Sftacdtar Maoannhe c hiv i m ſav. Nr. N Sign. Sezugspreiſe: 3a Mannheim und umgebung monatlich ſeeß—— gebracht mark 80.—. Durch die poſt bezogen diertell. Mart 180.—. Einzelnummer Mk..50. poſtſcheckkonto KAr. 17590 Karlsrude in daden und Ur. 2917 Tudwigshafen am Ahein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗Nebenſtelle Rneckarvorſtadt, Walöboſſtraße Nummer 6. Fernſprecher Rummer 7030, 701., 7042, 7003, 700, 70s. Celegramm-Adreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Ausgabe. Aüktag⸗ Anzeigenpreiſe: die kteine Zeile me..— ausw. Mk. 10.— Stellengeſ. u. Sam.⸗Rnz. 20% Nachl. Rekl. me. 30o ausw. Mk. 36. Aunahmeſchluß: Mittagdlatt vorm. 8% Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Ruzeigen an beſtimmt. Cagen, Stellen u. Ausgaben w. keine verantwortg. übern. FBöhert Gewalt, Streiks, Oetrieds⸗ ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſpruͤchen f. ausgef. oder beſchränkte Rus gaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Ruftrüge durch Fernſprecher ohne Gewühr. tung. Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. Am die Keichstagsauflöſung. Berlin, 30. Juni. Ueber dem politiſchen Berlin lagert es wie ein Gefühl leiſer, ganzleiſer Entſpannung. Die Einigung über die Getreideumlage erweiſt ſich immerhin als ein Schritt ins Freie. Kriſentreibern auf der äußerſten Linken iſt dadurch mnloch ein ſehr weſentliches Argument aus der Hand geſchlagen worden. Man kann vielleicht ſogar ſagen, die Lage iſt in ge⸗ wiſſem Grade entgiftet; denn, wenn es nun wirklich noch zur Auflöſung käme, lönnte wenigſtens der Kampfruf vom Brot⸗ wucher nicht mehrſdie Maſſen aufreizen. Man erzählt ſich, bei der Beſprechung der Miniſterpräſidenten ſei geſtern nachmittag der Ausgleich zwiſchen Bayern und dem Reich erreicht worden. Das könnte ein Wegwei⸗ ſer werden für die Behandlung der Dinge. Auch im Reichstag, ſoweit wir feſtzuſtellen vermochten, beſteht auch bei der Deut⸗ ſchen Volkspartei, deren Stimmabgabe hier beſonders ins Gewicht fiele, kaum Neigung, den Streit auf die Spitze zu treiben. Noch liegt der Geſetzentwurf zum Schutze der Republik in ſeiner verſchärften Form im Wortlaut nicht vor und alles Urteilen darüber gleicht zunächſt ein wenig dem Reben ins Blaue hinein. Dennoch iſt anzunehmen, daß von dem neuen Strafgeſetzbuch nur die Tatbeſtände getroffen wer⸗ den, in deren Verdammung ſchließlich alle anſtändigen, ihrer Verantwortung bewußten Leute ſich einig ſind, wenn außer⸗ dem Sorge getragen wird, daß die Schärfedes Geſetzes neben dem Deſperado zur Rechten auch jenen Linksb ol⸗ wismus erfaßt, der ſich in dieſen Tagen in der Süd⸗ D, e des Reiches ſo abſchreckend ausgetobt hat, die Stimme der Volkspartei dem Entwurf kaum fehlen werde. Aber auch ſonſt iſt eine gewiſſe Beruhigung zu ſpüren. Unmittelbar nach dem Mord vom letzten Samstag gab es ſelbſt außerhalb der Sozialdemokratie Leute, die erklär⸗ ten, kun müßte ſofort und auf der Stolle dieſer Reichstag auf⸗ werden, der nicht mehr die Stimmung des Volks wider⸗ le und ſchon immer ein ſchlechtes Inſtrument für die Füh⸗ ſchäfte im republikaniſchen Deutſchland geweſen und klare Verhältniſſe zu ſchaffen, ſei das Gebot * — 2 benökräfiſchen Mehrheilspartel Männer, die ſorgenvoll Jrage nachſinnen, was kommt darnach? Sie überrechnen, genneuer Reichstag kaum ein weſent⸗ es Geſicht tragen würde als der vor zwei lte, und ſie meinen, daß die paar möglichen Ver⸗ lich auder Jahren gewüh Anderungen— ein kleines Anſchwellen der Mehrheitsſozia⸗ len, unbetröchtliche Verſchiebungen in dem Verhältnis von 8 — mokraten, Deutſcher Volkspartei und Deutſchnationalen, der auf feſter Baſis ruhende Zentrumsblock bleibt ja doch unbe⸗ rührl— kaum die Koſten des Verfahrens aufwögen. Wir haben— das war durch dieſe letzte Woche auch deut⸗ lich erwieſen— die Revolution ja immer noch nicht überwun⸗ den. Der Wahlkampf, in den wir unter ſolchen Vorzei⸗ chen ziehen würden, könnte leicht unter der Herrſchaft des Terrors ſtehen. Streng genommen würden je nach den örtlichen Verhältniſſen unliebſame Verſammlungen ausein⸗ andergetrieben, und es iſt leider nicht ausgeſchloſſen, daß zu guter letzt nicht die beſten Argumente, ſondern die beſten Re⸗ Vvolverſchützen und die im Gebrauch von Handgrangten am meiſten Geſchickten den Ausſchlag geben. Andere Erwägun⸗ gen, die vor Auflöſung und Wahlkampf warnen, liegen auf dem Felde der auswärkigen Politik. Die Auflöſung müßte die Regierung ihrer verfaſſungsmäßigen Baſis berau⸗ hen. Auch das Kabinett Wirth bliebe ohne ſolche Grund⸗ läge und Stütze ein reines Geſchäftsminiſterium und das Ka⸗ pilal von Vertrauen, was dieſes Miniſterium oder ſein Leiter da und dort im Ausland vielleicht erworben haben würde, von dem wilden Wahlſtrudel fortgeſchwemmt. 80 „Wie immer man die Dinge durchdenkt, die Auflöſu 10 ebliebe ein Verzweiflungsakt, nur gerechtfertkgt durch die Verzweiflung und äußerſte Not, die ſonſt keinen Aus⸗ weg mehr offen ſieht. Dieſen Ausweg gewiſſenhaft und mit enſtem Eifer zu ſuchen und mit Beſonnenheit und Kraft ihn ubeſchreiten, iſt die Pflicht der Regierung dde Varteien. Neue verhaſtungen zum Nathenaumord. Berlin, 1. Juli. Die Ermittelungen der politiſchen Po⸗ Zlizei haben auch nach Schwerin geführt. Dort ſind durch Berliner Beamte der Sekretär des Deutſch⸗pölkiſchen Schutz⸗ und Trutzbundes, Bezirk Mecklenburg, Erich Bade ſowie der ehenfalls im Sekretariat angeſtellte Chriſtian Hilſemann, ein früherer Seekadett feſtgenommen. Die beiden Genannten wurden am Tage vor der Mordtat von den Mör⸗ dern, die zu einer angeblichen Probefahrt von Berlin nach Schwerin gefahren waren, beſucht. Bei dieſem Beſuch hat Hiſſemann den Mördern die Maſchinenpiſtole übergeben, die am Tage darauf zur Ermordung des Miniſters Rathenau be⸗ nutzt wurde. (0) Frankfurt a.., 1. Jull. Wie die„Frankf. Zig.“ aus New⸗ yort meldet, funkte Deutſchland, einen Paſſagier auf dem Dampfer „Pröſident Taft“, der des Mordes an Rathenau verdächtig ſei, zu verhaften. Map Peterſen wurde verhaftet. Er iſt geſtändig, an dem Plan zur Mordtat beteiligt zu ſein, er ſei aber angſterfüllt vor der Ausführung der Tat geflohen. Ferner iſt Max Nie⸗ buhr verhaftet worden, der ſedoch anſcheinend unnerdächtig Eiſt. Peterſen gehörte der Ehrhardttruppe an. 2 e Hamburg, 1. Juli. Die geſamte Hamburger Polizei arbeitet kebecbaft, um die Mordverſchwörung, der Max Warburg zum Opfer dallen ſollte, reftlos aufzutlären. Wie gemeldet wird, if ein Sohn ionaſen Bürgerſchaftsmitgliedes Jacobſen, eines Hanptworkführer der Konſervativen im Hamburger Parlament. Weger Ougehörigke eur Organiſation Cperga ftet worden. ee eeeeeeee 5 e e ee e, 1 ſieht mau auch im Lager der ozi al⸗ ch WB. Berlin, 30. Juni:(Amtlich.) Der Eigentümer des bei der Ermordung Rathenaus benutzten Kraftwagens, der in Freiberg in Sachſen wohnhafte Fabrikbeſitzer Johannes Küchenmeiſter, wurde heute morgen in Hetz in Tirol verhaftet. Die öſterreichiſchen Behörden ſehen dem Auslieferungsantrag entgegen. Küchenmeiſter iſt Mitglied des deutſch⸗völkiſchen Schutz⸗ u. Trutz⸗ bundes. Zu den neuerdings feſtgenommenen Mitwiſſern bezw. Teilneh⸗ mern an der Mordtat gehört auch der von der Stettiner Polizei er⸗ griffene Kaufmann Werner Voß, der ſich am Tage nach dem Morde nach Ahlbeck begeben hatte und heute nach Berlin gebracht wird. Er iſt von Beruf Seemann und gehört ebenſo wie Küchenmeiſter den rechtsradikalen Kreiſen an. WB. Düſſeldorf, 30. Juni. Der in Düſſeldorf verhaftete Inge⸗ nieur, der, wie verſchiedene Blätter melden, der dritte der von der Verliner Kriminalpolizei geſuchte Mörder Rathenaus, Knauer, ſein ſoll, kommt als Mittäter nicht in Frage. Wohl iſt er⸗ wieſen, daß er der Geheimorganiſation angehört, doch ſind die Ermittlungen darüber, ob er mit dem Morde an Rathenau in irgendeinem Zuſammenhang gebracht werden kann, noch im Gange Wie wir hierzu erfahren, wird Knauer, der zunächſt in Düſſel⸗ dorf vernommen wurde, zwecks weiterer Vernehmung auf Erſuchen des Berliner Polizeipräſidiums nach Berlin gebracht. Mittäter des Ezzbergermordes verhaſtet: )( Berlin, 1. Juli. Wie der„Vorwärts“ meldet, wurden in Os⸗ nabrück die Führer der Deutſchnationalen, Fabrikant Frömbling, Fabrikdirektor Paul Meyer und Parteiſekretäre Landwehr wegen Beihilfe bei der Ermordung Erzbergers verhaftet. Schwere Anſchulsigung gegen die Juſtizbehörde. ONB. Offenburg, 30. Juni. Die„Offenburger Ztg.“ ſchreibt, daß ihr eine verantwortliche juriſtiſche Perſönlichkeit in der An⸗ gelegenheit des Killinger⸗Prozeſſes, den das Blatt eine Komödie nennt, wie ſie nicht ſchlimmer gedacht werden konnte, erklärt habe, daß während der Vorunterſuchung des Erzberger⸗Mordes eine kom⸗ petente juriſtiſche Perſönlichkeit ihren Einfluß geltend gemacht hobe, die weſentlich da itug, die Feſtnahme der Mörder Erz⸗ bergers zu verhindern. Blatt erklä it, der betr hörde genauere Angaben zu machen und ſeine Ausſagen, wenn es nötig iſt, mit einem Eide zu bekräftigen. Wir geben dieſe Meldung unter allem Vorbehalt wieder und müſſen jede Verantwortung der„Offenburger Jtg.“ überlaſſen. Eine Feſtſtellung des deutſchen Offizierbundes. 3u Auf dem Wege zur Getreiòeumlage. ONB. Berlin, 30. Juni. Nach Erledigung einer Anzahl Kleiner Anfragen und Verſagung der Genehmigung zur Strafperfolgung der Abgeordneten Kahrmann(Soz.) und Reich(.) nahm der Reichstag in allen drei Leſungen den Geſetzentwurf über das deutſch⸗polniſche Ahtommen betr. die Gewährung von Straffreiheit für in Duerſchleſten begangene Straftaten ohne Erörterung an. Der Geſetzentwurf über den deutſch⸗ruſſiſchen Ver⸗ trag von Rapallo ging an den Auswärtigen Ausſchuß. Das Haus ſtimmte dann in allen drei Leſungen dem Geſetzentwurf über den Beitritt des Reiches an dem Madrider Abkommen über die internationgle Regiſtrierung von Fabriken durch Handelsgerichte, ferner dem Geſetzentrurf zur Ueberleitung von Rechtsangelegen⸗ heiten der früheren Schutzgebiete und dem Geſetzentwurf zur Neu⸗ regelung des im Handelsgeſetzbuch bzw. in der Gewerbeordnung vorgeſehenen Gehaltsgrenze für gewiſſe Kündigungsbeſchränkungen und für die Wirkſamkeit der Konkurrenzklauſel zu. Es folgte dann die zweite Beratung des Geſetzes über den Erſatz der dürch den Krieg verurſachten Perſonenſchäden. Nach Berichterſtattung durch den ſozialdemokratiſchen Ab⸗ geordneten Kaiſer, der darauf hinwies, daß der Ausſchuß ein be⸗ ſonderes Geſetz für die beſetzten Gebiete notwendig gehalten hat, wurde der Geſetzentwurf in erſter Leſung ohne Erörterung erledigt, und in zweiter Leſung ebenſo die Ausſchußanträge zu dem Per⸗ ſonenſchädengeſetz angenommen. Das Haus wandte ſich dann der zweiten Leſung des Geſetzes über Teuerungsmaſnahmen für Militärrenkner zu. Die USP. ließ durch den Abgeordneten Albrecht erklären, daß ſie auch für eine Erwerbsfähigkeitsverminderung von 30—50½ einen Teuerungszuſchuß von 500„ monatlich verlange und daß ſie die folgenden Sätze entſprechend auf 750, 1000 und 2000 erhöht wiſſen wollen. Für eine Witwe werden 750 und für eine nur auf Rente Angewieſene 1500 gefordert. Eine allgemeine Erhöhung der Renten, die im weſentlichen die SP. verlangte, beantragte auch der Kommuniſt Berthele. Der Abgeordnete Meſer⸗ Zwickau(Soz.) betonte, daß es ſich bei dem Geſetz um die Schaf⸗ fung eines Proviſoriums handle. Die ungeheure Notlage erfordere dringerd eine ſofortige Auszahlung der Teuerungszulagen. Ein Antrag ſeiner Fraktion bezweckt, die Kannvorſchrift über die Ge⸗ währung der Teuerungsvorſchrift für Leichtbeſchädigte inseine Soll⸗ vorſchrift abzuändern. Von der Deutſchen Volkspartei begründete der Abgeordnete Thiel einen Antrag, wonach die Teuerungszuſchüſſe nur zum hal⸗ den Betrage gegahlt werden ſollen, wenn das regelmäßige Einkom⸗ men des Berſorgungsberechligten zwei Drittel des Gehalts der Berlin, 30. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die Bundesleitung des Deut⸗ ſchen Offisziersbundes bittet um Aufnahme folgender Feſt⸗ ſtellung:„Der in die Mordſache Rathenau verwickelte angebliche Leutnant der Reſerve a. D. Wilhelm Günther iſt, wie ſich jetzt herausſtellt, nie deutſcher Offizier geweſen. Trotzdem hat er es verſtanden, unter der wahrheitswidrigen Angabe, deu ſcher Reſerveoffizier geweſen zu ſein, ſich die Mitgliedſchaft in unſerem Bunde zu erſchleichen. Wie die Ortsgruppe des.O. B. mitteilt, iſt Günther wegen- Betrugs und Unterſchlagung aus dem Deutſchen Offiziersbund ausgeſchloſſen. Der Staatsgerichtshof. (Berlin, 1. Juli. Der Reichspräſident hat zu Mitgliedern des Staatsgerichtshofs zum Schutze der Nepublik ernannt: den Se⸗ natspräſidenten beim Reichsgericht Dr. Hagens als Vorſitzenden, den württembergiſchen Geſandten in Verlin, Hildenbrand, die Reichstagsabgeordneten Ickel⸗Verlin, Erkelenz⸗Verlin u. Reichs⸗ kanzler a. D. Fehrenbach, ſowie die Reichsgerichtsrüte Doehn und Dr. Baumgarten. Als Stellvertreter wurden ernannt: Der Senatspräſident beim Reichsgericht, Dr. Schmidt, die Reichstags⸗ abgeordneten Reichsminiſter a. D. Wiſſell, Brandes⸗Stuttgart und Joos⸗München⸗Gladbach, ſowie der Reichsgerichtsrat Pfeifer. Als ſtellvertretende Mitglieder ſind weiter in Ausſicht genommen: Uni⸗ verſitätsprofeſſor van Calker und der Reichsgerichtsrat Nieder. Von letzteren iſt jedoch eine Erklärung, ob ſie das Amt annehmen, noch nicht eingegangen. Frankreichs Neparationspolitik. WB. Paris, 30. Juni. Aus der geſtrigen Rede, die Miniſter⸗ prliſident Poincare im Senat über die Reparationsfrage hielt, ſei nach dem ſtenographiſchen Bericht folgende Stelle üßer die Sanktionen wiedergegeben: Heute hat Deutſchland Reform der Steuern, eine Zmangs⸗ anleihe und Kontrollmaßnahmen verſprochen. Wemm es die im Ver⸗ trag vorgeſchriebenen Friſten nicht ausführt, muß man es dazu zwingen im Hinblick auf dieſe unglücklicherweiſe nicht unwahr⸗ ſcheinliche Möglichkeit, von der ich hoffe, daß ſie nicht eintreten wird. Man wird gewiſſe Zwangsmaßnahmen einerſeits und ein ganzes Syſtem von Pfändern andererſeits, die ausgebeu⸗ tet werden können, ſtudieren, ſo die eventuelle Ausdehnung der Beſetzung, wenn es notwendig wird, eine Abgabe vom Kapital der Banken und induſtriellen Geſellſchaften, Steuern auf die Kohle und den Export, die Einziehung der Steuern, Aus⸗ beutung der Wälder und anderes. Aber ſo ausgedehnt dieſe Sanktionen auch ſein mögen, ſie werden die Frage nicht ganz löſen. Sie werden zweifelsohne ein Druckmittel ſein und für Deutſchland eine fühlbare Behinderung, die es zwingen könnte, weniger ſchlech⸗ ten Willen bei der Ausführung des Friedensvertrages zu zeigen. Aber keine dieſer Maßnahmen dürfte den Kaſſen der Alllierten Summen zuführen, die jenen gleich ſind, die der Jahlungsplan non London feſtgeſetzt hat. Alle zuſtändigen Miniſterien haben die Frage genau geprüft. Dieſe Sanktionen werden uns nur eine begrenzte Sunme von Papiergeld bringen, die ſich bei optimiſtiſch⸗ ſter Abſchätzung auf einige hundert Millionen Goldmark beläuft. 2 Die Stunde der Aktionspolitik. Ep, Paris, 30. Juni. Das Echo de Paris ſchreibt: Die Rede Poincares wird, wie wir hoffen, den einſtimmigen Beifall des Lan⸗ des finden. Die Stunde einer Aktionspolitik hat geſchlagen. Wir ſind an einem ſolchen Punkte angelangt, daß weun wir nicht die Reparaionen befommen, worauf wir ein Recht haben. wir zu den granſamſten Maßnahmen greifen müſſen; Um ſolche ins Aige zu faſſen, hat die franzöſiſche N Regierung noch einige Wochen Zeit vorx ſich. Man wird die Regierung nach dem Geiſte ihrer Entſchloſſenheit bei der Durchführung dieſer Maßnahmen be⸗ Urteilen. . e ee Reichsbeſoldungsordnung überſteigt Als mährend der dann folgenden Abſtimmung die deutſch⸗ nationalen Abgeordneten Helfferich und Wulle im Saale erſchienen, erhoß ſich ſofort ein ungeheurer Lärm. Auf den Bänken der äußerſten Linken wurden ihnen Rufe:„Helfferich raus Mör⸗ der, raus!“ entgegengeſchleudert. Es dauerte eine ganze Weile, bis wieder ſoweit Ruhe eingetreten war, daß Bizepräfident Dr. Rießer in der Abſtimmung fortfahren konnte. Die Anträge der USpP. und Kommuniſten wurden abgelehnt und die entſprechenden 88 2 und 3 nach den Ausſchußbeſchlüſſen angenommen, ebenſo der Reſt des Geſetzes. Für die Erhöhung der Sätze ſtimmten ouch die Deutſchnationalen. Eine Aenderung bewirkte vornehmlich die Annahme des ſozialdemokratiſchen Antrages, wonach der erſte Paragraph, der auch Leichtbeſchädigten und erwerbsfähigen Wit⸗ wen unter Umſtänden die Zuſchüſſe zuſpricht, aus einer Kann⸗ in eine Sollvorſchrift umgewandelt wird. Das Geſetz wird am 1. Auguſt d. J. in Kraft treten.