los, eter Naf. heit gt. nter iſts⸗ * zene 9 — rs Dieustag, 18. Juli. Ar. 17800 Rarlsruhe in gaden und Nr. 2917 Zudwigshafen am gationen der Serie C nehmen würde, heim und Umgeb tlich Zezugspreiſe: In m gebung Durch die Poſt bezogen (rei ins haus gebracht mark 80.—. biertelſ. Mark 180.—. Einzelnummer mk..80. poſtſcheckkonto Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchüfts ⸗nebenſtelle geckarvorſtadt, Waldhofſtraße Rummer 6. Fernſprecher nummer 7030, 7031, 7032, 7043, 704, 7045. Celegramm⸗dòreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Hhaag— London. Die Illuſion des verſailler vertrages. E. P. Paris, 16. Juli. Die bevorſtehende Konferenz der Alliierten in London iſt ſchon durch die Teilnahme Poin⸗ cares gekennzeichnet. Nach den Verhandlungen im Haag, die ein praktiſches Reſultat nicht ergaben und nach den Lon⸗ doner Beſprechungen wendet man ſich wieder Mittel⸗ europa zu, dem Problem der deutſchen Verpflichtungen, der Zahlungsunfähigkeit Deutſchlands und der interalliierten Schulden. Schon jetzt hat England deutlich zu verſtehen gegeben, daß es für ſeine Schulden an Amerika keinerlei Reviſion bedarf. Wenn Amerika nicht über die Brücke komtmt, will Eng⸗ land es tun? Das iſt die Frage, die jetzt im Mittelpunkt ſteht und die Lloyd George bereits während der Regierungs⸗ periode Briands bejahen zu wollen ſchien, von der er aber, ſeit Poincare am Ruder iſt, immer mehr abgewichen iſt. England iſt hierzu jedenfalls eher in der Lage als irgendein anderes Land, erſtens weil es ihm ſelbſt nach Anſicht engliſcher Finanz⸗ männer Vorteile bringen würde, und zweitens, weil ſeine fanzielle Lage einigermaßen günſtig iſt. 5 Bei der Auseinanderſetzung über den Etat erklärte der Schatzkanzler Horne, daß die drei erſten Monate des Etats⸗ jahres den Voranſchlag wider Erwarten zumteil ſogar über⸗ troffen hätten und daß in dieſem Jahre durch Sparſamkeits⸗ maßnahmen weitere Abſtriche erfolgen würden. Dder eng liſche Kredit ſtehe heute ausgezeichnet, und der Wert des engliſchen Geldes ſei höher als in irgend einer Zeit ſeit 1914. Kurz. England ſtehe finanziell heute ſtärrer da als je nach dem Waffenſtillſtand, und es werde einen Weg finden, die großen wirtſchaftlichen Gefahren ab⸗ zawenden, zum mindeſten aber eine entſcheidende Rolle zu ſpielen. Beſondere Betonung legte Horne auf die Feſtſtellung, daß England ſeine Schulden an Amerika bezah⸗ ſen wolle. Eine wichtige Frage wird durch dieſe Erklärung aufgeworfen. Was verlangt England als Gegenleiſtung von ſei⸗ nen Verbündeten, wenn es ſich zu dieſem Opfer bereit erklären würde? Im engliſchen Etat befindet ſich bis jetzt kein aktiver Poſten für Zahlungen an Amerika. Wenn die Schulden der Verbündeten eine ebenſo ſichere Schuld wie die Englands an Amerika darſtellten, dann wäre die Rechnung leicht. Dann würden die engliſchen Schulden an Amerika von 949 Millionen Pfund den engliſchen Forderungen an Frankreich, Italien und Belgien von 1100 Millionen Pfund gegenüberſtehen. es würde alſo ſogar noch ein Saldo für England verbleiben. Das frühere üchterne Angebot, Amerika mit Schuldverſchreibungen der drei Verbündeten zu bezahlen, iſt in Waſhington nicht auf dankbaren Boden gefallen. Was jetzt in der Luft hängt, von der engliſchen Regierung aber vorſichtig genug noch nicht offi⸗ Rell als eigener Plan vertreten wird, iſt, daß das engliſche atzamt zur Bezahlung ihrer Forderungen an Frank⸗ reich(584 Millionen Pfund), an Italien(500 Millionen Pfund) und Belgien(103 Millionen) deutſche Obli,⸗ * die 00 illionen nd darſtellen. Engliſche Zeitungen, die mehr oder in Serd deng mit Lloyd George oder der Re⸗ gierung ſtehen, ſprechen davon, daß England dieſe Papiere vernichten würde, die nur Wert als Kurioſität hätten, als Erinnerung an die Illuſion des Verfailler Ver⸗ trages. Wenn ſich die engliſche Regierung wirklich für eine ſolche Regelung bereit finden laſſen würde, dann würde ſie auch eine Gegenleiſtung, namentlich von Frankreich, verlangen. Odhne wichtigen Ereigniſſen vorzugreifen, kann man er⸗ warten, daß die engliſchen Forderungen auf einer gemäßigten Haltung Frankreichs beſtehen werde, die Europa eine ruhige Atmoſphäre der Entwicklung des Handels geben wird. Lloyd eorge verſtehe es ausgezeichnet, von einer Politik in die andere hinüberzugleiten und nach der Enttäuſchung im Haag ſich wieder Weſteuropa zuzuwenden. Deutſchland täte gut daran, ſich in dieſer kritiſchen Uebergangsperiode feſt zu zeigen und keine Kraftproben wie Reichstags⸗ auflöſung zu unternehmen, die die leiſe und ſchüchtern ammernde Vernunft ſofort wieder zerſtören würden. Die Neparations frage. Echt poincars. 9.( Berlin, 17. Juli. Nach der„D. A..“ ſteht die Mehrzahl der ragtſer Blätter auf dem Standpunkt, daß die ganze Reparations. —5 infolge der letzten deutſchen Note in ihr kritiſchſtes Sta⸗ na eingekreten ſei. Die Blätter ſprechen— offenbar auf Anwei⸗ 295 vom Quai d Orſay— davon, daß Poincare nunmehr ein e Verſchulden Deutſchlands feſtſtellen müſſe, 0 e eee Poincare auf die Erfüllung folgender drei Punkte 5 Erſtens: Vor der Welt müſſe erklärt werden, daß Deutſch⸗ zige ſichtlich Bankerott gemacht habe, zweitens: der ein⸗ eutſchlan gegen Deutſchland beſtehe darin, daß die Allierten heweiſen würden, daß ſie vollkommeneinig ſeien, es Deutſchland müßten zuverläſſige Garantien gegeben tiefom e Finanzreform. Des weiteren müßten dem Garan⸗ genau a0 d erteilt werden, Deutſchlands Budget „Die„D. A. 3. ſagt dazu: Ohne i i i ve irgendwie auf eine Meinungs⸗ zwiſchen London und Paris zu vor der 18 haft, ot e gewarnt werden muß, iſt es doch zweifel⸗ fangen eee e ee auf dieſes maßloſe und unſachliche Ver⸗ wee engliche Kabmetm und die 9 r⸗ 18. Juli. Eine Londoner detortums Kabinets ſich heute eufg 15 für Deutſchland befaſſen werde. Man hoffe einen Luropqiſche W en, der für die Alliierten anm nehmbar ſei und die iriſchaftsloge auf feſten Grauib fiele Moratortums frage. Meldung will wiſſen, daß mit der Frage eines Mo⸗ Gadiſche Neneſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Recht. Mannh. Frauen-Jeitung. Mannh. Muſik⸗Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Seld u. Harten. Wandern u. Neiſen. die Bedeutung der Juſammenkunſt Lloyd Seorges mit Poincaré. WB. Paris, 17. Juli. Der Londoner Berichterſtatter des„Petit Journal“ erfährt aus autoriſierter Quelle, es ſei eine Note an Poincare abgegangen, nicht um ihn aufzufordern, nach London zu kommen, was abgemacht ſei, ſondern um den Zeitpunkt ſeiner Ankunft kennen zu lernen. In politiſchen Kreiſen glaube man, daß die Verhandlungen einen unerwartet großen Umfang an⸗ nehmen werden; entweder würden ſie mit einem endgültigen Einver⸗ ſtändnis zwiſchen Frankreich und England endigen oder würden ſo große Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen beiden Völkern zutage treten, daß die Entente darunter leiden könnte. Man erkläre, Lloyd George beabſichtige, mit Poincare den⸗ ſelben Plan für den europäiſchen Wiederaufbau zu erörtern, den er ihm vorgelegt haben würde, wenn er nach Genua gekommen wäre. WB. Paris, 18. Juli. Der Matin glaubt, daß die Zuſammen⸗ kunft zwiſchen Poincare und Lloyd George zu Beginn des Monats Auguſt ſtattfinden werde. Die engliſche Regierung habe vor einigen Tagen der franzöſiſchen Regierung eine Note überreichen laſſen, um zu veranlaſſen, daß die Neparationsfrage, die durch das neue Verlangen eines Moratoriums Deutſchland ernſt geworden ſei, den Gegenſtand einer unmittelbaren Zuſammen⸗ kunft der beiden Premierminiſter bilden ſolle. Darauf habe die franzöſiſche Regierung nicht geantwortet. Es ſcheint je⸗ doch, daß trotzdem der Gedanke einer demnächſtigen Zuſammenkunft angenommen worden ſei, und daß ſich Poincare nach London de⸗ geben werde, jedoch nicht bevor die Reparationskommiſſion ihre Ent⸗ ſcheidung über das deutſche Verlangen getroffen habe. Dies werde aber nicht, wie es ſcheine, vor 14 Tagen der Fall ſein. Unmittelbar werde dann die Zuſammenkunft ſtattfinden. Das„Petit Journal“ erfährt aus London, die dilatoriſche Ant⸗ wort der franzöſiſchen Regierung auf die engliſche Anfrage nach der Zuſammenkunft zwiſchen Lloyd George und Poincare habe tiefſte Erregung hervorgerufen. Die britiſche Regierung ſei der Anſicht, die Finanzlage ſei ſo ernſt, daß ſie nicht eine Woche hinausge⸗ ſchoben werden dürfe, wenn man einer Gefahr vorksagen wolle, die ganz Europa bedrohe. Die engliſche Regi-»ung ſtehe auf dem Standpunkt, daß man zuerſt Hilfe bringen müe und ſpäter ſet dann noch Zeit genug, zu prüfen, ob nicht der Kranke für ſeine Krankheit verantwortlich ſei. Der Hericht des Garantiekomitees. J Berſin, 17. Juli. Das„Achtuhr⸗Abendblatt“ meldet: Der Be⸗ richt des Garantiekomitees, von deſſen Schlußfolgerungen die Reparationskommiſſion bekanntlich ihre Entſcheidung in der Re⸗ parationsfrage abhängig macht, dürfte im allgemeinen günſtig ausfallen. Es ſei gelungen, alle Fragen mit Ausnahme der Frage der Kapitalflucht zu regeln. Troßbdem beſteht begründete Hoffnung, daß auch über dieſe Frage eine Einigung erzielt werde. WB. Paris, 18. Juli. Ein Teil des Garantieausſchuſſes iſt be⸗ reits aus Berlin in Paris eingetroffen. Der Vorſitzende Mau⸗ cleve wird heute in Paris zurückerwartet. Die Erſtattung des Berichtes erfolgt am Mittwoch. Vom Donnerstag ab wird ſich die Reparationskommiſſion mit der Prüfung beſchäftigen. Die Priorität der Anſprüche. WB. Paris, 17. Juli. Der„New Pork Herald“ glaubt zu wiſſen, daß der Garantie ausſchuß ſich in ſeinem Bericht über ſeine Berliner Miſſion, der dieſe Woche der Reparationskommiſſion vor⸗ gelegt wird, auf den Standpunkt ſtellen werde, daß Deutſchland tatſächlich das verlangte Moratorium brauche, daß es aber in der Lage ſei, größere Sachlieferungen zu machen, als bis jetzt ver⸗ langt wurden. Demſelben Blatte zufolge geben ſogar die franzöſiſchen Sachverſtändigen die vorüebrgehende Notwendigkeit zu, die Bar⸗ zahlungen durch Sachlieferungen zu erſetzen. Sie beſtünden aber darauf, daß das Garantiekomitee, um das Verfahren wirkſam zu geſtalten, weitergehende Ueberwachungsvollmach⸗ ten gegenüber allen Einzelheiten der deutſchen Finanz⸗ und Han⸗ delstransaktionen beſitzen müſſe. Dies alles erklärt nach dem Blatte die eifrigen Vorbereitungen franzöſiſcherſeits. 25 Wenn auch, fährt das Blatt fort, das Garantiekomitee ſo gut wie einſtimmig Deutſchland zum Teil ſelbſt für ſeine finanziellen Schwie⸗ rigkeiten verantwortlich mache, nehme nian nicht an, daß die Repa⸗ rationskommiſſion dieſe Verantwortlichkeit als vorſätz⸗ lich betrachten werde, obwohl Poincare in ſeinen Unterredungen mit dem Vorſitzenden der Reparationskommiſſion, Dubois, darauf ge⸗ drungen habe, daß dieſer in der Kommiſſion den franzöſiſchen Stand⸗ punkt durchſetze. Das Erſuchen des Garantiekomitees, ihm weiter⸗ gehende Vollmachten als die eines einfachen Organs zur Bücher⸗ reviſion zu übertragen, nachdem ein Verſagen Deutſchlands vorliege, werde indeſſen von den Franzoſen willkommen geheißen werden als eine Möglichkeit, Sanktionen finanzieller Art zu ergreifen. Das Blatt glaubt, daß das deutſche Moratoriumsgeſuch Frankreich be⸗ ſonders in ſeinen Erwartungen, Deckung für ſeine Beſatzungs⸗ koſten zu finden, berührt, und daß deshalb die Reparationskom⸗ miſſion erſucht werde, eine Möglichkeit ausfindig zu machen, mittels deren Deutſchland auch während des Moratoriums wenigſtens die nicht auf die Reparationen bezüglichen laufenden Rechnungen be⸗ zahlen könne. Zu dieſem Zweck werde ſich Dubois auf die Vor⸗ ſchrift des Verſailler Friedensvertrages ſtützen, die eine Priorität der Anſprüche der Alliierten vorſehe. Das Abkommen über die Sachlieferungen. WB. Paris, 17. Juli. Wie der„Temps“ mitteilt, hat der fran⸗ zöſiſche Botſchafter in Berlin, Charles Laurent, die deutſche Regierung von der Entſcheidung der franzöſiſchen Regierung in Kenntnis geſetzt, die Abkommen von Wiesbaden und Berlin über die Sachlieferungen in Kraft zu ſetzen und zwar mit Wirkung vom 20. Juli. Ablieferung des Reſtbetrags der vierten Nate. WB. Paris, 17. Juli. Die Reparationskommiſſion teilt in einem Kommunique mit, daß die deutſche Regierung die Summe von 32 170 397,70 Goldmark als Reſtbetrag für die vierte Rate vom 15. Juli geleiſtet hat, deren Zahlung von der Reparationskommiſ⸗ ſion am 21. März vorgeſchrieben worden war. 855 Anzeigenpreiſe: die kleine zelle mek..— ausw. Mk. 10. Stellengeſ. u. gam. ⸗nz. 200% Rachl. Rekl. mk. 30 ausw. Mk. 365. NAnnahmeſchluß: mittagblatt vorm.%½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Rusgaben w. keinꝛ verantwortg.übdern. h5here Sewalt, Streiks, Setriebs⸗ Abrungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Augeigen. Ruftrüge durch Fernſprecher ohne Sewähr. — 2 2. Die wirtſchaſtliche Neuoroͤnung Europas. ( Berſin, 17. Juli. Die„Daily News“ führen in einem ſehr beachtenswerten Artikel aus, es ſei unbedingt nötig, ohne jeden Verzug einen Plan für die wirtſchaftliche Neuordnung Europas zu machen. Der finanzielle Zuſammenbruch Deutſchlands, das Schickſal Oeſterreichs und der Fehlſchlag der Haager Konferenz ſeien Vor zeichen einer Kataſtrophe. Das Problem müſſe mit einer franzöſiſch⸗engliſchen Verſtändigung über die Reparations⸗ frage zuſammenfallen. Mit Bezug darauf machen die„Daily News“ einen Vorſchlag, der folgende 65 Punkte umfaßt: 1. Die franzöſiſchen Schulden an England müſſen annulliert werden. 2. Frankreich muß einer Herabſetzung der Reparationslaſten auf zwei Millionen 500 000(50 Milliarden Goldmark) zuſtimmen. 3. Frankreich ratifiziert das Waſhingtoner Abkommen und reduziert ſeine Heeresſtärke auf einen noch feſtzuſetzenden Stand. 4. Ein all⸗ gemeiner Garantieplan muß aufgeſtellt werden, um Frank⸗ reich gegen jeden weiteren Angriff zu ſichern. 