8 1 2188 31888 der — wieder hergeſtellt, ſodaß der Sezugspreiſe: In Mannbeim und umgebung monatlich frei ins Haus gebracht Mark 80.—. Durch die poſt bezogen vierteh. Mark 180.—. Einzelnummer Me..50. poſtſcheckkonte Ar. 17800 Karlsruhe in Oaden uns Nr. 2917 Ludwigshafen am Abein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗Rebenſteile Reckarvorſtadt, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher Aummer 7030, 701, 7032, 7038, 704, 7038. Telegramm⸗Roreſfe: Seneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. vor der Entſcheidung über das Schutz⸗ geſetz. Von unſerem parlamentariſchen Mitarbeiter. Das Geſetz zum Schutze der Republik liegt nach über⸗ ſtürzter Ausſchußberatung ſetzt dem Reichstag zur Entſchei⸗ dung vor. Die Schwierigkeiten,die einer Verabſchie⸗ dung des Entwurfes von vornherein im Wege ſtanden, ſind durch die Ausſchußberatung nicht vermindert, ſondern leider eher vermehrt worden. Vor allem hat die zweite Ausſchußleſung, die am Sonntag ſtattfand, die Lage nicht unweſentlich verſchärft. Am heißeſten umſtritten war von Anfang an der Staatsgerichtshof, der zum Schutze der Republik bei dem Reichsgericht errichtet werden ſoll. Dieſer Gerichtshof hat ſchon im Reichsrat den ſcharfen Widerſpruch Bayerns hervorgerufen. Er iſt in mehr⸗ facher Hinſicht ein wahrer Stein des Anſtoßes. Bayern ſieht darin eine Gefährdung der letzten, den Ländern noch verblie⸗ benen Hoheitsrechte. Der Gerichtshof kann bekanntlich, wenn ein Land gegen Maßnahmen des Innenminiſters des Reiches Einſpruch erhebt, von dem Staatsgerichtshof gezwungen wer⸗ den, den e und Anordnungen auf Grund des Schutzgeſetzes Folge zu leiſten. „Graf Lerchenfeld, der gegenwärtige bayeriſche Mi⸗ niſterpräſident, hat noch kürzlich erklärt, daß ein derartiger Zuſtand für Bayern nicht annehmbar ſei. Der Staatsgerichts⸗ hof iſt aber auch als Juſtizbehörde ſehr bedenklich. Er iſt ein ausgeſprochenes politiſches Ausnahmegericht und läßt keine Berufungen gegen ſeine Urteile zu. Nur ganz außerordent⸗ liche Umſtände könnten es rechtfertigen, daß man ein ſolches Ausnahmegericht unter Abänderung der Verfaſſung auf Jahre hinaus ſchalten und walten läßt. Be Auf jeden Fall aber verdient unter dieſen Umſtänden die alerſorgſn und die Zuſammenſetzung des Gerichtshofes die Ausſ—5 ältigſte Behandlung. Gegen dieſe Forderung iſt im Deit +5 überaus bedenklicher Weiſe gefehlt worden. So⸗ Entwurf derufung durch Gerichte in Betracht kommt, hatte der eee Ernennungsrecht vollkommen in die Hand des eichspräſidenten gelegt. Im Ausſchuß iſt in der erſten Leſung zum Teil mit Erfolg verſucht worden, dem Reichs⸗ gerichtspräſidenten und— bezüglich der Laienrichter— dem Reichsrat ein Mitbeſtimmungsrecht zu ſichern. Die zweite Leſung hat aber in dieſem Punkte die Regierungsvorlage eichsgerichtspräſident und der Reichsrat bei der Einſetzung dieſes mit den größten und ſchärfſten Befugniſſen betrauten Gerichtshofes ausgeſchaltet ſind, wenn auch der Reichsjuſtizminiſter Dr. Radbruch im Ausſchuß erklärte, er halte eine vorherige Befragung des Reichsgerichtspräſidenten und des Reichsrates für ſelbſtver⸗ ſtändlich. Wäre dem ſo, ſo hätte die Regierung wohl die Alleinbefugnis des Reichspräſidenten nicht zu einer Kabinetts⸗ frage gemacht. Und nun die Zuſammenſetzung! Der Regierungs⸗ entwurf gab dem Staatsgerichtshof drei dem Reichsger entnommene und vier Laien⸗Mitglieder. Unter dieſen Umſtän⸗ den konnte kein Schuldurteil 5 Mitwirkung, ohne Zuſtim⸗ mung des einen oder anderen Reichsgerichtsrates gefällt wer⸗ den, da dazu nach der Strafprozeßordnung eine zweidrittel Mehrheit erforderlich iſt. Gegen dieſe immerhin nicht unwe⸗ ſentliche Sicherung iſt die Sozialdemokratie von allem Anfang an Sturm gelaufen. Sie forderte ein Ueberwiegen des Laien⸗Elementes und dieſer Forderung iſt in der zweiten Leſung des Ausſchuſſes denn auch unter Mitwirkung von demokratiſchen und Zentrumsabgeordneten Rechnung getragen worden. Der Ausſchuß hat beſchloſſen, daß in dem Staats⸗ gerichtshof fünf Laien und nur zwei berufsmäßig vorgebil⸗ dete Richter ſitzen ſollen, von denen dazu einer noch ein Amts⸗ oder Landrichter, d. h. ebenfalls eine parteipolitiſch eingeſtellte erſönlichkeit ſein kann. Es iſt nur zu natürlich, daß ein ſo ausgeſprochen politi⸗ ſcher Staatsgerichtshof in Bayern den Widerſtand noch ver⸗ ſtärken muß. Und vom rein rechtlichen Standpunkte aus iſt es ein Widerſinn, daß man den Rechtsgrundſatz von der Unbefan⸗ genheit der Richter genau in das Gegenteil umkehrt, denn man ſetzt hier Parteipolitiker zu Richtern ein, die über den politi⸗ ſchen Gegner urteilen ſollen. Einen ſolchen Gerichtshof wird jeder Angeklagte als befangen ablehnen. Aber ebenſo ſelbſt⸗ verſtändlich wird der Gerichtshof ſich für befugt erachten, trotz parteipolitiſcher Befangenheit Recht zu ſprechen. Es iſt außer⸗ ordentlich bedauerlich, daß durch dieſe Umgeſtaltung des Ge⸗ Aihtsbofee die Lage verſchärft worden iſt. Die Ausſchuß⸗ Flung hat im übrigen immerhin einige Verbeſſerungen erzielt. meerſten Abſchnitt hat man den Anzeigezwang für die näch⸗ ſten Angehörigen aufgehoben und auch die St niger drakoniſch abgeſtuft. In dem Abſchnitt über das Verbot von Verſammlungen und Vereinen iſt die weſentliche Verbeſſe⸗ kung erzielt worden, daß die Beſtimmungen des Schutzgeſetzes — die Wahlzeit nicht gelten ſollen. Schließlich iſt auch der an⸗ ſhige Ausnahmeparagraph gegen die Angehörigen fürſtlicher 2995 der die Befungnis zur Landesausweiſung enthielt, be⸗ 1 gt worden. Manches Bedenkliche, wie z. B. die Gel⸗ der Bid auer von 5 Jahren blieb noch beſtehen. Aber 5 ille zur praktiſchen Mitarbeit, den der Reichs ausſchuß chlleßunſhen Volkspartei am Sonntag durch ſeine klare Ent⸗ könn ung bekräftigt hat. hätte ſich im Plenum weiter betätigen n 983 und wäre pielleicht nicht erfolglos geblieben. Wenn lepoſiiſch 5 Staatsgerichtshof zu einem ganz einſeitigen par⸗ 25 n Inſtrument machen will, ſo erhält das Geſetz da⸗ men 5 10 usnahmecharakter, der ſein Zuſtandekom⸗ eußerſte gefährden muß. Das Schutzgeſetz auf Schu gutem Wege! Berlin, 11. Juli.(Von unſerm Berliner Vertreter.) Faſt heute im Reichstag Si zungen ab, 5 e e e zum Schutz der Republit Dadiche Nencſtedachrichen die Spur der Rathenau⸗Mörder entdeckt. )(Berlin, 11. Juli. Wie wir erfahren, iſt die Berliner Kriminal⸗ polizei nun den beiden anderen Mördern Dr. Rathenaus, dem In⸗ genieur Hermann Fiſcher und dem ehemaligen Oberkeutnant zur See, Kern, auf die Spur gekommen. Die Ermittelungen haben ergeben, daß die beiden ſich vom 4. bis 7. Juli in Wismar in Meck⸗ lenburg aufgehalten haben. Am 8. Juli wurden ſie in der Ge⸗ gend von Lenzen an der Elbe feſtgeſtellt. Als ſie ſich dort verfolgt ſahen, flüchtetenͥ⸗ſie über die Elbe in das Hannoverſche, und zwar in den Kreis Lüch o w. Ein ſtarkes Aufgebot von Berliner Beamten mit Kraftwagen und Polizeihunden, das ſofort in den Kreis Lüchgw entſandt wurde, ſtellte feſt, daß die Täter nach Süden entkommen waren. Jedoch wurde die Richtung, die ſie genommen hatten, bekannt. Der Weg der Verfolgten ging über Gartow.—Forthaus—Wirn— Ahrenſee—Packebuſch in der allgemeinen Richtung nach Süden auf Gardelegen zu. Am Sonntag haben die Flüchtlinge in der Nähe von Packebuſch ihre Generalſtabskarte verlo⸗ ren, die von der Polizei gefunden wurde. Infolge dieſes Verluſtes ſcheinen ſich die beiden Täter in den Wäldern veri rrt, jedoch die Richtung nach Süden beibehalten zu haben. Sie ſind, wie jetzt feſtſteht, faſt ohne Mittel und entkräftet und gezwungen, ſich Nahrungsmittel zu erbetteln. Am Tage halten ſich die Flücht⸗ linge verborgen und marſchieren anſcheinend nur in der Nacht. Man vermutet, daß ſie Fahrräder bei ſich haben. Beide haben ſich in Lenzen neue Sachen gekauft. Sie tragen jetzt zwei hochgeſchloſſene grüne Sommerjoppen, ein grünes und ein hellbraunes Sportshemd und große Sportsmützen. Ihre weichen Hüte haben beide noch bei ſich. 55 Kriminalpolizei hat ihren Hauptſtützpunkt nach Gardelegen verlegt. Polizeibeamte und Forſtbehörden ſind von der Berliner politiſchen Polizei bereits ſeit Tagen über die Sachlage unterrichtet. Die breite Oeffentlichkeit wird aufgerufen, die Behörden zu unter⸗ ſtützen und jede Ermittelung, die zur Aufdeckung der Täter führen könnte, ſofort der zuſtändigen Polizeibehörde mitzuteilen. Die Reichs⸗ regierung hat außer der bereits für die Ergreifung der Rathenau⸗ Mörder ausgeſetzten einen Million eine weitere Million aus⸗ geworfen, die zur Belohnung derjenigen beſtimmt iſt, deren Angaben zur Verhaftung oder Ermittelung Fiſchers und Kerns führen. Nach einer Verfügung der Reichsregierung ſollen obige Mitteilungen überall öffentlich angeſchlagen werden. § München, 10. Juli. Zu den Mitteilungen der Berliner Kri⸗ minalpolizei erfährt das ONB. von zuſtändiger bayeriſcher Stelle, daß die Polizeidirektion München von den Ergebniſſen der Berliner Erhebungen keine amtliche Kenntnis erhalten hat. Auch über die Ausſagen des ungenannten, früher in wichtigen Stellungen verwendeten Mitgliedes der Organiſation 0, das behauptet haben ſoll, daß die Arbeit der Organiſation in engſtem Einverneh⸗ men mit verſchiedenen Polizeibeamten vor ſich gehe, iſt die Polizei⸗ direktion nicht unterrichtet worden. Dagegen iſt bekannt, daß bei der Verhaftung Günthers Briefe gefunden wurden. Richtig iſt ferner, daß ſich ein Vertreter des Oberreichsanwalts in Münchn aufgehalten hat. Dagegen iſt von einer Anweſenheit von dreizehn Krimingl⸗ beamten amtlich nichts bekannt. Insgeſamt wurden auf Anweiſung der Berliner Stellen in München neun Perſonen geſucht. Fünf Perſonen wohnten ſchon lange nicht mehr in München oder in Bahern. Eine Perſon ging vorher flüchtig, und die übrigen drei, ſämtlich Studenten, wurden von der Münchener Kriminalpolizei auf Anordnung des Vertreters des Oberreichsanwalts feſtgenommen. Sie befinden ſich noch in Haft. Unter ſämtlichen Verhafteten befindet ſich kein Bayer. õͥĩ] ꝗ ͤ A A zu nehmen. Vermutlich wird noch eine ganze Reihe von A b⸗ änderungsanträgen eingebracht werden, doch rechnet man mit der Möglichkeit, zwiſchen 2. und 3. Leſung eine Einigung zu erzielen. Es iſt alſo anzunehmen, daß das Geſetz zuſtande kommen wird, wenn nicht von außen her noch neue Schwierigkeiten in die Verhandlung hineingetragen werden. Die Differenzpunkte an ſich ſind jedenfalls nicht ſo er⸗ 8 heblich, daß ſie nicht überwunden werden könnten. Entſchloſſene Haltung der deutſchen volksparte. Berlin, 11. Juli.(Von unſerm Berliner Vertreter.) In einem Nachwort zu der Haltung des Reichsausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei ſchreibt die Nationalliberale Korreſpondenz: Daß in allen Kreiſen der Deutſchen Volks⸗ partei der Ernſtder Dinge voll gewürdigt wird, das be⸗ wies der ungemein ſtarke Beſuch, da trotz der kurzen Zeit und der großen Teuerung alle Wahlkreiſe vertreten waren. Es iſt aber vor allen Dingen dadurch bewieſen, daß die vielſtündigen Beratungen getragen waren von der Ueberzeugung, jetzt gelte es, alle Länder müßten zurückſtehen vor dem ei nen großen Ziel, das Vaterland aus der Parteinot berauszuführen, in die es geſtürzt worden iſt. Bei die⸗ ſem Beſtreben wird ſich die Heutſche Volkspartei nichtirre machen laſſen, weder durch Angriffe, von welcher Seite ſie auch kommen mögen, noch auch durch die Hohnworte des Vor⸗ wörts, der dahinter ſeine Verlegenheit verbirgt. Aus den Ver⸗ handlungen geht alſo völlig einmütige Auffaſſung der Geſamt⸗ lage bei allen Teilnehmern hervor, die der Reihe nach über die Stimmung und über die Ausſichten in ihren Wahlkreiſen be⸗ richteten. Die bisherige Haltung der Reichstagsfraktion wie der preußiſchen Landtagsfraktion fand rückhaltloſe Billigung. Mit beſonderer Freude wurde die Rückkehr des verehrten Par⸗ teiführers Dr. Streſemann von längerem Krankheits⸗ urlaub begrüßt und der Erwartung Ausdruck gegeben, daß unter ſeiner bewährten Leitung die Dartei nach wie vor ihre hohe Aufgabe erfüllen werde zum Nutzen unſeres Vaterlandes. Sollte es zur Reichstagsauflöſung und zu Neu⸗ wahlen kommen, ſo würde die Deutſche Volkspartei mit vollſter Zuverſicht auf einen für ſie glücklichen Aus⸗ gang in den Wahlkampf treten. 1922.— Nr. 312 Ul Ameiger Anzeigenpreiſe: die klelne Zelle mk..— ausw. mk. 16.— Stellengeſ. u. Jam.⸗Anz. 200% Rachl. Rekl. Mk. 30 ausw. Mk. 38. Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Adenddl. nachm. 2½ Uhr. Für Rnzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Rusgaben w. keine verantwortg.übern. höhere Gewalt, Streiks, detriebs⸗ gen uſw. berechtigen zu keln. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder deſchränkte Ausgaben oder für verſpütete Rufnahme von Anzeigen. Ruftrüge durch Fernſprecher ohne Gewühr. Mannh. Frauen⸗Jeitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Harten. Wandern u. Neiſen. ten Entſchließung. Ueber die politiſche Lage im beſonderen berichteten die Abgeordneten Dr. Kalle und Dr. Leidig⸗ Auch die Politik der preußiſchen Landtagsfraktion fand ein⸗ ſtimmige Zuſtimmung durch die einſtimmige Annahme folgen⸗ der Entſchließung:„Nach den Darlegungen der Vertreter der Reichstags⸗ und der Landtagsfraktion in der heutigen Sitzung ſpricht der Reichsausſchuß ſeiner Fraktion für ihre bisherige Haltung und Stellungnahme ſeinen Dan kaus. Dank und Zu⸗ ſtimmung dehnt er auch aus auf die opferwillige Tätigkeit der Miniſter Dr. Richter und Dr. Böhlitz in der preußiſchen Regierung.“ 72805 Auf Anregung des Abg. Dr. Leidig wurde an den Ma⸗ giſtrat in Oppeln ein Begrüßungstelegramm ent⸗ ſandt folgenden Inhalts: „Der wieder deutſch gewordenen Hauptſtadt Oberſchleſiens überſendet der Reichsausſchuß der Deutſchen Volkspartei in Gemeinſchaft mit den Fraktionen des Reichstags und des preu⸗ ßiſchen Landtags innige Grüße mit dem Wunſche, daß in Zu⸗ kunft kein Fuß fremder Truppen das ſchwergeprüfte Land wieder jemals betreten möge. Den uns wider Recht und Ver⸗ ſprechen entriſſenen oberſchleſiſchen Brüdern werden wir immer Treue bewahren. Gut deutſch allewegen!