4885 * —— * u88 n —— . viertelſ. Mark 150.—. Einzelnummer mk..50. poſtſcheckkonto nescarvorſtadt, Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetzu. Necht. Mannh. Frauen⸗Seitung. Mannh. Aluſik-Geitung. geſetzt hinter einen von Kriſen und Erſchütter überreich heimgeſuchten Tagungsabſchnitt. NMlenar⸗ und Ausſchußverhandlungen mehr als einmal zitterte unſeligen Angedenkens als hinfällig erſcheinen zu laſſen; und f f f U 5 5 von keinerlei Parteiſchikanen getrübt 5 Hbhinkerhältige Abſichten zu vermuten. . Und ſichtli die ſpäten Abendſtunden hineinzog, hat der Reichstag ſein das Reichskriminalgeſetz) hat die verfaſſungsmäßige Zwei⸗ worden war. Ader Hof bvolksparteili ührers gab den Schlußtagen die enk⸗ Ich 2ld e 15 0 allſeits auch in den Reihen der So⸗ g Erinnerung an die Vergangenheit loszureißen und mutig auf —5 Vorſtoß des Deutſchnationalen Bazille erhoben hatte. Sezugspreiſe: In m und Amgebung monatlich frei ins Haus gebracht Mark 80.—. Durch die Poſt bezogen Rei Ur. 17590 Karisruhe in Saden und Ur. 2917 Ludwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchäfts⸗ nebenſtelle Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher nummer 7030, 7031, 7032, 70335, 70fa, 705. CTelegramm⸗Aoreſſe⸗ Gadische Neueſte Nachrichlen 1922.— Nr. . Anzeigenpreiſe: die kleine Jeile mk..— augw. Mk. 10.— Stellengeſ. u. Sam.⸗Anz. 200% Racht. Rekl. Mk. 30 ausw. Mk. 38. Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2% Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Nusgaben w. keine verantwortg. übern. höhere Sewalt, Streies, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Ruftrüge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Harten. Wandern u. Neiſen. Die Entſcheidung im Keichstag. Das SGeſetz zum Schutze der Nepu Die Schlußſitzung. Ein großer Erfolg Streſemanns. Berlin, 19. Juli. (Von unſerem Berliner Büro.) In einer Gewaltſitzung, die ſich vom frühen Morgen bis in Arbeitspenſum aufgearbeitet und damit den Schlußpun t ungen Das große Seſetzwerk, das die 4 Geſetze zum Schutze der Republik umfaßt(das eigentliche Schutzgeſetz, das Am⸗ neſtiegeſetz, das Geſetz über die Pflichten der Beamten und drittelmehrheit gefunden, um die man während der Noch im letzten Augenblick ſindeinige man darf wohl ſagen Verbeſſerun⸗ Von bürgerlicher Seite Parallele zum Sozialiſtengeſetz und bangte. Aenderungen, gen, rorgenommen worden. war alles geſchehen, um die wenn von den Unabhängigen bis weit hinein in die Volks⸗ partei die Stimmen ſich vereinten, um dem Geſetz die Sank⸗ tion zu erteilen, ſo darf dieſer Umſtand allein als Dokument gelten für die beträchtliche poſitive Arbeit, die in wenigen Wochen der Haſt und der Unruhe ſchließlich doch geleiſtet Mit dieſem Bewußtſein, dem Bewußtſein ehrlich er⸗ füllter Pflicht, darf ſich der Reichstag nunmehr den wohlverdienten otium cum dignitate hingeben, das hoffentlich bis zum proviſoriſchen Termin des 1 7. Oktober währen und nicht durch Zwiſchenfälle, mögen ſie von außen oder innen ber kommen, geſtört werden wird. Dr. Streſemann hat fnung Ausdruck verliehen, daß das Geſetz zum Schutz 75 ik ei ke Handhabe werden möge, die er Republik eine ſtarke 0 15. Zi Nen tal ten anerkannt wurde, verſöhnende eregiſche Aeit Es blieb aus dieſer Rede ein Ein⸗ druck zurück, durch den alle Gegenſätze, die vorher beſtanden ben, nach dem Ausklang ſo gut wie getilgt waren Auch Herr Emminger von der bayeriſchen Volkspar⸗ tei hat ſich auf einen ſtaatsmänniſchen Ton einzuſtellen ver⸗ Herr Streſemann mahnte zu forderte auf, den Blick von der innerem Frieden. Er die Zukunft zu richten. Er predigte die Rückkehr zur Or 8 ung—5 85 rkenntnis, ohne daß die Extre⸗ miſten von rechts oder links ſich zu widerſprechen unterfingen. Auch den Bayern redete er wohlmeinend ins Gemüt und gte ihnen nahe, ſich dem rauhen norddeutſchen Weſen nicht trotzig zu verſchließen und nicht überall nur böſen Willen und le ſchwoll unter den wärmenden Sonnenſtrah⸗ rimm dahin, der ſich im Hauſe mit Recht en der kalte ungeſchickten und tölpelhaften Jegen den ebenſo lebhaften, Fiberen Bazilles Auftreten in der Rolle des moraliſchen An⸗ kägers, ſozuſagen ganz im Sinne der alten Parlamentsbühne, 15 pſychologiſch ganz unverſtändlich, zeigt von einer ſo gründ⸗ chen Verkennung der ganzen Lage, daß man am eſten tut, ſich mit einem mitleidigen Achſelzucken ob einer ſolch Ansſtarrigen Unverbeſſerlichkeit abſeits zu wenden, wie es die Em dalitionsparteien ja auch gehalten haben. Aber, auch das 5 meß gerechterweſe bemerkt werden: wohin ſoll es führen, 8 un— wozu ſich der württembergiſche Mehrheitsſozialiſt eil hinreißen ließ— ein Abgeordneter aus den Perſonal⸗ pl en, von denen er als Miniſter Kenntnis erlangt hat, aus⸗ um einen Untergebenen, der ebenfalls Abgeord⸗ deile⸗ iſt, vor dem Hauſe bloßzuſtellen. Das ſind Gepflogen⸗ den vor deren Wiederholung nur dringend abgeraten wer⸗ Mittenuß. und das um ſo mehr, als, wie man munkelt, die wie eilungen Keils durchaus nicht ſo einwandfrei ſein ſollen, 5 e es nach ſeinen Darlegungen den Anſchein hatte. Folpat e wäre man faſt noch über einen Zwirnsfaden ge⸗ ert. Der Antrag der bürgerlichen Parteien über den gei ubalammlungs ſchutß. der auf Grund gütlicher Ver⸗ 25 ereuaangen mit der Sozialdemokratie aus dem Geſetz wieder auf diesommen worden war, ſollte als Initiativantrag neu 0 Tagesordnung geſetzt werden. Dem widerſprachen die frage— en. Und als Herr Löbe die Unterſtützungs⸗ ie e. brachte der frühere Kanzler Hermann Müller Deine igen Hilfsmannſchaften aus ſeiner Partei auf die Beginne ee verpichten die Kommuniſten aus dieſem d. apital zu ſchlagen. Ihr Eifer war aber umſonſt 95 Zwiſchenfall hinterher als harmloſes Mißver⸗ ſo die Nach einigen Fährlichkeiten kam Sebee di itzung zuſtande. Ihr folgten noch wei⸗ dem Re 12 dann endlich dazu führten, daß der Antrag Mben die Abgeordſehen aene wurde. Und dann UAener 9 en, nachdem man die verlangten 75 Fublit berit cark für Maßnahmen zum Schutze der Re⸗ Diät eewilligt hatte, ſich noch, wie das jetzt ſo üblich iſt, di, noch, das ſetzt ſo üblich iſt, die Mit freundlichen Worten zmiſchen 1 8 Nf Plenum u äußerſte Rechte, Sitzungsbericht. (Fortſetzung aus dem geſtrigen Abendblatt.) ONB. Berlin. 18. Juli. Abg. Eiſenberger(Bayer. Bauernbund) präziſierte die Stellungnahme ſeiner Partei dahin, daß ſie zwar bereit ſei, allen Maßnahmen zuzuſtimmen, die geeignet ſeien, gewaltſamen An⸗ griffen gegen die Republik entgegenzutreten, aber im Hinblick dar⸗ auf, daß das Geſetz einen Eingriff in die Selbſtändigkeit der Länder und ihrer Juſtiz⸗ und Polizeihoheit darſtelle., gegen die Vorlage ſtimmen müſſe. 4 5 Abg. Koenen(Komm.) polemiſierte ſehr ſcharf gegen die welche durch die Ausführungen des Abg. Bazille die Mordſtimmung unreifer Hakenkreuzler von neuem geſchürt habe. Im übrigen ſetzte er ſich mit den anderen ſozialiſtiſchen Par⸗ teien, namentlich mit den Unabhängigen, auseinander, denen er vorwarf, daß ſie das Proletariat verraten haben. Abg. Henke(USpP.) betonte dem kommuniſtiſchen Redner gegenüber, daß der Zuſammenſchluß der beiden ſozialiſtiſchen Par⸗ teien zu einer Arbeitsgemeinſchaft dazu diene, durch eine geſchloſſene Front die Durchführung der Schutzgeſetze zu ſichern und daß es den Kommuniſten nicht gelinge, dieſe Einheitsfront zu durchbrechen. Damit hätte die Ausſprache über das Geſetz ihr Ende finden können, wenn ſich nicht Abg. Bazille nochmals zum Wort ge⸗ meldet hätte, um auf die Beſchuldigungen des Abg. Keil zu ant⸗ worten. Der Abg. Keil habe hier als württembergiſcher Arbeits⸗ miniſter geſprochen und Auszüge aus ſeinen Perſonalakten vor⸗ getragen. Zu einer Verletzung des Amtsgeheimniſſes ſei der Miniſter Keil nicht berechtigt geweſen. Die gegen ihn er⸗ hobenen Beſchuldigungen bezeichnete Abg. Bazille als unwahr und ſuchte, dauernd durch lärmende Zwiſchenrufe der Linken unter⸗ brochen, im einzelnen die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zu ent⸗ kräften. Er forderte ſchließlich ſeine politiſchen Gegner auf, das Diſziplinarverfahren Abae ihn zu eröffnen, und erklärte dabei, auf ſeine Immunität als Abgeordneter verzichten zu wollen. Seine Aus⸗ führungen riefen natürſich auch wieder den Abg. Keil auf die Rednertribüne, deſſen Rede an Schärfe der Polemik der des Abg. Vazille nichts nachgab, und ſo erlebte das Haus zum zweiten Male das Schauſpiel einer perſönlichen, in erregter pa geführten Aus⸗ einanderſetzung, ſo daß ein rilter Rigklang in die letzte Sitzung vor dem inandergehen in das Haus getragen wurde. Ein Antrag des Aßg. Fechrenbach(Ztr.) auf Schluß der Debatte erübrigte ſich, da Abg. Bazille in einer kurzen Erklärung mit Rückſicht auf das von dem Abg. Keil angekündigte Diſziplinar⸗ verfahren auf weitere Aeußerungen verzichtete. Darauf folgten die Abſtimmungen zu dem Geſeßz. Sie ergaben in allen Fällen die Annahme der von den Re⸗ gierungsparteien geſtellten Anträge mit einer Mehrheit, die aus den beiden ſozialiſtiſchen Fraktionen, dem Zen⸗ trum und den Demokraten beſtand. In§8 id wurde die Straffreiheit für unterlaſſene Anzeigen auch auf die Ge⸗ ſchwiſter des Täters ausgedehnt, jedoch wurde die Straffreiheit unter Verwandten auf⸗ und abſteigender Linie, der Ehegatten und Geſchwiſter dann ausgeſchloſſen, wenn die Unterlaſſung der Anzeige eine Tötung oder einen Tötungsverſuch zur Folge gehabt hatte. In§ 2 wurde von der Beſtrafung der Verherrlichung der begangenenn Verbrechen die Verherrlichung eines begangenen Hochverrats geſtrichen. In dieſen und allen übrigen Paragra⸗ phen wurde die Faſſung„verfaſſungsmäßige republikaniſche Staats⸗ form“ erſetzt durch„verfaſſungsmäßig feſtgeſtellte republikaniſche Staatsform“. In 8 3 wurde die Be⸗ ſtimmung hinzugefügt, daß die Verwahrung eines verhe imlich⸗ ten Waffenlagers ebenfalls unter Strafe geſtellt wird. In § 8 wurde hinzugefügt, daß die Reichsregierung auch Vorſchriften über die Zweckmäßigkeit vorläufiger Entſcheidungen durch den Staatsgerichtshof erloſſen kann. In§ 9 wurde einem aufgelöſten Verein ein angeblich neuer Verein, der ſich ſachlich als der alte dar⸗ ſtellt, gleichgeſtellt. Der in zweiter Leſung eingefügte Strafpara⸗ graph für gewaltſame Sprengung von Verſammlungen,ů Aufzügen oder Kundgebungen wurde geſtrichen. Durch die Aus⸗ nahme der Geſchwiſter von der Anzeigepflicht in§ 1d, gemäß dem Antrag der Koalitionsparteien, iſt ein gleicher Antrag der Deut⸗ ſchen Volkspartei erledigt. Im übrigen wurden die einzelnen Para⸗ graphen in der Faſſung der Beſchlüſſe zweiter Leſung angenommen. Das Ergebnis der namentlichen Schlußabſtimmung war fol⸗ gendes: Abgegeben wurden 225 409 Stimmen. Mit„Ja“ haben geſtimmt 30 3, mit„Nein“ 102 Abgeordnete, 4enthielten ſich der Stimmabgabe. Präſident Loebe ſtellt hiernach feſt, daß das Geſetz mit der in der Verfaſſung vorgeſchriebenen Mehrheit angenommen ſei. Es wurden ſodann die zu Beginn der Sitzung zurückgeſtellter⸗ Abſtimmungen vorgenommen. Der Antrag der Koalitionsparteien auf Einſezung eines Unterſuchungsausſchuſſes in der An⸗ gelegenheit der Reichswehr wurde mit großer Mehrheit ange⸗ nommen. Einſtimmige Annahme fand der Entwurf über das Luft⸗ entwurf über die Verſorgung der infolge Annahme des Londoner Ultimatums entlaſſenen Soldaten der Reichsheeres. Der Geſetzentwurf üher Straffreiheit für politiſche Straftaten wurde nach dem Beſchluß der zweiten Leſung mit einem Zuſatz an⸗ genommen, wonach bei Ausnahme von der Amneſtie der Ausſchuß ſich für Gewährung der Straffreiheit ausſprechen kann, wenn die Straftat aus politiſchen Gründen begangen iſt. Soweit der Ausſchuß ſich für Straffreiheit ausſpricht, kann der Reichspräſi dent an⸗ hängige Sachen niederſchlagen. Das Geſetz, über die Pflichten der Beamten zum Schutze der Republik wurde mit einigen Aenderungsanträgen der Koalitionsparteien nach den Beſchlüſſen zweiter Leſung ange⸗ nommen. Die Beſtimmung, daß es den Reichsbeamten unterſagt iſt, im Amt parteipolitiſche Propaganda zu treiben, wurde geſtrichen. In namentlicher Abſtimmung fand der Geſetzentwurf mit 278 gegen 137 Stimmen bei einer Stimmenenthaltung Annahme. Es folgte die dritte Leſung des Geſeßes über die Errichtung eines Reichs polizeiamles blik mit 303 gegen 102 Stimmen angenommen. verkehrsgeſetz und in der Geſamtabſtimmung auch der Geſetz⸗ ſund der Ruhrinduſtrie denken. * Demokratiſchen Partei und der Deutſchen Volkspartei beantragten anderen Faſſung einer Beſtimmung des 8 7 im einzelnen und darauf mit ſehr großer Mehrheit auch im ganzen endgültig geneh⸗ migt. Ebenſo gelangten die zu dem Schutzgeſetz beantragten Ent⸗ ſchließungen zur Annahme. Die Vorlage über die Bewilligung von 75 Millionen Mark um Schutze der Republik wurde nach einer Rede des Kommuniſten Stöcker ebenfalls mit großer Mehrheit endgültig angenommen. Hierauf ſollte die erſte Beratung des von den Mittelpar⸗ teien eingebrachten Geſetzentwurfes auf Aenderung des Strafgeſetzbuches ſtattfinden. Da jedoch der Kommuniſt Koehnen Widerſpruch er⸗ hob und auch der Vorſchlag des Präſidenten, dieſe Beratung auf die Tagesordnung einer neuen 5 Peaſ zu ſtellen, am Widerſtand der Kommuniſten ſcheiterte, ſchloß Präſident Loebe um 126 Uhr die Sitzung und berief eine neue Sitzung auf.45 Uhr ein. Kurz nach 6 Uhr 1 e eröffnete Präſident Loebe die neue Sitzung. Der Geſetzentwurf, um den es ſich handelt, und der einen neuen § 7a in das Strafgeſetzbuch einfügen will, hat folgenden Wortlaut: „Mit Gefängnis, neben dem auf Geldſtrafe bis zu einer Million Mark erkannt werden kann, wird beſtraft, wer nicht⸗ verbotene Verſammlungen, Aufzüge oder Kundgebungen mit Gewalt oder durch Bedrohung mit einem Verbrechen verhindert oder ſprengt.