———————[b— · 1 ie zu 14 eine Herabſetzung ſeiner Schulden nach ſich ziehen. Dieſe Theſe werde macht, um ſeine Finanzkriſe zu beſeitigen. Die Ent⸗ et du unſeren gaten igend etwas zu unternehm ocßugopreiſe: In Mannbeim und Umgebung monatlich big 15 Haus gebracht mark 50.—. Durch die poſt vezogen 1 5 ell. Mark 150.—. Einzelnummer Mk..50. poſtſcheckkonto e Rarlsruhe in gaden und Nr. 2017 Endwigshafen am Hauptgeſchüftsſtelle E 6. 2. Seſchüfts ⸗Rebenſtelle * arvorſtast, Waldhofſtraße nummer 6. Sernſprecher n 7930, 7031, 704, 7043, 7043, 700s. Telegramm⸗Aoͤreſſe: energlanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Badiſhe eneſt Nachrichten Anzeigenpreiſe: die kieine Zeile Mk..— ausw. Me. 10. Stellengeſ. u. Kam.-Rnz. 200% Nachl. Nekl. me. 30 ausw. Mk. 30. Annahmeſchkuß: mittagblatt vorm. 8½ uhr, Abendbl. nachm. 2 UAhr. Kür Nnzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine verantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. 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Der Vorſtand der deutſchen de mo⸗ kratiſchen Partei, der geſtern im Reichstag gemeinſam mit der demokratiſchen Reichstagsfraktion zu den ſchwebenden po⸗ litiſchen Fragen Stellung nahm, hat auch davon Kenntnis ge⸗ nommen, daß die Mehrheitsſozialdemokratie bei der erſten interfraktionellen Beſprechung über die Regie⸗ rungserweiterung die Ankündigung des Zentrums und der Demokraten, die nun auch ihrerſeits nach rechts hin die Deutſche Volkspartei zum Eintritt in die Regierung auffordern wollen, als ſelbſtverſtändlich zur Kenntnis genommen hatte, nur mit dem Vorbehalt, daß dies keine Zuſtimmung zu dem Eintritt dieſer Partei in die Regierung bedeute. Der Jahlungsaufſchub. Anmaßung und Widerſtand Frankreichs. WB. Paris, 12 Juli. Havas berichtet über die geſtrigen, in Reparationskommiſſion geführten Verhandlungen, ſich innerhalb der Kommiſſion eine Mehrheit zu⸗ das 95 eines neuen Moratoriums gebildet zu haben, ner Keße e Delegierte formell im Einverſtändnis mit ſei⸗ ſich W1 vorgeſchlagen habe Der franzöſiſche Delegierte habe deihen Deilſen mit der Behauptung, das wirtſchaftliche Ge⸗ Gebaren r dabe ſtehe im Widerſpruch mit ſeinem finanziellen fichud eden be, wie Havas fortfährt, bei ſeinen Kollegen einen ufſchub jeder Entſcheidung bis nach der Rückkehr des Garantieaus⸗ ſchuſſes nach Paris und, der Uebermittlung ſeines Berichts über die Finanzlage erzielt. Man müſſe die Tatſache, daß das engliſche Ka⸗ binett ſich geſtern vereinigte, um die Folgen des Sturzes der Wechſelkurſe zu ſtudieren, in Betracht ziehen. Das engliſche Kabinett habe keine Entſcheidung getroffen. Eine offiziöſe Note gebe als Grund hierfür die Solidarität der Signatarmächte des Verſailler Vertrages an, die eine Löſung dieſes Problems ohne eine internationale Aktion unmöglich mache. Das ſei eine neue Rechtfertigung der vorſichtigen Politik der franzöſiſchen Regierung, die immer für die Aufrechterhaltung der interalliierten Finanz⸗ ſolidarität während der Friedensverhandlungen eingetreten ſei, ſowie ein weiterer Beweis dafür, welchen Fehler diejenigen be⸗ gangen hätten, die ſie damals ablehnten. Nach der Meinung der offiziellen engliſchen Kreiſe ſei der Sturz der Wechſelkurſe, namentlich die Entwertung der Mark, in Beziehung zu bringen mit den Zahlungen Deutſchlands und müſſe ſicher ernſte Einwendungen von franzöſiſcher Seite veranlaſſen. Deutſchland habe bis jetzt keinerlei Anſtrengungen ge⸗ wertung ſeines Geldes ſtehe im umgekehrten Verhältnis zu dem t der Zahlungen, die es in den letzten Monaten geleiſtet habe. Auch noch andere Gründe könnten gegen die britiſche Theſe ange⸗ 90 werden. Auf alle Fälle ſei es verfrüht, wie man es in ondon tue, anzutündigen, daß die franzöſiſche Regierung ſchon jetzt — 110 Deutſchland einen Teil ſeiner Schulden zu erlaſſen und 0 oratorium für 3 Jahre zu bewilligen. Weder über einen ee noch über eine internationale Anleihe zugunſten faſſe die uwm in denſelben engliſchen Kreiſen ins Auge krag 7 85 entſchreden werden, ohne daß vorher, wie es der Ver⸗ ſicht e die Reparationskommiſſion ihre An⸗ da letztere 8 5 ernſte verwickelte Problem ausgeſprochen habe, ſchen gefaßte Maßnahme eine Sanierung der deut⸗ ſicht der Raen zur Vorausſetzung habe. Erſt wenn man die An⸗ Regierungen bargtionskommiſſion kenne, könnten die interalliierten NMegierungen mit Nutzen darüber beraten. Man kündigt i Kübfnsk London aus an, b 10 9 enee deen aneh ge veeageege ae e ſter Rat, 1 27 dentbrechung abzuhalten. Erſt dann werde ein Ober⸗ Rat, em natürlich 3 und Belgien ſeien, don dieſen Vorſchlägen nicht ranzöſiſche Regierung i d: 0 unter n. iſf nicht, wie ſie dieſelbe, wenn ſie eaen ae wiſſe Seſunde Anſichten in London. WB. Paris, 12. Juli. Lord R ˖ 3% ord Robert Ceci ibt i i ans ſegcben manchmal Intereſſes ſab es gebe keinen erößeret del des franzöſiſchen daran intereſſiert, daß man A enter Aeparationsfrage ſei wie eine ie di Surtſchaftliche, militäriſche und ſche daa pede die die keſalnte tiſche Lage bedeck i zune des Wortes ſei dies eine f age bedeckt. Im weiteſten könne nur durch eine internationale ee Frage und an ie nſtrengung gelö ternation bebaußte, daß alle mernatlocken ge n ach en — natirlic eeeee werden müßten 5 ſetz 5 5, daß alle Völker ijn dz in ändnis —5 Feiad werden, ſelbſt diejenigen, die Vahreng des eſe 19 Man muß den Tatſachen ins Auge blicken E5 Aglich und die Exiſtenz von 70 Mil⸗ uns das gefällt oder ni e in Mittel⸗ allda. Es ſſt dri ſieſinden i an der gemeinſandeingend nolwendig, daß ſie de nicht mög ich ſearmen Anſtrengung kaltunehmen Bone ͤſte 11 noch größe nen. Wir würden nur ie internati grüßere Gewichte hinzufügen. W ͤ zonale Zuſammenarbeit müſſen 5 5 ſie ohne Vorurteile in die Tat Nur auf dieſe kann die kranke W̃ a ee eſundheit Eine Ergänzungsnote. Berlin, 13. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Paris wird gemeldet, die Reparationskommiſſion hat die geſtern begonnenen Beratungen über die deutſche Stundungsnote heute fort⸗ geſetzt und wird aller Vorausſicht nach die Abſendung einer Antwortnote beſchließen. Nach den Morgenblättern wird ſich die Kommiſſion dahin erklären, daß ſie die Abſicht hat, die von Deutſchland betonten Schwierigkeiten zu prüfen, daß eine Stel⸗ lungnahme jedoch erſt erfolgen könne, wenn der Bericht des Ga⸗ rantiekomitees vorliegt. Weiter wurde zugeſichert, daß ein endgültiger Beſchluß vor dem 15. Auguſt gefaßt wird. In der deutſchen Note iſt zum Ausdruck gebracht worden, daß eine Regelung allein der Reparationsbezahlung nicht aus⸗ reicht, um die notwendige Entlaſtung auf dem Deviſenmarkt zu bringen. Es müßten vielmehr auch für die ſ onſtigen Zahlungen aus dem Friedensvertrag eine andere Regelung getroffen werden. Da für dieſe ſämtlichen Zahlungen die Reparationskommiſſion nicht zuſtändig iſt, wird im Anſchluß an die Moratoriumsnote eine er⸗ gänzende Note an die beteiligten Regierungen gerichtet. Frage⸗ und Antwortſpiel im engliſchen Unterhaus. WB. London, 12. Juli. Im Unterhauſe wurde wiederum eine Reihe Anfragen an die Regierung bezüglich des Sturzes der deutſchen Mark gerichtet. Kennworthy fragte, ob die Aufmerkfamkeit der britiſchen Regierung auf die Rückwirkung des Sturzes der Mark auf den britiſchen Handel gerichtet ſei und ob die Regierung erwäge, eine Aktion in dieſer Sache zu unternehmen. Sir Robert Horne erwiderte, der erſte Teil der Anfrage ſei zu bejahen. Bezüglich des Schlußteiles könne er im Augenblick keine Erklärung abgeben. Kennworthy fragte:„Hat Sir John Bradbury im Hinblick auf dieſe ſchwere Kriſis Inſtruktionen erhalten?“ Horne erwiderte:„Selbſtverſtändlich befaßt ſich die Reparationskommiſ⸗ ſion, deren Mitglied Sir John Bradbury iſt, ſtändig mit der Lage, und der britiſche Vertreter iſt in dauernder Verbindung mit der britiſchen Regierung.“ Auf eine weitere Anfrage, ob und welche Inſtruktionen der britiſche Vertreter erhalten habe, erwiderte Horne, er glaube, es werde nicht am Platze ſein, im gegenwärtigen Augenblick bekannt zu geben, was bezüglich dieſer ſehr delikaten Angelegenheit vorgehe. Lord Robert Cecil fragte:„Beabſichtigt die Regierung in naher Zukunft eine Erklärung über dieſen Gegenſtand abzugeben?“ Horne erwiderte:„Selbſtverſtändlich, ſobald irgend eine neue Entwicklung zu verzeichnen iſt, wird die Regierung den Wunſch haben, das Haus vollſtändig zu informieren. Auf eine weitere Anfrage beſtätigte Horne, daß die britiſche Regierung in ſtän⸗ diger Fühlung mit der franzöſiſchen Regierung ſei. Oberſt Weſtwood fragte, ob die Mächte mit Rückſicht auf das Fallen der Mark die Frage der von ehemaligen Feinden erwarteten Reparationen neu erwägen. Horne erwiderte, die in Frage ſtehende Angelegenheit werde von der Reparationskommiſſion u. den beteiligten Regierungen ſtändig erwogen. Weſtwood fragte: „Beruht die Blättermeldung, wonach Poincare demnächſt zur Er⸗ örterung dieſer Frage hierher kommen werde, auf Richtigkeit oder handelt es ſich nur um einen von franzöſiſcher Seite ausgeſtreckten Fühler?“ Horne erwiderte: Meines Wiſſens iſt keine An⸗ regung erfolgt; daß der franzöſiſche Miniſterpräſident in Verbin⸗ dung mit dieſer Angelegenheit hierher kommen ſoll. Kennworthy fragte:„Will die Regierung ſich mit der Tätigkeit der Reparationskommiſſion zufrieden geben? Zeigten die jüngſten Ereigniſſe nicht, daß wir etwas mehr tun müſſen?“ Horne erwiderte:„Selbſtverſtändlich beſchäftigt ſich die Regierung dauernd mit der Angelegenheit und überläßt ſie nicht der Repara⸗ tionskommiſſion. * mer ſetzte heute ihre Beratungen über das Budget von 1923 fort. Sie nahm einen Antrag an, worin die Einſtellung der rückſtän⸗ digen Zinſen für die innere franzöſiſche Reparationsanleihe in das Budget der von Deutſchland wiedereinzubringenden Ausgaben vorge⸗ ſchlagen wird. Dieſe belaufen ſich auf 3½ Milliarden Fres., das Defizit beträgt 3 900 Millionen Fres. Die verbleibenden 400 Millio⸗ nen ſollen durch Sparmaßnahmen eingebracht werden. 2 Die Haager Konferenz. EP. Haag, 11. Juli. Die Urſachen der peſſimiſtiſchen Auffaſſung, die zurzeit unter den Delegierten herrſcht, ſind heute klar zutage getreten. Die franzöſiſ che Delegation hat ihren Wil⸗ len nach Abänderung der bisherigen Methode des Verhandlungs⸗ verfahrens durchgeſezt. Es iſt aber ſehr zweifelhaft, ob die ruſ⸗ ſiſche Delegation dieſer Abänderung beiſtimmen werde, da ſie große Konzeſſionen von den Ruſſen verlangt. Der Verlauf war folgender: zuerſt hatte man den Ruſſen zahlloſe Fragen geſtellt, und wenn ſie es vorzogen, auf manche nicht zu antworten, gab man ſich auch zufrieden. Inzwiſchen haben die Ruſſen ihre Konzeſſions⸗ li ſte vorgelegt, und man erſah daraus, daß ſie nur 2 Prozent des Eigentums der früheren Beſitzer wieder zurückerſtatten wollten, wäh⸗ rend die Franzoſen 10 Prozent gefordert hatten. Man macht ſich auf ſtürmiſche Beratungen in der Privateigentumskommiſſion gefaßt, zumal die Verhandlungen zwiſchen Franzoſen und Engländern über einen Kompromiß noch nicht beendet ſind. Es verlautet, daß man von den Ruſſen die volle An erkennung der Eigentumsrechte der früheren Beſitzer fordern wird. Italieniſche Regierungsfragen. Ep. Rom, 12. Juli. Das Organ Nittis, die Zeitung Paeſe, ver⸗ Artikel für die Bildung einer neuen Regierung. Der Ernſt der Lage fordere eine breite Koalitionsregierung, die von der äußerſten Linken bis zu den rechten Parteien reichen müſſe. Die Sozialiſten, Faſziſten und Nationaliſten ſollten edoch von einer ſolchen Regierung ausgeſchloſſen bleiben. Die neue Regierung ſolle dagegen die Rechtsliberalen einſchließen und ſich auf ein Programm ſtützen, das auch die Unterſtützung durch die Sozialiſten finden würde. So ſollen die hervorragendſten Männer der Kammer, wie de Nicola, Nitti, Meda, Bonomi, Orlando und Facta dem Kabinett angehören, nicht aber Giolitti und Salandra. Der politiſche Sekretär der katho⸗ liſchen Volkspartei Don Sturzo hat ſich gegen die Herbeiführung einer Miniſterkriſe vor den Kammerferien ausgeſprochen. Auch der Salangen elt wieder zu Glück und Corriere della Sera iſt der Anſicht, daß mit einer Miniſterkriſe vor⸗ läufig nicht zu rechnen ſei. EP. Paris, 11. Juli. Die Finanzkommiſſion der Kam⸗ öffentlicht einen in parlamentariſchen Kreiſen aufſehenerregenden Eine entſcheidende Wendung der Entſchädigungspolitik. Von unſerem parlamentariſchen Mitarbeiter. In dem Taumel der inneren Wirrniſſe, in den Deutſchland durch die Ermordung Rathenaus geſtürzt worden iſt, hat die deutſche Oeffentlichkeit den Blick für die Ereigniſſe im Auslande faſt ganz verloren. Und doch haben ſich im Ausland in derſelben Zeit, in der Deutſchland auf dem Wege der inneren Zerfleiſchung bedenklich große Fortſchritte machte, die wichtigen Ereigniſſe vorbereitet, die jetzt durch die Vorgänge in der Reparationskommiſſion in die Erſcheinung treten. Sie hängen keineswegs urſächlich mit den wirtſchaftlichen De⸗ preſſionen zuſammen, die der Ermordung Rathenaus gefolgt ſind und die auch dem Ausland die größten wirtſchaftlichen Beſorgniſſe einge⸗ flößt haben. Es iſt kein Geheimnis, daß unmittelbar vor dem Ver⸗ brechen, das an Dr. Rathenau begangen wurde, die deutſche Politik den entſcheidenden Schritt zu einer Umkehr von der bisherigen Er⸗ füllungspolitik tun wollte. Die Dinge ſtanden damals ſo, daß nach der Vereitelung der Anleihe durch Frankreich Deutſchland unter allen Umſtänden den Weg der Geldentwertung weitergehen und da⸗ durch in immer größere Schwierigkeiten geraten müßte. Deshalb war es durchaus gerechtfertigt, aus dem Nichtzuſtandekommen der Anleihe, die ausdrücklich als Vorbedingung jeder weiteren Erfüllung gelten ſollte, die unvermeidlichen Konſequenzen zu ziehen. 