Berufe und die all⸗ gemeine Fortbildung aufbauen. Die außerordentliche General⸗ verſammlung iſt überzeugt, daß für die Geſundung unſeres Volks⸗ lebens die Purchſetzung dieſer Forderung Bedingung iſt. Die Arbeit der Hausfrau und Mutter iſt volle Berufsarbeit. Jedes deutſche Mädchen hat das Recht, für dieſen Beruf planmäßig und gründlich vorbereitet zu werden. Die außerordentliche Generalverſammlung des Verbandes deutſcher Hausfrauenpereine betrachtet den Ausbau des häuslichen Lehrlingsweſens als einen der wichtigſten Schritte zu dem Ziel der Anerkennung der Hausfrauentätigkeit als gelernte Berufs⸗ arbeit. Der Ausbau muß erfolgen unter Berückſichtigung weiteſter Kreiſe. Neben der Bearbeitung des Lehrlingsvertrages iſt zu⸗ nächſt die Einſetzung von Fachkommiſſionen, beſtehend aus Mit⸗ gliedern der beteiligten Berufsorganiſationen, unter Mitarbeit der hauswirtſchaftlichen Fachlehrerinnen, in die Wege zu leiten.“ Als 1, Vorſitzende des Verbandes wurde Frau Anna Ger⸗ hardt⸗Altenburg gewählt. Frau Kromer ſchloß die Tagung mit dem Wunſche, daß der harmoniſche Verlauf und die Fülle der An⸗ regungen, die gewonnen wurden, für alle Anweſenden ein Anſporn ſein mögen zu reger und gedeihlicher Weiterarbet. Mit herz⸗ lichen warmen Worten wurde Frau Kromer unter lebhaftem Bei⸗ fall der Verſammlung gedankt für die vorzügliche Leitung, mit der ſie der Tagung das Gepräge zielbemußter Arbeit gab. M. Sch. Die Kindesphantaſie in Ceben und Unterricht. Von Karl Kopp. Durch die Tätigkeit des Spielens führt des Kindes geiſtiger Weg aus dem märchenhaften Getriebe ſeiner phantaſtiſchen Welt in das Leben und Treiben, in die Tätigkeit der wirklichen Welt hinein. Durch die Gegenſtände des Spielens aber, durch die Spielgeräte, wird die Brücke hergeſtellt zu den Gegenſtänden des täglichen Gebrauches des Alltagslebens. Machen wir uns dieſe Er⸗ kenntnis nun auch im Unterricht zunutze. Durch Spielen mit kleinen Häuschen erwachſen dem Kinde Vorſtellungen von großen Häuſern, vor allem vom Elternhauſe. Und wären auch ſolche Häuschen ſelbſt nicht viel kleiner als andere, bewohnte,— ſobald ſie eben ein Bewohnen durch Menſchen, durch Erwachſene insbeſondere, infolge allzu enger Raumverhältniſſe aus⸗ ſchlöſſen, ſo würden ſie eben vom Kinde bloß als Dinge zum Spielen, oder beſtenfalls als Häuschen für eine Hexe wie in„Hänſel und Gretel“, oder als Häuschen für Zwerge wie im Märchen vom „Schneewittchen“ aufgefaßt werden. Und desgleichen wird übrigens ein jeder Gegenſtand in Minia⸗ turgröße beim Kind ſtets den Eindruck erwecken, er ſei ein Spiel⸗ zeug. Spielzeuge ſind aber Gegenſtände aus ſeiner Welt, Ge⸗ genſtände, mit denen die Phantaſie ihr buntes Spiel treibt. Darum bevorzugt das Kind auch ſolche in verkleinertem Maßſtab dargeſtell⸗ ten Gegenſtände; denn dieſe ſind ia Beſtandteile ſeiner eigenperſön⸗ lichen Welt. Mit dieſen Kleinkörpern ſchaltet und waltet ſeine Phantaſie ganz nach Gutdünken; ſie dehnt ſie aus ins Rieſenhafte und führt ſie zu⸗ rück ins Zwergenhafte. Nur mit Gebrauchsgegenſtänden des Alltags weiß ſie kaum etwas anzufangen; denn die ſind ja bereſts ſchon ſo, wie das Kind ſie haben wollte. Welche Vorliebe hegt es doch für das Kleine im Bild, für das Bild in der Seifenblaſe etwa. Stellt ihm dieſe übrigens nicht geradezu eine Welt vor? Eine Welt im Kleinen? Und welches Ahnen, welches tiefe Sehnen, wird doch da wachgerufen, bei dieſem glanzvollen ſym⸗ boliſchen Ahbild der Außenwelt wie auch der Innenwelt. Wie eigenartig feſſelt auch uns Erwachſene das Widerbild im Gewäſſer, am Flußufer, oder die Spiegelung des offenen Fenſters, beſonders eines Fluſſes, eines Stromes! Welſche Deutungen laſſen ſo der Himmel, die Wolken, die Landſchaft, das Außenweltbild hier doch zul gleichwie ich alſo ſolche Bilder reizvoll finde, ſo findet auch das Kind ſchon ſeinen Reiz an Gegenſtänden ſeiner Welt, an Gegen⸗ ſtänden, die dem Größenbedürfnis ſeiner Welt entſprechen. Und weil es ſeine Welt ſtets im verklärten Scheine ſieht und ſehen will, ſo greift es oft zum farbigen Glaſe, um durch dieſes den Himmel, die Erde, die Dinge und Perſonen ſeiner Umwelt zu betrachten. Und es verlangt Märchen zu hören, worin Zwerge oder andere perſönliche Weſen ſeiner Schöpferin„Phantaſie“ Grundlagen und Spielraum zur Neuſchaffung geben; worin Tiere reden, als wären es Kleiderseiden, Voile, Co- toffe, Vorräte rechtzeitig eingekaufter Stoffe: Zephyrs, W verleihen; wo Zauberer Berge verſetzen, die Schatztammern der Tiefe öffnen, als wären die Naturgeſetze plötzlich aufgehoben und jenen Menſchen Kräfte und Mächte der ſchaffenden Goktheit verliehen. Sollten darum die kleinen Bilder in Büchern, in Schulbüchern, nicht auch ihre Berechtigung haben? Da ſie doch auch der Schöpferin Phantaſie während ihrer Betrachtung in die Hände gegeben ſind. Und ſollten darum im Veranſchaulichungsunterricht nicht auch Miniatur⸗ darſtellungen behandelter Gegenſtände Verwendung finden können, da ſie der Phantaſie im gleichen Maße wie beim Spielen Gelegenheit zum inneren Schaffen zu geben vermöchten? Wo doch das Kind in der Schule das gleiche Kind iſt, für welches das reifere Bilderbuch ſowie das Märchenbuch unſerer beſten Mär⸗ chendichter ihre Schöpfungen gefunden haben, für das die ganze Sorgfalt und Kunſt und Darbietung von nur Reinſtem und Beſtem durch viele der tüchtigſten Menſchen eingeſetzt worden iſt. Sollten wir die Phantaſie im Unterricht alſo jemals gänzlich aus⸗ ſchließen? Und verkleinerte Darſtellungen etwa verweigern?