Monkag, 10. Juli. Hezugspreiſe: Za maunheim und Amgebung monatlich rei ins Haus gebracht mark 50.—. Durch die poſt bezogen diertell. mark 180.—. Einzelnummer mk..80. poſtſcheckkonto Ar. 17800 Karisruhe in Haden und Ur. 2017 Zudwigshafen am Uheln. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchäfts ⸗Rebenſtelle neckarvorſtadt, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher nummer 7030. 7031, 7042, 7033, 7084, 7038. Celegramm-dreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Weltder Cethnik. Geſetzu. Recht. Mannh. Srauen-Oeitung. Mannh. Aluſil-Jeitung. Der Ernſt der Lage. Des deutſchen Kanzlers und Frankreichs Nuffaſſung. WB. Paris, 9. Juli. Der Sonderberichterſtatter des Excelſior in Berlin fragte nach dem Bericht von Havas den Reichskanzler Dr. Wirth, was er der franzöſiſchen Oeffentlichkeit in den ſchwierigen Verhältniſſen mitzu⸗ teilen wünſche, in denen ſich die deutſche Republik gegenwär⸗ tig befinde. Der Kanzler gab folgende Antwork: Alle Welt muß die gegenwärtige Regierung mit allen Mitteln unterſtützen, damit das deutſche Volk das Ge⸗ fühl hat, daß es endlich dem Unglück entgeht. Wir in Deutſch⸗ land betrachten die Beſetzung der Ruhrſtädte als eine große Ungerechtigkeit. Wir können nicht verſtehen, daß man uns dieſe Beſetzung erdulden läßt, da wir doch immer mit allen Mitteln verſucht haben, den Vertrag von Verſailles zu erfüllen. Wir können daher auch unſeren Gegnern keine befriedigende Antwort erteilen, wenn ſie uns fragen, was wir für Deutſchland getan haben. Unter dieſen Umſtän⸗ den ſteigt der Dollar auf 520 Mark. Die Skunde der Gefahr iſt gekommen. Reichskanzler Wirth weiſt dann darauf hin, daß er bereit iſt und immer bereit ſein wird, ſich mit Frankreich zu verſtändigen. Er iſt der Anſicht, daß Deutſche und Fran⸗ zoſen zuſammenkommen müſſen, um wirtſchaftliche und unter den gegenwärtigen Verhältniſſen nicht nur für Deutſch⸗ land, ſondern auch für Frankreich gefährliche finanzielle Verhältniſſe, über die Frage der Reparationen zu regeln, mobei ſie jede politiſche Frage aus dem Spiel laſſen müßten. 15 Zum Schluß lenkte der Kanzler die Aufmerkſamkeit auf die äernſte Lage deutſchlands, wenn infolge Mangels der Unterſtützung die demokratiſche Regierung umgeſtoßen würde. Das wäre das Zeichen für die ſoziale Revolukion und Bürgerkrieg in Deutſchland mit all ihren Folgen. Ueber dieſe Erklärung des Reichskanzlers ſchreibt Jacques Bainville im Excelſior: Was man davon beachten muß, das iſt der Ernſt der Lage in Deutſchland. Es iſt klar, daß unter dieſen Bedingungen die Deutſchen ſich immer mehr den Verhältniſſen von Oeſterreich nähern und daß das Leben für die Deutſchen noch ſchwerer werden wird. Wer iſt daran ſchuld? fragt Bain⸗ ville und fährt dann fort: Wirth Fieg a verſtehen, daß ſeine Regierung nicht genügend geſchont wurde und daß Frank⸗ reich die Urſache allen Uebels iſt. Es iſt jedoch nicht ſchwer. eine Aufſtellung der Konzeſſionen aller Art zu machen, die Deutſchland gewährt wurden, ohne daß ſich die Verhältniſſe dort beſſerten. Haben wir nicht darauf verzichtet, ſelbſt die Kriegsverbrecher abzuurteilen, weil die Berliner Regierung erklärt hat, ſie würde auf den Widerſtand des deutſchen Vol⸗ kes ſtoßen, wenn ſie der Entente ihre militäriſchen Führer aus⸗ liefern würde? Haben wir nicht 12 Milliarden fahren laſſen, die am 1. Mai letzten Jahres hätten bezahlt werden ſollen? Iſt der Zahlungsplan ſelbſt nicht durch Aufſchubtermin gemildert? Wie kann man uns danach noch der Unnachgiebigkeit bezich⸗ tigen? Wir haben nach 1871 viel mehr bezahlt, ohne den Franken zu entwerten. Wirth ſpricht davon, die Reparationen zu verwirklichen durch ein deutſch⸗franzöſiſches Abkommen. Weder der gute Wille noch die Erfindungsgabe werden auf unſerer Seite fehlen, um die Sachlieferungen zu organiſieren. Was aber Frankreich noch nützlicher iſt, das iſt die Kohle, und Deutſchland erklärt ſich außerſtande, uns die Mengen zu liefern, die es ſich zu liefern verpflichtet hat. Wenn Wirth uns ſagt, daß ihm die öffentliche Meinung Deutſchlands zum Rorwurf macht, daß er nicht die Räumung von Düſſeldorf, uhrort und Duisburg für ſeine Teilerfüllungspolik erreicht 95 110 vergißt er, daß die öffentliche franzöſiſche Meinung enfalls ihre Forderungen, und zwar ſehr gerechtfertigte, hat, awir nicht bezahlt werden. Die öffentliche franzöſiſche Mei⸗ nung würde die Räumung der Kohlenhafen nicht begreifen in einem Augenblick, wo uns droht, nicht mehr die deutſchen Kohlen, die wir brauchen, zu erhalten. Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die nationalliberale Korreſp. ſchreibt 155 Lage: Der Ernſt der La ge kann gar nicht ſtark genug geſchildert werden. Es gilt jetzt, alle kleinlichen Bedenken und Rückſichten alle Empfind⸗ ſamkeiten, Empfindungen und Gefühle hinter das eine große Ziel zurückzuſtellen, nämlich den Zerfall des Reiches 57 den Untergang des deutſchen Volkes zu verhin⸗ —— Aus dieſem Grunde fragen wir beſonders nachdrück⸗ ich, ob es die Deutſchnationalen unter den gegenwär⸗ tigen Umſtänden für eine beſonders glückliche Politik halten, neuerdings wieder Redner aufzuſtellen, die die vorhandene Er⸗ regung nur verſchärfe n und Anträge einbringen, wie im Hleußiſchen Landtag, die in ihrer ganzen Spitzigkeit und eberflüſſigkeit die rein agitatoriſchen Intereſſen nur zu deut⸗ 5 enthüllen? Die Gefahr iſt ungeheuer groß. Wenn die eutſchnationalen ſich nicht rechtzeitig beſinnen und endlich von 55 Elementen trennen, die ſie ins Unglück reißen, dann 5 9075 ſie den bürgerlichen Parteien jede gemeinſame Arbeit ihnen unmöglich, zum Unheil des Ganzen. Ein Moratoriums geſuch an die Entente. „ Berlin, 8. Juli. i ü ͤ R erlin, uli.(Von unſerem Berliner Büro. an de Cele hat ſich zu einem Moratoriumsg 755 gen auf 8 1 5 entſchloſſen, mit dem Ziel, die Barzahlun⸗ zu bek 5 angere Zeit zu verteilen, um ſo eine Atempauſe taatsſekreldt Die Verhandlungen ſind bereits im Gange. zute nach Parschiffer und Staatsſekretär Schröder ſind Parationsfomani abgereiſt, um mit den Mitgliedern der Re⸗ taatsſektrea. Pan au verhandeln. Vorausſichtlich wird ſich teiligen. amann an dieſen Verhandlungen be⸗ Nur auf dem Boden der republikaniſchen verfaſſung. Eine Erklärung der deutſchen volkspartei. Berlin, 10. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In Berlin tagte am geſtrigen Sonntag der Rei chs ausſchuß der Deutſchen Volksparteiin einer aus allen Reichs⸗ tagswahlkreiſen, wie auch von den Abeordneten des Reichs⸗ tags und des preußiſchen Landtags ſtarkbeſuchten Sitzung. Nach einem mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen Referat des Abgeordneten Dr. Streſemann nahm der Reichsausſchuß einſtimmig folgende Entſchließung an: „Der Reichsausſchuß der Deutſchen Volkspartei erhebt einmütig Nrofeſt gegen die Verhetzung unſres öffentlichen Lebens durch die Mordorganiſationen und durch Aufreizung der Mordinſtinkte. Die ſchärfſten Maßreg eln gegen ſolche Agitationen und Organiſationen finden ſeine Zu⸗ ſtimmung. Der Streit um die Frage der Staats⸗ form hat in dieſer ſchweren Not unſeres Vaterlandes zu ſchweigen. Wir ſind der Ueberzeugung, daß der Wieder ⸗ aufbau Deutſchlands nur auf dem Boden der repu⸗ blikaniſchen Verfaſſung möglich iſt, deshalb ſtimmen wir einem Schutzder Verfaſſung und der Bereitſchaft der Reichstagsfraktion zu, an dem Geſetz zum Schutz der Re⸗ publik mit zuwirken. Wir ſind mit der Annahme des Geſetzes einverſtan⸗ den, wenn ihm der Charakter eines einſeitig en Aus⸗ nahmegeſetzes genommen wird. Von der Regierung verlan⸗ gen wir, Wiederoufrichtung der Staatsautori⸗ kät gegen die Herrſchaft der Straße und erheben den ſchärfſten Einſpruch gegen die unerhörten Ausſchreitungen bei der letzten Demonſtration. Wir verwahren uns weiter gegen jede Schmähung der Vergangenheit und unſrer großen vaterländiſchen Geſchichte. Wir wollen die Reichsflagge gegen Verächtlichmachung und d ee wiſſen, aber wir wenden uns ebenſo gegen jede Beſchimpfung der ſchwarz⸗weiß⸗roten Farben, die uns nicht Farben einer Partei, ſondern Symbole der nach harten geſchichtlichen Kämpfen errungenen deutſchen Ein⸗ heit ſind. Wir haben, ungeachtet der Agitation der Deutſchnationalen Volkspartei bisher zu ihr in guten Beziehungen zu ſtehen geſucht; im Intereſſe der ſo not⸗ wenigen inneren Geſundung wenden wir uns aber gegen jede Verhetzung auch durch rechtsradikale Elemente in 1 Schärfe. Unſre Parteifreunde im Reich fordern wir auf, im Sinne dieſer Richtlinien die Politik der Partei zu führen und zu unterſtützen.“ 2 2 E Schanzer bei Poincaré. Eine zweiſtündige Anterredung. WB. Paris, 9. Juli. Der italieniſche Außenminiſter Schanzer hatte heute vormittag eine zweiſtündige Unterredung mit dem Miniſterpräſidenten Poincare. Der italieniſche Miniſter weigerte ſich irgend eine Mitteilung zu machen, jedoch glaubt die Havasagentur mitteilen zu können, daß die Verhandlungen allge⸗ meinen Charakter trugen und zu keiner Entſcheidung führten, was ſich übrigens auch aus dem kurzen Meinungsaustauſch ergebe. Es ſei nicht davon die Rede geweſen den Oberſten Rat zuſammen zu berufen. Nach dem Havasbericht geht die Meinung in offiziellen italieni⸗ ſchen Kreiſen dahin, daß in der Reparationsfrage keine Löſung herbeigeführt werden könne, bevor das in Berlin be⸗ findliche Garantiekomitee der Reparationskommiſſion ſeinen Bericht über die Finanzkontrolle erſtattet habe. Dies ſcheine auch die Anſicht zu ſein, die in den intereſſierten Kreiſen in Paris vorherrſche. Nach dem Temps findet keine weitere Unterredung zwiſchen Schanzer und Poincare ſtatt, da erſterer ſchon heute abend die Rückreiſe nach Rom angetreten habe. Die Auffaſſung in Serbien. (). Belgrad, 10. Juli. In einer Beſprechung der Lage in Deutſchland verweiſt„Samo Übrawa“ auf die internationale Ve⸗ deutung des gegenwärtigen innerpolitiſchen Konflikts zwiſchen den monarchiſtiſchen Reaktionären und der ſympathiſchen deutſchen Re⸗ 1 955 155 beſtrebt ſei, die innere Ordnung aufrechtzuer⸗ en, ie übernommenen internationalen Verpfli er Verpflichtungen loyal Die deutſchen Republikaner hätten ihr Beſtreben dokumentiert zur Erhaltung der internationalen Hanle beizutragen. Die allgemeine Billigung, 19 1 in Deutſchland als auch außerhalb ſeiner Grenzen gefunden habe, heweiſe, daß man in Deutſchland den richtigen Weg zur Verhütung des Bürgerkrieges gefunden habe. Au die⸗ ſem Wege würde die Republik die deutſche Nation retten. Der Markſturz. Franzöſiſche Gefürchtungen. (%) Frankfurt a.., 8. Juli. Ueber die Wirkung des Mark⸗ f 0 auf den franzöſiſchen Franken wird aus Paris gemeldet: Der neue Markſturz ſcheint auch diesmal wieder von De utſchland ausgegangen zu ſein. Stark dazu beigetragen hat außerdem die bisher nicht beſtätigte Meldung eines engliſchen Blar⸗ tes, wonach die deutſche Regierung das Garantielomitee bengchrich⸗ tigt haben ſoll, daß ſie nicht in der Lage ſei, die Zahlung für 15. Juli zu leiſten und daß ſie ſich genötigt ſehe, in den nächſten Tagen mit einem neuen Moratoriumsgeſuch an die Reparations⸗ kommiſſion heranzutreten. Die Befürchtungen der Pariſer Finanzkreiſe, daß auch der Franken in den neuen Markſturz mitgeriſſen werde, ſcheint ſich über⸗ raſchend ſchnell zu erfüllen. Das Lſtr. iſt geſtern um faſt 26, von 54,72 auf 56,58. der Dollar von 12,26 auf 12,69 geſtiegen. Die ſehr beträchtlichen Kündigungen engliſcher und amerikaniſcher Guthaben bei den Pariſer Banken laſſen einen weiteren Rückgang des Badiche Aeue Nachrichten welche das Geſetz zum Schutze der Republik lze Anzeigenpreiſe: die kieine Zeile mk..— ausw. Mik. 16.— Stellengeſ. u. Fam.⸗Rnz. 20⸗% Nachl. Rekl. Mk. 3z0 ausw. mk. 36. Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Cagen, Stellen.Rusgaben w. keine berantwortg.ubern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtͤrungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Riuzeigen. Auftelge durch Fernſprecher ohne Sewühr. Bildung u. Unterhaltung. Seld u. Harten. Wandern u. Neiſen. PPPPPPPTTT(TTTT Das Schutzgeſetz im Nechtsausſchuß. WB. Berlin, 8. Juli. Im 15 eeee der Geſetzentwurf zum Schutze der Republik weiterberaten. 5 tritt 5 ſachliche Beratung bemerkte Dr. Roſenfeld(UuSpg.): Der bayeriſche Volksparteiler Beyerle hat geſtern auf die Gefahren ſchwerſter Konflikte mit Bayern hingewieſen. Solche Kon⸗ flikte beſchwört Bayern ſelbſt herauf. Bayern muß endlich aufhören, das Deutſche Reich zu ſabotieren, wie dies in der Verfügung des bayeriſchen Innenminiſters geſchehen iſt, nach welcher Anordnungen des Oberreichsanwalts erſt auszuführen ſind, wenn der bayeriſche Innenminiſter ſeine Zuſtimmung erteilt hat. Dieſe Verfügung muß ofort zurückgenommen werden. 