“ Der Präſident ſchlug erneut vor, dieſen Vorſchlog auf die Tagesordnuna der jetzigen oder auf die einer fünf Minuten ſpäter⸗ ſtattfindenden Sitzung zu ſetzen. Dem erſten Teil des Vorſchlags des Präſidenten wurde abermals von den Kommuniſten widerſprochen, der zweite, da der Kommuniſtiſche Einſpruch nicht ausreichend unter⸗ ſtützt wurde, angenommen. Um.20 Uhr beraumte Präſident Loebe die nächſte Sitzung auf.25 Uhr an. In der dritten Sitzung wurde die Uebermeiſung des Antrages an den Rechtsausſchuß bean⸗ tragt. Abg. Koehnen(.) und Dr. Lepy(USp.) wandten ſich gegen das Berbot der unabhängigen„Bremer Arbeiterzeitung“ durch den Bremer Senat. Abg. Leyy forderte, daß gegen die Bremer Be⸗ amten, die gegen die Verordnung des Reichspräſidenten gehandelt hätten, mit der ganzen Streunge des Geſetzes vorgegangen werde und bezeichnete dieſe Beamten als ſtarrköpfige Lumpen, wofür er vom Präſidenten Loebe zur Ordnung gerufen wurde. Der Bremer Geſandte Dr. Nebeltau ſuchte dann das Verbot zu recht⸗ fertigen und legte gegen die Beleidigung der Bremer Beamten Ver⸗ wahrung ein. Nach weiteren Ausführungen der Abg. Koehnen und Henke wurde gegen die Stimmen der ſozialiſtiſchen Parteien der An⸗ trag dem Rechtsausſchuß überwieſen. Das Geſetz, das die Diäten der Abgeordneten auf 10 000 erhöht, wurde ohne Ausſprache in allen drei Leſungen ange⸗ nommen. Nach Erledigung einer Reihe von Petitionen ergriff Abg. skreſemann(D. V..) das Wort, um unter allgemeinerlebhafter Zuſtimmung des Hauſes, dem Reichstagspräſidenten Loebe den Dank für die ausgezeichnete Leitung der Verhandlungen auszuſprechen, eine Auf⸗ gabe, der ſich der Präſident ſtets mit Takt, Energie und Humor unter⸗ zogen habe. Präſident Loebe dankte dem Vorredner und ſchloß um halb acht Uhr die Tagung mit dem Wunſche, daß künftig ruhige Zeiten für das Reich und den Reichstag kommen mögen. Er erbat und erhielt die Ermächtigung, den Reichstag einzuberufen, wenn es die politiſche Lage erfordere, ſpäteſtens jedoch zum 17. Oktober. verſchiebung der Wahl des Keichs⸗ präſidenten. )Berlin, 18. Juli. Der„Tag“ bringt folgende Meldung: Der Reichspräſident hat wiederholt gebeten, die Neuwahl des Reichspräſidenten vorzunehmen. Nachdem nunmehr die oberſchleſiſche Frage geregelt ſei, habe der Reichspräſident den Reichskanzler er⸗ neut um Anberaumung der Wahl durch den Reichstag erſucht. Der Reichskanzler habe die Frage mit den Parteiführern beſprochen. Dieſe ſeien der Auffaſſung, daß die Beſchlußfaſſung des Reichstags darüber nach ſeinem Wiederzuſammentritt im Oktober vorge⸗ nommen werden ſoll. Da die Frage in der letzten Zeit verſchiedent⸗ lich Gegenſtand von Beſprechungen geweſen iſt, kommt die Nach⸗ richt keineswegs überraſchend. Richtig iſt.⸗ Vertagung caf den Herbſt, um in den Tagen der Kriſe nicht neue Berunruhigung in das Volk zu tragen. Ernſte Botſchaſt in der Keparationsfrage. pfänder und Finanzkontrolle. JBerlin, 19. Juli.(Von unſ. Berliner Büro. Der Reichs⸗ kanzler hat einen Brief vom Präſidenten des Garantie⸗ ausſchuſſes erhalten, der wieder einmal Schlimmes für Deutſchland befürchten läßt. In dieſem Brief werden, wie geſtern in parlamentariſchen Kreiſen verlautete und wie heute im Lokalanzeiger angedeutet wird, für die Gewährung des Mo⸗ ratoriums Sicherheiten gefordert. U. a. Ueberlaſſung von Pfändern in Geſtalt von Induſtrieaktien und Ein⸗ führung einer ſtarken Finanzkontrolle. Man vermutet, daß die Franzoſen bei den Induſtriepfändern in erſter Linie an Montanaktien und zwar an die rheiniſch⸗weſt fäliſche Wir möchten annehmen, daß dieſe Dinge beſonders heute im auswärtigen Ausſchuß behan⸗ delt werden ſollen, der um 1 Uhr mittags zuſammentritt. Das Ka⸗ binett hat ſich mit den Forderungen des Garantieausſchuſſes am Sonntag und Montag beſchäftigt. Eine deutſche Note. (Berlin, 19. Juli. Die in der Note an die Entſchädigungs⸗ kommiſſion angekündigten Schritte an die alliierten Regierungen ſind inzwiſchen unternommen. Wie verlautet, hat die Reicha⸗ regierung Ende der vorigen Woche in London, Paris, Rop en erhöht. man bis zum Herbſt auseinander. und von Landeskriminalpolizeibehörden. Nach kurzer Ausſprache wurde die Vorlage mit einer von der Bayeriſchen Volkspartei, der und Brüſſel dieſe Note übergeben laſſen. Eine Abſchrift 4 2. Seite. Nr. 328. Mannheimer General · Anzeiger.(mittag-Ausgabe.) Mittwoch, den 19. Juli 1922. wurde den Botſchaften der Vereinigten Staaten und Ja⸗ pans in Berlin zugeſtellt. In der Note wird für die Zeit bis Ende des Jahres 1923 beantragt, daß die monatlichen Clearing⸗Raten, die zur Zeit 2 Millionen Pfund betragen, auf 65% Million Pfund herabgeſetzt werden und daß Barzahlungen in, dieſer Zeit nicht zu leiſten ſind. Eine verſchärfung der Kriſe: ) Berlin, 18. Juli. Wie der Pariſer Korreſpondent der„Times“ zu melden weiß, ſoll ſich die Entſchädigungskriſe dahin⸗ gehend verſchärft haben, daß ſich Lloyd George gegen einen Berzicht auf die an England geſchuldeten Summen ausgeſprochen habe, bis Frankreich oernünftig geworden ſei. Der Be⸗ ſuch Poincares in London ſcheine in Frage geſtellt zu ſein. Nach der„Times“ bleibt Frankreich ohne eine Ausgleichung unnachſichtlich. Wenn jede Regierung auf eine großmütige Gebärde der anderen warte, müſſe man notwendigerweiſe zu etwas kommen, was ſchlimmer als Stillſtand ſei. Die Frage der Sachlieferungen. 5 WB. Paris, 18. Juli. Der Miniſterrat hat ſich heute mit der „Frage der deutſchen Sachlieferungen beſchäftigt. Zu dieſer Frage ſchreibt das Journal des Debats, um das Wiesbadener Ab⸗ kommen ausführbar zu machen, müſſe man zu einer Abänderung der Zolltarife ſchreiten. Das augenblickliche Regime geſtatte es der „Regierung, durch Dekret die Maßnahmen zu ergreifen, die ſie für notwendig halte. Die Frage ſei⸗nun, ob dieſe Dispoſition getroffen werde. Das Wiesbadener Abkommen könne nur in Kraft geſetzt werden, wenn eine Reviſion der Zolltarife die prohibitiven Maßnahmen beſeitige. Das Blatt beſchwert ſich, daß dieſe Tarif⸗ reviſion nicht ſchon längſt erfolgt ſei, verlangt Aufklärung u. fordert eine Ankündigung, daß die notwendige Reviſion der Zolltarife voll⸗ zogen worden ſei. Jur Entdeckung der Nathenau⸗Mörder. 0eNaumburg, 18. Juli. Auf die Meldung von dem Selbſt⸗ mord der Rathenau⸗Mörder im Turm der Ruine Saal⸗ eck traf im Laufe des heutigen vormittags Oberſtaatsanwalt Hagen aus Naumburg mit ſeinen Beamten in Saaleck ein, um dort die naotwendigen Feſtſtellungen zu machen. In Gegenwart von Beamten der Abteilung la des Berliner Polizeipräſidiums fand eine gründliche Durchſuchung der Räumlichkeiten im Innern der Burg ſtatt. Bei den Leichen der Mörder wurde neben den Klei⸗ diungsſtücken bares Geld in Höhe von 3000 Mark gefunden. Darnach trifft die Annahme nicht zu, daß Fiſcher und Kern auf ihrer Flucht von Geldmitteln und ſonſtigen Hilfsmitteln entblößt. waren. Die Rolle, die der augenblickliche Bewohner des Turmes, der Vorſitzende der Burg⸗ und Waldgemeinde Thüringen, Dr. Hans Wil⸗ helm Stein, in dieſer Angelegenheit geſpielt hat, iſt noch nicht geklärt. Die Nachforſchungen der Polizei bewegen ſich haupt⸗ fächlich in der Richtung, inwieweit Dr. Stein möglicherweiſe als Be⸗ günſtiger und Helfer der beiden Mörder in Frage kommt. Im Laufe des Nachmittags wurden die Leichen der Mörder aus der Ruine nach der Friedhofskapelle des Dorfes Saaleck geſchafft, wo ſie verbleiben werden, bis über die Beerdigung nähere Ver⸗ fügungen getroffen worden ſind. Ddie Angehörigen Fiſchers und Kerns ſind von den Behörden benachrichtigt worden. Das Kom⸗ mando der Naumburger Schutzpolizei, das die Umgebung der Ruine Saaleck am Montag geſperrt hatte, wurde nach der Ueberführung der Leichen zurückgezogen. Die Räume der Burg bleiben verſchloſſen, bis die Frage der Beteiligung Dr. Steins geklärt iſt. ( Berlin, 18. Juli. Im Anſchluß an die Verfolgung der Mör⸗ er Dr. Rathenaus hat der Redakteur des„Vorwärts“, Viktor Schiff, der ſich dem Fahndungskommando des Verliner Polizei⸗ prüſidiums angeſchloſſen hatte, im„Vorwärts“ mitgeteilt, daß ſowohl der Steckbrief der Rathenau⸗Mörder, wie die zum öffentlichen An⸗ ſchlag gelangten Nachrufe des Reichskanzlers Dr. Wirth und des Reichstagspräſidenten Loebe auf Dr. Rathenau in den weitaus meiſten Orten der Mark und in der Provinz Sachſen niemals öffentlich angeſchlagen worden ſind und daß auch ſonſt die Be⸗ hörden vielfach verſagt haben. Der preußiſche Miniſterpräſident hat dert, die einzelnen Tatſachen über dieſes Verſagen der preußiſchen Behörden im Kampf für die Republik genau feſtzuſtellen und die entſprechenden Maßnahmen zu ergreifen, um eine Wiederholung ſolchen Verſagens für die Zukunft unmöglich zu machen. Berlin, 18. Juli. Zur Entdeckung der Rathenau⸗Mörder be⸗ tont das Berliner Polizeipräſidium ausdrücklich, daß die große Polizeiaktion, deren Hauptteil ja bei der Berliner Polizei, beſonders deren politiſchen Abteilung lag, nur möglich war durch die weitgehende Unterſtützung der Polizeibehörden in Hamburg, Schwerin, Oldenburg, Dresden und die Behörden in Sachſen und Baden. Auch mit den bayeriſchen Polizei⸗ rden habe das Berliner Polizeipräſidium nahezu reibungslos gearbeitet. Fälſchlicherweiſe ſei in Bayern das Gerücht ver⸗ breitet, als ob in München Berliner Polizeibeamte, ſei es auf eigene Fauſt oder auf Anordnung des Berliner Polizeipräſidiums in der Angelegenheit tätig geweſen ſind. Dieſe Annahme ſei durchaus un⸗ richtig. Von Seiten des Berliner Polizeipräſidiums ſei die Polizei⸗ hoheit der Länder, beſonders Bayerns, immer anerkannt worden. Die Berliner Polizeibeatmen, die in den Tagen der Verfolgung der Nathenau⸗Mörder nach München entſandt worden ſeien, ſeien im Auftrage des Oberreichsanwalts zur Verfügung des Münchener Ver⸗ treters des Oberreichsanwalts geſtellt worden. An Reibungen, die ſich hierbei ergeben hätten, u. deren Beſeitigung Aufgabe des Reichs⸗ kriminalpolizeigeſetzes ſein werde, ſeien die Berliner Behörden un⸗ WB. Berlin, 18. Juli. Der Mieter der Saaleckburg, Dr. Stein, iſt bei ſeiner Rückkehr von einer Berliner Reiſe wegen Verdachts der Begünſtigung feſtgenommen worden. Er wird nach Berlin überführt. Die Ermittelungen der Berliner politiſchen Polizei er⸗ ſtrecken ſich jetzt weiterhin darauf, ob noch weitere Perſonen der Begünſtigung ſchuldig ſind. Es wird feſtzuſtellen ſein, welche Helfers⸗ helfer die Flucht von Fiſcher und Kern in den Tagen vom.—17. Juli unterſtützten. In dieſer Hinſicht iſt folgendes bemerkenswert: Die Leiche Kerns weiſt auf beiden Oberſchenkeln halb verheilte, etwa 8 Tage alte Schuß wunden von Schrotſchüſſen auf. Derjenige, welcher in den letzten—10 Tagen mit Schrot auf ver⸗ ichtige Perſonen geſchoſſen hat, wird gebeten, dem Berliner Polizei⸗ präſidium Abteilung Ia Mitteilung zu machen. Berlin, 19. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Schluß⸗ kt der Tragödie auf Burg Saaleck iſt noch nicht ganz aufgeklärt. 'or allem liegt die Perſon des Dr. Stein, der mit ſeiner Frau geſtern verhaftet worden iſt, um nach Berlin überführt zu werden, noch im Dunkeln. Der„Voſſiſchen Zeitung“ wird über Dr. Stein von privater Seite mitgeteilt, daß Stein, ehemals Ju⸗ riſt, nach dem Kriege als Agent der Deutſchnationalen BVolkspartei tatig war. Zugleich war er Herausgeber einer in Halle a. d. S. unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit erſchienenen rechts⸗ dikalen Zeitſchrift„Der Ruf“. Er war viel auf Reiſen, ohne daß zan wußte, woher er die Mittel dafür hatte. In neueſter Zeit gab r in Leipzig eine Monatsſchrift mit ſtark antiſemitiſchem Einſchlag 775 83 deshalb, wie die„...“ hören, die beteiligten Reſſorts aufgefor⸗ betitelt„Berg, Burg und Wall“ heraus. Ueber die ganze politiſche Entwicklung ſeit dem Krieg war er verbittert und ſoll aus Schmerz hierüber ein ſtarker Trinker geworden ſein. Nach anderen Meldungen iſt ſeine Frau eine Dame aus altem Adel, eine geborene bo. Bünau. Von anderer Seite wird noch berichtet: 3 Kriminalbeamte und ein Gendarm liefen am Montag durch 3 Stockwerke die Treppe des Turmes hinauf. Es rührte ſich aber nichts. Als die Beamten wieder zurückgingen, hörten ſie, wie die Tür eines Zimmers in der oberſten Etage geöffnet wurde und Schritte die Treppe herabkamen. Sie konnten nur die Füße der Herabkommenden ſehen. Die Beamten riefen:„Hände hoch! Herunterkommen!