— Fände das Kind nicht auch in der Schule dies alles reizvoll, wenn ſeiner Illuſion, ſeiner Phantaſie genügend Spielraum verbliebe? Machen wir nun auch im erſtgeographiſchen Unterricht Gebrauch von dieſen Erkenntniſſen. Verwenden wir etwa eine plaſtiſche Dar⸗ ſtellung des Heimatdorfes oder der Heimatſtadt, eine Nachbildung, welche die einzelnen Häuſer, die größeren Gebäude und Plätze, die Straßen und die Eiſenbahnanlagen noch erkennen läßt. Dann wer⸗ den wir ſtaunen, wie das Kind angeſichts einer ſolchen kleinen Welt aufleben wird, beſonders wenn es das Schulhaus, das es beſucht, oder die Kirche oder gar ſein Elternhaus in dem winzigen Häuſermeer ent⸗ ann. hauptſächlich werden es die Straßen ſein und die aus dem Orte führenden Bahngeleiſe, die den Uebergang von der plaſtiſchen Darſtellung zum flächenhaften Kartenbild bewirken dürften. Denn, legt mon dem Kinde nun dar, daß auf ebendieſen Straßen Fuhr⸗ werke fahren werden, und auf dieſen Eſſenbahnſchienen nunmehr ganze Eiſenbahnzüge, dann wird ihm eine Ahnung aufgehen von der Bedeutung der Darſtellungen und Zeichen eines Kartenwerkes, ins⸗ beſondere der Straßen und Eiſenbahnen. Der Erſtunterricht im Re chnen fällt dem Kinde darum häufig ſo ſchwer, weil das Kind nun plötzlich in die nüchterne, in die ihm bisher eigentlich ſo gänzlich fremde Welt hineingeſtellt wird. Es kennt ſich darin aber noch nicht aus. Denn ſeine bi 55 he rige Welt war ihm bis dahin in allem gefügig geweſen. Die Dinge wuchſen darin hoch auf oder wurden kleiner, ganz nach ſeinem Willen. So können wir alſo behaupten, daß das Kind die erſten ſichtbar⸗ konkreten Begriffe der wirklichen nüchternen Welt un Unterxicht des Rechnens empfängt, und daß dieſe erſten feſten Begriffe, die Zah⸗ lenfinger in eben dieſem Unterrichtsfache, die erſten ſtandhaften In⸗ ſeln der Wirklichkeit im aben ſonnigen Meere der bisherigen kind⸗ i taſiewelt darſtellen. eeeee eichn 8 wird ein naturgemäßes werden, wenn die Phantaſie daran teilnehmen darf. Konn ſie ſich aber jemals beteili⸗ gen, wenn das Kind nur Figuren, Blätter oder dergl. nachzeichnen foll? Warum ſucht es denn die Geſtalten der Menſchen ſchon in ſo frühem Kindesalter darzuſtellen? Aus bloßem Zufall? Wohl kauml Sonſt würde ſich dieſes Beſtreben nicht bei jedem Kinde ſtets gufsz iederholen. 28 e im Hinblick auf einen ſchulmäßigen Zeichenunterricht bedacht werden. Flächen intereſſieren das Kind im allgemeinen wenig. Körper indeſſen bevölkern im weſentlichen ſeine Welt. Und für dieſe hegt es darum Intereſſe. Häuſer, Kirchen, Denkmäler beiſpielsweiſe ſind ebenfalls Körper, und zwar ſolche mit geraden Linien und Kanten. Deren Vorſtellungen führen in den Raum, und dorthin werden ſie begleitet von der Phantaſie. Die kann nun dort vergrößern oder verkleinern, ganz nach ihrem Belieben. Das vornehm⸗bürgerliche heim. eſtaltet, deſto wichtiger wird für den Menſchen dieſer Tage das 14 Se n Freude und innerer Sammlung. Das Heim iſt der Ort, wo wir uns ſelbſt angehören, wo wir uns beſinnen und zurecht finden, wo wir Kraft ſammeln für Arbeit und Kampf. Dieſe wichtigen Dienſte kann das Heim aber nur dann leiſten, wenn der Geiſt der Schönheit in ihm waltet und wenn es ſich ſinnvoll ge⸗ ordnet zur Perſönlichkeit des Bewohners ſchickt. 8 Leider gibt es noch viele, die beim Aufbau ihres Heimes un⸗ beraten und zweckwidrig verfahren. Denn hierbei kommt es viel weniger auf Geldmittel an als auf Geſchmack und Einſicht. Ge⸗ ſchmack aber läßt ſich bilden, Einſicht läßt ſich erwerben. Der ſtets auf praktiſche Gaben hedachte Verlag Alexander Koch(Darmſtadt) ließ es ſich angelegen ſein, in dieſer Richtung nutzbringende Arbeit zu leiſten, indem er ſeine„Handbücher neuzeitlicher Wohnungskultur“ herausgab. Dieſe zuverläſſigen und nie verſagenden Ratgeber 79275 gewiß ſchon vielfältigen Nutzen ge⸗ bracht. Denn ſie ſind ſprechende Beiſpielſammlungen für reizvolſe und gediegene Innenräume, an denen ſich das Schönheitsbedürfnis eines Jeden, ſei er arm oder reich, zu praktiſcher Auswirkung ſchulen kann. Einen beſonders glücklichen Gedanten hat die ge⸗ nannte Verlagsgnſtalt ſoeben verwirklicht, indem ſte ihren bewährten Sammelband„Das vornehm⸗ bürgerliche Heim“ in neuer Folge herausgebracht hat. Während die vorher genannten Handbücher„Schlaf⸗Zimmer „Herren⸗Zimmer“,„Speiſezimmer und Küchen“ die einzelnen Wohn⸗ räume monographiſch behandeln, erſtreckt ſich der Sammelband „Das vornehm⸗bürgerliche Heim“ auf die geſamte Wohnung: Empfangs⸗Zimmer, Wohnzimmer, Speiſezimmer, Arbeitszimmer, Damenzimmer, Küchen nebſt allen Nehen⸗ und Spezialräumen, die dazu gehören, werden hier in ausgezeichneten Beiſpielen vorge⸗ führt: Man ſpürt in der Auswahl die kundige Hand des Heraus⸗ gebers Alexander Koch, der als Förderer und Führer der neu⸗ deutſchen Wohnungskunſt im In⸗ und Ausland rühmlich bekannt iſt. Aber auch die Art, wie die Beiſpiele im Bilde erſcheinen, verrät den Praktiker und ſeine hilfreiche Geſinnung. Ddenn dieſe Bilder können wirklich von Jedermann geleſen und gedeutet, verſtanden und genutzt werden. Nicht nur, daß ſie wertpell ſind als An⸗ regungen für den Aufbau eines neuen Heims; ſie geben auch An⸗ weiſungen und Fingerzeige für geſchmackvolle Anordnung vor⸗ handener Möbel, gleichviel, ob ſie alt oder modern ſind. Das Werk gibt außerdem in vornehmer Aufmachung eine ge⸗ drängte Ueberſicht der beſten deutſchen Ideen über das ſchöne und zeitgemäße Möbel. Deutſche Künſtler und Handwerker haben ſeit mehreren Jahrzehnten mit allem Fleiß an dieſer Aufgabe gearbeitet, getragen vom ziviliſatoriſchen Impuls einez ganzen Volkes, das mit ungewöhnlicher Zärtlichkeit am Gedanken einer gepflegten, anziehen⸗ den Häuslichkeit hängt. Das bebgguche ſchöne Heim hat für die deutſchen die Beden⸗ tung einer allgemeinen, nationalen Angelegenheit. So findet man in dieſem wertvollen Sammelband gewiſſermaßen einen Wettbewerb der beſten deutſchen Möbelkünſtler. Es dürfte kaum ein Inderes Werk geben, das in ſo knapper, ſchlagender Form über den gegen⸗ wärkgen Stand der detoraliven Künſte in Deutſchland untersichtel Die Zahl der Abbildungen, die zugleich Träger der Ideen ſind, Menſchen; wo Zauberer Menſchen verwünſchen und ihnen Tiergeſtalt jst einzig in seiner Art. Hier finden Sie zu günstigen Preisen, große beläuft ſich auf rund 200, darunter ſind 4 farbige Darſte 7 Beilagen in Sepiatondruck. 