25 Der bayeriſche Geſandte Preger erklärte: Auch die preußiſche Regierung hat eine Verfügung dahin erlaſſen, daß in Zweifelsfällen Akten durch den Generalſtaatsanwalt dem preußiſchen Juſtizminiſte⸗ rium vorgelegt werden ſollen. Etwas anderes bezweckt die bayeriſche Regierung auch nicht. Sie können der bayeriſchen Regierung nicht das Recht nehmen, daß ſie ſich in derartigen Fällen, wo ſo tief in die Juſtiz⸗ und Polizeihoheit eines Landes hineingegriffen wird, daß ſie eine Kontrolle darüber ausüben will, ob die Verfügung einheitlich und den beſtehenden Beſtimmungen entſprechend vollzogen wird. Daß irgendwelche Verzögerung entſteht, iſt im jetzigen Zeitalter des eVrkehrs nicht zu befürchten. Der bayeriſche Innenminiſter ver⸗ ſicherte dem Reichsjuſtizminiſter geſtern, daß er unter Umſtänden Vollzugsanweiſungen in Erwägung ziehen werde, um den letzten Zweifel auszuräumen. Nun zu der Frage, warum Bayern der Er⸗ richtung eines Staatsgerichtshofes in der vorgeſchlagenen Form ſo ſehr widerſtrebt. Durch die Weimarer Verfaſſung ſind den Ländern die Militär⸗, Verkehrs⸗ und Finanzhoheit genommen. Nur die Ju⸗ ſtiz⸗ und Polizeihoheit ſind ihnen geblieben. Noch neulich, als der Reichspräſident in München war, erklärte er, daß nun nicht weiter in die den Ländern durch die Verfaſſung gewährleiſteten Rechte einge⸗ griffen werden ſolle. Was iſt der Staatsgerichtshof anderes, als ein Eingriff in dieſe Rechte! Autikel 105 der Verfaſſung ſagt:„Aus⸗ nahmegeſetze ſind unſtatthaft.“ Darum haben wir im Reichsrat be⸗ antragt, daß der Senat des Reichsgerichts mit der Aburteilung dieſer Vergehen betraut wird, um die Verfaſſung zu wahren. Sie ändern die Verfaſſung ab. Wir verwahren uns dagegen, daß uns die letzten Rechte der Verfaſſung, eines nach de mandern, entzogen werden. Reichsjuſtizminiſter Radbruch erklärte, daß jede Einſchrän⸗ kung des Ernennungsrechtes des Reichspräſidenten für die Zuſam⸗ menſetzung des Reichsgerichtshofes durch Einſchaltung des Reichs⸗ rates oder des Reichsgerichtspräſidenten undiskutabel ſei. Er halte dies für einer der Schickſalsfragen des Geſetzes und damit vielleicht für die politiſche Schickſalsfrage. Der Rechtsausſchuß des Reichstages genehmigte nunmehr auch mit den vom Unterausſchuß vorgenommenen Aenderungen den Pa⸗ ragraphen 2, welcher folgendermaßen lautet: Mit Gefängnis vondrei Mongten bis zu fünf Jahren wird, ſoweit nicht andere Vorſchriften eine ſchwerere Strafe androhen, beſtraft,: 1. Wer gegen die Mitglieder der republikaniſchen Regierung des Reichez oder eines Landes(unter Ausſchluß der früheren Mitglieder) eine Gewalttätigkeit begeht oder mit einem anderen verahredet, oder wer zu einer ſolchen Gewalttätigkeit auffordert oder aufwiegelt. 2. Wer einen anderen, der als Mitglied einer republikaniſchen Re⸗ gierung des Reiches oder eines Landes durch eine gegen ihn gerich⸗ tete Gewalttätigkeit getötet worden iſt, öffentlich oder in einer Ver⸗ ſammlung verleumdet oder beſchimpft. 3. Wer öffentlich oder in einer Verſammlung ein Verbrechen gegen Paragraph 1 eines began⸗ genen Hochverrats(88 81, 82 des Strafgeſetzbuches) oder Gewalt⸗ Reiches oder eines Landes begangen worden ſind, verherrlicht, aus⸗ drücklich billigt oder eine ſolche Tat belohnt oder die Tat oder einen Teilnehmer daran begrüßt(§ 258 des Strafgeſetzbuches). 4. Wer an einer geheimen oder ſtaatsfeindlichen Verbindung(88 128 und 129 des Strafgeſetzbuches) teilnimmt oder ſie durch Zuwendungen unter⸗ ſtützt, wenn die Verbindung den Zweck hat, die verfaſſungsmäßige republikaniſche Staatsform des Reiches oder eines Landes zu unter⸗ graben. In beſonders ſchweren Fällen iſt die Strafe Zuchthaus. Ne⸗ ben Freiheitsſtrafen iſt auf Geldſtrafe bis fünf Millionen Mark zu er⸗ kennen, ferner die 88 2a, 3, 4, 16a und 111. Zu der Beſtimmung, daß drei Mitglieder des Staatsgerichts⸗ hofes Reichsgerichtsräte ſein müſſen, wurde auf einen Zentrums⸗ antrag hinzugefügt, daß dieſe Mitglieder auf Vorſchlag des Reichs⸗ gerichtspräſidenten ernannt werden ſollen. Ferner wurde ein Antrag der ſozialdemokratiſchen Partei angensemen, wonach nicht die Reichsanwaltſchaft Anklagebehörde iſt, in öffentlicher Ankläger ein vom Reichsjuſtizminiſter zu ernenne Kommiſſar ſein ſoll. Die Beſtimmung, daß die Zuſtändigkeit des Staatsgerichtshofes nur auf Antrag der Landesbehörden begründet ſein ſoll, ſoweit die Handlun⸗ gen„ausſchließlich“ gegen die verfaſſungsmäßige republikaniſche Staatsform eines Landes gerichtet ſeien, wurde geſtrichen. Die 88 7, 8 und 9, welche von den verbotenen Vereini⸗ gungen handeln, wurden mit einigen Aenderungen angenommen. Ebenſo wurden die Paragraphen über die Beſchlagnahme und das Verbot von Druckſchriften im weſentlichen Text der Regierungsvor⸗ lage angenommen. Geſtrichen wurde dagegen der§ 13, der beſtimmte, daß Mitglieder der vormals landesherrlichen Familien, wenn ſie wegen einer im Geſetz bezeichneten ſtrafbaren Handlung ver⸗ urteilt worden ſind, durch Beſchluß der Reichsregierung aus dem Reichsgebiet ausgewieſen werden können. Dagegen beſchloß der Ausſchuß, in§ 14 zu beſtimmen, daß Mitgliedern vormals landes⸗ herrlicher Familien das Betreten des Reichsgebietes unterſagt oder auf beſtimmte Teile oder Orte des Reiches ihr Aufenthatl beſchränkt werden kann, wenn ſie ihren Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt im Auslande haben. Im Falle der Zuwiderhandluna können ſolche Mit⸗ glieder früherer landesherrlicher Familien durch Beſchluß der Reichs⸗ regierung aus dem Reichsgebiet ausgewieſen werden. Die Gel⸗ tungsdauer des Geſetzes zum Schutze der Republik wurde auf fünf Jachre vom Tage der Verkündigung ab, feſtgeſetzt. EJ Berlin, 10 Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Geſtern trat der Rechtsausſchuß des Reichstags zuſammen, um in zweiter Leſung beſchloſſen, den Paragraphen, der die Unterſchlagung einer Anzeige bei Kenntnis einer ſtrafbaren Vereinigung mit Zuchthaus bezw. mit Gefängnis bedroht, derart zu faſſen. daß dieſe Vorſchrift nicht nur ausgeſchloſſen bleibt bei Geiſtlichen in Anſehung deſſen, daß ihnen bei Ausübung der Seelſorge anvertraut worden iſt, ſondern, daß bei dieſer Vorſchrift auch Verwandte auf⸗ und abſteigender Linie usd Ehegatten nicht betroffen werden ſollen, wenn ſie ſich nach Kräften bemüht haben, den Täter von der Tat abzuhalten. Abgelehnt wurde ſodann ein Antrag der Linksparteien, der für dieſes Geſetz die Todesſtrafe abſchaffen wollte. Es bleibf alſo bei der Todesſtrafe. Es folgte eine Diskuſſion darüber, ob im§ 2 Abſatz 3 befind⸗ Frankenkurſes befürchten. tätigkeiten, die gegen Mitglieder der republikaniſchen Regierung des den Geſetzentwurf zum Schutz der Republik zu beraten. Es wurde liche Beſtimmung beſtehen bleiben ſoll, wonach auch derjenige mit 2. Seite. Nr. 30g. Maunheimer General-Anzeiger.(Miitag⸗Ausgabe.) Montag, den 10. Juli 1922. Gefängnis beſtraft wird, der öffeutlich einen begangenen Hoch⸗ verrat verherrlich t. Gegen Beibehaltung dieſer Stelle im Ge⸗ ſetz ſtimmte die Linke, drang aber nicht durch, ſodaß die Androhung 55 ren Handlu der Beſtrafung der Verherrlichung eines begangenen Hochverrats aim— verbl g. eibt. 8 Dr.— 2 von der Deutſchen Volkspartei beantragte, daß der Staatsgeri bei dem Reichsgericht einen beſonderen Senat erxichte, der mit der Aburteilung der in 88 1 und Lqa bezeichnenden ſce 15—— ſoll. Dieſer— 1— n, mit einer ung von 7 Miiglle von denen em Reichsgericht angehören müſſen. Entſch: dungen außerhalb der Hauptverhandlungen follen ergehen in der Zeſeßung von J Mitglie⸗ dern, von denen 1 dem Reichsgericht angehören muß. Die Mit⸗ glied er werden vom Reichspräſidenten ernannt, und zwar die Mitglieder des Reichsgerichts auf Vorſchlag des Reichs⸗ gerichtspräſidenten, die übrigen 4 Mitglieder, die die Fähigkeit zum Richteramt nicht zu haben brauchen, auf Vorſchlag des Reichs⸗ rats. Der bayriſche Geſandte v. Preger trat für den Antrag des 8 Abgeordneten Dr. Zapf von der Deutſchen Volkspartei ein. Er wies N 2 er cb g5: iarrh 8 N Krdsnofofſchajet. HBaſchkirewrepublik, Hauptſtadt Uralsk. Sre e e ſtanrepublik, Hauptſtadt Tenir⸗Chan 71 Sauptſtadt Eriwan. 23. Sozialiſtiſche Republik des 72 FVEXC00 8 NNN deſung dahin abgeändert, daß den 8 49 des Strafgeſetzbuches enthält: Wer mit einem anderen ein Hauptſtadt Moskau. 5 Jakutsk. darauf hin, wie ſehr fragbar der in erſter Leſung beſchloſſene Staats⸗ gerichtshof für Bayern ſei. Einmal, weil er in der jetzigen Form ein Ausnahmegericht darſtelle, dann aber auch, weil bei der Zu⸗ ſammenſetzung des Staatsgerichtshofs den Ländern jedes Mitwir⸗ kungsrecht verſagt ſei. Durch den Antrag Dr. Zapfs werde materiell nichts aufgegeben. Reichsjuſtizminiſter Dr. Radbruch trat für die Regierungs⸗ vorlage ein. Vor der Abſtimmung nahm der Vorſitzende, Abg. Dr. Spahn vom Zentrum das Wort, um darzutun, daß ja ſchon durch die Natur der Sache bei der Auswahl der Laienrichter auf ihre Landsmannſchaft Rückſicht genommen werden müſſe. Bei der Juſtiz ſeien ſolche Rückſichten bisher noch nicht praktiſch geworden. Aber, bei Reichspoſt und Reichseiſenbahn würden ſie ſchon längſt beſtehen. Bei der Abſtimmung wurde der Antrag Dr. Zapfs abge⸗ lehnt. Angenommen wurde ein Antrag der Linken, daß der Staats⸗ gerichtshof ſich aus 2 Mitgliedern des Reichsgerichts und aus 3 Laienrichtern zuſammenſetzen muß Damit iſt als Zweidrittelmehr⸗ heit der Laienrichter bei der Urteilsbildung gewährleiſtet. Ferner wurde ein Antrag angenommen, daß Berufsrichter am Staats⸗ gerichtshof nicht durchaus Reichsgerichtsräte zu ſein brauchen, ſon⸗ dern es können auch andre feſtangeſtellte ordentliche Richter ernannt werden. Außerdem wurde die Vorlage der erſten Leſung dahin ab⸗ geändert, daß die Anklagebehörde die Reichsanwaltſchaft ſein ſoll, nicht ein vom Reichsjuſtizminiſter ernannter Kommiſſar. Ange⸗ nommen wurde ferner ein Antrag des Abg. Wiſſel(Mehrheits⸗ ſozialdemokrat), wonach derjenige, der von dem Vorhandenſein eines verborgenen Waffenlagers, Geſchütze, Minenwerfer, Maſchinen⸗ gewehre oder einer verborgenen Maſchinenpiſtole Kenntnis hat und es unterläßt, der Behörde unverzüglich Mitteilung zu machen, ſich ſtrafbar macht. Gleichfalls angenommen wurde ein Antrag des Abgeordneten Dr. Lewi, der denjenigen unter Strafe ſtellt, der einer geheimen oder ſtaatsfeindlichen Verbindung ſich anſchließt, deren Mitglieder unbefugt Waffen beſitzen. Damit wurde die zweite Leſung über den Staatsgerichtshof abgeſchloſſen und der Ausſchuß begann die Beratungen über die Teile 3 und 4 des Geſetzentwurfs, die die verbotenen Vereini⸗ gungen und die Beſchlagnahme und das Verbot von Druckſchrif⸗ ten behandelt. Abg. Dr. Wumm(Dn.) fragte an, ob der Paragraph, wonach die Vereine, welche die Erhebung einer beſtimmten Perſon als Kron⸗ anwärter betreiben, aufgelöſt werden können, auch dann angewen⸗ det werden kann, wenn es ſich um rein im Rahmen der Verfaſſung arbeitende Propaganda handelt. Reichsminiſter des Innern Dr. Köſter antwortete, daß die Vereine, die die monarchiſtiſche Ge⸗ ſinnung und das Legitimitätsprinzip im verfaſſungsmäßi⸗ gen Rahmen pflegen, von dem Paragraphen nicht berührt werden. Wenn aber ein Verein die Erhebung einer beſtimmten Perſon zum Kronanwärter betreibe, ſo gebe der während der Zjährigen Gel⸗ tungsdauer des Geſetzes geltende Paragraph Anlaß zur Auflöſung. Sinngemäß der Verfaſſung wurde der betreffende Paragraph auch vom Ausſchuß angenommen. Im übrigen blieb bei den Geſetzes⸗ ſtellen 3 und 4 der eigentliche Text der erſten Leſung un⸗ verändert. Bei Beratung des die Mitglieder vormals landesherrlicher Fa⸗ milien behandelnden Teiles 5 des Geſetzes bemühte ſich die Linke, den in erſter Leſung geſtrichenen§8 13 wieder nach der Faſſung der urſprünglichen Regierungsvortage einzuſchalten. Die Abſtimmung hatte füw die Antragſteller keinen Erfolg.§ 13, der die vormals landesherrlichen Familienmitglieder mit Verbannung beſtraft, wenn ſie ſie ſich nach dem Geſetz ſchuldig gemacht haben, bleibt geſtrichen. Zu 8 14 erklärte Abg. Dr. Mumm, daß das verfaſſungs⸗ mäßige Reichsgericht verlezt werde, es ſich alſo hier um eine Ver⸗ fſaſſungsänderung handle. Die Abgg. Dr. Bell(Ztr.) und Dr. Schücking(Dem.) beantragten alsdann, den§ 14 ſo zu faſſen, daß Mitglieder vormals landesherrlicher Familien dann, wenn ſie ihren Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt im Ausland haben, das Betreten des Reichsgebiets unterſagt, oder auf be⸗ ſtimmte Teile oder Orte des Reichs beſchränkt werden kann, falls die Beſorgnis gerechtfertigt iſt, daß ſonſt die Republik ge⸗ fährdet wird. Außerdem ſoll an den Paragraphen noch ein zweiter Abſatz angefügt werden, der beſtimmt, daß ſede der vor⸗ bezeichneten Anordnungen mit ſchriftlichen Gründen zu verſehen und dem Betroffenen zuzuſtellen iſt. Binnen drei Wochen nach der Zuſtellung kann dann der Betroffene die Entſcheidung des Staats⸗ gerichtshofs zum Schutz der Republik anrufen. Der vorſtehende An⸗ trag des Zentrums und der Demokraten wurde angenommen. Zu den Schlußbeſtimmungen wurde die Faſſung der erſten 16a, der bekanntlich wiederum rſtellen ſoll, folgende Vorſchrift Verbrechen des Mordes ver⸗ abredet, wird ſchon W dieſer Verabredung mit Gefängnis nicht unter 1 Jahr beſtraft. Strafe iſt Zuchthaus, wenn eine Perſon aus Gründen, die in ihrer Stellung im öffentlichen Leben liegen, ermordet werden ſoll. Neben der Freiheitsſtrafe kann auch auf Geld⸗ ſtrafe bis 5 Millionen„ erkannt werden. Straffrei bleibt, wer ver bedrohten Perſon oder der Behörde von der Verabredung Kenntnis gibt, bevor der Mord begangen oder verſucht worden iſt. Hiermit war die zweite Leſung des Geſetzentwurfs beendet. Der Ausſchuß vertagte ſich in ſpäter Abendſtunde. 