“, worauf die beiden Verfolg⸗ ten ſchußbereite Revolver zeigten. Die Beamten ſprangen zurück, um ſich zu ſichern. Es wurde aber nicht geſchoſſen. Die Flüchtlinge verſchwanden dann wieder nach oben und verſchloſſen die Tür. Im Laufe des Montag Nachmittag erſchienen die beiden dann wiederholt an den Fenſtern der Burg. Es wurden von den Polizeibeamten Schüſſe abgegeben. Dabei ſcheint einer von den Flüchtlingen, wahr⸗ ſchinlich Kern, getroffen worden zu ſein. Sein Kamerad Fiſcher hat anſcheinend darnach als er keinen Rettungsweg mehr ſah, Kern erſchoſſen und ſich dann ſelbſtgetötet. Geld hatten die bei⸗ den noch annähernd 3000 Mark bei ſich. Die Fahrräder beſaßen ſie nicht mehr. Es wurden 2 Pakete vorgefunden, die zwei neue Anzüge und einen Ueberzieher enthielten. Die erſten Tage nach dem Morde ſollen ſich die beiden bei einer Tante Kerns in Schöne⸗ berg bei Berlin aufgehalten haben, die inzwiſchen gleichfalls verhaftet worden iſt. Ehrhardt über die Organiſation C. § München, 18. Juli. Verſchiedene Münchener Blätter geben einen Brief des früheren Korvektenkapitäns und Kommandanten der ehemaligen Zweiten Marine⸗Brigade Ehrhardt wieder, der aus Wien datiert iſt und es gegenüber den Anklagen gegen die Or⸗ ganiſation C als Ziel dieſer Organiſation bezeichnet, ſich bei bolſchewiſtiſchen Unruhen der geſetzmäßigen Regierung zur Verfügung zu ſtellen. Weitere Zielen ſeien geweſen: Nationale Propaganda, Bekämpfung der Sozialdemokratie und des Juden⸗ tums und der Weimarer Verfaſſung mit legalen Mitteln. Nach den Verhaftungen im September 1921 habe ſich die Organiſation E als ſolche aufgelöſt und einen Eingetragenen Verein, den „Neudeutſchen Bund“ gegründet, deſſen Statuten und Ziele vom zuſtändigen Amtsgericht zur Eintragung in das Vereinsregiſter ge⸗ nehmigt worden ſeien. Ehrhardt wendet ſich dann im beſonderen gegen den badiſchen Juſtizminiſter wegen deſſen Stellungnahme zu dem Offen⸗ burger Urteil, wobei er behauptet, Miniſter Trunk habe die Ab⸗ fahrt des badiſchen Staatsanwalts nach München und die Benach⸗ richtigung der Münchener Kriminalpolizei bei der Fahndung nach den„vermeintlichen Mördern“ Erzbergers perſönlich um 24 Stunden verzögert mit der Begründung, der Münchener Polizei ſei„nicht zu trauen“. Schließlich erklärt Ehrhardt: Die Urteile des Staats⸗ gerichtshofes gegen die Mitglieder der ehemaligen Organiſation C könnten nur auf Beweiſen fußen, wenn jugendliche Phantaſten, vielleicht von Bolſchewiſten beeinflußt, ſich zu unbeſonnenen Taten hinreißen ließen. So habe er und der„Neudeutſche Bund“ nichts mit ihnen gemein. Ein anderes Ziel als die Abwehr eines bol⸗ ſchewiſtiſchen Räteſtaates habe die Organiſation C ſo wenig wie ihr Rechtsnachfolger nie gehabt. Eine Erklärung Ludendorffs § München, 18. Juli. General Ludendorff läßt durch eine Tele⸗ graphenagentur in der Preſſe eine Erklärung verbreiten, die die ſeiner⸗ zeitige Mitteilung an den Korreſpondenten des„Daily Expreß“, der Mord an Rathenau ſei auf bolſchewiſtiſche Initiative zurückzuführen, mit verſchiedenen Tatſachen belegt. Luden⸗ dorff bezieht ſich insbeſondere auf das in der Preſſe bekannt gewor⸗ dene Material des ruſſiſchen Oberſten Freyberg, in dem An⸗ weiſungen der Sowjetregierung an ihre Verliner Vertreter enthalten geweſen ſeien, bolſchewiſtiſche Agenten in die nationaliſtiſchen Or⸗ ganiſationen in Deutſchland einzuſchmuggeln, um fanatiſche Mit⸗ glieder zu Mordtaten an Mitgliedern der Reichsregierung zu ver⸗ hofft. Davon habe Moskau die Errichtung der Räteherrſchaft er⸗ offt. Ludendorff erklärt den politiſchen Mord als widerſinnig und den Lebensintereſſen des geſamten deutſchen Volkes ſchädlich und bemerkt zum Schluß. die Frage Monarchie oder Republik müſſe zu⸗ rücktreten gegenüber der Notwendigkeit, das geſamte deutſche Volk vor dem Bolſchewismus zu bewahren. Badiſcher Landtag. Fortſetzung der Ausſprache über“ die Ausſchreikungen. .U. Karlsruhe, 18. Juli. Zu Beginn der heutigen Sitzung ſprach Abg. Dr. Glockner ſeine Befriedigung über die e Darſtellung ſeitens des Mini⸗ ſters aus, wenn auch eine volle Klärung der Kgarlsruher Vor⸗ kommniſſe noch nicht erreicht worden ſei. Der Wiederauf⸗ ſtieg ſei nur auf dem Boden der Geſetzmäßigkeit möglich, und die Regierung müſſe die Geſetze ſicherſtellen. Es habe ſich manche Unzulänglichkeit im polizeilichen Schutz der Bevölke⸗ rung eingeſtellt. Weniger der Fall ſei das bei der Staatspolizei. Die polizeilichen Unzulänglichkeiten haben ſich beſonders in Dur⸗ lach bemerkbar gemacht. In Lörrach hätte der Abzug der Gen⸗ darmerie nicht angeordnet werden dürfen. Die Zerſtörung in den Lörracher Schulen ſei völlig unverſtändlich. In Singen habe die Polizei am meiſten verſagt. Die Schilderungen über die Vorgänge in Singen ſeien erſchütternd. Schon ſeit Monaten fehle dort jeder Schutz für die Bevölkerung; Terroriſierungen, Haus⸗ friedensbrüche und Holzdiebſtähle kommen vor, ohne eine Ahndung zu finden. In der Villa Paulßen ſind Zerſtörungen und Plünde⸗ rungen vorgekommen: Wein und Zigarren wurden geſtohlen, 7000 Mark entwendet und alles kurz und klein geſchlagen. Auf weitere Angaben, daß von polizeilicher Seite keine Schritte unter⸗ nommen worden ſeien, gab Juſtizminiſter Trunk eine Erklärung zur Berichtigung ab. In Singen habe der Aufſichtsrat der Alu⸗ miniumfabrik angeſichts der beſtehenden Verhältniſſe eine Erweite⸗ rung der Fabrik abgelehnt. Wir verlangen eine Verſtärkung der Polizeiorgane in den Induſtrieorten. Die Zerſtörung der Hof⸗ lieferantenſchilder ſei nicht ſo leicht zu nehmen, obwohl ſie längſt hätten beſeitigt werden ſollen. der Bürger an dem Staat verzweifelt. Juſtizminiſter Trunf erwiderte, daß der polizeiliche Schutz in Singen tatſächlich zu ſchwach geweſen ſei. Die Gemeindeverwaltung hätte rechtzeitig für Verſtärkung Sorge tragen müſſen. Ein Vorwurf Hbeeſt die Staatsanwaltſchaft ſei durchaus nicht begründet. Der Oberſtaats⸗ anwalt in Konſtanz habe trotz Krankheit in der Nacht zum 5. Juli die Unterſuchung über die Vorgänge in Singen eingeleitet und in der Frühe des 5. Juli die Wohnung des Maſors Scherer beſich⸗ tigt. Der Miniſter legte dem Hauſe einige Lichtbilder über die dor⸗ tigen Zerſtörungen zur Inaugenſcheinnahme vor. In der Villa des Majors Scherer ſei ſcheußlich gehauſt worden und der Totſchlag an dem Major ſei, vom menſchlichen Geſichtspunkt aus betrachtet, das Allerſcheußlichſte, was man ſich denken könne.⸗ 9 18 Die Gerichtsbehörden werden vor nichts zurückſchrecken, auch nicht vor einem Ultimatum, wenn es von gewiſſer Seite kom⸗ men ſollte.(Zurufe: 1 einmall) Wir haben da und dor! hören müſſen, daß gewiſſe Kreiſe der Arbeiterſchaft ſich den Ge⸗ richtsbehörden gegenüber zur Wehr ſetzen wollten.(Hört, hört!l) Gegen den Arbeiter Schmidt, der die Flinte gegen den Major abge⸗ drückt hat, iſt die Unterſuchung ſofort aufgenommen worden. In Karlsruhe, Lörrach, Offenburg, Durlach und Hei⸗ delberg ſeien die Ermittelungen der Staatsanwaltſchaft ſchon weit vorgeſchritten und in Mannheim vpöllig im Gange. Wir werden vor nichts zurückſchrecken und unnachſichtlich unſere Pflicht tun. 2 1 8 die Ausſchreitungen nach den Demonſtrationen Es muß verhindert werden, daß 2 Abg. Bock(Komm.): Das Bürgertum darf von Glück ſagen, daß die Sache, die es doch ſelbſt durch ſein Verhalten verſchuldet hat, ſo glimpflich abgegangen iſt. Die geſtrigen Reden, aus denen ein großer Katzenjammer herausklang, bildeten eine große Anklage gegen den ſog. Pöbel. Er beſpricht dann die Lörracher Vorgänge. Es ſei ſehr viel übertrieben worden. Er fragt, wo die Amneſtie unſeres Landes ſei, man wiſſe nur von Verfolgung. Abg. Dr. Mayer⸗Karlsruhe(Dn.) ſchreibt die heutige Ver⸗ worrenheit nur dem Verfailler Diktat zu. Wenn Herr Marum erkläre, man dürfe die Tumultanten nicht ſeiner Partei an die Rockſchöße hängen, ſo müſſe man auch aufhören, die zahl⸗ reichen Bluttaten des letzten Jahres auf das Konto der Deutſch⸗ nationalen zu ſchreiben. Der Republik droht nur Gefahr von links. Deshalb erwartet man auch nichts von dem neuen Geſetz zum Schutz der Republik. Der Fall Lenard liegt etwas anders, als er dargeſtellt wurde. Er hielt gar keine Vorleſung, ſondern ein Praktikum. Der Landtag hat an dieſen Demonſtrationsnach⸗ mittagen doch auch gearbeitet. Iſt es richtig, daß ſich ein Beamter der Staatsanwaltſchaft in Heidelberg an den Vorgängen beteiligte? Bei den Tumulten ſind auch wir Deutſchnationale in Mit⸗ leidenſchaft gezogen worden In unſerer Karlsruher Geſchäftsſtelle iſt rein nichts mehr ganz geblieben. Den Schaden hat die Allgemein⸗ heit, denn er muß vergütet werden. Die rote Fahne mit dem Sow⸗ jetſtern iſt eine Kʒampffahne gegen die Republik, aber die alte ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahne iſt keine Kampffahne. Sie er⸗ innert nur an ein großes ſtarkes Deutſches Reich, auf deſſen Wie⸗ deraufſtieg wir hoffen. Abg. Weber(PdP.) verwahrt ſich gegen den von ſozial⸗ demokratiſcher Seite erhobenen Vorwurf, ſeine Partei habe durch ihre Förmliche Anfrage die Ruhe geſtört. Die Sorge um die Sicherheit der Bürgerſchaft war das Motiv zu unſeren Interpellationen. Gegen das Eindringen in die Wohnungen bei den Demonſtrationen gibt es keine Ent⸗ ſchuldigung. Man darf nicht alles mit Maſſenpfychoſe entſchul⸗ digen. In der Hetze der ſozialdemokratiſchen Preſſe gegen gewiſſe Bepölkerungskreiſe liegt eine große Gefahr, denn man hetzt auch gegen die Republik, die man doch angeblich damit ſchützen will. Wir verbitten uns die Bezeichnung Angſtmeier und Spießbürger 7 und verlangen, daß man unſere Ueberzeugung achtet. Abg. v. Au(Wirtſch. Vgg.) ſpricht über die Vorgänge vor und nach der Hausſuchung im Maunnheimer ꝛer Klub. Wir bedauern, daß Blut gefloſſen iſt. Die ſozialdemokratiſche Preſſe hat in tage⸗ und wochenlanger Arbeit die Dinge vorbereitet. Nie⸗ mand hat bisher an den Hoflieferantenſchildern Anſtoß genommen. Wenn ſich die Republik feſtigen will, dann muß das Eigent um geſchützt werden. Miniſter Remmele gibt die Unklugheit der Preſſe, auch der ſozialdemokratiſchen, zu, Vorgänge mit außerordentlicher Schärfe zu beſprechen. Aber man müſſe ſich die Erregung nach dem Rathenau⸗ Mord wieder vergegenwärtigen. Er beſpricht die Frage des Landes⸗ kommiſſars zu Konſtanz, der vor den Demonſtrationen die Ver⸗ treter ſämtlicher Parteien bat, die Ruhe zu bewahren. Am 27. Juni habe in Konſtanz auch keine Demonſtration ſtattgefunden. Er verſtehe daher die Vorwürfe des Abg. Bock nicht, der nur Radau wolle und wünſche, daß ſich die anderen vor ihm beugen, weil er der große Bock im Oberlande ſei. Dieſen Worten folgt ſchallendes Gelächter und langanhaltende Heiterkeit und Händeklatſchen auf den Tribünen. Juſtizminiſter Trunk gibt noch einige Aufklärungen über die Heidelberger Vorgänge. Prof. Lenard habe in einem Gewerkſchaftshaus Schutz gefunden. Es müſſe dem Geſetz unter allen Umſtänden Recht verſchafft werden.— Darauf ſagt Abg. Ritter, (Komm.), daß man ſich von den Sozialdemokraten bis zur Maſſen⸗ mörderpartei(Zurufe rechts: Reden Sie doch keinen Unſinn) zuſam⸗ mengeſchloſſen habe, aber er ſchätze ſie moraliſch nicht hoch ein.(Vize⸗ präſident Gebhard ruft ihn zur Ordnung). Er ſchildert weiter die Vorgänge im Mannheimer Zweier⸗Club und erklärte, wenn Arbeiter zuſammengeknallt worden ſeien, habe ſich niemand aufgeregt. In Mannheim habe es ſeinerzeit vier Tote gegeben.— Abg. Frau Unger(USP.) verurteilt den Mord in Singen und fragt Abg. Dr. Schofer, wo ſeine moraliſche Entrüſtung geweſen ſei, als im Jahre 1914 ſo und ſo vielen überzeugten Sozialiſten die Mordwaffe in die Hand gedrückt wurde. Wie heute gegen Abg. Bock, ſo ſei ſeinerzeit auch gegen Bebel losgezogen worden. Abg. Großhans(Soz.) beſpricht die Vorgänge in Konſtanz und Singen, bei denen Geſindel beteiligt war. Paulßen müſſe der Vorwurf erhoben werden, daß er lieber Geſindel als organiſierte Arbeiter einſtelle. Er richtet auch ſcharfe Angriffe gegen die Kommuniſten und ihren Führer Madalena. Die Situ⸗ ation ſei furchtbar ernſt; es dürfe auf dieſem Wege nicht mehr weiter gehen. Hier wurde um 11 Uhr abgebrochen. In der Nachmittagsſitzung wurde die Ausſprache über ziemlich ſchnell zu Ende geführt. Abg. Schmidt⸗Mannheim(Dntl.) wies dabei den am Vormittag gefallenen Zwiſchenruf„Mörderpartei“ zurück Abg. Dr. Glockner(Dem.) erklärte, über die ſchweren Vorkomm⸗ niſſe im Hauſe des Majors Scherer in Singen dürften die anderen dortigen Vorgänge nicht zurückgeſtellt werden. Die Mitteilungen des Herrn Juſtizminiſters hätten auf jeden Fall in Singen beruhigend gewirkt.— Abg. Röſch(Soz.) erklärte, er habe in Lörrach nicht dazu aufgefordert, die Fürſtenbilder zu entfernen. Wenn man in Lörrach die Gendarmerie nicht zuſammengezogen hätte, dann wäre auch nichts paſſiert.— In ſeinem Schlußwort bezeichnete Abg. Dr. Schofer (Zentrum) das Ergebnis der Ausſprache als erfreulich, denn von allen Seiten ſeien die Ausſchreitungen mißbilligt worden. Außerhalb der Tagesordnung machte dann Juſtiz⸗ miniſter Trunk eine Mitteilung zu einem offenen Brief des Kapikäns a. D. Ehrhardt, Gegen Direktor und der in einigen Münchener Zeitungen veröffentlicht wurde und in dem auch die Perſon des badiſchen Juſtizminiſters einer Kritik unterzogen wird. Miniſter Trunk habe behauptet, an dem Mord des Kaufmanns Aronsfrau in Maunheim ſei auch die Organiſation„.“ ſchuld. Miniſter Trunk erklärte dies als eine lei tfertige und freche Behauptung des Ets. a. D. Ehrhardt. Ebenſo habe er, Trunk, nie behauptet⸗ daß die Münchener Polizei ſchuld daran ſei, daß die Erz⸗ bergermörder nicht verhaftet wurden und er habe die Organiſation „.“ auch nicht in ihrer Allgemeinheit des Mordes bezichtigt. Herr Ehrhardt täte beſſer, zu ſchweigen, zumal jetzt gemeldet wird, die beiden Mörder Rathenaus hätten kurz, bevor ſie ſich erſchoſſen, ein Hoch auf Ehrhardt ausgebracht.