öS · i⸗ Bezugspreiſe: In mannheim und umgebung monatlich frei ins Haus gebracht mark 80.—. Durch die poſt bezogen diertelh. Mark 180.— Einzelnummer Mk..30. poſtſcheckkonto Ar. 17890 Rarisrube in Saden und Ur. 2017 zudwigshaſen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗Nebenſtelle neckarvorſtadt, Walödhofſtraße nummer 6. FLernſprecher nummer 7030, 701, 7042, 7043, 7043, 7038. Celegramm⸗oreſſe: Seneralanzeiger mannhbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. — VBeilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Weltder Cechnik. Geſetz u. Necht. Mlannb. Srauen-Seitung. Mannh. Muf Gadiſche Neueſte Nachrichlen -Geitung. Verkaufspreis.— Mkk. 1922.— Nr. 307 Anzeigenpreiſe: die kleine Zelle Mk..— ausw. mk. 10.— Stellengeſ. u. Sam.⸗Anz. 20,% Rachl. Rekl. Mk. 3z0 ausw. Mk. 30. Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür finzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.lus gaben w. keine berantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtbrungen uſw. derechtigen zu kein. 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Dann hat der Leipziger Hiſto⸗ riker Walter Götz mit der beſchwingten Beredſamkeit des Freundes und Parteigenoſſen, die Sache des erkrankten Reichswehrminiſters Geß her geführt, hat dig aufpeitſchende Legendenbildung des Sozialismus, der gerade die Wehrfrage philiſtermäßig nach alten, ganz alten Sätzen zu traktieren pflegt, zerpflückt und darüber hinaus warm und erwärmend um Verſtändnis für die Reichswehr geworben, die doch ein Stückunſeres Volkes iſt, und der man, wenn in ihr der Geiſt ſoldatiſcher Tüchtigkeit und Manneszucht lebendigpbleiben ſoll, die militäriſchen Ueberlieferun⸗ gen nicht in kurzer Parteiverbohrtheit aus dem Herzen reißen darf. Und noch einmal hat Dr. David, der wie die andern Akademiter auch in der ſozialdemokratiſchen Mehrheitspartei ein ſtiller und ſeltener Gaſt geworden iſt, die Märchen vom Do lch ſtoß widerlegt. Hinterher, als indes die Bänke leerer und leerer wurden, iſt die Erörterung ausgegangen, wie bei allen zumeiſt. Zunächſt ein ſtürmiſcher Gießbach, der über Geſtrüpp und Geröll brauſend ſich in die Tiefe wälzt, zum Schluß ein ſpärliches, müdes Rinnſal, wie der alte Rhein her Eine Gefahr wäre ſomit wieder abgewendet. Wie ſteht es um die anderen? In dem über Nacht ungemein politiſch gewordenen Rechtsausſchuß ſind die Verhand⸗ lungen über das Schutzgeſetz auch geſtern nicht un⸗ günſtig verlaufen. Gerade für die grundlegenden Beſtim⸗ mungen für die Formulierung und Erfaſſung der Tatbeſtände, um derentwillen dieſes Geſetz eingebracht wurde, hat ſich eine Mehrheit gefunden, die von der Deutſchen Volks⸗ partei bis zu den Unabhängigen reicht. Vielleicht iſt es nicht zu optimiſtiſch, daraus zu folgern, daß ſich auch über die eigentlich umſtrittenen Paragraphen, die in das Vereins⸗ und Verſammlungsrecht einbrechen und die Frei⸗ heitder Preſſe ſehr ernſthaft bedrohen, eine Einigung ſchließlich erzielen läßt. Freilich die Entſcheidung über dieſe Dinge liegt leider nicht mehr beim Parlament allein. Man hat, von früheren Erfahrungen unbelehrt, die Straße aufgerufen, und es ſcheint faſt, als ob die ſozial⸗ demokratiſchen Führer die Bewegung nicht mehr ganz in der Hand hätten. Für den nächſten Dienstag droht man uns wieder mit Demonſtrationen, Streiks und neuen Straßenumzügen, falls bis dahin der Ge. entwurf nicht die 2. Leſung im Reichstag paſſiert hätte. Die Drohung iſt gegenſtandslos; der Ausſchuß will auch den Sonn⸗ tag zu Hilfe nehmen, und für. Montag nachmittag ſchon wird eine zweite Beratung im Plenum angeſetzt wer⸗ den. Aber, es ſieht beinahe ſo aus, als ob die Geiſter, die man rief, ſich nicht mehr werden zurückweiſen laſſen, und daß am kommenden Dienstag der Fanatismus der Maſſen neue und vielleicht noch ſchmerzlichere Opfer fordern könnte. Dies iſt umſomehr zu bedauern, als die Verhandlungen nit der Deutſchen Volksparteiguten Fortgang verſprechen. Die Deutſche Volkspartei hat am Donnerstag abend in ihrer Fraktionsſitzung einſtimmig beſchloſſen, das Schreiben der bürgerlichen Koalitionsparteien zu⸗ ſtimmend zu beantworten und ſie hat ſolche Abſicht auch ausgeführt Das kann vielleicht doch über die Wirrniſſe des Tages hinaus zu einer Geſundung unſerer partei⸗ mäßigen Zuſtände führen. Es wäre ſelbſt ein Gewinn, wenn das deutſchliberale Bürgertum aufhörte, in Preſſefehden und Wahlkämpfen ſich zu zerfleiſchen. Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In 15 Abendſtunden war man geſtern im Reichs⸗ wieder recht peſſimiſtiſch geſtimmt. Man Sozialdemokrat ie würde den günſtigen die 170 5 den Unabhängigen ſich zu verſchmelzen, durch aae a bürgerlichen Parteien ſich nicht durchkteuzen Erfolg 1 77 doch die Dinge zur Auflöſung treiben. 255 bt man ſich davon, die Neuwa hlen ſchon kampf, ee Ein längerer Wahl⸗ er braucht man ſich nicht zu täuſchen, würde im Zeichen unſerer turbulenten Zeit den Bürg er krieg bedeuten, würde zudem das Deutſche Reich einer aktions⸗ und verhandlungsfähigen Regierung berauben. Es liegt auf der Hand, daß wir einen derartigen Zuſtand nicht durch 60 Te ertragen könnten, wie die Verfaſſung als Maximalfriſt für die Anberaumung der Neuwahlen vorſieht. Sitzungsbericht. WB. Berlin, 7. Juli. i iſt ei ü i ichten der Be⸗ Eingegangen iſt ein Geſetz über die Pflich ‚ en zum Schutze der Republik. 0 Auf Bayriſchen Volkspartei bezüg⸗ lich der Viehlieferungen an die Entente wird regierungsſeitig geant⸗ wortet, daß die Viehljeferungen in der ſüddeutſchen Preſſe bekannt gegeben wurden und werden. Hierauf wird die Beſprechung der Interpellationen be⸗ züglich die Selbſtſchutzorganiſationen uſw fortgeſetzt. Abg. enſel (dnatl.) vollendet ſeine geſtern abgebrochene Rede, wobei die Links⸗ parteien den Saal verlaſſen. Er mahnt zur Einigkeit. Die Einigkeit in Oſtpreußen habe dieſes vor den Polen gerettet. Abg. Dr. Götz(Dem.) im Namen des deutſchen Volkes gegen die Dolchſtoß⸗ legende. Wir alle hätten das Gefühl gehabt, unſere Pflicht für das Vaterland zu tun, im Felde und auch daheim. Aber auch die Reichswehr ſei unſer Heer, auch das ſeien unſere Jungen. Zu einen. ſolchen Heere gehöre aber Manneszucht und mili⸗ käriſche Tüchtigkeit. Dies aber erlerne die Reichswehr von den Offizieren und Unteroffizieren der alten Armee. Die Republik braucht ein Heer und dieſem Heer muß klargemacht werden, daß es für die Republik zu arbeiten habe. Dazu gehöre aber Zucht. Redner tritt energiſch für den Reichswehrminiſter Geßler ein. Er habe die Auflöſung der alten Formationen und die Entlaſſung vieler Tauſender von Offizieren und Unteroffizieren durchgeführt. Ihm en zu danken, wenn die heutige Reichswehr ſich wieder ſehen laſſen könne. Die höheren Offiziere der Reichswehr, die im Herzen noch monar⸗ chiſtiſch ſeſen, könnten noch nicht entlaſſen werden, weil kein Erſaßz für ſie da ſei. Aber die Liſte derjenigen, die entlaſſen wer⸗ den mußten, weil ſie nicht ehrlich für die Republik mitarbeiten wollten, ſei groß. Die hohen Offiziere waren alle der Ueberzeu⸗ gung, daß es für jeden Vaterlandsfreudigen nur eines gibt: Mit⸗ arbeiten und ſich der Republik zur Verfügung ſtellen. Wir ſind nicht ſo nervös wie Sie auf der Linken. Wenn wir bei jeder ſchwarz⸗ weiß⸗roten Fahne ſchreien wollten, die Republik iſt in Gefahr, dann iſt dieſe keine drei Pfennige wert. Wir ſprechen dem Reichs⸗ wehrminiſter und den Führern der Reichswehr unſer Vertrauen aus. Abg. Dr. Dapid(Soz.) betont, er habe unter ſeine Verehrung für Hindenburg einen Strich gemacht am 18. November 1919, ars Hindenburg im Unterſuchungsausſchuß die Dolchſtoßlüge von ſich aus aufgenommen habe. Die Reichswehr ſei heute ein Fremd⸗ körper im republikaniſchen Staatsorganismus, der lebensgefähr⸗ lich werden könnte. Auch die Sozialdemokratie wolle keine partei⸗ politiſche Einſtellung der Reichswehr, aber ſie müſſe feſt. auf dem Boden der Republik ſtehen. Statt deſſen werde im Offizierskorpe heute der antirepublikaniſche Geiſt gepflegt und nur die monarchiſtiſche Geſinnung gelte als geſellſchaftsfähig. Der feſte Wille der Arbeiter⸗ demokratie„nie wieder Krieg“ unterſtütze die Regierung auf ihrem Wege, zu leiſten, was wir leiſten können, um ſo allmählich auch die Gegner zu einer beſſeren Ueberzeugung bringen zu können. Die Zeiten der Monarchie, die durch Jahrhunderte die Geſchicke des Volkes zu ihrem eigenen Willen gelenft haben, ſeien vorüber. Der 15 durch fürſtliche Huld regiert werden, ſon⸗ ern müſſe geführt werden von politiſchen Fachmännern, die ſi auf das Vertrauen des Volkes ſtützen. e eee Abg Fröhlich(Kom): Wir ſollten unſere Lobreden nicht den Helden der Reaktion, der Reichswehr, wie ſie ein Demokrat genannt hat, widmen Jetzt gilt es, denen da drüben rechts aufs Maul zu ſchlagen. Wir haben keinen Reichswehrminiſter, ſondern einen Kriegsmini ſter, der heißt Seeckt. Die geſtrige Erklärung die⸗ ſes Herrn war mit Lügen geſpickt. Die Arbeiterſchaft iſt in Königs⸗ berg provoziert worden. Zentrum und Demokraten wollen jetzt die Deutſche Volksp artei in die Regierung haben. Zum Kampf gegen rechts wallen dieſe Regierungsparteien die Regierung nach rechts verbreitern. Das iſt eine Kriegserklö rung an die So⸗ zialdemokratie. Wird dfeſe jetzt das Tiſchtuch zwiſchen ſich und jenen Parteien zerſchneiden? Wir verlangen den Bruch von Euch(zu den Sozialdemokraten) mit der Stinnespartei, und die Unabhängigen warnen wir vor einer Verbindung mit den bürgerlichen Parkeſen. Abg. Me ierr⸗Zwickau(S) beſtreitet die Wahrheit der Gerüchte won der Errichtung eines Volkstrihunals in Zwickau. Der ganze Vorfall ſei auf ein Mißverſtändnis zurückzuführen. Dr. Beck e(D. V..) beantrugt Vertagung. ichzeitig wird von der Rechten die Beſchlußfähigkei 7 Rechten die Beſchlußfähigkeit des Hauſes Nächſte Sitzung Montag s Uhr. Interpellationen und 2. Le⸗ fung des Geſetzes zum Schutze der Republik. Die Antwort der Deutſchen Völespartei. Bereitwilligkeit zu gemeinſamer Arbeit. (Berfin, 7. Juli. Die Deutſche Volkspartei hat heute an die Vorſtände der Fraktion des Zentrums und der Demo⸗ kratiſchen Partei ſolgendes Schreiben gerichtet: Wir ſind mit Ihnen der Auffaſſung, daß die außerordentliche Schwierigkeit der Lage das Zuſammenwirken aller derer verlangt, die zu williger und tätiger Mitarbeit an der Erhaltung und dem Wiederaufbau des Staates auf dem Boden der heutigen Verhältniſſe bereit ſind. In den in Uebereinſtimmung mit der Anſchauung der Fraktionen gehaltenen Reden der Abge⸗ ordneten Becker, Heintze und Streſemann iſt unſere Auf⸗ faſſung zu der innenpolitiſchen Lage, ſowie der Frage des Schutzes der verfaſſungsmäßigen Staatsform gegen Verächt⸗ proteſtiert lichmachung und gegen hochverrüteriſche Unternehmungen in weſent · ſung des licher Uebereinſtimmung mit den von Ihnen vertretenen Anſchauungen zum Ausdruck gekommen. Da ſeither auch in den der Verabſchiedung zugehenden großen Regierungsgeſetzen eine gedeih⸗ liche gemeinſchaftliche Zuſammenarbeit auf breiter Grundlage erfolgt iſt, dürfte die auch von Ihnen als Vorausſetzung bezeichnete Ueber⸗ einſtimmung in den weſentlichen grundſätzlichen Fragen vorliegen. Wir halten daher eine Zuſammenarbeit auch in der Regie⸗ rung für möglich und ſind bereit, uns an der Regierung zu beteiligen. gez. Streſemann. Damit, könnte man annehmen, wäre die ſchwere Frage gelöſt. Jedoch hat die Sozialdemokratie heute in unverbindlicher Fraktions⸗ beſprechung ſich dahin geäußert, daß ſie nicht mit einer Partei in einem Kabinett zuſammenarbeiten wolle, die das monarchiſtiſche Prinzip in ihrem Parteiprogramm ſtehen habe. Die Sozialdemo⸗ kratie ſieht in dem Vorgehen des Zentrums und der Demokraten einen Schachzug, um den Eintritt der Unabhängigen in das Kabinett unmöglich zu machen, denn ein Zuſammen⸗ arbeiten der Unabhängigen mit der Deutſchen Volkspartei iſt ſchließlich ſo gut wie ausgeſchloſſen. Kegierungsumbilöung— Regierungskriſe Berlin, 8. Juli. Von unſerem Berliner Büro.) Heute vor⸗ mittag ½10 Uhr werden, wie der Vorwärts mitteilt, die Ko ali⸗ tionsparteien unter Vorſitz des Kanzlers zu einer Be⸗ ſprechung über das Problem der Regierungsumbildung zu⸗ ſammentreten. Der Vorwärts erklärt aber ſchon bei dieſer Gelegen⸗ heit, daß die Sozialdemokratie die Reichsregierung bereits davon unterrichtet habe, daß ſie eine Regierungserweiterung nach rechts a b⸗ lehne. Als Grund gibt das ſozialiſtiſche Zentralorgan an, daß das Schreiben der deutſchen Volkspartei das Wort„Republik“ ſorgfäl⸗ tig vermeide und dafür„verfaſſungsmäßige Staatsform“ ſetze. Wer die beiden ſozialiſtiſchen Blätter anſchaut, hat freilich das Gefühl, daß man ſowohl bei der Mehrheitspartei als auch bei den Unab⸗ hängigen nicht mehr geneigt iſt, Gründe zu achten und ſich von Vernunftsgründen leiten zu laſſen. Man treibt dort ganz offenſicht⸗ lich auf die Auflöſung zu. 2 Das Schutzgeſetz im Nechtsausſchuß. Abänderung der vorſchläge— Staatsgerichtshof WB. Berlin, 7. Juli. Der Rechtsausſchuß des Reichs⸗ tags änderte nach längerer Debatte die vom Unterausſchuß vor⸗ gelegten Vorſchläge für die Faſſung eines Geſetzes zum Schutze der Republik ab und gab ihnen folgende Faſſung: § 1. Wer an einer Vereinigung oder Verabredung teilnimmt, zu deren Beſtrebungen es gehört, Mitglieder der repu⸗ blikaniſchen Regierung des Reiches oder eines Landes durch Tod zu beſeitigen, wird mit Zuchthaus nicht unter 5 Jahren oder mit lebenslangem Zuchthaus beſtraft. Mit dem Tode oder mit lebenslangem Zuchthaus wird beſtraft, wer Teilnehmer an einer ſtrafbaren Vereinigung zur Zeit der Ausführung der Tötung iſt oder wer in Kenntnis dieſer Beſtrebungen Teilnehmer einer dahin gerichteten Verabredung iſt. Ia. Wer an einer Geheimverbindung der in§ 128 des Strafgeſetzbuches bezeichneten Art teilnimmt, wird mit Zucht⸗ haus beſtraft, wenn die Verbindung ein in§ 1 Abſ. 1 genanntes Ziel verfolgt. 5 § 1b. Der Teilnehmer an einer in 88 1 und 12 bezeichneten Vereinigung, Verabredung oder Verbindung bleibt ſtraffrei, wenn er der Behörde oder der bedachten Perſon von dem Beſtehen der Vereinigung, Verabredung oder Verbindung und von den ihm be⸗ kannten Mitgliedern und ihrem Verbleib Kenntnis gibt, bevor in Verfolgung der Ziele der Vereinigung, Verabredung oder Verbin⸗ dung eine Tötung begangen oder verſucht worden iſt. § 1c. Einem Teilnehmer an einer in 88 1 und 1a bezeichneten Vereinigung, Verabredung oder Verbindung ſteht gleich, wer die Vereinigung oder Verbindung oder einen an der Verabredung Be⸗ teiligten mit Rat oder Tat, insbeſondere mit Geld, unterſtützt. § 1d. Wer einen anderen begünſtigt(§ 257 des Straf⸗ geſetzbuches), der eine im 8 1 Abſ. 1 genannte Perſon vorſätzlich getötet hat oder zu töten verſuchte oder der an einer ſolchen Tat teilgenommen, wird mit Zuchthaus beſtraft. § 1e. Wer von dem Daſein einer in 88 1 und 1à genannten Vereinigung, Verabredung oder Verbindung oder von dem Plan, eine in 81 genannte Perſon zu töten, Kenntnis hat, wird mit Zuchthaus und bei mildernden Umſtänden mit Gefängnis beſtraft, wenn er es unterläßt, von dem Beſtehen der Vereinigung, Ver⸗ abredung oder Verbindung ihm bekannten Mitgliedern, ihrem Ver⸗ bleib oder von der geplanten Tötung und der Perſon des Täters der Behörde oder der bedrohten Perſon unverzüglich Kenntnis zu geben. Dieſe Vorſchrift findet keine Anwendung, wenn die Anzeige von einem Geiſtlichen in Anſehung deſſen, was ihm bei der Ausßübung der Seelſorge anvertraut worden iſt, hätte erſtattet werden müſſen. 8 Der Rechtsausſchuß wandte ſich nach Annahme der obigen Faſ⸗ der Beſtimmung, daß mit Gefängnis von drei Monaten bis fünf Jahren beſtraft werden ſoll, wer Mitglieder der republikaniſchen Regierung des Reiches oder eines Landes verleumdet oder öffentlich beſchimpft, trat die Mittagspauſe ein. ONB. Berlin 7. Juli. In der Nachmittagsſitzung des Rechts⸗ ausſchuſſes des Reichstags begann die Beratung mit 8 3 des Geſetz⸗ entwurfes zum Schutze der Republik, der in einer Faſſung angenom⸗ men wurde, wonach neben jeder Verurteilung wegen eines Verbre⸗ chens gegen 8 1 des Geſetzes auf Geldſtrafe zu erkennen iſt. Bezüglich des Abſatzes 1 des§ 4 wurde feſtgeſtellt, daß der Rechts⸗ ausſchuß im Prinzip den Standpunkt des Antrages Hoffmann⸗ Kaiſerslautern(Soz) beitritt indem erklärt wird, daß neben jeder Verurteilung zum Tode oder Zuchthausſtrafe bei Beamten und Mili⸗ tärperſonen auf Verluſt aller beſtehenden Ruhegehaltsanſprüche zu erkennen iſt Es folgte die Beratung über den Staatsgerichtsof. Als Berichterſtatter machte Abg Dr Bell(Ztr.) darauf aufmerkſam, daß es ſich hier um die Schaffung einer Inſtitutſon handſe, die eine Vers 1 der Beratung von§ 2 des Geſetzentwurfs zu. ⸗Nach *. Srur. Ick. r. mannheimer General · Anzei er.(Miuag · Ausgabe.) samstag, den 8. Juli 1922. ſaſſungsänderung vorausſetze und deshalb mit Zweidrittelmehrheit BVBeſchloſſen werden müſſe. Es empfehle ſich vielleicht, das neue Gre⸗ mium zum Schutze der Republik, um Verwechslungen zu vermeiden. Als„höchſter Gerichtshof zum Schutze der Republik“ oder ähnlich zu bezeichnen. Der Reichsſuſtizminiſter Dr. Radhruch riet dazu, die Beratungen über dieſen Geſetzentwurf in dem Sinne zu führen, daß alle Länder Haran mitarbeiten⸗könnten und nicht die Gegenſätze zu 9 verſchärſen, Ts handle ſich darum, alle Weltanſchauungsrichtungen 12 von der Einſchaltung des Reichsrats abgeſehen werden. Es ſei nur recht und billig, daß dem Reichspräſident die Wahl für die Mitglieder des Staatsgerichtshofes zuſtehen. Nachdem noch die Behandlung des 82 des Geſetzentwurfes einem Unterausſchuß zur Beratung übertra⸗ 5 gen worden war, vertagte ſich der Ausſchuß. das Geſetz über die ZIwangsanleihe. 15 Von Dr. Jullus Curtius, M. d. R. Wir bringen nachſtehend in überſichtlicher Darſtellung die Beſtimmungen des Zwangsanleihegeſetzes, wie ſie durch Eim kritiſcher Artikel desſelhen Verfaſſers, der das Ergebnis würdigt, folgt. 55 Die erſte Leſung des Zwangsanleihe⸗Geſetzes im 11. Ausſchuß Reichstages hatte folgendes Ergebnis: 1. Anleihetechniſche Vorſchriften. 8 Zeichnungsſumme: 60 Milliarden Papiermark(8). Zeichnungspreis(§). 121 für die im Juli 1922 gezeichnete Zwangsanleihe 87 v. H. „„ Ain. 0 85 „„„ Sept. 1922 5. „„ Okt, u. Noy. 1922 2 2 100„„ 0 5 e 8 Jan. 1923.* 102„* ee „ vom 1. März 1923 ab, 8 10 des Neunwerts. 5. le 2 Schuldverſchreibungen auf den Inhaber. Stücke⸗ lung noch vorbehalten, keine Schuldbucheintragungen(8). VBerzinſung. Bis 31. Oktober 1925 unverzinslich, von da ab bis 31. Oktober 1930: 4 Proz., vom 1. November 1930 an 2 4 5 8 2 5 Proz.(§. Tilgung. Mit 1 Proz. des Nennwertes vom 1, November 1925 an durch Ankauf zum Börſenkurs oder durch Ausloſung zum Nennwert nach Wahl der Reichsregierung(8). 5 Beleihung. Wie für ſonſtige Reichsanleiten durch Reichs⸗ bank und Reichsdarlehenskaſſen nach ihren Geſchäftsbedingungen. 7 Überzeichnung. Feſtſtellung des Aufkommens der Zwangs⸗ anleihe zum 31. Dezember 1923 und Nachzahlungen oder Zurück⸗ zahlungen, wenn das Aufkommen den Betrag von 60 Milliarden mum mehr als 5 Proz. unter⸗ oder überſchrettet(§8 Z4a). 2̃. Steuerliche Vorſchriften. 5 Zeichnungspflichtige Perſonen. Natürliche und ju⸗ riſtiſche Perſonen, die vermögensſteuerpflichtig ſind 8 60. Umfang der Zeichnungspflicht. a) Maßſtab: Vermögensſtand vom 31. Dezember 1922 nach Be⸗ wertungsvorſchriften des Vermögensſteuergeſetzes(§8), Nicht⸗ linien des Finanzminiſteriums mit Unterausſchuß vereinbart. Zweck: für Steuerpflichtige und Finanzämter einfache und klare Verhältniſſe zu ſchäffen; Möglichkeit einer Veranlagung auf anderer Baſis nicht abgeſchnitten, insbeſondere keine Bin⸗ dung für Rechtsmittelverfahren. Bewertung im einzelnen: Waannnenkn— Land⸗ und forſtwirtſchaftlich oder gärtneriſch genutzte Grund⸗ fſtlücke das Fünffache des Wehrbeitragswertes. Eeigenbewohnte Grundſtücke mit Ausnahme der Kleinwoh⸗ nungen das Dreifache des Wehrbeitragswertes. Kleinwohnungen und Miethäuſer das Zweifache des Wehr⸗ beitragswertes. enK Unbebaute Terrains das Zwelfache des Wehrbeſtragswertes. Betriebsvermögen. 2 Anlagekapital das Viexfache des Reichsnotopfers unter Ab⸗ ſetzung eines Pauſchalſatzes von 25 vom Hundert für Ab⸗ nuͤtzungen. Neuanlagen zum Anſchaffungspreis abzüglich(für Ueberteuerung) 30, 45 und 60 Proz., je nachdem es ſich um Neuanlagen im Jahre 1920, 21 oder 22 handelt. Betriebskapital. Anſchaffungs⸗ oder Herſtellungspreis, Aus gangspunkt, Abzug von 25 Proz. mit Rückſicht auf Konjunk⸗ turverhältniſſe; bei ſogenannten eiſernen Beſtänden Möglich⸗ keit hüherer Abzüge. Sonſtiges Vermögen(Kapitalvermögen). Kapitalforderungen, die nicht Wertpapiere darſtellen, 88 143—146 der Reichsabgabenordnung. Wertpapiere mit dem Durchſchnitt der Kurſe am Ende der erſten Hälfte der jeweils vorangegangenen 3 letzten Jahre, Wertpapiere ohne Kursnotiz nach Schätzung. b) Freigrenzen(8). Allgemeine 100 000 4, beſondere bei überwiegendem Kapitalvermögen: 300 000, wenn 40 000„ Einkommen, 1000 000„, wenn Einkommen unter 60 000, vorwie⸗ gend aus Erträgen dieſes Vermögens, für Perſonen, die über 60 Jahre alt oder erwerbsunfähig ſind. ccTarif(8). Zu zeichnen ſind: von den erſten 100 000 Mk. Vermögen 1 Prozent „ Rächſten 150 00 250 000 * *1 + * — * 250000„ „„„ 0000„ „ welteren Beträgen 10 Prozent zahlenmäßig ſich ergebende Belaſtung iſt folgende: 7 * 1* * oοτ ** Die hieraus Vermögen Anlſeihebetrag Prozentſa 250 000 Me. 4b0 Mt..6 v. H. 500 060„ 14000„ 750 600„ 29000„ 786„„ 1000 000„ 40 000„ 2000 00„ 149 00%„ 8 3000 600„ 740 000„ 88„ 35000 000„ 449 00.08 10%%%%/ 949 00%0„.49„ 20 000 000„ 1949 999„„ Juriſtiſche Perſonen die Hälſte der vorſtehenden Sätze. ei Anrechnung zuviel gezahlter Reichsnotopferbe⸗ träge nebſt Zinſen: Kriegsanleihe in Höhe des Annahme⸗ wertes, Barzahlungen(Schatzwechſel) unter Belaſſung der ge⸗ währten Vergittung(8 12). Vaorauszeichnung(88—19), Zeichnungs⸗ und Zahlungs⸗ möglichkeit ab 1. Juli 1922. Pflichtzeichnung und zahlung gleich⸗ zeitig mit der Abgabe der Vermögensſteuererklärung, ſpäteſtens bis 28. Februar 1923 in Höhe von 74 des Zwangsanleihebetrages bei ſpäter zu beſtimmenden Annahmeſtellen. Iſt eine Vermögensſteuer⸗ erklärung nicht abgegeben, ſo iſt das Vermögen nach dem für die 100 Veranlagung zur Vermögensſteuer maßgebenden Stand zu ſchätzen. Endgültige Zeichnung. Mit erſter Veranlagung zur Vermögensſteuer⸗ ſetzt das Finanzamt den endgültig zu zeichnenden Anleihebetrag feſt und erteilt dem Zeichnungspflichtigen einen ſchrift⸗ lichen Beſcheid(„Steuerbeſcheid“) darüber, welchen Betrag er noch zu zeichnen oder zurückzuerhalten hat. Dieſer iſt binnen 3 Monaten in gleicher Weſſe zum Worte kommen zu laſſen. Deshalb müſſe auch die erſte Leſung im Steuerausſchuß geſtaltet worden ſind. Ueberſteigt das endgültige Zermögen das borläufige, ſo wird eine Abgabe in Höhe von 20—60 Praz. des Unterſchiedsbetrages zwiſchen dem vorausgezeichneten und i des endgültig zu zeichnenden Zwangsanleihebetrages erhoben, weun der Unterſchied mehr als ½ beträgt. 