Ai * 135 8 — Donnerstag, 6. Juli. monatlich dei ins haus gebracht Mark 50.—. Durch die poſt dezogen otertelj. mark 180.—. Einzelnummer mk..80. poſtſcheckkonto Ar. 17590 Rarisrube in Saden und nr. 2017 Zudwigshafen aom Adein. gauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchafts ⸗nebeuſtelle Zezugspreiſe: Iu Maunheim und Umgeb Neckarvorſtast, Walöhofſtraße Nummer 6. Fernſprecher Lummer 7030, 7081, 7032, 7033, 7038, 7928. Celegramm ·Noreſſe: Seneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Wittag⸗Ausgabe. Badische Neuoſte Nachrichten Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetzu. Necht. Mannh. Srauen-Geitung. Mannh. Muſik⸗Zeitung. Bildung u. Unterhaltung. Seld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. 1922.— Nr. 303 Angeigenpreiſe: die kieine Zeile Mr..— ausw. Mk. 10.— Stellengeſ. u. Sam.-Anz. 200% Nachl. Rekl. Mk. 30 ausw. Mk. 30, Aunahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ uhr, Abendbl. nachm. 2½ UAhr. Für Rugtigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Rusgaben w. keine berantwortg. üdern. 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Für die Deutſchnationalen führte geſtern kein Herg', kein Helfferich, kein Weſtarp das Wort, ſondern der alte Abgeordnete Düringer, der ſchon durch ſeine friedliche paſtorale Erſcheinung Haß und Leidenſchaften ausſchaltete. Als ſrüherer Miniſter aus dem„Muſterländle Baden“, in dem auch die Konſervativen je und je einen Hauch liberalen Geiſtes geſpürt haben, als ausgeſprochener Mittelparteiler in den deutſchnationalen Reihen, der klugerweiſe ſeine Rede damit gegann, daß er ſcharf und unzweideutig,— ſo nannte er es ſelber—, die fluchwürdige Verblendung und die politiſche Bor⸗ niertheit der„Deutſchvölkiſchen“ abſchüttelte. Von der Linken erſcholl es zur Rednertribüne heran:„Sie ſind eine Aus⸗ zahme!“ Aber die Atmoſphäre war dadurch ſchon entgiftet. ind dann kam nach Bell und Peterſen Streſemann. gen den St die Spitze ſeiner ſehr beachtlichen Ausführun⸗ „Dir ſind zur Mitarbeſt und zum Schutz der Berfaſſung bereit“. Herr Streſemann hat allerhand nachgeholt, was in dieſen Ta⸗ gen hegreiflicher Empörung und Erbitterung ungefagt gehlie⸗ ben iſt. Aber aus allen Ausſtellungen im einzelnen war das meſentliche doch immer die unbegrenzte Staats⸗ bejahung, die Bejahung gerade des gequälten zerrütteten Staates von heute und das Bekenntnis:„Wir ſtellen uns der Republik zur Verfügung“. Ein Aufbau iſt nur auf dem Boden der republikaniſchen Verfaſſung möglich. Am ſtärkſten iſt die Kritik dann in der Rede des Führers der bayriſchen Volkspartei zum Ausdruck gekommen. Aber dieſe Kritik, die den Druck der Straße und der Maſſen abwies, gipfelte in der loyalen Erklärung:„Va⸗ nötig iſt zum Schutz der Republik, dazu ſind wir bereit! Unter Umſtänden könnte man nach ſolchem Auftakt ſagen: Dem Geſetzentwurf zum Schutz der Republik— das Amne⸗ ſtie geſetz iſt ſa abgetrennt und in ſeinen hauptſäch⸗ lichſten und diskutabelſten Forderungen bereits lerfüllt— münſcht man im Ausſchuß Meeresſtille und glückliche Fahrt. Leider liegen die Dinge diesmol anders. Die ſozia⸗ liſtiſche Linke, an das bekannte Windeggprogramm der Ge⸗ merkſchoften gebunden, verlangt Verſchärfung: den bür⸗ gerlichen Parteien aber, auch Zentrum und Demokra⸗ ten, gehen ſchon die vorgeſchlagenen Beſtimmungen zu meit; nicht wegen des grundlegenden Paragraphen 1, in dem man kein Ausnahmegeſetz zu ſehen geneigt iſt. Wenn es nach Zuſammenbruch und Revolution Organiſationen gibt, die den politiſchen Meuchelmordals Kampfmiktel empfehlen, und zur Pflicht machen, dann enthält unſer Straf⸗ gdeſetzbuch eben Lücken, die auszufüllen ein Gebot ein⸗ ſioſten Staatsvernunft iſt. Aber man ſtößt ſich an dem Prä⸗ 155 ntenparagraphen, von dem man die Verknutung der natür⸗ zichen Nechte deutſcher Staatsbürger befürchtet. Man empfin⸗ Pe die Begrenzung der durch das Geſetz zu ſchützenden —5 15 nach dem zu weit oder zu eng, und die Ausfüh⸗ — nebenge u will aag die Frage der Exekutive, 1 0 nur in Bayern— di Empfindlichkeiten der Länd 8 die Empfindungen un 8 Das alles ſind eben ſo viele e und Fallſtricke für ein enen— Ge⸗ Dahinter aber reckt ſich als neues und ſchweres Ende das 10 den Mehrheitsſoziali ſten geſtützte Verlangen der nabhängigen nach Aufnahme in Regierung und Koalition. Dieſe Ehe mit Leuten, die bis heute in der Theorie die Räterepublik und die rote Armee noch nicht abge⸗ ſchworen haben, bedeutet für jede bürgerliche Partei eine ſchwere Belaſtung des Gewiſſens. Deshalb wäre es vielleicht am beſten. man vertagte die Entſcheidung bis zum Herbſt und ließe einſtweilen die Dinge, wie ſie ſind, d.., man begünge ſich damit, daß die beiden Flügelparteien von rechts und von links, ohne in die Regierung einzutreten, ſie von Fell zu Fall unterſtützen. Muß aber am Ende dieſer über⸗ aſteten Sitzung jetzt ſchon die Entſcheidung fallen, dann mu man neben der Erweiterung nach links auch dieſe nach rechts ſuchen ſchon aus Rückſichten auf die auswärtige Poli⸗ 88 Daß Deutſchland durch die Ermordung Rathenaus den Urbnndiſchen Geldgebern, vor allem Amerika nicht kredit⸗ 0 iger geworden iſt, liegt auf der Hand. Aus ſolchen und rwägungen werden, wie wir annehmen möchten, ei am und Demokraten gewiß an die Deutſche 80 der Renteteiberantreten um ſie zur Mitarbeit Regie ar b. Schritt ſia, Nerung aufzufordern. Von der Art, wie dieſer h auswirkt, mird es abhängen, ob wir die Klippe der diun Aete t 8 nennenswerten Ge⸗ ie ach Lärm und Aufre Dinge auf derſelben Strecke ließe. frezung im beſten Fal 5 nicht daran, itzungsbericht. 2 8 Berlin, 5. Juli. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete einen Nachruf, der den derr nreenden Abgrerbnelen ſehend agehtr wurde Auf dem Platz des Abg. Däumig, der früher der wn tiche 19 5 106 gehoͤrte und ſpäter der U. S. P. beitrat, lag ein umflorter Strau roter Roſen. Bei der Beratung des Geſetzes zum Schutze der bat Präſident Löbe, ſich bei der Ausſprache nur 0 19—— 55 digſte zu beſchränken, derart, daß es noch heu 8 überwieſen werden könne. Die Beratungen 5 n e 8505 ſoll dann morgen vorgenommen werden. Als erſter ner ſp Reichsminiſter Dr. Köſter, 1 0 it einer kurzen Rede die Beratung einleitete und nachdrü i e daß das Geſetz keine Geſinnung 9 5 49 dition verletzen würde, und daß das Geſetz 95 5 Aael entſprungen ſei. Man denke dabei nicht an die Vergange„ ſondern an die Zukunft. Es käme dabei nicht e 65 fährdete Perfönlichkeiten an, ſondern auf die Sache. ſei in Gefahr, und man müſſe erwarten, daß jeder ſeine Pflicht tue. — Der Sozialdemokrat 0 Silberſchvꝛ betonte im Anſchluß an die Ausführungen des Miniſters auch ſeiner⸗ ſeits, daß die Republik zwar gefährdet ſei und man ſie durch ein Geſetz ſchützen müſſe. gegen die, welche den Staat ge⸗ fährden. In vielen Punkten gehe der Geſetzentwurf ſeiner Partei nicht weit genug, und es ſei ob es gegen die rechts⸗ bolſchewiſtiſchen Anſtürme ausreiche. Der größte Mangel ſei, daß der Entwurf keine Reichsexekukive vorſehe, und man ſich auf den guten Willen der Länder richten müſſe. Seine Partei werde bereit ſein, ſich auf den Boden des Entwurfs zu ſtellen und dazu beizutragen, daß brauchbare Maßnahmen zur Erweiterung der Vorlage geſchaffen würden. Der Reichstag ſollte es nicht unternehmen, das Geſetz mit ungenügenden Garantien zu umgeben, oder es ganz unter den Tiſch fallen laſſen; ſonſt habe der Reichstag ſeine Exiſtenzberechtigung verloren. — Vom Zentrum ſprach der Abgeordnete Dr. Bell. Er verlangte, man aus den gegebenen Verhältniſſen mit ruhiger Veſartenbeit 11 Folgerungen Aeedie 78 Ifki gefn 5 1955 Stunde verlange. Er wies darauf hin, daß wir unter dem furcht⸗ baren Druck des Verſailler Vertrages und des Londoner Ultima⸗ tums der Belaſtungen und Sanktidnen liegen, die das Gefühl tiefer Empörung und dumpfer Verzweiflung hervorrufe. Unſer Vaterland und unſere Reichsverfaſſung dürften nicht zum Opfer gewiſſenloſer Kreiſe werden, denen Gift und Mord als Erſatz feh⸗ lender ſachlicher Argumente diene. Das Volk müßte an ſich ver⸗ zweifeln, wenn in dieſer kritiſchen Situation nicht nachdrücklich die unentbehrlichen Maßnahmen ergriffen würden. Beſonderen Wert legte der Redner auf den Nachweis, daß ſeine Partei, die ſelbſt in den ſiebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts unter Ausnahmegeſetz geſtanden habe, gegen jedes Ausnahme⸗ geſetz ſei. Im übrigen behielt er ſich namens ſeiner Fraktion jeden Aenderungsankrag vor. Namens dre Demokratiſchen Partei bekundete Abg. Peterſen die Bereitwilligkeit ſeiner Partei, dem Staate diejenigen Straf⸗ rechtsmittel in die Hand zu geben, deren er bedürfe. Die Deutſchnationale Volkspartei glied Dr. Dühringer vorgeſchickt. Der Redner begann einen Satz mit den Worten:„Alle, die auf dem Boden der Verfaſſung ſtehen... Sofort wurde er von der Linken mit Zurufen unterbrochen. Nachdem wieder Ruhe eingetreten war, wiederholte er dieſen Satz nochmals mit Nachdruck, und nun rief man ihm zu:„Ja, Sie, aber nicht Ihre Parteigenoſſen!“ Prof. Dr. Dühringer iſt Mitglied der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei; er hat ſelbſt an der Verfaſſung in Weimar mit⸗ gearbeitet und von den verſchiedenen Paxteien, die weiter links ſitzen, wird behauptet, er könne gerade ſo gut in ihren Reihen ſitzen. Und ſo konnte man denn auch aus ſeiner Rede verſchiedene Les⸗ arten heraushören. Scharf wandte ſich Dr. Dühringer gegen jene Geſetzgebung, die nicht auf dem Boden des Rechts ſtäude. Er meinte, man ſolle nicht zuviel an der Verfaſſung herumdoktern. Die Verord⸗ nung des Reichspräſidenten hätte vollkommen ausgereicht. Das un⸗ erhörte Verbrechen der Miniſtermorde ſei letzten Endes auf den Druck des Verſailler Bertrages entſtandene Erregung in unſerem Volke zurückzu⸗ hatte ihr Mit⸗ und die daraus führen. Das Geſetz ſelbſt bezeichnet er als ein Dokument ein ſeiltigen Parteiterrors. Es diene nicht zum Schutze der Republik, ſon⸗ dern zur Niederzwingung der deutſchnationalen Partei. Selbſtver⸗ ſtändlich rief dieſer Satz lebhafte Zurufe von links hervor, wie über⸗ haupt die Rede des Abg. Dühringer an verſchiedenen Stellen durch Zurufe der Linken häufig unterbrochen wurde. Der U. S..⸗Abgeordnete Dr. Roſenfeld ſetzte an die Spitze ſeiner Ausführungen den Satz: jetzt iſt die Schi k⸗ ſalsfrage geſtellt, Monarchie oder Republikl Er zweifle daß das deutſche Volk ſic für die Republik ent⸗ ſcheiden werde. Die heutige kapitaliſtiſche Republik ſei gewiß nicht das Ideal einer Staatsform, aber das deutſche Proletariat ſei unter dieſer Staatsform immer noch beſſer aufgehoben als unter der Monarchie. Der Mord an Rathenau ſei als Attentat auf die Repu⸗ blik durchaus auf das Konto der Monarchiſten zu ſchreiben. Der Mord an Rathenau habe auch das Vertrauen des Auslan⸗ des erſchüttert; der Dollar ſei ungeheuer geſtiegen. Die bayer. Landeshoheit dürfe nicht vorgehen, wo das Intereſſe der Republik in rage komme. Wenn der Geſetzentwurf nicht grundlegend geändert werde könne ſeine Partei ihm nicht zuſtimmen. Der Redner beſchäf⸗ tigte ſich dann mit der Reichswehr und der Sch upo und ver⸗ langte aus allen öffentlichen Gebäuden die Entfernung ſämtlicher monarchiſtiſcher Embleme. Im Ausſchuß werde man dafür zu ſorgen haben, daß die unzureichende Vorlage zu einer brauchbaren Waffe umgeſtaltet werde. Schnell füllte ſich der Sitzungsſaal, als der Abgeordnete Dr. Streſemann(D. B..) ur Sprache kam, und auch ſeine heutige Rede enttäuſchte keines⸗ —15 die 19— Zuhörerſchaft. Er erklärte, daß ſeine Partei ar den Geſetzentwurf herantrete mit der Vereitſchaft, an ihm mitzu⸗ arbeiten und wenn möglich dem Geſetz zur Verabſchiedung zu helfen. Die Deutſche Volkspartei erkenne die Berechtigung und die Pflicht an, Maßnahmen zum Schutze der Verfaſſung zu treffen, ebenſo die verfaſſungsmäßigen Embleme gegen die Verächtlich⸗ machung zu ſchützen. Hierzu ſei der deutſche Reichstag berufen. Wenn auch ſeine Partei nicht damit einverſtanden geweſen wäte, daß die alte Reichsfahne abgeſchafft werde, ſo ſei ſie doch durchaus damit einverſtanden, daß die heutige Reichsfahne nor Beſchimpfungen und Herabwürdigungen geſchützt werde. Der Rednex ſchloß ſich auch der Erklärung der demokratiſchen Fraktiön an, die ſich gegen Beſchimpfung und Herabwürdigung repu⸗ blikaniſcher Inſtitutionen und Perſönlichkeiten wendet, die dieſe ver⸗ körpern. Die Perſon des Reichspräſidenten ſoll ſich über den Pör⸗ teien befinden. 1 Dr. Streſemann führt dann aus. daß er früher, wenn von Or⸗ ganiſationen geſprochen worden ſei, die ſyſtematiſch den Mord be⸗ ktrieben, bis vor kurzem darüber gelächelt habe und es als Hirn⸗ geſpinſte und exaltierte Meinung Einzelner angeſehen habe. Jetzt müſſe er mit tiefſter Erſchütterung feſtſtellen, daß er an dieſer Auf⸗ faſſung nicht mehr feſthalten könne, und daß nunmehr dieſ e Or⸗ ganiſationen ausgerottet werden müßten, gleichgültig, ob ſich die Tat gegen Miniſter oder ſonſtige Perſönlichkeiten richte, und gleichgültig, wo derjenige ſtehe, gegen den ſich die Tat dieſer Mordbuben richtete. Im übrigen verlangt der Redner, daß man nicht zu ſehr darauf ſehen möge, ob einer dem ſozialiſtiſchen Staats⸗ gedanken anhänge. Die Hauptſache ſei, ob er zu den Staats⸗ zerſtörern gehöre.„Wir kommen nicht eher,“ ſo ſagte Dr. Streſe⸗ mann,„in Deutſchland zuminneren Frieden, als bis wir uns auf den Standpunkt ſtellen, daß diejenigen als verfaſſungstren on⸗ zuſehen ſind, die bereit ſind, an dieſem Staate kräftig mitzuarbeiten und dafür zu ſorgen, daß er ſich aus tiefſter Erſchütterung und Not mieder aufrichte. Der Deutſchen Volkspartei gingen einige Beſtimmungen dieſes Geſetzes zu weit, und ſeine Partei könne ſie nicht mitmachen. Im übrigen werde man ſich aber im Ausſchuß dorüber einigen können. Die Vorkspartei ließ durch ihren Nedner, den Abgeordneien Leicht. mitteilen, daß ſie ſich im weſentlichen der Erklärung der Deutſchen Volkspartei und des Zentrums anſchließe. Gewiſſe Aenderungen müßten vorgenommen werden, verſchiedene könnten aber durch Verordnungen geregelt werden. Zum Schluß hielt Abg. Remmele(Komm.) eine endloſe Rede, in der er das Geſetz als nicht weitgehend genug bezeichnete. Von dem Amneſtlegeſetz verlangte er, daß auch Leute wie Mar Höltz darunter fallen müßten. Nach perſönlichen Bemerkungen wurde das Geſetz dem Rechtsausſchuß überwieſen, ebenſo das Amneſtiegeſetz. Um 8 Ühr vertagte der Reichsfag ſeine Weiterberatung auf morgen nachmittag 2 Uhr. Miniſterrat in München. § München, 5. Juli. Heute Vormittag fand, wie das ONB. erfährt, ein Miniſterrat in München ſtatt, in dem der bayeriſche Miniſter des Innern Dr. Schweyer Be⸗ richt über die Verhandlungen des Reichsrates zu dem Schutzgeſeß für die Republik und dem Amneſtiege⸗ ſetz erſtattete. Die Haltung des Miniſters, der die bahe ⸗ en Abänderungsanträge im Reichsrat ſeſft vertrat, wurde von dem Miniſterrat einmütiz geteil!. Wie wir weiter hören, wird auch dasReichskriminalgeſetz und das Geſetz über die Pflichten der Beamten nicht die Zuſtimmung Bayerns finden, wenn nicht die Beſtimmungen dieſer Geſetzentwürfe abgeändert werden. Für beide Geſetze hält man eine ſorgſame Durchberatung anſtefle einer überſtürzten Verabſchiedung für dringend geboten. Die ablehnende Haltung der Mehrheits⸗ ſozialiſten. Berlin, 6. Juli.(Von unſerem Berſiner Bürs. Die Mehr⸗ heitsſozialdemokratie ſcheint feſt entſchloſſen zu ſein, dies⸗ mal aufs Ganze zu gehen. In einem Leitartikel über die geſtrige Reichstagsſizung lehnt der Vorwärts“ die Mitarbeit der Deutſchen und der Bayeriſchen Volkspartei an dem republikoniſchen Schutzgeſetz rundweg ab. Nachdem er zuvor die ſicht⸗ lich werdende Einigung der beiden ſozialiſtiſchen Parteien begrüßt hat, welcher die taktiſche Einheit ſchon vorangegangen ſei, erklärt er, die Republik könne nur durch eine republikaniſche Mehrheit, die aus Zentrum, Demokraten, Sozialiſten und Unabhängigen beſtehe, ge⸗ ſchützt werden. Im übrigen triefen die Sozialiſten nach wie vor von Edelmut und Gerechtigkeitsſinn, aber, um die demokratiſchen Jdeale verwirklichen zu können, müßte man ſchon auf eine Uebergangszeit rechnen, das iſt mit anderen Worten, auf die Diktatur des Proletariats. Zum Eintritt der USp. in die Keichs⸗ regierung. )( Berſin. 5. Juli. Am frühen Morgen bereits waren die Koalitionsparteien zu einer Beſprechung über die Lage zu⸗ ſammengetreten, und man hatte ſich wegen des Eintritts der USP. in das Kabinett auseinandergeſetzt. Die Parteiführer gaben keiner⸗ lei bindende Erklärungen ab, ſondern wollten ſich erſt mit ihren Par⸗ teien verſtändigen. Die Vertreter des Zentrums und der demo⸗ kratiſchen Partei ließen keinen Zweifel darüber aufkom⸗ men, daß die beiden Parteien, wie bereits geſtern gemeldet, wenig geneigt ſind, die USP. allein in die Regierung aufzunehmme, ſondern daß man das Gleichgewicht der Kräfte dadurch erhoſten wolle, und auch die Doutſche Volkspartei bewegen möchte, tatkräftig im Kabinett durch Entſendung entſprechender Männer mit⸗ zuarbeiten. Die DVP. ſcheint jedoch, wie wir aus Kreiſen, die dieſer nahe ſtehen, wenig Luſt dazu zu verſpüren. Inzwiſchen treiben die Kriſengerüchte weiter ihre Blüten, und auch die Rede des Abgs⸗ 2. Seite. Nr. 303. 