5. Eine inter⸗ nationale Anleihe muß aufgebracht werden, die hauptſäch⸗ lich Frankreich zugute kommen ſoll. 6. Deutſchland muß zum Völkerbund zugelaſſen werden, und zwar als ſtändiges Mitglied im Rate des Völkerbundes. Die Haager Konferenz. )( Berün, 17. Juli. Aus London wird gemeldet: Der amerika⸗ niſche Bankier Kahn, der in London angekommen iſt, hat einem Vertreter der„Times“ erklärt, daß die Haager Konferenz die Wir⸗ kung zeigte, die Atmoſphäre aufzuklären. Sie habe eine Annäherung des franzöſiſchen, engliſchen und amerikaniſchen Standpunktes in der ruſſiſchen Frage herbeigeführt. Kahn ſagte, die Beilegung des Konfliktes in der Politik der Alliierten hinſichtlich der ruſſiſchen Angelegenheit ſei ein günſtiges Vorzeichen für die Löſung der Reparationsfrage. WB. Haag, 17. Juli. Der Vorſitzende der ruſſiſchen Delegation, Litwinow, hat an den Vorſitzenden der nichtruſſiſchen Kommif⸗ ſion, Patijn, ein Schreiben geſandt, in dem er eine Zuſammen⸗ kunft der Vorſitzenden der drei nichtruſſiſchen Unterkommiſſionen mit den Mitgliedern der ruſſiſchen Kommiſſion vorſchlägt, um über die Möglichkeit einer Grundlage für die Fort brochenen Beſprechungen zu verhandeln. SBeglückwünſchung Millerands. „WSB. Paris, 17. Juli. Wie Havas mitteilt, ſind Telegramme beim Präſidenten Millerand eingegangen, um ihn zu beglückwünſchen, daß er dem geplanten Attentat am Freitag entgangen iſt. Von den eingegangenen Telegrammen ſeien beſonders zu erwähnen, das des deutſchen Reichspräſidenten, des Königs von England, des Königs von Spanien und des Königs von Italien. die Vegierungskriſe in Italien. () Rom, 18. Juli. Die Möglichkeit einer Regierungskriſe, die ſich in der letzten Zeit bei verſchiedenen Gelegenheiten gezeigt hat, iſt nunmehr durch eine plötzliche Verſchärfung der inneren Lage akut geworden. Die Sozialdemokraten greifen die Regierung heftig an, weil dieſe nicht energiſch gegen die faſziſtiſchen Ausſchreitungen vor⸗ gehe, und tadeln die erneute Zunahme der Gewalttaten bewaffneter Expeditionen. Faſziſten haben auch das Haus Miglionis, des bekannten Führers des linken Flügels der Populari, in Cremona verwüſtet, ſo daß das Gefühl der perſönlichen Unſicherheit auch bei den Populari gewachſen iſt. Nachdem die Kammer aus Solidarität mit Miglioni ihre Samstagſitzung unterbrochen hatte, wird de Facta am Mittwoch ſein innerpolitiſches Programm entwickeln, um ein Votum des Parlaments herbeizuführen. Es iſt jedoch zwei⸗ felhaft, ob die Regierung fallen wird, da außer den Sozial⸗ demokraten keine Partei geſchloſſen eine Kriſe wünſcht, und über⸗ ſetzung der unter⸗ dies in den jetzigen Tagen Kandidaten für die Nachfolge de Factas fehlen. Notlage des vatikans E. P. Rom, 16. Juli. Nach einer Meldung des Mondo weiſt die Finanzverwaltung des Vatikans einen Fehlbetrag von—8 Millionen Lire auf. Dieſer Fehlbetrag ſei eine Folge der Mildtätigkeit des verſtorbenen Papſtes Benedikt XV. wäh⸗ rend des Krieges. Der neue Papſt ſoll beabſichtigen, das Gleich⸗ gewicht in der Verwaltung wieder herzuſtellen und hat entſprechende Sparmaßnahmen angeordnet. Grundloſe Beſchwerde der Kontroll⸗ Kommiſſion. (Berlin, 17. Juli. Die deutſche Regierung ließ vor etwa einem Jahr militäriſch. Akbtenmaterial aus dem Spandauer Archiv nach Berlin ſchaffen zwecks Anſtellung von Nachforſchungen. Die interalliierte Kontrollkommiſſion war rechtzeitig von dieſer voll⸗ kommen legalen Maßregel in Kenntnis geſetzt worden. Trotzdem hatte ſie wegen angeblicher Unzuläſſigkeit damals gegen den Trans⸗ port Beſchwerde erhoben mit der Maßgabe, es liege Verſchleierung der Waffenbeſtände vor. Durch mehrmaligen Notenwechſel hatte dann das Miniſterium die Angelegenheit beigelegt. Trotzdem hat, wie die„D. A..“ erklärt, die Kontrollkommiſſion neuerdings eine Beſchwer de ergehen laſſen in der u. a. behauptet wird, daß ſie von Waffentransporten nicht in Kenntnis geſetzt worden ſei. Die deutſche Regierung, die in dieſer Angelegenheit nichts zu verbergen hat, wird eine amtliche Aufklärung geben. Oeſterreich. Die Finanzkontrolle. )6 Berlin, 18. Juli. Wie aus Wien verlautet, ſteht die Ein⸗ ſetzung einer Finanzkontrolle für Oeſterreich unmittel⸗ bar bevor. In den Wandelgängen des öſterreichiſchen Parlaments wies man darauf hin, daß die Entente ſeit faſt zwei Jahren nichm mehr für Oeſterreich getan habe und daher nicht einzuſehen ſei, mit welcher Berechtigung ſie nun eine Finanzkontrolle einſetzen wolle 1 aufklafft, ſondern, antwortlich. ftreuliche⸗ aus. den Kriegswirren ſeine Gehälter wiederholt doppelt hätte zahlen laſ⸗ ſen. 2. Seite. Nr. 324. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienskag, den 18. Juli 1922. 8 Arbeits gemeinſchaſt oder Rampfgemeinſchaſt Berlin, 18. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Kabinettsbildung iſt die bürgerliche Arbeitsge⸗ meinſchaft bisher nicht durchführbar geweſen, weil die Sozial⸗ demokraten der ſogenannten Koalition Widerſtand geleiſtet haben, wie denn auch die Fraktionsgemeinſchaft der Sozialdemokraten im Kabinett nicht in die Erſcheinung getreten iſt, weil ſich die anderen Koalitionsparteien gegen eine einſeitige Erweiterung nach links widerſetzen. Im Parlament aber hat ſich der Gedanke jetzt ebenſo durchgeſetzt, daß die bürgerlichen Regierungsparteien beabſichtigen, nur im Einverſtändnis mit der Deutſchen Volkspar⸗ tei ihre Entſchließungen zu treffen. Wenn die Sozialdemokraten im Parlament dieſen Koalitionsgedanken anerkennen, ſo iſt keines⸗ wegs nötig, daß nunmehr ein Gegenſatz zwiſchen rechts und links dann iſt wenigſtens im Parlament ſelbſt die Grundlage für eine breite Mehrheitsbildung geſchaffen. Ob dieſe neue Grundlage geſchaffen oder die bisherige zertrümmert wird, hängt lediglich von den Sozialdemokraten ab. Wollen die Sozialdemokraten aus der Arbeitsgemeinſchaft eine Kampf⸗ gemeinſchaft machen, ſo ſind ſie allein auch für die Folgen ver⸗ 5 Umſchwung in der Stimmung des Keichstags Berlin, 18. Juli.(Von unſerem Verliner Büro.) Der Reichstag iſt heute ſchon in der 11. Vormittagsſtunde zuſammen⸗ gekommen, um ſein umfangreiches Reſtpenſum aufzuarheiten. 27 Punkte ſtehen auf der Tagesordnung, und anfangs liefen die Dinge denn auch ganz glatt. Das Luftverkehrsgeſetz wird in 2. und 3. Leſung an⸗ genommen. Auch der Geſetzentwurf über die Maßnahmen gegen die wirtſchaftliche Not der Preſſe, deren ſofortiger Verabſchiedung geſtern ſonderbarerweiſe der Deutſchnationale Huggenberg ſich widerſetzte. Dann iſt man bei dem Kernſtück nicht nur des Tages, ſon⸗ dern dieſer ganzen ſterbenden Saiſon, bei dem Geſetz zum Schutz der Nepublik. Hier zeigen die Deutſchnationalen ſich wieder von allen guten Geiſtern verlaſſen. Ihr Wortführer iſt Herr Bazille, der Schwabe 5 aus franzöſiſchem Stamm, ſonſt eine der ernſteren u. ſympatiſcheren Erſcheinungen in ihrer Mitte. Heute aber fehlt Herrn Bazille alles Maß, als er gegen das Wort des Kanzlers von rechtsſtehenden Fein⸗ den und die Identifizierung der Deutſchnationalen Partei mit den Mörderorganiſationen proteſtiert. Das Recht zur Abwehr kann man niemanden abſtreiten. Das iſt ſein und der Deutſchnationalen gutes Reecht, aber die Möglichkeit, wie er das tut, iſt ſo leidenſchaftlich, ſo zzwecklos herausfordernd, ſo wenig auf jede mögliche Wirkung abge⸗ ſtimmt, daß im Saagle wieder einmal eine ſehr gefährliche Atmoſphäre entſtand, die Kommuniſten u. Unabhängigen wieder dräuend das Rednerpult umdrängten und die Koalitionspar⸗ teien ſchließlich, um die Dinge nicht auf die Spitze treiben zu laſſen, die Vorſicht als den klügeren Teil der Weisheit erwählten und den Saal verließen. 5 Upniterbrochen ſprudelten die Angriffe gegen den Kanz⸗ ler, einer heftiger als der andere aus dem Munde des deutſch⸗ nationala Sprechers. Es war, als ob der Akt des Selbſtge⸗ richts, den die Rathenaumörder an ſich vollzogen haben, ihm geradezu Flügel verliehen. Dadurch wurde die ganze Erörterung leider von vornherein auf ein unerquickliches Geleiſe geſchoben. Auf Herrn Bazille folgte der württembergiſche Finanzminiſter Keil, diesmal wirklich der derbe Keil auf den freilich noch erheblich gröberen Klotz. Herr Keil packte aus der Lebensgeſchichte und zumal aus der Kriegsgeſchichte des Abgeordneten Bazille allerhand Uner⸗ Beſonders hielt er Herrn Bazille vor, daß er ſich in Vergeblich hatte der Präſident zur Ruhe und Sachlichkeit gemahnt. Dann ergriff der greiſe Herr Fehrenbach das Wort, um im Nacnen des Zentrums mit den Deutſchnationalen und ihrem heutigen Redner abzurechnen. Als Charakteriſtik verdient angemerkt zu wer⸗ den, daß die vermittelnden Elemente, die Abgeordneten Düringer und Hötſch heute nicht anweſend waren, nur die ſtarken Boruſſen⸗ männer mit dem Grafen Weſtarp als Wortführer waren zur Stelle und verkennen nach wie vor die Lage. Die berechtigte Erregung, die die Jügelloſigkeiten Bazilles ge⸗ weckt hatte, legte ſich erſt, als der Abgeordnete Emminger von der bayeriſchen Volkspartei zu reden anhob. Er lenkte die Aus⸗ ſprache in ruhige Bahnen zurück, indes er verſöhnlich und ver⸗ ſöhnend dazu mahnte, nicht immerfort in den Wunden der Ver⸗ gangenheit herum zu bohren, ſondern an dem Aufbau der Zukunft mitzuwirken. An dieſe Sätze knüpfte Dr. Streſemann an, der in ehrlicher Entrüſtung auf die Kluft hinwies, die zwiſchen der neuerlichen Rede des Abgeordneten Düringer und den heu⸗ tigen Hetzereien der Rechten ſich auftäte. Wenn eine gewiſſe Be⸗ ruhigung, meinte Dr. Streſemann, eingetreten iſt, ſo iſt das denen zu verdanken, die unter Zurückſtellung ihrer Bedenken ſich zu poſi⸗ tiver Mitarbeit entſchloſſen. Nur ſo ſei es noch möglich, uns vor dem Abgrund zu retten, der uns außenpolitiſch vielleicht droht, durch unſere ehemaligen Kriegsfeinde und jetzigen Gläubiger und durch innerpolitiſche Wirren, wenn es uns nicht gelingt, den Geiſt der Ordnung wieder aufzuraffen. Am Schluß ſeiner überaus wirkungsvollen Rede, die ſelbſt bei der Mehrheitsſozialdemokratie ſtarken Beifall auslöſte, teilte der Abgeordnete Streſemann mit, daß die überwiegende Mehrheit und die volksparteiliche Fraktion für das Schußzgeſetz ſtimmen wird, nur ein kleiner Teil wird ſich der Stimme enthalten, weil er die Bedenken wegen des Staatsgerichtshofs nicht hätte überwinden können. Das Ende der Nathenaumörder. Wie das Verbrechen, mit dem ſie ihr Gewiſſen belaſteten, war auch das Ende der beiden Mörder Rathenaus unſelig. Eine der aufregendſten und großzügigſten Verfolgungen flüchtiger Miſſetäter hat mit der Tragödie auf Burg Saaleck ihren Abſchluß gefunden — unerwartet, da noch am Tage zuvor die Hoffnung aufgegeben werden mußte, der Mörder auf dem Wege der Fahndung habhaft zu werden. Dieſes Eingeſtändnis der Hilfloſigkeit kann allerdings in der Abſicht fingiert geweſen ſein, die Verbrecher ſicher zu machen und die Aufmerkſamkeit von ihnen etwas abzulenken, eine Aufmerkſam⸗ keit, die den Verfolgten zum Vorteil gereicht zu haben ſcheint; denn der Verdacht iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß den Mördern auch außerhalb der Gruppe der Mitwiſſer Helfer erſtanden waren, die es ihnen ermöglichten, ſich durch volle drei Wochen der Verfolgung zu entziehen, an der wiederum im Banne des Abſcheus und der Ent⸗ rüſtung das ganze Volk beteiligt war. Nicht jede Mordtat hat eine ſo allgemeine leidenſchaftliche Ver⸗ urteilung erfahren, wie der Anſchlag auf das Leben Walther Ra⸗ thenaus. An dieſem Verbrechen gab und gibt es nichts zu beſchöni⸗ gen; auch der Hinweis auf jugendlichen blinden Wahn kann keine Milderung des Welturteils herbeiſchaffen. Dieſe Erkenntnis ſcheint ſchließlich auch den beiden Mördern gekommen zu ſein, allerdings blitzartig im Augenblicke der höchſten Not. In dieſem Moment müſſen ſie klar erkannt haben, für ihre Tat nicht einſtehen zu können, in dieſem Augenblick verließ ſie der Mut, ſich für das Verbrechen, das ſie begangen hatten, richten zu laſſen. Sie fühlten ſich, als es um Leben und Tod ging, als Verbrecher, und als ſolche, nicht als Männer, entzogen ſie ſich durch Selbſtmord dem weltlichen Gericht. Niemand wird das Ende dieſer Unſeligen beweinen. Aber be⸗ weinen müſſen wir unſer unglückliches Vaterland, das in ſchwerſter Kriſenzeit, da es jedes ſeiner Söhne bedarf, ſoviele Verblendete in Haß, Trotz und Tod ſich verirren ſehen muß. A. M. Die Polizei ſtürmt das Burgtor. Halle, 18. Juli.(Priv.⸗Tel.) Am Sonntag nachmittag meldeten ſich bei der Haller Kriminalpolizei zwei junge Leute aus Halle, die ihre Ferien in der Gegend von Naumburg verbracht hatten und teilten mit, daß ſie auf der Burg Saaleck zwei ver⸗ dächtige ſunge Leute geſehen hätten, deren Aeußeres genau mit dem Steckbrief der Rathenaumörder über⸗ einſtimme. Die Kriminalpolizei Halle benachrichtigte daraufhin zu⸗ nächſt die Kriminalpolizei in Naumburg, die am Abend feſtſtellte, daß auf dem bewohnbaren Turm der Saaleck, der von dem Schrift⸗ ſteller Dr. Stein bewohnt wird, ſich niemand befinde. Der Schriftſteller war zur Zeit ver:eiſt. Man nahm daher zunächſt an, daß vielleicht ein JIrrtum vorliege. Am Montag früh wurde in den erſten Morgenſtunden die Burg Saaleck von Polbzei umſtellt. Man verſuchte, mit Hilfe eines Schloſſers das Burgtor zu öffnen. Doch war von innen der Schlüſſel derartig befeſtigt, daß zunächſt ein Eindringen unmöglich war. Am Nachmittag erſchienen auf der Zinne der Burg die beiden jungen Leute und brachten ein Hoch auf Ehrhardt aus. Darauf⸗ hin ſtürmte die Kriminalpolizei, die ſich inzwiſchen mit Aexten und Brecheiſen verſehen hatte, das Tor, und ſchlug es ein. Man fand im Burginnern die beiden Mörder Nathenaus, deren Identität ſo⸗ fort durch Steckbrief nachgewieſen werden konnte, durch Kopf ⸗ ſchüſſe tot vor. Die Fahndung nach dem Schriſtſteller Dr. Stein. Berlin, 18. Juli.