“ Der Vorſitzende Dr. Streſemann ſchloß darauf mit Dankesworten an die Erſchienenen die einheitlich verlaufene Sitzung. Deutſchlanos„unmögliche“ Lage. WB. London, 10. Juli. Der Mancheſter Guardian ſchreibt in einem Leitartikel, England könne die Kriſe nicht gleichgültig mit anſehen. die Auflöſung Deutſchlands würde die Auf⸗ löſung Mitteleuropas bedeuten und eine kommuniſtiſche oder eine monarchiſtiſche Reaktion zur Folge haben. Die junge Re⸗ publik befindet ſich in einer unmöglichen Lage. An einer Stelle iſt ihr etwas weggenommen, an einer anderen Stelle beſetzt gehalten und an einer dritten Stelle wird ſie geteilt. Daß die Mehrheit der Bevölkerung alles das aushält, zeigt, daß mehr politiſcher Sinn im deutſchen Volke ſteckt, als man allgemein annimmt. Markſturz und Moratorium. Amerika unòd das Moratorium. EP. Waſhington, 10. Juli. In hieſigen amtlichen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß Deutſchland bis zur Grenze der Möglich⸗ keiten zahlen müſſe, daß aber eine Grenze im Rahmen dieſer Möglichkeit gezogen werden könne. Das Staatsdepartement hat von der Berliner Botſchaft noch keine Nachricht über die Entwicklung in Berlin erhalten. Der frühere Botſchafter Gerard erklärt, daß die Lage nicht ſo ſchlecht ſei, wie Deutſchland ſie darſtelle. Die Ver⸗ einigten Staaten würden, wenn ſie an Frankreichs Stelle wären, die Abrüſtung gegenüber Deutſchland ebenfalls ab⸗ lehnen. Die Times bezeichnet die Befürchtungen des Zuſammenbruches als Uebertreibung, da die politiſche Exiſtenz Deutſchlands nicht allein vom Moratorium abhänge.— Die World erklärt, durch die Hartnäckigkeit in ſeinen Forderungen an Deutſchland habe Fränkreich es den anderen Ländern unmöglich gemacht, Deutſchland zu helfen, hierdurch habe Frankreich die gegenwärtige Kriſis verſchuldet. EP. London, 10. Juli. Die Central News melden aus Newyork, daß die engliſche Regierung den amerikaniſchen Botſchafter in Lon⸗ don, Harvey, erſucht habe, ſeiner Regierung die Dringlichkeit der Intervention Amerikas in der Finanzkriſe Deutſchlands vorzuſtellen. Es wird angekündigt, daß die Frage des Markkurſes den Haupt⸗ nettsrats bilden wird. Pariſer Stimmen. EP. Paris, 10. Juli. Zur gegenwärtigen Finanzlage Deutiſch⸗ lands ſchreibt der Matin: Deutſchland fordere jetzt, geſtützt auf den erſailler Vertrag, ein vollſtändiges Moratorium für 1923 und 1924. Wir warten die Antwort der Reparationskommiſſion ab. Wenn ſie in irgend einer Art das Geſuch Deutſchlands annimmt, wird dann Poincare noch' glauben, daß die ſtrikte Anwendung des Ver⸗ trages für das Heil Frankreichs genügen wird?— Die Humanite meinf, der Zuſammenbruch der Reparationspolitik bedeute nicht nur das Ende des Verſailler Vertrages, ſondern das Anzeichen eines Zuſammenbruchs des europäiſchen Kapitalismus. In der Victoire heißt es: Wenn der Sturz des Markkurſes nicht ver⸗ hindert wird, dann wird die ſoziale Revolution in Deutſch⸗ land ausbrechen, d. h. im größten Induſtrielande Europas und der Welt. 5 WB. Paris, 10. Juli. Ueber die Unterredung, die die deutſchen Staatsſekretäre Fiſcher und Schröder mit den Delegierten der Reparationskommiſſion hatten, ſchreibt der Petit Pariſien, es ſcheine, daß ſie keinen im voraus feſtgelegten Plan überbracht hätten. Es ſei möglich, daß ſie ſich damit begnügt hätten, offiziell die Schwie⸗ rigkeiten aufzuzeigen, die der Markſturz den Reparationszah⸗ lungen biete, indem ſie es der Reparationskommiſſion überließen, ein Heilmittel zu finden. Wahrſcheinlicher ſei jedoch, daß ſie ſelbſt eine Moratoriumsformel vorſchlagen werden, ſei es, daß ſie verlangten, von den Goldzahlungen in den Jahren 1923 und 1924 befreit zu werden, ſei es, daß ſie ſo weit gingen, die ſofortige Aufhe⸗ bung der Goldzahlungen zu verlangen, nach oder ſelbſt vor dem Verfalltag vom 15. Juli. Die Mitglieder der Reparationskommiſſion ſchienen in dieſen Fragen keine feſtgelegte Anſicht zu haben, in erſter Linie glaubten ſie aber, daß Deutſchland den Verfalltag vom 15. Juli erledi⸗ gen müſſe. Denn theoretiſch würden die Zinſen von 50 Millionen Goldmark herabgeſetzt auf 33 Millionen im Hinblick auf Lieferungen, die Deutſchland den Vereinigten Staaten geleiſtet habe. In zweiter Linie ſeien die Mitglieder der Reparatlonskommiſſion der Anſicht, daß, bevor ſie eine Entſcheidung über ein eventuelles Moratorium treffen, es nötig ſei, den Bericht des Garantieausſchuſſes über die Organiſation der Budgetkontrolle in Deutſchland abzuwar⸗ ———— Die Beratungen endeten mit Annahme der ſchon bekann⸗ gegenſtand des morgen ſtattfindenden engliſchen Kabi⸗ 55 ten, bevor es nicht ſicher ſei, daß es die Kontrolle annehme und ſei⸗ 2. Sene. Nr. 512. Maunheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienskag, den 11. Juf! 1922. ner Verſchwendungsſucht ein Ende bereite. Der Bericht des 7 Garantieausſchuſſes werde übrigens Ende dieſer Woche erwartet. 7 Der Petit Pariſien drückt den Gedanken aus, daß vielleicht ein Moratorium gar nicht mehr genügen würde, und ſagt, um einen wirtſchaftlichen Zuſammenbruch zu verhindern, werde eine äußere 7 Anleihe notwendig ein. Poincare ſelbſt habe mehrmals erklärt, daß nach ſeiner Anſicht eine deutſche Anleihe früher oder ſpäter nötig werde und daß er ſich vorbehalte, darauf zurückzukommen, wenn der Augenblick ihm geeignet erſcheine. Die Bedingungen. wie ſie vor einem Monat durch das Bankierkomitee feſtgeſetzt worden ſeien, ſeien 7 allerdings von der franzöſiſchen Regierung als unannehmhar erklärt worden. 7 85 5 Katloſigkeit in London. E EP. London, 10. Juli. Der Daily Telegraph teilt mit, daß man 85 gegenwärtig in engliſchen Finanzkreiſen über die deutſche Finanzlage ſehr beſorgt ſei. Das engliſche Kabinett werde in einigen Tagen die Einberufung eines Oberſten Rates vorſchlagen, oder wenigſtens einer Konferenz der alllierten Finanzminiſter und der Sachverſtän⸗ digen in der Frage der Reparationen. Da die Finanzkriſe auch auf die Länder Oſt⸗ und Südeuropas übergegriffen hat, ſo iſt es wahr⸗ ſcheinlich, daß zu dieſer Konferenz auch Länder einberufen werden, die den Verſailler Vertrag nicht unterzeichnet haben. 25 WB. Condon, 10. Juli. Die Befürchtungen, die der kata⸗ der Sitzung des Unterhauſes zum Ausdruck. Kennworthy frugte den Präſidenten des Handelsamtes Bud wien, ob er ſich klar darüber ſei, daß der Zuſammenbruch der Mark den Ausfuhr⸗ handel Englands mit Deutſchland ſchwer benachteiligen könnte. Lord Gavendiſh fragte den Premierminiſter, ob er angeſichts des Schadens, den der Umſtand, daß die Reparationsfrage noch nicht geregelt ſei, dem europäiſchen Handel im allgemeinen und dem groß⸗ britanniſchen im beſonderen zufüge, die engliſche Regierung bereit ſei, zu Gunſten Frankreichs auf einen Teil oder die Geſamtheit ihrer Anſprüche an den Reparationszahlungen zu verzichten und einen Vorſchlag bezüglich der Regelung der franzöſiſchen Schuld an Großbritannien zu machen. Lloyd George erwiderte, die Frage ſei ſo verwickelt, daß es nicht möglich ſei, ſie in Form einer par⸗ kamentariſchen Anfrage zu behandeln. Auf eine weitere Frage Kennworthys erwiderte Lloyd George, es ſei möglich, daß ſich die Dinge in den nächſten Tagen derartig entwickeln würden, daß die Regierung den Wunſch haben würde, eine Erklärung abzugeben. Lord Gavendiſy fragte, ob die Regierung keine Politik finden könnte, durch die die Schwierigkeiten beſeitigt würden. Lloyd George erwiderte, weder er, noch die Regierung hätten für die Schwierigkeiten die Verantwortung, ſondern mehrere Natio⸗ nen, deren Intereſſen miteinander in Einklang gebracht werden müßten. Die Frage ſei viel ſchwieriger als die Frageſteller anzu⸗ nehmen ſchienen. Auf eine weitere Anfrage ſagte Lloyd George, die Deutſchen hätten Erſatz für den in Frankreich und Belgien tatfächlich am Eigentum angerichteten Schaden nicht geleiſtet. Das ſei eine der Schwierigkeiten, die man in Betracht ziehen müſſe. WB Condon, 11. Juli. Der politiſche Korreſpondent der Weſt⸗ Diinſter Gazette ſagt, die britiſche Regierung erwarte zu einem bal⸗ digen Zeitpunkt den vollſtändigen Zuſammbruch Oeſter⸗ digen Zeitpunkt den vollſtändigen finanziellen Zuſammen⸗ bruch Oeſterreichs und befürchte, daß die einzige Maßnahme, durch die Deutſchland ſeine Wechſelkurſe ſtabiliſieren könne, nämlich die Einſtellung des Druckes von Papiergeld und die Erhüöhung der Steuern unvermeidlich zum Sturz der deutſchen Re⸗ gierung und zu ihrem Exſatz durch eine autographiſche Regierung führen würde. Die zweite Leſung des Iwangsanleihe⸗ Geſetzes. DNB. Berlin, 11. Juli.(Eig. Drahtber.) Dder Steueraus⸗ ſchuß des Reichstags ſetzte heute die zweite Leſung des Zwangsanleihegeſetzes fort. Zunächſt wurde über die geſtern zurückgeſtellte Frage der Zuſchläge bei zu geringer Vor⸗ auszeichnung abgeſtimmt. Angenommen wurde hierzu folgender An⸗ tkrog: 7 Dr. Fiſcher(Dem.):„Von der erhöhten Zeichnungspflicht kann abgeſehen werden, wenn Schätzungen des Vermögens mit ungewöhn⸗ ere ee lichen Schwierigkeiten verbunden ſind und wenn der Zeichnungs⸗ pflichtige mit der Vorauszeichnung beim Finanzamt unter Darlegung des Sachverhalts beantragt, ihn von der erhöhten Zeichnungspflicht zu entbinden, falls infolge verſchiedener Schätzung des Vermögens bei der endgültigen Feſtſtellung desſelben das endgültige Vermögen das voxläufige Vermögen überſteigen ſollte. Ferner wurde der Zuſatz Die blaue Flamme. RNoman von Heinz Welten. 35(Nachdruck verboten.) Copßright 1921 b Verlag von Rich. Bong., Berlin. (Fortſetzung.) „Was für ein Brief? Sagen Sie alles, was Sie wiſſen!“ „Ach Gott, ach Gott,“ janne nichts. Nur, daß eben der Brief ich auf dem Kuvert geleſen. Aber wictlich nichts. Ach Gott, ach Gott!“ 5 Der Schutzmann ſieht ſich im Zimmer um.„Iſt es dieſer hier?“ Auf dem Tiſch liegt ein offener Brief. 85„Ich weiß doch nicht. In einem blauen Kuvert iſt er geweſen. uch Gotk ach Gott, die Engelchen! Wie ſſe dallegenk- Sie hält den Aermel vor das Geſicht und weint leiſe. Der Schutzmann iſt ans Fenſter getreten und lieſt langſam. Wiielleicht iſt noch Rettung möglich?“ wagt ſich Johannes vot. Der Schutzmann ſieht von ſeinem Brief auf.„Da iſt nichts mehr zu machen. Für ſo was bekommt unſereiner bald einen Blick. Die liegen ſchon zu lange im Gas.“ Er lieſt ſeinen Brief zu Ende.„Da, junger Mann, leſen Sie einmal. Sie kennen ja die Leute. Was iſt denn der Sievers für ein Kerl? Der Schweinehund müßte hier liegen. Aber nee. Immer muß die arme Frau dran glauben, und der Lump macht ſich dünne.“ Johannes lieſt. Die Sparkaſſenverwaltung teilt in kurzen, trocke⸗ nen Worten mit, daß bei der heute vorgenommenen Revdiſion ein Fehlbetrag von dreißig Mille in der Kaſſe des Rendanten Sievers entdeckt worden ſei. Man hätte, längſt etwas Derartiges vermutet, da dſe Kaſſenbeamten von Zeit zu Beil durch Detektivs überwacht würden, und man erfahren habe, daß der Rendant Siepers Mitglied eines Spielklubs ſei, in dem er ſeine Nächte verbringe. Gleichwohl würde man mit Rückſicht auf die Frau und die Kinder von einer „Anzeige Abſtand nehmen, wenn binnen zwei Tagen das defraudierte hin.„Er muß von der Reviſion etwas geahnt haben. Denn geſtern hat ihm Frau Sievers noch den Koffer packen müſſen. Er hätte einen 8 1 85 Urlaub bekommen, ſagte er und wolle einmal nach Berlin fahren.“ 75 Von dem Urlaub wird er wohl nicht zurückkommen, der Lump“, der Schutzmann und dann, ſich umwendend:„Na, Emil, da biſt du. ja.“ Ein zweiter Schutzmann tritt ins Zimmer. „Ja, was fangen wir nun mit denen da an? s iſt nichtg mehr zut-machen. 5 55 885 eee ee dee eeeer — e — 8 Faardte Sturz der Mark in England hervorruft, kamen auch in Krankenhaus.“ e Frau,„ich weiß doch gar 12 umen iſt. Sie iſt doch egal damit herumgelaufen. Von der Con iſſe iſt er geweſen. Das habe r weiß ich nichts. Ich weiß „Geld wieder zur Stelle geſchafft würde. Johannes legt den Brief; gemacht, daß Zuſchläge eintreten, wenn der Zeichnungspflichtige vor⸗ ſätzlich oder fahrläſſig ſein vorläufiges Vermögen zu gering angege⸗ ben hat. 0 Angenommen wurde weiter ein Antrag Bernſteins(Soz.), nach dem vor Eintritt des 31. Dezember 1922 die gezeichnete Zwangs⸗ anleihe nur zum Kurswert, höchſtens aber mit 50 Proz bei der Ver⸗ mögensberechnung bewertet werden ſoll. Der Zeichnungs⸗ kreis wurde nach längerer Ausſprache wie folgt feſtgeſetzt: Juli 94, Auguſt 96, September 98, Oktober und November 100, Dezember 101, Januar 102, Februar 104 und von März ab 106 Proz. des Nenn⸗ wertes. Hierauf wurde die Frage der Höhe der Anleihe zur Ab⸗ ſtimmung gebracht Unter Ablehnung eines unabhängigen Antrags wurde ein Antrag Fiſcher(Dem.) angenommen, wonach die Höhe der Zwangsanleihe auf 70 Milliarden Mark feſtgeſetzt wird. Der 70 Milliarden Mark um mehr als 4 Proz. überſchießende Betrag ſoll zurückgeſtellt werden. Der in der erſten Leſung angenommene Antrag Dernburgs, der in beiden Fällen eine Begünſtigung des Vermögens bis zu 1,5 Millionen Mark vorſah, wurde wieder ge⸗ ſtrichen. Ein Antrag Herold(Ztr.) wollte die vorläufige Veranlagung zum Reichsnotopfer als endgültig gelten laſſen, ſofern kein Rechts⸗ mittel dagegen eingelegt wird. Sind Rechtsmittel eingelegt, ſo ſind dieſe grundſätzlich durchzuführen. Nur bei landwirtſchaftlichen oder forſtwirtſchaftlichen Grundſtücken ſollen die Rechtsmittel, inſoweit ſie gegen die Bewertung mit mehr als um 2½ Proz. des Betrags ab⸗ weichen, für erledigt erklärt werden, wenn nicht eine Verringerung der Bodenfläche oder eine Verſchlechterung derſelben wegen außer⸗ gewöhnlicher Naturereigniſſe vorliegt. Dder Antrag wurde ange⸗ nommen. Schließlich fand noch ein Antrag des Abgeordneten Dr. Becker⸗ Heſſen(D. V..) Annahme, daß das Geſamtergebnis der Zwangsanleihe zur Abdeckung der Sachlleferungen an die Entente beſtimmt ſei. Damit war die 2. Leſung des Zwangs⸗ anleihegeſetzes erledigt. Morgen ſoll die Er bachafts⸗ und Ein⸗ kommenſteuer behandelt werden. die Cage im Buchoͤruckerſtreik. E Berlin, 11. Juli.(Von unſ. Berliner Vertreter.) Der Tarifausſchuß des Buchdruckergewerbes hat ſich geſtern in Leipzig um die Beilegung des Konflikts im Berliner Zeitungsgewerbe bemüht. Die Beſprechungen haben zu einer Einigung geführt, mit dem Ergebnis, möglichſt aufgrund der Leipziger Verhandlungen eine auf heute nachmittag einzube⸗ rufende Generalverſammlung der Berliner Buchdrucker da⸗ mit zu befaſſen. Es iſt, wie uns verſichert wird, beiderſeits Geneigtheit vorhanden, die Differenzen auf der Baſis der Leipziger Beſchlüſſe beizulegen. Man nimmt an, daß vielleicht ſchon morgen früh die Berliner Blätter wieder erſcheinen. Deutſches RNeich. Die geſetzlichen Feiertage des Reichs. Berlin. 11 Juli.