— Angenommen wurden ferner die von den Sozialdemokraten, Demokraten und Zentrum eingebrachten Ent⸗ ſchließungen, wonach die Juſchüſſe bei einer weiteren BDroz⸗ preiserhöhung entſprechend erhöht werden ſollen. In der gleich darauf vorgenommenen dritten Leſung der Vor⸗ lage wurden die Beſchlüſſe zweſter Leſung beſtätigt unter An⸗ nahme eines deutſch⸗volksparleilichen Antrages, wonach die Teuerungszuſchüſſe nur zur Hälfte gegeben werden, menn das regelmäßige Einkommen die Höchſtentſchädigung der Er⸗ werbsloſenunterſtützung um 7“ übertrifft und der Teuerungszuſchuß dann fortfällt, wenn das Einkommen dieſe Höchſtentſchädigung um das Doppelte überſteigt, Mit dieſen Aenderungen fand das Geſetz in der Geſamtabſtimmung Annahme. Das Haus trat dann in die Beratung der Getreiòdeumlage zweite Leſung ein. Während im Volkswirtſchaftlichen Ausſchuß be⸗ kanntlich keine Einigung in dieſer Frage zuſtande gekommen iſt, wurde heute im Interfraktionellen Ausſchuß das von uns an an⸗ derer Stelle wiedergegebene Kompromiß geſchloſſen Der deutſchnatignals Abgeordnete Schiele ſuchte, häufig von der Linken durch Widerſpruch unterbrochen, nachzuweſſen, doß die Getreideumlage zu einer Störung und Erſchwerung der landwirt ſchaftlichen Produttion führen müſſe, und hielt eine Umlage non 2% Millionen Tonnen für unmöglich, zumal die Erute in dieſem Jahre um 25% geringer als im Vorjahre ſein werde, Ddie Zwangs⸗ wirtſchaft wirke der Befreiung und der Unabhängigkeit vom land entgegen. Dr. Runkel von der Deutſchen Volkspartei wies darauf ben. daß die Landwirte die Umlage als eine Sonderbeſteuer ung empfinden und daß ſie Unzufriedenheit und eine Verringerung der Arbeitsfreudigkeit zur Folge habe, daß man aber das höchſte Ver⸗ trauen zur Landwirtſchaft haben ſolle, daß ſie freimillig das Nöige aus Pflichtgefühl und Verantwortung heraus abliefern werde⸗ Scharf widerſprach dieſen Ausführungen der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Kraetzig. Habe doch der Landbund geradezu zum Auf⸗ ruhr aufgefordert, wenn die Regierung ſich vermeſſe, die Getreide⸗ umlage einzuführen. Der Zentrumsabgeordnete Stegerwald, der ſich wohl vor allem um das Zuſtandekommen des Kömpromiſſes bemüht hat, ſprach offen aus, daß auch er kein Freund der Gekreideumlage ſei und daß er, wenn es möglich geweſen wäre, eine Brotreſerve zu ſchaf⸗ fen, der erſte geweſen wäre, der für die freie Wirtſchaft geſtimmt hätte. Die Ernährung des Volkes ſei aber eben nur durch die Umlage geſichert und auf anderem Wege ſei eine Verbilligung des Brotes nicht möglich. Alle Teile der Bevölfe⸗ rung nicht die Landwirtſchaft allein, müßten Opfer für die All⸗ gemeinheit bringen, ſo in erſter Linie die Arbeiter, Angeſtellten und Beamten, die nicht einmal den dritten Teil des Einkommens ihrer Kollegen in den valutaſtarken Ländern hätten. Der Redner der Unabhängigen, Dr. Hertz, wies darauf hin, daß ſeine Paxtei dem Kompromiß nur zugeſtimmt habe, um nicht durch das Scheftern der Vorlage die Geſchäfte der Rechten zu beſorgen. Unter einen unbilligen Zwang ſollte die Land⸗ wirtſchaft nicht gebracht werden. Aber die Bevölkerm dürfe nicht einer Willkür ausgeſiefert ſein. 25 ———-„Vx.vV— — * 2. Seile. Nr. 296. Mannheimer General⸗Anzeiger.(mittag- uusgabe.) Samsfag, den 1. Juli 1922. Der Vertreter der Bayeriſchen Volkspartei, Abg. Cang, bean⸗ tragte, die Umlagemenge von 2½ auf 2 Millionen Tonnen zu be⸗ Seitens des Bayeriſchen Bauernbundes erklärte Abg. auſchmayr die Vorlage für unannehmbar, da ſie den Inte⸗ reſſen der kleinen Bauern nicht gerecht werde. Der Kommuniſt Köhne wandte ſich mit aller Schärfe gegen das Kompromiß, das lange nicht weit genug gehe, und will alle Freunde der freien Ge⸗ treidewirtſchaft vor den Staatsgerichtshof und ins Zuchthaus ge⸗ 5 ſchickt wiſſen. Kurz nahm dann Ernährungsminiſter Dr. Fehr zu der Getreideumlage Stellung und betonte, daß die Regierung die Vorlage nicht eingebacht habe aus Vorllebe für die Zwangs⸗ wirtſchaft, ſondern unter dem Druck der ſich immer mehr verſchärfen⸗ den Notlage. Der jetzige Zeitpunkt mit ſeiner weſentlichen Steige⸗ rung der Preiſe für Auslandsgetreide ſei für die freie Wirtſchaft doch der denkbar ungünſtigſte. Nach einer kurzen Erklärung des Abg. Dr. Heim(B. B..) wurde die allgemeine Beſprechung geſchloſſen. Es folgte die Ab⸗ ſtimmung über den§ 1 und die dazu vorliegenden Abänderungs⸗ anträge. Der kommuniſtiſche Antrag, die Umlagemenge auf%½ Millionen Tonnen feſtzuſetzen, wurde gegen die Stimmen der An⸗ tragſteller abgelehnt. Nach einer kurzen Geſchäftsordnungsdebatte wurde der Kompromißantrag der Sozialdemokratie, des Zentrums und der Demokraten unter Maßgabe des 8 1 der Regierungsvorla⸗ gegen die Stimmen der beiden Rechtsparteien, der Kommuniſten und eines Teils der Bayeriſchen Volkspartei angenommen. Danach heträgt die Umlagemenge für das Wirtſchaftsjahr 1922/23 2% Millionen Tonnen, die in Dritteln bis zum 31. Oktober 1922, 15. Januar 1923 und 28. Februar 1923 an die Reichsgetreideſtelle abzuliefern ſind. Das Haus trat dann in vorgerückter Stunde noch in die Einzel⸗ beratung über das Geſetz ein. In der Einzelberatung wurde unter Ablehnung deutſchnationaler und demokratiſcher Abänderungs⸗ anträge§ 2, der die Verteilung der aufzubringenden Getreidemengen enthält, behandelt, in der Ausſchußſitzung angenommen. Danach hleiben Betriebe bis 5 Hektar von der Umlage befreit. 4 Die Preisregelung in 8 50 wurde gemäß dem Kompromißan⸗ antrag in folgender Weiſe beſchlaſſen Ver Preis für das erſte Drittel der Umlage beträgt für Roggen 6900 Mk. für Weizen 7400 Mk., für Gerſte 3700 Mk. und für Hafer 6600 Mk. die Tonne. Für das zweite und dritte Drittel der Umlage wird die Reichsregie⸗ rung die Preiſe den veränderten Verhältniſſen 1 nach Aubbrun eines Ausſchuſſes feſtſezen. Der Ausſchuß beſteht 1 aus 20 Mitgliedern, von denen ſe 5 von dem Ausſchuß des Reichs⸗ rats für Volkswirtſchaft und dem Ausſchuß des Reichs⸗ tags für Volkswirtſchaft zu wählen, und fünf aus den Kreiſen 1 der Landwirtſchaft ſowie fünf aus den Kreiſen der Verbraucher veom Reichsernährungsminiſter zu berufen ſind. Werden die Preiſe für das zweite und dritte Drittel der Umlage erhöht, ſo iſt für die auf das zweite oder dritte Drittel vor der Erhöhung der Preiſe gelieferte Menge der Unterſchied zwiſchen dem neuen und dem alten Preis nachzuzahlen. Der Reſt der Vorlage wurde in der Ausſchußfaſſung angenommen. 8 Nach 10 Uhr vertagte das Haus die dritte Beratung der Ge⸗ ktreideumlage auf morgen vormittag 11 Uhr. Sitzung des Nelteſtenrates. Berlin, 1. Jull. Der Aelteſtenrat des Reichstages hat in ſeiner geſtern in den ſpäten Abendſtunden abgehaltenen—— beſtimmt, daß die Geſetzentwürfe über den Schutz der Republi V uund über die Amneſtie am nächſten Mittwoch zur erſten Plenar⸗ Hſttzung freibleiben. Außerdem beſchäftigte ſich der Aelteſtenrat mit *:eeinem Bericht des Geſchäftsordnungsausſchuſſes über die durch den 11 1 Prozeß 8 egen den Miniſter Hermes aktuell gewordene Frage, ob der Reichskag verpflichtet ſei, auf Anforderung eines Gerichts ſeine Alkten auszuliefern. Dieſe Anfrage wurde verneint. Der Reichs⸗ tag ift nicht zur Auslieferung von Akten verpflichtet. — Wie geſtern verlautete, ſollte die Abſicht beſtehen, die Wahl des Reichspräſidenten, die für den Herbſt in Ausſicht genommen iſt, guf ein Jahr zu verſchieben. Von einer ſolchen Abſicht kann keine Rede ſein. . 2 2 Der Jeichnungspreis der Zwangsanleihe. Berlin, 30. Juni. Dem Steuerausſchuß des Reichstages wurde heute durch Abgeordneten Kahmann(Soz.) über die eſtrige Beratung des Aaterausſchuffes Bericht erſtattet, der den der Zwangsanleihe wie folgt feſtgeſetzt abe: Für die im Juli 1922 gezeichnete Zwangsanleihe 97 Proz. es Nennwerts, für die im Auguſt 1922 gezeichnete 98 Prozent, Pktober und November 100 Proz., Dezember 1922 101 Proz., ZJianuar 1923 102 Proz., Februar 1923 103 Proz. und vom 1. März 10923 ab 104 Proz. des Nennwertes. Ueberſteigt das für die end⸗ guültige Zeichnung zugrunde gelegte Vermögen lendgültiges Ver⸗ mögen) das Vermögen, das ſſch aus der Vorauszeichnung ergibt lkgworläufiges Vermögen) um mehr als ein Viertel, ſo erhöhen ſich bie Zeichnungspreiſe folgendermaßen: Die Erhöhung beträgk, wenn das endgültige Vermögen nicht mehr als das eineinhalbfache des 7 ermögens beträgt, 20 Proz. mehr als das eineinhalb⸗ fache, aber nicht mehr wie das zweifache, 30 Proz.; mehr als das zweifache, aber nicht mehr als das dreifache, 40 Proz.; meht als as dreifache, aber nicht mehr als das vierfache, 50 Proz., und mehr als das v erſache des vorläufigen Vermögens 60 Proz. des Unter⸗ ſchiedsbetrages wachen dem vorausgezeichneten Zwangsanleihen⸗ betrag und zwel Dritteln des endgültig zu zeichnenden Anleihe⸗ betrages. 8 5 der Regierungsvorlage, wonach die Zwangsanleihe vom 1. Nobember 1925 an durch Rücktauf zum Börſenkurs getilgt werden kann, wurde angenommen Entſprechend einem Antrag des Abg. Herold(Ztr.) wurde weiter beſchloſſen, daß zur Tilgung der Zwangsanleihe jährlich mindeſtens ein halb Prozent vom Nenn⸗ wert des urſprünglichen Betrages der Zwangsanleihe zuzüglich der durch die Tilgung erſparten Zinſen zu verwenden ſei. Zaur Frage der Zeichnungspflicht der juriſtiſchen Perſonen wurde eein Antrag Dr Becker⸗Heſſen(D...) abgelehnt, der von den üuriſtiſchen Perſonen nur ein Viertel der Zeichnungspflicht der natürlichen Perſonen verlangen wollte. Angenommen wurde aber Eein Antrag der Deutſchen Volkspartei, daß von den Porſchriften des Geſetzes für die Zwangsanleihezeichnungen die nach dem Hypothekenbankgeſetz vom 13. Juli 1899 der Landesaufſicht un⸗ terliegenden Hypothekenbanken ausgienommen ſein ſollen. Hierzu wurde gemäß einem demokratiſchen Antrag beſchloſſen, daß die⸗ . Hypolhekenbanken, die Geſchäfte in weiterem als in dem in 8 des Hypothekenbankgeſetzes bezeichneten Umfang betreiben, jedoch für denſenigen Teil ihres Vermögens zeichnungspflichtig ſein ſollen, der nicht dem Hypothekenbankbetrieb gewidmet iſt. Ein⸗ gehend wurden dann die Tarife der Zwangsanleihe für natürliche und juriſt'ſche Perſonen beſprochen, wie ſie Ven aus der Regte⸗ krungsvorlage und aus den Anträgen der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchnationalen ergeben. Von linker Seite wurde vor allem eine Ermäßigung des Tarifes für die kleineren Vermögen ver⸗ — einer Einigung kam es noch nicht; der Ausſchuß ver⸗ agte ſich. bDon vollmar geſtorben. ()München, 30. Juni. Georg von Vollmar iſt auf feinem Gute in Oberbayern im Alter von 72 Jahren geſtorben. von Vollmar war der langjährige Leiter der bayeriſchen Sozialdemokra⸗ tie. Urſprünglich bayeriſcher Offizier, wurde er im Feldzuge gegen Frankreich ſchwer verwundet und Ganzinvalide. Politiſche Studien führten ihn zum Sozialismus. Dem Reichstag gehörte er von 1881 bis 1887 und dann ſeit 1890 an. Er galt als Führer der revi⸗ ſioniſtiſchen Richtung. 1 88 WB. Berlin, 30. Juni. Der Reichspräſident hat den Die haager Konferenz. EP. Haag, 30. Juni. In einem Schreiben an die franzö⸗ ſiſche Delegation haben die Ruſſen aufgefordert, Antwort zu geben, über die Frage, ob Frankreich die ſechs Punkte von Genua genehmigt. Der Präſident der franzöſiſchen Delegation bringt in Erinnerung, daß der Vorſitzende der Konferenz von Genua, Facta, geſagt hat, die Teilnahme Frankreichs an der Haager Konferenz be⸗ deute die Annahme der ſechs Punkte. EP. Haag, 30. Juni. Heute tagte die Kreditkommiſſion mit den Ruſſen, die Antwort auf die Fragen gaben, welche Kredite Rußland brauchte. Die Nuſſen teilten die benötigten Kredite in vier Gruppen: 1. Kredite für die Transporte braucht Rußland in Höhe von 1 Milliarde und 50 Millionen Goldrubel. 2. Für die Land⸗ wirtſchaft braucht Rußland 924 Millionen Goldrubel. 3. Für den induſtriellen Wiederaufbau werden 750 Millionen ruſſiſchen Reichsbank ſind 500 Millionen als erforderlich angegeben. Das ergibt einen Geſamtbetrag von 3 Milliarden 224 Millionen Goldrubel. Litwinoff begründete dieſe Ziffern. Er betonte, daß in Rußland das Geſamteinkommen ſich durch den Krieg um Fünf Zwölftel vermindert habe. Der Wiederaufbau müſſe ſich mög⸗ lichſt ſchnell geſtalten. Er legte ferner dar, aus welchen Gründen der Geſamtbetrag der verlangten Kredite niedriger ſei, als bisher angegeben. Für den geſamten Wiederaufbau würden viel mehr ge⸗ braucht werden, jedoch würden die geforderten Kredite für die erſten drei Jahre hinreichen. Alsdann würde die ruſſiſche Regierung von ſelbſt einen Teil der Ausgaben übernehmen können. Für Poſt und Telegraph ſind noch keine Ausgaben vorgeſehen. Induſtrielle Be⸗ triebe, wie die Delquellen, verlangen verhältnismäßig weniger Kapital. Auch betonte Litwinoff, daß die verlangte Summe nur die Bedürfniſſe der Zentralregierung darſtelle, für private Unter⸗ nehmungen würden größere Kapitalien nötig ſein. EP. Haag, 30. Junf. Die franzöſiſchen und engliſchen Delegierten beurteilen die von den ruſſiſchen Delegierten angegebenen Kreditzahlen als zu unbeſtimmtlautend. Sie wünſchen, daß die Ruſſen ihr Programm in den Einzelheiten ſchriftlich abfaſſen ſollen. Litwinoff erklärte, er würde jede mögliche Einzelheit mitteilen und ſpäter auch eine Liſte mit allen Konzeſſionen aufſtellen, die Rußland zu vergeben habe. In dem ruſſiſchen Entwurf für die Herſtellung der Eiſenbahnen ſind nur die Bahnen von Moskau nach der Weſtgrenze des Reichs berückſichtigt, nicht dagegen die Bah⸗ nen in Sibirien. Der ruſſiſche Delegierte Sofkolnikoff betonte weiterhin, daß keiner der früheren Geldgeber auch nur einen Teil ſeines Geldes wiederſehen würde, wenn Rußland keine neuen Kre⸗ dite bewilligt würden. Hier wurde die Verſammlung nun ſehr ſtür⸗ miſch und gleich darauf wurde die Sitzung aufgehoben. Das feindliche Eigentum in Amerika. WB. Waſhington, 29. Juni.(Durch Funkſpruch.) Das Mit⸗ glied des Kongreſſes Wins lo w hat einen von Harding gebilligten Antrag eingebracht, demzufolge 40 Millionen Dollar und der im Verlaufe des Krieges beſchlagnahmte Sachbeſitz zu⸗ rückgegeben werden ſollen. * Neue Forderungen der Entente. § München, 30. Juni. Wie die„Staatszeitung“ meldet, hat die franzöſiſche Ueberwachungskommiſſion die Zerſtörung des größten Teils der früheren Munitionsanſtalt Schleißheim, des Waſſerturms und der Waſſerleitungsröhren, ſowie die Entfernung des Anſchlußgeleiſes gefordert. Das Blatt bemerkt dazu, daß durch dieſe ſinnloſe Forderung große Sachwerte vernichtet werden könnten, für deren Zerſtörung nicht die geringſte militäriſche RNotwendigkeit beſtehe. deutſches Reich. Abermaliger Nufruf zur Nebeitsruhe. (Berlin, 1. Juli. Der Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftsbund, die Afa, die Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands, die Unab⸗ hängigen und die Kommuniſtiſche Partei erlaſſen einen Aufruf an das republikaniſche Volk, in dem ſie zur Unterſtützung der von ihnen aufgeſtellten Forderungen bezüglich des Geſetzes zum Schutze der Republik und für politiſche Amneſtie auffordern, am Dienstag, den 4. Juli wiederum die Arbeit am Nachmittag ruhen zu laſſen und in geſchloſſenen Maſſen auf Straßen und Pläßen zu demonſtrieren. Die Arbeitsruhe ſoll uberall mit dem Schluß der Vormittags⸗ ſchicht ſpäteſtens um 1 Uhr eintreten. Die Stillegung des Straßenbahnbetriebes ſoll von 1 bis 5 Uhr, die der Eiſenbahn von 3 bis halb 4 Uhr beſchränkg werden. Wie es in dem Aufruf heißt, ſeien die Gewerkſchaften und politiſchen Arbeiterparteien entſchloſſen, bei der Durchdrückung ihrer Forderungen vor keinem Widerſtande zurückzu⸗ weichen. die Kommuniſten gehen in einer Kundgebung über dieſen Aufruf noch hinaus. Darin heißt es:„Die Stunde gebtetet, Proletarier hinaus auf die Straße!