11555 rſtetlungen und — Je unerfreulicher ſich das wirtſchaftliche und berufliche Lehen — 6. Seile. Nr. 292. Mannheimer General⸗Anzeiger.(mittag⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 29. Juni 1922·. Süddeutsche PP .-G. Mannheim. Erhöhung der Dividende von 10 auf 14%. Die Hauptabschlußziffern dieses einheimischen Bank⸗ instituls wurden von uns bereits in No. 280 vom 21. Juni ver- ökkentlicht. Nunmehr liegt uns der Geschaftsbericht der Bank vor, der in der gewohnten übersichtlichen Auf- machung die starke Entwicklung und Ausdehnung des Wir- kungskreises, die sich in Rekordzahlen ausdrückt, erkennen lAht. Folgende Hauptziffern, die wir in üblicher Weise unserer Besprechung voranstellen, beleuchten die stark ge- stiegene Tatigkeit des Instituts. Der Brüttogewinn stieg einschließlich„ 1 Million (600 000) Vortrag von 55,07 Mill. im Vorjahr auf 4 120,½46 Mill., der Reingewinn von„ 15,67 Mill. auf 4 40,78 Mill. Die Umsätze auf beiden Seiten des Hauptbuches hahen stch gegenüber 311 Milliarden i. V. um„ 158 Milliarden gehoben. Die Dividende wird von 109 i. V. auf 14% erhöht. 5 5 Im Bericht des Vorstandes wird nach einer einleitenden Schilderung der Wirkungen der starken Ent- Wertung unserer Valuta, u. a. ausgeführt, daß die Folge des Rückganges der Kaufkraft des Geldes die Verteuerung jeder Lebenshaltung und die notwendige Steigerung aller Personal- ausgaben und sonstigen Unkosten mit sich führte. Es heißt sodann: Diese Umstande kamen in der Entwicklung des Bankgewerbes deutlich zum Ausdruck. Die Steigerung der Preise stellte an alle kaufmännischen und industriellen Be- triebe erhöhte geldliche Ansprüche, und die Kreditbedürfnisse nahmen gegen Ende des Berichtsjahres erheblich zu. Der Wunsch, klüssige Gelder in Sachwerten anzulegen, brachte eine außergewöhnliche Belebung des Börsengeschäftes, ins- besondere der Akltienmärkte. Die Notwendigkeit, neue Be- triebsmittel zu schaffen, führte zu Kapitalerhöhungen bei Aktiengesellschaften und zur Ausgabe von Obligationen bei vielen gewerblichen Unternehmungen. Auch das Devisen- geschäft war während des ganzen Jahres außerordentlich febhaft. Die Umsatze wuchsen in allen Zweigen des Bank- geschaftes auf eine gewaltige Höhe. Um aus ihnen ein rich- tiges Bild von unserer Wirtschaftslage zu erhalten, ist es nötig, sie in Goldmark umzurechnen und einen Vergleich mit der Vorkriegszeit anzustellen. Auch die Süddeutsche Disconto-Gesellschaft stand unter dem Zeichen dieser allgemeinen Lage; ihr Ge- schäft hat in allen Abteilungen eine starke Ausdehnung er- fahren. Die schon im vorjahrigen Bericht angekündigte Kapitalerhöhung Wurde duürchgeführt. und kommt in der Bilanz zum Ausdruck. Im Frühjahr des laufenden Jahres Wurde eine weitere Erhöhung unseres Aktienkapitals um ½ 50 Millionen vorgenommen. Das hierbei erzielte Agio von 30 Millionen ist ungeschmälert dem ordentlichen Reserve- ktonds zugeflossen. Die Endsumme unserer Bilanz beläuft sich auf über ½ 2700 Millionen gegen 1200 Millionen im Vorjahr. Die Gesamtzahl unserer Beamten und Angestellten stellte sich Ende Dezember 1921 auf rund 2100 gegen 1500 zur gleichen Zeit des Vorſahres. Die Zahl der von uns geführten Rechnungen ist von etwa 54000 Ende Dezember 1920 auf 71 000 Ende Dezember 1921 gestiegen. In gleichem Maße ist auch die Zahl der uns anvertrauten Depots gewachsen- Die Bank war; wie der Bericht im einzelnen aufführt, an über 85 Aktien- und Obligations- issionen beteiligt.. Bisen unseres vorjährigen Geschaftsberichtes haben wir unter Uebernahme des Bankhauses Macaire& Co., an dem Wir bisher kommanditistisch beteiligt Waren, in Konskanz eine Niederlassung errichtet und die Depositen- kassen dieser Firma in Pfullendorf, Radolfzell und Ueber- Ungen übernommen. Wir haben ferner Niederlassun- gen errichtet in Triberg und Speyer, Depositenkassen in Bad Dürkheim, Osthofen, Edenkoben Gaggenau und am Wer⸗ derplatz in Karlsruhe und Wechselstuben in Baden-Baden, Leopolsplatz und Pforzheim, Bahnhofsplatz. Ferner haben vir unsere bisherige Zahlstelle in Neustadt im Schwarzwald in eine Zweigstelle umgewandelt. Unsere Niederlassungen sowohl als auch unsere dauernden Beteiligungen haben gute Erträgnisse abgeworfen. Der Rohgewinn setzt sich wie folgt zusammen: Vortrag 1(0,6) Mill., Effekten. Konsortialbetelligungen, Kupons und Sorten„ 21,05(2,22) Mill. Zinsen und Wechsel einschließlich Erträgnis aus dauernden Beteiligungen 61,25(34,17) Mill., Provisionen 37,14(18,07) Mill. Andrerseits erforderten Spesen einschließlich Steuern und Tantiemen für Direktoren und Prokuristen 79,67(39.39) Mill. Der verbleibende Rein- gewinn beziffert sich einschlieſlich des Norjährigen Gewinn- vortrages auf„ 39,78(15,07), Wovon der Reser ve II. 1 22,50 Mill. zugewiesen, 3,5(0,30) Mill. auf Bankgebäude abge· schrieben und 1,5(1) Mill. auf neue Rechnung vorgetragen wWerden sollen. Der Aufsichfsrat erhält 1,22(0,80) Mill. Vergütung, die Aktionäre eine Dividende von 14%(10%), während% 156 Mill.