8 5 5 Schlußbeſtimmungen. Stundung bei Gefährdung der wirtſchaftlichen Exiſtenz oder Entbindung von Zeichnung»der Vorauszeichnung bei Härten durch Reichsfinanzminiſter. Strafvorſchziften. Ergänzende Anwendung der Vot hriften der Reichsabgaben⸗ ordnung. Inkrafttreten des Geſetzes nit dem Tage ſeiner Verkün⸗ dung. Oeffentlichkeit und reſſe. Jum HBerliner Jeitungeſtcoik. erfreut ſich bekanntlich die deutſche Reichshauptſtadt zurzeit auch eines Streiks in den Zeitungsbetrieben, der faſt eine Woche lang das geſamte Zeitungsweſen Berlins lahmgelegt hat. Dieſer heute noch andauernde Zuſtand wird, je länger er währt, um ſo unerträglicher. Die Zeitungsdrucker haben den Streik her⸗ beigeführt, um eine ſofortige Lohnerhöhung durchzuſetzen, obwohl ſie in einem feſten Vertragsverhältnis zu den Arbeitgebern ſtehen und die vereinbarten Verhandlungen ihren Anfang genommen hatten. Den Anſtoß gab die Forderung, für die Stunden des Demonſtra⸗ tionsſtreiks bei der Beerdigung Rathenaus Bezahlung zu erhalten, welche Forderung nue von einem einzigen Betriebe geſtellt war. Als dieſe abgelehnt wurde, beſchloſſen die übrigen Ar⸗ beitnehmer den Sympathieſtreik und hüllten ihm der Außen⸗ welt gegenüber als Mäntelchen die Lohnforderung um. Das iſt der eigentliche Hergang. 8 In ihrem Uebereiſer hatten die Arbeünehmer den Streik auch auf die Herſtellung von Vorwärts, Freiheit und Rote Fahne aus⸗ gedehnt, an deren Stelle ein„Nachrichtenblatt der Arbeiterſchaft Ber⸗ lins“ trat. Nunmehr iſt es den politiſchen Leitern von Mehrheits⸗ ſozialiſten, Unabhängigen und Kommuniſten gelungen, ihre Arbeiter zur Wiederaufnahme der Titigkeit zu überreden. Der Vor⸗ wärts ergeht ſich in lebhaften Klagen darüber, daß die eigenen Ar⸗ beiter in dieſer geſpannten und kritiſchen Zeit ſich dazu hergegeben haben, die Organe der eigenen Parteien zu unterdrücken. Daß die bürgerliche Preſſe wegen dieſes vom Zaune gebrochenen Streiks am Erſcheinen verhandert wird, und zwar gerade in einer ſo ungemein kritiſchen Zeit, ficht ihn nicht ſonderlich an. Im Gegenteil, die drei ſonſt einander ſo feindlichen Blätter überbieten einander in dem Be⸗ ſtreben, unter Ausnutzung der Tatſache, daß kein einziges bürger⸗ liches Blatt erſcheinen kann, ſowohl die parlamentariſche und poli⸗ tiſche Läge wie auch die vielfachen Ruheſtörungen im Lande bei den Demonſtrationsſtreiks und Straßenkundgebungen aufs Zußerſte zu entſtellen. Wer imſtande iſt, die Berichte des Vorwärts über die tichen Augen zu leſen, muß erſchreckt ſein über den Umfang, den die Ausſchreitungen vielfach genommen haben. Was ſoll man z. B. davon ſagen, wenn es der Vorwärts für gerechtfertigt hält, daß eine aufgeregte Menge vor ein Gutshaus zieht, die Abſetzung eines un⸗ beliebten Verwalters und die Herausgabe einer— nicht gezeigten— ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahne verlangt? Wer ſich gegen ſolche Anſinnen zur Wehr ſetzt, wird als Mitglied von Mörderbanden hingeſtellt. Eine ſolche Heßze ſteht in nichts der ſo ſcharf verurteilten Hetze von der anderen Seite nach. Sie iſt aber um ſo ſchlimmer, weil jedes Mittel fehlt, die Deffentlichkeit Berlins üher den wahren Sachverhalt Berlin, 7. Juli. Im Berliner Buchdruckerſtreik haben Ber⸗ gandlungen ſtottgefunden. Miniſter Dr. Brauns hatte den Buchdruckern vorgeſchlagen, die Arbeit wieder aufzunehmen, wofür vom Tage der Wlederaufnahme der Arbeit ab die Löhne in Anwen⸗ dung kommen ſollten, die am 11. ds. Mts. in Leipzig von dem zu⸗ ſammentretenden Tarifausſchuß ſeſtgeſetzt würden. Außerdem ſoll eine einmalige Wirtſchaftsbeihilfe in Höhe von 300 Mark zur Aus⸗ zahlung gelangen. Bei den Arbeitnehmern macht ſſch unter gewiſſen Bedingungen eine gewiſſe Geneigtheit zur Annahme bemerkbar, während von Arbeitgeberſeite dieſer Vorſchlag als unannehmbar bezeichnet und als Grundbedingung von den Ar⸗ beitnehmern ein Verzicht auf verſchiedene Sparten verlangt wurde. Infolge ablehnender Haltung der Buchdruckereibeſitzer beſchloß die Funktionärverſammlung der Buchdrucker, weiter im Streik zu ver⸗ harren; aller Wahrſcheinlichkeit nach dürften ſedoch die Verhandlun⸗ gen zwiſchen beiden Parteien ihren Fortgang nehmen. Berlin, 7. Juli. Die auf der Leipziger Generalverſammlung der Leipziger Buchdrucker geſtellten Anträge, eine Sumpathie⸗ erklärung für die Berliner Buchdrucker abzugeben und die von ihnen aufgeſtellten Grundforderungen auf das ganze Reich in An⸗ wendung zu bringen, 0 in dieſer Form nicht angenommen worden. Es wurde lediglich den Berliner Kollegen die Sympathie ausgeſprochen, im übrigen aber beſchloſſen, die z. Zt. in Berlin ſtatt⸗ findenden VBerhandlungen nicht zu durchkreuzen. Unabhängig hiervon haben ſich aber in Rünchen die Buchdruckergehilfen, wie aufzuklären. * ſchon gemeldet, bereits die Forderungen der Berliner Buchdrucker zu eigen gemacht. Ob es dort ebenfalls zum Streik kommen wird, ſteht noch nicht feſt. Auch feitens des Deutſchen Werkmeiſter⸗ verbandes iſt den Streikenden die Unterſtützung mit allen Mitteln zugeſichert worden. Allerdings hat man von einem Solidaritätsſtreik der Werkmeiſter zunächſt noch aede doch ſollen in dieſer Frage bei längerem Anhalten des Streikes neue Beſchlüſſe gefaßt werden. Die Funktionärperſammlung der Berliner Buchbrucker im Geſell⸗ ſchaftshaus, die heute ſtattfindet, wird ſich vorausſichtlich auch mit der Nacht der Wiederaufnahme des Vetriebes in der Reichsdruckerei zu eſchäftigen haben. Die anfängliche optimiſtiſche Auffaſſung der Lei⸗ tung der Reichsdruckerei, daß von einem Mangel an WMert⸗ zeichen nicht die Rede ſein könne, ſcheint inzwiſchen der Anſicht Platz gemacht zu haben, daß mit einem ſchnellen Ende des Streikes qugenblicklich nicht gerechnet werden kann und daß demnach ein Man⸗ gel an Wertzeichen über kurz oder lang eintreten kann. Bigher aller⸗ dings hat die Reſchsdruckerei noch allen Anordnungen der Reſchsbank, der die Verteilung der Noten obliegt, entſprechen künnen. Nach Mel⸗ dungen von anderer Seite ſollen dagegen die Vorräte an Poſtwert⸗ zeichen, wenigſtens in den gangbaren Werten, nur noch bis Mitie kommender Wache ausreichen, Auf dem Wege zur verſtändigung. e Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, iſt damit zu rechnen, daß die Berliner Zeitungen am Sonmtag früh, ſpäteſtens am Montag abend wieder er⸗ ſcheinen werden. Die Verhandlungen, die beim Arbeltsminiſter geführt werden, zeigen wenigſtens ſchon Umriſſe einer Ver⸗ ſtändigungsbaſis. 5 Der Markſturz. Schwere Beſorgniſſe Lloyd Seorges. WS. London, 7. Juli.(Reuter) Beim Empfang einer Depu⸗ tation von Baumwollſpiunern äußerte Lloyd George geſtern ſchwere Beſorgniſſe über den Markſturz in Deutſch⸗ land. Da die deutſchen Arbeiter um 50 Prozent geringere Löhne erhalten als die engliſchen Arbeiter, ſeien geſetzgebe riſche Maß⸗ F — nach Zuſtellung des Beſcheides zu zeichnen. Zuyjel gezahlte Be⸗ n Hundeet zurl 4 nahmen in Großbritannien gegen die verhängnisvolle gon⸗ 2* c e ee ee e drohender Betriebseinſtellung. B. chwerde an das Landesſinanzafnt.“ Außer den verſchiedenen Demonſtrations⸗ und ſonſtigen Streiks vielfachen beklagenswerten Ereigniſſe am letzten Dienstag mit kri⸗ England, Frankreich und die innere Lage Deutſchlands. E. P. Mailand, 7. Juli. Wie der Londoner Korreſpondent des „Secolo“ berichtet, ſind die engliſchen Regierungskreiſe lebhaft beunruhigt über die politiſche und wirtſchaftliche Lage Deutſchlands, die in dem neuen Markſturz eine ihrer bedenk⸗ lichſten Folgen hat. Der britiſche Kabinettsrat hat ſich mit der Prü⸗ fung dieſer Zuſtände befaßt. Eine moraliſche Umſturzbewegung ſcheine nur vermieden werden zu können, wenn die Berliner Regie⸗ rung fortfährt, mit aller Tatkraft einzugreifen. Wenn aber ihre Anſtrengungen zur Unterdrückung der ſich vorbereitenden inne⸗ ren Erhebung nicht vom wohlwollenden Verſtändnis der Alliier⸗ ten für die deutſche Lage begleitet ſeien, erſcheine eine neue Kriſe unvermeidlich. Wenn man Deutſchland und damit ganz Europa helfen will, müſſen hinſichtlich der Wiedergutmachungen und der Anwendung des Verſailler Vertrages Zugeſtändniſſe gemacht werden. England ſei ſich der großen Gefahr bewußt und wäre zum Entgegenkommen bereit; aber Frankreich behält ſich die diesbezügliche Entſcheidung vor. In London hofft niemand mehr, daß es auch gegenüber der großen Gefahr und den offenſichtlichen 4 25 ſeiner Politik der letzten Jahre eine neue Richtung einſchlagen wird. 5 Schanzer bei Lloyd George. Ep. London, 7. Juli. Schanzer hatte geſtern nachmittag eine neue Unterredung mit Lloyd George. Beide Miniſter berieten über die Grundlinien einer Erklärung, die von den beiden Regierungen veröffentlicht werden ſoll und worin ſie ihre Abſicht bekunden, gemeinſam am Wiederaufbau Europas mitzuarbeiten. Schanzer verläßt am Samstag Lon⸗ don und hat am Sonntag eine Unterredung mit Poincare. Deutſches Reich. Der 11. Auguſt Nationalfeiertag. DBerlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Re⸗ gierungsparteien wollen einen Geſetzentwurf einbringen, durch den der 1 1. Auguſt, der Tag der Verabſchiedung der Ver⸗ zum Nationalfeiertag erhoben werden ſoll. Bei en Demokraten beſteht der Wunſch, die Feier eines National⸗ feiertags mit dem darauffolgenden Sonntag zu verbinden. Das Arbeitszeitgeſetz der Elſenbahner. Berlin, 8. Jull.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Ver⸗ handlungen, die zwiſchen dem Reichsverkehrsminiſtertum und den Spitzenorganiſationen der verſchiedenſten Richtungen über das Ar⸗ beitszeitgeſetz bei der Eiſenbahn ſeit faſt 11 Monaten geführt worden ſind, ſtehen kurz vor ihrem Abſchluß. Am kom⸗ menden Montag wird es ſich entſcheiden, ob der endgültige Text der Vereinbarungen angenommen oder abgelehnt werden wird. Die Spitzenorganiſationen werden am Montag mittag nach voran⸗ gehender interner Beratung dem Reichsverkehrsminiſterium eine diesbezügliche Erklärung abgeben Nach Mitteilungen von unter⸗ richteter Seite beſteht allerdings wenig Ausſicht dafür, daß ſich bei den Spitzenverbänden eine Mehrheit für die vereinbarte Formel eines Arbeitszeitsgeſetzes finden laſſen wird. Sroße Waffenfunde in Magdeburg. ſel. Berlin, 8. Jull.(Von unſerem Berliner Büro) Der„Vor⸗ wärts“ berichtet pon großen Waffenfunden in Magde⸗ burg. Dort ſei ein Oberleutnant a. D. Raffaun feſtgenommen worden, bei dem angeblich ein Waffenlager hinter Strohlagern und Brettern entdeckt worden ſei. Ein zweites Waffenlager hätte man in einem Schuppen des Willenbeſitzers und deutſchnationalen Stadt⸗ rats Drenkmann gefunden. Drenkmann wurde verhaftet. Wie man weiter ſagt, ſei noch der Vorſitzende der deutſchnationalen Partei Magdeburgs, Hausmann, Mitwiſſer. Ep. Waſhington, 7. Juli. Die deutſche Botſchaft demen⸗ tiert die Gerüchte, wonach die Reiſe des deutſchen Botſchafter⸗ Otio v. Wiedfeld mit ſeiner beabſichtigten Exnennung zum deutſchen Außenminiſter zuſammenhänge. Miedfeld werde in Kürze in Begleitung ſeiner Familie nach Waſhington zurückkehren. Aus dem Parteileben. Berlin, 8. Juli.(Eig. Drahiber.) Ddie Deutſchnatio⸗ nalin haben zwei Interpellationen eingebracht. Die eine behandelt die Vörgänge in Darmſtadt, die andere die Begebniſſe in Thüringen. Der„Vorwärts“ und die„Freiheit“, die in ihrer Schreibweiſe kaum nach ſich voneinander unterſcheiden, erklären dies als eine Frechheit der ſich wieder ſtark fühlenden Reaftion. Berlin, 8. Juli.(Von unſ. Berl. Büro) Die„Dena“ be⸗ richtet, der deutſchnationgle Reichsvertretertag,— am Dienstag und Mittwoch hier kagte, hätte mit erdrückender Mehrheit den Ausſchluß des Abgeordneten Wulle und anderer deulſch⸗völkiſcher Abgeord⸗ neten aus der Partei abgelehnt. Daraufhin wurde von der Gruppe von Abgeordneten, dle hinter Dr. Düringer ſtehen, erwogen, aus der deutſchnationalen Volkspartei äuszutreten und eine neu⸗ Partei zu bilden. ——— Ein politiſcher Prozeß. Der Fall Mager. Tul. Heidelberg, 7. Juli. Das hieſige Schöffengericht hat ſich geſtern mit dem Prozeß des Landtagsabgeordneten Ma⸗ er gegen den Chefredakteur des Heidelberger Tagblatt, Dr. Pfef⸗ 5 r befaßt. Das genannte Blatt hatte im vergangenen Jahr in einer Artikelreihe die Geſchäfte Magers in ſcharfer Kritik beſprochen, der für die Heidelberger Firma Honnef von der Entente die Luft⸗ ſchiffhalle Lahr⸗Dinglingen kaufte. Zu der Verhand⸗ lung, die nahezu den ganzen Tag in Anſpruch nahm, waren u. a. als Zeugen Geh! Regierungsrat Roſt und Miniſterialdirsktor Müller aus dem Reichsſchatzminiſterium, ferner die früheren Landtagsabge⸗ ordneten PaulHoffmann und Dr. Kraus und Ingenſeur Hon⸗ nef geladen; letzterer hatte der Ladung keine Folge geleiſtet. Im Laufe der Verhandlung wurden zunächſt die Firma Honnef und ihre Geſchäfte einer Unterſuchung unterzogen. Es wurde dabei guch die Hagenſchießangelegenheit beſprochen und von dem früheren Abg. Hoffmann erklärt, Honnef habe völlig über⸗ flüſſige Dinge nach dem Hagenſchieß geliefert, um ſie dem Unterneh⸗ men als„Sachperſtändiger“ aufzuhängen und gleichzeitſg ſeinen Pro⸗ fit dabei zu machen. So z. B. iſt das ganze Material für das zweite Sägewerk des Hagenſchießunternehmens von Honnef geltefert wor⸗ den, der dem Aufſichtsrat die Notwendigkeit dieſes zweiten Sägewerk⸗ bewieſen hatte. Ein anderer Zeuge, der Apotheker Fritz Löſch in Karlsruhe, erklärte, daß die Firma Honnef ein Schleberbetrleb in größtem Maßſtab ſei. Honnef habe ihn(Löſch) wegen ſeiner Angriffe verklagt, doch wurde Löſch in drel Inſtanzen bis zum Oberlandes⸗ gericht freigeſprohen. 5 Wegen Nichterſcheinens wurde der Zeuge Honnef zu 300 Ordnungsſtrafe oder drei Tage Haſt verurteilt; der Beklagte DOr, Otto 5efer wurde und Abg. Mager we⸗ gen Beleidigung zu 300% Geldſtrafe oder 5 Tage Gefängnis ver⸗ urteilt: außerdem hat er die Koſten des Verfahrens zu tragen.— In der Urteilsbegründung wird feſtgeſtellt, daß Dr. Pfeffer den Wahrheitsbeweis im Weſentlichen erbringen konnte und Mager die Luftſchiffhalle ſamt Zugehör von der Entente für Honnef erworben hatte, troßdem er vor dem Kauf von Geh.⸗Rat Roſt ausdrücklich da⸗ rauf hingewieſen worden war, daß das Reich Anſpruch darauf habe. Schon bei einem Pripatmann wäre dieſes Geſchäftsgebahren nicht zu billigen geweſen, noch viel weniger bei einem deutſchen Abge⸗ ordneten. Es ſei das Rechtund die Pflichtder Preſſe, Mißſtände zu rügen und zur Darſtellung zu bringen; hierzu gehöre auch der Fall Mager. Sein Gebahren ſei nach Anſicht des Ge⸗ richts mit dek natlonalen Würde eines deutſchen Ab⸗ geordneten nicht zu vereinbaren. Mager habe ſich gegen Dr. Pfeffer mit einer Flut von Schimpfwörtern verteidigt, nachdem er ſich ſachlich 5 mehr zu verteidigen wußte; deshalb wurde er zu 500 Mark Geldſtraſe verürtellt. * 4 riiie r J 2 ——— — 8 8 5 8 Mannheimer General-Anzeiger.(Miitag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 307. Samstag, den 8. Juli 1922. Billiges Brot! Nachdem überall in Deutſchland Proteſtverſammlungen gegen die freie Getreidewirtſchaft abgehalten und im Reichstag ebenfalls viele Volksverſammlungsreden gehalten ſind, iſt für das neue jahr die Beibehaltung des Umlageverfahrens zum Zweck der e⸗ treideverſorgung gegen die Stimmen der Deutſchen, Deutſchnationa⸗ ſlen und Bayeriſchen Volkspartei beſchloſſen worden. Das neue Ver⸗ fahren bedeutet für die Landwirtſchaft im Großen und Ganzen Verbeſſerung, ſondern eine Verſchlechterung gegen das 0 85 Befreiungsgrenze iſt etwas heraufgeſetzt. Das Weſent 1 0 125 Wieder 2½ Millionen Tonnen der kommenden Ernte zu 10 geſetzte Preiſen eingezogen werden. Für das erſte Drittel ſollen die 19905 für die Tonne Roggen 6900, Weizen 7400, Gerſte 6700, Hafer 5 Mark betragen. Für die beiden ſpäteren Lieferungen werden die Preiſe auf derſelben Grundlage neu berechnet. Bedeutet dieſe Fortſetzung der Zwangswirtſchaft nun wirklich eine Verbilligung des Brotes, die die Lage der Verbraucher in nennenswerter Weiſe verbeſſert? Der ſetzt ſich zur Zeit nach einer amtlichen Statiſtik der Reichsgetrei e⸗ ſtelle zu ca. 30 Proz..90 Mark aus dem Anteil der heimiſchen Landwirtſchaft, zu 34 Proz.=.60 Mark Ausgaben für das Aus⸗ landgetreide zuſammen; das übrige verſchlingen die Koſten für Frach⸗ ten, Steuern, Verwaltung und der Entgeld an Müller und Bäcker. Legt man— wie die Regierung in ihren Begründungen— einen Weltmarktpreis von 17 000 Mark für die Tonne zugrunde, ſo würde unter Berückſichtigung aller angegebenen Faktoren das Brot von 1900 Gramm etwa 30 Mark während der nächſten Monate koſten. Dieſes Reſultat ſtimmt mit den vor einiger Zeit gemachten Angaben der Reichsgetreideſtelle ziemlich überein. Um nun die angebliche Verbilligung des Brotes durch das Um⸗ lageverfahren abzuſchätzen, ſei zum Vergleich der Preis ausgerechnet, der ſich auf dieſelben Angaben ſtützt, nur für das inländiſche Getreide Weltmarktpreiſe annimmt. Zwar lagen die deutſchen Getreidepreiſe faſt immer unter dieſem Weltmarktpreis, aber er ſoll angenommen werden, um dem Vorwurf einer tendenziöſen Statiſtik zu entgehen. Aus demſelben Grunde ſollen die Koſten für die Verwaltung der Reichsgetreideſtelle und der Kommunalverbände mithineingerechnet werden, obwohl die Verwaltungskoſten ſich bei Einführung der freien Wirtſchaft natürlich vermindert hätten. Für die 30 Millionen Zent⸗ ner Getreide der erſten Lieferung würden 14,2 Milliarden für in⸗ ländiſches, 11,3 für ausländiſches, zuſammen 25,5 Milliarden Mark bezahlt werden müſſen, während die übrigen Preisfaktoren, wie bei der erſten Berechnung 5,6 Milliarden ausmachen würden. Der Ge⸗ ſamtaufwand für Brot beträgt alſo 31,1 Milliarden Mark. Das 4Pfundbrotkäme auf etwa 41 Mark. Bei dem durch⸗ ſchnittlichen Anteil von einem Brot für den Kopf und die Woche beträgt alſo der Unterſchied 45 Mark im Monat Fürden Verbraucher. Das iſt die Entlohnung für noch nicht zwei Ar⸗ beitsſtunden. Bei einem weiteren Anſteigen der Teuerung wird das Veihält⸗ nis das gleiche bleiben. Darum iſt auch die Beweisführung des Reichsernährungsminiſters Fehr nicht durchſchlagend, daß nämlich ein ruhender Pol geſchaffen werden müßte. Es iſt übrigens be⸗ merkenswert, daß Herr Fehr ſelber das Moment der Verbilligung in ſeiner Reichstagsrede garnicht erwähnt hat, alſo wohl auch nicht daran glaubt. Für die Deutſche Volkspartei waren keine Gründe der Demagagie ausſchlaggebend. Sie war ſich darüber klar, daß es für unſere Agrarpolitik gerade im Intereſſe der Verbraucherſchaft nach wie vor nur das eine große Ziel geben kann: Durch vermehrte Erzeugung den Bedarf an Nahrungsmitteln aus dem Inlande ſicher zu ſtellen, wodurch auf die Dauer allein erträgliche Preiſe gewährleiſtet werden. Die oben angegebene verhälmismäßig geringe Mehrausgabe für Brot würde ſich in den nächſten Jahren glänzend verzinſt haben. Jetzt wird die Landwirtſchaft ihren Getreidebau nicht intenſivieren. Das Mißtrauensvotum des Reichstages gegen dieſen arbeitsſamen Stand iſt nur geeignet, deſſen Schaffensfreudigkeit zu mindern. Weiterhin kann bei anſteigender Teuerung, die ſelbſtver⸗ ſtändlich die landwirtſchaftlichen Produktionsmittel in ungeſchwäch⸗ ter Form trifft, die Produktion nicht einmal in der bisherigen Höhe aufrecht erhalten werden. Es iſt ein volkswirtſchaftlicher Unſinn, einem gewerblichen Betrieb die Möglichkeit zu nehmen, bei Verteue⸗ rung ſeiner Selbſtkoſten die Preiſe für ſeine Selbſtkoſten zu erhöhen. Die nächſte Ernte muß, ohne daß ein Vorwurf der Sabotage erhoben werden kann, hinter dem zurückbleiben, was ſie bei Befreiung vom Zwange hätte bringen können. Es iſt zu fürchten, daß unter dem Druck unſerer mißlichen außenpolitiſchen und weltwirtſchaftlichen Lage die Ausgaben für ausländiſches Getreide im nächſten Jahr um ein mehrfaches höher ſein werden. Was die deutſche Verbraucher⸗ ſchaft in dieſem Erntejahr für die Produktionsſteigerung der Land⸗ wirtſchaft ausgegeben hätte, hätte ſie doppelt und dreifach, vielleicht zehnfach, in den nächſten Jahren geſpart. Darum iſt das neue Geſetz in Wirklichkeit kein Dienſt am deut⸗ ſchen Volke. Wie ſollten die wirklich mit dem Hungertode ringenden Erfolge ohne Arbeit ſind Lotteriegewinne.. ebenſo ſelten, ebenſo überſchätzt wie dieſe. Man muß die Nieten zählen, dann wird man ebenſowenig mit Erfolgen ohne Arbeit wie mit großen Loſen rechnen. * Kaucher im Grient. Von Dr. Gerhard Menz⸗Leipzig. Im Rauchen offenbart ſich ein Stück Völkerpſychologie. Anders raucht man bei uns, anders jenſeits des großen Teiches, anders zwiſchen Sinai und Sachalin. Im Orient— hat man geſagt— lernen ſich Wirt und Gaſt erſt über einer Pfeife Tabak kennen, nur daß man im Fernen Oſten dazu Tee ſchlürft und im Nahen Oſten Kaffee. Und wie ſie zu rauchen verſtehen im Orient! Tokko.