“ Was ſoll das eigentlich? Wollen die Gewerkſchaften zuſammen mit den Sozialiſten die Bevölkerung denn gar nicht wieder zur Ruhe kommen laſſen 2 Beruhigung tut not. Alles andere iſt Verbrechen am deutſchen Volke. Der Berliner Buchdruckerſtreik. JBerlin, 30. Juni. Im Scherlſchen Verlag hat die Belegſchaft untarifliche Forderungen erhoben und iſt in den Ausſtand getreten. Der Berliner Lokal⸗Anzeiger und die übrigen Blätter dieſes Verlags konnten ſeit Mittwoch nicht erſcheinen. das Tarifſchieds⸗ vertreter, haben einſtimmig erkannt, daß die Buchdruckergehilfenſchaft ſich durch den groben Verſtoß gegen§8 92 Ziffer? eines Kontrakt⸗ bruchs ſchuldig gemacht haben. Die Regierungsſtellen ſind von den Vorgängen von ſeiten der Berliner Zeitungsverleger in Kenntnis geſetzt worden. Bayeriſcher Lanoͤtag. die Gefahr für die Fremdeninduſtrie. § München, 30. Juni. Im weiteren Verlauf der Vollſitzung des bayeriſchen Landtages befaßte ſich das Haus mit einer bereits bekannt gegebenen demokratiſchen Interpellation über die der bayeriſchen Fremdeninduſtrie Gefahren. Nach der Begründung der Interpellation durch den Abgeordneten Link antwortete für das Handelsminiſterium Staatsrat von Meinel, daß die Zahl der Fremden in Bayern weſentlichgeringer ſet, als urſprünglich angenommen wurde, und führte dies auf hier und da vorgekommene Preisübervorteilungen zurück, 33 auf die ge⸗ ſunkene Kaufkraft der Inländer und auf die planmäßige kenden⸗ 118 Entſtellung der bayeriſchen Verhältniſſe, namentlich in der aus⸗ ändiſchen Preſſe. Vor Verallgemeinerungen bei Klagen über Ueber⸗ vorteilungen müſſe man ſich hüten. Die Regierung habe kein Mittel 850 Lerchenfeld empfangen und mit ihm eine Unterredun dber dee ſchweberden belſſſchen Ftagen gehabn eahe Jund werde auch weiterhin in dieſer Nichtung wirken. Im Vollzug ee, ee, unperſucht gelaſſen, den lügenhaften Ausſtreuungen entgegen zu treten benötigt. 4. Für kommerzielle und Bankkredite der der fremdenpolizeilichen Vorſchriften ſeien Erleichterungen geſchaffen worden, ſodaß man von einer Beläſtigung der Ausländer nicht mehr ſprechen könne. Weitere Erleichterungen beſtänden in der Ermächtigung an die Bezirkspolizeibehörden, Aufenthaltsbe⸗ willigungen auf ſechs Wochen für ganz Bayern zu erteilen und von der perſönlichen Verpflichtung zur An⸗ und Abmeldung bei Auslän⸗ dern zu entbinden. Dieſe Anordnung wird ſchon in den nächſten Tagen ergehen. Die Fremdenaufenthaltsgebühren werden je nach Jweck der Reiſe und der Dauer des Aufenthaltes geſtaffelt, ſodaß bet Aufenthalt bis zu 8 Tagen höchſtens 750 Mark und bei längerem Aufenthalt als 4 Wochen bis zu 2000 Mark zur Erhebung kommen. Eine größere Gleichmäßigkeit in der Erhebung wird veranlaßt wer⸗ den, ebenſo eine lediglich einmalige Abgabe, ſodaß die Ausländer ſich zu werden.— vertagte ſich nach perſönlichen Bemerkungen und einem des Präſiden⸗ ten zum Ableben des früheren ſozialdemokratiſchen Abgeordneten von Vollmar auf den 6. Juli. Togesordnung Interpellation der II. S. P. betreffend monarchiſtiſche Propaganda des Regierungspräſi⸗ denten von Oberbayern. Bayern und die Pfalz. Ein Nachſpiel der demonſtration in München. § München, 30. Juni. Die Polizeidirektion München ſtellt in einer amtlichen Mitteilung feſt, daß die vereinigten ſoztali⸗ ſtiſchen Parteien ſowie die kommuniſtiſche Partei unter dem Vorgeben, die Ententekommiſſion gegen eine von den vaterländiſchen Korporationen geplante Aushebung zu ſchützen, am 28. Juni um⸗ faſſende Anſtalten getroffen hatten, um mit Angriffen auf die Teil⸗ nehmer an der Kundgebung auf dem Königsplatz vorgehen zu kön⸗ ſchaften angeordnet. Mit Totſchlägern, Meſſern, Stöcken und an⸗ deren Kñampfwerkzeugen bewaffnete Kolonnen zogen am Abend nach dem Platz vor der Feldherrnhalle und anderen Plätzen der Stadt, um dort auf ein Zeichen des Führers die Zugteilnehmer angreifen zu können. Ueberall in der Stadt aufgeſtellte Poſten und dieſen beigegebene Patrouillen ſorgten für Beobachtung aller Vor⸗ gänge. Zahlreiche Radfahrerkolonnen vermittelten die Verbindung zwiſchen den einzelnen Bereitſchaften und den Kampfleitungen. Ein Sanitätsdienſt war ebenfalls eingerichtet. Nur dank der muſterhaf⸗ ten Haltung der Teilnehmer der Kundgebung am Königsplatz, die ſich auch durch aufreizende Zurufe nicht aus ihrer Ruhe bringen ließen, iſt es im Zuſammenhalt mit den polizeilichen Vorkehrungen zu dan⸗ ken, daß ſchwere Zuſammenſtöße vermieden wurden. Die Polizeidirektion erblickt in dem am 28. Juni von ſozialiſti⸗ ſcher und kommuniſtiſcher Seite unternommenen Verſuch der Er⸗ richtung eines bewaffneten Polizeidienſtes neben und gegenüber dem ſtaatlichen Polizeidienſt und der Bereitſtellung bewaffneter Haufen zu Kampfzwecken eine ſchwere Bedrohun 9 der öffentlichen Ordnung, eine Verneinung der Staats⸗ gewalt und die Anbahnung von Klaſſenkämpfen ſchwerſter Art. Die Polizeidirektion kündet daher an, daß ſie jeden derartigen Verſuch mit allen geſetzlichen Mitteln begegnen wird und nach⸗ drücklichſt vor der Teilnahme an ſolchen Veranſtaltungen warnt. Forderungen der U. S. p. WB. München, 30. Juni. Im Bayeriſchen Landtage hatte dle der Unabhängigen einen Antrag eingebracht, welcher ver⸗ angt, daß 1. ein Reichsgeſetz aufgeſtellt wird, nach dem die männ⸗ lichen Mitglieder ſämtlicher ehemaliger herrſchenden Fürſten⸗ familien aus Deutſchland ausgewieſen werden, 2. ſämtliche männlichen Mitglieder der ehemals königlichen Linie des Haufes Wit⸗ telsbach aus Bayern ausgewieſen werden, und ſofern ſie wieder auf bayeriſchem Boden ertappt werden ſollten, mit Gefängnis von drei Monaten bis 5 Jahren beſtroft werden, 3. die Unterſuchung über die Ermordung des Abgeordneten Gareis der U. S. P. dem Stꝛcis⸗ anwalt entzoagen und einem zuverktäſſtgen, republfkanfech geſineten außerordentlichen Kommiſſar übertragen werde. Tendenziöſe Gerüchte. § München, 30. Juni Gegenüber einer aus einem franzö⸗ ſiſchen Blatte übernommenen Meldung der„Voſſ. Zeitung“, der frühere Kronprinz Rupprecht von Bahyern ſei vor einiger Zeit nach Paris gekommen, um das Terrain zu ſondieren, ſchreibt die „Staatszeitung“, ſie könne gegenüber dieſem Blödſinn auf Grund eingezogener Erkundigungen ſeſtſtellen, daß der frühere Kronprin ſeit bielen Jahren nicht in Paris geweſen ſei und Bayern ſeit langer Zeit überhaupt nicht verlaſſen habe. 3 München, 30. Juni. Auf eine Mittelparteiliche Anfrage wegen der bei dem Reichspräſidentenbeſuch in München vorgenom⸗ menen Verhaftungen hat die Regierung im Landtag geant⸗ wortet, daß dieſe und die damit verbundenen Hausſuchungen auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen zu Racht vorgenommen wurden, da bekannt geworden war, daß die National⸗ ſozialiſten beabſichtigten, den Verlauf des Beſuches plan⸗ mäßig zu ſtören. Badͤen. Der Fall Kantorowicz. Tu. Freiburg. 30. Juni. Wir meldeten vor einigen Tagen, geordneten Dr. Föhr(Ztr.) angeblich falſche Informationen über den ſeinerzeitigen Fall Kantorowicz gemacht hatte, von der Uni⸗ verſität auf vier Semeſter relegiert worden ſei. Dazu erhält nun die „Freiburger Tagespoſt“ im Auftrage des Kultusminiſter Dr. Hum⸗ mel eine Mitteilung des Miniſteriums für Kultus und Unterricht, wonach das Urteil gegen den betr. Studenten garnicht rechtskräftig ſei und daß ferner die Unterſuchung noch garnicht abgeſchloſ⸗ ſen ſei. 5 Sozlaliſtiſcher Terror gegen Abonnenten. & Heidelberg, 30, Juni. Terror in einer Art, wie er wohl glück⸗ licherweiſe ſelbſt in ſozialiſtiſchen Kreiſen bisher ſelten oder ſogar un⸗ bekannt war, wird jetzt von der ſozialdemokratiſchen„Heidelberger Volkszeitung angedroht. Sie macht in ihrer Zeitung bekannt, daß eine Anzahl Arbeiter die Volkszeitung mit dem Bemerken abbeſtellt habe, daß ein anderes Blatt um zwei Mark billiger ſei. Das ſozia⸗ liſtiſche Blatt macht erſt einige wütende Hiebe gegen die bürgerliche gericht der Buchdrucker, ſowohl Arbeitnehmer⸗ wie Arbeitgeber⸗]Preſſe im allgemeinen und gegen die erwähnte andere Zeitung im beſonderen und fügt dann die eigenartige Bemerkung an,„man ſchreibe ſich die Finger krumm und werde doch von denen, die es angeht, nicht beachte!.“ Um nun dem Abonnentenrückgang zu ſteuern, will das Blatt die Namen aller derjenigen Arbeiter in der Zei⸗ tung aufführen, die die„Volkszeitung“( abbeſtellen. Sie will aber auch diejenigen mit Nomen bringen, die die Zeitung be⸗ ſtellen. Auf dieſe Weiſe terroriſiert ein ſozialiſtiſches Blatt ſeine Leſer, damit ſie ihm treu bleiben, womit es natürlich nur für die — Freiheit eintritt. 0 * Tul. Karlsruhe, 30. Juni. Die Landtagsfraktion der Deutſchen Demokratiſchen Partei brachte im Landtag folgende Förmliche An⸗ frage ein: Nach uns gewordener Mitteilung erfolgt z. Zt. die Auszahlung der Beamtengehälter für das dritte Vierteljahr des Kalender⸗ jahres 1922 noch aufgrund der Aprilregelung, obwohl indeſſen auf 1. Mai eine neue Regelung erfolgt iſt, und im Reichstag in dieſen Tagen eine neue weitere Regelung verabſchiedet wurde. Den Ge⸗ haltsempfängern entſteht durch die jeweils verſpätete Aus⸗ 1 Was gedenkt die Regierung zu tun, um die Gehaltsempfänger recht⸗ zeitig in den Genuß ihrer pollen Bezüge zu ſeßen in ganz Bayern frei bewegen könnten, ohne nochmals abgabepflichtig Eine Beſprechung der Interpellation fand nicht ſtatt. Das Haus 5 nen. In verſchiedenen Teilen der Stadt waren größere Bereit⸗ daß ein Student der Univerſität Freiburg, weil er dem Landtagsab⸗ zahlung der vollen Beträge eine außerordentliche Schädigung. E — — —I. „ le e ee ereense 2. ffen der idert sbe⸗ von län⸗ ſten iach bet rem ien. bher⸗ ſich htig aus en⸗ bon äſi⸗ le r 10 t⸗ * 14 5 Gaoacrtaur — eeeeeee —— — SGegen das Schmskag, den 1. Zul 1922. Mannheimer General-⸗Anzeiger.(Miftag-Ausgabe.) 4 Seite. Nr. 296. Mieterſchutz⸗ und Keichs⸗ mietengeſetz. Geſtern abend fand imSaale des Friedrichsparks eine aus Hausbeſitzerkreiſen ſtark beſuchte Verſammlung des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins ſtatt, in der gegen das im Entwurf be⸗ ſindliche Mieterſchutzgeſetz, ſowie gegen das am heutigen Tage in Kraft tretende Reichsmietengeſetz ſchärfſter Proteſt einge⸗ legt wurde. Der Vorſitzende, Herr v. Au, bemerkte nach einigen be⸗ grüßzenden Worten an die Erſchienenen über das Mieterſchutzgeſetz, daß es eine der bedenklichſten Seiten des Entwurfes ſei, daß die bis⸗ her noch zuläſſige Kündigung über das Mieteinigungsamt nunmehr völlig in Wegfall komme, und in Zukunft nur noch auf dem Wege der Klage vor dem zuſtändigen Amtsgericht erreicht werden kann. Schon bisher war es dem Hausbeſitzer faſt unmöglich, unliebſame Mieter aus den Häuſern zu entfernen. Gelang es jedoch, ſo hatte man trotzdem nur einen papierenen Wechſel in der Hand, der erſt Gültigkeit erlangen konnte, wenn der Mieter eine andere entſprechende Wohnung gefunden hatte. Eine Vereinfachung in der Handhabung der Kündigung gegenüber dem bisherigen Zuſtande ſei durch das Ge⸗ ſetz nicht gegeben, es bringe im Gegenteil noch mehr Schwierigkei⸗ ten, ſo daß das Geſetz ſelbſt die völlige Entrechtung des Haus⸗ beſitzes bedeute. Der Redner bezeichnete es als eine der größten Unbilligkeiten, daß dem Mieter das Mieterbrecht verliehen werde, daß Erben mit Wohnungen beliebig verfahren, ja, ſelbſt zu Wucher⸗ preiſen weiterverhandeln könnten. Dem, Hausbeſitzer habe man da⸗ gegen jedes Verfügungsrecht genommen, ſelbſt wenn er Wohn⸗ räume für ſeine eigene Familie benötigen ſollte. Ein ſolcher Zu⸗ ſtand ſei wirtſchaftlich ungeſund und geradezu unmöglich. Der deut⸗ ſche Hausbeſitz, der heute um ſeine Selbſtändigkeit und ſeine Erhal⸗ tung kämpft, habe dieſen Entwurf von Anfang an ſcharf zurück⸗ gewieſen. Zu dieſem Zwecke habe er ſich mit der deutſchen Indu⸗ ſtrie, mit dem Handel und der Landwirtſchaft zuſammengeſchloſſen. Denn die Beſtrebungen, die durch dieſes Geſeß verfolgt würden, gehen ſchnurgerade auf Sozialiſierung aus. In einigen Tagen, wenn die Angriffe gegen den Mittelſtand in der Oeffentlichkeit be⸗ ginnen, werde man ſehen. wohin der Kurs geht. Wenn der Haus⸗ beſitz ſich nicht feſt zur Abwehr zuſammenſchließe und gewillt ſel, für ſeine Sache Opfer zu bringen, ſei der Hausbeſitz binnen Jahres⸗ friſt erledigt. Gegen alle Beſtrebungen, die darauf gerichtet ſeien, die Zwangswirtſchaft auf ſtott abzubauen und die Entrechtung des Hausbeſites durchzuführen, müſſe ſchärfſter Proteſt eingelegt werden. Alle dieſe Zwangsmaßnahmen können nur produktionshemmend wir⸗ ken und müſſen die Bauluſt, wo ſie auch jetzt noch beſteht, völlig vernichten. Ein Antrag auf ollmähliche Aufhebung der Zwangs⸗ wirtſchaft in dem Wohnungsweſen ſei zu Ende des vergangenen Jahres im badiſchen Landtag mit geringer Mehrheit durchgegangen. Die badiſchen Mietervereine laufen ſedoch bereits dagegen Sturm, und auch die Reagierung wird ſich nicht ſonderlich bemühen, den An⸗ trag zur Durchführung zu brengen. Nicht nur um die Erhaltung der Rechte der Hausbeſitzer gehe der Kampf, ſondern es müſſe ver⸗ hütet werden, daß der Sozialismus in das Privateigentum eine Breſche legt, durch die er dann auf alle anderen Wirtſchaftszweige übergreifen kann. Zu dieſem Geſetzentwurf nahm die Verſammlung einſtimmig eine Entſchließung an, in der ausgeführt wird: 9„Die am 30. Juni 1922 im Friedrichspark Mannheim tagende Dausbeſierverſammlung fordert im Intereſſe der Hebung der Neu⸗ bautätigkeit und der Erhaltung beſtehender Wohngelegenheiten, daß die Zwangswirtſchaft auf dem Gebiete des Wohnungsweſens nicht ſtändig durch neue Geſetze und Verordnungen verſchärſt, ſondern daß mit dem Abbau unverzüglich begonnen und dieſer bis zum freien Wirtſchaftsbetrieb planmäßig durchgeführt wird. Die Verſammlung iſt der Ueberzeugung, daß nur auf dieſem Wege eine Geſundung des Wohnungsweſens, insbeſondere eine Hebung der Bautätigkeit herbei⸗ geführt werden kann. Das neue Mieterſchutzgeſetz bedeutet eine VBerankeruna und Verſchärfung der Zwangswirkſchaft. eine weitere Vergewaltigung und Entrechtung des Hausbeſitzes. Wir lehnen es deshalb mit und W N eute in Kraft getretenen Reichs mi etenge ſetz — Au aus, daß dieſes Geſetz wieder die Möglich⸗ keit freier Vertragsvereinbarungen zwiſchen Vermieter und Mieter bei Abfaſſung von Mietverträgen gebe. Dieſe Verträge können je⸗ doch jederzeit in Bezug auf die Höhe des M ietpreiſes nach den Beſtimmungen der geſetzlichen Miete abgeändert werden. Lediglich die Höhe der Miete muß der Gemeindeverwaltung mitgeteilt werden. Dieſe kann ſodann von ſich aus oder durch das Mieteinigun gamt eine Nachprüfung des Vertrages vornehmen laſſen und das iet⸗ einigungsamt kann in für den Mieter beſonders harten Fällen die Einführung der geſetzlichen Miete verlangen. Das Mieteinigungs⸗ amt hat auch die Befugnis, von amtswegen die Mietverträge nach⸗ prüfen zu laſſen. Dagegen hat ſich der Hausbeſitz ſcharf verwahrt. Was die geſetzliche Miete ſein ſoll, ſei bisher noch nicht bekannt. Man iſt ſich nur darüber einig geworden, aus welchen prozentualen Zuſchlägen auf die Grundmiete ſie ſich zuſammenſetzen ſoll. Die Grundmiete wird aus der Friedensmiete unter Abzug der Betriebs⸗ koſten errechnet. Auf dieſe kommen Zuſchläge von Steuern und Umlagen, die Gebühren für die Gebäudeverſicherungsanſtalt, die nach dem Friedensſteuerwert errechnet werden ſollen, ein Zuſchlag für laufende Reparaturen und ein ſolcher für große Reparaturen. Das Briefgeheimnis. Plauderei von Theod. von Rommel⸗Dieſſen. Es iſt erklärlich, daß jede Verletzung des Briefgeheimniſſes bei Briefſchreiber wie Empfänger Empörung auslöſt. Ein Brief iſt im allgemeinen eine vertrauliche Plauderei oder aber eine Geſchäfts⸗ angelegenheit, die Fremde nichts angeht, oder— ein manchmal Shochwitttiger 8 Bericht. Das Gericht ſchützt deshalb dieſe Sendungen, deren Beförderung der Poſt unter der Vorausſetzung der Sicherheit anvertraut und bezahlt wird. Und doch könnte man die Behauptung aufſtellen, daß die Ber⸗ tetzung des Briefgeheimniſſes ſo alt ſei, wie das Briefſchreiben über⸗ Schon das Altertum kannte ſie— die Hieroglyphenſchrift auf iegelſteinen iſt ebenſowenig ſicher davor geweſen, wie die Wa dküfelchen der Griechen, die der ſpäteren Zeit. Mir Shat immer die Prozedur, die jener ganz Schlaue des Altertums vor⸗ nahm, um ſeine Mitteilung zu ſichern, am meiſten imponiert: wie er einem Sklaven das Haupt ſchor, auf die blanke Kopfhaut ſeine