5 Die Entwickelung hätte alſo unfehlbar zu einer Auseinander⸗ ſetzung mit der Reparationskommiſſion führen müſſen. Sie iſt durch die Ermordung Rathenaus und die daran anknüpfende ſprungartige Entwertung der Mark dann weſentlich beſchleunigt worden. Was für die deutſche Regierung vorher eine Konſequenz aus dem Scheitern der Anleiheverhandlungen war, das wurde jetzt zu einer Lebensnotwendigkeit und zu einer faſt naturnotwendigen Forderung. Die deutſche Regierung konnte auch beim allerbeſten Willen unter keinen Umſtänden die Barbeträge in Goldmark aufbringen, die zur Aufrechterhaltung der Ratenzahlungen notwendig waren. Der Ver⸗ bindungsfaden mit den Pariſer Anleiheverhandlungen trat dabei kaum noch hervor. Die Mark hatte durch ihre kataſtrophale Entwer⸗ tung auf den Auslandsmarkt faſt ſchon jede Kaufkraft verloren, und wenn mitten in einer ſolchen rapiden Entwicklung die Deviſenbeträge aus der deutſchen Ausfuhr in der bisher üblichen Weiſe für Entſchä⸗ digungszahlungen verwandt und dadurch dem Einkauf von Rohſtof⸗ fen und Nahrungsmitteln entzogen wurde, ſo war es ganz unmöglich, die deutſche Induſtrie und die Volksernährung noch weiter aufrecht zu erhalten. Das deutſche Geſuch um ein vollſtändiges Moratorium war alſo der Ausdruck des Notrufes: Unmö'glich. Für die deutſche Regierung handelt es ſich dabei, wie geſagt, nur um eine Beſchleunigung der Schritte, die ſowieſo nötig gewe⸗ ſen wären. Das Entſcheidende der Entwicklung liegt darin, daß auf der Gegenſeite endlich die Vernunft den Sieg davon zu tragen ſcheint. In der Reparationskommiſſion, die bisher ſtets taube Ohren für jede Mahnung zur Mäßigung zeigte, iſt der Bann endlich ge⸗ brochen. Das engliſche Mitglied hat den Antrag geſtellt, die deutſchen Barzahlungen auf mehrere Jahre ganz außer Kraft zu ſetzen und für die gleiche Dauer die Sachleiſtungen zu ermäßigen. Die völlige Stundung der Barzahlungen ſoll ſchon für die nächſtfällige Zahlung am 15. Juli gelten. Alle Mitglieder der Reparationskommiſ⸗ ſion haben dieſem Antrag zugeſtimmt, nur der franzöſiſche Delegierte Dubois, der zugleich Vorſitzender iſt, hat widerſprochen. Es hat aber durchaus den Anſchein, daß diesmal an dem franzöſiſchen Widerſpruch der Sieg der Vernunft nicht ſcheitern wird. Ob die wirtſchaftliche Geſundung und damit die Rettung jetzt kommt, hängt bis zu einem gewiſſen Grade von den Kräften ab, die auf der Gegenſeite noch einander widerſtreiten. England hat durch dieſen Antrag in der Reparationskommiſſion bewieſen, daß es unbedingt gewillt iſt, in erſter Linie im eigenen Intereſſe, Dutſch⸗ lands völligen wirtſchaftlichen Zuſammenbruch zu verhü⸗ ten. Denſelben Weg wird wohl auch Amerika einſchlagen, wenn es auch an den Entſcheidungen der Reparationskommiſſion nicht un⸗ mittelbar beteiligt iſt. Bekanntlich hat die amerikaniſche Hochfinanz in dem Schlußbericht der Anleihekommiſſion durch Morgan ein vernichtendes Urteil über die franzöſiſche Repara⸗ tionspolitit abgegeben. Sie hat damals der franzöſiſchen Haß⸗ verblendung das Feld geräumt. Es iſt aber kein Geheimnis, daß die Vereinigten Staaten und ihre Finanzmänner das damalige Ergebnis nicht als endgültig betrachten, ſondern ebenſo wie England auf eine gründliche Reviſion der Reparationsbeſtimmungen hinarbeiten. Amerika hat dabei Mittel finanzieller Art in der Hand, um dieſem Wunſch auch Nachdruck zu verſchaffen. Es ſcheint denn auch, daß Frankreich diesmal darauf verzichten wird, den Wirtſchaftspolitikern der Entente das Spiel zu verderben. Eine Reviſion großen Stiles, verbunden mit neuen Anleiheverhandlungen, iſt alſo von dieſer Seite her im Anmarſch, wenn nicht alle Zeichen trügen. Aber die Gegen⸗ ſeite kann natürlich nicht alles tun. Deutſchland muß auch von ſich aus ganz beſtimmte Vorausſetzungen für die Durchführung wirtſchaft⸗ licher Geſundungspläne ſchaffen. Und dazu gehört in erſter Linie ein feſtes innerpolitiſches Gefüge, auf das ſich die finanziellen Hilfs⸗ maßnahmen ſtützen können. Dazu gehört ferner ein Verzicht auf die Verſchiebung des politiſchen Gleichgewichtes nach links, durch die das Ausland abgeſchreckt wird. Hoffentlich hat man im Reichstag noch in letzter Stunde Ohren für das, was heute das einzige Gebot der Stunde iſt. Innere Sammlung ſ und Befeſtigung. Fur Durchführung des verſailler vertrages. (Berlin, 12. Juli. Dem Reichstag iſt der Entwurf eines Ge⸗ ſetzes zur Regelung von Angelegenheiten der Sozialverſicherung und des Arbeitsrechts bei der Durchführung des Vertrages von Ver⸗ ſailles zugegangen. Nach§ 1 des Geſetzentwurfes können in den Fällen der Artikel 77 und 312 des Verſailler Vertrages und in an⸗ deren ſich bei der Ausführung des Vertrages ergebenden Fällen mit fremden Staaten Abkommen zur Regelung von Angelegenheiten der Sozialverſicherung und damit zuſammenhängender Angelegenheiten des Arbeitsrechtes ohne beſondere Zuſtimmung beſchloſſen werden. Die Reichsregierung wird ermächtigt, mit Zuſtimmung des Reichs⸗ rates Vorſchriften zur Durchführung von derartigen Abkommen und von Entſcheidungen des Völkerbundsrates nach Artikel 312 Abſatz 4 des Aeleller Berages 8n ertler Ber Lermgge di W 2. Seile. Nr. 318. Maunheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 13. Juli 1922. Fregierung, mit Zuſtimmung des Reichsrats abweichend von den all⸗ nen Vorſchriften die Sozialverſicherung der Deutſchen zu Fregeln, die in den beſetzten rheiniſchen Gebieten bei den Beſatzungs⸗ armeen oder bei der Rheinlandkommiſſion oder bei einzelnen Mit⸗ gliedern dieſer Armeen oder der Rheinlandkommiſſior beſchäftigt werden. die Abſtimmung über das Schutzgeſetz. ei der bevorſtehenden Geſamtabſtimmung über das Geſetz zum Der „der Republik fällt die Frage entſcheidend in das Ge⸗ ob ein verfaſſungsänderndes Geſetz vorliegt, das zweidrittel Mehrheit angenommen werden muß oder Die Frage iſt nicht zweifelhaft und es iſt deshalb auch kaum anzunetzmen, daß die Regierung den Ausweg verſuchen wird, eine einſache Mehrheit für genügend zu erklären. Nicht ganz einfach iſt die Frage bei dem Staatsgerichtshof zu entſcheiden. Die Verfafſung ſetzt feſt, daß Ausnahmegerichte nicht ſtattfinden dür⸗ „ien. Die Regierung vertritt hier die Anſicht, daß der Staatsgerichts⸗ bof ein Sondergericht iſt und daß deshalbkeine Verfaſſungs⸗ änderung vorliegt. Unzweifelhaft aber iſt, daß durch die Einſetzung e sgerichtshofes eine ſtarke Verſchiebung zwiſchen der Juſtizhoheit der Länder und der des Reiches ſtattfindet. Vergehen und Verbrechen, die bisher vor bayeriſchen Gerichten beſtraft wurden, ſollen in Zukunft vor das Forum des Staatsgerichtshofes beim Reichsgericht gezogen werden. Dies bedingt zweifellos eine Verfaſſungsänderung. Weiter iſt durch das Geſetz eine Einſchränkung der Freizügigkeit vorgeſehen, die ein verfaſſungs⸗ mäßiges Recht iſt. Es kann nämlich nach dem Geſetz(§ J) verurteil⸗ zten Perſonen das Wohnungnehmen und der Aufenthalt in beſtimm⸗ ten Teilen oder an beſtimmten Orten des Reiches verboten werden. Schließlich iſt durch das Geſetz auch die verfaſſungsrechtlich garan⸗ tierte Vereins⸗, Verſammlungs⸗ und Preſſefreiheit derartig einge⸗ ſchränkt, daß auch hier eine Verfaſſungsänderung vorliegt. Das Ge⸗ ſeiz kann alſo insgeſamt nur mit einer zweidrittel Mehrheit verab⸗ ſchiedet werden. Daraus ergibt ſich, daß eine Parteigruppierung auf recht brei⸗ ter Grundlage erfolgen muß, wenn das Geſetz angenommen werden ſoll. Rechnet man die Gruppierung zuſammen, die offenbar dem„Vorwärts“ vorſchwebt, ſo könnte ſie nur eine Zufalls⸗ mehrheit aufbringen. Denn wenn die deutſchnationale Volkspar⸗ jei, die Deutſche Volkspartet, die bayeriſche Volkspartei und die Kom⸗ mumiſten ſich ablehnend verhalten, ſo fehlen rein rechneriſch an der zweidrittel Mehrheit 14 Stimmen. Und ſelbſt wenn man die Kom⸗ muniſten noch der Linksmehrheit zuzählt, ſo würden es immer noch drei Stimmen zu wenig ſein. Dieſes rein rechneriſche Ergebnis kann ſelbſtverſtändlich durch Zufälligkeiten abgeändert werden, da bei einer ſe geringen Spannung zwiſchen Mehrheit und Minderheit das Züng⸗ lein der Wage leicht von der einen nach der anderen Seite über⸗ ſchlagen kann. Rein rechneriſch genommen aber iſt das Schickſal der Vorlage entſchieden, wenn nur die ſogenannte Linksmehrheit dafür gewonnen wird. Wie ſtehen die Parteien zur Vorlage? Man darf mit einer ab⸗ lehnenden Haltung der Kommuniſten und der Deutſchnationalen rech⸗ nen. Auch die Bayeriſche Volkspartei zählt zu den ſicheren Gegnern der Vorlage, es ſei denn, daß den bayeriſchen Bedenken noch weit⸗ gehend Rechnung getragen wird. Die Ausſichten darauf ſind aber ſehr gering. Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspar⸗ tei hat durch den Abgeordneten Kahl bei der zweiten Leſung im Plenum ihre ernſten Bedenken zum Ausdruck bringen laſſen und weſentliche Abänderungsanträge geſtellt. Sie bean⸗ tragt, daß die Anzeigepflicht auch auf die Geſchwiſter, die Aerzte, Rechtsanwälte und Verteidiger keine Anwendung findet. Sie be⸗ antragt ferner zu§ 5, daß die Befugniſſe des Staatsgerichtshofes einem beſonderen Senate des Reichsgerichtes übertragen, oder daß mindeſtens die Regierungsvorlage im§ 5 wiederhergeſtellt wird. Damit würde die Beſetzung mit 3 Gerichtsräten und 4 Laienrichtern wieder in Kraft treten. Ferner ſtellt ſie den Antrag, nicht verbotene Verſammlungen, Aufzüge und Kundgebungen gegen gewaltſame Sprengungen mit denſelben Strafen zu ſchützen, die für den Schutz der republikaniſchen Verfaſſungsform angeſetzt ſind. Und letzten Endes ſtellt ſie die Forderung, daß für die Abänderung des Schußz⸗ geſetzes nur im erſten Jahre nach dem Inkrafttreten eine zweidrittel Mehrheit erforderlich iſt, ſodaß nach dem erſten Jahre eine einfache Mehrheit zur Aufhebung des Geſetzes genügt. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei wird ſich bei ihrer Entſcheidung von dem Er⸗ folg oder Mißerfolg ihrer Anträge mitbeſtimmen laſſen. hängt davon allein das Schickſal des Schutzgeſetzes nicht ab, nachdem der Sozialdemokrat Wiſſel am Dienstag nachmittag im Reichstag erklärt hat, daß ſeine Fraktion den Ausgang ſämtlicher in Betracht kommender Geſetze vor ihrer endgültigen Stellungnahme abwar⸗ ten müſſe. Danach kann man damit rechnen, daß in einer Geſamt⸗ abſtimmung dritter Lefung gleichzeitig über das Schutzgeſetz, das Amneſtiegeſetz, das Diſziplinargeſetz und das Reichskriminalgeſetz ent⸗ ſchieden wird. Wie dieſe Abſtimmung ausfallen wird, läßt ſich heute noch nicht voruusſehen und läßt ſich jedenfalls nicht nach den Aus⸗ ſichten des Schutzgeſetzes allein bemeſſen. FJur Lage in Bayern. § München, 13. Juli. Heute vormittag trat ein Miniſterrat in München zuſammen, der ſich mit der politiſchen Lage befaßt haben dürfte. In politiſchen Kreiſen erwartet man eine Entſcheidung in den ſchwebenden Streitfragen zwiſchen dem Reich und Bayern erſt nach Vorliegen der definitiven Beſchlüſſe des Reichs⸗ tags zu dem Komplex der Geſetze zum Schutze der Republik. Von der Geſtaltung dieſer Geſetze wird die weitere Stellungnahme Bayerns abhängen. Bemerkenswert zur Kennzeichnung der Lage in Bayern iſt, daß in ernſthaften politiſchen Kreiſen bereits mit der Möglichkeit der Auflöſung des bayriſchen Landtags und der Abhaltung von Neuwahlen zur Befragung des bay⸗ riſchen Volkes gerechnet wird. Erhöhung der Bezüge der interalliierten Kontrollkommiſſion. Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Hin⸗ blick auf die geſtiegenen Lebensmittelpreiſe hat man den Mitgliedern der interalliierten Kontrollkommiſſion die Bezüge er⸗ höhen müſſen. Die Bezüge ſehen jetzt in dem Augenblick, wo Deutſchland wegen ſeiner unhaltbaren Finanzlage in Paris um Stundung bitten muß, wie folgt aus: 1. Der vorſitzende General erhält monatlich 103 800 1 (gegen früher 91 950). 2. Sämtliche Generäle, Oberſten und Oberſtleut⸗ nants 76 475(gegen früher 73 025). Majore in der Eigenſchaft als Abteilungschef 74 625(gegen 37 875). Sonſtige Majore 49 175(gegen 34 100). .Hauptleute, Leutnants und Unterleuknants 40 425„(gegen 32 000). „Unteroffiziere 25 250 4(gegen 17 500). Gemeine Soldaten 15 300(gegen 10 000%) nicht inbegriffen der franzöſiſche Sold. 8³ 28. 2 2 Die LCage im Nuhrkohlengebiet. WBB. Eſſen, 12. Juli. Die Verhandlungen über die Streitfra⸗ gen im Manteltarif im Ruhrkohlenbergbau, die am 11. Juli im Gebäude des Zechenverbandes in Eſſen unter Leitung des Reichsarbeitsminiſteriums begonnen hatten, haben heute zu einer vollen Verſtändigung geführt. fDie getroffenen Vereinbarungen be⸗ dürfen noch der endgültigen Zuſtimmung der beiderſeitigen Ver⸗ bände, die bis zum 15. Juli zu erwarten iſt. Die verfolgung der Nathenau⸗Mörder. EBerlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Fahn⸗ dungsaktion gegen die Rathenau⸗Mörder wird jetzt den Harz als Operationsort wählen. Dies wird natürlich ganz ungeheuere Schwierigkeiten bereiten, weil die meilenweiten Wäl⸗ der des Haärzes mit ihren Querwegen die direkten Nachforſchungen erſchweren. Oberſchleſien. Die Autonomiefrage. Berlin, 13. Juli. Die Zentralſtelle für die Gliederung des Reiches hat ſich in einer Schlußſitzung mit der Autonomie abgegeben, daß es nach Zugeſtändniſſen der preußiſchen Regierung in Schul⸗ und Kirchenfragen nicht mehr die Parole aufrechterhalten werde, bei der Abſtimmung für den Bundesſtaat Oberſchleſien ein⸗ zutreten. Bekanntlich werden ſich die übrigen Parteien auch nicht Indeſſen für einen ſelbſtändigen Bundesſtaat einſetzen. Oberſchleſiens beſchäftigt. Das Zentrum hat dabei die Erklärung Aus dem beſetzten Gebiet. WB. Berln, 12. Juli.(Priv.⸗Tel.) Nach einer Meldung der „D. A..