(Von unſ Berl. Büro.) Das Reichsmini⸗ ſterium des Innern hat dem Reichsrat einen Geſetzenwurf zu⸗ gehen laſſen, durch den die Frage der Feiertage reichsgeſetz⸗ lich gelöſt werden ſoll. Als geſeßliche Feiertage des Reiches wer⸗ den beſtimmt: die beiden Oſtertage, die beiden Pfingſt⸗ tage, die beiden Weihnachtstage, der 11. Auguſt. In Norddeutſchland der Karfreitag und in Sliddeutſchland der Fronleichnamstag. Der landesgeſetzlichen Regelung bleiben überlaſſen das Reformationsfeſt, die Buß⸗ und Bettage und der 1. Mai. Weitere Feiertage können nur durch Reichsgeſetz eingeführt werden. Für den Verfaſſungsfeiertag iſt vorgeſehen, daß die Landesregierungen nach Rahmenanweiſungen des Reiches nähere Beſtimmungen zu ſeiner würdigen Ausgeſtalkung treffen können. Reue Waffenfunde in Magdeburg. Berlin. 11. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Der„Vorwärts“ läßt ſich aus Magdeburg über neue Waffenfunde bei einem Angehörigen rechtsſtehender Organiſationen berichten. Ein voll⸗ ſtändigneues Geſchütz ſei u. a. gefunden worden. erlin, 11. Juli.(Von unſ. Berliner Vertreter.) Nach den bisherigen Feſtſtellungen handelt es ſich bei den Waffenfunden in Magdeburg um etwa 1200 Karabiner, die zum Teil zu Jagdgewehren umgearbeitet ſind, ferner um 30 leichte und 20 ſchwere Maſchinengewehre. Die Meldung, daß auch ein völlig ſchloſſen, daß dieſe Waffen und Ausrüſtungsgegenſtände, die wohl verpackt in mehreren Schuppen lagerten, nach dem Auslan verſchoben werden ſollten Auch Iberſtleutnant Raffau;! be⸗ findet ſich noch in Haft, dagegen iſt der zuerſt ebenfalls feſtgenom⸗ mene Vorſitzende der Magdeburger Ortsgruppe des Nationalver⸗ bandes deutſcher Offiziere, Maſor a. D. Schäfer⸗Windecker, auf freien Fuß geſetzt worden. Baden. Lohnbewegung in der chemiſchen Induſtrie. ONB. Ludwigshafen a. Rh., 11. Juli. Eine Sitzung der Be⸗ triebsräte und Vertrauensleute der chemiſchen Induſtrie, Sektion 6, beſchäftigte ſich nach einem Bericht der„Pfälz. Poſt“ mit dem Ergebnis der letzten Lohnverhandlungen und mit dem Beſchluß des bezirklichen Schlichtungsausſchuſſes, der von den Arbeitnehmert angerufen wurde, weil die Unternehmer bei den Verhandlungen in Karlsruhe nur eine Zulage von höchſtens.10 M. bewilligen wollten gegenüber der Forderung von 10 M. In einer Ent⸗ ſchließung erklärte ſich die Funktionärverſammlung auf Grund des kataſtrophalen Sturzes der Mark und der damit weiter eingetretenen überſtürzenden Teuerung nur bereit, den Schiedsſpruch des bezirk⸗ lichen Schlichtungsausſchuſſes, Chemie, Sektion 6, anzuerkennen, wenn dieſer bis 15. Jult Gültigkeſt hat und ab 16. Juli 1922 eine den Teuerungsverhältniſſen entſprechende weitere Lohnerhöhung ein⸗ tritt. Eine Entſchließung des Kreistages. 5 Zum Entwurf eines Geſetzes über die Kreis⸗ und Bezirksver⸗ bände im Freiſtaat Baden hat kürzlich der Kreisvertretertag in Frei⸗ burg eine Entſchließung folgenden Inhalts angenommen: „Der Kreistag ſchließt ſich der Begründung zum Regierungsentwurf eines Geſetzes für die Kreis⸗ und Bezirksverbände inſoweit an, als er die Zeit für eine grundſätzliche Aenderung der Verwaltungsorgant⸗ ſation nicht für gekommen hält. Jusbeſondere hält er die Erſeung der Kreiſe durch Amtskörperſchaften mindeſtens z. Zt. nicht für rich⸗ tig. Aenderungen in der geographiſchen Einteilung der Kreisge⸗ biete dürfen nur dann erfolgen, wenn ein dringendes öffentliches Intereſſe an einer ſolchen Aenderung beſteht und die Mehrheit der beteiligten Bevölkerung eines Amtsbezirks die Zuteilung zu einem anderen Kreis wünſcht.“ * Tu. Heidelberg, 8 Juli. Landtagsabgeordneter Mager hat gegen das Urteil in dem Prozeß gegen den Chefredakteurr Dr. Pfef⸗ fer Berufung eingelegt. Bapern und die pPfalz. Eine Erklärung der Gaperiſchen volkspartei. §München, 10. Jult. Die„Bayeriſche Volkspartei⸗Korreſpon⸗ denz' teilt mit: Die Meldung, daß das Zentrum auch an die bay⸗ riſche Volkspartei im Reiche mit der Einladung zur Beteiligung an der Regierungskoalition herongetreten ſei, beruhe auf Unrich⸗ tigkeit. Bis zur Stunde ſei man mit keinem ſolchen Anſinnen an die Reichstagsfraktion der Bayeriſchen Volkspartei herangetreten, und es beſtehe wohl auch keine Ausſicht, daß dies geſchehen werde. die Beteiebslage oͤer Eiſenbahnen. ORB. Ludwigshufen, 11. Juli. Von maßgebender Stelle geht der Handelskammer Ludwigshafen folgende Meldung zu: Im Eiſenbahnverkehr wird zurzeit der Wagenbedarf voll gedeckt; weder an offenen noch an gedeckten Wagen beſteht Mangel. Die Beför⸗ derung von Wagenladungen wickelt ſich ab ohne größere Stauunger und ohne nennenswerte Verkehrsſperren. Im allge⸗ meinen können die ſeit 1. Mai 1922 wieder eingeführten feſten Lieferfriſten eingehalten werden. Gegenüber dem katſächlich anfal⸗ lenden Verkehr wäre die Eiſenbahn in der Lage, erheblich größere Gütermengen anzunehmen und glatt zu befördern. Dagegen iſt nach den Erfahrungen in den Vorjahren damit zu rechnen, daß im Herbſt empfindlicher Wagenmangel und Betriebs⸗ ſtockungen in mehr oder minder großem Umfange auftreten können. Den Verkehrstreibenden möchte daher angeraten werden, die jetzige günſtige Betriebs⸗ und Verkehrslage der Eſſenbahn zur Eindeckung mit für ihren Betrieb notwendigen Rohſtoffen, nament⸗ lich Kohlen, Düngemitteln uſw. für tunlichſt we't hinaus auszu⸗ 3 nutzen. Auf dieſe Weiſe würde der einzelne Verkehrstreibende nicht nut den Schwierigkeiten und Nachteilen, die ſich für ſeinen eigenen Betrieb aus einer unregelmäßigen Eiſenbahnbeförderung und einer weiteren Geldentwertung ergeben können, wirkſam vorbeugen. Er würde auch zum allgemeinen Nutzen dazu beitragen, daß in der verkehrsreichſten Zeit der Eiſenbahnbetrieb entlaſtet wird und daß modernes Geſchütz beſchlagnahmt worden ſei, beſtätigt ſich nicht. Da⸗ gegen wurden bei einem der Beteiligten, dem Kapitän der Handels⸗ marine Schweinberg, außer den Waffen auch zahlreiche Aus⸗ rüſtungsgegenſtände beſchlagnahmt. Es erſcheint nicht ausge⸗ Der mit Emil Angeredete wirſt einen Blick auf die Kinder, dann einen zweiten auf die Frau.„Die Frau hat noch Farbe. Ins Dann tritt er ans Fenſter und ruft einige Worte hinunter. „Ich hab' noch einen mitgebracht, er ſteht unten. Ich dachte, ſes wäre ein Einbruch.“ Nach zehn Minuten fährt ein Sanitätswagen vor. Zwei Heil⸗ gehilfen mit der Roten⸗Kreuzbinde am Arm bringen eine Tragbahre und betten die Frau und die Kinder darauf. Der zuerſt gekommene Schutzmann zieht ſein Notizbuch und läßt ſich von Johannes und der Frau in der Nachtjacke die Namen nennen. „Ich brauche es für meinen Bericht. So eine Schweinereil Wenn man den Hallunken nur kriegen möchte! Aber der iſt getürmt. Das Geſindel weiß immer, wo es bleibt.“ Dann nimmt er aus der Brieftaſche einige Marken und klebt ſie an die Tür. „Die Wohnung iſt amtlich verſiegelt. Daß da niemand herein⸗ geht!“ Dann noch zu Johannes. benutzen. Guten Morgen!“ Er grüßt militäriſch und geht aus der Tür. „Kommen Sie mit zu mir herunter!“ ſagt die Frau in der Nacht⸗ jacke zu Johannes,„ich koche Ihnen einen ſtarken Kaffee. Hier kön⸗ nen Sie nicht bleiben.“ Doch Johannes dankt. Er will ſich anziehen und auf die Straße gehen. Frühſtücken wird er ſpäter in einem Kaffee. Das alſo iſt es geweſen? Das hat die Flamme ihm verraten wollen? Schon vor acht Uhr ſteht er am Krankenhaus und erhält dort den Beſcheid, den er erwartet hat. „Ja, jetzt ſind ſie tot,“ ſagt der Pförtner,„aber wie ſie einge⸗ liefert wurden, hat die Frau noch gelebt. Die Schweſter vom Nacht⸗ dienſt will es beſchwören.“ In der Albrechtſtraße 43 hat Johannes ein neues Zimmer ge⸗ ſfunden bei Frau Bender, einer gutmütigen, alten Frau, die auch an Bernſtein ein Zimmer abgegeben hat. Als er vom Kraneknhaus zu Bernſtein gekommen iſt, hat ihn dieſer ſofort in das noch freie Zimmer der Frau Bender geführt und nicht eher Ruhe gegeben, bis Johannes es gemietet hat. Frau Bender iſt eine Witwe, ſie lebt mit ihren beiden Töchtern zuſammen, die für Geſchäfte Handarbeiten ſticken. Aber ihr Verdienſt trägt nur wenig ein, ſo daß ſie von den drei Zimmern ihrer Woh⸗ nung zwei vermieten müſſen. Das kleine Zimmer bewohnt Bern⸗ ſtein. In das größere Zimmer, für das ſich noch kein Mieter gefun⸗ den hatte— es ſoll vierzig Mark koſten, da es einen Balkon hat— zieht Johannes Heſſewinkel ein. Nach vierzehn Tagen bekommt er eine gerichtliche Vorladung. Er 9 in der Strafſache gegen Dr. Salomon als Zeuge vernommen werden. „Ihr Zimmer können Sie natüͤrlich Dank!“ ſagt der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Müffelmann, der damit etwaige, in das Wirtſchaftsleben tief einſchneidende Verkehrs⸗ ſprerren⸗ Erhöhung der Wagenſtandsgelder, Verlängerung det Lieferfriſten und dergl. ganz vermieden bleiben oder nur vorüber⸗ gehend und in mäßigem Umfang in Kraft geſetzt werden müſſen. einer Strafſache? Er kennt keinen Dr. Salomon. Er geht zu Bern⸗ — hinüber, der gerade ſeinen Mantel anzieht, um ins Kolleg zu gehen. „Dr. Salomon? Dr. Salomon? Iſt das nicht der Arzt im Kran⸗ kenhaus? Bei der Beerdigung der Frau und ihrer Kinder waren einige, die haben über einen Dr. Salomon geſchimpft. Ich glaube, ſie ſagten, daß die Frau hätte gerettet werden können. Aber der Doktor hätte einen Fehler gemacht. Wäreſt du mit zur Beerdigung gegangen und hätteſt der Toten die letzten Ehren erwieſen, dann wüßteſt du es jetzt.“ Johannes ſchüttelt den Kopf.„Der Toten hätte ich keine letzten Ehren erweiſen können. Denn die Toten haben keine Ehre mehr⸗ Sie ſind über ſolchen irdiſchen Tand erhaben.“ „Du wüßteſt aber jetzt wenigſtens, wer Dr. Salomon iſt. Ich glaube beſtimmt, daß ſie von ihm geſprochen haben.“ Johannes wendet ſich zum Gehen. ſpäter erfahren.“ Vierzehn Tage ſpäter ſteht er vor den Geſchworenen. Der Fall Dr. Salomon iſt kein alltäglicher Fall. „Ich werde es zwei Wochen „Gott ſel die Akten gründlich ſtudiert hat. Eine Frau, eine junge, blühende Frau, die an einer Gasvergiftung ſchwer erkrankt iſt, wird in da⸗ Krankenhaus eingeliefert. Sie könnte vielleicht noch gerettet werden, wenn der Arzt, dem alle Hilfsmittel im überreichen Maße zu Ge⸗ bote ſtehen, ſich um die Kranke irgendwie bemüht hätte. Aber dieſel arzt auf der Frauenabteilung— kümmert ſich gar nicht um die Ein⸗ gelieferte. Er unterſucht nur die Kinder und ſagt, daß bei ihnen der Tod bereits eingetreten ſei. Und die Frau läge in den letzten Zügen⸗ Jeder Rettungsverſuch wäre ausſichtslos. zUnd doch hätte dieſer Verſuch gemacht werden müſſen. die Patientin lebte noch, und ſolange ein Menſch lebt, beſteht Holf nung, wie uns eben der Herr Sachverſtändige auseinandergeſetzt hol Daß aber die Frau noch lebte, beweiſen die Ausſagen der Zeuger Das hat ſowohl der Schutzmann Emil Dinkelhauſer ausgeſagt, des den Sanitätswagen requiriert hat, als auch die beiden Samitſt mannſchaften. Auch der Student Heſſewinkel hat angegeben, daß 55 Frau noch eine rötliche Geſichtsſarbe aufwies als er ſie ſah wäßrern die Kinder ſchon gelbweiß waren, Leichenfarbe zeigten. Auch de Pförtner im Krankenhaus, der die Eingelieferten genau angeſeſh hat, behauptet, daß die Frau noch gelebt haben muß, und lehtli 15 haben wir noch die Hauptzeugin, die Schweſter Eva Döring, die de, Angeklagten ſelbſt darauf aufmerkſam machte, daß die Eingelieſe noch ſchwach atmete, und daß Wiederbelebungsverſuche mit ihr au, geſtellt werden müßten. Der Angeklagte gab der Krankenſchweſte die barſche Antwort, daß ſie das nicht künmere, Von ihr iſt dan, die Meldung erſtattet worden, die pflichtgentäß weitergegeben wur und zur Eröffnung des Verfahrens führte.“ Denn 70 Verwundert dreht er das Papier in der Hand. In was für Fortſetzung folgt.) Arzt— Dr. Salomon iſt ſein Name, und er iſt der erſte 0 int⸗ ich⸗ ge⸗ hes der jem hat fef⸗ ran⸗ aren ube, der gung dann tzten 1 nehr⸗ Ich 7 3 Dienskag, den 11. Juſi 1922. gruppe Mannheim ſchreibt uns: ee ner in Innsbruck gearbeitet. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 312. Wirtſchaftliche Fragen. 10 Beitrag zur Reform des Soziallohnes. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten, Orts⸗ 5 In No. 298 ſchreibt der eichsverband der Bürobangeſtellten und Beamten unter der Ueber⸗ ſchriſt:„Beitrag zur Reform des Söziallohnes“, daß die Arbeit⸗ nehmerorganiſationen einer Erhöhung der ſozialen Zulagen im annheimer Generaltarif Widerſtand entgegenſetzen. Der Reichs⸗ verband der Büroangeſtellten und Beamten iſt dem Geſamtverband Deutſcher Angeſtellten⸗Gewerkſchaften angeſchloſſen und dieſe Spitzen⸗ Organiſation hat bisher den gleichen Standpunkt eingenommen, wie die anderen Organiſationen auch. Die Mannheimer Angeſtellten⸗ Organiſationen haben ſich nicht ohne Weiteres gegen eine Erhöhung der Familienzulage ausgeſprochen, aber ſie haben verlangt, daß mit einer weiteren Erhöhung der Familien⸗ und Kinderzulage Ausgleichs⸗ kaſſen ins Leben gerufen werden, zu denen jeder Arbeitgeber nach Zahl der von ihm insgeſamt beſchäftigten Angeſtellten einen Kopf⸗ anteil beizuſteuern hat. Das Kartell Mannheimer e daher bände hat ſich gegen die Einführung einer Ausgleichskaſſe bisher ſtemmt, vielleicht lediglich aus techniſchen Erwägungen heraus. Aber * auch wenn Ausgleichskaſſen vorhanden ſind, hat der Arbeitgeber es durch Nichteinſtellung Verheirateter in der Hand, die Höhe des Ge⸗ ſamtlohnes und damit auch die Höhe der Kopfzulage zu vermindern. Daher iſt eine weitere Forderung der Angeſtellten⸗Organiſationen, daß eine paritätiſche Verwaltung der Ausgleichskaſſen erfolgen muß und gleichzeitig feſte Richtlinien vereinbart werden für die Einſtellung 5 de Entlaſſung der Angeſtellten in jedem Betriebe. Erſt dadurch iſt e Gefahr der Kürzung des ſonſtigen Gehaltes beſeitigt. Die Erhöhung der Familien⸗ und Kinderzulage hat zweifellos für viele Verheiratete etwas Verlockendes, denn der Unterhalt einer E in Zeiten ſtarker Geldentwertung iſt ganz beſonders koſtſpie⸗ untere Lohnſtufe auch die höhere begrenzt, daß bei Niedrighaltung jener auch dieſe durch Zulagen nicht lange über dem allgemeinen Lohnſtand hinausgehoben werden kann; zulagen werden nicht mehr auf Koſten der Ledigen gewährt, ſondern ſie dienen weiter dazu, die Geſamtlohnhöhe aller, der Ledigen wie der Verheirateten, herabzudrücken. Sobald die Soziallöhne eine gewiſſe Höhe überſchreiten— man kann die ertragbare Spannungsgrenze etwa bei 10 Proz. ſuchen— werden ſie gefährlich. Die Familien⸗ und Kinderzulage nach dem Mannheimer Generaltarif erreicht dieſe Sponnungsgrenze noch nicht. Daß die von uns vertretene Auffaſſung richtig iſt, geht aus einer Begründung eines Spruches des Schieds⸗ Fgerichtes der Ausgleichskaſſe des Kölner Großhandels hervor, das ſich lediglich aus Arbeitgebern zuſammenſetzt. Darin heißt es u..: Die Tatſache iſt aber nicht aus der Welt zu ſchaffen, daß die d. h. alſo, die Familien⸗ „Kämen aber die Zulagen wieder ganz in Wegfall, ſo würden in demſelben Augenblick die Grundgehälter eine ganz erhebliche Steig⸗rung erfahren und zwar eine Steigerung von ſolchem Um⸗ fange, daß die auf die Geſamtheit aller Mitglieder entfallende Ge⸗ ſamtſumme an Gehältern und Arbeitslöhnen ſich erheblich höher ſtellen würde, als dies heute der Fall iſt. Es unterliegt alſo keinem Zweifel, daß dieſenigen Mitglieder, welche nur unverheiratetes Perſonal beſchäftigen, infolge der Einführung der ſozialen Zulagen ſich heute erheblich beſſer ſtehen, als dies ohne dieſe Zulagen der Fall ſein würde. Es iſt deshalb. kein Akt der Unbilligkeit, ſondern eine verſtändige Maßnahme ausgleichender Gerechtigkeit, wenn — ſie im Wege des Umlageverfahrens zur anteilmäßigen Bezah⸗ a der Zulagen mit herangezogen werden.