(VNon unſerm Berliner Büro.) Auf die Nach⸗ richt von dem Selbſtmord der beiden Rathenaumörder ſind ſofort Be⸗ amte der Berliner politiſchen Polizei nach Cöſen entſandt worden, um dort weitere Feſtſtellungen vorzunehmen. Es handelt ſich darum, zu ermitteln, inwieweit der gegenwärtige Mieter der be⸗ wohnbaren Räume der Burg Saaleck, Dr. Stein, an der Verſchwö⸗ rung gegen Rathenau beteiligt iſt. Es wurden noch im Laufe des Nachmittags von den Beamten des alarmierten Erkennungs⸗ dienſtes der Kriminalpolizei Aufnahmen der beiden Leichen gemacht. Die Bilder, die heute in Verlin eintreffen, ſollen allen Zeugen vor⸗ gelegt werden, denen die beiden Mörder bekannt ſind. Der Mieter der Wohnung, Schriftſteller Dr. Stein, iſt ſeit vorgeſtern aus ſeiner Wohnung verſchwunden. Eine Nachſuche bei ſeinen Verwand⸗ ten in Berlin hat bisher nicht ergeben, daß er ſich nach Berlin ge⸗ wandt hat, doch ſteht feſt, daß er wußte, wer die beiden jungen Männer waren, die bei ihm Unterkunft gefunden hatten. Deutſches Neich. Das verfahren gegen die Organiſation C. ONB. München, 17. Juli. Von amtlicher Stelle wird uns beſtä⸗ tigt, daß die Akten über die Organiſation C, die von Offenburg nach München abgegeben worden waren, nunmehr an den Ober⸗ reichsanwalt abgegeben wurden. Bei dem Oberreichsanwalt iſt ein Verfahren im Zuſammenhang mit der Unterſuchung über die Ex⸗ mordung Erzbergers gegen die Organiſation C eingeleitet worden, ſodaß wegen des Sachzuſammenhanges die Uebergabe der Akten nach Berlin notwendig wurde. Eine Entſchließung der Polizeibeamten Deutſchlands. (p) Stultgart, 18. Juli. Der Reichsverband der Polizei⸗ beamten Deutſchlands fordert in einer Entſchließung die ſofortige gründliche Demokratiſierung der Verwaltung insbeſondere bei allen Zentralen und nachgeordneten Dienſtſtellen der Polizei, und in erſter Linie die Entfernung aller republikaniſch nicht zunerläſſigen Beamten. Ein übereiltes Jeitungsverbot. In Magdeburg war ein großer„Waffenfund“ ge⸗ macht worden. Es handelte ſich um ein richtiggehendes Feldgeſchütz, um Maſchinengewehre und andere Mordinſtrumente. Die Preſſe⸗ ſtelle des Magdeburger Polizeipräſidiums machte aus der Geſchichte eine große Affäre. Die„Magdeburgiſche Zeitung“ konnte demgegenüber aber feſtſtellen, daß es ſich um unbrauchbar ge⸗ machtes Heeresgut handele, welches die Reichstreuhandgeſellſchaft privaten Unternehmern zur Verſchrottung verkauft hatte. Die Sache hatte alſo ihre volle Richtigkeit, und die Magdeburgiſche Zei⸗ tung ſtellte feſt, daß in Magdeburg alles ruhig ſei, mit Ausnahme des Herrn Polizeipräſidenten. Die Folge war ein vierwöchiges Verbot der kecken Zeitung, ein Verbot, welches auf die ſofort ein⸗ elegte Beſchwerde hin alleroings wieder aufgehoben wurde. er Vorgang beweiſt, welchen Unfug mit den Ausnahmebeſtim⸗ mungen des Reichspräſidenten getrieben werden kann und ſoſſte zur Vorſicht mahnen. Die deutſche Einheitskuezſchrift. WB. Berlin, 17. Juli. Der Ausſchuß zur Ausarbeitung einer deutſchen Einheitskurzſchrift, der im Reichsminiſterium des Innern unter Leitung des Staatsſekretärs Schulz vom 11. bis 13. Juli tagte, ſtellte den Entwurf einer Verkehrsſchrift fertig und überreichte ihn der Reichsregierung. Der Entwurf ſoll nunmehr der Oeffentlich⸗ keit übergeben und dann den beteiligten Reichsreſſorts und den Lan⸗ desregierungen zur Entſcheidung zugeleitet werden. Internationale Eiſenbahnbeſtellungen. Tu. Nach einer Mitteilung des„Deutſchen Handelsdienſtes“ befindet ſich eine eſtniſche Eiſenbahn⸗Kommiſſion gegeiwärtig auf einer Auslandsreiſe in Deutſchland, um hier Beſtellungen für Lokomotiven und Motorwagen unterzu⸗ bringen. Es ſollen auch Inneneinrichlungen für Waggons gekauft werden. Bemerkenswert iſt dineben der Umſtand, daß die Reichs⸗ eiſenbahnverwaltung Oberbau⸗Material und Bleche in erheblichem Umfange im Auslande(namentlich in Frankreich und Lothrin⸗ gen) beſtellt, weil die deutſche Erzeugung ſo gering iſt, daß eine prompte Belieferung der Reichseiſenbahn den größten Schwiertg⸗ keiten begegnet. die blaue Flamme. Römaon von Heinz Welten. (Nachdruck verboten.) Cophright 1921 by Verlag von Rich. Bong, Berlin. Fortſetzung.) „Jaohannes hat den Brief ſchnell überflogen. Jetzt lieſt er ihn zum zweiten Male, langſam, Wort für Wort. Vieles iſt darin, das ihn nur wenig intereſſiert. Gerdas Reitſtunden kümmern ihn nicht, auch nicht Dr. von Büolws Beſuche. Anderes berührt ihn ſtärker, die Erkrankung des Vaters und ſeine Differenzen mit der Schule. Doch die Krankheit iſt behoben, und Aerger in der Schule hat der BVater immer gehabt. Als Johannes älter und kritiſcher wurde, hat er ſich oft geſchämt, weil ſein Vater ein ſo geringes Anſehen bei den „Schülern und— es war nicht ſchwer, es zu merken— auch bei den Lehrern genoß. Längſt haben alle Lehrer ſeiner Altersklaſſe den Profeſſortitel erhalten, der Direktor iſt ſogar Geheimer Regierungs⸗ kat geworden. Er aber iſt Dr. Heſſewinkel geblieben. Titel und Orden ſind das Kinderſpielzeug der Erwachſenen. Doch auch in den Augen der Kinder wiegen Titel ſchwer, zumal ſolche, die aller Be⸗ rechnung zum Trotz nicht verliehen werden. Die Sekundaner und Primaner haben oft darüber debattiert, weshalb von allen Lehrern gerade Dr. Heſſewinekl nicht Profeſſor wurde. Und es war ihnen gleichgültig, ob ſein Sohn ſie hörte oder nicht. 8 Doch das alles ſind jetzt belangloſe Dinge. Wichtig iſt nur eines: die Mutter iſt freudlos, ſie iſt einſam, und ſehnt ſich nach ihm. Sie iſt immer einſam geweſen, ſeine Mutter. Denn ſie iſt eine verſchloſ⸗ ſene, ſtille Natur, und ihr iſt nicht gegeben, ſich leicht an Menſchen anzuſchließen. Zu Unrecht iſt ſie als ſtolz verſchrien, als kalt und herzlos. Johannes kennt den reichen Schatz ihres Herzens, und er weiß, wie gern ſie hilft, wo ihre Hilfe erbeten wird. Nur anbieten kann ſie ſich nicht. Er kennt dieſe Scheu. Auch in ihm war ſie ſtark, und es hat ihn viel Mühe gekoſtet, ſie zu überwinden. „Nein, ſeine Mutter iſt nicht ſtolz. Nur einſam iſt ſie. Und ſie bangt ſich nach ihm. Am liebſten würde er ſofort zu ihr fahren und dann mit ihr wandern. In vierzehn Tagen beginnen die Ferien. Er könnte ſchon früher abreiſen. Viele laſſen ſich ſchon jetzt beſchei⸗ nigen, daß ſie das Kolleg bis zu Ende gehört haben, und reiſen dann fort. Abteſtieren nennt man dieſes Beſcheinigen; ſie brauchen es für die Abgangszeugniſſe, die ſie ſich ausſtellen laſſen. 5„Denn was man ſchwarz auf weiß beſitzt..., witzelt Bern⸗ ſtein. Nun ſoll einer kommen und ſagen, daß ſie nicht fleißzig ge⸗ weſen ſind. Hier haben ſie es, unterſchriftlich beglaubigt, daß ſie Zalle für ſie wichtigen Kollegia von Anfang an bis zu Ende beſucht N N 1 — haben. Und ſie ſind doch nur zweimal dageweſen, im erſten Kolleg, um ſich den Antritt, und im letzten, um ſich das Ende beſcheinigen zu laſſen. *. * Annelies ſteht in der kleinen Stube, die Johannes als Gym⸗ naſiaſt bewohnt hat, und ſieht noch einmal nach, ob alles gerichtet iſt, ob überall gut aufgewiſcht, ob das Bett friſch bezogen iſt, und ob alle ſeine Sachen ſo hängen und liegen, wie er ſie haben will. Denn heute kommt er endlich nach Haus, zum erſten Male kommt er als Student! Drei Monate lang iſt er fortgeweſen. Noch niemals hat ſie ihn längere Zeit entbehren müſſen bis auf jene drei Tage in Möncheberg, als ihr Schwiegervater ſtarb. Und diesmal iſt er drei Monate fortgeweſen! Oh er ſich verändert hat in dieſen drei Mo⸗ naten, ihr Junge, ihr lieber, großer Junge? Die drei Monate ſind ihr nicht leicht geworden, und nicht nur die Sehnſucht hat an ihr gezehrt. Manches Unerquickliche, Wider⸗ wärtige hat ſie außerdem über ſich ergehen laſſen müſſen in dieſen Monaten. Da iſt zuerſt die Geſchichte mit der Broſchüre geweſen. Niemals hätte ſie das für möglich gehalten. Ihr Mann ſchreibt Schmähbroſchüren und gibt ſie anonym heraus im Vertrauen auf die Diskretion des Verlegers! Die Diskretion hat nicht lange vorge⸗ halten, als der Kultusminiſter Klage für die ihm unterſtellte Hoch⸗ ſchule erhob und das Zeugniszwangsverfahren gegen den Heraus⸗ geber eingeleitet werden ſollte. Da hat dieſer ſehr ſchnell vergeſſen, was er ſeinem Autor ſchuldig war, und hat ſich auf Unkenntnis herausgeredet. Wenn er gewußt hätte, daß alles unwahr iſt, was der Herr Doktor in ſeiner Broſchüxe behauptet hat! Aber das hätte er doch nicht wiſſen können. Der Prozeß gegen Dr. Heſſewinkel iſt im Sande verlaufen. Er hat einen tüchtigen Rechtsanwalt gehabt, der ſich anheiſchig machte, für alle als Beleidigung herangezogenen Stellen den Wahrheits⸗ beweis anzutreten. Auch mußte das Gericht zugeben, daß der Ange⸗ klagte in Wahrung berechtigter Intereſſen gehandelt hatte. Nur die Anonymität ſeines Angriffs iſt an ihm hängengeblieben und wurde als ein unvornehmer Charakterzug in ſeinen Perſonalatken vermerkt. Die Hoffnung auf die Profeſſur iſt damit für alle Zeiten vernichtet. Auch erfolgt„von Amts wegen“ eine Venachrichtigung an den Direk⸗ tor, und natürlich läßt ſich auch die Preſſe den dankbaren Stoff nicht entgehen. Jeder Menſch in der Stadt weiß ſofort, daß Dr. H. ein Lehrer am ſtädtiſchen Gymnaſium iſt, der in einen Prozeß wegen einer Broſchüre verwickelt iſt. lang in aller Munde. Annelies hat den Schimpf und die Schande ſchweigend getragen. Sie hat niemand, mit dem ſie ſich hätte ausſprechen können. Ihren Mann bekommt ſie kaum mehr zu Geſicht. Er hat ſich auf dem Boden des Hauſes durch Holzwände drei Zimmer abſchlagen laſſen: Der Name Heſſewinkel iſt eine Zeit⸗ er läßt Oefen in ſie ſetzen und ſie austapezieren und richtet ſie ſich als Arbeitszimmer, als Bibliothek und als Schlafzimmer ein. Dort oben hauſt er ganz allein; auch das Eſſen muß ihm die Urſel herauf⸗ bringen. Annelies ſieht ihn nur manchmal im Garten oder auf der Treppe, wenn er in die Schule geht, oder wenn er heimkommt. Dann grüßt er ſie wie eine Fremde; doch auf ihre Fragen gibt er keine Antwort. Nicht einmal als er krank war, hat ſie ihn pflegen dürfen. Nur daß der Arzt, einmal wenigſtens, ihn beſucht hat, hat ſie er⸗ zwungen. Dr. Obermeyer iſt über eine Stunde oben bei ihm ge⸗ weſen und hat ihr dann im Eßzimmer Bericht erſtattet. Nein, krank wie ſie meine, ſei ihr Mann nicht. Die kleine Erkältung, die er ſich auf einer Exkurſion, zugezogen habe, könne man ernſtlich als eine Krankheit kaum bezeichnen. Und daß er den Wunſch habe, zurück⸗ gezogen zu leben, und daß er, da die Verhältniſſe es geſtatteten, dieſem Wunſche nach Möglichkeit Rechnung trage, könne man aus dem, was vorgegangen ſei, auch verſtehen. Etwas Krankhaftes läg⸗ darin durchaus nicht. Der Direktor hat Dr. Heſſewinkel nahegelegt, um ſeine Penſia⸗ nierung einzukommen. Der Schuldienſt, ihm ſtets Frone und unlieb, müſſe ſich ihm jetzt zu einer kaum mehr ertragbaren Folter geſtalten. Doch davon will der Lehrer nichts wiſſen. In ſechs Jahren hat er die höchſte Penſionsſtufe erreicht. So lange will er noch aushalten. Nicht einen Pfennig mehr, als unbedingt notwendig, will er von den Raus annehmen, die an all ſeinem Unglück ſchuld ſind. Denn auch Annelies iſt eine Rau, und ſie hat ihn auf den Weg geſtoßen, an deſſen Ende er jetzt ſteht. Ohne ſie würde er niemals daran ge haben, ſich um eine Profeſſur zu bewerben. Er hätte ſeinen Pflan⸗ zen gelebt und ſeinem beſcheidenen Pflichtenkreis und wäre glückli geweſen. Annelies hat alles ſchweigend getragen, hat alles mit ſich allein abgemacht. Zu wem hätte ſie auch gehen ſollen? Ihr Vater hätte ihr keinen Rat gewußt und keinen Troſt. Mit Worten hätte er es ihr nicht geſagt, doch in ſeinen Augen hätte ſie es geleſen: D uhaſt es ſelbſt ſo gewollt. Und Erich? Er iſt für ſie nicht mehr zu ſprechen. Er iſt im Geſchäft von Konferenzen in Anſpruch genommen, und zu Haus i er ſelten. Am Morgen reitet er mit Gerda ſpazieren, und am Aben ſitzt er in der Loge von Frau Dr. Meggelin. Frau Marianne h jetzt eine Loge im Theater und im Konzert, und in der Harm iſt ſie umworbener als die jungen Mädchen. Und immer iſt Erich Rau in ihrer Nähe. Die ganze Stadt munkelt, flüſtert, ahnt etwa⸗ Es iſt ein offenes Geheimnis und faſt ſchon ein Skandal. Nur Or. Meggelin weiß nichts. Er iſt mit Dr. Meggelin, dem juriſtiſchen Beirat ſeines Hauſes, ein Herz und eine Seele. Man ſieht ſie häu beiſammen, die beiden Gatten der ſchönen Marianne Meggelln. Fortſetzung folgt.) N nnen . F 2 r — „„ die ſteuerliche lach in Kinder ebenfalls der Lohnarbeit nachgehen. Dienskag, den 18. Juli 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 324. Belaſtung der Gewerbe⸗ betriebe. „Bei der allgemeinen finanziellen Notlage der Gemeinden iſt die ſchärfere Anziehung der kommunalen Steuerſchraube leider ein not⸗ wendiges Uebel Daß dieſes Uebel aber nicht zu einer Bedrohung der Exiſtenz der Bewohner wird, iſt Aufgabe der Stadt oder beſſer des Reiches, denn dieſes hat ſeit der unglücklichen Erzbergerſchen Reichs⸗ finanzreform den Gemeinden die Steuerhoheit derart eingeſchränkt, aß eine ganz ungerechte Verteilung der Steuern ſtattfinden muß. Zur Herſtellung des Gleichgewichts in den ſtädtiſchen Haushalts⸗ plänen(die nebenbei geſagt, nur noch theoretiſch möglich iſt) dient den Gemeinden neben der Grundſteuer hauptſiichlich die Gewerbe⸗ ſteuer. Da eine ſcharfe Anſpannung der Grundſteuer ſich durch die Lage des ſtädtiſchen Hausbeſitzes infolge der Höchſtmietengeſetzgebung von ſelbſt verbietet, greifen die gemeindlichen Steuerſucher zu einer immer ſtärkeren Heranziehung der Gewerbebetriebe und zwar viel⸗ einem Grade, der einer Bedrohung der Exiſtenz der Gewerbetreibenden und damit eines großen Teiles des Mittelſtandes nahekommt. Als Beiſpiel mag hierüber folgende Zu⸗ ſchrift dienen: „Daß den Städten die Möglichkeit gegeben wird, ſchon von einem Einkommen von Mk. 1500 an Gewerbeſteuer zu erheben, daß außer⸗ dem bei der Steigerung der Gewerbeſteuer nach oben hin den Städ⸗ ten keine Grenze geſetzt iſt, läßt dieſe Steuer als eine der ungerech⸗ teſten unſerer Zeit erſcheinen. Wenn der ortsübliche Mindeſtlohn eines Arbeiters Mk. 30—40 000 beträgt, ſo wäre es eine Forderung der Billigkeit, wie ſchon in Vorkriegszeiten den Mindeſtlatz der durch die Gewerbeſteuer zu erfaſſenden Betriebe auf die gleiche Höhe heraufzuſetzen. Man möge berückſichtigen, daß ein Arbeiter die Höhe ſeines Einkommens beliebig ſteigern kann dadurch, daß Frau und Der Fall, daß eine amilie mit zwei halberwachſenen Kindern heute ein Jahreseinkom⸗ men von rund 100 000 Mark hat, dürfte nicht zu den Seltenheiten gehören. Dem Gewerbetreibenden iſt es ſchlechterdings unmöglich, ſeine Einnahmen dadurch zu erhöhen, daß ſeine Familie ihm im ewerbe mitarbeitet. Er iſt nun einmal viel zu ſehr abhängig von der Konkurrenz und der Freiheit des Handels. Die Erhöhung der Einnahmen iſt einem Gewerbetreibenden nur dann möglich, wenn er endweder ſelber neben ſeinem Geſchäft einer Lohnarbeit nachgeht, oder ſeine Kinder in die Büros und Arbeitsſtätten als Arbeiter oder Be⸗ amite ſchickt. Welche Gefahren für die Exiſtenz des handwerklichen und gewerblichen Mittelſtandes hieraus erwachſen, läßt ſich leicht er⸗ kennen. Es iſt eine Verproletariſierung unſeres Mit⸗ telſtandes unverkennbar. Man kann hauptſächlich in Induſtrie⸗ bezirken wie Mitteldeutſchland die traurige Beobachtung machen, daß ein ſtändig zunehmender Prozentſatz(vielfach 10 bis 15 Prozent) aus der Gruppe der Gewerbetreibenden abwandert in die Gruppe der Arbeiter. Wir dürfen nicht vergeſſen, daß der Mittelſtand vor dem Kriege der aufſteigende Stand unſeres Volkes war. daß er heute aber ſich auf der abſteigenden Linie befindet und ſo die Zukunft un⸗ ſeres Volkstums gefährdet. Ihm zu helfen muß daher die Aufgade der Regierung und der Parlamente ſein. Man iſt bei der Gewerbeſteuer ſtehen geblieben bei den veralte⸗ ten Sätzen der Klaſſeneinteilung. So kommt es, daß ſich das Ver⸗ ältnis der von den Klaſſen—4 gezahlten Gewerbeſteuer gegenüber der in Klaſſe 1 gezahlten weſentlich verſchoben hat. Die Gewerbe⸗ ſteuerpflichtigen ſind aus