nne 8 A SNTRN 1 3 „ und der neuerdings wieder unabhängig gewordene Dr. Witkwoch, 12. Jult. bezugspreiſe: In Mannheim und Uumgedung monatlich ins Faus gebracht Mark 60.—. durch die Poſt bezogen plertelf. Marf 150.—. Einzelnummer Mk..30. ponfche ckonto Ar. 1780 Aartsruhe in Saden und Nr. 2917 luòdwigsdafen am Rbain. Hauptgeſchäftsſtelle E& 2. Geſchüfts ⸗gNedenſtelle Reckarvorſtadt, Walsbofſtraße nummer 6. Lernſprecher Aummer 7940, 701, 7032, 7043, 7043, 7068. Celegramm-Adreſfe: Seneratauzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Vei 2 Im Rampf um das Feſt zuſammenhalten! Eine Mahnung des Neichskanzlers. Berlin, den 12. Juli. (Von unſerem Berliner Büro.) Zweite Leſungen ſind der materiell ins einzelne gehen⸗ en Beratung gewidmet und kennen deshalb grundſätzlich eine allgemeine Generalausſprache nicht. Dennoch hat ſich ſeit mauchen Jahren— auch ſchon im alten Reichstag— der Brauch eingebürgert, beim erſten Paragraphen des Geſetzes noch einmal die allgemeinen Geſichtspunkte ob für und wider auszuſchalten. Daran hat man auch geſtern feſtgehalten. In einer Erörterung, die ſich bis weit in die Abendſtunden aus⸗ dehnte, haben die Parteien zunächſt ganz allgemein zu der Vorlage, wie ſie in der Kommiſſion ſich geſtaltete, Stellung genommen. Dabei iſt es leider nicht ganz ohne Ent⸗ gleiſungen geblieben. Die Deutſchnationalen bei der erſten Leſung und im Ausſchuß die ruhige chlichkeit des alten Abgeordneten Düringer wirken laſſen. Aber es ſcheint, als ob ſie noch immer nicht zu einiger⸗ maßen klaren Nichtlinien ſich durchfanden, als ob hinterher die derſchiedenen Strömungen unausgeglichen wie bisher durch⸗ einander wirbelten. Die äußerſte Rechte ſchickte nämlich, viel⸗ leicht auch, um die anderen Couleurs zu Worte kommen zu laſſen, den thüringiſchen Amtsgerichtsrat Graef vor, der Fber zu dem antiſemitiſchen Grüppchen zählte, das ſich die deutſchſozialen nanmte, und blieb ſolcher Vergangenheit auch Lage treu. Man kann ſchon ruhig ſagen, Herr den indvoszerte. Da durchraſte der zornige Lärm geſetes akſen, den man von der erſten Beratung des Schutz⸗ Sihun ſern zu halten gewußt hatte, bereits die Anfänge der 5 125 Hinterher toſte die geſamte Linke dann noch 9 87 975 war ſie entſchieden im Unrecht. „„Dr. Kahl, der im Ausſchuß der juriſtiſche Sachver⸗ ſtändige der Deutſchen Vol 5 artei geweſen iſt, hatte wiederholt die Vereitwilligkeit ſeiner Fraktion ausgeſprochen, an der Verabſchiedung des Geſetzes mitzuarbeiten und die ver⸗ aſſungsmäßige republikaniſche ls er dann aber als Greis von einigen 70 Jahren in ernſten und ruhigen Sätzen bat, den Alten, die von ihrer Vergangen⸗ heit von heute auf morgen ſich nicht losreißen könnten, das Einfügen in die neue Staatsform zu erleichtern und auf Sym⸗ bole, die ihnen durch ein ganzes, langes Leben heilig wären, verſtehende Rückſicht zu üben, ergrimmten die unabhängigen und ece Leuen zum andren Mal, und wieder drohte zeitweilig das Parlament zur Szene zu werden. Dr. Kahl erſuchte den zufällig präſidierenden Herrn Dittmann um ſeinen Schutz, der aber verkündete en cathedra, Herr Kahl möchte doch gefälligſt nicht ſo provozierend reden und dadurch die Zwiſchenrufe der Linken hervorrufen. Dieſen Mangel politiſcher Kultur hat dann hernach der Abgeordnete Schücking ſehr kräftig und ſehr wirſam gerügt, hat in ſolchem Zuſammenhang auch ſcharf die Stellung der bürgerlichen Demokratie, die eine bürgerliche Partei iſt und bleiben will, umriſſen: Von der Freiheit des Individuums darf nur ſo viel dem Staatsgedanken geopfert werden, als unbe⸗ dingt nötig iſt. Alle Kutſchukbeſtimmungen ſin dabzulehnen. Der demokratiſche Sprecher ging ſogar bisweilen weiter als Herr Bell vom Zentrum, indes Herr Wiſſel von derlei Freiheitspoſtulaten für die Mehrheitspartei energiſch 0 e wi die Grundſätze des Junkers Alexander auch auf die politiſchen örder anwenden will. Es gäbe, verſichert er mit der Unbe⸗ fangenheit einer ſchönen und keuſchen Seele, Lagen, die poli⸗ tiſche Mordtaten nicht entbehren könnten. Eine temperamentvolle und ungemein geſchickte Rede des geordneten Emminger von der bayriſchen Volks⸗ 145 7 i, der die geſtern von dem bayriſchen Geſandten ange⸗ Undigten und empfohlenen Anträge in breiter Ausmalung be⸗ rief zuletzt den Kanzler auf den Plan. Herr Dr. irth warb— und damit hatte er recht; denn die Span⸗ nung und Belaſtung der Gemüter iſt länger kaum noch zu er⸗ tragen— um die ſchnelle Verabſchiedung des Schutz⸗ 8 aber er polemiſierte zugleich nicht nur gegen den e Emminger und die bayriſche Volksparkei, auch 185 2. bloß gegen das verhängnisvolle Spiel mit der Reichs⸗ cht, ſondern gegen die gan ze Richtung in Bayern, dem er in demagogiſcher Zuſpitzung vorhielt, daß man dort W „gegen eine Klaſſe regiere“. Man könnte fragen, ob am En 88 Sachſen u. in Thüringen in der Beziehung 5 155 igt wird, aber man ſoll in einer von Fährniſſen aller umwitterten Stunde nicht zu neuen Zwiſt aufreizen. Nur as eine macht uns ſorgenvoll und bedenklich, ob ſich nicht Prade an der von den Parteien der bürgerli Schwei ien der bürgerlichen Mitte mit deigen aufgenommenen Red neue Zwiſt entzünden kann. e des Kanzlers dieſer Sitzungsbericht. Eaan 11. Juli. In Fortſetzung der rfes zum Schutze der Republik und 1 N en Entwurfes, d n f e N„der auf die Pflichten der Beam gegen hie gedee ⸗ ſprach 10 Abgeordneter Wiſfel(Sos ſcharf de e ee eaee bayriſche unenminiſters entſpri i Eingriff de⸗ Nei Her bſindiichelt und krankhaften 75 4 7ů 05 Y in banriſche Rechte. Der preußiſche Erlaß gleiche zweiten Beratung d s von der USP. raus großen keiner Weiſe dem i bahriſchen Die ſo 3 8. 5 92 85 zialdemokrat E 05 Zutun zum Schutze der Repubitk in 9 ed 5 e ummung erteilen, bis ſie wiſſe, wie die anderen Ge⸗ eeeeeeee e 8 taatsform ſchützen zu helfen. WMitkag⸗Ausgabe. lugen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Weltder Cechnik. Geſetzu. Necht. Mannh. Srauen⸗Seitung. Mannh. Muſik-⸗Seitung. Die deutſchnationale Volkspartei ſchickte Herrn Graef⸗Thürin⸗ gen als Redner vor. Häufig von Zwiſchenrufen der Linken unter⸗ brochen, proteſtierte er gegen die im Ausſchuß gefaßten Be⸗ ſchlüſſe, die bei ruhiger Ueberlegung ganz anders ausgefallen wären. Als der Redner dann der Linken vorhielt, die Ermordung des öſter⸗ reichiſchen Miniſterpräſidenten Stürckh durch Friedrich Adler damit entſchuldigt zu haben, daß ſie Adler für gei ſteskrank er⸗ klärte und weiter davon ſprach, daß allerdings auch er dieſe Anſicht teile und Adler ſei doch Sozialdemokrat, brach ein Sturm der Entrüſtung los, der ſich wiederholte, als der Abgeordnete Graef behauptete. daß bei den Unruhen in Zwickau 15 Tote zu bekla⸗ gen wären. Präſident Oö be erteilte Ordnungsrufe an die Linke wegen der gemachten Zurufe, ermahnte aber auch den Redner, nicht in ſolchem Maße zu provozieren. Dieſe Mahnung löſte aber auf der Rechten ſtürmiſche Erregung aus, die in zahlreichen Rufen, wie Frechheit und dergleichen ſich Luft machte. Nur mit Mühe gelang es dem Präſiden⸗ ten, der ſelbſt ſichtlich erregt war, die Wogen der Leidenſchaft zu lätten. Aeichssuſtizmiſter Dr. Radbru ch wandte ſich in ſeiner Rede ſehr geſchickt und mit aller Entſchiedenheit gegen die Ausführungen des Vorredners. der Staatsgerichtshof widerſpreche nicht der Verfaſſung, denn ein Ausnahmegericht würde ſich gegen einen be⸗ ſtimmten Einzelfall oder eine Gruppe einzelner Fälle richten, Der Staatsgerichtshof ſei aber ein Sondergericht für generell beſtimmte Arten von Fällen. Der Miniſter wies dann darauf hin, daß ein um⸗ gekehrtes Sozialiſtengeſetz ſo ausſehen würde:„Vereine, welche durch deutſchnationale, monarchiſtiſche oder rechtsradikale Beſtrebungen den Umſturz des Staates oder Geſellſchaftsordnung bezwecken, ſind ver⸗ boten.“ Die Rechtsparteien hätten alſo keinen Grund, ſich über das etz zu beſchweren. 2 5 Nach 0 Rede des Juſtizminiſters gab der ſächſiſche Miniſter Lipinski die Erklärung ab, daß bei den Unruhen in Zwickau nur zwei Perſonen ums Leben gekommen ſeien. Wenn ein Abge⸗ ordneter, die bereits durch den Abg. Mefer⸗Zwickau richtig ge⸗ ſtellten Behauptungen wieder aufnehmen, ſo handle dieſer nach ſeiner Auffaſſung wider beſſere⸗ Wiſſen. Abgeordneter Dr. Levi(...) polemiſiert ſcharf gegen die Deutſchnationale Volkspartei. Von ausſchlaggebender Bedeutung ſei für ſeine Partei die Beſetzung des Staatsgerichtshofes. Bayern könne der Vorwurf nicht erſpart bleiben, daß es nicht mit der nötigen Energie getden die Kräfte ſich gewandt habe, denen es jetzt ſelbſt zu erliegen drohe. Die bayriſche Regierung werde am deutſchen Reichstag eine ſtarke Unterſtützung gegen dieſe Kräfte nden.— Im übrigen hänge die endgültige Skellungnahme ſeiner artei zu dem Geſetz davon ab, in welcher Weiſe die anderen Geſetze zum Schutze der Republik verabſchiedet würden. Sehr ſcharf wandte ſich auch der Redner des Zentrums, Abg. Dr. Bell, gegen den deutſchnationalen Abgeordneten Graef, deſſen Rede beſſer unterblieben wäre. Solche Provokationen könnten zur Kataſtrophe führen. Er kündigte an, daß bezüglich der Zu⸗ ſammenſetzung des Staatsgerichtshoſes ein Antrag ſeiner Partei und der Demokraten eingebracht werden würde, die Regierungs⸗ vorlage wieder herzuſtellen. Von der Deutſchen Volkspartei ſprach der Abgeordnete Kahl. Er legte Verwahrung ein, ganze Parteien als Mörder⸗ parteien zu bezeichnen. Das vergifte das öffentliche Leben. Die Gegenſätze zwiſchen rechts und links traten dann beſonders in Erſcheinung, als der Redner erklärte, daß ſeine Partei an den alten Reichsfarben feſtgehalten habe, weil ein Volk im Un⸗ glück niemals ſeine Fahne herunterholen ſolle.(Lebhafter Beifall, Sturm bei der Linken.) Die aus der Revolution geborene Stim⸗ mung habe ſelbſtverſtändlich eine Gegenſtimmung ausgelöſt und vielen das Einleben in die neue Zeit erſchwert und auch die Volkstümlichkeit der neuen Verfaſſung beeinträchtigt. Bedingung für den Erfolg eines Geſetzes ſei ſeine Auswirkung nach allen Seiten. Der Redner der demokratiſchen Partei, Dr. Schücking, ver⸗ wies einleitend auf die verſchärfenden Beſtimmungen, welche die demokratiſche Partei in das Geſetz hineingebracht habe. Daß das Geſetz notwendig ſei, ergebe ſich auch daraus, daß mit dem Attentat gegen Rathenau etwa 500 Perſonen in Verbin⸗ dung ſtehen ſollten. Was Bayern betreffe, müſſe es ſich mit den veränderten Verhältn'iſſen, insbeſondere mit der gewaltigen Umwäl⸗ zung der ſtaatsrechtlichen Verhältniſſe abfinden. Der Abgeordnete Emmingen(.B..) betonte, daß Bayern mit Vorſicht zu be⸗ ſei. Dort ſei die Revolution nicht aus dem Volke geboren, ondern von Leuten nicht eigenen Stammes hineingetragen worden. Trotzdem denke kein vernünftiger Menſch daran, durch einen Staats⸗ ſtreich die Monarchje aufzurichten, denn für Deutſchland ſei auf nicht abſehbare Zeit die demokratiſche republikanſſche Staats⸗ form die gegebene. Hierauf ergriff Reichskanzler Dr. Wirth das Wort. Er wies einleitend auf eine Rede des Abg. Emminger deſſen Ausführungen in Bezug auf den Mörder Eigners, es hin.„Der Abgeordnete Emminger habe geſagt, ſolche Fälle werden noch öfters vor dem Staatsgerichtshof zu verhandeln ſein. enn damit nun geſagt werden ſoll, daß wir in abſehbarer Zeit einer Häufung bon politiſchen Morden zu rechnen hätten, ſo ſeien wir uns wohl alle darüber klar, daß das das Ende Parg eres Vaterlandes bedeuten würde. Der Kangler verlas einen Brief des Bundes der Kaiſertreuen in Berlin⸗Schöne⸗ ir vom 18. November 1918, gerichtet an Exzellenz Gbert, um zu beweiſen, daß es eine Zeit gegeben habe, wo alle ſich hinter eine 88 nicht verfaſſungsmäßige Regierung ſtellten, wenn ſie Ruhe und gewährleiſtet. Wenn ſolche Befürchtungen, wie die des bgeordneten Emminger geäußert würden, dann ſei es Zeit, daß man das Geſetz zum Schutze der Republik baldigſt verab⸗ ſchie de. Es ſei jetzt eine leideuſchaftliche Bewegung durch das Volk gegangen, und leider habe der Glaube im Volk eeee ge⸗ funden, daß es der Regierung nicht ernſt ſei. Der Staatsgerichtshof ſei nichts neues. Wer mit ge⸗ ſchichtlichen Veränderungen drohe, der verfündige ſich am Reich. Der Gedanke der Reichseinheit dürfe überhaupt nicht zur Diskuſſion geſtellt werden. Von einer Vertreibung der häuſer von der Heimatſcholle ſtehe im Geſetz kein Wort. Das Werk der Rettung Deutſchland könne nicht das Werk einer Klaſſe allein ſein, ſondern das 5 Zuſammenarbeiten aller Schichten des Volkes und aller Länder. Das begonnene Werk der Zuſammen⸗ Anzeigenpreiſe: die kleine Zeile mik..— qusw. Mk. 10.— Stellengeſ. u. Sam.⸗Ninz. 200% Rachl. Neki. Mk. o ausw. Mk. 36, Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Anzelgen an beſttmmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine berantwortg. ütern. Höhere Sewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. aus gef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Ruftrüge durch KLernſprecher ohne Sewähr. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Harten. Wandern das Volk im innern. Die Schwierigkert des Geldproblems 257 die Klaſſen auseinander und die politiſche Atmoſphäre ſei überhi 56 t. In dieſem Augenblick zu zögern, wäre Sünde. Der große Belage⸗ rungszuſtand hätte nichts geholfen. Der Kanzler ſchloß mit den Worten: Ich lade jede Regie⸗ rung ein, über die Probleme der Ausgeſtaltung der Finanzen der Länder und über die Verkehrsprobleme zu ſprechen, aber in der Notlage, die unſer Volk erzittern läßt, müſſen wir alle feſt zuſammenhalten. ir ſind ja keine Preußen, wir kennen unſer Süddeutſchland. Wenn wir dazu kommen könnten, bei der Verabſchiedung des Geſetzes zuſammenzugehen, ſo wäre das die ſchönſte und ſicherſte Bürgſchaft für den Beſtand des deutſchen Vaterlandes. Auch Reichsjuſtizminiſter Dr. Radbruch wies nochmals da⸗ rauf hin, daß die Verhängung des bloßen Belagerungszuſtandes nicht ausgereſcht hätte. Wir bräuchten ein Dauergeſetz. Miniſter begründete dann die vom Abgeordneten Emminger verur⸗ teilte einzelner Beſtimmungen des Geſetzes mit ſuriſtiſchen Ausführungen und dankte dem Reichsrat und dem Nechtsausſchuß für 25 gründliche und raſche Arbeit, die in dieſen Tagen geleiſtet wurde. Nach einer längeren Rede des Kommuniſten Dr. Hersfeld, der das Geſetz für die Arbeiterklaſſe als den Anfang der großen Auseinanderſetzung zwiſchen den einzelnen Klaſſen nannte und ſeiner Unzufriedenheit über die Koalitionspolitik Ausdruck verlieh, wurde nach ſiebenſtündiger Beratung um.30 Uhr die Weiter⸗ beratung auf morgen nachmittag 2 Uhr vertagt. Bayerns Urteil über die Kanzlerrede. EJ Verlin, 12. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Denam, die im weſentlichen von einem ſmarten Geſchäftssournaliſten ſozialiſti⸗ ſchen Urſprungs informiert wird, der zwiſchen den beiden ſoziali⸗ ſtiſchen Gruppen hin und her pendelt, beſtätigt unſere geſtrige Mel⸗ dung, daß der Reichspräſident Ebert, wie in ähnlichen Fällen, vermittelnd eingegriffen hat und daß dadurch die Lage im Augenblick etwas entſpannt ſei. Der Reichspräſident hätte er⸗ klärt, daß er im gegenwärtigen Zeitpunkt eine Reichstagsauf⸗ löſung aus außenpolitiſchen Gründen für wenig erwünſcht halte. Der Informator glaubt, die beiden bürgerlichen Regie⸗ rungsparteien würden für das Geſetz ſtimmen, ebenſo geſchloſſen die Mehrheitsſozialiſten, von den Unabhängigen ein großer Teil, ein kleiner Teil werde ſich der Stimme enthalten. Gegen das Geſetz würden auf jeden Fall die Kommuniſten ſtimmen. Wir möchten dazu noch ergänzend bemerken, daß vorausſichtlich auch die Deutſche Volkspartei zum größten Teil für das Zuſtandekommen des Geſetzes ſich einſetzen wird. Auch auf Zuſtrom von der bayeriſchen Volkspartei iſt zu rechnen. Dazu iſt allerdings geſtern abend die in ihren Motiven und in ihren Zwecken ſchwer verſtändliche Rede des Kanzlers gekommen. Es läßt ſich nun noch nicht überſehen, wie dieſe ſich noch auswirken wird. Von Seiten, die der bayriſchen Regierung naheſtehen und die über die Stimmung im Kabinett Lerchen feld„aber auch über die Stimmung des bayriſchen Volkes, aller Schichten, nicht bloß des in der bayriſchen Volkspartei organſierten Volksteils, wohl unterrich⸗ tet ſind, wurde uns geſtern abend die Rede des Kanzlers als kata⸗ ſtrophal bezeichnet. Wir möchten wünſchen, daß es gelingt, dieſe Wirkung abzubiegen, und daß die Hoffnung ſich verwirklicht, die Herr Dr. Wirth geſtern zwiſchen durch ausſprach, nämlich, daß man zwi⸗ ſchen der zweiten und dritten Leſung ſich noch finden werde. Die pflichten der Seamten. Die Spitzenorganiſationen über das Schutzgeſetz. )( Berlim, 11. Juli. Auf Einladung der Reichsregierung hatten ſich heute nachmittag im Reſchstag die Vertreter der Spitzen⸗ brganiſatioen der Beamten verſammelt, um in Anweſen, heit der Mitglieder des Rechtsausſchuſſes des Reichstages zu dem der Republik Stellung zu nehmen. Ein Vertreter der Reichs⸗ regierung brachte den Geſetzentwurf zum Vortrag und entwickeln ſeine Beſtimmungen im einzelnen. Der Vertreter des Allgeme! nen deutſchen Beamtenbundes billigte grundſätzlich das Geſetz in ſeiner Tendenz. Allerdings äußerte er gewiſſe ſachliche Vorbehalte und Bedenken, beiſpielsweiſe wegen der Erweite⸗ rung der Beamtenkategorien, die im Intereſſe der Feſti⸗ gung der republikaniſchen Staatsform einſtweilen in den Ruheſtand verſetzt werden können. Der Vertreter des Deutſchen Beam⸗ tenbundes nahm dem Geſetzentwurf gegenüber eine ableh⸗ nende Haltung ein. Er war der Anſicht, daß das jetzt geltend⸗ Reichsbeamtengeſetz bei richtiger Anwendung voll genüge. Der Vertreter des Geſamtverbandes deutſcher Beamten⸗ und Staatsungeſtelltengewerkſchaften öußerte ebenfalls ſtarke Beden⸗ ken gegen den Geſetzentwurf. Der Vertreter des Gewerk⸗ ſchaftsringes ſtellte ſich auf den Boden der Verfaſſung und erklärte ſich bereit, die Regierung bei allen Maßnahmen zu unter⸗ ſtützen, die den Schutz der Republik betreffen. Zum Schluß wies der Vertreter des Reichsbundes der höheren Beamten mit ernſtlichem Nachdruck darauf hin, daß ſich in den Kreiſen der Ve⸗ tierten, tiefgehende Erregung über den Geſetzentwurf be⸗ merkbar mache. In ausführlichen Darlegungen betonte er einzelne ſachliche Bedenken und lehnte im allgemeinen den Geſetzentwurf als nicht anwehmbar für die höhere Beamtenſchaft ab. 2 2 2 2 Die Kriſe in der deutſchen Finanzluge. Eine gemeinſame Miniſterkonferenz in London. WB. Londen, 11. Juli. Das Reuterſche Büro erfährt aus Re⸗ gierungskreiſen, daß Poincare mit Rückſicht auf die gegenwärtige Lage in Deutſchland eingeladen wird, nicht erſt Ende des Monats zu einer gemeinſamen Miniſterkonferenz nach Lon⸗ don zukommen, ſondern ſchon früher. Der Zuſammenkunft des britiſchen und franzöſiſchen Premierminiſters werde eine Vollkon⸗ ferenz folgen auf der Italien und Belgien vertreten ſein werden. WB. London, 11. Juli. In diplomatiſchen Kreiſen eingetroffene Pariſer Berichte beſagen, daß Frankreichs Haltung gegen⸗ über der Politik Großbritanniens und der Politik der Ban⸗ kiers, die für die Unterſtützung Deutſchlands bei ſeinen Reparationszahlungen eintreten, eine gewiſſe Mäßigung er⸗ fahren habe. Man glaube, daß auf die Konferenz des britiſchen arbeit dürfe nicht geſtört werden. Das Reparationsproblem drücke ungeheuer guf uns und die politiſche Spannung zermürbe und franzöſiſchen Premierminiſters eine Konſerenz der alltierten u. Neiſen. Geſetzentwurf über die Pflichten der Beamten zum Schutze amtenſchaft, aus der ſich die Mitglieder ſeiner Organiſation rekru⸗ ˖ —— 2 Seiſe. Ar 313. Mikfwoch, den 12. Juſi 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittlag⸗Ausgabe.) 8 Finanzminiſter und Sachverſtändigen folgen werde, auf der auch die deutſche Finanzlage im allgemeinen und die Frage der Aulethen und Obligationen, ſowie die Möglichkeit eines Moratoriums erörtert werden ſollen. Deutſchland muß ein regelrechtes Nnſuchen ſtellen. WB. Paris, 11. Juli. Nach dem Journal des Debats trifft die Reparationskommiſſion, die heute nachmittag zuſammen⸗ tritt, um die Mitteilungen der beiden deutſchen Staatsſekre⸗ täre zu prüfen, keinerlei Entſcheidung, bevor ſie den Bericht des Garantiekomitees, deſſen Rückkehr angekündigt iſt, entgegengenom⸗ men hat. Im übrigen müſſe der Kommiſſion ein regelrechtes Erſuchen Deutſchlands zugehen. Trotzdem, ſo fügt das Blatt hinzu, die deutſche Regterung ſich gern ihrer Verpflichtung entziehen möchte, wird ſie am feſtgeſetzten Verfalliag im Jult Zahlung leiſten. Der Kampf um die Staatsgeſinnung. Bon RNichard Bahr. Es kann ſein, daß wir diesmal der Schwierigketen noch Herr werden. Daß das Geſetz zum Schutz der Republik ohne ſonderliche Fährnis auch durch die dritte Leſung geht und wenn die Negierung den chriſtlichen Gewerkſchaften, die danach rufen, chre Stütze leiht, ſeſoft der von heimatloſem Volk aus allen Bergbaubezirken ange⸗ zettelten und geſchürten Bewegung im Ruhrgebiet Schärfe und Spitze genommen werden. Wenn dann allmählich Beſinnung und Entſpan⸗ nung wiederkehren, wird es Zeit ſein, den Fehlern nachzugrübeln, die in dieſen Wochen begangen wurden. Wie ein wüſter Rauſch hat es wieder einmal über dem Land gelegen, und bisweilen ſind wir von einem neuen Ausbruch der Revolution gar nicht mehr fern geweſen. Wir werden— nicht durch geſetzliche Maß⸗ nahmen, ſondern indem wir uns ſelbet ſichern— zu ſorgen haben, ri daß es bei irgend einem anderen unglücklichen Anlaß zu einem ſolchen Ausbruch nicht doch noch konmmt. An dieſer Sicherheit, die nicht den Dingen unterſtegt, ſondern mit kühlem Kopf und ſtarker Hand ſie meiſtert und beherrſcht, hat es ſeit dem ruchloſen Mord in der Verliner Grunewaldkolonie, zum mindeſten im deutſchen Norden, vielfach gefehlt. Am Samsetag und Sonntag vor 14 Tagen mochte man glauben, daß wenigſtens der Kanzler über dieſe ſtarke, zu feſten Zielen ſteuernde Hand ver⸗ fügte. Vielleicht— manches in ſeinen Reden bliebe ſonſt ſchwer verſtändlich— hat er ſelber es damals geglaubt. Seither mußten wir leider erleben, daß die wilden Strudel auch über ihn hinweg⸗ gingen und daß, indes man uns empfohlen hatte, den Feind nur rechts zu ſuchen, in Sachſen, in Thüringen, in Weſtfalen und Heſ⸗ ſen ſich Feinde jedweder Staatlichkeit auftaten, die in ihrem politi⸗ ſchen und ſeeliſchen Habitus durchaus in der Linken wurzelten. Die bürgerlich⸗liberalen Parteien— denn auch das Zentrum iſt im Grunde eine lüberale Partei, wie ſich der alte Peter Reichenſperger denn auch immer als„rheiniſcher Liberaler“ bezeichnet hat— von der Deutſchen Volkspartei bis zu den Demokraten haben in dieſen Tagen aus lauterem Patriotismus wahrhaft aufbauende Ar⸗ beit geleiſtet. Das Geſetz zum Schutz der Republik hat— nicht in ſetnem erſten Paragraphen, über deſſen Notwendigkeit wir alle eines Sinnes ſind, aber in dem drum und dran, das ſchließlich unſer ganzes öffentliches Leben ergreift— von ihnen manches ſchwere Opfer des Intellekts ge⸗ fordert. Sie haben es gebracht. Um für alle Zukunft ein reines Bewiſſen zu haben. Um, was an ihnen war, endlich einmal dieſem gequälten Staat, auf den von außen gehämmert und an dem von innen genagt wird, Ruhe zu bringen und die Möglichkeit ſtetiger Entwicklung. Aber es doch ſchon jetzt geſagt werden, daß von der Sozialdemokratie, der ſie, weit nachgebend, die Hand zu gemeinſamem Schaffen entgegenſtreckten, die Größe ſolchen Opfers nicht gewürdigt worden iſt. Die Aeſteren unter uns(es brauchen darum noch nicht die ganz Alten zu ſein) werden ſich der Kämpfe aus den b0er Jahren erinnern, da Wichelm II. in Unbe⸗ ſtändigkeit und nerväſem Flackern aus dem Berlepſchkurtz yldtzlich in die Aera Stumm hinübergewechſeſt war. Und unter der Parole es muß etwas geſchehen“ von ſtrebſamen Geheimräten und inner⸗ lich zögernden Miniſtern uns hintereinander Umſturzvorlage und Zuchthausvorlage beſchert wurden. Beide Male iſt es bei dem Ver⸗ ſuch gebſieben. Nicht weil die Sazialdemokratie, mit Fug und Recht nebenbei, dieſer überſtürzten Gelegenheitsgeſetzgebung widerſtrebte, ſondern weil das Bürgernum ſich an ihre Sette ſtellte und mit Mut und Beſonnenheit die Sache der Arbeiterſchaft führte. Von ähnlicher Beſonnenheit iſt in den letzten Wochen bei der Sozialdemokratie nichts zu ſpüren geweſen. Natürlich ſind die einſichtigen, die ver⸗ ſtändigen. die ruhigen Beurteiler, zumal in der Mehrheitspartei, nicht zwiſchen geſtern und heute ausgeſtorben. Aher mitunter— bei der hyſteriſchen Bilderſtürmerei, von der Heinrich von Treitſchke ge⸗ urteilt hat, daß ſie die Eigenſchaft kleiner Geiſter ſei, bei den An⸗ griffen auf die Reichswehr und den Miniſter Geßler, auch bei den vorfühlenden K dlungen— hatte man ſchier das unbehagliche Gefühl, als ob es ihr gar nicht ſo ſehr darum ginge, dem Reich ſo ſchnell und ſo einmütig als möglich die Macht⸗ mittel zu ſichern, deren es zur Ausxottung der Mordſeuche bedarf. Als ob vielmehr der Drang nach Nachterweiterung und allerlei tak⸗ tiſche Rechenkünſte ihr Handeln beſtimunten und, indem ſie den für jede Staatsordnung unerträglichen Gewerkſchaftsforderungen bel⸗ pflichtete, die alten Kkaſſenkampfideen ihr das Ziel wieſen. Das aber bleibt die Sünde wider den Heiligen Geiſt, von der kein Regen die Sozialdemokratie weiß wäſcht: die höchſte Not des Vaterlandes benutzt zu haben, zu Zwecken der Parteipolikik. Die Borlage zum Schutz der Nepublik wird Geſetz werden und mit ihren heilſamen Abſchreckungsparagraphen ja nun wohl die Mordbuben niederzwingen helfen, die Verderben über Verderben über dies arme Land brachten. Nuhig unter dem Dach der Nepublik werden wir doch erſt leben, wenn den Strafgeſetzen ſich jene Ld u⸗ terung der Seelen geſellt, die die Griechen Metanoie nannten. Alle miteinander werden wir uns mit der Staatsgeſinnung zu er⸗ füllen haben, die ihre Treue nicht abhängig macht von der Befrie⸗ digung theoretiſcher Möglichkeiten und der Verwirklichung von Lieb⸗ lingsträumen, ſondern dem Staat, der einmal iſt,(in unſerem Fall ſogar dem einzig denkbaren) mit Hingabe dient. An ſolcher Staats⸗ gefinnung gebricht es zur Zeit zur Nechten noch wie zur Linken. Die in Hartnäckigkeit und Nomantik eingeſponnenen Deutſchnationa⸗ len haben es auch jetzt noch nicht über ſich gewonnen, die Tren⸗ nungsmauer aufzurichten gegen die unbelehrbare und jungenhafte Vorniertheit, die in ihren Reihen ſich ausflegelt. Und die Sozial⸗ demokratie ſiebäugelt mit dem Staat, der ihr zu Dienſten und ein Juſtrument ihrer Macht iſt. Noch einmal: ohne Sinneswandel und Läuterung iſt die Revolution nicht zu überwinden. Einſtweilen, leider, leben wir noch immer in ihr mitten inne. Engliſche Stimmen gegen verſailles. Der Kampf gegen den Verſailler Vertrag und die Schundlüge zieht im Auslande und namentlich in England immer weitere Kreiſe. Auf der am 1. Juli in Edinburg abgehar⸗ tenen 22. Jahresperſammlung der engliſchen Arbeiterpartei, zu der 800 Vertreter aus allen Teilen des Landes erſchienen waren, geißelte der Präſident der Verſammlung. F. J. Jowett aus Bradford, in ſener Eröffnungsrede nach einer Beſprechung der unhaltbaren wirt⸗ 195 8 urſen 2 ge 5 55 Allein⸗ uld Deutſchlands am Kriege. Der Friede von Verſailles ſei auf 5— 3 Aen 8 +* gründet.