—— Der Rickſchakuli macht im Genkan für einen Augenblick Raſt. Wer weiß, wann ihn der nächſte Fahrgaſt befiehlt. D hal er Zeit für ein Pfeiſchen Die Niſan hat ihm das unvermeidliche Schälchen Tee gebro t, aber felbſtverſtändlich auch das Rauchkäſtchen daneben 5— gehört dazu, und ſie hätte es dem Herrn Miniſterpräſidenten ſo gut gebracht wie hier dem Kuli. Ein irdenes Kohlenpfännchen iſt darin I der Japaner ſteckt ſein Pfeifchen an glimmender Holzkohle an und ein Aſchenbecher aus Bambus. Nur für drei, vier Züge lungt der winzige Pfeifenkopf. Dann klopft der Kuli die Aſche aus und ſteckt die Pfeife wieder in den en beſonders dafür angebrachten Knopf an dem der Tabaksbeutel baumelt. Der Netſuke iſt vielleicht ein kleines Kunſtwerk, ſauber geſchnit⸗ und zierlich geſchnitzt. Auch das Rauchkäſtchen iſt 975 10 1 ter echt japaniſcher Kleinkunſt. Freilich, die wirklich ſchönen und ertvollen ſterben aus und ſind bald nur noch in den Muſeen und 5 ungen Amerikas und Europas zu finden. Seit Japan das r nünd einführte, verdrängt die Zigarette die Pfeife und entwi elt halte bringlich, was ſich an künſtleriſcher Kultur für dieſe Ein Tabakladen. Draußen glühen die iſt es duntel raße in der grellen Tropenſonne. Hier drinne iich aus— kühl. Die Zigaretten liegen fertig auf dem poliertem Teakholz. Der Tahak iſt oben in den ſtreng, 1298 en Quellen des Menam gewachſen. Er iſt grob und Srauea nagen amefen lind zufrieden damit. Zarte, flinke en die Zigaretten in trockene Bananenblätter. aus Elfenbein oder Holz, ten Ba fließen der 80—— 93 n aber Laden⸗ Gürtel neben den Netſuke, 6 ichten unſerer Sozial⸗ und Altersrentner in die Zukunft ſehen? in 555 Linie die unſchuldigen Opfer des Verſennker 0 nichtungsfriedens und des Niederganges deutſcher Wirtſ haftskraf und Arbeitsleiſtung. Ihnen kann nur Hilfe werden, wenn dieſe trau⸗ rigen Urſachen ihrer Not beſeitigt werden. Sie haben ihr Leben⸗ lang gearbeitet. Je mehr die jetzt tätigen Stände ſchaffen, um 8 eher iſt ihre Not zu lindern. Dem arbeitſamſten Berufſtand ſin aber neue Feſſeln angelegt. Im übrigen muß für dieſe ins tiefſte Elend geſtoßenen Kreiſe des Volkes für die ein Brotpreis von 30 Mark ebenſo unerſchwinglich iſt wie einer von 40, entſprechend dem Verlangen der Deutſchen Volkspartei billigeres Brot unter allen Umſtänden beſchafft werden. Die Regierung hat zwar erklärt, daß die Verwaltungsſchwierigkeiten unüberwindlich wären. Demgegen⸗ über ſei aber darauf hingewieſen, daß ſolche Verbilligungsaktionen in Bayern wie auch in Mecklenburg ſchon durchgeführt ſind, und daß in Verlin verbilligtes Fleiſch an Perſonen bis zu einer Einkommensgrenze auf Karten abgegeben wird. Da nun aber ie ſo ſtark umſtrittene Maßnahme Geſetz geworden iſt, muß es die ge⸗ ſamte Landwirtſchaft im Intereſſe des Ganzen als ihre Auf⸗ gabe betrachten, ſich zu fügen und die ihr auferlegten Pflichten voll und rückhaltlos zu erfüllen. Jeder Landwirt, der das jetzt nicht tut, verſündigt ſich am Volk und Vater⸗ Wirtſchaftliche Fragen. Berufsgenoſſenſchaft für den Einzelhandel. Am dee fand in Breslau im Sitzungsſaale des Lan⸗ deshauſes für Schleſien“ die 15 G 155 105 10 7 a 157 1 5 Berufsgenoſſenſcha 19 15 85 Die Verſammlung vorzunehmende Neuwahl des Vorſtandes ergab die Wiederwahl des bisherigen Vorſitzenden Herrn Jakob Aſtor⸗Bernkaſtel⸗Cucs und ſeines erſten Stellver⸗ treters Herrn Wilhelm Kalbfuß⸗Darmſtadt, während neu als 2. Stellvertreter Herr Dr. Neuendor 5 Berlin in den 5 1 5 Vorſtand gewählt wurde. In 1 5„„ darauf hin, daß die Provinz Schle aus 5 ee als Tagungsort die Gewifen möge, daß die aus ollen deutſchen Gauen erſchienenen s deutſchen Einzelhandels innigen Anteil an dem harten Lole er⸗ ſchleſiens nehmen und trotz des Machtſpruches des Völkerbundes die dem deutſchen Vaterlande entriſſenen Oberſchleſier nach wie vor i utſchen Brüder anſehen. 7 gab ſodann einen Ueberblick über nee wickelungsgang der Berufsgenoſſenſchaft in— 9 Jahcen ihres Beſtehens und knüpfte durch einen Ausblick 5 5 zukünftigen Aufgaben des deutſchen Einzelhandels. Er ho 17 beſondere das bewährte Prinzip der berufs geno ſſenf ch 7 5 lichen Selbſtverwaltung hervor, die im 0 Intereſſe der Verſicherten ſelber liegt und die zu 8 und 10 1 auszubauen dringendſtes Gebot für die geſamte Unternehmerſchaf ei.— Der Vorſitzende kam dann auf die Ziele zu ſprechen, die der Einzelhandel 3. Zt. mit der'richtung einer eigenen Verufsgenoſ⸗ ſenſchaft verfolgte und die dahin gehen, zum eines 90 jchloſſenen Vorgehens des Einzelhandels auf 1 1 7 0 2 politiſchem Gebiete eine Zenkralſtelle für alle 4 1 handelsfragen, ſowie für gemeinnützige e es Einzelhandels zu ſchaffen. Dieſe Ausführungen fanden begeiſterten Widerhall. 0 Aus der Reihe der wichtigen Beſchlüſſe der Verſammlung iſt hervorzuheben die Errichtung einer H aftpflichtverſiche⸗ rungsanſtalt für den deutſchen Einzelhandel, die als eine Ein⸗ wurde das Vorſtandsmitglied der Berufsgenoſſenſchaft, Herr Dr. Neuendorf⸗Berlin, gewählt. Ferner wurde ein neuer verein⸗ fachter Gefahrtaraf aufgeſtell., der die meiſten Gewerbszwe ge der gleichen Gefahrklaſſe zuteint und nur noch für gewiſſe unfall⸗ gefährlichere Betriebe höhere Gefahrklaſſen vorſieht. Zur Verwirk⸗ fichun der Einigungsbeſtrebungen, wurde die Errichtung eines „Kaufmannshauſes für den Einzelhandel be⸗ ſchloſſen. Aus dem Verwaltungsbericht für 1920 iſt her⸗ vorzuheben, daß die im Vorjahre auf 74915 geſunkene Jahl der verſicherten Betriebe im Berichtsſahr auf 76 081 und die Jahl der verſicherten Perſonen von 334 972 auf 360 229, d. ſ. beinahe 10 Proz, geſtiegen iſt. Die Summe der verdienten Gehälter und Löhne erhöhte ſich von M. 1 661 855 180 auf M. 3 106 502 116, d. h. um faſt 100 Proz. Die Unfallentſchädigungen haben durch geſetzliche Maßnahme eine Steigerung um etwa 50 Proz. erfahren und werden ſich im nächſten Jahrs um das Dreifache erhoͤhen. Insgeſamt wur⸗ den M. 1 370 471 Entſchädigungen gezahlt. Als Tagungsort für die nächſte Genoſſenſchaftsverſammlung wurde Freiburg i. Br. gewählt. Im Anſchluß an die Genoſſenſchaftsverſamm⸗ Uung fand die Gründungsverſammlung der Renten⸗, Witwen⸗ und Waiſenkaſſe des Deutſchen Einzelhandels ſtatt. Zum Vorſitzenden des Vorſtandes der Kaſſe wurde Herr Wilhelm Kalbfuß⸗Darmſtadt, zum Vorſitzen⸗ den des Aufſichtsrats Herr Joh. Hammann⸗ Blankeneſe, ge⸗ wählt. Ein paar Bündelchen werden beſonders in wickelt und mit Vanillenextrakt parfümiert. reichen Kaufmann beſtimmt. Nun zieht die in ſchmutziggelber Kutte Almoſen. Schule. Niedliche Mädchen trippeln Armen und Füßen. Vornehme Ddamen in Panungs und weißen Jäckchen ſchreiten vorbei, zerlumpte Bettler— alle rauchen ſie ihre Zig Manda frau immer noch verlangt, daß ſie kochen und wartet man in B bohe Würdenträger aretten. raucht alles. In den Straßen Mandaleys kann 1 wie Mädels, ann ni agen, daß der birmaniſchen Schönen die ſtünde. Seht ſie euch an, wie ſie dort ſitzt, in ihrem friſch gewaſche nen weißen Jäckchen, die leuchtende Seidenſchärpe ſchlanken Leib geſchlungen, das glängende, aufgeſteckt. So kann man ihr die geliebte ro nehmen. Und wenn am Abend die Laternen can⸗Pagode angeſteckt ſein wird und die Straße am ten der Palmen verſchwindet, wird ſie Haus ſitzen und warten. Und wenn „Plauderſtündchen“, wird ſi man ſchon die klei Zigarre nich im Bafar an der Ara e ihm auch nicht den ruß reichen, denn das wäre unſchicklich; aber Cheroot anſtecken, und er wird wiſſen, daß ſie ihn liebt. Bagdad.—— Ein offener Barbierladen an der Straße anderen Seite der Straße. Schrittes kommt er heran den Tabakſtaub im Kopf glimmenden Holzkohle in iſt ſehr Zug um Zug, Trott, Beduinen entlang, den dichten verkäufer kommt, den Ziegenſchlauch über die Schulter geworfen Die warme, Rauchwölkchen ziehen, und die Zeit verrinnt. richtung der Berufsgenoſſenſchaft ſelbſt gilt. Als Leiter der Anſtalt Lotosblütenblätter ge⸗ Die ſind für einen Alte mit ihrem Körb⸗ chen auf die Straße.„Zigaretten gefällig?“ Da ſammelt ein Mönch Kleine Jungen ſpringen zur vorüber, goldene Spangen an reizenden ſeidenen ley.—— Wie man bei uns von einer guten Haus⸗ flicken kann, ſo er⸗ 0 irma von einem tüchtigen Mädchen in erſter Linie, bejahrte Ritter vom daß es ſich aufs Zigarrendrehen verſteht. Denn auch in Birma beim Spielen rauchen ſehen. Man kokett um den tiefſchwarze Haar hoch ſige Cheroot nicht übel⸗ werden, wenn dann der Mond aufgegangen Fluß ganz im ſammetſchwarzen Schat⸗ ſo auf der Veranda vor ihrem dann ihr Liebſter kommt zum kleinen Finger zum ſie wird ihm eine Ein neuer Kunde tritt ein. Aber lang iſt noch die Reihe der Vorder⸗ manner; er muß warten. Was heißt Zeit im Orient? Hier iſt alles Geduld, und die Nargileh reicht immer noch aus, die Langeweile zu vertreiben. Er winkt nach der Kaffeeſchenke, hinüber auf der Der Aufwärter weiß Beſcheid. Läſſigen und ſtellt die Waſſerpfeiſe hin, feuchtet ein wenig an und ſteckt ihn mit einer Brand. Bedächtig zieht der alſo Bediente durch das lange Rohr den waſſergekühlten Rauch ein. Der Tabak ſtark, aber er raucht zum rechten Genuß durch die Lunge, und draußen ziehen Kamele vorbei in ſchläfrigem traben vorüber, ein paar Schöne gehen die Straße ſchwarzen Schleier vor dem Geſicht, ein Waſſer⸗ lichterfüllte Luft flimmert in zitternden Wellen. Die Städtiſche Nachrichten. Ausgeſtaltung des denene eeeee, Das Verſicherungsgeſetz für Angeſtellte hat durch das Rei geſetz vom 1 1922(RGBl. S. 505) einige weſentliche 11 rungen erfahren. So wurde die Jahresarbeitsverdienſtgrenze, is zu der Angeſtellte, Betriebsbeamte, Handlungsgehilfen 88 rungspflichtig ſind, von bisher 30 000 auf 100 000 Hinde geſetzt. Es wurden ferner folgende neue gebildet: Klaſſe M von mehr als 15 00 Klaſſe Nvon mehr als 20 000—50 000% Klaſſe O von mehr als 50000—75 000 4 Klaſſe P von mehr als 75 000„ Die Beiträge in den neuen Klaſſen bemeſſen ſich in Gehalts⸗ klaſſe M auf 48(wie bisher), in N auf 60 4, O 80 A, P 110 4 für den Monat. Uebergangsbeſtimmungen regeln die Verhältniſſe der Neu⸗ und der Wiederverſicherten. Zu beachten iſt hierbei beſonders, daß die Befreiungsmöglichkeit von der eigenen Beitragsleiſtung durch Abſchluß eines Lebensverſicherungsvertrags weſentlich eingeſchränkt wurde(pgl. Art. 5 des neuen Geſetzes). Auf Grund der bisherigen Vorſchriften ausgeſprochene Befreiungen von der eigenen Beitragsleiſtung bleiben jedoch beſtehen. Dieſe ſämt⸗ lichen Beſtimmungen ſind am 1 Juli 1922 in Kraft getreten. Von großer Bedeutung für die Durchführung der Angeſtelltenverſicherung iſt ferner, daß vom 1. Januar 1923 ab auch für die Beitragsent⸗ richtung zur Angeſtelltenverſicherung das gleiche Verfahren einge⸗ führt wird, wie in der Invalidenverſicherung: Die Beiträge ſind alſo von da ab durch Einkleben von Marken in die Verſicherungs⸗ karten der Verſicherten zu entrichten. Hierüber wird das Reichs⸗ arbeitsminiſterium noch nähere Beſtimmungen erlaſſen. ONB. Mannheimer Sommer-pferderennen. Die Haſenkolonie des Rennplatzes, die im Mai ſo wirkungsvoll ür die ee der Zuſchauer ſorgte, hat in einer dieſer Tage dee Proteſtverſammlung beſchloſſen, beim Badiſchen Rennverein darüber Beſchwerde zu führen, daß ihre Sommerruhe auf einmal ſo empfindlich geſtört wird. Wir haben, ſo wird in der Eingabe, von der wir Einſicht nehmen durften, ausgeführt, u unſerer größten Mißbilligung feſtſtellen müſſen, daß der Betäti⸗ gungsdrang des Direktoriums des Badiſchen Rennvereens immer weitere Kreiſe zieht Wo ſind die Zeiten hin, in denen wir ein einigermaßen lebenswertes Daſein führen konnten. Vor dem Krieg wurden wir nur Anfang Mai in unſerer Ruhe geſtört. Dann wars ſtill das ganze Jahr über, Jetzt iſt man auch im Herbſt ſeines Lebens nicht mehr ſicher Und nun wird es ſogar im Juli den ge⸗ fährlichen Vierbeinern erlaubt, unſere Nahrung zu zertrampelnin Wir haben uns dieſen einleitenden Scherz erlaubt, weil es auch unter der Gattung Homo ſapiens Exemplare gibt, die nicht be⸗ greifen können, daß der Badiſche Rennverein von der Zweiteilung ſeines Jahresprogramms zur Dreiteilung übergegangen iſt. Es wird bei jeder paſſenden und unpaſſenden Gelegenheit darauf hinge⸗ wieſen, daß die Rennbahn viel zu wenig ausgenützt werden kann. Wie ideal, ſo heißt es, eignen ſich die weiten Wieſenflächen als Spielplätze. Gewiß. Jeder Jugendfreund würde es begrüßen, wenn das monatelang ſtill und ruhig daliegende Gelände mit lär⸗ mendem Leben erfüllt würde. Aber kann man es dem Rennverein verdenken, daß er ſich gegen die Freigabe des Platzes für Spiel⸗ und Sportzwecke ſperrt? Wer garantiert ihm dafür, daß das Geläuf deſſen Unterhaltung immer größere Summen verſchlingt, in dem tadelloſen Zuſtande erhalten bleibt, in dem es ſich jetzt befindet? Und dann noch eins. Die Stadtverwaltung zieht aus dem Terrain eine glänzende Rente. Man frage die Steuerbeamten und wird erſtaunt ſein über den Betrag, den der Rennverein alljährlich in den Vergnügungsſteuerſäckel wirft. Jeder Einſichtspolle wird ſich mit der Tatſache abfinden, daß der Rennplatz keine Spiel⸗ und Sportwieſe werden kann. Und wer ſich mißfällig darüber äußert, daß die ausgedehnte Fläche nur im Maf und September ihren Zweck erfüllt, der wird ſicherlich die Nachricht mit nicht geringer Genugtuung entgegengenommen haben, daß der Pferde zuchtverein Seckenheim ſeine Rennen nicht mehr unweit des Ortes auf einer primitiven Wieſe, ſondern auf der neuzeitlich eingerichteten Mannheimer Rennbahn abhalten wolle. Die unterbadiſche und pfälziſche Sportgemeinde iſt ſelbſtverſtändlich mit dieſer glänzenden Löſung der Platzfrage rückhaltlos einverſtanden. Wir brauchen auf die hervorragenden, muſtergültigen techniſchen Einrichtungen und die landſchaftlich herr⸗ liche Lage des Rennplatzes kein Loblied anzuſtimmen. Bekanntes müßte wiederholt werden. Aber etwas möchten wir doch unterſtrei⸗ chen: der Mannheimer braucht nun nicht mehr bis beinahe nach Seckenheim zu pilgern. Und wer von auswärts herbeieilt, um die Elite des unterbadiſchen und pfälziſchen Halbblutes zu bewundern, dem ſtehen ebenfalls alle Verkehrsmittel zur Verfügung. Mancher wird ein wenig verächtlich die Naſe rümpfen. Bauernrennen? Was Bewahren Sie Ihre und Ihrer Kinder Zähne vor dem Verſall, indem Sie nut and, Zahnpuſver„Nr. 23“ Dr. Bahr's 838 anwenden.— Jede echte Packung trägt Dr. Bahes Namenzug. Drog: H. Geyer, Mittelstr. 603 Drog.: H. Merchte, Gontardplatz 2; Drog. F. Becker, am Speisemarkt; Schloß-Drog.: L. Büedler; Brog.: E. Hupperts, Schwetzingerstr. 26⸗ Drog.: Ludwig& Schüttheim. Der Nitter vom Turn. Der Ritter vom Turn iſt das beliebteſte und vielleicht auch das reizvollſte Bilderbuch des ſpäten Mittelalters. Ein Laienbrevier, das die bunten Begebenheiten und tiefſinnigen Erlebniſſe der Zeit mit liebender Eindrücklichkeit ſpiegelt. In einer künſftleriſch auf⸗ „gemachten Neuausgabe iſt dieſes Werk vom Roland⸗Verlag zu München ſoeben aufgelegt worden und Kurt Pfiſter plaudert in einem Nachwort ſehr anregend über die Entſtehung dieſes Buches Einſtmals, ſo erzählt er in dichteriſchem Ton, als der ſchon Turn in ſeinem hübſchen Gärtchen kuſtwandelte — es war Frühlingszeit und die Amſeln und Droſſeln ſubilierten gar lieblich— gedachte er in wehmütiger Fröhüuchkeit der weit zurückliegenden Jugend, ihrer Ergötzungen und Gefährniſſe. Und t da ihm gerade ſeine beiden unſchuldigen und weltunerfahrenen Töch⸗ „ter entgegenkamen, nahm er ſich, eingedenk ſeiner Erlebniſſe und ihrer nicht immer erfreulichen Folgen, vor, ihnen zu Nutz und Troſt einiges aus dem Leben der guten und der argen Frauen aufzeichnen ⸗zu laſſen. So machten ſich zwei Prieſter und zwei Sehreiber in ſei⸗ nem Auftrag an die Arbeit. So entſtand das Buch des Ritter vom Turn„von den Exem⸗ peln der gotsforcht und erberkeit“. Das in Baſel bei Michagel Furter 1493 erſtmals mit Holzſchnitten ausgeſtattet erſchienene Buch iſt eine Ueberſetzung aus dem Franzöſiſchen, nach der Urſchrift von 1371/72. Die Holzſchnitte überſetzen die üppige und anekdotiſche Fülle der Erzählung in ihre klare und eindeutige Sprache. Mit kluger Berechnung wird der Augenblick der höchſten Spannung und Steigerung des Geſchehens herausgegriffen. Die Frage nach der Urheberſchaft der Holzſchuitte kann auch heute trotz der ſcharfſinnig⸗ ſten Unterſuchungen der bedeutendſten Fachteute nicht eindeutig be⸗ antwortet werden. Aus der Tatſache, daß in Vafel vor 1492 keine Holzſchnitte von Bedeutung entſtanden ſind und der junge Dürer auf ſeiner Wanderſchaft in dieſem Jahr dort weilte, wollten einige ſchließen, daß hier eine erſte Die Folgerung iſt nicht zwingend. Der Gegenſatz zu der nur wenige Jahre ſpäter entſtandenen„Apokalypſe“ iſt zu groß. Wer iſt dann der Urheber dieſer Holzſchnitte? Ein Künſtler, der unzweifelhaft dem Bafler Kreis des jungen Dürer angehört, von Dürer— aber auch von Schongauer— mannigfache formale und techniſche Anregung empfing und ſie dank eines leichteven Naturells zu behaglichen und anmutigen Idyllen verarbeitete. Aeußerung ſeines Schaffens vorliege. — 4. Seite. Nr. 307. (Maunheimer General-Anzeiger. Mittag⸗Ausgabe.) Samstug. den K. kann da viel geboten werden! Nicht vorſchnell urteilen, ſondern kom⸗ men und die Eindrücke auf ſich wirken laſſen. Das Programm iſt an beiden Tagen ſo abwechflungsreich, daß keine Langeweile auf⸗ kommen kann. Die gemeldeten 84 Pferde garantieren für ſtarke FJelder. Viele bekannte Namen lieſt man, wenn man das Pro⸗ gramm durchblättert, aber auch manchen unbekannten. Es wird an Ueberraſchungen nicht fehlen. Werden die bewährten Faporiten ſiegen oder die„unbekannten Größen“? Wird der Toto oft den Einſatz oder nur ein klein wenig mehr zurückgeben? Darf man mit ungewöhnlich hohen Quoten rechnen? All dies ſind Fragen, die heute nicht beantwortet werden können. Es fehlen die Informa⸗ tionen, nach denen ſich die Wettgemeinde zu richten pflegt. Wo iſt die Form, aus der die Vorherſage herausgeklügelt wird? Man kann nicht ſagen, daß dadurch die Rennen unintereſſanter werden. Heute und morgen muß ſich jeder völlig auf ſeinen„Pferdeverſtand“ verlaſſen. Und wenn dazu noch perſönliche Informationen durch gute Beziehungen kommen, dann kann der Erfolg nicht ausbleiben. Für dieſenigen, die die Rennen in der Hauptſache nur beſuchen, weil ſie ihnen äſthetiſche Genüſſe vermitteln, wird eine böllige Neuheit geboten: Trabreiten. Auch darüber ſind unſere Leſer bereits orientiert worden. Alle Vorbereitungen ſind mit der gewohnten Umſicht und Ge⸗ wiſſenhaftigkeit getroffen. Und ſo bleibt nur noch zu wünſchen, daß der Himmel heute und morgen ein freundliches Geſicht macht, damit namentlich am Sonntag der gewohnte Maſſenbeſuch erzielt wird. Der Pferdezuchtverein Seckenheim, der die Rennen veranſtaltet, hat ein großes Riſiko übernommen. Fällt der erſte Verſuch nicht nur ſportlich, ſondern auch finanziell befriedigend aus, dann iſt damit zu rechnen, daß die„Mannheimer Sommer⸗Pferderennen“ zu einer ſtändigen Einrichtung werden. Das zweitägige Meeting wird unſerer Stadt aus ganz Unterbaden und der Pfalz viele Beſucher zuführe und damit zur Bereicherung des Mannheimer Verkehrslebens bei⸗ tragen. Schon deshalb iſt den Mannheimer Sommer⸗Pferderennen von Herzen ein voller Erfolg zu wünſchen. 5 Die Anträge auf Fahrpreisermäßigung. Von zuſtändiger Stelle wirb mitgeteilt: Beim Reichsverkehrsminiſterium geht täglich eine außerordentlich große Zahl von Anträgen auf Gewährung von Fahr⸗ preisermäßigungen für die bevorſtehende Reiſezeit ein. In welchen Fällen Fahrpreisermäßigungen zuläſſig ſind, iſt in den Tarifen gengu feſtgelegt. Abweichungen hiervon ſind nach§ 6 der Eiſenbahn⸗Ver⸗ kehrs⸗Ordnung nicht geſtattet. Die Dienſtſtellen und die Eiſenbahn⸗ direktionen kennen dieſe Vorſchriften und ihre Anwendungsmöglich⸗ keit genau. Da alle beim Reichsverkehrsminiſterium eingehenden Antrüge an die nachgeordneten Stellen zur Erledigung abgegeben werden, entſteht durch die unmittelbare Einſendung der Anträge an den Reichsverkehrsminiſter nur unnötiger Zeitverluſt, der ſogar, wenn ſich die Entſcheidung infolge der Weitergabe über die Zeit des eeet hinaus verzögert, den Beteiligten Nachteile bringen nn. Die Jeſiſetzung des Werkanſchlags der Jachbezüge. Mit Wir⸗ — vom 1. Jult ſind die Wertanſchläge für die Sachbezüge(Koſt, nung, Heizung, Beleuchtung uſw.) gegenüber den bisherigen Wertbezügen bedeutend erhöht worden.(Siehe Anzeige). Staatsprüfung im Hochbaufach. Die Baupraktikanten: Her⸗ mann Billing von Karlsruhe, Friedrich Boſch von Emmendingen, —7 Charbon von Weinheim, Hans Hanſer von Karlsruhe, Erich Schild von Karksruhe, Otto Schneider von Offenburg, Wühelne —9 1 von Karlsruhe Dr. 990 Wagemann von Karlsrvhe, Alfreß Waldenberger von Wieſental(Amt Brahial), 24lfred Wolf von Jubigheim(Amt Boxberg), die ſich im Junt der Staatsprüfung im Hochbaufach unterzogen haben, ſind für beſtanden erklärt und zu Regierungsbaumeiſtern ernannt worden. ſes. Der durch das Bombenattentat an dem Gewerkſchaftshaus an⸗ erichtete Schaden beträgt mehrere Hunderttauſend Mark. Die oſten der Wiederinſtandſetzung des Volkshauſes, das ſich noch nicht ei Jahre im Beſitz der Freien Gewerkſchaften befindet, der es vor⸗ er nür durch ſchwere finanzielle Opfer der Mitglieder gelungen iſt, kinigermaßen über die geldlichen Schwierigkeiten ſeit dem Kauf de⸗ Bolkshauſes hinwegzukommen, müſſen vorläufig von den Gewerk⸗ —4451 ſelbſt aufgebracht werden. Es werden zu dieſem Zwecke tkederaufbaumarken zu 10 Mark herausgegeben. Dadurch hofft man, über die erſten Schwierigkeiten hinwegzukommen. Mit den Reparaturen wird ſofort begonnen werden. Schiffsbrand. Durch Selbſtentzündung geriet geſtern nachmit⸗ tag ein mit Kokosnusſchalen beladenes Neckarſchiff, das am rechten Uſr unterhalb der Friedrichsbrücke vor Anker lag, in Bran d. Die um.41 alarmierte⸗Berufsfeuerwehr bekämpfte den Brand mit dren Schlauchleitungen. Der vom Feuer ergriffene Raum mußte zumten ausgeladen werden. Der angerichtete Schaden iſt ſehr hoch. *Ein Monſtrum von einer Gurke war heute früh auf dem Hauptmarkt an dem Stande von Frau Fahlbuſch zu ſehen. Die unter Glas gezogene Gurke beſitzt eine Länge von 78 Zentimeter und ein Gewicht von 3 Kilo, Das ſeltene Exemplar ſtanunt aus der Sekannten Gurkenzlchterei von Robert Stark in Edingen a. N. Das Jubiläum einer 40jährigen Tätigkeit konnten in dieſem Jahre bei der Mannheimer Maſchinenfabrik Moht 8 Feder⸗ haff nicht weniger als 3 Beamte und Arbkiter begehen, und zwar: die Herren Werkmeiſter Guſtav Thurm, Schloſſer Peter Schlie⸗ benes und Dreher Valentin Altzweig, während gleichzeitig Herr Werkmeiſter Valentin Keilbach auf eine 25jährige Tätigkeit in der Fabrik zurückblicken konnte. Außerdem konnte der Komman⸗ KRunſt und Wiſſen. Dritter Kammermuſikabend des Ausſchuſſes für Bolksmuſik⸗ Es iſt bezeichnend für die Romantiker der Muſik, daß ſie merkwürdig frühen Jahren mit künſtleriſch vollendeten Werken hervorgetreten ſind, über deren innere Bedeutung ſie dann ſpäter nicht mehr weſentlich hinauswuchſen. Für Mendelsſohns er⸗ ſtauriche Frühreiſe dient neben der Sommernachtsmuſik, die im 17., Lebensſahr des Meiſters geſchaffen wurde, auch das zwei Jahre ſpäter entſtandene Es⸗Dur⸗Quartett op. 12, das den geſtri⸗ n Kernmermuſikabend einleitete. Er hat es einem angebeteten ngen Mädchen gewidmet, und es enthält denn auch viel Schwär⸗ werei und jugendliche Begeiſterung, ſo in dem ſchmachtenden ein⸗ leitenden Adagio, der ſingenden Canzonetta und dem Expreſſivo⸗ Finale, während der dritte langſame Satz ſich durch innere Kraft ünd Wärme auszeichnet, aber auch jene Gefühlsweichheit aufweiſt, die für Mendelsſahn charakteriſtiſch iſt. Das Zuſammenſpiel der Herren Amar, Müller, Kaſchar und Neumaier war von Präziſion getragen und von einheitlichem Feuer durchglüht; eine techniſche Brillanz ſtützte das Werk, die ſchwer zu überbieten iſt. Der tiefe Ernſk des Vortrags und die feinfünſtleriſche Zuſammen⸗ arbeit, die man hier bewunderte, kam auch Regers Fis⸗moll⸗ Quartett zugute, dieſer Häufung harmoniſcher Eigenwilligkeiten und techniſcher Schwierigkeiten. Auch an den Hörer ſtellt das Werk hohe Anforderungen. Buhleriſche Klangeffekte und einſchmeichelnde melodiſche Konturen wird er vergeblich ſuchen. Der Tondichter führt ihn einen Weg, der nicht bloß mit. Blüten, ſondern auch mit herben Hinderniſſen beſtreut iſt. Wenn es aber gelingt, in die Tiefe dieſer Muſik einzudringen, wird ſich durch ihre inneren Werte reichlich belohnt fühlen. Wer Bach, den größten Meiſter des Polyphoniſchen, kennt und liebt, wird leicht zu Neger gelangen. Den erſten Schritt zu ihm, die Erkenntnis ſeiner einzigartigen Kunſt des Kontrapunkts und die Freude an der aparten Wirkung ſeiner Harmonik, erleichterte uns die vollendete Delikateſſe der Wieder⸗ abe durch das Mannheimer Quartett. Wohltuende Klarheit und ltene Klangſchönheit drückten dem Spiel den Stempel des Ge⸗ diegenen auf, und ein Hauch von Wärme, der ſich im Finale bis zur Leidenſchaft ſteigerte, miſchte ſich eigenartig mit der ſchwer⸗ mütigen, oft faſt trotzigen Herbe, die Regers Muſit ſtets innewohnt. Auch dieſer letzte der diesjährigen Kammermuſikabende, deren Ver⸗ anſtaltungen alle Freunde guter Muſik dem Ausſchuß für Volks⸗ muſikpflege herzlich danken werden, leitete Herr Karl Eberts mit einer markanten und feſſelnden Anſprache ein, der er eine beſondere Erläuterung des Regerquartetts folgen ließ. +. dant der Fabrikfeuerwehr der Firma, Herr Johann Klingmann und der Spritzenobmann, Herr Karl Sinn, das Jubiläum der 25⸗ jährigen Zugehörigkeit zur Feuerwehr der Fabrik begehen. 