7 (Mannheimer General-Anzeiger. mittag⸗Ausgabe.) odneten Silberſchmidt in der heutigen Plenarſitzung deutete klar darauf hin, daß die Sozialdemokratie die Abſicht hat, ihre Mitglieder aus dem Kabinett zurückzuzgiehen, wenn der Geſetzentwurf zum Schutze der Republik nicht ſo ausfällt, wie es die Partei wünſcht. Das wäre natürlich nicht nur gleichbedeutend mit einer Kabinettskriſe, ſondern auch wohl mit der Auflö⸗ ſung des Reichstags. Es will keine Ruhe und Stetigkeit in das parlamentariſche Leben kommen. Die nächſten Tage werden vor allem mit Kommiſſionsſitzungen ausgefüllt ſein, in denen die verſchiedenen Geſetze zum Schutze der Republik beſprochen werden, und da muß es ſich entſcheiden, ob ſich eine einigende Formel finden läßt oder nicht. (Berlin, 6. Juli Der Zeitungsſtreik hat inſofern eine Aende⸗ rung erfahren, als ſeit heute früh die ſozialiſtiſche Preſſe. (Vorwärts, Freiheit und Rote Fahne) wieder erſcheint. Der Streik in den übrigen Betrieben dauert an. (Berlin, 6. Juli. Zur Frage der Regierungsumbildung bringt die„Freiheit“, das Berliner Organ der USP. heute einen Leitartikel, dem wir folgendes entnehmen:„Unſer(der USp.) Eintritt in die Regierung kann nur als außerordentlicher Schritt in einer Aus⸗ nahmeſitugation in Frage kommen. Aber es iſt noch ſehr fraglich, ob es überhaupt zu dieſem Schritte kommt. Schon mehren ſich aus dem Zentrum und der Demokratiſchen Partei die Stimmen gegen den Eintritt der USP. in die Regie⸗ rung, und es iſt durchaus möglich, daß durch die Schuld dieſer Par⸗ teien wie nach dem Mord an Erzberger auch nach dem Mord an Rathenau ein großer Aufwand von Energie gegen die Reaktion miederum vertan wird. Aber Zentrum und Demokraten dürfen ſich nicht täuſchen über den Ernſt der Situation. Die gegen⸗ märtige Regierung ſtürzt, ſobald unſere Partei ihr die Unter⸗ ſtützung entzieht. Dieſe Situation herbeizuführen, hat unſere Partei ſeden Tag in der Hand. Dann müſſen Zentrum und demokraten Farbe bekennen. Schlagen ſie ſich nach rechts, verlangen ſie die Auf⸗ nahme der e utſchen Volkspartei in die Regierungskoali⸗ tion, ſo ergibt das für die Sozialdemokratie in der gegenwärtigen Situation eine ſo ſchwere Belaſtungsprobe gegenüber ihrem Arbeiter⸗ anhang, daß ſie dieſen Schritt unmöglich mitmachen kann. Die Fol⸗ gerungen liegen auf der Hand.“— Nach der gleichen Quelle ſind alle Meldungen über eine beabſichtigte Verteilung der Miniſterpoſten und über Miniſterkandidaten müßige Kombinationen. Hindenburg über den politiſchen Mord. WB. Hannover, 5. Juli. Der„Hannoverſche Kurier“ veröffent⸗ licht eine Erklärung Hindenburgs, in der er grundſätzlich zum politiſchen Mord Stellung nimmt. In der Erklärung heißt es: „Auch der politiſche Mord bleibt Mord. Er iſt verwerf⸗ lich, weil er nicht nur ein Menſchenleben vernichtet oder mehr oder weniger große Kreiſe in Trauer und Schmerz verſetzt, ſondern auch die ruhige Entwickelung des Staates gefährdet. Je mehr dieſer der Geſundung bedarf, deſto größer iſt das Verbrechen. Deutſch⸗ (and iſt ſehr krank; wer will es ſterben laſſen? Es bedarf zur Geſundung dringend der Eintracht. Wer will Zwietracht ſäen? Mord iſt feige. Wer will feig ſein? Sicherlich keiner, der mit kühlem Kopfe, aber mit warmem Herzen das Vaterland treu und ſelbſtlos lieht!“ der Sturz der Mark. c) Frankfurt a.., 6. Juli. Wie aus Paris gemeldet wird, heunruhigt der neue Sturz der Mark die öffentliche Meinung FJrankreichs aufs ſtärkſte. In einſichtigen Kreiſen befürchtet man, daß das mühſam zuſtande gekommene Arrangement für das Jahr 1922 endgültig über den Haufen geworfen und dadurch zu einer neuen kritiſchen Zuſpitzung der politiſchen Seite des Pro⸗ blems führen werde, und daß ſich darüber hinaus auch die Frage der internationalen Anleihe, in der man auch in Frankreich geute den letzten Hoffnungsanker zu ſehen begonnen hat, in weite Jerne ſchiebt. Dr. Simſons Beſuch in London. EP. London, 5. Juli.„Daily Telegraph“ ſchreibt, daß ein ge⸗ wiſſes Geheimnis den jüngſten Londoner Beſuch des deutſchen Unterſtaatsſekretärs Dr. Simſon umgebe. Es ſei anzunehmen, daß ſeine Miſſion mit den Re parationen und der Tätigkeit des Garantiekomitees in Verlin zuſammenhänge. Irland. EP. Condon, 5. Juli. Die Meldungen aus Irland beſagen, daß die Republikaner einen Teil ihrer beſetzten Häuſer aufge⸗ geben haben. De Valera und die meiſten republikaniſchen Führer ſollen letzte Nacht entflohen ſein. Die kommuniſtiſche Gräfin Markiewicz wurde von den Regierungstruppen gefangen ge⸗ nommen. Seit dem letzten Mittwoch ſind in Dublin 53 Perſonen getötet und 220 verletzt worden. Keine veränderungen im engliſchen Rabinett Ep. London, 5. Juli. Das Foreign Office dementiert die Meldung, wonach Lord Curzon demiſſionieren wolle. Lord Cur⸗ zon werde nächſten Freitag wieder nach London zurückkehren und wahrſcheinlich ſofort die Lejtung des Foreign Office wieder über⸗ nehmen. In der Umgebung Lloyd Georges erklärt man außerdem, daß von der Demiſſion des Innenminiſters keine Rede ſein könne. Oeſterreichs Finanzlage. 4 WB. Wien, 5. Jult. Nach einer amtlichen Verlautbarung fand bei dem Finanzminiſter in Gegenwart des Bundeskänz⸗ lers eine Beſprechung mit den Vertretern der Banken und der Bankiers ſtatt, wobei die Lage des Deviſenmarktes ſowie mehrere mit der Aufbringung der inneren Anleihe und der Zeich⸗ nung der Aktien für die Notenbank zuſammenhängenden Fragen er⸗ örtert wurden. Der Finanzminiſter teilte mit, daß die parlamen⸗ tariſche Annahme des Finanzplanes der Regierung geſichert und daß die Regierung bereit iſt, ihn raſch und energiſch durchzuführen. Die Bertreter der Banken und die Bankiers erklärten, da ßſie die Aktion der Regierung mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln unter⸗ ſtützen werden. Oberſchleſien. WB. Berlin, 5. Juli. Die Vorbereitungen für die Abſtim⸗ mung in Obeßſchleſien bezüglich der Autonomiefrage iſt im Reeichsverkehrsminiſterium des Innern abgeſchloſſen worden. Als Aͤbſtimmungstag iſt der 3. September in Ausſicht genommen. Eine diesbezügliche Verordnung erſcheint in den nächſten Tagen. Auch die Abſtimmungsordnung ſelbſt, die die Einzelheiten des Ver⸗ fahrens regelt, iſt bereits fertiggeſtellt und wird in der nächſten Woche im Regierungshlatt für Oppeln veröffentlicht. Kriegsſchuldigendebatte in der franzöſiſchen Kammer. E. P. Paris, 3. Juli. In der geſtrigen Nachmittagsſitzung der Kammer kam eine Interpellation der kommuniſtiſchen Abgeordneten Lafont und Barthou über die Preßfreiheit in Tunis zur Sprache. Den Anlaß zu der Interpellation gab das Verbot einer kommuniſtiſchen Zeitung in Tunis unter dem Porwande, daß ſie von Moskau unterſtützt werde. Die beiden Abgeordneten proteſtieren gegen die Verfolgung der kommuniſtiſchen Journaliſten in Tunis. Der Abgeordnete Vajllant⸗Couturier ruft die heftigſten Zwiſchenfälle hervor, indem er an eine jüngſt veröffentlichte Photo⸗ graphie erinnert, nach der Poincare mit lachendem Geſicht an einem Friedhofe der Front vorbeigeht. Poincare erklärt, der Grund dafür ſei der geweſen, daß ihm die Sonne ins Geſicht geſchie⸗ nen habe. Vaillard⸗Couturier wirft der Regierung weiter Feig⸗ heit vor, weil ſie im Anfang des Krieges nach Bordeaux ge⸗ flohen ſei Poincare erwidert, das ſei auf Anraten des Genekal⸗ ſtabes geſchehen, da derſelbe erklärt hatte, die Anweſenheit der Regie⸗ rung in Paris würde die Deutſchen zu einem ſchnellen Vordrängen nach Paris bewegen. Paillant⸗Couturier wirft dann Poincare vor, einer der Hauptſchuldigen des Krieges geweſen zu ſein. Poincare proteſtiert in äußerſt erregten Worten gegen dieſe Beſchuldigung und fordert eine ſofortige Debatte über dieſe Frage. Er erklärte, daß er die Verordnung, wodurch die gegenwär⸗ (ige Kammerſeſſion geſchloſſen werde, nicht unterzeichnen werde, be⸗ vor nicht die Debätte über die Kriegsſchuldigen ſtattgefunden habe. Vaillant⸗Couturier erklärt, daß er die Debatte namens der Kommu⸗ niſten annehme, daß er dieſelbe aber vorbereiten müſſe. Die notwendigen Akten ſeien noch nicht zur Stelle. Die Kammer be⸗ ſchließt, ſowohl die Interpellation über Tunis als diejenige über die Kriegsſchuldigen auf heute nachmittag zu verſchieben. E. P. Paris, 5. Juli. Die„Humanite“ ſchreibt: Poincare iſt geſtern in der Kammer auf dem Hßbhepunkt ſeiner Wut an⸗ gelangt. Alles überſtürzend verlangte er die ſofortige Diskuſſion der Kriegsurſachen. Die Kommuniſten werden nicht verfehlen, daran zu erinnern, welches die Haltung vor, während und nach dem Kriege desjenigen war, den Jaures als verhängnisvoll für den Weltfrieden bezeichnete.— Der„Figaro“ ſchreibt: Wenn man die deutſche Nation von der Kriegsverantwortlichkeit befreit und dieſe auf den franzöſi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten abwälzt, ſo fielen dadurch in der öffentlichen Meinung der Welt das ganze Reparationsſyſtem und da⸗ mit alle Rechte Frankreichs zuſammen. Engliſch⸗franzöſiſche Bünoͤnis⸗ verhandlungen. EP. London, 5. Juli. Kriegsminiſter Evans erklärte geſtern im Unterhaus, daß kein Abkommen beſtehe, das die engliſche Regierung verpflichte, engliſche Truppen nach Frankreich oder Belgien zu ſchicken. Es ſeien aber Unterhandlungen für die Ausarbeitung eines Vertrages im Gange, wodurch England verpflichtet werden könnte, unter beſtimmten Umſtänden Frankreich militöriſch zu unterſtützen. Es ſei aber noch verfrüht, über Ergebniſſe dieſer Beſprechungen Erklärungen abzugeben. Die Lage im Buchoͤruckerſtreik. Berlin, 6. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu dem Buchdruckerſtreik, der ſich inzwiſchen auch auf die Reichs⸗ druckerei ausgedehnt hat, iſt, wie die Dena meldet, die Noten⸗ preſſe einſtweilen ſtillgelegt, ſodaß ſich daraus ein erheblicher Mangel an Papierwertzeichen bemerkbar macht. Die Reichsregierung wird, wenn der Streik koch längere Zeit anhält, verſuchen, wenigſtens die für ihre Zahlungen notwendige Menge Papiergeld herzuſtellen. Verhandlungen darüber mit den ſtreikenden Buchdruckern ſind eingeleitet. )( Berlin, 5. Juli. Die Funktionäre der Verliner Buchdrucker tagten heute vormittag. Die Vertreter der Mehrheitsſozialdemokratie und der USP. wieſen darauf hin, es könne nicht der Wille der Buch⸗ drucker ſein, die Regierung im Momente der größten Gefahr im Stiche zu laſſen. Da heute Nachmittag mit der Reichsregie⸗ rung Verhandlungen gepflogen werden, wurde die Verhandlung ver⸗ tagt und beſchloſſen, die Arbeiterpreſſe weiter erſcheinen zu laſſen. Die Erbſchaſtsſteuer im Keichstagsausſchuß. ONB. Berlin, 5. Juli. Im Steuerausſchuß des Reichstags wurden heute die Aenderungen des Erbſchaftsſteuer⸗ geſetzes behandelt. Abg. Dr. Curtius(DBp.) und Geheim⸗ rat Dr. Dorn vom Reichsfinanzminiſterium ſprachen ſich zuſam⸗ menfaſſend über die Anträge der verſchiedenen Parteien aus, die eine Aenderung des Erbſchaftsſteuergeſetzes betreffen. Von der Bayeriſchen Volkspartei erklärte Abg. Merck, die Zu⸗ ſtimmung ſeiner Partei zum Steuerkompromiß ſei an die Be⸗ dingung geknüpft, daß auch die Erbſchaftsſteuer den verän⸗ derten Geldverhältniſſen angepaßt werde. Seine Fraktion könne alſo nur dann dem Geſetz über die Zwangs⸗An⸗ leihe zuſtimmen, wenn die beiden anderen Steuergeſetze jetzt mit⸗ erledigt würden. Eine ähnliche Erklärung gab namens der Deut⸗ ſchen Volkspartei der Abg. Dr. Curtius ab. In der Abſtimmung wurden folgende Aenderungen des Erb⸗ ſchaftsſteuergeſetzes angenommen: 12 § 1 erhölt r Faſſung: Der Erbſchaftsſteuer unterliegen: 1. Die durch den Tod einer Perſon eintretende Bereicherung einer anderen Perſon(Erwerb von Todes wegen). 2. Die frei⸗ händige Zuwendung unter Lebenden(Beſchenkung), die in⸗ folge einer Verfügung von Todes wegen und durch Rechtsgeſchäfte unter Lebenden eintretende Verpflichtung einer anderen Perſon zur Verwendung von Mitteln zu einem beſtimmten Zweck(Zweckzuwen⸗ dung). Die Vorſchriften dieſes Geſetzes über den Erwerb von Todes wegen gelten, ſoweit nicht beſonders beſtimmt iſt, auch für Schenkungen und Zuwendungen. Die—19 des Erbſchaftsſteuergeſetzes wurden aufgehoben und damit die geſamte Nachlaßſteuer geſtrichen. Bezüglich der Erbanfallſteuer wurde Abſatz 2 des 8 20 des bisher geltenden Geſetzes durch folgende Vorſchriften erſetzt: Als vom Erblaſſer zugewendet gilt 1. Der Uebergang von Vermögen auf eine vom Erblaſſer angeordnete Stiftung. 2. Was jemand infolge Vollziehung einer vom Erblaſſer angeord⸗ neten Auflage oder infolge Erfüllung einer vom Erblaſſer geſetzten Bedingung erwirbt, es ſei denn, daß eine einheitliche Zwechzuwen ⸗· dung vorliegt. 3. Was jemand dadurch erlangt, daß bei Genehmi⸗ gung einer Zuwendung des Erblaſſers Leiſtungen an andere Per⸗ ſonen angeordnet oder zur Erlangung der Genehmigungen frei⸗ willig übernommen werden. 4. Was als Abfindung für einen Ver⸗ zicht an einen entſtandenen Pflichtteilanſpruch oder für die Aus⸗ ſchlagung einer Erbſchaft oder eines Vermächtniſſes von dritter Seite gewährt wird. 5. Was als Entgelt für die Uebertragung der Anwartſchaft eines Nacherben gewährt wird. Als Abſatz 3 wurde folgende neue Vorſchrift angenom⸗ men: Das Erlöſchen von Leibrenten und anderer von dem Leben einer Perſon abhängigen Laſten gilt nicht als Erwerb von Todes wegen. Hinter§ des alten Erbſchaftsſteuergeſetzes wurden fol⸗ ende neue Vorſchriften eingeführt: Als Scenun gen im inne des bürgerlichen Rechts; 2. jede andere freihändige Zu⸗ wendung unter Lebnden, ſoweit der Bedachte durch ſie auf Koſten der Zuwendenden bereichert wird; 3. was infolge Vollziehung einer den dem Schenker angeordneten Auflage oder infolge Erfüllung einer einem Rechtsgeſchäft unter Lebenden bet eſſ en Bedingung ohne eine entſprechende Gegenleiſtung erlangt wird, es ſei denn, daß eine einheitliche Zweckzuwendung vorliegt; 4. was jemand da⸗ durch erlangt, daß bei Genehmigung einer Schenkung Leiſtungen an andere zur Erlangung der Genehmigung freiwillig übernom⸗ men werden; 5. was als Abfindung für den Erbver 15 gewährt wird; 6. was ein Vorerbe einem Nacherben mit Ruckf t auf die angewendete Nacherbſchaft vor ihrem Eintritt herausgibt; 2, der 17725 begriff der Zweckzuwendung. Der§ 21 erhält eine verän⸗ derte Faſſung, wonach im Folle der Fortſetzung der ehe⸗ lichen Gütergemeinſchaft der Anteil des verſtorbenen Ehe⸗ gatten an Geſamtgut ſo behandelt wird, wie wenn er ausſchließlich den anteilberechtigten Abkömmlingen angefallen wäre. Im Falle des Todes eines anteilsberechtigten Abkömmlings gehört deſſen An⸗ teil am Geſamtgut zu ſeinem Nachlaß. Weitere Beſtimmungen über den Fall der Nacherbfolge und deren Aenderung werden in § 23 des alten Geſetzes feſtgelegt. Angenommen wurden auch die Beſtimmungen über den Eintritt der Steuerpflicht und dem§ 24 des alten Geſetzes wurde fol⸗ gende Faſſung gegeben: Die Steuerpflicht tritt ein für den geſamten Erbanfall, wenn der Erblaſſer zur Zeit ſeines Todes oder der Er⸗ werber beim Eintritt der Steuerpflicht ein Inländer iſt. Die Steuerpflicht tritt in allen anderen Füllen ein für den Erbanfall, ſoweit er in inländiſchem Vermögen, in im Inland befindlichen Sachen uſw. beſteht.— Die vom Ausſchuß angenommene neue Faſſung des§ 25 behandelt die Errechnung des Betrages, von dem die Erbſchaftsſteuer zu erheben iſt. Der§ 26 wurde dahin geändert, daß der Erwerb des Ehe⸗ gatten der Erbſchaftsſteuer nur dann unterliegt, wenn der Al⸗ tkersunterſchied zwiſchen den Ehegatten mehr als 20 Jahre beträgt und die Ehe noch nicht 5 Jahre beſtanden hat. Auch wurde eine neue Faſſung bezüglich der unehelichen Kinder gewählt. Angenommen wurde eine Beſtimmung, wonach für jede 100 600 Mr. des Betrages, der das zur Zeit des Erbanfalles bereits vorhandene Vermögen des Erwerbs von einer Million Mark überſteigt, ein Zu⸗ ſchlag von 10 Prozent des Steuerbetrages erhoben wird. Der Zu⸗ ſchlag ſoll die Hälfte des eine Million Mark überſteigenden Betrage⸗ nicht überſchreiten. Es darf ferner nicht mehr betragen als 106 Proz. der Steuer. § 29 wurde dahin geändert, daß für den oben bezeichneten Be⸗ trag das Vermögen des Erwerbers maßgebend ſein ſoll, wie es des der dem Erwerb vorausgegangenen Veranlagung zur Vermögend⸗ ſteuer feſtgeſtellt iſt. Solange eine ſolche Veranlagung nicht ſtatt⸗ gefunden hat, iſt die Feſtſtellung des Vermögensſtandes der Erhebung des Reichsnotopfers zugrunde zu legen. Dem für das Reichsnotopfer feſtgeſtellten Vermögen ſind die ſeit der letzten Veranlagung des Erwerbs eingetretenen Vermögens⸗ anfälle hinzuzurechnen, ſoweit ſie einen Betrag von 50 000 M. nicht überſteigen. Soweit das Vermögen von Ehegatten zuſammen ver⸗ anlagt iſt, iſt es jedem Ehegatten zur Hälfte zuzurechnen, ſofern der Anteil für den anderen bereits feſtſteht. Auch für§ 30 des alten Geſetzes wurde eine neue Faſſung ge⸗ wählt. Der 8 33 ſoll in der neuen Faſſung Beſtimmungen darüber treffen, was ſteuerfrei bleibt. Dabei führte die Definition deſſen, was man unter Hausrat zu verſtehen hat und ob insbeſondere auch der Schmuck aus Edelmetallen unter Kunſtgegenſtände zu rechnen iſt, zu einer lebhaften Diskuſſion. Ueber dieſen Paragraphen wurde infolge fortgeſchrittener Zeit die Abſtimmung zunächſt aus⸗ geſetzt und der Ausſchuß vertagte ſich. Deutſches Neich. Keichskanzler und Sewerkſchaſts führer. (Berlin, 5. Juli. Wie wir hören, ſoll der Reichskanzler die Gewerkſchaftsführer zu einer wichtigen Beſprech⸗ ung über die politiſche Lage eingeladen haben. Der Reichspräſident in Freudenſtaoͤt. WB. Berlin, 5. Juli. Der Reichspräſident iſt zur Fort⸗ ſetzung ſeiner Kur in Freudenſtadt eingetroffen. Deutſchland bietet Frankreich engliſche Kohlen an. )(Berlin, 6. Juli. Die Reichsregierung hat an die Reparations⸗ kommiſſion das Erſuchen gerichtet, die rückſtändigen Kohlentieferun⸗ gen für Juni und Juli in engliſchen Kohlen entrichten zu können. Dieſes Erſuchen wird durch die ſchlechte Lage auf dem Kohlenmarkt begründet. Die engliſchen Kohlen ſollen auf Koſten Deutſchlands von England nach Frankreich transportiert werden. Gleichzeitig hat die Reichsregierung der Reparationskommiſſion eine Denkſchrift über die Lage auf dem Kohlenmarkt überreicht. Dieſe Denkſchrift ſoll die Grundlage für das neue Kohlenliefe⸗ rungsprogramm bilden, das bekanntlich Mitte Auguſt in Kraft treten ſoll. Die Verhandlungen über das neue Programm werden in der kommenden Woche in Paris aufgenommen werden. Die Reichsexekutive. EI Berlin, 6. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie wir hören, wird der Reichs rat ſich am Freitag mit einem Geſetz über die Reichexekutive beſchäftigen. Das Geſetz beruht auf: Porardei⸗ ten des demokratiſchen Abgeordneten Koch⸗Weter, der als Miniſter des Innern nach dem Kapp⸗Putſch einen Entwur Alsgearbeitet der aber infolge des preußiſchen Einſpruchs liegen bi..