7 Die Neugliederung Großrußlands. Moskau, 8. Juli. Die neue amtliche Karte Rußlands iſt nun nach neunfähriger Pauſe erſchienen. Der ehemalige ruſſiſche Kaiſerſtaat heißt jetzt 1l So Föde⸗ rative Sowjetrepublik“ oder abgekürzt„R. S. F. S..“, der Staatenbund umfaßt 27 autönome Einheiten mit fol⸗ genden amtlichen Namen: 1. Ruſſiſche Sozialiſtiſche Sowjetrepublik(Großrußland), 2. Kareliſche Arbeitskommune(Karelien⸗ republit), Hauptſtadt Petroſawodsk. 3. Das autonome Komigebiet (Syrjanenrepublik), Hauptſtadt 4. Die Wotjakenrepu⸗ blik, Hauptſtadt Tſchewks. 5. Die Karysker Republik, Hauptſtadt 6. Die Tſchawaſchenrepublik, Hauptſtadt Tſche⸗ Hauptſtadt Kasnan. 8. Die 9. Die Hauptſtadt Uralsk. 10. Die Kalmückenrepublik, Hauptſtadt Urda. 11. Das Gebiet der Wolgadeutſchen, Hauptſtadt Marxſtadt an der Wolga. 12. Ukrainiſche Sozialiſtiſche Sowjetrepublik, Hauptſtadt Charkow. 13. Weißrutheniſche Sozialiſtiſche Sowjetrepublik, Haupt⸗ ſtadt Minsk. 14. Die autonome Krimrepublik, Hauptſtadt Symfe⸗ ropel. 15. Gruſiniſche Sozialiſtiſche Sowjetrepublik, Hauptſtadt Tiflis. 16. Abehaſiſche Sozialiſtiſche Republik, Hauptſtadt Suchum Kale. 17. Autonomes Tſcherkeſſengebiet, Hauptſtadt Batallpaſchinks. 18. Autonomes Kabardinengebiet, Hauptſtadt Nattſchik. 19. Auo⸗ nome Gorkirepublik, Haupſtadt Wladikawska. 20. Autonome Dege⸗ ura. 21. Aſſerbeidſchaner rmeniſche Sowjetrepublik, Fernen Oſtens, Hauptſtadt Tſchita. 24. Das autonome Jakutengebiet, Hauptſtadt 25. Die Mongoliſche Republik, Hauptſtadt Urga. 23. Bascher 7. Die Tatarenrepublik, Sowjetrepublitk, Hauptſtadt Baku. 22. Die Volfsrepublik von Shiwa. N. Die Volksrepublik von Bucharat, Das Geſetz über die Iwangsanleihe. Von Dr. Julius Curtius, M. d. R. Wir bringen nachſtehend in der Fortſetzung des Artikels eine Würdigung der Ergebniſſe, die in der erſten Leſung des 11. Reichstagsausſchuſſes erzielt worden ſind. Es iſt ein Wunder, daß die erſte Leſung des Geſetzentwurfs über die Zwangsanleihe im 11. Reichstagsausſchuß trotz der politiſchen Verwirrung ſo raſch hat durchgeführt werden können. Am Samstag, den 24. Juni, wurde der 11. Ausſchuß durch die Kunde von Ra⸗ thenaus Ermordung zerſprengt. Aber ſchon wenige Tage danach fanden ſich ſämtliche Fraktionen zur ſachlichen Arbeit wieder zuſam⸗ men. Der Wille, auf dem Boden des Kompromiſſes das Unvermeid⸗ liche zweckmäßig zu geſtalten, beherrſchte alle. Auch die deutſch⸗ nationale Volkspartei hat, nachdem ihr Antrag zur völligen Um⸗ geſtaltung der Vorlage abgelehnt war, ſich an der Ausgeſtaltung der Regierungsvorlage tatkräftig beteiligt. Die politiſche Lage wirkte nur inſofern ungünſtig auf die Aus⸗ ſchußberatungen ein, als nicht immer ſämtliche Mitglieder anweſend waren. Darunter litten vor allem zwei wichtige Abſtimmungen: Für Tarif und Freigrenze iſt infolge Fehlens von Zentrums⸗ abgeordneten die Regierungsvorlage durchgegangen und ſind ſämt⸗ liche Abänderungsanträge abgelehnt worden; ferner iſt der Antrag der Deutſchen Volkspartei, juriſtiſche Perſonen nur mit ½ der ſonſt vorgeſchriebenen Sätze zur Zeichnung zu verpflichten, durch Abweſenheit deutſchnationaler Mitglieder zu Fall gebracht worden. Die Deutſche Volkspartei hat an ihrer Marſchroute, die Grenzen des Kompromiſſes einzuhalten und innerhalb dieſes Rahmens die deutſche Wirtſchaft nach Möglichkeit zu ſchonen, feſtgehalten und da⸗ durch erhebliche Verbeſſerungen der Regierungsvorlage er⸗ zielt: 1. Auf ihren Antrag hat§ 1 der Regierungsvorlage den Zuſatz „in Höhe von 60 Milliarden“ erhalten. Die Verhandlungen hierüber waren ſchwierig und langwierig. Die Vertreter der Sozialdemo⸗ kratie hielten zunächſt zähe an ihrer Forderung feſt, daß eine volle Goldmilliarde aufkommen müſſe. Erſt als nicht nur von Aus⸗ ſchußmitgliedern, ſondern auch von den Regierungsvertretern die Gefahr von Valutaſpekulationen unabweisbar klargeſtellt worden war, verſtanden ſie ſich dazu, eine feſte Summe in Papiermark ein⸗ zuſetzen. Die Zahl von 60 Milliarden hat aber ihre Billigung nicht gefunden, obwohl dargelegt wurde, daß ſie dem durchſchnittlichen Dollarkurs in der Zeit von Ende Januar(dem Abſchluß des Sieuer⸗ kompromiſſes) bis Ende Juni(den Ausſchußberatungen) entſprach, daß die Regierung in ihrer Begründung ſich auf dieſe Zahl feſtgelegt hatte und daß das Ausland, insbeſondere das Garantiekomitee, nach Auskunft der Regierungsvertreter nur mit dieſer Summe rechnete. Die Sozialdemokratie forderte demgegenüber mindeſtens 75 Milliar⸗ den. Sie hat ſich für die zweite Leſung einen entſprechenden An⸗ trag vorbehalten. Die Forderung der Deutſchen Volkspartei, daß bei Mehraufkommen Rückerſtattungen eintreten müßten, fand allerſeits Billigung. Es war ſelbſtverſtändlich, daß umgekehrt bei Minderaufkommen Nachzahlungen vorgeſehen werden mußten. 2. Die Hauptforderung der Wirtſchaft ging dahin, daß nicht die ganze Anleiheſumme im Kalenderjahr 1922 eingefordert werden dürfe. Dies machte eine vpöllige Umgeſtaltung der Regie⸗ rungsvorlage hinſichtlich Vorauszeichnung u. endgültiger Zeichnung notwendig. Wenn es ſchließlich erreicht iſt, daß die Voreinſchätzung beſeitigt iſt und Pflichtzeichnung und Zahlung erſt in den erſten zwei Monaten 1923 fällig werden, ſo iſt das nicht zuletzt der Deut⸗ ſchen Volkspartei zu danken, die durch ihre Anträge eine Breſche in das ſtarre Syſtem der Regierungsvorlage geſchlagen hat. Zu dieſem Ergebnis trug ferner der Verſtändigungsvorſchlag des Abgeordneten Dr. Becker bei, als Normalzahlung diejenige vom 1. November 1922 einzuſetzen, für Vorauszahlungen einen Diskont, für Nach⸗ zahlungen eine Zinspflicht von je 1 Prozent pro Monat vorzuſehen. Es iſt zu hoffen, daß durch Anreiz und Nachteile einerſeits, Begren⸗ zung der Pflichtzahlung auf den 28. Februar 1923 andererſeits eine gleichmäßige Verteilung der Zahlungen auf die Zwangsanleihe in den nächſten 7 Monaten erreicht wird. 3. Eine beſondere Ausſtattung der Anleihe, als ſie die Regierung volſchlug, haben wir mit unſeren Anträgen erreicht, die eine apro⸗ zentige Verzinſung für die erſten fünf Jahre nach Ablauf ber zins⸗ loſen Periode und eine Sprozentige für die Reſtzeit und ferner eine Iprozentige ſtatt prozentige jährliche Amortiſation gewährleiſten u. die zu der Klarſtellung durch einen Vertreter der Reichsbank geführt haben, daß die Zwangsanleihe hinſichtlich der Beleihung und der Annahme zur Sicherheitsleiſtung ebenſo behandelt wird wie ſonſtige Reichsanleihen. 4. Dem Verlangen der geſamten Wirtſchaft, die Bewertungs⸗ richtlinien zu§ 15 des Vermögensſteuergeſetzes rechtzeitig bekannt⸗ zugeben, iſt die Regierung nachgekommen. Sie hat einen Entwurf von Richtlinien vorgelegt, der in einem Unterausſchuß durchberaten und erheblich verbeſſert worden iſt. Das Ergebnis dieſer Verhand⸗ lungen wird demnächſt durch den Ausſchußbericht und ſpäter durch Veröffentlichung der Richtlinien allgemein zugänglich gemacht wer⸗ den. Wichtig iſt vor allem, daß für Wertpapiere nicht 7 Prozent der Kurswerte vom 28. April angeſetzt werden, ein Stichtag, der ſich als beſonders ungünſtig herausgeſtellt hat, ſondern daß der Durchſchnitt der Kurſe am 30. Juni 1920, 1921 und 1922 genommen werden wird. ſchen dem vorausgezeichneten Zwangsanleihebetrag und des end⸗ gültig zu zeichnenden Betrages entſprach nicht dem Wunſche der Deutſchen Volkspartei. Sie hat ſich für die zweite Leſung vorbe⸗ halten, das Mißverhältnis zwiſchen dieſer, letzten Endes doch Straf⸗ charatker tragenden Beſtimmung und den allgemeinen ſteuerlichen Strafbeſtimmungen zu beſeitigen. Im übrigen iſt nach der Neuregelung der. Vorauszeichnung und endgültigen Zeichnung die Forderung der Abgabe nicht mehr ſo drückend und unerhört, wie nach der Regierungsvorlage. In der zweiten Leſung können vielleicht noch weitere Verbeſſerungen durchgeführt werden. Im Ganzen kann man von der erſten Leſung ſagen, daß ſie den Geſetzentwurf in die Schran⸗ ken des Steuerkompromiſſes zurückgeführt und für die Wirtſchaft erträglicher geſtaltet hat, als die Regierung vorſchlug. Aber ein Ergebnis der erſten Leſung wird unter keinen Umſtänden die Billi⸗ gung der Deutſchen Volkspartei finden. Sie hatte beantragt, in einem Schlußparagraphen ausdrücklich feſtzulegen, daß der Zweck der Zwangsanleihe lediglich die Abdeckung von Verbindlichkeiten ſein dürfe, die das Reich für Sachleiſtungen aus dem Friedensvertrag von Verſailles und den auf Grund dieſes Vertrages abgeſchloſſenen Ueber⸗ einkommen zu zahlen hat. Bei den Kompromißverhandlungen ſind alle Beteiligten hierüber einig geweſen, insbeſondere haben auch die Vertreter der Sozialdemokratie wiederholt betont, daß der Zweck der Zwangsanleihe die Finanzierung der Sachleiſtungen ſein müſſe. Un⸗ begreiflicherweiſe iſt der Antrag der Deutſchen Volkspartei gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und des Zentrums abge⸗ lehnt worden, nachdem die Regierung in völliger Abweichung ihres Standpunktes bei den Kompromißverhandlungen das Aufkommen der Zwangsanleihe für die Ausführung des Friedensvertrags über⸗ haupt in Anſpruch nehmen zu wollen erklärt hatte. Der Abgeordnete Dr. Becker hat nach dieſer Abſtimmung erklärt, daß, wenn ſie nicht rückgängig gemacht werde, die Deutſche Volkspartei den Geſetzent⸗ wurf über die Zwangsanleihe ahlehnen würde. Die Einforderung einer Abgabe bei erheblichen Differenzen zwi⸗ Gewiſſen Beſtrebungen gegenüber, die im Geſamtzuſammenhang der Beratungen des 11. Ausſchuſſes über die 3 Vorlagen: Zwangs⸗ anleihe, Reviſion der Erbſchaftsſteuer, Novelle zum Einkommen⸗ ſteuergeſetz, immer wieder von neuem auftauchen werden, ſei zum Schluß die Notwendigkeit der Ablehnung der Zwangsanleihe durch die Deutſche Volkspartei auch für den Fall betont, daß die Reviſion des Erbſchaftsſteuergeſetzes durch irgendwelche Umſtände nicht gleich⸗ zeitig verabſchiedet werden könnte. Die Not der Preſſe. TIl. Karlsruhe, 8. Juli. Wie dem badiſchen Staatsminiſterium aus Berlin mitgeteilt wird, haben die Reichsratsausſchüſſe geſtern die Regierungsvorlage zur Behebung der Not der Preſſe angenom⸗ men, mit der Aenderung, daß der Beitrag(Artikel 3) auf 2½ pro Tauſend erhöht wird. Das Geſetz iſt befriſtet bis zum Jahresſchluß 1923. Die Abgabe von Holz iſt wegen überwiegender techni⸗ ſcher Schwierigkeiten trotz Widerſpruchs des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſteriums abgelehnt worden. Auch der badiſche Antrag auf Be⸗ ſchränkung der Hilfe für die kleineren und mittleren Zeitungen wurde gegen die Stimmen Badens, Württembergs, Preußens und Mecklen⸗ burgs abgelehnt. Oberſchleſien. WB. Oppeln, 8. Juli. Heute vormittag iſt die Regierungs⸗ gewalt an die deutſchen Vertreter übergeben worden. Darauf ſind die Mitglieder der interalliierten Kommiſſion Lerond, de Marztini und Stuart abgereiſt. Deutſches Reich. Die Nenderung des Erbſchaftsſteuergeſetzes. WB. Berlin, 8. Juli. Im Steuerausſchuß des Reichstages iſt die erſte Leſung des Geſetzentwurfs zur Aenderung des Erb⸗ ſchaftsſteuergeſetzes beendet worden. Es wurde der Tarif des Antrages Herold(.) angenommen. Danach beträgt die Erbſchaftsſteuer für die Steuerklaſſe 1 vier Prozent, 2 fünf Prozent, 3 ſechs Prozent, 4 acht Prozent und 5 zwölf Prozent. Der Steuerſatz erhöht ſich, wenn der Wert des Erwerbes 100 000 Mark überſteigt, um 10 Prozent bis zum Betrage von drei Millionen und darüber hinaus bis zu einem Geſamtanfall von fünf Millionen für weitere 400 000 Mark um je 20 Prozent. Es wurde ein weiterer Antrag Herold angenommen, der Härten beim Uebergang von einer Steuer⸗ ſtufe in die nächſthöhere vermeiden will. Hierauf trat der Ausſchuß in die Beratung des Antrages Criſpien(USP.) auf Abänderung des Einkommenſteuergeſetzes ein. Soldmann(USP.) begründete den Antrag und erklärte ſich mit der Zehnprozentgrenze auf 100 000 Mark einverſtanden. Erhöhung der Julage für Unfallrentner. Die Rentenzulagen in der Unfallverſicherung, welche erſt mit Reichsgeſetz vom 28. Dezember 1921(.⸗G.⸗Bl. 1922 S. 7) grundſätzlich neu geregelt wurden, haben nunmehr neuer⸗ dings durch ein Geſetz vom 3. Juni 1922(.