“ veröffentlicht der kommandierende General der inter⸗ alliierten Truppen im Bezirk Duisburg⸗Ruhrort eine Ver⸗ ordnung, durch die die ehemaligen Offiziere der deut⸗ ſchen Armee in ſeinem Befehlsbereich gezwungen werden, ſich vor einer von dem General zu ernennenden Kommiſſion und an einem von ihm zu beſtimmenden Zeitpunkt zu melden. Jede Uebertretung dieſer Vorſchrift zieht eine Gefängnisſtrafe bis zu einem Jahr und eine Geldſtrafe bis zu 10 000 M. nach ſich. Wie das Blatt hierzu mitteilt, ſind gegen dieſe Verordnung, die nicht allein dem Friedensvertrag, ſondern auch jeder völkerrechtlichen Ge⸗ pflogenheit widerſpricht, von deutſcher Seite energiſche Vor⸗ ſtellungen erhoben worden. Deutſches Keich. Am das Arbeitszeitgeſetz. )( Berlin, 12. Juli. Während die Verhandlungen zwiſchen dem Reichsverkehrsminiſterium und den Spitzenverbänden über das Ar⸗ beitszeitgeſetz bei der Eiſenbahn noch ſchweben, taucht jetzt in einen; Berliner linksradikalen Blatte unter der Ueberſchrift:„Die Koalt⸗ tionsregierung diktiert eine Arbeitszeitverlängerung“ eine Meldung auf, nach der die Reichsregierung angeblich im Verfügungswege an⸗ geordnet habe, daß die bisher 46 Stunden betragende wöchentliche Arbeitszeit für Reichs⸗ und Staatsangeſtellte ſowie für die von Reich innerhalb des Eiſenbahnbetriebes beſchäftigten Arbeiter ſofort auf 48 Stunden feſtgeſetzt ſei. In dem Blatt werden dann die Or⸗ ganiſationen aufgefordert, dieſem Anſchlag der Koalitionsregierung mit ihrer ganzen Macht zu begegnen. Wie eine Korreſpondenz hier⸗ zu von der Spitzenorganiſation der Angeſtellten erfährt, iſt dort von einer derartigen Verfügung der Reichsregierung nicht das geringſte bekannt. Weitere Erhöhung der Eiſenbahnfahrpreiſe! (Berlin, 12. Juli. Die Reichszentrale für deutſche Verkehrs⸗ werbung teilt mit, daß der Perſonentarif der Reichsbahn am 1. Oktober durchweg um 50 Peozent erhöht wird. Fahrpreisermäßigung und antirepublikanſſche Kund⸗ gebungen. ( Frankfurt a.., 13. Juli. Der Reichsverkehrsminiſter hat Vorkehrungen getroffen, daß Fahrpreisermäßigungen ſolchen Jugendpflegevereinen, die antirepublikaniſche Beſtrebungen begünſtigen, künftig nicht mehr bewilligt wird. Von der Bevölke⸗ rung wird erwartet, daß ſie die zuſtändigen amtlichen Stellen(Eiſen⸗ bahndirektionen) rechtzeitig auf den antirepublikaniſchen Charakter ſolcher geplanten Veranſtaltungen aufmerkſam macht. Bapern und die pfalz. Auswärtige Polizeibeamte in Bayern: § München, 13. Juli. Die„Münch. Augsb. Abend⸗Ztg.“ meldet, daß in der letzten Nacht Berliner Kriminalbeamte in Münchener Hotels Perſonenkontrollen ohne Wiſſen der Münchner Polizeidirektion vorgenommen hätten, wobei eine Per⸗ ſönlichkeit feſtgenommen worden ſei. Von zuſtändiger bayriſcher Stelle hört das ORB., daß tatſächlich von zwei auswärtigen Kriminalbeamten in Münchner Hotels Kontrollen vorgenommen wurden. Die Herkunft der Beamten ſteht bisher noch nicht feſt. Eine bn iſt jedoch nicht erfolgt. Vielmehr wurden lediglich eine erſönlichkeit, deren Namen Aehnlichkeit mit dem Namen eines der geſuchten Rathenaumörder hat, von den Beamten, die keine bayriſchen Ausweiſe hatlen, vernommen. Ein neues Schulaufſichtsgeſetz ſür Bayern. §München, 13. Juli. Das ſeit längerer Zeit erwartete Geſetz über Schulaufſicht, Schulpflegſchaft und Schulleſtung iſt im Kultus⸗ miniſterium fertiggeſtellt und wird ſofort dem Landtag zugehen, der ſich am kommenden Montag im Verfaſfungsausſchuß mit dem Ge⸗ flß defaſſen wird. Für jede Schule wird eine Schulpflegſchaft gebildet. Jede Schule unterſteht einem Schulleiter, dem weſtgehende Vefugniſſe eingeräumt ſind. Für die Bezirksſchulräte iſt mäßig hauptamtliche Stellung vorgeſehen. Cetzte Meldungen. Beſtätigung der weichſelgrenze durch die Botſchaſter⸗ Konferenz: Berlin, 13. Juli. Nach einer„O..“⸗Meldung aus Warſchau 12 515 eee 1 der Interalliiesten aen miſſion entworfene deu polni Wei U be⸗ ſtätigt haben. Danach würden die 5 5 + ch ſ eteer en WBolen fallen. Die polniſchen Häfen Gedingen und Putzig ſollen befeſtigt werden. etats⸗ Die blaue Flamme. Roman von Heinz Welten. Nachdruck verboten.) Copyright 192155h Verlag von Rich. Bong, Berlin. (Fortſetzung.) Jetzt hat der Staatsanwalt das Wort. Kurz abgehackt fallen ſeine Sätze, wie Kommandoworte auf einem Exerzierplatz. Er be⸗ zantragt fünf Jahre Zuchthaus. Dann antwortet der Verteidiger. Der Gerichtshof zieht ſich zur Beratung zurück. Wieder iſt es ſtill im Saale geworden. Nur die Zeitungskorreſpondenten kritzeln eifrig in ihren Heften. Der Staatsanwalt blättert in ſeinen Akten. Er hat heute noch viele Termine und benutzt die Pauſe, um ſich über den nächſten Fall zu informieren. Der Rechtsanwalt ver⸗ ſucht, ſeinem Mandanten klar zu machen, daß er die ſchwere Strafe, die jetzt über ihn verhängt wird, ſich allein zuzuſchreiben hat. Dr. Salomon ſieht mit verlorenen Blicken über ihn hinweg in weite Ferne. Nur einmal, als Johannes aufſchrie, hat er aufgehorcht. Jetzt iſt er wieder weit, weit fort. Die Geſchworenen kehren zurück, nehmen ihre Plätze wieder ein. Der Vorſitzende bedeckt ſich und ſpricht ſtehend. Alle Anweſenden haben ſich erhoben. „Im Namen des Königs. Da das Gericht trotz des Geſtändniſſes zu der Ueberzeugung gekommen iſt, daß der Angeklagte infolge Uledermüdeng nicht mehr Herr ſeines freien Willens und darum ſeine Urteilskraft getrübt war, hat nur fahrläſſige Tötung als Straftat in Frage kommen können. Hierfür wird unter Berückſichtigung mil⸗ dernde Umſtände der Angeklagt: zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahre verurteilt. Er iſt ſofort in Haft zu nehmen.“ Wieder fliegt das ſeltſame weltenferne Lächeln über das Geſicht des Arztes Er hat die Hände auf die Brüſtung gelegt. „Ich werde Berufung einlegen“, knarrt der Staatsanwalt. „Dann behaſten auch wir uns Berufung vor“, antwortet der Verteidiger. Der blaſſe Mann in der Anklagebank hört nichts von allem, ſieht nichts. Er lächelt nur. Jetzt fühlt er etwas Weiches, Warmes auf ſeinen Händen, die zoch immer auf der Brüſtung liegen. Zwei Lippen preſſen ſich auf eine Hände. Er ſchaut nieder und ſieht den blonden Kopf eines vor ihm knienden Knaben. Da ſteigt es ihm heiß in den Augen auf, und angſam rinnt eine Träne an ſeiner Wange nieder in den Bart. Er mimmt die Hand von der Brüſtung und legt ſie auf den blonden Scheitel des Knienden. „Du Armer du! Nimmſt du die Menſchen ſo ſchwer? Du wirſt viel leiden müſſen in deinem Leben.“ 33) eee eeeeeeeeeeeee Sechſtes Kapitel. Siegfried Bernſtein ſitzt im Zimmer ſeines Freundes Johannes und plaudert mit Hanns Andreas Wagner. Sie warten beide auf Johannes, der in das Gefängnis gegangen iſt, um Dr. Salomon zu beſuchen. Zweimal wöchentlich geht Johannes zu ihm und bleibt ſtets ſo lange, als die Gefängnisordnung es geſtattet. Wie zu einem Heiligen ſieht er zu dem jungen Arzt auf, und er iſt glücklich, wenn er ihm ein Buch beſorgen, einen Weg gehen oder ſonſt einen Ge⸗ fallen erweiſen kann. Bernſtein ſieht nach der Uhr.„Er bleibt heute länger als ge⸗ wöhnlich. Zum Spazierengehen wird es zu ſpät werden.“ Er iſt ärgerlich darüber, daß Wagner hier ſitzt und ihm die Zeit ſtiehlt, die er ſo gut für einen Leitartikel hätte gebrauchen können. Denn er iſt Mitarbeiter einer Halleſchen Zeitung geworden. Aber da er mit Johannes zuſammenwohnt, iſt Wogner gewiſſermaßen auch ſein Gaſt, und die Höflichkeit verlangt, daß er ſich mit ihm unterhält, ſo wenig ſie ſich auch zu ſagen haben. Denn er beſitzt den ſcharfen Geiſt und Kritizismus ſeiner Raſſe, er hat keinen Autoritätsglauben und verlangt für jede Behauptung vollgültigen Beweis, während Wagner ſein A und O in der Bibel findet und die Wahrheit alles deſſen, was er ſagt, aus den Evangelien erweiſt. Im Anfang iſt ihm der in ſemer Bibel ſo ſattelfeſte junge Theologe intereſſant geweſen, da er in ſeinem Bekanntenkreis ſolche Menſchen noch nicht angetroffen hat. Aber mit der Zeit iſt er ihm langweilig geworden. Und jetzt ſitzen ſie ſchon eine Zeitlang einander gegenüber, ohne ein Wort zu reden. Sie rauchen und ſehen abwechſelnd nach der Uhr. „Wenn er nicht bald kommt, muß ich gehen. Ich habe keine Zeit mehr.“ 2 Bernſtein zieht an ſeiner Zigarre und erwidert nichts. Das mit dem Gehen hat Wagner ſchon zweimal geſagt. Aber er iſt noch immer da. Endlich tritt Johannes ins Zimmer.„Ah, Sie ſind da? Wenn ich das gewußt hätte, wäre ich früher gekommen. Ich war ein wenig ſpazieren gegangen.“ Bernſtein ſchiebt ihm die Zigaretten hin.„Da! Und nun er⸗ zähle! Was macht der Mann mit der eiſernen Maske?“ „Er hat heute ſehr netten Beſuch gehabt.“ „Ohol Seit wann biſt du ſo eingebildet?“ Johannes ſteckt ſich eine Zigarette an.„So meine ich es natür⸗ lich nicht. Eine junge Dame war heute da, eine ſehr hübſche junge Dame, eine Frau von Ragowska. Wir ſind nachher noch eine halbe Stunde mit ihr über die Wieſen ſpazierengegangen, weil das Wetter ſo ſchön iſt. Und dann haben wir uns für den Abend verabredet. Wollt ihr mitkommen?“ „Wir? Wer ſind wir? Und wer iſt Frau von Ragowska? Iſt —— ſie eine Studentin, und was iſt es mit der abendlichen Verabredung? Du ſprichſt in Rätſeln.“ Johannes legt lachend ſeine Zigarette wieder hin. Er verſucht immer wieder zu rauchen, weil es die anderen auch tun. Aber er kommt über die erſten Züge nicht hinaus. Bachmann und ich. Denn der Dicke war ſelbſtverſtändlich heute auch da. Er iſt doch Salomons Famulus in der Klinik. Er kommt jeden Mittwoch.“ „Ehrenſache“, ſagt Bernſtem. „Man kann es auch Treue nennen“, ſagt Wagner mit Nach⸗ druck.„Doch dafür hat nicht jeder das richtige Verſtändnis.“ „Ad zwei: Frau von Ragowska“, fährt Johannes fort.„Sie iſt ſehr hübſch, eine Polin, keine Studentin. Anſcheinend eine ältere Bekannte von Dr. Salomon. Näheres iſt mir unbekannt.“ »Das iſt bedauerlich“, ſagt Wagner, der gern den Lebemann mar⸗ kiert, und dreht an ſeinem Bärtchen.„Die näheren Umſtände von hübſchen jungen Damen ſind immer von Intereſſe. Hat ſie Geld?“ „Wollen Sie ſie heiraten oder ſonſt ein Geſchäft mit ihr machen?“ pariert Bernſtein den Hieb von der Treue. Wagner überhört ſtets, was er nicht hören will. Er hat Uebung darin.„Heiraten? Wer ſpricht von Heiraten? Wie uns Heſſewinkel erzählt, iſt die Dame bereits verheiratet. Sie müſſen beſſer auf⸗ paſſen, Verehrteſter.“ „Macht nichts,“ ſagt Bernſtein,„macht gar nichks. Ihretwegen würde ſie ſich ſofort ſcheiden laſſen. Aber was iſt es mit Nr. drei, der Verabredung für heute abend? Ich bin heute abend noch frel. „Wir wollen ins Theater gehen. Wollt ihr mitkommen?“ „Was wird denn gegeben?“ Wagner rechnet; man befindet ſich noch im erſten Drittel des Monats. Er könnte mitgehen. Jetzt kann er ſich einen Theaterbeſuch noch geſtatten. „Baumeiſter Solneß von Ibſen“ „Schön, ich komme mit.“ „Ich ſchließe mich dem geehrten Vorredner an“, ſagt Wagner⸗ Er fährt ſich prüfend über die Wange.„Aber da muß ich vorher noch zum Barbier gehen.“ Auch Bernſtein zieht ſich in ſein Zimmer zurück. Er raſiert 1. ſelbſt. Johannes Heſſewinkel iſt allein. Er ſchaut nach der Uhr und ſetzt ſich in ſeinen Schreibſeſſel. Das Theater beginnt erſt halb acht Uhr. Da hat er noch reichlich Zeit, ſich anzuziehen. Auch ein Glas Tee kann er noch vorher trinken und auf dem Balkon ſitzen, ſeinen Gedanken ein wenig nachhängen. Noch immer iſt es ihm eine ſehr liebe Beſchäftigung, ſtill für ſich zu ſitzen, ſich in ſich ſelbſt zu vertiefen und die Ereigniſſe der letzten Zeit an ſich vorübergleiten zu laſſen. (Fortſetzung folgt) „Eins nach dem andern. Ac eins: Wir, das heißt natürlich 0 5 WS mun Cr 7 ra + 2 * 8* at n ea . e⸗ — nichts zu tun. Noch dvon Ufer zu Ufer, gleich d Donnerstag, den 13. Juli 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seife. Nr. 316. Wirtſchaftliche Fragen. Die Juſtändigkeit der Eiſenbahndirektionen beim Verdingungs⸗ verfahren. Karlsruhe, 12. Juli. Der Reichsverkehrsminiſter hat die Eiſenbahn⸗Generaldirektionen und Eiſenbahndirektionen ermächtigt, Arbeits⸗Lieferungsverträge ohne Rückſicht auf den Wert des Gegen⸗ ſtandes und die Art der Vergebung abzuſchließen. Wenn bei frei⸗ bändigen Lieferungs⸗ und Arbeitsverträgen der Wert des Vertrags. gegenſtandes den Betrag von 5 Millionen Mark überſteigt, erfolgt Bei Genehmigung durch den Eiſenbahndirektionspräſidenten ſelbſt. d ei der Beſchaffung von Fahrzeugen bleibt die Genehmigungspflicht Zurch den Reichsverkehrsminiſter beſtehen. Die den Eiſenbahndirek⸗ tionen unmittelbar nachgeordneten Betriebsdirektionen, Aemter, Bau⸗ abteilungen, Inſpektionen ſind ermächtigt worden, Arbeiten und Lie⸗ 8 jerungen freihändig bis zum Betrage von 100 000 Mark und bei beſchränkter Ausſchreibung bis zum Betrage von 150 000 Mk. und bei Iflentlicher Ausſchreibung bis zum Betrage von 500 000 Mark, ſelb⸗ ſtändig zu vergeben. Städtiſche Nachrichten. Zu dem Bombenanſchlag auf das Sewerkſchaſtshau erläßt der Staatsanwalt 2 folgendes Ausſchreiben: Für die Ermittlung der Täter wird eine Beloh⸗ n bis zu 20 000 M. ausgeſetzt. Es wird neuerdings um Mit⸗ etlung von Anhaltspunkten, die zur Aufklärung des Verbrechens gabren können, gebeten. Der Führer des Kraftwagens, der bald nach em Anſchlag in der Nähe des Gewerkſchaftshauſes beobachtet wurde, bat ſich gemeldet. Der Kraftwagenführer hat mit dem Anſchlag Noch nicht ermittelt iſt die kleine, ſchwarzgekleidete Frau mit dem rötlich gedunſenen Geſicht, die um 210 Uhr das Klo⸗ 50 im Hof des Gewerkſchaftshauſes verlaſſen haben ſoll, auch nicht er kleine Mann mit dem dunkelblonden, langen, dichten, rechts geſcheitelten Haar. dichtem, nach oben gedrehten Schnurrbart, mit offenem Milikärrock, blauer Weſte und ohne Hut. Als weitere Perſonen, deren Verhalten Verdacht erweckt, kommen folgende nach⸗ Zus in Frage: 4. Zwei gutgekleidete Männer in hellen Staubmänteln mit Gürteln, etwa 25 Jahre alt, 1,68—1,70 eler groß, ſchlank, die kura vor der Tat auf den Planken ſpazieren gingen. Auffallend iſt, daß dieſe beiden Perſonen ſchon am Montag, den 26. Juni, abends etwa um 10 Uhr, längere Zeit beim Volkshaus ſich aufhielten nd dort vor den Fenſtern horchten. Damals befand ſich bei ihnen eine dritte, etwas größere Perſon, die dunklen Mantel trug. 2. Zwei Männer, die beſchrieben werden wie folgt: Der eine etwa 