niederen Klaſſen in höhere verſetzt worden, ohne daß dabei die zunehmende Geldentwertung und die zunehmende Erhöhung der Nominalwerte des Geldes berückſichtigt wurden. Man hat z. B. in der Kranken⸗, Unfall⸗ und Altersverſicherung den neuen Verhältniſſen Rechnung getragen, indem man die Verſicherungs⸗ grenzen der einzelnen Klaſſen von Zeit zu Zeit er höhte. Im Ge⸗ werbeſteuerweſen hat man ſich bis jetzt noch nicht zu einer zeitge⸗ mäßen Umbildung in dieſem Sinne verſtehen können. Ein Einkom⸗ men von Mk. 50 000, welches zur Steuerzahlung in Klaſſe! verpflich⸗ tet, kann heute nicht als übermäßig hoch bezeichnet werden. Ge⸗ meſſen am Durchſchnittslohn des Arbeiters würde es einem Einkom⸗ men von 1500 Mark im Jahre 1891 entſprechen. Von Rechtswegen müßten alſo alle Einkommen von Mk. 50 000 in Klaſſe 4 verſteuert rden. Um ein Bild von der Verſchiebung der einzelnen Steuer⸗ flaſſen zu geben, ſei die Stadt Halle herausgegriffen. Im Jahre 1913 wurden von Klaſſe J 46 Prozent der Gewerbeſteuer aufgebracht, im Jahre 1921 88 Prozent oder aber: 1913 brachten Klaſſe—4 Prozent, 1921 dagegen nur noch 12 Prozent der geſamten Ge⸗ weebeſteuern auf. Um dieſe Zahlen richtig würdigen zu können, ver⸗ gleiche man die folgende Tabelle: Jahr Anzahl der ſteuerpflichtigen Betriebe in Klaſſe S J. II. l. V. 19 10¹ 165 929 3341 4736 .130%.38% 19.62 0% 74.77% 100 0% 192 400 700 260⁰0 410⁰ 780⁰0 .13 0%.97 0% 33.33 0% 52.57 0% 100% 15 Klaſſe 2 weiſt alſo den verhältnismäßig ſtärkſten Zugang von —— Prozent auf, während Klaſſe 4, in welcher doch hauptſächlich das niemhandwerk und Kleingewerbe vertreten ſein ſollen, den verhält⸗ iemaßig ſtärkſten Abgang von 30 Prozent zu verzeichnen hat. Die er gegebenen Zahlen zeigen auf der einen Seite, wie auf Grund Gel veralteten Geſezgebung die kleinen und mittleren Betriebe über ebühr belaſtet werden, auf der anderen Seite aber zeigen ſie, wie —— 1 8 1 wenig leiſtungsfähig dieſe Betriebe gegenüber den großen ſind. welche im Jahre 1921 neun Zehntel der geſamten Gewerbeſteuer aufbrachten. Die Gewerbeſteuer abzuwälzen auf die Verbraucher, eine An⸗ ſicht, die vielfach in Laienkreiſen vertreten wird, iſt niemals in einem derartigen Umfange möglich, daß die Gewerbeſteuer ihren Charar⸗ ter als Sonderſteuer verliert. Zunächſt iſt es ein Trugſchluß, wenn man annimmt, daß die Gewerbetreibenden ſich die von ihnen zu zahlende Gewerbeſteuer vom Halſe ſchaffen können, indem ſie dieſe auf die Warenpreiſe ſchlagen. Dieſes Vorgehen würde von 3 Sei⸗ ten her Widerſtand finden: einmal bei den der Zwangswirtſchaft unterliegenden Objekten wird der Preis ſtaatlich feſtgeſetzt, ſodann würde bei den übrigen Objekten die Wuchergeſetzgebung einſchreiten, ſchließlich aber würde die Verteilung der Gewerbeſteuer auf die Waren eine vollkommene Unüberſichtlichkeit in der Preisregelung her⸗ vorrufen, da kleinere Gewerbebetriebe mit niedriger Gewerbeſteuer dann billiger arbeiten und verkaufen könnten als größere Betriebe mit höherer Gewerbeſteuer. Mit Rückſicht auf die Konkurrenz iſt dies nicht durchführbar. Sollten aber alle dieſe Gründe nicht genügen, um zu beweiſen, daß eine Abwälzung der Gewerbeſteuer auf die Verbraucher nicht leicht möglich iſt, ſo muß jeder unbefangene Be⸗ trachter doch einſehen, daß bei einer Abwälzung der Gewerbeſteue⸗ auf die Konſumenten der Gewerbetreibende um kein Haar beſſer fährt als der Arbeiter und Beamte. Andere Gründe dafür, daß die Gewerbeſteuer nicht abgewälzt werden kann auf den Verbraucher, liegen in der begrenzten Kauf⸗ kraft der Abnehmer und in der mehr oder weniger zahlreich vertre⸗ tenen Konkurrenz. Wie ſchon oben geſagt, kann der Gewerbetrei⸗ bende nicht automatiſch ſeine Einnahmen erhöhen, wie der Arbeiter und Beamte, er hat überhaupt kein beſtimmtes Einkommenfirum! Beſonders in weniger lebenswichtigen Berufen(Friſeure, Putz⸗ macher uſw.) iſt doch der Gewerbetreibende darauf angewieſen, die Kundſchaft durch nicht allzu hohe Preiſe zu halten. Bei nachträg⸗ lichen Erhöhungen der Gewerbeſteuer für verfloſſene Rechnungsfahre oder bei Einführung eines 5. oder 6. Steuerquartals kann von einer Abwälzung auf den Verbraucher überhaupt nicht die Redz ſein. Wie die Wirkung der Erzbergerſchen Reform ſich darſtellt, mag das Beiſpiel von Halle a. S. zeigen: Im Jahre 1913 beliefen ſich die Geſamteinnahmen Halles auf 14 Millionen Mark, davon entfielen auf die Gemeindeeinkommen⸗ ſteuer 4 Millionen, auf Gewerbeſteuer 185 Prozent(— 215,79 ſtaat⸗ liche Veranlagung) 784 50195 Mark, d. h. Einkommenſteuer 28,57 Prozent, Gewerbeſteuer 5,6 Prozent. Nach dem im Mai 1922 vorge⸗ legten Etat der Stadt Halle bezifferten ſich der Geamthaushalt auf rund 450 Millionen, welche zu 62.6 Millianen aus ſtaatlichem Zu⸗ ſchuß und zu 68.4 Millionen aus Gewerbeſteuer gedeckt werden ſoll⸗ ten. Der ſtaatliche Zuſchuß erreicht alſo nicht ganz die Höhe von 14 Prozent, er iſt alſo rund um 15 Prozent niedriger als die Ein⸗ kommenſteuer des Jahres 1913. Die Gewerbetreibenden dagegen haben 15,2 Prozent, alſo etwa 10 Prozent mehr als 1913 aufzu⸗ bringen. Die Gewerbetreibenden ſtellen doch prozentual nur einen Bruch⸗ teil der ſteuerzahlenden Bevölkerung dar. Die Gewerbeſteuerpflich⸗ tigen tragen außerdem ihren gebührenden Teil an der Einkommen⸗ ſteuer. Es iſt deshalb wohl zu verſtehen, wenn das Handwerk und Gewerbe in dieſer Art Gewerbeſteuer eine harte und ungerechtee Maßnahme erblicken. Sie werden dappelt beſteuert und tragen einen großen Teil der Kommunalkoſten, für welche auch andere Kreiſe mit Fug und Recht herangezogen werden ſollten.“ Die Klagen über die ſchweren Mängel dieſer Steuerart wird man durchaus verſtehen, aber die Gemeinden ſelbſt haben das größte Intereſſe daran, daß durch Zuweiſung anderer Ein⸗ nahmequellen eine zu große Belaſtung der Gewerbeſtener ſchon im Intereſſe der Erhaltung dieſer Steuerquelle vermieden weird. Hier Wandel zu ſchaffen, iſt die Aufgabe der Novelle zum Landes⸗ ſteuergeſetz, deren Ausgeſtaltung demnach nicht nur für die Städte, ſondern auch für Handel und Gewerbe von größter Bedeutung iſt. In einem Artikel der Korreſpondenz„Das Kommunale Leben“ (Berlin SW. 61) regte vor kurzem der Hauptſteuerdirektor der Stadt Berlin, Dr. Lange an, beſondere Gewerbeſteuerord⸗ nungen einzuführen, in denen die Steuerſätze nach der Höhe des Ertrages angemeſſener geſtaffelt ſind. Auch die Kölner Handelskammer forderte jüngſt dieſe Staffellung und weiter, daß die ausſchließlich Handel und Gewerbe zur Laſt fallenden Steuern nur unter Mitwirkung der amtlichen Berufsvertre⸗ tungen der Gewerbetreibenden beſchloſſen werden dürfen. Ferner pflichtigen Ertrage eine angemeſſene Entſchädigung für die perſönliche Arbeitsleiſtung der Geſchäftsinhaber vorweg abgezogen werde. Eine Aenderung des Gewerbeſteuer⸗ geſetzes in dieſem Sinne iſt kürzlich durch einen Antrag der Rechten an den Landtag angeregt worden. wirtſchaftliche Kragen. Badiſch⸗pfälziſcher Zimmermeifſterkag. Tu. Karlsruhe. 17. Juli. Am Samstag und Sonntag fand hier die zahlreich beſuchte 2. Landestagung des badiſch⸗pfäl⸗ ziſchen Zimmermeiſterverbandes ſtatt, eingeleitet mit der 24. Generalverſammlung des Verbandes badiſch⸗ pfälziſcher Zimmermeiſter am Samstag nachmittag. Dieſe Generalverſammlung befaßte ſich in der Hauptſache mit geſchäftlichen verlangen weite Kreiſe der Gewerbetreibenden, daß von den ſteuer⸗ gerer Zeit durch die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden in Mainz, Angelegenheiten. Der erſte Vorſitzende, Franz Ambs⸗Freiburg, eröffnete die Verſammlung und begrüßte die in großer Zahl von aus⸗ wärts erſchienenen Kollegen. Syndikus Schlöder berichtete über die Entwicklung des Verbandes und ſtellte feſt, daß der allergrößte Teil der Zimmermeiſter Badens und der Pfalz der Orga⸗ niſation angehören, die ſich in ſteter Aufwärtsbewegung befindet und bei den Behörden manche Wünſche des Zimmermeiſterhandwerks durchgeſetzt hat. Als Ort des nächſten Verbandstags wurde Freiburg beſtimmt. Ein ſehr gut verlaufenes Feſtbankett, um deſſen Gelingen ſich Zimmermeiſter Herm. Metzger beſonders verdient gemacht hatte, ſchloß den erſten Verhandlungstag. Zu dem am Sonntag vormittag ſtattgefundenen 2. Zimmer⸗ meiſtertag hatten ſich Vertreter der der Stadtverwal⸗ tung, der Handwerkskammern Karlsruhe, Mannheim und Frei⸗ burg, verſchiedener Handwerkerorganiſationen, ferner Vertreter des Forſchungsinſtituts für rationelle Betriebsführung, des Gewerbeauf⸗ ſichtsamts, des Landesverbandes badiſcher Gewerbe⸗ und Handwer⸗ kervereinigungen, des ſchweizeriſchen und des württembergiſchen Zim⸗ mermeiſterverbandes und der Preſſe eingefunden; zugegen waren fer⸗ ner Bundespräſident Eckardt⸗Kaſſel und Landtagsabg. Fiſcher⸗ Freiburg.— Nachdem Vorſitzender Ambs die Erſchienenen begrüßt und erklärt hatte, die Zimmermeiſter hielten treu zur Reichsverfaſſung und ſeien bereit, am Wiederaufbau mitzuwirken, ſprach namens der badiſchen Regierung, von der die Miniſterien der Finanzen, des Un⸗ terrichts und der Arbeit Vertreter entſandt hatten, Miniſterialrat Dr. Hirſch, der beſonders auf die Bedeutung des Zimmermeiſter⸗ handwerks beim Wohnungsbau hinwies. Hierauf hörte die Verſamm⸗ lung zwei fachtechniſche Vorträge. Prof. Dr. Gaber von der Techn. Hochſchule Karlsruhe ſprach über„Die Zimmermeiſter im Fortſchritt der techniſchen Wiſſenſchaft“, wobei er u. a. betonte, daß das Eiſen rar geworden und dem Holz größere Bedeutung als bisher zukomme. Baden und Pfalz ſeien in der glücklichen Lage, großen Holzreichtum zu beſitzen. Die politiſche Lage zwingt uns, zum Holzbau B ren, wobei aber die techniſchen Errungenſchaften manchem Alther⸗ gebrachten vorzuziehen ſind. Die Einfachheit wird im Bauen wieder Platz greifen müſſen; daß dabei die Kunſt vielfach zu kurz kommt, iſt bedauerlich, läßt ſich aber nicht vermeiden. Danach ſprach Zimmer⸗ meiſter K. Fiſcher⸗Konſtanz über die Kapital⸗ und Kreditnot im Zimmergewerbe.— Der Reſt des Sonntags war dem gemütlichen Beiſammenſein gewidmet. Städtiſche Nachrichten. Iwei RNieſenpilze. In der Preſſe und in Pilzvorträgen werden Spaziergänger und Wandersleute oft gebeten, die nicht als Nührungsmittel zu ſammelnden Pilze als Zierden des Waldes zu ſchonen, ſie nicht aus Mutw llen oder Torheit zu zertreten und zu zerſchlagen. Gar oft werden dabei wertvolle Speiſepilze zerſtört. Giftpilze können durch Zerſtören durchaus nicht vermindert, noch viel weniger ausgerottet werden. Innerhalb 14 Tagen ſind mir auf meinen Odenwald⸗ wanderungen zwei Rieſenpilze zu Geſicht gekommen. Der eine, ein Rieſenboviſt, lag leider in fauſtgroße Stücke zerbrochen, an der Straße, die bon Birkenau nach Löhrbach hinaufführt. Zuerſt glaubte ich, es habe jemand einen ganzen Eimer Kalkbrei ausge⸗ ſchüttet. Dieſer Staubpilz muß weit mehr als kopfgroß geweſen ſein und hätte für mehrere Perſonen ein treffliches Gemüſe ge⸗ geben. Ich ſammelte die noch friſch im Gras liegenden Stücke. Die reinweiße, dicke Haut, die ſich wie Schafleder anfühlte, ließ ſich ſehr leicht abziehen. Das Fleiſch duftete überaus angenehm. Zerkleinert ließ es ſich leicht trocknen. Ein Teil gab ein vorzügliches Gemüſe. Rieſenboviſte(Cycoperdon gigantum) haben im Durchſchnitt 55 Proz. ſtickſtoffhaltige Beſiandteile, während Steinpilze nur 38 Proz., Trüffel nur 33 Proz. und Pfifferlinge nur 29 Proz. haben. Die Rieſenboviſte findet man nicht häufig. Pilzausſteller ſind froh, wenn ſie ein Exemplar als Prachtſtück auftreiben können. Einen rieſig großen Egerling(Feld⸗Champignon) brachte mir eine Frankfurker Frau zum Beſtimmen in mein Quartier. Sie hatte ihn als etwas Abſonderliches durch einen Bauern erhalten. Es war ein überaus ſchönes Exemplar, roch wie Anis und wog 809 Gramm. Hutumfang 37, Stielhöhe 13, Stielumfang 15, Fleiſchdicke 5 Ztm. Nach einigen Tagen hätte der Hut vollſtändig ausgebreitet, wohl Schüſſelumfang gehabt. Die Haut war und ver⸗ hielt ſich genau ſo wie die des Rieſenboviſt. Das Fleiſch war voll⸗ ſtändig id. Nur die untere Stielhälfte war unbrauchbar. Mir hakte d auer vorher geklagt, er könne auf ſeiner Bergwieſe die Pilſe(Egerlinge), die ihm in„Hexenringen“ das Gras verdrängen, nicht vertreiben. Hätte der Bauer den prunkenden Rieſen zerſtört, ſo wäre unſere Frankfurter Pilzliebhaberin um ein vortreffliches, reichliches Mittagsmahl gekommen. G. Tu. Zum Aufenthall von Ausländern in Baden. Diejenigen Ausländer, die am 18. Mai 1922 bereits in Baden dauernd an⸗ ſäſſig waren, bedürfen keiner Aufenthaltsbewilligung; dagegen fallen diejenigen, die nach dem genannten Zeitpunkt ſich dauernd in Baden niederlaſſen, unter die Beſtimmungen des Erlaſſes. Arbeit' und ſonſtige Perſonen, die den Vorſchriften über die Inlandsleg. nie⸗ rung ausländiſcher Arbeiter unterliegen, bedürfen keiner beſonderen Aufenthaltsbewilligung. TU. Poſtkontrolle im beſetzten Gebiet. Wie aus unbedingt zu⸗ verläſſiger Quelle verlautet, iſt nunmehr feſtgeſtellt, daß ſeit län⸗ Literariſche Rundſchau. Dichtung und Kultur. Glockenläuten. Gedichte von Heinrich Filſinger.(Gerns⸗ dach F. Jaber Nachf.) 5 junge Gernsbacher Lyriker, der uns Aar; ei Jahren mit den erſten Proben ſeines friſchen Talents aufs verbnehmſte überaſchte, hat nun eine zweite Sammlung Gedichte deröffentlicht, die ihn in aufſteigender Entwicklung zeigen. Es tut wabrſerer Zeit der verlogenen Gefühle doppelt wohl, überall einer 0 805 Empfindung zu begegnen, die Filſinger in zwangloſe, aber 85 ättete Versform zu bringen verſteht. Die ſerrſe Seite ſeiner ollabung iſt ſein ausgeſprochener Naturſinn, der ihn ſtimmungs⸗ e„ abwechſtungsreiche Bilder finden läßt. von Pher Borgia. Die Tragödie der Renaiſſance. In fünf Akten Stutt ictor Hahn.(J. G. Cottaſſchen Buchhandlung Nachfolger, Stengart). Victor Hahn hat ſich längſt eine feſte und anerkannte 0 7 unter den zeitgenöſſiſchen Dramatikern errungen. Seine aee„Moſes“, das Trauerſpiel„Warbeck“ und die dramatiſche 8(„Die Byzantiner“ haben ſich als Werke von klaſſiſch⸗edler echnir on gedankenreicher Sprache und ſicherer bühnenwirkſamer riſ 15 erwieſen. Alle dieſe Vorzüge von Victor Hahns dichte⸗ ſeinen Können finden ſich zu einer geſteigerten Reife vereinigt in zahl euttbmehr.— nach ſtarken nachhaltigen Erfolgen auf einer An⸗ rſter Bühnen— auch als Buch erſcheinenden Tragödie walftät orgia“. Die elementare und dämoniſche Geſtalt des ge⸗ teriſcher en Papſtſohnes ragt hier im Mittelpunkt eines mit dich⸗ wei 518 Kraft und kühnem urf getürmen Geſchehens, das ſich wechete en 5 de eines Menſchen zur us a nerhörten Glanz ſeiner Hö 5 enden Zeitalters weitet. 