⸗G.⸗Bl. S. 506) eine Erweiterung des Kreiſes der Berechtigten ſowie eine weſent⸗ liche Erhöhung erfahren. Während bisher nur Verletztrenten mit 50 oder mehr v. H. der Vollrente mit Zulage ausgeſtattet waren, gilt dies nunmehr ſchon von Verletztrenten von mindeſtens 33 v. H. der Vollrente. Die Zulage beſteht nach wie vor in dem Betrag, den die Rente hinter dem Betrag zurückbleibt, den ſie hätte, wenn ſie nach einem im Geſetz näyer feſtgelegten Jahresarbeitsverdienſt berechnet würde, ſog. erhöhte Rente. Dieſe angenommenen Jahres⸗ arbeitsverdienſte, welche die Berechnungsgrundlage für die erhöhte Rente bilden, wurden nunmebr bedeutend heraufgeſetzt. Die neuen erhöhten Zulagen ſind für die Zeit nach dem 30. Juni 1922 zu gewähren. ONB. Auf der Suche nach den Mördern Rathenaus. WB. Madrid, 8. Juli. Wie das„ABC“ aus Vigo meldet, iſt der Dampfer, der hier zwei elegant gekleidete Perſonen landete, von denen man vermutet, daß ſie an der Ermordung Ra⸗ thenaus beteiligt ſind, aus Hamburg gekommen. die beiden Verhafteten wurden von einer Abteilung bewaffneter Matro⸗ ſen als Gefangene nach der Kaſerne gebracht. Der Miniſter des Innern hat, wie das Blatt weiter hört, eine amtliche Nachricht darüber noch nicht erhalten. Wie Wolffs Telegr.⸗Büro erfährt, iſt über den Vorfall an Berliner amtlichen Stellen noch nichts bekannt. Die Unterſuchung der politiſchen Mordanſchläge. Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie eine hieſige Korreſpondenz mitteilt, iſt inzwiſchen von Düſſeldorf der In⸗ genieur Kauerß in Berlin eingetroffen, um hier gründlich verhört zu werden. Er gibt zu, den Kreiſen anzugehören, aus denen die politiſchen Anſchläge hervorgegangen ſind. Von dem Plan, Rathenau zu ermorden, hätte er freilich keine Kenntni⸗ gehabt. Aus Oldenburg iſt inzwiſchen der Buchhändler Albert Grenz hierher gebracht worden, der dort eine antiſemitiſche Ver⸗ lagsbuchhandlung betreibt und die Triebfeder bei dem Anſchlag auf Harden geweſen ſein ſoll. Grenz hat zugegeben, Weichardt zu dem Anſchlag auf Harden veranlaßt zu haben, allerdings auf An⸗ regung von anderen auswärtigen Stellen. Die Unterſuchungen dehnen ſich üher das ganze R eich aus. Alle Verhafteten werden nach Berlin gebracht. Es befinden ſich zurzeit hier etwa 30 Per⸗ ſonen in Haft. Zu ihnen gehören Karl Tilleſſen und Manfred v. Killinger, von denen feſtſteht, daß ſie wußten, daß gegen Rathenau ein Anſchlag geplant war. „Eine internationale Mordorganiſation“. Berlin, 10. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) In der„Roten Fahne“ veröffentlicht unter der dreiſten Ueberſchrift„Eine inter⸗ nationale Mordorganiſation“ Herr Karl Radek einen Leitaufſatz, in dem er ſich bemüht, nachzuweiſen, daß der Reichskommiſſar Weiß⸗ mann, den dieſer tüchtige Kenner deutſcher Verhältniſſe Oberſt Weiß⸗ mann nennt, in engſter Geſchäftsverbindung mit den ruſſiſchen Monarchiſten ſtände. Man wird dies wohl als eine unerträgliche Einmiſchung in die deutſchen Verhältniſſe bezeichnen dürfen. Der 11. Auguſt. Berlin, 10. Juli.(Priv.⸗Tel.) Dem Vorwürts zufolge iſt der Antrag der Koalitionsparteien auf Schaffung eines National⸗ Feiertages mit folgendem Wortlaut dem Reichstag zugegangen: § 1. Nationalfeiertag des deutſchen Volkes iſt der Verfaſ⸗ ſungstag 11. Auguſt. Er iſt ſtaatlich anerkannter Feiertag im Sinne des§ 139 der Reichsverfaſſung. § 2. An dem Nationalfeiertag ſind im Gebiete des deutſchen Reiches alle öffentlichen Gebäude in den Reichsfarben zu beflaggen und in allen Schulen für Schüler und Lehrer verbindliche und der Bedeutung des Tages entſprechende Feiern zu veranſtalten. Letzte Meldungen. Unruheſchäden vom Fall Lenard. ONB. Heidelberg, 7. Jult. Entgegen übertriebenen anderen Meldungen teilt die Univerſität Heidelberg mit, daß der Schaden an Gebäuden und Einrichtungsgegenſtänden des Phyſikan⸗ ſchen Inſtituts, wie durch die Baubehörde feſtgeſtellt worden iſt, höchſtens 3000 Mark beträgt. Waſſerſchäden ſeien nicht entſtanden. 1* WB. Paris, 8. Juli. Miniſterpräſident Poincaré hat dem Büro der Kammer einen Geſetzentwurf unterbreitet, der das inter? nationale, in Dresden abgeſchloſſene Abkommen zwiſchen Frankreich, Belgien, England. Italien, der Tſchecho⸗Slowakei und Deutſchl über die Schiffahrt auf der internationaßiſterten Elbe beſtätigt. ———— — * 2 5* — * 3 3 Schmerbeck⸗Karlsruhe erſtattete Tätigkeitsbericht gab ein Bild Montag, den 10. Zun 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 30g. Wirtſchaftliche Fragen. Die Teuerung im Juni. en, 7. Juli. Nach den Erhebungen des Statiſtiſchen Reichs⸗ Fun iſt di en Aufwand an Ernährung, Heizung, Beleuchtung und Woh⸗ ſchnitt d enberechnete Inderziffer für die Lebenshaltungskoſten im Durch⸗ 1 le Stelg. Monats Juni auf 3779 geſtiegen gegenüber 3462 im Monat Mai. al. Ofe ang deträgt demnach.2 Proz. gegen 9 Proz. vom Aprii zum die Geſ Ernährungskoſten erhöhten ſich in ungefähr gleichem Maße wie rungskaſten fusgagen(um.4 Proz.). Die Reichsinderziffer für die Ernäh⸗ nelten ſtellt ſich im Durchſchnit des Monats Juni auf 5119. Pretserbößteigerurg der Lebenshaltungskoſten iſt hauptſächlich durch weſentliche ſacht. öhungen für Nährmittel Fleiſch, Fette, Zucker, Eier und Milch verur⸗ word ch die Brennſtoffe ſowie Gas und Elektrizität ſind überall teurer ge⸗ Preiſe Andererſeits haben ſich die in den Vormonaten beſonders ſtark im e geſtiegenen Kartoffeln(aſter Ernte) in der Berichtszeit überall weſent⸗ luiunarenge Die erheblichen Preiserhöhungen infolge der neuerlichen Va⸗ 70 a ſclechterung kommen in der Indexziffer für Juni noch nicht zum Aus⸗ ſtürt In den mitileren und kleineren Slädten zeigt ſich diesmal meiſt ein erer Fortſchritt der Teuerung als in den Großſtädten. Die badiſch· ſchweizeriſchen Oberrheinverhandlungen. 9 Tll. Heidelberg, 10. Juli. Wie wir bereits meldeten, tagten in en letzten Tagen in Heidelberg die Vertreter Badens und der weiz in der Frage der Oberrheinkraftwerke und der Schiffbar⸗ machung des Oberrheins zwiſchen Konſtanz und Baſel. Die Ver⸗ bandlungen bezogen ſich hauptſächlich auf die Feſtſtellung der Ver⸗ eihungsurkunden für die Rheinkraftwerke bei Niederſchwörſtadt, Do⸗ — und Reckingen, für welche das waſſerpolizeiliche Verfahren im miſſion iſt. Der Inhalt dieſer Urkunden wurde ſowohl von der Kom⸗ —— als auch unter Anhörung der Vertreter der Geſuchſteller ein⸗ — erörtert. Die Grundlagen für die Finanzierung der genann⸗ en Werke und die Bearbeitung der Einzelentwürfe ſind nunmehr gegeben. Im Zuſammenhang mit der Bodenſeeregulierung befaßte ſich dann die Kommiſſion, wie geſagt, mit der Schiffbar⸗ machung des Oberrheins zwiſchen Baſel und Konſtanz. Hier⸗ 25 war ein eingehender Vorſchlag für die an die künftige Schiffahrts⸗ Aud b ſtellenden Anforderungen von badiſcher Seite ausgearbeitet und der Kommiſſion vorgelegt worden. Auch hier wurde Ueber⸗ über die Wege und Grundlagen zur Löſung dieſer Frage * Tu. Pforzheim, 10. Juli. Der Streik der Maurer Bau⸗ Hilfsarbeiter iſt nach eintägiger Dauer wieder bei 9 Es wurde eine Vereinbarung für den Monat Juli erreicht, wonach die gelernten Bauarbeiter 38.0 und 2 Facharbeterzulage und die Hilfsarbeiter 33.50„ für die Stunde erhalten. Städtiſche Nachrichten. 35. verbandstag des Keichsverbandes deutſcher Schloſſer⸗Innungen in Mannheim. Vom 8. bis 11. Juli tagt in unſerer Stadt der von Delegierten aller deutſchen Gaue beſuchte 35. Verbandstag deutſcher Schloſſer⸗ znungen. Dem Reichsverbandstag ging am Samstga der Lan⸗ desverbandstag voraus, der von dem Vorſitzenden, Schloſſer⸗ meiſter Daler⸗Karlsruhe geleitet wurde. Der von Geſchäftsführer der vielſeitigen und erfolgreichen Arbeit de 0 8 Verbandes, beſonders auf berechnudiete des Lehrlings⸗ und Tarifvertragsweſens, der Unkoſten⸗ bungen 91 der Bekämpfung der ſog. Schwarzarbeit und der Beſtre⸗ glieder. Erzielung wirtſchaftlicher Vorteile für die Verbandsmit⸗ Eine längere Ausſprach 5 5 5 2 e knüpfte ſich an die Frage der Er⸗ * der 3fandtehrzeit Dem Antrag auf obligakeriſche Einfſh⸗ ſchle der 3 Kjährigen Lehrzeit wurde einſtimmig zugeſtimmt. Be⸗ ber ſen wurde weiter der Haushaltplan für 1922%, die Erhöhung er Verbandsbeiträge und die Eintragung des Verbandes in das Ver⸗ einsregiſter. Als Ta gungsort für den badiſchen Landesverbands⸗ tag 1923 wurde Baden⸗ Bad 1 gewählt. 5 In der Wandelhalle des Roſengartens, in dem die Verhandlun⸗ gen ſtattfinden, iſt eine gutbeſchickte Fachausſtellung eingerich⸗ tet, aus der ſich die Leiſtungsfähigkeit Mannheimer Firmen auf dem Gebiete der Baubeſchläge, Werkzeuge, Werkzeugmaſchinen, Schlöſſer, ürſchließer, autogene Schweißanlagen, Schweißbrenner, Acetnlen⸗ gasapvarate uſw. ergibt. Es ſind an der Ausſtellung beteiligt: Ber⸗ thold Bock, A. F. Droſſel,„Hera“, Landsberger u. Co., H. Hommel, K. G. Lang u. Adam, Mich. Lißberger, Adolf Pfeiffer, Joſeph Pfeiffer, Eckrich u. Schwarz, Hirſch Schuſter, Fröhlich u. Zivi. Den Ausſtel⸗ lungskojen ſind Fachleute beigegeben, die den Intereſſenten die Fabri⸗ machf wfi eine Anordnung, von der recht fleißig Gebrauch ge⸗ Das Begrüßungsbankett fand abends im Ballhaus ſtatt. Die Mannheimer Innung hatte ein reichhaltiges Programm zuſammengeſtellt, welches mit einem Marſch er Kapelle Becker eröffnet wurde. Nach einem vom Obermeiſter der freien Schloſſerinnung Mannheim, Bieber, verfaßten Feſt⸗ gruß. der allgemein geſungen wurde, hielt dieſer ſeine Begrüßungs⸗ anſprache. Er wünſchte, daß ſich die auswärtigen Tagungsteil⸗ nehmer in Mannheim wohlfühlen möchten. Mit gutgeſchulter, reiner Sopranſtimme trug hierauf Frl. Guſti Bieber einige Lieder vor, die mit großem Beifall aufgenommen wurden. Für die auswär⸗ National⸗Theater Mannheim. Iidelio. Herr Felix gederer, der ideli rer, geſtern Beethovens Fidelio zum in Mannheim leitete, perläßt uns wirklich. Er geht unummſikdirektor nach Saarbrücken und erhält die lang⸗ 5 wir ab zängige Stellung. Wer ſein Nachfolger ſein wird, We 1170 nicht Es kommen in jedem Fall zwei neue Kapell⸗ de feſten gleicher Zeit an unſere Opernbühne, und wir verlieren n 5 re ertoireſicheren Führer, der uns in den Zeiten der 5 leteubreiſen von Artur Bodanzky und Wilhelm 3——5— r durch alle Not geholfen hat. Wenige werden eee bedeutet, wie oft Herr Lederer ſich zurückgeſetzt ühlen mußte, wie ſehr er gelitten haben muß unter dem Druck 8 Verhältniſſe. Heute, bevor die Scheideſtunde nahet, dürfen 525 baher, der allgemeinen Indifferenz gegenüber, Felir Lederers Muftage in Erinnerung bringen Zwölf Jahre hat er unſerem uſikleben angehört. Als Muſiker von Geſchmack, Kultur und Stil 90 er in den muſikaliſchen Sonntag⸗Morgenſtunden(den(Ma⸗ —— en“) Symphonien von Haydn, Mozart, Beethoven, Mendels⸗ ohn und Schumann, im„Muſikvereln“ Händels Samſon und waßdns Jahreszeiten, in den„Akademien“ Brahms. Ich er⸗ 0 ne hier nur die von mir in Vertretung beſprochenen Konzert⸗ Oberde⸗ auf meine früheren Urteile mich kurzerhand beziehend. Am 50 ernpult war es namentlich Wagner, den uns Felix Lederer: mdele 0 70 Ring— „Dieſer Stil hatte zwei Ausgangspunkte, die Prager ik⸗ Nge des Deutſchböhmen und Jugenderinnerung an Felit —— mochten internationale Einflüſſe(Puccini) und überlieferte Neuelaftnmonheiten kommen. Es gab aber unter Felix Lederers haben iſtudierungen ſolche, bei denen ihm alle Vorbilder gefehlt die Gürte ehrt alſo den Muſtker Lederer, daß er Mozarts Titus nenswenan und die Muſik zum„Schauſpieldirektor in ſo aner⸗ ee l vorgeführt hat. Seine überlegene„Direktions⸗ Felig Nedebe ſeine muſikaliſchen Vorzüge zuſammengenommen, war doch mehr als ein„Routinier“! Und wenn wir den zu laſſen. 