Nach⸗ richt ſchrieb und, nachdem das Haar wieder gewachſen, ihn als lebenden Brief abſandte. Nur ſcheint mir dies Verfahren im Zeit⸗ —5—2 drahtloſen Funkens und des— Schampuns etwas um⸗ Andlich. Aber man ſieht, daß die Politik in keiner Zeit vor einem Ge⸗ heimnis haltmachte, und daß die Diplomatie alle Jahrhunderte über 5— 8 lrpoſth 10 01 ie erſte deutſche eförderung richtete Leonhard von Thurn und Taxis 1543 ein. Er kam dadurch ſowohl 0 Bedürfnis des Publikums, wie auch dem des Kaiſers Karl V. entgegen, denn dieſer erfuhr vier Jahre ſpäter im Schmalkaldiſchen Krieg die Wichtig⸗ keiten ſeiner proteſtantiſchen Gegner nach Belieben. Mit Ehren und Reichtümern überſchüttet, ſtellten die Thurn und Taxis ihre Poſt der kaiſerlichen Politik jederzeit zur Verfügung. Als Ferdi⸗ nand II. in ſeinen Erblanden den Fürſten Paar die Poſt anver⸗ traute, wurde ein Taxisſcher Beamter für den polltiſchen Teil be⸗ ruf-n. Dies ſchimpfliche Amt des geheimen Poſtdienſtes vererbte ſich meiſt in den geeigneten Familien, wo die jungen Leute früh⸗ 2— angelernt wurden, wie man Briefe erbrechen und verſiegeln onne, ohne daß der Empfänger es merke. Eine Familie Ebert Vier 0— Donau war von Rudolph II, bis auf 32 in dieſer Weiſe beſchäfti ür i i in 55 Wen eſchäftigt und wurde für ihre Dienſte Zu richtigen„Brieflogen“(ſpäter ſchwarzen Kabinetten) geſtal⸗ ſich die Briefräuberei unter Ludwig XIV. Dieſer, im Alter Frau von Maintenon in tugendhafter Langeweile gehalten, bch demit, datz er ſich üder alle Sartlicher er 5 1 tete dur 7 cher wie eeeeeee In der Ausführungsverordnung der badiſchen Regierung war zu⸗ nächſt ein Zuſchlag von 40 Prozent der Grundmiete für die laufen⸗ den Reparaturen vorgeſehen worden. Der Hausbeſitz verlangt da⸗ gegen einen Zuſchlag von mindeſtens 100 Prozent. Jetzt ſind als Minimum für laufende Reparaturen mindeſtens 60 Prozent und für große Reparaturen ebenfalls mindeſtens 60 Prozent feſtgeſetzt wor⸗ den. Das bedeutet für Mannheim etwa den doppelten Betrag gegenüber der ſeitherigen Regelung, die 3 Prozent des Steuerwertes des Hauſes betrug. Die Zuſchläge für die großen Reparaturen müſſen von dem Hausbeſitzer auf einem beſonderen Hauskonto angelegt werden, über das jederzeit den Mietern Rechenſchaft ab⸗ zulegen iſt. Bayern hat das Hauskonto abgelehnt, Baden dagegen beibehalten. Das Arbeitsminiſterium hat lediglich erklärt, daß ge⸗ wiſſe Erleichterungen geſchaffen werden ſollen. Große Re⸗ paraturen, die in der letzten Zeit ausgeführt worden ſind, dürfen darauf bereits verrechnet werden. 2 Es iſt daher den Vermietern zu empfehlen, noch jetzt größere Reparaturen vornehmen zu laſſen, wo ſie in abfehbarer Zeit doch durchgeführt werden müſſen. Zur Feſtſetzung der Höhe der Zu⸗ ſchläge in den einzelnen Gemeinden werden Mietenausſchüſſe ge⸗ bildet, die zur Hälfte aus Vermietern und zur Hälfte aus Mietern unter dem Vorſitz des Vorſtandes des Mieteinigungsamtes beſtehen. Die Wohnabgabe, die ſeit 1. April erhoben werden ſoll, wird vermutlich auf mindeſtens 5 Proz. anwachſen. Heidelberg habe bereits 7½ Proz. feſtgeſetzt. Dadurch werde die Miete ſo ziemlich die Höhe erreichen, die beim Fallen der Zwangswirtſchaft auf dem Wohnungsmarkte gezahlt werden müſſe. Sie ſei eine ungeheure Belaſtung der Mieter, ohne daß ſie ſelbſt davon einen irgendwie erſichtlichen Vorteil daraus zögen. Hätte man vor einigen Jahren eine ſolche Abgabe erhoben, dann hätte man wenigſtens damit noch bauen können. Der Hausbeſitz habe ſchon auf ſeiner Kölner Tagung gefordert, daß wieder wie in früheren Jahren 10 Proz. der Ein⸗ kommen für Mieten zur Verfügung geſtellt werden müßten. Heute müßte dieſer Satz auf 20 Proz. des Einkommens erhöht werden. Allerdings müßten dann Löhne und Gehälter noch etwas der wirk⸗ lichen Teuerung angepaßt werden. Damit würde auch vor allem die Bautätigkeit wieder belebt, ohne die eine Hebung der Wohnungs⸗ not nicht ermöglicht werden kann. Zur Frage der Schweizer Goldhypotheken bemerkte der Redner noch, daß in Mannheim etwa 10 Millionen Schweizer Franken in Hypotheken angelegt ſeien. Dem badiſchen Landtag werde in der nächſten Zeit ein Antrag zugehen, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß das mit der Schweiz über dieſe Hypotheken getroffene Abkommen einer Abänderung un⸗ terzogen wird, da die Reichsregierung in völliger Unkenntnis der Lage des Hausbeſitzes darin eingewilligt hat, daß die Zinſen in der jeweiligen Valuta bezahlt werden ſollen. In beſonders kraſſen Fällen habe ſich die Regierung bereits bereit erklärt, einzuſpringen. Der Hausbeſitz könne ſich jedoch damit nicht zufrieden geben. Ent⸗ weder müſſe das Geſetz abgeändert werden, oder die Regierung ſei ſebanen, die Laſten aus der übernommenen Verpflichtung zu ragen. 8 An die beiden Vorträge ſchloß ſich eine ſprache über die beiden neuen Geſetze. * Vor dem Jufammenbruch der Bauwirtſchaft. Unter dieſer Spitzmarke ſchreibt die„Süddeutſche Bauhand⸗ werker⸗Zeitung“: Unſere Bauwirtſchaft iſt im Erliegen, die Zuſchuß⸗ politik im Wohnungsbau zuſammengebrochen. Ernſthafte Beurtei⸗ ler wagen dieſe Tatſache nicht mehr zu beſtreiten. Wenn eine kleine Wohnung von insgeſamt 300 Kubikmeter Umbautenraumes heute 270 000 Mark und morgen vielleicht 300 000 Mark Baukoſten erfor⸗ dert und dafür an Zuſchüſſen des Landes und der Gemeinde etwa 80 000 Mark gewährt werden, ſo bleibt die unlösbare Aufgabe die fehlenden 200 000 Mark für die Dreizimmerwohnung aufzubringen, von der Verzinſung garnicht zu reden. Daß wir ſo hohe Baupreiſe haben, iſt gewiß nicht ſchuld der öffentlichen Wohnungspolitik, aber daß wir den hohen Preiſen mit ſo unzuteichenden Mitteln gegenüber ſtehen, dafür iſt verantwortlich das Zaudern, die Uebervorſicht und die kurzſichtige Rückſichtnahme auf widerſtrebende Intereſſen, mit der die Regierungen und ein großer Teil des Reichstages entgegen den Warnungen und Mah⸗ nungen der Sachverſtändigen und des parlamentariſchen Wohnungs⸗ ausſchuſſes die Aufbringung der Ueberteuerungsgelder und ihre Be⸗ meſſung feſtgelegt und dazu verſpätet feſtgelegt haben. Schuld daran iſt auch das verſpätete Zuſtandekommen und die verzögerte Durch⸗ führung des Reichsmietengeſetzes, das mit den ſtark erhöhten Mieten und der hierdurch verringerten Differenz zwiſchen Neubau⸗ und Alt⸗ ſehr anregende Aus⸗ J. G. leichter gemacht hätte. Nach einer Beſprechung des Reichsmieten⸗ geſetzes wird in dem Artikel zum Schluß geſagt: aber alle dieſe Rechtsverbeſſerungen des Mieters werden nur dann gute Früchte zeitigen, wenn beide Teile, Mieter und Vermieter, ſich immer bewußt bleiben, daß ruhiges gütliches Verhandeln u. ſachliche Verſtändigung ſicher zum Ziele führen. Angenehmes Wohnen iſt niemals durch Ge⸗ ſetz, ſondern durch das Verhältnis von Menſch zu Menſch, von Menſch zu Haus geſichert. Und dieſe Erkenntnis muß uns auch ab⸗ halten von dem neuen Reichsmietengeſetz mehr als eine Geſundung des materiellen Wohnzuſtandes zu erwarten. wohnungsmieten die Neubauten rentabler und ihre Finanzierung 6 Wirtſchaftliche Fragen. Beilegung des Technikerſtreiks. „Frankfurk, 30. Juni. Die Techniker und Werkmeiſter haben geſtern auf Grund der Abmachungen, die getroffen wurden, die Ar⸗ beit in den Betrieben wieder aufgenommen, die nicht ſtill⸗ gelegt waren. In den anderen Werken ſcheint die Arbeit noch nicht wieder in Gang gekommen zu ſein. Wie aus Arbeitnehmerkreiſen berichtet wird, hatten die Arbeiter, die durch die Stillegung der Betriebe feiern mußten, die Abſicht, heute früh an die Arbeit zu gehen. Sie fanden aber nur einen Teil der Werke offen. Darauf beſchloſſen ſte, erſt dann die Arbeit wieder aufnehmen zu wollen, wenn alle Betriebe geöffnet ſind. Ein Teil der Belegſchaften der großen Werke ſammelte ſich heute vormittag und zog durch die Stadt nach dem Feſthallengelände. Dort ſoll über weitere Maß⸗ nahmen Beſchluß gefaßt werden. Stäãdtiſche Nachrichten. Die neuen Poſtgebühren. Am heutigen Tage ſind die neuen Poſtgebührenſätze in Kraft getreten. Sie betragen: A. Inland(einſchließlich Saargebiet). J. Briefe. Ortsverkehr bis 20 Gr. 1., 20—100 Gr. 2., 100—250 Gr. 3 M. Fernverkehr bis 20 Gr. 3., 20—100 Gr. 4., 100—250 Gr. 5 M. II. Poſtkarten. Ortsverkehr.75., Fernverkehr.50 M. III. Druckſachen. Bis 20 Gr..50., 20—50 Gr..75., 50—100 Gr..50., 100—250 Gr. 3., 250—500 Gr. 4., 500—1000 Gr. 5 M. IV. Anſichtskarten mit handſchriftlichem Zuſatz(Grüße, Wünſche u. dergl. bis zu 5 Worten).50 M. V. Geſchäftspapiere bis 250 Gr. 3., 250—500 Gr. 4., 500—1000 Gr. 5 M. VI. Warenproben und Miſchſendungen bis 250 Gr. 3., 250—500 Gr. 4 M. VII. Päckchen(Höchſtgewicht 1 Kg.) 6 M. VIII. Poſtanweiſungen bis 100 M. 2., 100 bis 250 8 Mark, 250—500 4 Mk., 500—1000 5 Mk., 1000—1500 6 Mk., 1500 bis 2000 7 Mark. IX. Zahlkarten bis 100 M..75., 100—500 M..50., 500—1000 3 Mk., 1000—2000 4 Mk., 2000—5000 5 Mark, über 5000 Mark 6 Mark. X. Pakete. Nahzone bis 5 Kg. 7.,—7½% Kg. 10., —10 Kg. 15 Mk., 10—15 Kg. 20 Mk., 15—20 Kg. 25 Mk., Fern⸗ zone je das Doppelte. XI. Einſchreibegehühr 2 Mark. XII. Verſicherungsgebühr für Wertſendungen. Für je bei Briefen.50., bei Paketen 2., mindeſtens 3 ark. XIII. Nachnahmeſendungen, Gebühr.50 Mark. XIV. Telegramme. Wortgebühr im Ortsverkehr 1., min⸗ deſtens 10 Mark; im Fernverkehr.50 Mk. mindeſtens 15 Mark. Dringend dreifache Gebühr. XV. Fernſprech⸗Gebühr. 15 Km..55 Mk., bis 25 Km..25 Mk., bis 50 Km..20 Mk. bis 100 Km..80 Mk., bis 200 Km. 11.70 Mk., bis 300 Km. 15.50 Mk., bis 400 Km. 19.50 Mk., bis 500 Km. 23.40 Mk., bis 600 Km. 27.30 Mark, bis 700 Km. 31.20 Mk., bis 800 Km. 35.10 Mk. B. Ausland. IJ. Brfefe bis 20 Gr. 6., nach Ungarn und echo⸗Slo⸗ wakei.50 M. Jede weiteren 20 Gr.(Meſſtgewich 275 M. II. Poſtkarten(auch nach Luxemburg und Polen).50 Mark, nach Ungarn und Tſchecho⸗Slowakei.75 M. III. Druckſachen für je 50 Gr..25 M. IV. Anſichtskarten, jedoch nur ſo weit es ſich um Weih⸗ nachts⸗ und Neujahrskarten mit Wünſchen u. dgl. mit höchſtens 5 Worten handelt,.25 M. e für je 50 Gr..25., mindeſtens ark. VI. Warenproben für je 50 Gr..25., mindeſten 3 M. Nach dem Saargebiet, Freie Stadt Danzig, Memelgebiet, Luxemburg, Oeſterreich gelten für alle Arten von Briefſendungen die Gebühren der Inlandsbeförderung, nach dem Saargebiet, Freie Stadt Danzig und Memelgebiet auch für Poſtanweiſungen, Pakete und Wertſendungen — Apoth. Lauenſteins Hämorrh. Salbe und Pillen echt nur Pelikan-Apotheke, Mannheim Hamorrholden. Deutſchland ahmte man ſein Beiſpiel getreulich nach, ohne aller⸗ dings den politiſchen Vorteil daraus zu ziehen, wie die Beherrſcher der franzöſiſchen Brieflogen Regensburg, Augsburg, Nürnberg, Eiſenach, Bremen, Hamburg und Mainz beſaßen die berüchtigſten ſchwarzen Kabinette. Für dieſe gab es eigentlich keine Staats⸗ Negondere und ſie hatten wohl acht auf Privatkuriere, für die ein beſonderer Ueberwachungsdi eingerichtet wurde. In alten Romanen und Dramen ſpielen entwendete Briefe, Kuriere, ermordete Boten eine ſelbſtverſtändliche Rolle. In Wien war ſogar ein ganzer Flügel des Schloſſes zum ſchwar⸗ zen Kabinett eingerichtet. Hier befand ſich gleich eine Werkſtatt und ein chemiſches Laboratorium mit Siegellacken jeder Art, Unmengen von Petſchaften, Werkzeugen zum Ablöſen der Siegel, und was dazu gehört. Dies Handwerk war eine förmliche Kunſt geworden, und wenn jeden Abend um 7 Uhr die geſamte Poſt im Schloß abgeliefert wurde, begann eine rege Tätigkeit, da die Briefe im allgemeinen nur bis 11 aufgehalten werden durften. Da hieß es, in Eile ſämtliche Briefe bekannter, einflußreicher Perſönlichkeiten, auch aller Bankiere, durchzuſchnüffeln— ganz gleich, ob ſie von ihnen geſchrieben oder an ſie gerichtet waren; die Handſchriften waren den Beamten genau bekannt. Dann wurden Auszüge gemacht, Abſchriften genommen, von geſchickten Händen falſche Briefe gefertigt oder verderbliche Rat⸗ ſchläge, heimtückiſche Fragen als Poſtſkriptum zugefügt. In dieſem Fach arbeiteten meiſt Franzoſen oder Neapolitaner. Sie wurden reich bezahlt, hatten aber ein trauriges Daſein, da ſie ſtreng bewacht wur⸗ den, ja ſogar ihr Umgang ihnen vorgeſchrieben war. Fürſt Kaunitz hielt dieſe Einrichtung der preußiſchen Politik gegenüber noch nicht für ausreichend. Er beſtach lieber die preußiſchen Kuriere, und es elang ihm dies faſt bei allen. Friedrich der Große hat nie erfahren, aß Kaunitz ſeine Depeſchen an den preußiſchen Geſandten in Wien früher als dieſer kannte. Aber 1772 merkte er durch den Lärm, den ſein Geſandter in Mainz ſchlug, daß die Taxisſche Poſt ſeine Briefe über die polniſchen und türkiſchen Angelegenheiten erbrochen hatte. Friedrich der Große ſelbſt hielt nicht viel von der Kunſt der ſchwarzen Kabinette. Er ließ ſich die Geheimniſſe des Wiener Hofes durch junge, hübſche und gewandte Burſchen erluchſen, die es verſtan⸗ den, mit Kammerzofen umzugehen, und behauptete, durch ſie am beſten bedient zu ſein. Er gab ihnen eine feſte monatliche Beſoldung non 500 Talern und„Vergütung aller Auslagen“. Napoleon dagegen eignete ſich nicht nur die Schliche und Kniffe der Brieflogen vollkommen an, ſondern ließ ſie durch Fouche und Savary noch weiter auf das raffinierteſte ausbilden. In allen von ihm geſchaffenen Ländern wurde dieſe Einrichtung eingeführt— im Königreich Weſtfalen z. B. wagte es kein Heſſe, brieflich ſeine Mei⸗ abgefangene politiſcher Art, die brieflich im Gange waren, unterrichten ließ. In Näumen kommen. Mit der Ausdehnung der Poſtanſtalten innerhalb des Weltver⸗ eins verſchwanden die offiziellen Brieflogen. Wenigſtens für den allgemeinen Briefverkehr. Die Menge der aufgelieferten Schreiben, die ſchon 1860 allein vom Deutſchen Poſtverein 209 Millionen be⸗ trug, ließen eine geſchäftsmäßige Ueberwachung unmöglich erſcheinen. Und dann kam— unter Stephan— der Auſſchwung des deutſchen Poſtweſens: für wenig Pfennige konnte man ſeine Briefe durch der Ehrlichkeit der Poſtbeamten. Wie die Melodien in die Welt kamen. Legende. Als die erſten Menſchen den Garten Edens verlaſſen mußten, ſie der Allwiſſende auch nicht ſehen wollen. Die Harſe hing in Eden an einer Arve, dieſem ſeltſam geform⸗ in die Weiten, die ferne Stammutter mit der Seele ſuchend. In die⸗ ſer Harfe blieben alle Klänge des Paradieſes hängen, und wenn nenden Augen, des einſtigen Glückes in ihren leidwunden Herzen gedenkend, und die kleine Harfe ſang ſo wunderſüße, holde Weiſen, ſie ſang barmherzig mit leiſe ſchwingenden Saiten, bis alle Zauber⸗ klänge Edens in der Luft ſich ſchwangen wie ſelige Träume, die beiden aber, der Mann und das Weib, eingewiegt in Vergeſſenheit. glücklich lächelnd einſchliefen. Oftmals ſtreckte der kleine lockige Abel, jauchzend und verlangend die Händchen aus, um die Töne zu haſchen, und ſein zornmütiger Bruder, der wilde Kain, wurde ſtiller dabei und mu weinen, ohne zu wiſſen warum! Als Eva ſtarb, rauſchten die Harfenſaiten in unendlicher Fülle und nie gehörten Klängen, und als Evas Haupt ſich zum letzten Schlummer bettete, war es als ob tauſend Harfen einen Krönungsmarſch intonierten. Eva aber hatte die ſilberne Harfe als ihr koſtbarſtes und liebſtes Gut ihren Nachkommen hinter⸗ laſſen, nur haben dieſe in den langen Zeitläuften vergeſſen, daß der Klang aus Eden kommt, der Klang, der ſie lachen und weinen läßt, alles in ihnen aufwühlt, Schmerz, Freude, wie alle Luſt der Welt und den Menſchen zum Himmel und den Sternen emporträgt in heiligen Feierſtunden. Die kleine Harfe aber weiß ihre Lieblinge zu finden. große Stille iſt, oftmals ſingen hören und die Töne in ihren Herzen aufgefangen. Am ſchönſten ſang einſt die kleine Harfe in Wien, al⸗ Ludwig van Beethoven ſeine unſterblichen Symphonien ſchuf, mit den Klängen, die nicht von dieſer Erde ſind, ſondern aus ewigen ganz Europa ſchicken und war des Briefgeheimniſſes ſo ſicher wie barg Eva in ihren langen goldhellen Haaren eine kleine ſilberne Harfe, die ſelbſt Gottvaters zürnendem Auge entging. Vielleicht hat ten Baum, der noch im Engadin vorhanden iſt und hinausträumt Bis 5 Kilometer.30., bis der Wind darin ſpielte, ſchloſſen die zwei Ausgeſtoßenen ihre wei⸗ Unſre großen Meiſter haben ſie des Nachts, wenn die Ane Mittenmaier. —ů ů—— —— ———r———ů— SFSüCC · ˙AAFAFF ²˙*.n¼ eee — 2 eee +. F „.