* R nit ens las 2 N 18 e e * Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik zuladen. dabngepreiſe: In Manndeim und umgebung monatlich ins Haus gebracht Mark 80.—. durch dle poſt dezogen nu 170. Mark 150.—. Eingelnummer fuk. 1. s0. poſtſcheckkonte .1789⁰ Rarisruhe in Saden und Nr. 2017 Ludwigshafen am 15 ein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchüſts ⸗nebenſtelle Munurvercnadt. Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher 0 immer 7930, 7031, 7032, 7043, 7048, 705. Celegramm⸗Adreſſe: BVeneralanzeiger Maunhelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Die innenpolitiſche Kriſis. Berlin, 15. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Aelteſtenrat hat geſtern, indem er über die Verteilung der Geſchäfte beriet, den Schluß der Tagung auf Dienstag in Ausſicht genommen. Das iſt ja ſozuſagen der dokumentariſche Beweis für unſere Dar⸗ legungen, daß eine Auflöſung als Ausweg aus den gegenwärti⸗ gen innerpolitiſchen Spannungen nicht mehr in Frage kommt. Es wird alſo wohl dabei bleiben, daß der Kanzler, ähnlich wie er es ja ſchon bei der Ernennung Dr. Rathenaus zum auswärtigen Miniſter getan hat, aus eigener Hand die Umbildung des Ka⸗ binetts vornimmt. Die Entſcheidung erwartet man nach der Rückkehr des Reichspräfidenten, alſo für Samstag oder Sonntag. Was darüber hinausgeht, ſind Kombinatio⸗ nen. Immerhin wird ſoviel wohl richtig ſei g ſein, daß der Kanzler ſich mit der Abſicht trägt, neben einem Unabhängigen, der nicht — Parlament angehört, einen Mann, der der Deutſchen olkspartei naheſteht, zur Mitarbeit in ſein Miniſterium ein⸗ Als Anwärter für das auswärtige Reſſort wurde in Ge⸗ ſprächen heute abend auch der frühere Miniſter v. Raumer ge⸗ nannt. Herr v. Raumer ſelber erklärte, von nichts zu wiſſen. Daß er, wenn der Ruf wirklich an ihn erginge, ihn annehmen könnte, halten wir nicht für eben wahrſ cheinlich. Wie die Dinge lie⸗ gen, müßte er in dieſem Fall ja aus der Fraktion ausſcheiden und ſein Mandat niederlegen. Bliebe noch Herr v. Wiedfeldt, bei dem, was wohl, wie die Offiziöſen dienſteifrig verſichern, ſeine plötz⸗ liche Rückkehr nach Berlin mit einer Berufung in die Regierung nichts zu tun hätte. Außer dem Minifterium des Auswärtigen iſt z. Zt. nur der Wiederaufbau ohne Reſſortchef und bisher hatte es auch immer geheißen, daß ein neuer Miniſter von den Unabhängigen ihm zugedacht ſei. Leute, die die Stimmung der Unabhängigen zu ergründen ſich bemühten, wollten indeß wiſſen, daß dem ſpät er⸗ wachten Ehrgeiz der Unabhängigen der Wiederaufbau nicht mehr ge⸗ und daß ſie für ihren Dr. Hilferding das Finanzminiſte⸗ u erſtreben. Das müßte dann eine recht umfangreiche Umbildung ergeben, würde zudem dem ſonſt zu akzeptierenden Grundſatz, daß der Kanzler ſein Kabinett ſich nach eigenem Ermeſſen zu bilden habe, einigermaßen ins Geſicht ſchlagen, ganz abgeſehen davon, daß ein mabhängiger Finanzminiſter, ſelbſt von den unbeſtreitbar national⸗ Konomiſchen Einſichten des Dr. Hilferding, für die deutſche Wirt⸗ ſchaft ſchwer zu tragen wäre. 1 Man ſieht, die Hemmniſſe ſind noch keineswegs ganz berwunden, aber ſie ſind wohl im Verziehen. Schließlich han⸗ delt es ſich ſa nur darum, über die Schwierigkeiten des Augenblicks hinweg zu kommen. Für ſehr langlebig braucht man ein ſo künſtlich und gekünſtelt rekonſtruiertes Kabinett doch nicht zu halten. Auch wenn es nur bis zum Herbſt wäre, hätte es ſeine Dienſte getan. Arbeitsgemeinſchaſt der ſozialdemokratiſchen Sraktionen. Berlin, 15. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In⸗ zwiſchen iſt ja durch den Zuſammenſchluß der beiden oleliegen Fraktionen zu einer Arbeits⸗ gemeinſchaft eine neue Lage geſchaffen worden. In der Luft lag dieſer Zuſammenſchluß ſchon ſeit geraumer Weile, und ausgeführt wurde er dann heute unter dem Druck der Gewerkſchaften, die auch geſtern wieder den Reichstag hinter den Kuliſſen geſchädigt haben, und dieſes Geſchäft heute nachmittag 5 Uhr fortzuſetzen gedenken. Daneben mag bei dem Zuſammenſchluß als taktiſcher Zug beſtanden haben, daß dann beide ſozialiſtiſche Fraktionen nur noch einen Körper Darſtellen. Der Zuſammenſchluß der beiden Fraktionen kommt deunächſt mit mathematiſcher Sicherheit, er wird denjenigen der Organiſationen im ganzen Lande nach ſich ziehen.(Dann können die bürgerlichen Parteien nicht mehr von einer einſei⸗ tigen Erweiterung des Kabinetts nach links ſprechen, wenn der Kanzler einen Unabhängigen in ſein Kabinett zieht, ohne zu⸗ gleich auch einen gewiſſen Ausgleich nach rechts zu — Es ſcheint uns nicht ganz unmöglich, daß der Kanzler 10 mehr in der Tat ſo vorgehen wird. Die Argumentationen, man in den letzten Tagen von ihm und ſeinen Getreuen ber kennte, bereiteten eigentlich auch dieſen Weg vor. 25 die neue Arbeitsgemeinſchaft auf die Dauer die jetzt Defeinten zuſammenſchließen wird, ob nicht doch im Laufe eine Umbildung eerfolgen wird— die Unterſchiede zwiſchen Männer wie Adolf Hoffmann, Lewi, Ledebour — 12 25 Quark ſind doch gar zu groß— läßt ſich im Augenblick nicht ſagen. Eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit ſpricht Grunde dafür. Einſtweilen aber iſt die Freude groß. Der „Für die jetzt wieder zuſammengehenden Patol der alten deutſchen Sozialdemokratie dürfe nur eine e⸗ gelten:„Vereint marſchieren, vereint ſchlagen!“ Die 5 ommuniſten peitſchen in der Roten Fahne wutvoll die Ar⸗ beitermaſſen auf, mit Aufbietung aller ihrer Kräfte die An⸗ naßme des reaktionären Putſchgeſetzes zu verhindern 8 das Amneſtiegeſetz. (Berlin, 14. Juli. Der amtliche preußiſche Preſſedienſ 0 dienf t: am 11 Jult vom Landtag beſchloſſene Geſetz 5 115 2 Straffreiheit kann erſt verkündet werden, wenn feſtſteht ensrar keinen Einſpruch erhebt. Um aber die ſchleu⸗ 0 5 155 dem Inkrafttreten zu ſichern, e Juſtizminiſter chon jetzt durch Rundverfügung 27 8 ſämtliche Juſtizbehörden mit den erforderlichen 5 in berlarpelngen verſehen und insbeſondere daß 1 rafſachen, die unter das Geſetz fallen, dr d hed⸗ ungen ni ö Lung 885 18 borgenommen werden und daß die Vollſtrel⸗ heitsſtrafen, ſoweit de pweif der Verbüßung begriffenen Frei N ellos unter das f 9 Fret andelt r 5Geſetz fallen, unterbrochen wird.— G gewährt 85 655 185 Amneſtiegeſetz, das insbeſondere Sttefſ che lahr 1921 9955 aten, die mit den politiſchen Unruhen im Grüh⸗ mit den Kundgebn Abwehr des Kapputſche⸗ ſowie Eent der Ernerdeng 185 15 republikaniſche Staatsform aus An⸗ 5 Ferienſtimmung im Neichstag. [ Berlin, 15. Juli.(Von unſerem Berliner Bürd.) Man merkt, daß der Reichstag langſam für die Sommerpauſe abzurüſten be⸗ ginnt, die, wenn alles gut geht, am Dienstag angehen ſoll. Geſtern wurde mit einem Reſtbeſtand von Vorlagen aufgeräumt: Der Geſetzentwurf über Maßnahmen gegen die N ot de r P r eſſ e ging an den Ausſchuß, desgleichen der Entwurf eines Diſ dipl i⸗ nargeſetzes für die Wehrmacht und außerdem noch eine Reihe kleiner Vorlagen. Denn auch die Frage, ob der 11. Auguſt, an dem in Weimar die neue Reichsverfaſſung aus der Taufe gehoben worden war, künftighin unter die ſtaatlichen Feiertage eingereiht werden ſoll, ſtellt keine Haupt⸗ und Staats⸗ aktion mehr da. Der Ausſchuß wird unſchwer zu einer gütlichen Einigung gelangen. in We lanher verweilte man bei dem Projekt, Kiel, unſern ehemals ſtolzen Kriegshafen, zu einer Handelsbaſis großen Stils auszugeſtalten. Endlich einmal fand ſich— ein ſeltener Fall in den Annalen der Reichstagsverhandlungen— ſo etwas wie eine nationale Einheitsfront zuſammen, von den Deutſchnationalen bis zu den Unabhängigen. Man mar ſich darüber einig, daß dieſes Stück Wiederaufbauarbeit. das im Ent⸗ wurf vorgeſehen iſt, nicht etwa nur der Stadt Kiel, ſondern dem ganzen Deutſchland zugute kommen müſſe. Eine ausführliche Diskuſſion lebte dann noch einmal auf bei der zweiten Leſung des Geſetzentwurfs, der die Schieber und Wucherer durch die öffentliche Bekanntgabe ihrer Verfeh⸗ lungen der allgemeinen Verachtung preisgeben ſoll. Der Entwurf kommt ja reichlich ſpät, und es erſcheint deshalb zweifelhaft(obgleich das Motiv durchaus zu loben iſt), ob durch ſolche Mittel greifbare Erfolge zur Hebung der geſunkenen Moral ſich noch werden erzielen laſſen. Es iſt ja an ſich ſchon gar nicht ſo einfach, unter den gegenwärtigen Verhältniſſen den Begriff Wucher einwandfrei zu umſchreiben. Selbſt der Reichsjuſtizminiſter übte ſeinen Scharfſinn an dieſer Frage. Und doch dauerte es faſt zwei Stunden, ehe man in vielfacher Wechſelrede ſich über die end⸗ gültige Faſſung der Vorlage ſchlüſſig wurde. Das Intereſſe an den Verhandlungen flaute denn auch gegen Schluß der Sitzung ab. Das Schutzgeſetz. EBerlin, 15. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die 3. Leſung des Geſetzes zum Schutz der Republik wird erſt am Mon⸗ tiag auf die Tagesordnung geſetzt werden. Einſtweilen dauern die Verhandlungen noch fort, um die Streitpunkte aus dem Wege zu räumen und dem Geſetz eine große Mehrheit zu ſichern. Wo⸗ möglich handelt es ſich dabei um den in zweiter Leſung gefaßten Be⸗ ſchluß, wonach die gewaltſame Sprengung von Verhandlungen un⸗ ter Strafe geſtellt werden ſoll. Die Sozialdemokratie glaubt, ſich mit dieſer Vorſchrift nicht abfinden zu können. Die Deutſche Volkspartei macht ihre Zuſtimmung von dem Verbleiben dieſer Beſtimmung ab⸗ e Angeblich wird man wohl zu einer gütlichen Einigung ommen. 1 5 Sitzungsbericht. ONB. Verlin, 14. Juli. Der dem Reichstag kürzlich zugegan⸗ gene Geſetzentwurf über den Ausſchluß eines Teils des Kieler Hafens aus dem Zollgebiet bildete den erſten Gegenſtand der Beratung der heutigen Reichstagsſitzung. Der Kieler Oberlehrer Dr. Oberföhren(Dn.) wies darauf hin, daß Kiel ſich bereits ſeit Jahren um einen Freihafen bemühe, der für die wirtſchaftliche Umgeſtaltung Kiels eine unbedingte Notwendigkeit ſei. Auf größte Beſchleunigung der Verwirklichung des Projektes drang auch der Kieler Stadtverordnete Abg. Eggerſtedt(Soz.). Seitens der USg. ſprach ſich Abg. Dittmann ebenfalls für die Vorlage aus. Zuſtimmungserklärungen gaben für die Deutſche Volks⸗ partei der Abg. Gildemeiſter, für die Demdkraten Abg. Koch⸗Weſel und für das Zentrum der Abg. Koſthaus ab. Nach⸗ dem noch Reichswirtſchaftsminiſter Schmidt die lebhafte Unter⸗ ſtützung der Vorlage durch ſein Miniſterium zuſicherte und auch zugeſagt hatte, ähnlichen Wünſchen anderer Städte gerne entgegen⸗ kommen zu wollen, wurde der Entwurf in allen drei Leſungen an⸗ genommen. Der Einſpruch des Reichsrats gegen die vom Reichstag be⸗ ſchloſſene Erhöhung der Ginkommengrenze, bei der die Teuerungszuſchüſſe für Militärrentiner wegfallen ſollen, fand ſeine Erledigung dadurch, daß beſchloſſen wurde, eine neue Abſtim⸗ mung vorzunehmen, um feſtzuſtellen, ob die erſorderliche Mehr⸗ heit vorhanden iſt. er von den Koalitionsparteien eingebrachte Geſetzentwurf, den 11. Auguſt als Nationalfeiertag zu erklären, wurde debattelos dem Rechtsgusſchuß überwieſen. Ohne Ausſprache ging auch der Entwurf über Maßnahmen gegen die wirtſchaflliche Not der Preſſe an den volkswirtſchaftlichen Ausſchuß. In der dann folgenden Be⸗ ratung des Diſziplinargeſetzes für die Wehrmacht, das die Er⸗ richtung von beſonderen Diſziplinarkammern für beſtimmte mili⸗ aarilche Vergehen vorſieht, äußerte Abg. Hünlich(Soz.) gegen Einzelheiten der Vorlage, in der die Sozialdemokratie den Verfüch erblickt, die vor der Revolution beſtehende Entrechtung der Soldaten wieder herzuſtellen, ſchwerſte Bedenken. Auch Abg. Tho⸗ 15(Komm) ſprach ſich ſcharf gegen die Vorlage aus. Ein Ver⸗ treter des Reichswehrminiſters ſuchte die Bedenken det beiden Vor⸗ redner zu zerſtreuen. Nach weiteren Ausführungen des Abg. von Gallwitz(In.), der in der Vorlage einen Fortſchritt erblickt, wurde der Entwurf dem Ausſchuß für die Militärgerichtsbarkeit überwieſen. Hierauf wurden die Abſtimmungen über das vom Reichsrat Mene Geſetz betr. Teuerungsmaßnahmen für ilitärrentner nachgeholt; ſie ergeben die einſtimmige An⸗ nahme der Vorlage in zweiler und dritter Leſung. Es folgte als letzter Punkt der Tagesordnung die zweſte Be⸗ ratung des Gefetzentwurfes über die öffentliche Bekanntmachung van Verurteilungen wegen Preistreiberei, S chleichhan⸗ dels, ve rbotener Ausfuhr lebenswichtiger Gegenſtände und unzuläſſigen Handels. Danach iſt bei Verurteilung auf Freiheitsſtrafen von drei Monaten oder mehr oder auf Geldſtrafen von 50 000 Mark an die öffentliche Bekanntmachung der Verurtei⸗ lung durch eine Tageszeitung ſowie der öffentliche Anſchlag auf Koſten der Schuldigen angeordnet. Mit der Vorlage zuſammen beraten wurde ein von der Deutſchen Volkspartei einge⸗ brachter Entwurf zur Abänderung der Verordnung über Wucher⸗ gerichte und ein demokratiſcher Antrag auf verſchärfte Anwen⸗ zung der Verordnung gegen Preistreiherei. In einem inzwiſchen eingegangenen Zufatzantrag der Volkspartei, des Zentrums und der Demokraten wird zum Ausdruck gebracht, daß der Preis keinen übermäßigen Gewinn darſtelle, wenn er der Marktlage entſpreche Anzeigenpreiſe: die kleine Zeile nlk..— ausw. Mk. 10.— Stellengeſ. u. Kam.⸗Anz. 200% nacht. Rekl. Mk. 30 ausw. mk. 30. Annahmeſchtuß: mittagblact vorm. 8/ uhr, Abenddl, nachm. 2½ Uhr. Lür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. usgaden w. keine verantwortg. übern. Hhöhere Gewalt, Streiks, wetriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Auinahme von Anzeigen. Ruftröge durch Fernſprecher ohne Gewähe. und wenn Höchſtpreiſe der amtlich feſtgeſetzten Marktpreiſe einge⸗ ſchaffe werden, ſofern nicht eine vorübergehende Notmarktlage ge⸗ affen iſt. eener Dr. Radbruch wandte ſich gegen dieſe mil⸗ dernden Beſtimmungen mit der Begründung, daß der reelle Kauf⸗ mann gegen ungerechte Verletzung geſchützt werden müfſſe. Die Marktlage werde 103 ſchon von der Rechtſprechung berückſichtigt, auch die Wiederanſchaffung und die Geldentwertung. Der Miniſter bat, den eingebrachten Zuſatzantrag abzulehnen. Dagegen ſei die Ausſchußentſchließung, die eine Erleichterung des Wiederaufnahme⸗ verfahrens, die verſtärkte Heranziehung von Sachverſtändigen und Maßnahmen gegen die Preistreiberei der Kartelle und Syndikate verlangt, zu begrüßen. Der deutſchnationale Abgeordnete Hammer forderte eine Verſchärfung der Ausſchußbeſtimmungen, hielt es aber für not⸗ wendig, dem Kaufmann einen angemeſſenen Zuſchlag als Ausgleich für die höheren Koſten, die ihm die Neuanſchaffung der verteuerten Waren macht, zu gewähren. Den gemeinſamen Antrag des Zentrums, der Deutſchen Volkspartei und der Demokraten begründete Abgeord⸗ neter Sivkloviſch. Der Sozialdemokrat Kraetzig ſprach ſich entſchieden gegen dieſe Entſchließung aus. Gerade jetzt, wo der Wu⸗ cher in höchſter Blüte ſtehe, ſei eine ſolche Auslegung der Wucher⸗ beſtimmungen geeignet, den Schutz des Konſumenten unmöglich zu machen. Er empfahl den Teil der Ausſchußentſchließung, der eine ſtrenge Kontrolle der Geſchäftsgebarung der Kartelle und Syndikate verlangt. Seitens der Deutſchen Volkspartei forderte Abgeordneter Cunsd ſcharfes Einſchreiten gegen den Wucher, aber audererſeits einen Zuſatz für den reellen Kaufmann. Abgeordneter Karthau⸗ erſuchte um Annahme des Antrages ſeiner Partei und unterſtützte die Forderung auf ſtrenge Kontrolle der Kartelle und Sondikate. Der ünabhängige Unterleitner bekämpfte die Entſchließung der bür⸗ gerlichen Parteien. Auch Dr. Herzfeld(Komm.) wandte ſich gleichfalls gegen die Anträge der bürgerlichen Parteien. Hierauf ergriff Reichswirtſchaftsminiſter Schmidt das Wort, der ſeinem Bedauern darüber Ausdruck verlieh, daß in der gegen⸗ wärtigen Zeit ein Abbau der Wuchergeſetzgebung verſucht werde. Er wandte ſich im Zuſammenhang damit gegen die Rechtsparteien, die kein Wort für die berechtigten Intereſſen der ſchwer leidenden Perbraucherſchaft gefunden hätten. In erſter Linie müßten ſetzt die Klagen der Verbraucherſchaft berückſichtigt werden, die furchtbar zu leiden hätte. Damit war die zweite Leſung abgeſchloſſen, und das Haus ver⸗ tagte ſich um ½8 Uhr auf morgen nachmittag 2 Uhr. Auf der Tages⸗ ordnung ſtehen u. a. die Zwangsanleihe und andere Steuer⸗ vorlagen, das Reichskriminalgeſetz und das Beamten⸗ diſziplinargeſetz. Kampfgewerkſchaſten und Parlamentskriſis. Von unſerem parlamenkariſchen Mitarbeiter. Das Aktionsprogramm, das kurz nach der Ermordung Rathenaus von den beiden