1. ſo werden wir eine gewiſſe ſlawiſche Art, ſich oaten, mit ein⸗ 55 wir das Pflichtgefühl über alles ſetzen und naus, meng 18 nen müſſen. Denn niemand kann über ſich ſelbſt Fealen, ſo 15 Manach ſemeg beten Haſtungen 58 0 Lederer einen beden, Mannheimer Jahrzehnt 1912—1922 für „ber ichätzun 5 eutenden Saldo⸗Vortrag. Wenn wir endlich JBodanzkys— die ich niemals geteilt habe— n zurückgewie Nibelungen in würdigem Stil ver⸗ L tigen Gäſte ſprach der Verbandsvorſtand Dahlheim⸗Leipzig der Mannheimer Innung für die herzliche Aufnahme ſeinen Dank aus. Mit ſehr gut vorgetragenen Liedern für Bariton überraſchte Schloſſermeiſtr Overbeck⸗Dortmund, dem ſeine Kollegen lebhaften Beifall ſpendeten. Die Damenriege des Turnvereins 1846 führte Keulenübungen und einen Reigen vor, die durch ihre Anmut und genaue Ausführung angenehm in die Erſcheinung traten. Opern⸗ ſänger Hugo Voiſin ließ dann in dem Vortrag Pfälzer Mund⸗ artgedichte ſeinem Humor di Zügel ſchießen. Er fand ebenſo wie ſpäter mit ſeinen Liedern zur Jaute eine dankbare Zuhörerſchaft. Die Tanzvorführungen der Kinder der Ballettſchule des National⸗ theaters unter Leitung von Frl. Aenni Häns fanden ſo großen Anklang, daß der Schluß des Tanzes wiederholt werden mußte. Nach einem weiteren gemeinſamen Lied und einigen Muſikſtücken fand das Begrüßungsbankett ſeinen Abſchluß. Ein Tanz ſchloß ſich an. Der Reichsverbands!ag des Reichsverbands deutſcher Schloſſer⸗Innungen wurde am Sonn⸗ tag Vormittag 11 Uhr im Muſenſaal des Roſengartens eröffnet. Ein Sopranſolo„Halleluja“ von Hummel mit Orgelbegleitung, ge⸗ ſungen von Frl G. Bieber, leitete die Veranſtaltung ein. Dies⸗ mal kam die reine, prächtige Stimme der Sängerin noch mehr zur Geltung wie am Sonntag Abend beim Bankett. Hierauf hieß der Obermeiſter der Innung Mannheim, Bieber, ſämtliche Anweſen⸗ den willkommen. Er gab einen kurzen geſchichtlichen Abriß der Stadt Mannheim und wies auf die Bedeutung dieſer Stadt gerade für das Handwerk hin. Beſonders den Vertretern aus Schleſien, Danzig und dem Saargebiet widmete er herzliche Worte der Be⸗ grüßung. Nach ihm ergriff der Verbandsvorſitzende Dahlheim⸗ Leipzia das Wort. Er hieß die Vertreter von Staat, Stadt und ſonſtigen Körperſchaften willkommen. Beſonders in der heutigen ſchweren Zeit könne nur Einigkeit vorwärts bringen. Nicht Kampf der deutſchen Volksgenoſſen untereinander, nicht Verbreiterung der Klaſſengegenſätze ſeien der Eutwicklung dienlich, ſondern nur ein Zuſammenſtehen aller Volksgenoſſen zu gemeinſamer Arbeit könne wieder einen Aufſchwung bringen. Mit dem Wunſch auf einen glücklichen Verlauf der Tagung ſchloß der Verbandsvorſitzende ſeine Ausführungen. Nach ihm ſprachen die Vertreter von Staat, Stadt. Handwerks⸗ und Handelskammer ihren Dank für die Einladung und ihre Wünſche für die Weiterentwicklung des Schloſſerhandwerks aus. ber das deut indwerk beim Wiederaufbau der deulſchen 1 8 Wel'wirtſchaft darauf der Generalſekretär vom Reichsverband des deutſchen Er ging auf die augenblickliche Lage Deutſchlands ein, das durch ſchwerſte Kriſen bedroht ſei. Daß das Ausland das Vertrauen zu Deutſchland langſam verliere, zeige die Aufwärtsbewegung der fremden Deviſen, beſonders das ſprung⸗ hafte Anſchwellen des Dollars. Trotz Friedensſchluß hätte Deutſch⸗ land keinen Frieden erhalten. Es ſei immer tiefer ins Elend ge⸗ raten, da es unmöglich ſei, die Laſten, die ihm auferlegt ſeien, zu tragen. Das zeige auch das neueſte Moratoriumsgeſuch an die Entente. Es ſei jetzt höchſte Zeit, Deutſchland zu helfen, da ſonſt ganz Europa in Mitleidenſchaft gezogen werde. Bei der Entente müſſe endlich einmal die Vernunft Platz greifen. Er kam dann auf den Rathenau⸗Mord zu ſprechen, der im Ausland, beſonders in Ame⸗ rika, eine ungeheure Wirkung gehabt habe. Unverſtändlich ſei es, daß ein Volk nach einem ſolch ſchrecklichen Niederbruch nicht endlich zur Einſicht zurückkehre. Die nächſte Zeit werde zeigen, ob Deutſchland wieder emporkommen könne, oder ob es durch die inner⸗ politiſche Lage ganz zerfallen werde. Eine Reichstagsauflöſung ſtehe bevor, manche Kreiſe wollten verſuchen, hieraus Kapital zu ſchlagen. Gerade das Handwerk müſſe mithelfen, daß kein Durcheinander ein⸗ trete. Helfen alle Volksglieder, gleich welchen Berufs und welcher Anſchauung, zuſammen, dann ſei auch ein Aufſchwung wieder mög⸗ lich. Nur gemeinſame Arbeit könne aufbauen helfen. Der Redner kam dann auf die Steuerpolitik zu ſprechen. Jeder müſſe zur Auf⸗ bringung der Laſten beitragen. Das Handwerk müſſe ſich iedoch wehren, daß nicht die Subſtanz des Wirtſchaftskörpers angegriffen werde. Der Handwerker könne feſtſtellen, daß er läglich ärmer werde, Er müſſe ſofortige Bezahlung verlangen, da die langen Friſten nur Verluſte bringen. Gine Beſſerung der Lage könne nur durch Arbeit aus dem deutſchen Volk heraus ſelbſt kommen. Hier werde nur die Nat den Maſſen eine andere Anſicht wie die heutige aufzwingen können. Nach einem verlorenen Kriege müſſe man ſich den Verhältniſſen anvaſſen und nicht das verlangen, was früher in höchſter Blüte des Wirtſchaftslebens möglich war. Nur Steigerung der Produktion könne das Wirtſchaftsleben wieder heben. Nur das, was Wert ſchaffe, bringe Nutzen und nicht die ſo leicht gedruckten Papierſcheine. Die deutſche Ausfuhr betrage ungefähr des Friedens. Heute iſt die Mark geſunken, die Einfuhr überſteigt weit die Ausfuhr; dies ſei ein Beweis, daß nur die Erzeugung von Gütern Abhilfe ſchaffen könne. Die Du rch⸗ führung des Achtſtundentags habe geradezu verhee⸗ rend gewirkt. Auf dieſe Weiſe könne die Produktion nicht ge⸗ hoben werden. Das Handwerk und die Induſtrie dürfen in der Ar⸗ beitszeit nicht gleichmäßig behandelt werden, da beim Handwerk die Verhäftniſſe anders liegen. Die Entwicklung der Dinge in Deutſch⸗ land ſollte auch der Induſtrie zu denken geben, etwas mehr an die Menſchen zu denken als früher. Zum Wiederaufbau Deutſchlands gehören verantwortungsvolle Menſchen, die durch ernſte Arbeit dazu erzogen wurden. Das Eingreifen der Gewerkſchaften im Lehrlingsweſen müſſe ſen werden. Auf m Gebiet Frau Anna Wolf⸗Ortner möge dem Montags⸗Raum⸗ mangel vergeben, wenn ich nur eine kleine Skizze geben kann. Anna Ortner begann ihre Bühnenlaufbahn in Troppau, und als Al⸗ tiſt in. Hofrat Rainer Simons, der Leiter der Wiener Volks⸗ oper(in jungen Jahren ſelbſt Sänger, Schüler von Julius Stock⸗ hauſen), erkannte die falſche Einſtellung und brachte die junge ſchöne Grazerin an ſeine Oper, wo er ſie allmählich in das rechte Fahrwaſſer herüberholte. Sa ntuzza zeigte als erſte Probe, wie richtig der erfahrene Thegtermann gerechnet hatte. Aber umſtudie⸗ ren“ iſt nicht ſo einfach. Und als Anna Ortner nach Mann heim kam, gab man ihr, ſtatt ſie allmählich in die höheren Lagen Anzuführen, ſogle ich die höchſtliegenden Partien: Rezia(Oberon), Senta, Aida! Die betrübenden Folgen ließen denn auch nicht lange 91 15 warten, und nun gab„man“ die Sängerin verloren. Opern⸗ Dilet antismus. Aber Anna Ortner fand die rechte Hilfe; in⸗ mit dem Kapellmeiſter Dr. Alfred Wolf— 1 8 8 Geſangskapellmeiſter— vollzog ſie, den ihr Fidelio ſind heute Leiſtungen von hohem Rang: di Baee ee mit der großen Anna 925 19 5 85 Siee G Ich ſtellte dieſe Diagnoſe bereits bald nach dem 9 7997 99 und erſah in Anna Ortner die Tauridiſche Iphi⸗ er Zukunft. Die Folge war, daß„man“ dieſe bedeutſame Oluck⸗Partie einer anderen Sängerin übergab. Wir alle wiſſen daß dieſe dolengarten Aöhigenie ein großer Hereinfall geweſen iſt— er den gs⸗ſtrigen Fidelio⸗Abend nur wenige Worte Unſere reichen Gaben bedacht, mit Begeiſterung gefeiert, 580 Dankesworte, Herr Lederer bekam einen großen ranz, den er dem Orcheſter widmete, und die oft vermißte ee Publikums war ſogleich vorhanden. Vor zwanzig Beifal hätte man auch ſogleich nach Marzellinas Arie lebhaften geſpendet, und mit Recht. Aber die neue„Kultur“ leidet 1 8 eichen nicht; ſo müſſen wir alſo an dieſer Stelle dem Gaſte un— Beifall geben. Fräulein Eliſabeth May vom Landestheater 7 75 raunſchweig, im Beſitze ſchöner lyriſcher Sopranmittel, groß 195 ſchlant gewachſen— wie für die Agathen, Annen und Gabrie⸗ en, erwies ſich als gebildete Sängerin warmer Emnyfindung und als gewandte Darſtellerin. Sie ſah auch recht vorteilhaft aus in ihrer friſchen Jugend und natürlichen Anmut. Es fragt ſich alſo nur, ob dies Gaſtſpiel eine Aushilfe bedeutet, oder ob die Inten⸗ danz ernſte Abſichten hat! A. Bl. 8 Thealernachricht. Die am Samstag wegen Stomſperre ab⸗ geſagte Aufführung des„Jeremias“ wird Mittwoch nachgeholt. 2 nte r ſcha 4 1 Reben, Jo 85 die Re abhold, die richtige Bilanz Heute findet die Erſtaufführung ſtatt. ſei das Handwerk ſelbſt in der Lage. Jede ſoziale Fürſorge und jede Sozialpolitik hänge vom Ertrag der Wirt⸗ ſchaft ab. Zuerſt müſſe die Wirtſchaft ertragsfähig gemacht wer⸗ den, dann könne auch die Sozialpolitik ausgebaut werden. Der Beamtenſtand dürfe nicht anwachſen, ſondern müſſe einge⸗ ſchränkt werden. In Deutſchland herrſche z. Zt. ein Egoismus, ſo kraß, wie er noch nie geherrſcht habe. Mit einer ſolchen Auf⸗ faſſung könne Deutſchland nie wieder hochkommen. Das Handwerk habe ſich von dieſer Bewegung nicht erfaſſen laſſen. Bei der Schaffung einer deutſchen Wirtſchaftsordnung dürfe die freiwirtſchaftliche Entwicklung nicht zu weit gehen, es müßten Grenzen gezogen erden; das Verſtändnis der einzelnen Fach⸗ und Berufsgruppen müſſe aufrecht erhalten werden. Erdroſſelungs⸗ politik müſſe entſchieden abgewehrt werden; man dürfe ſich nicht durch Verträge an die Induſtrie binden laſſen. Das Handwerk müſſe als gleichberechtigtes Glied im Wirtſchaftsleben gelten, es dürfe nicht von anderen Wirtſchaftszweigen in Abhängigkeit ge⸗ raten. Das Genoſſenſchaftsweſen in beruflicher Hinſicht beim Handwerk ſei unbedingt auszubauen. Sei im Handwerk der Drang vorhanden, dieſer Berufsgenoſſenſchaft anzugehören, dann werde es auch möglich ſein, das Handwerk über die ſchwerſte Zeit hinwegzubringen. Von der fortſchreitenden Verarmung Deutſch⸗ lands werde das Handwerk beſonders ſchwer betroffen, da es einer der Hauptverſorger des Inlandsbedarfs ſei. Schwere Kriſen wer⸗ den noch eintreten, die zeigen werden, ob eine Erholung des Wirt⸗ ſchaftslebens wieder möglich ſein wird. Größeren Betrieben werde es ſchwerer ſein, ſich durchzuhalten, als die kleineren Betriebe, in denen wenig Kapital ſteckt. Für das Handwerk müſſe Abſatz im Aus⸗ land geſucht werden. Der Redner kam dann noch auf das Stellen von Arbeitern in den zerſtörten Gebieten von Frankreich und Bel⸗ gien zu ſprechen. Frankreich beſonders verſuche die Zeichen des Krieges möglichſt lange beſtehen zu laſſen. Er ſtreifte dann kurz die Verhältniſſe im Oſten, die es vielleicht Deutſchland ermöglichten, ſich dort durch Arbeit zu erhoſen. Der Vertrag von Rapallo habe alle Mißverſtändniſſe zwiſchen Deutſchland und Rußland be⸗ ſeitigt. In Rußland müſſe vor allem die Landwirtſchaft wieder aufgebaut werden; hierzu ſei ganz beſonders das Hand⸗ werk berufen, durch Lieſerung landwirtſchaftlicher Geräte in beſter Ausführung. Nur durch Qualitätsarbeit ſei der Weltmarkt zu er⸗ obern. Das deutſche Handwerk müſſe ſich auch in der Weltwirkſchaft einen Platz erobern. Die Ausführungen des Redners wurden mit ſtarkem Beifall augenommen. Hierauf folgte der Vortrag von Franke⸗Leipzig übern Arbeitzbeſchaffung durch Beteiligung an Meſſen und fonſtigen Aus⸗ ſtellungen auf der Grundlage genoſſenſchaftlichen Zuſammenſchluſſes. Er ging in kurzen Ausführungen auf die Zeit von 1914 zurück, die er als„die gute, alte Zeit“ bezeichnete. Der Konkurrenzkampf im Handwerk ſei damals ſchwer geweſen, mancher Betrieb ſei nicht vorwärts gekommen. Es ſei heute eine Hauptforderung, den Kon⸗ kurrenzkampf einzuſchränken. Vor dem Kriege ſeien die deutſchen Qualitätserzeugniſſe überall vertreten geweſen. Beſonders die In⸗ hätten für Nachwuchs an brauchbaren Arbeitskräften ge⸗ ſergt. Ueberhaupt ſei der Erfolg der unermüdlichen Arbeit der Innungen für das Handwerk ſtets von größtem Wert geweſen. Längere Ausführungen widmete der Redner dann den Konſum⸗ vereinen und der Entwicklung des Genoſſenſchaftsweſens. Er empfahl auch die Beſchickung der Meſſen und Ausſtellungen für die Erzeugniſſe des Handwerks. Gerade die Leipziger Meſſe ſei haupt⸗ ſächlich dagu berufen, dem Auslande die Qualitätsware des Hand⸗ werks vorzuführen. Nur Qualitätsware erfülle den Werbezweck und rege zum Kaufen an. Die Koſten für die Beſchickung der Meſſen von Seiten des Handwerks müßten durch einen Garantie⸗ fonds geſichert werden. Die Meſſen trügen viel dazu bei, das Ver⸗ ſtändnis unter dem Handwerk zu fördern. Utke⸗Berlin ging näher auf die Ausführungen des General⸗ ſekretärs Hermann ein. Auch er empfahl die Schaffung von Or⸗ Impfindliche Hliße können Continental⸗Absätze undSohlen nicht entbehren. Der Gang wird sicher und elastisch; weite Strecken können ohne vorzeitige Ermüdung zurückgelegt werden. Viel haltbarer und billiger als Leder. Der Name„Continental“ bürgt für Qualität. Absäfze and Sohlen Erhältlich bei jedem Schuhmacher. e Abhilfe zu ſchaffen, ihrer prachtvollen Stimmittel. Ihre Iſolde und ſ Lilm⸗Kundſchau. Mannheimer Lichthpiele. Sch. Im Aniontheater erzielt gegenwärtig die Filmgröße Henn Po rten in dem Luſtſpiel⸗Fünfakter„Sie und die 3“ einen großen Heiterkeitserfolg. Wir haben mit Recht immer darüber geklagt, daß die deutſchen Filmluſtſpiele mit den ausländiſehen Erzeugniſſen, vor allem den franzöſiſchen und amerikaniſchen nicht konkurrieren können, weil ſie den Ton, der die Muſik macht“ nicht zu treffen wiſſen.