„Das ganze, in dem Verſailler Frieden enthaltene und aus⸗ gearbeitete Strafverfahren, das Millionen zwingt, für ein bettelhaf⸗ tes Entgelt wie Sklaven zu arbeiten und Millionen anderer zu Ar⸗ beitsperluſt und Armut gebracht hat, iſt der Auswuchs jener Lüge. Es gibt heute keine Entſchuldigung dafür, an ſie zu glauben. Die fortwährend im Wachſen befindliche Liſte von amtlichen Beleg⸗ ſtücken, welche die vorkrieglichen Abmachungen der ſteg⸗ reichen Mächte mit dem zariſtiſchen Rußland enthüllen, ſowie die aufeinander folgenden Veröffentlichungen von Männern in verant⸗ wortlichen Stellen, von Teilnehmern an den Ereigniſſen, welche zum Krieg führten, haben enthüllt, wie ſchamlos jene Lüge iſt. Ein draſtiſcheres Urteil vor einer großen Verſammlung von Ab⸗ geſandten, welche Millionen vertreten, das ſeine aufklärende Wirkung nicht verfehlen wirdl Weiter nahm die am 4. Juli in Bradford tagende Jahres⸗ konferenz des„Nationalverbandes der engliſchen Eiſenbahnen“ eine Entſchließung an, in der die Regierung dringend aufgefordert wird, ſofortige Schritte zur Abänderung des Verſailler Ver⸗ trages zu tun, der allein an der augenblicklichen Arbeitsloſigkelt ſchuld ſei. Der Verbandsfekretär, Abgeordneter Thomas, kriti⸗ ſierte ſcharf die franzöſiſche Politik gegenüber Deutſchland. Die Gemeinde der in der Kriegsſchuld klarſehenden Engländer vergrößert ſich zuſehends. Oeſterreichs Finanzelend. Der öſterreichiſche Geſandte in Paris, Herr Eichhoff, hat eine Denkſchrift überreicht, mit der Oeſterreich vor der Tür der Reparationskommiſſton förmlich betteln geht. Es wird darauf hingewieſen, daß Oeſterreich von der Reparationskommiſſion im Dezember vorigen Jahres die Erlaubnis erhielt, wertvolle Go⸗ belins zu verpfänden, und daß man damals weitere Hilfs⸗ maßnahmen in Ausſicht geſtellt habe. An der Ausführung des Verſprechens aber hat man es bis jetzt fehlen laſſen. Oeſterreichs allerletzte Hoffnung ift die neue Notenbank, durch deren Er⸗ chtung man der öſterreichiſchen Währung einen letzten Halt zu geben hofft. Die Notenbank ſoll mit einem Kapital im Betrage von 100 Millionen Schweizer Franken ins Leben treten. 60 Millionen davon können durch öſterreichiſche Banken aufgebracht werden und auch der Reſt wäre vielleicht mit ausländiſcher Hilfe zu beſchaffen. Beides aber nur, wenn einigermaßen Sicher heit für das aufgebrachte Kapital geſchaffen wird. Und hier iſt der wunde Punkt. Denn alles, was Deſterreich an Sicherheit bieten kann, Zölle, Salzbergwerke, Domänen, Staats⸗ forſten, Tabaksmonopol, iſt ſchon an Gläubiger verpfändet. Wenn die Reparationskommiſſion nicht Gnade übt und dieſen Pfandbeſitz für die Sicherung dieſer Notenbank freigibt, ſo iſt Oeſter⸗ reichs allerletztes Rettungsmittel in Frage geſtellt. Und dann iſt die öſterreichiſche Krone in kürzeſter Friſt dem ruſſiſchen Rubel gleich⸗ wertig, d. h. ſie giſt nichts mehr und wird auf dem auslän⸗ diſchen Markte überhaupt nicht mehr in Zahlung genommen. Der Inhalt der Denkſchrift ſoll in Paris ſehr großen Eindruck gemacht haben. Damit iſt natürlich noch gar nichts gewonnen, Wenn ſich die Reparationskommiſſion nicht entſchließt, dem öſter⸗ reichiſchen Flehen um Hilfe durch irgendeine Tat zu entſprechen, ſu iſt das Finanzprojekt der Notenbank geſcheitert. Und dann bleibt dem öſterreichiſchen Stagte wirklich nichts mehr übrig, als die Liquidation mit all ihren unüberſehbaren ſozialen, wirtſchaft⸗ kichen und politiſchen Folgen. 2 2 die Orientfrage. WB. London, 11. Juli Der Pariſer Korreſpondent des Daily Chronicle erfährt, die britiſche und die franzöſiſche Regierung ſeien jetzt im großen und ganzen bezüglich der Einberufung einer Kon⸗ ferenz zur Herſtellung des Friedens im Ortenk einig. Es ſeien nur noch wenige Punkte zu regeln. Die Griechen und die Türken ſollen an der Konferenz, die in einem Monat einberufen werde, teilnehmen. Die italieniſche Regierung ſei, wie verlautet, vollkommen in Uebereinſtimmung mit Großbritannien und Frank⸗ reich und die Alliierten würden ſomit einig ſein, wenn die beiden kriegführenden Länder an den Konferenztiſch treten. ——— Die verfolgung der Nathenau⸗Mörder. E] Berlin, 12. Juli.(Von unſ. Berliner Bürd.) Uleber die Verfolgung der Rathenaumörder wird im Vorwärts, daſſen Berichterſtatter mit dem Oberregierungsrat Weiß zuſammen an der Verfolgung der Rathenau⸗Mörder teilnimmt, aus Obis⸗ felden auf der Strecke von Berlin nach Hannover gemeldet, daß die Berliner Polizei inzwiſchen auf fſalſche Fährte“ geleitet worden war, wodurch eine Verzögerung eintrat. Jetzt wird die Fahndung wieder in den bisherigen engen Ermittlungskreiſen zwiſchen Packebuſch und Gardenlegen fortgeſeßt. Nach ihrem Verſchwinden aus Berlin hielten ſich die Flücht⸗ linge bei dem früheren Marineoffizier und jetzigen Kaufmann Richard Otto auf, der ſie in der Nacht zum 5. in ſeiner Wohnung behielt. Beide hatten damlas ſchon kein Geld mehr. Am Abend begaben ſie ſich nach Neukloſter zu dem Seminariſten Karl Bauer, einem früheren Kriegsfreiwilligen, um bei ihm unter⸗ zukommen und Geld zu erhalten. Bauer war aber an jenem Abend nicht zu Hauſe. Am nächſten Morgen 6 Uhr meldete ſich Kern wieder bei ihm. Bauer erklärte dem Kern, der während der kurzen Unterhaktung ein Stück von ſeinem Brot abſchnitt, daß er ihn nicht unterbringen könne, und wies ihn an einen früheren Oberleutnant Wieſe in Neukaliß Kern und ſein Begleiter ſind dann in der Richtung nach Neukaliß fortgegangen. Unterwegs müſſen ſie je⸗ mand gefunden haben, der ihnen Geld gegeben hat. Wo ſie ſich ihre Fahrräder beſorgten, ſteht noch nicht feſt. Rillinger dem Staatsgerichtshof überwieſen. (Berlin, 11. Juli. Wie wir erfahren, iſt der frühere Kapitän⸗ leutnant von Killinger, der vom Berliner Polizeipräſidium we⸗ gen Verdachtes der Teilnahme am Rathenaumord verhaftet wurde, vom Unterſuchungsrichter dem Staatsgerichtshof überwieſen worden. Damit geht der Fall Killinger aus dem Bereich des preußi⸗ ſchen Juſtizminiſteriums in den des Reichsjuſtizminiſteriums über. Heſſiſcher Landtag. () Darmſtadt, 12. Juli. Der Landtag nahm geſtern ſeine Ver⸗ handlungen wieder auf. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Präſtdent Adelung dem ermordeten Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen, Dr. Rathenau einen Nachruf. Er gedachte der Tei⸗ lung Oberſchleſiens, die er als einen Gewaltakt bezeich⸗ nete und gegen die er unter dem Beifall des Hauſes Verwahrung einlegte. Darauf wurde in die Tagesordnung eingetreten. Die große politiſche Ausſprache, verbunden mit Anträgen der Rechten wegen des Schulſchluſſes am 1. Mai und der Fall Barnemann, wo⸗ bei auch die jüngſten Darmſtädter Vorgänge zur Sprache kommen ſollten, wurden um 8 Tage verſchoben, da die Anweſenheit des Staats⸗ präſidenten Ulrich und des Miniſters Brentano, die Reichstage⸗ mütgkieder ſind, in Berlin dringend erforderlich war. Das Plenum erledigte zunächſt kleine Vorlagen und wird nach der Erledigung der eintreten. Beendigung des Buchoͤruckerſtreiks. E Berlim, 12. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Buch⸗ druckerſtreik iſt nun glücklich zu Ende. Heute nachmittag werden ſämtliche bürgerlichen Blätter wieder erſcheinen. Heute früh iſt bereits die Deutſche Zeitung wieder erſchienen. Der Vor⸗ wärts aber plaudert in aller Unſchuld heute aus, daß politiſche Beweggründe wenn nicht die Entſtehung, ſo doch die lange Dauer dieſes Zeitungsſtreiks, der das Berliner Bürgertum mundtot machte, beſtimmt haben. Der Vorwäris erklärt nämlich, ex hätte in den Tagen, in denen er faſt allein erſchien, eine bedeutſame eeeee ee 1 können, welche dem. aub B0e ganzen zugute kummen würde. Aber gut und böſe ſind dekanntlich relative Begriſfe.„ e eeee Tagesordnung in die Beſprechung des Staatsvoranſchlages Deutſches Reich. Das Arbeitsgeſetz für die Eiſenbahn. Berlin, 11. Juli.(Von unſ. Berliner Vertreter.) Die Ver⸗ handlungen über das Arbeitszeitgeſetz für die Eiſenbahn ſollte urſprünglich am letzten Montag mit einer endgültigen Erklö⸗ rung der Spitzenorganiſationen über Annahme oder Ablehnung der Vereinbarung beendet werden. Mit Rückſicht auf die augenblick⸗ liche innerpolitiſche Lage haben die Gewerkſchaften und Verbände jedoch beſchloſſen, dieſe Erklärung erſt zu einem ſpäteren Termin bekannt zu geben, ſodaß eine Entſcheidung über das Schickſal der bisherigen Vereinbarungen z. Zt. noch nicht getroffen worden iſt. Die Neichsexekutive. EBerlin, 12. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Ausſchuß des Reichsrats, dem das Geſetz über die Reichsexekutive, d.., das Geſetz zur Schaffung einer Reichskriminalpolizei, zur Vorberatung überwieſen worden iſt, hat am Dienstag die Beſtim⸗ mungen geſtrichen, wonach in Fällen, welche allgemeine Reichs⸗ intereſſen berühren, die Reichskriminalpolizei die kriminalpolizeiliche Exekution auch in den Ländern ausüben kann. Der Vorwärts ſagt: Die Streichung dieſer Beſtimmung war nur möglich geworden, weil neben den bayriſchen auch die preußiſchen Vertreter gegen die Reichs⸗ exekutive geſtimmt haben. Nach unſerer Kenntnis würde Bayern unter allen Umſtänden ſich dieſer Reichsexekutive widerſetzen. Zur Rückgabe deutſcher Farbſtoffpatente. WBB. Newyork, 11. Juli. Funkſpruch. Dem kürzlich ausgeſproche⸗ nen Erſuchen Hardings gemäß iſt Francis Garvin, der Vor⸗ ſitzende der„Chemical, Foundation Incorporated“ formell aufgefor⸗ dert worden dem Kurator des feindlichen Eigentums, Willer, 4677 deutſche chemiſche Farbſtoffpatente zurückzugeben, die an die Chemical Foundation verkauft wurden, während Garvin Ku⸗ rator des feindlichen Eigentums war. Dieſe Aufforderung erſtreckt ſich auch auf die Rechnungslegung über alle Gelder und Einkommen, welche in Verbindung mit Patents Copyſight vereinnahmt worden ſind. Garvin beſtreitet, daß die Aufforderung an ihn auf reelles ge⸗ ſchäftliches Intereſſe an der Uebertragung der Patente gegründet ſei. Die Chemical Foundation, erklärt Garvin, iſt gegründet worden, um die amerikaniſchen Intereſſen vor dem ſtarken deutſchen chemiſchen Truſt zu ſchützen. Die Rückgabe der Patente würde die Aushändigung derſelben an die Deutſchen bedeuten, da der Friedensvertrag dem Kurator des feindlichen Eigentums nicht mehr erlaubt, dieſelben zu verkaufen. Gezen das verbot der Kegimentsfelern. Tul. Darmſtadt, 10. Juli. Der Verband heſſiſcher Regiments⸗ vereine lſat im Namen von 20000 ehemaligen Soldaten beim Reichsrat Beſchwerde eingelegt gegen die Ausführungs⸗ beſtimmungen des Reichstages zum Ausnahmegeſetz, wodurch in Heſſen die verſchiedenen Regimentsfeiern und andere Verſammlun⸗ gen ehemaliger Regimentsangehöriger verboten werden, weil hier⸗ durch das Geſetz einſeitig zur Anwendung komme. Der Verband be⸗ tont, daß die Regimentsvereine niemals Politik betrieben haben und daß auf keiner Veranſtaltung in Heſſen auch nur der lei⸗ ſeſte Verſtoß vorkam, der die Anwendung des Ausnahmegeſetzes zum Schutz der Verfaſſung rechtfertigen könnte. * Tu. Karlsruhe, 12. Juli.(Eig. Drahtber.) Die Abgeordneten Dr. Schofer(Ztr.), Dr. Glockner(Dem.), Dr. Schmitt(Ztr.) und Schön(Dem.) haben im Landtag folgende förmliche Anfrage eingebracht:„It die Regierung in der Lage, alsbald eine objek⸗ tive Darſtellung der Ausſchreitungen, welche ſeit dem 24. Juni, dem Tage des Mordes an dem Reichsaußenminiſter Dr. Rathenau zu bekkagen ſind, dem Landtag zu geben? Welche Maßnahmen wer⸗ den zur Verhütung der Exzeſſe getroffen?