“ Die verheirateten Angeſtellten haben auch den Standpunkt der Monnheimer Angef i ürdi hei geſtellten⸗Organiſationen bisher ſtets gewürdigt und werden ihn auch weiter zu würdigen wifſſen. 5 8 Städtiſche Nachrichten. Die badiſchen eeee eeeee zum Keichsmietengeſetz ſind unterm 24. Juni vom Arbeitsminiſterſum erlaſſen worden. Dar⸗ nach war, wie die„Karlsr. Zig.“ in Bezug auf die in Nr. 47 des Badeſchen Geſetz⸗ und Verordnungsblattes veröffentlichte Ausfüh⸗ rungsverordnung ausführt, das Arbeitsminiſterium beſtrebt, den be⸗ ſonderen Verhälkniſſen im Lande Vaden nach Möglichkeit Rechnung zu tragen. Die Verordnung führe das Geſetz ſeinen Beſtimmungen und ſeinem Sinne gemäß in einer Weiſe aus, die den berechtigten In⸗ tereſſen der Mieter, wie auch denjenigen der Hauseigentümer ent⸗ ſpreche und dabei ein Tätigwerden von Behörden mög⸗ lichſt einſchränke. Hinſichtlich der Berechnung der tundmiete ſieht die Verordnung vor, daß von der Friedens⸗ miete die in ihr enthaltenen Beträge für Betriebskoſten und Inſtand⸗ ſetzungskoſten in einem Hundertſatz abgezogen werden, der mindeſtens 10 und höchſtens 22 vom Hundert der Friedensmiete beträgt. Aus⸗ nahmsweiſe können die Gemeindebehörden der Städte und der großen Gemeinden, alſo auch die Stadtverwaltung Mannheim, im Sinne der Gemeindeordnung anordnen, daß die Grundmiete für Ge⸗ bäude, die vor dem 1. Juli 1914 bezugsfertig geworden ſind, unmit⸗ telbar aus dem Grundſteuerwert vom 1. Juli 1914 zu berech⸗ nen iſt. Als Grundmiete gilt dann 5 vom Hundert des Steuerwertes. Eine derartige Regelung beſteht ſeither ſchon in den größeren Ge⸗ meinden des Landes und hat ſich gut bewährt. Die Regelung dient weder zugunſten des Mieters noch des Vermieters, ſie ſoll lediglich eine einfache und raſche Berechnung der Grundmiete ermöglichen. Die Feſtſtellung der Grundmiete aus der Friedensmiete würde ins⸗ beſondere in den größeren Städten vielfach zu Schwierigkeiten füh⸗ ren, weil die Friedensmiete oft nicht mehr genau bekannt iſt oder weil ſich die Größe der einzelnen Wohnungen durch Abtrennung oder Umbauten ſeit Kriegsbeginn verändert hat. 5 Die Hunderſätze, insbeſondere diejenigen für die Zu⸗ ſchläge zur Grundmiete, ſind nach der Verordnung für die„Städte“ und„großen Gemeinden“ im Sinne der Gemeindeordnung von der Gemeindebehörde, für die„mittleren“ und„kleineren Gemeinden“ von dem Bezirksrat feſtzuſetzen. Die Gemeindebehörde kann die Feſt⸗ ſetzung der Hundertſätze einem bei dem Mieteinigungsamt zu bilden⸗ den Ausſchuß für Mietzinsbildung(Mieterausſchuß) übertragen. Der Mieterausſchuß beſteht aus dem Vorſtand des Mieteinigungs⸗ amtes oder einer anderen von der Gemeindebehörde zu beſtimmenden Perſönlichkeit als Vorſitzender und aus Beiſitzern. Die Beiſitzer müſſen zur Hälfte Vermieter aus dem Kreiſe der Hausbeſitzer, zur Hälfte Mieter ſein. Sie werden von der Gemeindebehörde ernannt. In Mannheim ſind die zur Bildung des Mieterausſchuß erforder⸗ lichen Maßnahmen bereits eingeleitet. Die Gemeindebehörde oder der Mieterausſchuß, ſowie der Bezirksrat haben die von ihnen feſt⸗ geſetzten Hundertſätze in angemeſſenen Zeiträumen nachzuprüfen und dann abzuändern, wenn die Hundertſätze den geänderten wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſen nicht mehr entſprechen. Die Zuſchläge zu der Grundmiete ſind auch nach der Verordnung regelmäßig in einem Hundertſatz feſtzuſetzen. Nur hinſichtlich des Zuſchlages zu der Grund⸗ miete für die Betriebskoſten ſind die Gemeindebehörden der Städte oder der großen Gemeinden im Sinne der Gemeindeordnung ermäch⸗ tigt, den Zuſchlag anders zu berechnen, insbeſondere in der Weiſe, daß alle Betriebskoſten in ihrem nachgewieſenen tatſächlichen Be⸗ trag auf die einzelnen Mieter umgelegt werden. Die Verwal⸗ tungskoſten ſind ſtets in einem Hundertſatz feſtzuſetzen, der nach dem Stand vom 1. Juli 1922 mindeſtens 5 vom Hundert und höch⸗ ſtens 15 vom Hundert der Grundmiete beträgt. Der Hundertſatz des Zuſchlages für die Koſten der laufenden Inſtandſetzungs⸗ arbeiten und derjenigen für die Koſten der großen Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten, hat nach dem Stand vom 1. Juli 1922 min⸗ deſtens je 60 vom Hundert der Grundmiete zu betragen. Zur Sicherung einer ſachgemäßen Verwendung der laufenden Inſtandſetzungsarbeiten kann das Mieteinigungsamt bei Verſäumnis des Hausbeſitzers anordnen Fwelche Inſtandſetzungsarbeiten, in welcher Weiſe und innerhalb welcher Friſt ſie auszuführen ſind. Hierbei iſt jedoch vom Mieteinigungsamt nur die Ausführung ſolcher laufenden Inſtandſetzungsarbeiten vorzuſchrei⸗ ben, deren Vornahme aus Gründen der Gebäudeerhaltung, Geſund⸗ heit oder Bewohnbarkeit geboten erſcheint. Hinſichtlich anderer lau⸗ fender Inſtandſetzungsarbeiten, insbeſondere ſolcher zur Verſchöne⸗ rung des Hauſes oder einzelner Wohnungen, bleibt es bei den Be⸗ ſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuches. Wenn die vom Miet⸗ einigungsamt getroffenen Anordnungen nicht rechtzeitig ausgeführt werden, ſo kann es beſtimmen, daß die Arbeiten von der Gemeinde⸗ behörde auf Koſten des Vermieters ausgeführt werden. Eine beſon⸗ ders ſchwierige und wichtige Frage iſt die Regelung des allge⸗ meinen Zuſchlages zu der Grundmiete für große Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten. Nach der Ausführungsverordnung iſt in den Städten und großen Gemeinden im Sinne der Gemeindeord⸗ nung gemäߧ8 7 Abſatz 1 des Reichsmietengeſetzes zur Schaffung von Mitteln für große Inſtandſetzungsarbeiten ein weiterer Zuſchlag in einem Hundertſatz der Grundmiete feſtzuſetzen. Die Gemeindebehör⸗ den der übrigen Gemeinden können die Feſtſetzung eines ſolchen Zu⸗ ſchlages mit den ſich hieraus ergebenden Folgerungen beſchließen. Wenn ein allgemeiner Zuſchlag für große Inſtandſetzungsarbeiten feſtgeſetzt iſt, hat der Hausbeſitzer für jedes ihm gehörende Haus ein Hauskonto anzulegen. Die Gemeindebehörde beſtimmt, bei wel⸗ chen Kaſſen Hauskonten eingerichtet werden dürfen. Das Hauskonto iſt als geſondertes Konto zu führen. Die Zuſchläge ſind von den Mie⸗ tern, welche die geſetzliche Miete entrichten, an den Vermieter zu be⸗ zahlen. Der Vermieter hat dieſe Beträge binnen 3 Wochen nach Empfang des Mietzinſes an ſein Hauskonto abzuführen. Zu einer Verfügung über das Hauskonto bedarf der Hausbeſitzer der ſchrift⸗ lichen Zuſtimmung der Mehrheit der Mieter oder der Mietervertre⸗ tung des Gebäudes. Der Hausbeſitzer hat von der Kaſſe ein Konto⸗ gegenbuch führen zu laſſen und über Anlage und Verwendung der Zuſchläge Aufzeichnungen zu fertigen. Er hat der Gemeindebehörde, dem Mieteinigungsamt und den Mietern auf Verlangen Auskunft über die Verwendung der Zuſchläge und den Stand des Hauskontos u erteilen. Eine Erleichterung für den Hausbeſitzer bringt die Vor⸗ ſchrift, wonach derjenige Hausbeſitzer, der nach dem 1. Juli 1922 not⸗ wendige große Inſtandſetzungsarbeiten ausgeführt hat, deren Koſten durch den Beſtand des Hauskontos nicht gedeckt werden, ſolange von. der Verpflichtung der Einzahlung in das Hauskonto befreit bleibt, bis ſeine Auslagen gedeckt ſind. Das Mieteinigungsamt kann auf Antrag eines Mieters oder der Gemeindebehörde anordnen, daß das Haus⸗ konto zuſperren iſt. Dies ſoll insbeſondere dann verfügt werden, wenn der Vermieter ſeinen Verpflichtungen wegen Verwendung der Zuſchläge, Führung des Hauskontos und Auskunftpflichterteilung in gröblicher Weiſe verletzt. Das Konto iſt dann nach näherer Anord⸗ nung des Mieteinigungsamtes bei einer öffentlichen Kaſſe anzulegen. Die Sperre des Hauskontos hat zur Folge, daß Mittel aus dem Hauskonto nur auf Grund einer Zahlungsanweiſung des Mieteinigungsamts abgehoben werden dürfen. In Gemeinden, in denen kein allgemeiner Zuſchlag für große Inſtandſetzungsarbeiten feſtgeſetzt iſt, hat das Mieteini⸗ gungsamt auf Antrag eines Vertragsteils einen Zuſchlag für die Verzinſung und Telgung einer im Einzelfall ſeit dem 1. Oktober 1920 ausgeführten oder in den vom Eingang des Antrags beim Mieteini⸗ gungsamt an gerechneten nächſten 12 Monaten auszuführenden gro⸗ ßen Inſtandſetzungsarbeiten zu beſtimmen. Dieſer Zuſchlag iſt nur für notwendige große Inſtandſetzungsarbeiten zu gewähren. Hin⸗ ſichtlich der geſetzlichen Untermiete trifft die Verordnung folgende Beſtimmungen: Zunächſt iſt zu ermitteln, welcher Teil des Hauptzin⸗ ſes auf den leeren untervermieteten Raum entfällt, ſodann ſind jähr⸗ lich bis zu 10 vom Hundert des Wertes der Möbel, Teppiche und ſon⸗ ſtigen Einrichtungsgegenſtände für die Abnützung zu berechnen. Hier⸗ zu kommen angemeſſene Zuſchläge für Beleuchtung, Heizung, Bedie⸗ nung, Hergabe der Wäſche und dergl. Nach dem Reichsmietengeſetz ſind die Mieter eines Hauſes berechtigt, eine Mietervertre⸗ tung(Mieterausſchuß) zu beſtellen. Die Verordnung beſtimmt, daß einle Mietervertretung dann gewählt werden ſoll, wenn an der Sam⸗ melheizung und Warmwaſſerverſorgung eines Hauſes mehr als 6 Parteien beteiligt ſind. Gemeindebehörde im Sinne der Verordnung und des Reichsmietengeſetzes iſt der Gemeinderat(Stadtrat). M. Enkhüllung von Ddenkmälern. Im Stadtteil Neckarau wur⸗ denden am Sonntag abend in der katholiſchen Pfarrkirche zwei Gruppen(Kreuzigung und Piéta) als Denkmäler für die im Weltkrieg gefallenen und vermißten Krieger der Pfarrei durch Herrn Stadtpfarrer Hoferer mit Aſſiſtenz der Kapläne Faß und Hertenſtein feierlich eingeweiht. Die er⸗ greifend wirkende Weihepredigt hatte Herr Profeſſor Waldy ogel von Mannheim übernommen. Der Kicchenchor trug einige ſtim⸗ mungsvolle Trauergeſänge vor. Die beiden Gruppen waren be⸗ reits vorhanden und wurden für ihren neuen Zweck durch die Altar⸗ baufirma Allert in Schwetzingen und Kunſtmaler Saile in Augsburg umgebaut bezw. hergerichtet. Auf jeder Gruppe ſind 3 Marmor⸗ tafeln eingebaut, welche in Goldlettern die 242 Namen der Helden tragen. Die Anlage darf als ſehr gelungen bezeichnet werden und gereicht der Gemeinde nicht nur zur Zierde, ſondern auch zur großen Ehre. Seinen 80. Geburkstag feiert morgen ein echter Mannheimer Bürger, Daniel Biundo, wohnhaft Sailerſtraße 10. Hiihneraugen und harte Hauf beseifgf 5 1 Zahlreiche Aerzte empfehlen dieses, in vielen Millionen Pzllen bewührte Prüparat. Auch Warzen und Tatewlerungen deseitigt Kukirol“ Schmerz- und gefahrlos. Preis pro Schachtel.4 12.50. Gegen Fulnschweiß, Wundlaufen und Rronnen baden Sie ihre Füsse in Kukfrol- Fussbad. Das Kukirol-Fussbad reinigt die Fusse gut, halt die Haut trocken und lat fur jeden Menschen., welcher viel geht und steht, eine Wahrt Wohltal. 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Namentlich die Stradivari⸗Geigen gelten als das Vollkommenſte, was 15 Seigenbau je erreicht wurde, und wenn von alten ſchönen Geigen e Rede iſt. dann denken wir in erſter Linie an ein Erzeugnis dieſes Meiſters. Und doch hat auch Deutſchland Hervorragendes im Geigen⸗ bau geleiſtet, wie Profeſſor L. von Lütgendorff in der„Gartenlaube“ ausführt. Lange vor Cremona war das Städtchen Füſſen am Lech Mittel⸗ punkt des Saiteninſtrumentenbaues und Füſſener Geigenbauer wan⸗ derten über die Alpen nach Italien oder nach Frankreich und andern Ländern und überall wurden ſie die erſten Lehrmeiſter der Völker zu 1* ſie ihre Kunſt brachten. In Italien wurden die Füſſener nicht als Handwerksmeiſter, ſondern als Künſtler betrachtet. Dieſes hielt es durchaus vornehmer Leute würdig, ſich mit em Geigenbau zu befaſſen, ohne daß dies ihrer geſellſchaftlichen Stellung irgendwie Abbruch getan hätte. So waren denn die Ver⸗ hältniſſe für die FJüſſener Lehrmeiſter in Italien günſtiger als in ihrer Heimat. Die italieniſchen Schüler haben ihre deutſchen Lehrer ſehr bald überflügelt, wenn auch der deutſche Geigenbau noch lange in hoher Blüte ſtand. Ein Zeitgenoſſe der größten Cremoneſer Mei⸗ ſter, Jakobus Stainer aus Innsbruck, verdunkelte lange den Ruf ſei⸗ — Lehrſtadt und das Stainer⸗Modell wurde bis über die Mitte des —5 enderts eifriger nachgeahmt als die Stradivaris oder Guar⸗ Füſſen hatte unter der Konkurrenz Cremonas ſchwe i und verlor an Bedeutung. Der Meiſter Matthias 820 gegen eine andere deutſche Stadt zum Mittelpunkt einer umfangrei⸗ en Geigeninduſtrie: Mittenwald a. d. Iſar. Klotz hatte in Padua Gegenbau gelernt und hat wabdichzinlich in Eremona und bei Stai⸗ r a die venezianiſchen i 88592 den VBozener Jahrmarkt beſuchten, Aen eee g gewählt hatten, ſo fand Klotz in dieſer Stadt die günſtig⸗ — orbedingungen. In nächſter Nähe war gutes Geigenholz zu durch 888 dortigen Gebirgsbewohner verdſenten ſich ohnehin A von Gebrauchsgegenſtänden ihr Geld im Winter und ſchickte Ha 5 in der Mittenwalder Einwohnerſchaft ſehr bald ge⸗ 8 155 verker und Geſellen und da beine Geigen reißenden Abſatz 908 der Geigenbau in Mittenwald heimiſch und bald auf den in dem nicht Geigen gebaut wurden. Bis der Vegee ab die Hauptbeſchäftigung der Mittenwalder i i 5 zweiter des 17. Jahrhunderts entwickelte ſich noch ein m ̃ 1. Vogtl Durch Paubeſ des deutſchen Geigenbaus: Markneukirchen macher aus böhmiſchen Oreſtrefarmation wurden zahlreiche Geigen⸗ tſchafte i i i e rtſchaften vertrieben und d bier 85 Miatemenirchen einführten und e e nwald iſt der Geigenbau zur Hausinduſtrie geworden und ſteht noch heute in höchſter Blüte. Der Abſatz geſchah durch Hauſierer, allmählich bemächtigten ſich einige wenige Familien in den Orten eines gewiſſen