„Sie und die“, eine von Max Jungk und Julius Urgiß bearbeitete Begebenheit, macht eine rühmliche Ausnahme. Die Situationskomik, die die fünf Akte durchraſt, 70 unwiderſtehlich komiſch, teilweiſe von ſo großer Wirkung, daß ſelbſt derjenige, der nicht leicht zum Lachen zu bringen iſt, unwillkürlich von dem allgemeinen Heiterkeitsſturm mit fortgeriſſen wird. Die Handlung erhebt auf Logik nicht viel An⸗ pruch. Die Filmdiva Lia Lona, die in Schieberfee, einem Seebade, allen Männern die Köpfe verdreht, wird in Anklagezuſtand verſetzt, weil ſie auf der Heimfahrt im 55 die Notleine ge⸗ zogen hat. Anſtatt die geringe Geldſtrafe, die ihr in einer ausge⸗ zeichnet geſpielten Gerichtsverhandlung aufgebrummt wird, zu zahlen, läßt ſie ſich einſperren, im Intereſſe eines Films, in dem ſie die Hauptrolle ſpielt, wie ſich ſchließlich herausſtellt. Am drolligſten ſind die Szenen in dem„fidelen Gefängnis“, in dem Lia Lona ganz un⸗ glaubliche Verwirrungen anrichtet. Mehr ſei nicht verraten. Man muß ſich den Blödſinn ſelbſt anſehen. Henny Porten ſpielt die Film⸗ diva mit dem entzückenden Charme, den wir⸗ ſeit jeher an ihr ſchätzen. Die anderen Hauptrollen ſind ebenfalls ſehr gut beſetzt. Man ſieht viele originelle Typen, ſelbſt im Enſemble. Der bekannte Spielleiter E. A Dupont hat dafür geſorgt, daß die Handlung im Blitzzugtempo abgewickelt wird Manchmal wird hierin des Guten zuviel getan. Aber im allgemeinen iſt die Schnelligkeit ſo geſchickt abgeſtimmt, daß ſie viel zu dem Geſumterfolg beiträgt. Ausſtattung und Photographie ſind ebenfalls lobenswert. Ein zweites vorzüg⸗ liches Luſtſpiel trägt auf das wirkungsvollſte zur Bereicherung des Programms bei. d. Zm Palaſttheater läuft zur Zeit ein äußerſt ſpannendes Film⸗ werk, das ſih„Der Gang durch die Hölle“ betitelt Es iſt auch tat⸗ ächlich ein Gang durch die Hötle, der ſich uns hier darbietet, ein Dahinfliegen durch Abgründe der Großſtadt Die Lebensgeſhichte eines Schauſpielers zieht vor unſeren Augen norüber, der vom Snick⸗ ſal auf die Bahn des Verbrechens geführt wird. Einmal Ge⸗ ſängnisluft gekoſtet, gelingt es ihm nicht mehr, aus den Armen des Verbrechens ſich loszuwinden. Wenn der Schluß auch etmas reichlich ſentimental ausklingt, und dem Stück nicht ſehr zum Vortefl ge⸗ 4. Seife. Nr. 309. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Montag, den 10. Juli 1922. ganiſationen zum Schutze des Handwerks. Es müſſe ein Reichs⸗ wirtſchaftsrat gegründet werden, in den auch Handwerks⸗ vertreter entſandt werden ſollten. Ebenſo ſeien Genoſſenſchaften zu bilden; das ſei ein zwingendes Bedürfnis. Weitere Redner ſprachen ebenfalls noch zu den verſchiedenen Punkten der beiden rorangegangenen Referate. Regierungsrat Bucerius⸗Karlsruhe ſprach dann über Technik und Betriebswirkſchaft im Schloſſerhandwerk Der Redner ging davon aus, daß das Arbeitsverfahren von vornherein zergliedert werden müſſe, wie es am zweckmäßigſten durchgeführt werden könne. Auch die Kalkulation ſpiele eine große Rolle. An Beiſpielen wurde verſucht, die Sache praktiſch darzu⸗ ſtellen. Es ſei immer ſo, daß alles Material, das in die Werkſtatt komme, auch wieder vorhanden ſein müſſe, ſei es als Abfall, ſei es als fertige Ware. Der Abfall müſſe wieder verwertet werden, da dadurch viel geſpart werde. Der Redner berührte dann die Eig⸗ nungsprüfung für die verſchiedenen Berufe, die wertvolle Aufſchlüſſe über die Verwendbarkeit der jungen Leute gebe. Längere Aus⸗ führungen widmete Regierungsrat Bucerius der Verwendung der Arbeitsmaſchinen. Hier könnte ſehr viel geſpart werden durch rich⸗ tige Beobachtung und Die von viel Verſtändnis für das Handwerk zeugende Rede fand lebhaften Anklang. Nachdem dann noch einſtimmig der Beitritt des Reichsverban⸗ des als Mitglied des Forſchungsinſtituts für rationelle Betriebs⸗ führung Karlsruhe beſchloſſen worden war, wurde die Verſammlung kurz nach 3 Uhr auf Montag vormittag 9 Uhr vertagt.--. Dder Anſchlag auf das Mannheimer volkshaus. Die von der Staatsanwaltſchaft geführten Ermittelungen über die Urheber und Täter des Sprengſtoffanſchlages auf das Mannheimer Gewerkſchaftshaus haben ergeben, daß der Beſitzer des in der Toi⸗ lette gefundenen Zwickers als Täter nicht in Frage kommt. Er nahm an der Schneider⸗ und Schuhmacherverſammlung im Gewerkſchafts⸗ haus teil und befand ſich, als die Exploſion erfolgte, gerade auf der Toilette. Durch die gewaltige Luftdruckerſchütterung wurde er zu Boden geſchleudert und verletzt, wobei er ſeinen Zwicker verlor. Da er verletzt war, konnte er am ſelben Abend den Zwicker nicht mehr ſuchen. Angaben über den Täter konnte er nicht machen, obwohl er ſich in nächſter Nähe des Exploſionsherdes befand.— Die noch in derſelben Nacht verhafteten zwei Angehörigen der nationalſozialiſti⸗ ſchen Partei wurden wieder auf freien Fuß geſetzt, da ſie ihr Alibi nachweiſen konnten und auch eine Hausſuchung keinerlei belaſtendes Material ergab. Von der Unterſuchungsbehörde wird zur Zeit eine große Fülle von Mitteilungen, die über das Attentat und die mutmaßlichen Täter eingegangen ſind, gewiſſenhaft geprüft. Erſt am Freitag iſt eine neue Anzeige eingelaufen, die auf eine neue Spur hinweiſt und die, wenn ſie ſich als richtig erweiſt, zu wichtigen Feſtſtellungen führen kann. Näheres darüber kann jedoch, um den Gang der Unterſuchung nicht zu ſtören, nach nicht mitgeteilt werden. Die Abräumung des Schuttes erfolgte unter Aufſicht des bekannten Gerichtschemikers Dr. Popp⸗Frankfurt, um die Splitter des Sprengkörpers zu fin⸗ ben. Es ſind auch eine Anzahl dieſer Splitter gefunden worden, die zur Zeit von Dr. Popp unterſucht werden. Das Ergebnis dieſer Unterſuchung ſteht noch nicht feſt. Ein empörender Vorfall, der in der Bürgerſchaft allgemeine Entrüſtung erregte und viel beſprochen wurde, trug ſich Frei tag abend zu. Der„Jer⸗Club“, bekanntlich eine ausgeſprochen geſellige Vereinigung ohne jeden politiſchen Anſtrich, hielt in ſeinem eigenen Lokal in der„Fechtſchule in C 1 ſeinen zwangloſen Bier⸗ abend mit humoriſtiſchen und geſanglichen Vorträgen ab, der jeden erſten Freitag im Monat ſtattfindet. Das Lokal trug den üblichen Schmuck mit Büſten, Fürſtenbildern, alten Waffen und Fahnen. Als ein altes Mitglied des Klubs, Herr Hugo Voiſin vom National⸗ theater, aus dem„Evangelimann“„Selig ſind, die an Verfolgung leiden“ ſang, drang eine Schar Kommuniſten in das Lokal ein und forderte die Entfernung der Fürſtenbilder und der ſonſtigen an die monarchiſche Zeit erinnernden Dekorationsgegenſtände. Dem Wunſche wurde ohne Widerſtand Folge geleiſtet. Als die Teilnehmer an der Veranſtaltung dann den Heimweg antreten wollten, mußten ſie durch die im Hausgang und auf der Straße ſich aufhaltenden Ruheſtörer, die ſich inzwiſchen mit Knütteln bewaffnet hatten, Spießruten laufen und wurden dabei mehr oder weniger ſchwer mißhandelt. So wurde Herrn Bäckermeiſter Kaufmann der Arm ausgerenkt. Mehrere Herren wurden durch Meſſerſtiche verletzt. Mehrere Polizeibeamte, die die Mißhandelten in Schutz nehmen wollten, vermochten nichts auszurichten. Unter den Ruheſtörern befand ſich auch der Führer der kommuniſtiſchen Partei, Stadtrat Kuhlen. Man wird ſich an⸗ geſichts dieſes Vorfalles fragen: Iſt denn der friedliche Bürger, der in keiner Weiſe daran denkt, die Anhänger irgend einer politiſchen Richtung zu provozieren, pöllig vogelfrei? Was am Freitag dem „2er⸗Club“ paſſierte, kann jeder geſelligen Vereinigung zuſtoßen. Wir erwarten, daß der Vorfall den Behörden, denen der Schutz des Staatsbürgers obliegt, Veranlaſſung geben wird, energiſche Schritte zu unternehmen, damit ſich derartige Ausſchreitungen nicht wieder⸗ holen. „Fabrikbrand. Geſtern nachmittag brach in der Suberitfabrik auf der Rheinau Feuer aus Die um.16 alarmierte Berufsfeuer⸗ wehr fand bei ihrem Eintreffen die Freiwillige Feuerwehr Rheinau, die mit Arbeitern der Fabrik das Feuer bekämpfte, bereits in voller Tätigkeit. Nach einſtündiger Tätigkeit konnte der Löſchzug wieder abrücken. Der entſtandene Schaden wird auf etwa 150 000 M. geſchätzt. Aus dem Lande. + Emmendingen, 10. Jult. Die in der Nähe des Bahnhofer gelegene Brauerei von Lambertbrannte bis auf die Grundmauern nieder. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. + Konſtanz. 10. Juli. Die bei dem Unglück auf dem Spitznadel⸗ weiher bei Salemertrunkenen Perſonen ſind nunmehr feſt⸗ 5 da die Leichen geländet wurden. Es handelt ſich um den Utspächter Götz, deſſen 13jähr. Sohn, den Praktikanten Schö p⸗ pele aus Bretzingen, ſowie den 21jährigen Dienſtknecht Owe ausz Meßkirch. —̃̃—r5—— reicht, ſo vermag dieſes doch durch geſchickte ſzeniſche Wirkung, ge⸗ ſchmackvolle Ausſtattung und vor allem durch das ſeelenvolle Spiel Otto Gebührs den Beſucher 8 feſſeln.— Als Luſtſpielbeigabe wird„Der Yankee⸗Duddler aus Steffldorf“ gekurbelt. —U— Die Kammerlichtſpiele zeigen z. Zt. im Film„Joſhi⸗ warg“ die Liebesſtadt der Japaner. Ein europäiſcher Profeſſor Dr. Bell iſt ſtudienhalber in Japan. Er entdeckt nach langen Verſuchen ein Gegengift gegen ein tötlich wirkendes japaniſches Gift. Er wird dadurch den Japanern, die mit dem Gift unbequeme Perſonen be⸗ ſeitigen, gefährlich. Bei einem Beſuch in der Liebesſtadt hat er Ge⸗ legenheit, die Wirkung ſeines Gegengiftes an dem ſchönſten japani⸗ ſchen Freudenmädchen zu erproben. Dieſes hat ſich ſelbſt vergiftet, wird aber durch das Serum Dr. Bells gerettet. Inzwiſchen muß Dr. Bell nach Europa, da ein hoher Staatsbeamter unter bedenklichen Anzeichen erkrankt iſt. Man ſtellt Vergiftung mittels des japaniſchen Giftes feſt. Dr. Bell will helfen wird aber ſelbſt auf einem Bankett vergiftet. Er wird nur dadurch gerettet, daß der Staatsmann ſtirbt und er das Serum für ſich verwenden kann. Das Heilmittel war ihm inzwiſchen von einem japaniſchen Arzt, der ſich ſpäter ſelbſt rich⸗ tet, geſtohlen worden. Dr. Bell kehrt wieder nach Japan zurück, findet nach langem Suchen wieder das von ihm gerettete Freuden⸗ mädchen, das, nachdem es von ihm aus einem brennenden Hauſe gerettet worden war, ſein Weib wird. Die einzelnen Bilder ſind ſehr gut, ohne überladen zu ſein. Die Hauptdarſteller Sadjah Gezza und Peter Arnolds zeigen glänzende Mimik. Das amerikaniſche Filmſchauſpiel„Das entſchleierte Bild“ vervollſtändigt das, Programm. Hier heiratet ein reicher Amerikaner zum zweiten Mare a verſchiedener Konflikte mit ſeiner zweiten Frau glücklich. Sportliche Kundſchau. Mannheimer Sommer⸗pferderennen. Der Pferdezucht⸗Verein Seckenheim, der am Samstag und Sonntag zum erſtenmale auf der Mannheimer Renn⸗ bahn ſeine alljährlichen Rennen veranſtaltete, darf mit dem Erfolg des zweitägigen Meetings zufrieden ſein. Der Beſuch übertraf ebenſo die Erwartungen, wie der Umſatz am Totaliſator. Am Samstag war es ein wenig zu heiß. Umſo idealer geſtaltete ſich das Wetter am Sonntag. Man mußte nach der regneriſchen Nacht und dem nicht minder regneriſchen Vormittag die ſchlimmſten Be⸗ fürchtungen für den Nachmittag hegen. Wider Erwarten klärte ſich der Himmel immer mehr auf. Nur zu Beginn der Rennen mußten vorübergehend die Regenſchirme aufgeſpannt werden. Dann aber geſtaltete ſich das Wetter geradezu ideal. Der Regen, der auch dem etwas zu trockenen Geläuf die nötige Elaſtizität gab, hatte die ſom⸗ merliche Schwüle des Vortages völlig verſcheucht. Es war nicht zu kühl und nicht zu heiß. ſodaß ſich der Aufenthalt auf dem Renn⸗ platze diesmal zu einem wirklichen Genuß geſtaltete, der durch den in prachtvoller Klarheit und Farbenfreudigkeit ſich präſentierenden landſchaftlichen Rahmen weſentlich geſteigert wurde. Mit dem Sport, der an beiden Tagen geboten wurde, konnten ſelbſt diejenigen zufrieden ſein, die gewöhnt ſind, hohe Anſprüche zu ſtellen. Die Leiſtungen ginger weit über den Rahmen hinaus, der bei landwirtſchaftlichen Rennen gezogen werden darf. Die Felder waren durchweg gut, zumteil ſehr ſtark beſetzt. Es wurde auch ſehr flott geritten. Mancher Endkampf hätte den Vollblutrennen Ehre gemacht. Viel Intereſſe wurde dem Trabreiten, einer völligen Neuheit für Mannheim, entgegengebracht. An beiden Tagen feierte hier Herrn Marx'„Flottweg“ Triumphe. Der Wallach erwies ſich als ein Klaſſepferd, das ſeine Konkurrenten weit hinter ſich ließ und ſelbſt dann noch mit Leichtigkeit ſiegte, als die übrigen mit 200 Meter Vorgabe ſtarteten Schwere Unfälle ſind an beiden Tagen erfreulicherweiſe nicht vorgekommen. Am Samstag ſtürzte im„Preis von Mannheim“ Ph. Wirthwein bei Aufgalopp mit Ph. Hacks Ella und brach das linke Schlüſſelbein. Gefährlicher ſah der Sturz im geſtrigen letzten Rennen aus. Kurz nach dem Start ſtürzte Reiter H. Hack und mußte bewußtlos vom Platze getragen werden. Der Bahnarzt ſtellte zwei Geſichtsverletzungen und eine leichte Gehirnerſchütterung feſt. Nachteil ge Folgen wird der Sturz nicht haben. Der techniſche Apparat klappte geſtern vor⸗ züglich. Man hatte aus den Unzulänglichkeiten, die am Samstag zutage traten, ſchnell gelernt. Ein beſonderes Verdienſt um die ſehr befriedigende Durchführung des Meetings hat ſich Herr Direktor Hohl erworben, dem die Geſamtleiutng unterſtand. Nach dem alle Erwartungen übertreffenden Erfolg darf man damit rechnen, daß die Mannheimer Sommer⸗Pferder ennen zu einer ſtändigen Einrich⸗ tung werden. Nachſtehend der Verlauf der beiden Tage: Erſter Tag. 1. Eröffnungsrennen. Galopprellen für Halbblutpferde. Ehren⸗ —— dem ſiegenden Reiter und 6000 Mark; hiervon 2500 Mark em erſten, 1500 Mark dem zweiten, 1000 Mark dem dritten, 600 Mark dem vierten, 400 Mk. dem fünften Pferde. Diſtanz 1450 Mtr 1. Volz's Bouna, 2. Platz's Wanderer, 3. Hartmanns Fiasko, 4. Eders Morgenſtern. Ferner liefen: Ninifee, Fanny, Miranda und Saxo. Tot. Sieg: 18:10; Pl. 15, 28, 26:10. Bouna und Wanderer machen das Rennen unter ſich aus. 2. Juchkrennen. Galoppreiten für Halbblutpferde. Ehrenpreis dem Beſitzer des ſiegenden Pferdes und 5000 Mark; hiervon 2000 Mark dem erſten, 1200 Mark dem zweiten, 800 Mark dem dritten, 500 Mark dem vierten, 400 Mark dem fünften Pferde. Diſtanz 1000 Meter. 