5 e e Einfü a Von V hrung in das Verſtändnis der deulſchen Bildhaũerkunſt. kurzenCurt Habicht.(Bielefeld, Vel it zen Worten führt dieſes Büchlein in»Onu'ßk, igen de⸗ Kern der Hauptrich⸗ her 1— deutſchen Bildhauerkunſt ein und läßt vor galem da ſachen kdenen Denkmäler ſelbſt ſprechen. Der Geiſt und die Ur⸗ ec der wechſ Jewjfeſe zechſelnden Geſtaltungen werden in klarer Form auf⸗ abſichlen„ Die Entſchälung des 2 der künſtleriſ e de keetenen Kerſe A en Gan⸗ 5 Joachten dencephale Studien. Von S. K. Thoden van Ve dadernen, van Velzen) Dieſe rationale Ameennung öger egs mancherlel cungsgeſchichte, deren aphoriſtiſcher Stil aller⸗ daen achkenntn Schwierigkeiten dereitet, zeugt von außerordent⸗ utende philoſophi und ſcharfer Beobachtungsgabe, denen ohne be⸗ ophiſche und naturwiſſenſchaftſiche Vorbildung freilich nicht zu folgen iſt. Soviel läßt ſich jedoch als Ergebnis für jeden ewinnen, daß der Verfaſſer die Lehren der verſchiedenſten Philo⸗ ſopden kritiſch beleuchtet und auf den Wert der Philoſophie und Pſychologie(vor allem für den Arzt) aufmerkſam macht. Die Stadt Konſtanz. Von Albert von Hofmann.(Stutt⸗ gart, Deutſche Verlags⸗Anſtalt.) Unter den deutſchen Hiſtorikern der Gegenwart hat ſich Albert von Hofmann raſch einen angeſehenen Platz errungen, ſeitdem er mit ſeinem Werk„Deutſches Land und deutſche Geſchichte“ ein ganz neues Element der Betrachtung in die Geſchichtsforſchung einführte und deſſen Richtigkeit und Fruchtbar⸗ keit durch ſeine ſpäteren Werke(-Das Land ITtalien und ſeine Ge⸗ ſchichte“,„Politiſche Geſchichte der Deutſchen“, Bd. 1 und 2) wieder⸗ holt dargetan hat. Es leuchtet von ſelbſt ein, daß dies Element: die Erforſchung und Betonung der geographiſch⸗topographiſchen Be⸗ dingungen und Zuſammenhänge mſt den geſchichtlichen Vorgängen nicht nur größeren hiſtoriſch⸗politiſchen Komplexen zugute kommt, ſondern ſich auch als beſonders aufhellend und anregend für die Geſchichte der Städte erweiſen wird. Von dieſem Gedanken aus⸗ gehend, gedenkt A. von Hofmann eine Reihe deutſcher Stadtbilder zu behandeln, deren erſteres jetzt in dem Bande Konſtanz vor⸗ liegt. Es ſoll in dieſen Darſtellungen„das Stadtbild aus ſeiner bisherigen Begrenzung herausgehoben werden“. Konſtanz nun war für den Eröffnungsband der„Deutſchen Stadtbilder“ beſonders glücklich gewählt;„das Weſentliche ſeiner Geſchichte, die Lage der Stodt zwiſchen Schwaben und der Schweiz“, bisher in keiner der Konſtanzer Stadtgeſchichten behandelt, wird hier klar ſberausgear⸗ beitet und damit das Thema über alles rein Lokalgeſchichkliche hinausgehoben; ferner dringt die Darſtellung in den„Geiſt des tauſendjährigen, al ehrwürdigen Gaſſennetzes“ ein, und endlich ſetzt ſie die Denkmäler in die organiſche Beziehung zu dem beſtimmten Platz, wo ſie ſtehen oder ſtanden. So lernen wir die Stadt und ihre Geſchichte mit ganz neuen Augen anſehen, um ſo mehr, als ofmann, wie wir ja aus ſeinen früheren Werken wiſſen, ſein neues Prinzip durchaus nicht in doktrinär⸗exkluſiver Weiſe an⸗ wendet, ſondern auch die Menſchen, das Weſen und Wirken der Individualitäten vollauf zu ihrem Recht kommen läßt. neue Erzählungsliteratur. Brüderlichkeit. Roman von Walter Bloem.(Leipzig, Grethlein). Nicht zum erſtenmale wendet ſich Bloem in einem Roman dem Studentenmilier zu, das er vortrefflich zu ſchildern ver⸗ ſteht. Techniſch iſt der neue Roman ohne Zweifel beſtes Werk. Mit' der Wahl der aktuellen Themen wird ſich aller⸗ dings nicht jedes einverſtanden erklären können, noch weniger mit der Art der Durchführung. ſein bisher Im Zwielicht der Jeil. Von Walter von Molo.(Verlag von Albert Langen in München.)— Dieſer Band ſteht als ein eben⸗ bürtiges Seitenſtück neben Moſos berühmter hiſtoriſcher Novellen⸗ ſammlung„Im Schritt der Jahrhunderte“. Er bringt in ſtrenger Auswahl die beſten modernen Novellen und Skizzen, die Molo in ſechzehn dichteriſchen Schaffensjahren geſchrieben hat. Man deutet Form und Ark dieſer„Bilder aus unſeren Tagen“ wohl am tref⸗ fendſten an, wenn man ſie epiſche Graphik nennt. Scharfes Um⸗ reißen des Weſentlichen, Weglaſſen alles Ueberflüſſigen, ſtärkſte Intenſität bei größter Knappheit zeichnen dieſe kleinen Meiſterwerke aus. Sonſt wäre es auch gar nicht möclich, auf ſo engem Raum ſolch ein allſeitiges Bild von unſerer Zeit zu geben. Kaum eines der wichtigen Probleme unſerer Tage, das man in dieſem Buche ver⸗ miſſen wird. Dhoula Bel. Ein Roſenkreuzer⸗Roman von P. B. Randolph. (Wien, Rikola⸗Verlag). Der Held dieſes Romans, Beverly, leidet unter einem alten Fluch. Vor wurde im Oſten ein Dichter heimtückiſch ermordet. Anſtifter dieſes Mordes war der Großvezier des Königs. Alle Teilnehmer an dem Morde ſind des⸗ halb verflucht, in verſchiedenen Geſtalten Jahrtauſende lang über die Erde zu wandeln Beverly iſt nun der König, der Großvezier iſt Dhoula Bel, der Dichter aber geiſtert unter der Geſtalt des Frem⸗ den. Bis Beverly das Weib findet, das ihn, Dhoula Bel und den Fremden vom Fluche löſt. Dieſe Geſchichte iſt ſpannend erzählt und leuchtet tief in die Myſterien der Geheimwiſſenſchaft hinein. * Dus Infanterie⸗Regiment„Kalſer Wilhelm, König von Preußen“ (2. Würkt.) Nr. 120 im Weltkrieg 1914—18. Bearbeitet von Bbert a. D. Simon. Mit 67 Abbildungen, 1 Ueberſichtskarte und 22 Skizzen.(Chr. Belſer.., Verlagsbuchhandlung in Stuttgart.) Reich ausgeſtattet mit vortrefflichen Bildern und mehrfarbigen Skizzen legt dieſe von Oberſt Simon äußerſt lebendig gehaltene Darſtellung der Kämpfe und Erlebniſſe des Regiments wiederum Zeugnis ab von der wundervollen inneren Kraft des Schwaben⸗ ſtammes, an deſſen Feſtigkeit und Zähigkeit allüberall an der Weſt⸗ front die ſchwerſten Stürme zerſchellten. In den Argonnen, in Flan⸗ dern, an der Somme, wo es am heißeſten herging, da ſtand das Regiment in vorderſter Linie und hat den Wahlſpruch des Schwaben „furchtlos und treu“ in die Tat umgeſetzt Das Buch iſt in ſeiner ganzen Faſſung nicht nur eine Erinerungsgabe für alle die, die in den Reihen des Regiments gekämpft haben, es ſei auch denen empfohlen, die wiſſen wollen, was Schwabenart und Schwabentreue zu leiſten vermag. rühren(Erhaltun über den Neckar bezw 4. Seite. Nr. 324. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienskag, den 18. Zuli 1922. Wiesbaden, Aachen und Kohlſcheid, Kreis Aachen, eine Poſtzenſur ausgeübt worden iſt. Auch auf den Poſtanſtalten in Bonn iſt eine Ueberwachungsſtelle für Briefſendungen durch die Beſatzungsbehör⸗ den eingerichtet. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß es ſich im Intereſſe des Empfängers empfiehlt, wenn die Abſender von Briefen uſw. nach den genannten Orten Rückſicht darauf nehmen, ſodaß den Empfängern keine Unannehmlichkeiten bereitet werden. Tu. Neue Lehramtspraktikanten. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts gibt bekannt, daß 9 Lehramtspraktikanten in der Abteilung für alte Sprachen, 26 Lehramtspraktikanten in der Ab⸗ teilung für neuere Sprachen und Geſchichte und 11 Lehramtsprakti⸗ kanten in der mathematiſch⸗naturwiſſenſchaflichen Abteilung in den ſtaatlichen höheren Schuldienſt übernommen worden ſind. SEin Diskuſſionsvortrag über Gefrierfleiſch findet, wie aus der Anzeige im Mittagsblatt hervorgeht, morgen Mittwoch abend ſtatt. An den Vortrag ſchließt ſich die Vorführung eines Filmes an, welche zum Zwecke der Veranſchaulichung des geſamten Produk⸗ tionsprozeſſes beim Gefrierfleiſch und zwar von den Prärien Argen⸗ tiniens bis zur deutſchen Verkaufsſtelle eigens in Südamerika, Nord⸗ amerika und Deutſchland aufgenommen worden iſt. * Todesfall. Eine bekannte Mannheimer Perſönlichkeit, Herr Opernſänger Fritz Müller, Chorführer des Nationaltheaters, iſt am Sonntag nach langem Leiden im 65. Lebensjahr verſchieden. Der Heimgegangene war in langjähriger Tätigkeit eine gute Stütze unſeres Theaters. Er erfreute aber auch außerhalb ſeines Wirkens auf der Schillerbühne mit ſeiner ſchönen Tenorſtimme bei Vereins⸗ und ſonſtigen Veranſtaltungen. Mit beſonders dankbarer Anerken⸗ nung ſei feſtgeſtellt, daß Müller immer ſich bereitwillig zur Ver⸗ fügung ſtellte, wenn es galt, für wohltätige Zwecke künſtleriſche Kräfte zu gewinnen. Durch ſeine ſchlichte, liebenswürdige Art hatte er ſich viele Freunde erworben, die ſein Hinſcheiden tief beklagen werden. Der nächſten Muſikbeilage bleibt es vorbehalten, auf Müllers künſtleriſches Wirken noch näher einzugehen. Auflöſung des Wöchnerinnenaſyls Neckarau. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich iſt, wird auch das Wöchnerinnenaſyl Neckarau, Großfeldſtr. 9 geſchloſſen wegen Inbetriebnahme des neuen Krankenhauſes. Vereinsnachrichten. Die außerordenkliche Hauptverſammlung des Odenwaldklubs, geboren aus der Zeitenſchwere, die insbeſondere durch die Entwer⸗ tung der Mark zum Ausdruck kommt, beſchäftigte ſich vorzüglich mit dem Etat des Jahres 1922. Zur Erfüllung der geſtellten Aufgaben, die nicht allein die Mitglieder, vielmehr auch die Allgemeinheit be⸗ der Anlagen und Wege, der Türme, Schutz⸗ hütten und der Markierung im Gebirge) reicht der kleine Jahres⸗ beitrag von 20 M. nicht entfernt aus. Einſtimmig beſchloß die Verſammlung— etwa 160 Perſonen— einen Nachtrag von 30 M. von den Mitgliedern für das Jahr 1922 zu erbitten, damit der Vorſtand allen Anforderungen gerecht werden kann und auch einen Teil davon der Zeitung zuzuweiſen vermag. Dieſe hat beſonders ſchwer unter den Zeitläuften zu leiden. Da die Sonderzüge nach dem Schwarzwald bereits ausverkauft ſind, wird der Klub für ſeine Mitglieder und Freunde am 13. Auguſt einen Sonderzug nach Triberg laufen laſſen, um das Naturſchauſpiel der Waſſer⸗ fälle vor ihrer Störung durch das vorgeſehene Stauwerk nochmals in voller Schönheit zu genießen. Die Wanderung am 6. Auguſt⸗Zum Katzenbuckel bleibt dadurch unberührt. Für die Teilnehmer wird durch dieſes Unternehmen die neue Beitragserhöhung ſchon mehr wie eingebracht. Erwogen wurde der Bau eines Unterkunfts⸗ hauſes mit Jugendherberge im Neckartal oder an der Bergſtraße, der eine der Hauptaufgaben des Klubs für die nächſten Jahre ſein ſoll. Man rechnet mit außerordentlicher Gebe⸗ und Ar⸗ beitsfreudigkeit der Mitglieder und der Unterſtützung der benach⸗ barten Ortsgruppen. Der Klub zählt jetzt über 3000 Mitglieder in Mannheim. Rommunale Chronik. Avesheim, 17. Juli. In der jüngſten Gemeinderats⸗ itzung wurden die Vertreter der Gemeinde zur Nachprüfung der mſatzſteuer ernannt und das Gehalt des Brunnenmeiſters neu feſtgeſetzt. Von dem Ergebnis der Beſprechung, welche am 12. ds. Mts. in Mannheim beim Bezirksamt mit Vertretern des Staates, der Neckarbaudirektion wegen Erbauung einer feſten Brücke „Einrichtung einer elektriſchen Fähre, ſewie degen der Feldwegbrücken ſtattgefunden hat, wird Mitteilung ge⸗ macht. Der Pachtzins für die Ziegenweide wird neu feſtgeſetzt. Ladenburg, 17. Juli. In der jüngſten Gemeinderats⸗ 1 ung wurde Kenntnis genommen von der Einladung des olksſchul⸗Ktorats für das am Montag, den 17. ds. Mts. auf dem ſtädt. Feſtplatz ſtattfindende Turn⸗, Spiel⸗ und Sportfeſt der Volksſchule. Behufs Neufeſtſetzung der Ortslöhne nach der R..O. und des durchſchnittl. Jahresarbeitsverdienſtes landwirtſchaftlicher Arbeiter, werden dem Bezirksamt,— Verſicherungsamt— Mann⸗ heim in Anlehnung der von der Stadtverwaltung Mannheim zur Neufeſtſetzung dem Verſicherungsamt namhaft gemachten Sätzen geeignete Vorſchläge gemacht. Das in den Gleisbau— Anſchluß⸗ leis von der Leimfabrik Fetzer zum künftigen Neckarkangl— fallende Ackergelände ſoll alsbald käuflich erworben und ein Preis von 10 Mark pro qm bezahlt werden. Dem Geſuch des Kleintier⸗ zuchtvereins um Einzäumung der Tränke mit dem zugehörigen CCCCCTCTCT0T000 KTTTT Vorgelände bei Schloſſermeiſter Vogel zur Benützung als Gänſe⸗ weide konnte aus unzweckmäßigen Gründen nicht entſprochen wer⸗ den. Die Vergütung des Friedrich Schrepp II für Fuhrleiſtungen in der Gemeinde wurde enkſprechend erhöht. Die Anſtellung einer weiteren planmäßigen Lehrkraft in der hieſigen Gewerbeſchule und die Bereitſtellung der hierfür notwendigen Mittel werden vorbe⸗ haltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes genehmigt. Kennt⸗ nis genommen wurde von der Aenderung der bezirkspolizeilichen Vorſchrift über Einrichtung und Reinhaltung der Bierpreſſionen. Behufs vollſtändiger Herrichtung des Sport⸗ und Feſtplatzes wurde die alsbaldige Erſtellung von 2 Fußballtoren für notwendig er⸗ achtet. Die Kirchweihe ſoll von nun an auf dem ſtädt. Feſtplatz abgehalten und der Wirtſchaftsbetrieb an den beiden Kirchweihtagen auf dem Feſtplatz verſteigert und dem Meiſtbietenden übertragen werden. Die Firma Leimfabrik Fetzer iſt zu den Bachreinigungs⸗ koſten für die Strecke von ihrer Fabrik bis zur Eiſenbahnbrücke (Stammwieſe) in vollem Betrage heranzuziehen. Die Rechnung der vereinigten iſraelitiſchen Armenſtiftungen vom Jahre 1914, 1915 und 1916, die einer Vorprüfung unterzogen wurden, gab zu Bean⸗ ſtandungen keinen Anlaß. Neuſtadt a.., 17. Juli. Eine ſtürmiſche Sitzung gab es im Stadtrat, der als erſter Punkt der Tagesordnung über den Antrag der Sozialiſten und Kommuniſten verhandelte, welcher dahin geht: 1. Das Diplom als Ehrenbürger des früheren Miniſters und jetzigen Reichstagsabgeordneten Dr. Helf⸗ ferich zurückzuziehen und ſeine Büſte zurückzugeben; 2. die Monarchenbilder des Stadthauſes, ſoweit ſie nicht künſtleriſchen Wert beſitzen, zu vernichten: 3. Flaggen und Fahnen in den neuen Reichsfarben anzuſchaffen. Stadtrat Sauer begründete den erſten Teil des Antrags damit, daß die ganze Tätig⸗ keit des Abgeordneten Helfferich darauf eingeſtellt ſei, die Republik zu beſchimpfen und zu untergraben. Stadtrat Ernſt(Wirtſchafts⸗ partei) beantragte, über den erſten Teil des Antrages ohne Debatte zur Tagesordnung überzugehen. Mit allen Stimmen der bürger⸗ e wurde dieſer Antrag angenommen, worauf ſich ein großer Lärm ſeitens der drei kommuniſtiſchen Stadträte erhob. Als dann der Stadtrat und Fabrikant Philipp Helfferich den Zwi⸗ ſchenruf machte, der Ueberfall auf ihn ſei eine Lumperei geweſen, wurde der Lärm ſo ſtark, daß die Sitzung auf eine halbe Stunde unterbrochen werden mußte Nach Wiederaufnahme der Sitzung ec⸗ klärte der kommuniſtiſche Stadtrat Kumpf, daß er an dem Ueber⸗ fall nicht beteiligt geweſen ſei. Bürgermeiſter Dr. Forthuber bemerkte hierzu, daß die anſtändige Arbeiterſchaft den Ueberfall auf das ſchärfſte verurteile. Die Unterſuchung des Falles liege in den Händen der Staatsanwaltſchaft. Der zweite Teil des ſoziali⸗ ſtiſchen Antrages erledigt ſich dadurch, daß ſämtliche Monarchen⸗ bilder bereits aus dem Stadthaus entfernt ſind. Was den 3. Teil betrifft, ſo ſoll der Anſchaffung von Fahnen in den neuen Reichs⸗ farben näher getreten werden.