᷑. Seite. Nr. 296. Mannheimer General· Anzeiger.(mittag⸗ Ausgabe.) Samskag, den 1. Juli 1922. 25jähriges Aumts jubildum von Prof. Dr. Sig. Schott. Am heutigen erſten Juli kann Oberverwaltungsrat Prof. Dr. Sigmund Schott auf eine 25jährige Tätigkeit als Leiter des 5 Statiſtiſchen Amtes der Stadt Mannheim zurückblicken. Er kam 1897 von Oldenb hierher, wo er bei dem dortigen großher⸗ zoglichen Statiſtiſchen Büro zunächſt als Hilfsarbeiter, dann als Re⸗ gierungsaſſeſſor tätig war. In München und Leipzig brachte er ſeine Univerſitätszeit zu und war nach der Doktorpromotion zunächſt als Volontär beim Städtiſchen Statiſtiſchen Amt in Leipzig zwei Jahre (1890—1892) tätig. Seine Oldenburger Wirkſamkeit umfaßte die Jahre 1892—1897. In einer kleinen, als Manufkript gedruckten und nur an ſeine Freunde verteilten Schrift„Ein Amtsſubiläum“, die Schott 1920 zum fünfundzwangzigjährigen Beſtehen des hieſigen Statiſtiſchen Amtes ſchrieb, hat er die Schwierigkeiten geſchildert, un⸗ ter denen er die Ausgeſtaltung unſeres Statiſtiſchen Amtes übernahm, an deſſen Spitze ihn das Vertrauen des Oberbürgermeiſters Beck berufen hatte. 1901 verlieh ihm der Stadtrat die Amtsbezeichnung Wirtſchaftlicher Beirat der Stadtgemeinde“, vor einigen Jahren den Titel„Oberverwaltungsrat“. Als wirtſchaftlicher Stadtbeirat hat er bis zur Begründung des Hafen⸗ und Induſtrieamtes eine große Reihe wertvoller Gutachten und Denkſchriften über wichtige wirtſchaftliche Fragen verfaßt(Verkehrsweſen, Neckarkanaliſation, Induſtriehafen uſw.). 1907 wurde er der erſte Studiendirektor der neu gegründeten Handelshochſchule; dieſe große Arbeitslaſt mußte er bis zur Wahr des erſten Rektors nebenamtlich tragen. Auch als Mitglied und — bis vor kurzem— als langjähriger Schriftführer des Kura⸗ tortums der Handelshochſchule, ſowie auch afs Dozent dieſer wiſſen⸗ ſchaftlichen Anſtalt hat er ſich hohe Verdienſte erworben. Die Uni⸗ verſität Heidelberg erteilte ihm 1907 einen Lehrauftrag für Statt⸗ fſtik, wobei er den Titel außerordentlicher Profeſſor erhielt. So konnte er ſeine Tätigkeit erfolgreich und befruchtend ausdehnen vom Schreibtiſch des Statiſtikers und Verwaltungsbeamten an den Vor⸗ leſungspult und in das Seminar des akademiſchen Lehrers. N Welchen Umfang die Wirkſamkeit des Statiſtiſchen Amtes unter „Schott erfahren hat, iſt aus den zahlreichen Veröffentlichungen dieſes Amtes erſichtlich. Es ſind dies außer den regelmäßigen Stattſtiſchen Monatsberichten und Jahreszuſammenfaſſungen 35 Hefte„Beiträge Fzur Statiſtik der Stadt Mannheim“ nebſt ſieben Sondernummern: außerdem zahlreiche Aufſätze in fachwiſſenſchaftlichen Zeitſchriften. Die Steigerung der Druckpreiſe hat neuerdings zu einer Zuſammen⸗ legung der Monatshefte in vierteljährlich erſcheinende Nummern ge⸗ nötigt. Außerdem ſollen die vom Verband deutſcher Städteſtatiſtiker und unter reger Anteilnahme Schotts erſcheinenden„Viertelfahrshefte Deutſcher Städte“ hier wie auch anderwärts einen gewiſſen Erſatz für die verminderten ſtatiſtiſchen Einzelpublikationen bilden. Die Wohnungsverhältniſſe, die Gebürtigkeit, die Bevölkerungsbewegung, die Berufsverhältniſſe, der Arbeitsmarkt, der Konfſum, die induſtrielle Entwicklung, die großſtädtiſchen Agglomerationen und andere wich⸗ tige volkswirtſchaftliche Themata ſind in dieſen Schriften— teilweiſe unter Heranziehung tüchtiger Mitarbeiter— überaus gründlich und ſachverſtändig behandelt worden. Ein für die Kenntnis der kommu⸗ nalen Entwicklung Mannheims unſchätzbares Material iſt in dieſen ſtatiſtiſchen Veröffentlichungen niedergelegt. Seit 1895 liegt die Be⸗ arbeitung der ſtädtiſchen Verwaltungsberichte in den Händen des von FBrof. Dr. Schott geleiteten Statiſtiſchen Amtes. Bis zum Jahre 1913 itt eine lückenloſe Reihe gedruckter Berichte wertvollſten Inhalts vor⸗ handen. Unvergeſſen bleibt auch Schotts Mitwirkung bei der Heraus- gabe des Jubiläumswerkes zum Stadtjubiläum 1907„Mannheim in BVergangenheit und Gegenwart“, von dem er im Anſchluß an die von Prof. Dr. Walter verfaßten beiden hiſtoriſchen Bände den dritten Band bearbeitete. Gemeinſam mit einer großen Anzahl von Mit⸗ arbeitern gab er darin einen Heberblick über alle Gebiete des ſiädti⸗ Iſchen Lebens im damaligen Mannheim. Schriften üßer den Indu⸗ ſtriehafen, Hafenfahrten. Stadtführer, Auffstze über Mannheim in Zeitungen und Zeitſchriften kamen binzu, die zu dem Beſten gehdren, was darüber geſchrieben wurde. Bei den Vertretern ſeiner Wiſſen⸗ ſchaft genleßt er ſeit vielen Jahren einen hervorragenden Ruf als einer der erſten deutſchen Statiſtiker. Ehrenvolle Anträge von aus⸗ wörkigen ſtädiiſchen und ſtaatlichen Inftituten hat er ausgeſchlagen aund iſtſemer Mannheimer Tätigkeft treu geblieben. „if Alls fließt. Eine neue Teuerungswelle iſt am heu⸗ 2 en 1. Juli hereingebrochen. Neben dem Porto ſind die Fracht⸗ 77 ge um 25 Proz. erhöht worden. Eine anſehnliche Erhöhung der Mieten bringt das neue Reichsmietengeſetz, das heute in Kraft getreten iſt. Dazu kommt noch die außerordentliche Preis⸗ Jerböhung für Zigaretten, Zigarren und Tabak, die durch die neuer⸗ liche Steuererhöhung bedingt wurde. Glücklich, wer mitſpringen kann. „ Poſtperkehr mit dem Ausland. Von jetzt an ſind au Ff Gefahr des Abſenders eingeſchriebene Briefſendungen jeder Art nach Georgien und Kaukaſien auf dem Wege über Sowjet Rußkand zugelaſſen. Gewöhnliche Sendungen nach Wien Gebieten werden nur dann über Sowjet⸗Rußland geleitet, wenn ſie einen dahin gehenden Vermerk des Abſenders tragen. Gewöhnliche Sendungen ohne Leitvermerk erhalten nach wie vor über Italien Beförderung. Seit einigen Monaten beſteht— auf Veranlaſſung der tſchechoſlowakiſchen oſtverwaltung— für Brief⸗ ſendungen des deutſch⸗iſchechoſlowakiſchen Verkehrs Freimachungs⸗ zwan Dies hat zur Folge, daß zahlreiche b Eceeſt frei⸗ te Briefſendungen aus Deut chland nach der 5 o ſlowakei 255 denen der Abſender nicht angegeben iſt, unanbringlich ſind und ſchließlich der Vernichtung anheimfaen. Es wird daher ringend geraten, die Briefſendungen nach der Tſchechoſlowakei richtig frei⸗ zumachen und den Abſender auf ihnen zu vermerken. Vom 1. Juli ab betragen die Geb weiteren 20 Gr. 3 Briefſendungen die öhnlichen Auslandsſätze. Poſtkarten mit ch. Das ſtãdkiſche Preisprüfungsamt hatte dieſe Woche ſeine er Porſitzende, Direktor Dr. Mayer, wußte die Verſammlung ſetzte zunächſt mit den teueren Elern ein, die in ihrer Höhe landseier ſtellen würde. Der Preis für Erbſen i zum Vorjahr deshalb höher, weil infolge der diesj hrigen Mittel⸗ in 14 Tagen beginnt. Was die hohen Kirſchenpreiſe anbelangt, 14—15 M. pro Pfund geſtiegen ſind. Es wurde entgegnet, da dem damit verbundenen Riſiko ſchrecken die roßhändler von einem die jeden Preis bezahlten. Alle dieſe Umſtände verteuern die Kirſchen 2 Alk⸗Katholiſche Gemeinde. Der Neuprieſter Adolf Tobias gus Gottesberg in Schleſien wurde der alt⸗katholiſchen Gemeinde Mannheim als Vikar überwieſen. bereitet.— mittag halb 4 Uhr(bei kleinen i. Das Kaffee Corſo iſt in andere Hände übergegangen. Die neue Leitung bietet ihren Gäſten mit dem Eröffnungsprogramm einen genußreichen Abend: Fräulein Lu Cavena, die beſt⸗ bekannte Mannheimer Künſtlerin, iſt eine Meiſterin der Vortrags⸗ kunſt. Ihr ebenbürtig zur Seite ſteht Fräulen Ria Hansl als ganz hervorragende Stimmungs⸗Soubrette. Für den humoriſtiſchen Film⸗Kund ſchau. Mannheimer Lichthpiele. „In Arx. fuft ein ganz neuer Meßter Film:„Kinder der Zeit“. Eine ſchier unentwirrbare Handlung, die eiwas kraß die Gegenwart 55 Jagd nach Geld; Schulden, Schiebung, Diebſtahl, lee— damit arbeiten heute nach Anſicht der Autoren die Menſchen. Aber unter ihnen lebt einer, ein heim⸗ gekehrter and Ahelauberer, der das Gute verkörpert und durch Er⸗ mahnen und Warnen die Menſchen beſſern will. Die Verfaſſer Litho und Fekete kommen dieſes Mal ſymboliſch: ſie entkleiden an⸗ 4—. Mitmenſchen unſerer Jeit des Perſonlichen, machen ſie zu Fbuppen und wollen an ihnen beweiſen, wie ſehr unſere Tage vom Gelde abhängig, wie mammoniſtiſch wir geworden ſind. Dabei begehen ſie aber den Fehler, eine derart verſchrobene Handlung zu 5 erſinnen, daß niemand daraus klug wird; und ſie verzerren ihrem 8.— zuliebe das Daſein zu einer Entſtellung des Wirklichen. Dle —— 5 ſind durchweg ſchemenhaft⸗unperſönlich, wodurch ſie na 1* auch unglaubwürdig wirken. Eine Figur wurde in dieſem ünfaktigen Drama ergreifend geformt, nämlich der Kaſſierer non Paum Bildt. Gemeinigt, ſchmerzerfüllt geht er ſeines Weges, ihn verſteht man, er gibt dem Film Prägung. Paul Hartmann, der ſich als Heimgekehrter in der Welt der Wirklichkeit mit ihren Laſtern und Verbrechen nicht mehr recht auskennt, und Martha Angerſtein, die zu ſehr erklügelte Perſon, um eine lebendige, empfindliche Perſönlichkeit zu werden, vermögen auf die Dauer ebenſowenig wie Wilhelm Bredow, der ſich lediglich auf kurze Sekunden von Unperſönlichkeit befreit, durch ihr typiſierendes Spiel zu feſſeln. Mady Chriſtians wirkt mehr durch ihre Aeußerlich⸗ keit und ihre Tofletten als durch ihr Spiel, das durch die Rolle be⸗ grenzt iſt, und Georg Schnell als Staatsanwalt hat ein paar gute Momente, in denen er aus— herausgeht. Der Film iſt der verfehlte 5 Möglichkeiten der Gegenwart in Deutungen zu erfaſſen, Menſchen unſerer Tage in feſte Formen zu gießen. Möge er in„Dr Mabuſe“ beſſer geglückt ſein! K. H. Das Dalaſt-Thecter bringt in„Der Unheimliche“, einer gruſeligen Filmkomödie in einem Vorſpiel und 5 Akten, einen Film, wie ihn das Kinopublikum aus allen Volksſchichten gern ſieht. Alt⸗ Wiener Operettenmilieu um 1840. Sehr hübſch geſehen und mit Liebe zur Sache inſzeniert. Der reizende Film„Bräutigam auf Kredit“ ſtand dem Regiſſeur Ernſt Wendt wohl vor Augen— auch er verſtand dem Publikum die behagliche Stimmung ſeiner Kleinſtadt mit dem ewig murmelnden Brunnen und den ſpitzen Giebelhäuſern näherzubringen, auch ihm gelang es, die Kinobeſucher in ſeinen Bann zu ziehen. Er hat herrliche Landſchaften, verträumte Winkel und Gaſſen gefunden, die die glückliche Biedermaierzeit auf⸗ ſeien wir in dieſe„glücklichere Zeit“ leibhaftig zurückverſetzt worden. Dazu die Menſchon, die Gäßchen und Häuſer beleben: ganz wie man ſich die„Dreimädelhäuſer“ vorſtellt. Und ſchließlich fehlt nicht ein baren Einrichtung der amerikaniſchen Kinos(ſowie von den amerika⸗ feiner, unaufdringlicher Humor. Der Unheimliche, der für ein mord⸗ niſchen Preiſen) kann man ſich einen kleinen Begriff machen, wenn luſtiges Geſpenſt gehalten wird, iſt ein Heimlicher, dem die Dumm⸗ man in der„Lichtbild⸗Bühne“ ljeſt, daß in Einecinnati, alſo immerhin Bildt, Ralph Arthur. Roberts, Ernſt Gronau, Hans Junkermann, Emil Rameau, Paul Biensfeldl, Guſtav Botz, Berthold Reißig beſetzt. Das Manuſkript wurde von Max Jungk und Julius Urgiß bearbeitet. Gemälde und Architektur ſtammen von Prof. Klein. Photographie Carl Drows. Orla⸗Filmfabrikation in der Bearbeitung von Hans Sturm„Die 8 leben laſſen, nicht als ſei es Spiel, ſondern lautere Wahrheit, als Jüdin von Toledo“ von Grillparzer als großen Film herauszubrin⸗ gen. zu ehelichen. Brund Decarli in der Titelrolle findet ſich gut in den Komödienſtil; die übrigen bewährten Darſteller ſtehen hier alle am rechten Platze. Die Wirkung dieſes Films, der angenehm aus dem Rahmen inhaltlich ähnlicher Produktion herausfällt, da er immer Löſung: ſchöne Zeit— es war einmall. Vorher ſorgte das drei⸗ für, daß auch der vergrämteſte Zeitgenoſſe ſich an dem auf die Flim⸗ merwand gezauberten Humor ergözt. K. H der Hauptrolle zeigt hier, daß ſie über recht gute ſchauſpieleriſche Forderungen eines guten Spielfülms und wirkſam in der ſzeniſchen Ausgeſtaltung, die durch eine gute Photographie eine Unterſtützung fand. * In den Kammerlichtfpielen wird zur Zeit ein Filmabenteuer dem bayeriſchen Hochgebirge führt uns in die wild zerklüfteten baye⸗ feſtgehalten iſt. Aus dem Lande. Am Montag bewegte ſich ein Trauer⸗ an ihn hier wohl noch nie geſehen hat, brikant Hermann T Plankſtadt, 30. Juni. zug durch unſeren Ort, wie m es wurde der verſtorbene Fa gen, und die allgemeine Teilnahme zeigt ung und Achtung, die der Verſtorbene beſa. Heimgegangene war erſt 57 Jahre alt, er öffentlichen Leben, war Bezirksrat, Gemeinde ſchiedener Kommiſſionen. ühren für Briefe bis 20 Gr..50 Mk., für jede Kriegervereinsweſen und in Ar 5 ganzen Badnerland im gute ., für—.75 Mk., für die übrigen 155— Kurg abendene 1 6 1 iegerbundgauverbandes S 25 nach der Tſ ſlowakei find bis auf weiteres nicht zu⸗ ervorragend widmete fi ode dem Feuerlö 5 üblichen Sitzungen mit den Erzeugern, Verbraucherausſchuß, Haus⸗ er 22 D erwehrkreisaus⸗ Her gbund wie Groß⸗ und Kleinhändlern wieder aufgenommen. Plauffta pecht intereſſant zu geſtalten. Die Ausſprache über die Marktware 15 unheim und Mit ü ſich bald den Fleiſchpreiſen anpaſſen. Es wurde dervorgehoben, besinspektor ung wahren daß gerade infolge der hohen Fleiſchpreiſe die Eier vielfach für den f. do als Kriegsbrand eigenen Gebrauch zurückbehalten werden. Ausländiſche Eier können 1980 Warserr 4 120 aber wegen unſerer Geldentwertung vom Ausland überhaupt nicht der S bezogen werden, da ſich ſonſt der Preis auf das ee der In⸗ ſämtli es und der Landes⸗ Jahren Bezirksfeuer⸗ dem Kriege wurde er vom General⸗ meiſter für der Kreis Mannheim be⸗ die Kameraden aus dem ganzen Lande, an diſchen Feuerwehrverbandes und es Mannheim herbeigeeilt, um meraden die letzte Ehre zu erwei⸗ nd legten Kränze nieder: der 2. Kommandant Bürgermeiſter Badiſchen Feuerwehrverbandes, dium, des Militärgauverbandes des Kriegervereins, ſowie des Militärvereins eidelberg, der vereinigten Fabrikfeuer⸗ eim, die Landesfeuerwehren des Be⸗ euerwehren Schwetzingen, rbeiterſchaft der Firma. Aus Liebeskummer erhän chmittags, ein in der Durlacher dent des Ba Feuerwehren des Kreif im Vergleich ihrem verſtorbenen verdienten Ka Am Grabe ſprachen ernte keine Ware vorhanden iſt. Für Gemüſe und Salat amtmann, Bürgermeiſter wurden Angemeſſenheits⸗Preiſe mit einer gewiſſen Spannung feſt⸗ Treiber, der Landespräſident des geſetzt. Von einer Preisfeſtſe ung für Bohnen, Zwiebeln der Vertreter des Kiegerbundpräſi und Kraut wurde vorläu ig Abſtand genommen, da die Ernte erſt e ehr o wurde allſeits darü 6. i wehren des Kreiſes Mann 5 f0 e allſ arüber geklagt, daß die Kirſchen wieder 50ß zerls Nannhefe, die Brühl, Edingen die Kirſchenernte vorüber iſt. Infolge der hohen Frachtkoſten und uſtw. mehr, zuletzt die Bezug der Kirſchen zurück. Es wurde fernet auf 27. laufenden onkurrenz der Brennereien verwieſen, die beim Erzeuger nender 53 Jahre alter S U G Konſtanz, 30. Juni. Der Vor ganz gewaltig, ſodaß ſich das Publikum noch mehr über die hohen nerwaltung in Konſtanz. Regierun Kirſchenpreiſe aufhalten würde, wie bisher. Nach Beſprechung der Schlaganfall erlegen. Preiſe für Johannis und Stachelbeeren wurde beſchloſſen, die die Leitung der Verwaltung übernommen nächſte Sl Galhe 14 Tagen abzuhalten. nur 41 Jahren erreicht. Nus der Pfalz. Die feierliche Uebergabe des Kin⸗ American Homes jetzt vollzogen. In teren Heime Elm⸗ und Dürkheim. Durch die aufopferungs⸗ der amerikaniſchen Geſellſchaft iſt es Pfälzer Kinder mit 102 000 Verpfle⸗ Unterkunft und Verpflegung in men zu gewähren, um aus ver⸗ unterernährten ſiechen Kindern wieder lebensfrohe, ge⸗ chen zu machen Die pfälziſchen Kinderheime, die ſetzt auf American Homes for Children in the unterhalten und vom Fürſorgeverband ein außerordentlich wertvolſes Glied in ſorgeverbandes Pfalz zur He⸗ ſtand der Bad. Dampfſchiffahrts⸗ Rogge, iſt einem der erſt vor Jahr esfriſt hatte, hat ein Alter von Der Verſtorbene, 7=Kalſerslautern, 30. Juni. veranſtaltungen. derheimes 2 705 amerikaniſ Z. Thealernachricht. Die dramatiſche Dichtung„Jeremias“ for Ehlldren in the einpfalz Incorporateer iſt von Steſan 5 welg wird als letzte Neuheit für Enbe der Woche vor⸗ den nächſten Tagen erfolgt die Uebergabe der wei oſe Weber tritt heute in„Jungfrau von Orleans“ zum ſtein, Speyerbrunn, Ramſen letzten Male in Mannheim auf.