(4 60 015) dem Beamtenfonds zuge- wiesen werden. Nach der Bilanz betragen bei 100(50) Mill. Aktien- capital die Reserven 51(28J Mill. Hierzu kommt noch das Igio aus der diesjährigen Aktien-Emission von 50 Mill., odaß die Gesamtsumme sich auf% 101,5 Mill. beläuft. Die Walverpflichtungen stehen mit 270,65(147½44) Mill. zu Zuch. Die Kreditoren sind um rund% 1400 Mill. von 1040,02 Mill. auf„ 2401.95 Mill., Worunter& 311.56(111,44) Al. Bankverpflichtungen, angewachsen. Innerhalb sieben Fage waren am Ende des Jahres 1554,96(695,83) Mill. Allig. Akzepte und Schecks stiegen von vorjahrigen 80,86 zuf, 165,30 Mill. Die Debitoren haben entsprechend dem zesteigerten Kreditbedürfnis eine Zunahme um nahezu 6⁰⁰ MiIl. erkahren und zwar von 561,05 Mill. auf„ 1129,30 Mill., vorunter 759,18(348,20) Mill. gedeckte. Bankguthaben sind 5on 147,48 Mill. auf 622,13 Mill. gestiegen. Der Bestand m eigenen Wertpapieren hat sich von vorjaährigen 15,96 ill. auf 51,34 Mill. vermehrt. Reports und Lombards er- cheinen mit 349,49(102,29) Mill., Während Konsortialbetei- ligungen sich von 26,52 Mill. auf 24,21 Mill verminderten. Das Ronto„Dauernde Beteiligungen“ bei anderen Banken und Zankfirmen hat sich von 6,93 auf 7,43 Mill. erhöht. Zine starke Erhöhung erfuhr das Konto„Warenvorschüsse“, ndem es sich von 1 69,80 Mill. auf, 141,45 Mill. vermehrte. Wechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen des Reiches und der Bundesstaaten waren für 325,40(230,34) Mill. vor- Fanden. Guthaben bei Noten- und Abrechnungsbanken sind mit 48,50(13,36) Mill. und Kasse, fremde Geldsorten usw. mit 25,64(13.42) Mill. ausgewiesen. Das Bankgebäude steht mit 12(8) Millionen zu Buch.* Vom badischen Schiffahrtskonzern. Dem im gestrigen Abendblatt enthaltenen ausführlichen Bericht über die gestrigen Generalversammlungen des badischen Rheinschiffahrts-Konzerns tragen wir noch nach den folgenden Vorstandsbericht der Rheinschiffahrts-Aktiengesellschaft vorm. Fendel: „Das Jahr 1921 War für die Schiffahrt im allgemeinen, 18885 Aher für unsere Gesellschaft, ein besonders er- Iches. Es ist allgemein bekannt, das Deutschland dlensvwohlruag verpflichtet War, an die Entente Handelsblaff des Dollarkurs 360 Mark. Rheinschiffsraum abzuliefern. Von dieser Ablisferung wurde unsere Firma in einzig dastehender Weise betroffen, was be- sonders darauf zurückzuführen ist, daß nach dem Schieds- spruch durch den amerikanischen Schiedsrichter das deutsche eich ursprünglich verpflichtet wurde, 76½% der Aktien unserer Gesellschaft an Frankreich abzuliefern. Die nach ergangenem Schiedsspruch aufgenommenen Verhandlungen zeltigten das Ergebnis, daß Frankreich auf die Auslieferung der Aktien verzichtste, dafür aber einen entsprechenden Schiffsraum und Hafeneinrichtungen in den verschiedenen Rheinhäfen beanspruchte. Das Berichtsjahr kann als Nieder- Wasserjahr betrachtet Werden. Der Cauber Pegel zeigte an 232 Tagen unter.20 miund nur an 133 Tagen über.20 m Pegelstand. Unterbrochen war die Rheinschiffahrt Wwährend des Berichtsſahres an 31 Tagen durch Streik des Schiffsper- sonals und Eisgang. Die Fahrt Kehl-Basel konnte des niedri- gen Wasserstandes wegen überhaupt nicht aufgenommen Werden. Auch die Fahrt nach Kehl und Straßburg war sehr behindert und konnte während des ganzen Berichtsjahres nur an 153 Tagen durchgeführt Werden. Frotz des niedrigen Wasserstandes und der fortwährend sich steigernden Be- triebsunkosten flauten die Frachten bis einschließlich Sep- tember ständig ab; erst im Oktober erholten sie sich wiede etwas. Ganz besonders hatte die Schiffahrt unter der Konkur- renz der Eisenbahn zu leiden. Die Frachten der Eisen- bahn standen während des ganzen Jahres auch nicht an- nähernd im Verhältnis zu den Unkosten. Dies beweisen auch deren NMilliarden-Defizite. Auf diese Weise wurden große Mengen Güter seitens der Eisenbahn vom abge- zogen. Auch die Einführung der Staffeltarife brachte für die Schiffahrt eine große Enttäuschung. Wenn auch unter den derzeitigen Verhältnissen die Bekämpfung der Staffeltarife zwecklos ist, so empfindet es die Schiffahrt aber als ein großes Unrecht daß aufgrund der Art, wie sie aufgestellt sind, sie als direkte Kampffarife gegen die Schiffahrt sich auswirken. So sind die Sätze für die nahen Entfernungen einschließlich der Abfertigüngsgehühr so hoch, daß selbst im einfach gebrochenen Verkehr die Schiff- fahrt nach und von Gebieten, die ihr sonst unbestritten zu- gefallen sind, nicht mehr konkurrieren kann. Doppelt fühl- Dar. werden diese hohen Staffelsatze bei nahen Entfernungen aber, Wenn es sich um zweimal gebrochenen Verkehr handelt. Zur Milderung dieses unhaltbaren Zustandes hat deshalb die Schiffahrt, unterstützt von Handel und Industrie, verlangt, daß Wasserumschlagstarife eingeführt werden. Sie hat dafür gut ausgearbeitete und begründete Vorschläge unterbreitet, Worüber die Verhandlungen noch nicht abge- schlossen sind. Für heute kann nur soviel gesagt werden, 145 sich die Verhandlungen bis jetzt ergebnislos Hingezogen Aben. Die fortschreitende Entwertung der deutschen Währung macht jede Durchführung eines Programmes bezügl. Beschaf- ſung der Ersatzfahrzeuge und Ersatz-Hafeneinrichtungen gänzlich unmöglich. Die vollständige Auswirkung dieser Verhältnisse läßt sich heute auch noch nicht annähernd über- sehen. Wenn trotz dieser Verhältnisse die Gesellschaft in der Lage ist, für das abgelaufene Jahr eine Dividende aus- zuschütten, so beruht dies lediglich auf dem Betriebsgemein- schaftsvertrag mit der Badischen Aktiengesellschaft für Rheinschiffahrt und Sestransport. Unter den obwaltenden Verhäaltnissen läßt sich über das laufende Betriebsjahr heute noch kein Urteil bilden.“ 1 Der erzielte Bruttogewinn beziffert sich auf 9,13(6,82) Millionen Mk., demgegenüber stehen 90 000 Mk. Obligations- zinsen und 5,94(.90) Mill. Unkosten. Zuzüglich 392 606 (296,791) Mk. vorjährigen Vortrages verbleibt ein Rein- gewWinn von.48(3,12) Mill. Mk., der wie folgt verwendet Werden soll: 714.518(726518) Mk. für Abschreihungen, 281095(197 591) Mk. für Tantieme, 15%(25 ½) Dividende gleich 600 000 Mk., 400 000 Mk. für das Unterstützungskonto (i. V. 1 Mill. Mk. für Gratifikation zur Verfügung des Vor- skandes) 100000 Mark für das Versicherungskonto, 1 Mill. Mk.(0) für ein neu zu errichtendes Werkerhaltungs- konto und 389 853 Mk.