1,68 Meter groß, dunkelblauer Anzug mit gelblichem Ueber⸗ zieher auf dem Arm, ohne Hut, im Alter von 30—35 Jahren, dunk⸗ les. volles Kopfhaar, kleiner Schnurrbart, unterſetzt, ſtramme Hal⸗ tung: unter dem Ueberzieher trug er ein Paket von etwa 60 em „Länge, 15 em Breite und 10 cm Höhe. Der andere 1,75 m groß, in hellem modernen Anzug, ſchmales Geſicht, mit hellblondem, ge⸗ ſtellten Haar, ſtramme Haltung, ohne Schnurrbart und ohne Hut. Beide trugen dunkle dünne Spazierſtöcke. Sie ſtanden unmittelbar vor der Exploſion beim Gewerkſchaftshaus und gingen die Straße zwiſchen O 3 und Q 4 dem Neckar zu. 155 Zwei junge Leute, die nicht näher beſchrieben werden kön⸗ daß der eine einen Lüſterkittel trug. Dieſe beiden jungen 5 zwiſch ſollen unmittelbar nach der Exploſion auf der Straße und 597 O 3 und Q 4 nach dem Neckar zu gelaufen(geſprungen) worden fei cHiedenen Perſonen mit dem Rufe„Polizei“ verfolgt Mitteil 1 Ain alpolle an die Staatsanwaltſchaft zoder die Kri⸗ —— Regneriſches kaltes Weiter bra 70 te uns der Sonntag. Nachdem 1 noch drückende Hiße über der Sladt ſag, kühlten die fol⸗ genden Tage ſtark ab. Die Temperatur ſank vom Dienstag morgen von 22 Gr. auf 16,4 Gr. am Donnerstag. Nachts betrug die Tempe⸗ ratur noch 11,6 Gr. Nach den vorhergegangenen ſchönen Tagen war dieſer Umſturz umſo empfindlicher. Man fror. Verſchiedene Leute hatten auch bereits wieder ihre Mäntel ausgepackt. Heute mittag hellte ſich das Wetter wieder auf. Wie uns die Landeswetterwarte meldet, ſind noch weitere Regenfälle, bei jedoch weniger kalter Witte⸗ rung, zu erwarten. Die letzten Tage regnete es in ganz Baden. Ver⸗ gangenes Jahr herrſchte um dieſe Jahreszeit eine direkt tropiſche Hitze, zes gab überhaupt keinen einzigen kalten Tag im Sommer. Der Re⸗ gen, der bis jetzt niederging, iſt aber ſo gering, daß er das Wachstum der Feldfrüchte, der Frucht und der Reben nicht gefährden, ſondern nur fördern kann. Pb. Raubüberfall. Geſtern nachmitkag kurz vor 6 Uhr wurde zein 19 Jahre alter Kaufmannslehrling, der für ſeine Firma einen Geldbetrag in Höhe von etwa 22 000 M. kaſſiert hatte, in der Hof⸗ zeinfahrt H 7, 16 durch 2 Fauſtſchläge in das Geſicht niederzuſchlagen verſucht und ihm das Geldpaket entriſſen. Der Täter, ein 37 Jahre Folter, verheirateter Matroſe aus Bernburg, wurde von verſchie⸗ denen Peſſanten verfolgt und in einem Hauſe in der Seilerſtraße feſtgenoemmen. Das geraubte Geldpaket wurde dem Täter abge⸗ gommen und der Räuber in das Amtsgefängnis(Schloß) eingeliefert. Pb. Leichenländung. Geſtern nachmittag gegen 3 Uhr wurde un Rhein bei der Mühlauhafenmündung die Leiche einer bis jetzt noch unbekannten weiblichen Perſon, die anſcheinend nur einige Tage im Waſſer gelegen hat, geländet und nach dem hieſigen Friedhof überführt. Beſchreibung der Leiche: Frauensperſon im Alter von etwa 20 bis 24 Jahren, 1,60 Meter groß, vermutlich dem Arbeiter⸗ ſtand angehörend, dunkelblondes. abgeſchnittenes Kopfhaar, volles Geſicht, lückenhafte Zähne; war bekleidet mit einer grünlichen Bluſe, dunkelblauem Rock, weißem Hemd, ſchwarzen Strümpfen und ſchwarzen Schnürſchuhen. Um ſachdienliche Mitteilungen über die Perſon der Geländeten erſucht die Kriminalpolizei. Es beſteht die Wahrſcheinlichkeit, daß die Leiche mit derjenigen Perſon perſonen⸗ gleich iſt, welche in der Nacht zum 9. Juli gegen 1 Uhr im Rhein treibend von einer Zeugin geſehen wurde und laut um Hilfe ſchrie. Pb. Anfall. Am Dienstag vormittag wurde eine 35 Jahre alte, in der Lutherſtraße wohnende Arbeiterin in einer Sackfabrik in der Frieſenheimerſtraße beim Reinigen einer noch im Gang be⸗ findlichen Entſtaubungsanlage von der Welle am Kopftuch und den Haaren erfaßt und ihr große Stücke der Kopfhaut abgeriſſen. Die Verletzte fand Aufnahme im ſtädt. Krankenhaus. Marktbericht. ill Eulenſpiegel ließ dem Wirt einige Weißpfennige auf dem Tiſc klintpern 15 Entgelt für köſtlichen Bratenduft, der ihm den knurrenden Magen beſänftigte. Ich ſtelle mich zu den Gurkenver⸗ käufern, atme den würzigen Gurkenduft in vollen Zügen und pfeife zwiſchen den Zähnen die wehleidige Melodie:„Warum denn weinen, wenn wir auf dem Marktplatz ſtehn, wo alle Viertelſtund die Preiſe in die Höhe gehn!“ Dabei erhalte ich hie und da noch gelinde Rippenſtöße, weil ich meiſtens vor Staunen und Augenaufreißen vergeſſe, daß Märkte nicht zum Anſehen, ſondern zum Kaufen und Verkaufen beſtimmt ſind. Heute morgen lief ich z. B. den Markt auf und ab, aber ſelbſt wenn mir die Laterne des Diogenes vor⸗ geleuchtet hätte, ich würde keine alten Kartoffeln gefunden haben. An Preis notieren ſie.50, aber in Wirklichkeit ſind ſie plötzlich wie weggeblaſen. Ob ſie in ihrem ſteigenden Größenwahn ſo beſeſſen waren, daß ſie zerplatzt ſind wie jene aufgeblaſenen Fröſche? Neue Kartoffeln waren nur ſpärlich vertreten, trotzdem ſie den Flug zur Höhe auch mitmachen und zum Preiſe von 10.50 bis 11 Mark ſehr umſchwärmt ſind. Wer ſoll es auch den Haus⸗ frauen übel nehmen, die jetzt bald ein halbes Jahr, manche noch länger nur Nudeln und Hörnchen und Hörnchen und Nudeln, aber ohne Speck und Schweizerkäs auf den Tiſch gebracht haben? Den Bohnen ſcheint die Sonne zu fehlen. So ſagt man wenigſtens, um einen Preis von 12—15 M. rechtfertigen zu können. Kopfſalat koſtet wieder—3 M. Vor 8 Jahren hätte man da⸗ mit eine ganze Kompagnie Soldaten überfütkern können. Endi⸗ vlenſalat.80—3 M. Zwiebeln ſind ſehr ſchwankend. Riecht man daran, fließen die Tränen. Bei einem Stand von—9 M. ſollte das aber nicht ſehr verwundern. Trotzdem tröſtet man ſich damit, daß ſie vor wenigen Wochen noch teurer waren. Das war damals, als ſie aus Aegypten kamen. Das Büſchel Karotten koſtet—.20 Mark, die Erbſen dazu 9 M. Gurken 12—18 M. 100 Einmach⸗ en 60—90 M. 96 Jeht kommt die Zeit, in der man ſich wieder intenſiwer mit dem bſt beſchäftigen muß. Für heute feien nur die Zahlen genannt: Aepfel—15., Birnen 10—16., Pfirſiche 15—28., Heidel⸗ beeren 15—20., Kirſchen 12—16 M. Die Obſtpreiſe werden mit dem Nahen des Herbſtes noch ein heikles Kapitel werden. Eier ſteigend:.40—.80, Butter: Rekordziffer: 99—104 M. J. G. veranſtaltungen. An der Huchſchule für Muſik in Mannheim wurden am 22., 28. und 24. Juni unter Vorſitz des Direktor Max Welker die Seminarprüfungen zur Erlangung der Lehrbe⸗ fähigung abgehalten, der ſich 13 Schüler der Anſtalt(darunter 6 aus Mannheim, 3 aus Ludwigshafen am Rhein, je 1 aus Laden⸗ burg, Heidelberg und Kaiſerslautern) und eine externe aus Ulm a. 8. unterzogen. Als Prüfungskommiſſar fungierte Direktor C. Weltſchneider, der erfolgreiche Führer des diesjährigen Bach⸗ feſtes in Dortmund, als Vertreter des Verbandes der Direktoren deutſcher Konſervatorien und Muſikſeminare. Sämtliche Schüler beſtanden die Prüfung mit gutem Erfolg. Zum erſten Male ſeit Beſtehen der Anſtalt und der Einrichtung des Seminars überhaupt unterzog fich eine Schülerin der Prüfung für die Oberſtufe des Lehrfachs für Klapier und beſtand ſie mit gutem Erſolg. Erwähnung verdient die Leiſtung eines jungen, zu den ſchönſten Hoffnungen berechtigten Klaviertalents, Anna Rufer aus Laden⸗ burg, einer Schülerin des bekannten Pianiſten Karl Hermann Oehler, ferner das durchgeiſtigte, von allem ſchülerhaftem befreite, mit edlem Ton beſeelte Bachſpiel Eliſabeth Deuchlers, einer Schülerin unſeres geſchätzten Pianiſten Heinz Mayer. Letztgenannte Schülerinnen beſtanden die Prüfung mit dem Prädikat„mit Aus⸗ zeichnung“. Es iſt zu begrüßen, daß durch dieſe alljährlich ſtatt⸗ findenden Prüfungen den Muſikſtudierenden Gelegenheit gegeben iſt, den Beweis ihrer Lehrbefähigung zu erbringen und daß durch die ſtets fortſchreitende Organiſation der Prüfungen durch die päda⸗ gogiſchen Verbände dem muſikaliſchen Pfuſchertum wirkungsvoll entgegengearbeitet wird. sch. Das ftabarett⸗Reſtaurantk Mannheim mayer) ſchließt am 31. Juli ſeine Pforten. An die Stelle der jetzigen treten neue Pächter. Damit iſt zugleich eine Veränderung des Charakters des einzigen Mannheimer Kabaretts verbunden. Zugleich ſcheidet Herr Direktor William Schüff von der Stätte ſeiner erfolgreichen künſtleriſchen Wirkſamkeit, um die Leitung eines (früher Rumpel⸗ —— 7 85 8 Am Neckardamm. 5 Bon Karl Darmſtädter(Ladenßurgh. ſad ir, mancher Stadt ging ich auf erhöhtem Wallweg und Damm⸗ Aber er rings um alte Häuſer und blühende Gärten ſich ſchlängelte. düigen diele dleſer Wälle haben ihren Sinn verloren, denn die Rei⸗ men deren Anſturm ſie, mauerbewehrt, ſchützen ſollten, kom⸗ cht mehr. Kein grimmiger Nachbar führt mehr ſeinen Troß Damm und Stadt. 8 drunten Waſſerflut zu Tal ſtrömt, iſt die Wächter⸗ önnen Zeit nicht zu Ende geſpielt. Immer wieder en kommen, wo kein Gottesfriede gierigen Fluten den Dammrain und höher hinauf zu wehren vermöchte der machte ſolcher Gedanke uns lächeln. Hornte u 5 einmal in vielen Schlingen die alte Stadt un:⸗ Firä d 1 ge und Menſchen mit ſich fortriß, glitt langſam und — immer weiter von den ÜUfern und gab Tag für Faten Boben au berlcernd ſoik, Vadende durchſchritten, ohne in den en Boden zu verlieren, die mildwarmen Wellen und hatten nahe 0 Henen, die vor vielen Jahren,— die alt 5 75 80 Wagen über die Gisſtae dehinfußren. verſchwunden Der Flaß den ſen ede die gefräßige Baggermaſchine die Erde Linen ſpeorden, Fiſchernachen pfeilten hin und wieder am Morgen durch ſeine milchig⸗grauen Wellen. külte dder miſcht Sonnenglut ſüße Wärme in ſeine Bergquellen⸗ ite. In ſo bereiteter Miſchung tumme erſten Strahlen die Flut diel Menſchen. Mehr Geſtalternen prale Mittagsonne und mildes Abendlicht die brammen laſſen f umſpielt. Sie kauchen in ſchöner Bewegung in den Stro drasen. heben, teilen die Wogen und ſteigen, wie die G51. ſteſgen 720 50 5 der Sonnenglaſt ſtroment⸗ euem zu beainnen 3 r, ihr Spiel mit den Wellen von Reiten ſie ö S hinauswerte am Abend, wenn die Sonnen i Vaſſer, dam das All, an der Brücke erftatt a ute Pferden jugendlice 8955 e Bild von Sage und Dichtung, 9 über die magle 4 eee Brück lahlblau wird die Flut, wenn die Schwarz Sonne hinter der roten heben ſich Geſtalten ab, die den chreiſen. 1 5 7 Prset gebrettel. 0 05 id gchon nas Gran der Nacht er dah 3 ders tummeln örfern ſind Lichter. Unſichtbar, aber ſich ſpäte Fal e de ee der Die alte, brüchige Bank iſt wie ein kleines Hain. Bäume ſchließen die Kronen über ihr. Aus den Zweigen ſang es noch ſpät. Jetzt ſind die Grillen und Heimchen erwacht und zirpen im, Graſe. Die Fröſche ſind unerhört laut in ihren Verſtecken. Sie ſcheinen zu verſtummen, wenn ein Nord⸗Südzug, lichterbeſät oder finſter, über den Brückenſchienenweg raſt oder keucht. Dann erholen ſich die Sumpfmuſikanten und beginnen von neuem. Flußentlang ſchreiten ſchlanke Geſtalten. Spät baden ſie in den dunklen Wellen. Dunkel? Nein, ſie baden im Mondlicht, das den ſchwarzen Wellen ſilberne Schicht übergießt. Nur unter den alten Brückenbögen iſt unheimlich finſter. Dort gurgeln ſeltſam die Waſſer. Ich 1 den Dammweg entlang, heimwärts. Ein berückender Duft liegk über den Gärten, über den Bäumen. Die Blumen und Gräſer ſind es nicht allein, die die Nacht ſo betäuben. Ein eigener Hauch, ein ungewohnter Klang liegt über den Zweigen. Was glüht auf aus der Einſamkeit des verzauberten Märchengartens? Es jubelt, es ſchluchzt und klagt, es ſingt und weint. Heller als der merkwür⸗ dige, ungewohnte Ton der Glocke, die um die elfte Stunde die Stille des Städtchens durchbricht, löſt dies das Schweigen. Nachtigallen, verborgen im Gezweig, künden die Schönheit der Sommernacht. Am Stadtrand haben ſie ihr Neſt, dort wo der dunkle, große Garten iſt mit den vielen blühenden Bäumen, dort wo der Fluß ſich durch das breite Tal ſchlängelt, wo der Nachtwind über den Dammweg hin⸗ ſtreicht, durch die alten Gaſſen, bis hin zu dem brüchigen Gemäuer, den wappengeſchmückten Häuſern und Türmen, den Kirchen und Kapellen der ſchlafenden Stadt. Kunſt und Wiſſen. Eine neue Bühne in Weimar. Der Leiter des Weimarer Reſidenz⸗Theaters, Direktor Deutſch, hat es unternommen, mit ſeinem Künſtlerperſonal und geſtützt auf eine Reihe ausgezeichneter Bühnenerfolge eine Neue Bühne in Weimar ins Leben zu rufen. Die Hauptanregung zu dieſem Unternehmen hat er durch die außer⸗ ordentlich warme Aufnahme von Johannes Schlafs Meiſter Oelze, anläßlich des 60. Geburtstages des Dichters erhalten. Direktor Deutſch will auf der Neuen Bühne ſelten oder gar nicht gegebene dramatiſche Arbeiten zur Darſtellung bringen. 