— Das Haus nahm dieſe Mit⸗ teilungen mit größter Aufmerkſamkeit entgegen. Darauf wurde das Geſetz über die Sicherung einer ein⸗ heitlichen Regelung der Beſoldung der Beamtenſchaft in .HLeſung verabſchiedet. Es folgte die Beſprechung eines von den Frauen⸗Abge⸗ ordneten der verſchiedenen Parteien unterſchriebenen Anfkage auf Erlaß eines Brennverbotes und der dämit im Zuſammen⸗ hang ſtehenden Eingaben verſchiedener Vereine. Die Ausſprache nahm zwei Stunden in Anſpruch. Die der Landwirtſchaft nahe⸗ ſtehenden Abgeordneten traten dafür ein, daß Treſter, Fallobſt u zum menſchlichen Genuß nicht mehr verwendbares Steinobſt ni unter das Verbot fallen ſollen. Von anderen Rednern wurde eine 18 Durchführung des Breunverbotes gewünſcht und eine Ein⸗ chränkung der Schnapsfabrikation gefordert. Schließlich wurde der von den Sozialdemokraten und den Kommuniſteneingebrachte An⸗ trag, das Brennverbot auch auf Fallobſt auszudehnen, abgelehnt. Der Antrag des Landbundes, daß Treſter, Fallobſt und zur Ex⸗ nährung nicht verwertbares Steinobſt von dem Verbot auszunehmen ſei, wurde mit Mehrheit angenommen. Dagegen ſtimmten die ge⸗ ſamte Linke, einige Zentrumsabgeordnete und Frau Straub (Dem). Sodann wurde der Antrag des Rechtspflegeausſchuſſes an⸗ genommen, wonach ein reichsgeſetzliches Brennverbot erlaſſen wer den ſoll, ferner daß Verträge zwiſchen Lieferer⸗ und Verbraucher verbänden über die Verſorgung der Verbraucher mit Obſt ange⸗ bahnt werden, daß die Frachtſätze für Friſchgemüſe und Obſt ver⸗ billigt und die Handelserlaubnis für Obſtverkauf eingeſchränkt und unlautere Elemente aus dem Handel entfernt werden ſollen. Die näch ſte Sitzung iſt am Mittwach vormittags 29 Uhr Auf der Tagesordnung ſtehen Interpellationen. eines Polizeigeſetzes zugegangen Tu. Serlsrube, 17. Jull. Dem Landtag iſt der Entwurf 1 außer Acht zu laſſen. 555 nicht Mifwoch, den 19. Jull 1922. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 325. fahrenen Genoſſenſchaften bedienen. durch Lieferungsverträge Ichluß jeden behördlichen Eingriffs. kommen hauptſächlich Eſchaften, andererſeits die Verbrauchergen oſſen.ſ ten, die Kommunalverbände und der Handel in Betracht. Es wird für die Lieferungsverträge ein von Sachverſtändigen ent⸗ worfenes Vertragsſchema empfohlen, wonach die an dem Verlade⸗ tage von der Berliner Karto rungen der für den einzelnen Erzeugerbezirk zuſtändigen Notie⸗ kungskommiſſion zugrunde zu legen. 3 der Berliner Notierungskommiſſion einheitlich für das Reichsgebiet feſtgeſetzter Einheitspreis zugrunde gelegt, an den wichtigſten Markt⸗ blätzen ſollen vielmehr Nokierungskommifſionen gebildet Stäãdtiſche Nachrichten. die Teurung. Wer will beſtreiten, daß die Teuerung ſeit dem letzten Mark⸗ ſturz beängſtigende Dimenſionen annimmk. Die Preiſe für alle Lebensbedürfniſſe klettern nicht nur mit gewohnter Beharrlichkeit weiter in die Höhe. Man darf, ohne zu übertreiben, von Rekord⸗ ſprüngen ſprechen, mit denen das Einkommen in keiner Weiſe mehr Schritt zu halten vermag. In Beamtenkreiſen beklagt man ſich mit Recht darüber, daß die Zulagen noch nach den Aprilſätzen ausgezahlt werden, zu Sätzen alſo, die durch die Teuerung längſt überholt ſind. Vielen Anderen geht es nicht beſſer. Es iſt der Wettlauf zwiſchen Teuerung und Einkommen, bei dem die Indexziffer weit voraus ſchon längſt die Führung übernommen hat. Ueberall geſtalten ſich die Lebensverhältniſſe immer ſchwieriger. Aber ſie ſind vielerorts immer noch erträglicher als in unſerm guten Mannem, mit dem wir uns, ſoweit wir aälteingeſeſſen ſind, auf Gedeih und Verderben ver⸗ bunden fühlen. Wir wollen deshalb nicht mit ruſſiſcher Nitſchewo⸗ Reſignation die Dinge ihren Lauf bis zum bitteren Ende gehen laſſen, ſondern nach Mittel und Wegen ſuchen, die geeignet ſind, die immer ſorgenvoller werdenden Mienen unſerer Hausmütter und Hausväter ein wenig aufzuhellen. Die gegenwärtige Uebergangsperiode in der Kartoffel⸗ verſorgung gibt zu großen Beſorgniſſen Veranlaſſung. Die alten Kartoffeln, ſoweit ſie noch zum Verkauf geſtellt werden, ſind derart minderwertig— der Abfall iſt ſo groß, daß zum Genuß ein verſchwindend kleiner Teil übrig bleibt—, daß man unwillkürlich Sehnſucht nach neuer Ware bekommt. Aber dieſe Sehnſucht wird nur bei denjenigen geſtillt, die jeden Preis anzulegen gewillt ſind. Es iſt im ugenblick nicht nachzuprüfen, ob die Behauptung richtig iſt, daß die bereits zum Ausmachen reifen Frühkartoffeln abſichtlich zurückgehalten werden, weil den Erzeugern der Preis nicht hoch ge⸗ nug iſt. Seither war es doch immer ſo, daß die Kartoffeln zu früh geerntet wurden in der Hoffnung, ſie zu einem recht hohen Preiſe abſetzen zu können. Das Forſchen nach der gegenwärtigen Kar⸗ toffelknappheit bringt uns keinen Schritt weiter. Es muß vielmehr die nächſte Aufgabe des Kartoffelgroßhandels ſein, die herbei⸗ MWeate Knollenfrucht ſo ſchnell als möglich und in genügender enge herbeizuſchaffen. Dabei iſt aber auch die Preisbildung nicht Wenn, wie es am Montag der Fall war, das Pfund 10.50 bis 11 M. koſtet, ſo wird man ſich nicht darüber wundern dürfen, wenn den Hausfrauen eines Tages der Geduldsfaden reißt. Be⸗ reits am Montag zog eine größere Anzahl Frauen vor das Rathaus und verlangte die Einſetzung einer Preisprüfungskommiſſion, in der die drei Arbeiterparteien und Frauen vertreten ſind, zur Feſtſetzung der Preiſe. Ferner wurde gewünſcht, daß den Händlern der Zu⸗ tritt auf den Markt vor 11 Uhr vormittags verboten und das zent⸗ nerweiſe Einkaufen unterſagt werde. Die Demonſtrantinnen drohten mit Selbſthilfe, wenn bis zum Donnerstag ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Was die Einſetzung einer Preisprüfungskommiſſion betrifft, ſo rennt Wunſch offene Türen ein. Es beſteht be⸗ reits eine derartige Kommiſſion, in der alle Parteien vertreten ſind. Eine andere Zuſammenſetzung, die gleichbedeutend mit einer Radi⸗ kaliſierung wäre, würde an den Verhältniſſen wenig ändern. Es iſt zu erwarten, daß die beſtehende Kommiſſion nunmehr die Sommerferien beſchließt und zu energiſchen Entſchlüſſen kommt. Auf heute mittag iſt eine Sitzung im Rathauſe anberaumt. Man wird infolgedeſſen bald hören, was man zu tun gedenkt, um der gweifellos recht bedenklichen Erregung in weiten Kreiſen der Be⸗ völkerung Rechnung zu tragen. Die Landwirtſchaft iſt bereit, an der Beſeitigung der Schwierig⸗ keiten, die ſich der Verſorgung der Stadtbevölkerung mit Kartoffeln im kommenden Wirtſchaftsjahr entgegenſtellen, tatkräftig mitzuarbeiten. Dieſer Tage haben Ver⸗ handlungen zwiſchen Vertretern der landwirtſchaftlichen Organi⸗ ſationen, des Handels und der Verbraucher ſtattgefunden, wobei feſtgeſtellt wurde, daß das zeitweilige Verſagen der Kartoffelliefe⸗ rung bisher zum großen Teil auf die mangelhafte Wagen geſtellung zurückzuführen E Der Reichsverkehrsminiſter iſt daher gebeten worden, im Herbſt Kartoffeln und Brotgetreide bevor⸗ zugt vor allen anderen Gütern abzubefördern. Insbeſondere wurden auch Maßnahmen beſprochen, die eine ungeſunde Preis⸗ teigerung verhüten. Es wurde in dieſer Hinſicht als dringend erwünſcht bezeichnet, daß die Kommunalverbände und 1 induſtriellen Werke 555 der Sarinſſalg ˖ Hat des achverſtändi artoffelhandels und der im Kartoffelgeſchäft er⸗ eeee Die Kartoffelverſorgung ſoll gefördert werden unter Aus⸗ Als Vertragskontrahenten Erzeugergenoſſen⸗ einerſeits die af⸗ felnotierungskommiſſion für den betr. Erzeugerbezirk notierten Marktpreiſe gelten. Hierbei ſind die Notie⸗ Es wird alſo nicht ein von f 2 2 2 Deutſche Kolonien in Argentinien. Von Dr. Colin Rofß. Durch das Entgegenkommen des Verlags Brock⸗ haus, Leipzig, ſind wir in der Lage, aus dem ſoeben erſchienenen Werk„Südamerika, die aufſteigende Welt“ von Dr. Colin Roß eine Leſeprobe abzudrucken. Es iſt ſehr zu begrüßen, daß ein weitgereiſter Mann wie der bekannte Verfaſſer, in feſſelnder Darſtellung Aufſchluß gibt über ein wenig bekanntes weites Ge⸗ biet, auf dem deutſche Tatkraft noch reiche Werte ſchaf⸗ fen kann. Die erſte Kolonie, die wir paſſieren, iſt San Carlos. Es bedürfte 5 der Worte des Begleiters, um zu wiſſen, daß hier Italiener wobnen. Im nächſten Ort, der Anklänge an die Normandie zeigt, ohnen Franzoſen, bis wir in San Geronimo ankommen, das ſwweizern und Deutſchen gehört. Friedliche, ſaubere Häuſer mit Es zuchern und Obſtbäumen. Beides kennt der Eingeborene nicht. ihn iſt ihm zu mũühſam.„Obſt kommt nicht“, antwortet er, wenn man ſche frägt, oder:„Die Heuſchrecken freſſen es ja doch.“ Aber die Deut⸗ 10 r und Schweizer pflanzen es, und es gedeiht, trotzdem gerade hier dleic Walen arſgeſ grnnß abr 2 die um das Dorf en aufgeſtellten Bleche künden, die vor der anmarſchieren⸗ en Brut ſchützen ſollen. 0 5 8 n der weiten grünen Plaza die Kirche. Daneben blü u üten⸗ — das Pfarrhaus. Der Pater, der ſeit dem Kriege keinen Ende chen von drüben ſprach und deſſen Fragen, wie alles kam, kein zende nehmen wollten, blätterte in der Chronik: Vor etwa 60 Jahren, der Gerd 1857, kamen die erſten Deutſchen herüber, 80 Familien aus eute egend von Mainz, die das benachbarte Eſperanza gründeten eine blühende Stadt. Ein Jahr ſpäter kamen Schweizer aus — 8 und legten den Grund zu San Geronimo. äter ſitze ich bei alten Koloniſten, die j i erl„die jene Zeit noch al Fte 5i⸗ ee mir erzählen, wie hart des 9 5 Wohf den mußt egierung das Land umſonſt gegeben. Aber der erſte Wei⸗ emit Hacken und Rechen in den Boden gelegt und mit der Si 5 machcherntet werden. An Nahrung gab es nur Fleiſch von den „18 Monate hatten wir kein Brot,“ er⸗ 8 arten Eſtanci zählt ieros. derte der alte Koloniſt aus dem Heſſiſchen,„und unmittelbar vor em die dansnt man die Rehe ſchießen.“ Rußten, ſind 15 abr udl des Lebens Notdurft ringen Na alt. e j e rei sWard 0 f8 Begriffen zum Teil Milltongte. Noch j es deulſch udee deutſch, aber es gilt einen harten Kampf, eeeeeee idt es auch Familien, in denen noch die ſpaniſch. Halten die Eltern nicht ſtreng darauf, werden, die zuſammenzufſetzen ſind zu je einem Drittel aus Vertre⸗ tern des Handels, der Landwirtſchaft und der Verbraucher. Wir wollen hoffen, daß es nicht bei dieſen Vorſchlägen bleibt, ſondern daß ſie beachtet und befolgt werden. Auf ſehr hohe Kartoffelpreiſe werden wir uns trotz alledem gefaßt machen müſſen. Man bedenke nur, was bei den ungeheuren Frachtſätzen allein der Transport koſtet. Sch * Die Poſt„reformierk“ ununterbrochen weiker. Neuerdings hat der Begriff„Geſchäſtspapiere“ durch eine Verordnung des Reichspoſtminiſteriums eine neue Auslegung erfahren: Nach den neuen Beſtimmungen können Schülerapbeiten(auch korrigierte) als Geſchäftspapiere freigemacht und verſendet werden. Zu dieſem Begriff Schülerarbeiten werden auch ſolche Bearbeitungen von Aufgaben gerechnet, die von Teilnehmern an ſogenanntem Fernunterricht an die Lehrer oder umgekehrt verſendet werden. Bei beiden Arten von Schülerarbeiten iſt jedoch Vorausſetzung, daß die Sendungen keinerlei Mitteilungen enthalten, die ſich nicht un⸗ mittelbar auf die Arbeiten ſelbſt beziehen. * Reiſebrotmarken für Jugendwanderungen. Die völlige Auf⸗ hebung der Reiſebrotmarken hemmt die Jugendwanderungen. Die Beteiligten ſind meiſt nicht in der Lage, das teure markenfreie Brot zu beziehen. Ebenſo iſt es natürlich unmöglich, für die ganze Wanderung das Brot aus dem Heimatort mitzunehmen, da es ſehr bald ungenießbar werden würde. Im Reichstag wurde deshalb eine Kleine Anfrage an die Reichsregierung gerichtet, ob ſie im Intereſſe der Förderung der Jugendwanderungen in beſchränktem Umfange für Schul⸗ und Ferienwanderungen Reiſebrotmarken wieder zulaſſen will. Hoprozenkige Bierpreiserhöhung. Wie der„Deutſche Handels⸗ dienſt“ erfährt, ſieht ſich der deutſche Schutzverband der norddeutſchen Brauereien angeſichts der außerordentlichen Steigerung der Rohſtoffe, der Löhne und der Geſpannkoſten gezwungen, den Bierpreis um 50 Prozent zu erhöhen; er ſtellt ſich dann für Gaſtwirte auf 120⁰. pro Hektoliter. Im Ausſchank wird das drei Zehntel Glas in ein⸗ facheren Wirtſchaften(ohne Kellner) auf 8 I, in anderen Gaſtwirt⸗ ſchaften auf 9/ zu ſtehen kommen. 4 Bei dem öffenklichen Weitbewerb um die Kirche in Oppau erhielt den 1. Preis das Projekt von Reg.⸗Baumeiſter Schrade hier, dem Erbauer der Mannheimer Chriſtuskirche. Der 2. und 3. Preis fielen nach München. Studienreiſe Wiener Handelshochſchüler. Der an der Hoch⸗ ſchule für Welthandel in Wien beſtehende Verein deutſcher Handels⸗Hochſchüler hat auch in dieſem Jahre eine St u⸗ dienreiſe durch Deutſchland zwecks Beſichtigung der Handels⸗ einrichtungen organiſiert. Die Reiſe hat am 11. Juli begonnen; in unſerer Stadt Mannheim werden die Teilnehmer heute Mittwoch nachmittag eintreffen und bis Freitag früh verbleiben. Infolge der ſtarken Entwertung der deutſch⸗öſterreichiſchen Krone ſind die Koſten der Reiſe derartig hoch, daß ſie weder durch die Beiträge der Teil⸗ nehmer ſelbſt, noch durch Spenden allein gedeckt werden können. Um aber dennoch die Reiſe durchführen zu können, hat der Verein einen Lichtbildervortrag vorbereitet, der in den einzelnen Städten gehalten und deſſen Erlös den Teilnehmern der Reiſe zu⸗ fließen ſoll. Das Thema dieſes Lichtbildervortrages, der hier in Mannheim heute Mittwoch in der Aula, A 4, 1, ſtattfinden ſoll, lautet:„Die Donaufahrt Paſſau—Wien, Wien und Umgebung“. Im Hinblick auf den Zweck des Vortrages wird deſſen Beſuch wärmſtens empfohlen. pp. Was koſtet eine Stunde Gas oder Strom? Unter Zugrunde⸗ legung des gegenwärtigen Gaspreiſes ſtellen ſich die Koſten für einen Normalhängelichtbrenner pro Stunde auf 90 Pfg., ab 1. Juli auf .08„, für einen Normal⸗Stehlichtbrenner auf.08, ab 1. Juli auf.30„, für einen Hängelicht⸗Juwelbrenner auf.42/ bezw. .51.