1. Hauck's Waldteufel(H. Hauck), 2. Beſts Kitty, 3. Haucks Amanda, 4. Hacks Lieſel. Ferner liefen: Lotte, Saphyr. Tot. Sieg: 11:10; Pl.: 12, 12:10. Vom Start weg zieht ſich das Feld ſofort auseinander. Waldteufel führt, gefolgt von Kitty und Amanda, die anderen Pferde liegen weiter zurück. Beim Bogen rückt Kitty zu Waldteufel auf und kann ſogar eine Kopflänge gut machen. Kurz vor dem Ziel wird Waldteufel vorgeworfen; er entſcheidet da⸗ Rennen für ſich. Amanda hatte bei etwas längerer Entfernung Kitty noch abgefangen, mußte ſich aber mit dem dritten Platze begnügen. Die anderen Pferde konnten in die Entſcheidung nicht eingreifen. 3. Preis von der Pfalz. Galoppreiten für Halbblulpferde. Ehrenpreis dem Beſitzer des ſiegenden Pferdes und 6000 Mark; hier⸗ von 2500 Mark dem erſten, 1500 Mark dem zweiten, 1000 Mark dem dritten, 600 Mark dem vierten, 400 Mark, dem fünften Pferde. Diſtanz 1450 Meter. 1. Pfeibelmanns Lydia(Renkhard), 2. Beſts Perle, 3. Chriſtmanns Zufall. Ferner liefen: Lieſel, Saxo und Hal⸗ lunke. Tot Sieg: 29:10: Pl. 13, 12:10. Lydia führt zuſammen mit Perle von Anfang an, ſichert ſich dann einen geringen Vorſprung und gewinnt mit Naſenlänge. Zufall als drittes Pferd konnte den beiden erſten nie gefährlich werden. 4. Preis vom Neckar. Trabreiten für Halbblutpferde. Ehren⸗ preis dem ſiegenden Reiter, geſtiftet von Herrn Schowalter, Roſen⸗ hof und 5000 Mark; hiervon 2000 Mark dem erſten, 1200 Mark den zweiten, 800 Mark dem dritten, 600 Mark dem vierten, 400 Mark dem fünften Pferde. Diſtanz 2400 Meter. 1. Flottweg(Schepp), 2. Voglers Ruto, 3. Mattils Bella, 4. Preis Lieſel. Ferner liefen: Ella, Wanda, Lola, Ludwina, Alo, Paſcha, Freia, Knoſpe. Tot Sieg: 15:10; Pl. 11, 13, 12:10. Flottweg machte ſeinem Namen alle Ehre. Er trabte das Rennen unangefochten nach Hauſe. In weiten Ab⸗ ſtänden folgten die anderen Pferde. 5. Preis von Seckenheim. Galoppreiten für Halbblutpferde. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter, geſtiftet vom Pferdezuchtverein Seckenheim und 5000 Mark: hiervon 2000 Mark dem erſten, 1200 Marf dem zweiten. 800 Mark dem dritten, 600 Mark dem vierten, 400 Mark dem fünften Pferde. Diſtanz 1000 Meter. 1. Dörrs Oskar(G. Elſer), 2. Hacks Fanny, 3. Platz Lieſa und Backs Fanny totes Rennen. Ferner liefen: Minka, Lola. Hans, Lieſel. Ludolph, Stella. Rollof, Gazelle. Max und Mari. Tat. Sieg: 20:10: Pl. 14, 16. 35, 37:10. Nach einigen Fehſſtarts zieht der ganze Rudel auf die Reiſe. Oskar ſichert ſich die Führung und gewinnt überlegen. Um die Plätze harter Kampf; Fanny wird knapp zweiter vor Lieſa und Backs Fanny, die ſich um den dritten Platz ein totes Rennen liefern. 6. Preis von Mannheim. Hürdenrennen. Ehrenpreis dem ſie⸗ genden Reiter, geſtiftet vom Verkehrsverein Mannheim und 8000 Mark; hiervon 3500 Mark dem erſten, 2000 Mark dem zweiten, 1200 Mark dem dritten, 800 Mark dem vierten. 500 Mark dem fünften Pferde. Diſtanz 2400 Meter. 1. Haucks Amanda(H. Hauck), 2. Olga, 3. Platz's Wanderer. Ferner liefen: Fiasko, Ella. Miranda und Morgenſtern. Tot. Sieg: 19:10; Pl. 11, 12. 20:10. Beim Ver⸗ ſuchſpringen über die Hürde ſtürzt Ella, der Reiter wird verletzt. Nachdem das Pferd einen anderen Reiter erhalten hatte, werden die Pferde weggeſchickt. Zuerſt führt Olga hart bedrängt von Aman⸗ da. Die letzte Hürde wird zugleich genommen. Auch hier ſiegte die beſſere Reitkunſt Haucks mit einer Länge, indem er Olga davon ging. 7. Alt-Herren-Reiten. Galoppreiten für Herren über 40 Jahre. Ehrenpreis jedem Reiter, dem ſiegenden Reiter vom Badiſchen Renn⸗ verein Mannheim geſtifteter Ehrenpreis. Diſtanz 1000 Meter. 1. Fleckſteins Hallunke(Beſ.), 2. Gropps Max, 3. Kornblume. Fer⸗ ner liefen: Pilot, Karlchen, Lola, Hans, Minka und Lydia. Tot. Sieg: 56:10; Pl. 22, 69, 25:10. Die Alten lieferten das ſchönſte Rennen des Tages. Das Feld ſchließt ſich, nachdem es auseinander zu fallen drohte, wieder zuſammen. Um die Plätze gibt es harten Kampf, je⸗ doch gewinnt Hallunke ſicher. Zweiter Tag. 5 1. Preis vom Waldhof. Galoppreiten für 4jährige und ältere Halbblutpferde im Beſitze von badiſchen Landwirten. Diſtanz 1450 Meter. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter, geſtitfet vom Halbblut⸗ züchterverband und 6000.; hiervon 2500 dem erſten, 1500 M. dem zweiten, 1000 M. dem dritten, 600 M. dem vierten, 400 M. dem fünften Pferde. Es liefen 6 Pferde. 1. Karl Martin Volz' 5j..⸗ St. Bonna, 73 Kg.(Beſ.), 2. K. Platz' a. ſchwbr. W. Wanderer, 70% Kg.(Hch. Hack), 3. W. Hartmann's a. ſchwbr. W. Fiasko, 70 Kg.(A. Hartmann), 4. Edlers Morgenſtern, 68 Kg.(M. Söllner), 5. A. Treibers 3ſ. ſchwbr. St. Freia, 65 Kg.(H. Karl). Ferner Lieſa, 2 L. Hals.%½ L.— Zeit:.51.— Tot.: Sieg 15:10; Platz 11, 11, 14:10. 2. Preis vom Wörtel. Galoppreiten für 4jährige und ältere Halbblutpferde aus Baden, Heſſen und der Pfalz. Diſtanz 10⁰⁰ Meter. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter, geſtiftet von der Edinger Aktienbrauerei und 5000.; hiervon 2000 M. dem erſten, 1200 M. dem zweiten, 800 M dem dritten, 600 M. dem vierten, 400 M. dem fünften Pferde. Es liefen 9 Pferde. 1. M. Kreutzers a. ſchwbr. St. Lieſel, 65 Kg.(Hch Hauck), 2. A. Preis“ a. br. W. Saxo, 67 Kg.(Gg. Elſer), 3. P. Gropps 5j. ſchwwr. W. Max, 70 Kg. (A. Gropp), 4. C. Ferraras a. dbr. W. Hans, 68 Kg.(A. Hand⸗ rich), 5. L. Münchs d. br. St. Miranda, 65 Kg(J. Münch). Ferner Karlchen, Fanny, Stella, Rollof.— 3.,., 2 L.— Zeit: 1,1295.— Tot.: Sieg 17:10; Platz 12, 13, 15:10. 3. Preis vom Odenwald Trabreiten für Zjährige und ältere Halbblutpferde aus Baden, Heſſen und der Pfalz. Diſtanz 2400 Meter. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter und 5000.; hlervon 2000 M. dem erſten, 1200 M. dem zweiten, 800 M. dem dritten, 600 M. dem vierten und 400 M. dem fünften Pferde. Es liefen 10 Pferde. 1. Theodor Marx' a. br. W. Flottweg, 67½ Kg., (Schott) 2. Chr. Voglers 5j..⸗W. Ruto, 69%½ Kg.(M. Söllner), 3. Arth. Mattils a. br. St. Bella, 78 Kg.(Beſ.), 4. W. Bühlers a. ſchwbr. W. Elegant, 73 Kg.(Beſ.), 5. Hch. Hacks a. ſchwbr. St. Minka, 70 Kg.(Beſitzer). Ferner Lola, Lieſel, Jonathan, Wanda, Lieſel, Paſcha.— 30., 12., 5 L.— Zeit: 5,1526.— Tot.: Sieg 10:10; Platz 13, 15, 17.10. 4 4. Preis von der Haardt. Galoppreiten für Z3jährige und ältere Halbblutpferde aus Baden, Heſſen und der Pfalz. iſtanz 1450 Meter. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter und 6000.; hiervon 2500 M. dem erſten, 1500 M. dem zweiten, 1000 M. dem dritten. 600 M. dem vierten, 400 M. dem fünften Pferde. Es liefen 6 Pferde. 1. A. Beſts 4j. br. St. Perle, 66 Kg.(E. Beſt), 2. Dr. Pfeibelmanns 5j..⸗St. Lydia 70 Kg.(Renkhardt), 3. J. Hauck's Zj. .⸗St. Amanda, 59 Kg.(Hch. Hauck), 4. K. M. Volz' a..⸗St. Bonna, 68 Kg.(Beſ.) Ferner Ninife, Fanny.— 2., 4., Kopf. — Zeit: 1,20.— Tot.: Sieg 27:10; Platz 16, 15:10. 5. Preis von Neuoſtheim. Galoppreiten für 2⸗ und Zjährige Halbblutpferde aus Baden, Heſſen und der Pfalz. Diſtanz 1000 m. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter und 5000„; hiervon 2000 4 dem erſten, 1200 dem zweiten, 800 dem dritten, 600 dem vierten, 400„ dem fünften Pferde. Es liefen 5 Pferde. 1. Haucks 2..⸗H. Waldteufel, 61 Kg.(Hch. Hauck); 2. E. Beſts 3j. Sch.⸗St. Kitty, 63 Kg.(Beſ.); 3. Phil. Hacks 3j. br. St. Lieſel, 74 Kg.(Beſ.); 4. Phil. Hacks 3j. br. St. Lotte, 59 Kg(Boxheimer). Ferner: Saphir.— 5., 8 L.— Zeit: 1,16. Tot.: Sieg. 6. eneee Trabreiten für Zuchtſtuten des Pferdezuchtvereins Seckenheim. Ehrenpreis dem ſiegenden Rei⸗ ter, geſtiftet vom Landw. Bezirksverein Mannheim, und 3000 4; hiervon 1000% dem erſten, 800 ½ dem zweiten, 500 1 dem dritten, 400„ dem vierten und 300/ dem fünften Pferde. Diſtanz 2400 m. Es liefen 12 Pferde. 1. Albert Treibers 5j. ſchwbr. St. Freia, 61.5 Kg.(H. Karl); 2. Gg. Zahns a. ſchwör. St. Lud⸗ wina, 65 Kg.(A. Zahn); 3. Phil. Hoerners ſchw. St. Knoſpe, 64 Kg.(K. Hoerner); 4. Wilhelm Zahns a. br. St. Minette, 76 Kg. (E. Marzenell); 5. W. Hartmanns a..⸗St. Ella, 73 Kg.(9. Sponagel). Ferner Forelle, Lieſe, Herzkirſche, Lotte, Lieſa, Hedwig, Gretel.— 8., 3., 10., 18., 10 L.— Zeit: 6,22.— Tot.: Sieg 91:10, Platz 16, 12, 33:10. 7. Preis vom Rhein. Hürdenrennen für Zjährige und ältere Halbblutpferde. Diſtanz 2400 m. Ehrenpreis dem Beſitzer des ſiegen⸗ den Pferdes und 8000; hiervon 3500 dem erſten, 1 dem zweiten, 1200 dem dritten, 800 dem vierten, 500 14 dem fünften Pferde. Es liefen 4 Pferde. 1. A. Beſts 41. br. St. Perle, 63 Kg.(E. Beſt); 2. Dr. Pfeibelmanns 5j..⸗St. Lydia, 68 Kg.(Renkhardt); 3. K. Platz' a. ſchwbr. W. Wanderer, 69,5 Kg. (H. Hack); 4. L. Münchs a. br. St. Miranda, 70 Kg.(J. Mũnch). 17%., 40 L.— Zeit: 3,0076.— Tot.: Sieg 24:10; Platz 10, 10:10. 8. Preis von der Bergſtraße. Galoppreiten für an den bei⸗ den Renntagen gelaufene Pferde. Sieger und placierte Pferde aller vorhergehenden Rennen ausgeſchloſſen. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter, geſtiftet von Herrn Vogler(Stra⸗ ßenheimerhof) und 5000„; hiervon 2000„ dem erſten, 1200 4 dem zweiten, 800/ dem dritten, 600„ dem vierten, 400 1 dem fünften Pferde. Außerdem 25 Flaſchen Ruppertsberger Lin⸗ ſenbuſch für den ſiegenden Reiter, geſtiftet von Herrn Joſeph Laux⸗ i. Fa. Kinzinger. Es liefen 10 Pferde. 1. Morgenſtern, 66 Kg.(M. Söllier); 2. Hans, 65 Kg.(Chriſtmann); 3. Miranda, 70 Kg.(J. Münch); 4. Lotte, 76 Kg.(Hack): 5. Lieſel, 66,5 Kg. (Gg. Elſer). Ferner: Stella, Rollof, Pilot, Ninifee, Minka. Leicht mit mehreren Längen gewonnen. Zeit: 1,183.— Tot.: Sieg 13:10; Platz 13, 42, 85:10. Die ſonntägigen pferde⸗Rennen Berlin-Grunewald. Wannſee⸗Rennen. 45 000 Mark. 1400 Mtr. 1. Dr. Frede⸗ richs Habanera(Hanske), 2. Geflon, 3. Auserwühlte. Ferner: Prätendent, Friedmund, Paſſage. 32:10; 15, 25, 25:10.— Pe 1go⸗ leſe⸗Rennen. 70000 Mark. 1600 Meter. 1. A. u. C. v. Wein⸗ bergs Simſon(D. Schmidt), 2. Kafros, 3. Maharadja. Ferner: Credo, Gießbach, Lieberich, Memling. 63:10; 16. 12, 22:10.— Signorina-Ausgleich. 45 000 Mark. 1400 Meter. 1. Le⸗ wins Veſtalin(5. Braun), 2. Lehndorff, 3. Contrahent. Ferner: Iſabella, Mime, Winna, Mercedes, Moda, Madonna. 43:10: 16, 18, 37:10.— Preis von Tetſchendorf. 55 000 Mk. 1800 Meteꝛ. 1. Neumanns Heilkünſtler(O. Schmidt), 2. Tunichtgut, 3. Eich⸗ mald. Ferner: Ravenna, Werburg, Glückskind. 56:10: 16, 14, 16:10.— Großer Preis von Berlin. 300 000 Mark 2400 Meter. 1. Freiherrn v Oppenheims Wallenſtein(Jimmer⸗ mann), 2. Aventin, 3. König Midas. Ferner: Gyere velem, Perikles, Pallenberg, Luftibus. 14:10; 13, 18, 22:10. Baron⸗Kikt⸗ Rennen. 45 Mark. 1600 Meter. 1. Stall Charlottenhofs Chalcedon(Korb), 2. Namaſos, 3. Geuſe. Ferner: Japs, Sieg⸗ fried. 18:10; 12, 13:10.— Stadion⸗Ausgleich. 70000 Mark. 3200 Meter. 1. Stall Bollendorfs Soldau(Olejnit), 2. Räuber⸗ hauptmann, 3. Parcival. Ferner: Einhart, Dardanos, Lebensgefährte, Ordensritter. 41:10; 33, 21, 24:10. Dortmund. Diſtanz 1000 m. — ————“ y— Glücksburg⸗ZJagdrennen. 66000 Mark. 3000 Meter⸗ 1. Reichwalds Lorigan de Coty(Dyhr), 2. Baſiliſk. 3. Drauf⸗ gänger. Ferner: Styr, Maunta, Daddy, Ortolan, Flore, Monika, Freia II, Rayak, Balte. 46:10; 15, 12, 13:10. Kanal⸗Rennen. 45000. Mtr. 1. Steinrats Tur⸗ ban(H. Brown), 2. Dalaj Lama, 3. Kharbine. Ferner: Caliari, Fliegerheld, Rote Roſe, Glöckner, Dribble. 10:10; 12, 21, 14:10. Sommer⸗Rennen. 45 000 4. 1400 Mtr. 1. Hülpert⸗ Pan(Paskas), 2. Angelus, 3. Wellenſchaum. Ferner Raſtlos, Ifen, Sheitani, Waldrun, Valens Kalmanczi, Lilie, Gardiſt, Seelödwe, Pleite, Rheingräfin. 91:10: 21, 14, 22:10. Großer Preis von Dortmund. 75 000. 4000 Mir. N 4 4 1. Finkes Fromm(Dyhr), 2. Atlas, 3. Eierbrecher. Ferner: Ripl, Retter, Anitra. 31:10: 18, 21:10. Mydlinghoven⸗Rennen. 50 000. 2000 Mtr. 1. Edm. Schmidts Lucille(Jurnik) 2. Endegut, 3. Rondo. Ferner Leicht ſinn, Porphyr II, Irene, Condor, Tarock, Windsbraut. 142:10: 4% 49, 72:10. ö Hürdenrennen der Dreiſährigen. 