ſozialdemokratiſchen Fraktionen ge⸗ meinſam mit den Kampfgewerkſchaften aufgeſtellt worden iſt, erhebt plötzlich wieder drohend ſein Häupt und bringt in die parlamentariſche Lage eine kriſenhafte Spannung von tiefem Ernſt. Die außenpolitiſche Wirkung dieſes Schrittes kann keinen Augenblick zweifelhaft ſein. Die deutſche Regie⸗ rung hat durch ein ſormelles Geſuch an die Reparationskom⸗ miſſion endgültig einen Strich unter ihre Erfül⸗ lungspolitik gezogen und erklärt: Deutſchland kann nicht mehr zahlen. Dieſe Erklärung fällt mit dem Antrag zu⸗ ſammen, den Englandd in der gleichen Richtung in der Re⸗ parationskommiſſion geſtellt hat. Eine Lage alſo, die einer Löſung des überaus drückenden Entſchädigungs⸗ problems ſo günſtig iſt wie nie zuror! In dieſem Augenblick treten die Kampfgewerkſchaften zuſammen mit den ſozialdemokratiſchen Parteien auf den Plan, um durch ihre Drohungen einen Zwang auszuüben, der den Beſtand der Regierung aufs Schwerſte erſchüttern muß. Sie ſchaffen eine Kriſis, die in ihren vielleicht außerordentlich nahegerückten Konſequenzen zu einer Abdankung der Regierung führen wird. Sie machen alſo das Deutſche Reich in einem Augenblick nach außen aktionsunfähig, in dem nur eine tatkräftige und ziel⸗ bewußte Regierung das deutſche Staatsweſen aus höchſter Ge⸗ fahr erretten kann. Wer dieſe Lage einen Augenblickl ins Auge faßt, muß zu der Ueberzeugung kommen, daß der Schritt der Gewerkſchaften nur die Eingebung einer geradezu verhäng⸗ nisvollen Kurzſichtigkeit, ja einer verblendeten Leidenſchaft ſein kann. In ſeiner innenpolitiſchen Wirkung bringt die drohende Haltung der Gewerkſchaften eine Lage in größte Ver⸗ wirrung, die ſich in den letzten Tagen erfreulicherweiſe zu klären und zu befeſtigen begann. Die Regierung ſchien wieder in ein richtiges Gleichgewicht gebracht zu ſein, und das Geſetz zum Schutze der Republik hat in der zweiten Leſung eine Faſſung erhalten, der eine Mehrheit auf breiter Grund⸗ lage, wahrſcheinlich ſogar eine zweidrittel Mehrheit ſicher ſein konnte, wenn ſich alle Fraktionen des Reichstages von der Rückſicht auf das Wohl des Ganzen leiten ließen. Das Wohl der Geſamtheit erfordert namentlich unſerer außenpolitiſchen Stellung wegen zur Zeit eine innerpolitiſche Verſtändigung. Dazu gehören ſelbſtverſtändlich Zugeſtändniſſe von beiden Seiten und man kann wirklich nicht behaupten, daß es die bürgerlichen Parteien an der Bereitwilligkeit zu einer Verſtändigung hätten fehlen laſſen. Sie müßten auch jetzt noch, ſo weit namentlich die Deutſche Volkspartei in Ve⸗ tracht kommt, außerordentlich ſchwere Bedenken überwinden, um dem Schutzgeſetz in der Faſſung der zweiten Leſung zu⸗ zuſtimmen. Ob dieſe Bereitwilligkeit weit genug geht, um bem Geſetz eine zweidrittel Mehrheit bei der dritten Le⸗ ſung zu ſichern, iſt ſchwer vorauszuſagen. Auf jeden Fall aber iſt die Verabſchiedung des Geſetzes zu einer Unmög⸗ lichkeit geworden, wenn die Kampfgewerkſchaften dem Reichstag ihr Aktionsprogramm zur Verwirklichung aufzwin⸗ gen und zu dieſem Zweck den Eintritt der Unab⸗ hängigen in die Regierung durchdrücken wollen. In dieſem Falle kann es nur die Entſcheidung zwiſchen ihnen und den bürgerlichen Parteien geben. Und deshalb hat ſich die Lage plötzlich wieder ſo ernſt geſtaltet, daß kaum eine andere Löſung als ein Wahlkampf denkbar erſcheint. Wollte der Reichstag ſich unter der Forderung der Ge⸗ hängnispoll. Die Beſſerung unſerer Lage und die e 2 eeeeeee. werkſchaften beugen, ſo wäre die außenpolitiſche Wirkung ver⸗ —— der Stundung unſerer Zahlungen, ſondern von der möglichſt kräftigen finanziellen Hilfe ab, die uns für die nächſten Jahre vom Auslande her gewährt werden muß. Dieſe ganzen 30eit nicht ungünſtigen Ausſichten verwandeln ſich in nichts) wenn an Stelle einer immer noch gemäßigten deutſchen Regierung der Radikalismus und an die Stelle der demokra⸗ tiſchen Parlamentsherrſchaft die Diktatur der Stra ß e tritt. In dem Augenblick, in dem dies geſchieht, ſind Deutſch⸗ 5 land alle wirtſchaftlichen Hilfsquellen des Auslandes für immer verſchloſſen. Und was wird innerpolitiſch? Mit vieler Mühe haben die bürgerlichen Koglitionsparteien das „Gleichgewicht unſerer innerpolitiſchen Verhältniſſe wieder einigermaßen zu befeſtigen vermocht. Die Deutſche Volks⸗ partei hat durch ihre Bereitſchaftserklärung zur Mitarbeit we⸗ ſentlich dazu beigetragen. Wenn ſich jetzt die bürgerlichen Parteien in derſelben Rückgratloſigkeit wie die ſozialdemokra⸗ tiſchen Fraktionen dem Willen außenparlamentariſchen Druckes beugen wollten, ſo wäre das Gleichgewicht dahin und politiſch iwie wirtſchaftlich ein geradezu verhängnisvoller Schritt in der Richtung der Diktaturherrſchaft der Linken getan. Dieſer drohenden Entwickelung muß der äußerſte Widerſtand ent⸗ gegengeſetzt werden und deshalb müſſen und werden die bür⸗ gerlichen Parteien den Kampf aufnehmen. Ein Nachgeben gibt es nicht und darf es nicht geben. Sollten es die ſozial⸗ demokratiſchen Fraktionen mit den Gewerkſchaften zuſammen im ſchickſalsſchwerſten Augenblick deutſcher Geſchichte zur Auf⸗ löſung treiben, ſo werden ſie die bürgerliche Front ge⸗ ſchloſſen finden. Denn jetzt geht es außen⸗ und innenpolitiſch um das Höcch ſte und Lehte.. 25 2 94 2 2* 2 2 Ddas Keichskriminal⸗Polizeigeſetz. WB. Berlin, 14. Juli. Der Reichsrat hielt heute unter dem Vorſitz des Reichsminiſters des Innern Dr. Köſter eine Sitzung ab. Vor Eintritt in die Beratung des Geſetzentwurfes über die Errich⸗ btung eines Reichskriminal⸗Polizeiamte⸗ und von Lan⸗ Adestriminal⸗Polizeibehörden führte der bayeriſche Ge⸗ ſandte v. Prager Beſchwerde über die Veröffentlichung des„Vor⸗ wärts“ zu dieſer Materie. Er müſſe den tief bedauerlichen Vorfall zum Anlaß nehmen, um erneut alle Mitglieder des Reichsrates an die Geheimhaltungspflicht zu erinnern. Der preußiſche Miniſterial⸗ direktor Meißner, der ſich der Beſchwerde anſchloß, erſtattete darauf den Bericht des., 5. und 7. Ausſchuſſes über das Reichs⸗ kriminal⸗Polizeigeſetz. Die Vorlage fußt auf dem Ge⸗ 5 danken, unbeſchadet der Polizeihoheit der Länder, gewiſſe polizeiliche Funttlonen und polizeiliche Kräfte beim Reiche zu vereinigen. Der Reichsminiſter des Innern hat namens der Reichsregierung Aenderungen vorzunehmen, laut welcher auch ohne Antrag das 15 Reichskriminal⸗Polizeiamt ausnahmsweiſe im ganzen Reichsgebiet, 7 ſeine eigenen Polizeibeamten Ermittelungen anſtellen kann. In der Beratung wurde von dem Vertreter Badens für den Fall, daß der weitergehende Prinzipalantrag Baden⸗ abgelehnt wer⸗ den ſollte, ein Zuſatz empfohlen, der lautet:„In Fällen eigener Ermittelungstätigkeit des Reichskriminal⸗Polizeiamts iſt der oberſten Polizeibehörde de⸗ in Frage kommenden Lande⸗ unverzüglich An⸗ zeige zu erſtatten.“ Nach Erklärungen des ſächſiſchen, bayeriſchen und preußiſchen Vertreters wurde in der Abſtimmung zunächſt der ba⸗ eee ohne Widerſpruch angenommen. Darauf wurde der Antrag der Reichsregierung mit 45 gegen 21 Stimmen angenommen. Das ganze Geſetz wurde in der Schlußabſtim⸗ zmung mit 58 gegen 10 Stimmen genehmigt. Es folgte die Ausſchußberichterſtattung über den vom Reichstag angenommenen Initiativgeſetz⸗Entwurf zur Aenderung des Reichsbeamtengeſetzes. uneheliche Mutterſchaft.) Nach längerer Ausſprache beſchloß der Reichsrat gegen dieſes Geſetz Einſpruch zu erhehen. Der Beſchluß wurde mit 47 gegen 16 Stimmen gefaßt. Das Beamtengeſetz. „Erledigung in 2. Leſung. WB. Berlin, 15. Juli. Der Rechtsausſſchuß des Reichs⸗ tages erledigte ine ſeiner heutigen Sitzung den Geſetzentwurf über die Pflichten der Beamten zum der Republik in zwei⸗ gter Leſung. Angenommen wurde ein entrumsantrag, den Aus⸗ druck„Herabſetzung“ der Republik durch„Mißachtung“ zu erſetzen Fund weiter eine Entſchließung, welche die Regierung erſucht, dafür zu ſorgen, daß im Dienſte der Behörden keiner lei parteipoli⸗ tiſche Propaganda betrieben wird. Angenommen wurde ferner ein Zentrumsantrag, Beſtimmungen, welche die Richter in der Bemeſſung der Strafe einengten, zu ſtreichen. Weiter wurden Zentrumsanträge angenommen, laut denen der von der Negierung vorgeſchlagene kleine und große Strafſenat durch Diſziplinarkammern und eien Diſziplinarhof erſetzt werden ſollen. Die Diſziplinarkammern ſollen beſtehen aus 7 Mitgliedern, da⸗ runter 18e Achenlichen Beamten(1. Vorſitzender und 1. Beiſitzer) und einem Diſziplinarhof auf 11 Mitgliedern. Das Verzeich⸗ nis der mit dem Schutze der Republik beſonders betrauten Beamten iſt im Kabinett genehmigt und auf die Beamten des Büros des Reichspröſidenten ausgedehnt worden. Geſtrichen ſind die Mini⸗ Aſterialamtsmänner in der Reichskanzlei. In dieſer Faſſung wurde das Berzeichnis vom Ausſchuß angenommn. 7 5 95 11 * DdDie Neparationskriſe. Jur Ueberreichung der Antwortnote. Berlin, 14. Juli. Nach einer Pariſer Meldung iſt die Ueber⸗ reichung der Antwortnote der Reparationskommiſſion auf die deutſche Notenerſt deshalb in vorgerückter Abendſtunde erfolgt, weil ſich der engliſche Delegierte Bradbury lange geweigert hat, das Schriftſtück neben dem franzöſiſchen Vorſitzenden der Kommiſſion, dDubois, zu unterzeichnen, und vorher mit dieſemerbittert um 1 ie Stelle handeln, nach der„die Kommiſſion davon überzeugt iſt, daß die Reparationszahlungen nur eine der Urſachen der Geldent⸗ wertung, und zwar„nicht die wichtigſte“, darſtelle“. „ Bradbury lehnte zunächſt den Zuſatz und„nichtdie wich⸗ btigſte“ Urſache ab, ſtimmte aber ſchließlich unter der Bedingung zu, daß das Wort„überzeugt“ geſtrichen und ſtatt deſſen„die Kom⸗ miſſion glaubt bemerken zu können“ geſetzt würde. Da Dubois auf dem Wort„überzeugt“ beſtand, ſchlug Bradbury vor, eine namentliche Abſtimmung darüber zu halten. Schließlich behielt Dubois recht. Bradbury iſt geſtern nach einer vorausgegangenen langen Unterhaltung mit Dubois nach London abgereiſt und wird vorausſichtlich am Montag nach Paris zurückkehren. Die franzöſiſchen Preſſevertreter wurden darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß es ſich diesmal nicht um die endgültige Löſung des Reparationsproblems handelt. Die Diskuſſion wird ſich währ⸗ ſcheinlich nur um die Fragen der Garantien drehen, von denen das Moratorium abhängig gemacht werden ſoll. Wie verlautet, ſoll Brad⸗ bury die Durchführung einer ſtrengen Finanzkontrolle bereits als erſte feſte Garantie bezeichnet haben. Der belgiſche Delegierte ſoll ſogar für die ſofortige Herabſetzung der deutſchen Schuld eingetreten ſein. Frankreich denke an ein Pfand durch Ab⸗ tretung eines Teiles des deutſchen Aktienkapitals. Ferner ſei Frank⸗ reich entſchloſſen, unter Hinweis auf den Verſailler Vertrag zu be⸗ den Wortlaut, der Antwort gekämpft hat. Es ſoll ſich beſonders um See t mannheimer General⸗ Anzeiger(mittag · Ausgabe.) Iult 1922 2— 5 555 8 4 ſchaftliche Geſundung Deutſchlands hängt ja nicht allein von Eine Forderung der britiſchen Induſtriellen. 7( Berlin, 15. Juli. Nach einer Londoner Meldung hat der Vollzugsausſchuß des Verbandes der britiſchen Induſtriel⸗ len dem Premierminiſter eine Entſchließung zugeſtellt, in der gefordert wird, Großbritannien ſolle keinerlei Verpflichtungen hinſichtlich der Gewährung einer finanziellen Unterſtützung an Deutſchland eingehen, bevor der Induſtrie Gelegenheit gegeben worden ſei, ihre Auffaſſung auszuſprechen. Nach einer anderen Meldung ſoll der Stand der deutſchen Mark an der Wollbörſe in Bradford lebhaft beſprochen worden ſein. Man ſoll der Hoffnung Ausdruck gegeben haben, daß die finanziellen Schwierigkeiten Deutſchlands in befriedigender Weiſe geregelt würden. )(Berlin, 15. Juli. Wie aus London gemeldet wird, kam der engliſche Delegierte in der Reparationskommiſſion, Sir Bradbury, in London an, um über die Reparationsfrage zu ſprechen. Eng⸗ land iſt darauf vorbereitet, die franzöſiſchen Schulden zu annul⸗ lieren, falls es in der Reparationsfrage die führende Rolle be⸗ kommt. England glaubt immer noch, daß die internationale Finanz⸗ welt bereit iſt, Deutſchland eine Anleihe zu gewähren, falls ſich Frankreich mit den engliſchen Vorſchlägen einverſtanden erklärt. Die Forderungen, welche die Vereinigten Staaten an die engliſche Regie⸗ rung ſtellten, die Konſolidierung im Betrage von 938 Millionen Pfund Sterling ins Auge zu faſſen, würde hiermit vollſtändig über⸗ einſtimmen. Die„Times“ veröffentlicht einen Artikel von Huddleſton über die Notwendigkeit einer rein geſchüftsmäßigen Löſung der Repa⸗ rationsfrage. Huddleſton begrüßt es, daß die franzöſiſche Kammer in dieſem Augenblick Ferien habe. Es wird darauf hingewieſen, daß man in England erkannt hat, daß der Franken jeder Bewegung der Mark abwärts und aufwärts folge. Die alliierte Politik müſſe in der Reparationsfrage einer gründlichen Reviſion unterzogen werden. Wie die„D. A..“ meldet, iſt der Reparationsbetrag für Juli an die Reparationskommiſſion abgeführt worden. (Berſin, 14. Juli. Die„Chicago Tribune“ ſtellt feſt, daß die Unterhandlungen zwiſchen England und Frankreich über einen Ver⸗ zicht Englands auf ſeinen Reparationsanteil und auf ſein Gut⸗ haben gegenüber Frankreich bereits ſoweit gedeihen ſei, daß die Re⸗ parationskommiſſion ſich gegenwärtig ſchon über eine Neueinbe⸗ rufung des Morgan⸗Komitees berate. Morgan befinde ſich noch immer in England, und es verlautet, daß er ſich entſchloſſen habe, noch ſo lange in Europa zu bleiben, bis eine endgültige Löſung in der Anleihefrage gefunden ſein wird. 7 Engliſcher Peſfimismus. )(Berlin, 15. Juli. Nach einem Londoner Telegramm hielt der Schatzſekretär Sir Robert Horne im Unterhaus bei der dritten Leſung der Finanzvorlage eine Rede, in der er ſagte: Die große Ver⸗ änderung, die in Deutſchland eingetreten ſei, verurſache ernſte Be⸗ ſorgnis. Die Schulden an Amerika ſeien Ehrenſchulden und würden unbedingt abgetragen werden. Zum Schluß ſeiner Rede ſich Sir Robert Horne, die Lage ſei als verzweifelt an⸗ tuſehen N Um die Kriegsſchuldfrage. )(Berlin, 15. Juli. Auf dem Kongreß der Liga fr Menſchen⸗ rechte im Jahre 1923 ſoll, wie dem„B..“ aus Paris gedrahtet wird, die Kriegsſchuld noch einmal behandelt werden. In einem Vor⸗ ſchlag, der innerhalb der Pariſer Abteilung der Liga verbreitet wird, heißt es, daß das beſiegte Deutſchland unwürdig behan⸗ delt wird und dazu verdammt ſel, für viele Generationen den Sie⸗ gern die Koſten des Krieges zu bezahlen. Für Deutſchland ſei das Recht der Selbſtbeſtimmung ein Wort ohne Sinn gewor⸗ den. Es müſſe deshalb ein Antrag unterſtützt werden, folgende Ent⸗ ſchließung 32 haben da⸗ Ars—— ſtimmung. Jede Kontroſle durch eine fremde Macht, je eſetzung, 5 83 durch einen geſtattet werde, bedeute eine un ⸗ gerechte Handlung. 2. Der Artikel 231 des Vertrages von Verſailles, nach dem Deutſchtand als einziger Schuldiger an dem Kriege ver⸗ ee. widerſpreche den Grundſatzen der Erklärung der Men⸗ 95 ſchenrechte. V ee, )(Berlin, 14. Juli. Die„Voſſ. Ztg.“ meldet aus Paris: Bei der Rückkehr von der heutigen Parade, die aus Anlaß des National⸗ feiertages ſtattſand, feuerte ein Anarchiſt auf den neuen Polizei⸗ präfekten von Paris Naudin, drei Revolverſchüſſe ab. Naudin blieb unverletzt. Der Täter wurde verhaftet. Er hat eingeſtan⸗ den, daß er beabſichtigt habe, Millerand zu erſchießen. Der An⸗ reifer iſt nach einer Meldung der„Agence Havas“ ein gewiſſer uſtave Boupet. Er iſt Mitglied der Kommuniſtiſchen Partei und mehrfach vorbeſtraft. Er erklärte bei ſeiner Vernehmung, er habe geſchoſſen, um die Aufmerkſamkeit auf die Lage des zu lenken. ee ee e 3 2 244 5 Die verfolgung der Nathenau⸗Mörder. Berlin, 14. Juli.(Pr.⸗Tel.) Die Verfolgung der Miniſter⸗ mörder Fiſcher und Kern iſt bisher erfolglos geblieben. Eine neue greifbare Spur wurde vorläufig nicht gefunden. Es iſt mit der Möglichkeit zu rechnen, daß es den Mördern gelungen iſt, aus der Einkreiſung herauszukommen und einen bedeutenden Vor⸗ ſprung zu gewinnen. 