25jähriges Arbeitsjubilü exe Werkmeiſter Carl Rieſterer hier, Lange Röt zeht heute Samstag, den 8. Juli, ſein 25jähriges J em. Durch eine Augenerblin⸗ dung iſt es demſelben leider, trotz ſeiner Geſundheit, nicht mehr möglich, ſeinen Beruf auszuführen. 3 Bolks und Jugendlefehallen des„Bezirksverbandes gegen den Alkoholismus“. Die Leſehalle Schwezingerſtraße 83 wurde im Monat Juni von 576 Erwachſenen und 325 Kindern im Alter von—14 Jahren beſucht. Die Leſehalle Lindenhof, Rhein⸗ dammſtraße 39 hatte einen Beſuch von 589 Erwachſenen und 434 Kindern. Die Leſehallen, die völlig frei ſind, ſind werktags geöffnen von—8 Uhr nachmittags, für Kinder von—61% Uhr. Vereinsnachrichten. dDeutſche Geſellſchaft für Bauingenieurweſen, Ortsgruppe Mannheim. Am Mittwoch, den 14. Junj fand in einer vorberelten⸗ den Verſammlung in ben Räumten des hieſigen Bezirksvereins Deut⸗ ſcher Ingenieure die Gründung einer hieſigen Ortsgruppe der„Deut⸗ ſchen Geſellſchaft für Bauingenieurweſen“ durch Zuſammenfaſſung der bisherigen Einzelmitglieder aus Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg ſtatt. Die„Deutſche Geſellſchaft für Bauingenieurweſen“ wurde im Mai 1920 in Anlehnung an den„Ver⸗ ein Deutſcher Ingenieure“ als fachwiſſenſchaftlicher Zuſammenſchluß der Bauingenieurkreiſe aller Richtungen gegründet. Ihr Zweck iſt, unter Ausſchaltung aller Berufs⸗ und Standesfragen, die Förderung wiſſenſchaftlicher Arbeit auf dem Gebiete des Vauingenieurweſens. Mit der Gründung der Geſellſchaft iſt einem ſchon lange gefühlten Bedürfnis Rechnung getragen worden, indem ſich auch das große Ge⸗ biet des Bauingenſeurweſens damit einen wiſſenſchaftlichen Sammel⸗ punkt geſchaffen hat, wie es der große„Verein Deutſcher Ingenieure“ für den Maſchinenbau, der„Elektrotechniſche Verein“ für die Elek⸗ trotechnik und der„Verein Deutſcher Chemiker“ für die Chemiker⸗ ſchaft ſchon lange waren. Die hieſige Ortsgruppe der„Geſellſchaft für Bauingenieurweſen“ bezweckt insbeſondere den Zuſammenſchluß aller Fachkreiſe dieſes Gebietes(Tiefbau, Eiſenbau, Eiſenbetonbau uſw.) in der rechts⸗ und linksrheiniſchen Pfalz. Die Mitgliederzahl beträgt z. Zt. etwa 35. Doch iſt zu erwar daß durch den Anſchluß der Fachgenoſſen, die der Geſellſchaft b r noch fern geſtanden haben, die Ortsgruppe in kurzer Zeit befähigt ſein wird, fruchtbringende wiſſenſchaftliche Arbeit zu leiſten und damft auch ihrerſeits auf dieſem Sondergebiete der Technik an dem Wiederaufbau unfetes Vaterlandes mitzuhelfen. veranſtaltungen. Theaternachricht. Kapellmeiſter Felix Lederer wird ſich in der morgigen„Fidelis“⸗Aufführung nach 12jähriger Tätigkeit am Nationaltheater vom hieſigen Publikum verabſchieden. Skädt. ſubv. Hochſchule für Muſik in Maunheim. Am Sams⸗ tag, den 8. Juli findet im Muſenſaal des Roſengartens das vierte Schlußkonzert mit Orcheſter ſtatt. Zur Aufführung gelangen Werke von Händel, Beethoven, Weber, Schumann, Chopin, Raff, Wagner und Grieg durch Schüler der Ausbildungsabteilungen von den Herren Gauſche(Geſang), Konzertmeiſter Carl Miüller(Violon⸗ cell), Hans Kuhn(Bioline), Karl Hermann Oehler und Heinz Mayer (Klavier). --. Das Gartenkonzert des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗ Ludwigshafen, welches geſtern abend im Friedrichspark abgehalten wurde, wies einen ſehr ſtarken Beſuch auf. Nach einleitenden Muſik⸗ ſicken der Kapelle Petermann unter der ſicheren Leitung des Kapell⸗ zeiſters Becker trug der Lehrergeſangverein unter der Leitung von 4. Die Wiederinſtandſezung des Mannheimer Gewerkſchaftshau-⸗farl Weidt⸗Heidelberg zwel Lieder vor. Er ſang das alte Volks⸗ lied„Am Brunnen vor dem Tore“ und„Lützows wilde Jagd“. Man konnte ſo recht beobachten, wie die beiden bekannten Volkslieder durch die verſtändnisvolle und reine Vortragsweiſe auf die Zuhörer wirkten. Der Beifall war auch ſehr herzlich. Nach weiteren, Vorträgen der Kapelle, die ebenfalls ſehr dankbar aufgenommen wurden, trug der gemiſchte Chor drei Lieder vor. Hier gefiel beſonders„O Täler weit“. Es iſt eben etwas eigenes um das Volkslied. Hier haben unſere Vorfahren ihr ganzes Heimatgefühl und ihre Stimmung hin⸗ eingelegt, deshalb iſt auch die ⸗Wirkung dieſer Lieder immer eine leich ſtarke. Der Rheinſagenwalzer, vom Orcheſter meiſterhaft ge⸗ ſpielt, fand ſtarken Beifall. Der Lehrergeſangverein ſchloß mit den beiden Liedern„Nachtzauber“ und„Der Hut im Meer“ Letzteres drang ſich die Zuhörerſchaft nochmals als Dreingabe ab. Der Marſch „Alte Kameraden“ beſchloß die wohlgelungene Veranſtaltkung. Rommunale Chronik. Weinheim, 7. Juli. Der ſogenannte„Kleine Bür⸗ geradusſchuß“, der hier aufgrund von§ 68 der neuen Ge⸗ meindeordnung eingeſetzt wurde, iſt geſtern erſtmalig unter Vorſitz von Bürgermeiſter Huegel zuſammeagetreten. Die Verhand⸗ lungen ſind nicht öffentlich. h. Mainz, 6. Juli. Die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung hat einem Antrag der Unabhängigen Sozialdemokraten, eine Anzahl Straßen, die„monarchiſtiſche“ Erxinnerungen bedeuten könn⸗ ten, mit Namen von Sozialiſten zu benennen, nicht ſtattgegeben, ſon⸗ dern die Frage einem Ausſchuß zugewieſen, über deſſen Entſcheidung 6Alemanniſch⸗pfälziſcher Sonntag. Um die kulturellen und eiſtigen Beſprechungen zwiſchen der und Karlsruhe zu lärken und zu vertiefen, iſt beabſichtigt, im Rahmen der Herbſt⸗ oche einen„Alemanniſch⸗Pfälziſchen Sonntag“ zu veranſtalten. Es ſind kulturelle und bolkstümliche Darbietungen in nommen. Pfälzer Kreiſe und das Landestheater haben ihre Mit⸗ wirkung in Ausſicht geſtellt. Im Landestheater ſoll eine Vormit⸗ togsvorſtellung mit pfälziſchem Einſchlag gegeben werden, in der ſtädtiſchen Feſthalle und im Stadtgarten ſind Nachmittagsveran⸗ ſtaltungen nach Art des Billigheimer Feſtes geplant. Ein Abend iſt ſpeziell als alemanniſcher Teil gedacht. Auch der Pfälzer Wald⸗ kerein unterſtüt die Wtee Man will auch verſuchen, mit dem Pfalzorcheſter und dem Landestheaterorcheſter zuſammen am Vorabend des„Alemanniſch⸗Pfälziſchen Sonntags“ ein Muſterkon⸗ zerl durchzuführen, das einen Höbepunkt der Herbſtwoche bilden dürfte. Zum Geburtstag Heineich Strifflers. Der in Neuſtadt eborene Kunſtmaler Heinrich Striffler, der bekannte Maler es Pfälger Landes und Weines, begeht am 8. Juli in Landau ſeinen 50. Geburtstag. Ein geborenes Malgenie ünd überzeugter Vertreter des Impreſſionismus, der alle nur auf dem augenblick⸗ lichen Effekt berechneten Mittel verſchmäbt, hat ſich Striffler in München und in Italien ein reiches Können erworben, ſodaß An⸗ erkennung ihm nicht perſagt blieb. So wird auch in dieſem Jahre wieder eines ſeiner Bilder im Glaspalaſt in München zur Aus⸗ ſtellung kommen. Kleines Feuilleton. Schhnheitsgalerien. Ju„Cécile“, einem der älteren, meiſt nicht nach Gebühr gewürdigten Romane Theodor Fontanes, dreht ſich einmal das immer unterhaltſame, anſpielungsreiche Geſpräch um ſogenannte Schönheitsgalerſen. Da ſagt der weltkundige, etwas reſpektloſe Herr von Gordon⸗Leslie, einſt preußiſcher Pio⸗ nieroffizier, jetzt Zivilingenieur:„Ach, wie piele ſolcher Galeries of beaut jes hab' ich geſehen und eigentlich keine darunter, die mich nicht zur Verzweiflung gebracht hätte. Schon in ihrer Entſtehungs⸗ geſchichte ſind ſie meiſtens beleidigend und ein Verſtoß gegen Ge⸗ ſchmack und gute Sitte. Denn wer find denn die jedesmaligen Mäzene, Stifter und Donatoren? Immer ältliche Herren, immer mehr oder weniger mythologiſche Fürſten, die, Pardon meine Da⸗ men, nicht zufrieden mit der wirklichen Wirklichkeit, ihre Schön⸗ heiten auch noch in eftigie genießen wollen. Einer von ihnen,— derſelbe, von dem das Bonmot exiſtiert, er habe nie was Dummes geſagt und nie loas Kluges getan— iſt mit ſeiner Galerie von JMagdalenen(ſelbſtverſtändlich von Magdalenen bvar dem Buße⸗ man nach der Stellungnahme der bürgerlichen Redner, die alle das Anſinnen ablehnten, und bei der Minderheit der Sozialiſten kaum zweifelhaft ſein kann. Ebenſo wurde ein Antrag von gleicher Seinn behandelt, alle Hoheitszeichen in ſtädtiſchen Gebäuden zu ent⸗ fernen, die auf die verfloſſene Staatsform hindeuten, und die Schüler⸗ bibliotheken auf entſprechende Schriften durchzuprüfen.— Die Stadt⸗ verwaltung hat ein Geſuch um Beteiligung an der Bauhütte ſür die Provinz Rheinheſſen mit allen bürgerlichen gegen die ſozialiſtiſchen Stimmen abgelehnt, weil die Bauhütte kein ſoziales, ſondern ein Konkurrenzunternehmen wie andere Baugeſchäfte auch ſei. Es gehe nicht an, daß die Stadt ſich zu einer derartigen einſeitigen Unter⸗ ſtützung, die eine Beteiligung bedeute, herbeilaſſe. Die Frage war von den Sozialiſten zu einer großen grundſätzlichen Debatte aus⸗ genützt worden.— Infolge der unhaltbaren Zuſtände auf dem Zuckermarkt hat die Stadtverordnetenverſammlung einſtimmig beſchloſſen, eine Aufforderung an die heſſiſche Regierung zu richten, dieſe ſoll ungeſäumt bei der Reichsregierung dafür eintreten, daß entweder die Zuckerzuteilung auf eine gerechte Baſis eingeſtellt werde ader aber, wenn dies nicht möalich ſei, die Rückkehr zur Zwangs⸗ bewirtſchaftung des Zuckers eingeleitet werde. Aus dem Lande. iWeinheim, 8. Juli. Heute wurden hier die erſten reifen Pfirſiche geerntet. Die Pfirſichernte verſpricht diesmal ein gute⸗ Ergebnis. In etwa 8 Tagen dürften bereits größere Mengen auf den offenen Mackt kommen. ):( Karlsruhe, 8. Juli. In der letzten Zeit drangen Ein⸗ brecher während der Abweſenheit der Bewohner in eine Wohnung ein und entwendeten Lein⸗, Tiſch⸗ und Bettücher ſowie ſilberne Ge⸗ genſtände im Geſamtwert von 90 000 Mark. + Ekklingen, 7. Juli. Ein pi b Unglücksfall er⸗ eignete ſich heute Mittag gegen 11 Uhr in der hieſigen Maſchiner⸗ fabrik von Hack und Blau. Der 17 Jahre alte Arbeiter Anton Kraft aus Malſch geriet in die Transmiſſion. Beide Beine wurden ihm abgeriſſen. Nach ſeiner Einlieferung in das ſtädtiſche Spital ſtarß er nach kurzer Zeit. ):(Pforzheim, 7. Juli. Die Maurer ſtreiken wieder, da ſie in den letzten Lohnerhöhungen, die für Karlsruhe 5 Mark, für Pforg⸗ heim aber nur.75 Mark betrugen, eine Ungerechtigkeit ſehen. Ver⸗ handlungen ſind bereits im Gange, Schluchſee bei St. Blaſien, 7. Juli. Beim Holzſchleifen im Gemeindewald wurden dem Landwirt Wilhelm Hilpert beide Veine abgeſchlagen. 5 Tu. Konſtanz, 7. Juli. Geſtern abend ereignete ſich bei Salem ein furchtbares Unglück. Der Gutspächter G 9, zwei Praktikanten und ein Pferdeknecht vom Spitznadelhof bei Salem, der dem Prinzen Max von Baden gehört, ruderten in einer Gondel auf den Spitz⸗ nadelweiher hinein. Die Gondel war aber nicht dicht und ſo drang Waſſer hinein. Die vier Jyſaſſen ſprangen deshalb über Bord und gerieten in Schlamm und Schilf. Ein Praktikant konnte ſich retten, während die übrigen drei Perſonen und der Sohn des Gutspächters, der ſeinem Vater zu Hilfe eilen wollte, in dem nur 60 Zentimeter tiefen Waſſer ertranken. ):(UAeberlingen, 7. Juli. Wie es heißt. habe der Fürſt von Für⸗ ſtenberg einen Betrag von 10 Millionen Mark geſtiftet zur Weiter⸗ führung der Teuringertalbahn ins badiſche Deggenhauſertal. Gerichtszeitung. Tu. Karlsruhe, 7. Juli. Der Raubeinbruch in der Kirche und im Pfarrhaus von Völkersbach bei Ettlingen, der in der letzten Woche das Schwurgericht beſchäftigte, führte jetzt auch zu einer Strafkam⸗ merverhandlung, da ſich verſchiedene Perſonen wegen Beihilfe zum Diebſtahl zu verantworten hatten. Hierbei wurde der Fuhrmann Georg Nied aus Germersheim zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt, während der Eiſendreher Schick 1½ Jahre Zuchthaus und ſein Kumpan Götzzgmann 2 Jahre Zuchthaus(zu der früheren noch nicht verbüßten Zuchthausſtrafe) erhielte. 25 *Neuburg i. Baäyern, 7. Jult. Vor dem Landgericht Neupurg hatten ſich die Eiſenbahninſpektorsgattin Marie Heldwein, der 28jährige Photograph Peter Se 83 und das 19jährige Dienſtmäd⸗ chen Anna Pollinger aus Schrobenhauſen zu verantworten. Die Hauptangeklagte Heldwein hatte mit Hilfe der beiden Mitange⸗ klagten 97,000 Mk. Bahnſtationsgelder geſtohlen. Die Urſache zur Tal war ihr leichtſinniger, ehebrecheriſcher Lebenswandel, der in der Verhandlung feſtgeſtellt wurde. Das Urteil lautet für Frau Helbwein auf 2½ Jaßhre Gefängnis für Pollinger auf 3 Monate — Senz auf 15 Tage Gefängnis. Letztere erhielten Bewährungs⸗ friſt. ãã ͤ ũãã dbbbbbc An unſere Bezieher und Mitarbeiler. Alle Einfender von Anfragen müſſen wir infolge Er⸗ höhung der Poſigebühren bikten, Nückporto oder freigemachte Briefumſchläge beizufügen. Redakfionellen Beiträgen, deren Rückſendung verlaugt wird, iſt ebenfalls das Rückporto anzufügen. Für die Rück⸗ ſendung unverlangter Beiträge lehnen wir jede Derantwor⸗ tung ab. Belegblätter werden in Zukunft berechnet. S887 „Maunheimer General- Anzeiger. ſtadium) allen anderen vorauf. Eriwar ein kaum ge⸗ ſagt zu 1——2 Aber 1 e 855 inkönige 18 ihm gefolgt un en nun a rgleichen. eutſinne bch indrucks, den der Kopf der Lola Montez, oder wenn Sis wollen, der Gräfin Landsfeld auf mich machte. Denn Gräfinnen werden ſie ſchließlich alle, wenn ſie nicht vorziehen, heilig prochen zu werden.“ Der Stuart, auf den hier— wird,— I. von England: das Kapitel über ihn in Dahlmanns⸗ 1 der engliſchen Revolution“, die Jontane ganz gewiß geleſen hat, ſchlie ßt mik den Worten:„So beſtätigte Karl bis zum letzten Augenbkick die bezeichnende Rede, welche über ihn ging: er habe nie in ſeinem Leben etwas Ungehöriges ſaer utz nie etwas Weiſes 4 Fontane hat dies Bonmot ſpäter auch in einem laun behandelt. Bei den deutſchen Kleinkönigen, die ſich den Stu Vorbild nahmen, denkt er offenbar in erſter Reihe an udwi a von Bayern, in deſſen Auftrag Joſeph Stierler die berühmte 8055 eits⸗ galerie der Münchner Reſideng gemalt bat. Und da err von Gordon zumal den Kopf der Lola Monteg preiſt, iſt g ver⸗ wunderlich; denn jeder, der ihr Konterfei auf der Tafel„Bildnis⸗ malerei“ im neuen Brockhaus betrachtet, wird gen ſein, mit Fauſt auszurufen:„Das ſchönſte Bild von einem Weibhe— nur werden ihm, wenn er Lolas Leben kennt, vielleicht auch die weiteren Jauſtverſe einfallen: Alt iſt das Wort, doch bleibet hoch und wahr der Sinn: Daß Scham und Schönheit nie zuſammen, Hand in Hand, Den Weg verfolgen über der Erde grünen Pfad. M. Halkyoniſche Tage. Zu den Lieblingswendungen Nietzſches, die dann auch von anderen aufgenommen wurden und jetzt in 1 bener Sprache ziemlich allgemein üblich ſind, gehört der Ausdruck Halkyoniſche Tage. Was damit gemeint iſt, wird nicht jedem geläufig ſein. Nach dem neuen Brockhaus verſteht man darunter ruhige, milde Tage, und der Urſprung des Wortes weiſt auf die griechiſche Mythologie zurück. Halkyone, die Gemahlin des Königs Keyr, ſtürzte ſich vor Gram ins Meer, als ſie ihren bei einem Schiffbruch ums Le⸗ ben gekommenen Gatten ans Land treiben ſah. Die Götter verwan⸗ delten beide in Eisvügel: während der Brutzeit verbot Zeus des Wehen der Winde— daher heißt halkyoniſch ſoviel wie ſtill, gelaſſen, in glücklicher Ruhe. Ovid erzählt die Fabel in ſeinen Metamorpho⸗ ſen, Lucian in ſeinem Dialog vom Eisvogel; der Lueianüberſetzer Wieland hat dann das Wort gern gebraucht, aber erſt Nietzſche hat es weiteren Kreiſen vermittelt. Durch Nietzſche iſt wohl auch Otto Erich Hartleben veranlaßt worden, ſein Landhaus am Gardaſee „Billa Halkyone“ und ſeine Gedichtſammlung von 1904„Der Hal⸗ khonier“ zu nennen; hier findet man auch die alte Sage in ſchönen Verſen ſinnvoll erneuert. M. — —— — eeee —— „„ͤ4„4ͤ4„„„ die beſte Anerkennung für die Arbeit der Erbauer und Förderer Wie wir erfahren, haben ſich auch ſchon die Schweſtern der einzelnen 1 n ein außerordentliches Kunſtwerk auf, für das man ſich Samsktag, den 8. Juli 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 307. Einweihung des Neuen Krankenhauſes am Samstag, den 8. Juli 1922. Der leidenden Menſchheit. Dieſe Worte ſollte man über alle jene Stätten mit ehernen Lettern eingraben, die erbaut werden, um unzählige Scharen Kran⸗ ker in ſich aufzunehmen und möglichſt viele von ihnen dem Leben und der Geſundheit wieder zu geben. Man hatte in der Wahl des Platzes, des Baumeiſters und ſeiner Mitarbeiter eine glückliche Hand, und ſie ſchufen uns eine Stätte, ſo licht und freundlich, daß ſie zum Geſunden einladen. Licht und Freude bieten die einfachen Räume und ſie ſind beſtimmt, die beſten Helfer der Aerzte zu wer⸗ den, deren Streben darauf gerichtet ſein wird, Linderung und Heil allen denen zu bringen, die mit Schmerzen behaftet ſind. Wenn man kurz zuvor aus dem alten Krankenhaus in R 5 gekommen iſt, aus dieſen dumpfen, düſterern Sälen, dem engen lichtleeren Hof mit ſeinen„drei Bäumen“, die einen Park darſtellen ſollen, mit ſeinen fürchterlichen Uebelgerüchen und der erſtickenden Sommer⸗ hitze, die über dem ganzen Gebände wie über einem Brutkaſten lagert, und man ſieht hier alle Wunder und Errungenſchaften der mediziniſchen Wiſſenſchaften und Technik von ſorgſamen Händen zuſammengetragen und behütet, dann kann man ſchließlich auch verſtehen, wenn eine grenzenloſe Abneigung gegen das Städtiſche Krankenhaus in der Mannhei:er Bevölkerung Platz ge⸗ zriffen hatte. Vielleicht kann man den außergewöhnlich guten Ge⸗ ſundheitszuſtand unſerer Stadt auch mit dieſen mißlichen Kran⸗ kenhausverhältniſſen in Zuſammenhang bringen, indem mancher Kranke lieber auf die Behandlung verzichtete, als ſich in dieſe kalten Mauern einſperren zu laſſen. engte wird man ſein dürfen, welche Auswirkung die Einweihung des neuen Mann⸗ hemer Krankenhauſes auf weite Kreiſe unſerer Bevölkerung haben wird. Vielleicht wird angeſichts des neueſten Mannheimer Schmuckkaſtens gar mancher Spaß am Krankſein bekommen, der ſich bisher hölliſch davor gefürchtet hatte. Wir glauben, daß dies wär, deren ſie ſich nicht zu ſchämen bräuchten, wenngleich die Stadt⸗ verwaltung, angeſichts des immer mehr anſchwellenden Defizits und des immer leerer werdenden Stadtſäckels ſich bedenklich hinter den Ohren graulen würde. Sorgen wird dos neue Krankenhaus ohnehin der Stadtverwaltung genug machen. Wir wiſſen zwar nicht, wie hoch die Unterhaltungskoſten zu ſtehen kommen, aber einen kleinen Begriff kann man ſich dennoch ſchon machen, wenn man erwägt, daß das neue Krankenhaus gegen 5000 Fenſter beſitzt, während das Mannheimer„Rieſenſchloß“ deren nur 1437 dher Originell iſt, daß eine einmalige Reinigung ſämt⸗ icher Fenſter auf etwa 77 000 Mark zu ſtehen käme. Natürlch wird man davon abſehen; denn das wäre doch etwas zu ungeheuerlich. — 0 bereit erklärt, dieſe Aufgabe zu übernehmen und zu en. Wenn wir vor dem rieſenhaften Gebäude ſtehen, fällt uns einen beſſeren Aufſtellungsort wünſchen könnte. Den Eingang dem Hauptportal bildet ein mächtiges ſchmiedeeiſernes kunſt das wir als ein Kunſtwerk der Mannheimer Schloſſer⸗ 5 ſt anſprechen düren. Es iſt jenes Tor, das von Schloſſermeiſter fleußet für die Pariſer Weltausſtellung im Jahre 1900 ange⸗ — 1 und dort mit der goldenen Medaille ausgezeichnet wurde. wurde damals von der Stadtgemeinde angekauft und ſtand lange Zeit im alſen Rathaus, bis es jetzt ſeiner eigentlichen Be⸗ ſtimmung zugeführt werden konnte. Im Hauptportal hat man arich die Tafeln aus dem alten Krankenhaus eingemauert, die die Namen der Wohltäter des Krankenhauſes feſthalten. Wir möchten dagu bemerken, daß oberhalb dieſer Tafeln noch ziemlich freier Platz iſt. Der Verſammlungsſaal im zwoeiten Stock iſt in dunklen Farben gehalten. Rote Loggien ſind an der eine dunkle Holztäfelung zieht ſich bis über die Mitte der Wände. Das Tageslicht flutet durch hohe, buntfarbige Rundbogenfenſter in den Saal. Mit beſonderer Liebe hat ſich die Bauleitung des Schweſternkaſinos angenommen, beſtehend aus Wahn⸗ und immer. Man hatte es ſich zur Aufgabe gemacht, dier den Schweſtern zur Erholung in ihrem ſchweren und verantwotungs⸗ volfen Amt ein ſchönes Heim zu ſchaffen. Für den Anſtrich der Krankenräume wurde eine abwaſchbare Mineralfarbe, meiſtenteiks Baſaltine, gewählt, die den. Vorzug hat, daß die Wand porös bleibt und der Anſtrich doch kräftig gereinigt werden kann. Der Park erhielt durch ein großes Waſſerbaſſin einen beſonderen Schmuck. Die erfoderlichen Enten dazu hat Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Finter von Karlsruhe in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt. Ueber dem Eingang zum Säuglings⸗ krankenhaus iſt eine Nachbildung der römiſchen Wölfin mit den beiden erſten Römern Romulus und Remus angebracht. Bei der Ausarbeitung dieſes Bildwerkes war dabei dem Bildhauer ein fleiner„Schönheitsfehler“ unterlaufen, indem er ſtatt zwei Säug⸗ lüngen noch einen dritten der Wölfin zwiſchen die Vorderfüße ſetzte. Leider hatte die Bauleitung dafür kein Verſtändnis; man hätte auch den dritten römiſchen Stammhalter erſt taufen müſſen, da die Geſchichte nur von Romulus und Remus zu erzählen weiß. Von Intereſſe dürfte es auch ſein zu erfahren, daß der geſamte Bau, wenn er heute noch einmal zu errichten wäre, die Kleinig⸗ keit von etwa 400 Millionen Papiermark koſten würde. J. G. Ein Wunderwerk der Baukunſt. Von Stadtbaudirektor Perrey, Kgl. Regierungsbaumeiſter a. D. Die erſte Anregung zum Bau eines neuen Krankenhauſes er⸗ folgte am 11. März 1899 durch den damaligen Chefarzt Medizinal⸗ rat Dr. Stehberger. Die Perhandlungen über die Platzfrage, uder das Bauprogramm und über die Frage, ob ein Neubau über⸗ haupt bald erforderlich ſei, nahm Jahrzehnte in Anſpruch und erſt am 28. Juni 1910, alſo nach 21 Jahren, erfolgte die erſte Vorlage an den Bürgerausſchuß mit feſten Vorſchlägen über die Wahl des Platzes und über den Umfang der geplanten Bauanlage. Die Vor⸗ lage wurde an eine Kommiſſion zurückverwieſen und nach eingehen⸗ der Beratung in dieſer am 7. März 1911 endgültig verabſchiedet. Nun konte die Entwurfsbearbeitung beginnen und am 13. Dezbr. 