0 Rückkehr einer däniſchen Tiefſee⸗Expedition. Wie aus Kopenhagen gedrahtet wird, kehrte am 11. Juli eine däniſche Tief⸗ ſee⸗Expedition an Bord der„Dana“ nach Kopenhagen zurück. Auf einer Zehnmonatigen Fahrt im Atlantiſchen und Stillen Ozean zur Erforſchung der biologiſchen und hydrographiſchen Verhältniſſe hat die Expedition unter der Leitung Dr. Joh. Schmidts hervorragende wiſſenſchaftliche Arbeit geleiſtet und beſonders auf dem Gebiete des Aalſtudiums und des Golfſtromes grundlegende Beobachtungen und Jeſtſtellungen gemacht. Das Schiff war vom landwirtſchaftlichen Miniſterium zur Verfügung geſtellt, zur Durchführung des Unter⸗ nehmens leiſteten Private und Inſtitute beträchtliche Zuſchüſſe. Beſondere ſch neuen großen Unternehmens in Frankfurt zu übernehmen. Zum Abſchied iſt noch einmal ein recht unterhaltſames, qualitativ beach⸗ tenswertes Programm zuſammengeſtellt worden. Als Anſager fungiert der Miniatur⸗Humoriſt Joſeph Müllecker, ein char⸗ manter Elegant, der die Kunſt des Pointierens hervorragend be⸗ herrſcht. Die literariſche Note wird durch die Vortragsmeiſterin und Schriftſtellerin Lena Düveke betont, die mit Originak⸗ ſchöpfungen aufwartet. In Scherz und Ernſt zeigt die Künſtlerin, daß ſie nicht nur die Gabe beſitzt, wirkungsvolle Kabarettvorträge zu verfaſſen, ſondern auch die nicht minder ſchätzenswerte Eigen⸗ ſchaft, dieſe Erzeugniſſe packend zu interpretieren. Einen ausgegeich⸗ neten Partner beſitzt die Künſtlerin in Max Vogel, dem Bonvivant des Reſidenztheaters in Hannover, der mit reifer Künſtlerſchaft meh⸗ reren weiteren Muſenkindern Lena Düvekes zu einem überaus ein⸗ drucksvollen Erfolge verhilft. Das Meiſter⸗Tanzpaar Tilly und Fred iſt nicht nur techniſch vollendet, ſondern auch ſehr charak⸗ teriſtiſch in den Nuancen, mit denen den raſſigen Darbietungen der Stempel des Ungewöhnlichen aufgedrückt wird. Maria Brunner iſt ſehr graziöds in ihren fein durchdachten Phantaſietänzen, Elſe Burola bewährt ſich als Konzertſängerin mit guten Stimmitteln und vorzüglicher Schulung und Edy Kiſtler zeigt großes tech⸗ niſches Können und ſtarkes ſelbſtſchöpferiſches Talent beim Vortrag von eigenen Klavierkompoſitionen. Rommunale Chronik. .. Baden-⸗Baden, 12. Juli. Dem jetzigen Stadtrat ſind vom Miniſterium des Innern die abſchließenden Vorſchläge der Re rung in der Frage der Uebernahme der Lichtentaler Allee, des Landestheaters und ſonſtigen Badean⸗ ſtalten⸗ und Staatseigentum durch die Stadt zugegangen. Der Stadtrat erachtet die Vorſchläge als annehmbar und erklärt vorbehalk⸗ lich der vertraglichen Feſtlegung und Juſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes die Geneigtheit der Stadt zum Abſchluß eines Uebereinkom⸗ mens mit dem Wunſche, den Uebergang auf 1. Oktober d. Is. ſtait⸗ finden zu laſſen. Zum Zwecke der in Ausſicht zu nehmenden Theatererweiterung ſoll vom Jahre 1923 an jährlich eine Rückſtellung aus Einnahmen der ſteuerlichen Fremdenabgabe im Betrage von einer Million Mark vorgenommen werden.— Der Stadtrat hat angeſichts der fortdauernden Kohlenknap heit und Stockung der Lieferung aus Inlandsbeſtänden die Beſchaffung mei⸗ terer Saarkohlen für das Gaswerk im Wert von 425 000 franzö⸗ ſiſcher Franken genehmigt. Man erwartet dadurch eine Sicherſteſlung des Bedarfs bis etwa April des nächſten Jahres. Sportliche Rundſchau. Rudern. sr. Henley⸗Regatta. Die bekannteſte der Regatten des inter⸗ nationalen Ruderſports kam am Samstag in Henley(England) zur Entſcheidung. Das Ausland war durch Amerika, Frankreich und die Schweiz vertreten. Im Einer war der Amerikaner Hoover voll⸗ ſtändig überlegen. Einen ſcharfen Kampf lieferten ſich 2— die Studentenmannſchaften von Oxford und Camb 2 im ex. Nur mit 20 Zentimeter ſiegte Oxford. Ergebniſſe: Grand Challenge(Achter): 1. Leander:86, 2. Thames 1 Lg.— Thams Challenge(Junior⸗Achter): 1. Worcheſter College Oxford 746, 2. Elarc College Cambridge 2 Meter zurück.— Labies Challenge(Engliſcher Achter): 1. Braſenoſe College Opford:47, 2. Magdalen Orford 1 Lg. zurück.— Wyforid Chaß⸗ lenge(Vierer m. St.): 1. Thames, 2. Kington.— Viſitor Challenge:(Vierer ohne St.): 1. Eton Vikings:5, 2 Grashopper⸗Zürich. Silver⸗Goblets(Doppelzweierh: 1. Nig calle-Lucas, 2. Weſt⸗Vernon.— Diamant Sculls(Einer)? 1. Hodover(Amerika):82, 2. Bereford(England). Neues aus aller Welt. Die Minenexploſion in Cuxhaven. Nach einem amtlichen Bericht der Kommandantur in 4 iſt im Minendepot Goden ſämtliche Munition(Minen, Waſſer⸗ bemben, Sprengſtoffe und ſonſtige explx⸗ diert bezw. abgebrannt. Die Gebäude des Minen und ein umliegende Häuſer ſind durch die Exploſionen und Brände vollſtän⸗ dig zerſtört. Zahlreiche Häuſer in der nächſten Umgebung ſind be⸗ ädigt. Wie die„Hamburger Nachrichten“ melden, lagen imm Depot etwa 600 Minen, wovon der größte Teil in die Luft flogen iſt. Das Minendepot, welches ein Areal von mehreren Hetler bedeckt, bildet eine völlige Trümmerſtätte. Die Sicherhets⸗ umwallungen wurden zum Teil durch Luftdruck abgetragen. Die Exploſion war ſo ſtark, daß ſie in Bremerföhrde gehört wurde. Bis nach Doeſe und Wordholz wurden Fenſterſcheiben eingedrückt. In Cuxhaven ſind mehrere Straßen ſtark mitgenommen. 5 Die Zahl der Toten und Verwundeten bei der e 1 des Minenlagers in Goden wird bis jetzt auf 32 geſchätzk. Zur Zeit des Unglücks waren ungefähr 200 Arbeiter im Depot anwefend. derltgt. Cuxhaven wurde eine Anzahl Perſonen durch Glasſcherben verletzt. * — DeZugsdiebe, die anſcheinend einer größeren, in den inter⸗ nationalen Schnellzügen arbeitenden Bande angehören, ſind in Mainz feſtgenommen worden. Sie waren von Koblenz in einem Schnellzug Holland—Süddeutſchland vorgemeldet worden, weil ſie dort einer Dame beim Einſteigen eine mit vier Saphiren und 11 5 u. Brillanten beſetzte, in Platin gefaßte Vorſtecknadel geſtohlen h Bei der Durchfuchung in Mainz konnte die Nadel nicht mehr bei ihnen gefunden werden. Es wird darum angenommen, daß die bei⸗ den Verhafteten, zwei Ruſſen, mit anderen Dieben zuſammen arbeiten, denen ã wurden. Wenerdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karisruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7e morgens) eeeeee Weee FEAENN 12 era⸗ höhe in Nde 55 m mm Co Wertheim.—— 13 Königſtuhl..563 762.8 10 Karlsruhe.127 7638 13 Baden⸗Baden 213 763.3 12 Villingen 780 763.2 14 eldberg. Hof1281653.10 7 adenweiler. 715— 12 St. Blaſien..——12 Allgemeine Witterungsüberſichl. 8 Der hohe Druck hat ſich jetzt ganz auf den hohen Norden und äußerſten Nordweſt zurückgezogen. In Nord⸗ und Mitteldeutſchland ſteht die Wetterlage unter den Einflüſſen des Tiefdrucks, der über dem Südoſten lagert, von wo eine Druckrinne in Verbindung mit einem Luftwirbel über dem Nordweſten hält. Das Wetter iſt trübe und kühl geblieben. Geſtern ſind im ganzen Land Regenfälle vor⸗ gekommen.— Bei weiterer Ausbildung der Druckrinne in Süd⸗ deutſchland beim Aufhören der Nordſtrömung weniger kühles Wetter⸗ mit Regenfällen zu erwarten.—5 Vorausſichtliche Witterung bis Freitag, nachts 12 Ahr: 7855 Ueberwiegend krübe, noch weitere Regenfälle, eiwas wärmer, aber noch mäßig kühl. E Hormhau õchiuieſenc Hatæen Geseiig,* E Scmelf Siche 73 00 2 5 Apo. eDU.besgeren Or. 0 SHlichn Segen FUSSchWeißß und Widiedfer Waufee 88088260 Drogerie Becker Nachfg., am Speisemarkt. Drogerie Drogerie Geyer, Mittelstr. 54., Eiehstedt, Kunststr. Drogerie Goßmann, Marktplatz. Drogerie Huppertz. Schwetzingerstr. 26. 5 5 unterwegs die geſtohlenen Sachen ausgehändigt 7 Nr. 316. 4. Seite. 0 Donnerstag, den 13. Juli 1922. ...—— Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 13. Juli.(Drahtb.) Wenn auch das heute vorliegende Material, das zum Verkauf stand, nicht zu drängend War, so gab es doch Anlaß, daß die Börse den Verkehr in schwacher Haltung eröffnete. Die Abwärts- bewegung setzte sich in mäßigem Tempo fort. Die inner- politische Unsicherheit, speziell über die Frage einer eventl. Auflösung des Reichstags, vermehrte, soweit dies möglich wWar, die Zurückhaltung des Publikums und der Spekulation. Die Kursbewegung der Devisen war sehr unsicher. Dollar- noten nannte man im Frühverkehr 398 G. und 400., sie zogen im Verlaufe bis 432 an, um dann wieder zurũckzu- gehen auf 423—415—418—421. Auslandswerte waren in der Hauptsache auf die Devisenbewegung unregelmäßig. Türken- Werte setzten schwächer ein, fester waren ungarische Ren- ten. Baltimore Ohio schwach, 1360, Bagdad I, 900, büßten 150 ein. Im freien Verkehr hörte man ebenfalls die ersten Kurse bei den meisten Papieren unter dem gestrigen Schluß- kurs; so seizten Benz mit 490, Brown, Boveri mit 365, Dyckerhoff u. Widemann mit 400—410 niedriger ein. Man nannte ferner noch Gebr. Fahr 580, Rastatter Waggon 625, Tiag 445, Deutsche Petroleum 2025—2075. Am Montanmarkt hielt die lustlose Haltung an, das Geschäft hielt sich bei nachgebenden Kursen in engen Grenzen. Stärker. gedrückt waren Deutsch-Luxemburger, Mannesmann und Phönix; Caro eröfineten mit 635 ausschl. Dividende, Oberbedarf mit 900, minus 25%. Die Werte der chemischen Industrie wiesen niedrigere Kurse auf. Kostheimer verloren 6096, Höchster 2% Bad. Anilin 30%. Mäßbige Rückkäufe stellten sich für Zellstoff Aschaffenburg ein, plus 25% Wesentlich ge- drückt sind Elektro Lahmeyer, 380 variabel, minus 45%. Auch Maschinenaktien, Autowerte, Metall- und Zuckeraktien ermäßigten ihren Kursstand um 10—30%; Eßblinger, 820, gaben 40% nach. 3% Reichsanleihe fest, 96, 3% Reichs- anleihe unverändert mit 190. In Schiffahrtsaktien waren die Rürsbewegungen bescheiden. Am Einheitsmarkt war, wie auf den übrigen Gebieten eine unregelmäßige Tendenz zu erkennen. Fester Schuhfabrik Herz. Im weiteren Verlaufe trat zeitweise eine Erholung ein. Hirsch Kupfer 725—750. E Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe. Nannheimer Genera Kuch für Montanaktien hörte man bessere Kürse. Privat- diskont 396. Festverzinsliche Werte. Inländische. 12. 13.— 57 45. 2 97⁴—.— 30% Hessen.50— 405 2 1 3—%dehs. St.-an.e 5 4⁰ 1 1902—.——.— 3,% do. Rente—.——.— 3½%„„ 1888—.——.— 4% Warttemb.. 1815— 383.10 i 1888—.——.— 4% Frankf. a. H. 1806 102.80 102.50 %%„„ 18983—-.——.—4% Baden-Bad. 1908—.— 88˙5 3½%„ 190%.— 4% Darmstagt 5% Stsdb, Belohsant« 77.50 27.50 4% Frelburg B. 999 82.—.— 4% cgo. unk b. 1925 116.— 120.— 4% Heildelb. 1991.07—.——.— 3½% Dsch.Reichsanl. 91.— 93.— 4% Karlsruhe 1907 89.10 39.50 8% d0 195.— 190.—4% Ralnz. 50% J. Relohs-Sohatza.———.— 1% Fforzheim——.— %½% IV. u. V. d0. 87.50 87.25 4% Mesbaden—.——.— 45 180 Wdt an. 08 124.75 124 90 Indische 4% P. Schtzgbtsanl. 1 Saagee it* 79.— 0 1 gonop. 1887 Sparprümlenanl..—— 4% Ar..—.— —.——.—%% Ust.St.-.v. 1913 159.— 489.— .——.— 5705 4% Praub, Konsols 83.— 80.25%¼% do. Süberrente 600.— 555.— 10 65 17—.——.— 390— A 6 8 28.— 0.— 0. e on—.— 2.— 220 einen 1863 892.— 243.— Bad. Anl. vdn 1918 78.80 23.50 4½%½ do. Gld am. 215.— 788.— 3¼7% Batl. Anl. akg. 89. 89.50 4% do. am. Et.-Verw.—.— 69.— 3% 0. Lon 1898—.———4% Türk. Bagdad S. 1—.— 1850.— 4% Bayr. Ablös. Rente—.— 2.— 1%„ u 620.— 88„— 4% Baf Elsenh.-Anl. 88.— 83.504% Ung, aclarente 845.— 20 %% 40. 58.50 68.104% d0. 8t.-Bte.v. 191 4658.—.— 30% 0.—.——.— 3½% d0.St. fRte.v. 1897—.— 212— 85.— 35.505% Mexikan. inn. 3750.— 3615.— 2009 0. o„—— 4% NHessen v. 99 u. 06 77.— 72.—%%„ lrrig. Anlelhe.— 3500.— 3/0% ehgest. 68.75 64— 5% Feluantepeo 75.— 2700.— Dividendeu-Werte. Bank-Aktlen. 5 3. 13. 5 15 Anglo-Vont.-Auano.. 1640.—.— 924 Dtsck. Creditb., 204.— 226.—Sadische Anilin. 8 95.— Zadsone Bank... 889.— 840.—5. 8. u. Süib. Soh. A... 1625.— 1910.— Bank für Brauindustr. 300.— 274.— Tb. Goldschmitt.. 3895.—.— Bayr, Bod. Er. Mab...—.—Chem. Griesh.-Elektr. 845.— 788.— „ Myd.u. Wechselb. 283.— 263.—Farbwerke Höchst.. 728.—.— Barmerf Bankverein. 220.— 223.—Farbenfabrik Bayer. 740.— 15.— Zerliner Handelsges.—.— 309.—ohbem. Fabr. Mühſheim—.——.— omm.— d. Friyaſb. 290.— 287.—Fbr. Weller-ter-NMeer, 662.—.— Darͥmstädter Bank.. 299.— 282.—Holzwerkohl.(Konst.) 710.— 789.— Deutsohe Bank... 500.50 500.— Hütgerswerke. 581.— 675.— Veutsoh-Aslat. Bank.——Sobramm Lackfabr..——.— D. Eftekt.-u. Weohselb. 200.— 193.— Ultramarin Fabrik.— Deutsche Hypothek.——.—Werke Albert. 1598.— 1480.— „ Uebersee Bank—.— 3789.— Utsob. Elsenhandel. 535.— 5/0.— peutscheereinsbank 185.— 192.— Südd. Drahtindustrile... Disdonto-Geseltsch.. 338.— 333.—Aligem. Slektr.-Ges. 9— 8— Dreeuger Bank... 398.— 298.— Sergmann...— Frankf. Hyp.-Bank.. 233.— 218.—Srown, Bov.& 00. 2 Hetallb. u. Retall-qes. 885.— 889.—Felten& Guiiſeaume. 895.— 888.— Mitteld. Credſtnank. 251.— 281.—Lahmeyer 435.— 80.— 4 287.—Lioht and.„ 38 rndg. Vereinebank 229.—. Bein. Gebh. u. Sch.. 510.— 500.— Dester.Credlt-Aastatt 71.50 51.—Rd. Elekt.-Ges. Hannh. 5¹⁰ 96 Pfälzische Hyp.-Zank 189.— 172.—Sobuckert Nürnberg. 700.— 670.— Reichshank 4.„ 248.— 218.—Siemens& falske., 1080.— 1840.— Abeinischebreditbank 238.— 240.—Volgt& Haeffiner.. 695.— 750.— Rbeinisohe Hyp.-Bank 173.— 175.—Emaſit.& Stanzw. Sllad. Sodenktediw..—.— Gummiw, Peter—— 840.— Sadd. Disconto-Ges. 300.— 309.— Hanfwerke Füssen. 775.— 700.— Mener Bankuerein.. 60.— 48.— Heddernk. Kupferwerk 858.— 565.— Württog. Zankanst. 2——.— irsch Kupfer 58.—8 „ ötenbank..—.— 522.— lunobans debrüder. 488.— 480.— „ Vereinsbank.—.— 234.— anee 1400.— 1450.— Lederfabrik Spler.——.— Lederwerke fothe 188. 1350.— Sooh. Bergb. u. Gußst.—.——.—do. Südd. ingbert 751.— 725.— Zuderus Elsenw.. 700.— 567.— do. Spioharz-—.—— ongordla Bergh.-G.—.- aimütio tudwigsh. 2100.——.— 2888 1978— 1 4 506.— 292— roh. BergW. 563— 0. 3.—— 5 5 Gaßstati f— 8—.— ae.Sadische Durlach 844.— 731.— Larpener Bergbau. 70.— 2150.—Daimiermotoren 425.— 429.— Tallw. Aschersleben, 1050.— 1100.— Dingler zwelbrücken. 600.— 589.— Lellw. Westeregeln. 1390.— 1440.—Dürrkopp..— Jannesm. Rhr.-Werke 1115.— 1050.—Maschinenf. Eüllngen 860.— 350.— Iberschl.Eisenb-Bed. 335.— 880.—d0. Eisenachk 8 440, Eisenind.(Caro) 583.— 544.krkk. Pok. u. Mttek. 35.— önix Bergbal.. 12/0.— 1230.—gasmotor Deutz. 65.— 88.— Ia, Sraun-KohIl..*—.— ritzner, Durlaobh. 13650.— 1430.— ſellis Bergbau 500.— 550.—Hald eu, Mühmasoh.— . Kön.- u. Laurahütte 210.—.—Karisruher Hasch... 832.— 800.— Luxschs industrle.—.——— krausp.-Aktien. Masch. u. Arm. Klelsa 495.— 451.— zohantung.. 445.—.—Aenus 684.— 886.— lamd.-Am.Paketfanrt 440.— 442.—Pfälz- Mähm. Kapser.— 845.— ſorddeutscher Lioyd 334.50 335.— Sohnellpr. Frankenth.— 5356.— ſest.-Ungar. Staatsbd. 1450.— 1350.—Vogtl. Masch. 550.— 528.— ſest. Süudo,(Lombd.)—.——.—Singw. Nurnberg 530.— 4* Jaltimors& Ohlo.. 1500.— 1360.— rr———. ndustrie-Aktlen. Porzellan Wesseil.—.— 1388.— Soh. Zellst..Paplerf. 800.— 825.—Ff. Pulverfahr. inghert—.— 5706.— run& Bllflnger. 636.— 612.—Sohneider& flanau. 560.— 80.— och- u. Tleſbeau.. 412.— 431.—Sohuhfabr. Wessels—.— Jayss&. 329.—.—Sohunfabr. Herz:z—.— ſeistift J. Fab.(Hog.) 990.— 1010.— Seſlindustrie Wolfk——.— inding 2—*——.—[Spieg u. Ne 1——.— jonbaum Hannheim.——.— Els. Bad. Wolff. 338.——.— emnt.. 430.— 428.—Solnnerel Ettlingen. 1490.— 1390.— IwWenbrauereislaner 625.— 360.—Kammgar Kals. 1——.— alnzer Srauerei.—.— 8806.— Uhrenfabr. Furtwang..— 901.— tckbrauerelen—.— 570.—VLoltohm. Sell u. Kabel—.— 10.— sttenmeſer—.——.— IWaggonfabrik fuohs— dhöfterh. Bürgur... 380.— 370.