“ 22. Vollverſammlung der Badiſchen Lanoͤwirtſchaſtskammer. Tll. Karlsruhe, 10. Juli. Der Vorſitzende der Landwirtſchafts⸗ kammer, Landtagsabgeordneter Gebhard⸗Eppingen, eröffnet die 22. außerordentliche Vollverſammlung der Kammer mit einem Rachruf an die beiden Verſtorbenen Joſeph Morgenthaler⸗ Fautenbach, Mitglied der Kammer und Freiherr Schorlemer ⸗ Lieſer, Präſidenten des deutſchen Landwirtſchaftsrates. Die Tagesordnung beginnt mit der Wahl eines neuen Rechnungsprü⸗ die ſich nach einſtimmiger Wahl nunmehr aus den Herren Bürgermeiſter Lehmann⸗Villingen, Landtagsabgeord⸗ neter Sack und Bürgermeiſter Weißhaupt⸗Meßkirch zuſam⸗ menſetzt.— Der geſchüftsführende Direktor, Dekonomierat Dr. Müller, berichtet ſodann über Nachtragsanforderungen zum Vor⸗ anſchlag, Forderungen, die zum Teil durch die gewaltige Steigerung aller Preiſe und Löhne notwendio wurden, zum Teil der Ergänzung und Neuerſtellung von Bauten galten. Eine größere Summe—— u. a. die allgemeine Gehaltserhöhung der Beamten und Angeſtellten der Landwirtſchaftskammer. Die geſamte Summe in Höhe von 4066 660 M. bedürfte 90 ihrer Deckung einer Umlagserhöhung von .70 M. auf 3., nachdem der Betrag von einer Million mit Ge⸗ nehmigung des Landtags von der Staatsregierung als nachtrags⸗ 7 8 uſchuß geleiſtet wird. Die Diskuſſion regt Aufhebung der reisnotierungen,—— der Herausgabe der gedruckten Verſammlungsberichte, Geländeabſtoßung uſw. an. Die Abſtim⸗ mung bleibt beim„ſtatus quo“. Danach wird durch Erhöhung der Umlage der Nachtrag zum Voranſchlag genehmigt. Auf der Tagesordnung ſteht ſodann die Beſchlußfaſſung über die zukünftige Herausgabe des„Landwirtſchaftlichen Wochenblatts“ Baden iſt mit der Rheinprovinz die einzige Kammer, die ihr amt⸗ liches Wochenblatt koſtenlos an ihre Mitglieder abgibt. Geplant iſt, von jetzt ab einen Bezugspreis von 20 M. zu erheben. Der Land⸗ bundabg. Klaiber ruft die badiſche Bauernſchaft zur Einigung auf. Dr. Aengenheiſter gibt zu, daß mit dieſer erſtrebens⸗ werten Einigung auch die Zeitungsfrage im beſten Sinne gelöſt ſein würde, weiſt aber daraufhin, daß die Einigung erſchwert werde durch immer neue Gründungen von wirtſchaftlichen und politiſchen Intereſſen⸗Organiſationen. Eine Einigung der Bauernſchaft auf dem politiſchen Gebiet hält er für ausgeſchloſſen und für den Fall der Möglichkeit für vernichtend für den Bauernſtand, da dann die politiſchen Parteien, von allen bäuerlichen Elementen entblößt, mit der Uebermacht der Konſumentenvertreter einer immer doch mittel⸗ großen Bauernpartei entgegenſtehen würden. Auch Landtagsabg. Schön ſpricht für Einigung der Bauernſchaft, bei der die Preſſe⸗ frage und die des genoſſenſchaftlichen Warenverkehrs die wichtigſten Rollen ſpielten. Dr. Mattes⸗Stockach ſtellt folgenden An⸗ trag, der einſtimmig angenommen wird:„Der Vorſtand wird er⸗ mächtigt, unter der Vorausſetzung, daß für das 2. Halbjahr 1922 für den Bezug des„Landwirtſchaftlichen Wochenblattes ein Bezugs⸗ preis von 20 M. erhohen wird, das durch eine etwaige Verminde⸗ rung der Auflage entſtehende Defizit feſtzuſtellen, und die Vertei⸗ lung in Verbindung mit dem landwirtſchaftlichen Verein(der zu⸗ ſammen mit der Landwirtſchaftskammer die betr. Zeitung heraus⸗ gibt) zu vereinbaren.“ Verbandsdirektor Schön berichtet darauf über die bisher ge⸗ führten Verhandlungen mit dem Miniſterium des Innern und die Beratungen des Vorſtandes, die Aenderung der Satzungen der Landwirkſchaftskammer betreffend. Die Aenderungen beziehen ſich auf die Zuſammenſetzung des Vorſtandes, auf die Wahlordnung der Vollverſammlung ſowie die Anſtellungs⸗, Entlohnungs⸗ und dienſt⸗ rechtlichen Verhältniſſe der Beamten der. Landwirtſchafts⸗ kammer. Das Miniſterium des Innern hat den Aenderungen Zuſtimmung erteilt Die Verſammlung ſtimmt ohne Debatte dem vom Vorſtand geſtellten Aenderungsantrag einſtimmig zu. Es folgt ein Referat des Saatzuchtinſpektors B f. Noſtatz über die„Förderung der Landespflanzenzüchtung“. Der Nedner end⸗ wickelte die Notwendigkeit, die Pflanzenzüchtung im eigenen Lan zu fördern und die rationelle Durchzüchtung der Bad. Landwirt⸗ ſchaftskammer zugute kommen zu laſſen. Kurz nach 12 Uhr komite 4 der die ſchließen. 15 4 m Sonntag nachmittag nahmen verſchiedene andwirtſchaftskammer zuſammen mit dem Ausſchuß N der Kam. mer Gelegenheit zu einem ch des und Hehr 9 Zorchbeim and bes — —8——— —öö—— 22—20—— „„%%% ũ ꝶ P 2 2 ——— Em früße El der Awoch deu 12. ul 1922. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) 4. Seite. Nr. 314 Kleiòernarren. Vor wenigen Jahren hatten die Verwandten eines Herrn Szel⸗ nicki bei einem Wiener Gerichtshof beantragt, den Mann für un⸗ Zurechnungsfähig zu erklären, weil er ſich ſo merkwürdig kleidete. Die Verhandlung ergab, daß er ſich auf ſeinem Gute wie eine Schild⸗ kHleidete. Er trug nämlich einen Lederanzug mit großen Schil⸗ dern in genauer Nachahmung des Panzers einer Schildkröte. rer Elektrotechniker in Madrid, namens Lindres, kleidete ſetne Bedienten ſo, daß jeder eine beſondere Blume darſtellte. Die Gewänder ſind mit Noſen, Lillen, Veilchen uſw. beſtickt und er ſelbſt wrügt mit Nelten verzierte Kleider. Dieſe Fälle von Kleidernarrheit ſund beinestwegs vereinzelt, ſondern haben noch mancherlei Parallelen in anderen Ländern. Die„Deutſche Zettung für Chile“ gibt hierfür emige weitere Beiſpiele. In Athen gibt es eine Geſellſchaft, deren Mitglieder in alt⸗ griechiſchen Gewändern gehen und Sandalen tragen. Vor einigen Jahren wurde eine ſolche Geſellſchaft auch in Rom gegründet, aber — und ſcharfe Nordwinde machten ihr bald den Garaus. e Zeit gehörte zu den merkwürdigſten Driginalen des Mont⸗ martre in Paris ein Geizhals namens Pere Greville, der allgemein für ein Millionär gehalten wurde. Er kleidete ſich ſtets in buntfar⸗ bigen Kattun, wie man ihn für Bluſen braucht. Auf dem Jakett — er wenigſtens ſechs Taſchen, aus denen Pakete, von ſchmutzigſten umhüllt, hervorragten. Greville trug nie einen Hut, ſon⸗ dern hielt bel jedem Wetter elnen Schirm über ſeinen Kopf. Bei dem Bankerott eines ungariſchen Magnaten namens Me⸗ zenvi kam zu Tage, daß er in vier Jahren 1 440 000 Mark(Gold⸗ mark!) für ſeine Kleider ausgegeben hatte. Ein Probeanzug wurde vor Gericht gezeigt. Alle Knöpfe waren mit Diamanten beſetzt, in eine Manſchette war eine Uhr eingenäht. Die Säume waren durch Perſſchnüre verdeckt. Im Hauſe trug Mezeny ein paar gläſerne Schuhe, da er ſehr ſtolz auf ſeine Füße war. Kleider, deren Innen⸗ ſeite auch nach außen getragen werden kann, waren die ſeltſame Liebhaberei des Nuſſen Siewersky. Er brauchte Jahre, um dieſe Erftndung zu vollenden. Im Winter betrat er z. B. das Haus eines Freundes mit einem Biberpelz und verließ es mit einem Renntier⸗ pelz. Seine Weſten waren alle doppelſeitig und er rühmte ſich, in demſelben Anzug einer Hochzeit und einem Begräbnis beiwohnen zu können. Der reiche Neapolitaner Signor Graglia hatte eine Vorliebe für Spiegel. Alle Knöpfe ſeines Anzuges waren aus Spiegelglas und Medaillons aus Spiegelglas verzierten ſeine Sachen. Wenn er im Sonnenſchein ausging, blendete er alle bei ſeinem Erſcheinen. Eim Signor Carteſe läßt alle ſeine Kleidungsſtücke, auch ſein Unterzeug, aus Holzfaſergewebe machen und ſeit Jahren bemüht er ſich, ein billiges Tuch aus Holzfaſer auf den Markt zu bringen. Vor einigen Jahren ſprach ganz Budapeſt von dem jungen Zuckerhändler Otto Hanau, deſſen Anzüge ſich den Tapeten aller ſeiner Zimmer des Hauſes anpaßten. Sin Schlafrock war mit großen Sonnenblumen verziert wie ſein Ankleidezimmer. Die orientaliſchen Muſter ſeines Smokings ſtimmten mit der orientaliſchen Ausſtattung ſeines Rauch⸗ zimmers überein und er beſaß zahlreiche Anzüge in weiß, gold, roſa und rot. Als er vor Gericht gefragt wurde, ob denn auch die Pan⸗ toffeln zu den Teppichen ſeines Zimmers paßten, antwortete er: das habe ich vergeſſen, aber ich danke Euer Gnaden für die · 5 5 aber wohl alle Kleiderſtücke ſer rs Gratz übertroffen. Aeußerlich ſieht fn a Ueberzieher aus. aber iſt zuſammenge⸗ 3555 Palmese Napoleons I. Militärmantel, einem Halstuch „Moltkes Bettdecke, die er im Kriege 1870/71 und aus anderen Reliquien berühmter Toten. Wirtſchaftliche Fragen. Die badiſche Landes · Zndexziffer. X Klarlsruhe, 12. Juli. Die badiſche Landesindexgiffer, die vom Statiſtiſchen Landesamt an Hand der Teuerungszahlen(ohne Bekleidung) von 50 badiſchen Gemeinden berechnet wird, hat ſich im Jum auf 3774(Friedensſtand gleich Hundert) erhöht; gegenüber dem Monat Mai bedeutet dies eine Steigerung um 11,9 vom Hundert. Tagung des Badiſchen Rentnerbundes. Tu. Bügl 11. Jull. Unter ſtattlicher Beteiligung der Vertreter pen fand hier die Tagung des Badilchen Landes⸗ bderbandes des Deutſchen Rentnerbundes ſtatt. Der Vorſitzende des Landesverbandes Dr. Wegener⸗Freiburg ver⸗ breitete ſich über die Rentnerbemühungen und ihre nächſte Zukunft. Der Redner legte dar, es ſei den Bemühungen des Rentnerbundes zu danken, daß alle jene Perſonen, deren Vermögen am 30. Dezember 1921 den Betrag von 500 000 Mark nicht überſtieg und die ein Ein⸗ kommen von nicht mehr als 20 000 M. haben, das Reichsnotopfer, ſofern ſie es bereits bezahlt haben, zurückerſtattet erhalten und, ſo⸗ weit es noch nicht bezahlt wurde, die Sicherheitsleiſtungen wieder zu ihrer Verfügung geſtellt werden. geſetz ſei für die Rentner erträglich geſtaltet worden und es ſei ferner gelungen, die Beſtimmungen des Einkommenſteuergeſetzes hinſichtlich National⸗Theater Mannheim. 9 Madame Butterfly. e Letzte Opernvorſtellung der Spielzeit, zugleich das letzte Auf⸗ unſerer allbeliebten Frau Elſe Tuf 910 1 weckt manche El. Ich perſönlich hatte meinen erſten Eindruck in einer Kon⸗ 7 tübrueng, Im Nibelungenſaale ſang und ſpielte man Schu⸗ 5 8 5 Meſſe in Es⸗duͤr. Der leitende Künſtler mehr Gene⸗ uſikdirektor, der Chor wie ein Opernchor der Provinz auf en 1 Forte und klangarmes Piano einſtudiert, keine Orcheſter⸗ Po 8(nur die Oberſtimme hervorgehoben), die Sollſten un⸗ 1 0 75 Sänger göttlicher Geheimniſſe! Das„Incarnatus“ * ei 8 endre klang doch ſehr weltlich. Aber Elſe Tuſch⸗ f ſlaviſch⸗gefärbter Sopran, noch unvollkommen gebildet, über⸗ ſtrahlte das Ganze! In wenigen Jahren war die Sängerin in der von Stimmbildung und muſikaliſcher Begabung. Anfänge— Operettenpartien— waren obendrein der Entfal⸗ 8 g des Spieltalentes günſtiger als dem Kunſtgeſang. Um ſo ehren⸗ er der Fleiß der jungen Künſtlerin, die in Erwin Huth den vor⸗ Mufiker, den Kapellmeiſter und den Gatten fand. Ihm gt Frau Elſe num nach langer Trennung: Berlin bietet beiden 20 erwünſchten Wirkungskreis. Fünfzehn Jahre hat die kleine ach⸗ Künſtlerin an unſerer Bühne gewirkt. Ihr Reich geht, * 11 ſchon früher ſagte,„von Johann bis Richard“. Nämlich von 5 Fledermaus bis zur Salome, von der Adele der Operette bis zur phie des Roſenkavaliers. An die Annamirl im„Fidelen Bauer“ en wir noch die lebendigſte Erinnerung, und Frau Elſe Tuſ ch⸗ 815„Puccini“, ihre entzückende Mimi und die geſtrige Frau Eim ſchtaelng, werden noch lange in treuem Gedenken fortleben Auch merzlerher Abſchied, der aber bereits ſeit 1919 bevorſtand ſolche Felir Lederer hat eine Sonderbegabung für Puccini. In mufteler„Schillern der Schickſale“— namentlich in Boheme iſt gut * Entzückung, wohlſchattierte Orcheſtration und nal-gefall efühl ſprechende Handlung vereinjgen ſich zu internatio⸗ pern. Rehmen wir zu Elſe Tuſchtaus Beherrſchun Doppelte 0 75 die leichte Hand Felir Lederers, ſo wird uns dief pielzeit Doppelt ſchwer. Wie wird Puceinz in der nächſten —— gen? Dies iſt die bange Frage!(Und eine Kaſſenfrage). Gäſte, ohne u i vorſtellu e Um⸗ oder Notbeſetzungen kaum eine en⸗ ſpiel 2 50 5— 50 auch geſtern, aber wir hatten durch 5 Gaſt. enen wei— 8 wig Roffmann(Viesbaden) die Freude Bogeſſtronne Jaabudeten Tenorklang zu hören, der vielleicht an —5 5 5 ugendzeit erinnern konnte. Nur ſang Herr R Zugeſtändniſſe an den neuen Geſchmack: mit ſcönen Auch das Vermögensſteuer⸗ J der Kapitalertragsſteuer zu mildern. Zu dem Geſetz über die Grund⸗ wertzuwachsſteuer habe der Rentnerbund beantragt, es ſolle ein Zu⸗ wachs nur dann als gegeben angeſehen werden, wenn er als in Goldmark vorhanden zu betrachten ſei. Was die geldliche Unter⸗ ſtützung der Rentner durch das Reich anbelange, ſo müſſe das Odium der Armenunterſtützung von den Rentnern ferngehalten wer⸗ den.— In der Ausſprache wurde darauf hingewieſen, daß die in Baden⸗Baden eingerichtete Arbeitsvermittlungsſtelle gute Erfolge aufzuweiſen habe. Weiter wurde mitgeteilt, daß alle jene Rentner, die nicht mehr als 10 000 M. Einkommen haben, Befreiung von der Wohnabgabe verlangen können.