1912 ſtellte der Bürgerausſchuß die erforderlichen Mittel im Betrage von 8 990 000 zur Verfügung. Am 28. Januar 1913 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. der Rohbau konnte noch in der Haupt⸗ —— vor Beginn des Krieges fertiggeſtellt werden, alle übrigen rbeiten wurden aber durch den Krieg und ſeine Folgen ſo ſtark behindert, daß die Vollendung des großen Bauunternehmens erſt im Juni 1922 erfolgen konnte. Der Bauplatz hat eine Größe von 172 020 Quadratmeter. Davon ſind überbaut 16 647 Quadratmeter, es verbleibt eine 195 bebaute Fläche von 155 373 Quadratmeter. Davon ſind Park mit altem Baumbeſtand 106 000 Quadratmeter. Der Bauplatz liegt mit ſeiner Hauptfront gegen Süden am rechten Üfer des Neckars. Das th 280 Meter breite Flußbett ſichert dauernd Luft und Licht vo Füdſeite, der Park hindert das Herandrängen der Be⸗ 78 an der Nordſeite. Zu den vorherrſchenden Aeee Ugt der gewählte Platz beſonders günſtig, denn an durchſchnittlich 57 Tagen ſind nord⸗ſüdliche Winde vorhanden, die keine Rauch⸗ 8 12 Geruchbeläſtigungen aus Fabriken über das Gelände bringen. Winde werden durch den Odenwald faft Wg ietuninde herrſchen durchſchnittlich an 61 Tagen; ſie bringen 0 ungen der Anilinfabrik, von denen aber das ganze Stadt⸗ Mütelpunteeen wird. Der Bauplatz liegt 1,75 Kilometer vom 7 5 Induſt der Stadt und 2,5 Kilometer von der äußerſten Grenze alſo Jo kürtegebiets entfernt, die Wege für Krankentransport ſind nicht erierdeN beſondere Zweigſtellen im Innern der Stadt 9272. Der 95 0 der Park liegt durchſchnittlich auf Ordinate chſtmögliche Grundwaſſerſtand wurde auf 92,20 er⸗ 2 benſaalgeſchoß wurde auf 97,50 gelegt, liegt ganz abgehalten, f ſtand. Die günſtigen, bei der Wahl des Platzes nur theoretiſch er⸗ mittelten e wurden durch das Hochwaſſer 1919/0 als richtig beſtätigt. Die Verteilung der für den erſten Bauabſchnitt vorgeſehenen 1000 Betten wurde unter Berückſichtigung kleiner Aenderungen, die während der Bauzeit eintraten, wie folgt vorgenommen: Mediziniſche Abteilung 21 Betten Gynakdiogis 77* Chirurgiſche Abteilung Septiſche Abteilung, Augen und Ohren 68„ Haus für Haut und Geſchlechtskranke 98 Haus für Proſtituiert 8 3 Infektionsbaute·n Irrenzellen im Mittelbuaurrru zuſammen 1025 Betten. Für die Geſtaltung der einzelnen Grundriſſe waren folgende Geſichtspunkte maßgebend: Alle Krankenräume mit einſeitiger Be⸗ lichtung ſind nach Süden, alle Krankenräume mit zweiſeitiger Be⸗ lichtung ſo zu legen, daß ſie Licht von Oſten und Weſten erhalten. Alle Operationsräume und ſonſtigen für den Betrieb notwendigen Nebenräume ſind nach Norden zu legen. Für die Größe der Kran⸗ kenſäle war der Gedanke maßgebend, die Säle im Intereſſe der Kranken möglichſt klein zu machen, mit Rückſicht auf die Koſten⸗ erſparnis aber erwies es ſich als notwendig, die 28 Krankenſäle mit 16 Betten anzunehmen. Der Luftraum für die Krankenräume reichlich angenommen. 17 1 75 n* wurden unter Berückſichtigung der veränderten Verhältniſſe 413 Perſonen als erforderlich angeſehen, von denen 341 in der Anſtalt und 72 außerhalb wohnen ſollen. Es konnte Raum geſchaffen werden für 392 Perſonalbetten. ſodaß noch eine Reſerve von 51 Betten zur Verfügung ſteht. Es entfällt damit auf 2,63 Krankenbetten eine Perſon des Pflegeperſonals, während der Durch⸗ ſchnitt von 14 anderen großen Krankenanſtalten 2,54 Krankenbetten auf eine Perſon des Pflegeperſonals ergibt. Außer vorſtehenden grundlegenden Geſichtspunkten waren für die Plawung viele wichtige techniſche und hygieniſche Fragen zuvor zu löſen. Es wurde feſtgelegt, daß alle Krankenräume Doppelfenſter erhalten, an der Südſeite die Fenſter der Krankenräume mit Schiebeläden verſehen werden. Wer⸗ ter wurde feſtgelegt, daß alle horizontalen und ſenkrechten ſcharfen Ecken in den Räumen zu vermeiden ſind; ſie wurden mit einem Ra⸗ dius von 13 Zentimeter durchweg ausgerundet, ebenſo die Treppen⸗ tufen. —5 Für die Türrahmen wurden deshalb Mannſtaedtprofile be⸗ ſtimmt. Alle loſen Schränke wurden grundſätzlich verbannt und durch⸗ weg Wandſchränke angeordnet. Für den Fußboden wurde Linoleum gewählt, welches in den Kehlen an der Wand in die Höhe gezogen iſt. Die Ecken wurden hier zum erſten Mal mit beſonderen Formſtücken aus Linoleum ausgelegt Die Baderäume erhielten Feuer⸗ tonwannen, die Aborte Konſolkloſetts mit Fluſſometerſpülung. Alis Heizung wurde für die Krankenräume Warmwaſſerheizung, für alre übrigen Räume Niederdruckdampfheizung gewählt. Die ganze Anlage wird durch ein Fernheizwerk beheizt. Die Leitungen liegen in einem 1206 Meter langen, die ganze Anlage umziehenden begehbaren Kanal: in dieſem ſind auch die Leitungen der zentralen Warmwaſſerverſorgung„de⸗ tungen angeordnet. Sämtliche Leitungen wurden in die Wand ge⸗ legt, um Staub⸗ und Schmutzecken in den Räume vollſtändig zu ver⸗ meiden. Für die Lüftung der Krankenräume wurden Kanäle ver⸗ worfen. Die Friſchluftzuführung erfolgt in den Fenſterniſchen, in welche mit Glastüren abgeſchloſſene Luftkammern eingebaut ſind. Die Abluft erfolgt durch Kippflügel, in den großen Kranken⸗ räumen iſt außerdem noch je 1 Ventilator vorgeſehen. Teeküchen, Baderäume, Aborte, Betten⸗, Perſonen⸗ und Speiſe⸗Aufziige haben über Dach geführte Abluftkanäle. Die geſamte Anlage iſt an die ſtädtiſche Entwäſſerung angeſchloſſen. Das Hauptgebäude der Mediziniſchen. Abtei⸗ lung und Gynäkologie nimmt den öſtlichen Teil der Haupt⸗ front am Neckar ein. Es hat eine Geſamtlänge von 150,43 Meter. Jedes der 3 Krankengeſchoſſe zerfällt in 4 Stationen, in den gegen Süden liegenden mittleren Teil, die beiden von Norden nach Süden ſich erſtreckenden Flügelbauten mit den großen 16bettigen Kranken⸗ ſälen und in den Anbau für die Gynäkologie. Jede Station hat ein Truppenhaus, einen Bettenaufzug, einen Speiſeaufzug, eine Tee⸗ küche, ein kleines Unterſuchungszimmer, zwei Einzelzimmer fur Schwerkranke, ein Schweſternzimmer, ein bezw. zwei Tageräume, zwei Wirtſchaftsbalkone und zwei Säle für Rekonvaleszenten vorge⸗ ſehen, in der Mitte Nordſeite Laboratorien in einer Geſamtfläche von 376,5 Quadratmeter. Das Hauptgebäude der Chirurgiſchen Abteilung mit Anbau für ſeptiſch Kranke, Augen⸗ und Ohren⸗Abteilung nimmt den meſtlichen Teil der Hauptfront am Neckar ein und iſt das Spie⸗ gelbild der Mediziniſchen Abteilung. Es unterſcheidet ſich in der Hauptſache nur dadurch, daß in der Mitte an der Nordſeite ein be⸗ ſonders geſtalteter Operationsflügel angebaut iſt. Dieſer enthält zwei aſeptiſche Operationsſäle, dazwiſchen den Steriliſationsraum, davor Zahlreiche Nebenräume, darüber das Verbandsmagazin und die Steriliſation für Verbandsſtoffe. In der Septiſchen Abteilung ein beſonderer Operafionsſaal für ſeptiſch Kranke, im Gartengeſchoß eine chirurgiſche Ambulanz und ein Dauerbad mit 5 Wannen. Zwiſchen den vorgenannten Gebäuden liegt der dur i 20,03 Meter lange offene Verbindungsgänge N1 b 25 bau. Er enthält alle für die Kranken und für die Verwaltung er⸗ ſorderlichen Einrichtungen mit Ausnahme von Krankenräumen. In dieſem Bau ſind vorhanden: Die Aufnahmeſtation, 5 Zellen zur vorübergehenden Unterbringung von Geiſteskranken, der Haupt⸗ eingang, ſämtliche Verwaltungsräume, die Apotheke, die Haupt⸗ küchenanlage, die therapeutiſche Röntgenanlage, das Zentralbad, ein Saal zur Abhaltung von Verſammlungen, kirchlichen Andachten uſw., ein Schweſternkaſino mit Wohnräumen und beſonderer Küchenanlage ein Aerztekaſino mit Wohnräumen für Aerzte und Praktikanten und 5 Dienſtwohnungen. Das Gebäude hat eine Länge von 97,10 Mtr. Bemerkenswert iſt, daß die ganze Krankenhausanlage 950 1 nur einen Eingang rhält. unde und Kranke, Geſchäftsleute un r⸗ werke können nur durch den Haupteingang in die 885 ee zwecks ſcharfer Kontrolle durch den Pförtner. Die Aufnahmeſtation hat eine geſchloſſene Vorhalle, in die die Krankentransportwagen Verwaltungsräume, Bäder, Kleidermagazine für die ranken ſchließen ſich unmittelbar an. Im Oſtflügel liegt die A po⸗ eke, im Gartengeſchoß gegen den Park die Hauptküche, be⸗ ſtehend aus»der zeigentlichen Küchenanlage mit einer Grundfläche von 147,18 qm mit 8 Nickelkeſſeln, großem Bratherd, Kippkochkeſſeln, Gasbratofen und Platz für weitere Keſſel. An ſie ſchließt ſich die Spülküche an, an dieſe die kalte Küche. Sämtliche Küchenräume werden an beiden Seiten durch zwei lange gedeckte Gänge flankiert und ſind mit dieſen Gängen nicht durch Türen, ſondern durch Schiebe⸗ enſter verbunden, ſodaß das Perſonal zum Empfang der Speiſen die Küche nicht betritt. Die therapeutiſche Röntgenanlage iſt über der Küche untergebracht mit einer Grundfläche von 239,82 qm mit zu⸗ nächſt 4 Zellen. 4 weitere Zellen können ſpäter noch eingerichtet werden. Darüber liegt die zentrale Badeanlage mit Heilbädern aller Art, ſo groß bemeſſen, daß auch noch weitere Bäder für Heil⸗ zwecke aufgeſtellt werden können. Darüber iſt ein Sonnenbad für Männer und Frauen. Dieſe Einrichtungen für Heilzwecke wurden Holz wurde in den Krankenräumen nach Möglichkeit ver ⸗ Betriebsdampfes und die elektriſchen Stark⸗ und Schwachſtromlei⸗ alten können, ohne die Kran:engebäude betreten zu müſſen Im Obergeſchoß liegt der Verſammlungsſaal mit 186,87 8 Grundfläche und 276 Sitzplätzen. Im Weſtflügel das Schweſtern⸗ kaſino mit Wohnzimmer und Speiſeſaal für 72 See an⸗ ſchließend daran eine beſondere Küchenanlage. Ferner 24 80 räume für 37 Schweſtern und 2 Schlafſäle für 20 Schülerinnen und die Wohnräume der Oberin. In der Mitte unter dem Verfamm⸗ lungsſaal das Aerztekaſino mit Speiſeſaal für 40 Perſonen. mit der Hauptküche durch Speiſeaufzug verbunden. Die 5 Dienſtwoguungen ſind beſtimmt für 2 Oberärzte, den Küchenchef, Verwalter und Haus⸗ m 5 9 Haus für Haut⸗ und Geſchlechtskranke liegt am Nordrand des Parks auf einer 2 Mtr. hohen, durch Aufhöhung zwi⸗ ſchen begehbarem Kanal und Straße gebildeten Terraſſe. 2 Das Haus für Proſtitutierte enthält in 17 Räumen 82 Krankenbetten und in 3 Räumen 6 Perſonalbetten. Der dieſem Bau zur Verfügung geſtellte Teil des Parks iſt durch Hecken und Drahtzaun abgetrennt. Die 3 Infektionsb auten für 8 lach, Maſern, Diphterie ſind nur zweigeſchoſſig, im Grundriß faß gleich. Jedes Haus enthält im Erdgeſchoß in 8 Räumen 24 Betten, im Hae 9e können noch je 10 Betten aufgeſtellt werden. Der Pavillon für Diphterie hat ein kleines Operatſonszimmer, der Schar⸗ lachbau ein beſonderes Entlaſſungsbad. Am Oſtrande des Parks liegt das Pathologiſche In⸗ ſtitut. Das Gebäude enthält im Gartengeſchoß den Leichenraum. In ihm gelangen die Leichen von den Hauptgebäuden unterirdiſch durch den Kanal, von den übrigen Gebäuden oberirdiſch. Darüber liegt der Sezierſgal und ein Aufbewahrungsraum, von dem aus die Beſtattung der Leichen ſtattfindet. In den oberen Geſchoſſen ſind die Serologie und Laboratorien untergebracht. Der Bau des Säuglingskrankenhauſes wurde erſt am 31. März 1919 beſchloſſen. Er enthält im Gartengeſchoß die Aufnahme und die Milchküche, im Erdgeſchoß, 1. und 2. Obergeſchoß die Kranken⸗ räume, zum größeren Teil mit je 6 Betten, zum kleineren Teil für je 1 oder 2 Betten eingerichtet. Zu jedem Krankenraum gehört ein kleiner Vorraum, der als Luftſchleuſe dient, mit Gaskocher und ein Baderaum. Ddie Trennungswände zwiſchen den Sälen und nach dem Korridor zu ſind als Glaswände ausgeführt. In allen Ge⸗ ſchoſſen ſind reichlich Terraſſen und Balkone vorhanden, um die Kranken in's Freie zu bringen. An der Ecke Neckardamm⸗Kron⸗ prinzenſtraße liegt das Wohnhaus des Direktors, in dem infolge der Wohnungsnok nachträglich zwei Wohnungen eingerichtet wurden. Der Nordrand des Parks iſt für Erweiterungsbauken vorgeſehen. An dieſer Stelle ſteht noch ein zweigeſchoſſiges Büro⸗ gebäude, das vorläufig zu Wohnungen für 40 Schweſtern benützt werden ſoll. Ferner der alte Feudenheimer Bahnhof, deſſen Be⸗ ſeitigung nach Bezug der Anſtalt in Ausſicht genommen war, der aber vorläufig aue dem gleichen Grunde noch wird erhalten werden müſſen. Jenſeits der Röntgenſtraße liegt das Keſſel⸗ haus mit 7 Keſſeln, Maſchinenraum, Kohlenbunker. Die Kohlen⸗ ufuhr findet mittels Anſchlußgleis der Nebenbahn ſtatt. In dem zeſſelhaus iſt ferner untergebracht die Wäſcherei. Auf dieſem Platz liegt außerdem die Desinfektion, die nicht nur dem Krankenhaus, ſondern der ganzen Stadt dient. Aus der vorſtehenden Beſchreibung der einzelnen Bauwerke er⸗ gibt ſich, daß in 273 Krankenräumen Platz für 1140 Kranke ge⸗ ſchaffen ſein wird. Hiervon werden zunächſt 230 Räume mit 912 Betten eingerichtet bei einem derzeitigen Krankenſtand von 573. Wenn die vorhandenen Reſerven erſchöpft ſein werden, können noch durch Erweiterungsbauten weitere 249 Krankenbetten gewonnen werden und die Bettenzahl würde alsdann auf 1389 Krankenbetten 8 85 Damit wäre die Grenze der möglichen Erweiterung er⸗ reicht. Der umbaute Raum der ganzen Anlage beträgt 266 678 chm. Das Mannheimer Schloß hat 347 500 cbm umbauten Raum, hingegen nur 1437 Fenſter, während die neue Krankenhausanlage 4917 Fenſter aufweiſt, ferner 2467 Türen, 160 Badewannen, 851 Waſchtiſche, 289 Kloſetts, 14 500 Om. Terrazzo, 30 000 Qm. Linoleum. Der begehbare Kanal hat eine Lände von 1206 Meter. Die nutzbare Krankenräume ohne Gänge und Treppen beträgt m. Bei dem Zuſtandekommen des Werkes wirkten viele Kräfte mit. Von Aerzten Herr Profeſſor Dr. Volhard und ſein Nachfolger Di⸗ rektor Dr. Kißleng mit ihren Mitarbeitern. An techniſchen Mitar⸗ beitern ſtanden dem Leiter des Baues, Stadtbaudirektor Perrey, zur Seite: Stadtbaurat Heinrich Schaab, Stadtbauamtmann Jo⸗ ſeph Beck und die örtlichen Bauleiter: Oberbauinſpektor Hiemenz und Stellvertreter Stadtbauinſpektor Deck, Bauinſpektor Heitz⸗ mann und Stellvertreter Bauinſpektor Ruf, Bauinſpetkor Dörf⸗ ler und Stellvertreter Oberbauſekretär Münz, Bauinſpektor Würthwein und Stellvertreter Bauſekretär Faß, Oberbau⸗ ſekretär Hörbach, Bauinſpektor Bez, Bauinſpektor Kolb, Bau⸗ inſpektor Becker. Daneben noch zahlreiches techniſche und Ver⸗ waltungsperſonal. Alle techniſchen Aemter waren mehr oder minder an dem Bau beſchäftigt: Das Tiefbauamt, Maſchinenamt, die Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke, das Straßenbahnamt, die Stadtgärt⸗ nerei, Berufsfeuerwehr, das Unterſuchungsamt. Die Zahl der am Bau beſchäftigten Firmen und Handwerksmeiſter iſt ſo groß, daß man ſie namentlich nicht aufführen kann. Im Laufe der Bauzeit waren wohl die meiſten Mannheimer Firmen und die großen Spezialfirmen im Reich an dem Bau tätig. Ihrer ver⸗ ſtändnisvollen Mitarbeit iſt es zu danken, daß der Bau unter ungün⸗ ſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen und unter Schwierigkeiten, die beſonders in den letzten Jahren oft unüberwindlich ſchienen, doch ſo vollendet werden konnte, daß er auch der Kritik ſpäterer Generationen ſtandhalten wird. Den Mannheimer Handwerkern mußten oft ganz neue Aufgaben geſtellt' werden, die über den Rahmen ihrer bisherigen Tätigkeit vielfach hinausgingen, aber doch ſtets richtig aufgefaßt und gelöſt wurden und ſo der Leiſtungsfähigkeit des Mannheimer Hand⸗ werks das beſte Zeugnis ausſtellen. Entwicklung des Krankenhausweſens in Mannheim. Am heutigen Tage, da wir das Feſt der Einweihung des neuen Mannheimer Krankenhauſes begehen, das eine wertvolle Bereicherung unſerer Gemeinde ſowohl in ſtädtebaulicher als hygieniſcher Hinſicht iſt, geziemt es ſich, auch einen Blick zurückzuwerfen und uns in jene Zeiten zu verſetzen, in die die Anfänge des Mannheimer Kranken⸗ hausweſens fallen. Es war am 13. Januar 1701 unter der Regie⸗ rung des Kurfürſten Johann Wilhelm, als mit einem Aufwand von 200 Gulden in der„Ladenburger Gaſſe“, ſpäter„Turnerſtraße“ be⸗ nannt, eine ſtädtiſche Anſtalt, das ſogenannte„Nothaus“ errichtet wurde, das zur Beherbergung von Armen und kranken Armen dienen ſollte. Da dieſes aber die Not, die ſich in den Mauern der Stadt angeſammelt hatte, nicht bewältigen konnte, wurde in den Jahren 1728—1735 aus landesherrlichen und kirchlichen Mitteln da⸗ katholiſche Spital„ad sanktum Carolum Borromaeum“ in R 5 erbaut. Die Verwaltung wurde dem Orden der barmherzigen Brüder übergeben. Bezeichnend für die damaligen Zeitanſchauungen waren die Einkünfte, die den Brüdern zur Beſtreitung der Unkoſten zu⸗ gewieſen wurden. So wurde ihnen kraft kurfürſtlicher Gewalt das Recht verliehen, Gebühren für Spielpatente und eine Stempelabgabe für Spielkarten zu erheben. Das von der Polizei bei der Kontrolle Dazu kam ſpäter, daß von ſedem in die Stadt eingeführten Wagen deswegen in dieſes Gebäude gelegt, damit auch Patienten aus der Faſſo 8,30 Mezttte Kr —— dem höchſten zu erwartenden Grundwaſſer⸗ 1 Stadt die von ihrem Privatarzt verordneten Behandlungen hier er⸗ Holz ein Scheit dem Krankenhaus abgegeben werden mußte. Mittel waren jedoch als zu leicht befundene Brot ſollte dem Spital zugewieſen werden. Die knapp, ſodaß ſich im Jahre 1775 der damalige 6. Seite. Nr. 307. Maunnheimer General-Anzeiger.(Miltag⸗Ausgabe.) Samstag, den 8. Juli 1922. Vorſtand des Spitals an den Kurfürſten Karl Theodor mit der Bitte um Erbauung und Benützung eines„Komödienhauſes“ wandte, um daraus die Unkoſten beſſer beſtreiten zu können. Karl Theodor ge⸗ nehmigte dieſen Wunſch„im Intereſſe der fortſchreitenden Ver⸗ ſchönerung der kurfürſtlichen Reſidenz⸗ und Hauptſtadt“ und verord⸗ nete den Umbau des alten Arſenals in ein Komödien⸗ und Redouten⸗ haus. Doch ſchon nach Jahresfriſt wurden dem Spital dieſe Privi⸗ legien wiederum entzogen und das Theater dem kurfürſtlichen Aerar zugewendet. ̃ Das ſtädtiſche Nothaus diente mehr zur Aufnahme derjenigen Kranken, die wegen der Natur des Leidens— beſonders anſteckende Krankheiten— in dis beſtehenden konfeſſionellen Hoſpitäler nicht aufgenommen werden konnten. Im Vorromäusſpital erfolgte vor allem die Verpflegung des kranken Dienſtgeſindes, bis es im Jahre 1802. von allen Mitteln entblößt, aufgelöſt werden mußte, wo⸗ rauf die Sorge für dieſe Kranken dem ſtädtiſchen Nothaus übertragen wurde. Als darauf im Jahre 1806 die ſtädtiſche Armen⸗ und Kran⸗ kenpflege neu organiſiert wurde, erſtand die Stadt das Hoſpital⸗ gebäude der Barmherzigen Brüder, um hierin das Nothaus unterzu⸗ bringen, nachdem es bereits 1784 in das Gebäude des katholiſchen Bürgerhoſpitals übergeſiedelt war, das das Haus E 6, 1 erworben hatte, in dem es ſich heute noch befindet. Am 3. September 1807 er⸗ hielt das Nothaus die Benennung„Städtiſches Kranken⸗ haus“. Das Gebäude koſtete damals die Stadt 8 150 Gulden. Un⸗ ſer heutiges altes Krankenhaus iſt alſo die Nachfolgerin des alten Karl-Borromäusſpitals. Die Anſtalt wurde anfangs zur Hälfte für Armen⸗, zur Hälfte für Krankenzwecke benutzt. In den Krankenräu⸗ men waren 60 Betten verfügbar. Da ſich der Zudrang zum Kran⸗ 1841 genötigt, das Gebäude ausſchließlich für Krankenhauszwecke zu benützen. Bald darauf, im Jahre 1846, machte ſich bereits wieder eine Erweiterung notwendig, die aber in der damaligen unruhigen Zeit unterbleiben mußte. Doch wurden zu jener Zeit einige in dem Quadrat R5 gelegene Anweſen angekauft. Mit der baulichen Erwei⸗ terung wurde im Jahre 1851 begonnen. In dem neuen Bau wurden 8 Krankenſäle erſtellt, die 100 Betten faßten. In den Jahren 1856 und 57 folgten weitere Erweiterungsbauten; trotzdem erwies ſich ſchon im Jahre 1889 das Krankenhaus wieder als unzureichend. Es wurde ein weiteres Grundſtück hinzugekauft, auf dem ein Neubau errichtet und das Aſyl für Obdachloſe, die Kinderpflegeanſtalt und die Volks⸗ küche untergebracht wurden. Der geſamte Gebäudekomplex umfaßte damals 156 Räume, wovon 9 für die Armenpflege benutzt wurden, während 147 mit zuſammen 500 Betten zur Verfügung des Kranken⸗ hauſes ſtehen. Durch den im Jahre 1894 erfolgten Ankauf der Häus⸗ chen R 5, 6, 7, 8. 9, wurde das ganze Stadtquadrat dem privaten Verkehr entzogen. Ein weiterer Umbau erfolgte noch im Jahre 1902, wobei Räume für die Aufnahme chirurgiſcher Kranker gewonnen wurden. Heute umfaßt das alte Krankenhaus in R5 589 Kranken⸗ betten und 82 Perſonalbetten. 70 Pflegeſchweſtern ſind vorhanden. Es iſt ein über⸗ und verbauter Gebäudekomplex, der wahrlich heute den Namen eines Krankenhauſes nicht mehr verdient. Mannheim weint dem alten Gemäuer keine Träne nach. Wie tief die Abneigung gegen das unfreundliche, dunkle Haus in der Bevölke⸗ rung— wird ſich erſt bemerkbar machen, wenn die Kunde non dem neuen Wunderwerk am Neckar durchgedrungen iſt. Wenn nicht alles trügt, wird man mit einem ganz erheblichen An⸗ ſchwellen der Krankenziffern rechnen dürfen, und wenn einen großen Teil der Kranken nur die Neugierde herführt, um zu ſehen, ob das neue Krankenhaus wirklich ſo iſt, wie es geſchildert wurde. Zu dem Krankenhaus gehörte noch das ſtädtiſche Spital für Lungenkranke bei Waldhof, die Krankenhäufer in Sandhofen, Käfer⸗ tal, die Dragonerkaſerne, das Wöchnerinnenaſyl in Neckarau und das Geneſungshneim in Neckargemünd. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts trat auch die konfeſſio⸗ nelle Krankenpflege in Erſcheinung. Die erſte Anregung ging von der deutſch⸗reformierten Gemeinde aus, die im Jahre 1739 neben dem ihr zugehörigen Friedhof im jetzigen Stadtquadrat F 6 ein Armeleuthaus erbaute. Die Mittel wurden durch Sammlungen bei den hieſigen Glaubensgenoſſen und anderen pfälziſchen Städten auf⸗ gebracht. Ende des 18. Jahrhunderts erhielt die Anſtalt den Namen „reformiertes Hoſpital“. Zur gleichen Zeit ungefähr wurden auch kenhaus von Jahr zu Jahr mehrte, ſah ſich die Stadt ſchon im Jahre von der walloniſch⸗reformierten und der evangeliſch⸗lutheriſchen Ge⸗ meinde Hoſpitäler errichtet. Beſonders das dehle erhielt durch die beſondere Gunſt des Kurfürſten Karl Theodor namhafte Privilegien, ſo beſonders das Recht der Herausgabe und des Verlags eines kur⸗ pfälziſch⸗allgemein evangeliſch⸗lutheriſchen Geſangbuches und der zum Unterricht der Jugend nötigen Schulbücher. Desgleichen erhielt dieſes Hoſpital eine jährliche Zuwendung von 200 Gulden aus den kurfürſt⸗ lichen Einkünften. Dieſe Art Hoſpitäler diente jedoch nicht allein zur Aufnahme und Pflege von Kranken, ſondern auch zur Verpflegung und Erziehung von Waiſen. Bei der Verſchmelzung der drei prote⸗ ſtantiſchen Konfeſſionen in Mannheim im Jahre 1821 wurden auch die evangeliſchen Hoſpitäler zuſammengelegt. Das walloniſche Hoſpi⸗ tal war damals bereits eingegangen. Die Verwaltung wurde dem Kirchengemeinderat übertragen. Im Jahre 1837 wurden ſämtliche männlichen Pfründner und Kranke in das„Trinitatishoſpital“ ge⸗ bracht, während die weiblichen Anſtaltsinſaſſen in dem vormals Liſt'ſchen Haus in G 4, 5 untergebracht wurden. Da jedoch ein Neu⸗ bau dringend notmendig wurde, entſchloß man ſich, auf dem Platz des„Konkordienhoſpitals“ neben dem Friedhof der evangeliſchen Ge⸗ meinde einen Neubau zu errichten, der denn auch nach den Plänen des Oberingenteurs Dyckerhoff erſtellt und om 15. November 1843 bezogen wurde. Die Mittel hierzu wurden aus dem Verkauf der bei⸗ den alten Hoſpitäler, einer Kollekte und anderen wohltätigen Spen⸗ den gewonnen. Im ſelben Jahrhundert überreichte der katholiſche Kirchenvorſtand zu Mannheim dem Kurfürſten Karl Theodor einen Antrag, daß die katholiſchen Bürger ebenfalls die Gründung eines katholiſchen Hoſpitals beabſichtigen. Durch verſchiedene Anläſſe trat jedoch in der Erledigung des Geſuches eine Verzögerung ein, ſo daß erſt nach einer wiederholten Eingabe am 24. Auguſt 1873 die Genehmigung zur Errichtung eines beſonderen Bürgerhoſpitals oder Armen⸗ und Nothauſes gegeben wurde. Im Jahre 1775 wurde das Retzerſche Haus in K 2 für Hoſpitalzwecke angekauft, nachdem eine bedeutende Schenkung der kurmainziſchen Geheimratswitwe Johanna Eliſabeth Joſepha von Winkopp zu Gunſten der zu errichtenden Anſtalt erfolgt war. Da dieſes Gebäude ſich aber gar bald ols zu klein erwies, kaufte der Vorſtand 1776 das ſogenannte Gouvernementsgebäude in R3, 1, wohin die Anſtalt dann 1777 verlegt wurde. Im Jahre 1783 erwarb die Stiftung das jetzige Anſtaltsgebäude in E 6, 1 zum Preiſe von 24000 Gulden, das für Hoſpitalzwecke eingerichtet und am 24. Dezember 1784 bezogen wurde. Nachdem das Vermögen der Stif⸗ tung durch verſchiedene Schenkungen eine anſehnliche Höhe erreicht hatte ‚ging man auch an die Errichtung einer Kirche und des Kran⸗ kenhauſes. Am 16. Juli 1786 wurde der Grundſtein der Kirche ge⸗ legt, und mit den beiden Gebäuden für das Krankenhaus begonnen. Zwei Jahre darauf konnte der Biſchof von Worms die Kirche bereits einweihen. Am 22. April 1789 reichte der Hoſpitalvorſtand bei dem Kurfürſten Karl Theodor eine Vorſtellung zur Verleihung der Kon⸗ zeſſion zur Einrichtung einer Buchdruckerei ein. Zwei Tage darauf wurde die Konzeſſion bereits erteilt. Im Jahre 1789 erfolgte dann die Herausgabe des„Mannheimer Journals“. Dieſes Gewerbeunter⸗ nehmen entwickelte ſich im Laufe der Jahre zu ſteter Blüte, bis es Ende der 9ber Jahre des vergangenen Jahrhunderts mit dem Mannheimer General⸗Anzeiger verſchmolzen wurde. Die iſraelitiſche Kranken⸗ und Pfründneranſtalt wurde im Jahre 1832 im Hauſe E 3, 9 ins Leben gerufen. Sie diente früher Kran⸗ ken nur im Notfalle zur Unterkunft. Im Jahre 1884 wurde das Haus umgebaut und beherbergt mehr Kranke als Pfründner, beſon⸗ ders ſeitdem auch Kranke anderer Konfeſſionen aufgenommen werden. Alle dieſe konfeſſionellen Hoſpitäler unterſtehen heute der ſtädtiſchen Stiftungskommiſſion und werden von dieſer verwaltet. Unter den nichtkonfeſſionellen Krankenanſtalten Mann⸗ heims iſt beſonders bemerkenswert das Wöchnerinnenaſyl„Luiſen⸗ heim“, das nahezu die älteſte Anſtalt auf dieſem Gebiete der öffent⸗ lichen Geſundheitspflege in Deutſchland iſt. Seit 1903 befindet ſich das Inſtitut in einem mit allen modernen Hilfsmitteln ausgerüſteten Neubau in C 7, 4. Weiter iſt vor allem zu erwähnen das neuerbaute Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus, das vornehmlich für Kranke der Fa. Lanz dienen ſoll. Dazu kommen noch das Thereſienhaus und das evang. Diakoniſſenhaus, deren Tätigkeit ſich auf die private Kranken⸗ pflege beſchränkt. J. G. Der Grundriß des neuen Krankenhauſes. ANus der Geſchichte der Krankenanſtalten. iken Mitmenſchen iſt ſeit alten Zeiten Is eine der Hauptaufgal und vornehmſte Pflicht der Allgemein⸗ t betrachtet worden. B ts ein halbes Jahrtauſend vor Chriſtus r der Gedanke der Hilfe gegenüber dem Nächſten ſo ausgeprägt, daß wir in der damaligen Zeit bereits zahlreiche öffentliche Kran⸗ lenanſtalten finden, denen die Heilung und Pflege der kranken Vo enoſſen oblag. So ſollen auf Ceylon ſchon im fünften hrtauſend vor unſerer Zeitrechnung die erſten Hoſpitäler ent⸗ ſtanden ſein, von denen uns Nachrichten erhalten geblieben ſind. Aus dieſen erſten Anfängen entwickelte ſich bald eine ausgedehnte ſoziale Fürſorge auf dem Gebiete des Krankenweſens, die ſich über ganz Indien erſtreckte. Soziale Wohlfahrt zeichnete die alten lker Indiens in hohem Maße aus, als das Abendland noch im Dunkeln lag und noch nicht ahnte, daß es nach vielen Jahrtauſen⸗ den einmal dazu berufen werde, der Kulturträger der ganzen Welt zu ſein. Ja, die Heil⸗ und Pflegetätigkeit erſtreckte ſich damals nicht nur auf Menſchen. Man kaunte ſchon Tieraſyle, die etwa unſeren heutigen Tierheimen zu vergleichen ſind, die allenthalben von Tierſchutzvereinen ins Leben gerufen werden. In Kaſchmir treffen wir im erſten Jahrhundert unſerer Zeitrechnung, etwa um 24 n. Chr. auf Krankenhäuſer und Unterkunf'sanſtalten, die aber hier wohl größtenteils zur Unterbringung von Bettlern, Siechen und Almoſenempfängern gedient haben. Die Sorge um die! Dieſe blühenden Reiche ſanken langſam dahin und mit ihnen ging ihre hohe Kultur, die ſie beſaßen, zu Grunde, ohne daß ſie Befruchter ſpäterer Kulturen werden ſollten. Was andere Völker, die nach ihnen die Welt beherrſchten, ſchufen, ſollten dieſe erſt wieder nach langem Ringen und Suchen aus ſich ſelbſt gebären. Es erſtehen die Reiche der Griechen und Römer, die die ganze Erde zu unterjochen ſich erkühnen. Sie ſteigen immer höher auf den Stufen der Kultur empor, aber ſie ſind nicht ſtark und groß genug, um die ſoziale Frage zu löſen. Dieſe Reiche kannten keine ſoziale Wohlfahrt, wie ſie ſich in unſeren Armen⸗ und Krankenhäuſern offenbart. Dem aufſtrebenden Chriſtentum blieb es vorbe⸗ halten, auf dieſem Gebiete Führer und Wegbereiter zu ſein, indem es die Menſchen das hohe Gebot der Nächſtenliebe lehrte. Das Chriſtentum kannte keine Sozialwiſſenſchaft, die erſt eine Exrungen⸗ ſchaft der Neuzeit iſt, aber es barg in ſeinem Schoß unendlich viel ſoziale Tat. Es war die Auswirkung des ſozialen Ge⸗ fühls und Gedankens und ſchuf der leidenden Menſchheit viele und mannigfache mildtätige Anſtalten. Zu dieſen älteſten chriſtlichen Anſtalten zählen die von dem heiligen Baſilius, Biſchof von Cäſarea, gegen 370 errichteten ſogenannten Baſileas, Gebäude, die zur Auf⸗ nahme der Armen, Kranken und Siechen dienten. Eine ähnliche Anſtalt ſchuf der Kaiſer Alexius I.(1081—1118) in Konſtantinopel, die 10000 Kranken und Armen Unte⸗kunft bot. Ein lebhafterer Fortſchritt auf dem Gebiete des Krankenweſens wurde jedoch erſt zur Zeit der Kreuzzüge bemerkbar, als die Kraukenpflegeorden der Johanniter und der Deutſche Oden ins Leben traten. Das, kirchliche Hoſpitalsweſen hatte ſeinen Höhepunkt gegen Aus⸗ gang des Mittelalters erreicht. Ein bedeutſamer Wendepunkt in der Entwicklung des Krankenhausweſens war die Errichtung des Juliushoſpitals zu Würzburg um 1600 durch den damaligen Biſchof Julius. Die⸗ ſem Beiſpiel folgend erſtanden im Laufe der Jahre allenthalben in den Hauptſtädten Europas und an den bedeutendſten Plätzen Spi⸗ täler. So 1602 die von Maria von Medici gegründete Charite und die von Ludwig XIII. ins Leben gerufene Pitie in Paris. 1635 wurde zu Genua die Albergi dei povberi errichtet, die 1400 Kranken Platz bot. Erſt ſpät, im Jahre 1710 wurde die Charite in Berlin durch Friedrich J. errichtet. In jener Zeit war die ſoziale Notwendigkeit der Krankenanſtalten erkannt und tatkräftig gefökdert worden. Nicht zuletzt ſteht die großartige Entwicklung des Kranken⸗ hausweſens aber im Zuſammenhang mit dem glänzenden Auf⸗ ſchwung, den die mediziniſchen Wiſſenſchaften in den letzten Jaht⸗ zehnten genommen haben durch hervorragende Entdeckungen und vor allem durch die enge Fühlungnahme mit der Technik, die durch den Bau wertvoller, die Heilbehandlung unterſtützender Apparate den Krankenhäuſern eine führende Rolle in dem Streben nach Wei⸗ terentwicklung der mediziniſchen Wiſſenſchaften und Bekän des Krankenſtandes zugewieſen hat. f Fes 13 1. Direktorwohnung 2. Septiſche Abt. 3. Neußere Abt. 4. Mittelban 5. Innere Abt. 6. Synäkol. 10. Hautkranke 11. 12. 7. Patholog. Inſtitut 8. Jnfektionsbauten 9. Proſtituierte Säuglingshaus Heſſelhaus. —— ——— 28299 2 dd Hannume ibtttdddd S · Lll „ *— 7 5— E Ce A —— — Maunheimer Wenecal Kagelger. Ausgabe.) ereeeeeeeee aumnamnnnnnee eeee. I — umumun Itischen 8— 2855 15 kunnanranemtantenntenenueeeenundan eeeeeeeeeeeeeetnamnunnutunmmunmukenuneeeneeeeeeeee Aeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee neeeeeeeeeeeeenemeeeeeeeneeeeeee lennnm An der Erstellung des Hauses beteiligten sich nachstehende Firmen: Gegrumdef 1845 HOCHBAUL Akfien-Gesellschleift NMANNHEINM-LUDWIGSHAFENA. NHN. EISENBETONBAUL Gegruuriclef 184 TIEFBAUL hen, Hoch-.Tiefbab Attiengdselschaff „ Mannheim Ausführung von Eisenbeton- u. Beton · Arbeiten in Hoch- und Tiefhau Strassenbau-, Pflaster- und Asphalt- Arbeiten Bedarfsartikel für Fabriken und Werkzeuge. Eckrich& Schwarz N 2, 13 0 0 Eisenweren o O Tol. Ez Baubeschläge- Spezialgeschäft Franz Naver Schmitt Hoch- und Tiefbaugeschäft MANNHEIM Ausführung der Fundation und Hochbau. AlUGUST KGSTNER SILDHAUER,, STEINMETZ- U. KUNSTSTEINGESCHAFT lis ferte 5 sͤmtl. 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Juli 1922. umumummmmn Muud mulumnmum Mtinummmuumieenunmunumummmunmemnumunmumumn um Uunmm nni miimeneeeeeet Mumunnumuumum mmmmmmmnuummmmmmmammmmmmmumümmumummmnummmmmmm nmu Hnmund mmummmueumunununnemmm anndud Zur Eröff fnung des Nauen Stdalſschen Krankenhauses Anennummumummtmmmunumunuunemunuumumeumumuuuneumutunuuuuuuuummmuümunumunmum An der Erstellung des Hauses beteiligten sich nachstehende Firmen: Linoleum und Tapeten Gesamtlieferung der neuen patentierten Linoleumecken der Hansawerke Delmenhorst. H. Engelhard Nachf., Mannheim jetzt: Kuuststraſle. Tel. 214, 6914 Mannheim Ausführung der Marco Nosa Terrazzo- und Mosaikgeschäft MANNHET Ausführung von Terrazzoarbeiten und Mosaikdecken im Mͤittelbau. 152 1 blekctf. 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Dieſe Herrſchaft bedeutet aber nicht mehr eine Vergewaltigung des deutſchen Geiſtes, wie das nur bei einem Philoſophen der Fall ſein kann, der uns noch nicht in geſchichtliche Ferne gerückt iſt, ſondern ſie iſt eine Erziehung, iſt die Pädagogik unſerer Zeit, iſt der Grund⸗ maßſtab, an dem und mit dem wir alles Engmenſchliche zu meſſen, zu urteilen beginnen und auch meſſen, urteilen m üſſen. Kant und ſein Werk haben für unſere Gegenwart eine un⸗ geheure Bedeutung. Es tut not, die geheimen Unterſtrömungen, die der geſchichtlich Denkende und Gebildete aus der Menge der lebendigen Beziehungen, Gedanken, Beſtrebungen und Ziele heraus⸗ fühlt und erkennt, in ihrer Grundlage darzutun. Es tut not, zu woher dieſe oder jene Richtung unſeres geiſtigen Seins tammt. Denn wenn wir das„Woher“, wenn wir die Quelle alles Werdenden kennen, dann können wir erſt das Werdende ſelbſt ken⸗ nen und es kennend in eine beſtimmte Richtung, nach einem be⸗ ſtimmten Ziele leiten. Wenn der naive Menſch, der phlloſophiſch Ungeſchulte, alſo der Laie— ohne daß damit ein beurteilender, verurteilender Sinn verbunden ſei!— über Kant ſpricht, ſo faßt er den Königsberger Philoſophen nur auf als den Offenbarer der reinen Vernunft, und er dörrt das mit dem Rieſenreichtum des Kantſchen Gedankenlandes ſo unheimlich aus, da er ſelbſt, wie ſeine Bildungs⸗ und Standes⸗ genoſſen gar nicht erſt verſucht, den Weg zu Kant zu finden und zu beſchreiten. Und gerade dies iſt doch nölig, daß wir alle Känt, den größten philoſophiſchen Geiſt Deutſchlands, wirklich kennen, unſer geiſtiges Eigentum nennen, wie er uns unbewußt ſchon von den Tagen der Schule her immer wieder zugeführt worden iſt. Indem wir die klaſſiſche Dichtung, Schiller, Goethe, ja dann auch die Romantik aufnahmen, nabmen wir Kant auf. Wir alle wiſſen, daß Schiller, der Philoſoph, in Schüler des Königsbergers war, und wir wiſſen auch, daß ſeine Philoſophie im engſten Zuſammen⸗ hange mit ſeinem Schaffen ſteht, daß die Epochen philoſophiſchen und dichteriſchen Schaffens bei ihm nicht nur getrennt waren, ſon⸗ dern ſogar durcheinander gingen. Goethes Weltleben, Goethes Per⸗ ſönlichkeit an ſich waren möglich ohne Kant allein aus der Produk⸗ tivität dieſes Genies heraus, aber ſeine Wirkung auf ſeine Zeit, und die folgenden Generatzenen wäre ſo, wie ſie geweſen iſt, ohne Kant unmöglich geweſen.-Man pflegt Heinrich von Kleiſt zur Romantik zu rechnen, was nicht ganz richtig iſt, aber dieſer preu⸗ biſche Dichter iſt ein Zeugnis dafür, welch umwälzende Tat Kant hat, denn Kleiſt hat die Tragik der Kantſchen Erkenntniſſe nach abſoluter Wahrheit Strebenden am ſchwerſten erfah⸗ ſelbſt iſt innerlich darüber zerbrochen. Und ſchließlich die Romantik iſt wäre unmöglich ohne Kant, denn ſie iſt ſein Gegenpol, ſte iſt die Oppoſition der hlswelt gegen die reine Vernunftethik, der Phantaſte gegen die Erkenntnis, die Regel. Daß die Klaſſik und die Romantik wieder die Grundlage unſerer Zeit werden müſſen, bedarf keiner Erörterung; an den äußerlichen Dingen, wie dem Aufbau unſerer Schulen, unſerer Univerſitäten, ja auch unſeres politiſchen Lebens(Scharnhorſt, Hardenberg, Freiherr vom Stein uſw.), iſt das offenbar. Was bedeutet mm Kant, der jener Zeiten Fundament für die Gegenwart? Haben wir uns zu in Haben wir ſeine Vernunfteritik als unſer Ideal zu betra unſeren Idealismus kantiſch zu b Mũü ſer Ethik nach ihm regieren und nehmen wir perſönliches Leben von ihm? Soll die Kanterneuerung eine einzelne ſein, d. h. ſich nur guf beſtimmte Bildungsſtände, auf die geiſtige Oberſchicht beſchrän⸗ ken, oder ſollen wir Kants Erkenntniſſe und Gedanken, Kants Sitt⸗ lichkeftslehre dem Volke zugänglich machen, nicht in ſeiner abſtrak⸗ den, ſondern in einer praktiſchen Form? Das ſind Fragen, die ſich noch häufen laſſen, an die ſich noch unzählige knüpfen, die wir mit einem Ja beantworten müſſen, und denen wir ebenſo notwendig auch ein Nein entgegenbauen können. Dieſe Fragen können wir nicht zur abſoluten Norm machen. Wir müſſen auf die Quelle zurück⸗ gehen, aus der ſie ſtammen. Und das iſt Kant! Im umfaſſendſten Sinme dieſes Namens, dieſes Wortes. Der umfaſſendſte Sinn iſt aber die von dem Philo⸗ ſophen entdeckte und bewieſene Erkenntnis von den Grenzen alles menſchlichen Denkens und damit auch Seins und Handelns, daß wir die Wett nur ſo ſehen, wie ſie uns erſcheint und nicht, wie ſie außerhalb von uns, wenn wir uns aus der Welt wegdenken, wirk⸗ lich an ſich iſt, daß es keine abſolut gültigen, ſondern nur menſch⸗ liche Wahrheiten gibt, und daß die Religion ein Gebiet iſt, das mit der menſchlichen Vernunft nichts zu tun hat, über menſchliche Ver⸗ nunft hinausgeht, und daß es alſo in der Religion keine Gewißheit 75 durch die Vernunfterkenntnis, ſondern allein der Glauben hier ewißheit geben kann, worin Kant alſo ein Fortſetzer Luthers iſt. Wie kann dieſe Erkenntnis für die Gegenwart fruchtbar werden, Renpydo⸗ daß ſie nicht allein auf das Gebiet der Vernunft beſchränkt Antwort zeigt ſogleich den wunderbaren Reichtum der Tat. Denn ſie beſagt: dieſe Erkenntnis iſt erſt das Er⸗ wachen des Menſchen! Der Menſch wird ſich durch ſie ſeiner Grenzen, ſeiner Fähigkeiten, ſeiner Stellung im All bewußt. Der Menſch iſt als Perſönlichkeit erſt durch ſie möglich. Denn ſie iſt die ewig gültige Begründung alles Menſchentums und eſtrebens. Ohne dieſe Erkenntnis gibt es kein geiſtiges Leben. Sie ermöglicht, daß der Menſch in poller Bewußtheit ſein Leben regeln, beaufſichtigen kann, ſie ermöglicht eine Ethik der Vernunft, während vor⸗ die Ethik der Religion allein ſtand, ſie iſt die innerliche efreiung des Menſchen, aßer auch zugleich ſeine religiöſe Erneue⸗ rung. Denn dadurch, daß Kant Vernunft und Glauben, Philoſophie und Religion ſcharf ſchied, hat er nicht etwa die Religion als Phan⸗ taſiegebilde hingeſtellt, wie Tendenzgeiſter behaupten, ſondern er hat dadurch erſt die Ueberwelklichkeit Per Religion, ihr Uebermenſch⸗ liches, ihr Göttliches bewieſen und die Religion als unſer Ziel in jedem Betracht hingeſtellt. Denn wie Kant, der die Exiſtenz der Vernunft bewies, nicht aber e e cee e das nicht ie wendigkeit eligi des Kindes der Gefühlswelt, nicht leugnen, nachdem er die Nol⸗ wendigkeit aller Vernunftgrenzen gezeigt hatte. Religion und Vernunft haben durch Kant alſo eine Be⸗ lattgung erfahren, da das eine notwendig aus dem andern folgt. ant zeigte ihre Einbeit im Menſchen. Dieſer erwachte durch ihn erſt 5 Bewußtheit. Dieſe Bewußtheit bedeutet aber nichts anderes, als aü5 der Perſönlichkeitsbegriff erſt lebendig wurde, denn mit dem Be⸗ — der Bewußtheit fängt auch die Selb ſterziehung, fängt blic die Lebenskunſt an! Es bleibt nun nicht mehr bei einem Augen⸗ erkenatmen, ſondern wir erhalten die Möglichkeit, Ewigkeitswerte zu — 5 zu erſtreben und in ſeltenen Fällen auch zu ſchaffen. Der geht 1 ſieht ſich nun innerhalb der Vernunft(nicht der Religion; ſie 5 die Vernunft hinaus) als Zentrale der Welt, denn ohne ihn 5 eine Welt, Der Menſch ſieht nun ſein Leben als eine viel — 550 Aufgabe an, und da er weiß, in welchen Grenzen erant ens bewußter folgen, dafür übernehmen. önlichkeit iſt N damit Richt nur die Erkenntnis von der Per⸗ einer einfachen Verſs Sondern auch das Gegenteil. Würden wir (denbleiben, ſe würden wichderteſchähung im Zentralſinne der Welt goismus, der alles Gefüt 5 verkümmern in einem individualiſtiſchen Aber ſo ißt es nicht: die bis., alles Produktionsleben töten könnte. 8 die Erkenntnis vom Werte der Perſönlichkeit und Die Kantſchen unda war, in ſeine elt en? Müſſen wir unſere Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Unte 28———— ließt auch die Erkenntnis vom Unwerte in ſich ein; d..: haben 70 den inneren Aufgaben der Perſönlichkeit abſolut zu folgen— abſolut innerhalb der Vernunft,— ſo gibt es andererſeits auch Lagen, in denen wir unſere Perſönlichkeit negteren müſſen; das kann ſein in der Welt des Gefühls, der Religion, das kann ſein in der Kunſt und in der Liebe. Die Bereicherung des menſchlichen Geiſtes durch Kant iſt alſo eine doppelte: wie wir jedes Ding von zwei Seiten, beſſer von allen Sei⸗ ten betrachten können, ſo nun auch uns ſelbſt! Wir ſtellen uns ein⸗ mal in den Mittelpunkt der Welt und das andere Mal außer aller Beziehung zur Welt. Irdiſches und Ueberirdiſches hat ſeine Stelle in uns. beſagt das? Nichts mehr und nichts weniger als die Har⸗ m o——5 15 8 enſchentums. Und Harmonie iſt Glück! Wer dies einmal erkannt hat und zwar nicht nur durch die Vernunft, ſon⸗ dern durch das Erlebnis, der wird die Größe dieſer Kantſchen Tat in allen Augenblicken ſeines Lebens an ſich geſpürt haben und ſpüren. Es iſt eine unverlierbare Erkenntnis und es iſt die fruchtbarſte, die je geſchaffen worden iſt, vor allem deshalb, weil ſie unmittelbar und un⸗ abänderlich gewiß, weil ſie wahr iſt, nicht abſolut wahr, aber doch ſo wahr, wie nur irgend etwas für die Menſchheit im Sinne der Ver⸗ nunft wahr ſein kann. Aus dieſer Harmonie fließen unzählige Kräfte. Kant ſelbſt hat aus ihr dae wunderbarſte Werk ſeines Lebens abgeleitet: ſeine Ethik, die innerholb der Vernunft die Ethik des Chriſtentums ſo großartig beſtätigt. Und darin beruht die Bedeutung Kants für jeden Laien: daß ſeine Ethik Harmonie zu geben vermag! Es iſt die falſche Wertung, die ein Großer, wie Kant immer noch erfährt, wenn man allein ſeine Vernunfttat in den Vordergrund ſtellt; nein, ſeine Ver⸗ nunfttat iſt erſt die Begründung der Ethik, Und dieſe iſt das höhere Werk. Während jene eine Kritik war, ein beweiſendes Ver⸗ neinen, iſt dieſes ein Bejahen, das produktine Schaffen. Die Laien ſollen deshalb in Kant eindringen, nicht, indem ſie zuerſt die Welt der Vernunft kennenkernen, ſondern indem ſie ſich zu⸗ erſt ſeiner Ethik zuwenden und von dieſer rückwärtsgehend hindurch⸗ dringen zu den Fundamenten des ſittlichen Denkens und Wirkens. Dann allein kann der Ungeſchulte zu einem Verſtändnis der Kantſchen Werke gelangen und bleibt nicht ermüdet auf dem Viertel des Weges ſtehen. Dieſer Weg führt zur Läuterung in ſedem Sinne. Dieſe Läuterung muß die geiſtige Gegenwart immer wieder erfahren. Wes⸗ halb iſt denn die Kluft zwiſchen Materialismus und Idealismus in unſerer Zeit ſo groß: weil man im Lager des Materialismus den Ideglismus von Kant abweiſt. Kant iſt aber gerade derſenige, der die Kluft auszufüllen vermag mit ſeiner Ethik, denn ſte iſt idealiſti⸗ ſcher Realismus oder realiſtiſcher Idealismus, ſie iſt praktiſche Welt⸗ weisheit. Und weiter: wir haben eine Kluft zwiſchen dem Erkennt⸗ nisweſen, dem Nationglismus und dem Bekennertum, dem Poſitivis⸗ mus; auch hier iſt Kant der Verbindende, der Ausgleſchende, wie unſere Darlegungen gezeigt haben, denn der kritiſche Geiſt iſt die klä⸗ rende Kraft, durch die alle Gegenſätze ihre feindliche Tendenz verlie⸗ ren, durch die der Glückswille des Menſchen ſein Ziel der Harmonie erreichen kann. Und ſchließlich: unſere Gegenwart hat etwas Wild⸗ Chaotiſches, in deren Erſcheinungen Flucht der ruhende Punkt fehlt, von dem aus wir die ganze Wirrnis unſerer Welt beherrſchen und beſiegen können, von dem aus wir zum werktätigen Schaffen hin⸗ durchdringen; im Gebiete des Gemütes iſt die Religion der ruhende Punkt, im Gebiete der Vernunft das Sittengeſetz, das Sittliche. Mag ſich auch Erkennen, Wollen, Schaffen entwickeln, mag alles ſich wan⸗ deln: eines ſteht ſeit aller Vergangenheit und für alle Zukunft feſt, eben jenes von der menſchlichen Vernunft erzeugte Sittengeſeß, das unſer letzter Maßſtab iſt und in dem ſich unſer Leben konzen⸗ triert: die Vielheit der Gegenwart hat hier ihre Sammlung. Das iſt die Bedeutung Kants für die Gegenwart. Die, Welt ohne Eiſen. Von Annie Harrars Dinkelsbühl. Was tut ein Menſch, der einer Säge, eines Beiles, eines Meſſers bedarf? Sonderbare Frage, nicht wahr, und böllig über⸗ flüſſig! Nichts iſt einfacher, als ſie zu beantworten: Er geht in den nächſten Eiſenwarenladen und kauft ſich, was er braucht. Trotzdem erlaube man mir, weiter zu fragen: Wie verhält ſich die Sache, wenn kein Laden vorhanden, oder wenn man, wie es ja faſt alle Farmer tun, in einem Lande lebt, wo meilenweit kein Haus, geſchweige denn ein Laden für Werkzeuge zu finden iſt? Wenn er ſich in einem ſolchen Falle nicht vorgeſehen hätte, wäre der Menſch wohl oder übel daraßf angewieſen, ſich ſelbſt etwas Aehnliches zurechtzuhämmern. Das iſt, bei einiger Mühe und Ge⸗ ſchicklichkeit, immer noch nicht allzu ſchwierig, obgleich es Kenntniſſe von der Bearbeitung des Eiſens erfordert, die viele Menſchen nicht im enternteſten beſitzen. Wie aber, wenn es gar kein Eiſen gäbe, das man ſchmelzen und gießen und ſchärfen könnte? ch glaube, nichts fiele dem heutigen Kultureuropäer ſchwerer, als ſich eine Welt ohne Eiſen vorzuſtellen. Und dennoch ſtammen wir alle von Urahnen ab, für die das Eiſen eine nicht weniger unbekannte Sache war, als das noch von keinem Auge geſehene Eas Coronium in der Sonnenatmoſphäre. Nicht, daß damals Eiſen weniger häufig gewſen wäre als heute— im Gegenteil! Es ſchlum⸗ merte ebenſo im Schoß der Berge, es lag als Raſeneiſenerz ebenſo in dunklen Knollen auf der Oberfläche der Erde. Man wußte nur nichts davon, und die erſten Spuren einer Eiſenkultur tauchen nicht viel eher in frühkeltiſchem Gebiet auf, als etwa um 500 b. Chr. in Hallſtatt. Was tut man aber, wenn das Eiſen und auch die Bronze ehlt von Nickel, Kupfer, Zink gar nicht zu redene Wen hat Golgz. Aber es verſuche einmal einer, aus Holz ſich ein Meſſer oder eine 7780 oder einen Bohrer herzuſtellen, die einigermaßen zu brauchen ſind! Er wird ſehr bald finden, daß alle ſeine Mühe vergeblich bleibt, weil eben das Material ſo durchaus ungeeignet iſt. And dennoch wußte das praktiſche Genie des Menſchen ſich au in dieſer völligen Verlaſſenheit zu helfen und rete— finden, der einfach und naheliegend war und nur für uns Spat⸗ geborene und von zahlloſen Bequemlichkeiten der Kultur Verwöhnte ſo ungangbar erſcheint. Der Menſch. ging hin und ſchuf eine Kultur des Steins. 