(392 666) Vortrag auf neue Rech- nung. 7* Frankfurter Allgemeine Versicherungs- Aktien- Gesell- schaft in Frankfurt)M. In der gestern abgehaltenen General- versammlung wurde die Dividende auf 166,66 abzüglich 10% Kapitalertragssteuer 150 netto für die alte Aktie und 88,33 abzüglich 10% Kapitalertragssteuer 75 netto kür die junge Aktie festgesetzt. Die nach dem Gesellschafts- vertrage ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsrates, die Herren Carl DPonn er, Dr. Kurt Goldschmidt, Wilhelm von Günther, Fritz Mouson und Geh. Reg.-Rat Rich. Witti a 8 würden wiedergewählt. Herr Kommerzienrat Th. Frank legte infolge seines Eintritts als Geschäftsinhaber in die Direktion der Disconto-Gesellschaft Berlin sein Mandat nieder, an dessen Stelle wurde Herr Dr. Max Hesse, Difek- tor der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft, Mannheim in den Aufsichtsrat gewählt. Frankfurter Lebensversicherungs Aktien- Gesellschaft in Frankfurt aM. Der Reingewinn des Geschäftsjahres 1921 beträgt.628 974(2725 752). Die Ueberweisung an die Versicherten aus dem Gewinn beträgt 4 3 041 822(gegen 2241 814 i.). Die Dividende wird mit 60(4 60) in Vorschlag gebracht. Oder-Rhein-Versicherungs- Aktiengesellschaft, Breslau. Die am 28. Juni in Breslau stattgehabte Generalversammlung beschloß für das erste, neun Monate umfassende Geschäfts- jahr, die Ausschüttung einer Dividende von%/, Ferner Wurde beschlossen, das Kapital auf ½ 25 Millionen zu er- höhen, wWeil die Gesellschaft jetzt auch das Feuerversiche- rungsgeschäft aufnimmt. Die neuen Aktien gehen an ein Konsortium, bestehend aus den Firmen: Von Wallenberg⸗ Pachaly u. Co., Breslau, Hofbankhaus A. E. Wassermann, Bamberg, und Schwartz, Goldschmidt u. Co., Berlin.“ Neu in den Aufsichtsrat Wwurden gewählt: Freiherr v. Thiele-Winkler von der Thiele-Winkler'schen Hauptverwaltung. Herr Kom- merzienrat Berge, Stuttgart-Untertürkheim, Herr Bankier Joseph Frisch, Stuttgart und Rechtsanwalt Kahn, München. Meueste Drahtberichie. 5 München, 29. Juni.(Eig. Drahtb.) Die Waggonfabrik Joseph Rathgeber.-G. in München-Mosbach beantragt die Ausschüttung einer Dividende von 30% gegenüber 21% im Vorjahre. Köln, 29. Juni. Als wWeiteres Glied der Interessengemein- schaf tder Rheinischen Versicherüngsgruppe(Gerling-Kon- zern) ist die Köln-Berliner Versicherungs-.-G. mit einem Aktienkapital von 25 Millionen Mk. gegründet worden. Hannoyer, 29. Juni.(Eig. Drahtb.) In der gestrigen Generalversammlung der Kaliwerke Steinförde-& wurde die Dividende auf 25%(10% plus 240% Bonus fesigesetzt. Dresden, 29. Juni.(Eig. Drahtb.) Die Generalversamm- lung der Elektra-G. beschloß die Verteilung einer Divi- Jendde von 82% auf die Lorzugs- und von 10%(67 auf die Stammaktien. eeeeee Nannheimer General-Anzeiger Berlin, 29. Juni. In der gestrigen.-V. der Deutschen Kautschukaktiengesellschaft Berlin-Kamerun wurde die Divi⸗ dende auf 5 Prozent festgesetzt und der Interessengemein- schaftsvertrag mit der unter gleicher Leitung stehenden Kautschükpflanzungsgesellschaft„Meanja“ genehmigt. Es Wurde mitgeteilt, das neue Handelsbeziehungen nach Rumä- nien angeknüpft sind, die sich erfolgversprechend ent- Wickeln. Börsenherichte. Mannheim, 28. Juni. Der Börsenverkehr verlief sehr ruhig. Von Banken wurden Pfalz. Bank mit 48% bezahll, Rhein. Creditbank notierten 230 G. ex Div. Ferner stellten sich Anilin 707,50 bez., Sinner Grünwinkel 620., Benz 430 G. 440., Dampfkesselfabrik Rodberg 710 bez. und Zellstoff- fabrik Waldhof 710 G. Deuisenmarkt Erneutes Anziehen der Kurse. Der Dollar von 352 auf 360 gestiegen. Mannheim, 29. Juni.(.30 Uhr vorm.) Die Kurse sind im heutigen Frühverkehr alle wesentlich fester, da die Mark etwas schwächer aus New) Lork kam. Am hiesigen Platze werden notiert: Holland 13 700—13 800, Kabel New Lork 360.—362, London 1580—1590, Paris 3000—3020, Schweiz 6800 bis 6850.* New Vork, 27. Juni. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß mit 0,28½(0,28½) cents, was einem Dollarkurs von „ 353,98(347,82) entspricht. Zürich. 25. 23. in Franken) Berlis iiie ee ee Men„„.63 0,02 Srüsse% FHFCCV Kopenhagen 111.50 112.85 toſland„„ 201.75 202.40 Stookhoim.„ 134.50 135.50 e Vork.29.27 Shrlstlania„ 36.— 68.50 London 5 23,20 23.30 Maudridd 81. 82.— Paris„ 44.10 44.30[ Suenos Alres. 157.50 168.50 Amisterdam. 27. 23. In Gulden) Weohsel à. London 11.50 11.50 Weonsel a. Stookholm 56.95 66.92 „„ Berlin.75.74„„ Ohristianis 42.25 42.25 „ w· arl 21.87 21.82„„ New Vork.60.50 „„ Sohwelz 49.52 49.45„„ Brüssel 20.60 20.75 „.01.01„„ Nadrid 40.55 40.55 „„ Kopenhagen 58 65 56.—„„ ltallen 12.35 12.35 Kopenhagen. 27. 28. in Kronen) Slohtw. a. Hamburg.38.38 Slohtw. a. London 20.62 20.80 55„ Amsterdam 179.75 179.40„„ Far „„„ Sohwelz 89.22.75„ Antwerpen. 37.10 37.49 15„ New/ Vork.66.67„ fHelsingfors 10.60 10.70 Stockholm. 27. 28. n Kronen) Slohtw. a. Berlin 14 114 Slohtw, a. London 17.22 17.21 „ Amsterdam 150.— 149.75 151„ Faris. 32.65 32.75 „ un Schwelz.. 74.20 74.10 15 ½ Brüssel 31.— 31.— „„ Washington.91.90„ Helsingfors.—.95 Waren und Märkie. Kalipreise. Entgegen einer Meldung in einem Berliner Morgenblatt ist festgestellt, daß von einer Kalipreis- erhöhung einstweilen noch nicht die Rede sein kann, schon aus dem Grunde nicht, weil das Kalisyndikat bekannt⸗ lich bis Ende Juli der Landwirtschaft feste Sommerrabatte gewährt hat. Es könnte sich also höchstens darum handeln, daß bei weiter ansteigenden Kohlenpreisen, Löhnen, Frach- ten usw. für August eine Kalipreiserhöhung in Aussicht ge- nommen wird, Was aber noch keineswegs feststeht und ganz von den derzeitigen Verhältnissen abhängig ist. Infolge- dessen ist auch die Nachricht, daß der Reichskalirat bereits in allerkürzester Frist zusammentreten werde, nicht richtig. Die Kaliindustrie wird sich auch schon um deswillen eine neue Preiserhöhung überlegen müssen, weil sie einen Rück- gang des im Augenblick noch sehr guten Absatzes im In- und Ausland befürchtet, und weil sie ferner Rücksicht auf den elsàssischen Wettbewerb nehmen muß. Berliner Metallbörse vom 28. Juni. Prelse in Mark für 100 Kkg. 28. Junl 28. Juni 26. Jun 28. Junl 11108 10706 Aluminlum.Sarr. 142⁰⁰ 142²⁰⁰ . ſekupfer 9650—9750 8550— 9600inn, ausländ. 