—Zeiſstoffabr. Waldhof 16.— Dhwartz-Storohen. 78— Zuckerfahrik, Sad. 700.— 730.— ſementw. Heidelderg 770.— 750.— do, Frankeatha 695.— 700.— Dollarkurs 440 Mark. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 13, Juli.(Drahtb.) Die Unsicherbeit über den endgültigen Ausgang der Pariser Verhandlungen hinsicht- lich des deutschen Stundungs-Begehrens kommt in den stär- keren Schwankungen am Devisenmarkt zum Ausdruck. Vor- mittags setzte der Dollarkurs mit 405 ein, erhöhte sich dann bis 430 und schwankte dann zwischen 410 und 425. Dabei sind die Umsätze am Devisenmarkt bedeutend kleiner ge- worden. Auch am Effektenmarkt herrscht eine gewisse Un- sicherheit vor, die wiederum in uneinheitlicher Kursbildung zum Ausdruck kam. Es überwogen Rückgänge von 20—30%, Lereinzelt waren auch Kurserhöhungen von 40—50%, bei Deutschen Kali annähernd um 100% zu verzeichnen. Auf die heutige Haltung der Montanwerte wirkte die Hoffnung, daß bei den Verhandlungen mit den Bergarbeitern des Ruhr- gebiets die erzielte Verständigung von den Arbeitern an- enommen werden wird, sodaß der drohende Streik verhin- ert werden kann. Die Umsätze nahmen auf keinem Gebiet einen größeren Umfang an. Veränderungen von Belang traten weiterhin auch nicht ein. Die Spekulation hat sich in verstärktem Maße auf Auslandsrenten geworfen, von denen bei größeren Umsäatzen Gold- und Kronenrenten ganz erheb- lich stiegen. Türkische Papiere holten bei zunehmender Be- lebung des Geschäfts die anfänglichen Kursverluste ziemlich wieder ein. 3% ige Reichsanleihe verloren weiter 12%. Auch auf dem Markte der zu Einheitskursen gehandelten Industrie- papiere ist bei nachlassenden Umsätzen mit uneinheitlicher, anscheinend überwiegend schwächerer Kursbildung zu rechnen. Festverzinsliche Werte. ) Reiehs- und 12. 5. 13. Staatspaplere. 5 4½% 3 ilberrente—— 85—.— LT. 4% ½% do. Faplerrents.——.— 4/½% d0. Ser. IV. V 87.25 87.25% Furk. Admin-Anl.—.— 620.— %% do. Ser. Vi.IX 73.80 73.50% do. Bagdad 4½% do. 1924er 93.75 834.78 Elsenbann! 1000.— 1200.— 5% Btsch. Felchsanl. 77. 77.50% do. Fagdag. %,(0. 129˙75 129.— eee eeeee de 3¼% 90. 95.— 95.— 4% do. unif. Anlelhe—.— 2389.— 3% d0. 200.— 189.— 4% do. Zollobl.v 1911 491.— 87.— 4% Preuf. Konsols 30.75 80.50 do. 400-Fos.-Los. 3700.— 3725.— 3½% do. 68.25 7—— 4½%.St.-Rt. v. 1913—.——.— 3% go. 80.— 79.80 4¼% do. 40. v. 1914 345.— 429.— 4% Sadische Anlelbe 73.— 74.5 4% do. Holdrente 389.— 61250 3½% Bayer. Anleinße 70.— 69.75 4% d9. Kronenrente 255.—.— 30% ſless, Anleihe 61.75 606.104% Wien. Invest.-Anl.—.—* 4% Frankf. Stadtanl. 102.— 102.— 3˙% Nester.-Ungar, 4% Munch, Stadtanl. 94.— 94.25„, Stastsbant, alte 1100.——.— 4% Frankft.. 85 2 22 1 e 208.— 109.75 4% d0. Solaprlorttät 190.——.— „Auslündische.60% Sudöst.Esb.,a.——— Rentenwerte. 2,50% do., neue Prlor.—.——.— 4½% Oesterreloh. 5% do. Obligatlonen 270.——.— Schatzanwels. 700.— 710.—%9% Anat, Ser. 1, 1—.— 293.— 4% do. Goldrente 18.— 17.50%% do., Serle Ill—.— 550.— 4% do. oonv.Rente— 530.— 47½%% AFB, Obl. v. 1908—.——.— Dividenden-Werte. Transp.-Aktien. 12. 13. 1 4150505 12. 1 Sohantungbahn 2 eorgs-Marlenz.—.——.— Alg Lok. u. Strabenb 288.— 38.— germanla—.—— 690.— Ar- Berl. Stragenb.—.— Aderreshelmer glas, 2909.— 3090.— Süad. Eisenbann 380.— 380.—goldsohmldt, Tb... 838.— 840.— Oest. Staatselsenb.——— 18 Oritzner Haschinen 1453.— 1431.— Baltimore and Ohio—.— 1355.—drun 4 Bllfinger.. 688.— 9 25 Prinz-Helnriochbahn..— fannov. Masch. Bgest. 3325.— 3328.— .-Austr. Dampfschb. 506.— 510.—Hannor. Waggenfabr..— 888.— Hamb.-Amerik.Paketf 450.— 444.— Harkort Sraw.... 4009.— 4839.— Hamb.-Südam.'isch. 750.— 780.— Harpener Becgbau. 2169.— 2959.— Hansa Dampfson. 331.— 351.— ilpert Natohlnen. 5809.— 399.— dekeede der, 388.— Sk leaeeberbe e 25.— 28.— Bank-Aktien. lloesoh kisen u. St. 1205.— 1838.— Zarmer Bankverein 224.— 220.— Hohenlohe-Werke 731.— 743.— Berlinerhandels-Ges. 516.— 15.—] Humpoldt Masohinen 579.— 520.— Gomm.- u. Priystbank 288.— 287.— Huttenw, C. W. Kayser 729.— 799.— Darmstädter Bank, 389.— 288.—Kallw. Aschersleben 1979.— 1989.— deutsche Bank.. 505.— 484.—[Kattowitzer Bergbau 1315.— 13285.— Diskonto-Commandit 397.— 390.—Köln-Rottweller. 885.— 889.— Dresdner Bank. 301.— 98.— Jebr. Körting 550.— 35.— Nelninger Hypotnekbk 146.— 151.50 Kostheimer Zellulose 728.— 739.— Altteld. Kreditbank, 253.— 51.—Lahmeyer& 00. 492.— 401.— Hationalhk..Deutsom 393.— 251.—Taurahutte. 2050.— 2105.— Oesterreloh. Kredit. 68.25 60.45 Leopoldshall—.——.— Relchsbank. 213.— 10.— 9— 28.— nke Ormann.„— Industrie-Aktien. Tudwig Loewe& Co. 385.— 370.— Aocumulat.-Fabrlk. 1100.— 1095.— Lothringer Hutte. 870.— 3870.— Adler& Oppenhelim. 1535.— 1420— othr. Fortl. Oement 751.— 1731.— Adlerwerke. 461.— 460.50 Ludenscheld. 6345.— 798.— .-G. Anll. Treptow 695.— 675.—[KHagirus.-G. 490.— 445.— Aligem. Elektr.-Aes. 790.— 750.— Hannesmannröhren 1075.— 1050.— Anglo-Continental. 1610.— 1593.—Obersohl. Slsenb.-BHd. 93415.— Augsb.-Nürnb. Masch. 330.— 300.— do. Elsenindustrle, 652.— 648.— Badische Anllin. 5406.— 805.— do. Kokswerke. 1559.— 1540.— Bergmann Elektr. 570.— 570.—[Orenstein& Koppel 1985.— 1030.— Serſ. Anhalt. Masoh. 586.— 550.—FPhönix Bergbau 1835— 1291.— Berliner Elektr.—.——.— IReisholz Papferfabr..— 829.— Sl.Masch.B. Schwarzk 1037.—.— I Bnein. Braunkohle. 1618.— 1610.— Sing Nürnberg. 535.— 515.25 Rhein. Elektr.. 452.— 400.— Sismarokhütts..—.— Hhn, Hetallw. Vorz.. 430.— 484.50 Bochumer Aufstahl 1240.— 1180.— fhein. Stahlwerke. 1055.— 1051.— Gebr. Böhler& Co.,—.— 2375.—fRiebeck Montan 1655.— 1640.— Braunk. u. Brikettind. 1030.— 1020.—] Hombaoher Hütten. 858.— 550.— Bremer Vulkan. 1670.— 1695.—Fosſtzer Braunkohlen 1000.— 390.— Brown, Boverl& Co.—.——.— fositzer Zueker, 9340.— 5921.— Buderus Elsenw.. 679.— 662.50 Hütgerswerko 709.— 675.— Chemisohe Arlesheim 830.— 820.—Sachsenwerk.. 320.— 500.— Cbem. Heyden 706.— 701.—[Sächs. Gubst. Döhlen 1000.— 975.— Chemlsche Wellor 655.— 651.— dugo Sohnelder. 704.— 696.— Chemisohe Albert. 1599.— 1540.—Sohuokert& Go. 705.— 684.— Conoordla Bergbau—.——.— Slemens& Halske. 1040.— 1650.— Dalmler Rotoren. 425.— 430.—Stoewer 3— 12— Dessauer das. 590.— 580.—Sudd. Iimoblilen 255.—— Deutsch-Luxemburg. 1100.— 1080.—Telephon Berliner 535.— 510.— .-Uebersee Elektr.—.——.—Tnhale Eisenhütto—.——.— Disch. Elsenh.-Slan. 520.— 520.—Tonwaren Wleslood 530.— 525.— Deutsohe Erdd.. 2625.— 2550.— Türkisohe Tabakregte 8990.— Dtsch. Gasglühlloht,—.——.— nionw. Berlin-Mhm. 525.— 476.— Otsoh. Gußstahlkugel 562.— 562.—Ler. Obem. Elsenhütte 1300.— 1305.— Deutsche Kallwerke 1556.— 1935—[Ver. Dtsoh. NMickelw. 1252.— 1295.— Deutsohe Stolnzeug 30.— 630.—Verein. Fränk.Schuhf. 330.— 510.— D. Waffen u. Munltlon 1973.— 1450.—Ver. Glanzstoffe.. 2400.— 2360.— Dtsch. Wolle 335.— 835.—V. Stw. Zypen& WIu 3950.— 3900.— Dürkoppwerke. 650.— 510.— Logtländ. Masohinen 450.— 512.— Dynamit Trust 710.— 691.—[Wenderer-Werke 1451.— 14581.— Eſberfelder Farben. 735.— 708.— Nesteregeln Alkall- 1375.— 1425.— Elektr. Llont u. Kraft 365.— 360.— Westf. Eisen u. Draht 00.— 988 17— Bk. f. e. Unt.(Zürlon)—.——.— Zellstoff Waldhof. 725.— 50.— ESchweller Bergwerk 660.— 3895.—[Deutsch-Ostafrika. 400.— 390.— Felumühle Fapler, 600.— 610.— fleu-Gulnean.— 540.— Felten& Gullleaumes 516.— 535.— Otavi Mlnen u. Eisenb. 1238.— 1256.— Frledrlohshütte—.——.— do. Genusscheln—.——.— Gaggenau Vorz. 3850.— 805.—[Deutsche Petroleum 2137.— 2175.— gasmotoren Deutz 755.— 65.— Pomona 000.—- 1100.- gelsenklroher Bergw. 1180.— 1141.— Heidburg.„„41275.— 1275.— delsenkiroh. Aubstah! 800.— 820.—[Senzn 510.— 515.— Deuisenmarkt Frankfurter Notenmarkt vom 13. Jull 1922. geld Brlef Geld Briet Amerikanlsohe Noten 437.50 438.50 Oest.-Ungar., alte.—.——.— Beiglsche. 3321.50 3328.50—.——.— Dänisohbes—.——.—Rumänischbas 226.50 229.50 225 3880⁰ e 8270.— ranzösische 25.5. chwelzer 11 270.—.— Holländisohe 16685.— 16745—[Schwedische—.— 2 ttallenlsoge—.——.— Tschecho-Slovak. 888.50 891.50 Oesterreloh abgest..80.—[Ungarlsche. 34.— 34.10 Tendenz: matt. 8 Frankfurter Devisen. Frankfurt, 13. Juli.(Drahtb.) Devisen unterlagen im Frühverkehr wieder größeren Schwankungen. Im Verlaufe trat eine Befestigung ein, die unter dem Einfluß von Rück⸗ käulen weitere Fortschritte machte. Die Nolierungen stellten —ñ ̃——— -Anzeiger „„FFF sich: London 1850(amtlich 1920). Paris 3400(3560), Brüssel 3200(3325), Newyork 415(43650), Holland 16 050(16 63775), Schweiz 7925(8270), Italien 1900(1980). Nach der außerordentlich großen Inanspruchnahme der Reichsbank zum Halbjahrsschluß ist die in ähnlichen Fällen sonst übliche erhebliche Entlastung der Kapitalanlage der Bank diesmal, wie der Ausweis vom 7. d. M. ergibt, aus- geblieben. Die gesamte Kapitalanlage ging, nur geringfügig, nämlich um 880,3 Mill.„ auf 190 363,7 Mill. zurück, die bankmäßige Deckung allein ermäßbigte sich um 927,9 Mill. auf 189 949,6 Mill. 4. Die Verminde- rung ist ausschließlich auf eine Abnahme der Schatzanwei- sungsbestände der Bank— um 1 123 Mill.„— zurückzu- führen, während die übrigen Anlagekonten— der Wechsel- bestand, das Lombard- und Effektenkonto— neue Zugänge aufweisen. Hauptsächlich im Zusammenhang mit weiteren starken Zahlungsmittelabflüssen sind die Bestände der Bank an fremden Geldern beträchtlich Zzurückgegangen, und zwar um 5 642,7 Mill.& auf 31 531 Mill.. f Die Neuausgabe von Banknoten und Darlehenskassen- scheinen belief sich in der Berichtswoche insgesamt auf 3 987,9 Mill. 4 gegenüber 11,2 Mill. ½ bezw. 439,7 Mill. in der Vergleichszeit der Jahre 1920 und 1921. Der Bank- notenumlauf stieg um 3 524,9 Mill. auf 172 736,7 Mill. 14, der Umlauf an Darlehenskassenscheinen um 463 Mill. auf 10 836,6 Mill.. Die Darlehensbestände der Darlehenskassen haben sich weiter um 138,3 Mill.„4 auf 25 221,1 Mill. 4 erhöht. Wenn auch die Darlehenskassen einen dieser Zunahme ent- sprechenden Betrag an Darlehenskassenscheinen an die Reichsbank abführten, so zeigen doch die Bestände der Bank Verkehr eine Verminderung auf 14 264,4 Mill.. sichtsrat schlägt der am 28. Juli stattfindenden General- versammlung 25%(i. V. 12%) Dividende und die Erhöhung des Aktienkapitals vor. Waren und Härkte. Mannheimer Produktenbörse. m. Mannheim, 13. Juli. Der starke Sturz der auslän- dischen Zahlungsmittel brachte an der Produktenbörse eine recht matte Stimmung und die Käufer Waren in ihren Ope- rationen sehr vorsichtig. Es ist dies nicht verwunderlich, zumal die Bewegung auf den Devisenmärkten recht unsicher ist. Der Dollarkurs, der heute vormittag auf 400 stand, er- reichte im Verlaufe des vormittags mit 432%½ seinen Höhe⸗ punkt, gab aber gegen mittag wieder Lach und notierte um 12 Uhr 420. Die Notiz für Gulden war um 12 Uhr 16 150 G⸗ 3500 B. Die Preise, die am Produktenmarkt genannt Wur, den, lauteten gegen mittag: Weizen 2300 und Roggen 1875 die 100 kg bahnfrei Mannheim. Wesentlich besser konnten sich die Preise für Gerste behaupten, da hierin nur gant kleine Angebote vorliegen; für Sommergerste verlangte man 2350 und für Futtergerste 2100„ bahnfrei Mannheim. Hafer lag schwächer und wurde mit 2000% genannt. Einen starken Preisrückgang erlitt selbstredend Mais; Währen dieser Artikel am Montag noch mit 2050%/ genannt wurde, hörte man heute Preise von 1750—1775 pro 100 kg bahn⸗ fkrei Mannheim. Futterartikel lagen ruhig bei etwas er⸗ mäßigten Forderungen, die aber nicht so umfangreich herab- gesetzt waren wie bei Getreide. Mehl hatte ruhigen Markt; die Münlen haben ihre Forderungen um 100 4 herabgeset- und verlangen heute 3425 f, Während die zweite Hand Markte War. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 13. Juli. Drahtb.) Im Einklang mit den starken Schwankungen und vor allem den rückgängigen Notizen 721 Devisenmarkt selzten auch die Preise am Produktenmar f ihre Abwärtsbewegung fort. Das Angebot ist zwar ni sonderlich umfangreich, die Lage wird aber dadurch àm besten gekennzeichnet, daß Weizen und mehr noch Roggen in Konsignation nach Berlin rollt. Von Gerste und Ha wird namentlich Lokoware billiger angeboten, währ 00 Wiederum aus zweiter Hand billiger als von den Importeure, zu erhalten gewesen. Für die übrigen Artikel war der Prel gleichfalls nach unten gerichtet. N ——— General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Veraatwortlich für Politik: J. Maderno: für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: Alfred für Anzeigen: Karl Hü e eee 12. Juli 13. Juli 8 8 geils“ Brlef geld Ztciet Hollandg 127482.50 17517.50 16620.80 186844.20 Belglen 878.36 3516.10 3331.55 3328.40 Londoeoen 010.40 29014.80 1218.— 1922.— Paris 3881·˙39 5128 3586.40 5272.8 Schwelrn* 8703.70 8721.30 8588•88 2728.30 Spanlen* 7082.90 7937.40 6788.20 6728.80 Itallfen„ 30.409 2934.80 1278.— 1282.— Dänemarek 3849.39 35389•20 7189.80 3409.4 Norwegenn 72½7397˙88 167.80 7182.20 Sohweden 11513.40 11536.40 11114.01 11114.24 Helsingfors—.——— New-Vork 447.— 448.— 437.25 437.25 Wen, altes—— 22— .-Oesterr. abg.. 0 2 2832 452 3 Budapet 0.. F::J 103880 105740 384— 8. Berliner Devisen. 12. Juli 13. Juſt deld rflet deld] Brlet Hollaneae 12128.59 12221.50 18522.30 11579•70 Brüsse!* 3750.58 3438˙89 3428.70 70388 Chrlstlanaa 932 3 98.75 7499.25 7018.20 933.80 Kopenhagen* 8885 9887.— 9313.30 92338.70 Stockholm„1448 175 14833.3 44385.85 1746 Helsingfors 58.78 99.25 888.90 51.10 Italien„2922˙45 293 1 1285.— 1290.— Londoeon„11972.80 1982.5 1935.05 1239.95 New-Vork-4 448.05 439.45 440.55 Farils„23649.49 3649.89 755-48 8 24.58 Sohwelzgzgzgz 321.30 8619•25 439.40 59.50 Spanlen. 921.30 6938.70 6826.45 684.55 Oesterr.-Ungar——.——.— Wien abg.. 1˙88.2•85.52 Frag.„„„ 1023.79 1028.30 868.90 874.10 Budapee 34.9 35.05 33.95 34.0 Reichsbankausweis vom 7. Juli. vermögen(in 1000 Hart) 9 Jopes dle gogen die orwooche Vorwoche Metallbestand. 1024478 874 Roten ander. Banken 5452 1195 darunter Gold. 1004859 1000 Weohsel u. Scheoks 4946 793— 195034 u. zwar Goldkassen- dlsk. Schatzanw. 