— Ruf der Suche nach den Mördern Rathenaus. (p) Berſin, 5. Juli. Die Abteilung la des Polizeipräſidiums hak einen Steckbrief gegen den noch nicht ergriffenen Rathenaumör⸗ der Fiſcher erlaſſen der jent öffentlich angeſchlagen iſt. Er enthält viele Bilder des Geſuchten, die Wiedergabe einer von ihm geſchriebenen Poſtkarte. (p) Berlin, 6. Juli. Die für die Ergreifung der Mörder Ra⸗ thenaus ausgeſetzte Belohnung von einer Million Mark iſt auf zwei Millionenerhögt worden. Dieſer Betrag ſoll zuzüglich der bereits früher für die Verfolgung der Lörder Erzbergers ausgeſetzten Summe zu Prämien für zweckentſprechende Mitteilungen bei der Verfolgung beider Mordtaten vermendet werden. Der Anſchlag auf Maximilian Harden. ) Berlie, 6. Juli. Der als Haupttäter bei dem Anſchleg auf Maximillan Harden beteiligte Oberleutnant a. D. Kaufmann Walter Ankermann muß ſich z. Zt. nach den Feſtſtellungen des Berliner Polizeipräſidiums noch in der Reichshauptſtadt auf⸗ halten. Geſtern wenigſtens war er noch hier. Er hat verſucht, durch Vermittlung anderer Perſonen Geld und eine Fahrgelegenheit zu be⸗ kommen, um Berlin verlaſſen zu können. Seine Bemühungen ſind erfolglos geblieben; er beſitzt alſo kein Geld und wird jetzt vielleicht verſuchen, zu Fuß aus Berlin herauszukommen, um ſich der Verfol⸗ gung zu entziehen. Ankermann und der verhaftete Herbert Wei⸗ chert ſind Landsleute und kannten ſich ſchon ſeit langer Zeit. Beide gehören wahrſcheinlich der Organiſation Can. Baden. 1 Jeitungsverbot. „Badiſche Wochenzeitung“, Druck und Verlag der Buch⸗ druckerei J. J. Reiff in Karlsruhe, auf Grund des Artikels 3 der zweiten Verordnung zum Schutz der Republik vom 29. Juni ds. Js. auf die Dauer von zwei Monaten verboten. Zur Rheinſchiffahrtsfrage. Tu. heidelberg, 5. Juli. Heute beginnen in Heidelberg die Verhandlungen einer gemiſchten Kommiſſion aus Vertretern der Schweiz und Badens über die Frage der Waſſerkräfte und Schiffahrt des Rheins zwiſchen Baſel und Bodenſee. Letzte Meldungen. Der 1. Auguſt 1914. EP. Waſhington, 4. Juli. kaniſchen Friedensgeſellſchaft hat beſchloſſen, in allen Staaten am 29. und 30. Juli Kundgebungen ge + Krieg zu veranſtalten zum Andenken an den Ausbruch krieges am 1. Auguſt 1914. Tu. Karlsrube 3. Jull. Das Miniſterium des Innern hal die hut, darunter zwei in Offiziersuniofrm ſowie Der Zentralausſchuß der ameri⸗ 9 84 Donnerstag, den 6. Jull 1922. Übergang von Vermögen auf Grund eines Stiftungsgeſchäfts unter Lebenden; 8. was bei Auflöſung eines Fideikommiſſes und bei Auf⸗ hebung einer Stiftung erworben wird. Ein neuer Paragraph(20b) definiert dann den Rechts⸗ 8 5 5 11 15 DPDPDDrr r 9 1 8 8 ——— — Donnerstag, den 6. Juſi 1922. 8 Mannheimer General-Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) 3. Seife. Nr. Preiſe unòd Löhne. Von Karl Feder⸗Baden⸗Baden. 6 Im Haushaltausſchuß des Landtages erklärte Arbeitsminiſter Eugler am 4. Mai, die Herſtellung einer Dreizimmerwohnung koſte 885 220—250 000 Mark. Holz ſei um das 105fache, Zement um das ſache Backſteine um das 72fache, die Löhne um das 28fache geſtie⸗ ſhre Die rechneriſche Nichtigkeit dieſer Zahlen vorausgeſetzt, ſo führt 5 Gegenüberſtellung doch zu einem Trugſchluß, denn die Verglei⸗ mung läßt außer Betracht, daß auch in den aufgeführten Material⸗ breiſen Arbeitslöhne im allergrößten Ausmaße enthalten ſind, und ſie ie weſentliche Urſache der hohen Materialpreiſe darſtellen. Das Nolz muß im Walde gefällt, es muß aufbereitet, es muß mittels fachſe, Bahn oder Schiff zur Arbeitsſtätte geſchafft werden. Der nackte reis der zur Herſtellung von Backſtein und Zementwerk verwende⸗ ten Erden iſt nicht das ausſchlaggebende, ſondern die zu ihrer Ge⸗ winnung und Zufuhr aufgewendeten Arbeitslöhne. Sodann ſind hier zunächſt die Feuerungskoſten zu berückſichtigen, die weſentlich durch die Löhne der Kohlenbergwerksarbeiter beſtimmt werden. Teure Kohlen bedingen teuren Eiſenbahn⸗ und Schiffahrts⸗ betrieb und als Grundlage der ganzen Induſtrie ſind ſie im hohen aße für deren Produttionskoſten beſtimmend. Es führt zu irrigen chlüſſen, wenn zur Beurteilung der Arbeitslöhne und Beamtenbeſol⸗ ngen an dem Geſamtaufwand eines Betriebes nur die in dieſem Vetriebe ſelbſt bezahlten Löhne und Gehäffer berückſichtigt werden. —5— in all den unendlich vielen Maſchinen, Einrichtungsgegenſtän⸗ den, Betriebsmitteln, Hilfsmaterialien und Baulichkeiten, deren jede Fabrik und jedes Gewerbe bedarf, ſtecken immer wieder die Löhne und Beſoldungen, die in den Fabrikationsſtätten bezahlt werden, die ſene Maſchinen, Einrichtungen und Hilfsmateriolien und die Noh⸗ ſtoffe ſiefern. Es iſt gewiß falſch, die jetzige Unrentabilität der deutſchen Eiſen⸗ en ausſchließlich auf die hohe Beſoldung, die Ueberzahl der An⸗ ten und die verkürzte Arbeitszeit zurückzuführen. Die Koſten enen, Schwellen, rollendem Material, Kohlen, Schmiermit⸗ ſonſtigen Bedarfsartiteln der Bahnen ſind enorm geſtiegen. 8 nicht überſehen, daß alle dieſe Dinge ſtets wieder die dieſer Gegenſtände ſelbſt bezahlten Arbeitslöhne de Berz im Kohlenbergbau handelt es ſich nicht bloß um die — Aen ſondern es kommt auch in Betracht, daß Ber allgemeine pohe Lohnntveau der Preiſe aller zum Betriebe ergwerks erforderlichen Maſchinen, Seile, Schraubenhölzer ulm. außerordentlich geſteigert worden ſind. Ein Nad des wirtſchaft⸗ lichen Getriebes greift ins andere. Ein um Lohnerhöhung geführter erfolgreichen Streit in der Oel oder Seifen⸗ oder Putzwollinduſtrie der geſamten Induſtrie ihre Unkoſten. Wenn ſich in der aſchtneninduſtrie eine Lohnerhöhung durchſetzt, ſo werden unzähli⸗ gen anderen Geſchäftszweigen ihre Arbeitmittel mittelbar oder un⸗ verteuert; dem Handwerker ſeine Werkzeuge, dem Bäcker 5 gmaſchinen und Ofenbleche, dem Schneider Nadeln und Schere, — Kaufmann Bleiſtifte und Federn, dem Papierfabrikanten ſeine aſchinen, dem Landwirt Pflug und Hacke. Das mag im Einzelfall nicht ſtets ſofort in die Erſcheinung treten; darüber, daß es ſich im —— Saen den Nan Jede Hausfrau verſpürt es n Nähzeug un irr, je i ringſten Neparutur. zeug eſchirr, jeder Hausvater bei der g So beſammerungswürdig der Stand der deutſchen Valuta auch iſt. ſo iſt es doch ein Irrtum, daraus allein oder auch nur vornehmlich die ſetzige Teuerung in Deutſchland herleiten zu wollen. Denn im Verhältnis zum Preiſe des fertigen Erzeugniſſes ſpielt derjenige des * Rohſtoffes keineswegs die ihm gemeinhin zugeſchriebene Alle oder nahezu alle induſtrielle und gewerbliche Produktion Gafterkdelungsarbeit: nicht ganz mit Unrecht hat man ſogar ie amerſt irtſchaftsbetrieb als ſolche bezeichnet. Gewiß müſſen wir oder die armiſche ader oſtindiſche Baumwolle, die auſtraliſche Wolle die darauus Häute außerordentlich teuer bezahlen; aber bis Verbrancher allrigten Hemden, Anzüge und Stiefel in die Hände der rbraucher gelangen, begreifen die Preiſe der verkaufsfertigen Wo⸗ zen viel mehr an Arbeitslohn aus den mannigfaltigen Stadien der Berarbeitung an ſich, als das eingeführte auskändiſche Nohmaterial — Koſten werden aber von dem ee 1 n Boden be im e auf der Bahn, ß durch die ee e h 8 8 d Beſchäftigten eeinflußt. Die Berorbeitungskoſten werden in weiteſtgehendem Maße durch die Arbeitslöhne bedingt. Legt man die Englerſche Berechnung einer igfachen Steigerung der Bauhandwerkerlöhne als un ⸗ nn für di ſämtlicher Handarbeiter in gefähre Norm für die Lohnſteigerung ſämtlicher a er alen Geſchäftszweigen zu Grunde und erwägt man, daß für die Be⸗ ſchaffung ſeiner Aianckerialten ein Geſchäftszweig auf viele andere angewieſen iſt, ſo erhellt, daß jene 28fache Lohnſteigerung ſich un⸗ endlich pielfach auswirkt. Selbſtverſtändlich iſt der deer iz Hilfs⸗ materialien“ in dieſem Zuſammenhang im allerweiteſten mfange zu verſtehen. Er hat ſchlechthin alles zu umfaſſen, was in einem induſtriellen, gewerblichen, kaufmännſſchen oder landwirtſchaftlichen Betriebe überhaupt gebraucht wird, von der Waſſerhaltung eines Bergwerks und den Kochöfen der bis zum letzten Nagel. Bleiſtift oder Rechnungsformular eines Handwerkers, der Ladeneinrichtung oder Schaufenſtern des Kaufmannes; Beleuchtung, Heizung. Waſſerverbrauch und hundert andere Dinge mehr, deren Arb mehr als durch etwas anderes von den darauf verwendeten eſtslöhnen beſtimmt wird. Man könnte geneigt ſein, zu glauben, von dieſer allgemeinen Regel mache die Landwirtſchaft eine Aus⸗ nahme, weil hier die Natur der eigentliche Produzent ſei. Das von teln und den Steſan Fweigs„Jeremios“. ur Erſtaufführung im Nafionaltheater.) Alfred Maderno. Ein ſe boſtbar Di preiſet? eree iber den Fürwitz,—5 255 2775 der Frieden ſei eine Tat nicht Wir tönnen vom Krieg ni i wei nnicht ſchweigen, wenn wir von Steßem 2 Auffäbeumatiſher Dichtung Jeremias“ ſprechen wollen. gen dieſes Werkes ſind lange hingusgezögert worden; — auffüprung. die erſt im Oktober 1979—5 Journa⸗ chriftſtellerverein Concordia im Wiener Deutſchen zur Zeit der Vollendung der dunn die Erſten Gre ſie von der Zenſur verboten worden—, und in Ane g in Mannheim, die eigentlich ohne Grund zu erfolgt, in der wir nicht mehr gern an den Kri erinnert werden, in der wi Nerven haben d55 banden Mahn der arfegsbegeiſterung und ſeime tragiſchen Folgen achzuerleben, beziehungsweiſe klar zu erkennen— am ei 150 e aie Sene ipe 5 kein Geſchenk für Unter ochte. Die e etra g dieſer Dichtu ̃ 58—— bieſe iſt ſie e 5 es an ihr das Verbrechen und B des Krieges in ſeinem faſſungsloen Umf relſen ger ſind, weil ſie— zunächſt einmal— alles derle 5 und für die Sieger ſeine Schrecken angee Wel— amücſt 5— ee ſind, ihr Ziel erreicht zu haben ir ſehen: auf di der B ̃ dings ſo naheliegt, ae uns Be n— 7 aeſan dweig⸗ immer mehr. Das verdient nun aber weder — zann es in der Abſicht dieſer Zeilen liegen. Wir 54 jene Tage zurückſchauen, in denen für alle am Kriege Betei⸗ 5 dalür die ſpäter Beſiegten und ſpäteren Sieger, der rieg ein — sſelbe Antlitz hatte, in den Tagen de⸗ wechſelvollen Schlachten⸗ i des Hinopferns von Legionen, das allen ans Herz griff rgroßem S aber nur den aufſchreien ließ dem Ziel Leben heilt Naren 85 Sied als Hüter des Lebens und Mehrer aner 55 —— e. der Dichtung Stefan Zweigs keine bil⸗ Daunt⸗ 5 unterſchieben. der letzte Krieg ward Weltkrieg ge⸗ Nenſchheit anſchheit rang in Waffen miteinander. Um die ſich ſeinen—5 dieſes dramatiſche Gedicht, die Menſchheit verſchloß heit aut erhobenen Mahnruf. Irgendein Teil der Menſch⸗ müſſen daher —————-„— wäre aber ein Irrtum. Denn nicht nur braucht auch der Bauer Arbeitskräfte, ſondern auch Düngemittel, Saatgut, Kraftfutter, Ge⸗ rätſchaften, Zugvieh, Kleidungsſtücke, Hauseinrichtungen etc., trifft das Prinzip der Abhängigkeit der Preisgeſtaltung von den Lohn⸗ verhältniſſen ebenſo wie für alle wirtſchaftliche Tätigkeit zu. Darum wirken die ſtändigen Lohnerhöhungen als Schraube ohne Ende; ſie führen keineswegs Verbeſſerung der Lebenshal⸗ tung der ſie Heiſchenden. Eine Kategorie verteuert der anderen den Lebensunterhalt: die Bierbrauer den Zigarrenarbeitern, die Bahnſchaffner den Schreinern, die Schneider den Kellnern u. ſ. f. Einſichtige Arbeiter bekennen ſelbſt, daß ſie in Vorkriegszeiten mit einem Wochenlohn von 25 oder 30 Mark auskömmlicher lebten, uts gegenwärtig, wo ſie das 25fache oder mehr einnehmen.— Die Steigerung der Gehälter und Beſoldungen wirkt natürlich in der gleichen Richtung, wobei es für das Grundſätzliche nichts verſchlägt, daß die Entlohnung der Beamten weſentlich hinter derjenigen der Handarbeiter zurückgeblieben iſt. Das Lohnproblem wird aber noch durch einen anderen Umſtand beeinflußt. Der Forderung von Lohn⸗ und Gehaltserhöhungen iſt in den letzten Jahren verhältnis⸗ mäßig geringer Widerſtand entgegengeſetzt worden. Das iſt nicht ausſchließlich eine Folge der politiſchen Umwälzung, ſondern wird weſentlich dadurch mitbeſtimmt, daß die wirtſchaftliche Entwickelung es den meiſten Betrieben ermöglicht hat, die ihnen aufgebürdeten Lohn⸗ und Gehaltserhöhungen reſtlos auf das Publikum abzu⸗ wälzen. Publikum in dieſem Sinne iſt auch jedes andere kaufende Unternehmen. Es pflegt jedoch nicht bei der bloßen Abwälzung zu bleiben, ſondern die Preiserhöhung des fertigen Produktes wird in den meiſten Fällen prozentual über den Umfang der ſpeziellen Lohnerhöhung hinausgehen. Alſo auch hier wieder eine Art Schnee⸗ ballenſyſtem. 5 Man redet heute allgemein von„Geldentwertung“. Hinſichtlich des internationalen Zahlungsverkehrs iſt der Ausdruck natürlich am Platz, wobei dahingeſtellt bleive, wieviel begreifliche und wieviel unlautere Momente die ſchlechte Einſchätzung des deutſchen Geldes im Auslande beeinfluſſen. Für Ausſehung des Inlandes bliebe man hingegen zweckmäßiger bei dem alten gemeinverſtändlichen Worte„Teuerung“, weil dieſe unmittelbarer auf die urſächlichen Quellen der Teuerung hinführt. Der erſehnte Preisabbau iſt viel⸗ mehr ein Lohn⸗ als ein Valutaproblem! Das wird ſich erſt recht erweiſen, wenn einmal eine ernſthafte und nachhaltige Beſſerung der deutſchen Valuta das widernatürliche Verhältnis aufhören läßt, daß die Exportfähigkeit unſerer Induſtrie weſentlich von dem ſchlechten Stand dieſer Baluta abhängt Der Gedankengang, den die Sozial⸗ demokratie aller Schattierungen in den letzten Jahren dem deutſchen Volke erſinnt, gleicht demjenigen eines ins Unglück geratenen Ge⸗ ſchäftsmannes, der etwa erklärte: Ich bin ein ehrlicher Mann und will es bleiben, denn ich werde»lles daran ſetzen, mich wieder empor zu ringen; zunächſt aber werde ich nicht mehr ſolange ar⸗ beiten und werde meinen Haushalt koſtſpieliger einrichten als früher! Das iſt der tatſächliche Effekt des Acht⸗Stundentages und der ſtändig ſteigenden Lohnforderungen. Wirtſchaftliche Fragen. Die Lage des Arbeitsmarkies in Baden. Die Arbeitsmarktlage iſt im ganzen günſtig geblieben. In der Landwirtſchaft hat die ohnehin ſehr ſtarke Nachfrage nach Knechten noch etwas zugenommen. Eine vermehrte Nachfrage iſt auch in der Induſtrie der Steine und Erden nach Zieglern, in der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie nach Formereiperſonal u. in der Holz⸗ induſtrie nach Wagnern feſtzuſtellen, während die Möbelinduſtrie trotz immer noch guter Beſchäftigungsmöglichkeit eine ſchwache Ab⸗ nahme des Bedarfs an Kräften zeigt. Im Nahrungsmittel⸗ gewerbe iſt eine etwas verſtärkte Nachfrage nach(jüngeren) Metz⸗ gern zu beobachten. Erheblich iſt der Bedarf an weiblichen Kräften in der Tabakinduſtrie, allerdings handelt es ſich größtenteils nur um Aushilfen. An verſchiedenen Plätzen wird geſtreikt. Im Bekleidungsgewerbe flamt die Nachfrage nach Schneidern infolge Beendigung der Arbeiten für die Sommerſaiſon ab, doch iſt der Beſchäftigungsgrad verhältnismäßig immer noch hoch. Der Be⸗ darf des Baugewerbes iſt anhaltend groß, die beſſere Entloh⸗ nung bewirkt zum Teil einen Zudrang von ungelernten Arbeitern aus Induſtrie und Landwirtſchaft zu dieſer Beſchäftigung, der an⸗ haltende, außerordentlich ſtarke Mangel an Maurern bildet jedoch bis zu einem gewiſſen Grade ein Hindernts für ihre Verwendung. Badiſcher Stüdtebund und Stãdteverband zur Milchpreisregelung. In den letzten Tagen fand im Rathauſe in Karlsruhe eine Aus⸗ ſprache von Vertretern der Städte des Landes über die neueſten Milchpreisforderungen der Landwirtſchaft ſtatt. Von allen Be⸗ tefligten wurde die Notwendigkeit hervorgehoben, den Milchpreis ſo zu regeln, daß den Landwirten ein billiger Ausgleich für die ſteigen⸗ den Produktionskoſten zuteil wird, daß aber auch für alle Bevölke⸗ rungskreiſe in den Städten noch die Möglichkeit beſtehen bleibt, ſich dieſes unentbehrliche Nahrungsmittel zu verſchaffen. Zu dieſem Zweck iſt bei Feſtſetzung des Milchpreiſes auf die durchſchnittlichen Einkommensverhältniſſe der Stadtbevölkerung Rückſicht zu nehmen. Die Preiſe für Milch, die neuerdings genannt worden ſind, ſtehen mit dieſen Richtlinien nicht im Einklang und überſteigen ganz be⸗ Prophet ſein zu müſſen, ſowie Jeremias um den bevorſtehenden Untergang Jeruſalems wußte, weil er ein Seher war. Die Tragik des Wiſſenden haben beide durchgekoſtet. Sie wußten, daß ſie den Gang des Schickſals nicht aufhalten konnten, und machten dennoch den Verſuch dazu. In der Erkenntnis der eigenen Ohnmacht geſtal⸗ tete Zweig die Tragödie des großen Propheten Jeremias, des Warners vor der Selbſtüberhebung des kleinen, unglücklich zwiſchen zwei großen feindlichen Reichen gelagerten Juda. Das Bündnis mit König Pharao von Aegypten muß den Krieg mit Nebukadnezar zur Folge haben. Das weiß Zedekia, der König von Juda, das wiſſen ſeine Ratgeber und Untertanen. Aber ſie wollen den Krieg, weil ſie von Macht träumen, und nur einer rät dawider, der vom Gott der Demut Erleuchtete, dem die Zukunft offen⸗ bar, Jeremias, den der König ſeines„verräteriſchen Friedenswillens⸗ halber dem Hohn des Volkes preisgibt, indem er ihn in die Dünger⸗ grube unweit des Königspulaſtes werfen läßt. Der Krieg beginnt. Nebukadnezars Heere ziehen vor Jeruſalem auf und belagern die Stadt. 5 erneut ſich der Nond. Hunger und Seuchen würgen unter der Bevölkerung. Soll der Prophet Recht behalten? Diefer ver · haßte Gedanke ſtachelt den krankhaften Ehrgeiz ſeiner Gegner von neuem auf, denen es nicht um Volk und Land, ſendern nur um da⸗ Anſehen ſhrer Perſon geht. Nicht vergebens hat ſich Jeremias mm den Frieden bemüht. Nebukadnezar bietet ihn der Stadt unter mil⸗ den Bedingungen an. Zedekias Stimme ſoll die Entſcheidung bringen. Es iſt der Höhepunkt des Dramas. Der König erfährt, daß Jeremias die Hand im Spiele hat, und mit der Einſicht Zedekias, der ſchon bereit iſt, ſich zu beugen, iſt es vorbei. Er ſtellt ſich auf die Sefte jener, die den Krieg bis zur Entſcheidung verlangen, und über Jeru⸗ ſalem ſchlägt die Woge des entſetzlichen Unheils zuſammen, das Jere⸗ mias ſeinem Volke geweisſagt hatte:„Warum wollet ihr ſterben durch Schwert, Hunger und Peſt?