— Anna Wolf⸗Ortner verabſchie⸗ volle und hingebende Arbeit det ſich morgen als„Marſchallin“ in„Roſenkavalier“. nunmehr möglich geworden, 280 T. Känſtlercheater Apollo“. Das Sandbiehler Bauerntheater, gungstagen im Jahr unentgeltliche eine Truppe, die für Mannheim neu iſt, bringt von heute an ein dieſen fünf amerikaniſchen Kinderhel ſehr abwechslungsreiches Programm. Täglich ſteht ein neues Stück, kümmerten, Komödte, Poſſe oder Volksſtück, auf dem Spielplan. Während die funde Menf heutige Eröffnungsvorſtellung,„S Buamadirndl“, die Freuden und zehn Jah⸗ze Leiden der Berabewohner in heiterer und ernſter Weiſe zeigt, bringt Nheinpfalz Incorporateer uns die Komödie„Der neue 2 morgen Sonntag nach⸗ Pfalz belegt werden, bilden e reiſen) und abends halb 8 Ühr der Kette der Beſtrebungen des Für ſprudelnden Humor. bung der Geſundheit der Pfäl Sportli che Geſellſchaft„ vertraglich von der„ che Runodſchau. Auf der Mannheimer Regatta am 2. Juli 192 Teil ſorgen in glänzender Weiſe Otto Jüti ch mit ſeinem ſprühen⸗ hafen wird ſich entſcheiden, ob Kaſtel ode 8 5 7 5 r Frankfurter Ruder⸗Ver⸗ den Kölniſchen Wiz und Georg Rückert, das„ ünchner ein in dieſem Jahr den beſten Achter in Süddeutſchland haben, der regatta den Kampf mit dem Achter, als welcher ſich Boruſſia⸗Berlin be⸗ Auch Amicitia wird ſich anſtrengen, in dieſem Kampf eine gute Rolle zu ſpielen. Aber nicht nur im Erſten n ſind ſcharfe Kämpfe zu zeigt hahen, daß in keiner rhanden ſind. auch in dieſem Jahre alles aufbieten, gung ſtehenden Zeit, die notwendigen ind Zuſchauer zu ſchaffen. Original“. Den Künſtlerreigen ſchließt Otto Fanta. Anſpruch hat, auf der Meiſterſchafts 2 Der Gottesdienſt in der Kapelle des Heinrich Lanz⸗Kranken⸗ beſtern norddeutſchen hauſes muß am Sonntag ausfallen. hauptete, aufzunehmen. Wochenſpielplan des Nationaltheaters. Achter, auch in ſämtlichen anderen Renne erwarten, da die bisherigen Regatten ge Zie Hochzelt des Figaro 61% Ihr Klaſſe gang überlegene Mannſchaften vo 7 Ühr um in der kurzen *Der Turngau Mannheim veranſtaltet Nadame Butterſin 2Ubr auf dem Turnplatz des Mannheimer Turnvere jähriges Gau⸗Schülerinnen⸗Turnen. Neues aus aller Welt. — Vandalen. In den Ruhranlagen offenſichtlich das gehobene künſtleriſche Niveau zeigt, war ſtark. Man wurden die Marmordenkmäler tritt verträumt den Heimweg an, ſinnt und ſinnt und findet die mards und Moltkes von ihren Poſt 157 ee Von der Büſte der Königin Luiſe drach d aktige Luſtſpiel„Das tolle Mädel“ durch ſpaſſige Momente da⸗ an der Bismarckbüſte der halbe Kopf zert — Maſſenertrankun 1185„„, holungshauſe Dimbeck Die Schauburg hat zur Zeit ein Programm. das einen vollen kanntgabe des ſtädtiſchen Ge Erfolg erntete.„Die Frau mit den Goldaugen“ iſt eine Epiſode aus eigenartige, ſchnell zum Tode f dem Leben, die die Leiden einer Frau eines Spielers ſchildert. Die ſorgemädchen und dem Pfleg Darſtellung mit der ſympathiſch unaufdringlichen Ica von Lenkeffy, neun Erkrankte geſto iſt durchweg hochwertig, nicht ohne Spannung.„Aus den Momolren leitete amtliche Unterſuchung hat eine einer Schauſpielerin“ zeigt ein Mädchen aus einfachem Stande, das bracht. Es handelt ſich entweder um ei in kurzer Zeit ein vielumworbener Fülmſtern wird. Jya Mara in vergiftung oder um eine noch nicht Alle Vorſichtsma morgen nachmittag ins 1846 ſein dies⸗ 2. Sonntag, C 54 Der Noſenkavalier 6 Uhr 3. Montag. + Zar und Zimmermann 7 Uhr 4. Dienstag, A 54;—9 5 5. Mittwoch. D 53 Der Kaufmann von Benedig 7 Ühr heimer Regatta⸗Verein wird 6. Donnerst., C 55 Egmont 925 7. Freitag. B 54 Der fidele Bauer 7. Ubr] Einrichtungen für Ruderer 8. Samstag, D 54 Jeremias 61.½ Uhr 9. Sonntag, B 55 Fidelio N 6½ Uhr 10. Montag, A 55 Jeremias 6% Uhr 11. Dienstag, D 55 zu Mülheim(Ruhr! nigin Luiſe, Bis⸗ amenten heruntergeſtürzt. er Kopf ab; ebenſo wurde gen in einem Jürſorgeheim. In dem Er⸗ lheim(Ruhr) ſind nach einer Be⸗ ſundheitsamtes ſeit Montag morgen ührende Erkrankungen unter den Für⸗ Bis ſetzt ſind Die ſofort umfaſſend einge⸗ volle Klärung noch nicht ge⸗ ne atypiſch auftretende Fleiſch beſchriebene grippeartige ßregeln ſind getroffen. Von anderer Seite wird der„Mülheimer Zeitung“ noch geſchrieben, daß bedeutende aus⸗ wärtige ärztliche Kapazitäten bisher berufen worde zuſtellen, worauf das plötzliche Sterben zurückzufüh (genſchweres Aukounglück. Auf dem We enberg ſtürzte eperſonal aufgetreten. K Qualitäten verfügt. Die Regie Zelniks war mit Bedacht auf die 810 Bevölkerung beſteht n ſind, um feſt⸗ ge von Burſcheid o einen Abhang den auf der Stelle wei andere Fahrgäſte erlitten Verletzungen. ertrunken. Bei einer in fünf Akten„Der Tod im Nacken“ mit Johannes Riemann nach Alt in einer Kurve ein Aut geſpielt, das durch blitzartige Spannung, gutes Spiel und treffliche hinunter. Zwei Frauen, Mutter und Tochter, wur Aufnahmen feſſelt.—„Die Kette der Schuld“, ein Drama aus getötet. Ruderpartie auf dem ſogenannter Flieger um. Fünf Per⸗ der Bürogehilfe der Schneidermeiſter Eduard Wie⸗ rbeiter Joſef Egener und der Tiſchler Brund Perſonen wurden von dem des Schiffes Albatros ge⸗ des Irauenmörders Großmann. Im ängnis verſuchte der Frauenmörder Karl er Nacht zum Mittwoch Fenſter der Zelle mit Zeitungspapi noch rechtzeitig daran verhindert —Fünf riſchen Berge, die ſo überreich an gewaltigen Naturſchönheiten ſich Rhein bei Weſe ki uns darbieten, und in manchem herrlichen Ausblick in dem Füm ſonen, der Maſchiniſt Peukes(Sohn des vorigen), Aus den Glashäuſern. Inand, der Geraſch, ſind ertrunken. Drei weitere Alfred Columbus, der die Bauten für den Dea⸗Film der Decla⸗ ers Johanna un Bioſkop„Der Ruf des Schickfals“ beendet hat, beginnt ſetzt mit den Perlonal des Dampfers Joha Vorbereitungen zu den Außenaufnahmen für den Monumentalfilm „Ehriſtoph Columbus“ der Vicor⸗Film⸗A.⸗G. Moabiter Unterſuchungsgef „Sodoms Ende“ von Hermann Sudermann, das in den Meſſter⸗ G roßmann ſich in d Ateliers unter der Regie von Felix Baſch gedreht wird, iſt in den nachdem er das Hauptrollen mit den Damen Erna Morena, Grete Freund, Marga⸗Er konnte aber vete Schlegel Maria Peterſen und den Herren Alfred Geraſch, Paul rettet. — Selbſtmordverſuch u erhängen, er verklebt hatte. Die Dea-⸗Jüm(Albert Pommer) beabſichtigt, im Rahmen ihrer 300 Millionen für ein Aino! Von den Ausmaßen und der koſt⸗ heit der Mitmenſchen und der Aberglaube der Eltern Mittel zum einer Provinzſtadt, eines der größten Kinos nicht das größte!) für Iweck ſind, ſein geliebtes Mädel entgegen den Wünſchen der„Alten“ J850 000 Dollars verkauft worden iſt. e eeenee C aG Seschmack-, Be-· Shkeit und Rein- der Herstellung trefflich. Köst⸗ An Wohl Kömmli lichkeit An mn M ber Iliche Gerichte mit ader Ohne Fle Hereitet. Isch, rasch zu- —— Grabe die große Wert⸗ Der viel zu früh tand lange Jahre im rat und Mitglied ver⸗ Große Verdienſte erwarb er ſich im der Feuerwehrſache, wo ſein Name im n Klang ſtand und wo ſein Wort und Er war 21 Jahre lang Vorſitzender des gen und Mitglied des Landaus⸗ ch der Verſtorbene bis zu ſeinem ſchweſen des Betirks, des Kreiſes und dem Lande, üchtigſten Kommandanten, it 25 Jahren Kommandant der f t, ſeit bielen Jahren Mitglied des Feu ſeit 1916 Vorſitzender des g. Feuerwehrkreiſes glied des Landesausſchu ſeit über 15 22. — auer⸗ hat, zrabe Wert⸗ früh e im ver⸗ im e im und des baus-⸗ inem ande, Ka⸗ wehr aus⸗ eiſes ides⸗ uer⸗ eral⸗ be⸗ an und um wei⸗ irks⸗ iſter des, ndes ant⸗ uer⸗ Be. igen am zoh⸗ rts⸗ iem friſt von 1 2 * nbnlene amstag. den 1. Zuli 1922. (Mannheimer General-Anzeiger. Miltag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 296. Handelsblaft —————— 25 ahre Rhein · Elektra. Das Jahr 1909 leitete eine neue Periode in der Entwick- lung der..G. ein: Den Uebergang zum Großunternehmen. Die Verhandlungen über die Elektrizitätsversorgung der Provinz Rheinhessen und der Rheinpfalz, ferner des Riedes des rechtsrheinischen Gebietes zwischen Mainz und Worms— Wurden aufgenommen. Am 5. Februar 1910 kam der Vertrag Uber das rheinhessische Unternehmen, am 12. und 15. Dezem- ber 1910 der Vertrag mit der Stadt Mainz, über das Ueber- landwerk Mainz und am 17. Dezember 1912 der Vertrag über cie Errichtung der Pfalzwerke zustande. Das Elektrizitäts- Werk Rheinhessen erstreckt sich auf 160 Landgemeinden und die Stadt Worms. Das Gleichstromwerk der Stadt Worms Wird pachtweise übernommen und zum Drehstromwerk aus- Sebaut. In Osthofen wurde ein neues Drehstromwerk er- richtet. Das Ueberlandwerk Mainz umfaßt die Stromver- sorgungsanlagen im hessischen Kreis Groß-Gerau. Mit dem Wormser Werk wurde eine rechtsrheinische Verbindung her- Sestellt, außerdem Wurden linksrheinisch die Hochspannungs- des Elektrizitätswerkes Rheinhessen und des Meinzer erkes zusammengeschlossen. Die Aufgabe der PTalzZ- Werke ist die Stromversorgung der ganzen Rheinpfalz mit 29 Sꝗädten und 680 Landgemeèinden. Die gewaltigen Aufgaben konnte die..G. nur erfüllen, Wenn sie sich eine eigene Bauorganisation schuf. Rasch und zielbewußt entwickelte sich diese aus den schon bestehenden Anlagen. Bald erstreckte sich die Organisation über alle technischen und kaufmännischen Geschäfte, die zum Bau großer Ueberlandwerke gehören, also auf eine Ab- teilung für Hochbau, für Tiefbau, für Maschinentechnik. für Hochspannungsanlagen, für Niederspannungsanlagen und In- Stallalionen. Gestülzt auf ihre Bauorganisation schreitet die RS.G. zu neuen Plänen und Aufgaben fort. Der Ausbau des Elektrizitätswerkes Achern zum Ueberlandwerk WMird be- schleunigt. Nach Süden Werden Fernleitungen bis Offenburg gebaut, nach Norden wirũ über Rastatt eine Verbindung mit dem Kraftwerk Karlsruhe hergestellt. Mit der Stadt Mann- heim und der Süddeutschen Eisenbahn-Gesclschaft wurde die Joberrheinische Eisenbahngesellschaft..-G. egründet. Es wird eine Beteiligung an der Bahn Müllheim- adenweiler genommen; an der Elektrischen Veberland- Zentrale Oberhausen.-., die das Gebiet zwischen Lahr und Freiburg versorgt, beteiligte sich die..G. durch Ueber- nahme von Aktien, ebenso aàn der Hessischen Eisenbahn- len-Gesellschaft in Darmstadt, einem Unternehmen, dem Betrieb der Straßenbahn in Darmstadt, sowie die Strom- Lier ung der Stadt Darmstadt und der Landgemeinden in Jer, Kreisen obliegt. Gegen Ende des Jahres 1912 erfolgte der Kauk sümtlicher Aktien des Elektrizitälswerkes Rauscher- mühle im rheinischen Kreise Mayen. Das Wasserkraftwerk Wird durch eine neue Dampfzentrale ergänzt, das UVeberland- netz wird auf den ganzen Kreis und darüber hinaus ausge- dehnt. Im Jahre 1913 wurden die Lichi- und Kraftwerke der Moselkreise.-G. in Bernkastel-Cues ins Leben gerufen. Mit em Kreis Bernkastel wird ein Bau- und Pachtvertrag ab- geschlossen. Der grobe der Geschäfte machte es bald notwen- dig den Vorstand zu erweitern. Im Jahre 1912 trat Herr ustav Nied, bis dahin Ober ieur und Leiter des lech- nischen Büros des Reichstages ENz Dr. Oskar von Miller, als stellvertretender Direktor und dann als Milglied des 97175 Standes in die Leitung des Unternehmens ein. Ihm 10 gte Dae 1013 Herr Baurat Heinrich Schöber b bis dahin erent im hessischen Ministerium. Neben dem Bau neuer Aulagen destand die Hauptaufgabe der Jahre 1913 und 1914 m der inneren Ausgestaltung der 80 rasch aus dem Boden ge- Wachsenen Unternehmungen, in der Aufsuchun und Anwen- ung aller Miulel und Wege, um Belrieb und Verwallung möglichst wWirtschaftlich zu gestalten. In das erste und zweite Kriegsjahr fiel der Bau des neuen Verwaltungsgebäudes in der Innerhalb der Kriegszeit vollzog sich noch ein Ereignis von großer Bedeutung. Im Jahre 1917 wurde der Vertrag mit den..W, über die Rheinischen Siemens-Schuckertwerke in freundlichem Seiderseitigen Einvernehmen aufgehoben. Auf Wunsch der .S. W. änderte sie ihren Namen in Rheinische Eleklrizitäts- Aktiengesellschaft Mannheim, abgekürzt Rhein-Elektra. Damit trat der Beginn eines neuen Zeitabschnittes im Werde- Kle der Gesellschaft aäußerlich in Erscheinung. Nach dem iege wurde die Bautätigkeit eitrig wieder àufgenommen, und ging vom Jahre 1919 an mei und mehr von der Bau- tätigkeit für eigene Rechnung und verwandte Unterneh- mungen auf den Bau für fremde Rechnung über. Der große Umfang der Baugeschäfte drückt sich am besten darin aus, im Dezember 1921 das 2000. Ortsverteilungsnetz für elek- teische Energie und der 6000. Kllometer Hochspannungslei- tung von der Rhein-Elektra fertiggestellt Wurde. Auch bis- ber kremden Arbeitsgebieten hat sich die Rhein-Elektra zu- ewandt durch Beteillgung an anderen Unternehmungen. Von er Gründung an standen der Rhein-Elektra die Süddeutsche Disconto-Gesslischaft, das Bankhaus Straus& Co., Karlsruhe und die Süddeutsche Bank in Mannheim treu zur Seite. Der große Aufbau des Unternehmens wäre aber nicht zu erreichen gewesen, ohne die tatkräftige Unterstützung durch den Auk- Slchtsrat, ohne das vortreffliche Verhältnis, das allezeit Ewischen Aufsichtsrat und Vorstand herrschte. Heute setzt Seh der Aufsichtsrat wie folgt zusammen: Kommerzienrat Theodor Frank-Berlin, Vorsitzender, Geh. Kommerzienrat Dr. G. Ritter von Petri, Nürnberg, stellv. Vorsitzender, ommerzienrat Max Berthold, Nürnberg, Kommerzienrat reHans Clemm, Mannheim, Kommerzienrat Franz Ludo- riel Ludwigshafen, Dipl.-Ing. Otto Noether, Mannbeim, ommerzienrat Dr. M. A. Strauß. Karlsruhe, Bankdirektor Pr. Max Hesse, Mannheim und Kommerzienrat Hermann otz-Mannbeim. Mit Befriedigung kann die Rhein-Elektra auf alle die Weitverzweigten elektrischen Anlagen, die sie in Südwest- geutschland erbaut. hat, Hindileen Aus ihnen spricht das treben nach— und Sorgfalt, der Wunsch, etwas schaffen, was der Volksgemeinschaft zum dauernden en gereicht. Gegenwärtig wächst ein neues Werk aus 49 Boden, das Großkraftwerk Mannheim, das eine Entstehung den. Anregungen der Rhein-Elektra ver- 4 855 t, von ihr entworfen worden ist und nunmehr unter ihrer Vor teil eitung errichtet wird. Mit diesem Grobkraftwerk ist der ame des Herrn Direktor Oskar Bühring für alle Zeiten aadpe denn die Entstehung dieses Werkes ist auf geine dhe 15 detückrulühren, wie er überhaupt der geistige i8 lie Ausbaues und der Ausdehnung seiner Firma or nicht 75 in der elektrischen Industrie Weltruf besitzt. 8g dr 1 1 Zeit konnten wir die erfreuliche Mit- ochschul 1 8— dan Herrn Bühring von der Technischen Aehen Wurt Welehetgdte Warde eines Ehrendokiors ver- Auflan F bei der Bürgerschaft allgemei- — 2 Ir wünschen der Firma auch fernerhin erfolgreichen und glanzenden Aufstieg wie zinen Mer. 3 —.— N 4 Dividende von 1624%. des Mannheimer Generel-Anzeiger Dollarkurs 3 Diskontherabsetzung in Schweden. Aus Stoc kholm wird gemeldet: Die Reichsbank setzte ihren Dis kontsatz mit Wirkung ab 1. Juli von 5 auf 4% herab. Dresdner Bank, Dresden-Berlin. Die in Dresden abge⸗ haltene Generalversammlung setzte die Dividende auf 1696 für die alten und 8% für die jungen Aktien ſest. Die Ver- waltung teilt mit, das der Geschäftsgang im Kontokor rent als auch im laufenden Geschäftsjahr lebhafter sei, während die Effektenumsatze an Umfang nachgelassen haben. Die Geldversteifung scheine sich Weiter zu verschärfen. Die Zwangsanleihe müsse notwendigerweise zu einer Weiteren 77 Mark. — Zuspitzung dieses Verhältnisses führen, ohne die Eindäm- mung der Notenflut erreichen zu können, die durch die Wiedergutmachungsleistungen und Verschlechterung des Markkurses anzuschwellen drohe. Eine Wendung könne erst durch Verringerung der unerträglichen Wiedergutmachungs- verpflichtungen hervorgerufen werden. Elektrizitäts- Aktiengesellschaft, vorm. Lahmeyer.-., Frankfurt a M. In der gestrigen Generalversammlung, in der zehn Aktionäre anwesend Waren, die 30 850 Aktien ver- traten, wurden die Anträge der Verwaltung genehmigt und die Dividende auf 12% kür die alten und 6⸗% für die jungen Aktien festgesetzt. Die Dividende ist ab 8. Juli ds. Js. zahl- bar. Die der Amtsdauer nach ausscheidenden Aufsichtsrats- mitglieder Karl Andreae Schmidt, Geh. Kommerzienrat Dr. H. P. Felix beutsch und Generalkonsul Kurt von Neufville wur- gen Wiedergewählt. Außerdem wurde Herr Georg v. Simson, Pirektor der Bank für Handel und Industrie zu Berlin neu in den Aufsichtsrat gewählt. Kostheimer Cellulose- und Papierfebrik.