195002274— 1122873 destände 954827 FP- 1000 Lombarddarlehen. 81257[. 32153 Golddepot(unbelast.) Wertpaplerbestand. 222899 15335⁵ b. d. 23*— 50032(unver.) Sonsiig. Vermögen 2490987— 1118160 Relohs- u. Darlebens- —2„14281 871— 323 2½ Verbindilehkelten. drundkapltal.... 1800090 cunver.) J Relohs-u. Staatstzth. 6802 19—. 3323 745 Rücklagen. 127204(unver.)[Prlvatguthaben. 24728816— 2319080 Notenumlauf., 172 736 688 3521 894 J Sonst. Verbindllohk. 3591 541— 201 802 an solchen Scheinen infolge der erwähnten Ahgabe in den Plälzische Mühlenwerke.-G. in Mannheim. Der Auf- 16 300., London 1840., 1865 B. und Frankreich 3460 G6. Ware auf Abladung in Hafer ziemlich knapp ist. Mais 151 3000% die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen am Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimf 4 Alfe Miebece 5 für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelde des —ͥ0“ ein geordnetes Hausweſen und Mannheimer Frauen- Jeifung. Nr. 14. mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerskag, den 13. Juſi 1922. Mannheimer Frauen⸗Zeitung Internationale Frauentagung im haag. Von Elſe Frobenius. Wir bringen im Folgenden einen kurzen Bericht von der Tagung des Fradenweltbundes im Haag, den uns eine der Vertreterinnen des Bundes Deutſcher Frauenvereine zur Verfügung ſtellt. Wir ſehen dabei davon ab, zu der Frage der Teilnahme der deutſchen Frauen oder zu den Verhandlungen ſelbſt Stellung zu nehmen. Faſt ein Jahrzehnt iſt vergangen, ſeitdem deutſche Frauen ſich zuletzt an den Zuſammenkünften des Internationalen Frauenwelt⸗ bundes beteiligten. Vor zwei Jahren in Chriſtiania fand man die Zeit noch nicht reif dazu. In dieſem Jahre lagen ſo warmherzige Einladungen aus dem Haag vor, daß der Bund Deutſcher Frauen⸗ dereine beſchloß, für den Vorſtand und alle ſtändigen Ausſchüſſe, Vertreterinnen zu entſenden. So nahm eine Delegation von 11 erſonen an der Tagung teil. Aus einem doppelten Grunde hatte man in Holland das Er⸗ ſcheinen der Deutſchen gewünſcht. Erſtens ſind weite Kreiſe dort ſehr deutſchfreundlich geſinnt Zweitens aber mochte man die Staaten nicht miſſen, die durch die Umwälzungen der letzten Jahre das Frauenſtimmrecht erreicht haben und Geſetzentwürfe eingebracht haben, die aufs a mit den Idealen der internationalen Frauen⸗ bewegung verknüpft ſind. „So wurden in den öffentlichen Verſammlungen die deutſchen Rednerinnen mit warmem Beifall empfangen. Mit einem gewiſſen Stolz berichteten ſie von ihrer Mitarbeit im Parlament, bei den Ge⸗ ſetzen für Jugendwohlfahrt, Wöchnerinnenſchutz. Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten, Zulaſſung der Juriſtinnen und anderen FJragen, die zwar Frauenfragen im engeren Sinne, im weiteren Sinne jedoch Menſchheitsfragen ſind. Die Verhandlungen zeigten, daß die Gebiete, auf denen die internationale Frauenarbeit einſetzen kann, die gleichen ſind, auf denen in der Heimat ein überparteiliches Zuſammenwirken der Frauen möglich iſt. Somit brachten die Verſammlungen, in denen Rednerinnen aller Länder in deutſcher, franzöſiſcher und engliſcher Sprache über„den Anteil der Frauen an der Arbeit zur Be⸗ kämpfung veneriſcher Krankheiten“,„Erlangung des Frauenſtimm⸗ rechts“ und„die Friedensbeſtrebungen der Frauen“ ſprachen, eine Vertiefung in jene Frauenaufgaben, die allen Ländern gemeinſam ſind, weil ſie eine Erweiterung des Mutterberufes darſtellen. Selbſt⸗ verſtändlich müſſen ſie von jeder Nation als Dienſt am eigenen Vaterlande ausgeführt werden. Im allgemeinen herrſchte eing harmoniſche, verſöhnliche Stim⸗ mung, für die die Holländerinnen 2 Sen Neeen indem ſie Gaſtgeberinnen von vollendeter Liebenswürdigkeit waren. Die Deutſchen waren in Privathäuſern untergebracht und hatten Gelegen⸗ Iu, manchen Familien freundſchaftlich nahe zu treten. Die Baronin Linden veranſtaltete für ſie einen Empfang im Heim für deutſche Jerkenkinder im Haag. Es wird von der Niederländiſchen Zentrale 5 deutſche Ferienkinder erhalten, die ſtändig 3000 deutſche Kinder unterbringt(in den Ferien ſogar 5000) und die Kinder deutſche erdorf. an 60 Zweigſtellen verteilt. Einmal war die Stadtner elegation vom deutſchen Geſandten, Frhrn. Lucius von und die Jun Frähſtü eingekaden ie Micglieder des Borſtandes wurden der Nünlen vorgeſtelt. Coerbende des Srenenne gee de ellt. a än⸗ an den Aenſerengen de W m letzten Tage legte Mme. C onnisre⸗ ix⸗Genf ihr Amt als Borſitzende des J. W. E. nieder 1 2 Lady—— 8 borſizende übernahm die Führung für die nächſten 3 Jahre. Die zächſte Konferenz ſoll 1924 in Dänemark ſtattfinden, die nächſte Hauptverſammlung 1925 in Amerika. Kultur des Alltags. Ein Mahnwork an unſere Hausfrauen. Von Alfred Maderno. Der ſorgenden Mutter und arbeitſamen Frau allein gebührt unſere Ehrfurcht. In ihr ſollen wir aber auch verehren können, was wir mit dem fremden Wort Dame umſchreiben. Dieſes Wort ſei hier in dem Sinne gebraucht, den wir dem Worte Salon unterlegen, für das uns ein gleichwertiger deutſcher Ausdruck leider auch nicht zur Verfügung ſteht. Mit dem Wort Salon verbinden wir den Begriff angeborener Vornehmheit und Bildung. Nicht luxuriöſe Möbel und echte Teppiche, nicht die Juwelen ſeiner Beſucher geben hier den Aus⸗ ſchlag, ſondern die Herzens⸗ und Körperkultur der Hausfrau in ihrer möglichſten und ſelbſtverſtändlichen Vollkommenheit. Daraus dürfte ohne weiteres hervorgehen, daß die Begriffe Dame und Salon mit⸗ nahe verwandt ſind, daß ſie eigentlich ein und dasſelbe be⸗ euten. Eine äußerliche Trennung tritt unter dem Zwange beengender Verhältniſſe ein. So hat die Wohnungsnok in vielen Fällen den Sa⸗ lon ausgeräumt und in ein nützlicheres Zimmer, ſagen wir in ein Schlafzimmer, verwandelt. Beſuche werden nun im Wohnzimmer empfangen, und auch darunter kann man ſich mancherlei oder aber recht wenig vorſtellen. Indes, wichtiger als der Eingriff der Zeit in ie Wohnungsverhältniſſe iſt die Bedrohung der Hausfrau durch die gußerordentliche Steigerung der Hausfrauen⸗ und Mutterpflichten. In manchem Haushalt mußte infolge der hohen Löhne— ſo gerecht⸗ ertigt dieſe an ſich auch ſein mögen— das Dienſtperſonal ein⸗ geſchränkt oder gänzlich abgeſchafft werden. In ebenſo vielen Fällen —— ders der dunen 15 die den eitnngen der Hausangeſtell⸗ ten. er organiſierten ärten“ ihre Arbeit lieber—— FFFNNNV Dieſer Entſchluß muß nun reiflich überlegt werden. Vor allem .. ihn ſolche Frauen nicht über Nacht ſaſen, die bisher nicht erall helfend zugreifen mußten. Es kommt im Rahmen unſerer etrachtung allerdings ganz darauf an, ob und welche Anſprüche die er geiſtig und äſthetiſch an ſich ſtellt. Wir wollen ein geſundes dieſer Anſprüche jedoch zur Vorausſetzung machen eeeee weit die Frau imſtande iſt, es zu erfüllen. Das bei 155 5 manche Hausfrau neu herantretenden Zwange, — Hausar eit und Kinderpflege allein oder nur mit beſcheide⸗ — nterſtützung zu erledigen, iſt eine richtige Zeiteintei⸗ aang. Bildete dieſe ſchon zu 7N die Vorausſetzung für * 72* mi e 75 Hoanende Bedeutung für die Kultur e e 85 dag nach Ruhe, Zerſtreuung, nach geiſtiger und künſtleriſcher an umſchreiben wollen. Die Frau, die in der Hauptſache allein muß, darf ſich vor allem nicht zumuten, mehrere Arbeiten —— 8—— nachn cht gleichzeitig zu verrichten. beit ichtnisſchwäche wären die nä be en e 3— 8. 2 2 2 n i j i g ege de en e e dee 0 8 ilienlebe ündli btö wuſem Augenblick an ändert ſich das Geſicht und de ienmitgliedes. Der Mann wird wortk 5 F n —— Wurtkarg und reizbar, ungeduldig — a8 iaus der dofſe PEets, Herrenstoffe, Kostümsto Deeeee eeeeee eeeeee ist einzig in seiner Art. Hier finden Sie zu günstigen Preisen, große Kleiderseiden, Voile, Co- ffe, Zephyrs, Weißwaren. gegen die Kinder, abweiſend gegen die eigene Frau. Die Kinder be⸗ ginnen ihren Anzug und die Körperpflege zu vernachläſſigen, ent⸗ wiſchen, wo ſie nur können, auf die Straße, vernachläſſigen ihre Schulaufgaben, und die berüchtigte Machtloſigkeit der Mutter hat ein⸗ geſetzt, die das Anſehen der Frau im Bekanntenkreiſe ſchwer ſchädigt. Die Frau fühlt das, ohne jedoch die Urſache erkennen zu können. Sie verliert das Bedürfnis nach geſelligem Verkehr; damit fällt die Not⸗ wendigkeit fort, auf den Gebieten der allgemeinen Bildung bewandert zu bleiben. Die Folge davon iſt die Geringſchätzung der Ideale des Lebens. Wer ſich in der Welt umgeſehen hat, der wird in dieſer Schilde⸗ rung die Farben nicht zu grell aufgetragen finden. Ihm wird manche abgearbeitete Frau begegnet ſein, die in ihren Mädchenjahren nur für die ſchönen Künſte geſchwärmt hat. An dieſer„Enttäuſchung“ iſt nicht das Leben, nicht die Ehe ſchuld, auf die nun alle Unzufriedenheit abgeladen wird. Daran ſind die Mütter ſchuld, deren Töchter in der Haft eines ſchlecht geleiteten Haushalts aufwuchſen und die ſich letzten Endes auch einbilden, der Inbegriff des Lebens beſtehe in atemloſem Schaffen von früh bis ſpät. Der falſche Weg, den ſo viele Frauen gewandert ſind und noch gehen, iſt nun geſchildert. Der richtige be⸗ darf jetzt der Beſchreibung nicht mehr. Die Pflichten unſerer Frauen ſind ſchwer, ihre Aufgaben groß; die Frau allein aber hat es in ihrer Hand, daß ſie auch ſchön ſeien. Das erreichk ſie, wenn ſie den Mittel⸗ punkt des Hausweſens bildek und ſich krotz der Arbeit, die ſie allein verrichten muß, nicht vernachläſſigt. Sie erreicht es, wenn ſie Licht und Freude um ſich verbreitet und das Schöne im Leben ſelbſt ver⸗ 17 3 im Weſen der Kinder nicht ver i darf eines Zuges im Weſe 5 1415 l ſich ſeiner Mutter freuen und ſtolz auf ſie ſein. Es liebt und achtet die Mutter um der Eigenſchaften willen, die ihm ſelbſt vielleicht Mühe und Verdruß bereiten: Ordnungsſinn, Neinlich⸗ keitsbedürfnis. Es will in der Mutter die Vollkommenheit ſehen. Aehnlich iſt es beim Manne, der nur zu gern vor einer ſchönen, guten Frau, die er verehren muß, zum Kinde wird. Um ſo leichter aber iſt er in dieſem Gefühl verletzt. Es wird ihn unſagbar ernüchtern, wenn ſich die Frau in dem Kleid, in dem ſie den ganzen Vormittag gearbei⸗ tet hat, zu ihm an den Tiſch ſetzt. So weit darf es auch in einem mädchenloſen Haushalt nicht kommen, daß die Frau nicht noch vor Tiſch fünf Minuten Zeit findet, ſich für die Mahlzeiten etwas herzu⸗ richten. Die gute Erziehung am Manne iſt entweder extrem Jeſt an ſein Weſen gebunden oder ſie iſt nur Anſtrich, der Reſt der Eitelkeit aus der Brautzeit. In dieſem Falle bedarf es nur eines leiſen An⸗ ſtoßes, und der Mann ſetzt ſich hemdsärmlig, ohne Kragen und wo⸗ möglich auch noch mit geöffneter Weſte zu den Mahlzeiten nieder. Dieſe Unſitte, die ſogar in gut bürgerlichen Kreiſen weit verbreitet iſt, hat die Frau allein zu verantworten. Wir wollen die Beiſpiele nicht weiter vermehren. Soviel iſt ge⸗ wiß: Armut führt leicht zur Vernachläſſigung guter Sitten, und wir Deutſche ſind in bittere Armut geſtürzt worden. Wem es aber ſe ge⸗ lang Armut durch den Reichtum an Lebenskultur zu lindern, der hat zur Auelle inneren Friedens hingefunden. leber blenkung und Unaufmerke⸗ ſamkeit. Von Karl Kopp. 75 Jedes Schulkind, und das jüngere insbeſondere, wird im Unter⸗ richt gar 105 abgelenkt. Es wird zunächſt vielleicht eine Weile ziemlich unruhig ſein. Seine Augen werden wie hilfeſuchend hin⸗ und herwandern, um ſich des Neuen, des von ihm ſehr wohl als ſtrafbar empfundenen, zu erwehren. Es wird ſich eine Zeitlang noch äußerlich geradezu dagegen aufbäumen, obwohl es aus ſeiner inneren Welt heraus zur Tätigkeit angeſpornt wird. Vielfach allerdings wird es gänzlich ruhig, wie gedanken⸗ abwefend, daſitzen. plötzlichen Anruf hin wird es erſchrocken emporfahren, wird meiſtens das vom Lehrer Zuletztgeſprochene überhaupt nicht wiſſen, weil es für ſein Ohr einen leeren Schall be⸗ deutete. 8 Es dürfte allerdings genau ſo wie die andern Kinder von vornherein ſeine Aufmerkſamkeit beſeſſen haben, allerdings nur bis zu einem gewiſſen Punkte hin, meinetwegen einem Kreuzwege, wo ſodann der richtige Weg verlaſſen wurde und ein neuer einge⸗ ſchlagen ward. Und eben das Abirren auf dieſen neuen Weg wäre nunmehr das, was landläufig als„Unaufmerkſamkeit“ bezeichnet wird. Der kritiſche Punkt an der Wegkreuzung kann nun ein Wort. ſein, das eine neue Vorſtellung hervorruft, oder eine Exinnerung, die blitzartig auftaucht, oder ein Klang, der an irgend etwas fern⸗ liegendes Gehörte zurückerinnert, o. a. m. In Wirklichkeit aber wird das Kind an jenem fraglichen Punkte, in jenem kritiſchen Momente, nirgends anders hingeleitet werden als in ſeine ureigene Gefühls⸗ und Denkwelt hinein, worin nun ſeine Vorſtellungskraft tätig, und zwar individuell tätig ſein wird, und wo ſie mit Hilfe der dem Kinde verliehenen Phantaſie jene rieſen⸗ oder zwergen⸗ haften Vorſtellungsgebilde ſchafft, die ſein Intereſſe ſtärker zu bannen vermögen als der ſoeben ſtattfindende Unterricht, wo alſo die inneren Stimmen, die Stimmen der inneren Welt, die Außen⸗ und Umweltsſtimmen, alſo auch die des unterrichtenden Lehrers, überſchleiern. Und darum eben wird das Kind wie verträumt daſitzen und wird dem fernen wohligen Klange der inneren überlauten Stimmen mit ganzer Seele und ganzer inneren Aufmerkſamkeit lauſchen. Nur ein lauter Anruf des Lehrenden wird es ſeinem inneren Lauſchen entreißen und der Wirklichkeit, nämlich dem Unterricht, wieder zurückgeben. Warum geiſtig ſchwache Kinder ſo häufig auf einen Punkt hinſtarren Dieſer Punkt dürfte das Sammel⸗ becken des ſchwachen Gedankenſtromes darſtellen. An dieſem Punkte dürfte die Vorſtellungsſchwelle feſten Fuß faſſen, von wo aus ſie ſich erſt recht kräftig in das noch Werdende ergehen kann. Dieſer Punkt wäre gewiſſermaßen ein Hakenpunkt, ähnlich einem ſolchen, den die Spinne zum Anlegen ihres Netzes bedarf. Eben dadurch, daß das Kind auf jenen Punkt hinſtarrt, wird es zum Denken be⸗ fähigt, d. h. zum Konzentrieren ſeiner Aufmerkſamkeit inſtande ge⸗ ſetzt werden. Ein ſtändiges Umherirren der Augen würde wohl niemals eine Konzentrierung der Aufmerkſamkeit begünſtigen helfen. Wenn wir uns nun fragen, wodurch die Aufmerkſamkeit des Kindes vorzugsweiſe gefeſſelt oder erregt werden kann, ſo werden wir antworten müſſen: 1. Durch große Dinge, die geſehen werden können; durch Gegenſtände des Alltags insbeſondere. Denn durch das Große wird die geiſtige Tätigkeit des Kindes viel leichter rege gehalten werden können als durch kleine oder abſtrakte Dinge. 