— Der Vollzug des Reichs⸗ mietengeſetzes wird dem Mieteinigungsamt übertragen. Um das Bauprogramm durchführen zu können, muß die Wohnungs⸗ abgabe von 45 auf 70 Prozent erhöht werden. Es gelangt alſo einſchließlich der ſtaatlichen Abgabe insgeſamt eine Wohnungs⸗ abgabe von 100 Prozent der Friedensmiete zur Erhebung.— Das alte Haardter Elektrizitätswerk und das Neuſtadter Ortsnetz gehen nunmehr, nachdem die Stadt ein eigenes Elektrizitätswerk gebaut hat. auf die Stadt über. Das Ortsnetz wird entſprechend ausgebaut, wofür 15 Millionen Mark in Rechnung geſtellt ſind. Das neue Elektrizitätswerk erfordert einen Koſtenaufwand von 6,6 Millionen Mark, während der Voranſchlag auf 5,5 Millionen Mark lautete.— Für Zuführung von elektriſcher Energie nach dem Gaswerk, ſowie Anlage einer Entwäſſerungsleitung dortſelbſt wurden 300 000 M. bewilligt.— Die Einnahmen der Stadt für den Haushalt betragen bis jetzt 4 Millionen Mark, die Ausgaben 10 Millionen Mark, weshalb ein erweiterter Bankkredit in Anſpruch genommen werden ſoll.— Die Veryflegungsſätze des Krankenhauſes werden erhöht: in der 3. Klaſſe von 50 auf 80., in der zweiten Klaſſe von 80 auf 100 M. und in der erſten Klaſſe von 100 auf 130 Mark⸗ Nachbargeblete. *indenfels i.., 17. Juli. Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt in Lindenfels derart ſtark verbreitet, daß ſogar das für kom⸗ menden Sonntag und Montag anberaumte Burgfeſt für dieſes Jahr abgeſagt werden mußte. N 797 Sportliche Kundſchau. Automobil⸗Turnier in Baden-Gaden. 4 Baben⸗Baden, 17. Juli. Nach Schluß der geſtrigen Ge⸗ ſchicklichkeitsprüfung fand geſtern abend im Kurhauſe ein Feſteſſen ſtatt, welches den Abſchluß des Turniers bildete. Im Ver⸗ laufe des Abends wurde von der Turnierleitung das Geſamtergeb⸗ nis des Preisgerichts mit folgenden Reſultaten bekannt gegeben: Klaſſe 5. 1. Oberingenieur Sailer auf Mercedes 28/ͤ95 PS., 2. Gen.⸗Dir. Willy Hof auf Mercedes 28/95 PS. Klaſſe 4. 1. Ing. Karl Kappler auf Benz Gagge⸗ nau 24/0 PS., 2. Erwald Kroth auf Adler 18/60 PS. Prinz zu Schaumburg⸗Lippe auf Mercedes 16/45 PS., 2. Fritz Koch auf Steiger 10/50 PS. Muſikantenhumor. Der Verlag J. Engelhorn Nachfl., Stuttgart, bringt ſoeben eine ſtattliche Reihe„Muſika⸗ liſcher Volksbücher“ heraus, auf die wir noch näher eingehen werden. Unter dieſen Bänd⸗ chen befindet ſich auch eines mit Muſikeranekdo⸗ ten, die von Hans Hollerop geſammelt ſind. Wir geben daraus einige beſonders amüſante wieder. An einem ſüddeutſchen Hoftheater gab man einmal eine ältere Oper, die nur ſelten, wenn es der Regent wünſchte, gegeben wurde. Im dritten Akt kommt ein ausgedehntes Flöten⸗ und Harfenſolo vor. Als der Kapellmeiſter in ſeiner Partitur, die ſeit dem Tode des frü⸗ heren Dirigenten nicht mehr aufgeſchlagen worden war, zu jener Stelle kam, fand er einige Takte vor dem Schluß des Solos die Randbemerkung:„Hier müſſen die Violinen geweckt werden!“ * Der Cellovirtuoſe Heinrich Grünfeld hatte einen ganz beſonders talentloſen Schüler, den er abſolut nicht loswerden konnte. Er war ſehr fleißig und reich. Aber eines Tages verlor Grünfeld die Geduld und ſagte zum Schüler:„Stunden haben bei Ihnen gar keinen Zweck, Sie müßten Monate nehmen, und dazu habe ich leider gar keine Zeit.“ * Als der Wiener Profeſſor Robert Fuchs einmal Hellmesberger ſein neueſtes Werk zeigte, erklärte dieſer nach kurzer Durchſicht: „Fuchs, die haſt du ganz 2 Hellmesberger ſaß in einem Café, in dem auch Koſchat verkehrte. Eines Tages fiel Hellmesbergers Freunden das betrübte Ausſehen Koſchats auf, und ſie fragten Hellmesberger:„Was kann dem Koſchat nur fehlen? Hellmesberger antworte:„Ja, ihm iſt Schweres paſ⸗ ſiert: Er hat ein Lied in C⸗Dur komponiert, dabei iſt er verſehentlich nach G⸗Dur geraten und kann nicht mehr zurück.“ * Hanslick ging jahrelang zur Erholung nach Karlsbad. Als er wieder einmal von ſeiner Badereiſe nach Wien zurückkehrte und ſich anſcheinend recht wohl fühlte, ſchüttelreimte Hellmesberger:„Hanslick iſt leberleidend nach Karlsbad gegangen und leider lebend wiede zurückgekommen.“ de Ein Kapellmeiſter rügte während der Probe einen zu ſpät kom⸗ menden Poſauniſten und drohte, ihn der Intendanz anzuzeigen. Der Poſauniſt ließ ſich nicht aus der Faſſung bringen und erwiderte: „Herr Kapellmeiſter, wenn Sie mich der Intendanz anzeigen, ſpiele ich heute abhend ſo, wie Sie dirigieren.“ 21 Nach einer verunglückten„Tannhäuſer“⸗Aufführung in einer Provinzialſtadt fiel es den Fortgehenden auf, daß die Büſte Richard ĩ— Wagners im Foyer von ihrem Poſtamente verſchwunden war. Da⸗ für fand man ein Zettelchen mit der maliziöſen Meldung:„Von der Aufführung meines„Tannhäuſer“ bin ich noch ganz weg!— Erge⸗ benſt Richard Wagner.“ *** In B. ſaßen Muſikfreunde beim Bier und waren voll des Lobes über das unvergleichliche Violinſpiel des unübertrefflichen Joachim, welcher am Abend zupor in der Stadt aufgetreten war. Endlich wurde es dem anweſenden Stabstrompeter des dort garniſonierenden Dragonerregimenits zu viel, und er machte ſich Luft mit den Worten: „Nu fa, ſpielt gut, aber ſetzen Sie'n uffs Pferd, dann kann er niſcht.“ Kunſt uns Wiſſen. 487 Aus der Gelehrtenwelt. Bei der am Samstag ſtattgefun⸗ denen Rektorwahl der Univerſität Heidelberg wurde Geh. Hofrat Prof. Dr. Anſchütz zum Rektor der Univerſität für da⸗ Studienjahr 1. Oktober 1922 bis 1. Oktober 1923 gewählt.— Die juriſtiſche Fakultät der Univerſität Heidelberg hat in Anerken⸗ nung ſeiner Verdienſte am das deutſche Volk, das Deutſchtum im Ausland, das Rote Kreuz und die Wiſſenſchaft dem bekannten Deutſch⸗Amerikaner Karl Halm aus Los Angeles die Würde eines Dr. jur. hon. cauſa verliehen. Karl Halm iſt einer der mutigſten Vorkämpfer des deutſchen Gedankens im Auslande und hielt in Heidelberg einen ſehr dankbar aufgenommenen Vortrag über das Verhältnis der Neuen Welt zu Europa und Deutſchland. zer Skudienreiſe ſpaniſcher und portugieſiſcher Aerzte. Der Reichs⸗ ausſchuß für das ärztliche Fortbildungsweſen veranſtaltet auf Anre⸗ gung des uruguayiſchen Geſandten in Berlin, Dr. Guarch, und im Verein mit der Berliner mediziniſchen Fakultät und den Berliner Dozentenvereinigungen für Aerzte ſpaniſcher und portugieſiſcher Sprache Kurſe und Studienreiſen. Die Studienreiſe beginnt am 28. Auguſt und dauert bis zum 17. September und berührt die wichtig⸗ ſten Univerſitäten und Badeorte Deutſchlands. Die Fortbildungskurſe finden im Oktober ſtatt und erſtrecken ſich über alle Gebiete des ärzt⸗ lichen Wiſſens. 28 Poelzigs Salzburger Jeſtſpielhaus. Wie uns aus Salz⸗ burg berichtet wird, ſind die Verhandlungen zwiſchen der Stadt und der Feſtſpielhausgemeinde zwecks Ueberlaſſung des Teiles des Hellbrunner Schloßparkes, in dem das Feſtſpielhaus er⸗ richtet werden ſoll, zum Abſchluß gebracht. Dem Bau ſteht nun nichts mehr im Wege;: die feierliche Grundſteinlegung ſoll am 19. Auguſt erfolgen. Der Bauplatz befindet ſich in dem bisher dem Publikum nicht zugänglichen Teile des Parkes auf einem von Bäumen umgebenen idylliſchen Wieſenplateau. Hans Poelzig, der bereits zwei Entwürfe geſchaffen hatte, hat jetzt einen dritten fertiggeſtellt, der ſtatt eines großen und eines kleinen Hauſes nun⸗ mehr nur ein einzelnes monumentales Gebäude errichten will. 2r 0— 2 30 Klaſſe 2. 1. Dir. Schultze⸗Stepprath auf Benz 10% PS., 2. Karl Joerns auf Opel 8/25 PS., 3. Willy Raſche auf Dür⸗ kopp 8/24 PS. 5 Klaſſe 1. 1. Ingenieur van Eys auf Wanderer 4,99/15 PS., 2. Eduard Winter auf Aga 6/20 PS., 3. Dir. Tigler auf Benz 6/18 PS. Die zum Schluſſe eingelegte Damenkonkurrenz ergeg folgendes Reſultat: 1. Frau Foleville auf S teiger 100 PS., 2. Frau Merck auf Steiger 9,9/50 PS., 3. Baronin von Eick⸗ ſtedt auf Brennabor 6/18 PS. Diesjähriger Gewinner des Batſchari⸗Wanderpreiſes iſt Inge⸗ nieur Karl Kappler auf Benz⸗Gaggenau 24½0 PS., der auch den Sonderpreis von Peters Union erhielt. Den 1. Kontinen⸗ tal⸗Sonderpreis erhielt Oberingenieur Sailer auf Merce des 28/95 PS., den 2. Kontinentalpreis Karl Joerns auf Opel 8ʃ5 PS. Den Pallasſondecpreis erhielt Herr van Eys auf Wan⸗ derer 4,99/15 PS. Landwirtſchaſtliche Pferderennen zu Nchern. Am Sonntag fand unter reger Beteiligung von ſeiten der Sportsleute und Zuſchauer das jährliche landwirtſchaftliche Pferde⸗ rennen in Achern ſtatt. Trotz dem teilweiſe einſetzenden Bindfaden⸗ regen hielten die meiſten ee bis zum Schluſſe aus, da der Totaliſatorbetrieb große Anziehungskraft ausübte. Die Reſultate der einzelnen Rennen lauten wie folgt: 1. Rennen: 7 Pferde am Start. 1. Lotte, 2. Burgunde, 3. Pia.— 2. Rennen: 8 Pferde am Start. 1. Bonnar, 2. Meta (Biegert⸗Kürzell), 3. Paulinchen(Karl Decker⸗Großwiere). Tot:. Sieg 20:22; Platz 20:24, 46, 46.— 3. Rennen: 1. Ly dia, 2. Perle(A. Beſt⸗Kürzell), 3. Koralle. Tot.: Sieg 20:28.— 4. Rennen: 4 Pferde am Start. 1. Perle, 2. Amanda, 3. Zauber⸗ flöte. Tot.: Sieg 20:42.— 5. Rennen: 6 Pferde am Start. 1. Zauberflöte(Lienhardt⸗Oberbruch), 2. Fiasko, 3. Wanderer. Tot.: Sieg 20:22; Platz 20:22, 24.— 6. Rennen: 3 Pferde am Start. 1. Perle, 2. Amanda, 3. Lydia.— 7. Rennen: 7 Pferde, am Start. 1. Fiasko 2. Wanderer, 3. Freya. Tot.: Sieg 20:28. Die Rennen gingen ohne Unfall glatt von ſtatten. Ueber⸗ raſchungsquoten kamen nicht heraus, da ſich die alten Favoriten von Kürzell, Willſtätt und Freiburg verdient an die erſten 858. ſchoben. Kaoͤſport. sr. Hauptverſammlung des B. D. R. Urſprünglich 65 der Bund Deutſcher Radfahrer ſeine Hauptverſammlung nach Erfurt verlegt, was bei den übrigen Radſportverbänden großes Befremden erregte. Allgemein kam zum Ausdruck, daß die Große Sportswoche der Arbeitsgemeinſchaft deutſcher Rad⸗ und Motorradſportverbände in Hannover die geeignetſte Gelegenheit ſei, dort die Verſammlung abzuhalten. Dem hat ſich ſchließlich der Bund nicht verſchließen können und hat nunmehr ſeine Hauptverſammlung nach Ka verlegt, wo ſie im Rahmen der Sportwoche am 18. und 19. Auguſt ſtattfindet. Lawntennis. sr. Tenniswelkmeiſterſchaften. Auch bei den Herren iſt jetzt in Wimbledon die Entſcheidung gefallen. Die Endrunde beſtritten der Faporit, der Auſtralier Patterſon und der Engländer Lycett. Der Auſtralier ſiegte erwartungsgemäß ganz leicht in drei Sätzen mit :3,:4,:2.— Mit'Hara Wood zuſammen gilt Patterſon auch als Favorit für das Herrendoppelſpiel. Fußball. sr. Die holländiſche Fußballmeiſterſchaft wurde in Amſterdam zwiſchen Goahead⸗Deventor und Blauw Wir⸗⸗ Amſterdant ausgetragen. Die erſteren ſiegten nach gleichwertigem Spiel mit 21. Leichtathletik. sr. Bedarff ſiegt in Rekordzeit. Abendwettkämpfe des Düſſel⸗ dorfer Sport⸗Klub wurden zu einem vollen Erfolge. Die Senſa⸗ tion war das erneute Zuſammentrefſen des deutſchen Meiſters Be⸗ darff mit dem ſchwediſchen Meiſter Bakman. Bedarff konnte für ſeine Frankfurter Niederlage eine glänzende Revanche nehmen und ſchlug den Schweden im Endſpurt des 3000 Meter⸗Laufes ſicher mit 10 Meter. Er erzielte dabei die neue deutſche Rekordzeit ion 8 Minuten 44,5 Sekunden. Bedarff hatte auch die alte Höchſt⸗ leiſtung mit.48,3 aus dem Vorjahre gehalten. Boxen. sr. Breitenſträter in Wien ſiegreich. Im Freiluftring von Schönbrunn kämpfte der deutſche Schwergewichtsmeiſter Hans Breitenſträter gegen Bruno Schmidt I1. Schon von Anfang an war Breitenſträter 1—5 Gegner überlegen, der ſchließlich in der vierten Runde den ausſichtsloſen Kampf aufgeben mußte. . Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des uns zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten.) Vanderlip, F..:„VBas aus Europa werden ſoll. München, Drei⸗ masken⸗Verlag.(282). Niemann, gee e 58 ſeine Umgebung. Leipzig, Kursbuch⸗ und Verkehrsgeſellſchaft.(283). Neue Wege und Ausblicke. Wien, Volksbildungshaus. Wiene⸗ Urania.(284). 8 VBel 5 en, Thoden van: Pſychosncephale Studien. Joachimsthal, Velzen · 859. Hoffmann, E. T. A. Muſſkaliſche Dichtungen und Aufſätze. Stun⸗ gart, Enchlhorn.(286). 2 9 Unger, Herm.: Muſiktheoretiſche Laienfibel. Ebenda(287). Adert, Herm.: Goethe und die Muſik. Ebenda.(288). Grumsky, Karl: Anton Bruckner. Ebenda.(289). Hollerop, Hans: Muſikeranekdoten. Ebenda.(290* Moſer, Hans Joachim: Muſikaliſcher Zeitſpiegel. 200 Sommer, Hermann: Jaute und Gitarre. Ebenda.(292). 2 Der Ritter vom Turm.(Von den Exempeln der gotsforcht erberkeit“, Baſel 1493). München, Roland.(233). Karlinger, Hans: Alt⸗Banern. Ebenda.(294). Simon, Oberſt a..: Das Infanterie⸗Regiment„Kaiſer 2 9315 König von Ba 8 Württenb.) Nr. 120 im Weltkrieg 1914— Stutkgart, Bilſer.). bor, Fi.: Freimaurerei, Neuheidentum und Umſturz. wegen, burg, Buch⸗ und Kunſtdruckerei.(297). 0 Hahn Victor: Ceſar Borgia. Tragsdie. Snuttgart, Fotte. Gch, Klear, Alfred. Audwig Julda. Leſen and Lebenswert Keer, Hofma 82 ie Stadt Konſtanz. Stuttgart, Deutſche 1 talt.). ueeen 9 55 Geiſt des abſoluten Schickſals. Kone Neuenſchwander. Oberdeutſchland. Monatsſchrift. Juli⸗Heft. Stuttcort, emelt u. Schröder.(304)., Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72s morgens) Luft⸗Tem⸗ſg 2 See⸗ driick pera⸗ E 88 Be⸗ höhe in Nx& ir 8 88 5 merkung m mm Co 8.SN 7 Wertheim.—— 13] 13 12 8]mäß. 5 Königſtuhl563 762.44 9 10 8SwW leicht 1 Karlsruhe...127763.1] 14] 16 12 WSw)leicht 0 Baden⸗Baden213762.8 13 14 10 SwW leicht 5 Villingen..780 764.60 10 14 5 SW ſſchw. 15 Feldberg. Hof 1281653.4 4 7 3 SwW leicht wang 1 Badenweiler. 715—[11 15 9Wleicht bam 0 St. Blaſien.—— 13 12 9N leicht 6 Allgemeine Wilterungsüberſicht. Der Sturmwirbel über der ſüdlichen Oſtſee hat ſich miere oſtwärts verlagert und beherrſcht noch die Witterund von faſ r⸗ * Deutſchland, nur in Süddeutſchland hat ein runn des Witeene 4 ſtaß des Biskaia⸗Hochdruckgebies geringe Beſſerung der gebracht. Da jedoch über dem Kanal ein Tiefdruckausläufer naht, ſo iſt heute oder morgen wieder Trübung und Regen erwarten. Das kühle Wetter dauert fort. Vorausſichlliche Witterung bis Mittwoch 12 Uhr wachte ⸗ 1 Fortdauer der kühlen, meiſt trüben Witterung. Neut„ Regenfälle und ſtarke weſtliche Windae. ale 737 — 1 ii * machte auch heute keiner lebhafteren Bewegung Platz. —— 8 — — Dienskag, den 18. Juli 1922. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 324. Handelsblaft des 4„FFFFFbVCbTCFbFbFbTbFbTCbGTGTFbFTPbCTGTFbCbCTFTbFbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbCTVCTCTVCTVTVTVTVCTVUVUVVVCVVTVVVVVVVTVTVTTTTTTTTTTTTTX———T— Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 18. Juli.(Drahtb.) Die Zurückhaltung, die schon seit längerer Zeit an der Börse zu beobachten 1 U den meisten Gebieten mit Ausnahme des Marktes der aus- Undischen Rentenwerte herrschte Geschäftsstille vor. Die Privatkundschaft tritt aus ihrer Reserve nicht heraus. Orders, die bei den Banken eingelaufen waren, hatten nur emen geringen Umfang, und da auch die Börse geringere Unternehmunslust aufweist, so konnte es nicht ausbleiben, daß sich eine ungleichmäßige Tendenz einstellte. Im allge- meinen überwog bei Börsenbeginn die schwächere Verfas- Sung, obwohl von einem irgendwie drängenden Angebot nicht esprochen werden kann. Dollarnoten wurden im Frühver- ehr mit 445 genannt, später stellten sich die Kurse auf 456 bis 465. Im Preiverkehr kam wiederum einiges Material Sraus. Man nannte Brown, Boveri 390, Becker-Kohle 300—310, Krügershall 680, Gebr. Fahr 620—615—600, Hansa- Lloyd 270, Mansfelder Kuxe 365, Deutsche Petroleum 2150 bis 2175, Rastatter Waggon 570., Ben z 510. Am Montanmarkt War die Tendenz uneinheitlich. Gelsenkirchen setzten um 40%, Harpener um 55, Buderus um 10% höher ein. Die üb- rigen Werte gaben größtenteils etwas nach, Mannesmann gegen ihre letzte Notiz 40%. Bei den chemischen Papieren Bberwog Verkaufsneigung. Bad. Anilin büfften 25%, enen 359% ein. Von Elektropapieren sind Siemens u. Halske stärker gedrückt, 925, 85% nachgebend. Schuckert beachtet, 710, plus 10,. Von sonstigen Industriepapieren Spinnerei Hammersen, Zuckerfabrik Heilbronn, Adler-Kleyer kestigt; Daimler, 424. gaben 6% nach, Waggonfabrik Fuchs verloren 30%. Maschinen- und Metallaktien ruhig. Badenia angeboten. Am Bankenmarkt blieb die Kursbewegung be- Scheiden, nur Metallbank wurden wieder angeboten; sie ver- Joren 40%. Oesterreichische Creditanstalt 35, minus%. er Kassaindustriemarkt lag still. Einzelne Spezialpapiere evorzugt. Auf die weitere Dollarsteigerung bis 475 zogen Auslandspapiere an. Sonst blieb der Markt Iustlos. Privat- diskont 5% Festverzinsliche Werte. Iländische. 17. 18. 17. 18. 4% Hannh. von 19141———.—8% Hessen 60.50 60.50 *e„„ 1901—.— 85.—%süohs.51.-Anl. v:s?.——.— 90 1902—.— 85.— 3, 40. Rente 5— %%„„ 1888-.——.— 4% Wurttemb. k. 1918 83.40 83.19 %%„„ 1888———.—4% Franktf. a. H. 1908 104.— 184. 3750„ 2 9005—— 10% Passntag 1908 164.— 104.50 —.——.— 10— mstadt I Stesb. Rötebsaal. 77.50 72.50 4% Fesſburgt. 499 82.— 82.— do. un d 1825 133.— 147.— 4% feidelh. 90i.07——.— 3% Back.fieſohsanl..— 82.— 4% Karisruhe 1907—.——.— % g0. 185.— 185.— 4% Mainz—— 91.— 20%0 nelobs Soatza—.——.—%% Pforzheim—.— TCCCC..C0bw((b( 5% VI.—IX. e ee ar.—% Ar. Nonop.—.— Vbeed scdalane c e 89.— 225 5 .—.——.—4¹⁵—* o. Sohatzanw.—— A ereub. Konsols 80.50 30.10 47½% do. Sliberrents 550.— 510.— e„ 3, 6725, e e 8— 858— — 0.— 8e% gumänen 1863 250.— 279.— daf anl vn 1818——%902 dold am. 211.— 228.— See ee eee,„ 098.— e ayr. apiös Rents———.— 4%„„ u 739.—— Vier. eisend-Anl. 83.70 88.— 4% Ußo. Shdrente 888.50 729.— % ds. 69.— 58.50 4% do St.-Hte..910 340.— 445.— 30 90.—.— 78.50 3½%%% SrRte..1887 260.— 878.— Sayr.-Fl Els prior 85.— 838.— 3% Mexlkan am. Iinn.—.—.— Sebessent 93 u. 06 75 78.— 2 2 lerlg. Auehöe 88.——8 3˙%0/ abgest. 60.50 50% Fehuantspeo 850.— 2950.— Dividenden-Werte. Alig—— 5 80 5 eee ee 1 8— Balledbe zene. 840.— 888.—.,8. u. Slib. Scz. X... 1038.— 1049.— *—5 Sraulndustr. 261.— 27ꝰ9.— Tb. Geldsohmitt. 885.— roc. Ard. e—„.— Chem. Arieeh-Eiekir. 535.— 514.— e, 1„ Abrt* 835 — tiandelsges. 833.— 859.— Gbem. Fabr. Bünbeln—.——.— Harmstadteff ald.: 2f550 550.— Fbc. Meller-ter-neer.„.— 538.— Deutsohe 8 Bank.. 285.— 2½.— Holzwerkohl.(Konst.) 723.— 830.— Deutsch Bank.... 494.50 490.—FHutgerswerke.. 768.— 685.— Mertuespselb.„„ e e ee 8. eee ramar.* 258 1 dchede dan—.—.— Haae desbaggel. 1589.— 1500.— —.——— 1 Andel.— Veasagen egebsbaae 488.— 288.— Sidde drsbtinduetrib..—.— Peesdner Banf 0n. 381.— Allgem. Elektr.-Ges.. 775.— 2.— t e 8. 8— Lrn, n de::.— 88.— dee.— en dalene: 808.—.— T dog. Verelnzbank 228.— 228.— lont und Kraft— 8• Sester-Oredtt Asan 228. 22.— FBein. Gebh. u. Sohl. 496.—— Waeole 8 Sotdieter⸗ N——.— 1 55 1 uckert Murnberg.—.— Sdeneceer. Gi 820.— 208.— 4 Halske. 10 8— 25— Adeinieghe eunvane 234.— 220.— Lolgt& Maeffner— 30— Sual Sodenbgan,—.——.— Smalit& Stanw.— 336.— mad. Sisoontoed..—.—.—Gummw, Peter.—.— Viener Santrgtein.. 88— 278.— fanfwerte Füssen: 780.— 248.— Wietteg Sankanat.. 80.— 28.— fieddernt.Kugferwer! 77.— 898.— „ böetenvaae... 880.— 870.— dad duge e: 258.— 880.— CCCCCCTCCvCCT0T0T0VT0V0b0TT0TdVT0TCT erk-Akti Ledertabrik Spl—— Doad. 8e WAntten Fe eee 1739.— 135 2— duder gb. u. Gudst.—. 1200.— do. Südd. ingbert 47.— 744.— e e eeee.— .—.——.— Alam,.udwigskd. 2— —— 1 5 1093.— Maschinent. 592 495.— 899.— eee Fate eraten bau..— 2210.— baimlermotoren 85— 429.— Faire ertersgeln 1448.— 1980.— Dllneodetes. 80.— 685.— a—— Frkoppp N—.— Waeregedee ga D. 1089.— Nasehlgegf. ebllnen 318.— 828.— Seint, öareh 89.— 48.— rkt Pok.a. Wittek 50.— 640.— Ab. gd 1270.— 1300.— Senee dltee 99.— —.——.— rit urlaon.— 428.— 545.— flaldaMgu,MAhmasch 1720.— 788.— —Karisruher NMasch.. 825.— 3835.— 88 asch. u. Arm..— 420.— 448.— 449.— KMoenus. 38.— 376.— 8 en,— . ohnellpr. Franken 533.ä— 8 teb. 1310.——.— Vogtl. Masoh. N— 5— 888.— ded 4880. 1688.— fir beno, e8 eds Ver.beutsohe Oelfahr 905.— 920.— Forzeſtan Wessel. 17— 12 9 850.— 359.— bt. Fulverfabr. ingbert 701.— —.— 55.—Sqanhneider& Hanau 580.— 580.— 218.— 3 5 Wre 520.— 320.— —— er unfahr. 8—— 1060.— 1080.— Snien u gee 380.—— 8 —.——.— eg. u. 75 4 ———.— Lis. Aad. Vai 1300.— 1280 15 39.— 420.—Spinnerel Ettüüngen 1—.. e e eee 00 1988,— *8 N.— Waäng.— 5 630.— 686.— e en 1050 790. 28 760.— —.*—— aggonfabr aohs 66.— 2 428.— 390.— Loctatan Waſchor 90.——— 788.— 728.—de Fanere, 688.—(659.— 7 e Wertpaplerbörse. warſh(Eig. Drahtb.) Die heutige Börse Zuch; die ihre 2— 1— 80 Aufwärtsbewegung am Devisen- Auslan einem talsschliehen Bedeniien in Spekulationen wie Lion 80 chen Bedarf hat. Trotzdem aus dem un f in Entgegenkompnat gen, dall die Reparationskommis- in der Lieferung von Rohlen bis Dollarkurs 475 Mark. Ende dieses Jahres gezeigt hätte, schnellten die ausländi- schen Zahlungsmittel zu Beginn der Börse empor. Kabel Newyork war im Vorbörsenhandel noch mit 445 umgesetzt, eröfinete an der Börse mit 461 und ging auf 480 und 476. Am Markte der iere war die Stimmung auch heute nicht ganz einheitlich, aber doch überwiegend ge- bessert. Im besonderen waren die Favoriten der letzten Tage weiter gefragt. Am Montanaktienmarkt waren Hirsch und Buderus bis 2% fester. Die Kursverluste betragen im Durchschnitt 40%. Kaliwerte Waren etwas vernachlàssigt. Deutsche Kali minus 15½%. Hallesche notierten 1250, Mans- kelder 375, Heldburger 1275. Von chemischen Werten waren Guano um 30% gebessert, die übrigen lagen etwa 25% schwächer. Auch Elektropapiere waren bis 20% nachgebend, nur Siemens u. Halske plus 15% Bei den Schiffahrtswerten waren Hansa um 8% gebessert. Die Kursverluste waren sehr geringfügig. Im freien Verkehr notierten Benz 560, Wolff 725, Sichel 490, Becker-Stahl 440. Bei den Spezial- werten waren unter Maschinenfabrikaktien Hacketal. Hirsch Kupfer und Lorenz bis 20% fester, Deutsche Waffen und Deutsche Maschinen 25% schwächer. Augsburg-Nürnberger Maschinen minus 759. Von Textilwerten waren Nordd. Wolle plus 20%. Waggonwerte waren abgeschwächt. Han- noversche Waggon, Lincke Hoffmann bis 40% schwächer. Bei den Auslandswerten waren Deutsche Petroleum plus 75%, Erdéôl um 50% abgeschwächt. Von ausländischen Bahnen zogen Oesterreichisch-Ungarische Staatsbahnen durch den steigenden Dollar um 50% an. Deutsche Renten waren ohne Geschäft, hingegen ausländische Renten wieder fest. Türkische Bagdad I plus 90%, Ungarische Goldrente plus 304. Im Verlaufe blieb die Börse sehr ruhig, die Kurse bröckelten ein klein wenig ab. Der. Kassaindustriemarkt War gestern freundlicher. Polnische Noten 8,10, österreichische Noten 1,50. Die Mark kommt aus Amsterdam mit 0,544. Festverzinsliche Werte. u) Reichs- und 17. 18.. 18. Nee 46⁰8% 85% b. Sobatea Ser.!—-— e, 4% Pierane 680.——.— 5% do. Ser. Il e. Paplierrente.——.— 4/% do. Ser-. V 87. 87.30 4½ Turk. 690.— 740.— 4½ů% do. Ser.-IX 73.50 7380% do.! 2½% d0. 192der 95.— 93.804, zonbahn! 1000.— 1400.— 00 b. Relehsanl. 50 4% do. Bagdad- „ 77.80.— Eisenbahn ii 725.— 775.— 4% do. 112.— 412. 4% 8 11 5·* 1½%% 8 do. unlf. Anleibe—.——.— — 10 170 125.— 128.— 4% do Zolloblv 1911 815.— 874.— 4% Preub. konsols 79.89.89 4% r. 1994 67—.— 398.— 37%%% 40. 87.50 87990%% Uskentv. %0 d0. 78.— 27.804/½ 4% 40 w8i4 449.— 328.— 4% Badische Anleſe—.— 72.— 95 d0. Leeeee 678.— 735.— %% Bayer. anieihne 29.38 28.593% 51 K 330.— 390.— 30% fiess. Anlelhe CVVVVVFTVV 4% Frankf. Stadtant 104.— 104.— 3% Oester.-Ungar, 4% Müncf. Stagtani..60 94.60,, Staatsbank, alts 1060.— 1499.— 4% Frankft. Hypoth. 3¼ do. IX. Serle—.— 975.— 5 Pfandbrlefe— 106.— 3% d0. Erg.-NAutzen—.— 306.— aeeeee dͤäeeen 8 .60% Südöst.ESb., a.—.——.— Rentenwe 9% eeeeee 4½% Oesterrelok. 8 95. Mögetene 400— 500.— 1N%%%% A % do. Goldrente.—.—%% 40., Serle 506.— 4% do. oonv. Rente—.——.— 14%% AFB, Obl..1908—.——.— Dividenden-Werte. Transp.-Aktlen. 17. 18. E 5 1147. 980. Sohantungbahn—.—georgs-Marlenbhz..— Allg.— u. Stradenb 338.— 329.— ermanias 829.— 888.— Gr. Berl. Stralenb.—.——2.— gerreshelmer dlas. 2809.— 2199.— Sudd. Eisennann.—.— 346.— goldschmidt, In..888.— 878.— Jest. Staatselsenb. 1200.— 12460.— Aritzner Haschinen 14288.— 1440.— Baltimore and Ohio 1499.— 1500.— grun 4 Silfinger. 85.—— Frinz-Heinrichhahn..——.—annov. Masok. Egest. 359.— 3299.— .-Austr. Dampfsch..— 825.— fHannov. Waggonfabr. 899.— 889.— Hamb.-Amerik. Bakett 1——HHarkert Bra-.. 4095.— 1095.— Hamb.-Südam.'soh.—.——— Hargener Bergbaun. 2220.— 2220.— Hanss Dampfsoh.—.— 385.— Hiigert Rasohfnen. 472.— 479.— Nerddeutsohe LIoyao 330.— 329.— 9 85 93— Bank-Aktlen. Aesee Sen 1. 8i. 1285.— 1310.— Barmer Bankverein 217.— 216.— Hohenlohe-Werks 738.— 730.— Serlinerhandels-Ges. 524.— 524.— Humboldt Maschinen 588.— 378.50 Gomm.- u. Priystbank 384.— 389.— Hüttenw. C. W. kKayser 695.— 695.— Darmstädter Bank 288.50 372.— Katiw. Aschersleben 1089.— 1978.— Deutsche Bank.. 490.— 493.—Lattowitzer gergbau 1315.— 1319.— Diskonto-Commandit 394.— 353.—Köln-Rottweller. 3831.— 815.— Dresdner Bankk, 296.— 395.—Gebr. Kürting.. 349.— 330.— Helninger Hypothekbk 145.50—.Koesthelmer Tellulose 809.— 840.— Mitteid. Kreditbank., 250.— 249.— Tahmeyer&%. 07.— 394.— Nationalbk..Deutsch! 290.— 296.50 Laurahutte. 2050.— 2050.— Oesterreloh. Kredit. 60.50 55.75 TLeopoldshalli 2—.——.— Relohsbankk 209.50— Ulnde's 50.— 9.— kndustrie-Aktlen. bueng doewe& Go- 1008. Aooumulat.-Fabrlk. 1144.— 1100.— Tothringer Hütte. 683.—.— Adler& Oppenhelm. 149.— 1430.—Lothr. Fortl. Cement 228.—— Adlerwerke.— 481.— Tüdenscheld. 4770.— 1740.— .-A. Anll. Treptow.— 710.— Kagirus.-A..— Aligem. Elektr.-Ges. 30.— 730.— Mafnesmannröaren— 1025.— Anglo-OContinental. 1850.— 1651.— Odersohl. Eisenh.-Ad. 888.50 878.— Augah.-Nürnb, Masch. 350.— 59.—d0. Elsenindustrle. 672.—.— Badlische Anliinn—— da. Kokswerke 1.— 1— Zergmann Elektr.— 560.—Orensteln& Koppel 1041.— 1952.— Berſ, Anhalt. Masoh..— 558.— Fhünix BSergdau. 1260.— 1270.— Berliner Elektr.—.——.— Beisbolz Paplerfahr, 518.— 520.— r eee 1010.— 75 e 1607.— 1585.— ng Nürnberg 3 eln. Elektr.—— Siamarsshntte—.— 5¹⁰—Bhn. Metallw. Vorz. 17— 402.— Hochumer gußstah!.— 1160.— flheln. Stahlwerke. 1130.— 1120.— Gebr. Bähler& 00.—— Hlebeck Montan 1680.— 1680.— Sraunk. u. Arikettind. 1085.— 59.— Rombacher Hütten.— 3835.— Sremer Uulkan 605.— 1625.—fasdtror Braunkohlen 9.— 80.— Brown, Boveri&.00..—.— gsitzer zusker. 630.— 6920.— Buderus EIgenw..25 692.— Rüigerswerke 580.— 585.— Shemisohe Grlesheim 90 895.— Jacnsenwerk.„ 510.— 319.— Shem. Hleydenn. 15.— 724.—Skohs. Gußst. Oöhlen 975.— 350.— Chemische Weller 635.— 950.— Hugo Sohnelder 581.— 581.— Shemlsohe albert. 1550.— 1530.—Soßuekert& Go0. 900.— 718.— Honoordla Bergbau—.—.—Siemens& Halske. 1030.—— Dalmler Motorsn.. 423.— 424.— Stoewer 1200.— 1230 125 dessauer das.. 560.— 889.— Sügd. Imeoblen. 350.— 231.— Deutsch-Luxemburg..— 1091.— Telephan Berliner 431.— 498.— b e—„.— hale Eisenhütte.. Sch. Eisenb.-Sign..——.— Oeutsche e8ac 2 5— 85— Torktsode rebaeegle 5 5 Stseh. Gasglübſloht..——.—Unionw. Zerfin-Mbm. 800.— 497.— Otsoh. Gubstantkugel.— 381.— Fer, Obem. Eisenhütte 1398.— 1300.— geutsohs Callwerke 1878— 189—Ver. Otsch. Miockew. 1250.— 1245.— geutaghe Steinzeug 80.— 530.— Lereig. Fränk.Sohunf. 310.— 490.— 9 Waffen u. Runitſon 1390.— 148.—Lor. Aianzstoffe 488.— 2330.— Otsoh. Wolle 359.— 850.— V. Stw. Zypen& WGAG 4000.— 3956.— güurkoppwerke. 800.— 880.—Logtiänd. Gasohinen 528.— 510.— Dunamit Trust. 83.— 892.— Wanderer-Werke. 1473.— 1441.— Elberfelder Farben.—.— Westerogeln Alkall, 1435.— 1430.— Elektr. Lioht d. Kraft 7— 355.—Festf. Eisen u. Drabt 75.— 851.— S. f. e. Unt.(zürſobꝰ).—:—.—ellstoft Waichof. 930.— 728.— Fachweller Bergwerk g47.— 3840.—beutsoh-dstafrlKka.— 399.— 925 228.— 510.—Leu-Gulnen 288.— ullle.—.— 5— 5 Sacgce. 3525— 1 e 5 8 129.— nau.—.— ut—.— a eeee,, gelaenkſroher Bergw. 1176.— 1189.— Heldhurg I1300.— 1388.— delsentiroh. guästahi 815.— 350.—Benz 515.— 620.— Deuisenmarkt Feste Haltung. Mannheim, 18. Juli.(.30 nachm.) Es notlerten am hie- sigen Platze: Newyork 475, Holland 18 400, London 2110, Schweiz 9100, Paris 3950. Frankfurter Devisen. „ Franktfurt, 18. Juli.(Drahtb.) Im Frühverkehr waren die Preise nur wenig verändert, aber gut behauptet. Im amtlichen Verkehr trat eine Aufwärtsbewegung ein und die Preise erfuhren zum Teil bei lebhaftem Geschäft erhebliche 2058 aunien Es wurden folgende Kurse genannt: London 035(amtlich 21224), Paris 89875)0, Brüssel 3600(3780), Newyork 456(481), Holland 17 800(18 575), Schweiz 8800 (926275), Italien 2050(2200). 5 — brennender Wirtschaftsfragen und muß sich mit vielen NMannheimer General-Anzeiger „TTT—————TTT—TT———T— Amtlloh 18 0 deled riet deld Brxiet Hollena 12382.60 17397.4018558.49 18593.80 gelglen 383140 2888.80 875 38 3783.•89 Londoen 1999.80 994.50 2120.30 2124.20 Paris 3591.30 3698.70 3983.50 3991.50 Sohweeee 8848.50 8883.50 2253•20 726558 Spasleenn 8883.— 8977.— 15 50 482•80 Italſfen 2032.20 8037.10 132•89 2202 dänemark 2882.80 72255.58 19289.70 1708 RNorwegen 7441.59 7 87.38 52.