-G. Auf der Tagesordnung der in Berlin stattgehabten Generalversamm- lung standen lediglich Aufsichtsratswahlen. Die alte Ver- walfung legte ihre Aemter nieder, wWäbrend die Gruppe Hart- mann die Herren Geh. Rommerzienrat Dr. Brosien, Beg. Rat Dr. Janzer Mannheim und Bern. ferner Hofrat Hart- mann, Generaldirektor Brand wie die Bankdirektoren Gold- schmidt und Guttmann vorschlug. Rechtsanwalt Dr. Ruge. der s. Zt. auch in der am 12. Mai in Mannheim abgehaltenen .-V. wiederholt das Wort ergriff, beansfandete, daß die Vorzussaktien von der Abstimmung auszuschließen seien und bemerkte, daß er den alten Aufsichtsrat wiederwähle und hinzuwshle Generaldirektor Gottfrſed Sueret-Darmstadt vie sjich selbst. Geh. Komm.-Rat Dr. Brosien entgegnete, daß SIel unde s. 7t. geschaffen wurden gegen die Möglichkeit franzö- gigeber Wünsche. Die Abstimmung ergab, daß 10817 Stim- men kür ung 4738 gegen die Hartmannsche Liste stimmten. Wobei sich die Berliner Hapdelsgesellschaft mit 176 000 Abstimmung enſbfelt. da sie vorher mangels Er- uterung der Verwaltung vieht jy der Lage gewesen sei. jhreo Deponepten öber die Piehtung Aufznklären, jin der sie etimmen werde. Dr. Ruge gabh Protest zu Protokoll. Die Harftmapppertef gewrarfigt offenber Apfechtupgsklage. Iys- Anf ſhrer Seſte, geogen- dhon den 4888 des unbekannten Großaktiopäars und einzelner Mitlsyfor. Deutsche Kaliwerke Berntèerode. Die ordentliche General- versammlung, in der ein Aktienkapital von 51 603 000 ver- treten War, setzte die Dividende auf 209 fest. Von der er- waltung wurde ein ausführliches Bild der Lage in der ali- industrie gegeben, Es wurde darauf hingewiesen, daß die Frachtsätze sehr hoch seien und daß der KRonzern sämtliche Fabriken bis zur Grenze der Produktionsfähigkeit in den Betrieb gestellt habe. Eine weitere Vergrößerung der Fabri- ken sei infolge der Lage des Baumarktes nicht möglich. Trotz mehrfacher weiterer Erhöhungen der Löhne ständen die Preise für Kali verhältnismäßig hinter denen anderer Waren zurück. Aktien der samt hotte sie 4815 Sfammaßhtion Neueste Draktherichie. Nürnberg, 1. Juli. In der gestrigen.-o. Generalver- sSammlung der Deutschen Glas- und Spiegeliabriken---G. in Fürth würde die Erhöhung des Aktienkapitals um 3,8 Mill. Stamm- und 0,6 Mill. Vorzugsaktien auf% 10 Mill. Stamm- und 4 1 Million Vorzugsaktien beschlossen. Der Ausgabe- kurs der neuen Aktien beträgt 220%. Die Aktien werden im Verhältnis von:1 angeboten. München, 1. Juli. In der gestrigen Generalversamm- lung der Deutschen Lebensversicherungsbank„Arminia“ wurde die Dividen de auf 22% festgeselzt. Düsseldorf,1. Juli. Von einem Bankkonsortium unter Führung der Dresdner Bank wurde die Bankfirma Getreide- kinanzierungs-.-G. mit einem Aktienkapital von& 25 Mill. gegründet. Die beteiligten Bänken beabsichtigen, durch dieses Bankinstitut finanzielle Mittel in gröherem Umfange bereit zu stellen, um dem Getreidehandel und der Mühlenindustrie die für die Ernäbrung der Bevölkerung notwendige Getreide- einfuhr zu erleichtern. * Nürnberg, 1. Juli. Das Großkraftwerk Franken-.-G. in Nürnberg erhöhte seine Dividende von 5 auf 896. Berlin, 1. Juli. Die Union, Allg. Versicherungs-.-G. verteilt bei einem Reingewinn von 4 879 176(602 294) eine * Berlin, 1. Juli. Die.-V. der David Richter-.-G. in Chemnitz beschloß die Ausschüttung einer Dividende von 40%(20%) und genehmigte die vorgeschlagene Kapitals- erhöhung von 4 auf 7 Millionen. Börsenberichte. Mannbheimer Efektenbörse. Mannheim, 30. Juni. Die Tendenz war bei ruhigem Ge- schäft etwas fester. Im Verkehr standen Badische Bank zu 540%, Pfälz. Bank zu 45%, ferner Anilin zu 720% und Benz zu 445% Höher gesucht blieben Wgaggonfabrik Fuchs zu 55096, Karlsruher Maschinenbau zu 750%, RheinElektra zu 405% und Wayß& Freytag-Aktien zu 414%(letztere ex Bezugsrecht). Deuisenmarkt Unaufhörlicher Sturz der Mark. Der Dollar von 376 auf 377 gestlegen. Mannheim, 1. Juli. Die deutsche Mark fällt seit 2 Wochen an der New Vorker Börse von Tag zu Tag, jedoch ist der Börsenverkehr in Devisen infolge der starken Nachfrage nach denselben im allgemeinen sehr lebhaft. Die Kurse sind jedoch wieder derart gestiegen, daß man immerhin eine ge- wisse Reserve im Ankauf beobachten kann. Am hiesi- gen Platze ist das Devisengeschäft ebenfalls sehr rege, wobei folgende Kurse genannt werden: Holland 14 550 bis 14650, Kabel New Vork 377379, London 1665—41675, Schweiz 7100—7175, Paris 3160—3180, Brüssel 30003020, Malland 1770—1780.„„* New Vork, 30. Juni Die Reichsmark notierte bei voOon 5 Börsenschluß mit 0,2638(0,27) cents, was einem Dollerkurse 375,59(370.87) entspricht. e e Waren und Märkte. Berliner Metallbörse vom 30. Jquni. Preise in Mark fur 100 Kg. 29. Iuni 90. Juni 17 5 Elektrolytkupfer 11161 1134 Aluminium.Sarr 495 15 Salfinadekapter 9od-10080 fos— 10100] inn, usländ. 24900 25100 25200—25300 an- adh 24800—24909 Blei 39254000 400—4100] Auttenzinn goheink CVb.-Pr.) 4311 4472 Mlokel 21809-2200%0 22000—22400 do.(fr. Verk.) 400—46%0 4500 4600] Antimon 3700 38800 2750• 4800 Plattenzink 3700— 800 5750— 3850 Silber für 1cg. 7875—8050 8125—8175 Aluminlum 14¹⁰ 140⁵0 Platin p. Gr. 917⁰ 9⁴⁰ London, 30. Junl(WS) metallmarkt. Cin Lst. für d. engl. t. v. 1016 kg. 29. 380. destseleet. 66.50 56.—] Blel 23.75 23.75 Kupter Kass 61.65 62.— okel 160.— 169.— Zink erpt. 27.65 27.75 do. 3 Monat(.15 62.50 Zinn Kassa.85 152.75] Auecksiber 11.—.— do. Elektrol 69.50 69.50] do. 3 Monat 153.— 158.7% Antimon— 34.— LAverpool, 30. Jun(/83) Baumwolle.(in engt. Pfd. v. 434.) 29. 30. September 16.30 16.45 Umsatz 10000 6000 August 12.64 12.35 Alèexandrtia 39.260.78 Import 10006 8290] Sept. 12.51 12.23 November 30..—. Jum 12.80 12.58 Oktober 12.39 12.11 Ubderägypt. 23.15 27.85 Jull 12.74 12.46 Aegyptische 16.60 18.25 Oktober 20.90 28 65 Amerikaunischer Funkdienst. New Lork, 30, lun(WS) Funkdlenst.(Rachdruok verboten). 29. 30. Tuf. ⁊us. 6000 11000 stand Wt. 12.— 12.— Kaftoe loko 10.80 10.3½Elektrolyt 13.28 14.75 Ored. Zäl..50.50 Jult 10.083.91 Zinn loko 30.75 31.— uck Centrt.73.79 Septemb..94.73 8lol.80.73 Terpentla 129.— 128.— Dezemb..23.61 Eink.42.30 Savannab 113.— 118.50 März.59.4 Elsen 24.50 24.50 N. Oel gaum 21.80 27.50 Mal.57.37 welübleon 0.76[ Welten rot 132.30 131.75 Saumw. loko 22.20 22.1½Schmalz wWi. 12.27 Hart loko 132.50 182.25 iuli 21.64 21.56 raig.—.—dais loko 76.50 76.50 August 21.64 21.20 Saumwsatöl 11.15 11.1 Mcte niedr.Pp..50.50 September 21.00 21.72] Juli 11.18 11.17] asohst r..25.25 Oktoder 21.65 27.52 Petrol. oases 15.50 15.50 detrafr Engl..—.— November 21.55 21.5 tanks.— 6. Kontinent 15.— 15.— Chlieago, 30. Junl(W3) Funkdlenst.(Machdruok verboten). 29. 80. Welzen jull 114.85 114.25 Roggen Sept. 86.55 86.25 Sonwelne „ Soept. 715.88 118.— Sobmatz juſi 11.35 11.27 lelont niedr. 10.30 10.85 Mals Jull 62.50 62.15„ Sapt. 11.62 11.55 nöchst. 11.— 10.95 „ dez, 68.28 685.30 Por ju..— Schw. giedr. 10.88 10.40 nafer fjull 36.15 35.68 Rlppen juli 12.05 11.95 hächst. 10.80 10,75 „ Sept. 40.— 39.75 Speok nledr. 1107 11.75 Zut. Cbloago 30000 48900 Roggen Jun 86.75 35.50 nöchst. 13.— 12.75 westen 115000 102000 22a.( AAAAAA Kursbericht über Kali-Aktien und-Kuxe mitgeteilt vom Bankhause E. Calmann, Hannover. Notierungen vom 20. Juni. Nach- An- Nach- An⸗ Name kraßpe gebot trage gebot Alexandershall. 14000 14%0 Marſe— Allcenhal„ 19000] 19500] Marie Lulsse 20000 Aller Hemmonlls—— Mes 21000 Asse* 93000 95000 MWeimershausen 9200 3800 Belenrode—— Neusollstedt. 33000 35000 Bergmannssegen 180000 1%[ Neustessfurt 235000 300000 Bernstorrt 25000 27000 Obernoo 250%0 27000 Braunschwelg-Lüneburg. 47000 48000 Seige Sugen 1 Burbsgß 320000 335000] Ransbach 1 30000 32000 Zurggrf 25000 27000] Reichskrone 235000 27000 Oarlsſund 54000 600% Reinherdsbruunn 27000 31000 Carishall 420500 31000 Richerd 23000 27ů00 Einigkeit 1000 33000 Rothenberg ee— Ellers.„„„43000 45000 Rothenfelde 50000 52000 Etiohssegen 37000 30000] Rössing Barnten 67000 69000 Felsentett. 63000 63000 Sachsen Weimar. 113000 18000 Eriedriontode 43000 45000] Sefzmunde% 6000 Fürstenhell 56000 62500] Schwerzburg„%% 3700 Gobra 65000 68800 Siegtried..„„0051390 Slockaut b. Sonderslaus. 280000 205000 Siegtried Gilèssen 134000 138000 Srossherz. Wilhelm Ernst 57oοο 59500 Thüringen 31000/ 35000 Gonthershall 55000] Volkentoda„30000 91000 Habigshorsetet 3000%000] Weibeck 595„ 71000 73000 Hanse Silberberg 88000 9000 Waſtee 28000 700 ſegwigsberg 12200 12800 Wſiſheimsbhejfh.. 1250%138000 Hleiligenmüffes 9000 950 Wihelmshall-Oelsbürg 21000 23000 Hleiſigentoda 4150000 15500% Wintershall 1250000 1350000 Heimboſdshausen 24000 26000 meldrungenn 13000 14000 Sale 120 1280 15000 14000 Sentbe · 250 280 Heringen 47000 48500 Stossherzog von Sachsen—— Hermann i 5 20000 Hellesche Rall 1260 1280 Hindenburg 127000 132000 Hengoversche Kall St. 970 1000 ödeeg 100000 105000 Wae— 12⁰⁰(³²⁰ üpstegt 1 620. 5* N 2 2 fluge 9 652590 138500] CSenn immentode 5000 67000] Fondenbdeg 205 2ʃ50 ixmgard 23000 30000 Sslzdefturh. 2373 2425 Jopennsshell:: 39000 47000 Sigaugdsnall... 200 2759 Kaiserodee 330000 360000 Stelatörds 870 380 Königshall. 27000 13.000 8 810 830 Marlaglück— ittekinng 5900 25 Mansfeſdder 3⁵0 37⁸ Tendenz: Ruhig. Einige Umsäàtze in Felsenfest, Hüpstedt und Heringen. Von der Rheinschiffahrt. e. Mannheim, 30. Juni. Der Umschlagsverkehr in den hiesigen wie Ludwigshafener Hafen ist lebhaft. In letzter Zeit kamen größere Mengen englische Kohlen hier an, wodurch die Umschlagsbetriebe vollauf Beschäftigung haben. Die Wasserstandsverhältnisse sind günstig, sodaß die Kähne auf ihre volle Tragfähigkeit beladen werden. Nach dem Oberrhein ist die Schiffahrt sehr lebhaft. Ebenso ist der Verkehr von Straßburg nach Basel infolge des auflerordent- lich günstigen Wasserstandes ein reger. Das Talgeschaàft läht noch sehr zu wünschen übrig. Ab und zu geht ein beladenes Schiff mit Salz oder Holz nach dem Mittelrhein ab. Dagegen ist das Geschäft am Niederrhein viel lebhafter. Die Schlepplöhne nach dem Oberrhein werden wie folgt notiert: nach Karlsruhe 30—35, nach Kehl/ Straßburg 80—85 pro Tonne. Der Talschlepplohn steht 1400% über dem Normaltarif. An Tagesmiete wird bezahlt 1—4, 25 pro Tonne und Tag und in Fracht 4 45—50 pro Tonne. Das Geschäft in Holland hat auch etwas nachgelassen. Z. Zt. wird bezahlt 3 Cent pro Tonne und Tag in Tagesmiete und in Fracht 1,50—2 fl. Die Neckarschiffahrt ist nach wie vor eine sehy lebhafte. Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli Pegelstatlon vom Datum fihein 26 J 27. 23 29 20. 1 Semerkungen Sohusterlnsel.35.90[222.35.95 Abende 6 Uhr ehll.„„„„„„„ 168 566 75 367 360 6 Naohm 2 Uhr Maxau 5693.57.63.64.55.51 Nachm 2 Unhr Mannheim.83.79.70.73.72.53/ Rorgens 7 Uhr Malnt.„„45435.-8. 12 Uhr Kaub„„„„„„„3223.14 3063.04.043.03 verm. 2 Uhr KGlnn„„„.01.97.79.7.74.72 Maohm. 2 Uhr vom Neeckar: 5 Mannhemnm.74.68.60.60.50.50] Vorm 7 Unt Hellbrornnn 90.88.43.55.48.55.55 Verm 7 Unr Ostwelnd. flelter. + 8. Wasserwärme des Rheins am 1. Juli morgens 6 Uhr 140 f. —— Mannheimer Wetterbericht vom 1 Juli morgens 7 Uhr. Batometer: 7620 mm. Thermometer: 18.1 C. Niedrigste Temperatur Nachts: Niederschlag:.0 Liter auf mer Herausgeber. Druckere Dr. Haas, Mannhei „. Geuneral⸗Anzeiger, G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Verontwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: J..: Franz Kircher: für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J..: Joſef Gailhofer, für Anzeigen: Karl Hügel. 4 12 13 * 12 92 2* 1 Platze, wo er ſeine Uebungen enrz Bidang und Anterhalkung. Nr. 23. 8 mannheimer General · Anz eeeeeeereeeer, eee eiger.(Mittag- Ausgabe.) 07 Samsfag, den 1. Juli 1922. 5 +80 B i ldu 9 ————— Cebensbildung. Von Profeſſor Dr. Budde⸗Hannover. Unter den Vorwürfen, die in unſerer Zeit den höheren Schulen gemacht werden, hört man vielfach auch den, daß dieſe Schulen zu ſehr auf bloße Gelehrſamkeit hinarbeiten, und daß ſie in ihrem Unterricht zu wenig die Bedürfniſſe des prat᷑⸗ tiſchen Lebens berückſichtigen. Diejenigen, die dieſen Vor⸗ wurf erheben, verlangen, daß in den höheren Schulen die Un⸗ terrichtsſtoffe vor allem nach ihrer Verwendbarkeit im Leben ausgewählt werden ſollen. Nur wenn dies geſchieht, können jene Schulen nach ihrer Meinung zu einer Lebensbildung füh⸗ ren, und eine ſolche dürfe allein ihr Ziel ſein. Wenn auch keineswegs beſtritten werden ſoll, daß unſern höheren Schulen noch immer eine gewiſſe Lebensfremdheit an⸗ haftet und daß ſie in eine engere Beziehung zu dem wirklichen Leben gebracht werden könnten und müßten, ſo muß doch vom pädagogiſchen Standpunkt aus ein Utilitarismus, der nur das in den höheren Schulen zulaſſen will, was im praktiſchen Le⸗ ben direkt verwandt werden kann, der nur nach dem fragt und nur das billigt, was unmittelbaren Nutzen verbürgt, entſchie⸗ den zurückgewieſen werden. Er faßt den Begriff der Lebens⸗ bildung viel zu eng und einſeitig. Auch wir vertreten eine Lebensbildung, aber wir nehmen dieſen Begriff viel weiter. Es handelt ſich bei uns beim Leben nicht bloß und nicht in erſter Linie um das praktiſche Leben mit ſeinen materiellen Werten, ſondern vor allem um das perſön⸗ liche Leben mit ſeinen ſeeliſchen und geiſtigen Werten. Daß erſt das Leben dann vollinhaltlich und vollwertig erfaßt wird, wenn es in dieſem Sinne verſtanden wird, das will auch das bekannte Bibelwort beſagen, daß der Menſch nicht vom Brot allein lebt. Somit muß eine echte Lebensbildung vor allem eine geiſtig⸗ ſittliche Bildung ſein; ohne ſie iſt alle bloße praktiſche Bildung pädagogiſch wertlos. Jene geiſtig⸗ſittliche Bildung ſoll den heranwachſenden jungen Menſchen in den Stand ſetzen, ſich in Handeln Ziele zu ſetzen, die ſeinem perſönlichen Leben erſt einen Sinn und Wert geben und die ihm eine innere Selbſtändigkeit gewähren gegenüber der Natur und dem Schickſal. Wer eine ſolche Selbſtändigkeit ſich errungen hat, der wird auch dann beſtehen, wenn die Stürme des Lebens ihm irdiſche Güter vernichten, während derjenige, der eine bloß praktiſche Lebensbildung erworben hat, die keine anderen als materielle Ziele kennt, unter der Wucht ſolcher Stürme zuſam⸗ menbrechen wird. Er hat nur eine äußere Lebensbildung, die nur ſo lange ausreicht, als äußeres Glück und Wohlergehen ihm treu bleiben, die ihn aber im Stich läßt, wenn Unglück und Leiden ihn bedrohen; ihm fehlt dagegen jene innere Lebensbil⸗ dung, die in ihrem Beſitzer ſeeliſche und geiſtige Kräfte erzeugt, die ſich allen äußeren Lebensſchickſalen überlegen erweiſen. Dieſe innere Lebensbüdung macht den Menſchen erſt zu einem autonomen ſittlichen Weſen, das, um mit Kant zu reden, allem bloßen Mechanismus der Natur überlegen iſt: erſt ſie ſchafft ihm ein ſelbſtändiges perſönliches Leben; erſt e macht ihn zu einem wahren Menſchentum. Und daß der gendliche Menſch die Kraft gewinne, ſich zu dieſem wahren Menſchentum emporzuarbeiten und damit ſeinem Leben einen Ewigkeitswert zu geben, das muß das oberſte Ziel aller echten Lebensbildung ſein. Ein Menſch, der dieſc Kraft erlangt hat, wird auch an, die Aufgaben, die ihm gerade ſeine Zeit und ſein Beruf ſtellen, mit viel tieferem Ernſt und ausdauerndem Fleiß herantreten, als der, der nur äußere Lebensbildung mit nur materiellen Zielen hat, und ſo wird er auch in ſeinem Wirken für ſeine Mitmenſchen, alſo im praktiſchen Leben für die All⸗ gemeinheit wertvollere Erfolge erzielen, als jener. Auch im praktiſchen Leben ſind wirkliche und dauernde Erfolge nur möglich auf der Grundlage eines geiſtig⸗ſittlichen Innen⸗ lebens 5 Ein ſolches Innenleben in den Zöglingen zu ſchaffen, das muß das oberſte Ziel aller wahren Erziehung ſein. Eine Er⸗ ziehung, die dieſes Ziel in erſter Linze erſtrebt, gewährleiſtet auch die beſte Lebensbildung. Lebensbildung beſteht nicht in der bloßen Heranbildung für praktiſche Lebenszwecke; ſie würde die Seele leer laſſen und damit alles echte perſönliche Leben ertöten. Allerdings kann und ſoll eine ſolche praktiſ he und Un Bildung in unſeren höheren Schulen ſtärker gepflegt werder⸗ als es bislang geſchehen iſt, aber ſie muß immer unterge⸗ ordnet bleiben dem höheren Ziel der Heranbildung ſelbſtän⸗ diger, ſittlicher Perſönlichkeiten mit eigenem und inhalts⸗ vollem Innenleben. perſönliches ſittliches Leben geſtalten und erſt in zweiter Linie an die Forderung des praktiſchen Lebens denken; ſie ſoll zu⸗ nächſt erſtreben, was gut, und erſt dann, was nützlich iſt. Sittliche Charakterbildung muß das oberſte Ziel aller Erziehung ſein, nicht die direkte Vorbildung für die Erfor⸗ derniſſe des ſpäteren Berufes. Berufsbildung iſt noch nicht Lebensbildung. Aber Lebensbildung iſt auch nicht identiſch mit gelehrter Bildung: dieſe pflegt zu einſeitig nur Verſtand und Gedächtnis und vernachläſſigt zu ſehr die anderen Gei⸗ ſteskräfte, wie Wille, Gemüt, Phantaſie, die für ein vollwer⸗ tiges perſönliches Leben noch wichtiger ſind als Verſtand und Gedächtnis. Das haben die höheren Schulen ſeit Hegels Zeit zu ſehr aus den Augen verloren und deshalb keine wahre Lebensbildung, ſondern nur eine gelehrte Bildung er⸗ zielt. Ein Intellektualismus und ein Hiſtorismus haben ſie von ihren wahren Zielen abgelenkt; zu ihnen kann ſie nim⸗ mermehr ein nur praktiſche und materielle Ziele verfolgender Utilitarismus zurückzuführen, ſondern allein ein in einer gei⸗ ſtig⸗ſittlichen Welt wurzelnder Idealismus, der über Gelekrte und bloß praktiſche Menſchen hinaus ſich ſittliche Perſönlich⸗ keiten als Ziel ſetzt. Beſuch bei Wielaud in Weimar. Skiaze von Paul Burg. An einem Fenſter lugten Mädchenköpfe nach dem Fremden, der des Hofrats Wohnung erfragte. Zwiſchen zwel Gaſthäuſern ſaß Herr Chriſtoph Martin Wieland warm unterm niederen Dache, hatte die Nachtmüge tief ins pocken⸗ narbige Geſicht gezogen, daß bloß ſeine ſpitze Naſe hervorſchaute, und malte emſig ſeine zierlichen Buchſtaben aufs Papier. Frau Dorettchen deckte den Eßtiſch ab. Am Ofen ſaß die Großmuütter Regina Katherina und ſchälte Kartoffeln. Nach alter Gewohnheit hatte ſie ſich auch für den frühen Morgen ſchon hübſch adrett gemacht und liebäugelte gar des öfteren mit dem gegenüberhängenden Rund⸗ ſpiegel. Oh, der Chriſtel Martin! Aus der Ferne ſtreichelte die Sechzigjährige ihren vortrefflichen, immer fleißigen Sohn mit zärt⸗ lichen Blicken. Klapp! ging die Haustür tapp, tapp ſcholl's auf dem Vor⸗ ſaal. Im Nu flog auch die Stubenkür ſchon auf und ließ einen herein, hochgewachſen, ſchmal und ſchnell— im blauen Schoßrock mit gelben Stiefeln. „Werther!