Handelsmonopols und brachten das ganze Dorf in Abhängigkeit von ſich. Es trat eine Arbeitsteilung ein, die einen derartigen Umfang annahm, daß derjenige, der die Geigen zuſammenſetzte, keinen einzigen der 58 Teile ſelbſt gefertigt hatte, noch dazu überhaupt imſtande geweſen wären. In der Mitte des 19. Jahrhunderis ſetzte dann ein neuer Aufſchwung ein, zu dem namentlich die in Mittenwald und Markneukirchen eingerichteten Geigenbauſchulen beitrugen. Viele der Geigenbauer ſind wahre Künſtler in ihrem Fach. Die von ſolchen Männern angefertigten Geigen übertreffen an Schönheit des Tones vielfach die alten Stradi⸗ vari⸗Geigen denn die Jahre gehen auch an den Geigen nicht ſpurlos vorüber. Kunſt und Wiſſen. er Schüleraufführungen der Hochſchule für Mufik. Im Muſen⸗ ſaal hielt am Samstag die Hochſchule für Muſik eine Schlußauffüh⸗ rung mit Orcheſter ab, bei der ich, ſoweit ich hier anwohnen konnte, den ſicheren Eindruck gewann, daß auch im verfloſſenen Jahr der Unterricht umſichtsvoll und mit hervorragendem Geſchick erteilt wurde. Dem Spiel Fritz Grohes aus der Klavierklaſſe Heinz Mayer gibt die erworbene techn ſche Sicherheit ſchon einen opti⸗ miſtiſchen Zug von Kraft und Selbſtvertrauen und eine ganz be⸗ ſtimmte Prägung mit den ſcharfen Umriſſen, die allem Verſchwom⸗ menen und Weichlichen ausbiegen. Er gab Schumanns köſtlichem A⸗moll⸗Konzert Satz 1 poeſievolle Romantik und nahm die anſehn⸗ lichen techniſchen Schwierigkeiten mit fühlbarer Luſt. Ganz anders gearbeitet und doch in ſeiner Art beifallswürdig war die Wieder⸗ gabe von Chopins E⸗moll⸗Konzert Satz 1 durch Carola Werner (Abt. Oehler). Durch das techniſch ebenfalls hochſtehende Spiel dieſer begabten Schülerin erblickte man ſchon den Chopin, deſſen Schauen nach innen gerichtet iſt, den weichen, verträumten, den düſter leidenſchaftlichen Chopin, deſſen Gedanken die junge Pianiſtin noch nicht als ſtarke Perſönlichkeit geſtaltet, aber in andächtiger Ver⸗ ſunkenheit ehrfürchtig nachempfindet. Fritz Rüdiger aus der Violoncellabteilung Müller gab ſein Beſtes in der ſchönen Can⸗ anſtaltung hatte die umſichtige Leitung Herrn Direktors Welkers ſehr weſentlichen Anteil. Viel des Erfreulichen bot auch die geſtrige fünfte Schlußaufführung derſelben Anſtalt. So hörten wir eine exakte Wiedergabe von Mendelsſohns Es⸗dur⸗Variationen durch Fanny Stilber, eine kraftvolle, farbenfreudige Ausdeutung von Schumanns Novelette op. 82 Nr. 21 durch den blinden, offenbar gut begabten Franz Zeltner. Beide Schüler gehören zu der Klavierabteilung Emil Bock Rein und tonſchön war auch der Vortrag von Beriots Violinkonzert durch den ſehr ſicher auftre⸗ tenden Friedrich Schuch aus der Violinabteilung des Herrn Spamer. Unter den beiden Schülerinnen aus der Geſangsabtei⸗ lung Gauſche wußte beſonders Thereſe Hotz durch ſinngemäße Verwendung ſympathiſcher und fleißig kultivierter ſtimmlicher Mittel anzuſprechen. Auch die übrigen hinausgeſtellten Schüler, deren Namen hier unmöglich alle genannt werden können, zeigten deutlich die Einflüſſe ſorgſamer und geſchickter erziehlicher Beeinfluſſung. vr. tilene des Raffſchen D⸗moll⸗Konzertes. An dem Gelingen der Ver⸗ Die„Mannheimer Volksſternwarte“ an der Ecke der Fried⸗ richsbrücke gegenüber der Feuerwache, erfreut ſich großer Beliebt⸗ 79 Was iſt da alles zu ſehen! Da ſtehen Fernrohre und Feld⸗ techer bereit zur Beobachtung von Sonne, Mond und Sternen; Mikroſkope offenbaren die Beſchaffenheit und den Aufbau von Pflanzen und kleinen Tierchen. Und erſt die Stereoſkope!l Wie wunderbar plaſtiſch und kugelförmig erſcheint uns da der Mond! Wie weit ab von allen Sternen ſchrebt der Planet Saturn mit ſeinen Monden, und wie duftig zart erſcheinen die Wirbel der Schweifmaterie des Kometen! Aber nicht nur zu ſehen gibt es da; alles wird erklärt. Die Bewegung der Himmelskörper an einem ſehr ſinnreichen Apparat, welchen Herr Oberreallehrer Mang in Hei⸗ delberg nebſt anderen, höchſt zweckmäßigen aſtronomiſchen Lehr⸗ mitteln in 40jährigen Lebensarbeit geſchaffen hat. Die Mang'ſchen Apparate zeigen jeder Vorgang für ſich, wodurch alles ſehr leicht faßlich wird. Herr Mang wurde ſo zum„Reformator des Unter⸗ richts in der Himmelskunde“ Er iſt es auch, der die„Mannheimer Volksſternwarte“ gegründet hat, der ſie leitet und es jedem möglich macht, ſich jeden Mittwoch abend bei günſtiger Witterung alles um⸗ ſonſt anzuſehen und etwas zu lernen. 5 Hochſchulnachrichten. Geh. Rat Prof. Oncken hat außer einem Ruf nach München auch einen Ruf nach Hamburg erhalten. — In Anerkennung ſeiner großen Verdienſte um den Bau der Menſa, ſowie der Univerſitätsturnhalle wurde Oberbaurat Emil Schmieder⸗Heidelberg zum Ehrenbürger der Univerſität ernannt. Geh. Rat Prof. Dr. Otto Lenel⸗Freiburg iſt von der Königlichen Nationalakademie in Rom zum auswärtigen Mitglied gewählt worden.— Die Philoſophiſche Fakultät der Univerſität Freiburg hat Fabrikant L. Grötzinger die Ehrendoktorwürde verliehen.— Im Sommerſemeſter betrug die Beſuchziffer an der Freiburger Univer⸗ ſität 3667 Studierende. Prähiſtoriſche Junde. Aus Bretten wird gemeldet: Auf dem Arbeitsplatz der Dampfziegelei Betſche wurden prähiſtoriſche Funde gemacht. Man fand Zöhne und Knochenteile, darunter auch ein Stoßzahn von etwa 2 Meter Länge, die von einem Mammut herrühren müſſen. Der Stoßzahn konnte leider nur beſchädigt ge⸗ borgen werden. Kleines Feuilleton. Kechts fliegen!! Um im Luftverkehr größere Sicherheit zu gewährleiſten, haben die Regierungen von Großbritannien, Frank⸗ reich und Belgien Beſtimmungen für die bei der Ueberquerung des Kanals einzuſchlageden Wege erlaſſen. Die Flieger müſſen in der Richtung London—Paris die Haupteiſenbahnlinie von Oxted in Sur⸗ rey bis Alhford in Kent und in Frankreik von Etaples bis Abbeville verfolgen, dann der Hauptſtraße bis Ecoven entlang fahren. Rechts fliegen iſt die Hauptregel: dabei haben ſich die Flugzeuge mindeſten⸗ 100 Meter von dieſen Straßen oder Bahnlinien entfernt zu halten, und wenn ſie ſie kreuzen müſſen, dies im rechten Winkel und ſo hoch wie möglich auszuführen Wenn es irgend angeht, ſollen ſie ſich außerhalb der Wolken halten, damit ſie ſehen und geſehen werden können. Nun wird ſich alſo das Schreckensbild, das ſo mancher in ſchweren Träumen geſehen hat, bald verwirklichen: der fliegende Schutzmann wird in den Lüften ſeines Amtes walten müſſen, um den Verkehr zu regeln. 1 1 4. Seike. Nr. 312. N mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienskag, den 11. Juli 1922. Rommunale Chronik. Tu. Offenburg, 7. Juli. Die nach der Demonſtration vom jergangenen Dienstag durch die Gewerkſchaften eingereichten For⸗ zſerungen wurden in der geſtrigen Sitzung des Stadtrats ein⸗ jehend beſprochen und dazu u. a. beſchloſſen: Die Eutfernung mo⸗ zarchiſcher Bilder und Hoheitsabzeichen ſowie die Abänderung der küheren Reichsfahnen iſt bezüglich der ſtädt. Gebäude und An⸗ ſalten bereits durchgeführt. Die Einwohnerſchaft ſoll auf die Ver⸗ ndnung des Reichspräſidenten zum Schutze der Republik hinge⸗ vieſen werden. Gegen das Anbringen einer Sowjetfahne auf dem Balkon des Nathauſes wird Einſpruch erhoben. Die Umbenennung ex Wilhelm⸗, Luiſen⸗, Friedrich⸗, Hildck, Auguſta⸗, Moltke⸗ und Werderſtraße wurde abgelehnt. Der Stadtrat bedauert, daß es bei der Demonſtration zu Ausſchreitungen gekommen iſt. Aus dem Lande. Die neuen Reichsflaggen der Poſtämter. Die Preſſe⸗Abteilung des badiſchen Miniſteriums ſchreibt uns: lleber die Nichtbeflaggung zweier Poſtämter im Unterland anläßlich der Trauerkundgebung für den ermordeten Reichsminiſter Dr. Rathenau waren in verſchiedenen badiſchen Zei⸗ kungen Artikel erſchienen, in denen gegen die Poſtämter und ihre Vorſteher Angriffe zum Teil auch perſönlicher Art erhoben wor⸗ den waren. Dazu iſt zu bemerken: Die zwecks Umänderung an eine Flaggenfabrik eingeſandten Poſthausflaggen des Bezirks, worunter ſich auch die Flaggen der Poſtämter in Wertheim und Taäuberbiſchofsheim befinden, haben von der Fabrik infolge Ueberhäufung mit Aufträgen bis jetzt nicht fertiggeſtellt werden kön⸗ nen. Die wiederholten Erinnerungen an die Rückſendung waren ergebnislos. Einzelnen Poſtämtern des Bezirks war es daher nicht möglich, am 27. v. Mts. auf Halbmaſt zu flaggen. VPorausſichtlich werden die noch ausſtehenden Flaggen im Laufe des Monats Auguſt geliefert werden können. d ch. Sinsheim, 11. Juli. Anläßlich der Tagung des Kreisaus⸗ ſchuſſes der Freiwilligen Feuerwehr, die zu Ehren der Sinsheimer, die ihr 60jähr. Jubiläum feierten, hier ſtattfand, war die Stadt reich geſchmückt. Am Samstag fand en Feſtbankett ſtatt. Einige Liedervorträge der Geſangvereine Liederkranz und der Ge⸗ ſangsabteilung des Arbeiterbildungsvereins, einige gute turneriſche Uebungen, und einige Rezitationen verſchönten den Abend, an dem beſonders des jetzt noch lebenden Mitbegründers W. Scherer ge⸗ dacht wurde, der nun 86jährig, noch ſeines Kindes 60. Wiegenfeſt feiern ſehen konnte. Am Sonntag morgen brachte die Muſikkapelle dem Greis ein Ständchen. Nach der Tagung des Kreisausſchuſſes begann der Feſtakt, die Dekorierung der Wehrleute. Die Glückwünſche der Regierung übermittelte Oberamtmann Tritſcheler, Herr Bürgermeiſter Sidler ſprach namens der Stadtgemeinde und überreichte dem Wehrmann Ertel für ſeine 50jährige Dienſtzeit ein Geſchenk. Dann folgte die Dekorierung der Wehrleute, die Herr Hauck im Namen der Feuerwehr beglückwünſchte. Eine gut ge⸗ lungene Löſchübung beſchloß den Vormittag. Ein ſchöner Feſtzug bewegte ſich durch die fahnenreiche Stadt nach dem Feſtplatz. Dort begrüßte Herr Hauck(Kommandant der Sinsheimer Feuerwehr) die Erſchienenen, Herr Pfarrer Reſtle hielt die Feſtrede. ch. Siegelsbach, 11. Juli. Bei dem Kirchenfondsrechner Fr. Hofmann wurde dieſer Tage eingebrochen und einige Tauſend Mark nebſt einer Uhr entwendet. Die Diebe ſind 2 Bürſchchen von 17—15 Jahren, von denen einer Schmiere ſtand, während der andere die Wohnung durchſuchte und alles durcheinanderwarf. In Meckesheim wurden ſie am gleichen Abend im Verdacht der Täter⸗ ſchaft verhaftet. Sie leugnen die Tat. ch. Unkergimpern, 11. Juli. Dem Landwirt Hagner, der eine wertvolle Kuh und Kalb nach Siegelsbach bringen wollte, ſtürzte die Kuh in den Steinbruch und verendete. % Mosbach, 10. Juli. In Oberſchefflenz bemerkte man, als man zu einer Uebung der Feuerwehr die Spritzen benutzen wollte, daß alle Meſſingteile derſelben geſtohlen waren. () Tennenbronn, 10. Juli. Der in den 40er Jahren ſtehende Meßzgermeiſter Joſeph Kienzler ſtürzte wahrſcheinlich infolge eines Schwächeanfalles vom Rade und erlitt einen ſchweren Schädel⸗ bruch, an deſſen Folgen er ſtarb. ):(St. Georgen i. Schw., 11. Juli. Die Eheleute Landwirt Gott⸗ lieb Weißer konnten heute das Feſt der diamantenen Hoch⸗ zeit feiern. “ Freiburg, 10. Juli. Die Schürfungen für die Elztal⸗ ſperre ſind nunmehr zum Abſchluß gekommen. Das Ergebnis kann nach jeder Richtung als befriedigend bezeichnet werden. Die Untergrundverhältniſſe ſind mehr als günſtig. St. Blaſien, 10. Juli. Anläßlich ſeines ſilbernen Prieſter⸗ jubiläums iſt Stadtpfarrer Lamy hier zum Ehrenbürger von St. Blaſien ernannt worden. Radolfzell, 11. Juli. In Langenargen iſt von zwei jungen Burſchen ein ſchwerer Raub verübt worden. Sie drangen dort in das Haus einer alleinanweſenden älteren Frau ein, knebelten dieſe und raubten Geld, Schmuckſachen und Kleider. Mit Hilfe des Bahnperfonals gelang es die beiden Räuber in der Perſon des 23⸗ jährigen Joſef Beck von Lochau und des 18jährigen Leuthold von Stemmenreuth zu verhaften. Aus der pfalz. 50jährige Jubelfeier des Gymnaſiums Kaiſerslaulern. ONY. Kaiſerslautern 11. Juli. Das humaniſtiſche Gymnaſimm Kaiſerslalttern feiert am 15. Juli ſein 50jähriges Jubiläum. Schon ſeit Monaten wird daran gearbeitet, die ehemaligen Schüler und ihren ſetzigen Wohnort ausfindig zu machen, um ſie zu der Feier heranzuziehen und für ihre Unterbringung an den feſtlichen Tagen zu ſorgen. Zugkeich verfolgt die feſtliche Veranſtaltung den Zweck, die ehsmaligen Schüler, gleichviel ob ſie die Anſtalt abſolviert haben oder nicht, zu einer Studiengenoſſenſchaft zuſammenzuſchließen, die ſtändig miteinander in Fühlung und Gedankenaustauſch bleiben und das den Landsleuten diesſeits und jenſeits des Rheins Gemeinſame pflegen ſoll. Am 15. Juli vormittags hält die Anſtalt ſelbſt eine Schulfeier in ihrer Turnhalle. Abends findet ein großes Familien⸗ feſt ſtatt, bei dem ſich die ehemaligen Studiengenoſſen mit ihren An⸗ gehörigen ein Stelldichein geben. Am 16. Juli wird in der Tunhalle des Gymnaſiums eine ernſte Gedächtnisfeier gehalten, wobei auch der Toten, beſonders der im Weltkrieg geſallenen gedacht wird. * 7 Aus der Pfalz, 10. Juli. Die Muſterung der Stukbuch⸗ ſtuten 1922 mit Preisverteilung beginnt in der Pfalz am 11. Jult in Offenbach bei Landau, außerdem finden 12 weitere Muſterungen att und zwar am 11. nachmittags in Rohrbach, am 12. vormittags n Haßloch, nachmittags in Beindersheim, am 13. vormittags in Mutterftadi, nachmittags in Langmeil, am 14. in Göllheiz⸗Dreiſen, am 15. in Alſenz, am 17. vormittags in Offenbach⸗Hundenheim, nach⸗ mittags in Altenglan, am 18. in Landſtuhl, am 19. in Wollhalben und am 20. in Zweibrücken. 2 Neuſtadt, 11. Juli. Der Vorſitzende des pfälziſchen Schuh⸗ machermeiſter⸗Verbandes, J. Ph. Müller, beging in Neuſtadt das Feſt des 40jährigen Geſchäfts⸗ u. Meiſterſubiläums. Der 68 Jahre alte Jubilar hat ſich um das pfälziſche Handwerks⸗ leben ſehr verdient gemacht, u. a. als Vorſtandsmitglied der pfälzi⸗ ſchen Handwerkskammer, Mitglied der pfälziſchen Meiſterprüfungs⸗ kommiſſion, Vorſitzender des Handwerkerverbandes für den Bezirk Neuſtadt, Fachlehrer am Gewerbemuſeum der Pfalz. Berichtszeitung. § Zweibrücken, 10. Jul.. Wegen Unterſchlagung ſtand der frühere Gerichtswart am Landgericht Zweibrücken, Johann Danner aus Stambach, jetzt in Mannheim, am Samstag vor der Strafkammer Zweibrücken. Er war am 13. Januar ds. Is. beauf⸗ tragt, für zwei Staatsanwälte beim Finanzamt je 4344 M. Bezüge zu erheben und behielt das Geld für ſich. Erſt als am 25. Januar die Empfänger ſich nach dem Verbleib des Geldes beim Finanzamt erkundigten, gab der Amtswart die Unterſchlagung zu, um nach Auf⸗ nahme einer Hypothek auf ſein Haus den Schaden zu erſetzen. Er muürde zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt, nach Ver⸗ büßung von einem Monat tritt für den Reſt Bewährungsfriſt bis 1937 ein.