— Der Neſt der Tagung war geſchäftlichen Angelegenheiten gewidmet. Verbandskag ſüddeulſcher Küfermeiffer. Tübingen, 12. Juni. Hier fand der 19. Verhandstag des W ſüddeutſcher Küfermeiſter ſtatt. Nach verſchie⸗ denen Begrüßung⸗anſprachen hielt Prof. Dr. Meißner⸗Weins⸗ berg einen Vortrag über die Behandlung der weißen und roten Maiſchen in der Kelter. In einem weiteren Vortrag wmurden Fragen der Kleinbrennerei behandelt. Für die württembergiſchen Handwerks⸗ kammern ſprach der Abg. Henne und für den württembergiſchen Bund für Handel und Gewerbe Friſeurmeiſter Wolf⸗Stuttgart Worte der Begrüßung. Als nächſtjähriger Tagungsort wurde Ravensburg beſtimmt. Stãädtiſche Nachrichten. Nus der Sitzung des gemiſchten beſchließenden Nusſchuſſes vom 7. Juli 1922. Straßenbahntarif. Der Perſonalaufwand der Straßenbahn iſt am 1. Mai um jährlich 14 Millionen Mark, am 1. Juni weiter um jährlich 12 Millionen Mark geſtiegen; auch der ſachliche Aufwand hat eine be⸗ trächtliche Steigerung erfahren. Zur Deckung dieſer Mehrausgaben wäre die ſofortige Einführung des 5 Mark-⸗Mindeſttarifs erforder⸗ lich. Da dies aus äußeren Gründen nicht ſofort möglich iſt, tritt am 12. Juli folgender Tarif in Kraft:—5 Teilſtrecken 4 Mark, —7 Teilſtrecken 5 Mark, 8 und mehr Teilſtrecken 6 Mark; Fahr⸗ ſcheinhefte 40, 50 und 60 Mark,(für 2 Teilſtrecken ohne Umſteigen 33 Mart); Kinderfahrpreis 2 Mark; Wochenfahrſcheinhefte für Schüler 18 Mark; Monatsſtreckenkarten 320, 400 und 480 Mark; Monatsnetzkarten für Mannheim 550 Mark. Waſſer⸗, Gas⸗ und Strompreiſe. Der Preis, der für die ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Eleltrizitäts⸗ werke erforderlichen Kohlen hat ſich am 1. Juni um 70, am 1. Juli um weitere 300 Mark für die Tonne erhöht. Die Werke werden dadurch ab 1. Juni mit jährlich 12,5 Millionen Mark, ab 1. Juli mit jährlich 39 Millionen Mark belaſtet. Die ſtarke Erhöhung der übrigen ſachlichen Ausgaben und des Perſonalaufwandes ſind in dieſem Betrage nicht berückſichtigt. Unter Anwendung der vom Bürgerausſchuß am 3. Juli genehmigten Richtlinien werden die Gas⸗ und Strompreiſe wie folgt feſtgeſetzt: Gas: für Juni 8 Mark, ab Juli 7,20 Mark, für den echn; Sichtſtrom: für Juni 14 Mark, ab Juli 17 Mark; Kraftſtrom: für Juni 9 Mark, ab Juli 11,20 Mark; CStrom: für Juni 5 Mark, ab Juli 6 Mark, je für die Kilowattſtunde. * Vom Rathaus kommt wieder eine Hiobsbotſchaft. Der Gemiſchte beſchließende Ausſchuß hat, wie aus dem vorſtehenden Bericht her⸗ vorgeht, beſchloſſen, die Straßenbahnfahrpreiſe und die Preiſe für Strom und Gas zu erhöhen. Infolge der ſtändigen Aufwärtsbewe⸗ gung der Preiſe für alle Lebensbedürfniſſe war mit einer Steige⸗ rung der ſtädtiſchen Gebühren zu rechnen. Die neuerliche Erhöhung der Preiſe für Gas und Strom und für die Benutzung der Straßen⸗ bahn wirkt deshalb nicht überraſchend. Recht gemiſchte Gefühle wird dagegen die Tatſache auslöſen, daß der Sprung von den bisherigen zu den neuen Preiſen ein auffallend großer iſt und daß man ſogar zu der ganz üblen Methode der Rückwirkung auf den Monat Juni gegriffen hat. Aus dem kargen Bericht über die Sitzung des Ge⸗ miſchten beſchließenden Ausſchuſſes iſt zu entnehmen, daß man eigentlich zum 5.Tarif für die Straßenbahn hätte übergehen müſſen. Damit ſoll die bittere Pille, die denjenigen gereicht wird, die auf die Benutzung der Straßenbahn angewieſen ſind, 11 wenig verzuckert werden. Wir müſſen uns mit der bedauerlichen Tatſache abfinden, daß auch der Gemiſchte beſchließende Ausſchuß keine andere Methode als der Stadtrat zur Deckung der Betriebsausgaben ſein. Nicht minder gewaltig iſt der Sprung der Gas⸗ und Strom⸗ preiſe. Die Hausfrauen werden Augen machen, wenn ihnen die nächſte Rechnung überreicht wird. Wir ſehen ein, daß die Teuerung, die in der letzten Zeit geradezu kataſtrophale Dimenſionen angenom⸗ men hat, auf die Gas⸗ und Strompreiſe nicht wirkungslos bleiben kann. Aber trotzdem muß die Frage aufgeworfen werden, ob es nicht möglich war, die Rückwirkung der Erhöhung auf den Monat uni zu vermeiden. Im der jün gſten Bürgerausſchußſitzung iſt dem Gemiſchten beſchlioßenden Ausſchuß nahegelegt worden, nichts un⸗ Ton, mit muſikaliſchem Feingefühl, mit natürlicher Empfindung. Schöne Erſcheinung und durchgebildete Darſtellung ſprachen außer⸗ dem für den Wiesbadener jungen Helden, der bereits 1918—1921 dem Mainzer Theater angehört hat. Er, unſer Bariton Joſef Burg⸗ winkel und Elſe Tuſchkau gaben in ihrer Dreizahl dem geſt⸗ rigen Abend ein beinahe feſklich zu nennendes Gepräge. Vergeſſen wir nicht Fräulein Ida Schäfer, deren nunmehr prächtig ent⸗ wickelter Mezzo im Zweigeſang mit Frau Schmetterling uns an die Glanzzeit von Jane Freund erinnern konnte, gedenken wir der Aus⸗ hilfe von Fräulein Ziehl, nennen wir die Herren Landory, Voiſin und Frank in den nicht unwichtigen Epiſoden mit er⸗ neuter Anerkennung, ſo haben wir einen vieles gutmachenden End⸗ Schluß der Spielzeit 1921/22 zu verzeichnen. Das Pult des Diri⸗ genten umgaben Roſenketten, der Aufbau der Gaben für Frau Tuſch⸗ kau gemahnte an die großen Abſchiedsabende der Vergangenheit. Nochmals wurde Herr Lederer gefeiert, und des Jubels um un⸗ ſere kleine Frau Schmetterling war kein Ende. Nun tritt die Er⸗ innerung in ihr Recht, und in dieſer bleibt Elſe Tuſchkau unſer: auf allen ihren Wegertl! Arthur Blaß. Rückblick auf das Schauſpiel 1921/22. Eigentlich müßte man einmal mit der alten Gewohnheit brechen und im Rückblick auf ein abgelaufenes Theaterjahr alle die ſchönen Stücke aufzählen, die nicht zur Aufführung gelangten. Auf dieſe Art brächte man es, wenn auch nur auf dem Papier, zu einem Spielplan. Das Ergebnis der abgelaufenen Spielzeit zwingt uns nicht, zu glauben, daß auch im Nattionaltheater ein Spielplan wenigſtens auf dem Popier geſtanden ſei. Es wäre ſonſt, um nur ein Beiſpiel zu geben, gewiß unterblieben, daß innerhalb einer ſo geringen Anzahl von Neuheiten vier Stücke in antikem Gewand aufgeführt wurden. Eine derartige Verlegenheitsdispoſition läßt überdies die Vermutung zu, daß man ſich mit dem vorhandenen künſtleriſchen Perſonal ebenſo wenig zu helfen wußte wie mit der zu Gebote ſtehenden Bühnenliteratur. Der Kampf um einen abwechflungsreichen, durchaus geſunden Spielplan dauert in Mannheim allerdings ſchon fahrelang, und es wäre ein Unrecht die ernſten Theaterkriſen, die den Geiſt der letzten Spielzeit ſo empfindlich ſchädigten, zum Ausgangspunkt einer neuen Klage zu machen. Es wird freilich auf die Dauer lang⸗ weilig, am Schluſſe ſedes Spieljahres auszurufen: So geht es nicht weiter; da muß vieles anders werden!— Es kann ja ſein, daß mit der neuen Spielzeit manches anders werden wird. Zwei neue Spielleiter(von der Oper hat hier nicht die Rede zu ſein) und neue Vertreter wichtiger Rollenfächer berechtigen zum mindeſten zu Erwartungen. Der Verluſt von mehr Kräften, als zu erſetzen rat einſchlägt. gefunden hat. Die Folge wird ein weiterer Rückgang des Verkehrs verſucht zu laſſen in dem Beſtreben, die für die Beurteilung der Rentabilität der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke erforderlichen Unterlagen zu erlangen. Man muß annehmen, daß dieſe Unter⸗ lagen, ſoweit ſie beizubringen waren, vorgelegen haben. Und trotz · dem dieſe neuerliche enorme Erhöhung, mit der wir ſicherlich weiter an der Spitze der deutſchen Städte marſchieren. Aber wenn man ſich daran erinnert, welche Anſichten von der Linken in bezug auf die ſtädtiſche Tarifpolitik in der jüngſten Bürgerausſchußfitzung vertreten worden ſind, dann darf man ſich nicht darüber wundern. daß der Gemiſchte beſchließende Ausſchuß keine anderen Wege wie der S. Miſſionsſeſt. Der Badiſche Landesverein für die Basler Miſſion feierte am g. und 10. Juli in Mannheim ſein Jahresfeſt. Der Haupttag wurde in allen evangeliſchen Kirchen der Stadt dadurch eingeleitet. daß von ihren Kanzeln praktiſche Vertreter der Miſſionsarbeit, d. h. Miſſionare, die ſelbſt ſchon in fremden Erdteilen Plonierdienſt für Chriſtus und das Thriſtentum geleiſtet haben, zu den Gemeinden ſprachen. Nachmittags halb 3 Uhr verſammelte der Feſtgottesdienſt eine die Trinitatiskirche reſtlos füllende Zuhörerſchaft, um die warm⸗ herzige Begrüßungsanſprache des Kirchenrats Achtnich, der zu⸗ gleich namens des Eb. Oberkirchenrats der Feſtgemeinde Grüße und Segenswünſche überbrachte; um die prachtvolle und machtvolle Feſt⸗ predigt des Pforzheimer Stadtmiſſionsinſportor Loß über Sach. 4, 6:„Es ſoll nicht durch Heer oder Kraft geſchehen, ſondern durch meinen Geiſt, ſpricht der Herr Zabaoth“ um den tiefernſten und doch hoffnungsfrohen Bericht des Miſſionsinſpektors D. theol. Würz, der uns vornehmlich China und Borneo als Arbeitsfelder der Baſeler Miſſion vor Augen führte; und endlich um die Mittei⸗ lungen des Dekan Hauß⸗Spöck, der einen intereſſanten Ueber⸗ blick über die Mitarbeit der bad. Heimatgemeinden am Heiden⸗ miſſionswerk bot. Gemeindegeſänge und Frauenchöre umrahmten alle dieſe Anſprachen. Abends 8 Uhr fand gleichfalls in der Trinitatiskirche eine Nachfeier ſtatt, bei der Stadtpfarrer Renz als Vertreter des Mannheimer Ev. Kirchengemeinderats begrüßte und 3 Miſſionare über ihre Tätigkeit in China Togo und Indien ſprachen. Am Montag vormittag verſammelten ſich die Miſſionsarbeiter und ⸗Freunde wiederum zu einem Vortrag von D. Würz:„Wie kann ein altes Werk wieder jung werden?“, an den ſich eine allgemeine Beſprechung über die in der Gegenwart beſonders brennenden Miſ⸗ ſtonsfragen anſchloß. Alle dieſe Veranſtaltungen der beiden Tage haben ihren Zweck erfüllt und dürfen des nachwirkenden Segens Gottes gewiß ſein, wenn durch ſie die Liebe und der Eifer zum gott⸗ befohlenen Werk der Heidenmiſſion bei den Miſſionsarbeſtern und den Miſſionsfreunden in der Heimat neu belebt und beſtärkt wor⸗ den iſt. M. 2Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Fernſprechverkehr mit Oberſchleſien. Nachdem die Poſtanſtalten im polniſchen Abſtimmungsgebiet Ober⸗ ſchleſiens am 18. Juni an die polniſche Poſtverwaltung übergeben kworden ſind, gelten für den Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Fernſprech⸗ verkehr mit dieſem Gebiet die Beſtimmungen des Genfer Abkom⸗ mens. Dieſes unterſcheidet zwiſchen dem Verkehr innerhalb des bis⸗ herigen Abſtimmungsgebiets und dem Verkehr zwiſchen dem übrigen Deutſchland und PoltiſchOberſchleſten. Im Verkehr zwiſche Deutſch und Polniſch⸗Oberſchleſien wird der Poft⸗ berkehr nach den bisherigen innerdeutſchen Vorſchriften fortgeführt. Im Telegrammvoerkehr beträgt die Wortgebühr 2,10 Mk., im Fern⸗ ſprechverkehr gelten die innerdeutſchen 058 Die in Deutſch⸗ land am 1. Juli eingetretenen Gebührenerhöhungen erlangen im bisherigen Abſtimmungsgebiet erſt nach ſeiner vollſtändigen Räu⸗ mung durch die Interalliierte Kommiſſion Geltung, alſo erſt im Laufe des Juli. r Verkehr zwiſchen demübrigen Deutſch⸗ land und Polniſch⸗Oberſchleſien gilt grundſätzlich als Auslandsverkehr, doch werden alle bisherigen Dienſtzweige aufrecht⸗ erhalten. Nur Poſtproteſtaufträge, Briefe mit Zuſtellungsurku und Päckchen ſind bis auf weiteres nicht zugelaſſen. Der Paket⸗ verkehr iſt vorläufig geſperrt; für ihn ſind Auslandsge⸗ bühren vorgeſehen. Die Wortgebühr eines Telegramms beträgt 12,60 Mk. Im Fernſprechverkehr bleiben di⸗ Sätze des innerdeut⸗ 8 brenerheh in 8 125 5—— eingetretene allgemeine renerhöhung gilt au ingen u a Polniſch⸗Oberſchleſten. ee 22 ee bei Verwendung von billiger Weber's Carlsbader maſſee. genu Es erhòht die Nusgiebigkeit, kräftigt die Farbe, veredeit das. Nroma des getrankes 2— ſind und wirklich erſetzt werden können, wird freilich zu Vergleichen herausfordern. Wir wollen uns gegen die neuen Talente aber nicht panzern und uns das Urteil über künſtleriſche Leiſtungen nicht durch die Voreingenommenheit trüben laſſen, daß wir dies und jenes an⸗ ders gewohnt waren. Die Anpaftung der neuverpflichteten Mit⸗ glieder wird von ſelbſt erfolgen; ſie wird, längere Engagement⸗ vorausgeſetzt, ebenſo kommen wie beiſpielsweiſe bei Robert Vogel, der anfangs von unſerem ſtehenden Enſemble deutlich genug abſtach. Allerdings, und damit kommen wir wieder auf den Spielplan zurück, wird die Intendanz dafür ſorgen müſſen, daß uns gewiſſe Darſteller nicht wieder fremd bleiben, ſo fremd, wie uns in der abgelaufenen Spielzeit Marie Andor, Roſe Weber und ſelbſt noch Grete Bäck geblieben ſind. Abgeſehen von der Vernachläſſigung künſtleriſcher Begabungen verrät ſich in ſolchen Fällen auch eine Geſchäftsführung, die den Theaterbetrieb auf doppelte Weiſe ſchä⸗ digt. Einmal verzinſen ſich, rein praktiſch genommen, die Gagen nicht, und zum anderen wirkt es lähmend auf Theaterluſt und Intereſſe des Publikums, wenn es einen Teil der Darſteller ſo gut wie gar nicht kennen lernt. Was geringe Theaterluſt aber für die Kaſſe bedeutet, das haben ſoundſo viele ſchlecht beſuchte Vorſtel⸗ lungen deutlich genug gezeigt. Bei all dem hatten wir in der vergangenen Spielzeit ein recht gutes Schauſpiel. Senſationen fehlten; allerdings auch wirklich bedeutungsvolle Uraufführungen. Der Bilderatlas zur grie⸗ 9 85 Geſchichte mit unterlegtem Text— alias„Sokrates“ Welt⸗ hiſtorie von Strindberg— war herzlich langweilig und gab keinem Darſteller Gelegenheit zu beſonderer Talententfaltung. Und damit iſt die Zweckloſigkeit einer Theateraufführung in erſter Linie er⸗ wieſen. Zu einem ſelten ſtarken und nachhaltenden Erfalg brachte es Ludwig Fuldas ergötztiche Komödie aus dem alten ewig jungen Abdera„Des Eſels Schatten“ Beide Uraufführungen inſzenierte Hanns Lotz mit vornehmem Slülgefühl. Die neun Werke, die zur Erſtaufführung gelangten, waren bunt genug durcheinander geworfen. Als Verdienſt können wir nur zwei davon buchen:„Vater und Sohn“ von Joachim von der Goltz, das beinahe zur Uraufführung gekommen wäre, und Emil Götts„Mauſerung“. Gelohnt hat ſich außer dem zuletzt genannten Luſtſpiel aber nur noch Shaws„Der Arzt am Scheidewege“ Dem Drama Goltzens blieb infolge einer nicht ganz zulänglichen Regie eine ſtärkere Wirkung verſagt. Hierin unterſchied ſich die Mann⸗ heimer Bühne unvorteilhaft von den zahlreichen großen Theatern im Reich, auf denen die Aufführung dieſes Werkes zu den größten Ereigniſſen der letzten Spielzeit gehörte. Sechs Abende waren zum Teil ethiſch verloren(Bürger Schippel, Kaſſeite), zum Teil blteben ſie ohne Echo, darunter Hauptmanns„Die armſeligen Beſenbindr 93 —— 4. Seile. Nr. 313. Mannheimer General-Anzeiger.