77 9 80 (Berlin, 15. Juli. Belekanate Eine amtliche Meldung beſchäftigt ſich mit der Mordſache Rathengu. Flüchtig ſind noch der Ingenieur Fiſcher und der Oberleutnant Kern. Gefahndet wird außerdem nach einem Günther Brand, der verdächtig iſt, die Vereitſtellung des zur Mordtat benutzten ens vermittelt zu haben. Feſtgenommen wegen des Verdachts der Täterſchaft oder der Teilhaberſchaft oder der Mitwirkung oder der Begünſtigung und dem Amtsgericht vor⸗ geführt wurden insgeſamt 23 Perſonen. Die polizeilichen Er⸗ l. werden jetzt der Anklagebehörde beim Staatsgerichtshof zuge eite 5 8 5 3 Die Mörder im beſetzten Gebiet? h. Bingen, 14. Juli. Die Kriminalpolizei Worms hat durch Fernſprecher an die Polizei in Bingen folgende Mitteilung ge⸗ langen laſſen: Am 13. Juli nachmittags gegen 3 Uhr wurden auf dem Weg zwiſchen Pfiffligheim⸗Pfeddersheim zwei Radfahrer an⸗ getroffen, deren Ausſehen mit demjenigen der Täter übereinſtim⸗ men ſoll, die als Mörder Rathenaus bezeichnet ſind. Es ſind zwei Männer auf Rädern geweſen, die hellgrüne Sommerjoppen tragen; ein Jackett ſei heller als das andere. Die Jacketts ſind hochge⸗ ſchloſſen. Die Männer tragen kurze Kniehoſen und Wadenſtrümpfe. Einer der Radfahrer hat auf dem Fahrrad einen Mantel aufge⸗ ſchnallt. Es wird um Anſtellung von Nachforſchungen und Verſtän⸗ digung der Gendarmerieſtationen der Umgegend erſucht. (Berlin, 15. Juli. Wie das„B..“ aus Hannover hört, ſind in der Nähe von Peine Beamte auf 2 Männer geſtoßen, deren 14 der beſchriebenen der Rathenaumörder ähnelt. Es kam zu. 11855 chußwechſel. Der eine der Flüchtigen ſoll leicht verwundet ei n. Der„Lok.⸗Anz.“ erfährt aus Braunſchweig, daß in Lulm zwei Männer verhaftet wurden, auf die die Beſchreibung der Mörder Rathenaus paßt. Sie wurden ins Gerichtsgefängnis in Königslutter gebracht.— Nach einer Mainzer Drahtung desſelben Blattes ſind in Fiſcheigheim 2 Radfahrer bevbachtet wurden, deren Ausſehen mit der Beſchreibung der Mörder Rathenaus übereinſtimmt. Ent⸗ ſprechende Maßnahmen wurden getroffen.— Bei Harburg wurden nach einer Hamburger Meldung zwei Radler verhaftet, in denen man die Mörder Rathenaus vermutete. Es handelt ſich aber um weier—Ettenheimmünſter in eine Vollbahn fand Zuſtimmung. und Mittelbetriebe mit elektriſchem Kra Anſchlag auf den polizeipräfekten von paris. Staatsdienſt dadurch erleichtert werde, daß ihnen eine entſprechende Abfindungsſu mme gewährt wird. kauft und für Rechnung eines ausländiſchen Abnehmers wieder — 22 Die Staatsunterſtützung der Preſſe. § München, 14. Juli. Bei der Beratung des Forſtetats im Staatshaushaltsausſchuß des bayeriſchen Landtages wurde von der Regierung mitgeteilt, daß von dem Reichsrat in Erwägung gezogen wurde, durch eine Beſteuerung des Waldbeſitzes einen Fonds zur Unterſtützung der Preſſe zu bilden. Die bayeriſche Re⸗ gierung habe von Anfang an die größten Bedenken gegen dieſe Rege⸗ lung gehabt, weil dadurch eine ungleichmäßige Behandlung der Län⸗ der eintreten würde. Es ſei zu bezweifeln, ob es möglich ſein werde, die Abgabe reſtlos hereinzubringen, durch die nur der Staat und der große Waldbeſitz belaſtet würden. Die Ausſichten auf Annahme die⸗ 70 ſer Umſatzſteuer von 2 Prozent auf den Waldbeſitz ſchiene jedoch ſehr groß zu ſein. In der Ausſprache wurde darauf hingewieſen, daß dieſe Aktion mit den Papierfabriken nichts zu tun habe, ſondern daß dieſe Unterſtützung dem Deutſchen Verlegerver⸗ bande zur Verteilung zugeführt werden ſolle. Der Finanzminiſter bemerkte noch, daß eine möglichſt gerechte Verteilung erfolgen ſolle und daß eine Belaſtung des bayeriſchen Budgets für 1922 auch nicht zu erwarten ſei. 6 Baoͤiſcher Lanoͤtag. Die Nebenbahnen.— Auszahlung der Beamtengehälter.— Kleine Vorlagen. Tll. Karlsruhe, 14. Juli. Zu Beginn der Nachmittagsſitzung ſtand der Vergleich zwiſchen der Straßburger Straßenbahn⸗ geſellſchaft und dem badiſchen Staat über die in Baden gelegenen Linien der Geſellſchaft zur Beratung. Nach dieſem Vergleich wird die Geſellſchaft durch einen von Baden und dem Reich je zur Hälfte zu leiſtenden Betrag von 3,3 Millionen Frs., das ſind heute 92,4 Millionen Mark endgültig abgefunden. Ueber die Zukunft der Linien ſchweben noch Verhandlungen zwiſchen dem Reichsverkehrs⸗ miniſterium und dem Staat. In Verbindung damit ſtand ein von allen Parteien(mit Ausnahme der äußerſten Linken) unterſchrie⸗ bener Antrag bezüglich der Unterſtützung der badiſchen Privatbahnen durch das Reich.— Eine Ausſprache fand nicht ſtatt. Der Ver⸗ gleich mit der Straßburger Geſellſchaft wurde genehmigt und der Antrag über die Unterſtützung der Privatbahnen mit allen Stimmen gegen diejenigen der Unabhängigen und Kommuniſten an⸗ genommen. Auch der Geſetzentwurf über den Abbruch der Strecke von Orſch⸗ weier bis zum Rheinufer und über den Ausbau der Strecke Orſch⸗ Hierauf begründete Abg. Hofheinz(Dem.) eine Förmliche Anfrage der Fraktion über die Auszahlung der Be⸗ amtengehälter. Der Redner bemängette, daß dieſe Gehälter für das 3. Vierteljahr noch auf Grund der Aprilregelung ausbezahlt würden, obwohl indeſſen auf 1. Mai eine Neuregelung erfolgt ſei. Die mit der Auszahlung beauftragten Stellen ſeien überlaſtet. Die Art des Verrechnungsſyſtems müßte vereinfacht werden. In der Beantwortung der Anfrage erklärte Finanzminiſter Köhler, in Gehaltszahlungen beſtünden nicht. Die der Beamtengehälter ſei auf Grund der Mairege⸗ lung erfolgt. Die von Monat zu Monat ſich verändernden Beſtim⸗ mungen über die Auszahlung der Gehälter, Zulagen uſw. machten es einfach unmöglich, in der Arbeit in vollem Umfange dieſen Veründerungen nachzukommen.— In Vertretung des Kultus⸗ miniſter bemerkte Miniſterialrat Dr. Baumgartner, daß die Neuregelung, die auf Grund von Selbſtberechnungsbogen erfolge, erſt durchgeführt werden könne, wenn dieſe Bogen vorliegen. Das fei noch nicht reſtlos der Fall. In der Ausſprache bemerkte Abg. Weißmann(Soz.), es dürfe nicht vorkommen, daß der Beamte auf ſeine Bezüge warten müſſe. Abg. Seubert(Ztr.) bedauerte, daß durch die Vorbringung dieſer Anfrage im Landtag die Stimmung in der Beamtenſchaft grundlos erregt wurde.— Abg. Hofheinz trat dem entgegen und Abg. Dr. Glockner(Dem.) ſtellte feſt, daß tatſächlich Syſtemverbeſſerungen notwendig ſeien.— Finanzminiſter Köhler erklärte, daß überall, wo Kaſſen vorhanden ſeien, dieſe mit der Auszahlung beauftragt wür⸗ —498 Man werde nach Möglichteit verfuchen, das Syſtem zu ver⸗ rn. Zwei Anträge des Zentrums über die Verſorgung der Klein⸗ ſftſtrom und des Landbunds über die Beſeitigung des Grundgebührentarifs wurden da⸗ mit erledigt, daß die Regierung erſucht wurde, über die in den ge⸗ nannten Anträgen erwähnten Wünſche und Anregungen dem Land. tag eine Denkſchrift vorzulegen. 14 Ohne Debatte wurde dann der Geſetzentwurf über Aenderungen im Forſtſtrafgeſetz⸗ und Forſtſtrafverfahren angenommen, der ſich in der Hauptſache auf Aenderungen der Strafdrohungen bezieht. Künftighin ſollen Verſuch und Beihilfe bei Forſtvergehen milder be⸗ ſtraft werden. Einſtimmig angenommen wurde ſodann ein von ſämtlichen weiblichen Abgeordneten des Hauſes eingebrachter Antrag, die Regierung möge bei der Reichsregierung dahin wirken, daß möglichſt bald den verheirateten Beamtinnen der Austritt aus dem Am Schluß der Sitzung wurde noch eine große Anzahl Geſuche erledigt.— Zu bemerken iſt, daß in der Vormittagsſitzung die Abge⸗ ordneten des Landbundes nicht gegen den Vertrag über den Verkauf des Murgwerks ſtimmten, ſondern ſich der Stimme enthielten. Die nächſte Sitzung findet am Montag nachmittag 3 Uhr ſtatt. Tagesordnung: Interpellationen. eee deutſches Neich. Fwei Reichswehr⸗Rommandeure ihres Amtes enthoben. )(Berlin, 14. Juli. Für die Reichswehr beſteht bekanntlich ein Verbot der Teilnahme an Filmaufnahmen. Trotzdem hatten ſich vor einiger Zeit Reichswehrtruppen bei der Herſtellung des dritten Teils des Films„Fridericus Rex“ im Lager von Döberitz beteiligt. Die beiden Kommandeure der beteiligten Truppen ſind des⸗ halb zur Verantwortung gezogen und, wie die„P. P..“ erfahren, nunmehr ihres Poſtens enthoben worden. 1 fein Streik im Ruhrgebſet. )(Berlin, 15. Juli. Die„D. A..“ erfährt a en zur Einigung im Ruhrgebiet, die e 1 n die Vertrauensmännerverſammlung des alten Bergarbeiterverbandes beſchäftigte: In der Entſchließung wird der Vorſtand des alten Bergarbeiterverbandes aufgefordert, von einer Einreichung der ab⸗ gegebenen Kündigungszettel abzuſehen, ſo daß es alſo nicht zu einem Streik im Ruhrbergbau kommen wird. Zerſtörungen auf Befehl der Entente. 8 München, 14. Juli. Bei der Zweigſtelle München der Reichs“ treuhandgeſellſchaft werden auf Anordnung der Ententekommiſſion die ſeiner Zeit im Münchener Zollamt beſchlagnahmten neuen Jagdgewehre, im Ganzen 9000 Stück, zerſtört. Es handelt ſich dabei um umgearbeitete Militärgewehre, die nach Holland ver⸗ 22 Deutſchland eingeführt worden waren. waren die Gewehre nicht mehr brauchbar. Aus dem parteileben. U Berlin, 15. Juli.(Von unſ. Verl. Büro.) Die Reichstaßs fraktion der Deutſchen Volkspartei vereinigte ſich am Donnerstag im Reichsklub zu einem geſelligen Abend, der ſich 3 4 einer herzlichen Ehrung für ihren verehrten Kollegen Finanzminiſter a. D. Dr. Becker geſtaltete. Abg. Dr. Streſemann gaäb einen 15 Ueberblick über die Lage und ſagte ſodann Dr. Becker, in deſſe Händen während Streſemanns Erkrankung die Führung der Fron tion gelegen hatte, unter lebhafter Zuſtimmung aller Anweſenden Zu militäriſchen Zwecken — Fantragen, daß Deutſchland eine Erhöhung des inneren Schulden⸗ dienſtes zur Pflicht gemacht werde.. zwei Verbrecher, die kürzlich einen Poligeibeamten erſchoſſen haben. für ſeine glückliche und beſonnene Leitung beſonderen Dank. — * u = * „ 2 * r lt i. ie 5 8 7 FRSNAANN *1 Ias Fiaär geeſtellt würde. Samslag. den 15. Juli 1922. mannheimer Generol-Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) 3. Seiie. Nut As. 1 2 wirtſchaftliche Fragen. Kohlenbeſchlagnahme durch die amerikaniſche Beſatzungsbehörde. Mit welchen Schwierigkeiten die Kohlenverſorgung Süddeutſchlands zu kämpfen hat, zeigt folgender Vorfall, der uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird: Die Conkordia⸗Hütte in Suſdie am Rhein verſorgt gleichzeitig die Stadt Koblenz mit Gas. nfolge der über jſedes Maß hinausgehenden Forderung der Entente — Anlieferung von monatlich 2 000 000 Tonnen Reparationskohlen kannte das Werk in letzter Zett nicht mehr voll beliefert werden, ſo⸗ aß Gefahr beſtand, daß die Gaslieferung an die Stadt Koblenz ein⸗ Die amerikaniſche Beſatzungsbehörde hat nun kurzer and einen Kahn mit Schmiedekohlen und einen anderen mit 1200 zonnen Gaskohlen für das Werk beſchlagnahmt, beide Sendungen⸗ Die für Süddeutſchland beſtimmt waren. Es beſteht die dringende OGefahr, daß auf dieſe Weiſe noch weitere Kohlenkähne einfach weg⸗ eführt werden. Ein derartig rückſichtsloſes Vorgehen der Be⸗ ſazungsbehörden muß die Kohlennot in Süddeutſchland ins Uner⸗ aägliche ſteigern und jede geordnete Verſorgung unmöglich machen. s kann keinem unkerliegen, daß dieſes Vorgehen im Wider⸗ ſpruch ſteht mit den Vereinbarungen zwiſchen der deutſchen Regie⸗ rung und der Entente. Es muß daher dringend verlangt werden, daß die Regierung ſich ſolchen Gewaltmaßnahmen nicht widerſpruchs⸗ los fügt, fondern die ſchärſſten Vorſtellungen erhebt. Der Stand der Feldgewächſe in Baden Anfang Juli. Der Juni war in der Hauptſache trocken und warm und die ver⸗ einzelt in Form von Gewitterregen gefallenen Nieberſchläge waren nicht überall ausreichend genug, um die Vegetation in der erforder⸗ lichen Weiſe zu fördern. Mancherorts, ſo am Kaiſerſtuhl, im Bezirk Lahr, im Harmersbacher Tal uſw., waren dieſe Gewitter von Hagel begleitet, der zum Teil erheblichen Schaden angerichtet hat. Am er⸗ giebigſten waren die Niederſchläge in Südbaden, wo ſich die Getreide⸗ früchte, insbeſondere auf ſchweren Böden, erholen konnten, während in den meiſten übrigen Landesgegenden die Trockenheit andauerte und die Ernteausſichten infolgedeſſen ungünſtiger beurteilt wurden als zu Anfang des vorigen Monats. Dazu kamen häufige Klagen über Verunkrautung aus faſt allen Landesteilen, ferner über das Vorkommen von Roſt ſoroie Engerlingen, Fritfliege(beim Hafer) uſw., ſodaß uneingeſchränkt hoffnungsvolle Berichte ſehr ſelten ſind und die Mehrzahl der Meldungen der Befürchtung Ausdruck gibt, daß die Getreideernte nach der Menge hinter der vorjährigen zurück⸗ bleiben wird. In einigen Bezirken Mittelbadens hat die Aberntung von Roggen und Gerſte infolge raſch eintretender Notreife begonnen; anderwärts wurden und werden geringe Haferbeſtände, die nicht vorwärts kamen, grün abgemäht und verfüttert. Die Beurteilung des Standes der Kartoffeln lautet nach einer Mitteilung des Statiſtiſchen Landesamts im allgemeinen zu⸗ friedenſtellend; auch die Berichte über die Futterrüben(bDick⸗ rüben) und die Zuckerrüben ſind zum größten Teil nicht ungün⸗ ſtig. Die Heuernte iſt in der Hauptſache beendet. Die Erträge wurden zumeiſt in guter Beſchaffenheit eingebracht, bleiben jedoch in⸗ folge der Trockenheit hinſichtlich der Menge vielerorts hinter dem Vorſahr zurück. Die Kleeäcker haben vielfach unter der Ungunſt der Witterung gelitten, während die Luzerneäcker, namentlich die jün⸗ geren Beſtände, erheblich günſtigere Erträge abwarfen. Auch gut ge⸗ düngte und Wäſſerwieſen haben da und dort befriedigende erſte Schnitte geliefert. Das Anpflanzen des Tabaks iſt bei dem trocke ⸗ nen Wetter nur langſam vor ſich gegangen: die Pflanzungen ent⸗ wickeln ſich übrigens in den meiſten Bezirken zufriedenſtellend. Die Reben ſtehen faſt überall, insbeſondere aber in den wichtigen Wein⸗ baugegenden, ſo am Kalſerſtuhl und in der Markgräfler Gegend, ſehr ſchön und geſund. Am Kaiſerſtuhl hat Hagel ſtrichweiſe Lohnbewegung im Kaminfegergewerbe. Tu. Karlsruhe, 14. Juli. In der Lohnbewegung im Kaminfeger⸗ gewerbe hat das Schie dagericht beſchloſſen. den wöchentlichen Lohn feir die Gehilfen bis be 20 Jahren auf 1420 Mark, bis zu 24 Jahren auf 1460 Mk. und über 24 Jahre auf 1500 Mark feſtzuſetzen. Für Nebenarbeiten uſw. werden beſondere Vergütungen Tagunq ſiaatlich geprüfter Hochboumeiſter Badens. Tul. Karlstuhe, 13. Juli. Der Verein ſtaatlich geprüf⸗ ter Baumeiſter Badens(Hochbau) hielt letzter Tage hier eine Landesverſammlung ab, in dert Miniſterial⸗ rat Dr. Hirſch über das neue Verdingungsweſen, Negierungsbau⸗ meiſter Hönig vom Arbeitsminiſterium über den Kleinwohnungs⸗ bau in ſtädtebaulicher und ſiedlungstechniſcher Hinſicht und Bezirks⸗ bauoberkontrolleur Scherer⸗Karlsruhe über die Neubautätigkeit ſprachen. Die Generalperſammlung ndchſtſe ſich in der Hauptſache mit Standesangelegenheiten. Die nächſtjährige Generalverſamm⸗ kung ſoll in Konſtanz ſtattfinden. Nochmals Beamtengehälter. In der letzten Zeit haben ſich, ſo wird uns aus Beamtenkreiſen eſchrieben, die badiſchen Beamten bezüglich der Auszahlung rück⸗ tändiger Gelder verſchiedene male mit dem Rechnungsamt Karlsruhe beſchäftigen müſſen. Nicht aus Liebe zum Skandal, ſondern um Abhilfe zu ſchaffen, traten wir in die Oeffentlichkeit. Leider rea⸗ gierte hisher das Rechnungsamt bezw. die Landeshauptkoſſe Karls⸗ ruhe nicht auf unſere Beſchwerden und wir Beamte ſind bis heute arbeitet man z. Zt. an immer noch nicht in dem Beſitz der zuſtehenden Gelder. In Berlin der Verſchärfung des Beamtengeſetzes. Wenn die Regierung uns menſchenwürdig bezahlt und menſchenwürdig be⸗ hondelt, braucht man keine Verſchärfung im Beamtengefetz, das nur noch größere Erbitterung hervorruft. Wir Beamten brauchen Geld und nochmals Geld, daß wir unſeren Hunger ſtillen können. Mit Paragraphen können wir unſere Mägen und die— Frauen und Kinder nicht befriedigen. Es iſt endlich an der Zeit, daß ſich das Miniſterium des Innern einmal um das Rechnungsamt bezw. die Landeshauptkaſſe Karlsruhe kümmert, um nicht noch mehr Er⸗ bitterung in die Kreiſe der Beamten zu tragen. *2 2* 5 Städtiſche Nachrichten. Aus der Stadtratsſitzung vom 6. und 13. Juli 1922. Der neue Brotpreis. 9 ufolge Steigerung ſämtlicher Unkoſten muß der Preis für das vom 17. ds. Mis. ab wie folgt er⸗ höht werden, großer Laib 13, kleiner Laib.50„, Kleinbrot .10 AI. uebernahme der im Schloß befindlichen ſtaatlichen Sammiungen. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat die von den ſtädtiſchen Kollegien am 12. Januar und 17. Februar 1922 genehmigte Vereinbarung bezüglich der Uebernahme der im Mannhei⸗ mer Schloß befindlichen ſtaatlichen Sammlungen als Leihgabe in die Verwaltung der Stadt Mannheim am 26. Juni unterzeichnet. Es wird beſtimmt, daß die Gemäldegalerie nebſt Kupferſtich⸗Sammlung dem Kunſthallenrat und der Direktion der kädtiſchen Kunſthalle unterſtellt wird. Für die Pflege der ſtaatlichen Endtter-Snnndung(Antiquarium) und der Gipsabgußſammlung, die dem hiſtoriſchen Muſeum der Stadt einverleibt werden, wird der Verwaltungsrat des hiſtoriſchen Muſeums zuſtändig ſein. Die ſtaat⸗ lichen naturwiſſenſchaftlichen Sammlungen werden dem nach den Neuwahlen im Herbſt ds. 2s. zu bildenden beſonderen Verwaltungs⸗ rat für die ſtädtiſchen Sammlungen für Natur⸗ und Völkerkunde un⸗ terſtellt werden. Erſchließung von Baugelände in der Oſtſtadt. In dex Oftſtadt, jenſeits der Otto Beckſtraße ſollen ver⸗ ſchiedene im Rohbau beſtehende Straßen völlig ausgebaut und außerdem e weiteren Bav geländes in den Gebieten für offene und geſchloſſene Bauweiſe einige neuen Straßen hergeſtellt werden. Wegen der Bewilligung der Mittel für dieſe Arbeiten(Straßen und Kanäle) in Höhe von über 9 Millionen wird Vorlage an den Bürgerausſchuß erſtattet Erhebung einer Wohnungsluxusſteuer. Die Satzung für die Erhebung einer Wohnungs⸗ luxusſt 515 215 vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes genehmigt. Schaffung eines Spielplahes im Rheinauer Wald. Im Rheinauer Wald wird eine Fläche von annähernd 3 ha für die Anlage eines Spielplatzes aus dem Waldverband aus⸗ geſchieden und hierzu die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes und die ſtaatliche Genehmigung eingeholt. Aufhebung der Orksſtelle für Erwerbsloſenfürſorge. Die hieſige Ortsſtelle der wird aus Gründen der Perſonalerſparnis mit ſofortiger Wirkung aufgehoben, da ein Bedürfnis für eine derartige Fürſorge dank einer günſtigen Lage des Arbeitsraarktes vorerſt nicht mehr vorhan⸗ den iſt. Erwerbsloſenunterſtützung kann deshalb vorläufig nicht mehr gewährt werden. In Fällen einer durch Arbeitsloſigkeit einge⸗ tretenen Notlage haben künftig die allgemeinen Fürſorgeeinrichtungen Hilſe zu leiſten. Erhöhung der Krenkentransporigebühren. Abh 15. ds. Mis. betragen die Gebühren für die Beſorgung der Krankentransporte durch die Berufsfeuerwehr 27 1 für einen Kilometer innerhalb der Gemarkung und 34 außerhalb der Gemarkung. Statt Abholungsort bis Beſtimmungsort und zu⸗ rück wird künftig die tatſächlich zurücgelegte Lilometerzahl in Rech⸗ nung geſtellt werden. Erhöhung der Preiſe für die Benutzung des Herſchelbades. Zur teilweiſen Deckung der Mehrausgaben werden, vorbehaltlich der nachträglichen Genehmigung des Bürgerausſchuffes, die Prei ſe für die Benützung des Herſchelbades vom 15. Juli ab erhöht. 5 5 Beim Miniſterium des Innern wird beantragt, die frühere lan⸗ desherrliche Verordnung vom 25. Juli 1918 über die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feiertage dahin obzuändern, daß an den zletzten Tagen der Karwoche außer Aufführungen ernſter Muſik auch Theatervorſtellungen ernſten dürfen. kung 1. Auguſt wie folgt feſtgeſetzt: für 1 Kuh 100, Schwein 50, für eine Ziege 10 l. ausſchuſſes bleibt vorbehalten. Studierenden der Handelshochſchule zugewendet. Joachim Kromer— Ehrenmitglied des Nationaltheaters. Der Stadtrat hat am 18. Mai ds. Is. auf Antrag der Ihacerkommiſſan den Kammerſänger Joachim Kromer Dieſ Ehrenmitglied des Nationaltheaters ernannt. 2rfſ 71 5 2 70 786 aen net, 1 urch die eaterkommi on bei ei gemeinſchaftlichen Abſchiedseſſen überreicht 5 „Seit 27 Jahren verdankt die Bevölkerung der Stadt Mann⸗ 5 m rauende von Stunden erhebenden— freudigen Genießens aſtleriſch vollendeten Mitarbeit des Kammerſängers tünſtertſ r. Er hat ſeine herrliche Stimme, ſein ange⸗ kraft durch ee Bae 5— Welferſche feehetegert 5 dien zur Meiſterſchaft geſteigert Theater ein ſtets opferwilliger, 50—— dramatiſcher Dichtn reund geweſen. Zahlreiche Geſtalten ernſter 5 der 2 ung wie heiterer Muſe hat Kromer verkörpert; nie 5 des Edlen abgewichen. So hat er den Ru hm Bühne erhöht. Herr Joachim Kromer gelte, det e a be en e bn e zen. in mit der Mannheimer Bühn verbinden und in dankbarer Anerke e Stadtrat auf Vorſchlag der——— Joachim Kromer zum Ehrenmitglied 8 des Mannheimer National⸗ Aeber die Kritik. 0rf Von Ottomar Enking. Nur ſeſten und faſt immer mit einer gewi i 15 gewiſſen Ab F eeeee als beſtimmte C ler en der Art dieſer Buch harakter gezeigt hat, wird nun auch gern nach der atte, von dem 5 1 99 e es ſich bei den Durchſchnittskritikern ürdig 5 5 auch bei ſeinem„Jache“ bleiben müſße e Lyrit peröffen dürfe. Wer einen Band 0 „ Dichtu„dem wird nur zu raſch die Föhigkeit abgeſpro⸗ n Ben dußere 8 ſchaffen, bei denen es auf das ankommt, was gliſtentum hindrängt. Leider! urteilsloſer heran, und es iſt ihnen geneigt hat möchte, gut ſein kann. vielleicht aus unglücklicher weil ſie uns etwa abſprechend behandelte. Verlangen iſt nicht nur das Ergebnis eines Vorurteils, ie uns ſo alltön ung nennt. Ich rede hier nur von derjen iti altäglich bdegegnet“ Die feineren Gefſter anter unseren Schauen nicht viel zu tun hat. nhalts ſtattfinden. Die Sprun 5 gelder werden dem geſtiegenen Aufwand für die Unterhaltung der Zuchtſtationen entſprechend erhöht und mit Wir⸗ für ein Die Zuſtimmung des Bürger⸗ Das Zinſenerträgnis der Karl Leoni⸗Stiftung wird fünf Kritikern,— und wir beſitzen ſolcher hervorragender Männer glück⸗ licherweiſe eine ganze Anzahl,— ſae natürlich an jedes Verk vor⸗ ür ihre Meinung etwa über ein Drama ſehr gleichgültig, ob der Verfaſſer bisher nur Romane ge⸗ ſchrieben oder ob er von Beginn ſeiner Probuktion an zum Theater Die Durchſchnittskritik jedoch, die durch die Ueberfülle der Erzeugniſſe auf dem Büchermarkt zur Haſt im Aburteilen des ein⸗ zelnen genötigt wird, ſcheint bisweilen geradezu verärgert zu ſein, wenn jemand die Scholle, auf der er bis dahin ackerte, verläßt und ſich anderswo anzuſiedeln ſucht. Aus ſolcher Mißſtimmung herqus klingt dann die Anſicht über das Neue, Unerwartete oft ſchroffer, als es für den Schriftſteller, der ſich mit vielem Ernſte und unter vielen Kämpfen einen erweiterten Kreis für ſeine Geſtaltungskraft erobern Ich glaube dabei gewiß nicht an ein Uebelwollen der Kritik gegen irgendeinen Dichter; ich tadele ſogar die verbitterte Art, in der häufig von Schriftſtellern über die Rezenſenten geſprochen wird. Der Stand unferer Kritik, auch derjenigen, die zu eilig einſetzen muß, um gründ⸗ lich ſein zu können, iſt im allgemeinen hoch zu nennen. Die meiſten dieſer Männer, die in kurzer Zeit berufsmäßig einen Wuſt von Bü⸗ chern„erledigen“ müſſen, bewahren ſich trotz der großen Laſt eine lobenswerte Gewiſſenhaftigkeit des Urteilens, und ſo mancher, der ̃ ˖ iebe zur Dichikunſt in das Amt eines Kri⸗ tikers hineinkam, hat einen freudigen und ſdealen Sinn dafür, nun deenigtene durch ſein Wort anderen, die ſich, begünſtigter als er ſelbſt, Alſe ppetiſchen Schaffen hingeben durften, zu helfen, ſie zu fördern. ſo: wir Schriftſteller werden unſererſeits der Kritik durcheus nicht gerecht, indem wir ihr Ungerechtigkeit und Unverſtändnis vorwerfen, Aber als menſchlich an ſich wohl zu begreifen iſt es immerhin, 8577 Talenten. die ſich durch ein Werk oder gar durch mehrere Ferke beſonders tüchtig und vielleicht bahnbrechend nach einer be⸗ ſtimmten Richtung zin erwieſen haben, nun auch für gewöhnlich zu⸗ gemutet wird, daß ſie auf ihrem Wege beharren ſollen. 8— dieſeg 55 ondern es löht ſich mit der Erfahrung begründen, daß in der Tat, wie mit den nen, und er kann das auch, wofern- nuir ans dem nach ſe zufaſſenemg anderen Berufen, ſo auch in unſerer Literatur, und man darf ſagen: in der ganzen Kunſt die Entwicklung mehr und mehr zum Spezia⸗ Denn die Sonderſtellung, die der ein⸗ zelne Schriftſteller dadurch einzunehmen gezwungen iſt, bedeutet zu⸗ gleich, daß er nur einen engen Ausſchnitt der Welt ſieht, ja, ſehen ſoll. In der Wiedergabe dieſer ſeiner eigenſten Ideen kann er techniſch Herr werden, aker unzweifelhaft wird er auch zu einer Einſeitigkeit kommen, die mit dem wahrhaft künſtleriſchen, dem allumfaſſenden Die Wohnungsnot.— 1 Anläßlich einer Sondererhebung des Statiſtiſchen Landesamt⸗ 4 über den neueſten Stand der Wohnungsfrage hat ſich ergeben, daß der Wohnungsbedarf in den letzten Monaten ganz erheblich zugenommen hat. Nach dem Er ebnis der 1 letzten Erhebungen im Httober 1920 wäre der dringende Bedarf an Wohnungen mit rund 18 400 Reuwohnungen zu decken geweſen. nach 1 der vom Statiſtiſchen Landesamt in Nr. 6 der Se Mittei⸗ ohnungsbedarf bis 1. Jenuar ds. Js auf rund 26 500 d.. 44,3 Proz. geſteigert. In der Stadt Mannheim allein mangelt es an 5 200 oder einem Fünf: tel(19,5 v..) der im gonzen Lande als dringend notwendig aner⸗ kannten Wohnungen. Heibelberg bedarf zur Steuerung der drin⸗ endſten Wohnungsnot der Schaffung von 3000(118 v. H) neuen ohmungen. Die Stadt Karlsruhe benötigt dringend eines Zugangs von 2200(8,3 v..), Pforzheim von 1000(3,8 v..), Konſtanz nen 800(30 v..) Wohnungen. Selbſt in ſtrrtlichen rein landwirt 215 lichen Amtsbezirken, wie beiſpielsweiſe Engen, Pfutlendorf, ls- heim, Buchen uſw. herrſcht Mangel an dringend notwendigen WoiHh⸗- mmgen. Daß in Erkenninis des Ernſtes der Lage Reich, Länder und Gemeinden redlich bemüht ſind, der Wohnungsnot 7 rdee 3 van Neubalkten zu ſteuern, iſt binlänglich dekannt. In der Tat ſt 3 im Jahre 1921 im ganzen mehr neue Wohnungen erſtellt worden als 285 un Jahre 1914; in den erſten 3 Monaten des laufenden Jahres ift eine weitere Steigerung des Woehnungszuwachſes gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorfahres um 40,8 Proz, eingetreten. P. 3 1 T. Erhötzung der Sükerlariſe? Die Handelskammer Karls-⸗ ruhe hat beim Reichsverkehrsminiſterium angefrogt, ob auf 1. d. J. abermals eine Erhöhung der Güterkariſe zu erwarten Der Reichsverkehrsminiſter ließ der Handelskammer auf das den ſolgendes Schreiben zugehen:„Eine Erhöhung der Gütertari 2 zum 1. Auguft 5. J. iſt bis jeßt nicht in Ausſicht genommen. epd. Die Airchenſtener vom ffrweryflichligen Einke mmen bes- bar. Im Steuerauaſchuß des Reichstags wurde auf Antraa des Abgeordneten Mumm mit 15 Stimmen gegen die ſozialiſtiſchen dern Reichseinkommenſteuergeſetz die Beſtimmung eingefſügt, daß Stenern an die in Art. 137 der Reichsverfaſfung genannten Körperſchaften“, d. h. die Kirchenſteuern vom Sefamtbetrag der Einkünfte in Abzug zu bringen ſind. Und zwar iſt, da für das laufende Jahr die Kirchenſteuer noch nicht feſtſteht, der im Vorfahr gezal lte Betrag abzuziehen. Man wird dieſen Beſchluß bes Steuerausſchuſſes be⸗ grüßen dürfen, der eine Anerkennung des kulturellen und ſittlichen Werts der kirchlichen Arbeit dedeutet und zudem die kirchenfenndſi Agitation, die ſich gerade der hohen Kirchenſteuer mit Vorliebe bedient, eines mit der Sache in keinerlei Zuſammenhang ehenden Kampfmittels beraubt. Auch ſonftige Veiträge an„inſän che Ver⸗ einigungen, die ausſchlietzlich wiſſenſchaftſichen, künſtleriſchen, kirch⸗ lichen. mildtätigen oder gemeinntzigen Zwecken dienen“, können— — foweit ſie eine beſtimmte Grenze nicht von dem ſteuerpflichtigen Einkommen abgezogen werden. veranſtaltungen. pp. Der Hausfrauendund fand wit ſeinem letztn Borf 12 rungsnachmittag einen folchen Zyſpruch, daß er die Verenſtal⸗ tung übernächſte Woche wiederheien wir ten von Eis ohne Maſchine Vzeigt. Eine Büchſe oder Kande odee 155 ein ähnliches, verſchlleßd ieren beſtimmten Flüſſigkeit— lungen“ veröffentlichten Statiſtit hat„ſich der *2 ſei. fertigen, sder aber auch nach anderem dewährtem Hausrezept — teilweiſe angefüllt, in einem Topf oder Eimer bröckelchen mit Viehſalz gewiſcht, wie mit einem Dann dreht man die Bü kenn nach Verlauf einer Gisſtücchen und Biehſalz gefüllten Topf in die Kochkile, nacheen man ziwor die Büchſe wenige Male zebreht hat. Die Kechtiſte de⸗ dier das Einfrieren ſeßr reiſch u. ſeldſttätig, ſie iſt nicht nur orgt lechter Wärmeleiter, ſondern auch ein ſchlechter Kälteleiter, alſo bie Temperotur, ob ſie nun über sder unter Nuil ſteht. En in der heukigen Jeit der teueren Brennſtoffyreiſe wohl angeb den Hausfrauen, die noch nicht im Beſite dieſes Küchenſchahes die Anſchaffung einer Kochkiſte zu empfehlen. Mit ihrer Hilfe Kßt ſich Zeit und Geld in bebeutendem Maße ſparen. Die Herſtellmmg. ſſt ja ganz einfach. Borausſetzung iſt nur das Borhandenſem einen guten, verſchlußfähigen Kiße und kockener Holzgwolle. 82 3 Wiener Opereites piee— Noßfeuge den 18. Juli beginnen dis ſeit mehrermm Sommern hier führten„Wiener Operettenſpiele“ unter der Emil Reiter ihre Vorſtekrengen Heleng“ von Jacques wiederholt. enwenden.— Jede echte Pechung trägt Dr. Baki Narenzug. Schwetringorstr. 28: Drog.: Ludwig à Sch Ich meine deshalb, die Kritik ſollte einen Dichter, der ſich r bemüht, Wandlungen durchzumachen, del diefen Verfuchen, wenn auch zunächſt nichts Bedeutende⸗ n eher ermuntern, als ſie ihn immei wieder auf ſeinen Urſprung zurückweiſt und von fordert, das, zu bleiben, als was er Denn das kommt hinzu und iſt ſeltſam genug: dieſelben kritzf en hütet. Die Kritik hat in ihrer Macht, zu hemmen und zu begũ 5 eine große Verantwortung zu tragen. Mußz ſich ſchließlich ſeder Viche wollte er des öffentlich ausgeſpro Am ihm die Kritik nichts, der geſteht damit meiner Anſicht nach nur ei daß er zu ſener bequemen Selbſtzufriedenheit herabgeſunken iſt, ſich mit unklarem Freundes und erlobe begnügt und das tent unheilbar verſtumpfen läßt. Je Sbuſf⸗ die ehrliche Kritik iſt, is mehr kann ſich der wirklich am iffe ſeiner Gaben bei ihr Nat und Hilfe holen. Es iſt zu bebauern, daß ſich in ſo viel des Schönheltsgedankens auf Erden, des einzig Erſprießliche wäreß Sicherlich hat der Kritiber die Pfſicht, im Bewerten einer ſich ſelbſt als das Raß der Dinge auzufehen. Denn er wird zaghaft werden, weil er es für denkbar hält, daß Urteil ſchief ſein kann oder daß anbere, dasſeibe Werk anders Unbeirrbarkeit im Ausſprechen. aenten Kritikers ſollte der Schriftſteller allemal achten und aut noch ſo ſehr das durchaus Küuftleriſcde beauſpruchende Urteil das eine tönende Schelle. Schrifiſteſlern der Empfindſamkeit dawider, datz die Kritik den Wer ken Verſtorbener ſo ganz anders— wir man es nennt: ohjektiver und damit milder gegenüberſteht, als allem, was ber Feder der noch benden enifliegt. Auch de Klage iſt nicht richtig. Das verſchiedt überſchreiten— nach§ 13 Es wurde das Zubetei, ares Geſäß wird mit der zum Ein⸗ die am einfachſten aus dem ſix un bereits gezuckerten Eisyulver oder aus wankereeee, 10 erzeſtellt el, von Eis⸗ rtel art L. in kleinen Abftänden mit der Hand unb rtelſtunde das fertige Eis aus der Buchſe nehmen oder man ſtellt die Büchſe vuit der Eiscreme in einen mu, ee e rten. Sonntat: e 2 trefflon Gegeben wird Die ſchine Offenbach. Dieſr Operette wird Ab 4 — Bewahren Die ihre und ſhrer KRinder Ahne vor dem Verfall, indem Sie nut 722 40 Pr. Bahss Zahn Ulver„Nr. 23 Drog: H. Geyer, Mittelstr. 69 Drgg.: Hl. Merrkele, Gentardplatz 2 F. Becker, am Spelsemarkt; Sehieg Prog* e B. Raspete. einmal abgeſtempelt worden t. + 8 Stimmen, die den vorwärtsdrängenden Schaffenden mit warnendem Kuf aufhalten wollen, klagen gleichzeitig üder ewige Wiederhol 15 ſobald jemand ihrer Weiſung gehorcht und ſich vor dem Weiterſchreüß * A ter ſo entfalten, wie es in ſeiner Natur liegt, ſo wäre es doch günz 85 nen Urteils nicn achten ewiſſen der Kritik das eigene künftlerlſche Gewiſſen zu ſchärfenz deucht mir etwas ſehr Und wer ſich anſtellt, als gälte Arbeitends Fällen Kunſt und Krilik als Segner empfinden, wo doch das Gefüß des Miteinenderwirkens für die höchſten Itele, für dle Dichtung Sobald er nicht voß einer Art Unfehlbarkeit ſeines Geſchmacks Überzeugt iſt, vergeht i 8 die Möglichkeit, ſich über ein beſtimmies Werk beſtimmt zu 15 27 ein ſchätzende auch recht haben könnten. Es bedarf alſo ſemand, der ſt. zum Richter aufwerfen will, bei aller Sorgfalt der Erwägungen einen Dieſe unorläßliche Eigenſchaft dez 1 Gemüt hervorleuchtet,— der köſtlichſte Beſiß des Menſchen, ohne den er bei noch ſo durchdringendem Verſtande weiter nichts iſt, 5 . Wie oft begegnet man, um auch das hier noch zu ſtreifen, untet — Seite. Nr. 319. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) ——— D— Samskag, den 15. Juli 1922. *5 Im Caſe Corſo findet heute aus Anlaß des 40jährigen Be⸗ rufsjubiläum des bekannten Celliſten G. Dahms ein Ehren ⸗ tabend ſtatt unter Mitwirkung erſtklaſſiger Künſtler, u. a. der her⸗ vorragenden Frankfurter Stimmungs⸗Soubrette Elly Corelli. Ad morgen gaſtiert auf kurze Zeit die Original Budapeſter hunte Bühne.