“. Ruinen bezeichnen, die Stätte Jeru⸗ ſalems, des Königs Kinder ſind hingeſchlachtet, Zedekia ſelbſt geblen⸗ det. So führt er ſein zertretenes Volk in die Verbannung. Jeremias gibt ihnen die Hoffnung auf beſſere Tage mit auf den Weg des Lei⸗ dens, indem er ſie daran erinnert, daß ſie auserwählt ſeien unter den Völkern der Erde. Hier am Schluſſe der Tragödie, verengt ſich Stefan Zweigs große Menſchheitsdichtung, die Werfels(Euripides“) „Trverinnen“ und Wildgans„Kain“ an die Seite zu ſtellen ſſt, zu einem nationalen Gedicht von hymniſchem Schwung. Der lyriſche Feinſchliff der Sprache, das edle Pathos des Vor⸗ trags ſind überhaupt die Vorzüge des Werkes, das an dramatiſcher Kraft erſt gewinnt, wenn, darauf bedacht, rückſichtslos gekürzt wird. Die Dichtung wird auch in Mannheim nicht ohne beträchtliche Striche aufgeführt werden. Dem Handlungsaufbau kann ſelbſt durch den 8¹ itterem Efend entgegen: das wußte der Dichter, oßhne Fortfall ganzer Bilder kein Abbruch getan werden, denn die rhetori⸗ ſchen Breſten des Werkes vertragen ſoſche Siriche umd verlangen ſte trächtlich die Forderungen, welche von ſehr vielen rechtdent haben, oder hat ſie nicht auch die Pflicht, für eine einigermaßen an⸗ Landwirten als angemeſſen angeſehen werden. Die Städte we— deshalb künftighin geſchloſſen übertriebene Milchpreisforderung einzelner Gruppen von Landwirten zurückweiſen, dagegen nach vor beſtrebt ſein, durch Verhandlungen einen für die Landwirtſc⸗ ſowohl, wie für die Verbraucher annehmbaren Milchpreis zu 2 Ernteerwartungen. Der Saatenſtand im Juni iſt im Durchſchnitt befriedige geweſen, wenn er auch bei Winterweizen und Winterroggen ſchlech ter war als im Juni des vergangenen Jahres. Die Sommerſac ſteht ungefähr ſo, wie im Vorjahr. Bekanntlich pflegt man den Stand der Saat nach 5 Noten zu klaſſifizieren, die von 1 ⸗ ſehr gut bis 5- ſehr gering herunter gehen. Der durchſchnittliche Stand des Wintergetreides hält nun auf rund 3, während das Sommer⸗ getreide durchſchnittlich die Note 2,7 erhält. Die Kartoffeln wurden mit 2,8, die Zuckerrüben mit 2,7 bewertet. Weit beſſer noch als das Getreide ſtehen die Reben, die im Durchſchnitt am Rhein die Note 2, an der Moſel und Saar zum Teil ſogar die Note 1 erhalten haben. Jedenfalls iſt alſo beim Getreide eine erträgliche Mittelernte zu er⸗ warten. Dagegen ſteht das Gras im Allgemeinen ſchlecht, ebenſo ſonſtige Futterkräuter. Tu, Vom badiſchen Genoſſenſchaftsweſen. Auf allen Gebieten des badiſchen Genoſſenſchaftsweſens konnte im vergangenen Jahre ein kräftiges Vorwärtsſchreiten beobachtet werden, nicht nur, was die Zahl der Genoſſenſchaften und deren Einzelmitglieder anbelangt, ſondern auch hinſichtlich der Betätigungs⸗ gebiete und der finanziellen Erſtarkung. Hieran hatte der Genoſſen⸗ ſchaftsverband des Badiſchen Bauern⸗Vereins mit einem Zugang von 138 korporativen Mitgliedern einen ganz weſentlichen Anteil, da er die größte Anzahl neuer Genoſſenſchaften in Baden ſtellte. Die Ent⸗ wicklung des Genoſſenſchaftsverbandes des B..⸗V. macht auch im laufenden Jahre gute Fortſchritte, da bereits ſeit 1. Januar 1922 105 neue Genoſſenſchaften in Zugang gekommen ſind, ſodaß heute etwa Rei Viertel aller Bauernvereine genoſſenſchaftliche Form angenom⸗ men haben.* Städtiſche Nachrichten. Die verkehrs⸗berhältniſſe zwiſchen Weinheim und Mannheim. Die Verkehrsverhältniſſe zwiſchen Weinheim und Mannheim, die ſchon ſeit langer Zeit von den Sonntags⸗Ausflüglern als ſehr un⸗ genügend empfunden werden, haben ſich, ſo wird uns geſchrieben, bei dem Rieſen⸗Ausflugsverkehr am vergangenen Sonntag als nach⸗ gerade unhaltbar erwieſen. Wer ſeine Schritte nach Weinheim als Endziel ſeiner Wanderung lenkte, dem wird die Heimfahrt mit dem Zuge, der.55 abends Weinheim verlaſſen ſollte und mit einer ca. einſtündigen Verſpätung hier eintraf, noch lange Zeit gedenken. Als der Zug von Wahlen⸗Waldmichelbach ankam, war der für Mannheim bereitſtehende Zug ſchon ſtark beſetzt; er mußte aber trotzdem noch die Hunderte, von Waldmichelbach und Fürth ankommenden Reiſen⸗ den aufnehmen, ſodaß er zum Brechen voll die Station verließ. Nicht genug damit, mußten die mit dem vorherigen Zug ſchon abgefahrenen Reiſenden, etwa 300—400, in Friedrichsfeld auch noch in dieſen Zug hineingepfropft werden, während man unverſtänd⸗ licher Weiſe den ganzen Zug, nur zum geringen Teil beſetzt, nach Heidelberg laufen ließ. Welche wüſten Szenen ſich beim Einſteigen in Friedrichsfeld abſpielten, kann man ſich denken; Kinder und Frauen wurden halb tot gedrückt. In den Abteilen der für einen derartigen Sonntagsverkehr„durchaus unzeitgemäßen preußiſchen 4. Klaſſe⸗Wagen“ waren die Leute wie in eine Heringstonne ein⸗ gekeilt: daß bei der Hitze und der ſich dadurch entwickelnden Luft hauptſächlich Mädchen und Frauen ohnmächtig wurden, braucht nicht beſonders erwähnt zu werden. Man muß ſich hier fragen: Hat denn die Bahnverwaltung ab! ſolut kein Verſtändnis für einen derartigen Maſſenverkehr und warum ſorgt man nicht durch Einlegen von Verſtärkungszügen für eine beſſere Abwicklung des Verkehrs, ähnlich wie es zwiſchen Heidelberg und Mannheim geſchieht, wo ſich auch bei ſtarkem Ver⸗ kehr dieſer viel reibungsloſer abwickelt? Oder warum läßt man nicht die Züge von Wahlen und Fürth, die ja faſt ausſchließlich von Sonntags⸗Ausflüglern von Mannheim vollſtändig beſetzt ſind, ein⸗ fach nach Mannheim durchlaufen? Den Sonntags⸗Ausflüglern und Wanderern, die nach angeſtrengter Wochenarbeit Sonntags Erholung in Gottes freier Natur ſuchen, die ſich teuere Badereiſen, wie andere vom Glück begünſtigte, nicht leiſten können, wird durch eine derartig rückſichtsloſe Behandlung ſeitens der Bahnverwaltung die Freude vergällt, beſonders wenn ſie, müde gelaufen, noch von Waldmichel⸗ bach bis Mannheim ſtehen müſſen. Wie leicht kann durch eine derartige unzuläſſige Belaſtung der Wagen infolge Achſenbruches ein großes Unglück geſchehen, und wer trägt dann die Verantwortung hierfür? Scheinbar wird, wie das Sprichwort lautet, der Brunnen erſt zugedeckt, wenn das Kind hinein⸗ gefallen iſt? Glaubt die zuſtändige Bahnverwaltung, ihre Pflicht durch den Verkauf von tauſenden Sonntagsfahrkarten erfüllt zu ſogar, wenn„Jeremias“ kein Leſedrama bleiben ſoll, das es, ſolange der Krieg währte, ohnedies ſein mußte. Gefährlich iſt nur eins: Da die dramatiſchen Vorgänge naturgemäß die Perſon des Königs zum Mittelpunkt haben, kann bei einer allzu rigoroſen Einſchränkung der dem Jeremias zugewieſenen Werkſtellen ſehr leicht Zedekia ſcheindar zum Helden der Dichtung werden. Der bereits angedeutete, durch Nebukadnezars Friedensangebot herbeigeführte Konflikt und ſeine Löſung ſowie das tieftraurige Schickſal Zedekias ſcheinen ihn wie von ſelbſt in den Zug der tragiſchen Geſtalten einzuordnen, denen ſeit der antiken Tragödie die größte Teilnahme der Zuſchauer hört. Der Seher als tragiſcher Held vermag hingegen nicht ohne weiteres znu überzeugen, denn ſeine Sendung erſcheint als Nonſens. Was nüßt ihm die Gabe des prophetiſchen Blicks, wenn er doch nicht verhindern 3 geordnete Bedeutung liegt, ſo daß er im Bewußtſein der Ausſichtsloſigkeit ſeines Beginnen⸗ den Verſuch machen muß, dem Schickſal in den Arm zu fallen, und ſich dann für überwunden erklärt. Aus dieſer Sonderſtellung kann den Propheten, der im Grunde tatenlos zuſehen muß, auch der König nicht verdrängen, der im Ringen zwiſchen dem Götzen Jeruſalem und dem Gott der Gnade des Glanzes irdiſcher Macht und des Lichts der Sonne verluſtig geht. National⸗Theater Mannheim. Abſchiedsabend Robert Garriſon. Robert Garriſon iſt in der geſtrigen Wiederholung des „Kaufmanns von Venedig“ als Mitglied des Nationalthea⸗ ters zum letzten Male in einer ſeiner beſten Rollen aufgetreten, in der ihn das Mannheimer Publikum in beſonders guter Erinnerung behalten wird. Mit Robert Garriſon verliert das Mannheimer Schauſpiel eines ſeiner ſtärkſten, ſpieleifrigſten Talente von unbe⸗ ſtrittenem Perſönlichkeitswert. Ohne Garriſon hätte unſer Spielplan nicht einmal die Phyſiognomie haben können, die er mit Ach u. Krach erhalten hat. Garriſon hat uns manche kloniſche Nolle durch zeit mäße Auffaſſung wieder nahegebracht, vor allem aber war es— vorbehalten, für den Snobismus auf der Bühne die geiſtige Ueber⸗ legenheit aufzubringen. Hierin lag für Garriſon auch die einzige Klippe, an der er nicht immer glückſich vorbeigekommen iſt. Aus der haarſcharfen Charakteriſierung wurde zuweilen eine Karikatur, die um ihre Wirkung zwar nicht verlegen zu ſein brauchte, die aber doch das Intereſſe des Zuſchauers manchmal zu ſehr von Stück und Rolle ablenkte und auf den Darſteller übertrug. Wie ſehr ſich das Mannheimer Publikum an dieſen Künſtler in den rund zehn Jahren ſeines Wirkens am Nationalfheater ge⸗ kann, was geſchehen muß. Was nützt ſie den anderen, wenn das Unheil doch nicht ausbleiben kann? Dieſe Tragik hat aber nur unter⸗ enüber dem Zwang, der auf dem Seher —— —— —— ———— ————— 4. Seiſe. Nr. 303. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 5. Jull 1922. ſtändige und menſchenwürdige Heimbeförderung des Publikums Sorge zu tragen, zumal von großen Vereinen, insbeſondere von Wandervereinen, dem Stationsamt jeweils die Teilnehmerzahl und Einſteigeſtation frühzeitig bekanntgegeben wird, ſodaß die Bahn ſich entſprechend einrichten kann. Es iſt Sache der Verkehrsvereine Mannheims und Weinheims und der Wandervereine, bei den maß⸗ gebenden Stellen vorſtellig zu werden und ſich energiſch für eine Verbeſſerung der vollſtändig unzulänglichen, auf die Dauer unhalt⸗ baren und für das Publikum unwürdigen Verkehrsverhältniſſe ein⸗ zuſetzen. Sch. WB. Keine abſichtliche Jurückhalkung der Güterwagen. Schon wiederholt iſt aus Kreiſen, denen offenbar jede nähere Kenntnis des Eiſenbahnweſens mangelt, die Behauptung aufgeſtellt worden, daß die Eiſenbahnverwaltung vor Tariferhöhungen Wagen ab⸗ ſichtlich nicht ſtelle, um für die auf dieſe Weiſe zurückblei⸗ benden Güter kurze Zeit ſpäter die höheren Frachten zu erhalten. Dieſe Behauptung muß die Eiſenbahnverwaltung entſchieden zurück⸗ weiſen. Wenn die Anforderungen an Güterwagen gegen Ende der den letzten Tariferhöhungen voraufgegangenen Monaten nicht voll haben befriedigt werden können, ſo iſt dies darauf zurückzuführen, daß bei Bekanntwerden der Tariferhöhungen der Wagenbedarf er⸗ heblich ſtieg, weil ſich jedermann bemühte, ſeine Güter noch vor Inkrafttreten der höheren Frachten auf den Weg zu bringen. Da⸗ durch kraten Schwierigkeiten in der rechtzeitigen Zuführung der Wagen ein, ſodaß es nicht immer möglich war, den Wagenbedarf ſofort in vollem Umfang zu decken. Schon aus der Zahl der nicht rechtzeitig geſtellten Wagen, die gegenüber der Geſtellungsleiſtung von arbeitstäglich etwa 100 000 offenen Kohlenwagen und etwa 60 000 Wagen anderer Gattungen nur verhältnismäßig gering war, geht hervor, daß eine abſichtliche Zurückhaltung nicht vorliegt. Auch vor der diesmaligen Tariferhöhung wird es der Reichsbahn beſtimmt ge⸗ lingen, den erhöhten Bedarf an Wagen voll decken zu können, wenn es auch bei der gewaltigen Anforderung unausbleiblich iſt, daß ver⸗ einzelte Wagen nicht rechtzeitig geſtellt werden. Metallſiegelverſchlum bei Poſtpaketen. Als Verſchlußmittel für Wertpgkete von mehr als 500—3000 4 werden vom 1. Juli an neben den bisher vorgeſchriebenen Lackſtiegeln auch Bleiſiegel und Stahlblechſiegel verſuchsweiſe zugelaſſen. W. S. Reichsmietengeſetz. Auf einen Mangel im RNeichsmieten⸗ geſetz, der ſich zum Nachteil der Mieter fühlbar machen wird, iſt, ſo wird uns geſchrieben, meines Wiſſens noch nicht hingewieſen worden. Um ihn in kürzeſter Weiſe darzulegen, ſei es mir geſtattet, einen konkreten Fall mit wenig Worten zu behandeln; er betrifft die vom Vermieter ſelbſt durch eigene Handbetätigung ausgeführten Repa⸗ raturen. Nirgends findet man davon etwas erwähnt, und doch iſt die Sache von außerordentlicher Bedeutung. In meinem Hauſe ſind beiſpielsweiſe 10 Abortſpülkäſten, 17 Zapfſtellen für Waſſer, 11 Schüttſteine, 3 Senkkäſten, 14 Kochherde, elektr. Läutewerk für ſämtliche Wohnungen und elektr. Treppenbeleuchtung, und es ver⸗ geht keine Woche, in der nicht ein Schaden an dieſen vielen und vielerlei Dingen auszubeſſern wäre; manchmal häufen ſich dieſe Aus⸗ beſſerungsarbeiten. Bisher habe ich einen nicht geringen Stolz da⸗ vein geſetzt, den Mietern jeweils ſchnell mit perſönlicherHandanlegung zu helfen. Auch ſchon größere Arbeiten, wie Tapezieren von Zim⸗ mern, Dachreparaturen, Behebung geringer Schäden an Wänden im Treppenhaus und in Gängen. an Türſchlöſſern, Verkitten von Fen⸗ ſtern und Streichen ſolcher mit Oelfarbe u.., ſind mir gelungen zu meiner und der Mieter Befriedigung. Wie nun, wenn ich künftig die Finger davon laſſe? Um einen Maßſtab für die richtige Ein⸗ ſchätzung dieſer Dinge zu gewinnen, ſe nur erwähnt, daß ich einen Beleg in Händen habe für die Ergänzung eines einzigen Dachziegels mit 50.80 M. und für Erſatz eines Waſſerhahnens wurde mir eine Rechnung von glatt 80 M. überreicht. Die Mieter werden es bald unliebſam empfinden, wenn ich künftig die Hände in den Schoß lege und mit ihnen ſpreche:„Ach was, der Hausherr ſolls bezahlen!“ Nun jg, das wird er wohl auch tun, ſoweit er durch das Reichs⸗ mietengeſetz dazu herangezogen werden kann. Aber„Selbſtmachen“ und ſo die Ausgaben niedrig halten, das hieße ſich ins eigene Fleiſch ſchneiden. Das Kontrollrecht über die Ausgaben des Hauseigentümers iſt darum in vielen, vielen Fällen eine Verkehrtheit, für die der Mieter die Koſten wird zahlen müſſen. ch. Ernennung. Stadtvikar Heinrich Eckardt an der Johannis⸗ kirche auf dem Lindenhof wurde vom Evangel. Oberkirchenrat zum Pfarrverwalter in Badiſch Rheinfelden bei Baſel er⸗ nannt. Der Scheidende, ein geborener Mannheimer, hat ſich wäh⸗ rend ſeiner Amtszeit an der Johanniskirche auf dem Lindenhof insbeſondere um die heranwachſende Jugend unvergeßliche Ver⸗ dienſte erworben. Er war es, der nach Beendigung des Krieges die Jugend dieſes Kirchenbezirks wieder ſammelte und durch Unter⸗ haltungen und belehrende Vorträge dauernd für ſeine Beſtrebungen: religiöſe und ſittliche Erziehung zu intereſſieren wußte. Wiederholt, ſo insbeſondere gelegentlich des jüngſten Jugendſonntags, konnte ſich die evangel. Johanniskirchengemeinde von den erfolg⸗ reichen Fortſchritten des Jugendvereins überzeugen. Ebenſo dank⸗ baren Herzens gedenkt die evangel. Gemeinde auch der erſprieß⸗ lichen Tätigkeit des Scheidenden als Leiter des Kinder⸗ gottesdienſtes, wie als Seelſorger und Kanzelredner. Her⸗ vorgehoben ſei noch die Tatſache, daß der nunmehrige Pfarrver⸗ walter trotz der leider Gottes einmal beſtehenden großen Partei⸗ zerſplitterung innerhalb der evangel. Landeskirche immer in einem innigen Kontakt mit den Gemeindegliedern lebie, weshalb ſein Scheiden auch allgemein bedauert wird. Tu. Die Beſchaffung von Düngemikteln und Saalgetreide. Die Durchführung des Hilfswerks der Landwirtſchaft, Ernährung unſeres Volkes auf eigener Scholle, wird immer ſchwieriger. Dauernd ſteigen die Preiſe für die Artikel, die zur Hebung der Erzeugung unbedingt nötig ſind. Rhenaniaphosphat und Thomasmehl ſind mit Wirkung vom 20. Juni und 1. Juli erneut im Preis erhöht worden. Erſchwerend wirkt noch, daß die Vorräte klein ſind und die Beſchaffung mit großen Schwierigkeiten verbunden iſt. Das gleiche gilt, nach Mitteilung der Bad. landw. Hauptgenoſſenſchaft Karlsruhe, für Saatgetreide. Man muß mit hohen, bis jetzt nicht gekannten Preiſen rechnen. Unſer Land bedarf größerer Mengen nord⸗ deutſchen Saatgutes, um gute Ernten zu erzielen. ie hohen Preiſe, die enormen Frachten(infolge der ungünſtigen Caafeu chen Lage Badens) veranlaſſen oft viele Landwirte, von atgutwechſel abzuſehen. s darf unter keinen Umſtänden geſchehen. Durch weitgehendſte Aufklärung muß dafür geſorgt werden, daß recht⸗ zeitig das nötige Saatgut beſtellt und angewandt wird. Parteinachrichten. Deutſche(liberale] Volkspartei. In der Mitgliederverſammlung des Bezirksper⸗ eins Oberſtadt II ſprach Herr Stadtverordneter M. Moſes über„Kommunalpolitik und das Reichsmietenge⸗ ſez“. Ausgehend von der Tatſache, daß die Geſtaltung und der Ausbau der Gemeindeverwaltung auf ſöderativer Grundlage eine der größten Taten Bismarcks iſt, zeigte der Vortragende, wie dieſe Selbſtverwaltung der Gemeinden durch den Geiſt der nachrevolutto⸗ nären Zeit und vor allem durch Erzberger und deſſen verderbliche Jinanzpolitik von Grund auf zerſtört und die Selbſtändigkeit der Gemeinden und Städte in finanzieller Beziehung vollkommen vernich⸗ tet wurde. Der Verſuch der habe Zuſtände gezeitigt, bei denen es vorkommen konnte, daß airbe che Gemeinden ihren Bürobedarf in Berlin anfordern mußten. Bei der Beſprechung des Reichsmietengeſetzes wies der Redner vor allem darauf hin, daß obwohl das Geſetz ſelbſt in wenigen Tagen in Kraft tritt, die not⸗ wendigen Ausführungsbeſtimmungen noch nicht erlaſſen worden ſind lam letzten Tag ſind dieſe Beſtimmungen glücklich veröffentlicht wor⸗ den). Redner betonte beſonders, daß es das Verdienſt des Mitglie⸗ des der Deutſchen Volkspartei, des Reichstagsabgeordneten Senator Beythien⸗Hannover ſei, daß die erſten drei Entwürfe zu dieſem Geſetz nicht über die erſten Beſprechungen hinausgekommen ſind. Wenn auch beim vorliegenden Geſetz noch manches gemildert wurde, ſo ſei dies ebenfalls ein Verdienſt der Deutſchen Volkspartei, die da⸗ bei gegen Zentrum, Demokraten und die Linke angehen mußte. Daß das Reichsmietengeſetz keinen zufriedenſtellen und nur der Nährboden für weitere Streitigkeiten zwiſchen Mietern und Vermietern ſein wird, belegte der Vortragende mit unwiderleglichem Material, ebenſo die Tatſache, daß trotz der recht bedeutenden Steigerung der Mieten infolge des Geſetzes die Möglichkeit, die notwendigen Reparaturen in den Häuſern vorzunehmen und dieſe vor dem Verfall zu ſchüͤtzen, nicht gegeben iſt. Das Geſetz kennzeichne die ganze kurzſichtige, nur auf den Augenblick eingeſtellte und von den jeweiligen Erforderniſſen der Parteitaktik diktierte Arbeit der Mehrheitsparteien und daber würde der Wohnungsmangel immer fühlbarer, ſodaß jetzt ſchon allein in Mannheim etwa 18 000 Wohnungen fehlen würden. Daß die private Bautätigkeit all die Jahre nach dem Kriege, als ſie noch möglich war, durch kurzſichtige Zwangsbeſtimmungen unmöglich ge⸗ macht wurde, war das Ergebnis dieſer Politik der Mehrheitsparteien, unter der wir alle noch jahrelang zu leiden haben würden.— Mit einer regen Ausſprache über verſchiedene mit dem Reichsmietengeſetz zuſammenhängende Fragen ſchloß der für alle Teilnehmer anregend verlaufene Abend. v. R. Vergangene Woche veranſtaltete der Bezirksverein Neckarſtadt im Reſtaurant„Neckarſchloß“ einen geſelligen Abend. Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache durch Herrn Stadtperordneten Moſes nahm Herr Telegraphenſekretär Grathwol das Wort zu einem Vortrag über„Land und Leute in Südweſtafrika“. Der Redner führte die zahlreichen Anweſenden durch die einſtigen deutſchen Kolonien, hob ihren Wert für das Mut⸗ terland hervor und ſchilderte in lebhaften Farben Land und Leute un⸗ ſerer ehemal. Kolonie Südweſtafrika. Zum Schluſſe rechtete er einen eindringlichen Appell an die Zuhörer, ſtets des Unrechtes zu gedenken, das uns durch die Wegnahme der Kolonien zugefügt worden iſt, und nie zu erlahmen, in Wort und Schrift gegen dieſes Unrecht Front zu machen. An den Vortrag ſchloß ſich eine Reihe guter Lichtbilder an, die freudig bgerüßt wurden. Lebhafter Beifall dankte dem Redner für ſeine vorzüglichen Ausführungen und erſt zu ſpäter Stunde ging man auseinander. 8 veranſtaltungen. Landesmiſſionsfeſt. Am kommenden Sonntag, den 9. Juli feiert der Badiſche Landesverein der Basler Miſſion ſein 8 2. Jahresfeſt in unſerer Stadt. Im Hauptgottesdienſte ſämtlicher Kirchen predigen Miſſionare, die lange Jahre in der Her⸗ denwelt tätig waren. Nachmittags 3 Uhr findet in der Trintitatis⸗ kirche ein Feſtgottesdienſt ſtatt, bei dem bewährte Miſſionsmänner ſprechen werden. Um 8 Uhr vereinigen ſich die Miſſionsfreunde in der Trinitatiskirche zu einer Abendfeier. Den Abſchluß des Jeſtes bildet eine Miſſionskonferenz, welche am Montag, den 10. Juli vorm. 9 Uhr im Konfirmandenſaale der Trinitatiskirche abgehalten wird. Zu allen Veranſtaltungen ſind die evangeliſchen Glaubensgenoſſen herz⸗ lichſt eingeladen.(Siehe Anzeige im Mittwoch⸗Mittagblatt). wöhnt hatte, und wie hoch es ihn ſchätzte, das bewies der geſtrige „Abſchiedsabend, an dem ein ausverkauftes Haus Robert Garriſon er⸗ warteze, das den Künſtler nach den einzelnen Auftritten mit ſtürmi⸗ ſchem, zum Schluſſe aber mit geradezu überwältigendem Beifall über⸗ ſchüttete. Garriſon ließ ſich um die vielbegehrten Abſchiedsworte nicht lange bitten. Sie charakteriſierten ihn als Schauſpieler von tradi⸗ tioneller Berufsauffaſſung, die ja auch die Wurzel ſeiner großen Er⸗ ſolge iſt. Garriſon bankte für den Beifall, der ihm Anſporn iſt. Der Künſtler ließ durchblicken, daß es für ihn nicht ein und dasſelbe ſel, von Mannheim zu ſcheiden und Mannheim zu vergeſſen. Der gettrige Abend war noch überdies durch das Aushilfsgaſt⸗ ſpiel Melanie Ermarths bemerkenswert und genußreich. Dieſe reife Künſtlerin des Karlsruher Landestheaters ſpielte die Porzia mit der richtigen Ausdrucksmiſchung von ſchelmiſcher Mädchenlaune und hoher Patrizierkultur. A. M. Kunſt und Wiſſen. Brahms⸗Abend des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege. Brahms letztes Orcheſterwerk, das Doppelkonzert für Violine und Bioloncell, hat ſich nur langſam Eingang in den Konzertſaal ver⸗ ſchaffen können, Hanslick, der einſt ſo gefürchtete Muſikpapft und Scharfrichter der„Neuen Freien Preſſe“, der ſonſt Brahms Schaf⸗ ſen mit Liebe und Verſtändnis würdigte, brachte gerade dieſem Werk ein ſtarkes Vorurteil entgegen, das vielfach in Bücher und Zeitungen übergegangen iſt. Aber wir haben es geſtern wieder erlebt, welch überwältigenden Eindruck dieſe gedankenreiche, glanz⸗ voll inſtrumentierte Kompoſition auf den Julsrer ausübt, der ge⸗ willt iſt, dem inneren Pulsſchlag dieſer einzigartigen Muſik zu lauſchen. Freilich gehört ſie zum Schwerſten, was die Brahmsſche Muſe uns ſchenkte und beſonders die Wiedergabe der beiden Solo⸗ partien, in die Liceo Amar und Karl üller ſich teilten, iſt eine Aufgabe von faſt beiſpielloſer Schwierigkeit. Man er⸗ lebte das Zuſammenſpiel zweier gemütstiefen Künſtler bis aufs feinſte ausgeglichen und von überlegener Technik getragen. In den beiden anſpruchsvollen Eckſätzen glänzte und glitzerte es von lechniſchen Koſtbärkeiten, und aus dem ergreifenden Andante ſtie⸗ gen die Töne ſo warm und innig auf wie das Gebet einer be⸗ freiten Seele. Der Orcheſterpart erſchien in die feinſten orche⸗ ſtralen Farben getaucht und ergänzte die Solis in feinfühligſter Art. Als Schlußnummer hatte man des Meiſters D⸗Dur⸗Sym⸗ pbonie gewählt, dem Herr Lederer mit ſeinem bewunderns⸗ niert hingebenden Nationaltheater⸗Orcheſter eine liehevolle, fein⸗ gliederige Ausdeutung gab. Sieghaft, in breiten Zeitmaßen, er⸗ ſchien der erſte Satz, anmutig das Adagio und der von Pußta⸗ ſtimmung durchpulſte Ländler, und in orcheſtralem Glanz und zuftiger Zartheit lebte ſich das geiſtvolle Allegro aus, in deſſen Zauber Poſaunen und Tuba mit ungebändigter Kraft ein Ele⸗ ment der Erdenſchwere miſchten. In pietätvoller Weiſe gedachte Herr Karl Eberts in ſeinem Einführungswort des lange ver⸗ kannten Meiſters, deſſen wahre Bedeutung ja heute noch mehr geahnt als erkannt wird, zugleich aber auch des ſcheidenden Kapellmeiſters, Hern Felix Lederers und ſeiner hohen erdienſte um die Beſtrebungen des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege. Eine prachtvolle Kranzſpende und begeiſterte Kundgebungen waren die äußeren Zeichen der tiefen Dankharkeit, die Herrn Lederers hin⸗ gebungsvolle und erfolgreiche Arbeit für die Sache des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege in die Herzen der Zuhörer geſät hat. er. 4%„Mutterlegende“, ein Legendenſpiel in fünf Aufzügen von Hellmuth Unger, gelangt Ende Oktober d. Is. im Stadttheater in Bremen zur Uraufführung. Das Schauſpiel„Die Nacht“, ebenfalls von Unger, das bereits an etwa dreißig deutſchen Bühnen Weoh Erfolge erzielt hat, wurde für England und Amerika er⸗ worben. % Jerſtörung von Kunſtwerken bei den Verſiner Demon⸗ ſtrafſonen. Bei der letzten großen Demonſtration im Verliner Luſt⸗ garten aus Anlaß der Beiſetzung Rathenaus iſt es wiederum zu höchſt hedauerlichen wertvoller Kunſtdenkmäler gekom⸗ men, die in der Vorhalle von Schinkels Alten Muſeum aufgeſtellt ſind. Die Statue von Chodowieckt hat nunmehr beide Arme einge⸗ büßt, auch am Fuße und Mantel ſind neue Verletzungen; die Figur von Carſtens zeigt friſche Beſchädigungen an der rechten Hand und an dem die Baſis ſchmückenden Lorbeerzweig. Knobelsdorff, deſſen Degenknauff ſchon früher zertrümmert worden iſt, zeigt nunmehr auch eine Beſchädigung des Zeichenblattes, das er in der Hand hält. Ganz beſonders hat die Figur von Cornelius gelitten: der rechte Fuß iſt abgebrochen, dazu fehlen drei Finger der rechten Hand und der Griffel des Künſtlers. Die bisher unbeſchädigte Figur Winkelmanns hat alle Finger der rechten Hand eingebüßt. Angeſichts dieſer Zer⸗ ſtörungen— es ſind nun über 40 feſtgeſtellt,— muß nachdrücklich die Frage erhoben werden, ob es nicht angebracht iſt, die Ehrenſtatuen unſerer großen deutſchen Meiſter ganz aus der Vorhalle des Muſeums zu entfernen. Es ſei denn, daß der Luſtgarten künſtig von Maſſen⸗ verſammlungen freibleibt. Hoffentlich nimmt ſich der preußiſche Kul⸗ tusminiſter energiſch dieſer Frage an. Große Junde aus der Diluvialzeil. Die Tropfſteinhöhlen in Lautſch in Mähren ſind ſchon lange als Fundſtätten von Tierreſten aus der Diluvialzeit bekannt. Vor einigen Tagen wurden dort auch Knochen von mindeſtens drei Menſchen, darunter auch ein Schäder zutage gefördert. Die nach innen gebogenen Schenkelbeine gehörten, wie anzunehmen iſt, menſchlichen Lebeweſen des älteren Diluvium an, abwohl die bei ihnen gefundenen Werkzeuge eine gewiſſe Voll⸗ kommenheit nachweiſen. Außer den Menſchenreſten ſind große Mengen Tierknochen aus gleicher Zeit ausgegraben worden. Wie Sachverſtändige ſich äußerten, ſind dieſe Funde die bedutendſten, die ſeit 30 Jahren in Europa gemacht wurden, 8 Friedrichspark. Sein diesjähriges Gartenfeſt hält der Lehrergeſangverein Mannheim⸗ Ludwigshafen morgen Freitag abend in den Anlagen des Friedrichsparke⸗ ab. Die ſtattliche Sängerſchar wird unter der Leitung des Herrn Muſikdirek⸗ tor C. Weidt ausgewählte ſchöne Chöre zum Vortrage bringen. Daneben wird das Orcheſter unter Herrn Kapellmeiſter L. Beckers Leitung ſeine Darbietungen mit den Geſangsvorträgen in bekannt guter Weiſe in Einklang bringen. Das Konzert iſt für jedermann zugänglich. Aus dem Lande. Aus dem Odenwalde, 4. Juli. Art ergoß ſich am Sonntag nach dem Odenwalde, um an der Heidel⸗ e Schon am Samstag abend konnte man beobachten, wie ganze Familien mit Teppichen und anderen Unterlagen— ausgerüſtet mit vollem Tagesproviant— daherge⸗ reiſt kamen, um im Walde zu nächtigen, damit gleich am frühen Morgen mit dem Pflücken der blauen Waldbeeren begonnen wer⸗ den könne. Der Odenwaldzug am Sonntag früh brachte tauſende Ausflügler nach den Stationen von Kreidach, Waldmichelbach. Af⸗ folterbach und Wahlen, von wo aus die mit Heidelbeeren geſegne⸗ ten Wälder aufgeſucht wurden, und zwar mit glängendem Erfolge. Der Reichtum an Heidelbeeren iſt in den Wäldern diesmal ſo un⸗ eheuer, daß jeder Beſucher auf ſeine Rechnung kam. Das Haupt⸗ an Beſuchern ſtellte Mannheim, und als abends die Heimfahrt angetreten wurde, ſah man zahlreiche Ausflügler mit ge⸗ füllten Körben, zuweilen 15 bis 20 Pfund enthaltend, ſodaß man mit dem Ergebnis des Ausfluges allſeits zufrieden war. Freilich iſt das Heidelbeerpflücken ein mühſeliges Geſchäft, und es koſtet viel Schweiß, ehe man ein Pfund beiſammen hät. Die kinderreichen Familien waren am beſten daran, weil eben die Kinder die beſten Heidelbeerpflücker ſind. Der Preis der Heidelbeeren ſtellt ſich im Odenwalde auf 12 bis 15 Mark, ſodaß alſo für diejenigen, die einen Korb mit 10 und mehr Pfund als Beute nachhauſe brachten, der Ausflug recht lohnend war. Auch Pilze ſind ſchon reichlich in den Wäldern anzutreffen. Namentlich der König der Pilze, der leicht kenntliche Steinpilz, gedeiht diesmal ſehr reichlich, während der Pfifferling bisher noch ſelten iſt. Die Erute der Waldhimbeeren ſteht in kurzem bevor. Lörrach, 5. Juli. Bei der am vorletzten Dienstag hier ab⸗ gehaltenen Proteſtverſammlung anläßlich der Ermordung Rathenaus kam es, wie jetzt erſt bekannt wird, zu Ausſchreitungen. Ein kleiner Trupp zog mit einer Sowjetfahne zum Amtsgericht, um einen dort in Unterſuchungshaft befindlichen Arbeiter zu befreien. Der Verſuch mißlang aber. Dann wurden aus der Hebelſchule einige Fürſtenbilder gewaltſam entfernt und verbrannt. Auch die Real⸗ ſchule ſowie die Schule und die Wachſtube in Stetten wurden abgeſucht⸗ 8 Nus der Pfalz. Zwiſchenfälle bei der Demonſtralion in Frankenthal. ORB. Frankenthal, 5. Juli. Die Demonſtration in Franken⸗ thal iſt nicht ohne Zwiſchenfälle verlaufen. Nach einer Verſamm⸗ lung auf dem Marktplatz begab ſich ein ſtärkerer Zug, hauptſächlich aus jungen Leuten beſtehend, vor das Bezirksamt und verlangte dort von den Beamten die Erklärung, daß ſie auf dem Boden der Verfaſſung ſtünden. Dieſe Erklärung wurde gegeben. Darauf for⸗ derten die Demonſtranten vom Finanzamt, der Bahnverwaltung, der ſtädtiſchen Einnehmerei und dem Stadtbauamt die Entſernung etwa vorhandener Monarchenbilder. Auch vom Amtsgericht wurde die Entfernung etwa vorhandener Monarchenbilder und der Wappen⸗ krone verlangt. Der Landgerichtspräſident lehnte die Forderung der Demonſtranten, die Zimmer nach Monarchenhildern durchſuchen zu dürfen, ab, worauf die Demonſtranten die rote Fahne aus einem Fenſter des Landgerichts heraushängten. Sodann begab ſich der Demonſtrationszug nach dem„Frankenthaler Tageblatt“, wo die Führer des Zuges den Geſchäftsinhaber Groſſer zu ſprechen wünſchten. Da dieſer ſich bereits in ſeiner Wohnung befand, mar⸗ ſchierte die Menge dorthin ab und ſtellte den des Weges daher⸗ kommenden Beſitzer des„Frankenthaler Tageblatts“. Nachdem ſämtliche Demonſtranten vergeblich verſucht hatten, ihn zum Voran⸗ tragen der roten Fahne zu nötigen, hielt der Vorſitzende der Kom⸗ muniſtiſchen Partei eine Anſprache, in der er betonte, daß die De⸗ monſtration der bürgerlichen Preſſe und eee dem Beſitzer des„Frankenthaler Tageblatts“, Groſſer, gelte. Die Menge drohte mit dem Demolieres der Maſchinen und verlangte eine Er. klärung des Inhalts, daß ſich das„Frankenthaler Tageblatt⸗ jeder Provokation enthalten werde. Der Adfutant de⸗ franzöſiſchen Kreisdelegierten hatte den Vorgang zufällig mit an⸗ geſehen und erinnerte den Vorſitzenden der Kommuniſtiſchen Partet an ſein an demſelben Morgen gegebenes Ehrenwort, daß er für Ruhe und Ordnung eintreten wolle, und ſtellte anheim, den Umzug fortzuſetzen, aber ohne Beläſtigung von Perſonen. Darauf löſte ſich der Zug von ſelbſt auf. 5 ONB. Ludwigshafen, 5. Juli. Eine junge Ehefrau, die vort einem unheilbaren Leiden befallen war, ſchied geſtern ahend durch Einatmen von Leuchtgas freiwillig aus dem Leben. Speyer, 5. Juli. Das Staatsminiſterium des Innern hat bei der Regierung der Pfalz und den Bezirksverwaltungsbehörden angeregt, zur wirkſameren Bekämpfung der Tuberkuloſe Zweckverbände und Arbeitsgemeinſchaften zu gründen, weil die bisher auf dieſem Gebiet tätigen Anſtalten und Einrichtungen ſich in größter Notlage befinden. Die Gemeinden, Bezirke, Verſiche⸗ rungsträger, Bereine und Stiftungen ſehen ſich immer mehr außer⸗ ſtande, den an ſie herantretenden Anforderungen gerecht zu wer⸗ den. Die Fürſorgeeinrichtungen und Anſtalten ſollen durch Zuſam⸗ menſchluß aller der Tuberkuloſebekämpfung dienenden Kräfte vor dem drohenden Zuſammenbruch gerettet werden. Serichtszeitung. Mannheimer Schwurgericht. Den Vorſitz führte geſtern Landgerichtsrat Scheid. Zum Aufruf gelangte zunächſt die Anklage gegen den 26 Jahre Aten Fabrikarbeiter Heinrich Boos aus Frieſenheim wegen Körper⸗ verletzung mit Todesfolge. Der Angeklagte hat am Nach⸗ mittag des 21. Mai ds. Js., eines Sonntags, in der Nähe der Halteſtelle Humboldtſchule in der Neckarvorſtadt ſeinen Hauswirt Johann Franz, mit dem er aus einem belangloſen Grunde in Streit geraten war, erſtochen. Boos, der in der Anilinfabrik W war, 27 die Nacht vorher bei einer ſog. Maikur durchgebummelt, hatte ſich aber gleichwohl, als ſein Vermieter, der Straßenbahn⸗ ſchaffner Johann Franz, Morgens 10 Uhr zu einem Ausflug nach Lampertheim aufbrach, angeſchloſſen. Es war ein ſehr heißer Tag, es wurde im„Rheiniſchen Hof in Lampertheim Wein getrunken, und als es gegen 4 Uhr nachmittags heimwärts ging, waren ſowohl Boos als Franz angeheitert. Auf der Straßenbahn lehnte ſich Boos müde in den Winkel der hinteren Plattform. Franz ſprach mit ſeinem dienſthabenden Kollegen über das Wetter und die zu erwar⸗ tenden Räuſche. Schaffner Neckermann meinte, er werde mit Be⸗ trunkenen ſchon fertig. Halb im Döſen warf Boos ein: Mit mir wird überhaupt niemand fertig! Darüber gab es eine Auseinander⸗ ſetzung, in der Franz ſeinem Kollegen die Stange hielt und ſchließ⸗ U er das Aufbegehren des jungen Mannes ſo in Zorn geriet, daß er ihm eine Ohrfeige verſetzte. Frau Franz fürchtete Weiteres, nahm ihren Mann und ging mit ihm an der nächſten Halteſtelle weg. Flugs ſprang aber auch Boos ab, folgte Franz und ſtach auf ihn ein. Einer der Stiche traf das Herz und der dumme aus dem Alkohol geborene Streit hatte ein Menſchenleben gefordert. Franz war 43 Jahre. alt und genoß einen vorzüglichen Leumund. Das Ehepaar hatte ſich des leichtſinnigen jungen Mannes angenommen, um ihn auf geordnete Bahn zu bringen, da er mit Geld nicht zu hauſen verſtand. Das war der Dank. Booz hatte ſchon öfters ge⸗ zeigt, daß ihm das Meſſer loſe in der Taſche ſaß, aber er hakte noch immer Glück gehabt, daß er nicht beſtraft wurde. Die Ge⸗ ſchworenen erklärten den von Rechtsanwalt Dr. Al digten Angeklagten ſchuldig und billigten ihm r. Alt verteidigt auch mildernde Umſtände 15 Das Urteil lautete ſodann auf 2 Ja lufrechnung der Unterſuchungshaft. hre Gefängnis unteß; +— 4 —. — er — 1 2 2 — rrreerneerreeeee * S uHNXANNon errrn eeereeeee 45 —— * e die ständig zunehmende N * Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 303. — Nheinisch-westfälischer Wirtschafts- brief. (Von unserem rheinischen Mitarbeiter.) I. W1 1 cheinisch-westfalischen Industriegebiet haf sich die Fbaftliche Lage in den letzten Wochen erheblich ꝝz um AMente nteren entwiekelt. Zwar bezieht sich dies allen„ auf das Bild der Beschaftigung, Piese ist in 9 Zweilgen, in der Eisenindustrie, in der Textilindustrie * Wie vor gut. Die eingetretene Verschlechterung 9850 5 vielmehr mit der katastrophalen Markverschlechterung die——— Wodurch wirtschaftliche Verhältnisse eintreten, 1 schlimmer werden und die Gefahr gewaltsamer Unruhen und schwerer neuer Erschütterungen —5 58 lassen. Die wirtschaftliche Entwicklung führte in Rae Zzten Zeit immer tiefer hinein in die Wildnis völliger 5 ersehbarkeit, womit ein Zustand und eine Stimmung unden ist, daſl es so wie bisher nicht mehr lange weiter Geune. nder Montanindustrie, wo die Aufträge eigentlich tergenFealt weniger geworden sind. herrscht Nes n Bfen e Nachfrage, neues Eindeckungsfieber + dreit, soweit noch die Mittel dafür vorhanden sind. Und eKtilindustrie, wWo es einige Zeit recht ruhig ach Vorden War und man fest mit einem Konjunktur- nicht zus gerechnet hatte, kommen die Fabriken immer noch AbN Vorratsbildung. In Autos und durch persön- Baliß geht da und dort mehr Ware hinaus als mit ae versandt Wird. In der Kleineisenindustrie aut⸗ 5 und Solingen Wird über die Neubelebung des 8 2 en Gescbäftes befriedigendes berichtet. In allen uchen aber wird einstimmig betont, daß Grohßhandel und un nur schwersten Herzens die geforderten Tetse anlegen und erklären, daß man es noch nicht be- Urteilen könne, ob das Publikum in der Folge die von den kad kanten und Werken geforderten Preise bezahlen werde. Mau rechnet also stark mit den Folgen zurückbleiben- duur 32 ufkraft, Rückgang des Absatzes und Umsatzes. 8 125 ehrt weisen Wieder andere Geschäftsleute, namentlich 1 9 degertsartikel in Kleidung, Wäsche und Schuhen, darauf 40 unnzduebt nach preiswerter und billiger Ware seitens die 1 verlangt wird, sondern daß man immer wieder 9 achtung machen könne, daß die Arbei terschaft 5 die teueren Qualitaten bevorzugt. 