23700-23900 23700.-23900 Ble 3750—3850 3750—3800 Huttenzinn 23300—23500 23400-23500 Rohzink(Vb.-Pr.) 4¹78 4271 Miokel 21500—22000 21200 21500 do.(fr. Verk.] 4300.—4400 4275—4325 Antimon 3550-3600 3550— Flattenzink 3500.—. 600—5 Silber füur 1kg. 7625.—7675 7575—7625 Aluminium 13930 13950 Platin p. dr. 860 87⁵ London,. Junl(8) Hetallmarkt,(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 kg.) bestseleet. 66.50 66.50 Blel 23.50 Mloke 160.— 150.— Zink erpt. 27.65 do. 3 Honat 62.— 61.85 Zinn Kkassa 52.45 152.486 Queoksilber 11.— do. Elektrol 69.50 69.50. do. 3 Monat 153.50 153,45 Antimon— Liverpool, 28. Junl(WS) Baumwolle,(in engl. Pfd. v. 454 g 27. 28. September 10000 10000 August Alexandrla 5590 10970 Soßpt. 12.50 12.46 November Oktober 12.39 12.31 12.86 12.82 Oberägypt. 12.69 12.57 Aegyptische 18.63 18.55 Oktober Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 28. Junl(WS) Funkalenst.(Nachdruok verboten). 27. Zuf. zus. 18000 stand wt. 10.85 Elektrolyt 13.75 Ored. Bal. 10.21 Elnn loko 31.12 Zuok Centrf.73 Blel.80 Terpentln 125.— Zlnk.30 Savannah 116.— Elsen 24.50 N. Orl Baum. 21.50 Weldblech.75 Welzen rot 11.28 Sohmalz wWi. 12.32 Hart loko 131.75 — Mals loko 75.— 11.— Aehl nledr.P..50 11.13 höohst Pr..25 Oktober 21.25 15.50 November 21.15.— Chleago, 28. Junl(WS) Funkdlenst.(Nachdruok verboten). 27. 288. Welzen juli 114.25 113.85 Sept. 115.45 114.85 nels ziuli 62.95 later Dez. 66.45 5 0p noggen Jall 27. 29. kupter Nass 61.50 61.45 Umsatz 12.60 12.57 Import Jjum Jull 28.75 12.— Kaffes loko.50 Jull Septemb. Dezemb. Närz Hal Baumw. loko 21.78 Jull 21.26 21 Talg August 21.45 21. Baumwsatöl September 21.37 Jull Petrol. oases detrafr. Engl..— tanks Kontinent 15.— Roggen Sept. 87.18 Sohmalz Juli 11.37 62.45„ Scept. 11.62 65.35 Pork Jull 36.75 flppen jull 11.93 39.45 Speok nledr. 11.87 85.85 höohst. 13.— Sohwelne leloht nledr. höohst. 10.35 höchst. 10.60 Zuf. Ohloago 26000 28 Westen 127000 10.75 10.80 Juli 37.45 11.85 t 40.— 67.50 Wasserstandsbeobachtungen im Monat juni Pegelstatlon vom heln Datum 125.27.28. 29. 85 8. 69 83 22 .01 21.J 25. Bemerkungen ⁰ 8 * Abends 6 Uhr Nachm. 2 Uhr Nachm. 2 Uhr Morgens 7 Uhr .-B. 12 Uhr Vorm. 2 Uhr Nachm. 2 Uhr MHaxau Mannheim Mainzg Kaub.„%„ NKm vom Neckar: Mannhem Hellhronn Sudwind. Bedeckt. + 150. 88 S2 — —— 8 2 8 — 2„ „„%%* 2„ ßi6 8 88 — 0 0 0 0 0 0 2„„„„ g 8 28 88 88 Vorm 7 Uhr Vorm 7 Uhr 8 8 28 382 .06.85.7 .55.80 88 Wasserwärme des Kheins am 29. Juni morgens 6 Uhr: 1 40 R Mannheimer Wetterbericht vom 29 Juni morgens 7 Uhr. Barometer:750,5 mm. Thermometer: 18.80 C. Niedrigste Temperalur Nachts: 18,30 C. Höchste Jemperatur gestern: 24,8 C. Niederschlag:.0 Liter aul den qm, 8 3. Bewölkt. 9 ————— ⏑ 2 *— 6 1 90 4 hmeinſamen Sitzung des Gemeinderats mit der Waſſerkommiſſion vor⸗ — 1 1 4 dom Schöffengericht vor einiger Zeit zu 300 000 verurteilte Donnerstag, den 29. Zuni 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 202. Rommunale Chronik. Ladenburg, 29. Junl. Der Gemeinderat beſchloß eine Neu⸗ kegelung des Waſſergeldtarifes in einer demnächſt ſtattfindenden ge⸗ kunehmen. Die Verſteigerung der Bachreinigung wurde nicht ge⸗ nehmigt; die Bachreinigung ſoll durch die ſtädtiſchen Arbeiter vorge⸗ gommen und den bei der Bachreinigung beſchäftigten Arbeitern ein ohnzuſchlag von 50 Prozent gewährt werden. Die Verlängerung 2s Waſſerleitungsſtranges von der Luiſenſtraße bis zum Bauplatz ertel wird genehmigt. Nachdem der Gemeinderat Friedrichsfeld es abgelehnt hat, einen Beitrag entſprechend des Gewerbeſchulrats⸗ eſchluſſes vom 9. ds. Mts. an die hieſige Gewerbeſchulkaſſe zu leiſten, werden die aus der Gemeinde Friedrichsfeld die hieſige Ge⸗ Ferbeſchule beſuchenden Schüler auf 1. Juli ds. Js. ausgeſchloſſen. Das Volksbad wird mit Wirkung vom 30. ds. Mts. ab wieder ge⸗ Uffnet. Das von der gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft Ladenburg dorgelegte Projekt über Erſtellung von weiteren 12 Wohnungen wird in Bürgerausſchuß unter beſonderen Bedingungen zur Genehmi⸗ gung vorgelegt. Serichtszeitung. Tul. Karlsruhe, 29. Juni. Mehrere Angeklagte erſchienen auf der Anklagebank, um ſich wegen verſchiedener Vergehen zu verant⸗ worten. So wurde gegen die beiden Brüder Auguſt und Nikolaus Vogelba cher aus Kirlach verhandelt. Der Fabrikarbeiter Auguſt Vogelbacher hatte ſich, während er ohne Beſchäftigung und Verdienſt war, durch Diebſtahl ſeinen Lebensunterhalt zu verſchaffen geſucht, adurch, daß er in das Anweſen ſeines Nachbars einbrach und ſich größere Mengen Getreide aneignete, bei deſſen Veräußerung ihm ſein Bruder Nikolaus behilflich war und ſich dadurch der Hehlerei chuldig machte. Die Nollage des erſten Angeklagten während der at ſowie ſeine Rückerſtattung des geſtohlenen Wertes veranlaßten as Gericht zur milderen Beurteilung der Straftat. Das Urteil gutete auf 3 Monate Gefängnis für Auguſt und 2 Monate Ge⸗ augnis für Nikolaus Vogelbacher, unter Gewährung von Straf⸗ duſſchub auf Wohlverhalten bis 1925.— Wegen Begünſtigung bei Jeringfügigem Eigentumspergehen wurde Karl Knobel, Kauf⸗ Mann aus Peterstal zu 100 Mark Geldſtrafe verurteilt.