(Weiteres Anzeige.) Kommunale Chronik. Der badiſche Städteverband hielt unter dem Vorſitze von Oberbürgermeiſter Dr. Walz⸗Heidel⸗ berg eine Vorſtandsſitzung ab. Die Anweſenden ſprachen ſich mit aller Entſchiedenheit gegen das Verhalten der Reichsregierung in „der Gemeindefinanzfrage aus, das die gebotene Rückſicht⸗ nahme auf die genügend bekannten, äußerſt ſchwierigen Finanzver⸗ hältniſſe der Gemeinden durchaus vermiſſen laſſe und dieſe durch eine weitere Verzögerung der Aenderung des Landesſteuer⸗ geſetzes noch verſchlimmere. Die Gemeinden werden auf ein eige⸗ nes, bewegliches Zuſchlagrecht zur Reichseinkommenſteuer auf die Dauer nicht verzichten können. Auf alle Fälle müſſen aber jetzt die Saräntierten Mindeſtüberweiſungsbeträge entſprechend dem Mehr⸗ aufkommen aus den Reichsſteuern in den letzten Jahren hinaufgeſetzt werden. Dem Grundgedanken des Entwurfs eines Kreis⸗ und Bezirksverbändegeſetzes wurde zugeſtimmt mit dem Be⸗ merken, daß die Zeit für eine durchgreifende Aenderung der Verwal⸗ tungsorganiſation und eine evtl. Uebertragung der jetzigen Kreisfunk⸗ tionen auf die Bezirksverwaltung nicht geeignet iſt; die Beibehaltung der Kreiſe iſt daher zu begrüßen, doch ſollten Aenderungen in der geographiſchen Einteilung der Kreiſe vorgenommen werden, wenn ſie durch dringende öffentliche Intereſſen geboten ſind. Der Städtever⸗ band trat in dieſer Hinſicht der Stellungnahme der Vertreter der Kreisausſchüſſe bei. In der Ausländerfrage hielt der Vorſtand eine Be⸗ ſprechung mit der Regierung für zweckdienlich. Es wurde betont, daß den Gemeinden ein ſelbſtändiges Zuſchlagsrecht zur Getränke⸗ ſteuer und Wandergewerbeſteuer zugeſtanden werden muß und die baldige Einführung eines Landesfahrzeug⸗ ſteuergeſetzes wünſchenswert erſcheint. Des weiteren kamen das jetzige Verhältnis der Arbeiterlöhne und Beamtengehäl⸗ ter, der Einführung einheitlicher Schlacht⸗ und Viehhofgebühren, Vergünſtigung der Kriegsblinden bei Stra⸗ penbahnfahrkarten und einige andere Fragen von beſonderer Bedeu⸗ tung zur Erörterung. * ONB. Oppau, 15. Juli. Der hieſige Gemeinderat faßte in ſeiner letzten Sitzung den Beſchluß, den ewig denkwürdigen 21. September in finnvoller Weiſe zu feiern. Es ſoll ein Kataſtrophendenk⸗ mal auf dem Friedhof errichtet und das Andenken der auf dem Felde der Arbeit und der im großen Kampf gefallenen Helden zuſam⸗ men geehrt und verewigt werden. Der Vorſitzende erſuchte um Zu⸗ ſtimmung zur Einleitung der entſprechenden Vorarbeiten. 928 St. Ingbert, 12. Juli. m Monat Dezember 1921 wurde durch den Stadtrat mit Stimmenmehrheit der Bezirksamt⸗ mann Mergenthaler als rechtskundiger Bürgermeiſter der Stadt St. Ingbert gewählt. Vis heute fehlt jedoch ſeitens der Regie⸗ rungskommiſſion des Saargebietes die behördliche Genehmigung zu deſſen Amtsantritt. Mehrere Bürger der Stadt St. Ingbert haben daher jetzt an den Präſidenten der Regierungskommiſſion, Rault, einen„offenen Brief“ gerichtet, in dem ſie den Präſidenten bitten, den von der Mehrheit des Stadtrates gewählten Bürgermeiſter zu beſtätigen, weil eine Stadt von 20 000 Einwohnern von einem Ver⸗ waltungsbeamten mit reicher Erfahrung geleitet werden muß, da ſonft St. Ingbert dem Abgrund entgegenſteuert. Aus dem Lande. ſec 2 Heddesheim, 13. Juli. Daß ein hieſiger Handelsmann unter⸗ nommen hat, von Zeit zu Zeit zu ſchlachten und das Pfund Rind⸗ fleiſch zu 44—48 Mark abſetzte, wurde ſchon berichtet. Heute nun laſſen die hieſigen Metzger bekanntmachen, daß ſie ebenfalls mit dem Fleiſch abgeſchlagen haben und prima Rindfleiſch zu 48—50 „Mark das Pfund verkaufen.— Das Liter Milch koſtet hier bei dem Erzeuger 10 Mark und zwar ſeit voriger Woche. Wie man erfährt, wurde dieſer um 2 Mark erhöhte Preis durch Vermittlung einiger einſichtiger Landwirte feſtgeſetzt, man hofft nun, daß dieſer Preis bei Abnahme des FJuttermangels nicht mehr geſteigert wird und nur vollwertige Milch abgegeben wird⸗ Tul. Boxberg, 14. Juli. Das 77. Jahresfeſt des Guſtav Adolf⸗Vereins wurde in den letzten Tagen in Boxberg⸗Wöl⸗ chingen abgehalten und war beſonders auch von auswärts ſtark be⸗ ſucht. Als Vertreter des evang. Oberkirchenrates war Geh. Ober⸗ kirchenrat D. Mayer⸗Karlsruhe erſchienen, ferner war noch u. a. zugegen Superintendent D. Voß⸗Kattowitz. Das Jahresfeſt wurde mit einem Gottesdienſt eingeleitet, worauf ſich ein Feſtzug mit über 2000 Teilnehmern nach dem alten Schloßberg bewegte. u. d. Superintendent D. Voß über die Zuſtände in Oberſchleſien. Zu den 40 000 Evangeliſchen in Galizien und in die Höcklerſchen An⸗ ſtalten in Stanislau führte Pfarrer Lempp aus Stanislau die Zu⸗ hörer und über die Guſtav Adolf⸗Arbeit unter den evang.⸗deutſchen Koloniſten in Braſiliens Urwäldern berichtete Pfarrer Dedekind aus Igerfeld, der früher dort gewirkt hat. Für dle Guſtav Adolf⸗Samm⸗ lung wurden 3000 Mark geſpendet. Ein Familienabend ſchloß den Tag. Es folgten die geſchäftlichen Beratungen. Hierbei wurde mit⸗ * 285 daß an 74 badiſche Gemeinden 43 800 Mark gegeben worden Zentralvorſtand in Leipzig 43 800 Mark. ————— artige Verhalten der Kritik ſeinen tiefen Grund. Wer noch im Lichte ſteht, der ſoll auch noch lernen, an dem iſt noch zu modeln, an den knüpfen ſich noch Hoffnungen und Befürchtungen, und der Urtei⸗ lende, der ſich wahrhaft im Dienſte der Kunſt fühlt, iſt ſich der Ver⸗ pflichtung bewußt, nach Kräften die Schlacken vom Feuer eines Ta⸗ lentes fortzuräumen, damit es hell brennen und wärmen kann. Das Schaffen jener aber, die nicht mehr bei uns weilen, hat die Kritik lediglich als ein Erbe zu betrachten, aus dem ſoviel Gutes als nur möglich für immer herausgehoben werden ſoll. Kunſt und Wiſſen. Begründung einer Geſellſchaft für Rheiniſché Literatur. In Köln iſt eine Geſellſchaft für Rheiniſche Literatur gegründet wo zur Förderung und Pflege der ryeiniſchen Literatur, Ver⸗ breitung von Werken rheiniſcher Autoren, literarhiſtoriſchen For⸗ 5 dem Gebiete des rheiniſchen Schrifttums unter beſonde⸗ rer Betonung und Berückſichtigung ſeiner Beziehungen zum deut⸗ ſchen Kultu en, aber auch der ſelwirkungen zu anderen Kulturen, Veranſtaltung vom Vorträgen dichteriſcher und literatur⸗ geſchichtlicher Art ins und außerhalb des Rheinlands, um im Reiche lebendige geiſtige Beziehungen zum Rheinlande hergu⸗ ſtellen. Politiſche Beſtrebungen ſind ausgeſchloſſen. In den Vor⸗ ſtand wurden u. a. die Profeſſoren Bertram, Enders und Walzel gewählt. Die Geſellſchaft richtete bei Profeſſor Enders in BVonn chen ichen aphiſche Auskunftsſtelle ein, die über alle Fragen der rheiniſchen iteratur und Auskunft erteilt. Das Jolkwang⸗-Muſeum für verloren. Der Weſt⸗ Ref e 47 meldet: Der Prozeß der Stadt Hagen gegen die Erben Oſthaus kann der ungeheuren Koſten wegen nicht fo etzt werden. Die Schlüſſel des Muſeums befinden ſich ſchon ſeit langer Zeit in Eſſen. Die Sammlungen werden jedoch erſt dort⸗ hin übergeführt, wenn der zur Unterbringung der Folkwang⸗Samm⸗ lungen erforderliche Anbau fertiggeſtellt ſein wird, was in etwa anderthalb Jahren der Fall ſein dürfte. 15 5 r Karl Haſſe f. Im 81. Lebensjahre ſtarb in Buch⸗ wald i. R. der emer. ordentliche Profeſſor der Anatomie an der „Breslauer Univerſität, Geh. Medizinalrat Dr. Karl Haſſe. Haſſes miſſenſchaftliche Tätigkeit erſtreckte ſich auf das Gebiet der Kunſt, der Anatomie, der vergleichenden Anatomie und der Paläontologie. — Japanerſpende. Von zuſtändiger Stelle wird uns mitgeteilt: In Tokio hat am 3. Dezember 1921 die„Japan univerſal muſic ſo⸗ ciety ein Konzert zugunſten deutſcher Studenten veranſtaltet. Der Erlös(500 Hen) gleich 40 050 Mark) wurde zur Hälfte für die Uni⸗ verſität Berlin und zur Hälfte für eine bedeutende deutſche Muſik⸗ ſchule beſtimmt. Die Spende iſt dem Wunſche der Veranſtalter ent⸗ ſprechend verteilt und der genannten Univerſität ſowie dem Konſer⸗ in Leipzig überwi⸗ den. N⸗ Hier ſprach ind, weitere 18 Gemeinden erhielten weitere 27 000 Mark und der beſonders 6) Singen a.., 14. Juli. Zu den Ausſchreitungen bei der Dienstag⸗Demonſtration wird berichtet, daß die bisherigen von der Staatsanwaltſchaft vorgenommenen umfangreichen Erhebungen noch kein klares Bild über die Vorgänge gegeben haben, daß eine objektive Darſtellung insbeſondere der Umſtände, die den Tod des Majors Scherer herbeigeführt haben, gegeben werden könnte. Die Erhebungen werden fortgeſetzt. ):(Konſtanz, 14. Juli. Der Fremdenverkehr am Boden⸗ ſee hat ſich in den leßten Tagen lebhafter geſtaltet, gegenüber dem Vorjahr macht ſich aber doch ein Rückgang des Reiſeverkehrs bemerk⸗ bar. Auch in den Hotels und Gaſthäuſern am See wirken ſich un⸗ ſere wirtſchaftlichen Verhältniſſe inſofern aus, als die Fremden meiſt die Aufenthaltszeit auf das Notwendigſte beſchränken, ſo daß dort das Kommen und Gehen mehr als früher in die Erſcheinung tritt. — Unter der Führung des Majors Leonardi vom Reichsluftſchiffamt Berlin iſt zur Zeit wieder eine Ententekommiſſion(ein Engländer und ein Japaner) in Friedrichshafen, um die dortigen Flugzeugbe⸗ triebe daraufhin zu prüfen, ob die Baubeſtimmungen genau einge⸗ halten werden. + Markdorf(Bodenſee), 15. Juli. Während eines Gewitters ſchlug der Blitz in die Scheune des Landwirts Wiebel in Ekardskirch, die völligeingeäſchert wurde. Serichtszeitung. Der„Rote Jeuerhund“ in Goltesberg. Vor einiger Zeit ging durch die Blätter die Legende von dem Beſtehen eines„Roten Feuerbundes“, einem„Verbrecher⸗ und Räuberneſt“ in Gottesberg. Das Gerücht von der Exiſtenz eines ſolchen Bundes ſtammte von dem Schlepper Wilhelm König, einem 21jährigen Menſchen, der damals gerade im Gefängnis ſaß. Durch die falſchen Vezichtigungen Königs wurde eine Reihe ange⸗ ſehener Bürger aus Gottesberg in Unterſuchungshaft geſetzt. So wurde am 9. Mai d. J. der Bergwerksdirektor Karlik als an⸗ geblicher Führer des„Roten Feuerbundes“ verhaftet. Bei einer Hausſuchung in deſſen Wohnung, der auch König beiwohnte, hat dieſer Verbrecher vermutlich einen Facſimileſtempel des Bergwerk⸗ direktors geſtohlen und ſo die Möglichkeit erlangt, die Unterſchrift Karliks in Mitgliedsbücher der Anhänger des angeblich beſtehenden Roten Feuerbundes zu ſetzen. Außerdem hatte König einem Stei⸗ ger eine Menge Gehaltsbriefe, die alle die eigenhändige Unterſchrift des Bergwerkdirektors trugen, entwendet und auch hier die Unter⸗ ſchriften für ſeine ſchwarzen Pläne benutzt, war aber dabei unvor⸗ ſichtig geweſen, ſo. daß die Geſchichte an den Tag kam. Zu den Fälſchungen, die der abgefeimte Verbrecher vornahm, bezw. vor⸗ nehmen wollte, gehört auch der„Selbſtmord“ des Kriminalbeamten Warnik. Hier hatte er ſich einen böſen Plan zurechtgelegt, um den ihm offenbar unbequemen Beamten aus dem Wege zu ſchaffen. Er diktierte Warnik einen reuevollen Brief an ſeine Eltern, den er an ſich nahm. Als dann ſpäter der Kriminalbeamte ſelber einen Brief ſchrieb, verſuchte König, ihn durch einen Kopfſchuß zu töten, um nachher mit Hilfe des von Warnik geſchriebenen Briefes einen Selbſtmord zu fingieren. Aber dieſer ruchloſe Plan gelang nicht: denn Warnik wurde zwar verletzt, aber nicht getötet. Warnik wurde jedoch infolge des von ihm geſchriebenen Briefes ebenfalls in Unterſuchungshaft geſetzt. Vor der Waldenburger Strafkammer hatte ſich nun in dieſen Tagen König wegen ſchwerer Urkunden⸗ fälſchung zu verantworten. Dabei wurden ſeine großen Schwin⸗ deleien bezüglich des Roten Feuerbundes völlig aufgedeckt und die Unſchuld der durch ſeine Angaben in Unterſuchungshaft Geratenen ausdrücklich feſtgeſtellt. Der Angeklagte, der ebenſo wie ſeine Kom⸗ plizen eine ganze Reihe anderer Schandtaten auf dem Kerbholz hat, derentwegen er ſich ſpäter noch vor dem Schweidnitzer Schwurgericht zu verantworten haben wird, machte vor Gericht einen außerordent⸗ lich ſelbſtbewußten, dreiſten Eindruck. Da man ſeitens des Ge⸗ richtes Zweifel an ſeinem Geiſteszuſtande gehegt hatte, war er ge⸗ richtsärztlich unterſucht worden; es wurde aber feſtgeſtellt, daß er nicht als geiſtesgeſtört im Sinne des§ 51 zu bezeichnen, daher für ſeine Taten voll verantwortlich anzuſehen iſt. Er wurde zu zwei Jahren Gefängnis und zur Tragung der Koſten des Ver⸗ fahrens verurteilt. 78 2*))%%§²A Tu. Kork bei Kehl, 10. Juli. Das Landgericht Offenburg hat den Händler Georg Pfirmann von hier wegen Schleichhandels mit Butter zu 2 Monaten Gefängnis und 15 000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der Verurteilte hatte nach und nach 7 000 Pfund Butter unter grober Ue eitung der Höchſtpreiſe nach Baden⸗Baden verkauft. Das Reichsgericht in Leipzig hat nun die vom Angeklag⸗ ten eingelegte Berufung verworfen. Tu. Zweibrücken, 13. Juli. Wegen verſuchten Viehſchmuggels über die Saarlandgrenze wurde der Landwirt Valentin Schüß⸗ ler aus Strümpfelbrunn(Baden) von der hieſigen Strafka m⸗ mer zu einem 1 Jahr Zuchthaus, 25 000/ Geldſtrafe oder weiteren 110 Tagen Zuchthaus, 2 Jahren Ehrverluſt und Tragung der Koſten verurteilt. Weiter wurde ihm der Handel mit lebens⸗ wichtigen Gegenſtänden unterſagt. Schüßler hatte in einen Eiſen⸗ bahnwagen mit neun in Baden eingekauften Kühen, für die die Ausfuhr bewilligt war, noch acht Kälber geſtellt. Bei der Zoll⸗ kontrolle wurde dieſer Schmuggel entdeckt und die Kälber wurden beſchlagnahmt. Sportliche Nundſchan. Automobil⸗Turnier in Saden-BGaden. Der heutige Tag brachte die Bergprüfungsfahrt im nördlichen Schwarzwald, die zahlreiche ſchwierige Stellen aufwies, ſo daß an Fahrer und Fahrzeuge hohe Anforderungen FPiden wurden. Ueber 65 Kilometer ging die Fahrt von Baden⸗ aden über Geroldsau nach dem Obertal, wo hinter dem Gaſthaus Schindelpeter eine 4 Kilometer lange Strecke als Prüfungsbahn ausgewählt war. Der dichte Nebel mochte vielleicht mit daran ſchuld geweſen ſein, daß an einer der manchmal ſehr gefährlichen Kur⸗ ven der in Klaſſe 3 laufende Wagen des Prinzen zu Schaum⸗ burg⸗Lippe gegen einen Chauſſeeſtein rannte und ſo beſchädigt wurde, daß eine Weiterfahrt in der Konkurrenz unmöglich war. Sonſt ging die Fahrt ohne Unfall zurück durch das Hundbachtal, Murgtal über die Rote Lache nach Baden⸗Baden. Die einzelnen Reſultabe der Klaſſen lauten wie folgt: Klaſſe V: 1. Oberingenieur Seiler auf Mercedes 4 Min. 11 Sek.; 2. Direktor W. Hof auf Mercedes, Kommerzienrat Berger auf Mercedes. Klaſſe IV:. 1. Ingenieur 5 auf Benz⸗Gaggenau: 2. Fritz Kleemann auf Adler; 3. Karl Schwarz auf Auſtro⸗Daimler. Klaſſe III: 1. Frau Folleville auf Steiger; 2. Fritz Koch auf Steiger; 3. W. Pittack auf Steiger. Klaſſe II: 1. Ingenieur W. Wal b, Benz: 2. Karl Iverus auf Opel; 3. M. Folleville auf Steiger. Klaſſe I: 1. Dr. Tiegler auf Benzz: 2. Frhr. v. Thüna auf Mercedes; 3. Direktor Kappler auf Benz. Bzd. Bedeutende Erfolge der Mannheimer Turngeſellſchaſt. Die deutſchen Kampfſpiele in Berlin liegen hinter uns. Es ver⸗ lohnt fiß die ehrenvolle Erfolge der Männheimer Turn⸗ geſellſchaft 1899 e. V. nochmals näher zu beleuchten. Der 400 Meter⸗Lauf erforderte 16 Vorläufe und 4 Zwiſchenläufe. Etwa 90 der hervorragendſten Vertreter Deutſchlands und Oeſter⸗ reichs rangen hier um die Siegespalme. Umſo höher iſt deshalb das vorzügliche Abſchneiden von Neumann einzuſchätzen, der in der Zeit von 50.2 Sek. vor dem öſterreichiſchen Meiſter Caſſinone⸗Wien dicht hinter dem Rekordmann Dünker als zweiter landete. Eine noch größere Anzahl der hervorragendſten Läufer beſtritt den 200 Meter⸗Lauf. 18 Vorläufe und 3 Zwiſchen⸗ läufe waren hier erforderlich. Im Endkampf ſicherte ſich der mehr⸗ 2 badiſche und ſüddeutſche Meiſter Fritz trotz eines Schwäche⸗ anfalles den 3. Platz. Ddie 4mal 400 Meter⸗Staffel ver⸗ einigte 12 führende Vereine am Start. Nach heißem Ringen in den Vorläufen ſchälten 505 zum Endkampf heraus: Wiener.C..C Charlottenburg, D. S. C. Berlin, 1860 .T. G. Mannheim. Das ſpannendſte Rennen des Tages, bei welchem..C. Berlin,..C. Wien und..G.(Mannſchaft: ee e eee ee, e e ee ee — lottenburg belegenen Wohnung 6 ünchen, V. f. B. Leipzig und eeeeeeeeee Rekordzeit don.27,2 das Ziel paſſierten. Die Mannheimer Städte⸗Speermannſchaft, beſtehend aus den Herren Junium und Dr. Oſchmann, M. T.., ſowie Blink, V. f. R. wurde durch allzu gutes Meſſen des nur aus Berlinern zuſammen⸗ geſetzten Kampfgerichtes mit 10 Zentimeter Unterſchied zum zweiten Sieger hinter Berlin erklärt!