— Wegen Unterſchlagung zum Nachteil ſeines Arbeit⸗ gebers war der Brunnemacher Ferdinand Großklos aus Zwei⸗ brücken ſchöffengerichtlich zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt wor⸗ den. Zwecks weiterer Zeugenladungen wurde die Berufungs⸗Ver⸗ handlung auf Mittwoch vertagt.— Wegen Blutſchande wurde der in der vorletzten Sitzung verhaftet vorgeführte Polizeidiener Michael Strauß aus Weltersbach zu 4 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt; die mitangeklagte Tochter Anna er⸗ hielt 6 Monate Gefängnis bei Bewährungsfciſt. Fp. Nierſtein, 9. Juli.„Sie ſind ein braver Mann“ iſt eine Be⸗ leidigung. Im Laufe einer Auseinanderſetzung ſagte der Weinkom⸗ miſſionär Gg. Bittel zu einem Kunden, jedoch in ironiſchem Tone: „Sie ſind ein braver Mann“. Der als braver Mann bezeichnete ging jedoch zum Richter und B. wurde zu 100 Geldſtrafe und den nicht Unbeträchtlichen Koſten verurteilt. Sportliche Runoſchau. Große Kheiniſche Sportwoche 1922. Zum zweiten Male veranſtaltet der Bund Deutſcher Radfahrer mit Unterſtützung der Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher Rad⸗ und Motorradſportverbände vom 17.—25. Juli in Köln die große Rheiniſche Sportwoche. Nach dem Programm zu ſchließen, ver⸗ ſpricht dieſe ſportliche Veranſtaltung das bedeutendſte Sportereignis von Weſtdeutſchland zu werden. Tauſende Radfportanhänger wer⸗ den in den Julitagen das beſetzte Gebiet aufſuchen. Die Veranſtal⸗ tung wird ein neuer Beweis ſein für die Kraft und die Bedeutung des deutſchen Sports. Die Sportwoche wird am 17. Juli mit einem großen Lampion⸗Korſo der Kölner Radfahrvereine eröffnet. Hieran ſchließt ſich ein Begrüßungsabend im ſtäztiſchen Volksgarten. Am 18. Juli(Dienskag) nimmt das bedeutendſte deutſche Straßenrennen der Große Preis von Deutſch⸗ land, über 1000 Kilometer ſeinen Anfang. Das Rennen wird in 4 Etappen ausgefahren. Da das Rennen für alle Berufsfahrer offen iſt, wird damit gerechnet, daß ſich die beſten deutſchen Be⸗ rufsfahrr daran beteiligen, wie Aberger, die Gebr. Huſchke u. a. m. Die geſamten Preiſe betragen 200 000 Mark. Davon er⸗ hält der Sieger einen Preis von 50 000 Mark in bar und eine echt goldene Medaille. Der erſte Abſchnitt beginnt am 18. Juli mor⸗ gens in Köln. Der Weg geht über Neuß, Kleve, Krefeld,.⸗ Gladbach nach Aachen(251,6 Km.) Am Mittwoch wird der zweite Abſchnitt gefahren. Die Abfahrt erfolgt in Aachen; der Weg führt dann über Eſchweiler, Düren, Euskirchen, e Adenau, Stadtkill, Prüm, Bitburg und Trier(245,1)Dieſe Strecke dürfte an die Fahrer gewaltige Anforderungen ſtellen. Am gleichen Tag treffen ſich auf der Kölner Radrennbahn in Riehl die beſten und Flieger im Kampf um den Großen Preis von Köln. Am 19. finden in Köln zum erſtenmal im großen Stil Raſen⸗ radballſpiele ſtatt. Die ſiegreiche Schweinfurter Mannſchaft, die auch bei den Kampfſpielen in Berlin wieder Siegerin war, trifft auf die beſten Raſenradballmannſchaften des Rheinlandes. Am 21. Juli wird der dritte Abſchnitt um den Großen Preis von Deutſchland ausgefahren. Startpunkt iſt Trier. Die Reiſe geht dann über Wittlich, Bernkaſtel, Oberſtein, Kirn, Rüdesheim, Koeuz⸗ nach, Bingen, Mainz, Nierſtein, Worms, Lampertheim und Mann⸗ heim, wo Halt gemacht wird. In Köln findet am 19. Juli ein großes Mannſchaftsfahren der beſten deutſchen ſtatt. Sehr intereſſant und ſpannend verſpricht auch der Wettkampf zwiſchen dem Weltmeiſter Walter Rütt und dem bekannter Kölner Herrenfahrer Paul Oszmella zu werden. Am 22. Juli nimmt die Bundeswanderfahrt zum Kölner Dom ihren An⸗ fang. Dies wird eine gewaltige Demonſtration für den deutſchen Sport werden; denn nicht weniger als 5000 Radfahrer nehmen daran teil. Am 23. Juli(Sonntag) fällt die Entſcheidung im Großen Preis von Deutſchland. Diesmal bildet Mann⸗ heim den Startplatz, von wo aus die Fahrer auf die Reiſe K. ſchickt werden. Die Fahrt geht über Darmſtadt, Frankfurt a.., Höchſt, Wiesbaden, Naſſau, Bad Ems, Ehrenbreitſtein, Koblenz. An⸗ dernach, Remagen, Mehlem, Bonn, Weſeling und Köln(271,8 Km.) Der Sieger dürfte nachmittags um 6 Uhr in Köln zu erwarten ſein. Ebenfalls am 23. Juli wird auch das 100 Kilometer⸗ für Herrenfahrer um den Bundeswanderpreis von 100 000 Mark ausgefahren. Auch hier darf wohl mit einer Rekordbeteiligung ge⸗ rechnet werden, da über 50 Mannſchaften gemeldet haben. Die Jugend beſtreitet an dieſem Tage den deutſchen Jugend⸗ preis. Am 24. Juli geht im Iſabellenſaale des Gürzenich eine Sitzung der Sportverbände vor ſich: abends findet im Zoologiſchen Garten ein großes Prunkſaalfeſt ſtatt, bei dem die beſten deutſchen Mannſchaften um den Großen Preis von Deutſchland im ger Kunſtreigen und Ner Radballſpiel kämpfen wer⸗ den. Die feierliche Preisverkeilung für alle Wettbewerbe der Woche erfolgt an dieſem Abend durch den Bundesvorſitzenden Dr. Mar⸗ tin. Eine Rheinfahrt am Dienstag, den 25. Juli bildet den Aus⸗ klang der Sportwoche, deren Programm wohl als unübertrefflich zu bezeichnen iſt. Frankfurter internationale Leichtathletikwettkämpfe. Die Frankfurter Eintracht veranſtaltete am Sonntag einen internationalen Leichtathletiktag, der neben erſten inländiſchen Größen auch die berühmteſten Ausländer, unter denen ſich vor allem die Schweden, Holländer, Finnen und Eſthlän⸗ der auszeichneten, ſah. Die Leiſtungen waren zum Teil ganz hoch⸗ wertige, was ſchon aus dem Brechen verſchiedener Rekorde hervor⸗ geht. Den 3000⸗Meter⸗Lauf konnte der Schwede Backmann in :48,2 für ſich entſcheiden. Als Zweiter folgte Nemethy⸗Ungarn in :01,6, während Bedarf⸗Frankfurk erſt an dritter Stelle mit 2 Meter Abſtand landete. 200 Meter: 1. eider⸗Frankfurt 22 Sek.; 2. Reinbold⸗Wiesbaden 4 Meter zurück; 3. Heinemann⸗Holland 1½ Veiche wüt NKNd Mannſchaftsfahren um den Großen Preis von Deutſchland deutſch Meter zurück. 1500 Meter⸗Lauf: 1. Köppke⸗Zehlendorf in :08,4; 2. Schneider⸗Frankfurt; 3. Henkel⸗Wiesbaden. Kugelſtoßen: Thammezs Eſthland 13,23(13,47 deutſcher Rekord); 2. Klumberg⸗ Schweden 13,31; Söllinger⸗Darmſtadt 13,13. N Staffel: I. Karlsruher Fußvall⸗Verein in 3,40; 2. Frankfurter Turn⸗Verein. Hochſprung: 1. Klumberg⸗Schweden.80, 2. Holz⸗Charlottenburg 1,80; 3. Beſt⸗Holland 1,75. 100 Meter Ent⸗ ſcheidungslauf: 1. Mäulen⸗Frankfurt 10,83 2. Söhngen⸗Frank⸗ furt; 3. Venlet⸗Holland 1 Meter zurück. 0 Meter⸗Lauf: 1. Kö p 1 ke⸗Zehlendorf; 2. Kern⸗Frankfurt 15 Meter zurück;.Reuß⸗ Frankfurt, 7 mal 100 Meterſtäffel: Eintr acht 1,50,6 Sieger. Der Kölner Sport⸗Klub folgte mit einem Abſtand von 50 Metern. Speerwurf: Klumberg⸗Schweden 57,30; 2. Ludicke⸗Charlotten⸗ kurg 50,92; 3. Krickel⸗Darmſtadt 43,69. 400 Meter⸗Kauf: 1. Dunker⸗Charlottenburg 51,4; 2. Moſt⸗Darmſtadt; 3. Kaſſinone⸗ Seſterreich. Diskuswerfen: 1. Toldy⸗Budapeſt 40,60; 2. Klum⸗ berg⸗Schweden 40,15; 3. Steinmüller⸗Frankfurt 39,57. Weitſpru 1 Toldy⸗Budapeſt 6,92; 2. Klumberg⸗Schweden 6,58; 3. Schr der⸗Frankfurt. 110 Meter⸗Hürdenlauf: 1. Rappart⸗Holland 6 Punkte; 2. Holg⸗Charlottenburg. Die Schwedenſtaffel gewann Fofland vor dem Karlsruher Fußballverein in:56 mit Bruſt⸗ breite. Die Ausländer haben alſo hiermit teilweiſe eine ſtarke Ueberlegenheit bewieſen. Trotzdem dürfen die einzlnen teilnehmen⸗ den Vereine deutſcher Nation ſtolz auf ihre Teilerfolge ſein. weiſenheimer Landwirtſchaſtliche Rennen. 1. Eröffnungsrennen(14 Pferde) für dreijährige und aus der Pfalz. Diſtang 1800 Meter, Preiſe Mk., 3000 Mark, 2000 Mark. 1. Fleckſtein, Molmersweiler; 2. Meyer⸗ Frankenthal; 3. Eimer⸗Gerolsheim. Strickler⸗Oppau führt zuerſt, ſtürzt kurz vor dem Ziel. 2. Zuchrennen.(3 Pferde). Zuchtftuken aus der Pfalz. Diſtanz 3000, 2000 Mark. 1. ee Beindersheim ausgebrochen. 2 3. Trabreiten.(5 Pferde). Für drei⸗ bis ſechsjährige Pferde aus der*5„Rheinheſſen und Baden. Diſtang 1400 Meter. Preiſe 3000, 5 1800 Mark. 1. Heinz⸗Orbis; 2. Schlatter⸗Muß⸗ bach; 3. Eimer⸗Gerolsheim. 85 4. Trabreiten.(13 Pferde). Pferde üher ſechs der Pfalz, 9800 515 und Baden. Diſtanz 1800 Meter. ſez 3000, 2060, 1—5 1. Scherner⸗Aſſenheim; 2. Lecher⸗Mardorf 18jährig); 3. Ki ußgönheim. 0 10 Nordke(10 Pferde). Nur älgzer Rennen. 5 aus der Vorderpfa. Diſtanz 1500 Meter. Preiſe: 3000, 1000 Mark. 1. erſten Für dreijährige und ältere 1200 Meter. Preiſe 4000, 2. Heinz⸗Orbis; 3. Blaul⸗ rner⸗Aſſenheim, geht nach der er Runder glänzend vor; 2. Meher⸗Frankenkhal; 8. Schmelzer⸗Beindersheim; 4. Gutekunſt⸗Mutterſtadt 8 6. Weiſenheimer Hürdenrennen.(7 Pferde). Fürr Pferde aus der Pfalz, Rheinheſſen und Baden. Diſtanz 2400 Meter. Preiſe: 7000, 5000, 3 Mark. 1. Fleckſtein⸗Vollmersweiler: 2 Strickler⸗Oppau; 3. Krauth⸗Fußgönheim. Entſchieden das ſchärfſte Rennen. Die erſten Sieger erhielten außer dem Geldbetrag Ehrenpreiſe. Nthletik. UJ Deutſche Ka le in Verlin. Die Schwerathletik von Mann⸗ heim—Ludwigshafen kann ſich krotz der kleinen Zahl der 7 Berlim ent⸗ VB. ſandten Teilnetmer ſchöner Erfolge erfreuen. So wurde im Veichtgewicht, Fahrenbach⸗Mannheim, 1. Sieger, im Mittelgewi Hünenberger⸗Mannheim, 2. Sieger, im Jedergewicht Rheinfrank⸗ Mannheim 3. Sieger.(Leßterer bei nur 5 Pfund Unterſchied zum 1. Im Boxen(Weltergewicht) wurde Köbete⸗Mannheim 4. Sieger. Bon Ludwigshafen wurde im Ringen(Leichtgewicht) Rupp mit 9 Siegen zwei⸗ ter, Kammerer in der Jugendklaſſe 4. Sieger, außerdem p en ſich im Federgewicht König und Stahl. Verſchiedene ausſichtsreiche— 5 und Ringer konnten an den Kampfſpielen nicht teilnehmen, weil die Ge für Mannheim ein weit größerer ewerber für die Deutſchen Kampf⸗ mittel hierzu fehlten, ſonſt wäre der Erfol rend Städte die und dadurch eine wür dige eworden. 0 iele in Berlin durch Ge Mannheim wie gewöhnlich ldzuſ u ertretung ihrer Stadtfarben ermöglichten, hat keine Mitiel hierzu gegeben. Neues aus aller Welt. — Der Schnapsteufel. Ein der Trunkſucht verfallener Arbekter in Gadderbaum in der Rähe von Bielefeld, gegen den die Scheidungsklage eingereicht worden war, ſchlich ſich in das Schlaf⸗ gemach ſeiner Frau und bearbeitete ſie dermaßen mit einem Ham⸗ ſie blutüberſtrömt in das Krankenhaus eingeliefert wer⸗ den mußte. An dem Aufkommen der Verletzten wird gezweifelt. Bald nach der Tat ſprang der Mann in einen Teich, in dem er ertrank. Am Ufer fand man die halbgeleerte Schnapsflaſche. — Ein geheimnisvolles Schiff bildet gegenwärtig den ſchiedene Londoner Blätter behaupten, daß Deutſchland im Wider⸗ ſpruch mit den Beſtimmungen des Verſailler Vertrages Krieg⸗⸗ material ausführe, und zwar in der Hauptſache an die Bolſchew und an die Nationaltürken, die ſogen. Kemaliſten. Es wird e Anfang Juni habe ein geheimnisvoller deutſcher Dampfer Kuxhaven verlaſſen, und zwar mit einer angeblichen Ladung von landwirtſchaft⸗ lichen Maſchinen an Bord. Dieſer Dampfer habe dann in dem däniſchen Hafen Esbjerg die Beſtandteile von 30 Flugzeugen an Bord —— und ſei dann wieder in See gegangen, nach der einen esart nach Merſina, nach der anderen nach Petersburg. Die däm⸗ ſchen Blätter behaupten aber, der deutſche Dampfer de ſich in Gewäſſern. Sie ſcheinen alſo anzunehmen, +5 Iirk angebliche Kriegskonterbande für die Türkei beſlimmt iſt. an allen dieſen Geſchichten etwas Wahres 15 läßt ſich +8 feſtſtellen. Vielleicht den Engländern noch die kühnen Kriegsabenteuer er Seehelden im Kopf, ſodaß ſie auch jetzt noch geheimnisvoll⸗ deutſche Schiffe ſehen, wo keine mehr ſind. Weſterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelferwarte in Karisruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Wind Richt. Stürle N fleicht O ſmäß. NW 7 t t Be⸗ merkmemgem —— II watter 13 13 13 10 12 10 765.2 706.0 764.5 765.8 655.5 80(bei SWtei O ſlei O ſleicht ſu. Allgemeine Witterungsüberſicht. Im allgemeinen dauert die Herrſchaft des Hochdruckgebiete⸗ über Zentraleuropa an. Doch hat in Süddeutſchland eine v gehende Druckſtörung über Nacht Trübung und vereinzelt unerheb⸗ liche Niederſchläge gebracht. Da der Einfluß des Hochdruckgebiete⸗ jetzt wieder zunimmt, iſt baldige Aufheiterung und trockenes, war⸗ mes Wetter zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung Ex U SSSe-Beinan ler St. Blaſten * trocken und warm. „Henko“ Henkel's Waſch ⸗ und Bſeſch⸗ Soda, zum Einweichen der Waͤſche und für den Hausputz. Ss U, Sle * 5 Gegenſtand einer gewiſſen Aufregung in der engliſchen Preſſe. Ver⸗ ˖ für Mittwoch: Baldige Aufheiteruns-. —— W Mannheimer General-⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seike. Nr. 312. Handels „ßFFFFFTTTTCTbTCTbTTTTTTT Börsenherichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 11. Juli.(Drahtb.) Für den Devisenmarkt agen besondere Anregungen nicht vor; die Preisentwicklung auf diesem Gebiete War unsicher. Gerüchie von einer An- leihe beeinflußten die Haltung. Der Dollar wurde im Früh- verkehr mit 518—525—510 genannt, ging dann auf 498 zurück und verkehrte zeitweise bis 492—494. Am Effektenmarkt zeigte sich bei Eröffnung des offiziellen Verkehrs eine schwache Haltung, was auf die Devisenbewegung zurück- geführt wurde. Ausländische Anleihen lagen ruhiger, auſler- dem machten wieder Bagdad-Anleihen auf lebhafte Kàufe vVön Bankseiten hin von sich reden. Man verwies auch auf an- gebliche völlige Einlösung in hoher ausländischar Valuta. Zolltürken und Türkenlose standen in regerer Nachfrage. Ungarische Goldrente behauptet, höher Anatolier Lombard- Prioritäten, letztere 670. Im freien Verkehr waren die Um- sätze bescheiden und die Tendenz für die meisten Werte schwächer. Man nannte Benz 610—600, Becker-Stahl 510, Hansa-Lloyd 360, Inag 515, Mansfeld 440, Krügershall 790. Die Kurse unterlagen im Verlaufe Schwankungen. Auf dem Gebiete der Montanaktien stellte sich Abgabeneigung ein. Bei der Notierung der ersten Kurse ergab sich für Oberbedarf ein Verlust von 43, für Caro von 85, für Gelsenkirchen und für Phönix von 110, für Mannesmann von 70%. Bei den Elektrizitätsaktien kamen stärkere Kurseinbußen bei A. E.., Schuckert, Lahmeyer und Felten u- Guilleaume zum Vor- schein. Von chemischen Aktien waren Anilinwerte und Scheideanstalt rückgängig. Matter lagen Haimler, Klepyer, Neckarsulmer, ferner von Maschinenfabriken Ehlingen, Hirsch-Kupfer(760) büßten 90% ein. Schiffabrtsaktien unfer- lagen ebenfalls einem erheblichen Kursdrugk. Nordd. Lloyd, 350, verloren 40%. Baltimore Ohio angeboten. Oesterrei- chische Staatsbahf 1545. In heimischen Anleihen war regeres Geschäft. 