(Mitag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 12. Jull 1922. Verbot der Herſtellung von Schlagſchne. Es hat ſich, ſo ſchreibt die„Karlsr. Ztg.“ amtlich, in der letzten Zeit gezeigt, daß das Verbot der Herſtellung von Schlagſahne nicht mehr genügend beachtet wird. Namentlich Kaffees und Feinbäckereien in Kur⸗ und Fremdenplätzen ſetzen ſich über das Verbot Dieſer Zuſtand darf nicht länger geduldet werden. Die Herſtellung von Schlagſahne iſt derboten und demgemäß auch die Bereitung von Back⸗ und Kon⸗ ditoreiwaren unter Verwendung von Schlagſahne. Verboten iſt außerdem die Verabfolgung von Vollmilch und Sahne in Kondi⸗ toreien, Bäckereien, Gaſt⸗ Schank⸗ und Speiſewirtſchaften ſowie in Erfriſchungsräumen. Dieſe Verbote der Verwendung von Voll⸗ milch, Magermilch und Sahne zur Herſtellung von entbehrlichen Genußmitteln ſind in 8 2 der Reichsmilchverordnung aufgenommen worden, weil die Friſchmilch kaum mehr für unſere Kinder und Kranke ausreicht. Erbitternd und aufreizend muß es wirken, wenn troß dieſer Verbote für die Fremden Schlagſahne, Cremes und ähn⸗ liches in Hülle und Fülle zur Verfügung ſteht, während für die kleinen Kinder der Nichtkuhhalter kein Tropfen Milch abgegeben wird, wie dies gerade in den Fremdenverkehrsplätzen des Schwarz⸗ waldes nicht ſelten der Fall iſt. Die Bürgermeiſterämter ſind an⸗ gewieſen, die Verbote nach 8 2 der Reichsmilchverordnung und ins⸗ beſondere das Verbot der Herſtellung von Schlagſahne in allen ein⸗ ſchlägigen Geſchäften(Konditoreien, Bäckereien, Gaſt⸗, Schank⸗ und Speiſewirtſchaften, Erfriſchungsräumen) gegen Unterſchrift bekannt zu geben und zugleich zu eröffnen, daß gegen Zuwiderhandelnde mit aller Schärfe eingeſchritten und u. U. mit Schließung des Geſchäfts vorgegangen werden wird. Die Gendarmerie und Polizei iſt be⸗ guftragt, mit beſonderer Schärfe daxüber zu wachen, daß dieſe Ver⸗ bote Beachtung finden.— Die der Bereinig ung der hie⸗ ſigen Konditoreſien mit Kaffeebetrſeb angeſchloſſenen Mitglieder ſind durch Beſchluß verpflichtet, keinerlei Schlagſahne her⸗ zuſtellen und an die Kundſchaft zu verabfolgen. Dieſer Beſchluß iſt bisher nicht übertreten worden. G. Einen Nacheakt verübten bis jetzt noch Unbekannte in der Nacht von Sonntag auf Montag an einem großen Tabakacker des Land⸗ wirts Johann Becker in Wallſtadt. Als Becker am Montag morgen auf ſeinen Acker kam, um den Tabak zum zweiten Male zu hacken, ſah er, daß ſämtliche Pflanzen bis auf vier Stück ausgeriſſen waren. veranſtaltungen. Wiener Operettenſpiele im Roſengarten. Die Wiener Operettenſpiele, die augenblicklich in Baden⸗Baden mit ſteigendem Erfolg gaſtieren, eröffnen unter der Direktion Emil Reiter ihre Vorſtellungen am Sonntag, den 16. Juli mit der Operette „Die ſchöne Helena“ von Jacques Offenbach. Dieſes Werk gehört bekanntlich zu den ſchönſten des Komponiſten von„Hoff⸗ manns Erzählungen“ und errang durch ſeine überaus humorreiche Verſpotung des antiken Griechentums, durch die einſchmeichelnden Melodien unbeſtrittenen Weltruhm. 5 Violinabend Bretkun. Der aus der Meiſterſchule des Herrn Mufikdirektor Ehret hervorgegangene Violinvirtuoſe bietet mit der Wiedergabe von vier der gewaltigſten Tonſchöpfungen eine phänomenale Probe ausgereifter Künſtlerſchaft.(Näheres im An⸗ zeigenteil.) Der Hausfrauenbund wird, wie aus der geſtrigen Anzeige zu erſehen iſt, heute Mittwoch eine Vorführung über die Bereitung von Speiſeeis ohne Eismaſchine veranſtalten. Den Hausfrauen wird hierdurch Gelegenheit gegeben, eine einfache und billige Eisbereitung kennen zu lernen. Aus dem Lande. A Heidelberg, 12. Juli. Die neue mediziniſche Klinik an der Bergheimerſtraße iſt jetzt ſoweit fertig geſtellt, daß ihre Ein⸗ weihung am kommenden Samstag erfolgen kann. Der Bau wurde bekanntlich ſchon vor dem Kriege begonnen, mußte dann mehrere Jahre ruhen und wurde nach dem Kriege unter weſentlich»ſchwerten Bedingungen fortgeſetzt. 5 — Spechbach⸗ 11 Juli. Bei der hier ſtattgehabten Bürger⸗ meiſterwahl wurde Herr Georg Reinmuth mit 219 Stimmen gewählt. Der Altbürgermeiſter Johann Adam Ernſt erhielt 123 Stimmen. Moeggingen, 11. Juli. Der größte Teil der Schüler der hie ⸗ digen Volksſchule iſt an Keuchhuſten erkrankt, ſodaß die Schule geſchloſſen werden mußte. * Karlsruhe, 12. Juli. Das badiſche Staatsminiſterium hat dem Elektromonteur Rudolf Abegg von Durlach und dem Landwirt Jo- hann Georg Brümmer von Waldenhauſen die Rettungs ⸗ medaille verliehen. Beide haben je einen Menſchen unter Ein⸗ ſetzung des eigenen Lebens vom Tode des Ertrinkens gerettet. 5 *Pforzheim, 12. Juli. Eine Bezirksausſchußſitzung des Land⸗ bundes nahm zur Milchfrage eine Entſchließung an, wonach der Erzeugerpreis ab Stall für den Monat Juli auf 1 2. feſtgeſetzt wer⸗ den ſoll und für landwirtſchaftliche Betriebe auf Gemarkung Pforz⸗ heim auf 14.50„. Dem Pforzheimer Stadtrat wurde dieſer Be⸗ ſchluß mit der Maßgabe unterbreitet, daß bis ſpäteſtens 15. Juli eine zuſtimmende Antwort vorliegen müſſe,„da ſonſt zu befürchten ſei, daß die Landwirte ihre Lieferungen erheblich einſchränken und die Milch als billigſtes Lebensmittel im eigenen Haushalt verwenden.“ Weiter wurde beſchloſſen, in der erſten Woche des November im gan⸗ zen Bezirk eine Lebensmittelſammlung vorzunehmen und die Erzeug⸗ niſſe den Bedürftigen unmittelbar zu übergeben. ͤV ⁵ ˙— 0 Hornberg, 12. Juli. Einen ſehr vernünftigen und nachahmens⸗ werten Beſchluß haben die Landwirte von Gütenbach gefaßt, indem ſie vereinbarten, alles Heu im Orte zu behalten, ſich untereinander auszuhelfen und alle auswärtigen Kaufangebote abzuweiſen. ):(Neuſtadt i.., 12. Juli. Im Glasbauernhof, Beſitzer Gerſon Schwär, wurde während die Leute beim Heuen waren, ein ſchwe⸗ rer Einbruch verübt. Mit Hilfe des aufgefundenen Schlüſſels öffneten die Diebe den Kaſſenſchrank und ſtahlen 51000 Mark Bar⸗ geld, darunter etwa für 800 Mark Silbergeld. Berichtsgeitung. Manunheimer Strafkammer. Eine Anklage wegen Durchſtechereien bei Sandlieferungen für die Stadtverwaltung führte einen ſtädtiſchen Bauinſpektor und fünf Sandlieferanten auf die Anklagebank. Der Bauinſpektor Johann Hiementz hatte bei der Umpflaſterung des Luiſenrings den Akkor⸗ danten der Sandzufuhr dadurch ungerechtfertigte Auszahlungen zu⸗ kommen zu laſſen, daß er unter Fälſchung der Unterſchrift eines Auf⸗ ſehers den Unternehmern Leiſtungszettel über nicht ausgeführte Fuhren überließ. Auf dieſe Weiſe bekam einer über 18 000 Mark, ein anderer über 14000 Mark, ein Dritter über 11000 Mark, der Vierte 9400 Mark, der fünfte 400 Mark über ſeinen Anſpruch aus⸗ bezahlt. Von dieſen Beträgen erhielt der ſchuldige Beamte die Hälfte. Er ſagte, er ſei mit ſeinem Gehalt mit ſeiner ſtarken Familie nicht ausgekommen. Die Unternehmer ſuchten die Sache dahin zu recht⸗ fertigen, daß ſie behaupteten, die Fuhren ſeien ihnen ſchlecht gemeſſen worden und ſie hätten ſich ſchadlos halten wollen. Daß die Leiſtungs⸗ zettel gefälſcht waren, ſei ihnen nicht bekannt geweſen. Die Stadt iſt übrigens völlig gedeckt. Wegen ſchwerer Urkundenfälſchung, Betrugs und Beſtechung verurtellte das Gericht den Bauinſpektor zu 1 Jahre 6 Monate Gefängnis, abzüglich 4 Monate Unterſuchungs⸗ haft, vier der Unternehmer zu je 5 Monaten Gefängnis, den fünften weniger Belaſteten zu 1500 Mk. Geldſtrafe. Der an Hiementz über⸗ laſſene Betrag in Höhe von 20 000 Mark wird dem Staate verfallen erklärt. Als VPerteidiger waren aufgetreten die Rechtsanwälte Dr. Schindler, Dr. Hirſchler, Dr. Freund, Dr. Katz, Dr. K. Kaufmann. Sportliche Kundſchau. Gaugruppen⸗Turnfeſt der Gaugruppe 4 des 10. deutſchen Turnkreiſes. Es war im Juni 1914 gelegentlich des 25jährigen Jubiläums des„Turnerbund Jahn“, da ſich die Turngenoſſen aus Nah und Fern im Stadtteil Neckarau ein Stelldichein gaben, um der großen Sache des Turnvaters Jahn nach außen und innen mächtigen Ausdruck zu geben. Jener denkwürdigen Veranſtaltung ſchloß ſich in den Tagen vom 8. bis 10. Juli, nachdem aus den durch den Krieg hervorgegan⸗ genen verſchiedenen Schwierigkeiten die Abhaltung der üblich gewe⸗ ſenen Kreisturnfeſte vorläufig nicht mehr möglich iſt, das erſte Gaugruppen⸗Turnfeſt der Gaugruppe 4 des zehn⸗ ten Deutſchen Turnkreiſes an, das der„Verein für Leibes⸗ übungen Neckarau“ in glänzend verlaufener Weiſe arrangiert hat. Es waren erſchienen die Turngaue Mannheim und Kraichgau, ſowie die ehemaligen Turngaue Rhein⸗Neckargau, Badiſch⸗Pfalzgau und Berg⸗ ſtraß⸗Weſchnitzgau. Bereits am Samstag abend fand im Gaſthaus zur„Jägerluſt“ eine Kampfrichterſitzung ſtatt, welche ſich hauptſächlich über eine einheitliche Bewertung der Leiſtungen im Sinne der gegebenen Satzungen ſowie organiſatoriſchen Fragen ein⸗ gehend auseinanderſetzte. Um 9 Uhr begann in der Feſthalle auf dem Platze des V. f. L. der feſtliche Begrüßungsabend. Infolge der Stillegung des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes muß⸗ ten viele Feſtteilnehmer die Staatsbahn benützen oder per pedes Aapostolorum nach Neckarau pilgern. Die Saalbeleuchtung beſtand aus Petroleum⸗ und Carbidlampen. Um halb zehn Uhr erſtrahlten die Räume plötzlich wieder im elektriſchen Kerzenſchein, was ſofort eine frohe Stimmung auslöſte. Die langen Tafeln des Feſtſaales waren von Ehrengäſten, Kampfrichtern, ſchmucken Turnern und Tur⸗ nerinnen nebſt deren Angehörigen dicht beſetzt. Nicht erfreulich war auch bei dieſem Abend wieder die Beobachtung, daß viele Kreiſe des Bürgertums der edlen Turnſache wenig Intereſſe entgegenbringen; möchte nach dieſer Richtung hin endlich einmal eine Beſſerung ein⸗ treten. An der Ehrentafel bemerkten wir außer dem Kampfrichter⸗ kollegium noch die Herren Landgerichtsrat Stadtrat Dr. Wolfhard⸗ Mannheim und Bürgermeiſter Bitter aus Rohrbach. Die Kapelle Schupmüller eröffnete mit einigen flott geſpielten Muſikvorträgen den Abend, worauf die Geſangsabteilung des V. f. L. unter der tatkräfti⸗ gen Leitung des Herrn Oberreallehrers Steinäcker ein vierſtim⸗ miges Turnerlied wirkungsvoll zu Gehör brachte. Der Vorſitzende des V. f.., Herr Ludwig Stalf, hielt eine warmherzige Begrüßungs⸗ anſprache, in welcher er die Ziele und Ideale der Deutſchen Turner⸗ ſchaft in unſerem neuen Staat in intereſſanten Gedankengängen be⸗ leuchtete. Die eindrucksvolle Rede ſchloß mit einem dreifachen„Gut Heil!“ auf die deutſche Turnſache. Herr Gutfleiſch⸗Feudenheim ſprach herzliche Begrüßungsworte namens des neuen Turngaues Mannheim und Herr Landgerichtsrat Dr. Wolfhard dankte im Auftrage des 10. Turnkreiſes für die Einladung zum Feſt. Redner betonte, daß es heute in erſter Linie gelte, Ordnung und Recht hoch zu halten. Wir lebten in einer ſchweren Zeit, ähnlich wie ſie auch der und„Der Wettlauf mit dem Schatten“ von Wilhelm von Scholz. weigs„Jeremias“, die letzte und befte Inſzenierung von Hanns 6, wird ihre ſtarke Wirkung erſt in der kommenden Spielzeit ſo 72 erproben können. 