— 2462.50 75 2 11613.30 11637.70 12437 80 1 52.50 Aew.-Vorkn4850.50 4851.50 4380.50 481.80 Moen, altes—*—.——.——.——.— 2845 1775 2888 38588 udapest 2. 5 kran.:: 10866 101f.781058.30 10578 Frankfurter Notenmarkt vom 18. Jull 1922. Seld Brlef Beld Brlet Amerlkanlsohe N0 477.50 478.50 Oest.-Ungar., alte—.——.— Belglsche. 3765.50 3773.50 forweglsche—.——.— Dänlsohe—— Rumünlsche 278.50 281.50 Englische Spanische 2108.— 2112.— 995. Französische. Sohwelger 9190.— ſe e eeee, Sbe——— 00— 0 Venteppelch ahgsst..30.50 e ee 1— Tendenz: fest und lebhaft. Berliner Devisen. Amtitol 17. Juli 18. Juli geled Ariet geld Brlet Hollangdgd 127503.05 12548.95 28•65 35 FF 7 3859.45 7588 2 3 853.78 Ehristfanee 500.60 2512.40 82.— 10.— Kopenhagen[9677.85 9702.15 1 1 10312.90 Stöckhom 11690.35 4543 1248. 12.28 Helsingfors—— 810 8 25.25 Itallen 2„ 2»„„ 2 286 40 3 6 80 2 22 52 London 92** 099.95 918.05 2134.80 2149.20 New-Vortkz 433.95 488.07.12 18 88170 3588 295788 Soalen 12263540 71085 7400.80 5473.30 Nen ae 8 75— 452 1 8 122 Rg 5 5 Sodapest 35 1094.20 10935—.20 105 0 Was unser Handelsteil willꝰ Die nachfolgenden Zeilen wollen nicht dem Laien zeigen, Wie das kunstvolle Mosaik des Handelsteils neu entsteht, welche Bausteine dazu verwendet werden und welche Mühe es kostet, aus der Fülle des vorliegenden Materials das Brauchbare und Wichtigste herauszufinden. Daß der Han- delsredakteur in geistiger und moralischer Unabhängigkeit seinen Beruf als ein münus publicum, als etwas, das ihn 2u strengster Neutralität verpflichtet, aufzufassen hat, dürfte eine Selbstverständlichkeit sein. Aber die nachfelgenden Zeilen wollen sich mit dem Leser ganz kurz über grund- legende Fragen des Handelsteils unterhalten. Ohne Frage darf die wirtschaftliche Berichterstattung der Tageszeitung heute ein in jeder Beziehung erheblich er- höhtes Interesse für sich in Anspruch nehmen. Jeder Ein- zelne ist heute mehr denn je gezwungen, sich mit den Wirt⸗ schaftsfragen des zu befassen. Leute, die beim Lesen „ihrer“ Zeitung früher nie dem FHandelsteil Beachtung schenkten, warten heute mit Ungeduld täglich zweimal auf das Erscheinen der Zeitung und greifen mit aufmerksamem Eifer zunächst zum Handelsteil. Es ist selbstverstäandlich dafßl der Handelsredakteur, der in der Regel ein erfahrener und auch praktisch ausgebildeter Wirtschaftsfachmann sein wird, diesen Verhaltnissen entsprechend Rechnung trägt. Er steht jeden Tag mitten in diesem unübersehbaren Komplex irt⸗ schaftsfragen befassen, die aus den verschiedensten Gründen (vielleicht auch Platzmangell) die Zeitung selbst nicht pas- sieren. Er weiß ganz genau, wo jeden einzelnen der Schuh drückt. Er kennt die Sorgen des Börsenfachmanns, des Klein- und Großkaufmanns, des Bankiers, des Industriellen wie auch die des Bürgers und Angestellten, er weiß um ihre Wirtschaftlichen Nöte und hat das Bestreben, in seinem Handelsteil alle wirtschaftlichen Vorgänge, die für die ein- zelnen Leser von Bedeutung sind, dem Leser entsprechend zur Kenntnis zu bringen. Es ist stets das unablässige Be- streben des Handelsredakteurs, in engster Fühlungnahme mit der Praxis der täglichen Wirtschaftsfragen zu bleiben. Ueber die Notwendigkeit dieser Forderung werden kaum Meinungsverschiedenheiten entstehen, vielleicht aber über die Wege, die zu beschreiten sind. Soll der Handelsredakteur die ihm gestellte Aufgabe zu Nutzen der Leser voll erfüllen, so muß er tagtäglich Hand in Hand mit Vertretern des Wirt. schaftslebens arbeiten können. Die tatkräftige und kortlaufende Mitarbeit aller Kreise der Praxis ist ein unhedingtes Erfordernis se-⸗ rade für den Handelsteil der Tageszeitung. Der Handelsredakteur will wissen, wie der Exporteur über Zolltarife, über Ausfuhrerschwernisse, über die Aufnahme- kähigkeit in irgend einem Lande denkt, er will wissen, wie der Fabrikant oder Kaufmann über neue Steuergesetzent- Wwürfe, über bevorstehende Handelsvertragsabschlũsse mit diesem oder jenem Land, wie der Bankier über besonders typische Vorgänge im Bankgewerbe oder auf dem Geldmarkt, wie der Bürger und Angestellte über Ursache und Wirkung neuer Teuerüngswellen denkt. Aus all diesen Mitteilungen der Praxis wird der Handelsredakteur sich selbst die Mei- nung bilden können, welche einseitige Berufsinteressen ent- sprechend kompensifert. Dann darf nicht unberücksichtigt bleiben, daß unser Handelsblatt vorwiegend und ausgesprochen Mann-⸗ heimer Wirtschaftsinteressen zu dienen hat. Wenn nicht alle Zeichen trügen, liegt eine wirtschaftlich un- gewöhnlich schwere Zeit vor uns. Soll die Handelszeitung sich hier als ein zuverlässiger und wichtiger Führer er⸗ Weisen, so ist die tatkräftige Mitarbeit aller Kreise des Mannheimer Wirtschaftslebens erste und wichtigste Voraussetzung. Petersen. Russische Aktiengesellschaft Zellstofffabrix Waldhof, Pernau. Im Anzeigenteil gibt die Direktion der Gesellschaft das Ergebnis der àm 65 Juli statigehabten notariellen Aus- losung der 4% igen Obligationen vom Jahre 1903 bekannt. Elsässisch-Badische Wollfabriken.-., Forst(Lausitz). Nachdem die ordentliche Generalversammlung der Gesell- schaft vom 13. April 1922 die Erhöhung des Grund- [kapitals von nom. 11 Mill. 4 auf nom. 18 Mill. 4 be⸗ schlossen hat, werden im heutigen Anzeigenteil die näheren Bedingungen der Begebung veröffentlicht. Wirischaftspolitische Rundschau der Preußischen Jahr- bücher., Diese von Dr. Walther Schotte herausgegebene, im Verlage von Georg Stilke, Berlin, neu erschienene Zeitschrift ist dem Studium der weltwirtschaftlichen Krise gewidmet. Herausgeber, Trucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer G. b.., 110 irektion: Ferdinand Heyme.— Veraitwortlich für Politik: J..: Maderno; fr Handel: Nis Peterſen; für Leton: Alſeh Maodenne für Lokales und den ührigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hügel. 78 6. Seile. Nr. 324. Manngeimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Russische Aktiengesellschaft, Zellstofffabrik Waldhof, Pernau. A½seige Obligationen vom Jahre 1903. Bei der am 1. Fuli ds. Js. ſtattgehabten 19. notariellen Ausloſung wurden folgende Obligationen zur Rückzahlung am 1. Oktober 1922 ge⸗ zogen: 17 34 62 98 117 141 147 155 156 159 165 168 197 213 813 352 356 364 367 403 407 418 447 483 539 552 588 589 625 679 704 723 725 729 741 748 775 794 884 844 895 904 907 911 913 921 922 334 988 959 1000 1035 1049 1062 1141 1142 1146 1148 1176 1212 1215 1224 1230 1237 1272 1307 1321 1338 1345 1347 1356 1391 1415 1429 1432 1456 1525 1528 1590 1598 1602 1607 1609 1666 1716 1741 1751 1888 1868 1870 1918 1956 1957 1967 1977 1988 2029 2031 2042 2047 2089 2101 2103 2124 2139 2147 2175 2196 2216 2217 2241 2243 2274 2294 2296 2300 2326 2337 2369 2426 2438 2442 2464 2466 2469 2470 2476 2481 2496 2504 2517 2533 2541 2551 2592 2602 2613 2619 2628 2689 2649 2662 2685 2691 2715 2747 2766 2779 2787 2815 2828 2831 2836 2846 2851 2853 2858 2872 2874 2875 2891 2910 2928 2968 2971 2976 3050 3055 3063 3068 3071 3085 3145 3157 3198 3201 3204 2206 3214 3228 8237 3251 3253 3285 3319 3330 3352 3430 3470 3490 3518 3524 3533 3552 3581 3620 3629 8687 3694 3704 3710 3712 3714 3720 3780 3749 3770 3771 3808 3819 3852 3859 3865 3886 3895 3898 3906 3909 3911 3940 3966 3987 4021 4024 4038 4073 4109 4112 4114 4119 4124 4226 4255 4260 4264 4274 4335 4361 4372 4392 4423 4457 4469 4527 4541 4587 4608 4624 4629 4659 4662 4718 4725 4729 4739 4780 4789 4880 4849 4861 4886 4888 4903 4947 4985 5007 5010 5066 5079 5105 5201 5214 5219 3225 5242 5247 5320 5426 5471 5509 5822 5578 5581 5612 5667 5699 5702 5723 5727 5737 5749 5810 5840 5862 5866 5899 5966 5988. Gemäß der von uns übernommenen Bürgſchaft für die Kückzahlung vorſtehender Obligationen, werden dieſelben vom 1. Oktober 1922 ab zum Nennwert bei folgenden Stellen eingelöſt: 6928 in Mannheim bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., in Berlin bei der Berliner Handelsgeſellſchaft, in Berlin bei der Direktion der Disconto Geſellſchaft, in Frankfurt a. M. bei dem Bankhaus E. Ladenburg, in Köln a. Rhein bei dem A. Schaaffhaufen'ſchen Baukverein.⸗G. Fehlende Zinsſcheine werden vom Kapitalbetrage gekürzt. Mannheim⸗Waldhof, im Juli 1922. Die Direktion der Zellstofffabrik Waldhof. Von den früher gezogenen Teilſchuldverſchreibungen ſind folgende bis jetzt noch nicht zur Einlofung vorgezeigt worden: Aus Verloſ 1908: 1009 1684 1885 3000 3007 3205 4025 4961 3683 5779. Aus Verloſung 1909: 962 1412 1437 3734 3773 4391. Aus Verloſung 1910: 3 33 1005 1352 3053 3355 3532 4358 5424 5747. Aus Verloſung 1911: 1127 1128 1285 2895 3372 4711 4713 5924. Aus Verloſung 1912: 399 1440 3472 4899 5861. Aus Verloſung 1913: 135⁵0 4140. Aus Verloſung 1914: 299 301 3409 5423 5592 5855. Aus Verloſung 1915: Aus Verloſung 1916: 262 400 500 1018 1153 1355 1622 1869 1879 2020 2090 2223 2239 2799 2805 2820 3025 3081 3079 3426 3544 3628 3743 3816 4028 4042 4397 4597 5023 5028 5432 5433 5473 5478 5553 5596 5597 5687 5869 5333 5991. Aus Verloſung 1917: 475 1170 1631 1664 1700 1701 1786 1903 1928 1982 2053 2096 2209 2710 2729 2732 2808 2817 2841 3041 3245 3246 3260 3261 3270 75 3373 3411 3417 3424 3427 3461 3463 3656 3738 3753 3822 4090 4375 4376 4464 4491 4508 4699 4734 4801 4934 4944 5490 5491 5551 5559 5593 5690. Aus Verloſung 1918: 233 306 580 688 1027 1165 1661 1697 1710 1807 1871 1874 1983 2181 2489 2634 2712 2737 2938 3014 3192 3257 3421 3448 3540 3621 3625 4027 4166 4281 4332 4371 4380 4455 4907 5019 5081 5263 5273 5350 5427 5438 5483 5488 5566 5567 5570 5571 5572 5574 5679 5688 5806 5909. Aus Verloſung 1919, 1920 und 1921. 7 9 61 234 330 582 604 611 612 615 643 746 747 1015 8¹ 1015 1021 1026 1057 1061 1121 1122 1154 1157 1164 1223 1284 1297 1688 1698 1704 1781 1809 1812 1815 1828 1863 1962 2039 2052 2059 2108 2185 2205 2219 2275 2289 22338 2328 2336 2340 2342 2353 2358 2359 2428 2447 2471 2488 2500 2549 2557 2570 2571 2588 2629 2720 2736 2860 2868 2870 2878 2890 2958 2977 2989 3048 3104 3196 3208 3250 3252 3254 3259 3375 3379 3393 3431 3439 3440 3442 3446 3462 3464 3465 3467 3471 8521 8611 3654 3718 3719 3724 3740 3781 3782 3783 3799 3802 8820 3873 3885 3903 3935 3937 3939 3988 3986 4031 4039 4059 4153 4269 4285 4293 4298 4806 4369 4406 4407 4416 4458 4459 4467 4480 4496 4514 4542 4787 4766 4767 4800 4816 4881 5021 5022 5024 5029 5058 5100 5101 5144 5147 5148 5227 5265 5271 5274 5281 5282 5286 5291 5292 5293 5846 5347 5349 5358 5375 5376 5378 5384 5389 5393 5396 5422 5428 5434 5436 5440 5463 5470 5477 5489 5510 5516 5521 5527 5537 5544 5546 5557 5558 5579 5604 5629 5635 2———— 5739 5740 5856 5857 5858 5863 5864 5865 5870 5872 5873 5 Drucksachen m. b.., für die gesamte Industrie liefert prompt Druckerei Dr. Haas., G. STEIGBO VVacuum- Elsässisch-Badische Wollfabriken Aktiengesellschaft Forst(Lausitz). Für die uns anläßlich des Hinscheidens unseres lieben Franz Naver Schott erwiesene Teilnahme sagt im Namen aller Hinterbliebenen aufrichtigen Dank 86343 Luise Schott geb. Rhein. In der ordentlichen Generalversammlung vom 13. April 1922 ist die Erhöhung des Grundkapitals unserer Gesellschaft von fom. M. fH 000 000.— auf nom. M. 18 000 000.— durch Ausgabe von nom. NI. 7 000 000.— meuen; Stammakflen über fſe nom. NI. 1000.—, die ab I. Januar 1922 dividendenberechtigt sind, beschlossen worden Hie neuen Aktien sind von einer Bankengemeinschaft mit der Verpflichtung übernommen worden, den alten Aktionären der Gesellschaft ein Angebot zu machen derart, daß innerhalb einer Ausschlußfrist von zwel Wochen auf je nom. M. 5000.— alte Aktien eine neue Aktie über nom. M. 1000.— zum Kurse von 200% zuzüglich Schlußscheinstempel bezogen werden kann. Nachdem der Erhöhungsbeschluß und gleichzeitig die er- Sedeg Mittwoch, den 19. Juli, abendsslühr imProbeſaal der Liedertafel K 2, 32 Vertrauens männer- Herricht er erteilt — Verhandlungen. an die Geſchſt. 68 Ankauf von Säcken, Papier, Eisen FHlaschen, ſämtl. Sorten Metalle, Möbel Hleider, Schuhe zu den Tagespreiſen. D. Eassler, 2 elgee tüchtige Kraft hierdurch auf, das Bezugsrecht unter folgenden Bedingungen auszuüben: 6978 1. Die Anmeldung zur Ausübung des Bezugsrechtes hat bei Vermeidung des Ausschlusses bis zum 31. Juli 1922 in Forst i. L. bei der Commerz- und Privat-Bank Aktien gesellschaſt Eiliale Forst, in Berlin bei der Commerz- und Privat-Bank Aktien- in Baden-Baden 1 gesellschaft, bei der Süddeutschen Disconto- Gesellschaft Aktiengesellschaft, Filiale Baden- Baden, in Frankfurt a. M. bei der Commerz- und Privat-Bank Akctien- gesellschaft, Filtale Frankfurt a. M. bei dem Bankhause E. Ladenburg, bei der Süddeutschen Disconto-Gesell- schaft Aktlengesellschaft, bei der CommeTz- Und Pflvat-Bank Aktien- gesellschaft Filiale Mannheim zu erfolgen, und zwar provisionsfrei, sofern die alten Aktien nach der Nummernfolge Zeordnet, ohne Dividendenscheinbogen, mit einem doppelt ausgeferligten Anmeldeschein, wofür Formu- lare bei den genannten Stellen erhältlich sind, während der bei jeder Stelle üblichen Geschäftsstunden eingereicht werden. Soweit die Ausübung des Bezugsrechtes im Wege der Korrespondenz erfolgt, werden die Bezugsstellen die übliche Bezugsprovision in Anrechnung bringen. Die alten Aktien werden abgestempelt zurückgegeben. 2. Der Bezugspreis von 2000% zuzüglich Schlußscheinstempel ist bei der Anmeldung in bar zu entrichten. 3. Die bezogenen neuen Aktien gelangen nach ihrer Fertig- stellung bei derjenigen Stelle zur Ausgabe, bei welcher dle Anmeldung erfolgt ist. Die Bezugsstellen sind berechtigt, aber nicht verpflichtet, die Legitimation des Vorzeigers der Rassenquittung zu prüfen, FORST(Lausitz), den 14. Juli 1922. Taäsziach-Zadlsche Mobfahriten tengeseischaft. in Mannhelm an. Raſches Einarbeiten überall ſicher. Angebot unter B. X. 48 an die Gelchäftsſtelle, d. Bl. f. der im Offertenwesen an selbstäand. Arbeiten gewöhnt ist, von hiesiger Fabrik eventl. für sofortigen Eintritt gesuecht. Angebot mit genauet Beschreibung? 2 öder bisberige Tatigkelt erbsten unt. L. N. 137 an die Geschäftsstelle d. Bl. 4 88 28 aeaeensse 7004 Seeeeeesssesesese Schnollfördernder Spanischen folgte Durchführung in das Handelsregister eingetragen worden Sitzung Spachunterticht? sind, fordern wir namens der Bankengemeinschaft die Aktionäre] Bericht über die 1 55 Preisangeh u. 9 9 B6265 bietet ſich, wo ſolche notwendig gebraucht wird, gegen uur hohe Verdienstmöglichkeit 2 6355 οοοο%. Seceeeeeeeseg2222 22 Wee P. K Acher. 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