3% Reichsanleihe 230, plus 10%, 35% Reichsan- leihe 86, plus 20. Aber 4% Baden angebofen. Der Einheits- markt war neben Kurserhöhungen auch vielfach Minus- zeichen unterworfen. Niedriger nannte man Maschinenfabrik Moenus, Löhnberger Mühle, Spinnerei Hammersen und be- sonders Zuckerfabriken, höher Bürstenfabrik Erlangen, Aetz- Werke München. Im weiteren Verlauf blieb die Tendenz vor- Wiegend schwach. Privatdiskont%. Festverzinsliche Werte. 2 Inländische. 10. 11. 10. 11. 27% Mannh. 1.— 17 9951391 e n ee 5 400%„ 19092———.—3% do. Rente ee, 3½%%„„ 1888——.— 4 Wucttemb. k. 1818 84.75 83 25 FEFTEFTFTT ees 2. Dargstagt—.——.— 4% dasdbe elenan, 72.50 77.80 4% Frelbarg.8. 1890 85.— 82˙70 e een e eeeee e 3% d0. 258.—„—% Karisruhe— 2 50%%— 278.—% Ralnz 1— 7% u ce 88.— 83.50 17 enden eee ee 4¼%.—IX. do. 4% b. Soktegbtsan.os—.— 118.— 895—5—— 75—75— 2ſh Auslzndische. parprämlenanl. 2 3—.— ereud,Schatzanm—.⁰.— hedn Ste 1818 170.— 165.— 925 ereul. Konsols 80.50 80.20 8 45 8 820.— 570.— 0 72 8. 55 92— 140% 5„ 1 2— 9. 5 2 43 Soldrante 1288— N, 93.— 83.50 e een 1888 289— 238.— *2 8 en 7— 2% Bad. Anl. von 1919—.—. 38.89%% d. Gdid am. 9 5 5 10 1 N0 4% 8 Rt.-Vverw—.— 28.25 9— 4% fcr.Sasdad e. 1000.— 1289. 4% Bayr. Ahlös.Rente 84.75.— 500 155 0 11 37— 28.— 1 1 888 59.75 550%0 Ste1035 289.— 3⁰% d0..— 78.75% gdo St.Rie. v. V 0ſegayr-Ff ela.Frlor 97580 85.10 55 Senſtan ig inn. 4000.— 3750.— %%% d0. 77.—.—„*—.——.— 4% lf 06.—%½%„ lrrig. Anleihe 3950.— 3750.— 75 7250 78˙25 50% Feßvantepss 3112.50 2875.— Dlvidenden-Werte. Bank-Aktien. 10. 11. 19. 11 Sactee Bebe. 284.— 288.80 128— 155.— 32***—.—.—. G. u. Siib. Soh. A.. 1338.— 8 5nr.6g. 8. Be. 258.—— f. dideten jear 108.— 305.— rned Wcheeſt. 289.— 268.— Facbwerte ndensk. 799.— 728.— Barmer Bankvereln. 225.— 228.— Farbenfabrit gapor. 888.— 749.— Zerliner klandelsges..— 515.— Sdem. Fabr. Mühhelm—.——.— Somm. u. Prlvath. 292.— 283.— Fbr. Weller-ter-Meer, 770.——— Daomatüdter bank.. 808.— 299.— Helzverkont.(Konst.) 319.— 770.— ——— rees 530.— 815.— Rüigerswerke.... 320.——.— .Etteeu Weensein 20). 205.— Opramn abe 1028.— 238.— Deutsche Hypothekd.—.— unramarin ka„419050. 25. beinscteeelg dant 2909.— 3289.— Piromochsrbasgei: 119.— 4860.— Deutscheerelnsbank 294.— 200.— Sudd. Drabtindustrie ee, e Dlaconto.-Gsselsch.— 208.— Aligem. Elektr.-Ges. 80.— 778.— —— 5 855 233.— 225. 22—. deen e 220.— Aerellb..Getall-608, 1510.— 378.— Feed e 0. —— e 280.— 282.— tahmener..... 358.— 188.— Furgag Jereſasbean 229.— 228.— Beig, Gebt u. 80h.: 899.— 348.— Fclesdredte.—.— skiekt. 4g. andb. 439.—.— 3 246.— Sodusker Kienders. 888.— 719.— Rbeinesbeerelnan 288.— 28.— Jolgt 4 figeftner. 898.— 1869.— Sbeenede kpBan 180.— 182.— Lmn T Stnee 828.* Sülad. Bodenkreditd.—.——.— Zuad. Sisoante-des..—.— 310.— gummie Feter.... 203.—— Wiener Bankvereln. 64.50 50. Württhg. Bankanst.,, „ Notenuank „ Vereinsbank Bergwerk-Aktlen Soch. Bergb. u. Auöst.— Baderus Uaeete. 1— 85 Hlrsch Kupfer. 8 Junghane Gebrüder. 5 Adtér& Oppenhelm. Lederfabrlk Spler Lederwerke flothe dG. Sudd. ingnert do. Spiohar. 75 Hantwerke FU—— 8.— 50 fleddeenk,Kupferwefk 5255 785.— 98.— 10 5 988.— Oonoordia Bergh.-.,—.— aneee Selrgcd rbn erge, 1989.— 1389.— Aarenlren Kepez. 888.— 2299.— e 1350.— 1216.— 12* 8 989.— 20.— g e 1259.— 108.— Oingier zweſbrüoken. 740.— 880.— —95 Westeregeln. 1848.— 1430.— Olerkohp.... 9 Ddensen, Ahr. Werke 1288.— 1178.— Kasohinenf. Eölüngen 1000.— 900.— e dec e 0.— 20.—b. Lan ene 70— 688.— 7 2„krkk. ek 0 7 gendee. 18g 8. eee,— 8 f glach 188.— 1488.— ellus Bergdau. 525.——Haidaeu,tah ch. 6855 „Vonu. Caurabutte 2200.— 2R88.— Larleruder Masch.— 9 835.— Transp.-Aktlen. ee N 780.— Fenantand 889. 480.— Ndenus. 6888.— 838.— ecgeeeeee 330.— 289.— iklir. Auü wetrt, 20.— 98.— soher.Ioys 390.——— Honnellpr. Frankentn. 649.— 599.— Vest. Wdh.tonbd) 11800.— 1845.— Wane 1 7 5 5 828.— 500.— J..——.—Eingw. n düir 1780.— 1510.— fel beunen.— 511.— Industrie-Aktlen. Foczellen Wegeabr.. Feün Zege apfert. 900.— 869.— bi Falbertabet gbert—.— 100.— Slltingecd.—Sonnelder& ftanau 7 5—.— 5 Pebban, 1 royta Blelstit + t J. Faũ. 0 548.— 888.— (Aog.) 1140.— 1800.— Sohubfabr. Herz Seſlindustrie Woltt— 33 Sohuntabr. Wesseſs 620.— 8— g. lonba Spleg. u. Splegelgl. 2 Kempf 2 Rannnheim——.— Ekis. Bad. Walſt— 18— döwenpraudre 425.— 450.— Soinnerel Ettlingen 495.— 1 9 4. Farthsanscgderel..—.—, Jeeenfent er ee 1288.—.— kurau 5— 880.— rentahr. Furtwang.— Fettennereren... 700.—. Lallobnr Sef. Labs 1899.80—.— Johöfterh. Burhbt... 408.—. Lapgogabeit Fuche— 620. Cohwartz-Storphen A 38.—Zellstoffabr. Waldhof 7— 745. entw. Hei.— Zuokerkabrik, Bad. 58 25 en 0 do. Frankenthal 7 9 79525.— 15.— it des 2222ͥͥ¹·Ü¹1ĩ ² AA Dollarkurs 490 Mark. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 11. Juli.(Eig. Drahtb.) Die Pressestimmen aus London und Paris lassen erkennen, wie schwerwiegend auch das Ausland von dem rapiden Sturz der Mark in Mit- leidenschaft gezogen wird. Die inzwischen angekündigten Moratoriumsverhandlungen werden heute günstiger beurteilt; auch waren Verkaufsorders bestens gegeben worden und drückten auf die Stimmung der heutigen Börse. Am Montan- aktienmarkt waren Rheinstahl besonders stark vernachläs- sigt und verloren 245%. Auch Riebeck Montan gaben 170%%, Mannesmann und Ilse über 100% nach, während die übrigen sich durchschnittlich um 70% senkten. Auch Kaliwerte waren sehr schwach. Deutsche Kali minus 100%, Hallesche notier- ten 1250, Heldburg 1410, Mansfelder 435. Anilinwerte Waren um etwa 509% niedriger. Unter den chemischen Werten waren Griesheim minus 110%, die übrigen etwa 50—75% schwächer. Elektrowerte waren durehschnittlich um 50% vernachlässigt. Schuckert, Sachsenwerk, Bergmann und A. E. G. gaben bis 90% nach. Schiffahrtswerte bröckelten durchschnittlich um 50% ab. Bankaktien waren nicht einheitlich. Im freien Ver- kehr nannte man Wolb 830, Benz 580, Scheidemantel 1650, Becker-Stahl 470. Unter den Spezialwerten waren bei Ma⸗ schinenfabrikaktien Löbe, Orenstein u. Koppel und Berliner Maschinen minus 150%, Daimler, Deutsche Waffen und Hart- mann bis 90% niedriger. Auch Textilwerte Waren schwach. Hammersen minus 150, Stöhr Kammgarn minus 125, Nord- deutsche Wolle minus 85%. Bei den Auslandswerten Waren Erdöl behauptet, Deutsche Petroleum minus 6026. Von deut- schen Renten waren 3% Reichsanleihe um 4774 schwächer. Ausländische Renten Waren stark vernachlässigt. 5% ige Tehuantepee minus 200, auch Ungarische Goldrente minus 25. Dagegen lagen Anatolier um fester. Im Verlaufe blieb die Börse Weiter schwach. Der Kassaindustriemarkt war unter dem Einfluß der gesamten Geschäftsentwicklung stark abgeschwächt. Polnische Noten 8,48, österreichische Noten 2,02. Die Mark kommt aus Amsterdam mit 0,51%½, Kopen- hagen 0,92, Stockholm 0,78—0,80, Zürich.02—1,04. Festverzinsliche Werte. ) Relchs- und 10. 11· 10. 11.• Staatspuplere. 407 e 800. 5% D. Sohatra. Ser.—.——.— 4½%% do. Faplerrente— 688.— %% 9 S8g.% 87.0 87˙88 e eenee eeee 4½% do. Ser..IX 73.58 73.50% do. 1 4½% do. 1924er 36.75 94.75 4% do. Bagdad. 50% Utsoh. Reſohsanl. 77.50 77.50 ½% 40. 15 1 4% 0. 119 25 111. 4 15 Amleln 3½% 0. 88.— 89.90 5„ d0. untf. Anleihe 3050. 3% 900 249.25 203.—%½ do. Zollopl 1911—.— 500.— e een, en h 3 755 58580 174 cees 258.— 29950 5 3 4% do. Goldrente.— 1 8 e Aulele 80.20 45% d9. Kronenrente 211.— 225.— 30% Hess Anlelhe 55 8 400 4% Frankf. Stadtanl. 102.75 105.— 3% Oester.—9 4% Münch, Stadtan.. 35.98 85.50,, Staatsban 10 1050.— 4159.— 4% Frankft. Hypoth.- 3% do. IX. Serle—.— 1666.— bank-Pfanabrlefe 110.50. 40% 19. geldertoritg 3 1288 25 eee.60)% Sudöst. Feb..—.— 190.— 2,60% do., neus Prlor.—.— 4½% Oesterreloh. 5% do. Odbligatlonen Sobatzanwels. 600.— 660.— 4½% Anat., Ser., 1 450.— 560.— 4% d0. Boldrente 17.— 156.904%% do., Serſe in 405.—.— 4% do. oonv.Rente 590.— 555.— 4½% AFB, Obl. v 1908—.——— Dividenden-Werte. Transp.-Aktien. 10. 11. 10. 11 Schantunghahn.. 505.— 470.—georgs-Marienh..—.——.— Alig, ok.-u. Strafenb 328.— 335.—dermanila— 799.— Ar. Berl. Straenb.—.——,—derresbelmer Glas, 2199.— 2198.— Suad. Sisenbann.————goldschmidt, Tnu... 395.— 859.— Oest. Staatselsenb.. 1460.— 1475.— Aritzner Raschinen 1525.— 1535.— Orün& Biltinger belng.Helncendann, 1800.— 1818.— Hannov. Nasoh. Egest 3300.— 3500.— Prinz-Helnrlchbahn. ſannheimer General-Anzeige .-Austr. Dampfsoh. 870.— 510.—Hannov. Waggonfabr. 890.— 745.— Hamb.-Amerlk.Hakett 510.— 486.— Harkort Srgw... 4249.— 4189.— Hamb.-Sudam.'soh. 25 75 778.— farpener Bergbau. 2399.— 2109.— tiansa Dampfsok. 433.— 398.— Hllpert Maschlnen 348.— 278.— Norddeutsche LIoyg 380.— 345.—Hlesch Kupfer. 349.— 759.— Höohster Farbworks 799.— 710.— Bank-Aktien. Hoesoh Elsen u. St. 149.— 1340.— Zarmer Bankverein 230.— 227.—Hokenlohe-Werke 376.— 750.— BerlinerHaadels-Ges..— 5605.—fHumboldt Raschfnen 707.— 640.— Comm.- u. Priysthank 591.— 51.— Huttenw. C. W. Kayser 620.— 640.— Darmstädter Bank. 354.—.—[Kaltw. Aschersleben 1200.— 1120.— Deutsche Bank.——attowitzer Bergbau 12778.— 1589.— Diskonto-Commandit— 458.— Köln-fottweller. 1000.— 515.— Dresdner Bank...—. 305.— Gebr. 0N 9 1689.— 382.— Nelninger Hypothekbk—.— 153.—Kosthelmer Telluiose 848.— 508.— Mltteld. Kréditbank, 255.— 255.— Lahmeyer& Co. 320.— 420.— Natlonalbk..Deutsohl 295.— 393.— Laurahutte. 2225.— 2100.— Oesterreich. Kredlt. 75.45 73.25 Leopoldshall—.——.— Relochsbank.— 210.— 1 5 85. 5 7 5 nke mann 20.—.— Industrie-Alctlen. Ludwig Loewe& Co. 1266.— 1025.— Aeoumulat.-Fabrlk. 1235.— 1161.50 TLothringer Hutte.. 1055.— 355.— Adler& Oppenbelm, 1780.— 1600.—Cothr. Forti. Cement—.— 750.— Adlerwerke. 579.—„— kudenscheld. 935.— 300.— .-A. Anll. Treptow 774.—.— ane.-G. 558.—.— Aligem, Eiektr.-des. 851.— 750.— Nannesmannröhren 1250.— 1156.— Anglo-Continental. 1800.— 1624.— Obersohl.Elsenb.-Sd. 381.— 308.— Augab.-Nürnb. Masch. 1135.— 350.— 40. Elsenindustris. 771.— 656.— Badlsche Anliln. 380.—.— do. Kokswerke.. 1740.— 1550.— Bergmann Elektr. 680.— 610.—Orensteln& Koppei 1240.— 1110.— Berl Anhalt. Masoh. 650.— 620.— Phönfx Bergbau. 1450.— 1250.— Berliner Elektr.—.—.— Reisholz Paplerfabr. 834.——.— Sſ.Masch.B. Schwerzk 1150.— 1082.— Hhein. Braunkohie 1700.— 1630.— Zing Rurnderg... 5619.— 330.— Khein, Elektr. 460.— 420.— Slsmarokhütts—.——.— hn. Retallw. Vorz.. 505.— 440.— Sochumer Gufstakl 1394.— 1280.—Hhein. Stahlwerke, 1340.— 1130.— gebr. Bühler à C0.—.———Biebeck Rontan 1800.— 35.— Sraunk. u. Brikettind. 949 Rompacher Hutten. 588.— 600.— Bremer Vuſkan Zrown, Beveri& Co. guderus EIsenw. Ohemisohe Grleshelm Ohem. Heyden Shemisohe Weller Ohemische Albert Oonoordia Bergbau Daimler Rotorsn Dessauer das Deutsoh-Luxemburg. .-Uebersee Elektr. Otsch. Elsenb.-Slon. Deutsohe Erdö! Otsch. Basglühllont, Dtsob. Gußstahikugs! Deutsche Kallwerke deutsohe Stelnzeug D. Waffen u. Munltion Otsoh. Wolle ——— Rositzer Zueker Rütgerswerke Sachsenwerk. Hugo Sohneider Sonuokert& 0o, Slemens& HRalske Stoewer Sudd. Imodblſten Telephon Berliner Tbale Elsenhütte. Tonwaren Wesloch Türkisoche Tabakregle Unlonw. Berlin-Mhim. Ver. Chem. Elsenhütte 1 Vereln. Fränk.Schuhf. Ver. Glanzstoffe Aohs. Guggt. bönlen 15.— re. 2 9n 650.— Roslirer Braunkohlen 1386.— 1100.— 380.— 1389.— Ver. Dtsch. Niokelw. 5— 10.— 889.— .— 230 V. Stw. Zypen& WII Zurgofk erke 585 Vögtiänd. Baschinen 5.— 3— Inamit Trust Wanderer-Werke— 1— klsbctege Farhen 8 Westeregeln Alkalt,—.— e „0.*———.— 0— 9 2 ee Aplor——.— eu-Gulnes 5 e ee Gasgedas, Vore. 975. 98.— deutsohe Potroleum 2 42— 175.— asmotoren Deute 378.— 20.—Fomena 1— geſsenklrober Bergw. 13„ 1220.—Heidburg 1580.——— Geltenklrok, Guhstabti 9* 883.— Benz:.— Mannheim, Deuisenmarkt 11. Juli.(.30 nachm.) Nachdem Gerüchte über ein bevorstehendes Moratorium im heutigen offiziellen Börsenverkehr eine Abschwächung auf dem Devisenmarkt hervorriefen, zeigte sich im Nachverkehr Neigung zu einer Befestigung. Es notierten am hiesigen Platze: Newyork 490 bis 492, Holland 18 900—19 100, London bis 4000, Schweiz 9300—9400. 2160—2189, Paris 3950 Frankfurter Devisen. Frankfurt, 11. Juli.(Drahtb.) Unter gröfferen Schwan⸗ kungen war das Geschäft erregt, die Preise nachgebend. Die amtlichen Notierungen waren matt infolge von Abgabe- neigung. Der Schluß war gedrückt. Es wurden folgende Kurse genannt: London 2280(amtlich 22127), Paris 4075 (3985), Brüssel 3900(3810), Newyork 514(488), Holland 19 950 (19 200), Schweiz 9850(9312½), Italien 2320(2200). 70. Jull 71. Juli 22985„deld Arrilet dels Arlet 1. 2 * 60 20270. 218050 12219.20 beigen:122:::28832.70 2298.0 28807 3818.8 bars:::::28880 240 29.5 199790 29358 85788 370 8 21½ lelle:::220 25170 2187890 22089 ee 65530 7240 3630 55887 9 70 b eee 13613.50 1228750 12312.40 . 25525„„5„„„6„ ee 22 232 ler a 528.60 487.50 488.50 en, altes ege e W e e .-Oesterr. abg...15.19.90 55 4 321 40˙23 28.85— 1176.20 1133.8 2155220 Frankfurter Notenmarkt vom 11. Juli 1922. geld Brlef geld Brlef lote— 883.80 8 alts—.——.— 8 orwegischge—.——.— daeee 1 2788.— ce— 9„*** 725 50 7282 Engli.—.— paniscgs.—— Fe 3736.50 3803.50 Schwelzer J170.— 3130.— Holländisobe.18765.—- Schwedische—.——.— — 264770 208850 ITschecho-Stovak.. 1158.50 1161.50 Oesterrelch abgest. 10.30 ungarlische* 35. 37.— Tendenz: matt bei erregtem Geschäft. Berliner Devisen. 1d. Jull 11. Jull deld Brlet deld erlet Hollang 29474.28 20825.88 18876.38 18923.65 Brüssel 9933.05 234.88 710.55 219 88 Ohristlania.5714.05 738.25 940.0 252.985 Lopenbagen 1480.88 11488.35 12583.5 15.45 Stoonbom.. 1302.00 1369710 12834.8 285.70 Helsingftors 2288 142.45 4088.80 8 Reflen„ 327˙.05 2235 2187030 202˙25 onde;;„„„„„„„ 388.95 15739 21682.70 Led-Fork 529.17 480.39 487 81 Faris 411488 4472.15 286.58 3894.90 Sohwelz1087.38 19166.55 188.5 55 35 Spanlen 7091.10 7108.9 435.65 54. 2 5233*.18 2˙⁰22 288.20 Wen abgg. ͤ FPrag 1183.88 1188.88 1188. 1191•80 Sackbeer:: 88 38.30 25.20 3⁰ Pfandbriel-Verlosung. Die Frankfurter Hypothekenbank gibt im heutigen Anzeigenteil unseres Blattes die Verlosung der 37% Pfandbriefe der Serien 12, 13, 15, 19 und 4% Pfand- briefe der Serien 14, 16, 17, 18 bekannt. Waren und Härkie. Deutscher Metallmarktbericht. Mitgeteilt von der Deut- schen Metallhandel.