5 n„Rosmersholm“ abgeſehen, deſſen Aufführung falſcher Be⸗ 25 wegen verlorene Mühe bedeutete, waren ſämtliche Neuein⸗ ktudierüngen den Klaſſtkern gewidmet. Schiller erſchien mit drei Werken(Luiſe Millerin, Jungfrau und Tell), Kleiſt, Grillparzer, Shakeſpeare, Calderon und Moliere waren mit je einem Werke ver⸗ trelen. Größere Bedeutung kam nur dem Tell und der Jungfrau Für erſteren hatte Heinz W Voigt den Stil des Volksſchau⸗ ſpiels erfolgreich erneuert, und in der Jungfrau ſtimmte Lotz die ganze Aufführung auf das ureigenſte Weſen der Romantik ab. Wenn dies Voigt beim„Kätchen von Heilbronn“ ebenſo geglückt wäre, ſo hätte er ſich als Spielleiter keinen beſſeren Abgang ver⸗ ſcgaller können. Gleichwohl werden wir ihm ein gutes Andenken ewahren, denn eruſter Wille und künſtleriſches Streben waren an allen ſeinen Inſzenierungen unverkennbar. Mit der„Mauſerung“ hat er jedenfalls eine Meiſterleiſtung vollbracht. Vormittags wurde nur ein einziges Mal, am Pfälzer Sonntag, Finlele Die andere Morgenveranſtaltung, die Dante⸗ Feier, deren Mittelpunkt Fritz Droops gehaltvolle Feſtrede bil⸗ dete, ſtand zum Theaterbetrieb doch in zu loſer Bezlehung. Ganz kläglich war es mit den Schwankaufführungen im Neuen Theater—„Potaſch und Perlmutter“ und „Börſenfieber“!! Wem legt ſich da nicht gleich die Hand würgend um den Hals. Der Roſengarten iſt ein Kapitel für ſich, das in einem Theaterrückblick eigentlich nur geſtreift werden kann, denn er dient zu vielen Zwecken. Nur ſoviel: unmittelbar vor Schluß der Spielzeit erſchien im Nationaltheater der„Fidele Bauer“ in einer länzenden Neueinſtudierung. Im Roſengarten vor Monaten ge⸗ ſpiell, hätte dieſes unverwüſtliche Werk wochenlang den Saal gefüllt. Aber auch in den Schwankliteratur hätte ſich mancher Magnet fin⸗ den laſſen, ſo daß der„Störenfried“ nicht die letzte Neuheit hätte ſein müſſen. Alfred Maderno. Selbſtbekenntniſſe Grillparzers. In dem ſoeben erſchienenen Heft 13 der Halbmonatsſchrift„Die Weltliteratur“(G. m. b.., München, Leſſingſtr. 1) hat Richard Elchinger eine ſehr anregende und charakteriſtiſche Sammlung aus Grillparzers Tagebüchern zuſammengeſtellt. Ein paar Proben mögen hier folgen und ſedem Freunde des öſterreichiſchen Dichters einen wertvollen Blick in deſſen Seele öffnen. 1809—10. Es iſt ein eigenes, herzerhebendes, ſtolzes Gefühl, welches mich ift, wenn ich eine von mir(verſteht ſich mit eigener Arbeit) be⸗ a beſtreue. Ich bin ſo ſadeie ne Seite vor dem Umblättern mit Sand geizig auf dieſe Luſt, daß ich das Blatt beſtreue, wenn es auch wirk⸗ lich ſchon durch die Luft getrocknet wäre. 55 Wenn ich was immer für ein Wort oft nach einander ausſpreche, kommt es mir zuletzt ſehr lächerlich und unbezeichnend vor. 1 819. Du haſt Dir einen bequemen Armſtuhl machen laſſen, faſt zu be⸗ quem. Exinnere Dich, daß Du die Ahnfrau auf einem elenden Rohr⸗ ſtuhl geſchrieben, deſſen geflochtener Sitz eingedrückt war, den Du vorher mit einem Brette bedeckteſt und dieſes mit einer Decke, um nicht gar ſo hart zu ſitzen. Du warſt damals der Unbekannteſte der Menſchen, ohne Mittel, ohne Ausſicht, ohne Freude, ohne Hoffnung — jetzt bekannt, berühmt faſt. Deine Unzufriedenheit iſt 8 1819. Iſt es denn nicht entſetzlich, daß kalte Füße die Phantaſie kalt machen können und ein Paar wollene Fußſocken mir gute Gedanken zubringen. 1822. Iſt's nicht ſonderbar? Der einzige Grund, warum ich meine gegenwärtige Wohnung aufgekündigt habe, weil ein im nächſtdaran⸗ ſtoßenden Zimmer ſtehendes Klavier mich, ſo oft darauf geſpielt wurde, ſehr ſtörte. Jetzt, da ich weiß, daß ich dieſer Unbequemlichkeit bald los ſein werde, ſtört mich das Spielen des Klaviers gar nicht mehr und ich könnte während desſelben die tiefſinnigſten Arbeiten machen, ohne irgend zerſtreut zu werden. Wenn alles, was ſtört und quält im Leben, es mehr durch die Vorſtellungen, die wir damit ver⸗ knüpfen, tut, als durch ſich ſelbſt, ſollte nicht die Vernunft allein hin⸗ reichen, uns ruhig zu erhalten? 1826. Einer meiner Hauptfehler iſt, daß ich nicht den Mut habe, meine Individualität durchzuſetzen. Ueber dem Beſtreben, es allen recht zu machen und mich ja im Aeußerlichen nicht zu ſehr von den andern zu unterſcheiden, werde ich endlich wie die Andern, und die Gewohnheit macht gewöhnlich daran iſt meine früheſte Erziehung ſchuld. Mein Vater duldete durchaus keine Vorliebe oder Abneigung, ſelbſt der phyſiſche Ekel erhielt keine Gnade. und bei Tiſche durfte zum Beiſpiel keine Speiſe unberührt bleiben. Ich führe daher ein eigentliches Philiſterleben, das Büro wird höchſt reßzelmäßig beſucht, die vorkom⸗ menden geiſtloſen Geſchäfte ebenſo geiſtlos aber auf's pünktlichſte be⸗ ſorgt. Bei dem unvermeidlichen Zuſammentreffen mit Andern er⸗ greift mich die ungeheuerſte Langeweile. Statt ihr aber nachzugeben und mit meinen Gedanken die Geſellſchaft zu verlaſſen, ſuche ich aus unzeitiger Schonung der Andern dem Zuſtande die beſte Seite abzu⸗ gewinnen, und da werde ich geroöhnlich ſpaßhaft, was mich ſelbſt freilich am wenigſten amüſtert, aber die andern des drückenden Ge⸗ fühles zu ennuyiren überhebt. Dieſe Spaßmacherei, dieſe erkünſtelte Luſtigkeit kann aber endlich habituell werden, und da hebt ſie zuletzt allen Ernſt, alles Vermögen bei einem Gedanken zu verweilen auf. Turnvater Jahn durchlebt hat, die ihn über Nacht das Haar weiß werden ließ. Wir müſſen treu zuſammenhalten als Brüder eines großen, jetzt am Boden liegenden Volkes. Die Worte des Herrn Dr. Wolfhard hinterließen einen tiefen Eindruck. Den übrigen Teil des ſchönen Programms beſtritten die Muſikkapelle, die eine ſchöne Probe ihrer Leiſtungsfähigkeit abgelegt hat, Tanzreigen der Schülerinnen und der jüngeren Damenabteilung, Stuhlübungen, Freiübungen, Keulenſchwingen der vorgeſchrittenen Damenabteilung, Barrenturnen der Vorturnerabteilung, Einzelkeulenſchwingen des Turners Paul Richter, Stabübungen. Die letzteren waren ideell perſönlich aus⸗ geprägt, ebenſo waren die Aufmärſche ſehr exakt. Die Begleitung am Klavier hatte in liebenswürdiger Weiſe Fräulein Dina Szudro⸗ wicz übernommen. Zum Schluß ergriff noch Herr Bürgermeiſter Bitter das Wort, der als feinſinniger Feſtredner bei der Jubi⸗ läumsfeier von 1914 bei der Neckarauer Turnerſchaft noch in beſtem Andenken ſteht. In markanten Strichen zeichnete Herr Bitter das deutſche Turnweſen in ſeiner hohen Bedeutung als wahre Volkswohl⸗ fahrtspflege. Der Staat hat ein großes Intereſſe, die Turnſache zu fördern, aber das Volk in ſich muß auch mitarbeiten an der guten Sache, einer trage des andern Laſt, dann werden wir unſere Auf⸗ gabe erfüllen. Damit hatte die erhebende Feier ihren Abſchluß ge⸗ funden. Finſtere Wolken waren bereits am Horizont heraufgezogen, als die letzten Gäſte den Heimweg antraten und bald praſſelte der Regen nieder, der ſich bis zum Morgen zu mächtigen Strömen ver⸗ dichtete. Manche Turner, namentlich aus der Ferne, hielten es daher für geraten, zu Hauſe zu bleiben. Und ſo kam es, daß beim am Sonntag vormittag angeſagten Beginn des Einzelwetturnens manche aufgerufene gemeldete Nummer ſtumm blieb. Infolge des Regenwetters konnte das Turnen erſt um 9 Uhr ſeinen Anfang neh⸗ men und endete nach 12 Uhr. Es waren durchſchnittlich reſpektable Leiſtungen im Geräteturnen, an Barren, Pferd und Reck, in Hoch⸗ und Weitſprung, Stafettenläufen zu verzeichnen. Von größtem In⸗ tereſſe waren die Vorführungen der Kriegsbeſchädigten. Männer mit nmur einem Bein und Erblindete gaben hervorragende Beweiſe tur⸗ neriſcher Kunſt, die ihnen in ihrem Leiden Erholung und Troſt bringt. Nachmittags 2 Uhr nach eingenommenem Mittagsmahl zog vom Marktplatz aus ein impoſanter Jeſtzug mit Muſik zum Feſtplatz des Vereinshauſes. Es war ein ſchöner Anblick, die jungen, frohen und kräftigen Geſtalten unſerer jungen Turner und Turnexinnen in ſtolzer Begeiſterung für eine große Sache durch die Straße ziehen zu ſehen. Um 3 Uhr begann das Vereinswetturnen, dem ſich Staffelläufe zugeſellten. Alch hier ſahen wir wieder einige herporragende Leiſtungen und konnten den Fleiß ſowie die erreichten Ziele der einzelnen Vereine mit Ge⸗ nugtüung bewundern. Nach allgemeinen Freiübungen durch 600 Turner, welche in präziſen Vorführungen ein ſchönes Bild boten und bei der großen Zuſchauermenge lebhafte Freude hervor⸗ riefen, wurde zur Verkündigung der Auszeichnungen geſchritten. Der Gauvertreter, Herr Profeſſor Menges, hielt vorher eine An⸗ ſprache und dankte allen denen, die zu dem wirklich guten Gelingen des Feſtes beigetragen, in erſter Linie dem V. f. L. Neckarau und ſeinem bewährten Vorſitzenden Ludwig Stalf. Wir geben nur die drei erſten Preiſe jeder Klaſſe, beſtehend aus Ehrenurkunde und Eichenkranz, bekannt, da eine vollſtändige Liſte zu veröffentlichen unmöglich iſt. A. Einzelturnen: Zwölfkampf Oberſtufe: Juſius Endres, Turnverein Mannheim, 204 Punkte; Heinrich Eller, Tu. Kirchheim, 200 Punkte; Hermann Ebel, V. f. L. Neckarau. 195 P. Zwölfkampf Unterſtufe: Joſeph Ackermann, 7g. Heidelberg, 207 Punkte; Artur Adler, To. Mannheim, 202 Punktez Wilhelm Rößler, To. Bruchſal, 198 Punkte. Neunkampf Oberſtufe: Fritz Kurz. V. f. L. Neckaran, 173 Punkte; Emil Ziegler, V. f. L. Neckarau, 166 Punkte: Adolf Orth, V. f. L. Neckarau, 159 Punkte; Fritz Finkenberger, B. f. L. Neckarau, 157 Punkte. Neunkampf Unterſtufer Peter Höfler, To. Mann⸗ heim, 166 Punkte; Paul Koger, Tb. Seckenheim, 162 Punkte: Ludwig Müller, To. Mannheim, 162 Punkte; Alois Frank, To. Kronau, 717N8 Met, M. Fünfkampf: Paul ez, To. Mannheim, 107 Punkte, Bernhard Greulich, Tv. Mannheim, 93.; Friedrich Arnold, X. f. L. Neckarau, 8) P. Altersturnen über 45 Jahr e: Joſeph Biſſon, B. L. Neckarau 117.; Peter Simon, V. f. L. Neckarau, 110.; Enk Spider, To. Heidelberg, 109 Punkte. Altersturnen bis 45 Jahre: Georg Greulich, To. Mannheim, 112.; Auguſt Jäger, Tv. Heidelberg, 109.; Martin Sutter, Tg. Jahn Weinheim, 108 P. Kriegsbeſchädigte: Karl Jung, Tv. Edingen, 57.; Fritz Wegerle, To. Mannheim, 56.; Johann Vierling, Tv. Hed⸗ desheim, 56.; Wilhelm Bruckner, To. Waldhof, 54 P. B. Vereinspreiſe(Auszeichnungen 1. Klaſſen über 30 Teilnehmer: V. f. L. Neckarau 117 Punkte, Ty. 1846 Mannheim 115., Tv. Rohrbach bei Heidelberg 115 Punkte, Ty. Seckenheim 115., Tb. Heidelb 114., Tb. Jahn Secken⸗ heim 110., Ty. Weinheim 109., Jahn Weinheim 108., Tv. Heidelberg 107 Punkte. 20—30 Teilnehmer: Turngemeinde Plankſtadt 115., Turn⸗ und Sportverein Schwetzingen 112 P. Tb. Ger⸗ mania Wieblingen 110., To. Hockenheim 109., Th. Käfertal 108., Ty. Forſt bei Bruchſal 108., Tv. Handſchuhsheim 107., To. Walldorf 107., Ty. Kirchheim 107., Verein für Turn⸗ und Raſenſpiele Feudenheim 104 P, Tv. Wieblingen 104 Punkte. Unter 20 Teillnehmer:. Viktoria Kronau 112., Ty. Schlierbach 108., Tg. Heddesheim 107., Tv. Edingen 102 Punkte. C. Staffelläufe 6 mal 100 Meter Rundſtaffel: Tv. 1846 Mannheim, V. f. L. Neckarau. Tv. Handſchuhsheim⸗ Ein Feſtball beſchloß den harmoniſch verlaufenen Tag, der allen Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben wird. Zu Ehren der auswärtigen Gäſte waren zahlreiche Häuſer beflaggt. Am Mon⸗ tag fanden noch Volks⸗ und Kinderbeluſtigungen mit Konzert ſtatt: bei eintretender Dunkelheit wurden Maſſenpyramiden durch 300 Mitwirkende geſtellt. G. M. Neues aus aller Welt. — Exploſion im Minendepot. Im Minendepot Groden bel Cuxhaven hat ſich geſtern Nachmittag ½3 Uhr eine gewaltige Ex⸗ — ereignet. Bei der erſten Exploſion flogen mehrere Schuppen und Depots in die Luft. Eine große Anzahl von Fenſterſcheiben wurden durch die Detonation zerſtört. Techniſche Nothilfe, Feuer⸗ wehr und Fuhrwerke waren ſosort zur Hilfeleiſtung aufgeboten, da der Bahndamm bei Groden ebenfalls beſchädigt iſt und auch Zugverkehr in Stockung— 7 war. Ueber die Urſache des Un⸗ — und die Zahl der Opfer konnte bisher noch nichts feſtgeſtellt werden. — Ein rieſiger Waldbrand entſtand am Donnersta 21 durch Funkenflug an der Bahnſtrecke Spremberg⸗Weißwa ſer bei der Schleife Oberlauſitz. Den angeſtrengten Bemühun von ungefähr 1000 Mann, die 4 auf Automobilen he eilten, gelang es gegen 7 Uhr abends dem Feuer, das ſich mit raſen⸗ der Schnelligkeit verbreitete, Einhalt zu gebieten. Dem„Spremberger Anzeiger“ zufolge iſt die vernichtete Waldfläche auf 2000 Mo zu ſchätzen. — Acht Tage bewußtlos. Die vierzehnjährige Tochter des Straßenmeiſters Dommer von Oſterfeld ſtürzte bei ae Radtour während eines Beſuches im Taunus ſo unglücklich, dab ſchwerverletzt ins Krankenhaus Königsſtein eingeliefert wurde, ſie ſeit acht Tagen ohne Bewußtſein darniederliegt. — 2 Das celne uollstandige itlifuerei.„ Juluerform Laclower, narehheim.ft 5 — 8 9 Err * n 8 n 5 1 e. er n⸗ RN d ie n 5 *. 