— Alles in allem kann Mannheim auf die ehrenvolle Vertretung ſeiner Farben in Berlin hochbefriedigt zurückblicken, denn was es heißt, ſich unter einer ſolch rieſigen Konkurrenz ſiegreich zu plazieren, weiß jeder zu ſchätzen, der dieſe glänzende Elite deutſcher und öſterreichiſcher Leichtathleten verſammelt ſah. Bei den am letzten Sonntag in Bruchſal ſtattgefundenen leichtathletiſchen Wettkämpfen errangen Kräfte der Mannheimer Turngeſellſchaft wiederum folgende Er⸗ Mete 100 Meter⸗Lauf für Junioren: 1. Löwe, M. T. G. 100 eter⸗Lauf für Senioren: 2. Löwe, 3. Hebel, M..G. 200 Meter⸗ Lauf offen: 1. Kuß, 3. Löwe, M..G. 400 Meter⸗Lauf offen: 2. Hebel, M..G. 800 Meter⸗Lauf für Anfänger: 3. Hebel. M. T. G. 800 Meter⸗Lauf offen: 1. Wellenreuther, M..G. 1500 Meter⸗Lauf 91 85 2. Sack, M..G. Diskuswerfen: 1. Dr. Oſch⸗ mann⸗.T. G. Speerwerfen: 1. Dr. Oſchmann, M. T. G. Drei⸗ kampf: 1. Dr. Oſchmann, M..G. 1500 Meter⸗Staffel: 2 M..G. (-Mannſchaft hinter.V. M. 46 A⸗Mannſchaft). 4 mal 100 Meter⸗ N 2. M..G.(B⸗Mannſchaft hinter..W. 46 A⸗Mann⸗ aft). Bei dem am gleichen Tage in Neckarau ſtattgefundenen Gau⸗ gruppenturnen errang Fritz Sturm im Zwölfkampf(Oberſtufe) den., Karl Weidenhüller(Unterſtufe) den 18., F. Sihl im Neunkampf(Unterſtufe) den 21. Rang. m. Nadͤſport. ug. Die Große Rheiniſche Sportwoche vom 18. bis 25. Juli, in deren Mittelpunkt der Große Preis von Deutſchland im Straßenrennen über 1000 Kilometer ſteht, verſpricht ein Ereignis von beſonderer Art und großer Bedeutung für den deutſchen Radſport zu werden. Das Rennen iſt bekanntlich als international ausge⸗ ſchrieben. Wie wir hören, werden auch die rühmlichſt bekannten Brennabor⸗Werke Brandenburg mit fünf Fahrern am Start ſein. Von dieſen war Koch in dieſem Jahre bereits zweimat erſter Sieger in offiziellen Straßenrennen. Er gewann am 15. Mat „Rund um Köln“ als Zweiter. Es dürfte mit den Brennabor⸗ Fahrern immerhin zu rechnen ſein. Gelegentlich der Fernfahrt wird übrigens auch ein 8/24 PS⸗Brennabor⸗Motorwagen zu bemerken ſein. Dieſer Wagen ſtellt denſelben Brennabor⸗Serientyp dar, wer⸗ cher im diesjährigen großen Automobil⸗Rennen auf der Grunewald⸗ bahn am 11. Juni einen glänzenden, einwandfreien Sieg erringen konnte. Derſelbe Typ hatte neuerdings am 2. Juli weitere drer ſchöne Erfolge. Ein 8 Steuer PS⸗Brennabor wurde Erſter und ein 5 5 Wagen wurde Zweiter in der heißumſtrittenen und überaus chwierigen Bergprüfungsfahrt auf dem Gabelbach bei IAlmenau und ferner ging der Avusſieger Jacobs aus dem Internationalen Mee⸗ ting auf Fanö mit ſeinem 8 Steuer PS⸗Brennabor gegen ſchärfſte 1 ſtärkſte internationale Klaſſe überlegen als Erſter 13—5 Klaſſe ervor. Lawutennis. *Die Spieſe um das Blagden-Raket fanden am 8. und 9. Jull ſtatt. Zum 4. Male konnte das Gymnaſium den Wonder⸗ preis erringen. In der Vorrunde vermochte die Leſſirgſchule außer im 1. Einzel⸗ und im 1. Doppelſpiel keinen nennenswerten Widerſtand entgegenzuſetzen und wurde:0 geſchlagen. Härtere Spiele ſah die Endrunde, in der das Realgymnaſium 67ꝛ3 unterlag. Vorzüglich ſpielten für Gymnaſium der., 5. und 6. Spieler, da⸗ gegen verloren der 1. und., ſowie das 2. Doppel. Sämtliche Spiele, beſonders die erſten und 2. Einzel⸗ und Doppelſpiele, brach⸗ ten harte und ſpannende Kämpfe. Vor allem aber waren es die glatten Siege der letzten Punkte, die Gymnaſium den Sieg ſicher⸗ ten. Alle ſpielten mit größtem Eifer. Bei Realgymnaſium ſpielte der erſte Spieler ſehr gut und beſtändig, die anderen zu ſiegesſicher Nachſtehend die Reſultate: Jordan— Reindel Rg.:7,:2. E. Kaufmann— her G.:6,:1,:3, Hildenbrand— Tor⸗ becke G.:3,:4, Dach— Ulm Rg.:3,:6,:3. v. Biwonius— Felſenthal G.:0,:1, Fr. Kaufmann— Schulte G.:2,:1, E. Kaufmann— Dach— Schweyer— Thorbecke G.:5,:4. Jor⸗ dan— Hildenbrand— Reindel— Ulmer Rg.:3,:8,:6, von Biwonius— Fr. Kaufmann— Felſenthal— Schulte G.:2, —n. Neues aus aller Welt. — Das diamantene Prieſterjubiläum feierte der Biſchof von Würzburg, Dr. von Schlör. — Blulige Jamiſientragödie. Im Stadtteil Meiderich zu Duisburg hat der Arbeiter Hottinger ſeine Ehefrau, mit der er ſeit langem in Unfrieden lebte, und ſeine Tochter mit einem langen Meſſer ſo ſchwer verletzt, daß beide unmittelbar darauf tot zuſammengebrochen ſind. Der Mörder wurde verhaftet. — Tod einer Hundertjährigen. Die älteſte Einwohnerin der Stadt Neuß, die Witwe Kemmerling, iſt drei Wochen nach ihrem hundertjährigen Geburtstage geſtorben. — Berliner EChen. Am Dienstag abend ſtũ inm Ber⸗ lin die 30 Jahre alte Frau Clara Pre iß 3 euter im erſten Stockwerk des Hauſes Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße 43 in eter tief in den Garten hinab. it unde und einer Gehirnerſchütterung — man die Unglückliche nach dem Krankenhauſe Weſtend. Die rau war mehrmals bereits von ihrem Manne geſchlagen worder und hat die Tat aus Furcht vor weiteren Mißhandlungen begangen. Am Morgen desſelben Tages geriet der 33 Jahre alte Maurer Hubert König in ſeiner Wohnung in Weißenſee, Heinersdorfer Straße 55, mit ſeiner Frau in einen heſtigen Streit. Im Verlaufe desſelben ergriff er ein Meſſer und ſtach in blinder Wut auf ſeine Frau und ein 10jähriges 54 5 Hildegard ein. Dann verſuchte er, ſich ie Pulsadern zu durchſchneiden. Alle drei Perſonen wurden in Rendetese uſtande nach dem Krankenhaus geſchafft. Im Hauſe Mendelſtraße 1 kam es am Nachmittag zu einem ehelichen Strelt wiſchen dem 34jährigen Bankbeamten Karl Erdmann und deſſen Frau Dabei ſchoß die temperamentvolle Gattin auf ihren Mann und verletzte ihn durch einen Schuß in den Kopf ſchwer. Während man, den Ehemann nach dem Krankenhauſe Am Friedrichshain transportierte, brachte man die Täterin nach der Polizeiwache. —„Gewerbsmäßiges Glücksſpiel“. Vor einiger Zeit erließ die Firma J. Langenbach und Söhne in Worms ein Preisausſchreiben zur Erlangung von künſtleriſchen Entwürfen für Plakate und Zei⸗ kungsinſerate. Zwei erſte Preiſe entflelen auf Franz Maruhn, Hamburg, und Rudolf Wedermann, Nürnberg. Weiter kamen 17 Preiſe zur Verteilung. Die eingegangenen Entwürfe ſind z. Z. in der Gemälde⸗Galerie in Worms ausgeſtellt und kommen dann in die Mannheimer Kunſthalle. Beluſtigend oder betrübend erſcheint die Tatſache, daß von der Polizeibehörde Breslau eine hochnotpeinliche Verfolgung der ausſchreibenden Firma wegen„ge⸗ werbsmäßigen Glücksſpiels“ veranlaßt wurde. Dabei bleibt zu be⸗ achten, daß die Zeitungsanzeigen, die das Preisausſchreiben brach⸗ ten, das aus Künſtlern und Kunſtſachverſtändigen beſtehende Preis⸗ gericht, darunter die Profeſſoren Ludwig Hohlwein(München), Benhard Pankok(Stuttgart), Hugo Eberhardt(Offenbach), E. R. Weiß(Berlin), F. W. Kleukens(Darmſtadt) ausdrücklich genannt hatten. Ja, die Polizei paßt ſcharf auf und iſt voller Mißtrauen. Sie glaubte wahrſcheinlich, die Preiſe würden verloſt und die Preis⸗ richter ſeien die amtierenden Notare. Mit einer blutenden Ko — werden Sie ſicher los durch 4 HUhner augen-Lebewohi! Hornhaut an der Fußſohle beſeitigt Lebewohl⸗Ballen-Scheiben. 9 Keln Verrutſchen, kein Feſtkleben am Strumpf. In Drogerien und Apotheken. K. Muhlhardt, Drog., Mittelſtr, 30, Arth. Rähnert, Adler- Drogz, Bellenſtr. 62, C. Sachse, Flora-Drog., Mittelſtr. 6i, 16170 wig& Schütthelm, Hofdrogerie, Frlebrichplatz 19. t 5 17 1 555 N 1 122— Nuu U 1 1 8 1 2 I NraAr —————— n Drr * 4 7 w 2 — — —— ——— —ů— Maunheimer General · Anzeiger.(mittag-Ausgabe.) 2 r er 5. Seite. Nr. 319. 5 Baomstag, den 15. Juli 1922. Fandelsblaif de Continentale Gesellschaft für elektrische Unternehmungen Nürnberg Zu Das Gewinn- und Verlust-Konto weist nach Mdung von 500 000 an den in Treuhandverwaltung be- (4384chen Wohlfahrtsfonds einen Ueberschuß von 2 858 281 + — 5 146) aus. Von diesem sind zunächst 5% dem ge- * ichen Reservefonds aus 2 769 000(nach Abzug des Ge- manm vortrags aus dem Vorjahre) 138 450 und für statuten- zuabige Tantieme dem Aufsichtsrat 134 420, zus. 272 870 4 überweisen, wonach ein Restbetrag von 2585 361 1 zur krerküsung der Generalversammlung bleibt. Es wird ean- tkagt, davon an 31 122 Stück Vorzugsaktien 8% Dividende mit 2489 760„ auszuschütten und den Rest von 95 601 auks neue Jahr vorzutragen. Der-V. wird der Antrag unterbreitet, eine Cleichstellung der Vorzugsaktien und des noc vorhandenen Restes an Stammaktien vorzunehmen. Des Weiteren wird die Ausgabe von nom. 2 Mill. neuer Vor- Zussaktien mit mehrfachem Stimmrecht, die zum Schutz — ee. in feste Hand begeben werden sollen, ragt. In der Bilanz stehen Effekten mit 12,84 Mill. A, Kon- Sortialkonto mit 10,67 Mill. 4, Konto-Unternehmungen in Igener Verwaltung mit 5,79 Mill., Mobilien-Konto mit 1, Kassa-Konto mit 26 897 u. Treuhandver waltungskonto ult 24 Mill.% zu Buch, Demgegenüber stehen zu Buch: Aktienkapital-Konto mit 32 Mill. A, Obligationen-Konto mit .93 NMill., Reservefonds-Konto init 1,02 Mill. 4 51118. neken-Konto mit 49 000, Kreditoren-Konto mit 1739 Mil- lionen 45 Konto Rückstellungen für Betriebsunternehmungen und Bettiligungen mit.89 Mill., Dividenden- Konto mit 20 472 Obligationenzinsen mit 119 276 4, ausgelosten und woch nicht zur Jekgezahlten Opligalionen 93 840„, Treuhand- Verwaltungs-Konte 234 MIIl. 5 1 Ueber die Unternehmungen und Beteiligungen wird ein- zeln berichtet. Die Rheinische Elektrizitäts-Aktiengesell- Schaft Mannheim hat für das Jahr 1920/1, nach Auszahlung von 6% Dividende auf ihre Vorzugsaktien, den Stammaktio- naren 15% Dividende gegenüber 10% im Vorjahre ausbe- Zahlen können. Das N der Gesellschaft ist durch Ausgabe weiterer 18 Mill. 4 Stammaktien auf 60 MIII. erhöht worden. Dem Bericht des Aufsichtsrats ist u. a, zu entnehmen, dag die Geschäftslage während des Berichtsjahres weiterhin unter dem Einfluß der allgemeinen Unsicherheit der politi- Schen und wWirtschaftlichen Verhältnisse stand. Nachdem die Preise für die wichtigsten Bedarfsartikel der Unternebmun- Sen in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres im großen und Sanzen gleich geblieben waren, setzte gegen Herbst 1921 eine Allgemeine Preissteigerung ein, die sich dann in gewaltigen Sprüngen fortsetzte und bis heute ihren Abschluf hoch nicht 1 Afunen hat. Die Materialpreise waren im Frühjahr 1922 kur die wichtigsten Gegenstände auf das 4- und 5fache, zum Teil sogar bis auf das Sfache der Preise vom Sommer 1921 Sesuegen. Die Löhne und Gehälter haben sich innerhalb Jues Fahres auf das 3. bis Afache erhöht. Seit Beginn des Mares 1922 haben die Lohn- und Gehaltstarife von Monat zu nlonat Erhöhungen erfahren. Im Gefolge dieses jähen Hin- aukschnellens der Material- und Personalunkosten erhöhten Slch natürlich auch die sonstigen Unkosten, Versicherungs- prämien, Postgebühren usw. fortdauernd. Immer drückender Wordende Belastungen erwachsen aus der Steuergesetz- Sebung, die sich rastios bemüht, immer größere Fluten aus den Brunnen der Privatwirischaft in die bodenlosen öffent- Uchen Kassen hinüberzupumpen. 1 75 Für alle diese gesteigerten Ansprüche an die Leistungs- kraft der Unternehmungen mußte durch rascheste Anpassung der Stromverkaufs- und der Verkehrstarife an die veränder- ten Verhältnisse laufend Fürsorge getroffen werden. Dies konnte auch zufolge des Verständnisses, das sich in der All- gemeinheit für die Lebensnotwendigkeiten der Unterneh- Mmungen allmählich herausgebildet hat, jeweils mit dem Er- Folge geschehen, daſl die Gewinne der Werke sich ziffern- mähig im großen und ganzen auf der vorjährigen Höhe hiel- ten, zum Teil sogar die Dividendensätze etwas erhöht wer⸗ den konnten. Allerdings muß dabei beachtet werden, daß clie Werke, deren Anlagen ganz oder zum größten Teil noch kür Goldmark erstellt wurden, die Zinsen bezw. Dividenden in Paplermark, die von Jahr zu Jahr weniger gilt, bezahlen, Sodahß., wenn auch in der den Geldgebern zufliebenden Rente die Geldentwertung einigermaßen berücksichtigt werden soll, aAuf weit höhere Dividendensätze, als sie aus den Friedens- Leiten übernommen Worden sind, gegangen werden müßte. AKuf die Bereitwilligkeit des Privatkapitals, gröllere Geld- beträge in Elektrizitätsversorgung- Unternehmüngen anzu- kEgen, sind diese aber in hohem Maße angewiesen, denn der Seldbedarf für die Neuanlage oder die Erweiterung von Elektrizitätswerken ist andauernd schr grofl und braucht zu Seiner Befriedigung das Zusammenwirken von öffentlichem und privatem Kapital. In anbetracht der außerordentlich fstane Inanspruchnahme der öffentlichen Gelder und des 8 Aatlichen und gemeindlichen Kredits für viele andere — 21 Wwird in letzter Zeit auch von Elektrizitätsversor- n dlleirnehmungen mit überwiegend staatlichem oder iei 50 0 Einfluß das Privatkapfital zurGeldbeschaffung dder 27 15 em Maße mit herangezogen. Damit kommt auf mit A Linie die gemischtwirtschaftliche Betriebsform en Dr er vielfach ausschlaggebender Privatbeteili- S mehr und mehr zur Ausbreitung, sodaß sie als die den erm den ee am besten Rechnung tragende Nor- dn ektrizitätsunternehmungen bezeichnet Wer⸗ Eine weitere, f Wart typische dent zersorguns 1 der einzelnen Werke zwecks us ammenschlul nahme und Stromlieferung. Die u e en tcnen, ese Zusammenschlußbewegun Kgat ihre Ursachen in der 8i i. 31— 5 Suat elgenen Swomerzengüf die beim Versagen der Heranziehung eines anderen in der Möglichkeit der * ugun Zeringeren Mitteln moglichen Ssanlagen, die dem meist zug v erke 2 en Ballen d. n Vor⸗ enden de gisnen Werkes verschafft 5 e eee e Fiecheftnenten restlos ausgenützt Werdent Bal⸗ erdergungsgedleig at tebusammenkaszung gro- 85 moglichkeften angewiesen iehst vielgestaltigen Ab⸗ August ds. Js. ei S. JS. eine u ersammlung nach Charlottenburg Deutschen Penmbemeinschaftsvers 5 0 105 4 71 1 9* 2 zu fassen. Weiterbin 55 en auen Nade in Skehen auch Wahlen Nannheimer Ceneral-Anzeiger Dollarkurs 460 Mark. Börsenberichie. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 14. Juli. Die Tendenz war ziemlich fest. In Aktien der Gebr. Fahr wWar lebhaftes Geschäft zum Kurse von 620%, ferner in Benz zu 530%(nachbörslich notierten Benz 525 bez. und.). Karlsruher Maschinenbau stellten sich 815., Haid u. Neu 750., Maschinenfabrik Badenia 570 bez., Rhein-Elektra 425., 430., Zellstofffabrik Wald- hof 740 G. und Zuckerfabrik Waghäusel 710 G. Von Ver- sicherungsaktien Wurden Mannheimer Versicherung zu 2250 Mark pro Stück gehandelt. Deuisenmarkt Mannheim, 15. Juli.(.35 vorm.) Es notierten am hie- sigen Platze: Newyork 460—465, London 20402055, Holland O. 17800—17 900, Schweiz 8800—8850, Paris 3750—3800. N ork, 14. Juli. Die Reichsmark notierte nachbörs. lich mit 02195(0,257%) cents, Was einem Dollarkurs von 462.53 (398) entspricht. 5 WI. 12. 14.(in Kronen) Amsterdam 85„„ 0747.- 11697. Farllss.50 2359.50 Berlin*—— 2— ‚§—— 5 31„ 5948.. Arknoten—.— kondon s. 1282.25 138778 Uire-Hoten 1218.70 1338.70 N 18. 14.(in Franken) Berlin Le-eg„„„ 1 Itallen„„ 23.560 33.80 eer 2082.0 Brüssel 40.20 17 0 Fnagg ie, Kopenhagen. 112.50 112.40 Holland Stookhom„„ 135.— 135.25 Rew, Vorrk.22 8. Ohristlana.„„ 35.50 Londoen 28.19 23.16 Madridd 81.30 81.25 Paris 43.0 42.65 Buenos Alres. 185.25 188.50 rdam. 13. 14. in Gulden) Meenssf u Louden„ 1ſt 48 Weohsel a. Stgokholm. 66.76 68.00 Berſin.39.56„„n Obklstlanla 42.50 42.60 ee eee ee„„ dew kork. 257.58 „„ Sohwelz 49.50 18.80„„ Srüssel- 20.8 29.05 VVCC„„ Nagrid. 4020 J0.12 „„½ Kopenhagen 58.80 55.40„ u1 dtaſlen 11.70 11.67 hage 13. 14 n Kronen) en den.03 Slohtw. a. London.. 20.64 29.60 Amsterdam 160.93 181.—*„ Paris...35 66.— 15„ Sohwelz 99.26 89.40 Antwerpen 36.50 36.10 105 6„„½ lleſelngtors.75.85 1„ Mew Vork.65.66 5 11 Kholm. 13. 14.(in Kronen) eg Berüg.97..86 Slohtw. a. London.. 12.18 17.15 5„ Amsterdam 150.23 158.„, FPalrls.. 32.25 31˙60 „ Sohwelz.. 74.25 74.20*„ Brüssel 30.76 30.15 „ u½ Wasbington.87.67„ à flelsingfors.—.— New Lork, 14. Jull(WSA) Devlsen. 13. 14. Spanſen 15.60 15.57 Frankreich.21.19 Sohwelz 19.15 19.15 Itallen.45.54 Beiglen Nl England.44 4½44 Deutschland.22.21 Waren und Härkte. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 14. Juli.