5 Uießt daraus, daſ nur der gehobene Mittelstand an der Kaufkraft besonders leide, die breiten Jehichten der Arbeiterbevölkerung des Industriegebietes weit 5 eine Einschränkung der Lebenshaltung vornehmen. prod Preissteigerungen aller Waren und der gesamten U tion unter dem Drucke der Markverschlechterung —— gehen, die Lohnerhöhungen und Mehrforde- 99 Arbeiter und Angestellten kein Ende nehmen, hat meinsam niegebiet mit dem übrigen deutschen Vaterland ge- die Preise ist bemerkenswert. daß in Lebensmitteln ein Unterschied in letzter Zeit so stark gestiegen sind, daß Jandswert(Vaa Wischen Inlandswert der Mark und Aus⸗ deit der W Mutastand) nicht mehr besteht. Für die Gesamt- bend Nach f immer mehr der Pollarstand maßi- re arktpreisen und Wiederbeschaffungs⸗ Nie 5 dle Preise bemessen. Es ist daher ähnlich 50 2 der Zwangswirtschaft im Erwerbsleben zu beobach- Selpst ungeheuer rasche Entwertung der Mark von a de Anwendung der Preistreibereiverordnung und der ncherbestimmungen eliminiert. Freilich der Ruf nach chutz gegen Ausbeutung und Bewucherung erschallt ebenso ektig weiter, wie von den Handelskreisen ein scharfer RKampf gegen das Fortbestehen dieser Verordnung im Industriegebiet Seführt wWird. Industrie und Handel leiden infolge der Markentwertung Wanfr stärker unter wachsender Kapitalnot. So- kür die großen wie die kleinen Firmen und Werke be- den diese Schwierigkeiten. Die Kreditbereitstellung bei kein anken kann diesem starken Kredit und Geldbedürfnis in In ee Weise mehr gerecht werden. Daneben macht sich im strlegebiet wieder merkwürdiger Weise namentlich zu 6 81d oden Zahlungsterminen ein wachsender Mang el von l umlau ksmitteln bemerkbar. Zum Halbjahres- 8 uß War diese Geldscheinnot— es fehlen hauptsächlich ieN 100 Markscheine— besonders akut. Die Reichsbank- 1 die Banken hatten reichlich vorgesorgt, der Be- ar aber noch weit größer gewesen. Wer spät zur 10000 Jeschickt hatte, muße 5 und 10 Markscheine oder ebalte niuscheine nehmen. Damit ließ sich die Lohn- und Tanlung nur schlecht durchführen und es erfolgten da und dort Teilzahlungen. auch i eis 2 mit Teilzahlungen— Beamtenkreisen mußte man Badische Bauernbank in Freib 0 urg. Die.-V. hat die — Geschäftsanteils auf 1000 und der Haft- —.— 10 00⁰0 kür jeden Geschäftsantell festgesetzt. Die —— beträgt„4 35 Mill. de Lutz.-G. in Darmstadt. Der für den 12. Juli Aktienks 875.-V. Wwird auf das auf 2 Mill. verdoppelte D die Verteilung von 15%(Wie i..) Dividende 1 90 Vorgeschlagen, Veber das abgelaufene ird berichtet, daß die Gesellschaft nicht allen Serecht werden konnte und Aufträge ablehnen das laufende G äfts;j häfts ng, abdtaleriedtenslellend ee ee VVVUda Kapitaler dassGdschreeger Technischen Messe. Wie ehae en der Technischen Ahtei- 1 1558 ist 8 in öhe von für den Ausbau der Techni- augenblicklich auberordent- m Gelände der Technischen achfrage nach neuen Aus- von seiten großer Ver- die, Bedeutung der Leip- nimmt. 85 Metallhandel. Akf. Zig.“ ist die Firma kiontangesellschaft Tarlewsky i M Ssky in Frankfurt 2/M. infol i beitenverkänfen der Berliner Filiale Zeraten und hat ihre Gläubiger zusammenberufen 5 Börsenberichte.“ 8 Mannheimer Effektenbörse. duaustrie Khg 5. Jull. Die Tendenz war lebhaft und fest ebandelt 8 durchweg hoher. Anilin Wurden zu 845% ahrzeuge Auupfkesselfabrik Rodberg zu 720%%. Neckarsulmer 2u Nurrke zu 620% und Zellstofffabrik Waldhof-Aktien zucen von 710% und 715%½. Benz notierten 40 Millionen, in erster Lini chen Messe, beabsichtigt. Pie ch rege Bautätigkeit auf de Flellungsmöglichkeiten, besonders znde und Konzerne, beweisen, dagß ger Technischen Messe ständig zut , Zahlungsschwierigkeiten im Fra Nach der A. Sichel 8. 400 6. Flder—5 10 bez. Waggonfabrik Fuchs 620 bez., Karle. abktra 25 6 72 900 bez. Mannh. Gummi 675., Rhein- brk Achäusel 50 abril Frankenthal 720 G. und Zucker- nk 25 805 950 6. Von Banken Stellten sich: Pfälz * Aidekenbgnf 5 Hypothekenbank 180 bez. U. G. Pfälz. kyidence) 180 G. und Sücdd. Disconto 805 G.(letztere stellen. Bremen.) kühlbar. 2u ca. 9½% 2750 ö darf. Grundton. geschwächt. stimmung. bis 58, Talg Elektrolytkupfer kür 100 Kilo. Mannheim, 6. Juli. wickelter Tendenz notieren am hiesigen Platz: New Vork 432, Holland 16 650, London 1920, Paris 3550, Schweiz 8225. New Fork, 5. Juli. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß mit 0,23(0,2276) cents, was einem Dollarkurs von 434,78(437,5) entspricht. Dollarkurs 435 Mark. Deulsenmarkt (.35 Uhr vorm) Bei noch unent- Zürich. 4. 5. in Franken) Berllne„„»„.18.20 Itallen„„ 24.37 24.05 Men„.02.02 Arüssel„ 41.30 49.80 ag„„„„.e 0 Kopenhagen„„ 113.— 113.25 Holland„„„„ 203.— 203.— Stackhoſm„„„. 136.75 136.75 Rew Vork.26.24 Obristlanlla„„„„.50 87.— FFF 23.26 23.83 An 82.10 682.— Paris„ 13.60 43.18 Buenos Alres. 188.— 188.50 Amsterdam. 4. 5. in Gulden) Weohsel a. Londen. 11.48.48 Weohsel a. Stockholm,.40 67.40 0„ Berlin.58.61„„ Ohristianſa 43.28 42.75 ee,„„ Ne Vork.88.58 3„ Sobwelz 48.35 49.32„ Brlülssel 20.38 29.05 1% en,, en„„Badrid 40.45 10.45 90„ Kopenhagen 55.75 55.80 5„ltallen 12.07 11.80 Kopenhagen. 3 5. in Kronen) Siohtw. a. tlamburg.15.12 Sichtw. a. konden.. 29.65 20.58 17„ Amsterdam 180.25 179.25 5„ Faris... 39.23 36.30 1*„ Sohwelz. 39.— 66.55„„ Antwerpen 37.25 36.15 5„ New Fork.63.63 5„ kielsingkors 10.85 10.25 Stockholm. 3. 8. In Kronen) Stohtw. a. Berlin 985.92 Slohtw. a. London.09 17.08 5„ Amsterdam 149.25 148.75 5„ Faclis... 32.40 31.30 5„ SOhv ,,fj. 78.585 738.45 0„ Srüssel. 39.85 30.59 105„ Washington.87.85 5% kielsingfors.65.30 New Torkr, 5. Juli(WS] Devlsen. 3. 5. Spanlen 15.69 18.63 Frankrelonh.34.22 Sohwelz 18.98 19.— ttallen.63.91 Zelgien.98.75 England.2.45 Deutsohland.22.23 Waren und Märkte. Preise ab Lager Preiserhöhungen Laufe dieser Woc am Freitag oder Samsta Die Reichsbehörden und Preiserhöhun Baumwolle. (Woachenbericht von Knoop Belriedigende, stellenweise günstige der neuen Ernte übte den zu erwartenden, klull auf die Märkte aus, und wenn auch im allgemeinen als Vorherrschende Empfindung immer noch die Fureht vor einer ungenügenden Ernte zu herrschen scheint, macht sich doch die Holffnung, daß fernerhin günstige Witterung manche der drohenden Gefahren wird Abermalige Erhöhung der Eisenpreise. In Anlehnung an die neue Preisstellung des Eisenwirt- schaftsbundes hat die süddeutsche Eisenzentrale folgende Mannheim festgesetz: A 1617, Formeisen 1639, Universaleisen 1760, Candeisen „ 1828, Grobbleche 4 1807, Mittelbleche 1990, Feinbleche (—3 mm) 2123, Feinbleche(unter 1 mm) 2217, alles Für Saarmaterial kommen für die einzelnen Gruppen noch folgende Zuschläge hinzu: 4 340, 4 415,& 415, 460, 460,% 670, 805. Hierzu tritt noch ein Aufschlag von 2502 auf die Ueberpreise. Stabeisen Vor einer neuen Kalipreiserhöhung. Da die Kchlen- preiserhöhung ein Wider Erwarten großles Ausmaßh angenom- men hat(well die Lohnerhéhung im Bergbau von 4 35 auf 4 65 stieg) sieht sich das Kalisyndikat genötigt, der Frage einer neuen Kalipreiserhöhung, die man bis jetzt nicht für nölig gehalten hakte, näher zu reten. Es werde jedoch keines- kalls vor August eine solche Preiserhöhung in Kraft treten, da die Kalipreise bis dahin auf den mit der Landwirtschaft vereinbarten Sommerrabatt festgelegt sind. Die Stellung⸗ nahme der einzelnen Kaliindustrieunternehmungen zu den ist eine durchaus geteilte. he Besprechungen im Kalisyndikat statt, die 8 eine Entscheidung bringen werden. das Reichskalis 8 voraussichtlich keinen Es kfinden im ndikat werden der iderstand entgegen- * Fabarius, Entwicklung beruhigenden Ein- abwenden können, entschieden 1 An Erntenachrichten gingen uns in den letzten Lagen direkt die folgenden zu: „Bollweevilgefahr“ beän und August nicht durch werden. 1. Durchschnittsstand 69,7%, Esligend; wenn Witterung im Juli aus günstig, droht Lage sehr ernst 2. Durchschnittsstand 73,6%½ Arealzunahme 4 Ernteschätzung 11 562 000 Ballen. Mit Spannung er- wartet man den Bürobericht am 3. Juli; derselbe eine gewisse Klärung, deren die hoffentlich bringt Welt dringend be- Der Süden ist fest und beachtet Rückgänge an den Terminmärkten kaum. Man ist dort überzeugt, daß noch ein großes, ungedecktes Interesse besteht und die Nachfrage, die in letzter Zeit recht lebhaft gibt dem Markt, besonders für effektive Ware, einen festen ewesen ist, anhalten wird. Dies Alexandria ruhig und um 50 bis 100 Punkte ab- Der Bombay-Markt ist infolge starker Nach- Carnaubawachs- % 140—170, Bienenvrac + 150—185, Japanwachs 65—68. Rindertalg beträgt für Paraffin, C für Japanwachs 9, krage von Japan auſzerordentlich fest, Preise für Ware sind gegen die Vorwoche unverändert, auf dem markte herrscht aber für spätere Lieferung scharfe Hausse- rompte ermin- Kaffee.(Wochenbericht der Firma Morris A. Hess G. m, b.., Hamburg.) Die politischen Ereignisse der vergangenen Berichtswoche, die von einer stürmischen Aufwärtsbewegung im Devisenmarkt begleitet waren, verursachten auch am Kaffeemarkt ein weiteres Emporschnellen der Preise. Der Konsum folgte der rapiden Aufwärtsbewegung nur zögernd, Wird sich jedoch vorläufig mit den gegebenen Tatsachen ab- finden müssen. Am Hamburger Platz herrschte ein lebhaftes Geschäkt in verzollten Kaffees, die besonders infolge Er- Wartung einer weiteren in den Verhältnissen leider begründe- ten Goldzollerhöhung gefragt waren. keste Tendenz. nicht gekommen. Brasilien zeigt weiter Zu nennenswerten Abschlüssen ist es jedoch Forderungen vom 1. Juli, je nach Qualität und Beschreibung: Santos(superior-extra-prime) 4 gewaschene Zentralamerikaner 68—78 per ½ Kilo roh unverzollt ab Freihafenlager Hamburg, bei einem Kurse von „ 1650 für ein Pfund Sterling. „ 42.25 für ein Pflund Rohkaffee.) Machs.(Wochenbericht der Ludmar m. b.., Köln.) Die Devisenhausse wurde durch eine politische Erschütterung des Wirtschaftslebens und große Eindeckungen zum Monats⸗ schlusse gesteigert, sodaſ die leste Grundstimmung von Voriger Woche bei allen Erzeugnissen nichts verlor. Es wurde zu erhöhten Preisen lebhaft notierte verzollte Ware ab Lager K& Carnaubawachs 60—65, (Zollsatz ab. Juni noch ekauft. Im Großhandel n: Paraffin 4 33—35,25, L 126—130, Carnaubawachs gebleicht 35 Rückstände 54—57, Bienenwachs us gebleicht(deutsche Veredelung) % 125—130, Ceresin 36,75—.88,50, Ozokerit-Ceresin 39.,75—41, Stearin 68—70, Technischer 62—63. Der gegenwärtige Zoll arnaubawachs und Bienenwachs 6,50, 75 per kg. Berliner Metallbörse vom 5. quli. Preise in Hark für 100 Kg. J. Jull 1290ʃ 5. Jull 13ʃ3 Raffinadekupt—— J. Jun 5. Jull 175⁰⁰ 1 Auminſum l. arr. 72⁵⁰ 29900-29700 298500-29700 Zinn, ausländ. 20—4 Huttongz!* 5 Rohzink(Vb,-Pr.) 4961 53⁵¹ Mlokel 10 5 110005 1500 115 19500 ee 72001400 Sſber ſu 0 2 — Slüber fur 1 9700—9800 Aluminlum 17700 170⁰⁰ Platin p. dr. 15 10001050 99690 0 4300 Maderno; für Ha Anzeiger — London, B. Jull(/5) Retallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 Kg.) 4. B. destseleot. 69.50.—] Slel 23.45 24. Kupfer Kass 62.63 52.50 Mokel 160.— 160.— ink rrpt. 27.85 28.— de. 3 Monat 63.— 62.85 Tinn Kassa 154.—— 153.60 Aueoksliber 11.— 11.— do, Elektrol 70.— 71.50] do, 3 Ronat 154.85 154.60] Antimon 34.— 34.— Liverpool, 18. Jull(WS) Baumwolle.(In engl. Pfd. v. 454.) 4. 5. September 19.30 18.20 Umsatz 10000 8000 Sept. 13.09 12.36 Alexandrla 38.75 38 65 Import 2700 19750] Oktober 12.96 12.86 November 40.85 10.8 Jull 13.37 13.28 Novemder 12.80 12.70 Oderägypt. 28.30 28.20 August 18.25 13.14 Aegyntische 18.10 19.00 Oktober 29.15 29.15 Amerikanischer Funkdienst. New Lork, 5. Jul(WS) Funkdtenst.(Nachoruck verboten). 4. 5. Zuf. zus. 15000 13000 stand wWt. 12.— 12.— Kaftee loka—— 10.80 Elektrolyt 13.75 13.85 Ored. Bal..50.50 u—.—.27 Ziun loko 31.— 31.50 zuok Centrt.79.78 Septemd.—.—.68 gle.75.75 Terpentin 119.— 119.— Dbezemb.—.—.56 lnk.37.45 Savannah 109.25 109.75 Aärz—.—.29 Elsen 24.50 24.50 N. Or! Saum. 24.50 22.50 Aa!—.— 38.4% Weßbleok 45.75 Welzen rot 134.28 18.— Baumw. ſoke 28.75 28.30 Sohmalz wWt. 12.30 12.17] fHart loko 135.25 184.50 Jull 28.21 22.90 Taig.—.—Hals ſokO 78.25 79.25 August 23.32 22.92 Saumwsatöl 11.10 11.30 Nehl nledr.F..50 58.50 September 23.32 23.02 Lept. 11.22 11.18 höchst Pr..28.25 Oktober 28.13 22.90 Fetrol. cases 15.50 15.50 Getrafr Engl..—.— November 23.05 2277 tanks.—.— Kontinenk 15.— 15.— Chleago, 5. Juli(WS) Funkdlenst.(Machdruck verboten!. 3. 5. Welzen Juli 116.50 116.25 Roggen Bez. 39.50 88.0 Sobwelne 55 ent. 117.— 116.25 f Sonmalz ul 11.30 11.17 leiobt niedr. 10.78 10.85 nals luſi 63.28 63.85„ Sept. 11.60 11.40 nöchst. 10.85 10.80 * Sept. 66.75 67.50 Pork ebt.——. sohw. nledr. 10.40 10.40 Häfer Seöt 38.75 30.— Aippen Sept. 11.47 11.35 nöohst. 10.60 10.55 1 bez. 31.35 41.8[Speok niedr. 11.50 11.2 Tuf. Chioago 44000 24000 Roggensept. 86.65 85.2. böohst. 12.73 12.7 Westen 1020%00 97000 Schiffahrt. Sochiffs-Nachrichten der Holland Amerika Linie, Rotter- dam. Der Dampfer„Ryndam“, am 24. Juni von New Vork abgefahren, ist àm 5. Juli vorm. in Rotterdam angekommen. Dampferbewegung des Norddeutschen Lleyd, Bremen. Bremen—New Vork: D.„George Washington nach New Lork, ab Cherbourg am 29. 6. 11 Uhr abds. D.„Presi- dent Fillmore“ nach Bremerhaven, an Bremerhaven am 29. 6. 1 Uhr morgens. D.„Susquehanna“ nach Bremerhaven, an Bremerhaven am 29. 6. 10 Uhr vorm. D.„Hannover“ nach New Lork, ab Bremerhaven am 1. 7. 92 Uhr vorm.— Bremen— Brasilien: D.„Vegesack“ nach Santos, an Santos am 25. 6.— Bremen— La Plata: D.„Gotha“ nach Vigo, Coruna, Hamburg, Bremen, ab Bahia am 28. 6. D.„Köln“ nach Rio, Sao Francisco, Montevideo,.-Aires, ab Vigo am 29. 6. 7 Uhr morgens.— Bremen— 0Os. asien: D.„Westfalen, nach Bremen, in Bremen am 29. 6. 6 Uhr nachm. D.„Schlesien“, heimkehrend, am 28. 6. ab Singapore. D.„Pfalz“, ausgehend, am 30. 6. in Vokchama. D.„Holstein“ ausgehend, am 28. 6. morgens in Hongkong. Literaſur. „Der Bund“. Die Hamburg-Amerika Linie und das Meß- amt Frankfurt aſM. geben vom 1. Juli 1922 ab eine gemein- same Zeitschrift für Werden und Wachsen von Handel, Wirt⸗ schaft und Verkehr unter dem Namen„Der Bund“ heraus. In ihr findet die„Frankfurter Meßzeitung“ ihre Fortsetzung. Die erste Nummer des gut ausgestatteten Blattes bringt Auf- sätze von Geheimrat Dr. Gothein(Heidelberg), dem General- direktor der Hamburg-Amerika Linie, Geheimrat Dr. Cuno, von Dr. Theodor Heuß, von Wolf von Dewall, u. a. Be- sprochen werden Fragen aus allen Gebieten des Wieder- aufbaus, der Schiffahrt, des Messewesens. Kursbericht über Kali-Aktien und-Kuxe mitgetein vom Bankhause E. Calmann, Hannover. Notierungen vom 4. Juli. 1 50 Nach- An- 1 Nach- An- frage gebot Name krage gebot Alexendershal. 144000 147000 Mare 23 75—— Allcenhall— 19200 Rarie Lulsse 1700 1800⁰0 Aller Hemmonlas—— Mon 210⁰⁰ ASsSss.95000 98000 M²eimershausen 38600 3000 Nienesse— Neusollstsde. 35500 37000 Betgmannssegen 180000 190000 Neustassfurt 285000 30000 Zernstoff 23000 27000 Oberbhofk 223300 24800 Braunschweig-Lüneburg. 47000 4500% Prinz Eugen Surbach 25000 333000 Ransbach„32000 33000 Salſche 25000 27000 Relchskronne 24000 26000 Qarſsſunngdg 54500 8650% Reinhardsbrunmn 30000 31500 Oarishall 30000 31500 Richerd 24000 26000 Einigkellt 80000 82000 Rothenberg— Sllerss. 4000 43000 Rothenfelds 50000 32000 Sriehssegen 37000 33300 Rössing Barnten 170000 72000 Pelsegfest. 63000 64500] Sachsen Welmar 109000 112000 Frledrichrads. 4300 44500 Sslzmünge 74000 75000 Eütstenhalall 58000 e000 Sehwsrzburg 30000 3000 5000 67500] Siegfried. 52000 34000 Sldekeuf b. Scodersheus, 280000 255000 Siegiried Glessen 132000 135000 Srossherz. Wäülhelm Ernst 39000 50500 fhöringen„33000 37000 Günthershalll 32000 54000] Voſlkgenroda 90000 92000 Habigshertett 32000 3000 Walbeceenk 693˙ 271500 Hanss Silberberg88000 90000 Welter 30000 31500 kledwigsburg 12500 12900 Wifheimsbelfl. 123000 135000 kelſigenmüffe 2000 ddo Withelmshall-Oelsburg 20500 2100 Helllgenroda 154000 157000 Wintersball 150000 1300000 Helmboldsbausen 24000 26000 A00 Heldrungen 13000 13500 8 11 e ee eeee 5 1439 13000 14500—7 20⁵ 27⁴ Heringen„„48000 50000 Fialſes We 1* dehsen] 7290 Hermang u i 2000 1* esche Ks Kn 8. 1200 1240 Hindenburg 141000 135000 R all St. 2380 1020 Habsten 2500 484000 Nels üpstedt 62500 64000 VVV*.. 8 fugses 24000 128000 8—* 5 080 Immentode 65500 67500 Seladetfurt e 50 —*»„„„*- Iicteaed e„ 8000 2000 Sſomundsbel! 1„ 207 Jobannashall.„„ 39000 41000 Stelnförde 8⁴0 870 Feiserods 350000 370000 ee e 850 815 Königshell 131000 135000 Wittekind 600 ben Marlaglck 99%he eee MMansfelder 350 J0 Tendenz: Nach längerer völliger Geschäftsruhe trat heute zum ersten Male wieder lebhaftere Kaufneigung zum Vorschein. f Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli Fegelstatlon vom Datum Rhein C Sohusterinseli„295.81.75 270.40.62J Abends 6 Unr Nehl.„„„„„.65 465.54 349 344 340 Nachm, 2 Uhr Maxap. 99„.51 562.53.4.37.32] Hachm. 2 Uhr Mannfeim„.89.60.83 46.48.40 Vorgens 7 Uhr Halng*.-B. 12 Ußr Kaud„„ 0 292 28425.80 Vorm. 2 Uhr Köin 29565„„„60 0.87 22 281 Machm. 2 Uhr .6 vom Neckar: Hannhesn 430.9 43.45 4%.29 vorm 7 Ubr Rellbronn.55.52.50.45.40 Vorm 7 Uhr Oet. Zedeckt. 220. Wasserwürme des Rheins am 6. duli morgens& Uhr: 1 5% f. Mannbheimer Wetterbericht vom 6 Juli morgens 7 Uhr. Niedrigste Iempetatur Nachts Niederschlag:.0 Liter au Bafometer: 747½ uνn. Thermometer: 23,60 C. 22,0 C. Höchste Temperatur gestern: 29,00 C. den qm. Südwind 4. Bedeckt. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direttion: Ferdinand Debme.— Verantwortlich für Politit: J..; Alfred ndel: Nis Peterſen; für Feuilleton. Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hügel. 7 — Dcr —— rr ——— — én——. — 0 dannheimer Muſik⸗Zeitung. Nr. 13. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Mannheimer Mufik⸗Zeitung annheimer Opernzuſtände. Ein Kückblick mit Vorſchlägen. Die allgemeine Not der deutſchen Opernbühne— die Georg Hartmann am 20. Juni an dieſer Stelle erörtert hat— die Zufälle der ablaufenden Spielzeit, mancherlei Mißgeſchick: alles dies Wir wollen auch die Perſon des der⸗ Dr. Adolf Krätzer außer Betrachtung ſtellen, hingegen die gegen den Willen des Publikums erfolgte ſei zunächſt ausgeſchaltet. zeitigen Intendanten Kündigungen und gewiſſe Zurückſetzungen nennen hier nur zwei Fälle: von jedem Kenner hoch zu bewertende Kün Ein Beiſpiel der Zurückſetzung: Fräulein als Troubadour⸗Lconore glänzend bewährte, die eine ſehr erfreu⸗ liche Eliſabeth war, die Mozarts Fiordiligi legener Geſangskunſt durchführte, iſt zurückgeſetzt Sängerin, deren Weſen Recha und Santuzza wären, die für Wag⸗ keine Eignung hat. hinzurechnend, finden wir den Weg zur Mitwirkung der Laien in wichtigen Daß hier der Grundfehler ners Eliſabeth und Verdis Desdemona vielen Beſetzungs⸗Irrtümer Quelle ſolcher lebelſtände: Anſtellungs⸗ und Kündigungsfragen. liegt, darf für das heikle Gebiet der O pe tikern noch manche Probleme ſtellt) ohne weiteres feſtgeſtellt werden. Hinzu kommt, daß in ſolchen Kommiſſionen der Halbkenner So hat der Intendant die Verant⸗ die Meinung der Laien leitet. wortung, der Halbkenner aber die Macht!l um Anſtellung von Opernſängerinnen handelt, ſo wird die Ent⸗ ſcheidung zuweilen durch perſönliche Zuneigungen getrübt.. Die Oper iſt ein heikles Gebiet! Einen Fach wir nur einmal zum Intendanten regierte nur ein Jahr. Intendanten. So geht es nun bald 15 Ja Halbkenners wächſt, die Macht des Inten Aber jeder, der das Theater genau kennt wiſſen), daß das Theater nur von einem Einzigen regiert mag die Bühnenvorſtände hören, dann aber in erſter und letzter Linie nach freiem Ermeſſen entſcheiden. Ein Bei⸗ werden kann. Er rat von drei Laien möge daneben beſtehe Beirat. Sie 1 annheim kommen. m ſie zu finden, Erfahrung, der ſelbſtändigen, mannes der Oper. Der Laie Erfahrung, ſelbſt wenn er necht der nögſe 5 nennt..) Ein Beiſpiel aus der nächſte heater ſind junge, friſche, ſchöne Stimmen zu hören. Der Inten⸗ ein ſehr tüchtiger Sänger—(3 B. inz 1892)— dann langjähriger Ober⸗ ſpielleiter in Köln, iſt ein Fachmann, der ſich ſelten irrt. angehenden Künſtlern den rechten Weg dant Hans Islaub, 55 als Barbier von Bagdad, Ma iſt auch imſtande, ſte zu fördern. Und hier kommen wir auf den ich wiederhole hier, was rechten Weg Kapellmeiſter etwas mehr Gebiet beziehen. War es doch wiederum lein Malkin wie für Herrn Graarud die zum Evangelimann gefehlt haben. ein großer Menſchenalter— muß einmal deutlich zweckloſen Gaſtſpiele, der unbedachten miderſprechen, obwohl nach meinen langjã wiſſe Inſtanzen immer das Gegenteil von bringen. So ſchrieb ich damals und ſagte nicht, daß„man“ auch Frau Elſe Flo iſt eine der nützlichſten Sängerinnen Der Spielplan der Tendenz, ein„Hin und her“ lichen Neuinſzenierungen und Repertoriums. alter, wertvoller O wert von ſtatten; Vorbereitungen ſolche oft geſagt. im Februar 1919 neu ausbrach), ſind oft alten Späſſe ſollten wir, reden wollen, im 20. Jahrhundert wünſchen Flotow, Lor wie dieſe Meiſter ſelb gewollt haben. WDürzburger Mozartwoche. 17. bis 25. Juni. Zum dritten Mal verwirklichte ſich der glückliche Gedanke, die eines der großartigſten Denkmäler deutſcher welches von dem reiſenden Deutſchen in den Dienſt einer zeitgemüßen Kulturaufgabe zu ſtellen, indem man durch Pflege erleſener Muſik in Würzburger Reſidenz, Baukunſt im 18. Jahrhundert, noch viel zu wenig beachtet wird, ihren Räumen den Sinn für die unvergängl Vergangenheit in weiteren Kreiſen zu wecken oder wachzuhalten ſucht. Dadurch überhaupt will ſich das Unternehmen von der immer ſommerlicher Mufikfeſte unterſchieden wiſſen, daß die Kunſt, in dieſen Rahmen geſtellt, nicht nur Selbſtzweck iſt, ſondern daß ſie gleichſam eine lebendige Brücke in die Zeit hinüber ſchlagen ſoll, da ſie mit dem Begriff Geſellſchaft weit enger verwachſen zunehmenden Maſſe war als heute. Unter dieſem Geſichtswinkel linien für die zeitliche und ſachliche Begrenzung der Programmwahl Keine Maſſenwirkungen mit großem Orcheſter und Chor, was ſich übrigens auch aus räumlichen und qku⸗ ſtiſchen Gründen verbietet, ſondern intime Muſik, welche einzig das und Raumbild gewährleiſtet, zumal ohne weiteres deutſich hervor: Einpernehmen zwiſchen Klang wenn ſie ſinnfällig die Beziehungen zwiſche dendem Stil für einen gleichen in die Kunſtpraxis und in das Geſelligkeits derts; und ſie vermag um ſo intenſiver in ſene Zeit des ausgehenden Barock und aufblühenden Rokoko hineinzule lichen Vorausſetzungen für die zuſammentreffen. Man hat diesmak die ſchickt ausgenutzt, indem man nicht nur im gierte, ſondern auch in dem kleineren Garte unbergleichlich herrlichen Hofgarten rein muſikaliſchen Erlebnis zugleich mittelten. unnar Graarud hat von nahezu allen deutſchen Opernbühnen Anträge erhalten, und es kamen für ihn in engere Wahl Stuttgart, Dresden und Berlin. gehabt, und Julius Hofmann Dann kamen die Muſik⸗Dilettanten als hre lang; der Einfluß des Der Intendant⸗Diktator bleibe dann dem Stadtparlament mittels jährlicher Rechenſchaft verantwortlich. Unſere Oper bedarf des Nachwuchſes, werden niemals(oder doch ſelten) bedarf es des Blickes, der ſchnellen Entſcheidung des Fach⸗ hat für dergleichen weder Blick noch zweiten Uebelſtand zu ich am 15. März e „Unſere Bühnenvorſtände haben die Pflicht, zeigen. Insbeſondere werden unſere Liebe aufzuwenden haben, wenn alles gut werden ſoll. Der„Arbeitsplan“ muß ſich auch auf dieſes Die nötigen. Fehlbetrag ſteckt— und ſchon ſeit einem halben eſagt werden. Dann die ündigungen üble Folge⸗ erſcheinung. Wir wollen auch hier nochmals dieſem ganzen Syſtem unſerer Opernbühne. per iſt ſeit Jahren ohne künſtlerkſche von totgeborener Gegenwart, frag⸗ läſſigen Wiederholungen des alten Neueinſtudierungen und Uraufführungen, rungen neuer ſehr ſchwieriger Muſikdramen und Wiederbelebungen pern gehen natürlich immer glatt und ſte zeigen, was das Nationaltheater vermag. Das⸗ ſelbe Ergebnis zeigt 195 aber auch andersmo, ufführungen eben unmöglich ſind. Was üher den St il unſerer—45 t Die„Wiener“ Linie der Muſik⸗Ausdeutung, midrige Neuinſzenenierung der„Zauberflöte“, ganzen Lortzing⸗Darſtellung(insbeſondere die„Buffokrankheit“, die wenn wir von Theaterkultur nicht ing und Nicolai ſo zu ſehen und zu hören, Jedenfalls wollen wir uns Zeitraum zum Bewußtſein bringt. Mozarts Kunſt iſt für dieſen Zweck wie Stätte geboten, wirkt ſie nicht allein als die göttliche Offenbarung, die in ihrer Größe zu erfaſſen ein Menſchenalter nicht ausreicht, ſondern ſie gewährt gleichzeitig einen ebenſo reizvollen wie lehrreichen Blick „hiſtoriſche Treue“ des Muſizierens in dem Geſamtbereich der Würzburger Reſidenzlage denkbar glũcklich gegebenen Möglichkeiten ge⸗ für eine Nachtmuſik auserſah. Auf dieſe Weiſe boten ſich dem Hörer Eindrücke, welche ihm mit dem 0 charakteriſtiſche Ausſchnitte aus dem Bilde des muſizierenden Süddeutſchland zu Mozarts Zeiten ver⸗ zur Debatte ſtellen. Ich Ergebnis: der tler geht nach Berlinl! ena Wagner, die ſich (Coſi ſantutte) mit über⸗ worden gegen eine Die r(das ſelbſt alten Prak⸗ Und wenn es ſich dabei mann der Oper haben⸗ danten⸗Dilettanten ſinkt. „weiß(oder ſollte doch n: zunächſt als Finanz⸗ der bildſamen »fertig“ nach ſein ſollte.(Was man n Nähe: am Mainzer Ein ſolcher zu zeigen, 1920 geſ ieben habe: jungen ünſtlern den verſten hörbar, daß für Fräu⸗ nötigen Vorbereitungen Daß hier hrigen Erfahrungen ge⸗ allem zur Ausführung wörtlich: wir wünſchen hr verdrängt, denn ſie Auffüh⸗ lobens⸗ weil ohne ſorgfältige zu ſagen iſt, habe ich die mozart⸗ die Vergröberung der erwähnt worden. Die mehr dulden. Wir ichen Werte einer großen geſehen, treten die Richt⸗ n muſikaliſchem und bil⸗ geſchaffen. An ſolcher weſen des 18. Jahrhun⸗ uchten, als hier die ört⸗ großen Kaiſerſaal muſi⸗ nſaal und außerdem den hatte die Märchenſtimmung 1 wehren gegen eine poſſen⸗ und operettenhafte Umdeutung, die Schablone zu werden droht. Wir wünſchen den Ariſtokraten Flotow, den durchaus ernſt zu nehmenden Meiſter der komiſchen Oper und den Romantiker Lortzing der„Undine“, endlich den an Shakeſpeare, an Weber und Mendelsſohn bdrientierten Nicolai zu hören. Wir wünſchen nicht allein eine ſogenannte „Deutſche Opernwoche“, ſondern eine wirklich deutſch⸗empfundene Pflege der deutſchen Oper! Um mich deutlicher auszudrücken, ſetze ich hierher, was ich zum Hundertfeſttage von Webers Frei⸗ ſchütz geſchrieben habe: Man ſagt wohl, Weber müſſe unſerer Zefit nachgebracht werden. Nun ja, ein„triebhaft Abſeitiger“ mag daran ſeine Freude haben! Wir andern wollen uns lieber mit Webers Muſik in eine jugendlich⸗edle Zeit, in das junge Deutſchland von 1815—1830 verſetzen und Webers Muſik aus dieſer Zeit heraus neu beleben— Man wird dann freilich auf den Beifall der Hohlkulturträger verzichten müſſen. Wenn wir aber den anderen die Werke unſerer deutſchen Meiſter zu erſchwinglichen Preiſen, in ſorgſamer Pflege, in edlem Stil vorführen, dann können wir auf Eintags⸗Neuheiten verzichten, Pfitzner und Strauß dem Spielplan erhalten und zuweilen von dem Neuen das Beſte bringen. Ein deutſcher Zyklus aber würde— volkstümliche Werke mit ein⸗ ſchließend— etwa ſo ſein: Mozart: Die Zauberflöte. Beethaven: Fidelid. Weber: Der Freiſchütz. Marſchner: Hans Heiljng. Kreutzer: Das Nachtlager in Granada. Lortzing: Zar und Zimmermann. Wagner: Tannhäuſer. 5 Lohengrin. 2 Die Meiſterſinger von Nürnberg. Paxſifal. Auf folche Zehnzahl müßte m. E. der Spielplan der Mann⸗ heimer Oper eingeſtellt werden. A. Bl. Oper und Konzerte im Reich. Schubert⸗Araufführung in Stultgart. Die mit Intereſſe er⸗ wartete Erſtaufführung der Schubertſchen Singſpiele„Der treue Soldat“ und„Die Weiberverſchwörung“(Muſikeinrich⸗ tung von Buſch und Tovey, Textbearbeitung von Laucknet) fand bei ausgezeichneter Darſtellung unter Fritz Buſchs hingebender Lei⸗ tung und Dr. Ehrhardts ſorgfältiger Regie am Württemb. Landes⸗ theater in Stuttgart außerordenklich großen Beifall. Die dazu von Erich Thum entworfenen Bühnenbilder unterſtützten das Gelingen dieſer eindrucksvollen Schubertpremidre aufs wirkungsvollſte. Das bisher überhaupt noch nicht aufgeführte reizende Frühwerk des Meiſters„Der treue Soldat“(nach dem Körnerſchen Texte„Der vierjährige Poſten“), ſehr geſchickt für die moderne Bühne eingerichtet, mit einer Anzahl muſikaliſch ganz hernorragender Chöre und Arien. verblüfft durch ſeinen geſchloſſenen, ſtarken Bühneneindruck. Ebenſo rief„Die Weiberverſchwörung“, echteſter Schubert der letzten Jahre, mit ihrer hinreißenden, aus Scherz und Ernſt ungewöhnkich reizvoll gemiſchten Melodienfülle ſtärkſten Widerhall hervor, ſodaß man ſich nur immer wieder wundern muß, daß dieſer muſikaliſche Schatz un⸗ beachtet blieb. Eine Anzahl weiterer erſter Bühnen hat die beiden bereits zur Aufführung in der kommenden Spielzeit vor⸗ geſehen. Die berühmten Kölner Gürzenichkonzerte ſind in ihrem Fort ⸗ beſtand bedroht. Die Stadt Köln verlangt ſtatt des bisherigen Zu⸗ ſchuſſes von 80 000 M. im Jahr für die lieberlaſſung des Orcheſters einen ſolchen von über 400 000., wobei es aber kaum bleiben dürfte. Zwiſchen der Stadt und der Konzertgeſellſchaft ſchweben nun Verhandlungen, und es wäre im Intereſſe des rheiniſchen Muſiklebens zu wünſchen, daß ſie zu einem Ergebnis ſſihren, das den Fortbeſtand der Gürzenichkonzerte ſicherſtellt. Araufführung in der Dresdener Skaatsoper. Die neue Oper „Der Mann im Mond“ von Jan Brandts⸗Buys, des er⸗ folgreichen Komponiſten der„Schneider von Schönau“, fand eine ſehr herzliche Aufnahme.„Ein wunderliches Spiel für Muſik“, nennt ſich die Oper. Die hübſche Idee vom Mann im Monde iſt aber, um abendfüllend zu werden, auf drei lange Akte geſtreckt worden. Manch⸗ mal ſteht der Humor in bedenklicher Nähe des Operettenunſinns. Der hundertjährige Königsvater des gen Hofſtaate in großer Sorge: Prinzeſſin Zizipe liebt den Mann im Mond. Ihre abgewieſenen Freier, die ſie in ihren„ſingenden Teppich“ webt, auf dem ſie in mondheller Nacht luſtwandelt, träumen mit ihr von dem großen Tag, da der Mann im Mond zu ihr hernie⸗ derſteigen und ſie erlöſen wird. Prinz Immergrün von Roſenland mit ſeinem ſchlauen Diener Saſſafres kommt als Freier zu dem mondſcheinluſtigen Prinzeßlein. Tiefblaue Nacht mit leuchtenden Sternen. Er entſteigt als Pierrot gekleidet und weiß geſchminkt wie Silberlicht der Mondſcheibe und gewinnt das Herzlein der Prin⸗ zeſſin. Die Muſik iſt fließendes Parlando, zu dem die kundigen Text⸗ verfaſſer Warden und Welleminsky die Stimmungswerte gaben: volkstümlicher Einſchlag mit ſangbaren Stimmen und feinabgetöntem Orcheſter. Von artiſtiſchem Reiz ſind die Quartengänge, Sequenzen und die eigenartige Anwendung des None⸗Akkordes. In Leitmotiven ſparſam, ſind liegende Töne, von Rankenwerk umrahmt, bevorzugt. Wertvolle Enſembleſzenen und kyriſche Kleinmalerei. Geſchwätzig, unterhaltend, ein wenig phyſiognomielos. Die Regie Dr. Hartmanns imd die leichte Jronie der Handlung ein⸗ Märchenreiches iſt mit ſeinem drolli⸗ gefangen. Kapellmeiſter Herm. Kutzſchbach leitete ſchwungvoll die Aufführung. In den Hauptpartien waren Rich. Tauber und Eliſo beth Rethberg beſchäftigt. Der anweſende Komponiſt und der eine Verfaſſer des Textbuches, Welleminsky, wurden wiederholt gerufen. Johannes Reichelt. 727178— Kurze muſikaliſche litteilungen. Das»„zweite Donaueſchinger Kammermuſikfeſt zur Förderung zeitgenöſſiſcher Tonkunſt“, welches u ſten zu Fürſtenberg am 30. und 31. Juli ſtattfindet, bringt in 3 Kon⸗ zerten Werke von Butting, Dieren, Dinkel demith, Laquai, Petyrek, Schröder, Wenſe, Jöllner zur Aufführung⸗ SGeorg Döring 7. Der frühere Kaſſeler Hofopernſänger Georg Döring iſt im 62. Lebensjahre in Steglitz geſtorben. Von Mann⸗ heim aus ſang er 1891 in Bayreuth den„Landgraf“ und den„Kö⸗ nig Marke“, zu denen in ſpäteren Feſtſpielfahren noch„König Hein rich“ und„Gurnemanz' traten. LAllgemeiner Deutſcher MRuſikverein. Um die Abhaltung des nächſtjährigen Tonkünſtlerfeſtes des Allgemeinen Deutſchen Muſik⸗ F. Finke, Grabner, Him dem Protektorate des Für⸗ Donnerstag, den 5. Juli 1822 7 vereins haben ſich in der Düſſeldorfer Jahresverſammlung nicht we⸗ niger als fünf deutſche Städte beworben: Mannheim, Königs⸗ berg, Kaſſel, Wiesbaden und Oldenburg. In Ausſicht genommen wurde, weil ſehr zentral gelegen, Kaſſel. Das 92. Niederrheiniſche Muſikfeſt findet am., 11. und 13. Juli 1922 im Kölner Opernhauſe unter Leitung des Generalmuſikdirektor⸗ Prof. Hermann Abendroth ſtatt. Als Gaſtdirigent wird Dr. Hans Pfitzner am zweiten Tage ſeine Kantate„Von deutſcher Seele“ vor⸗ führen. Am erſten Tage gelangt F. Mendelsſohn⸗Bartholdys 114 Pſalm„Da Iſrael aus Aegypten zog“ für achtſtimmigen Chor und Orcheſter zur Aufführung. Beethovens Violin-Konzert wird Bronis⸗ law Hubermann, das einſtige Wunderkind, ſpielen. Mit A. Bruch⸗ ners achter Sinfonie in B⸗Moll ſchließt der erſte Tag. Der dritte Tag bringt ausſchließlich Werke von Joh. Brahms: die Feſt⸗ und Ge⸗ denkſprüche für achtſtimmigen Chor, das B⸗Dur⸗Klavierkonzert(mit d Albert als Soliſt), das Schickſalslied für Chor und Orcheſter, endlich die erſte Sinfonie. Tagung des Muſikkritiker⸗Berbandes. Der Verband Deutſcher Muſikkritiker(E..) hielt ſeine diesfährige Hauptverſammlung dieſer Tage in Düſſeldorf ab. Die Mitgliederzahl hat ſich erheblich ver⸗ mehrt. Der Verband umfaßt Muſikkritiker aus dem geſamten deut⸗ ſchen Sprachgebiete. In ſeinem Jahresberichte ſtellte der erſte Vor⸗ ſitzende, Profeſſor Dr. Hermann Springer(Berlin), feſt, daß der Ver⸗ band, namentlich als gutachtende Inſtanz, vielfach angerufen worden iſt. Bei der Beſprechung der wirtſchaftlichen Fragen konnte der Vor⸗ ſitzende darauf hinweiſen, daß neuerdings der Verband bei der Vor⸗ bereitung der Tarife fördernd mitgewirkt hat. Zur Beilegung be⸗ ſonderer Streitfälle wurden die Grundligten eines ehrengerichtlichen Die Romantiker der deutſchen Ruſtk. Von Walther No hl.(Köln, P. J. Tonger). Wir konnen bei den Romantikern eine Linie verfol⸗ gen, die von ihrem erſten und urſprünglichen Vertreter, Franz Schu⸗ bert, über Weber zu Brahms führt und hier noch einmal hovenſche Gewalt und erſchütternde Tiefe aufleuchten läßt, wie wir 1e 18 hoven gefunden haben. Der Erhöhung der Individualltät der ein⸗ zelnen Inſtrumente und die vermehrte Farbenpracht des Orcheſters bei faſt allen, die Neuheit der Melodik, Harmonik und Rhythmik bei Liſzt und Wagner, das Zurückgehen auf alte liturgiſche und volks⸗ tümliche Weiſen bei Liſzt und Brahms und noch vieles andere iſt romantiſche Eigenart. Faſt alle ſind begeiſterte Verehrer und Ver⸗ fechter des Deutſchtums, deutſcher Art und deutſcher Kunſt. Walther Verfahrens feſtgelegt. von Bach den Weg über Händel und Haydn und Mozartk zu Beet⸗ Nohl hat die Hauptvertreter der romantiſchen Muſik in ihren Werken. 1 und in ihrem Schaffen dargeſtellt und einen ebenſo ſachlich richtigen wie gemeinverſtändlichen Beitrag zur allgemeinen Muſikgeſchichte ge⸗ liefert. Lori Skubel 7. Aus Wien wird uns gemeldet: Lori Stubel, einſt eine der beliebteſten Soubretten Wiens, iſt hochbetagt geſtorben. Sowohl in der Operette wie im Volksſtück hezauberte ſie durch ihren herzlichen und witzigen Dialog, der über Mängel Stimme hinweghalf. Sie war die Schweſter der ethemals als Soubrette in Wien und Berlin beliebt war und die zur beſonderen Berühmtgeit gelangte, da ſie die Freundin Erzherzog Jo⸗ hanns war, der als Johann Orth mit ihr nach Ablegung der Schiffs· gang erlitt. Lori und eine zweite Schweſter Marie Annunziata Zwirner hatten die letzten authentiſchen Nachrichten Johann Orts in einem Briefe der Jenny bei Abfahrt des Schiffes erhalten. überlebenden Schweſtern wahrten ſtrenge Diskretion über die hann⸗Orth⸗Affaire, waren aber auch von dem Tode des zeugt. Deukſche Opernfahrt nach Amerika? Zwiſchen dem Direktor de⸗ Deutſchen Opernhauſes, Georg Hartmann, und dem Leiter des Manhattan⸗Opera⸗Houſe in Newyork, Georg Blumenthal, wird ein Abkommen geplant, nach dem Direktor Hartmann eine Wagner⸗Feſt⸗ ſpielreiſe durch die Vereinigten Staaten unternimmt. In Newy würde der Aufenthalt 14 Tage währen. Außerdem beſucht die Truppe eine ganze Reihe amerikaniſcher Städte. Zur Aufführung gelangen: „Tannhäuſer“,„Meiſterſinger“,„Triſtan“,„Holländer“,„Lohengrin“, ferner Strauß'„Salome“. Bühnenausſtattung und Koſtüme der 250 Perſonen umfaſſenden Truppe, die deutſch ſingen wird, werden aus Deutſchland mitgenommen. Der Betrieb des Deutſchen Opernhauſes wird von dieſem Gaſtſpiel nicht berührl. Jo⸗ Paares über⸗ 82 Daß der Genius Mozart allein dieſe Eindrücke zu beſtreiten hatte, war in jedem Falle freudig zu begrüßen, einmal vom rein künſtleri⸗ ſchen Standpunkt aus wegen der Einheitlichkeit, mit welcher die ver⸗ ſchiedenen Erſcheinungsformen des geſelligen Muſizierens erfaßt werden konnten, und dann, weil der Einheitsbegriff Mozart eine ſo unerhörte Mannigfaltigkeit umfaßt, daß in dem Schaffen dieſes Meiſters gleichſam alle Beziehungen zwiſchen der Kunſt und dem Le⸗ ben ſeiner Zeit ihren Ausdruck finden. Und läßt man auch alle äſthe⸗ tiſchen und kulturgeſchichtlichen Erwägungen beiſeite, ſeine Kunſt bleibt ſtets das köſtliche Geſchenk, das jedem Menſchen ans Herz wächſt, dem Muſiker aber ſtets neue Wunder erſchließt. Die geſamte künſtleriſche Leitung lag in Händen Prof. Herm. Zilchers. Der Name dieſes unermüdlichen, ebenſo ſchaffenstüchti⸗ gen wie ſchaffensfrohen Muſtkers, dem das Würzburger Muſikleben einen höchſt erfreulichen Aufſchwung verdankte, bürgt allein für den künſtleriſchen Wert der Veranſtaltungen. Und er hatte eine Schar Getreuer zur Seite, Lehrkräfte und die beſten Schüler des Konſerva⸗ toriums(neben einigen von auswärts berufenen Soliſten), die mit ebenſolcher Muſizierfreudigkeit in ihrer Aufgabe aufgingen und vor⸗ treffliche Leiſtungen boten. Das erſte Orcheſterkonzert brachte in klangſchöner Wiedergabe die Zauberflötenduvertüre und die Es-Dur⸗ Sinfonie und Zilcher ſpielte mit feinſtem Stilgefühl das A⸗Dur Kla⸗ vierkonzert, Soliſt und Tuttiführer in einer Perſon, was dem kam⸗ mermuſikaliſchen Charakter des Werkes ſehr zuſtatten kam. Eine Aufführung des Requiems in der Univerſitätskirche führte in die ernſte todahnende Stimmung des früh Vollendeten und vermittelte, durch das ausgezeichnete Soliſtenquartett Kä m pfert, Erler⸗ Schnaudt, Kohmann, Rehfuß unterſtützt, tiefe, wenn auch noch nicht durchweg von aller Erdenſchwere befreite Eindrücke. Den Höhepunkt des Kammerkonzertes bildete das himmliſch ſchöne Klari⸗ nettenquintett, das in ſeiner ſchlechthin vollendeten Wiedergabe durch die Würzburger Künſtler Steinkamp, Kunkel, Wyrott, Schreiber, Cahubley die hohe Reinheit Mozartſcher Kunſt be⸗ ſeligend erleben ließ. Und herzlich freute man ſich zu Beginn des Abends des ebenſo prächtig geſpielten ſelten gehörten Quartetts für Flöte, Violine, Viola und Cello(Flöte: J. Mangold), einer lie⸗ benswerten Gabe voll Feinheit und Grazie. Für die undankbare Aufgabe, Mozartlieder zu ſingen, hätte es ganz erſtklaſſiger Soliſten bedurft, denn da muß höchſte Stimmkultur und Vortragskunſt vieles erſetzen, was die Lieder ſelbſt ſchuldig hleihen. 