«%, für einen Stehlichtſuwelbrenner auf.48 bezw..58 A, für einen Zwergbrenner(wie ſie zur Treppenbeleuchtung benützt wer⸗ den) auf 0,24 bez..29%, alles pro Stunde heute bezw. ab 1. Juli. Eine Kochflamme bei vollem Brand verſchlingt 400 Liter Gas pro Stunde, ſie ſteht alſo jetzt auf.40, ab1. Juli auf.88 A, ein Voll⸗ bad, zu 150 Litern Waſſer gerechnet, etwa 1500 Liter Gas, macht pro Bad 9 bezw. 13.50„l.— Die elektriſche Beleuchtung ſtellt ſich billiger, vorausgeſetzt, daß man Metallfadenlampen und keine Koh⸗ lenfadenlampen benützt. 16kerzige Birnen ſtellen ſich beim ſtündlichen Stromverbrauch auf.28„ und ab 1. Juli auf.34, 25fkerzige auf.42 bezw..51, 32kerzige auf.56% bezw..68 A, 30kerzige auf.84„ bezw..02 f. Ein Bügeleiſen von 450 Watt werurfacht einen ſtündlichen Aufwand von.30„ heute und.65& ab 1. Juli. 3 helft den Kriegsbeſchädigten beim Einſteigen in die Eiſen⸗ und Straßenbahn und bietet ihnen Sitzplätze an! Vom„Jentral⸗ verband deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegshinterbliebener“, Gauſekretariat Frankfurt a.., Keplerſtr. 23, wird un⸗ geſchrieben: Immer wieder muß das Publikum darauf hingewieſen werden, beim Einſteigen in die Eiſenbahn⸗ und Straßenbahnwagen mehr Rück⸗ ſicht gegenüber den Kriegsbeſchädigten walten zu laſſen. Nicht allein, daß man vielfach dieſe Rückſicht vermißt, auch ſieht man es ſelten, daß Kriegsbeſchädigten, namentlich Beinbeſchädigten, Plätze ange⸗ boten werden. Wir richten deshalb an die Bepölkerung die Bitte, mehr Rückſicht auf die Kriegsbeſchädigten zu nehmen. Ganz beſon⸗ dern aber bitten wir die geſamten Lehrperſonen, die Kinder in den Schulen auf dieſe ſelbſtverſtändliche Anſtandspflicht aufmerkſam zu machen. Enkel deutſch ſprechen, ſo doch auch andere, in denen bereits die zweite Generation nur ſpaniſch kann. Als Kaufleute ſind Argentinier in⸗ Dorf gekommen, die Peone ſind Eingeborene, der Schulunterricht iſt daß im Hauſe deutſch geſprochen wird, ſo lernen die Kinder nur das ihnen viel leichter fallende Spaniſch. Der Pater klagte mir ſein Leid. Er kämpft tapfer für das Deutſchtum und unterhält eine Privatſchule, in der in Deutſch unterrichtet wird. Sie wird immerhin von 140 Knaben beſucht, wäh⸗ rend die Mädchen deutſchen Unterricht von— man höre und ſtaune! — franzöſiſchen Schweſtern erhalten. So gibt es alſo doch noch In⸗ ſeln, denen der Haß fernblieb. Die Grundlage des Wohlſtandes in San Geronimo wie in allen andern Kolonien iſt der Weizenbau. Heute wird jedoch nach und nach die Ackerwirtſchaft durch reiche Viehwirtſchaft erſetzt. Eine ganze Reihe von Gründen ſprechen mit: einmal die Erſchöpfung des Bo⸗ dens, die Unſicherheit des Getreidebaues, Jahre mit Trockenheit und Heuſchrecken um jeden Gewinn bringen können, während Viehzucht einen ſtändigen und ſicheren Ertrag ge⸗ währt. Je weniger Getreide gebaut wird, deſto weniger lohnt es ſich für Dreſchmaſchinenunternehmer, zu kommen. Mit ihrem Fernblei⸗ ben geht der Körnerbau weiter zurück, und heute baut San Geronimo nicht einmal mehr ſo viel Getreide, um den eigenen Bedarf zu decken. So ſind heute die Bauern zu dem Betrieb der Eſtancien, zur Viehhaltung, zurückgekehrt, allerdings einer weſentlich intenſiperen, deren Grundlage die Milchwirtſchaft iſt. Nötig iſt dies ſa bereits durch die viel geringere Bodenfläche, über die die Chacra, das Bauerngut, verfügt. Urſprünglich erhielten die Koloniſten von der Regierung nur eine Konzeſſion, kinderreiche Familien zwei. Dieſe alten Konzeſſionen meſſen 33 Hektar, die neuen 25. Faſt alle Koloniſten aber konnten ihren Beſitz durch Kauf erweitern. Es gibt heute Koloniſten mit 20 Konzeſſionen. Die Regel aber ſind vier bis ſieben. Eine Familie kann etwa vier noch ohne Hilfe bewirtſchaften. Die Kinder gehen ſämtlich wieder in die Landwirtſchaft. Der Beſitz wird unter ſie ge⸗ teilt. Durch Zukauf ſucht man eine allzu weitgehende Verkleinerung der Chacras zu verhindern. Auf einer alten Konzeſſion laſſen ſich zirka 60 Stück Rindvieh halten, ſodaß ſelbſt ein kleiner Koloniſt über größere Herden verfügt, als ein deutſcher Gutsbeſitzer. Die Milch wird an Molkereien ver⸗ kauft, für 6 bis 7 Centavos das Liter. Es gibt eine genoſſenſchaftliche Molkerei am Ort, andere liefern nach Roſario oder Santa Feé oder direkt nach Buenos Aires. Die Magermilch dient der Schweinemaſt. Mit einer Kaſeinfabrik iſt der Anfang landwirtſchaftlicher Induſtrie gemacht. Dazu kommen Hühnerzucht und Obſtbau. Infolge dieſes intenſiven Betriebes ſind die Landpreiſe außer⸗ ordentlich hoch. Eine alte Konzeſſion von 33 Hektar koſtet 12 bis * bei dem einige ſchlechte * Schuhmacher-Jachausſtellung. Das pfälziſche Schuh⸗ machergewerbe wird ſich durch eine gemeinſchaftliche Ausſtellung an der Schuhmacher⸗Fachausſtellung Mannheim beteiligen, die am 20. Auguſt im Roſengarten eröffnet wird. Der Schuhmacher⸗Innungsverband hat dis erforderlichen Vor⸗ arbeiten in die Hand genommen. Eine Anzahl Anmeldungen dfäl⸗ ziſcher Meiſter uſw. ſind bereits eingelaufen. Der Welterſturz, der am Sonntag vor acht Tagen einſetzte wil ſich immer noch nicht zum Beſſern wenden. Wohl zeigt ſich, wie geſtern⸗ für kurze Zeit die Sonne, aber dann ziehen aus dem Weſten neus Regenwolken heran. Dabei iſt es herbſtlich kühl. Die leichte Som⸗ merkleidung iſt aus dem Straßenbild verſchwunden. Man trägt Ueberkleidung wie im Oktober. Sogar der Winterüberzieher iſt her⸗ vorgeholt worden. Man wird nicht behaupten wollen, daß er nicht zu ertragen wäre. Lebhaftes Bedauern muß man für die Sommer⸗ friſchler empfinden, die im Schwarzwald oder tief im Odenwald ſitzen und bei den hohen Penſionspreiſen nun auch noch auf Wärme und Sonnenſchein verzichten müſſen. Wer den Schwarzwald kennt, der wird ſich vorſtellen können, daß das Stimmungsbarometer der Sommergäſte ſehr tief ſteht. Man wird ſich auch nicht über die Nach⸗ richt verwundern, daß auf dem Feldberg und in anderen höheren Re⸗ gionen in den letzten Tagen Schnee gefallen iſt. Nicht nur im In⸗ tereſſe derjenigen, die in den Bergen die dringend notwendige Erho⸗ lung ſuchen, ſondern auch im Hinblick darauf, daß die Getreideernte vor der Tür ſteht, iſt ein recht baldiger Witterungsumſchlag dringend zu wünſchen. veranſtaltungen. 3 Wiener Operektenſpiele— Roſengarten. Heute abend 8 Uhr wird„Die ſchöne Helena'“ in der Beſetzung der Erſtauffüh⸗ rung wiederholt. * Im Kaffee Friedrichsban findet heute abend ein Gala⸗ Parforce⸗Abend unter Mitwirkung des Flora⸗Ouartetts ſtatt. (Näheres ſiehe Anzeige.) Kommunale Chronik. 3 Seckenheim, 17. Juli. In der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung wurde die Anſchaffung einer neuen Reichsflagge für das Schulhaus genehmigt. Sämtliche noch vorhandenen Flaggen der alten Reichsfarben ſind für die Nationalflagge umzuarbeiten. Ge⸗ mäß 8 7 der Ausführungsverordnung z. Reichsmietengeſetz wird beim Mieteinigungsamt ein Ausſchuß für Mietzinsbildung gebildet. Die Koſten für den Mietenausſchuß trägt die Gemeinde. Zur Bewirt⸗ ſchaftung und Zuteilung der Milch wird eine Kommiſſion beſtellt. Zwecks Ernennung der Mitglieder ſollen die Organiſationen der Landwirte, Gewerkſchaften und der Kriegsbeſchädigten Vorſchläge machen. Die Vergütung des Fohlenhirten wurd neu feſtgeſetzt und die Neuanſchaffung von Uniformen für die Polizei genehmigt. Die Verpflegungsſätze im Krankenhaus dahier werden ab 1. Juli auf täg⸗ lich 50 Mark erhöht. Gemeinde wurde eine Gebühr von 10 Mark pro Stunde feſtgeſetzt. Die Lieferung von Speiſekartoffeln an Minderbemittelte ſoll wie im vergangenen Jahre durch die Gemeinde erfolgen. Anmeldungen werden auf dem Lebensmittelamt entgegengenommen. Bei Em⸗ pfang der Kartoffeln iſt ein Viertel des Betrages anzubezahlen. * Oftersheim, 18. Juli. für Haltung der Gemeindezu tember 1922/3, auf 23 000 Anteil des Farrenhalters Jakobi Eberhalters am Sprun eld beträgt 2 Mark. Da Wartegeld für Haltun 5 5 r Gemeindeziegenböcke für das Pach Sprunggeld für Bockhalter.50 Mk. Der Verkauf der vor dem Maße von 23 qm um den Preis von 20 Mark Seitz II., Schmied, hier wurde genehmigt. Die Gruppe 3 in Gruppe 4 des Beſoldungstarifs, Feldhüter Löhr, Feld⸗ aufſeher Nickler von Gruppe 2 in Gruppe 3 des Beſoldun tarids ab nach Gruppe 3 des Beſoldungstarifs ſoll errichtet werden. —— und erhält die Schuh 14000 Peſo. So kommt dieſe Gegend für Einwanderer nicht in Frage, höchſtens um zu lernen, oder allenfalls als Pächter. Einer der Koloniſten zeigt mir eine ſeiner Chacras, eine halbe Autoſtunde vom Ort. Die fünf Konzeſſionen, die ſie mißt, ſind an einen Italiener, einen ehemaligen Oeſterreicher, verpachtet. Er iſt als Medianero auf halben Gewinnanteil geſetzt. Aus der Milch allein zieht er als ſeinen Anteil im Jahre 3000 Peſo. Daneben hat er aber auch von einer halben Konzeſſion 326 Zentner Mais geerntet. Ein großer Obſt⸗ und Blumengarten umprangt das Haus. Kaum eine Fruchtart fehlt da: Pfirſiche, Aprikoſen, Aepfel und Birnen, von denen man im Allgemeinen behauptet, daß ſie hier nicht kämen, Quit⸗ ten, Orangen, Mandarinen, Pflaumen, Feigen und ſelbſt Dattel⸗ palmen. Die meiſten Bäume, die dicht voll Früchte hängen, ſind 38 bis 40 Jahre alt, aber in einem Teil des Gartens ſteht auch eine Hecke dünner, doch immerhin übermannshoher Stämmchen. Sie iſt aus Pfirſichkernen entproſſen, die im vorigen Jahre in den Boden gelegt, und an einem und dem andern der ein Jahr alten ſchmucken Bäumchen hängt bereits ſeidenweich und rund ein großer Pfirſich. Wäre nicht die Heuſchreckenplage, das Land wäre das Paradies! Auf der anderen Seite iſt der Torral, in den die Kühe zum Melken getrieben werden. Er iſt beſſer eingerichtet und ſauberer als die Tambos der Eſtancien. Die eine Seite nimmt eine offene Halle ein, in der die Kühe bei ſchlechtem Wetter gemolken werden. Weiter⸗ hin iſt eine Einzäunung für Schweine, und gackernd laufen über den Hof Hunderte von Hühnern, bei dem billigen Futter und den hohen Eierpreiſen— hier draußen 50 Centavos das Dutzend— ſicher kein ſchlechtes Geſchäft. Es iſt ein ſonderbares Gefühl, das mich hier beſchleicht. Hier iſt Heimat und doch Fremde. Wie eine Figur aus dem„Lederſtrumpf“ ſteht der alte Pionier mit dem wallenden weißen Bart auf ſeinem Grund. Er hat ein Leben hinter ſich, wie wir es nur aus Geſchich⸗ ten kennen, aber er hat reiche Ernte eingebracht. Iſt dies heute noch möglich? Gibt es noch Teile in der Repu⸗ blik, in denen es der Fremde zu gleichem Glück und Wohlſtand bringen kann wie jene Deutſchen vor zwei Menſchenaltern in Santa F6? Der Gedanke beſchäftigt mich, während wir im Auto zurück⸗ ſauſen durch die Abendlandſchaft, die ganz von Goldſtaub flimmert. Die Heuſchrecken, die vom Wege aufſchwirren, prallen gegen den Wagen. Eine ägyptiſche Plage, und trotzdem das blühende Land! Galt ihretwegen vielleicht einſt Santa Jé für ebenſo ausſichtslos für Koloniſation, wie man es heute wegen Klima, Trockenheit und Waſſermangel von den noch unerſchloſſenen Teiln wähnt? Jede Mühe und Fährlichkeit ſcheint. Raum und Brot für die hungernde Me Gegen das Baugeſuch der Steinzeugwaren⸗ fabrik ſtehen keine Bedenken. Für Benützung der Fuhrwerksrolle der In der am 14. Juli ſtattgehabten Bürgerausſchußſitzu 1 wurde das Pflege⸗ und Wartegeld tfarren für das Pachtjahr 1. Sep⸗ 1922/23, 8 ark pro Farren feſtgeſetzt, das Sprung⸗ geld für Rindvieh auf 100 Mark, gültig bis zur Aufnahme, jedoch höchſtens 2 Sprünge während der Periode, ab 1. Juli 1922. Der Ent Sprunggeld beträgt 5 Mark. Das Pflege⸗ und Wartegeld für Haltung der Gemeindezuchteber für das Pachtjahr 1. April 1922/28 beträgt 7750 Mark pro Eber, das Sprunggeld für Schweine 25 Mark pro Sprung. Der Anteil des Pflege⸗ und 9 5 1. Juli 1922/23 wurde auf 5840 Mark pro Bock feſtgeſetzt iegen auf 10 Mark pro Sprung; hiervon dem ckhalter 1. auſe des ieds? Heinrich Seitz I1 liegenden Gründftücspargelle Lgb. Nr. 7% pro qm an Heinrich 9 Tl. Polfgeidiene Gel, Polizeidiener Mergenthaler und Gehilfe Knörzer werden von hüter Braun, Waldhüter Müller, Schuldiener Günther, Friedhof⸗ Juli 1922 eingereiht. Eine 3. Feldhüterſtelle mit Anſtellung Ein 55 1 Dene. t. Ynd. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mititwoch, den 19. Juli 1922. jährlicher Beitrag von je 1500 Mk. wird an die Evangel. und Kathol. Kinderſchul⸗ und Diakoniſſenanſtalten gewährt. Die Situng dauerte cWeinheim, 17. Jull. Der ſtädtiſche Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1922, mit dem ſich der Bürger⸗ 1 Stunden. „ ausſchuß in ſeiner nächſten Sitzung zu befaſſen haben wird, weiſt einen ungedeckten Aufwand von 10 631945 Mark auf, der durch er ere 5252 5 öe r dam Sonntag eine Wanderung in Gemeindeſteuern aufzubringen iſt. In den Erläuterungen der ſtädt. Verwaltung zum Voranſchlage wird hervorgehoben, daß äußerſte Sparſamkeit auf allen Gebieten der oberſte Grundſatz bei der Füh⸗ krung der Gemeindewirtſchaft bleiben muß. Die ſtädtiſchen Betriebe mit Ausnahme des Volksbades, des Krankenhauſes, der Kehrricht⸗ abfuhr, des Friedhofs und der Milchwirtſchaft, die einen Zuſchuß benötigen, tragen ſich ſelbſt, liefern jedoch keine Ueberſchüſſe, die zur Beſtreitung allgemeiner Ausgaben Verwendung finden können. Das Gaswerk, das bisher die Koſten der Straßenbeleuchtung als Be⸗ triebslaſt getragen hat, ſoll in Zukunft hiervon befreit werden. Die Straßenbeleuchtung ſoll aus allgemeinen Mitteln bezahlt werden. Der Kommunalverband Weinheim⸗Stadt konnte aus früheren Jahren den erwirtſchafteten Betrag von 400 000 Mark zur Ver⸗ fügung ſtellen, der als Ausgleich für die von der Stadt ſeither ver⸗ ausgabten Beträge für Verbilligung der Lebensmittel dient. Dank dieſer Erleichterung wird es möglich, größere Beträge für die im Krankenhauſe nöbtigen Bauarbeiten bereitzuſtellen, ohne daß vorausſichtlich eine Vermehrung des Schuldenſtandes hier⸗ durch eintritt. Tu. Neckargemünd, 18. Juli. Der Bürgerausſchuß ſtimmte mit 24 gegen 17 Stimmen der Beteiligung der Stadt Neckargemünd an der Elektrizitätswerk G. m. b. H. Neckargemünd zu. Die Stadt beteiligt ſich nunmehr mit 120 000 Mark am Werk und muß 150 000 Mark an die alten Teilhaber zahlen. Sie hat dafür halbe Teilhaberſchaft, beſitzt aber ſonſt keine Vorrechte. Kleingemünd muß angeſchloſſen werden. Tull. Görwihl, 18. Juli. Die drei Hotzenwaldgemeinden Hart⸗ ſchwand, Rolzingen und Burg ſollen ſich zur Zeit mit der Exrichtung eines eigenen Elektrizitätswerkes unter Be⸗ nutzung des Höllwaſſers auf der Gemarkung Burg beſchäftigen, um ſich von der Waldelektrizität unabhängig zu machen. NAus dem CLande. Izß kleiſch, 19. Juli. Der 15jährige Gewerbeſchüler Hans Butz iſt ſeit acht Tagen ſpurlos verſchwunden. Ueber ſeinem Ver⸗ bleib iſt man bis heute noch ohne jeden Anhaltspunkt. 90 17. Juli. Bei den Vorübungen zu einem Sport⸗ ſeſt, das am Sonntag in Ettlingen abgehalten werden ſollte, warf ein junger Turner der„Deutſchen Jugendkraft“ einem Mitturner namens Schlecht die eiſerne Wurfkugel derart unglücklich an den Kopf, daß der Getroffene an den Folgen der Verletzung geſtorben die ihn deshalb zu ihrem Ehrenbürger ernannte. ( Jorbach, 19. Juli. Drei junge Burſchen aus Pforzheim, die das Murgtal unternommen hatten, ſtellten ſich in der Nähe des Murgwerks unter einen Baum, da ſie vom Regen überraſcht wurden. Zum Zeitvertreib wollte der 47 Jahre alte Alfred Vott aus Pforzheim mit ſeiner Flaubert⸗ piſtole ſchießen. Wie er mit der Waffe herumhantierte, ging ein Schuß los, der ihn tödlich verletzte. X Zell a.., 19. Juli. Der Tod einer Wirtstochter in Oberhar⸗ mersbach gab Veranlaſſung zu einer Leichenobduktion. In Zuſam⸗ menhang mit den dabei gemachten Feſtſtellungen ſchwebt nun gegen den praktiſchen Arzt Dr. Harder in Offenburg, der ſchon wieder⸗ holt wegen Vergehens nach§ 2156 ff ſich gerichtlich zu verantworten „hatte, Unterſuchung. 75 Keilersbach, 19. Juli. Auf der Fahrt von Bad Dürrheim nach Schwenningen wurde der 17 Jahre alte Fuhrmann Rau von einem 85 725 etwa 45 Jahre alten Mann üſſezfallen, der ihm die Peitſche entriß und ihn damit bewußtlos ſchlug. Als Rau erwachte, war das Fuhrwerk verſchwunden und er ſelbſt um etwa 2500 beraubt. Der 20 Jahre 15 7 alte Johann Stumpp von Schwenningen will das Fuhrwerk angeblich eine viertel Stunde nachher am Tatort an einem Baum angebunden 1* vorgefunden haben und brachte es auf den Marktplatz von Schwen⸗ 1 — 1. 95 *57 lehrerrat, im ningen. Nach dem Täter wird eifrig gefahndet. Aus der Pfalz. kudwigshafen, 19. Juli. Durch die Delegierten der Rheinland⸗ kommiſſion wurde erneut darauf aufmerkſam gemacht, daß in den Schaufenſtern der Ladengeſchäfte die Ver kaäufspreiſe der Waren und Lebensmittel deutlich und ſichtbar angebracht ſein müſſen, widrigenfalls Beſtrafung eintritt.— Der zum Dienſt ins bayeriſche für Unterricht und Kultus berufene Volksſchulfachmänn, hann Orth von Ludwigshafen iſt durch ſein Wirken im Kreis⸗ 5 Stadtlehrerrat und im Verwaltungsausſchuß des katho⸗ Aſſchen Lehrervereins der Pfalz bekannt geworden Er iſt bereits ſeit 21 Jahren im Volksſchuldienſt der Stadt Ludwigshafen tätig, bexreitete ſich nachher zum Gymnaſial⸗Abſolutorium vor, das er 1911 70 2 5 9 2 in ſophi ———.— der Stadt war er Oberlehrer an der kaufmänniſchen ablegte, um dann an der Univerſität Heidelberg die philo⸗ Doktorwürde zu erringen. Auf dem Gebiet des Fortbil⸗ Abteilung. Kaiſerslautern, 15. Juli. Die 70. Jahresverſammlung des pfälz Guſtav⸗Adolf⸗Hauptvereins findet mit am 25. und 26. d. M. in Kaiſerslautern ſtatt. Für ſier KI. über 25 St. PS. Sailer 25 St. PS. Kleemann, Adler 16 St. PS. Koch 10 St. PS. Oerns 10 St. Ps. M. Folville, Steiger Lter„ bis Iter e Ator 0 7 3 Zter N 5 2 veranstaltet vom Badischen und Rheinlschen Automobll· Club den erſten Tag ſind Mitgliederverſammlung, Gottesdienſt in der Stiftskirche und Familienabend vorgeſehen, für den zweiten Tag Feſtgottesdienſt in der Apoſtel⸗ und Jugendgottesdienſt in der Stiftskirche, Mitgliederverſammlung in der Apoſtelkirche und Schlußfeier. ‚ r. Candau, 17. Juli. Von der Regierung der Pfalz iſt das Statut der Zwangsinnung für das Schneider⸗ und Schneiderinnengewerbe für den Stadtbezirk Landau und die Betzirke Landau und Edenkoben genehmigt worden, die Zwangsinnung iſt alſo ins Leben getreten. Der Vorſtand wird am kommenden Montag gewählt.— Eine geſtern abgehaltene Verſammlung der Faſſelhalter des ganzen Bezirks hat die Vergütung für je einen Faſſel auf 35 000 für 1922 feſtgeſetzt, für die Orte an der Oberlandbahn und links davon(am Gebirge), wo die Futterverhältniſſe ſchwieriger ſind, ſogar auf 45 000% Grund mehr für die hohen Milch⸗ und Fleiſchpreiſe! Nachbargebiete. () Bregenz, 19. Juli. Ein ſchweres Bootsunglück er⸗ eignete ſich am Sonntag nachmittag an der Rheinmündung bei Hard (Vorarlberg). Bei der wildbewegten See kenterte ein Boot mit drei Inſaſſen. Alle drei kamen ums Leben. Der Unfall iſt um ſo tragiſcher, als zwei der Inſaſſen, ein Brautpaar, in dieſer Woche Hochzeit feiern wollten. Der Bräutigam hat den ganzen ruſſiſchen Feldzug mit⸗ gemacht und war bis 1920 in Gefangenſchaft. Serichtszeitung. Mannheimer Schöffengericht. Wegen fahrläſſiger Tötung wurde der Meiſter Wilh. Leis zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Bei Arbeiten im Stahl⸗ werk am 22. Februar, die unter ſeiner Leitung ſtattfanden, war durch eine herabfallende Schiene der Arbeiter Joſeph Sto ckinger erſchlagen worden. Nach eingehender Beweisaufnahme kam das Gerichk zu der Anſicht, daß Leis nicht ſo vorſichtig zu Werke gehen ließ, wie er es hätte tun können und ſollen, um das Unglück zu verhüten. 98 Sportliche Rundſchau. Automobil⸗Fernfahrt Freiburg Schwetzingen. Der A. D. A. G. Gau 13 hielt am Sonntag, den 9. Juli ſeine diesjährige Fernfahrt Freiburg—Schwetzingen ab. Unter tollem Regen ging in Freiburg der Start vor ſich. Nach⸗ einander liefen Motorräder und Motorwagen, die kleinſten voraus, über das Startband. Der Wettergott benahm ſich einmal wieder ſo ſchlecht als möglich. Es wurde für ſämtliche Fahrer eine richtige Prüfungsfahrt auf Herz und Nieren, wie es wohl die wenigſten bis⸗ her erlebt haben. eine ganze Menge Opfer, ſodaß es nicht ohne ſchwere Stürze mit Arm⸗ und Beinverrenkungen beſonders bei den Motorrad⸗ fahrern abging. Die Kurve vor der Kinzigbrücke bei Offenburg ſetzte auch richtig, wie erwartet, 5 ahnungsloſe Motorradfahrer in den Schmutz. Ueberhaupt konnte man ſo recht beobachten, welches Fahrzeug und welcher Fahrer wirklich widerſtandsfähig genug waren, um die hohen Anforderungen auszuhalten. Alle paar Kilo⸗ meter konnte man die verſchiedenſten Fahrer„bauen“ ſehen, wie der Fachausdruck heißt. Am Brückenpfeiler bei Dos flog der ſchnelle Ehrhardtwagen in Trümmer, während kurz vor dem Ziel in Schwetzingen ein ſchneidig geſteuerter Opelwagen, der in der Tete fuhr, eine Kurve zu ſpät bemerkte und in dem Graben langſam ſich überſchlug. Rippenbrüche und ſchwere Verletzungen der Damen, die im Wagen ſaßen, war das Ergebnis dieſes Zwiſchenfalls. Am beſten hatte ſich der Dürrkoppfahrer Wroblewski gehalten, der auf ſeinem 8/24 Wagen in Schwetzingen ſo früh über das Ziel fuhr, daß noch kein Menſch vom Zielrichterkollegium zugegen war und der Wagen noch einen Kilometer über das Ziel hinausfuhr. Die 188 Kilometerſtrecke war von ihm in 2 Stunden 47 Minuten zurück⸗ gelegt, während der nächſte Wagen erſt 35 Minuten ſpäter folgte. Es bedeutet dies einen ſchönen Erfolg für die Dürrkoppwerke. Bei den Motorfahrern ging als Sieger ein vierventiliger Triumph, Type R(England) als erſter durchs Ziel. Der Wandererfahrer Korrmänn der ſeinen Motor friſch gelagert hatte, ſodaß er erſt am Tage zuvor fertig wurde, plazierte an zweiter Stelle. Hätte er vorher noch Zeit gehabt, ſeine Maſchinen wieder einlaufen zu laſſen, dann wäre wohl Wanderer als erſter im Ziel geweſen, da ja die Fahrerqualität Korrmanns hinlänglich bekannt iſt. W erwähnen iſt auch noch die hervorragende Leiſtung des D. K..⸗ Fahrers, dem 25 Kilometer vor dem Ziel die Lenkſtange brach, ſodaß er mit einer Hand weiterſteuern mußte, während die andere den abgebrochenen Teil mit dem Gasregulierhebel frei in der Luft hielt, ohne daß der Motor beſonders ſtark nachließ. Es ſchloß ſich an die Fahrt ein gemeinſames Mittageſſen in Schwetzingen an, 25 ſehr rd. unterhaltend verlief. Luſtfahrt. Tu. Luftſchiffbau Zeppelin. Bei der in Friedrichshafen abge⸗ haltenen Hauptverſammlung der Deutſchen Luftſchiffahrts.⸗G. erklärte der techniſche Leiter des Luftſchiffbau Zeppelin, Dr. Ecke⸗ ner, auf Befragen, daß der Plan eines ſpaniſch⸗argenti⸗ niſchen Groß⸗Luftſchiffverkehrs ſowohl nach der fahrtechniſchen, wie nach der geldlichen Seite ſehr günſtig liege und „Steiger „ Opel Einf Die teilweiſe ſehr gefährliche Straße forderte aller Vorausſicht nach die Gründung einer ſpaniſch⸗argentiniſchen Luftſchiffahrts.⸗G. bevorſtehe. Die Verhandlungen werden zur Zeit in Madrid weitergeführt. Für dieſen Verkehr ſind Ueberſee⸗ Großluftſchiffe von etwa 100000 cbm Inhalt vorgeſehen. Das rom Botſchafterrat genehmigte Groß⸗Luftſchiff für die Verk⸗ einigten Staaten ſoll nicht für militäriſche, ſondern für Ver⸗ kehrszwecke benützt werden und ſoll mit etwa 70 000 abm Inhalt für 30 Fahrgäſte und 40 Tonnen Nutzlaſt eingerichtet werden, ſo⸗ wie eine Geſchwindigkeit von 120 Km. haben, die von den Kriegs⸗ zeppelins ſchon weit überſchritten war. Die Beſatzung für das Schiff wird etwa 24 Mann betragen. Vorausſichtlich wird der Bau in 1½ Jahren fertiggeſtellt ſein, da durch das lange Stilliegen des Luftſchiffbau Zeppelin ſein Baubetrieb erſt allmählich wieder auf die frühere Leiſtungsfähigkeit gebracht werden kann. Selbſtver⸗ tändlich wird der Neubau alle Erfahrungen der letzten Schiffstypen in ſich vereinigen; in der Form wird der Zeppelin der der bekannten „Bodenſee“ und„Nordſtern“ ähneln. Bemerkenswert iſt, daß die amerikaniſchen Kapitaliſtengruppen der Ueberführung dieſes Zeppe⸗ lin⸗Verkehrsluftſchiffes mit größter Spannung entgegenſehen. Die Betriebsform wird dem bekannten Abkommen Hapag⸗Harriman ähnlich ſein. Schwimmen. V. Schweizer Rheinmeiſterſchaften. Am Sonntag kamen in Schaffhauſen(Schweiz) die Internationalen Mei⸗ ſterſchaften zum Austrag, die von den beſten Langſtrecken⸗ ſchwimmern und Schwimmerinnen aus Deutſchland, Oeſterreich, Frankreich, der Schweiz beſtritten wurden. Es war das erſtemal, daß ſich auf neutralem Boden nach dem Kriege wieder obige Natio⸗ nen in friedlichem Wettkampfe trafen. Ergebniſſe: Intern. Schweizer⸗Oberrhein⸗Meiſterſchaft für Herren, 5 Km., 27 Teilnehmer: 1. Hch. Goldemund, Wiener Bewegungs⸗ ſport, 29 Min. 5,6 Sek. 2. Karl Rahm, Schwimmklub Schaffhauſen, 29 Min. 12 Sek. 3. Kurt Pfeiffer, Schaffhauſen, 29 Min. 57 Sek. 4. G. Bächtold, Schaffhauſen. 3. E. Pruſchina, Wien. 6. H. Sick, Berlin. Vollrath⸗Mannheim, der erſt vor wenigen Tagen wegen Blutvergiftung das Krankenhaus verlaſſen hatte, ſchwamm troßdem in der guten Zeit von 31.45 Min, die Strecke durch und plazierte ſich noch. Die Strecke war für ihn auch noch etwas zu kurz. Erſtkämpfer: 3 Km.: 1. Hch. Räber, Schwimmklub Schaffhauſen, 18 Min. 40 Sek. 2. E. Schneider, Biel, 18 Min. 52 Sek. 3. K. Oberholz, Neuhauſen, 19 Min. 4 Sek.— Herren über 32 Jahre, 3 Km.: 1. F. Preu, Augsburg, 18 Min. 24 Sek. 2. G. Reichle, Schw.⸗Verein Cannſtatt, 20 Min. 25 Sek.— Damen⸗Meiſterſchaft, 3 Km.: 1. Elſe Döbler, Union Neuköln, 18 Min. 31 Sek. 2. Paula Frantzel, Deſt. Sportkl. 