(Drahtb.) Die Abhängigkeit der Preis- bewegung auf dem Getreidemarkt von den Bewegungen der Devisen-Notierungen zeigte sich heute wieder deutlich. Weil die Devisen wieder in die Hôhe gingen, zogen Preise am Produktenmarkt bei allgemeiner Zurückhaltung der Abgeber merklich an. Das Geschäft hielt sich aber Wegen der Undurchsichtigkeit der ganzen derzeitigen Ver- hältnisse in engen Grenzen. Für Weizen waren die Offerten Spärlich. An Berliner und auswärtigen Mühlen konnten bei mähbigen Forderungen Verkäufe getätigt werden. Roggen hatte gestern größere Umsätze, doch sind die Offerten in- dessen meist Zzurückgezogen worden. Hafer wurde etwas höher bezahlt. Von den igen Artikeln ist nichts wesent- liches zu berichten. ee eeeee, ie 8 * Preiserhöhungen. Mit Wirkung vom 3. Juli erhöhte sich der Zementpreis des rheinisch- westfälischen Bezirks um 5092 kür 10 000 kg. Die Verkaufsstelle vereinigter Fabriken isolierter Leitungsdrähte hat ab 6. Juli die Preise für NGA, NGAB, NGAF, NGAZ. NGAT, NFA schwarz imprägniert auf 70%, NPL., NPER, NPLS, NSA, NFA mit Glanzgarnbeflechtung auf 90%, für alle übrigen Typen auf 100% erhöht.— Der Verein Deutscher Eisen- hat beschlossen, die Gu Warenpreise für uli um 15% zu erhöhen.— Der Kalkverband Mitteldeutsch- land hat den Preis für 10 Tonnen gebrannten Kalk um 100% héraufgesetzt.— Vom 7. Juli ab trat des weiteren eine Er- höhung der e ein. und zwar betrugen die neuen Preise für das Kilo Slickstoff im schwefelsauren Ammoniak, gewöhnliche Ware, 72.20 4, im schwefelsauren Ammoniak, gedarrt und gemahlen 73.90 4, im salzsauren Ammoniak 72.20„, in Kaliammonsalpeter 72.20. Berliner Metallbörse vom 14. Juli. Preise in Mark für 1 Kg. 13, Jull 14. Juli 18. Jull 14. J001 klektrolytkupfer 18788 14871 Aluminlumf. Barr. 185.50 189.50 Baffinadekupfer 123—125 130—131 Zinn, auslünd. 302—304 319—321 Blei—50⁰ 50—51 Hüttenzinn 247.296 314—315 Rohzink(Vb.-Pr.) 5611 5459 Miokel 265—2785 275—235 do.(fr. Verk.) 54—55 56—59 Antimon 44—45 40—47 Platteneink 43—45 48—47 Sllber für 1K9. 9900-J0 t00 fög09-10500 Alumialum 183 187 Platin p. Gr. 110⁰0 110⁰ London, 18. Juli(½) Metallmackt.(in Lst. für d. engl. k. v. 1016 Kg.) 18. 14. bestseleot. 69.50 69.50 Blel 23.7 23.65 Kupfer kass 63,25 62.45 RHickel 160.— 160.— Tink rrpt. 28.45 28.65 do. 3 Honat 63.76 63.30 Zinn Kassa 153.25 153.25 Queoksiüber 11.50 11.50 do. Elektrol 70.25 70.,25 do. 3 Monat 154.— 154.— Antimon 34.— 34— Liverpool, 14. quft(WS) Saumwolte,(in engl. Pfd. v. 454 90 18. 14. September 19.80 16.70 Umsatz 8000 5000 J Sopt. 128 12.90 Alexandrla 37.45—.— Import 10260 2280 Oktober. e November 39.55—.— Jult 13.23 13.22 November 12.61 12.64 Oderägypt. 27.10—.— August.08 13.08 Aegyptisohs 18.70 16,60 Oktoder 2825—.— Amerikanischer Funkdienst. New Lork, 14. Jult(w8) Funkdtenst.(Machdruok verbotos). 18. 14. Zuf. zus. 7000 5000 stand wt. 12.— 12.— affee loko 10.48 10.48 Elektrolyt 14.— 14.— Ored. Bal..50.50 15.65.84 Zinn loko 31.— 31.—Zuok Centrk.998.56 5e.60.57 Blel.72.22 Terpentin 118.— 118.— .38.51 ink.10.75 Savannah 108.50 110.75 11 55.53.50 Elsen 23.50 24.59 N. Orl Baum. 22.— 22.50 5 a.51.48 Wolbbleon.75.75 Welzen rot 182.— 131.50 1 95 loko 82.35 22.63 Sohmaſz wt. 11.85 11.75] fart loko 133.— 132.50 40 22.61 22.42 Taig.—.—Hals loko 77.50 79.— 3 22.75 22.50 Baumwsatöl 10.50 10.20 Menl niedr.p..75.75 28.60 22.58 Lopt. 10.38 10.380 nöonst Pr..50.50 tober 29,71 22.46 Petreloases 15⸗50 15.50 Getratr Engl..—.— dyember 22.83 22.38 tanks.—.— Kontinenk 14.— 14.— Chiengo, 14. Jull(WS) Funkdienst.(Machdruok verboten). 13. 14. Welren juli 116.5 115.25 Hoggen Dez. 85.25 64.45 Sonwelne 10 0 55 145.25 113.85 Sohmaſz juſf 10.77 10.73 leioht nledr. 10.85 10.65 als gaan.0(des„„ Foept 10.57 nöonst. 19.95 10.80 131 Sept. 64.50 63.85 Pork Seßt..——..Schw. Rledt. 10.410 10.28 aer. 26.45 32.— Blppen Sept. 10.82 10.08 hbohst. 10,78 10.45 805 ez. 40.3 40.75 Speok nſedr. 10.50. 10.50 zut. Chioago 38000 27000 ggensept. 903.50 63.50 hbohst. 11.50 11.25 Westen 109000 90000 Schiffahrt. Die Lage am Rahrfrachtenmarkt. R 105 Duisburg-Rubrort, 13. Juli. Die Wasserkführung des 5 War in der Berichtszeit wWie in den letzten Monaten reichlich, sodaß die Kähne nach wie vor mit voller Last gesordnung. Die Peuts ke A. le Deutsche Ton- .=NV Charlottenburg beruft zur selben * 1 rheinaufwärts schleppen konnten. Ende Juni betrug der WMasserstand am Rauber Fegel 308 m, am 11. Ju eeeeeeeee weiterzubefördern. auch die Das Frachtgeschäft war in den letzten Wochen auf dem⸗ Rhein nicht so lebhaft wie in der zweiten Hälfte des Monatg Juni. Es wurden bei geringem Angebot.10 ab Rhein- und Ruhrhäfen bezahlt. Das Kanalgeschäft ist noch immer still. Es gelangten nur vereinzelte Reisen, und zwar in Fracht zu 47.50 pro Tonne sowie.20% Tagesfracht zum Abschluß. Das Exportkohlengeschäft verläuft weiter ruhig. Wenige Kähne werden ab und zu hierfür aus dem freien Markt entnommen. Die Exportreisen werden mit 50 und 65 cents ab Rhein- und Ruhrhäfen bezw. ab Kanal bezahlt. Nach Antwerpen werden 4 bezw. 5 Frs. frei Schleppen be- zahlt. Der Schlepplohn nach Mannheim wird an der Schifferbörse in Ruhrort mit 120—125% notiert. Die Kipper- leistungen hielten sich in der Höhe des Vormonats und be- zifferten sich auf 26—27 000 Tonnen arbeitstäglich. Die Wagengestellung ist gut. Den an die Eisenbahnverwaltung gestellten Anforderungen in auf die Gestellung von Leerwagen ist jederzeit in vollem Umfange entsprochen worden, Seit Dienstag ist das holländische Schiffspersonal in Streik getreten. Die holländischen Schiffsmannschaften verlangen, daß die im vorigen Jahre erfolgte Lohnreduktion wieder rückgängig gemacht wird. Weiter liegen Forde- rungen hinsichtlich der sozialen Gesetzgebung vor. Der Streik macht sich bereits dadurch geltend, daß geladene Ex- portschiffe vergeblich nach Schleppkraft zu Tal suchen. Dem deutschen Schiffspersonal wurde für den Monat Juli eine wöchentliche Zulage von 300„ gewährt. Die Zulage für die Schiffsjungen beträgt im 1. Jahre 150, im 2. Jahre 200% und im 3. Jahre 250. Schifftsverkehr auf dem Oberrhein. Der dem Oberrhein ist nach wie vor noch sehr lebhaft. Die Boote können bis nach Basel durchfahren. Der Wasserstand in Hüningen zeigt heute einen Stand von 2,50 m, ist also in den letzten Tagen etwas gefallen. Jedoch ist dies bei dem günstigen Wasserstand, welchen wWir immer noch zu ver- zeichnen haben, unerheblich. Schleppkraft war genügend vorhanden, sodaf es möglich War, sàmtliche Kähne prompt An Schlepplöhnen werden notiert: nach Karlsruhe 35, nach Kehl/ Straburg 85 pro Tonne. Auch nach dem Niederrhein ist die Schiffahrt diese Woche etwas lebhafter gewesen. Es ging eine größere Anzahl beladener Kähne mit Salz, Holz und Abbränden zu Tal. Schleppkraft zu Tal wWwar genügend vorhanden. Die Umschlagsbetriebe in den hiesigen sowie Ludwigshafener Häfen haben vollauf Beschäftigung. An Tagesmiete wird notiert—.20 1 pro Tonne und Tag, an Fracht 50—55 4 pro Tonne. Der Tal- schlepplohn steht 1400% über dem Normaltarif. Das Ge- schäft in Holland hat zurzeit etwas nachgelassen. Es wird notiert für Fracht 1,50 fl. pro Tonne und für Schiffe in Tagesmiete—4 cents pro Tonne und Tag. Der Verkehr auf dem Neckar ist zurzeit noch sehr lebhaft. Schifksverkehr. Der Dampfer„Noordam“ der Holland- Amerika-Linie, Rotterdam, ist am 28. Juni von Rotterdam abgefahren und am 8. Juli vormittags in Newyork angekom- men.— Der Dampfer„Finland“ der Red Star Line, Ant- Werpen, ist am 1. Juli von Newyork abgefahren und am 11. Juli nachmittags in Antwerpen angekommen. Schiffsverkehr. Der Schnellpostdampfer„Mount Carroll“ der Hamburg-Amerika-Linie ist am 11. Juli in Newyork an- ekommen.— Der Dampfer„Kroonland“ der Red Star Line, ntwerpen, ist am 29. Juni von Antwerpen abgefahren und am 10. Juli vorm. in Newyork angekommen. Kursbericht über Kali-Aktien und-Kuxe mitgeteilt vom Bankhause E. Calmann, Hannover. Notierungen vom 11. Juli. Verkehr nach Nam Nach- An- Nach- An- 5 krage gebot Name frage gebo Alexandershell. 103000 187000 Meffe—— 20000 21000 Merſe Lulsse 229000 23300 „„ 2 R„116000 120000 239*3 11000 12500 Belenrode— Neusollstedt. 42000 45000 Sere*3 0 N 7— 4310000— nstoerff„ 1 0⁰0⁰——— Braunschwelg-Lüneburg. 36000 61000 Pring Toged— 5 L5a, Burbacch 420000 430000 Ransbacnm 236000 37000 Burggrat 31000] 33000 Relchskrone 31000 33000 Jarſsiunſg 13000 77000 Reinberdsbrunngn32000 33000 Oerishalll 37000 38000 Richafd 31000 33000 Eſnigkeſtt 4100000 104000 Rothenberg 55 Ellefss.. 406000— Kothenfeſdces 35500 636000 Etlchesegen 48500 50500 Rössſag Barnten 383000 85000 Eelsenfesttt. 13000 75000 Sachsen Weimer„130000 134000 Efledrichrods 52000 34500 Salzmünde 87000 9000 Eürstenhall„6000 88000 Sehmerzbarg37000 38500 Sebra 81000 83000 Siegfrled lIl. 63000 55500 Slückeuf b. Sondersh 330000 335000 Slegfried Glessen. 148000 152000 S Ernst 88 61500 e 3 42000 45000 66000 Volkenroda„ 116000 119000 ſabigsborst 4500 4500 Waſbsck 33000 85009 Hlanss Silberberg.. 115000 120000] Walter 334500 35500 Hedwigsburg.. 13300 14000 WIhelmshalll.. 1163000 165000 Heiligenmühle 11000 11500] Wäinelmshall-Oelsburg 25500 27500 eſligenrode.. 213000 217000 Wintershall.. 400000 10 0000 e Gacle 27 59 W inee e do. 38000 14000 Srosenerzeg ven Schsen——— Heringen 58000 61000 Hermana 1 5 75 1 2800⁰0 e— 1375 Hindenbugg.. 180000 187000] fieſeoverschs Ka 5 cbee. 12800 l84000] Jelee% 8 69000 72000 Nopdenbem 2800 2875 „„„ Jobsnaschel: 880 28000 Sgne„ 103 430000 440000] Steinföds.. 390 1885 J Teutonle 5 1025 1050 Königshell. 10000 167000 725 152 Marlagldcckk 38000 60000 Mansfeſder 450 5¹0 Tendenz: Nach fester Eröffnung trat leichte Abschwächung ein. Kuxe fest. Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli Fogelstatlon vom Vatum Rbein nß Sohusterinset.. 20 22.0.40 2½%.55 Abende 6 Unt JE 313.39.41/ Nachm. 2 UDar Mazau 414 ½7 517 5¼13.5.32J Naohm, 2 Uhr Nannbelm.7.14.19.2.1.25 Rorgeds 7 Ubr f Halng„ 0„„„5.-B. 12 Uhr '[Pz n.5 256 Vorm. 2 Uhr Köls„„„.81 27 2˙.2 227 Mahm. 2 Uhr vom Neckar: 5 Mannhem„„„.03.00.05.05.05.11 Vorm 7 Uhr Heilbronn„ 10.42.36.32•87.60 Vorm 7 Uhr Sud. fegen. + 150. Wasserwürme des Rheins am 15. Juli morgens 6 Uhr: 150 R. Mannheimer Wetterbericht vom 15. Juli morgens 7 Uhr. Barometer: 746 mm. Thermometer: 14,40 C. Niedrigste Temperatut Nachts: 14,00 C. Höchste Tempermur gestern: 22, C, Niederschlag: 3% Liter au! den qm. 80. 4. Bewölkt, regnerisch. e Herausgeber, Trucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Mannbeinner General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannbeim, P 6, 2. Direktion: ir Fand Heyme.— Veraantwortlich für Politik: J..: Alfred I1 2,54 m. 5 Maderno; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton. Alfred Maderng Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt; Richard Schönfelders „„fir Auzeſgen Kar Lagel⸗ 229—„————— 1———— 5 . eee 2 — 1 feußeres Nnſehen. Von Alexander von Sleichen⸗Rußwurm. Ohne Zweifel legt die Stellung in der Geſellſchaft harte, ja unerbittliche Pflichten auf. Mag die philoſophiſche Theorie darüber ſpotten, die praktiſche Lebenserſahrung lehrt, daß ſie ein Fetiſch für den ziviliſierten Menſchen iſt und bleibt, ein Fetiſch, den er oft bewußt und noch öfters unbewußt mit In⸗ brunſt anbetet. Er bringt dem Götterbild die peinlichen materiellen und moraliſchen Opfer, weiht ihm die Träume des Tages und der Nacht, zittert bis ins Innerſte vor ſeiner Un⸗ gnade und verzieht bei ſeiner Huld den N zu unenblich knechtiſchem Lächeln. Dieſem unerbittlichen Götzen dienen Kluge und Toren. Ihm beugt das Knie der Neiche wie der arme Schlucker, der mühſam ſein Sorgenbündel durchs Leben ſchleppt, faſt jeder, der Anſpruch darauf erhebt, als Herr oder Dame angeſehen zu werden. Wie im Dienſte jedwedes Götzen, den ſich die Menſchheit erkoren, ſo iſt auch in ſeinem Dienſt Großes und Mächtiges entſtanden, prächtige Tempel und herrliche Altäre. Aber viel Grauſames und unendlich viel Törichtes geſchieht täglich dem Fetiſch zulieb an kleinen Entbehrungen und großen Opfern. Heimliche Qual, herzzerreißende, lebensvergiftende Mar⸗ ter fordert er um uns her, daß es nützlich und geboten er⸗ ſcheint, ihn kritiſch zu beleuchten. Der brennende Wunſch nach Stellung in der Geſellſchaft 5 eine eigentümliche Form des menſchlichen Ehrgeizes, eine Verzerrung, eine Karikatur der natürlichen und nützlichen Sehnſucht nach Anerkennung, aber doch eine Notwendigkeit im Treiben der Welt. Die Elemente inneren Glückes genügen den wenigſten; ſie wollen andere blenden mit den Strahlen der eigenen Selig⸗ keit, damit dieſe, ſcheu wie vor der Majeſtät einer Sonne, ſich die Augen zuhalten. Wir wollen eben ein beneidetes Glück, ein Glück, auf das wir uns etwas eie e en wie auf ein perſönliches Verdienſt. Das heiße Vergnügen am Geld beſteht zum großen Teil aus Eitelkeit, es zu beſitzen. In Wirklichkeit iſt jedermann reich, der etwas weniger ausgibt, als er ausgeben kann, und etwas, das man ſich ſelten gönnt, verſchafft unendlich größere Freude, als der müheloſe, tägliche Genuß derſelben Sache. So läßt ſich nicht leugnen, daß darin —— Aermeren und Mehrbemittelten ganz von 265 ein usgleich entſteht. Aber viele Tauſende ſind von der Sorge um das liebe Brot für ſich und für die Ihrigen viel weniger gepeinigt, als von der Sorge um das äußere Anſeſen, von der Furcht, ja keine Handbreit ihrer Stellung einzubüßen. Es iſt ihr Lebensziel, nach Möglichkeit immer feſteren Boden zu ewinnen und in einem beſtimmten Kreis, der für ſie die ganze elt bedeutet, möglichſt hochbewertet zu ſein. Die ſüddeutſche Sprache, die gleich der engliſchen über viele vorzüglich treffende Ausdrücke verfügt, ſagt: Es geſchieht alles„um den Pflanz“. Wie viele leben und weben aus⸗ ſchließlich in der Angſt:„Was wird dazu geſagt werden?“ Ein Gelingen freut ſie, weil ſie einer beſtimmten Perſon und Clique damit zu imponieren glauben, und die offene oder verſteckte Schadenfreude des lieben Nächſten drückt ſie bei einer Nieder⸗ lage vollſtändig zu Boden. Sie verzweifeln, als hätten ſie ihr Liebſtes und Beftes verloren, wenn die„Stellung in der Ge⸗ ſellſchaft“, die ſie zu erklimmen gedachten, nicht erreicht wird. Was iſt nun falſch daran und was geboten, für die Geſell⸗ ſchaft unentbehrlich in dieſem leidenſchaftlichen Streben, das immer weitete Kreiſe umfaßt, von dem wir alle mehr oder weniger ergriffen ſind, wenn wir aufrichtig ſein wollen? Wle — ſich dieſe Sonderart des Ehrgeizes im Laufe der Zeit ent⸗ wickelt?— Gewiß iſt die Sucht nach Anſehen ſo tief in des Menſchen Bruſt gepflanzt und ſo notwendig zu ſeiner und ſeines ganzen Geſchlechtes Fortentwicklung, daß wir ſchon bei Betrachtung früherer Kulturſtufen ihren Spuren begegnen. Der Grieche brauchte atheniſchen Geiſt, der Römer griechiſche Bildung, der Barbar die römiſche„urbanitas“, der wandernde Jüngling des Mittelalters„ritterliches Benehmen“, der Kavalier der Barockzeit galantes Weſen, der moderne Menſch muß ein „Gent“ ſein, um als Herr in ſeiner Geſellſchaft zu gelte. Dabei liegt es tief in unſerer Ntaur, auf wertloſe Dinge, die nur durch Uebereinkommen Geltung haben, ſtolz zu ſein, und ſolche aug cſ anderen als vollgültig, Achtung —!!!!!!! gebietend, anzuſehen. eſe Erſcheinung war ſeit alters not⸗ wendig, weil zum Erwerb und zur Erhaltung irgendeines Be⸗ ſitzes, ſei er auch als ſolcher ungenießbar und nicht zum Ge⸗ brauch beſtimmt, für den Eigentümer Eroberungskraft gehört. Nicht nur zum Gewinnen, auch zum Nichtwiederverlieren muß gekämpft und geſiegt werden. Vor der Eroberungskraft aber beugen wir uns alle. Es iſt beſſer, zu kämpfen, ſei es auch um Symbole, die an ſich keinen Vorteil gewähren, als ohne Stre⸗ ben zu vegetieren. Die geſellſchaftlichen Errungenſchaften ſind Gradmeſſer unſerer Tüchtigkeit vor anderen Menſchen, und es iſt billig, daß wir uns freuen, wenn man uns Tüchtigkeit zuerkennt. Die Ehrfurcht iſt ein notwendiger Faktor des Lebens, die Hefe, die den trägen Teig hebt, unentbehrlich, unausrottbar. Sie zu vernichten, wäre weder möglich, noch wünſchenswert. Dagegen iſt es möglich und wünſchenswert, ſie vor krankhaften Auswüchſen, vor Kleinlichkeit zu retten und ihr einen Zug ins Große zu bewahren, damit ſie ſich zu edelſtem Ehrgeiz erhebt, und ſtatt um neidiſche Anerkennung um achtungsvolle Liebe buhlt. Wer anſtändig auftreten will, muß das Zeug dazu in ſich haben, eroberungskräftig ſein auf dem Gebiet, das die Geſellſchaft ihrer Kulturentwicklung entſprechend gerade ver⸗ langt. Die gewöhnlichſte Form, durch die eine Stellung ange⸗ ſtrebt wird, iſt nun einmal Mehrung des Beſitzes. Man kann philoſophiſche Gloſſen darüber machen, aber die Wahrheit dieſes Zuſtandes muß man wohl oder übel anerkennen. Grau⸗ ſam genug hat der praktiſche Amerikaner das Vermögen als einzigen Wertmeſſer des Individuums hingeſtellt; er ſagt: „Der Mann ſtarb ſoundſoviel Dollars wert.