5 ud im Hofgarten bei herr lichſtem Wetter eine entzückende Nachtmuſit ſtatt; erſt hörte man das unter dieſem Titel bekannte Stück für Streichorcheſter in G⸗Dur, dann auf einer andern Terraſſe Kanons für Frauenſtimmen und end⸗ lich vom Schloßbalkon herab eine Bläſerſerenade. Da lebte jene trauliche Art des Muſizierens im Freien wieder auf, wie es in der Zopfzeit Brauch geweſen war; und es wirkte gerade deshalb ſo reiz⸗ voll, weil es warmen Herzens und aus echter Muſizierfreude heraus geſchah. Im übrigen war auch akuſtiſch das Experiment glücklich ge⸗ lungen, und ſo bereitete dies Singen und Klingen durch die laue Sommernacht Aug und Ohr einen einzigartigen Genuß. Um nach einer andern Seite hin das geſellige Moment in Mozarts Kunſt zum Ausdruck zu bringen, war ein Teekonzert auf den feinen Unterhal⸗ tungston abgeſtimmt. Bezüglich des muſikaliſchen Teils, Wahl und Ausführung des Programms darf dieſer Perſuch zweifellos als ge⸗ glückt gelten. Man bekam da allerhand Leckerbiſſen zu koſten: Die Serenata notturng für 2 Orcheſter, das luſtige Bandelterzett nebſt anderen heiteren Geſängen und die reizenden deutſchen Tänze, alle⸗ in zwangloſer Form dargeboten. Und doch wollte ariſtokratiſchen Kunſt ſich nicht ſo ganz in den Rahmen demokratiſcher Im Anſchluß an dies Saalkonzert fand in Bezug auf Stilgefühl in der äußeren Aufmachung offen blieben. Den prächtigen Beſchluß der Mozartwoche machte ein zweite⸗ Orcheſterkonzert mit der konzertanten Sinfonie in D⸗Dur für Violime und Viola mit Orcheſter, von W. Kunkel und A. S chreiber her“ vorragend ſchön geſpielt, dem als niedlicher muſikaliſcher Scherz dank⸗ bar aufgenommenen Notturno für 4 Orcheſter und der Jupiter⸗Sin fonie Den begeiſterten Beifall durfte Direktor Zilcher für ſich un ſein treffliches Orcheſter mit dem Bewußtſein eines großen künſtler!“ ſchen Erfolges entgegennehmen und in dem regen Beſuch— a Konzerte waren ausverkauft— einen Beweis für das große Intereſſe an ſeinem muſikaliſchen Wirken ſowohl wie an der Sache ſe erſehen. Wie verlautet, ſollen die ſammerlichen Refidenzkonzerte ein⸗ ſtändige Einrichtung werden. Ob ſie auch künftig im Zeichen Moza ſtehen bleiben, oder auch andere Meiſter ihren Bereich ziehen, jedenfalls iſt ſolches Unternehmen dazu berufen, Beide ihrer nicht großen Jenny Stubel, die kapitänsprüfung auf der„Santa Margherita“ den rätſelhaften Unter⸗ 4 der Geiſt dieſer Geſelligkeit von heute einfügen, zumal da manche erfüllbaren Wünſche 8 des 18. Jahrhunderts in einem beſonderen Sinne zu wirken, weil es dieſe Kunſt in 10 e urſprünglichen Daſeinsbedingungen wieder aufleben läßt. Und 7 bereits geſammelte praktiſche Erfahrung wird. für die Zukunft ſich nützlich erweiſen. Dr. Oskar Kaul. — SAA SS 22 II S.— — —— —9 m G 92 fd ge —3— 2 2 -unnerstag, den 6. Juli 1922. mMaunheimer General-Anzeiger.(Minnag-Ausgabe.) 7. Nr. 303. Seite. Sportliche Rundſchau. Pferderennen. zenn elgf Stearsberg d. Jul ſunger) 2. :19. WVeitz' raſtro, Preſtg renn“ (0, Schmid Wilhelma. 9 Ba ald⸗Jagdrennen. 21000 8 rbar(Thalecke), 2. Offenſive, 3. 2. Maifritzdorf, 3. Halma. Fe 32:10; 19, 34:10.— Dachsber 2¹ 13¹ 0 M. 3100 Mtr. 1. A. Lauws Gyganka(Block), 2. Memento, 2 Ferner: Sperling, Merſeburg, Danage. 1. Heiffts Hubertusſtock⸗Jagdrennen. 30000 M. 4100 Mtr. Almanach Flandern(Einfinger), 2. Minimax, 3. Rotbart. Ferner: 17, 17:10.— Oberbarnimer Jagd⸗ 1. Rittm. F. v. Zobeltitz' Elf⸗ 13:10.— Preis von Snob. 13.10 den 31: 10; ennen. 2 000 M. 9000 Mtr Bon(B. Schneider), 2. Eitel, 3. Mirakel. (St sdorf. 21000 M. 1600 Mtr. Hörſelberg, 3. Elmado. 237103 12,12 5 nee Altmärker, . 55 Juli. Maiden⸗Rennen. Schneekönig, Lo wirtin. 14:40; 1600 Meter. 1. 3. T 15, manns Raſtl Givet, N eeeeeeeeeee, Beits Wanderſtab(Br (Bleuler), Marc Aurel, Celliſt. 25:10; 15, 18: Tribünen⸗Hürden⸗ M. 2400 Mtr. 1. v. Schlotheims Perbi(Ein⸗ Element, home, 3. Cigariſte. Ferner: Tragſchluß, Heldenſang, 55 19 enholder, Babieca, Märchenfee, Bärbele. 157:10; 38, 31, Eiecchtlos; Royal Blue, Balaleika, Salgir, Beberitze, Elga, ichelkönig, Akazie. 34:10; 16, 27, 19:10.— Juli⸗Flach⸗ n. 21000 M. 1200 Mtr. 1. A. v. d. Busſches Mortimer Ferner: Thusnelda, Mine⸗ Habanera, la(Brown), 2. Herzig, 3. genbruder, Aiſcha, Harfnerin, Katharina 2, Linden⸗ 1, 17, 11:10.— Tremonia⸗Rennen. 775——17 Sent Maheſa, Dribble, Toni, Kalmanczi. 20:10; 16:10.— Verkaufsrennen. 45000 M. 1300 Meter. 1. Kuhl⸗ 3 10. falen. 125 000 M. 11, 10:10. ½., Meter. 1. H. Schr 3. Voltaire. Frau Holle Ferner: i Sheitani, Feldgrau, M. 3200 Meter. 1. 21, 24. 20 10. Patella. Ferner: Sa⸗ rner: Atalanta, Gigerl, geHürdenrennen Feudenheim ind 261:10; 22, 12, 1. Böhms Oſtflucht Mrs. Bunch. 35 000 M. 1000 Meter. Taifun. Ferner: Studierender Kur b gewährt werden. in drei bis ſech⸗ 45 000 M. own), 2. Rolandseck 2, . Faſchingsfee. Ferner: — Preis von Weſt⸗ rer Seite beigetragen 5 L. Ferner: Oreſtes, Lucille. 3., 4 L.— Mark⸗Rennen. 45 (Korb) und Möllers Do m herr Rerri, Blau und Weiß, Markaner, Schildbürger, Metis. in Betracht. Andererſeits darf da lichen Sanatoriumsaufenthalt, zu wird, verwendet werden. 2000 Meter. 1. W. Reiß), 2. König Midas, 3. Allah. Ferner: „ 10 L.— Ariel⸗Rennen Liebheber(Reiß), 2. Harmodius, 10% 5, 180. 8 000 M. 1400 Meter. 1. Trauns mitz' 110 Naoͤſport. M. Gau Mittelrhein B. D. R. Bei dem am 2. Juli veranſtalteten Mannſchaftsfahren über 100 km meiſterſchaft errang der Radfah er guten Zeit von ein ſcharfe Konkurrenz den Sieg. eihilfen in Höhe von Unterſt Roßſtr. 14(Prof. tſche tuberkulöſe und bedürftige Stu⸗ ller Konfeſſionen zur Verfügung ge⸗ Million Mark ſin der Weiſe ausgegeben Hemſoths Edelgard Rote Roſe. 73:10; 60 000 M. 2400 Hals, (Reiß, 3. Renata. Leitha, Wellenſchaum, Gardiſt, 2, 85103 Sonntag, den um die Gau⸗ rer⸗Verein Mannheim⸗ 3 St. 28 Min. 42 Sek. gegen Neues aus aller Welt. Papſiſpende für kuberkulöſe Stkudierende. Der verſtorbene Papſt Benedikt XV. hat auf Kardinal⸗Erzbiſchof Dr. von Faulhaber deutſchen Fürſorgebüros Leipzig, Betrag von 200 000 Lire für deu dierende aller Hochſchulen und a ſtellt, wovon jetzt eine werden ſoll, daß einer beſchränkten Anzahl Grund einer von ützten Eingabe des R. Woltereck), den (etwa 300) bedürftiger je 2000 bis 5000 Mark Es kommen demnach leider nur leichtere Fälle, die Monaten nachweislich eine Beſſerung finden können, 5 Geld ausſchließlich für einen wirk⸗ deſſen Geſamtkoſten auch von ande⸗ Geſuche mit Lebens⸗ Die morgen. zuführen. wehrle verletzt wurden. durch die Exploſion ein verbrannt oder durch Freiherr Lothar von letzungen erlegen. ausgedehnten Anlagen werke in Billwärder⸗Ausſchlag Der Brand iſt auf eine Explo Das Feuer griff mit raſender Sch dauernden Exploſionen auf fämtliche Gebäude über. baren Löſchzüge der Hamburger Feuerwehr ſind an der 2 tätig. Gegen 9 Uhr flogen zwei große Sprittanks in die Luft, wo⸗ durch die Mauer eines neben dem Direktionsgebäude ſte ſes eingedrückt wurden. ute begraben, Anzahl Arbeiter getötet wurde. Stichflammen verletzt wurden. Eine dem Großfeuer in den Norddeutſchen one! getötet undd verletzt worden. Es ſind ungeheuere Mengen Sprit Ablaſſen vernichtet worden. Meldung iſt das aus der Landung auf dem Herren und eine Dame wur Meldung beſagt, überſchlug ſich d Berührung mit Bäumen und lauf, Zeugniſſen der zuſtändigen ſtudentiſchen mögensausweis ſind an das Fürſorgeam einzelnen zuſtändigen Univerſität einzureichen. Großfeuer in den Norddeulſchen Spritwerken. der Norddeutſchen Sprik⸗ bei Hamburg brennen ſeit geſtern ſion im Lagerraum zurück⸗ Kaſſenärzte und Ver⸗ t des Rektorats der für den nelligkeit unter an⸗ Alle verfüg⸗ der Brandſtätt 8 henden Hau⸗ Unter den Trümmern wurden 4 Feuer⸗ von denen einer getötet und 3 ſchwer Es wird befürchtet, daß bei dem 1 Bisher wurde feſtgeſtellt, Brand auch eine daß Arbeiter getötet und verſchiedene andere duren ſpätere Richth Meldung beſagt: Bei Spritwerken ſind 2 Perſonen — Selbſttötung des Maſſenmörders Großmann. Der des drei⸗ fachen Mordes angeklagte Frauenmörder Karl Großmann hat ſich geſtern morgen in ſeiner Zelle erhängt. — Freiherr von Richthofen abgeſtürzt. Nach einer Berlin ankommende Poſtfluggeug Fuhlsbütteler Flugplatz abgeſtürzt. Zi den ſchwer verle Hamburger bei ei tzt. Wie eine ſpät das abſtürzende Flugzeug durch die Telegraphendrähten. Der Pi ofen, iſt ingwiſchen ſeinen Unter den Paſſagieren befand ſich die Film⸗ ſchauſpielerin Fern Andra. 9 eeeee ffene Seſſen? Bau- ngenieur od. Technfker 12 55 Zeichner und Konſtrukteur, möglichſt mit Er⸗ geſucht. Angebote an 5433 eeenrddg Stock, läb. Bipl-„ñg. Fkitr Ioew, N2, ft. die Reklame-Abtellung ird v. hieſig. großinduſtr. Untern für ſofort oder ſpäter zur Unt We 1 erſtũ des Neklantechefs ein rliche Bewerbungen mit ſelbſtgeſchrieb. . eb. Lebenslauf, Zeugnisabſchriften Wuchtbin unter G. H. 132 an d. Geſchäftsſt. erbeten. 6474 Essemwaengrabhandlung sucht per sofort lüchtigen Verkäufer(in) ſpeziell für Cefen und herde, Haus⸗ und Küchengeräte. Kngebote von nur erſtklaſſigen Kräften erbeten 6426 unter F. 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Daut“, Das Geſchäft iſt mit Ausnahme der der Firma auf die unter der Firma J. Daut, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Mann⸗ heim neugegründete Geſellſchaft übergegangen. Die Prokura der Margarete Daut geb. Thiel iſt erloſchen. 5. Band VIII,.⸗Z. 183, Firma„Hermann Beer“, Mannheim. Guſtav Bethge, Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 6. Band XI,.⸗Z. 100, Firma„M.& S. Löwenſtein““ Mannheim. Lionel Noſenthal, Mannheim iſt als Einzelprokuriſt beſtellt. 7. Band XIV,.⸗Z. 99, Firma„Gebr. Levy H2, 16/17“, Mannheim. Kaufmann Eduard Levy, Mannheim iſt in die Geſellſchaft als per⸗ ſönlich haftender Geſellſchafter eingetreten. Band XY,.⸗g. 224, Firma„Wilh. Wolff“, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufge⸗ löſt. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſſiven der Firine auf die neugegründele„Wilh. Folff Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Maunheind übergegangen. Die Prokura des Georo Stöhr und die des Clemens Keiffenheim iſt erloſchen. 9. Band XVII,.⸗Z. 211, Firma„Heinrich Wertheimer“, Mannheim. Die Niedſerlaſſung iſt nach Berlin verlegt. 10. Band XX,.⸗Z. 174, Firma„Berthold Steidle& Cie“, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſ⸗ ſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Ingenieur Berthold Steidle, Mannheim alleinigen Inhaber übergegangen, der es unter der bisherigen Firma wöiterführt. Karl Adam Ries, Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 11. Band XXI,.⸗Z. 29, Firma„Eduard Leyy“, Mannheim. Die Firma iſt 12. Band XXIII,.⸗Z. 77, Firma al Nen⸗ nert“, Maunheim, I. 1, 5. Ffſat Rennert, Kauf⸗ mamn, Mannheim iſt Inhaber. Geſchäftszweig: 88.3 13. Band XXIII,.⸗3. 78, Firma„Franz Steirer“, Mannheim. Franz Steirer, Kirchen⸗ orgelbauer, Mannheim iſt Inhaber. 138 annheim, den 1. Juli 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregſſter B Band XXII,.-Z. 13, wurde heute die Firma„Wilh. Wolff Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“, Mannheim, Frieſen⸗ heimerſtraße 7 a, eingetragen. Der Geſellſchafts⸗ vertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung iſt am 2. Juni 1922 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der Großhandel mit Getreide, Mehl, Futtermitteln, Fetten und ver⸗ wandten Produkten, insbeſondere die Fortfüh⸗ rung des bisher von der Firma Wilh. Wolff in Mannheim betriebenen Handelsunternehmens. Die Geſellſchaft kann ähnliche Unternehmungen kaufen, miet⸗ oder pachiweiſe erwerben, ſich an ihnen beteiligen oder ſich mit ihnen vereinigen, Zweigniederlaſſungen unter der gleichen oder an⸗ deren Firmen im In⸗ und Ausland errichten und Intereſſengemeinſchaften eingehen. Das Stamm⸗ kapital bekrägt 300 000 Mark. Wilhelm Wolff, Kaufmann, Mannheim, Richard Wolff, Kauf⸗ mann, Maunheim, Wolff, Kaufmann, Mannheim Georg Stöhr, Kaufmann, Ludwigs⸗ hafen a. Rhein ſind Geſchäftsführer. Clemens Keiffenheim Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt und berechtigt, gemeinſam mit einem Geſchäfts⸗ führer die Firma zu zeichnen. Die Geſellſchaft wird durch zwei Geſchäftsführer gemeinſam oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Die Kaufleute Wilhelm, Richard und Albert Wolff in Mann⸗ heimt dertreten als Geſchäftsführer je allein die Geſellſchaft. Die Bekanntmachungen der Geſell⸗ ſchaft erfolgen nur durch den Deutſchen Reichs⸗ anzeiger. 13⁵ Mannheim den 1. Juli 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXII,.-Z. 12, murde ute die Firma Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ muheim, F I, 6, eingetragen: 13⁵ Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 16. Mai 1922 feſt⸗ geſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der Handel mit Textilwaren und verwandten Arti⸗ keln, insbeſondere die Fortfſt des bisher non dem Fabrikanten Karl Daut zu Mannheim unter der Firma J. Daut betriebenen Handels⸗ geſchäftes, mit Ausnahme der in Schönau bei Heidelherg betriebenen Niederlaſſung. Die Ge⸗ ſellſchaft kann ſich an induſtriellen Unternehmun⸗ gen anderer Art beteiligen, insbeſondere auch ſolche kauf⸗, pacht⸗ oder mietweiſe übernehmen. Das Stammkapital beträgt 100 000 Mark. Karl Daut, Fabrikant, Mannheim, Karl Daut, Fab⸗ rikanten⸗Ehefrau, Margarete geb. Thiel in Mannheim, ſind Geſchäftsfühhr. Die Geſell⸗ ſchaft wird, wenn mehrere Geſchäftsführer be⸗ ſtellt ſind, durch zwei gemeinſchaftlich zeichnende Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreden. Von den Geſchäftsführern Karl Daut, Fabrikant und deſſen Ehefrau Margarete geb. Thiel in Mannheim ht jeder allein das Recht, die Geſell⸗ ſchaft zu verreten. Der Geſellſchafter Fabrikant Karl Daut bringt in die Geſellſchaft das im Grundbuch von Mannheim Band 175, Heft 13, Ogb. Nr. 2588 eingetragene Grundſtück F 1, 4 im Werte von 240 000 Mark ein. Die Geſellſchaft übernimmt die auf dem Grundſtück zu Gumſten der, ſtädt. Sparkaſſe Mannheim eingetragene Byieſhypothek in Höhe von 90 Mark. Die Stammeinlage dieſes Geſellſchafters mit 75 000 ſucht aktive Mark iſt damit geleiſtet. Den Reſtbetrag mit 75 000 Mark ſchuldet die Geſellſchaft dieſem Ge⸗ ſellſchafter. Die Bekanntmachungen der Geſell⸗ ſchaft erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger, ſo⸗ weit ſie nach dem Geſetz zu veröffentlichen ſind. Mannheim, den 1. Juli 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXII,.⸗Z. 14, wurde heute die Firma„Vertriebsgeſellſchaft für Induſtriebedarf Rehn& Co. mit beſchränkter Haftung“ Mannheim, Heinrich Lanzſtraße 26. eingetragen: 137 Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung iſt am 23. Mai und 26. Juni 1922 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt. Der Ankauf und Verkauf von Patenten, Schutzrechten, Erfindungen und Neuheiten, die 'werbliche Verwertung, die Herſtellung und der Vertrieb geſchützter Artikel und ſonſtiger Neu⸗ heiten ſowie der Handel in Rohprodukten, Halb⸗ und Fertigfabrikaten der Hütten⸗, Eiſen⸗ und Metallinduſtrie und in techniſchen Oelen und Fetten. Die Geſellſchaft iſt befugk, Zweignieder⸗ laſſungen zu errichten und ſich an anderen Unter! nehmungen ähnlicher Art zu beteiligen, oder de⸗ ren Vertretung zu übernehmen. Das Stamm⸗ kapital beträgt 20 000 Mark. Friedrich Schmidt, Kaufmann, Mannheim iſt Geſchäftsführer. Der Geſellſchaftsvertrag läuft mit dem 31. Dezember 1922 ab. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger. Mannheim, den 1. Juli 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Versteigerung! Morgen KFreitag, den 7. Juli, mſt- tags 123 Uhr verſteigere in meinem Lokal 4, 5 folgendes: 6600 Kompl. Schlafzimmer mit RNoßhaarmatratze und Spiegelſchrank. Speiſezimmer, eichen gewichſt, beſt. 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Freitag, den 7. Juli 1922 54. Vorstelſung in Miete, Abteilung B Der fidele Bauer. Anfang 7 Uhr. 4⁴ Künstlertheater,, Apolio“ Heute abend 7% Unr. Der Dorfiheologe“ Morgen Freitag:„Die Wallfahrt““ 8256 Sonntag, 9. Juli, abends 8 Uhr, Christuskirche 145. Orgel-Konzert von Arno Landmann.(Gesang: Kammersünger Maximilian Troitzsch, Darmstadt.) Eintrittskärfen in allen Musſkalienhandlungen u. beim Kirchen- diener. 6592 Von der Reise zurück? Frau Maria Domdey Gontardplatz? Dentistin Gontardplatz 7 Nr. 9055 Habe mich unter an das Telephonnetz angeschlossen. 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