1908 Wien, 18 Min. 51 Sek. 3. Frau Dr. Grabow⸗Großmann, Karls⸗ ruhe, 19 Min. 21 Sek. 4. Röschen Grunz, Schwimm⸗Verein Saar⸗ brücken, 20 Min. 33 Sek. Neues aus aller Welt. —„paulus im Gefängnis“ wiedergefunden. Der in der Nacht zum Pfingſtmntag verübte Einbruch in das Muſeum der bildenden Künſte in Stuttgart, bei dem Rembrandts berühmtes Gemälde „Paulus im Gefängnis“ geſtohlen wurde, iſt nunmehr aufgeklärt. Das abhanden gekommene Bild iſt unverſehrt wieder bei⸗ gebracht. Die Aufklärung iſt dadurch erfolgt, daß in München am 11. Juli ein gleichartiger Einbruch in die Gemäldegalerie Bach⸗ ſtitz verübt worden war, wobei den Dieben Kunſtgegenſtände im Werte von 5 Millionen Mark in die Hände fielen. Als Täter an dieſem Einbruch war der 22jährige Kunſtmaler Alexander Richter enen e eecee beceee eeeene e ee e eehme n feſtgeſtellt, daß Richter Beziehungen zu dem Techniker Hugo Schmidt in Stuttgart und dem Kaufmann Karl Gutekunſt unterhalten hatte. Die beiden wurden dieſer Tage in Stuttgart verhaftet und legten ein Geſtändnis ab. Sie räumten nicht nur ihre Beteiligung an dem Rembrondt⸗Diebſtahl ein, ſondern auch an dem Einbruchsdiebſtahl in München. Der geſtohlene Rembrandt wurde in der Wohnung der Magnetopathin Anna Blaſchek in Stutt⸗ gart, die in München verhaftet worden iſt, in einem Verſteck ge⸗ funden. Außerdem konnte von den in München geſtohlenen Kunſt⸗ gegenſtänden eine große Zahl im Werte von zwei Millionen Mark wieder beigebracht werden. Der eigentliche Täter bei dem Einbruch in die Stuttgarter Gemäldegalerie iſt der Schloſſer Karl Hauff⸗ der mit drei weiteren Helfershelfern gleichfalls feſtgenommen worden iſt. — Großſeuer bei Orenſtein u. Koppel in Spandau. In der Nacht zum Sonntag brach in der zwölften Abendſtunde in der Waggonbauanſtalt von Orenſtein u. Koppel, Spandau, Hamburger Straße, ein Großfeuer aus, das die Waggonbauhalle 3 vollſtändig vernichtete. Mit der etwa 100 Meter langen und 60 Meter breiten Halle verbrannten 10 Spezialwagen für Fleiſchtransport, die von Jugoſlawien beſtellt und dreiviertel fertiggeſtellt waren, und 11 ge⸗ wöhnliche Waggons der Eiſenbahn. Die in der Halle befindlichen Maſchinen, Werkzeuge, Vorräte an Lack, Firnis und Terpentin wurden mit ein Raub der Flammen. Der Schaden dürfte ins⸗ geſamt ca. 20 Millionen Mark betragen. Die ordnungs⸗ gemäße Weiterführung des Betriebes erleidet durch den Brand keine Unterbrechung. — Aaagzeugabſer. Ein Flugzeug des Luftpoſtdienſtes Straß⸗ burg⸗Paris iſt am Sonntag nachmittag bei Zabern abgeſtürzt. Der Führer und vier(engliſche) Paſſagiere wurden getstet. I.. vom 10. und 18. Juli auf Mercedes mt Continental-Cord „Continental-Cord „Continental-Cord „Continental-Cord „Continental-Cord Ergebnisse der Geschwindigkeits-Konkurrenz der Tourenfahrt 10,½ Kl U. Steiger aur Steiger at Continental-Cord „Steiger Continental-Cord 1u0r Kl. III. Koch ſter Kl. IV. Kleemann sämtlich mit auf Adler mit Continental Cord ſer Kl. V. Sailer auf Mercedes Continental-Cord 857 — VV„ JJJJ.. ³ĩðVWA yy „ Weeeerreeeeren „ ͤT—T— ͤ ᷣ᷑Lu—b. ̃ꝗẽPab n!. K8Ä?2] 2 3 4 Veditions.-., Bamberg bei 1 Mill. hohe Stufe gebracht. * 5 Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) TC]⅛ ͤõÜ— —Pp—— * gire Sie. Nr. 3285. Mittwoch. den 19. Juli 1922. Bayerische Rheinschiffahrts- Gruppe. Nachdem vor kurzem der badische sowie der preubische Abeinschiffahrts- Konzern ihre Geschäftsberichte veröffent- Ucht Haben, gibt nunmehr die bayerische Rheinschiffahrts- Fruppe(Rhenania-Rheinschiffahrts-Konzern) die Ergebnisse der ihr angeschlossenen Gesellschaften für das Jahr 1921 detcannt. Allgemein bemerkt sei, daß das abgelaufene Ge- Schaftsjahr für die Rheinschiffahrt in jeder Hinsicht eines 8 0 schwierigsten seit langer Zeit Wwar. Die Schiffahrt wurde urch unge wöhnlich niedrige Wasserstände beinahe das Sanze Jahr hindurch so stark behindert, daß die Kähne fast 85 stets nur mit etwa s ihrer Ladefähigkeit ausgenulzt werden Fonnten. Infolgedessen konnte die der Boote unvollkommen zur Geltung kommen. Daneben übte die Algemeine Lage der deutschen Wirischaft ihre nachteiligen Ekungen aus. Trotzdem ist es gelungen, bei den einzelnen sellschaften des Konzerns günstige Ergebnisse zu erzielen, . Es kann erwartet werden, daß die einzelnen Gesellschaften im laufenden Jahre zufriedenstellend arbeiten Werden. duderordentlich schwere Verluste erlitt der Konzern durch die Schiffsabgaben auf Grund des Friedensver- tages. Seine Reedereien büßten nahezu 5000 1T0. Schiffs- raum— 177/% ihrer Gesamttonnage ein. Die vom Reich bis- 5 angebotene Entschädigung ist vollständig unzurei- edend Es wird erwartet, daß im Laufe der weiteren Ver- kandlungen eine wesentliche Erhöhung des bisherigen Regie⸗ 5 Tungsangebots eintritt. Mit besonderer Befriedigung kann 5 kestgestellt werden, daß der erste Versuch eines ge- 0 mischtwirtschaftlichen Hafenbetriebs, der dadurch unter- nommen worden ist, daß die Rhenania-Speditionsgesellschaft m. b. H. in Mannbeim gemeinsam mit der Stadt Worms im Jahre 1921 die Rhenania Wormser Lagerhaus- und Speditions.-G. in Worms gegründet hat, vollständig ge- Hlückt ist. Die Gesellschaft, Welche die ehemals städtischen Watenanlagen übernommen hat und betreibt, hat in jeder Neise die Erwartungen. der Beteiligten erfüllt. Die Ergebnisse des Wirtschaftsjahres 1921 Wwaren bei den Simzelnen Ronzerngesellschaften folgende: Die Rhenania Speditionsgesellschaft m. b. H. vorm. Leon Weill, Tentrale des Konzerns, Mannheim verteilt bei 3 Mill. 2 tHenkapital 15% Dividende, die Rhenania Rheinschiffahrts- esellschaft m. b.., Homberg-Niederrhein bei 5 Mill. 4 tienkapital 15½% Dividende, die Allgemeine Speditions-Ge- Fellschaft.-., Puisburg bei 3 Mill. Aktienkapital 1775 vidende, die Carl Presser u. Co. G. m. b.., Frankfurt a. M. e bei d Nint., Aulienkapital 400 Dividende, die Barari Lagerhaus- und Transport G. m. b.., München bei 1 Mill. die Bavaria Schiffahrts- und 0 Aktienkapital 25% Mreidende. die Münchener Lagerhaus Ostbahnhof, G. m. b.., ben bei 1 Mill. Aktienkapital 15½% Dividende, die Neneanie Wormser Lagerhaus- und Speditions.-., Worms 8 1 Mill. Aktienkapital 15½ Dividende. die Baxerische Pbittbaugesellschaft G. m. b. HI., Erlenbach bei 1 Mill. ktienkapital 20% Dividende. W Dr. Albert Franek f. Der Direktor der Zuckerfabrik Waghäusel, Pr. h. c. Albert Franck, ist gestern Abend auf Neinem Gutf Straßenheimgestorben. Geboren 1863, stand Adert Franck annähernd 40 Jahre in den Diensten der Zuk- tienkapital 696 Dividende, Ferfabrik. Er War zunächst als Gutsverwalter, später in der Feitung der Gesamtlandwirtschaft und seit 1912 im Vorstand Gesellschaft tätig. Eine Autorität auf allen Gehieten der 15 Wacwirtschaft. hat er die Landwirtschaft der Zuckerfabrik Waghäusel nicht nur mit Geschick und Glück zu einer der 1 usgedehntesten in Deutschland gemacht, sondern auch durch atensive Kultur ihre Leistungsfähigkeit auf eine ganz be⸗ Seine hervorragenden Wirt. haftspolitischen und geschäftsmännischen Eigenschaften dekahigten ihn zu einer führenden Stellung in der Gesell- Schaft selbst und in der süddeutschen Zuckerindustrie. In Weiten Kreisen von Landwirtschaft, Handel und Industrie Schob seine ausgeprägte Persönlichkeit höchste Wert⸗ unstzung Das Ifinscheiden des ausgezeichneten Mannes, dessen Führung sich auch der Zusammenschluß der Ideutschen Zuckerfabriken vollzogen hat und der einer Di e von Unternehmungen, so vor allem der Süddeutschen öreonto-Gesellschaft in Mannheim. als Aufsichtsrat ange- rte, bedeutet nicht nur für sein Unternehmen, sondern auch as süddeutsche Wirtschaftsleben einen schweren Ver- 75 ihm Die Landwirtschaftliche Hochschule Hohenheim hatte Verlicher wenigen Wochen die Würde eines Ehrendoktors en. mhav, Internationale Handels- und Verwertungs-.-G. ein anklurt. Die Ceneralversammlung am 28, Juni beschloß Kapitalserhöhung um 4 auf 7 Mill. durch Ausgabe Stück Inhaberstammaktien zu je 1000„. Die Er- 15 Die Aktien werden zum Nennwert 1 Aenindustrieverband. Mit dem Sitz in Frankfurt a. M. Srün er„Nassauisch- Hessische Tonindustrieverband“ ge- det worden. 15 obbessinger u. Hef.-G. in München. Die Münchner Holz- Nen andlung Degginger u. Heß wurde unter Mitwirkung der uucd de-Heinrich u. Iuge dlarz, Pantseschsft in Munchen. Seseller e Filiale München in eine Aktien- Wiien hakt mit 14 Mill. Stamm- und 5 Mill.& Vorzugs- 8 umgewandkelt. u Beblonbrauerei Planegg-G. bei München. Pie bisber 1 der Freiherrl, von Horchschen Familie befindliche 8—5 Planegg wurdke unter obiger Firmierung mit einem Sewandeft von 2,6 Mill. in eine Aktiengesellachaft um- Dovertzabler-Werke-G. in München. Die zum Brown. ( V. 1 onzern gehörige Gesellschaft erzielte nach 1 864 921 1J59 988 1 899) Abschreibungen und Rückstellungen von 5 18828259%(0) kur die Werkerhaltung einen Reingeveinn von vd 2 A(i. V. 7897 503) und beantragte eine Dividende + 0 955 bs und 25% Bonus auf das erhöhte Aktienkapital. Jamnen Reparationsholz für 1923. Wie wir erfahren, be- ahre 1923 19. Juli in Paris die Verhandlungen über die im bwelle zu liefernde Menge an Rundholz, Schnittholz, 1— und Telegraphenstangen nach Belgien, Frank- en Vatalken. Als Vertreter der Reichsreglerung nimmt Gernl n teinndlungen der preußische Landforstminister Börsenherichte. Mannheimer Hffektenbö M ö Se. dustrlewertee 18. Juli. An der heutigen Börse waren In- u schwächer. Anilin wurden zu 805% umgesetzt Feunbeimer en zu 518% Pahr notierten 800 C. 600 B. bellstofkkadrn Wnnt 6e0 8. 700 B. Rhein- Fleltra 40 B. aenn Waldhof 700., Zucker Frankenthal 675(i. Nen stand rik e 710 G. Von Versicherungs- Assck uranz 7 Verkehr: Frankona zu 1300, Badische 1 und Continentale zu 1800 4 pro Stũck. eebee 2 esenmarket n Flatze:. 8.30 vorm.) Es notierten am hie- * eeee — Dollarkurs 475 Mark. Newyork, 18. Juli. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 0,2176(0,2176) cents, Wwas einem Dollarkurs von 462.52 (456.62)„ entspricht. Umrechnungskurse 5 fur die Zerechnung der Ausfuhrabgabe nach dem Stande vom 17. Juli 1922 güitig fur die zeit vom 19. Jull bis 25. Jull 1922. Hollang 400 lianen. 1292 Budapet 29 Buenos Ajres P. 13 Englaneg 1700 Bulgarſen 230 Buenos Alres 6. 30 Amerka 370 fumänlen 220 gelglen 2900 Faris. 3199 ſugesſasgen. 420 Norwegen 6100 SohwëWeidm 100(fur 100 Oinar) dänemark 7800 Spanſen.. 5709 bugemburgn.. 2999 Sohweden... 499 feu-Wen 2 Lokohama 180 Flnnlangdg 760 Fragg 810 Rio de Janelro 5¹ Ueber London ermittelte Kurse. Aen 1200 Alexandrlen. 1800 Lissabon. 2700 Valparalso 5000 Wien. 17. 18. Ein Kronen) 3 Amsterdam 14097.—.— paris 4068.50 3180.— Berlin 175945.— 6850.— Zürlioͤn 7098.75 7600.— Kopenhagen 27946.75 Harknoten 7270—.— „1643.75 1700.— Lire-Hoten 1677.70 1770.— Zürich. 17. 18.(in Franken) 10 F Itallen„28.685 24.— Wien V.01 Brüsseil 40.73 41.25 Beag Kopenhagen 112.— 112.— Holland„„%„„„„„ eee Stookhoſm.„„135— 136.50 NeW Vorxk 4.21.21 Christlania 86.50 86.10 Londoen 23.17 29.20 Madridd 80.80 60.50 Paris,.. BZuenos Alres. 186.50 166.50 Kopenhagen. 17. 18.(in Kronen) stobtw.. Hamdur.00.00 Slohtw. a. London 29.67 29.65 17„ Amsterdam 160.25 190.50„ FParls.. 38.385 39.— 1„ Sohwelz. 69.55 89.25 0„ Antwerpen. 38.60 36.85 7„ New vork.65.85 42.„ Helsingfors 10.90.85 Stockholm. 18. 18. Un Kronen) Slchtw. a. Berſin..87.87 Slohtw. a. Eondon. 17.15 17.13 55„ Amsterdam 149.78 149.65 11„ Pärls... 31.80 36. 5„ Sohwelz. 74.15 74. 05„ Srüssol..25 30.15 17„ Washington.366.88 55„ HHelsingfors.80.0 New Lork, 18. Jul!(½8) Devisen. 17 18. Spanlen 15.50 15.55 Frankrelon.30.56 Sohwelr 19.20 19.20 Itallen.52.80 Bolglen.84.06[ England.44.40 Deutschland 90.20.21 Waren und Märxte. Getreide- und Produktenmärkte. 2 5 Fulkermittel blieben gut gefragt und die Preis- abschläge waren hier nicht so groß wie bei Getreide. Weizen- kleie, Mannheimer Fabrikat, blieb zu 1275% die 100 kg ab Mannheim käuflich. Für Weizenfuttermehl verlangte man 1500—1550 für die 200 Kg ab süddeutschen Mühlenstationen. Schwelzer Weizenfuttermehl per JuliAugust und per Sep- tember-Lieferung war zu 175 ½ die 100 kg Frachtparitat deutscher Grenzstationen angeboten. Für Malzkeime wurden 1275„ ab bayerischen Stationen gefordert. Biertreber waren zu 1300 ½ die 100 kg ab bayerischen Stationen offeriert, Während für hier disponible Biertreber Preise von 1200 bis 1250% die 100 kg babhnfrei Mannheim gefordert Wurden. Rapskuchen, Mannheimer oder Mauer Fabrikat, stellten sich auf 1500 und Palmkuchen ab Station Budenheim auf 1700 Mark die 100 kg. Rauhfutter lag fest bei guter Nachfrage. Für Wiesenheu verlangte man 675—700 4, für drahtgepreſ- tes Stroh 300, für gebundenes Stroh 250—.275 f pro Lentner Frachtparität Mannheim. Mehl war selbstredend denselben Motiven unterworfen We Brotgetreide. Die Mühlenforderungen für Weizenmehl Spezial 0 stellten sich heite auf 3425, d. i. 100 niedriger als am Montag, ab süddeutsshen Mühlenstationen. Die zweite Hand, die gestern 3000—2950 forderte, hat heute ihre For- derung wieder bis auf 3100„ für die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen hinaufgesetzt. Weizenbrotmehl blieb zu 2400 aus zweiter Hand erhältlich. Für schlesisches Rog- genmehl, 70% ige Aan verlangte man heute 2550 4 kür die 100 kg Frachtparität Mannheim. Saaten lagen fest. Erwähnenswert ist, daß an der hiesigen Börse bereits Angebote von neuer Rapssgat vor- lagen. Die Preise, die genannt wurden, bewegten sich je nach Qualität zwischen 3400—.3500% ab bayerischen und württembergischen Stationen. Die Käufer sind aber im Ein- kauf sehr vorsichtig, weil die Ware noch sehr frisch ist. Sommer-Saatwicken kosteten 2300. Tabak. Auch dieser Artikel lag unter dem Einfluß der Schwankungen der Devisenmärkte bald recht kest, bald Wieder schwächer. Dies trifft hauptsächlich für Auslands- tabak zu, aber auch das inlandische Gewächs wurde dadurch im Preise beeinflußt. Heute ist die Stimmung für inländi- schen Tabak wieder fest, zumal die Bestände darin recht zu- sammengeschmolzen sind. In der hiesigen Gegend ging ein großer Posten zu 3450 von Pflanzer- in Händlerhände über. Auch im badischen Oberland wurden von einer großen bayerischen Schneidegut- Tabakfirma größere Posten von den Pflanzern zum Preise von 3500 per Zentner gekauft. Rippentabake lagen ebenfalls fest und für übersseische Rippen ist der Preis bis auf über 2000 für den Zentner gestiegen. Die Eigner halten fest an ihren Preisen, da die übersesischen Tabake bei der hohen Bewertung des Gulden- kurses und bei dem Risiko, das mit dem Einkauf verbunden ist, nur zögernd in Rotterdam von deutschen Firmen gekauft Werden. Ber Stand der neuen Tabake ist ein recht guter und die Entwicklung schreitet bei der feuchten Witterung gut vorwärts. Man glaubt in unterrichteten Kreisen, dafß selbst bei Eintreten frockenen Wetters die Tabakernte gut eingebracht werden dürfte. Holz: Die Marktlage war in der Berichtswoche nicht einheitlich. Auch auf diesem Gebiete blieb die Devisen- schwankung nicht ohne Einfluß. Unsortierte, sägeanfallende Bretter werden mit 5000 genannt. Für bessere Beschaffen- heiten stellten sich die Forderungen auf 6500—7000/ und für reine Bretter auf 7000—7500„ per Kubikmeter. Hobel- bretter wurden mit 190—192„ per Quadratmeter ab Statio- nen bewertet. Vom Chemikallenmarkt. Mannheim 18. Juli. Die Stimmung am Chemikalienmarkt ist Weiter recht fest. Die Verkäufer verhalten sich infolge der unsicheren Lage auf den Devisenmärkten abwartend. Die Nachfrage dagegen ist fortgesetzt recht rege. Angeboten Waren: Leinölfirnis Ta. incl. Holzbarrel 1100, Ia. deutsch, garant. rein, excl. Leiheisenfaf 13 350 Kl, Vaselin amerik. incl. Fahpackung 6300, Ammon. carbonie. pulv.