-., Berlin-Oberschöneweide.) Die Ent- wertung der deutschen Mark setzte sich in der Berichtswoche in geradezu katastrophaler Weise weiter fort. Infolgedessen mußten die Metallprèeise in Deutschland in bisherpungeahnter Schärfe in die Höhe schnellen, sodaß gegenüber der Vorwoche Steigerungen zu verzeichnen sind, die bis jetzt kaum für mög- lich gehalten wurden. Zu dem groſſen Bedarf an Devisen der Industrie und des Handels tritt der Bedarf des Reiches kür Reparationszwecke hinzu. Man kann daher beinahe von einer Panik sprechen, da andernfalls die Bewegung nicht so Ssprunghaft und unvermittelt sich durchgesetzt haben würde. Das Geschäft am deutschen Metallmarktf war unter der Ein- wirkung dieser verschiedenen Faktoren, die noch dadurch ganz besonders stark wirken mußten, daß zurzeit in Berlin keine Zeitung erscheint und allen möglichen Gerüchten Tür und Tor geöffnet ist, wild erregt. Die Preise wurden beinahe stündlich weiter in die Höhe gesetzt, und zwar in einem Tempo, daſl mehrere Mark für ein Kilo Material kaum eine Wesentliche Rolle spielten. Die Preise sind heute nicht weni⸗ ger als etwa 40-50% höher als vor 8 Tagen. Angebotene Ware wurde schlank gekauft, obwohl auf der anderen Seite sich immer Abgeber auf Basis der erhöhten Notierungen fan- den. Der Altmetallmarkt bot genau das gleiche, wild erregte Bild wie der Neumetallmarkt, sodaß auch hier Steige- rungen zu verzeichnen gewesen sind, wie man sie in Deutsch- land noch niemals früher erlebt hal. Der Londoner Meiall- markt kam, obwohl die deulschen Metallpreise immerhin nach Wie vor auf Grund der Metall-Notierungen errechnet werden, für die Bewertung in Deutschland kaum in Betracht, weil die Veränderung in den fremden Devisen alles andere weit in den Hintergrund drängen mußte. Die Preise in London sind gegenüber der Vorwoche nur unwesentlich heraufgegangen, sodab heute Kupfer etwa Pfund und Zinn etwa 1 Pfund er engl. Tonne höher notiert werden als vor acht Tagen. Zink blieb vollkommen, Blei für entfernte Sichten unverän-⸗ dert, während Blei für nahe Sichten sogar einen Rückgang um etwa 1 Pfund per engl. Tonne aufzuweisen hatte. Für den deutschen Konsum gelten etwa folgende Preise: Elektro- Iytkupferkathoden Juli 150—155, August 150—155, Raf. kinadekupfer Juli 145—148. August 145—148 l. Hütten⸗ weichblei prompt 60—62 J. Hüttenrohzink, Marke Ziro RR. 66—70 eflt, Feinzink, Marke Zero. 99,9% ig 78—82 ,, Bankazinn 360—375, Straitszinn 360—375, Hüttenzinn 355—360, Antimon regulus 52—55, alles per 1 kg. Freigabe der Holzeinfuhr. Nachdem die Einfuhr von Roh- holz und von geschnittenen ausländischen Edelhölzern bereits Trüher freigegeben worden ist, hat die Regierung vom 10. Juli ab die Einfuhr von Bau- und Schnittholz freigegeben, sodaß sich nunmehr die Einfuhrkontrolle nur noch über wenige Holzsorten erstreckt, deren Freigabe der Außenhandels-Aus- schuß für Rohholz in seiner letzten Sitzung befürwortet hat. Wachs.(Wochenbericht der Ludmar m. b.., Köln.) Die Nachfrage nach allen Produkten War in vergangener Woche anhaltend groß. Durch Verschlechterung der Mark gingen die Preise sprunghaft in die Höhe. Im Großhandel notierte verzollte Ware ab Lager Köln: Paraffin 37.50—42.50 K, Carnaubawachs 140—165, Carnaubawachs gebleicht 62 bis 72 A, Carnaubawachs-Rückstände 60—69, Bienenwachs 145 bis 180, Bienenwachs gebleicht, deutsche Veredelung 170 bis 190, Japanwachs 137—160 ,, Ceresin 40—-43.50, Ozo- kerit-Ceresin 41—48 l, Stearin 70-—75, technischer Talg: Hammeltalg 73—85„, Rindertalg 70-—82. Der gegenwärtige Zoll beträgt für Paraffin. Carnaubawachs und Bienenwachs .50, für Japanwachs.75 per Kilogramm. Herausgeber. Trucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G. mi b.., Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Hezme.— Verantwortlich fün Politik: J..: Alfred Maderno; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hügel. 6. Seite. Nr. 312. Manngeimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) IAmtliche Bekanntmachungen Tagesorbaung zu der am 13. Juli 1922 vormittags 9 Uhr, ſtattfindenden Bezirksrats⸗ ſitzung im Bezirksamisgebände, I. 6 Nr. 1(Be⸗ zirksratsſaal, Z. 30). I. Oeffentliche Sitzung. 1. Baugefuch Ludwig Kinzinger N 7, Nr. 8, hier, Beſchwerde der Nachbarn Feiſt und Dr. Holzbach gegen eine baupplizeiliche Verfügung; 2. Geſuch Firma Th. Goldſchmidt.⸗G. Rheinau, bau⸗ und gewerbepolizeiliche Genehmigung zur Erſtellung eines Verſuchsturn's Mülheimerſtraße 16/22; 3. Geſuch derſelben Firma, bau⸗ und ge⸗ werbepolizeiliche Genehmigung zum Neubau einer Entzinkungsanlage Mülheimerſtraße 16/22; 4. Geſuch Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof, bau⸗ und ge⸗ werbepolizeiliche Genehmigung zum Naubau eines Magazins, Farbſtofflagers und einer Aimküche Sandhoferſtraße 154/160; 5. Geſuch Gemeinde Schriesheim, Erteilung waſſerpolizeilicher Geneh⸗ migung zur Einleitung von Kanalabwäſſer in den Müßhlkanal in Schriesheim; 6. Geſuch Fährmann Gerhard Haaſe Rheinau, Fährgebührenerhöhung; 7. Vermieten von Nachen auf dem Neckar— hier — Erlaſſung einer bezirkspolizeilichen Vorſchrift; 8. Feſtſetzung der Entſchödigung für eine an Milzbrand getöteten Kuh des Landwirts Johann Herbel, Sandhofen; 9. Geſuch Peter Reinhard, Etlaubnis zum Gaſtwirtſchaftsbetrieb„Zum badi⸗ ſchen Hof“, Sech nheim; 10. Geſuch Wilhelm Rehn, Erlaubnis zum Bierausſchank„Zur hiſtoriſchen Apfelweinſtube“, Ladenburg; 11. Geſuch Emil Wildt. Schankwirtſchaftsdetrieb mit Branntwein⸗ ſchauk J. 5, Nr. 7; 12. desgleichen Emil Krämer, Waldhofſtraße 76; 13. desgleichen Anna Heidgen, F 5, Nr. 12; 14. desgl. Adolf Eſſig, Käfertaler⸗ ſtraße 91; 15. Eduard Riedinger, Rheinauſtraße 13,/Eichelsheimerſtraße 12; 16. Geſuch Karl Rö⸗ diger um Erlaubnis zum Schankwirtſchaftsbetrieb ohne Branntweinſchank F 4, 1/; 17. Geſuch Rudolf Kunz, Schankwirtſchaftsverlegung ohne Branntweinſchank von K 1. 22 nach G 57 Nr. 15, daſelbſt mit Branntweinſchank; 18. Geſuch Katha⸗ rina Weide, Schankwirtſchaftsverlegung ohne Branntweinſchank von 8 4, 15 nach Langſtraße 19; 19. Geſuch Philipp Krafft, Erlaubnis zum Branntweinſchank, Traitteurſtraße 41; 20. Geſuch Max Schneider, Erlaubnis zum Ausſchank von Sodawaſſer und Limonade im Verkaufshäuschen im Schloßgarten an der Rennershofſtraße; 21. Geſuch Marie Mebus Witwe, Erlaubnis zum Ausſchank alkoholfreier Getränke in der Trink⸗ halls Landwehrſtraße 20; 22. den Wirtſchaftsbe⸗ trieb Karl Ludwig, Hafenbahnſtr. 9, in Waldhof. Nicht öffentliche Sitzung. 23. Wirtſchaftsgeſuch Otto Keicher. 1 Mannheim, den 10. Juli 1922. Badiſches Bezirksamt— Abt. I. Genossenscheffsregisfer. Zum Genoſſenſchaftsregiſter Band II,.⸗Z. 31, Firma„Bäcker⸗Einkaufgenoſſenſchaft Mannheim⸗ Land eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftpflicht“ in Ladenburg wurde heute tragen: 7 Das Statut wurde durch Beſchluß der General⸗ verſammlung vom 28. Mai 1922 abgeändert und mugefaßt. Die Haftſumme beträgt 4 000 Mark, die Zahl der weiteren Anteile 5. Bekanntmachun⸗ Zen erfolgen unter der Firma in der Allgemeinen Deutſchen Bäcker⸗ und Konditorzeitung in Stutt⸗ gart. Mannheim, den 30. Juni 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter B Band XXII..⸗Z. 15, wurde heute die Firma Scheuber& Cie, mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim, Heinrich Lanz⸗ ſtraße 22, eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Gſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 29. Juni 1922 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unter⸗ zehmens iſed Die Vertretung kaufmänniſcher Intereſſen, Berakungen, Vermittlungen, Verwal⸗ tungen, Uebernahme von Verſteigerungen und Schätzungen, Verwertung von Immobilien und Hypotheken, ſowie— in Glſchäften die⸗ Er Arxt. Das Stammkapital beträgt 20 000 Mk. Julius Scheuber, Gerichtsvollzieher a.., Mann⸗ heim iſt Geſchäftsführer. Sind mehrere Geſchäfts⸗ führer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft vertreten durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Ge⸗ ſchäftsführer in Gmeinſchaft mit einem Proku⸗ riſten. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft finden nur ſtatt im Deutſchen Reichsanzeiger. Mannheim, den 3. Juli 1922. 137 Dad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XVII,.-Z. 46, Firma„Cela-Film⸗Beſellſchaftt mit beſchränkter Haftung“ in unheim, als Zweigniederlaſſung der Firma„Cela Film⸗Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung“ in Berlin wurde heute 1 tragen: 98 Zweigniederlaſſung Mannheim iſt aufge⸗ n. 1 37 Mannheim, den 5. Juli 1922. Bap. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8 Band XX,.⸗3. 9, Firma„M. Melliand, Chemiſche Fabrik, Aktien⸗ Geſellſchaft“ in Mannheim wurde heute einge⸗ tragen: Die Prokura des Friedrich Ludwig Falk iſt erloſchen. Mannheim, den 5. Juli 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Aatlche Versftentichangen der Stautgemeinde. Am 12. Juli treten folgende Aenderungen des Straßenbahntarifs in Kraft: Bartarif—5 Teil⸗ trecken 4 4,—7 Teilſtrecken 5&, 8 und mehr eilſtrecken 6 J Fahrſcheinhefte 40, 50, 60 ½; Fährſcheinhefte für 2 Teilſtrecken ohne Umſteigen 3 Kinderfahrpreis 2 ,; Schülerwochenfahr⸗ ſcheinhefte 18; Monatsſtreckenkarten 320, 400, 480; Monatsnetzkarten für Mannheim 550 J, für Mannheim⸗Ludwigshafen 600 4; Zuſatzkarten zur Rlf inhaardtbahnkarte 40.. 13 Fahrſcheine aus Fahrſcheinheften, die in der 8 vom 1 Juni bis 11. Juli gekauft worden ſind, tonnen in der Zeit vom 12. bis 25. Juli unter Zahlung eines Zuſchlags in nachſtehender Weiſe benützt werden: 1. Fahrſcheinhefte zu 1 25.—(Scheine mit ſchwarzem Rand.) Für 2 Teilſtrecken ohne Umſteigen= 50 Pfg. Zuſchlag; 2. Fahrſcheinhefte zu 1 30.—(Scheine mit weißem Rand.) Für 2 Atilſtrecken ohne Um⸗ ſteigen— kein Zuſchlag. Für eine 4 4. Strecke 1 Zuſchlag. Fahrſcheinhefte zu/ 40.—(Scheine mit grünem Rand.) Für 2 Teilſtrecken ohne Um⸗ ſteigen= kein Zuſchlag. gur eine 4 l1. Strecke kein Zuſchlag. Für eine 5.. Strecke 1/ Zuſchlag Fahrſcheinhefte zu 50.—(Scheine mit rotem Rand.) Für 2 Teilſtrecken ohne Um⸗ ſteigen= kein Zuſchlag. Für eine 4 l. Strecke kein Zuſchlag. Für eine 5. Strecke= kein Zuſchlag. Für eine 6 4. Strecke ⸗1 Zuſchlag. Bei Nichtbenützung der vorſtehond ginannten Hette werden die noch vorhandenen Scheine dis einſchliezlich 26. Auguſt 1922 an der Straßen⸗ Mannheim. Colliniſtraße 1, bezw. in 8 4— 8 en bei der Stadtkaſſe rückvergütet. Mannheinmn, den 10. Juli 1922. Der Oberbürgermeiſter. und Tochter von Dr. u. Mrs. Stanton Coit, London Ihre am 26 Juni erfolgte Vermählung zeigen an Dr. F. Wichert Direktor der städt. Runsthalle in Mannheim Margaret Coit Mannbeim(L 14,), den 11. Juli 1922. 5862 90. Hyde Park Gate 5 2 junge Herren, im Alter von 22 u. 24 Jahren, ev. (GHandwerker) wünſchen Mannkeiner Wohnungs-Muzeiger unter amtlicher Mitwirkung des Städt. Wohnungsamts, Mannheim mang. an Damenbekannt⸗ ſchaft mit gleichalterigen Damen zu gemeinſamen Spaziergängen u. Brief⸗ wechſel in Verbindg. zu treten zwecks ſpäterer Elrat Witwe mit 1 Kind nicht ausgeſchloſſen. Diskretion Ehrenſache Zuſchriften mit Lichtbild erbeten u. R. V. 57 an die Ge⸗ Nr. 28 erscheint Freitag, den 14. Juli ſchäftsſtelle d. Bl. 5810 1922 Heirat. Beamter(Meiſter), An⸗ fangs der fünfziger Jahre wünſcht mit ält. Fräulein Anzeigen- Bestellungen über Wohnungs-Tausche, Wonnungs- und Zimmer-Gesuche..w. für diese Nummer erbitten wir längstens bis Mittwoch nachmittag oder kinderloſen Witwe, womöglich vom Lande zwecks Heirat bekannt zu werden. 5808 Gefl. Zuſchriften erb. unter R. W. 55 an die Vorauszahlung. Aufnahmen erfolgen nur gegen Die Geschäftsstelle, E 6, 2 Fernsprecher Nr. 7940—7945. Geſchäftsſtelle d. Bl. Fräulein vom Lande, 30 Jahre alt, wünſcht Gedankenaus⸗ tauſch mit geb. nur vor⸗ nehm denkend. Herrn, wo⸗ möglich gr. Fig., zwecks ſpäterer HEIRAI. Zuſchrift. u. R. Q. 49 an 8388 die Geſchäftsſtelle d. Bl. Für den Monat Juni beträgt der Gaspreis 6 für den ebm, der Lichtſtrompreis 14, der Kraftſtrompreis 9, der G⸗Strompreis 5 für die.W. St. Ab Juli erhöht ſich der Gaspreis auf.20., der Lichtſtrompreis auf 17 4, der Kraftſtrompreis auf 11,20&, der G Strompreis auf 6 A. 13 Mannheim, den 10. Juli 1922. Der Oberbürgermeiſter. 1. Für die diesjährige Sonntag, den 1. Oltober begininde Mannheimer Herbſtmeſſe werden Dienstag, den 25. Juli, vorm. 9 Uhr im alten Rathaus, II. Stock die Plätze in der bisherigen Weiſe an den Meiſtbietenden ver⸗ ſteigert. 13 2. Für die am 13./14. Auguſt in Käfertal und Waldhof und am 27./28. Auguſt- in Neckarau und Sandhofen ſtattfindenden Kirchweihen werden die Plätze an Ort und Stelle wie folgt verſteigert: a) für Käfertal Mittwoch, den 26. Juli, vorm. 9 un hr, b) 1 Waldhof am gleichen Tage, vorm. 107 hr, e) für Sandhofen am gleichen Tage, nachmif⸗ tags 143 Uhr, d). ee Donnerstag, 27. Juli, nachm. 3 Uhr. Von dem Steigpreiſe iſt für die Herbſtmeſſe die Hälfte, für die Kirchweihen der ganze Betrag nach dem Zuſchlage zu zahlen. Der Oberbürgermeiſter. Piandbriei-Verlosung. Am 2. Juni 1922 fand die diesjährige Verlosung unserer 3½% Pfandbriefe der Serien 12, 13, 15, 19 und Pfandbriefe der Serien 14, 16, 17, 18 statt, wodurch die dabei gezogenen Nummern zur Rückzahlung auf den 1. Oktober 1922, mit welchem Tage die Verzinsung endigt, gekündigt worden sind. Auf solche Stücke, die erst nach dem 31. 10. 22. zur Einlösung gelangen, wird für die Zeit vom J. 10. 22. ab bis auf weiteres ein 20% iger Depositalzins vergütet. Die Einlösung erfolgt in Frankfurt a. M. an unserer Kasse, aus- wärts bei denjenigen Bankhäusern, die sich mit dem Verkauf unserer Pfandbrieſe und Kommunal- obligationen beschäſtigen. Ebendaselbst ist die im Deutschen Reichsanzeiger(Nr. 136% in der Frank- jurter Zeitung(Nr. 429) und in den Münchener euesten Nachrichten(Nr. 244) verölfentlichte Ver- losungsliste kostenfrei erhältlich An Stelle der ver- losten können neue àbige Plandbriefe Serie 22 zum Tageskurse bezogen werden. 6778 Frankfurt a.., den 2. Juni 1922. Trankiurter Hupethekenbank.. Welcher Fersicherungsfachmant erſtrebt Selbständigken als Bezirksoberbeamter bei erſter Verſ.⸗Geſ. Angeb. u. P. I. 102 an die Geſchſt. ⸗5693 Hiet⸗G Gebild. jung Ehepaar (Ingenieur) ſucht 5806 oder 2 40% Jüngeres gebildetes Fräulein ſucht 3805 abhenes immer ſöbl. Zimmer mit od. ohne Kochgelegen⸗ heit. Eyt. Gegenleiſtung durch Hilfe im Haushalt, Pflege oder Erziehung. Angeb. unt R. U. 53 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Möbl. Zimmer Wohnungen, Geſchäfts⸗ räume beſorgt, für Ver⸗ mieter koſtenlos. 5831 Maier-⸗Werle u. Comp, O3, 20, II. Tel. 4655. Staatsbeamter ſucht ſofort oder ſpäter 5865 möhl. Zimmer. Angeb. unt. T. 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