6000 4. 2400 Meter. 1. Pfeiffers Trarbach(Steffen), 2. Turbine, 3. Molch, Ferner: Willkür. Donar, March a bout. 14:10; 14, 30:10. Rußbaum⸗Rennen. 43 000. 1300 Mtr. 1. Stall Char lottenhofs Er wachen(Wermann), 2. Kalauer, 3. Markaner. Fer“ ner: Congo II, Raptator, Eva, Preußen, Minute, Gambetta, Muſeie Gerlinde, Primel II, Vielleicht, Trappe. 2310; 15, 50, 142:10. Nadſport. sr. Deutſche Rennſahrer im Auslande. Einen Erfolg für die den, ſchen Farben hatte der Kölner Roſellen(Continentalreifen) in En, burg(Holland) zu verzeichnen. Er ſiegte dort im 10 Km.⸗Lauf :20,2 gegen den Holländer Blekemolen und den Ungarn Bartos. den beiden anderen Läufen über je 30 Km. wurde er jedesmal kn Zweiter hinter Bartos und Blekemolen.— Lewanow der in rich weilte, wurde hinter dem Belgier Leon Vanderſtuyft, dem Wdes 2 05 Ganay und dem Schweizer Weymann im 100 Km.⸗Rennen 2 7 4 ——— re er N. r. o, g. * it: * K — 2 F F Naional-Ineater Mannheim. * 1 2 * Die Das Volk von Jerusalem. chaldäer. rreeee 2 Ucksachen für die pramſe ſudb- drückeref F. airie lieſert schnel el br. Haas, 8. m. WNontag. den 10. Zuli 1922. Mannheimer General⸗Anzeiger. Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 310. Handef und industrie. Dollarkurs 540 Mark Die Börsenwoche. Gel Die Leblosigkeit, die seit Monaten unter dem Drucke der 1 dsorgen und der Furcht vor einem Konjunkturumschlage den deutschen Wertpapiermärkten gelastet hatte, ist Plötzlich verschwunden. Die gewaltige Steigerung der Devi- Zen und die Zuspitzung der innerpolitischen Lage, die sich nach der Ermordung des deutschen Außenministers Rathenau Singestellt hat, haben wieder— wie stets in besonders ernsten eiklauften des neuen Deutschlands— eine starke Steigerung der Nachfrage nach Sachwerten und damit nach Effekten ervorgerufen. Wieder ist eine Flucht vor der Mark zu beobachten. Wenn diese Bewegung bisher sich in mäßigen Grenzen hielt, obwohl die Erkennfnis von der katastro halen Entwertung der Mark und die Furcht vor ihrer völligen Entwertung augenblicklich weit schärfer aus- Seprägt ist, als zur Zeit der„Katastrophenhausse“ des vori- Sen Jahres, so hängt dies in der Hauptsache mit den nach Ve vor sehr ernsten Geldverhältnissen zusammen. Die Zahl derer, die augenblicklich über flüssige Geldmittel verfügen, ist unendlich geringer, als damals. Immerhin bemerkt man doch, daß Leute(bhesonders in der Provinz), die noch über gehamsterte Papiernotenvorràte verfügen, diese schleunigst aus ihrem Versteck hervorholen und sie in Wertpapiere um- tauschen. Auch sonst suchen viele Kreise, die gezwungen sind. aus wirtschaftlichen Gründen Barbestände zu halten, Kene dadurch vor der völligen Entwertung zu retten, daß sie Seissermaßen als Gegenkosten Industriepapiere anschaffen. Waäre nicht die Geldknappheit noch immer so scharf, daß selbst große Gesellschaften und Firmen bei ihren Kredit- ansprüchen an die Banken sich einer Ablehnung ausgésetzt schen, würden nicht die Banken und Bankgeschäfte sich an- gesichts der Geldschwierigkeiten größte Zurückhaltung gegen- über neuen Effektenkäufen auf Kredit auferlegen. s0 hätten Wir zugleich eine Neuauflage der„Katastrophenhausse“ er- lebt die bei einem Dollarstande von über 500 begreiflicher Wäre, als bei einem Dollarstande von etwa 200. Immerhin Wurdde das Geschäft an der Börse plötzlich recht lebhaft und die Kurse konnten sich wWesentlich erholen. Dabei muß man Sich vergegenwärtigen. daß nach den anhaltenden und starken ursrückgaängen der letzten Monate und der Eliminierung aller schwachen Elemente die Rörse als„ausverkauft“ gelten kann; sodaß schon bei einer mäßigen Tunahme der Nachfrage die Kurse scharf nach oben gehen mußten. Pazu kamen recht umfangreiche Kàufe des Auslandes., die offenbar damit zu- Sammenhängen, daß Besitzer großer Marknotenbeträge im Anslande diese in der Form realisieren, daßi sie sie in deut- sche Effekten. besonders in Rentenwerte und Industrieaktien umtauschen. Zu den Anestkàufen am Devisenmarkte gesell. ten sich Anesfkäufe in Effekten, weil viele Kreise angesichts der bedrohlichen jnnerpolitischen Lage. angesichts der Mög- rat neuer Beichstagswahlen, der Differenzen xwischen Wrchfegcbe und Bavern. sowie im Hinblick auf die zu be- rung 4 den neuen IL.ohnkämpfe als Folge der Brotpreisstejge- HA bedacht sind. Industrieskfien zu kaufen oder die hinfanken. die vielfach auch außerhalb der Börse als pab nSste Ware gelten, die augenblicklich in Deutschland f nst. Dabei ist man sich an der Börse durchaus be- Wußt. daß eine Weitere Zuspitzung der inner- politischen Lase und neue Lohnkämpfe auch den Geechaflegangd flar Iodustrie sehr unefünstig beeinflussen in ihrer verwendupgs · NI.I mögfchteff ist vielseitig Würden. Aus diesem Grunde verhält sich auch das Gros der Börsenspekulation gegenüber der neuen Aufwärtsbewe⸗ gung ziemlich skeptisch, zumal eben besonders Börsengeld sehr schwer zu haben ist. Die kleinere Börsenspekulation nahm allerdings am Kassa-Industrie-Aktien-Markt größere Käufe vor und bezeichnenderweise waren plötzlich Bezugs- rechte auf neue Aktien gefragt. Im Großverkehr fanden be- sonders Montanwerte, Kalipapiere und Textilaktien Beach- tung, ferner Farbwerte auf die Meldung, daß Amerika die Verschleuderung der deutschen Farbpatente bei Kriegsaus- bruch revidieren wolle. Gesucht waren auch Schiffahrts- papiere und Petroleumwerte, ferner einheimische Staats- anleihen und die Auslandsrenten in ihrer Eigenschaft als Valutapapiere. Das gleiche gilt inbezug auf Kolonialpapiere. Badische Girozentrale, öffentliche Bankanstalt, Mannheim. Der Giroverband badischer Gemeindesparkassen, seit 1921 Badischer Sparkassen- und Giroverband, ist ein öffent- lich-rechtlicher Verband, dem 147(i. V. 137) öffentliche Spar- kassen und 16(i. V. 13) Gemeinden als Mitglieder angehören (Stand vom 1. April 1922). Der Verband hat zur Aufgabe die Pflege des von den deutschen Giroverbänden eingerichte- ten und von den öffentlichen Sparkassen getragenen Giro- verkehrs und des kommunalen Geld- und Kreditverkehrs. Zur Erfüllung dieser Aufgaben hat der Verband als öffentliche Bankanstalt die Badische Girozentrale errichtet. Dem Bericht ist zu entnehmen, daß die badischen Sparkassen im Berichtsjahr in noch höherem, erfreulicherem Maße als bisher ihre Mittel an die Girozentrale abgegeben haben. Der Geschäftsumfang hat im abgelaufenen Jahr eine große Ausdehnung erfahren. Der Gesamtumsatz auf einer Seite des Hauptbuches stieg von 4 127 auf 12 138 Mill., der Reingewinn betrug 2 017 058„(913 950), Die Bilanz weist die gesamten Verbindlichkeiten mit 457,67(293,58) Mill. A aus. Den Ver- bindlichkeiten stehen u. àa. gegenüber: 254 062 ½(269 980 ¼) Kassenbestand. Guthaben bei Noten- und Abrechnungsbanken 2,31 Mill.(288 271), Schecks,. Wechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen 184.48(125,57) Mill.. Guthaben bei öffentlichen Kreditanstalten und sonstigen Banken 28.24(15,88) Mill., eigene Wertpapiere.86(.09) Mill. 4. Außenstäande in laufender Rechnung.76(.15) Mill. ι, Darlehen mit festen Laufzeiten 284.39(121.30) Mill. 4, Verwaltungsgebäude.20 (.25) Mill. 4.— Bemerkenswert für die Entwicklung der Girozentrale im abgelaufenen Jahre ist die Errichtung von zwei Zweigansalten, der Hessischen Girozentrale in Darm- stadt und einer Zweigstelle in Freiburg i. Br. Die Commerz- und Privatbank.-G. in Hamburg-Berlin gibt in der Samstag-Ausgabe unseres Blattes bekannt. daß der Geschäftsberichf für 1921 erschienen ist und an den sàmt- lichen Geschäftsstellen ausgehändigt wird. Bayerische Handelsbank in München. In der Sitzung des Aufsichtsrats vom 7. Juli wurde der Reingewinn mit 7,11 Mil- lionen festgestellt. Der am 29. Juli stattfindenden General- versammlung wird vorgeschlagen, nach reichlichen Rück- stellungen die Verteilung einer Dividende von wieder 10% zu beschließen. Gebrüder Fahr.-G. in Pirmasens kündigt im Anzeigen- teil unseres Blattes an, daß 22 Mill./ Stammaktien/ an der Mannheimer Börse zum Handel und zur Notierung zugelassen worden sind. Die Pfalzwerke.-G. beruft auf den 29. d. M. eine außer- ordentliche Hauptversammlung nach Ludwigshafen ein. Auf der Tagesordnung steht u. a. die Beschlußfassung über Er- höhung des Grundkapitals von 30 auf 60 Mill. durch Aus- gabe von 30 000 Stück auf den Namen der Inhaber lautenden Aktien zum Nennwerte von je 1000 sowie Beschlußfassung über die Ausgabe von 70 Mill. 4 5% ige Schuldverschreibungen der Pfalzwerke. Devisenmarkt Mannheim, 10. Juli.(.35 vorm.) Es notierten am hie- sigen Platze: Newyork 540, Holland 21 000, London 2400, Paris 4210, Schweiz 10 300. Newyork, 8. Juli. Die Reichsmar k notierte bei Bör- senschluß mit 0,184(0,19) cents, was einem Dollarkurs von 533.33(506.33) A1 entspricht. New LVork, 8. Jull(WS) Devisen. 12 8. Spenlen 15.50 15.58 Frankrelon 7˙96.82 Sohwelz 19.08 19.70 Italien.45.42 Belglen.50.46 England.14.41 deutschlend.21.18 Waren und Härktie. Zweibrücken, 8. Juli. Zum heutigen Ferkelmarkt waren 37 Tiere angefahren, 25 wurden verkauft. Die Preise betrugen 2100—2750 für das Stück. Näachster Markt 15. Juli. Baumwolle.(Sonderbericht von Knoop& Fabarius, Bremen.) Der soeben veröffentlichte Junibericht des Acker- bauamtes in Washington meldet Durchschnittsstand 71.%, die Anbaufläche wird mit 34 855 000 Acres angegeben und die Ernte auf 11 065 000 Ballen geschätzt. In diesem Jahre Areal 34 852 000 Acres, Durchschnitt der letzten 25 Jahre 31 165 640 Acres, Areal-Zunahme 3 686 360 Acres= 11,83%. Diese Areal- zunahme allein würde(bei Durchschnitiskondition 79,70%) auf eine Ernte von 13 662 271 Ballen schließen lassen; unter Berücksichtigung des niedrigeren Pflanzenstandes(reine Differenz 8,50, prozentual auf 79,70 berechnet aber 10,667) stellt sich die Ziffer für die zu erwartende Ernte auf 12 205 872 Ballen. Legen wir die Durchschnittsertragsziffer per Acre zugrunde, so ergibt sich folgende Berechnung: Voraussicht- licher Ertrag der Ballen Juni-Stand 1922 zu erwartenden schlechter besser Ernte Ballen Durchschnittsertrag der letzten 25 Jahren per Acre 0,392 8,50 0% 12 205 616 Höchstertrag 1898/99 8458 20,00 0% 12 461 702 Niedrigster Ertrag 1921/22 0,268 2,89 0 9 729 828 Schittsverkehr. Der Schnellpostdampfer Bayern“ der ist am 6. Juli in Newyork ange- gommen. mnense Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli Pegelstatſon vom Hatum. 9 Abeln 5 6. 10 Semerkungen dondsterines.. 240242 20 250 240 260 abende g Ur Kehlll... 344.40.36.32.31.27 Nachm 2 Uur Baäau 45 52 5 5. 87 14 fachm 2 Uar Bennheßm.„ 440.40.35.28.21.17] Korgens 7 Uhr Naine„ 3.-B. 12 Uhr dDd 282 28 273 26¹ Lorm. 2 Ußr. K5iltVun..62.58.50 2 NHachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannhel 4⁰ 82.21 ½5.08(.03] Vorm Uhr Hellbronn.40 0310.32 037 Vorm 7 Uhr Wasserwürme des Rheins am 10. Juli morgeus 6 Uhr 16% R. Herausgeber. Trucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m b.., Mannbeim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Vera atwortlich für Politif: J..: Alfred Maderno; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hügel Montag, den 10. Juli 1922 55. Vorstellung in Miete, Abteilung A Zum ersten Male: Statt Karten! Jeremias Duimegechee Gedicht von Stefan Zweig. Szene gesetzt von Hanns Latz. Gestalten des Gedichts Imre, der Aelteste rer Ahimelech, er ee Raaet Wittgen Ber Kenabe joab: der Schwer. bert Niehel träger des Könizgs Kurt Reias erenass Robert v. ee ee. Achab, der Diener K. Neumann-Hoditz Baruch. ein jüngling Paul R. Sebulon, sein Vater Hugo Voisin Aegyptische Gesandten und Krieger. Anfang 6½ Uhr. Ende 10 Uhr. Dienstag, den 11. Juli 1922 55. Vorstellung in Miete, Abtellung D Madame Zutterfiy Am 9. Juli verschied sanft nach langer, schwerer Krankheit in Heidelberg, im Alter von 73 Jahfren Herr Fabrikdirektor Wilhelm Merz nach einem Leben getreu der Pflicht, rei Mäne und Arbeit Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Hermann Merz. Eine Trauerfeier findet in Heidelber g am 10. ds. Mts., nachm, 3 Uhr, Gaisbergstraße 81, statt. Die Beerdigung in Aale mittags 2½ Uhr. n am 12. ds., nach- liebten Gattin, E256 Danksagung. Fuür die uns anlässlich des Heimganges meiner innigge- guten Mutter erwiesene Teil- nahme sagen wir diesem Wege herzlichen Dank. Efnsf Denzler u. Kinder Friedrichsplatz 12. Sowohl für den Hausgebreuch als dch füp die Kõr perpflege vorzüglich geeignef. Astbm Einzigartige Erfolge, selbst in den schwersten Fallen. Keine Rücklfälle. E57 Das Dr. Olpe Hellverfahren unter Leitung des Generalarztes à. D. Dr. med. F. Lauff Asthma-Bronchialkatarrhe Lungenleiden- Keuchhusten Schon nach den ersten Behandlungen ungestörte Nachtruhe! Neueste wissenschaftliche Bekämpfung aller Erkrankungen der Atmungsorganè. Nrail. 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