“ Im freiwilligen Verzicht auf den Beſitz ſuchten von altersher gewiſſe Philoſophen Beifall, Achtung und Geltung vor den Menſchen zu erringen. Nur unfreiwillige Armut, die als Schande empfunden wird, ſchmeckt bitter; bei freiwilliger Armut ſind manche ſtolz und fröhlich, weil ſie das Anſehen nicht eingebüßt haben, das Anſehen, das der Menſch weniger entbehren kann, als alles andere. Die Ritter der heiligen Armut wußten dies wohl, ſie zählen mehr ehrgeizige als demutsvolle Männer in ihren Reihen. Diogenes war ſtolz auf ſein Faß und auf die allgemeine Aufmerkſamkeit, die er damit erregte. Kein Marmorhaus hätte ihm eine ſchönere Stellung verſchafft, als dieſe eigenartige Wohnung. In dem Verzicht auf den Beſitz oder deſſen ſelbſtverſtändliche— liegt mehr Eitelkeit und Poſe als geſunde Tee Niemand kann die Güter dieſer Erde mit philoſophiſcher Ge⸗ bärde ablehnen oder verſchmähen, denn ſie ſind herrlich, und der Menſch iſt groß, dem alles untertan geworden iſt, der aus den Urſtoffen Brauchbares, Schönes und Gewaltiges bereitet. Wieviel Gutes, derz nud Auge Erfreuendes um uns her! Wir ſollten mehr Freude haben an dem Ding an ſich und weniger Wichtigkeit auf die Meinung gleichgültiger Menſchen legen. Darin liegt ein Ziel moderner, praktiſcher Lebens · philoſophie. Sommerland. Nun ruh' ich im goldgrünen Tau. Im ſchattigſchweren Mooſe Blick' ich zu dir, vielllebe Frau. Hinauf ins Uferlofe Ueber die Wipfel mein Sehnen weht. Du ſtreifſt mit bloßen Füßen »Still durch den Wald. Das Eichhorn ſpäht. Dir zu Häupten ein Sonnenkrönlein ſteht. Ich höre dein Lied, fern wie ein Gebet, Zu mir herübergrüßen. Wir ziehen durch das reife Feld. Du weiſeſt mir kächelnd die Blüten. Wie hellgeſtaltig iſt die Welt! Ich will dich hegen und hüten, Dein Herz blüht wie eine Blume ſo klar, Traumglühend ſind deine Wangen; Das rote Tüchlein im ſchwarzen Haar— Sprans jetzt der Mohn aus der Schweſtern Schar, Und iſt wie ein Märchen wunderbar, Hell durch die Welt gegangen? 8 Ie eer Nktualität der Kunſt. Von Heinrich Leis. Ein jedes Kunſtwerk vereinigt in doppelter Bedeutung zu⸗ gleich zeitgemäße und überzeitliche Werte. Alles Kunſtſchaffen bualet den ewig gleichen und unveränderlichen Prinzipien der Seele, den Geſetzen des Menſchlichen ſchlechthin unterworfen; es ſpiegelt ebenſo aber die beſonderen Einflüſſe, die zeitlichen, ſozialen, ſittlichen und äſthetiſchen Strömungen der Epoche ſeiner Entſtehung, ſei es poſitiv in der Ausdeutung, ſei es negativ in der Kritik der Zeit. Der Künſtler iſt Sprecher, Deuter und Prophet. Er begreift tiefer geſamten Menſchengeſchlechts ſeiner Zeitgenoſſen. Stark aber lebt in ihm auch die Idee des Allmenſchlichen, der ſittlich⸗ethiſchen und äſthetiſchen Norm, die unter allem Wellengekräuſel der Oberfläche ungetrübt und unverändert bleibt. Aus dem Grad der Miſchung beider Beſtandteile, des Aktuellen und des Ueber⸗Aktuellen der Kunſt, ergibt ſich die Wertung des einzelnen Werkes im Rahmen des geſamten Kunſtſchaffens der Zeit, ergibt ſich— äußerlich— auch die Bedeutung, die der Künſtler als Künder ſeiner Zeit unter leiht, zu erringen vermag.* Es gibt eine Art„aktueller“ Kunſt, die zumindeſt mit einem bedeutenden Spürſinn für die Wünſche und Meinungen des Tags begabt, eben dieſes Weſentliche oder doch Augenfällige der un⸗ Maſſe Geſtalt zu geben weiß. Eine ſolche(ſei es auch nuß hand⸗ werksmäßige, nicht intuitive) Auswirkung zeitlicher Umſtände im Kunſtwerk iſt faſt immer hinreichend für den Erfolg etwa im Sinne einer Senſation, wie ihn der kühle und unbefangene Kritiker ſpä⸗ terer. Zeit aus den Qualitäten des Werkes allein nicht erklären könnte. Bewußt oder unbewußt geht dieſes Streben nach Aktualität durch die ganze Reihe der Modeſchöpfungen aller Künſte, menn auch mittelbar auf dem Wege der Anlehnung an einen Vorgänger, einen Stärkeren, der mit zielſicherem Inſtinkt die Erfahrung des Zeitnotwendigen aufſpürte. Aus einem Bedürfnis, gehört, beſichtet zu werden, ſtellt ſich der ganze Schwarm der Nachläufer auf die erprobten Richtlinien des Aktuellen ein. Die zeitgemüße Idee wirkt beſtimmend in der Auswahl der Stoffe, der Zeichnung der Charak⸗ tere, in der Form des Stils, in Ausdruck und Nuancierung, Poli⸗ tiſche und ſoziale Umſtände einer Epoche beſtimmen die Wünſche, Anſprüche und Hoffnungen der Menſchen; der Künſtler erlebt ſie in ſich als Abſpiegelung des Gefühls, des Ahnens und Verlangen⸗ der Maſſenpſyche, deren Ausdeuter er ſein muß: Darum iſt ſein Werk zeitgebunden und wird in ſeiner Wirkung um ſo elementarer, eindringlicher ſein, je tiefer es die grundſätzlichen Inhalte bes Zeit⸗ geiſtes zu verdeutlichen verſteht. Myſtik und Aufklärung, Romantik und Rationalismus entſprechen in ihrem Wechſel und ihrer Auf⸗ einanderfolge den äußeren Einflüſſen der Zeit. Gewaltige Fort⸗ ſchritte der Naturwiſſenſchaften müſſen eine künſtleriſche Epoche des Naturalismus auslöſen. Not und Entbehrung führen zur Be⸗ ſchäftigung mit jenſeitigen Dingen, aus Ueberdruß, Unzufriedenheit mit Widerwärtigkeiten des Alltags ergibt ſich ein Sehnen nach Ueberirdiſchem, eine Kunſt der Phantaſtik oder des verklärten, rück⸗ gewandten Schauens. Für eine Zeit, die ſich im Morden eines großen Krieges zerfleiſcht, iſt charakteriſtiſch die allumfaſſende Geſte des Verbrüderungsglaubens; wie andererſeits, da aus geknechtetem, niedergeworfenem Volk der ke nationaler Zuſammengehörig⸗ keit wieder emporlodert, Funken einer neuen Kraft aufſprühen in begeiſterten Geſängen der Einigung und Befreiung. Aktuell zu ſein, iſt für den Künſtler Lob und Tadel. Die Kunſt ſoll aktuell ſein in jenem Sinn, daß ſte den Stimmen der Jei Ausdruck zu geben hat, aber ſte darf ſich im Weſen der Aktualitä nicht erſchöpfen. Nur zeitgebunden, erſtarrt ſie zum Schema einer Mode, ſie wird Tendenz einer Gruppe, Angelegenheit perſönlichen Ehrgeizes, ſofern ſie des eigentlichen Schöpferiſchen und Intuitiven (das immer zeitlos iſt) ermangelt. Die Forderung von Aktualität der Kunſt gilt immer nur in der Bedeutung der großen, zeitlichen Idee. Durch dieſe Oberfläche des Aktuellen aber muß ſie tiefer beanſpruchen als Geltung nur für den Tag. Üeber dem Zeit⸗ lichen ſteht das Allgemeine, und das Ewige und Unveränderliche der Seele lebt in einem jeden Kunſtwerk, das vom Odem wahrer Schöpferkraft durchglüht iſt. Der Künſtler ſoll nicht abſeits blei'⸗ ben, nicht blinden Auges ſich vor den Notwendigkeiten ſeiner Zeit verſchließen: doch über das Zeitgebundene hinaus muß er, wie durch einen Vorhof ins Allerheiligſte, zu dem urhaften Weſen des Allmenſchlichen gelangen. Dem Zielſicheren, der in Kraft des Füh⸗ lens und Geſtaltens ſeinen Weg zu nehmen weiß, wird beides, das Zeitliche und Allgemeine, nicht mehr Gegenſaß ſein, ſondern im Tiefſten Ergänzung, Ausgleich und Harmonie, wie alles Zeit⸗ (Aus„Sommerheideweg“, dem neuen Gedichtbuch von Paul Wert⸗ eimer, Wen, Rikola⸗Verlag. 27— 725 Grundes nur wechſelnde Ausdrucksform iſt eines ewigen eſetzes. bes Reſch der ſugend⸗ Die 6iftſchlangen„gemolken“ werden. Die Kobra, die bekannteſte Schlange Indiens, fordert durch ihre giftigen Biſſe alljährlich eine große Anzahl Menſchenopfer, denn es gibt immer wieder Eingeborene, die mit nackten Füßen auf dieſe ge⸗ fährlichen Reptilien treten, von ihnen geſtochen werden und dann nicht raſch genug die wirkſame Heilbehandlung anwenden. Das Kobragift hat eine Beſonderheit. Es muß unmittelbar in den Blut⸗ ſtrom gebracht werden, wenn es wirken ſoll. Um dieſen Zweck zu er⸗ reichen, iſt die Kobra mit einer Reihe von Spritzen unter der Haut ausgeſtattet, die in der Form ihrer mit Rinnen verſehenen Zähne mit den Giftbeuteln in Verbindung ſteht. Oeffnet die Kobra ihr Maul zum Biß, ſo tritt ein ſinnreiches Syſtem von knochigen Hebeln in Tä⸗ tigkeit, ſodaß die Zähne, die gewöhnlich flach im Maul liegen, nach unten und nach vorn geſchwungen werden. Zu gleicher Zeit werden die Giftbeutel gepreßt und der Inhalt rinnt in die Rinnen, die ſich in den Zähnen befinden. Von dort tritt das Gift in die Subſtanz, in die die Zähne ſich einbeißen. Wird das Gift heruntergeſchluckt, dann be⸗ müchtigen ſich ſeiner die Mogenſäfte und machen es unſchädlich. Es gibt nun in Bombay ein Inſtitut, in dem ein durchaus ſicheres Serum gegen das Kobragift hergeſtellt wird. Um dieſes Mittel zu erhalten, muß man einen genügenden Vorrat des Giftes haben und deshalb unterhält das Inſtitut eine Kobrafarm, auf der den Schlangen das Gift gradezu„abgemelkt“ wird. 53733 Die Reptile werden in hölzernen Käſten gehalten und von einem indiſchen Wärter beaufſichtigt. Dieſer Wärter, mit einem Bambus⸗ ſtock von etwa 4 Fuß Länge bewaffnet, ſtößt die Kobra, die gemolken werden ſoll, mit dem Stock aus ihrer Kiſte auf ein Stück Matte. Das Reptil ringelt ſich zuſammen, bläht ſeine Kappe auf, ziſcht mit erho⸗ benem Kopf und ſucht nach einem Weg zur Flucht, mit der Zunge gleich einer Flamme hin und her zuckend. Gelegentlich ſtößt es den Kopf vorwärts und gleitet raſch über die Matte hin. Der Wärter, der dieſen Augenblick benutzt, drückt ſeiney Stock mit der rechten Hand leicht, aber feſt auf den Hols der Kobra und hält ſie ſo an der Erde feſt. Mit der linken Hand reibt er dem Tier raſch hinter den KHeſfer und heht den Kopf in die Höhe. Die Kobra iſt nun in höchſter Wr' ziſcht und ſchlägt mit dem Schwanz. Der Indier greift nun den Schwanz mit der rechten Hand, nachdem er den Stock weggeworfen dal, und ſteht nun aufrecht, während er das Reptil zwiſchen ſeinen belden Händen ausgeſtreckt hält. Ein Gehilfe hält ein leeres Wein⸗ glas bereit, deſſen Rand mit einem Szück Leder bedeckt iſt. Der Rand des Glaſes wird nun zwiſchen die Kiefer des Tieres geſchoben. Die 22 4 n 17 1 2— — 4———— CCßcß0ß0 ˙ A——————— nn 5 Schlange öffnet den Mund weit; die Giftzähne dringen durch das Leder und entleeren dabei zugleich den Inhalt der Giftbeutel, ſodaß ein goldiger dünner Strahl des Giftes in das Glas fließt. Während das wütende Tier wieder in ſeinen Kaſten zurückkommt, wird das Gift ſorgfältig bewahrt, getrocknet und in verſchiedenen Mengen Pferden eingeſpritzt, in deren Blut ſich dann die Antikörper ent⸗ wickeln, die das Gift unſchädlich machen. Das ſo gewonnene Serum wird dann nach einem Kobrabiß möglichſt raſch eingeſpritzt, und da⸗ mit iſt die Möglichkeit der Geſundung um das Hundertfache verſtärkt. Leider wirkt das Giftſerum, das auf dieſe Weiſe gewonnen wird, nur gegen den Biß derjenigen Schlangenart, von der das Gift ſtammt, das dem Pferd eingeſpritzt wurde. in des panthets pranken. Ein Jäger, der ſich in den Pranken eines Panthers befunden hat und von deſſen Zähnen zerfleiſcht wmrde, erzählt ſeine Emp⸗ lindnugen während dieſes gefährlichen Augenblicks.„Der afrikaniſche Forſchungsreiſende Livingſtone“, ſo ſchreibt er,„berichtet, daß er eine angenehme Empfindung hatte, als er von einem Löwen ge⸗ packt wurde. Ich kann ſagen, daß ich nichts von Vergnügen in den Pranken eines Panthers empfand. Das Tier war durch den Leib geſchoſſen worden, und ich folgte ſeiner Spur. Dieſe Katzen ver⸗ mägen ſich auf einem unglaublich kleinen Raum zu verſtecken, und die Beſtie ſtürzte plößlich auf mich von einem kleinen Hügel, auf dem ſie ganz unſichtbar geweſen war. Mit einem heiſeren Brüllen glitt ſie ſo über mich und drückte mich durch ihr Gewicht zu Boden. Ich gab zwei Schüſſe ab, ohne in meiner behinderten Lage zu trefſen. Der Atem des Panthers, faulig von dem verweſten Fleiſch, von dem er ſich genährt, verpeſtete mir die Luft, als ſein Kopf ſich über meinen beugte. hob einen Arm, um miich zu ſchützen, und eine Zähne gruben ſich in den Vorderarm. Der Panther war ein ſehr dn Exemplar, und ſeine Schwere drückte mich immer tiefer in den Dornduſch, in dem mein Haupt lag. Dadurch kam es, wae von meinem Arm noch übrig war, aus ſeinem RNachen, und wäh⸗ rend er ſeine Pranken in meine Waden ſchlug, grub er ſeine Zähne wohl zwei Zoll tief in meinen Oberſchenkel. Dann ließ er von mir ab und ſchleppte ſich fort, wobei er noch einmal nach mir zurückblickte, bevor er im Oſchungel verendete. Wie er ſich ſo mit ſeinen unhelmlich leuchtenden Augen umdrehte, dachte ich einen Augenblick, er kehre zurück, um ein Stück von mir zu verzehren oder das Blut aufzulecken, das reichlich aus mir ſtrömte. Ich lag dann ſechs Wochen ſchwer krank an den vergifteten, ſchmerzhaften Wun⸗ den, Von Livingſtones angenehmem Gefühl habe ich nichts bemerkt. dabei kamen ihm die Eingeweinde heraus. Er konnte mir nur no diezen Vorgang erzählen, denn er lebte danach nicht mehr lange⸗ Ein anderer wurde ganz in meiner Nähe von einem Tiger in die Schulter gebiſſen und brauchte auch ſechs Monate, um ſich davon zu erholen. Ich habe geſehen, wie ein Tiger mit ſeinem Gebiß den Schädel eines Mannes zermalmte, als wäre er ein hohles Ei.“ Was man im Schleppnet der hoch⸗ ſee findet. Kürzlich iſt von einem Schleppdampfer in der Nordſee mit dem Schleppnetz eine Flugzeugmaſchine ans Licht gebracht und damit der letzte Zeuge einer Tragödie emporgehoben worden. Merkwürdiger⸗ weiſe aber findet man ſehr ſelten im Schleppnetz ſolche Spuren netz ſehr eintönig. Der Krieg brachte eine nicht gerade angenehme Abwechslung, indem gar manchmal auf dieſe Weiſe Treibminen ent⸗ deckt wurden. Bisweilen war es ſogar unmöglich, dieſe gefährlichen Dinger in dem Fang aufzuſpüren, beſonders bei Nacht; denn ſie ſin ganz verborgen unter der Maſſe von Gras und Fiſchen. Ein Schlepp⸗ dampfer brachte kürzlich drei Minen auf einmal mit dem Netz empor und wurde trotz dieſer gefährlichen Beute nicht in die Luft geſprengt⸗ Aber viele andere Schlepphoote der verſchiedenſten Nationalitäten ind ſeit Mitte Npember 1918 auf dieſe Weiſe verſchwunden, und di Defters findet man Bernſteinſtücke in den großen Netzen. Wa ſcheinlich war das Bett der Nordſee vor 7000 Jahren noch ein Wald⸗ und der Bernſtein iſt das foſſile Harz dieſer prähiſtoriſchen Bäume⸗ In dem Fiſcherei⸗Muſeum zu Loweſtoft wird ein großer prächtige Zweifellos trabte ſein früherer Veſitzer einmal durch jene alten in dieſem Muſeum iſt ein geſchliffenes Glasfläſchchen des 18. Ja 5. hunderts, das ſich weit über ein Jahrhundert im Meereswaſſer un“ verſehrt erhalten hat. Große Stücke von Schiffsholz, alte 11 Trümmer von verroſtetem Eiſenwerk werden ſehr häufig in de gangenen Schiffe löſen ſich ſehr ſchnell in ihre Beſtandteile auf, das iſt für die Schleppdampfer ſehr gut. 100 Denn wenn ein Netz einne gut wie verloren. Da es die ganze ſchwere Maſſe natürlich ni emporheben kann, ſo zerreißt es beim Hinaufziehen, und der Fi Ebenſowenig taten das verſchiedene andere, die mit einem Raub⸗ tier in ſo nahe Berührung kamen und die mir ihre Erlebniſſe mit⸗ 7 muß nicht nur auf den wertvollen Fang verzichten, ſondern verk auch ſein Netz, das gegenwärtig ein kleines Vermögen darſtellt. * als andere die Erforderniſſe, die inneren Kräfte und Hemmungen, die Möglichkeiten und Mängel ſeines Volktums, ſeiner Raſſe, des den Menſchen, deren Wünſchen und Sehnſüchten er Ausdruck ver⸗ teilten. Einer wurde voi einem Tiger um die Taille gepackt, und menſchlicher Tragödien u. im allgemeinen ſind die Funde im Schlepp“ der, die jetzt das Waſſer der Nordſee bedeckt. Eine andere Seltſamtei Schleppnetzen gefunden; ſie ſtammen alle von Wracks. Die untengß auf ein friſches, noch zuſammenhängendes Wrack ſtößt, dann iſt ennch 1 mittelbaren Gegenwart zu erfaſſen, dem unbewußten Fühten der dringen in die ewigen Gründe des Menſchlichen, will ſie mehr reibminen haben auch noch nach dem Kriege ſchwere Opfer geforde 225 Mammutzahn gezeigt, der mit einem Schleypneß gefiſcht wurde⸗ Anler ——— manngemmer Wenerai-Anzerger-(imag- musganed Seife. Nx. 218. eeneese erſte 5 bel 700—800 Mark Gehalt, geſ. Coßaeus, O 4, 8/9. fihpurbehte B6238 I lesigem umsserem fabrbeeb wird zum baldigen Eintritt ſün Wonrepanben a Bewerbungsschreiben mit eferenzen erbet. u. K. S. 117 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. 6908 Für mein Manufakturwaren-, Damen- u. Herrenkonfektions- Seschàrt suche ich einen ſelbſtändigen Dekorateur der Stapel- und Jantaſteſenſter flott und Fugkräftig zu dekorleren verſteht und guter Vaaſchreiber iſt. 8 Nur Herren, die an raſches und ſelbſtän⸗ Tuwenlässiger Stadltund. 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