70 Ganz einfach fing es an, mit abgefallenen oder in der Sonne und im Froſt zerſprungenen Splittern, die er irgendwo fand. Da⸗ mit konnte er allerhand beginnen. Die Jeuerſteine haben die Eigentümlichkeit, überaus ſcharfkantig abzuſplittern. Weil ſie ſehr 755 ſind, hält die natürliche Schneide oder Spitze auch einige 7— an konnte mit ſolch einem Inſtrument alſo immerhin einem Tier Kn 5 absiehen, konnte Fleiſch von den Knochen ſchaben und 5 anbohren, um zum Mark zu gelangen. Hundert kleine edürfniſſe konnte man mit Hilfe eines ſolchen Steinſplitters er⸗ edigen. Denn die Menſchheit von damals hatte ja ſo unendlich viel Jeit, und nichts als allenfalls der Hunger drängte zur Eile. Außerdem gab es in ſener vorletzten Erdperiode, dem Tertiär, wohin man die früheſten Anfänge der Steinzeit verlegt, noch vieler⸗ lei Arten von Früchten und Inſekten, die für den mehr als beſchei⸗ denen Urmenſchen ſicher ebenſo viele Leckerbiſſen darſtellten. Ja, dieſer Urmenſch ſelber war erſt eine heraufdämmernde Morgenröte der Menſchheit, plump tierhaft, häßlich, ein fletſchendes und unge⸗ ſchickt mit krummen Beinen gehendes Klettergeſchöpf, und darum hat man auch die Spuren ſeiner erſten Werkzeuge Colithen(eos= die Morgenröte) genannt. Aber die Schrecken der Eiszeit brachen über das ſüdlich warme und üppige Europa herein. Der Menſch, nun faſt völlig auf Tier⸗ nahrung angewieſen, brauchte Waffen und Geräte. In vielen unſerer Muſeen, vor allem aber in den ausgezeichneten Samm⸗ lungen des Weimgrer Prähiſtoriſchen Muſeums, ſind Zeugen jenes kämpfereichen Menſchheitsdaſeins aufbewahrt. Langſam weitet ſich die Möglichkeit des Steinwerkzeugs. Man lernt es ſelbſt herſtellen, man gibt ihm beliebige Form. Man verſteht es auch, die Ränder rhal Fung] feinſter Splitter haarſcharf zu ſchleifen. Kleine ſpitze oder mandel⸗ förmige Stücke werden vielleicht als Schaber und Kratzer, wohl auch ſchon als Lanzenſpitze benützt. Die Vervollkommnung der ſteinernen Inſtrumente liefert auch Werkzeoge zur Knochenbearbeitung. Die Knochen und Geweihe wieder geben Stiele fü Steinäxte und Steinbeile. Sie geben Trint⸗ becher und Hämmer und Nadeln und Dolche und allerhand Schmuck. Durch viele Jahrtauſende hindurch entwickelt ſich eine unbeſchreib⸗ lich vielfältige Kultur, die heute eine Wiſſenſchaft mit zahlloſen Namen und Begriffen bedeutet und weit über Europa hinaus von Japan und Aegypten bis Nordamerika, vom Kapland und Paka⸗ gonien bis Algier und Südfrankreich reicht. Es iſt faſt unglaublich, was die Menſchenhand und der erfinderiſche Menſchenkopf aus dem ſo ſpröden und ungefügen Ding„Stein alles machen lernt: ſeſchigier, feine, dünne Meſſerchen, die heute nach ſo vielen tau⸗ ſend Jaßten noch ſo ſcharf ſind, daß man Papler damit ſchneiden kann, Bohrer mit Doppelſpitzen, Stichel und Meißel. Ganze Werk⸗ ſtätten hat man, beſonders in der Dordogne in Frankxeich, aufge⸗ deckt, wo hunderte ſolcher Funde zuſammenliegen, mit ſchönſten Knochenſchnitzereien und zierlich ausgeſägten Harpunen gemiſcht. Mie Welt des Steins iſt untergegangen, ſo lange ſchon ver⸗ ſchwunden, daß im Gedächtnis des Europäers auf immer jede Er⸗ innerung an ſie ausgetilgt iſt. Aus dem Zentrum der Kultur abgedrängt, führt ſie aber auch heute noch ein kümmerliches und faſt unbekanntes Daſein. Denn, ſo merkwürdkg es klingt, es exi⸗ ſtiert in abgelegenen Weltwinkeln immer noch da und dort eine Steinzeit. Eskimoſtämme des hohen Nordens ſchießen mit Stein⸗ ſplitterpfeilen, wilde Völkerſcharen in Auſtralien benutzen Geräte und Waffen, in denen Feuerſteine eine aus ſchlaggebende Rolle ſpie⸗ len. Die heute ausgeſtorbenen Tasmanier hatten ſogar eine poll⸗ kommene Steinzeitkultur, nicht anders, als jene längſt we Und es iſt wunderlich genug, zu wiſſen, daß es immer noch Bezirke auf unſerem Erdball gibt, in denen der moderne Großſtadtmenſch ſich gleichſam bei ſeinen ſeit vielen Jahrtauſenden geſtorbenen Ur⸗ ahnen zu Gaſte laden kann. Für den freilich, der alles Wiſſen nachdenklich auf ſeinen tie⸗ fere Sinn prüft, wäre dies ein Beweis, daß es eigentlich keine letzten Unterſchiede zwiſchen Aelteſtem und Neueftem gibt, ſondern daß vielmehr die Notwendigkeit des Lebens wie ein heimlicher und geſchmähter Gott über der bunten Welt der Menſchen und der Dinge thront. Das JZentgericht auf dem Dilsberg. Guſtav Heybach.(Unterſchwarzach.) Wohl mancher, der an flammenden Sommerabenden droben auf der Feſte Dilsberg ſtand, wußte nicht, daß hier oben einſt ein Gefäng⸗ nis war. Und doch hat mancher der Gefangenen zum ſchmalen Ker⸗ kerfenſterchen durch das Gekrems hinabgeſchaut in den Neckar und in ſein ſonniges Tal mit ſeinen Burgen und waldigen Bergen. Hier oben auf ſteiler Höhe, auf der einſt der Gaugraf des Elſensgaus ge⸗ wöhnt hatte auf der Bureg, deren letzte Reſte heute noch die Giebel der Häuſer überragen, wohnte einſt der kurpfülziſche Amtmann und Richter, Hier wuürden die Streitfragen, die vor dem örtlichen Rug⸗ gericht(rugen= rügen) keine Erledigung fanden, noch einmal ver⸗ i und gegebenenfalls an das Hofgericht(damals in Heidelberg) verwieſen. „Das Gewahrsumb ſuff dem Dilsberg“, wie es damals hieß, war eigentlich beinahe zu ſchön für ein Gefängnis und es iſt damals ſchon anerkannt worden, daß es ein prächtig gelegener Ort ſei, denn im Volksmund ging der Spruch: Uff dem Dilsberg hat man die ſchönſte und größte Ausſicht aber das kleinſte Stücklein Brot. Für die Alten war der Beſuch des Dilsberges keine Erholungsſtunde wie für uns, die wir zur Sonntagszeit hinaufwandern auf die einſame Berg⸗ höhe mit ihrer häuſerbeſäten Kuppe: damals waren es meiſt Amts⸗ geſchäfte, die den Schulzen und den Gerichtsverwandten hinaufführ⸗ ten und den Geiſtlichen. Jene mußten Rechenſchaft ablegen für ihr Tun in der Gemeinde, während der Pfarrer in der Woche nach Weihnachten ſich ſeine Almoſenrechnung abhören laſſen mußte. Oftmals klopften g Leute an, die nicht gerufen waren, Bitt⸗ ſteller, die ein Geſuch beim Amtmann vorbringen wollten; ſie damen aber nicht durch, ohne daß ſie beim Schreiber ein„Douceur(Trink⸗ geld= Schmiergeld) gelaſſen hätten.(Ein Zeichen der Beſtechlichkeit und Parteilichkeit der kurpfälziſchen Beamken. In einer Ortsrech⸗ nung finden ſich ſogar Rechnungsbelege über Geſchenke, die den Her⸗ ren auf dem Dilsberg gegeben wurden). Gar mancher, der nach dem Dilsberg ging, war begleitet von zwei Zentreitern, die wir mit einer Art berittener Polizei von heute vergleichen können. Er war dann angeklagt wegen eines ſogenannten Malefizhandels(Falſchmünzerei, Raub, Aufruhr oder ſonſtiger ſchwe⸗ rer Vergehen) und wurde unter guter Bedeckung in„ſicheren Ge⸗ wahrſamb“ gebracht. ſo⸗ in Aber nicht nur arme Sünder fanden hier oben ein gar Heidelberger Profeſſoren warf man hier bei Waſſer und i den Turm. Profeſſor Diebold Gerlach, genannt 1544 ins Gefüngnis, und 1680 wurde ein kurpfälziſcher Hofprediger auf dem Henkerskarren heraufgefahren, weil der Diener Gottes im Verdacht ſtand, ſtaatsgefährliche Umtriebe in der fürſtlichen Familie gemacht zu haben. Wir haben alſo hier an den Ufern des unteren Neckars einen zweiten Hohenaſperg, in dem auch mancher freie Mann lange ge⸗ — Dichter Schubart ſaß dort zehn lange Jahre in nger Haft. War eine Gerichtsverhandlung, die der Amtmann in ſeiner Befugnis als Richter leitete, ſo luden die Zentreiter die Zeugen mit Brief und Siegel ein. Waren alle erſchlenen, ſo konnte dem Verbrecher der Prozeß gemacht werden. Endete eine ſolche Sitzung mit dem Spruch: Tod durch den Strang, ſo ward an der Straße Wieſenbach—Neckargemünd die Strafe vollzogen. Die Anlage eines Hochgerichtes droben auf dem Dilsberg wurbe deshalb nicht durch⸗ geführt, weil keine bedeutende Straße nahe genug vorbeiführte, und die Gehenkten ſollten doch als„Scheuchen“ dienen. Auf dem früheren Stahlbühel(heute Galgenbuckel genannt), einer kleinen Anhöhe rechts von der Straße gegen Neckargemünd zu, ſtand der Galgen der Dilsberger Zent. Dorthin brachde man den Miſſetäter, nachdem vorher durch die Zentreiter die Kunde von der Hinrichtung in die Dörfer gebracht worden war, jede „Gmein“ zwei Blutzeugen zu ſtellen hätte. Die beiden Männer, unbeſtrafte und ehrſame Bürger, mußten der Hinrichtung anwoh⸗ nen. Sie ſollten 1 die Erzählung der Vollſtreckung des Urteils auch mithelfen, dem Verbrecherunweſen zu ſteuern. Daß natürlich bei ſolchen Anläſſen die unerwünſchte Zuſchauer⸗ ſchar nicht fehlte, iſt Jeder mußte bei dem Akte der hochnotpeinlichen Juſtitz dabei ſein, ſelbſt Frauen mit unerwach⸗ ſenen Kindern fehlten nicht. Man handelte bei ſolchen öffentlichen Hinrichtungen nach dem Grundſatz: Dem Gerichteten zur verdienten Strafe, den Zuſchauern zum warnenden Exempel! Mit dem Zuſammenbruch des alten Reiches ſchlug auch des Amtes Dilsberg letzte Stunde. Baden nahm Beſitz von dem feſten Ort. Auch Baden hatte hier ein Gefängnis, bis 1827 die Feſte auf Abbruch verſteigert wurde. Weniges blieb ſtehen. Das Wenige aber bietet Schönheiten in Fülle. Sommer. Sommer— reifſtes Leben. Unſichtbare Hände heben Dich bis zur, Höhe des Werdens empor. Nur eine Weile ruhſt du im Leuchten Des ſchwer Errungnen und Erreichten. Unten bereiten ſich ſchon vor Die grauen Schleier, die dich auf Erden, Nach deiner Rückkehr, umhüllen werde ſolcher Fanſtkeile und plumpen Rundbeile durch Ausſchlagen illicanus, kam n. Leo Hellex 10. Seite. Nr. 302. — Mannheimer General-⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Getreidemarkt und Markrückgang. (Von unserem Vertreter am Berliner Getreidemarkte.) Die letzte Zeit hat ziemlich viel Regen gebracht, dem aber gewöhnlich bald wieder warmes, sonniges Wetter folgte. Die Felder machten weitere kräftige Fortschritte. Beim Roggen ist die Körnerbildung allermeist beendet, und die Reifezeit beginnt, sodaß wir Mitte Juli die Ernte haben dürf- ten. Die Aussichten für die Roggenernte sind. wie sich immer mehr herausstellt, auf den guten Bodenarten überwiegend günstige, und man darf wohl mit einer mittelguten Ernte rechnen, da die Verschiedenheit des Standes auf dem leichten Boden einem mittleren Durchschnittsertrage wohl auch keinen Abbruch tun dürfte. Ueber Weizen lauten viele der Urteile gleichfalls befriedigend, aber nach wie vor bleibt bei dieser Getreideart der Vorbehalt, daß ein Teil der Aussaatzzur Um- pflügung gekommen ist. Den Hauptvorteil hat diesmal wWohl von der Witterung das Sommergetreide gehabt. Die Hafer- kelder haben sich glänzend herausgemacht, und wenn auch von den in manchen Gegenden angerichteten Schãden nicht alles wieder hat ausgeheilt werden können, so scheint es, als ob wir doch im Durchschnitt von Hafer befriedigende Ergeb- nisse zu erwarten hätten. Bezüglich der Gerste, die auch eine beträchtliche Besserung erfahren hat, sind bis jetzt die Urteile noch vorsichtig und zwar umsomehr, als bezüglich der Qualitäten doch bei der Gerste viel mehr als bei anderen Getreidearten alles von der Erntewitterung abhängt. Für die Heuernte war die Feuchtigkeit bezüglich des Einfahrens der geschnittenen Ware ein teilweises Hindernis, andererseits War aber der erste Schnitt doch zu erheblichem Teil noch rückständig und hat sich noch merklich bessern können. Für den zweiten Schnitt sind jetzt die Hofinungen durch das fruchtbare Wetter gesteigert. Im Produktenverkehr haben wir eine außer- ordentlich scharfe weitere Hausse gehabt, die in der Haupt- Sache mit der weiteren Entwertung ünserer Währung und der damit zusammenhängenden sprungweisen Steigerung des Dollars und der Gulden zu begründen ist. Am schärften gab sich dieses Preisklettern beim inländischen Weizen kund, der nur noch verhältnismäßig wenig angeboten wird und von allen Seiten stark gesucht ist. Die Bäcker verlangen jetzt dringend Mehl aus inländischem Weizen. weil sie anscheinend mit dem ausländischen Mehl und mit dem aus fremden Weizen gekerligten Fabrikat nicht allein zur Herstellung eines guten Weiben Gebäckes fertig werden. Tatsächlich ist der Preis des Beimischen Weizens vollständig auf Weltmarktsparitat herangegangen, und teilweise wurde er eher noch höher als das von der Reichsgetreidestelle stammende überseeische Material bezahlt. Auch der Roggen lag fest und hat sich um über, 60 im Preise erhöht. Aber da er hiermit gegenüber dem Aufschnellen des Weizenwertes noch merklich Zzurück- blieb, so hat sich nunmehr das Aufgeld der Weizennotiz gegenüber dem Roggenkurse bis auf ca.„1 270 gesteigert. Nach wie vor besteht der Unterschied, daß gegenüber den anscheinend geräumten Vorräten des Weizens sich noch ziemlich reichliche Vorräte von Roggen im Lande bekinden, die dafür sorgen, daß die täglichen Roggendeckungen gegen die weiter erfolgenden Tauschoperationen der Reichs- getreidestelle verhältnismäßig glatt erledigt werden konnten. Bemerkenswert War zeitweise die Roggennachfrage für Land- Wirte, die sich in der Hauptsache damit erklärte, daß man zur Ablleterung für die wohl doch noch zu erwartende Um- lage Ablieferungsmaterial ansammeln wollte Die Gerste hal sich bei lebhafter Frage zu Malz- und Röstzwecken und nur noch spärlichem Angebot weiter um 60—70 im Preise er- höht. Beim Hafer betrug die Besserung auch durchschnittlich etwa 60. Obwohl zeitweise durch starke Ankünfte in Groß- Berlin die Bewegung gedampft wurde. Wie es scheint, bringt uns der Riesenpreis des Hafers allmählich auch Import, denn es verlautete zuletzt, daß nach dem Rhein größere Mengen von Glippedhafer gehandelt sein sollen. Der Mais folgte naturgemäh noch mehr Wie alle anderen Getreidearten skla- visch den anziehenden Devisenkursen. Außerordentlich leb- haft gestaltete sich zeitweise das Mehlgeschäft, indem das fortdauernde Anzieben der Kurse des Brotgetreides nicht nur zu einer Nachfrage für bald greifbare Ware, sondern anch für spätere Lieferung in großem Umfange veranlaßte. Offen- bar bekommt dadurch die zweite Hand wieder viel Mehl- material in die Hand. und das wird sich, sobald wir wieder eine längere Preisschwankung nach unten bekommen, für die Mühlen, die jetzt stark beschäftigt sind. fühlbar machen. Auch die Kleiepreise sind teils wegen der Hausse des Roh- materials, teils wegen der außerordentlichen Bedarfsnach- frage scharf in die Höhe gegangen. Das bisherige Aufgeld der Roggenkleie gegen Weizenkleie ist inkolge der Riesen- difkerenz zwischen den Roggen- und Weizenpreisen voll- kommen verloren gegangen. Oelsaat stieg in ihren Preisen Woeiter, Von neuer Ware ist bisher noch nichts angeboten, obwohl die neue deutsche Oelsaaternte jetzt wohl fällig sein dürfte, Nach wie vor wird bebhauptet, daß ihr Ertrag dies- mal infolge der Auswinterungen sehr gering sein wird, und daß namentlich in Schlesien kaum Material für die übrigen Provinzen des Reiches übrig bleiben dürfte. Wie weit das zutrifkt. Wird wohl die nächste Zeit lehren. In Futterstoffen aller Art war die Kauflust eine überaus dringende, wodurch ihre Preise auf der ganzen Linie weiter anzogen. Auch für Hülsentrüchte blieb die Nachfrage lebhaft, die Preisbewegung weiler scharf nach oben gehend. Kühltransit- und Verkehrs-.-G. In Leipzig wurde unter Mitwirkung der Hamburg-Amerika-Linie mit 10 Millionen Grundkapital die Kühltransit- und Verkehrs-.-G. gegründet, Welche die Bewirtschaftung des Kühlwagenparks der Eisen- bahnverkehrsmittel-.-G. in Berlin und der Kühltransit-.-G. in Hamburg und Leipzig übernimmt. In Berlin. Düsseldorf, Hamburg und Mannheim sollen Filialen errichtet werden. Bayerische Vereinsbank in München. Der Reingewinn dieses Insliluts, das in Interessengemeinschaft mit der Bayerischen Handelsbank und der Vereinsbank in Nürnberg steht, beträgt 46.7 Mill.(i. V. 22 Mill.) Eine Dividende von 15%(i. V. 10%) wird vorgeschlagen..V. 29. Juli. Die-V. der Reifer Elektrizitäts.-G. in Stuttgart, wWelche die Erhöhung des Grundkapitals um 10 auf 20 Mill. beschloß, genehmigte 15% Dividende auf die Stamm- und.5% auf die Vorzugsaktien. Neu gewählt in den.-R. Wurden u. a. Direktor Nied, Beiral Schöberl und Direktor Wiedermann aus Mannheim. Die Eirma August Feine(Malzkaffee und Kolonialwaren) wurde mit einem Aktienkapital von 7,5 Millionen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Ausfuhr nach Kanada. Die kanadische Regierung hat dem Parlament den neuen Staatshaushaltplan vorgelegt, der die Aufhebung der Valutaklausel, der vorjahrigen Dumping- klausel, der Vorschriften, betreffend die Kennzeichnung von Einkuhrwaren, und der Fakturenbeglaubigung vorsieht. Eine Aufhebung dieser Bestimmungen, die bis jetzt noch nicht er- folgt ist, Wäre, wenn sie vom kanadischen Parlament be- schlossen werden sollte, im Interesse des deutschen Ausfuhr- Hendelsplaft des Mennheimer General-Anzeiger Dollarkurs 528 Mark. Waren und Märkie. FfTCCCCCCC Deutscher Metallmarktbericht.(Mitgeteilt von der Metall- maßnahmen der kanadischen N dann für die Zukunft 91 vorzubeugen, wird jedoch die deutsche Ausfuhrindustrie be- vorigen Bericht ausgesprochene Vermutung; daß die Er- sonders darauf bedacht sein müssen, grundsätzlich nur—„ Qualitaätsware zu angemessenen Preisen nach Kanada auszu- bee eee e, e kühren. Es liegt im Interesse der deutschen Ausfuhr, daß FFFVVCFFFFC alle deutschen Exportzweige hiernach handeln und nur Valute sahen fvir am Metalearkt Preise Jon eventalf kie Waren von einwandfreier Qualität nach Kanada zur Ausfuhr—¹ 8 e r e dingen. 850 2— 5 350 einsetzte, und sich bis Mitte der oche auf diesem Niveau halten konnte, trat plötzlich ein 12 ᷣͤ—.... ⁵ * 8 2 Anfang Juni von Vertretern des Arbeitgeberverbandes und Na 5 dab eeee 555 e der Verbände der Arbeitnehmer festgesetzte Lohntarif für den Während 2z. B. Raffinadekupfer noch in 85 98 95 W— Monat Juli in Kraft getreten ist, haben die Arbeitnehmer ab] mit 88 chloß, sah 205 di W 1. Juli eine neue auertarifliche Lohnforderung von eit üb 1 100 Beß Gri nd kür di„ 300 pro Woche gestellt. Zu dieser neuen Lohnforderung 185 5 Wäh 5 durft )%ü 0 TKandle rung unserer Währung ürfte Wohl hauptsächlich darin zu e ee eutschen Kanäle suchen sein, daß infolge der innerpolitischen Wirren und der 8 ne unklaren Lage(erneute Streikdrohungen, Reichstagsauflösung 4 etc.) das Ausland das Vertrauen für die Reichsmark ganz Börsenherichie. verloren hat, und sich seiner Bestände auf Kosten unserer Mannheimer HEftektenbörse. Fall zu sucht, hierzu kommt, daß Mannheim, 7. Juli. Die feste Tendenz hielt auch heute an„ und konnte sich lebhaftes Geschäft entwickeln. Anilin-Aktien wurden zu 860% umgesetzt, ferner Benz zu 625%, Karlsruher eeeeee Maschinenban zu 950 750 6 lation eine reiche Tätigkeit entfaltet, die Umsäatze Waren Neckarsulmer zu 750%, Rhein-Elektra zu 498% und 2 U. C eeee ee stofffabrik Waldhof 7700 780%. Interesse 1 1 sitzer. Die Industrie kaufte wahllos jeden Posten Material, für einige Versicherungsaktien und stellten sich Mannheimer K ene e 5 Woe e ued be benene 1280. den ,,,, eeeee ee Aktien Waren zu 230% im Verkehr Versuch gemacht wird. die Deckungen eiligst vorzunehmen. 0 Der Ausgang der augenblicklichen Bewegung. welche schein- Berliner Wertpaplerbörse. bar noch nicht ihr Ende erreicht hat. ist natürlich unabseh- Dividenden-Werte bar, und alles hängt zunächst von der weiteren politischen 6 5 2 Entwieklung ab, jedenfalls bleibt die Lage ungeklärt. und Sohantungbahn 490. 4 491 deorgs-Marlen. 988.— 4088. mehr denn je ist Vorsicht am Platze. Die Preisbewegung am Alig. Lok.-u. Strabend 320.— 334.— Lermanle... 98.— 828.— Altmetallmarkt war eine entsprechende, auch hier haben die 890 34—.——.— 2748.— 2828.— Preise enorme Steigerungen erfahren. Das herauskommende Jest. Stastzeisenb. 1500.— 1498.— gelener Mabonſnen 1435.——.—Naterial war nur gering und konnte keinesfalls der starken galtimors and hie 1700.— 1388.— drüa 4 gülfinger. 888.— 583.— Nachfrage entsprechen. Ste N—.— 3685.— F e 2828.— 3199.— M ———Hagnov. 5— 4 Banb.-Apertlscie 480.— 538.— Kadert rpn. 1208.— 1258.— Elennotyhupter uire bas 198.—103 kiuttenrohen 43.50—46.00 Hamb.-Südam.'sch. 780.— 380.— Harpener Bergbau. 2290.— 229.— Raffinadekupfer 09% w 96—102 Remeltedzennt 36.00— 30 00 Hansa Dampfsoh. 73 12.— Hllpert Masohinen 285— 545.—Reinnickel 98/%09% 215—226 Hüttenweichblei. 338.00—41.00 Norddeutsohe LIoyo 339.