(Hirschhornsalz) incl. Faffpackung 2300, Bleizucker dreik. raff., krist. weiln, incl. Originalfaßpackung 6200 l, Chlorkalium, 50—5296, incl. Sackpackung 400, Chlormag- nesium, geschmolzen, incl. Faßpackung 675. Natron- salpeter, pulv. dopp. raff. für Genußzwecke excl. Großfaß (310& per Faß) 2450, Oxalsäàure, krist., 98—99½%, handels- übliche Ware, excl. Verpackung 4500, Paraffin Weiß in Tafeln, amerik. 52—54 Gr.., incl. Sackpackung 4000 AV, Formaldehyd, 30% Gew. excl. Korbflasche 6800, Chlor- magnesium, krist., incl. Faß mit ca. 300 kg Inhalt 760. Salmiak Weill, klein krist., 98—100%%, incl. Faßlpackung 3600 Mark, Eisenvitriol, krist., handelsübliche Ware, incl. Sack- packung 620, alles gegen netto Kasse, je 100 Kg ab Lager oder Nahe Mannheim. Guecksilber, handelsübliche Ware, in Flaschen von ca. 34.5 kg. stellt, sich ab hiesigem Lager excl. Leiheisenflaschen, die mit 50% pro Stück berechnet werden, auf 720 das Kilo. Handelsblaſ des Nannbeimer Generel-Anzeiger Natur Berliner Produktenmarkt. Berlin, 18. Jull. Drahtb.) Die am Devisenmarkt getretene Befestigung bewirkte auch an der Produkten! eine über wiegend feste Haltung. Weizen war in m Ware mehr gesucht und von nahen Stationen vei mähßig hoch berahlt. Für Roggen zeigte sich mehrseitige Kauflust, die bei dem Mangel an Angeboten schwer Befrie- digung fand. Für Gerste erhöhten die Käufer ihre Angebote. Auch in Ilafer erhöhte sich die Kauflust, aber das Angebot ist recht knapp. In Mais und Mehl Waren die Umsätze Wenig pedeutend. Für Erbsen und Futterstoffe erhöhte sich der Preisstand gleichfalls. Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat Kugust 21,35(21,50) arg. Pes, für September 21,50(21,25) arg. Pes,; Rsario für August 20,95(21) arg. Pes. Leinölnotierungen. Preis ab Holland(garantiert reines rohes Oel per 100 kg inel. Holzfaß, Originaltara, Abgangs-⸗ gewicht, fob oder bahnfrei) prompt 53(52,75) fI., Ende Juli 51,75(51,50) fl., Ende Augusß 48,75 1I., Anfang August 50,75 (50,75) fl., September 47,75(47,75) fl., September/ Dezember 46.(43) kl. Preiserhöhung für künstliche Düngemittel. Laut Ver- ordnung des Reichsministers vom 3. Kugust 1918 wird der Preis für das Kiloprozent wasserlöslicher Fhosphorsaure von 2700 auf 3000 Pfg. erhöht. Ferner wird bei der Liefe- rung von Superphosphaten in Jutesäcken ein Aufschlag von 5200(bisher 4200) Pfg. für je 100 Gr. einschließlich einer Füllungsgebühr berechnet. Bei Mischungen aus Superphos- phaten und schwefelsaurem Ammoniak. salzsaurem Ammo- niak, Ammoniak, Salpeter ünd Kali wird der Höchstpreis für wWasserlösliche Phosphorsäure in diesen Mischungen auf 3700(bisher 3050) Pfg. festgesetzt. Die vorstehenden Be- stimmungen treten bereits am 18. Juli in Kraft. Gleichzeitig wWird auf Grund des 8 5 der Verordnung über die Bildung einer Preisausgleichsstelle für phosphorsäurehaltige Dünge⸗ mittel vom 9. Marz 1922 mit Wirkung vom 18. Juli 1922 ab bis auf Weiteres für ein Kiloprozent wasserlöslicher Phos- phorsäure bei allen Phosphaten ein Umlagebetrag von 650 Pfennig kestgesetzt. Kaflee.(Wochenbericht der Firma Morris A. Heß G. m. b.., Hamburg.) Die außerordentlich großen Schwan- kungen am Devisenmarkt verursachten in der abgelaufenen Berichtswoche eine fast völlige Lähmung des Kaffee⸗ geschäfts. Zur Belebung konnten auch die weiteren Gold- zollerhöhungen, die für die Woche vom 12. bis 18. Juli auf 7900% Zuschlag(= 52„ Zoll für 1 Pkund Rohkaffee) und für die Woche vom 19. bis 25. Juli auf 9400% Zuschlag (2 61.75„ Zoll für 1 Pfund Rohkaffee) festgesetzt Worden sind, nicht beitragen, da die politischen Verhältnisse, insbe- sondere die schwebenden Moratoriumsverhandlungen für den Handel eine außerordentliche Unsicherheit bedeuten. Der Konsum, der nur mangelhaft mit Vorräten versehen ist, halt vorläufig gänzlich mit Käufen zurück. Er wird jedoch, so- bald eine Klärung der Situation eingetreten ist, gezwungen sein, seine erschöpften Läger zu ergänzen. Die Weltmarkt- preise blieben im allgemeinen behauptet. Abschlüsse mit den Produktionsländern dürften kaum getätigt sein. Heutige Forderungen je nach Qualität und Beschreibung bei einem Kurse von 2100% für ein Pfund Sterling: Santos(superior- extra-prime) 76. 82 M, gewaschene Zentralamerikaner 87 bis 94 per kg roh, unverzollt, ab Freihafen-Lager Hamburg. Zollsatz vom 12. bis 18. Juli 52 /, vom 19. bis 25. Juli 61.75 kür 1 Pfund Rohkaffee. Berliner Metallbörse vom 18. Juli. Preise ln Hark für 1 Kg. ein- 17. Jull 15. Jult 17. Jull 18. Jull Elektrolytkupfer 14161 14485 Aluminiluml. Sarr. 184.50 185.5⁰0 Rafflnadekupfer fne-128/½ 132—138 Zinn, ausländ. 312—314 332—334 Blel 50—50¼ 52½—58 Höttenzinn 306—303 528—327 Rohrink 5650 5809 Mlokel 280— 285 235.J00 do.(kr. Verk.) 56½—57½ 59—61 Antimon 46— 47 48. 48½ Plattenzink 46—47 48—48 Sülber für 1kg. 1027ß5—10325 fad.10900 Aluminium 186 193 Platin p. Gr. 125⁵0 1100 London, 18. Juli()8) Aetallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 kg.) bestselect. 69.50 69.50 Blel 23.750 23.75 Kupfer kass 63.15.15 Mlckel 160.— 180.— Eink rrpt. 29.— 29.— do. 3 Monat 63.50 63.50 Einn Kkassa 153.65 155.15 Queoksilber 11.50 11.50 do. Elektrol 70.50 70.50 do. 3 Monat 154.75 155.65] Antlmon 34.— 34— Liverpool, 18. Jul(WS) Baumwolle. in engl. Pfd. v. 454.) 17. 18. September 18.45 18.45 Umsatz 6000 6000 Soept. 12.78 12.71 Alexandrla 37.20 36.40 Import 29480 5080 Oktober 12.64 12.58 Hovember 39.20 39.50 Juſl 13.10 18.06 NHovember 12.52 12.49 Oberägypt. 27.15 26.25 August 12.92 12.89 Asgyptisohe 18.40 18.40 Oktober 28.10 27.70 Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 16. Jull(WS) Funkdienst.(Wachdruok verboten). 17. 18. Zuf. zus. 60 70⁰⁰ stand uu 12.— 12.— Kaffee loko 10.45 10.25 Slektrolyt 14.— 14.— Ored. Bal..25.25 Juli.55.50 Zinn loko 31.12 31.12 Zuok Centrf.99.99 Septemb..50.33 Blel.72.72 Terpentin 121.— 122.— Dezemb..J7.44 Eink.77.77 Savannab 113.25 18.88 März.45.40Elsen 24.50 24.50 K. Orl Zaum, 22.25 22.25 Aal.43.39 Weldbleoh.75.7 Weizen rot 130.— 180.— Saumw. loko 22.20 22.20 Sohmalz wWt..65 11.97 Hart loko 131.— 133.— Jull 21.94 21.36 Talg.—.— Mais loko 78.50 78.50 August 22.— 22.10 Baumwsatö! 10.57 10.55 Menl niedr. F..75 8¼78 September 22.— 22.15 Sept. 10.27 10.30 höohst Pr..50.50 Uktober 21.98 22.15 petrol. oases 15.50 15.55 getrdfr Engl..—.— November 21.91 22.J0 tanks.—.— Kontinent 14.— 14.— Chicago, 18. Jull(WS) Funkdlenst.(hachdruok verboten). 17. 16. welzen jult 113.15 114.80 Roggen Dez. 83.65 88.55 Sohwelne „ Sepk. 112.— 113.— Sohmalz jul 10.80 10.37leloht niedr. 10.70 10.90 Mals Julli 62.— 62.—„ Sopt. 10.95 11.07 höohst. 19.90 11.95 1 Sept. 61.— 62.75 Pork Sept. 2 4 Schw. niedr. 10.10 10.25 llater Sept. 36.15 38.15 KRlppen Sept. 19.82 10.55 nöchst. 10.50 10.70 55 dez. 39.15 38.25 Speck niedr. 10.25 10.25 Tuf. Ohloago 47000 22000 oggensept. 81.45 81.85 höchst. 11.25 11.25 Westen 102000 83000 Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli Fegelstatlon vom Datum Rbeln 10 18. J16 17 14% e Sohusterinse!l 272 225.90.20.22.10] Abends 6 Uhr Nenlll.. 43.395.41.37 392.22.88 Nachm. 2 Uhr Raxau.„„„„„515.2.23.1.1 8. Naohm 2 Unt Mannheim„„„„„„.4.25.33.25.53.02 morgens 7 Uhr Halnz:z:.-B. 12 Uhr KdD.52.80.59 Vorm. 2 Uhr Köln 227.27.32.37 Hachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannhem 405.11.20.13.40.90 Vorm J Ubr N Hellbronnn 10.60.57.53.80 Vorm 7 Unr West. Bedeckt. 8. Wasserwärme des Rheius am 19. Juli morgens 6 Uhr: 13½⁰ R. Mannheimer Wetterbericht vom 19 Juli morgens 7 Uhr. Barometer: 753.2 mm. Thermometer: 12,40 C. Niedtigste emperatur Nachte: 10.50 C. Hlöchste Temperatur gestern: 18,5 C. Niederschlag.2 Liter aui den qm. Bewölkt. Regnerisch. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannbeim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Veraatwortlich für Politik: J..: Alfred Maderno; für Handel: Nis Peterſen; für JFeuilleton. Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hügel. 6. Seite. Nr. 325. Auf seinem Gute Stragenheim entschlief gestern Abend sanft nach längerem Kranksein mein guter Mann, unser lieber treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder fen drde, Albert Franch Direktor der Badischen Gesellschaft für Zuckerfabrikation Mannheim, Waghäusel, Wien, Unterhub, Straßenkheim, Adersbac den 18. Juli 1922. In tiefster Trauer: 70¹⸗ Elisabeth Franek, geb. Vent Lisa Franck Oskar Anschütz u. Frau Emma, geb. Franck Kurt und Wolfgang Adami Direktor Dr. Müller u. Frau Anna, geb. Franck Kapitän Ludwig Franck Fritz Reinhardt u. Frau Helene, geb. Franck Berta Morgner, geb. Franck Die Einäscherung findet am Donnerstag, 20. Juli, nachmittags ½4 Uhr, in Mannheim statt. Unser Aufsichtsratsmitglied Herr Dr. Albert Franck Direktor der Badischen Gesellschaft für Zuckerfabrikation Waghäusel, ist gestern Nacht nach längerer Krankheit verschieden. Herr Franck gehörte unserem Aufsichtsrat erst seit kurzem an. Unsere Gesellschaft hat jedoch Jahre hindurch in freundschaftlichsten Beziehungen zu ihm gestanden. Wir verlieren in ihm einen treuen Freund und Berater, dem wir allezeit ein ehrendes Andenken bewahren werden- vdoꝛs MANNHEIM, den 18. Juli 1922. Aufsichtsrat und Vorstand der Suddeutschen Disconto-Gesellschaft.8. Gestern Abend ist das Mitglied unseres Vorstandes Herr Direktor Dr. h. c. 1 Albert Franck nach längerem Leiden, aber doch unerwartet, einem Herzschlag erlegen. in dem Entschlafenen verliert unsere Gesellschaft einen Mann, der an der Entwicklung unserer Unternehmungen den hervorragendsten Anteil hat, dessen genialem Weitblick und unermüdlicher Tatkraft besonders unsere Landwirtschaft unendlich viel verdankt. In tiefer Trauer stehen wir an der Bahre dieses seltenen Mannes, der unserem Unternehmen ein Führer und Wegbereiter war, und dessen Mit- arbeit wir aufs schmerzlichste vermissen werden. Sein Name wird bei uns stets in Dankbarkeit und Ehren genannt werden und sein Andenken gesegnet bleiben. Waghäusel,; e den 18 Juli 1922. ⸗Aufsichtsrat und Vorstand der Badischen Gesellschaft iür Zuckörfabrikation. Die Feuerbestattung findet Donnerstag, den 20, juli 1922, nachmittags ½4 Uhr, in Mannheim statt. 70¹8 Nachruf. Am 17. 7. verschied nach längerem Leiden unser hochverehrter Chef 70²⁰ Herr Direktor Dr. h. c. eſt Franck Der Dahingeschiedene war ein Mann von seltenen Geistes- gaben, ein Vorbild von Pflichttreue und Tatkraft, der es verstanden hat, sich durch Fleiß und Eifer die hohe Wert⸗ schätzung seiner Untergebenen und Mitarbeiter zu erringen. Schmerzerfüllt beſrauern wir den Heimgang dieses verdienstvollen Mannes, der uns stets ein gerechter und Wohlwollender Vorgesetzter war und dessen wir allezeit in Verehrung und Hochachtung gedenken werden. Ehte seinem Andenken! Die Arbeiter und Angestellten der Dr. A. Franck Schen Cutsverwaltung Straßenheim. Am 17. ds. Mts. verschied in Straßenheim unser hoch- verehrter Chef 70²²ꝛ Herr Direktor K. e. Albert Franck Wir verlieren an dem Verstorbenen einen stets wohl⸗ wollenden und gerechten Vorgesetzten, welcher durch seine reichen Kenntnisse und Erfahrungen, seinen großen Fleih und hingebender Pflichferfüllung uns allen ein leuchtendes Vorbild war. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Die landw. Beamten er Sbterinspektion Waghäusgl. Statt jeder besonderen Anzeige. * Unsere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermufter, Gross- mutter, Schwägerin und Tante 7014 Frau Sophie Bell WÜe. geb. qung ist heute vormittag 10% Uhr, nach langem, schweren Leiden sanſt entschlafen. Mannheim, Mittelstrasse 15, den 18. Juli 1922. In tiefer Trauer: Die Minterbliebenen. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 20. Juli, nachm. 3 Uhr, von der Friedhofkapelle aus statt. e 8633 Jung Mann, 2) Jahr, Heirat mittelgr., nett. Aeußere Szer Wit it ſchuldenf ben Ge.ſit ee 9 7 itwer, m uldenfreiem, großen Ge⸗ſitzt ein gutgehend. beſſ Bin einsam unter Vielen! ſchäfts⸗Anweſen, ſucht mit Fräulein ober Bie mit 12 Lolal, Ber. Metger; Möchte deshalb mit älterem Herrn mit gutem Vermögen in Verbindung zu treten. Gefällige] wünſcht mit beſſer neit Charakter zwecks 6374 Zuſchriften 8 A. 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