— Der Mark Geldſtrafe lte Fabrikant Karl Hommel aus Mittelfiſchbach hatte gegen dieſe Strafe Berufung eingelegt. Er hatte ſich des Vergehens gen die Außenhandelskontrolle dadurch ſchuldig gemacht, daß er Aszere Mengen Goldwaren, teils ohne Ausfuhrerlaubnis, teils nter dem geſetzlichen Auslandspreiſe, exportierte. Das Urteil ark geändert umlhwumlhw umlhwymglhumlhwylhwlhwylhwy ürde von der hieſigen Strafkammer auf eine Geldſtrafe pon 50 000 ark geändert. zu Karlsruhe, 28 Juni. Ein in ſeiner Art zweifellos tragiſch mender Fall beſchäftigte geſtern die Geſchworenen. Zur Ver⸗ Wolung ſtand die Anklage gegen die 19jährige Dienſtmagd Marta ben thwein aus Horrheim(Wttbg.) und den 22jährigen Gold⸗ 5 kiter Robert Burkhardt aus Freudenſtein(Witbg.) wegen belluchter Abtreibung bezw. Beihilfe hierzu und wegen Kindestötung Fur, Anſtiftung hierzu. Die Angeklaate Wörthwein ſſt u. a. be⸗ Udigt, ihr uneheliches Kind gleich nach der Geburt auf den Boden urfen und dann in Vorhangſtoff eingewickelt einige Wochen da⸗ r in die Enz geworfen zu haben. Nach der Anklageſchrift hat Mitangeklagte Burkhardt hierzu die Veranlaſſung gegeben. Die ſchworenen verneinten die Schuldfrage wegen Kindestöbung bezw. ſhelune hierzu und ſprachen die beiden Angeklagten nur der ver⸗ Iezen Abtreibung bezw. der Beihilfe hierzu ſchuldig, worauf das nlcht gegen beide wegen genannter Straftat unter Zubilligung erk, ernder Umſtände guf eine Gefängnisſtrafe von ſe drei Mongten dardanle, welche Strafen aber durch die erlittene Unterſuchungshaft ußt ſind. der Mainz, 29. Junt. In einer Berufungsverhandlung ſtand deutſchpölkiſche Bund in Mainz vor dem franzöſiſchen icht. weil er eine Werbeverſammlung nicht zur ſatzungsbehörde erhielt durch Einladungen Kenntnis von anſtaltung und ließ ſie überwachen. und wegen Aeußerungen des Redners des Abends, Dr. Meerbach⸗Wiesbaden, der von dem Ungeziefer und Schma⸗ 1 parc rotzern, die vom Rhein beſeitigt werden müſſen, laut dem franzöſi⸗ der einen Motor von 225 Pferdeſtärken hat und eine Geſchwindig⸗ ſchen Stenogramm geſprochen hatte, wurde Anklage erhoben und! keit bis zu 200 Kilometer in der Stunde entwickeln kann. Nach den Beobachtungen bei der Nanſenſchen„Fram“⸗Expedition war die niedrigſte Temperatur im Juli 3,4 Grad Celſius Kälte, die höchſte Die Windgeſchwindigkeit Meerbach und der Leiter des Abends zu je 15 Tagen Gefängnis und 1500 Mark Geld⸗ Das Berufungsgericht hob dieſes Urtel auf und pot niedergelegt, das Lebensmittel Genehmigung durch den franzöſiſchen Kreisdelegierten vorgelegt hatte. Wegen der Nichtanmeldung Studienrat Kaufmann Hans Frank aus Mainz als ſtrafe verurteilt. ſetzte erhöhte Strafen ein, indem es dir Auffaſſung der Angeklag⸗ ten, der deutſchvölkiſche Bund habe wirtſchaftlichen und nationalen, keinen politiſchen Charakter und die erwähnte Aeußerung richte ſich nicht gegen die Beſatzung, ſondern gegen die Juden, verwarf und die politiſche Tätigkeit des Bundes, die die Sicherheit gefährde, als ſtraferſchwerend annahm. Meerbach erhielt 20 Tage Gefängnis und 5000 Mark Geldſtrafe, Frank 16 Tage Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe. TBo. Eſſen(Ruhr). 29. Juni. Vor dem Schwurg ericht hatten ſich die Bergleute Johann Dwuletzki und Alois Schuſtek aus Bottrop zu verantworten. Beide hatten in der Nacht zum 13. Februar in der Nähe der Schachtanlage Proſper III den 58jähri⸗ gen Muſiker Korbel in räuberiſcher Abſicht überfallen und beſtia⸗ liſch abgeſchlachtet. Man fand die Leiche des Korbel am anderen Morgen, fürchterlich zugerichtet und ſämtlicher Wertſachen ſowie des größten Teiles der Kleidung beraubt, feſtgefroren im Eiſe. Das Schwurgericht verurteilte Dwuletzki zum Tode, Schuſtek, bei dem Totſchlag in Verbindung mit ſchwerem Raube angenommen, die Frage nach Mord aber verneint wurde, zu lebenslän glicher Zuchthausſtrafe. TBO. Vielefeld, 29. Juni. Das Gericht verurteilte die 18jährige Maria Bollmann aus Theeſen, die im Jahre 1919 aus Aerger über eine empfangene Rüge das Haus des Landwirts Heinrich Well⸗ höner in Großdornberg angezündet hatte, zu einem Jahr Ge⸗ fängnis. 5 Neues aus aller Welt. Amundſens Nordpolflugplan. Kapitän Roald Amundſen, der bekanntlich eine neue Nordpol⸗ fahrt unternimmt, ten Nachricht überraſcht, Schiffes daß die während der Treibfahrt des Leutnant Omdal bereits von der Nordküſte Alaskas aus mit dem Flugzeug eine Fahrt zum Nordpol unternimmt. Dies geſchieht ſchon im Juli, und Ausgangspunkt iſt das Kap Barrow, wohin das Ex⸗ peditionsſchiff„Maud“ gegenwärtig unterwegs iſt. Vom Nordpol geht es zum Kap Kolumbia, das an der Nordküſte des Grantlan⸗ des, weſtlich von Grönland liegt.„Bei klarem Wetter“, ſo äußerr ſich Amundſen,„vermögen wir Aufſchlüſſe darüber beizubringen, großen, rätſelhaften Polarſtrecken(die noch nicht erforſcht was die ſind) enthalten— Land oder Waſſer. Dies darf nicht als har⸗ ſadiöſes Unternehmen betrachtet werden. Der Flug läßt ſich in 15 Stunden ausführen. Das Flugzeug hat bereits bewieſen, daß es ſich 32 Stunden lang in der Luft halten kann.“ menen Ausrüſtung gehören Ski— für den Fall des Unbrauchbar⸗ werdens des Luftſchiffes— und ein Filmapparat. Bei dieſem Nordpolflug, der alſo ſchon im nächſten Monat zu erwarten ſteht, handelt es ſich, ſo wird der„Schleſ. Ztg.“ dazu geſchrieben, um beträchtliche Abſtände. 