8. — 25 2 8. e: . te, . tin REF„ ed en, v. kte, n dt 9 * 1* — dngach, Len 12. JZuii 1922. Iautheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 314. Handel und industrie. Krisis im dänischen Bankwesen. in 1 Abschlüsse der Banken und Industrieunternehmungen en nordischen Ländern bestätigen nur die sckwere wWirt⸗ Ko iche Krise, die auf ganz Skandinavien lastet. Aus ropenhagen wird hierzu berichtet: Da die Durchsicht der erpflichtungen der Landesbank zukünftige Abschrei- ungen infolge der fortgesetzt schwierigen Konſunktur wahr- deneinlicn macht, hat die Bank nach Beratung mit dem Han- elsminister und der Nationalbank beschlossen, am Schluß des jetzigen Rechnungsjahres 5534 Millionen Kronen abzu- bernftben. Da hierdurch der Reservefonds auf 5 Millionen erabgesetzt wird, zahlt die Nationalbank' ein neues Beser vekapital von 30 Millionen Kronen, die nach und nach rückzaklbar sind. In dem Maße, als neue Reserven statuten- mäßig aufgespeichert werden, indem das so eingezahlte tal dem Reservefonds hinzugefügt wird, werden sowohl die Einzahler wie Aklionare beschützt. Da die Abzahlung nur mit Betragen geleistet wird, die den statutenmäßigen Rück⸗ lagen kür den Reservefonds entsprechen, braucht die Divi- dendenpolitik der Bank nicht berührt zu werden. Die ge- troffene Ordnung wird als Ausdruck des Vertrauens der Nationalbank an die Landesbank aufgefaßtt. Die Dänische Landmannsbank, Hypotheken- und Wechsel- bank.-G. in Kopenhagen betreibt neben dem regulären Bankgeschäft auch Hypothekengeschäfte. Die Aktien und Obligationen des Instifuts waren z. T. an der Börse in Berlin und Hamburg eingeführt, werden aber seit einiger Zeit nicht mehr notiert. Tur Börse zugelassen. An der Frankfurter Börse wurde cſie Zulassung der 1 Mill. 4 auf den Namen lautenden neuen Aktien der Mannheimer Versicherungs-Gesell- schaft in Mannbheim(mit 25½% eingezahlt, Nr. 10 001—11 0000, der 4,15 Mill. neuen auf den Inhaber lautenden, für das Geschàftsjahr 1922 voll dividendenberechtigten Stammaktien der Kammgarnspinnerei Kaiserslautern in Kaiserslautern(Nr. 8301—12 450) zur Notierung genchmigt. Benz u. Cie, Rheinische Automobil- und Motorenfabrik .-G. in Mannheim gibt im Anzeigenteil bekannt, daß die 2. der Gesellschaft am Diens- ag, den 1. August vorm. hr, in den Geschäftsràumen der Rheinischen Creditbank hier stattfindet. Eine chemische Fabrik wurde als Aktiengesellschaft mit 3 Mill. Aktienkapital in e eeee ee eee gegründet. Als Gründer kommen in Betracht: Kaufmann Df. Schuller in Jaarbrücken, Kaufmann Helmut Bachmann in Saarbrücken, Dollarkurs 50⁰ Mark. Beuisenmarki Mannheim, 12. Juli.(.35 vorm.) Die gestrige Ab- schwächung der Devisen, die natürlicher Gründe entbehrte, veranlaßte zu nennenswerten Eindeckungen in Devisen. Der Dollar, der gestern z. T. stark angeboten wurde, ist heute bei geringem Angebot befestigt. Es notierten am hiesigen Platze: Newyork 500—505, Holland 19 650—19 700, London 2220—2240, Paris 4050, Schweiz 9725. Newyork, 11. Juli. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß mit 0,20%(0,19%4) cents, was einem Dollarkurs von 487.80(519.47) enlkspricht. Wien. 71. Amsterdam—.— Berllinn 5150.— Kopenhagen—.— London Zürich. Un Kronen) Pars Zurlod Harknoten Ulre-Noten in Franken) „173839.50 2025.— „4398.75 4850.— 71004.— +. 547.50 .484275 .4343. 8 1028.75—.— 1118.— 11. .05 .02 13.— 203.— .22 23.20 Itallen Brüsseli Kopenhagen Stookhomm Ohristlanle Nadrigdg Buenos Alres. 7* Gulden) Weohsel a. Stookhelm „Christlania New Vork „ Brülssel Dadrid alien 23.21 23.60 5 38.25 40.— 5 12.50 112.— 8 35.25 135.— 5 88. Beriin Wlen RNS Holſand New Tork Londen Paria Amsterdam. Wechsel à. London Berlin Parles Sohweln Wen Kopenhagen Kopenhagen. Slohtw. a. Hamburg 70 5 75 ohwelz U 5 „ ew Vork 5 0„ kHelsingftors E um. Cin Kronen) Slohtw. d. Londen „„ Heelr- 74 1 0 belene ohwelg 1— 85 235 „„ Washlagts 7.57„ 2 Helsingfors New Torkt, 11. Jull CS) Devlsen. „ 98.— 81.75 Cin Kronen] Siohtw. a, London Parlss Antwerpen 38.26 10.30 10.3 17.20 30.30 .— 8. 60 17.80 31.— 29.75 .65 15.50 15.80 Berliner Metallbörse vom 11. Juli. 10 Jan 17968 146—148 58—60 658 67—83 54—55 2¹⁴ Elektrolytkupfer Rafflnadekupfer Slei Rohzlnk(Vh,-Pr.) d0.(ir. Verk) Plattenzink Aluminlum prelse in Hark für 1 Kg. 27. Jull 18704 133—134 53—54 662¹ 60—52 46—48 19³ . Imt 216.50 198.50 355—3709 338—340 355—369 333385 330—340 305—870 54——55 47—40 11800.—-42000 f0809—10700 140⁰ 12⁰⁰ Aluminzum.Barr. Einn, ausländ. Höttenzinn Mlokel Antimon Silber für 1Kkg. Platin p. Ar. London, 1. Jul(08) Hetallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 kg.) 10. 11. 62.85 68.— 63.45 63.45 70.25 70.25 Kupter Kase do. 3 Monat do. Elektroſ Slel 23.45 23. Eink rrpt..— 2.25 Qusoksliüber Antlmon destselebt. 69.50 68.— Niokel 160.— 160.— Einn Kassa 154.50 53.65 do. 3 Honat 155.25 154.45 Liverpool, 11. zuli(Wa) Baumwolle,(in engl. Pfd. v. 484.) 10. 11. Umsatz 10000 8000 6440 17200 12.87 12.79 August 12.70 12.73 September Alsxandria November Oberägypt. Oktober Sept. Oktober 12.44 12.47 November 12.31 12.31 12.54 12.58 Aegyptisohe 18.50 18.50 Amerikanischer Funkdienst. New Torle, 11. Jull(WS) Funkdlenst.(Maobaruok vorbeten). Kaffee loko Julli Septemb. Dezemb..49 März.46 Mal.43 Baumw. loko 22.10 Juti 21.83 August 21.95 September 21.85 bktober 21.87 21.94 Hoevember 21.78 21.88 Chleago, 11. Jull(8) 10. Welzen ijull 112.50 Sept. 111.25 nals 10. 10.55 .03 .55 22.10 Juli 61 „ Soept. Hafer Sept. 38,85 ez. 39.85 Weldbieen Roggensept. 81.80 Zuf. zus. 12.— Elektrolyt Einn loko Slel lnk Elsen stand wt Ored, Bal..50 Zuck Gentrf.98 Terpentin 122.— Savannah 115.— H. Orl Baum. 22.— Welzen rot 129.— Hart loko 130.— Hals loko 75.15 Hehl nledr.F..75 höchst Pr..50 detradtre Engl..— kontinent 13.— Schmalz wt. Talg Baumwsatöl Sopt. Petrol. onses tanks Funkdlenst.(Machdruck verboton]. Roggen Dez. 33.25 85.25 Sohwelne Sohmalz jul! 10.62 leloht nledr. „ Sopt. 10.85 11. nüohst. Fark Sept—. 10. sohw. nledr. Rlppen 80 nöchst. 10.65 Speok nledr. Zut. Chioage 5890 30000 nöchst. Westen 13700 10.80 10.90 10.85 10.57 10.50 11.2 Schiffahri. Dampferbewegungen des Nordd. Lloyd, Bremen. Bremen—Newyork: D.„America“ am 5.., 8 Ubr 18.16 19.15 Sohwoel 5.44.43 England 11. .80 .66 10. 7˙0 .52 Frankreloh Zelglen Itallen Spanlen 0 .45.50 Deutschland.19.20 Waren und Härkte. vom Chemikalienmarkt. m. Mannheim, Juli. 5 so ist auch am Chemikalienmarkt die für die Preisforderungen. statt durch die Devisenhausse eine kräftige Fabrikbesitzer Uhde in Bevinghausen, Großkaufmann Jos- Wich in Hamburg, Fabrikant Vogelsang in Horst. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung chemischen Produkten sowie Ankauf von Grundstücken. Büro- Bedaris d. m. b. H. in Mannheim. Das Stamm- 80500 ader neugegründeten Gesellschaft beläuft Ceschäftszweck ist die Herstellung sowie der Büroeinrich 5 schäftsführern bestelkk Börsenbęrichte. Mannheimer Effektenbhörse. e 11. Juli. Die Börse verkehrte für Industrie- aktien im Einklang Als Vertrieb aller Art und Kaufmann ren Kursen. Benz Bodberg zu 800%, 205 ne zu tungen und mit den auswärtigen gingen zu 540% Von chemischen B. und Westere bezahlt wurden Versicherungsaktien, Frupden zu 2000& pro Stück g 2025 G. und Oberrheinische 1300 G. Von mor ab gelan 22000 Stuck GPer je 1000 4. N Fahr.-B. Pirm Unterfraulen! 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Wie auf allen Warenmärkten, Kursbewegung der ausschlaggebend, für die Stimmung sowohl als auch e 22 2 Die letzteren haben selbstredend Steigerung erfahren, und wäkrend die Warenbesitzer mit ihren Angeboten zurück- halten, tritt von Tag zu Artikeln hervor, zudecken suchen, weil sie Angebote, Nachfrage nach ter Ware, incl. Verpackung pulv., für Genußzwecke Ozalsàure krist., 98/99½%, Paraffin fkür Monat August morgens an Bremerhaven.— D.„President Arthur“ nach Bremerhaven am 1.., 3 Uhr nachmittags ab Newyork.— D.„President Fillmore“ nach Newyork am 4..,.45 nachm. ab Bremen.— D.„President Roosevelt“ nach Bremerhaven am 1.., 3 Uhr nachm. ab Newyork.-.,Susquehanna“ nach Newyork am 1..,.15 nachm. ab Bremerhaven.— P.„Presi- dent Taft“ am 30..,.15 morgens in Newyork.— D.„Seyd- litz“ am 1.., 2 Uhr nachm. in Newyork.— P.„Lork aàm 2.., 5 Uhr morgens in Bremerhaven.— D.„Hannover“ nach Newyork am 3..,.15 nachm. Bishop-Rock passiert. eee —— Wasserstandsbeobaclrtungen im Monat ſuli Pegelstatlon vom Rhein 7* semerkungen 7 11. 12. Sohusterinsel Kehl. Mexau. Mannhelm. MHalnr Kaubd KUlnn vom Neckar: Mannhem Hellbronn West. Bedeckt. +18˙ 250 .3¹ .17 .109 Abende 6 Uhr NHachm 2 Uhr Hachm 2 Uhr Horgens? Uhr =A. 12 Par Vorm. 2 Uhr Nachm. 2 .30 .30 .26 .³⁵ 25⁵0 31 .17 42¹ .71 281 .5⁰ 289 .05 .37 .21 .32 .15.05 Verm Hat Verm 7 Uhr Wasserwärme des Rheins am 12. Juli morgens 6 Uhr: 16½“R eeeereene — Mannheimer Wetterbericht 9 vom 12 Juli morgens 7 Uhr. Barometer: 788.0 mm. Thermometer: 14,4 C. Niedri Tamperatui Nachts: 14.20 C. Höchste Jemperatur gestern: 22,55 C. Wiederweieg:.8 18 den qm. NO 3. Bedeckt teguneriseb. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckere! Dr. Haas, Mannhetmer Geueral⸗Anzeiger, G. m. b. Heyme.— Verautwortlich für Politik: N r Handel: Nis Peterſen; für für Lokales und den übrigen redaktionellen Direktion: Maderno; ., Mannhbeim. 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O. 72 an die Geſchäftsſt. 8844 6. Seite. Nr. 313. Manuheimer Geueral-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Miktwoch, den 12. Juli 1922. Fein er àl⁶ Mehl U Sbeisen aller Ari Nätföndl-Theater Hannneini. Mittwoch, deu 12. Juli 1922 54. Vorstellung in Miete, Abteilung D Jeremias Dramatisches Gedicht von Stefan Zweig. In Szene gesetzt von Hanns Lotz. Amang 6½ Uhr. Ende gegen 10 Uhr. Rosengarten Mannheim. Wiener Operettenspiele Direktion: EMIL REITER Exrüffnungs- Vorstellun9g Sonntag, den 16. Jull, abends 8 Uhr Die schöne Helena Operette in 3 Akten von Jacques Offenbach. Kartenverkauf von Donnerstag, 13. Juli ab aàn der Tageskasse im Rosengarten von 11—! und ½4—5 Uhr. Vorverkaui bei August Kremer, K. F. Heckel, O 3, 10. Mannheimer Musikhaus P 7, 14a, Verkehrsverein Rathaus Bogen 47/48. 82 RKünstlerthester„ApBOIG“ Hente Hen a g passlonsspleler von Dberammeran Donnerstag:„Brave Lumpen“ 8256 Ille Han von EinBericht aus Schweden in 5 Abteilung nach dem Roman„Jerusalem“ von Selma Lagerlöf. Tonara Nur noch 2 Tage! Derhord in der Greenstreet Filmschauspiel in 5 Akten mit LIl Dagover. Beginn der Vorstellung: 6 und 8 Uhr. Nur noch 2 Tage! Schauburg Rennw-wiese. Heute Abend von ½8 Uhr an 5912 STREICH-KONZERT. Musikdirektor EUGEN EHRET Akad. geb. Pädagoge, Lindenhof, Meerlachstr. 23 Donnerstag, den 13. Juli 1922, abends 8 Uhr Pfltungs-Aomort der Toln-Welsterkiasse 2 KARIL. BHETKUN- A KONZERTE Spohr— Mendelssohn— Bruch— Beethoven Am Flügel: DlIr. Ehret— Zuttitt nur mit Ausweis. damptbader. = Schönheitspflege Schmers- und narbenlose Entfernung von Haaren, Warzen u. Leberflecken, sowie Be- geitigung all. Schönheitsfehler.— Bestrahlungen beseitigen alle Hautunreinigkeſten.— Spexialbehand · lung bei starbhem Fettenattzr.„, Doy kinm unw. Hand- und Fußpflege. Geschw. Steinwand rer z0os MANNHEINA. P 5, 13 Tel. 3013 Erhalflich in Apothek-n, Drogerien usw. Gesichts· pel- 819 25 banbung-Baltimorg-Joston-Ppndapha u8g. ZAHN-PRANIS Georg von Gralath vorm. 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Die Herren Aktionäre unserer Gesellschaft werden zu der dreiundzwanzigsten Adenkächen Genesal-Jasammlung am Dienstag, den 1. August 1922, vormittags 11 Uhr in den Geschäftsräumen der Rheinischen Credit- bank, Mannheim, eingeladen. 6814 Tagesordnung: 1. Vorlage und Genehmigung der Bilanz mit Gewinn- und Verlustrechnung, der Geschäftsberichte des Vor- standes und des Aüfsichtsrates für das abgelaufene Geschäftsjahr, Genehmigung des Vorschlages der Gewinnverteilung. 2. Beschlufffassung über die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates. 3. Aulsichtsratswahlen. Diejenigen Herren Aktionàre, welche an der General- versammlung teilzunehmen wünschen, haben sich über ihren Aktienbesitz spätestens am dritten Tage vor der General- versammlung bei der Gesellschaft oder bei der Mheinischen Creditbank in Mannheim und deren Zweigniederlassungen, der Mannheimer Bank, Aktiengesellschaft, Mannheim, den Herren Marx& Goldschmidt, Mannheim, der Bank des Berliner Kassen-Vereins, Berlin(nur für die Mitglieder des Giro-Effekten-Depots) Deutschen Bank, Berlin, Nationalbank für Deutschland, Kommanditgesell- schaft auf Akctien, Berlin W 8, Deutschen Bank, Filiale Frankfurt, Frankfurt a.., Deutschen Vereinsbank, Frankfurt a.., dem Bankhaus M. Hohenemser, Frankfurt a.., Herrn G. F. Grohs-Henrich, Neustadt a.., Herren G. F. Grohé-Henrich& Co., Saarbrücken, oder bei einem Notar unter Vorzeigung ihrer Aktien und Auf- gabe der Nummern auszuweisen. MANNHEIM, 10. Juli 1922. Der Aufsichtsrat. der der AmericanLine. Regelmäßige Passagler- u. Frachtdampfer Hamburg- New eFork. 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