“ ſchrie die Frau Paſtor, entſetzt wie vor einem Ge⸗ ſpenſt, und ſchlug die zitternden Hände nach dem Herzen. Vater Wieland ſauſte auf ſeinem wackligen Stuhl herum, die kleinen Augen weit aufgeriſſen.„Ja das iſt doch...!“ Da geſchlurrt und ſtreckte dem Eingetretenen beide Hände entgegen. „Grüß Gottl“ klang es ſonor im Gemache. Hüben ging auch eine Tür auf, ein Kinderhaufe quoll herein, rotſchnäblig, braun⸗ haarig und ſchmutzig vom Frühbrot und Spielen. Großmutter und Mutter wollten ihnen wehren— aber das Völkchen hörte ſeines Herrn Vaters fröhlich haſtende Stimme und war darob wie aus Rand und Band. „Herzlich— herzlich willkommen in Weimar, Goethe!“ „Ebenſo herzlich bedankt, Herr Hofrat Wieland!“ „Schmeißt doch das Kindspack hinaus,“ kommandierte zur Seite. Seine die Tobenden. „Nicht doch!“ Goethe erwiſchte einen der Wuſchelköpfe beim Röckchen und ſchob ihm ein Zuckerſtückchen, von der geſtrigen Redoute noch zur Hand, ins ſchmierige Mäulchen.„Ich will alle vier, fünf haben, Herr Hofrat—!“ Freudetränen ſtanden dem beglückten Vater in beiden Augen. Laſſen Sie die Titelei; es iſt Alberei. Wer meinen Kindern gut iſt, der kann auch meinen Büchern nicht böſe ſein. Sagen Sie„Wie⸗ land“ zu mir und erlauben Sie, daß ich Sie„Goethe“ heiße. Einen Stuhl her— Muttei, Frau, einen ſauberen Stuhl für dieſen ehren⸗ vollen und berühmten Gaſt!“ Aber Sie haben meinen„Goetz“ doch im„Merkur“ ſo ſchlecht rezenſieren laſſen!“ Goethes braune Augen blitzten vor Schelmerei; es war ihm plötzlich wohl geworden in der Wielandſchen Familien⸗ behaglichkeit. Die eigene ſtille Kindheit ſtand wach vor ihm, der grämelnde Vater, die Schweſter in ihrer Verſchloſſenheit.. ei, der Herr Doktor Wieland Frau wuchtete mit aufgehobenen Armen gegen Mutter ewig heiterer Sinn war in ihm ſelber zwitſcherfroh. iee Dias keich der jugend. Gefangen und in Ketten. 2 Von Skatin Paſcha.⸗ Der Chalifa Abdullahi, der allmächtige Vertreter und Raigeber des Mahdi, der in einer beſonderen Piotkamafion unter wieder⸗ 45 holter Berufung ahtet Propheten alle zum unbedingten Gehor⸗ f. tet Hatte, 0 dam für ihn verp jeß gleich nach meiner Ankunft in Rabat mich ich rufen. Ich begegnete ihm auf einem freien er ſei: machen ließ. Ich galoppierte auf ihn zu. um ihn, meine Lanze ſchwingend, mit dem üblichen„Fi schan Alah ur rasul(Für Gott und den Propheten) zu begrüßen, und kitt dann hinter ihm nach ſeinem Hauſe. Hier umarmte und drückte er mich an ſeine Bruſt und ſagte: Gott ſei geprieſen, daß er uns vereinigt! Wie befindeſt du dich nach der Auſtrengung der Reiſe?“ „et, Gott ſei gebrieſen, daß er mich dieſen Tag erleben ließ“, erwiberte ich. Ohne dieſe ſchmeichleriſche Höflichteit geht es nicht ab. Der Chalifa hatte ein hühſches Arabergeſicht, das Antlitz unr⸗ rahmt von einem leichten dunkeln Backenbart. Er war von licht⸗ brauner Farbe und prächtigem ſchlankem Körperbau. Beim Sprechen lächelte er ſtets und Ae dabei eine Reihe blendendweißer Zähne. Während des Mahls, dem er ſelbſt wacker zuſprach, fragte er mich, warum ich ihn nicht außerhalb der Stadt erwartet hätte und „ohne. ſeine Bewilligung in dieſe eingetreten wäre. „Man betritt das Haus ſeines Freundes,“ meinte er lächelnd, „nur Euſchubi⸗ Erlaubnis.“ Entſchuldige mich, ſagte ich,„keiner von uns hoffte, daß du dich ſelbſt bemihen würdeſt, uns entgegenzureiten; als 1 am Eingange der Stadt die. Schläge deiner Kriegstrommeln und den Ein erſchütterndes Drama entrollt ſich in dem Werk„Feuer und Schwert im Sudan“7 von Slatin Paſcha, das den 16 Band der bekannten Sammlung„Re iſen und Abenteuer“(Brochhaus, Leipzig), bildet. Slatin ſvar durch ſeine hohe Stellung als Gouverneur und durch ſeine überragende Intelligenz das wertvollſte Opfer, das der Maßdi und ſein Nachfolger, der Chalfa, beim Zuſommenbruch des ägypti⸗ ſchen Sudan in die Hände bekommen hatte. In jahrzehntelanger Ge⸗ fangenſchaft mußte Slatin fürchterliche Oualen erdulven, und erſt nach rielen mißlungenen Verſuchen wurde er aus abentenerlicher Flucht wie durch ein Bunder aus der Hölle des afxikaniſchen Deſpoten gerettet. Durch das Erigegenlommen dez Verlags Brockhaus ſind wir in der⸗ Lage, unſern Schall deiner Umbaia vernahmen, ſagte man uns, du ſeieſt ausge⸗ ritten, um der Hinrichtung eines Verbrechers be zuwohnen.“ „Bin ich denn ſo ſehr als Tyrann bekannt,“ fragte er mich, „daß der Schall meines Kriegshorns den Tod eines Renſchen be⸗ deuten muß?“ 5 „Nein, man kennt dich als ſtreug. „Jawohl, ſtreng bin ich vielleſcht, doch ich muß es ſein, und du wirſt es während deines Aufenthalts bei mir verſtehen lernen.“ Ein Sklave brachte die Meldung, Leute ſeien vor dem Hauſe, die um die Erlaubnis bäten, mich zu begrüßen. Sie taten es erſt, nachdent derChalifa ihnen die Erlaubnis erteilt hatte. Nach der üblichen Daannug daß ſich alle glücklich ſchätzten, die Zeiten des Mahdi erlebt zu haben, entfernten ſie ſich wieder; einer der Beſucher winkte mir heimlich und flüſterte mir zu:„Sei vorſichtig halte deine Zunge im Zaume und traue niemand!“ Ich beherzigte ſeine War⸗ nung. Nach Mittag ließ uns der Chalifa ſagen, wir ſollten uns zum Gange nach der Moſches bereithalten. Der Betplatz war gedrängt poll. Als der Chalifa ankam, breitete man Schaffelle aus, auf denen ich mich neben ihm niederließ. Einige Minuten ſpäter erſchien der Mahdi. war für den Mahdi als Vorbeter vor er mußte alſo auf uns zugehen. Je Das Gebetfell unſerm Platze ausgebreitet, 1 Ich war etwas vorgetreten; er begrüßte mich mit:„Salam alefkum“ was wir allo mit:„Aleikum es ſalam“ erwiderten. Er reichte mir die Hand zum Kuſſe, lud uns ein, uns zu ſetzen, und hieß uns willkommen. „Biſt du zufrieden?“ wandte er ſich zu mir. „Gewiß“, antwortete ich ihm,„da ich in deiner Gegenwart weile, fühle ich mich wohl.“ Wir verſprachen ihm treu ergeben zu ſein, und ich bat um die Abnahme der Baia, des Verſprechens der Treue. Er ließ uns am Rande ſeines Schaffelles'iederknien. Dann legten wir unſere Hand in die ſeinige und ſagten die uns korgeſprochenen Worte nach. Damit waren wir in die Reiken ſeiner nächſten Anhänger gufgenommen und natürlich auch den für dieſe beſtehenden Strafbe⸗ ſtimmungen unterworfen. Hierauf begann der Mahdi mit ſeinen Sehren. Er ſprach über die Nichtigkeit des irdiſchen Lebens und ſeiner ermahnte zum Heiligen Krieg und malte in lebhaften Farben die himmliſche Glückſeligkeit aus, die feine Anhänger zu exwarten hätten. Zeit⸗ weilig wurden ſeine Worte bon dem Aüfſchrei perzückter Fan⸗ 1 unterbrochen. Nur wenigs ſchienen ein Gefſihl für das Komödien⸗ hafte des Vorgangs zu beſitzenn Der Chalifg hatte ſich ſchon früher entfernt und hatta angeord⸗ net, daß wir bis Sonnenuntergang beim Maßdi bleiben ſollten. Ich hatte hinkänglich Gelegenheit, den Maßdi genau zu betrachten. eine inzereſſants Proße gus dem ungemein ſpannendan Buche zu 7 Er war von hoher, breitſchulteriger Geſtalt und lichtbrauner Haut⸗ chen zupfend, auf ihn zugetrippelt kam und jährige vor dem Wertherdichter knickſte! Lebensbildung ſoll in erſter Linie ein Roche, die ſeiner einſtigen, verſchämte Dorettchen aus dem Stubenwinkel und dienerte für ſie tief vor dem großen Gaſte. Geh Männeraugen. Rock, und das kleinſte im Winkel fing an zu quarren. den Kindern, aber ſie verkrochen ſi„ ſchreiend vor ihm, brachen gleich danach jubelnd und jaulend hinter der Mutter an ſeinem blauen Fracke. land, den nächſten Stuhl in Ermangelung eines Putztuches mit ſeinem Kopfſchal ſäubernd. befinde,“ wollte Goethe ausweichen. es ſelber, Goethe.“ nächſtens ohnehin einiges anfangen. eins rennt ſich bloß den Schädel ein. Streit und Spott beiſeite!“— einem Goethe tat ihm wohl, unendlich wohl. da— war ſchon im Munde der Nation Man rackerte ſich ab. Lieber, guter Menſch du, Goethe! was er im letzten Jahre verdient hatte. er wußte von Carl Auguſt ſelber, daß Wieland die 600 Taler Penſion auf jährlich 1000 erhöht waren, Weimariſchen zu verleben. Ich bin ja einmal ſein Lehrer geweſen, darf alſo nichts über, noch gegen ihn ſagen— aber Sie, Goethe— Sie müſſen bei ihm bleiben, denn ein Mann wie Sie muß an Carl Auguſt ausbeſſern, vollenden, was ich und Görtz verpfuſcht haben. Heroiſchen ſtecken bliebe!— Jetzt brennt ein wildes Feuer in ihm. Ich, ich bin abgetan— aber Sie Menſch, von dem man ſich ein falſches kein Urteiler, ein Schwärmer. rechten Vaterhänden war neuen Machiavelli zu ſpielen, ehe die eigene Fahrt dann weiterging. war er auch ſchon flink auf ſeinen ausgetretenen Pantoffeln zur Tür ſchwärmt von ſeinem Frankfurter Doktor. In ſeine Loge wird er Sie holen und Bruder nennen. Sie laſen wohl, ich habe viel gegen die Geheimbündelei. Ich wollte mir duch Autorität beim Prinzen wahren. Eine Null, wofern man ſeinen Ruhm draußen nicht Sie ihm alles, Goethe! Und ſeien auch wir Brüder in dem Willen, unſeren Herzog zum Manne zu machen, denn es ſteckt ein heilig Feuer und ein edler Kern in dieſem jungen Menſchen!“ Wunſche. ſo lange warten wollte, eine Frau für ign wär'?“ mit ſchüchternem Aufblick fragte es Dorettchen, die ihren Mann im ganzen Leben nie anders als verehrend geſiest hatte. und bewegt. Oh, oh, es war ſchon ein berauſchender zwanzigjährigen ungewöhnlichen Menſchen und Mitarbeiter in der Nähe zu wiſſen. die ſchmalen Lippen und fuhr fort, behutſam ſein Artikelchen weiter⸗ zukritzeln. kenntnis führen. uns voraus in jede Geſellſchaft. * wirklich arbeitet farbe, halte maſſive Chalifa zurückzukehren, welche er erteilte. J mich zu erheben, da meine Knie von der ſtundenfangen, ungewohn⸗ ten Sitzart derart ſchmerzten. daß ich alle meine Se bſtbeherrſchung Als nun gar noch Großmama Wieland, an Rüſchen und Bäff⸗ gar wie eine Sechzehn⸗ ich gar viel durch die Sophie -ohl“ ſchlug er ſich lachend auf den Mund; man rfte doch vor dem glücklichen Familienvater Wieland nicht von einer ſitzengelaſſenen Bräute ſprechenl Der Hausvater zog da⸗ „Frau Paſtor, von Ihnen weiß „Dieſe iſt meine liebe, emſige Frau.“ „Sie iſt eine Perle von koſtbarſtem Schämig ſenkte die Frau Hofrätin den Blick vor vier ſtrahlender Hüben und drüben hingen ihr je zwei Kinder am „Die Faſſung iſt auch nicht zu verachten.“ Goethe langte nach; hervor und zupften „Sie arbeiten doch an meinem„Merkur“ mit?“ bettelte Wie⸗ „Das hängt davon ab, wie ich Zeit dafür habe und wo ich mich „Ich laſſe Ihnen auch den„Goetz“ nochmals rezenſieren, ich tue „Das würde mir eine Auszeichnung und eine Freude ſein, will Man muß verdienen, Wieland. Die„Stella“ hat mir voriges Jahr grad 20 Taler gebracht.“ ür d „Oh, ohl“ E. A. „Ja, Sie ſind ein geleſener und verbreiteter Schriftſteller. Unſer⸗ Sie ſind was, Wieland, allen Selig zog der Hofrat den Atem tief ein. Solch ein Wort von Dieſer junge Menſch Und er begann, behaglich auszukramen, „Dann Ihre Penſtion vom Herzog,“ zählte Goethe hinzu, denn unter der Bedingung, ſie ſtets im „Der Herzog! Waren Sie ſchon bei dem prächtigen Jünglingd Wenn er im Anlauf zum zur rechten Zeit kam Goethe!“ Was redet er Haſtiges daher? dachte der andere. Ein lieber Bild gemacht hat— aber Ob der junge Herzog bei ihm in den es müßte reizen hier ein wenig den Er wird ſich an Sie ſchließen, dafür hat er ſchon genug ge⸗ Dahin könnte ich ihm nie folgen Was bin ich nun hier? hätte. Seien Sie drückten einander die Hände und ſchieden mit ſolchem In Wielands Stube war es eine Weile hernach ganz ſtill. „Glauben Sie nicht, daß unſer Phiechen— wenn der Goethe Wieland lachte ſpöttiſch heraus. Aber dann wurde er ganz ſtill Dieſen Himme aſtürmer Goethe als Schwiegerſohn! Gedanke, dieſen ſechsund⸗ als Freund, Bruder Vater Wieland leckte ſich Sprüche. Nicht nur die Erfüllung— auch die Sehnſucht kann zur Er⸗ * Seinen Charakter zeigt man nicht in Geſellſchaft, aber er geht Von der Arbeit ausruhen.. nur der kennt den Genuß, der 5 törperformen, einen auch im Verhältnis zu 11 dieſen faſt noch zu großen Kopf mit leuchtenden ſchwarzen Augen: ein dunkler Bart umrahmte ſein Geſicht, Naſe und Mund waren gui 5 geformt und beide Wangen durch drei Einſchnitte tätowiert. Er hatte die Gewohnheit, immer zu lächeln und ſein weißes Gebiß zu aber gerecht.“ beigen. Die obern Schneidezähne waren etwas getrennt, eine Eigen⸗ ſchaft, die im Sudan als M 6 0 trug eine etwas zu kurze, vielfach geflickte Glubbe, die jedoch fauber getwaſchen und mit Wohlgerüchen parfümiert war; ein eigentüm⸗ licher Geruch ſtrömte deshalb von ihm aus, der als der — mit den im Himmel herrſchenden Wohlgerüchen verglichen wyrde. cerkmal beſonderer Schönheit gilt. Er „Geruch des Nach Sonnenuntergang baten wir ihn um die Erlaubnis, zum ch vermochte kaum, anwenden mußte, um vor dem Mahdi eine frohe Miene zu eigen. Der Chalifa uns mit dem Abendeſſer ieſen Pen Mahdi, der ſich ſo huldvoll gegen uns Nachtgebet teilte er uns mit, daß Huſein, der frühere Mudix von Berber, ankommen würde. So war es alſo richtig, daß auch Berber gefallen war! Wir prieſen den gezeigt hatte. Nach dem Wwie'n palzer Bu bum ſpiele geem⸗ kummt. 4 Di Kleeder verſchpritzt wie mit Brabbel begoſſe, Verriſſe die Schtrümp unn e Loch in de Hoſſe, Die Nas blut unn's henkt me Baus an ſeim Kopp So dick, wie n zweeſchläfriger Grumbeereknoppl! In's'ſicht bamble ſchtruwwlig die borſchtige Hoor, E Dreckſchtreefzer zieht ſich vum Backe zum Ohr, Am Werwel do babbt m ſe blutige Kruſcht, Sein G nick ſcheint mit Waſſer vum Kannel getuſcht, Sein Schienbeen verſchunne, die Pratze verkratzt, Cen Aermel bis nuff an die. Achſel geplatzt, Die Schuh ſinn durchweecht bei dem Buwegeborzel, Jwee Backezähn wackle bis nuff an die Worzell De Schtoß zahn, de groß, uff de anner Seit drimwe e draus uff in Schpielplag als Opfer geblimwel De Aache ihr Deckel ſinn'ſchwolle unn dick Unn doch ſchtrahlt ſein Knöppaach vor Freed unn vor Glück, 7 Was liegt m an Hoſſe, an Zähn unn an Riecher: 92 8 Beim Ringe do warer de eenzige Sieger! Hanns Glückſtein. 7. Seite. Nr. 296. Flaschen Rabhfag- Versteigerung! 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