700 Kilometer. Letzterer Platz Pol aus zu erreichen iſt. Hier wurde fen, enthält. erreichen, ſo ten Platz zu machen. ham hat die Welt mit der nach Chriſtiania geſand⸗ beabſichtigten Erkundungsfahrten im Flugzeug dahin er⸗ weitert werden, daß Amundſen zuſammen mit dem Marineflieger Zur mitgenom⸗ Vom Kap Barrow zun: Nordpol ſind 2000 Kilometer und vom Pol zum Kap Kolumbia iſt die nächſte Landſtelle, die vom 1920 für Amundſen ein De⸗ und Ausrüſtung, darunter Waf⸗ Gelingt es den Fliegern, glücklich Kap Kolumbia zu haben ſie noch den Flug bis zum nächſten bewohn⸗ Dies iſt die Station Thule am Smithſund, ſeinerzeit von dem Polarforſcher Kuud Rasmuſſen unter den dor⸗ Die Be⸗ tigen Eskimos gegründet 3,5 Grad Wärme. Sturm kam nie vor; Gefahr bieten. Eine etwaige Fußwanderung vom Kap der Ver⸗ Kolumbia bis Thule dürfte unmöglich ſein, 15 es im Gra⸗ land viel Wild, Renntiere, Polarhaſen und Moſchu Das zur Anwendung kommende Flugzeug iſt ein von dem Norwegiſch⸗Amerikaner M. Larſen oſchusochſen gidr. konſtruierter Metall⸗Apparat, war gleichmäßig. nur das Auftreten von Nebel könnte eine Auf dem Luftwege zum Pol zu gelangen, wurde zum erſten Male 1897 von dem Schweden Andree von Spitzbergen aus mit einem Rieſenfreiballon verſucht, der dann, ſpurkos verſchwand, und 1907 machte der Amerikaner Wellmann, ebenfalls von Spitzbergen aus, einen Verſuch mit einem lenkbaren Luftſchiff, welche Jahrt chon nach kurzer Strecke ein ruhmloſes Ende fand. Nun Miß d Flugzeug zeigen, ob es in der von ihm ermöglichten kurzen Friſt, anſtatt auf der Jahre erfordernden Treibfahrt, die Forſcher durch — Automobilunglück in der Mark. * Am das unbekannte Nordpolargebiet tragen wird. Montag nachmittag 23 Uhr ereignete ſich auf der Chauſſee Vogelsdorf⸗Kalk⸗ fliegenden Perſonen wurde die Frau berge ein Automobilunglück. Ein imit zwei Herren und zwei Da⸗ men beſetzter Kraftwagen fuhr in hoher Geſchwindigkeit gegen eine ſtarke Eiche. Der Wagen ging völlig in Trümmer, von den heraus⸗ des Gewächshausbeſitzers Reſe aus Berlin-Britz ſofort getötet, die anderen Inſaſſen, darunter der Beſitzer des Autos, Kosmalla aus Berlin⸗Lichterfelde und ſeine Gattin, ſowie der Gatte der Getöteten, mußten dem Krankenhaus Kalkberge zugeführt werden. Kosmalla hat einen rechtsſeitigen Arm⸗ bruch und Rippenquetſchungen erlitten, ſeine Frau eine Gehirn⸗ erſchütterung und ebenfalls Nippenquetſchungen. Die erſte Hilfe rief ein Radfahrer herbei, der ſofort die freiwillige Feuerwehr Vogels⸗ dorf alarmierte. Gleichzeitig ſtellte der Beſitzer des in der Nähe lie⸗ genden Gutes ſein Auto zur Verfügung, um die Verunglückten dem zuzuführen. Krankenhauſe — Golbfunde im ehemaligen Deutſch⸗Südweſt-⸗Afrika. Bel Keetmanshoop iſt in einer Tiefe von 40 Metern eine ſehr reiche Goldgrube gefunden worden. Deutſch⸗Südweſtafrika große Diamantenfunde gemacht. Bekanntlich wurden auch in. Die Nach⸗ richt, daß nunmehr auch reiche Goldlager dort entdeckt wurden, läßt den Raub der deutſchen Kolonien ohne jede Entſchädigung doppets Ungerechtſertigt erſcheinen. in den Gruben zu entſenden. rungsbeſuch begreiflicherweiſe höflichſt verbeten. Die Kap⸗Regierung hat der Geſellſchaſt Keetmanshoop vorgeſchlagen, eine Kommiſſion von Geologen zu Die Geſellſchaft hat ſich dieſen Regie⸗ Sie will bei der Ausbeutung ihrer Schätze unter ſich bleiben und andere, namentlich die hohe Regierung, nicht in ihre Karten ſehen laſſen. — Von einem Vienenſchwarm überfallen wurde das Geſpann eines Bauern namens Gilbert in der Nähe von Bar le duc. Eine Magd führte einen Heuwagen vom Felde in das Dorf Trouſſey, als ſie plötzlich von einem Bienenſchwarm überfallen wurde. Die Bienen machten ſich über das Pferd her, welches in ganz kurzer Zeit unter den furchtbaren Stichen der Bienen zuſammenbrach. Die Magd, die das Pferd von ſeinen Peinigern befreien und ſie mit einer Pferdedecke verſchenchen wollte, wurde nun ſelbſt von den Bfenen angefallen und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie in großer Lebensgefahr ſchwebt. Ein derartiger Bienenüberfall iſt außerordentlich ſelten, und die älteſten Landleute jener Gegend kön⸗ nen ſich nicht beſinnen, daß je ein ähnliches Ereignis bei ihnen vor⸗ gefallen ſei. Herausgeber. Trucker und Verleger: General⸗Anzeiger, G. m. b.., Druckerei Dr. Haas, Mannheimer Maunheim, F 6, 2. Tirektion: Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: J..: Franz Kircher; für Feuilleton: A. Madernoz für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J..: Joſef Gaffhofer, für Anzeigen: Karl Hügel Statt Karten. Für, die überaus wohltuende Teilnahme, die uns allerseits bei dem jähen Hinscheiden unseres lieben, für⸗ sorglichen Gattens, Vateis, Schwiegersohnes, Bruders und Schwagers 6372 Dippl.-Ing. Frledridt Heinz Nwiesen Wurde, sagen wir auf diesem Wege herzlichsten anlk. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Marie Heinz geb. Merkel Mannheim —— 28. Juni 1922. Gaggenau, Gemeinniitzige 8 dannenee Tundbauen Hlr portniebene Fgal-lumrngor ragene ſienossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Mannheim. — Bilana per 31. Dezember 1921. ˙:; r. ᷣͤ he Aktiva. Veiubeſtand. 198.35 Mk. eeditbennnknkn 56 733,00„ PPPVVVTCT 28.30„ ſt It. Berl. u. Gew.⸗Ber. 7590.35 80 64550 00 Me. 3 ue Passiva: gahlte Geſchäftsanteile 34550.00 Me. Nachgz Neue Heimat Berlin. 30000.00 64550.00 Mk. Verlust-· und Gewinnberechnung. Ausgaben: keib, und Büroarbeite..4332.05 Me. alen 335705 16.65„ 7706.65 Mk. —————— 1 Einnahmen: 116.30 Mk. 7590.35„ N. Aheiniſche Creditbant. utt⸗Bilanz⸗Konto — 7706.65 Mk. DD—— l der 1 4 bei Gründung der Genoſſenſchaft am 1 3 eingetretenen Genoſſen ab 11. 8. bis 31. 12. 21. 50 77 Genoſſen, welche wegen Todesfall ausgeſch. ſind 8 een Gezeichnete Anteile der 76 Genoſſen 104 der Genoſſenſchaſt. 52000.00 Mk. Mannheim, den 28. Juni 1922. 6342 Der Vorstand: Schermann. Fr. Kahn. 1 Tucksachen für die gesamte Industrie liefert prompt Foelerei r. klaas, G. m. b.., Mannheim 19 Deutſchen neue Aktien der zum Handel und Bekanntmachung. Von der Deutſchen Bank, Fillale Fraukfurt, Vereinsbank und Fa. M. Hohenemſer, Frankfurt a.., iſt bei uns der Antrag auf Zu⸗ laſſung von 2721 N. 1000000.— auf den Namen lautende Fachmann umſichtig, energiſch, gewandt im Verkehr mit der Arbeiterſchaft, langjähriger Montagemeiſter, sucht leitende Stellung als Tbelmeinta oder Belrebeige. Mapaheimer Versicherungs- Jesellschaft in Mannheim 1000 Stück zu je M. 1000-an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4985 la. Referenzen. Gefl. Angebote unter B. 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