— 375.— 1 Kupfer. 882.— 330.— Huttenaluminium 98/0% 140—150 Hanblei ſe nach Qual. 31.00—32.00 Bankt-Aktien. 12* 85 7 7—5 Zinn Barndes od. Austral. 230—253 Antimon-Regulus.. 36.00—39. 00 garmer Bankvereln 216.— 220.— llohenlohe-Werke 928.— 950.— Loteinn 30% 1101 Quecltsflber 755 Berlinerflandels-Ges. 4/4. 505.— Humboldt Aaschlnen 24.— 702.— alles per kg. CGomm.- u. Priwstbank 288.— 287.— Hattenv. C. W. kayser 559.——.— 5 Edelmetallpreise! Darmstädter 8ank. 389.— 390.50 Laliw. Aschersicben 1170.— 1— Plati M. 900 960 iw. Deutsche Bank... 54.— 528. Lattos, trer Bergbau 1380.— 1895.— atingngns ilber M..70—.10 Diskonto-Commandii 354.50 461.—Köln-Rottweller 935.— 3380.— Gold M. 230—245 alles per Gramm ee 789.— 304.— eeeee———— 938—5 Altmetallpreise, tlegeltecht, verpackt in geschlossenen Ouantitaten, bel Altteid. Kreditbank. 350.— 255.— Lahmever& 6o. 430.— 820.— ane ee,ß atlonalbk. f. Deutsont 230.— 291.50 Taurafltte..— 2115.— N. K. Hesterrelch. Kredit. 71.48 72.15 Leopoldshall.—.Alkupfer.. 85.00—90.00 Neue Zinkabiflle eg. 3200—34 00 Keiohsbank 245.— 219— Uinde's Elsmaschinen—.— 899.— Altrotguß 63 00—68.00 Zinkzünderlegierung 28.50,.—31.00 industrle-Aktlen- e 17— 358.— Sehwermessing.. 50.00—55.00 Alblei n. 29.00—32.00 Aoeumulat.-kFahe. 4195.— 1289.— Tothringer Aütie 288.— 1978.— eee 05— aclee ele 284.— 1530.— Totme. Jordl. Cemeni 820.— 843.— Alzinn.. 228.00—30.00 98/90%%/„„ 105—112 rWʃ 0 333 570.— bud J n.— AreG. Anbl. Treptos 780.— 739.— Begirus 8.— alles per kS. e e 8 2 4* 00.— +.—„Ad.— 1—— Augsd.-NMurnb. Masoh. 940.— 752 Elgenindustrle 8882 29— Zur Lage am erikanischen Eisen- und Stahlmarkt 5 24255 688—— 1620.— 1788—schreibt das Fachblatt Hron Age“, daß sie infolge des Streiks e 1388. N 17.— ger Eisenbahnwerkstättenarbeiter unsicher geworden sei. Die gerliner Elektr.——.—Felsholz Faperfabr. 878.— 612.—] Roheisenproduktion belief sich im Monat Juni auf 2361 000 3 1150.— 1259. 1189 Sraunkobis. 1555.— 1848.— Tonnen gegen 2 307 000 Tonnen im Vormonat und 1,065 000 an e 975.— 331.— Tonnen in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Preis- 8obr. 6en. 1315.— 1365.— Abeia. Stahiwefke. 361.— 1708.— dewegung ist vach oben gerichtet.—8 8 Hochöfen er& Co.—.——— 2 5 7 7 3 5 C 180.— 1088.— nahmen ihren Betrieb wieder 1121 Bei den Stahlwerken Bremer Vulkan 1530.— 1825.— fosttzer Braunkonlen 1030.— 1709.— herrscht starker Druck zur elerung für italienische Brown, Soverl 400.—.——.— Bositrer Zudker. 385.— 1185.— Rechnung.* Suderds EIsenw. 700.— 845.— Butgerswerke.. 3890.— 835.— Chemisohe Grieshelm 880.— 925.—Sachsenwerk.. 550.— 6410.— Berliner Metallbörse vom 7. Jull. Chem. Hleyden. 395.— 854.— Säobs. Gubst dönſen 339.— 1978.— Preise in Hark fur 100 Kkg. —— 9 174 743.— 749.— flugo Sohnelder 784.— 79.— 8. Jull 7. Jul 8. Jun 7. Jull eee, ßß,,, Dalmler Notoresn. 495.50 520.—Stoewer 8 1400.— 1465.— ee 3 48400—.——— 31309300 1770035 bessauer das*— Südd. Imotiitien 5 72 NIe 5 1266.— 1294.— Teiepna Bertioe, 535.— 575.— 6850 000 3—85 e 2 8 5 5 2375.— 2750.—furkische Tabakreglte———.— ee annen N tsoh. da ht.—.——.— ionw. in-ahm. 90.——.— Otsoh. dusstanikugef 640.— 650.— eee 1809.— 1539.— deutsohe Kallwerke 2645.— 2075—Ver. Otson. MoKe.. 1308.— 1389.— 6. 25 ee 89.56 69.50 Slel.45 23.4 Deutsche Steinzeug 690.— 750.—Verein. Fränk.Sohunf. 359.— 895.— Lupter Kast 62.45 83.25—5 180.— 180.— Elnk erpi..28.15 D. Waffen u. Munition 1575.— 1705.— Vor. älanzstoffe„. 2840.— 2899. ob eeeee 318.— 78.—. Sre. Len 4% 4789.— 4280.— e. Hettrol 70.— 70.— do. 3 Ronat 15.75 158.—] Aaumon 31— 34.— ¶e. elberteider Farben.— 820.— Westeregein Alkall.— 1838.— 8 zaktender.2. Elektg. Lloht u. Krati—* 475.— N 1458.— 1889.— Umaatz 12.55 1287 Sterandrla 2 85 48.— gede bee 648. 910.— bettaet⸗oales:—.— 1 r Ssohw. 4„— 4-Ostafrika.——.— 13.* 5 or—. kedmünle Fapler 238.— 789.— Geu-Gensa..: 639.— 670.— Auuet 1258 1346 derpüsehe 1888 1830 Cbebs“ 258 250 Felten& Guilleaume 860.— 3830.— Otaul Minen u. Eisenb. 1331.— 4500.— Frledrichsnütte—.— CL.—do. Genunschen—.——.— Amerikanischer Funkdienst. Gaggenau Vorz. 499.— 529.—[deutsohe Petroleum 2178.— 2262.— dasmotoren Deut: 798.— 840.—Fomena 22500.- 27990 New Tork. 7. zull(uß) Funkdienst.(Bucbdrek vorbaten). delsenklroner 8Bergw. 1270.— 1330.—tHelddurg. 143.— 1828 Zut. zus. 13000 8000 atand wt 12.— 12.— delsenkifon Gulatani 880.— 323.— Benn. 870.— 820.— datee ienes 10 19.87 Fleen dens en daeg nea, . 445 +. loko 11 75 15—.88.88 optem 5 0. 7 1 118.— 120.— Deuisenmarki gin. 5 b 220 250 bee 107.0 11475 2 2.— Mannheim, 8. Juli.(9,35 Uhr vorm.) Es notierten am U0.51.52 Weldbleon 445.75 Al 133— e⸗ niesigen Platze: New Vork 500, Holland 19 300, London 2225, uf“ ete 225t le r adt e 70 7 8 8—.— 0 8 Paris 4100, Schweiz 9700. 7— 775 22 1 8—9 aleder..50 15 8 8 eptember 22. vep.0 10. ndohst Fr. 6. New Vork, 7. Juli. Die Reichsmark notierte bei Börsen-] Oktaber,——— Fetrol. oases 15.5 8Jeh gafi. 25— 2— schluß mit 0,19(0,2126) cents, was einem Dollarkurs von* Jull(W/8) Fu— 4 506,33(467,84) entspricht. VVVCCCCC Wien. 8. 2 un Kronen) welzen Iun 114.85 113.85 oggen dez. 37.45 88.25 Sehmeine Amsterdam 8147.50 8947.50 Parle„„ 11719.80 1639.50 Sept. 114.50 112:85 Sohmalz jull 11.0 11.0 lelobt niedr. 10.80 10.90 Berlin 4670.— 112).— Zürion. 3888.45 43375 uale 1.6 8328 Sopt. 1130.7 nöchst. 10.50 11.— Lopenhagen r iate 19.9 London 3 75 1048.75 Uire-Noten 649.70 100f.— Matet Feßt..88.48, Siden da. 11.0.15 böchst. 10.88 10.70 „ benr. 11.68 41.43 Speok nledr. 11.25 1f.— Zut. Ohlenge 27000 20000 13 Zürich. 8 9 5 Franten) Roggensept 85.— 33.25 nöohat. 12.— 11.75 Westen 98000 blen 35 1010 100 bobeh 1150 114——— rag. 2 1 openhagens.50 43.— JJ TTTTTdb London 23.33 23.20 Madriddd 4 82.10 62.— Farls 42.55.40] 8ue 0e Altes. 186.50 188.80 e 21 6 7 l eereebe- Amsterdam. 18. 7. in Guld wWeohsel 4. Lonzen 11.50 11.49 Weohse—9* 67.25 67.— Sohusterinseit.7% 20 2% 2½ 2 20 Sbegde 3 Unr „„ Pertt 208, 20 25„„ deas 77 445 VC arls. 32 New Vork.5 2 7 ohm „„ fini 9 9„ 1 Scleel„ 1h ee ee e e e eeeee „»„ ene 28ʃ 280 2. 2971 Sen, 2 Ulr 2 Kopenhagen 56.— 55.60„„ ltallen 11.75 11.25 tein— 222 2 258—— Kopenhagen. 6 89 in Kronen) vom Neckar: Slohtw. a. Hamburg.05.90 Slohtw. a. London 20.56 Mannhelm.29 15 85 Amsterdam 179.— 179.—. Farn. 77.55 36.10 Relibrone„„55„„„„„„„„„„.53.45.7 4..21.15 Verm 7 Ubr „ Scbweig 88.25.60„ 1 Aatgerpen 35.25 34.5 91 050.(45.40 0J.32 Vorm 7 Uhr 5„ New Vork.61.63„ u felsingfors 10.38 10.20 Windstill. Helter. +85. Stockholm. 6. 7.—in Kronen)* Slonta. de Bern, 080.67 slobte, 2. Landon,. 124 16 Wasserwärme des Rheina ams. Jull morge na 6 Uhr: 16½ K. „„ Amsterdam 149.80 149.75„„ 31.60 30.50—— „„ Sohwelz.. 73.75 74.—„ y Brüssel 30.30 298.90 „ Washington.88.87„ u Helsingfors.75..60 Mannheimer Wetterbericht 7 New Lork, 7. Jull(WS) Devisen. vom 8 Juli morgens 7 Uht. 88 Spanlen 15.62 15.60 Barometer: 759.8 mm. Thermometer: 13,00 C. Niedtigste Te tur Nachte Frankreloh.01 756 Schwein.05 19.00 falt 441 448 Hoch 22 enlee:.3 Liter seiglen 7447.80 Engiangd.4 44 Bestssstens 8. d 488. eee e ee e—— den qm. Windstill. ——— 0 * e 11. Seife. Nr.. Aus der pfalz Annweiler, 8. Juli. In berſchiedenten Gemeinden der Vor⸗ dberpfalz, ſo in der Landauer Gegend, richten 5. Zt, die Spazen ungehenren Schaden in den Gefreideferpekn an Tägli genau zur gleichen Stunde, erſcheinen ganze Wolken dieſer Schäd⸗ linge, um über die Aehren herzufallen. Die Sperlinge ſcheinen lich in den Orten und Städten zu fammeln und bon da die Ge⸗ 8——-— ſiude heimzufuchen. Tauſende don Körnern fallen beim Auspicken der Aehren durch die Tiere zu Boden und gehen verloren piemaſens, 7. Juli. Eine Volkshausgeſellſchaft hat ſich hier gegründet, um ein Millionenprojekt zur Durchfügrung zu bringen, durch das ein großes Geſellſchafshaus mit Bühne uſw. an⸗ 5 ſtelle des e d durch Umbauarbeiten gemonnen wer⸗ 5 den ſoll. Ber Saal wird etwa 2500 Perſonen faſſen und ebenſo ddiauoel für Konzerte und Theateraufführungen, auch für große ſonſtige Beranſtaltungen Verwendung finden können. Mit der Bauausfüh⸗ 5 kbung wird die Genaoſſenſchaft„Selbſthilfe betraut werdenn. 2 E 1 Mittelbach, 7. Juli. Ganze Kraftwagenkolonnen adaus dem Saargebiet weilten letzter Tage in den bekannten „ mweſtpfälziſchen Kirchengemeinden Mittelbach, Hengſtbach 2 Uſtd., um piele hündert Zentner Kirſchen gufzukaufen und über die Grenze zu entführen. Die Preiſe ſtiegen, ſe beſſer die Ernte wurde, immer höher, da die Aüfkäufer alle Preiſe des einheimiſchen Handels 1 überboten. Durch die Gendarmerie würde nun eine Rachſchau abgehalten und feſtgeſtellt, daß eine ganze Anzahl dieſer ſaarlän⸗ g diſchen Händler die nötigen Vorbedindungen für den Einkauf nicht 2 beſizt. Mahrere Berhaftungen konnten vorgenommen r werden Neben einem Händler aus Homburg wurde eine Händ⸗ 8 lerin aus St. Ingberk zwel Kraftwagen voll a Kirſchen mit Beſchlag belegt. In einem befanden ſich allein 3600 n Pfund Kirſchen. In Zweibrücken wurde ein weikerer Händler 1— und deſſen Tachter feſtgenommen, die ebenfalls in unbefugtem 22 Handel begriffen waren, die Frau dieſes Händlers wurde in der 85 vorletzten Sigung des Wuchergerichts Zwefbrücken zu 27 Monaten 15 Gefängnis und 10 900 M. Geldſtrafe wegen ühnlicher Straftaten — und perbüßt zur Zeit ihre Strafe. Nach weiteren Schul⸗ — Aörgehen der In der e wird das energiſche n. Dorgehen der Dehörden gegen den unreellen rſſchen 1 WSeee, de n-„„(), Aus der Weſtpfalz, 8. Juli. Das Vorgehen gegen faar⸗ ländif* Aufkäufer wird auch in bdes ſceclken 1d Handels Hankbar begrüßt. So ſteht der. Detailliſtenverein Zwei⸗ m brücken auf dem Standpunkt, nashene e Hendbabug des klei⸗ nen Grenzverkehrs, wodurch ungeheure Mengen titteln ie—5— 9 von Lebensmittelr de wie Fleiſch, Wurſt, Fett, Butter, Eier, Gemütſe, Obft u⸗ dergl. ins Saargehiet wandert, nicht den Abſichten entſpricht, die weite Kreiſe des Kleinhandels bei Einführung des kleinen rengverkehrs ver⸗ fulgten. Auch das Handelsgremium und die Handelskammer in 30 Justeree ſind der Anſicht, daß eine⸗Neuregelung des ſetzigen 55 Zuſtandes, durch den weite Grenzgebiete der Pfalz ſcher heimge⸗ —5 ſucht und die Preiſe fortgeſetzt hinaufgetrieben werden, dringend 00 erforderlich iſt. Entſprechende Schritte wurden bereits eingeleitet. Sportliche Kundſchau. 10 Die Reſultate des diesjährigen Mannheimer Tennis⸗ JTFF%%% Da das Wetter uns in dieſem Jahr begünſtigte, wurden die W ohne nennenswerte Unterbrechung unſer großem Enthuſtas. 00 Beteiligten zu Ende geführt! Das Turnier war, was 00 un nichts Ninter dorthhr Faſtung ifft, erſtklaſſig und ſta 00 mar dem vorjährige ück. Die Beteiligung von äus⸗ daß ber 2 auch in dieſem Jahre eiſte rege und läßt den Schluß zu, 12 aß der Tenmieſport in Mannzeim mieder einem Aufſchwung ent⸗ gegengeht. denſ wenn unter ſo erſchwerten Verhältniſſen wie heut⸗ zutage ganz erſtklaſſige namhafte Spieler unſer Turnier beſuchen, Kt 5 iſt es unzweifelhaft, daß großes Intereſſe hierzu vorhanden iſt. Tamen wie. Srit-Frantturl. Ilada: Frant. Klemm-Veipzig Die 1 000 8 000 5 is- 8 8232 „Vertreter für Mannheim und —— Mannbeimer General⸗Anzeiger.[Mittag-Ausgabe.) N 4 itz⸗Stuttgart, Windelband⸗Heidelberg, Lorenz⸗Berlin, Deutſchland in drei Läufen zum Austrag. ee viele 8 mehr, Frau Lent und Frau Dr. Hok⸗(Holland) 3., 2. de Wolff(Belgien) 7., 3. Oſtermeier(Deutſch Walluff bieten die beſte Gewähr für die Güte des Sports, welcher land) 8 P. geboten wurde, Kämpfe zu ſchildern, würde zu weit führen. LScken de eeſen Runden krachten ſehr ſeannende amßſe, die Neues aus aller ſich gegen Schluß des Turniers Nergrus gengeleg aß 2 50 07 1 55 rt VVFbFV n einze er 2 Hebdedeen Fiſderner eurd oa welt enuhren icſt wollen zur einigt wird die direkte Dampferverhindung zwiſchen Ergebnis: van Nek Welt. — Dirette Dampferlinie Hamburg-Auſtralien. Anfang Auguſt Hamburg und Auſtra⸗ der nennenswerteſten herausgreifen. Im Dia men Einzelſpiel lien wieder gufgenommen werden, und zwar durch die Deutſch⸗ 1 Bergr 9 7 323 iffahrt ft i i it dem Nord⸗ ſte dft gon Süddeutſchland bewies Auſtraliſche Schiffahrtsgeſellſchaft in Verbindung mit d 72 8200 00 9 0 5ab ſ Um vieles ihrer ſehr ſlcgen Gegnerin deutſchen Llond. Von auſtraliſcher Seite wird die ſtaatliche Schiff Frau Dr. Höek⸗Walluff überlegen iſt; ihr Sieg in dieſem Spiel war fahrtsgeſellſchaft den Dampferverkehr mit Hamburg, u 0 ein ziemlich leichter; Nachdem frrau Lent ſich dieſes gefährlichſten nehmen. Von beſonderem Intereſſe für Deutſchland iſt der Umſtand, »Gegners entlebigt hatte, war der Weg zur Ceriügung der Meifter⸗ daß damit die Schranken fallen, die man bisher in Auſtralien gegen Damen an ihre Klaſſe heranreichte⸗ Land der Entente, das die Abſperrung gegen ſchaft für Süddeuſchland frei, da keine der anderen könkurrjerenden die Einfuhr deulſcher Waren errichket batte. Auſtralien iſt dasjenige Deutſchland am läng⸗ f 0 In Noch bis vor kurzem war es Deutſchen Die Meiſterſchaft von der Pfalz zeigte, daß das ſchöne ſten aufrecht erhalten hat ichzeitig außerordentlich wirkungsvolle Spiel unſeres Mann- unterſagt, in Auſtralien an Land zu gehen. aee ee die ſtärkſten Gegner den Sieg da⸗ jetzt ab, und die gegenſeitige Verbindung wird uchg e pontragen kann, Elka war in kiner glänzenden Dispoſttion, ſchlug in und den auſtraliſchen Häfen wieder aufgenommen.— der Borſchlußrunde in hervorragender Weiſe Fritz, Frankfurt in drei freiheit für deutſche Waren ergibt ſich daraus von ſelbſt, 355 77 Sätzen und ſiegte in der Schlußruffde gegen Dr Buß ebenfalls in erſt auſtraliſchen, Schiffe, die mit Homburg in Verkehr treten, die 5 klaſſiger Form: Der Sieg Elkas über Fritz, Frankfurt war um ſo er⸗ fahrt natürlich nicht ohne Ladung antreten— 7 ſtaunlicher, da er wenige Stunden vorher gegen denſelben Spieler in natürliche Beſtreben haben, möglichſt viel deutſche Waren an Bor der Schlußrunde um die Meiſterſchaft der Stadt Mannheim ziemlich zu nehmen, um ſie der Heimat zuzuführen. Dieſe Sperrzeit läuft können, ſondern da⸗ Um nicht infolge der glatt verloren hatte. Elka hat auf alle Fälle eine ganz prächtige niedrigen deutſchen Valuta mit billigen Waren überſchwemmt zu i d wieder einmal gezeigt, daß man im Tennis⸗ werden, hat Auſtralien vor kurzem ein ſog. mry e mit dem wirkungsvollen Spiel leicht vereinen genommen. Die auſtraliſche Regierung r dazu erklärt, ſie werde kann. Es erregte allgemeine Freude, daß dieſer ſympathiſche Spieler die Beſtimmungen dieſes Geſetzes verſ Antidumpinggeſetz an⸗ ärfen, wenn ſich heraus⸗ ſich die Meiſterſchaft der Pfalz erringen konnte. In der Vorſchluß⸗ ſtellen ſollte, daß ſie nicht genügen. Für den Abſatz deutſcher Waren runde wurde wieder vieler Erwarten Floda⸗Frankfurt von Herrn Dr. Buß in drei Sätzen geſchlagen, was por allem darauf zurückzuführen wichtiges Gebiet hinzugewonnen. war, daß Herr Floda ſchon 4 Einzelſpiele an demſelben Nachmittag 217151 18185 Herr Floda verlor den 8. Satz mehr durch ſeine Mü⸗ 1 t von Mannheim wurde von Herrn Fritz⸗ allabendlich ſeine Kunſtſtücke auf einem Se es ü Henheet e nach eee leichtem Spiel gewonnen.]„Kreis des Todes“ geſpannt war. In dieſein Kreiſe ſaßen acht iſt ſedenfalls vom 1. Auguſt ab auf dem Weltmarkt ein weiteres — Unköniglicher Tod eines Löwen. In einem Zirkus in einer Pariſer Vorſtadt ereignete ſich vor 1 85 ee 14385 Nr 5lf digkeit als durch das überlegene Spiel des Herrn Dr. Buß. Die regender Zwiſchenfall! Der Seiltänzer l cees—5 Im offenen Herrendoppe[ſpiel ſiegten ziemlich leicht Löwen. Nachdem Juge ſeine Kunſtſtücke tagelang mit großer Dr. Buß Lorenz gegen Elka-Oppenheimer nach einem ſehr ſpan⸗ nenden Kampf, da die erſteren in ſehr guter Form waren. Das offene einem Abend plötzlich das Gleichgewicht und digten wie folgt: Herreneinze Möegroz, Herreneinzelſpiel mi 0 Dameneinzelſpiel mit Vorgabe Frau Lent, 14 1 lſpiel mit Borgabe Ehe⸗Rofenfeld, Damen⸗ und Herrendoppelſpis Vorgabe Frau Wagner⸗Ehk. O. C. H. „Kraſtfahrweſen. amen⸗ und Herren⸗Doppelſpiel wurde von Frau enee Die Vorgabe⸗Spiele en⸗ Herrendoppelſpiel mit des Todes“ darbot, große Heiterkeit aus. Sicherheit dem zahlreichen Publikum vorgeführt hatte, verlor er an fiel unter die Löwen. Der Erfolg war recht eigenartig. Juge verſtguchte ſich einige Glieder, 5 1 5 ſolchen 1 5 2 1 1 KI. A ängſtlich in eine verkrochen. Nur eine alte Söwin blie 7 Hel Baner, ihrem flaze, wo ſie gitternd Aiel. Durch den Schren hant ſe * einen Nervenchok erlitten und mußte am nächſten Tage getötet werden. Als das Publikum ſah, daß dem 8 nichts Ernſt⸗ liches paſſtert war, brach über das Schauſpiel, we ches„der Kreis eine verprecherſagd auf hunderk Autos. In der Nüähe von sr. Amerikaniſche Mokorradmeiſterſchaften. Die Melſterſchaften Haſtings, in der kanadiſchen Grafſchaft Ontario, wurde kürzlich ein von Amerika für Motorräder und ſolche mit Beiwagen wurden zu einem großen Erfolge für die amerikaniſchen Vasſport. er. Deulſche Rennfahrer im Auslande. den Vereſnlgten Staaten weilt, beſtritt in P rennen, in dem er hinter dem Franzoſen Zweiter vor Abderſen, Colgmbatto und L dom vor den beiden Techmer(Deutſchland Mannſchaftsrennen von Rirz Haug(Holland) kam ein re uf Indian 118 Km. Stundendurchſchnitt und in dem nirgends aufzuf 0 e We e Motorräder Springs auf Indian 162 Fm. ſeiner ee außerordentlich großer Beliebtheit erfreute, 0 Stundendurchſchnitt. Unter den Plazierten befinden ſich noch drei ſtellten ſich die meiſten ſeiner nüheren Bekannten zur Verfügung⸗ weitere Indian, zwei Harley⸗Daviſon und eine Excelſtor⸗Maſchine. um nach dem entflohenen Mörder zu fahnden. Kurz nachdem da⸗ Appelhans, der in hiladelphia ein Stunden⸗ Henkels Putz⸗ und Scheuerpulver, für Haushalt, Gewerbe und Induſtrie wohlhabender Farmer namens Jahn Moult ermordet und beraubt. Indian⸗Maſchinen, die Einer ſeiner Arbeiter ſtand in dem dringenden Verdacht, die Mord⸗ auch den Großen Preis der Opelbahn von 100000 in Rüſſelsheim tat ausgeführt zu haben. Er war kurz nach der Ausführung des gewannen. In dem 5 Meilen⸗Rennen für Räder mit Beiwagen er⸗ Verbrechens und auch in der Umgebung der 4 nden. Da ſich der ermordete Farmer im Kre Verbrechen geſchehen war, machten ſich hundert Autos auf den Weg, die die ganze Nacht hindurch das Land im weiten Umkreiſe um das Gut nach dem Verbrecher abſtreiften. Aum Morgen de⸗ nächſten Tages war der geſuchte Mörder gefaßt. Die Autojagd Miquel mit 62,700 Km. hatte ihre Schuldigkeit getan. 1— in Stalien konnten die Deutſchen keine Erfolge erringen. Die usgeber, cke erleger: i Dauerrennen ſahen im Geſamtergebnis den Italiener Bor; Herausgeber. Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer Deutſchen Lewanow und Nettelbeck als Sieger. Jund Ferrario(Italien) wurden gleichfalls im General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannbeim. 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Vera uwortlich für Politik: J. B. Afred Maderno; für Handel: Nis Peterſen; für Feullleton Alfred Maderno; etto⸗Carli(Italien) geſchlagen,— In für Lokaſes und den übrigen redakttonellen Inbalt; Richard Schönfelderz Länderkampf Holland, Belgien, für Anzeigen: Karl Hügel. unentbehrliech. Alleinige Herſlellert MENRKE S en, Düssmdonr. 840/50 Wäſche 1 10. Valung„„06503.50 , Beſeuchtung.508.50-48 151 480ʃ0.50.500 45 480 ſl. Par eeln Namillentwohnung teird her ort lellde w 5 eeeee ortsübliche Mietzins oange⸗ Das Landesfinonzamt Karlsruhe hat uns die Feſtſezung dor Wert⸗ onſchläge der Sachbezüge für den Stei ug mit Verfügung 6. April ait wen Teernac, wee eene 0 irkung vom I. Just 1922 an werden demgemäß die Werſan⸗ ſchlaäge der Sachbezlige für den Steuerabzug wie folgt feſtgeſeßt: 9——55 eneex. 15 88 Fur männliche 16 Far weibliche 235 1 80010 Ghn„„bexrfonen Uger 1 BVerfwinen unter 3. J 33* 8 4 weibl, Perſonen 3— 5 ö 5 ee e dee, e ie deen 16 Jahren + aEN ——— 38028083 25 25538f 3 8 12 72 25 1— eE—— ES— AsE⸗ — Mi. Mt.] Me. wek. Mrr. M. .50 vole Perpſſeaung 1 — mit icz—— F 77 Heizung.Beleucht, 25 78 de e. 78 080 toebſ 18 1285708840 ohne m oh⸗ 13 175)))FFF nung uſw.„ 23 fl61 iiole ee nuuen deizung u. Beleuch. 2 80 90 e e0 rene e 20 2 eübi 4 4 60 720 1 We 200790% 40750 brdbt 3 172 25 2 — 38. Abendeſſen53541 1204440 4 5 ˖ he,Woßhnung mt 225 Wäf 11 7 30f 360 22 0 2 27 20 g80 a 15189ʃ0.50.80 15 180 unrr Unr 0 —8. Zür gonſtige Sachbezüge gilk der Kleinhandelsplelg. 725 — wendn orſtehenden Wertapſchlägs ſind ſtei allen Arbeunehmern zu bringen, die im Bezirk des unterzeichneten Iinanzamts 115 ſchaftigt ſind. e neben dem S och! 1* an 148 achbezug noch Barlohn empfangen, vom 1 88 ausnahmslos Einkommenſteuer zu enkrichten habeff. 1% Mannheſm, den 5. FFFF ˖r bess äeb.l farnbeim 6, 25 Jerstetgcrung 60 Mentag, den 10. 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Gemäss den Beschlüssen des Veteins südwenl-⸗ deutscher Zeitungs-Verleger sind die Zeitungen gehalten: I. Kurze Hinweise im redaktionelſen Teile des Rlattes auf Veranstaltungen von Vereinen(auch Sportklube), ebensg Vorträge und Vorstellungen aller Art nur in Verbindung mit einer Auzeige am Tage oder Vor-⸗ tage dles Stattfindens der Veränstaltung aufzunehmen. Diese kurzen Flinweise dürfen beine Angabe über Eintrittsgeld, Kartenverkauf usw. enthalten. Eine Ausnahnie findet nur statt bei Veranstaltungen von nationalerx und kultureſler Bedeutung, wenn es sich zum Wohftätigkeits⸗Veraustaltung handelt. 2, Einsendungen von Behörden zweels Uvigehung des Anzeigenteils abzulehnen. 5 3. lede direkte oder versteckte Geschäftsreklame im redaktienellen Teile abzulehnen. Jur Vermeidung ven Auseinandersetzungen mit dem Perscnal unserer Geschäftsstelle und der Schriftleitung bitten wir unsere Leser von iesen Grundsätzen Kenntnuſs zu nehmen und weitergehende Wünsche, dleren Erfüllung uns unmsglich ist, nicht zu äussern. Te Mannhelmer General-Anzeiger Mannheimer Tageblatt 5 eus Bad. Landeszeilung- Neues Mannheimer Volksblatt 1 Tribüne- Volksstimme. 8590 9 9 be, Rasierapparat d4. MULCUTO-ehhin 4 schlift mit immerwührender Klinge. Enorm Geld sparend 1. Vexrletzen ünmöglich. 2. Sehmerzlos spielend niümmt das Messer den Balt ab u bleſbt Jahre- laug ohne Schleifen haarscharf. In fl. Etui M. 186.—, Extra Qualität M. 245.— Garuit. m. Selte, Plnsel usw. in if Etui Nr. 30 M. 870. Mulcufo-Werk Sglingen. Fahriknielert. Hoffann, Stahhwarengesch. Mannh * eim, U 1 Nr. 9, Breitestrasse. 875 Große ategenh Am Montag, den 10. 5 Juli nachmittags 2½ Uhr verſteigere Setebe ne 48 oder Wallſtadtſtraße 63. Pestsurant Staut Heidelbem 100 Stühle, 15 Ti Buſett Ind Glaſer—. 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