2. Durch lebende Dinge, weil Lebendiges vom Kinde, das N ein lebendiges Geſchöpf iſt, ſchon frühzeitig verſtanden werden 3. Durch kontraſtierende Dinge, durch Groß und Klein etwa: denn das Große pflegt in des Kindes Welt noch größer zu werden, indes ins Unermeßliche anzuſchwellen, weil das Kind die Ueberſiet — 5 doch gar 95 leicht eere wird, weil die Phantaſie die!? Zahl zu einem äußerſt dehnbaren Spielzeuge macht. Das Kleine hingegen, das numeriſch Geringe, wird überhaupt nicht, oder doch nur ſelten, über den geiſtigen Geſichtekreie des Kindes hinauswachſen; denn das Kind wird den Ueberblick darüber ſich bewahren können. Wo alſo das Kleine und das Große miteinander verglichen wird, da wird das Größere ſtets noch weiterwachſen, das Intereſſe des Kindes alſo dieſem ſich zuwenden. Das Kleine aber wird unſcheinbar bleiben; ja es wird nach und nach ſogar geringer und ſomit intereſſelos werden. Das Geheimnisvolle und die Aufmerkſamkeit ſollen uns zum Schluſſe kurz beſchäftigen. Ein ferner, hochaufragender Berg, an den ſich irgend eine Sage knüpft, ein Schloß, eine Burg, von denen der Volksmund geheimnis⸗ volle Geſchichten erzählt, ein Kirchturm, ein Dom, von denen dle Geſchichte allerhand Merkwürdiges zu berichten weiß, das ſind alles Dinge, welche die Aufmerkſamkeit der Kinder mit ſpontaner Wucht zu feſſeln vermögen. Und ebenſo wie Geſehenes, ſo vermag auch gelegentlich Ge⸗ hörtes die Aufmerkſamkeit des Kindes wie überhaupt eines jeden Menſchen in Bann zu ſchlagen. Zu welch freudigem Aufhorchen vermag doch nur etwa ein fernes Glockenläuten, eine ferne Muſik, uns zu veranlaſſen! Und mit welch geſpannter Aufmerkſamkeit horchen wir auf, wenn wir irgend jemand ungeduldig erwarten! Man ſchicke Kinder einmal auf den Speicher hinauf oder in irgend eine Rumpelkammer und laſſe ſie daſelbſt nach Herzensluſt ſchalten und walten. Wie werden doch die vielen Dinge dortſelbſt eine ganz neue Welt für ſie bilden! Sie werden dort bauen und aufrichten, werden abreißen und wieder aufbauen. Sie werden völlig allein aus ihrem Innern heraus geſtalten und werden ſo im wahrſten Sinne des Wortes zu Erſchaffern, zu Schöpfern werden. All dasjenige, was das Kind beſonders aufmerkſam beobachtet afte betrachtet, bleibt in Form tiefer Eindrücke in ſeiner Seele aften. Vieles Beobachten verſchafft dem Kinde große Gewandtheit im raſchen Beſchauen. Kinder der Stadt beſitzen darum im allgemeinen eine raſchere Beobachtungsgabe als Kinder vom Lande; denn erſteren bietet ſich die Gelegenheit, Neues und Vieles zu ſehen, viel häufiger dar als den letzteren. Doch auch unter Kindern ein⸗ und derſelben Bepölkerungsgruppe werden jeweils verſchiedene Be⸗ obachtungsgrade zutage treten, und desgleichen auch unter den Kin⸗ dern aus einer und derſelben Klaſſe. So wird das eine ſpielend neue Eindrücke aufnehmen, das andere nur mit großer Schwerfälligkeit. Das eine wird mit einem Blick das„Geſamtbild“ erfaſſen; das andere wird erſt„Mund und aufſperren“, wird all das vergeſſen, was rings umher ge⸗ ieht. Doch ſtöre man ein ſolches Kind womöglich nicht. Laß es hin⸗ ſehen, laß ſeinen Geiſt arbeiten; denn der iſt jetzt vollauf mit dieſem Neuen beſchäftigt: des Kindes Aufmerkſamkeit iſt kon⸗ dentriert. Einiges über Handſchuhe. Wie ſich die„hutloſe“ Mode, teils aus hugieniſchen, ieils aus pekuntären Gründen, vielfach durchgeſetzt hat, und es muß hier offen bekannt werden, zum ungemeinen Wohlbehagen ihrer Jün⸗ gerinnen, ſo verſucht ſich auch die„handſchuhloſe“ Mode mehr und mehr einzubürgern. Selbſtverſtändlich kann dieſe Mode nur wäh⸗ rend der warmen Jahreszeit aufgenommen werden, da Kälte, Näſſe und rauhe Winde dem bloßen Kopf wie den bloßen Händen der en dn en 0 zufügen würden. Auch zu Be⸗ en, wie eleganter Toilette gehören noch i ein ſeiner Hut. 8 eeeeee Aus der langen Geſchichte der Handſchuhe ſeien hier nur eini Punkte erwähnt. Im Mittelalter bereits ſie ſchon 10 eN wurden aus Schaf⸗ und Rehleder ſowie Pelzen hergeſtellt und be⸗ deckten für gewöhnlich das Handgelenk; auf Reiſen und der Jagd dagegen waren ſie länger. Neben den feinen Pelzhandſchuhen der franzöſiſchen Damen ſind die ſeidenen mit Perlen und goldenen Zieraten beſetzten Handſchuhe der Dogen von Venedig berühmt, die ſie u. a. bei ihrem Amtsantritt trugen, wenn ſie zum Zeichen der Herrſchaft über das Meer von ihrem Prunkſchiffe„Bueintoro“(Bu⸗ zentaur) aus die ſymboliſche Vermählungsfeier mit dem Meere be⸗ gingen. Kleine Kunſtwerke aus Leder, mit Waſſerfarben bemalt, die Miniaturſzenen aus der Natur oder wundervoll ausgeführte Minia⸗ turgemälde darſtellten, waren Mode. Auch zum vollen deutſchen Kaiſerornate gehörten rote Seidenhandſchuhe, die mit Perlenſtickerei, Goldblechen und goldenen Zieraten geſchmückt waren. Diejenigen der Biſchöfe beſtanden aus gehäkeltem, mit Goldfäden durchzogenem Seidengewebe. die der niederen Geiſtlichkeit aus ſchwarzem Leder. Parfümierte Handſchuhe, die ein Enkel von Mute Frangipani(Ita⸗ liener) erfunden hatte und die durch ihren ſcharfen Geruch fein⸗ beſaitete Damen oft ſehr beläſtigten, führte Katharina von Medici 1533 in Frankreich ein. Sie bildeten ein häuftiges Geſchenk von ihr und bezweckten, zumal wenn ſie vorher ſtark vergiftet waren, die ihr läſtigen Menſchen auf dieſe Art zu beſeitigen. Man erzählt, daß auch Johanna von Albret, die Mutter Heinrichs IV. von Frankreich, am 9. Juni 1572 dadurch ihren Tod gefunden haben ſoll. Die Fal⸗ kenbeize, die zu dieſer Zeit in voller Blüte ſtand, erforderte eine beſondere Art Handſchuhe. Aus Bukskin oder Büffelhaut wurde zu dieſem Sport ein langer Handſchuh für die rechte Hand gearbeitet, der den halben Arm noch bedeckte, zum Schutze gegen die Krallen des Falken, wenn er ſich auf der Hand feſtſetzte. Einer uralten Le⸗ gende nach war ein Vogelfalk nur mit einem magiſchen Handſchuh zu fangen, der, ſorgfältigſt bewacht, an einer goldenen Säule hing und dem ſich nur ein Held, der zwei furchtbare Gegner der Chriſten⸗ heit beſiegt hatte, nähern durfte. Im 17. und 18. Jahrhundert, das kurze Aermel als Mode brachte, wurden die Handſchuhe dementſprechend länger, im Gewebe und der Machart immer feiner, geſtickt und mit Spitzen garniert. Die Neuzeit ſchafft Wundergebilde an Schönheit und Eleganz— der Dame, die ſie zu bezahlen vermag. Mutter. Mutter— heiliges Wort in hohen Himmelshallen; Mutter— mildes Wort, das kleine Kinder lallen; Mutter— liebſtes Wort in froh und trüben Tagen; Mutter— ſüßes Wort, nicht aus zu ſagen. Alle Saiten klingen in mir an, ſinge da ein Lied, wer kann. 125 als es in Wirklichkeit iſt. Eine große Zahl etwa, ſo z. B. die Einwohnerziffer einer Stadt, pflegt im Vorſtellungsvermögen des Vorräte techtzeitig eingekaufter Stoffe: VPwwwPPPGGGGPGGGGGPGPTGPGTGPGTGGGGGTGTGTGTGGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTCTGTCTGTCT(TTTTTT—TTT—T— (Aus„Glockenläuten“, einem neuen Gedichtbuch von Heinrich Fil⸗ ſinger, Gernsbach, Verlag F. Fetzer Nachf.). —— Planken D 3, 7 2 Stockwerke. 6. Seite. Nr. 316. Donnerstag, den 13. Juli 1923. Ortsnamen beigeſetzten Zahlen angeben: 5 8 0 glin 25 e05 855 kborf 2 duuebarn 1 KANRLSRIIHE 1023 an die Geschäftsstelle des Blattes. 0886 Frankfurt(.) 7, Hamburg 2, Hannover 1, Köln 2, Konſtanz 1, Leipzig 1, Lörrach 1, 1. Preis 5000.— Mainz 3, Mülheim(Ruhr) 1, München 1, 7 5 N Wendee 155 1, Stuttgart 3, 90 798 Erstklassiger 6880 Wiesbaden 1, Würzburg 1. 3. Preis.— 4 5 Teilnehmer mit mehreren Fernſprechan. 8 2 9 ſchlüſſen müſſen für jede Anmeldung nach eEISRICHTERÆ 7 8 eine beſondre Anſchlußnum⸗ Rrof. Billing 2 2. Anmeldungen, die die zuläſſige Zahl über⸗ 1185 8 1 2 über 35 Jahre, bilanzsicher mit guter ſchreiten, ſind ungültig und werden unter* 0 1. All inbild für mittl B 21 Anrechnung der Streichungsgebühr ohne Be⸗ 50 Einlieſerungsfriſt: 1. Oktober 1922* Aemein ee mittleren Betrieb 5 e 20 Anmeldenden geſtrichen. Nchere Bebiag Füh te Geld eten der Eisenindustrie Nordbadens gesueht. 1 nkungen werden aufgehoben 0 85 here Bebingungen urch! e Seſchaftsſtelle A 5 K. E. 104 de cliah werden, ſobald es das Fortſchreiten des Aus. Weſtendſtraße S1. Dur Deilnahme an dem an die Geschäftsst. baues des Fernleitungsnetzes, der nach Wettbewerb ſind berechtigt badiſche und in ⸗ e„Baben wohnhafte Künſtler und Künſtlertninen. 1 8 90* bei Anruf des Anſchluſſes Nr. 5255 erteilt. ee 2— 5 Mannheim, den 11. Juli 1922.—— 1 82— Telegraphenamt. Amtliche Bekanntmachungen Zur Beſeitigung der Mißſtände, die infolge der Maſſenanmeldungen von Ferngeſprächen herbei⸗ geführt worden ſind, treten hier vom 15. ab fol⸗ gende Einſchränkungen in Kraft. 1. Die Geſprächsanmeldungen nach den unten aufgeführten Orten und darüber hinaus wer⸗ den in der Weiſe beſchränkt, daß für jeden Hauptanſchluß eines Teilnehmers gleichzeitig nicht mehr als 1 Anmeldung lach dieſen Orten vorliegen darf. mehreren Hauptanſchlüſſen darf jedoch die Geſamtzahl der gleichzeitigen Anmeldungen nicht größer ſein, als die nachſtehend den Bei Teilnehmern mit Die Feſtſezüng der Umlage zur Deckung der Laſten der Gebäudeverſicherungsanſtalt für das Jahr 1921 betreffend. Die zur Deckung der Laſten der Gebäudever⸗ ſicherungsanſtalt für das Jahr 1921 in dieſem Jahre zu erhebende Umlage wurde vom bad. Miniſterium des Innern auf 4 4, i. W̃ vier Mark— von 100 Verſicherungsanſchlag fe geſetzt. Mannheim, den 7. Badiſches Bezirksamt— Abteilung V.— 27 Juli 1922. Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter 8 Band XVI, 5 Firma„Continentale Verſicherungs⸗Geſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: e Rudolf Waurich, Mannheim iſt als ſtellvertre⸗ zendes Vorſtandsmitglied beſtellt. Mannheim, den 8. Juli 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. O .⸗Z. 6 139 Zum Handelsregiſter B Band IV,.⸗3Z. 4, Firma„Wilhelmshof Baugeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute 2 eingetragen: 139 Kopf. Jäuſe Kaufmann Karl Oſiander iſt als Geſchäftsfüh⸗ 905 5* rer alsgeſchieden. Proluriſt Friedrich Moll in Pze Na ered Mannheim iſt als Geſchäftsführer beſtellt. Mannheim, den 8. Juli 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XVII,.⸗Z. 34, Firma„Reklameverlag„Monopol“ Aachen⸗ Mann⸗ heim Geſellſchaft mit Mannbeim, Zweigniederlaſſung, Hauptſitz: 3 wurde heute eingetragen: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. hann Gülden in Herborn iſt Liquidator. Mannheim, den 10. Juli 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. beſchränkter Haftung“ Kaufmann Jo⸗ Zum Handelsregiſter B Band II..⸗3Z. 338, Firma„Mannheimer Bank Aktiengeſellſchaft“ in annheim wurde heute eingetragen: Durch den Beſchluß der Generalverſammlung iſt§ 20 des Geſellſchafts⸗ Zuſatz betreffend den Ab⸗ vom 21. Juni 1922 vertrags durch einen Z — von Anſtellungsverträgen mit den Miiglie⸗ n des Vorſtandes ergänzt. Maunheim, den 10. Juli 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. 139 Zum Firma„J. Daut, Dem teilt. Mannheim, den 10. Juli 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Handelsregiſter BE Band XXII,.⸗Z. 12, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung Mannheim wurde heute eingetragen: Jean Bickhardt in Mannheim und dem Karl Siebel in Mannheim iſt Geſamtprokura 180 Jum Handelsregiſter B Band VIII,., 5 & Cie. Aktiengeſellſchaft“ in Firma„H. Schlinck Mannheim als ſprechend Bezug genommen Zweigniederlaſſung mit Hauptſitze in Hamburg wurde heute eingetragen: Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom „17. Juni 1922 iſt der Geſellſchaftsvertrag ent⸗ der Niederſchrift, auf die wird, ſitzende des Aufſichtsrates beſtellt die Vorſtands⸗ mitglieder und beſtimmt deren Zahl. kannheim, den 10. Juli 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. dem geändert. Der Vor⸗ 139 Arpeitsvergobung. Zu unseren Neubauten sind zu ver- geben: Siedlung Untere Mühlau, an der Waldhof- straße und Käfertal, Steinhauer-, Zimmer-, Dachdecker und Spenglerarbeiten. Feudenheim und Nheinau: Maurer-, Eisenbeton-, Steinhauer., Zimmer-, Dachdecker- und Spenglerarbeiten. Neckarau: Maurer-, Steinhauer-, Zimmer-, Dachdecker und Spenglerarbeiten. Die Pläne können bei unserem bau- leitenden Architekten Ferd. Mündel, Q 6, 11 eingesehen und die Unterlagen gegen Er. stattung der Selbstkosten entgegengenommen werden. Eröffnung der verschlossen eingereichten Angebote am Montag, den 17. Juli 1922, vormittags 10 Uhr, in unserem Geschãäfts· lokal. bemeinnutrige Egenbeimbaugenossenschalt des deichsbundes der Kriegsbeschädigten, Ariegsteil- kahmer und Hinterbliebenen 8. C. M. b. I. Manabeim. * ** GROSSEN DEUTSCEHEN- KUNSTAUSSTELLUNC: 1* 300 Mk. zahle da“ Eſſen, Keine Wonze mebr! Einmal. Anm *„** f*** τ τ IVIIBE für ein PLARKRAT der braun, 8⸗ Zubehör und zu verkaufen. mann, Böckſtraße 12. An e FREIE UND ANGEWANDTE KUNS= Zwei mittelschwere Kassepferde und 10jährig, Wallach und Stute, unter Gaxantie mit ſämtlichem 6875 2 Pritschenwagen Anzuſehen bei Hokk⸗ 0 Angebote unter K. 1. 110 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. wenn„Kampolda“ nicht in einer Minuie radikal mit(Brut) bei Menſch und Tier vertilgt. Zu beziehen d. d. Un⸗ Ngezieſer⸗Vertilg.⸗Anſt.„Kampol⸗ unnenſtr.77. Alleinverk. a. Drog.z vergeb. en d. 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