inn⸗ Lei⸗ 57%6 inen dolf war tern zug⸗ Per⸗ ̃tot⸗ nur enn ine und reit U 3u ibt: Welt rech⸗ aßte chen 1 dern urch ef 12 5 5 ſchließungen faſſen, ſodaß frel ins Haus gobrucht Mark 60.—. Durch-Hie Poſt bezogen vlertelj. Mark 180.—. cinzelnummer me..50. poſtſcheckkonto Ar. 17890 Karlsruhe in Baden und Nr. 2917 FLudwigshaſen am Ryein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchäfts ⸗Nebenſtelle Neckarvorſtadt, deulſchnationalen Partei, in der es ſeit dem einanderſetzungsprozeſſes, der noch lange nicht einer Stadt im Rheinla menzutreten beabſichtigt. 5 Bewenden haben wird. Wir möchten bemerken, daß das gegen⸗ wärtige Proportionalwahlrecht während der parlamentariſchen Faaeng dieſen Scheidungs⸗ * tagte ſeine heute Vormittag begonnenen politiſche Lage mittag⸗ die „ONB. von unterrichteter Seite hört, ris bayeriſchen Geſandten in Berlin, den dieſer dem Minifterrat erſtattete, unter anderem hervor, daß die Geſetze zum Schutze Bezugspreiſe: In mannheim und umgebung monatlich Waldhofſtraße Nummer 6. Sernſprecher nummer 7030, 701, 7002, 7038, 70d, 7048. Celegramm⸗Roreſſet Heneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Fechnik.& u. Necht. Mannh. Frauen-Jeitung. Mannh. Muſik-Jeitung. eſetz 8 202 Anzeigenpröſſe: die kleine zezle Mk..— ausw. k. 18.—. Stellangeſ. u. Fam Anz. 20e% Bechl. Rekl. Mk. 80 auß p. Mk. 36. Annahmeſchtuß: Mittags laßf vorm, nachm. 2½ Uhr. Lar Anzelgen an beſtmt⸗ NllenuRNusgaben ekt, tetzes, Betriebs⸗ ſtörungen ufw. derechtitzenzu kein. rfahenprschen.ausgef. oder beſchränkte Ruggaben sder für veirs tete Pufnahme von Anzelgen. Ruftrie durch Fernſprecher ohue Gewähr. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Harten. Wandern u. Neiſen. — bn— CCECCCCã TTTbbbbb ———— Die Kriſe in der Deutſchnationalen partei. Düringers Nustritt aus der Fraktion. Berlin, 20. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) In der Rathenaumord ſtark kriſelte, iſt die Kriſe nunmehr zum Ausbruch gekommen. Der alte Abgeordnete Düringer iſt ausgeſchieden und die Voſſiſche Zeitung behauptet, Pro⸗ feſſor Hötſch wäre ſeinem Beiſpiel gefolgt. Gleichzeitig wird aber von der parteiamtlichen Korreſpondenz der deutſchnatio⸗ nalen Partei gemeldet, daß der von dem Abgeordneten Henning verlangte Unterſuchungsausſchuß nach ſorgfäl⸗ tiger Prüfung zu dem Ergebnis gekommen ſei, daß gegen Hen⸗ ning zwar nichts Ehrenrühriges vorliege, daß aber ſein Wei⸗ terverbleiben in der deutſchnationalen Fraktionsgemeinſchaft unerwünſcht erſcheint. Das wird von dem Organ des Herrn Wulle, dem Deut⸗ ſchen Abendblatt, als Signal genommen, weitere Separationen ins„Völkiſche“ hinein anzukündigen.„Eine reinliche Schei⸗ dung der Geiſter tue not, die Völkiſchen werden die Gelegen⸗ heit benutzen, um ſich im Parlament diejenige Bewegungsfrei⸗ heit zu ſchaffen, die ihnen bisher durch den Fraktionszwang verſagt geblieben ſei.“ Man deutet das alſo dahin, daß zum mindeſten die Herren Wulle und v. Grä fe ſich mit Henning identiſch erklären und eine neue Gruppe bilden werden. Der deutſchnationalen Parteileitung und auch verſchie⸗ denen Organiſationen der deutſchnationalen Volkspartei ſcheint die Entſcheidung des Unterfuchungsausſchuſſes gar nicht recht zu ſein. Die Preſſeſtelle der Parteileitung beeilt ſich feſtzu⸗ ſtellen, daß die Zugehörigkeit des Abgeordneten Henning zur deutſch⸗völkiſchen Bewegung mit den Gründen für ſein Aus⸗ ſcheiden nichts zu tun hätte. Dieſe Gründe hätten lediglich in der perſönlichen Art des Abgeordneten Wulle, ſich politiſch zu betätigen, gelegen. In der Kreuzzeitung wird unwirrſch über die ſchwächliche Nachgiebigkeit gegen die linken Strömungen und ſchwankenden Geſtalten geklagt, die ſich ſchließlich, wie man an Herrn Düringer geſehen hat, nicht zu halten ver⸗ mögen. Man ſteht alſo hier wohl am Anfang eines Aus⸗ abgeſchloſſen iſt. Die Voſſiſche Zeitung hört, daß der linke Flügel der deutſchnationalen Fraktion binnem kurzem in nd zu einer Beſprechung zuſam⸗ Erſt dann werde ſich zeigen, in der deutſchnationalen Volkspartei welcher Art die Reinigun 9 00 bei einem Trennungsſtrich ſein vor ſich gehen ſoll und ob es und Reinigungsprozeß nicht ge⸗ rade erleichtert. die Kabinettsberatungen in Bayern. „Juli. Der bayri Miniſterrat ver⸗ § München, 19. Juli. Der ile 1 Uhr auf den Nachmittag, worauf Uhr fortgeſetzt wurden. Wie das eſprechungen um 4 ging aus dem Bericht des der Republik nicht vor Samstag in Kraft treten werden. nſere Annahme, daß der Miniſterrat auch am Nachmittag noch keinen Beſchluß faſſen werde, wird von unterrich⸗ teter Seite beſtätigt. Die Regierung und die Koalitionspar⸗ teien werden erſt nach Vorliegen der neuen Geſetze ihre Ent⸗ vor Ende dieſer oder Anfang kom⸗ mender Woche mit einer endgültigen Entſcheidung nicht zu rechnen iſt. Die„Bayriſche Staatszeitung“, das Organ der ayeriſchen Staatsregierung, enkhält ſich jeden Kommentars zu 280 geſtrigen Reichstagsverhandlungen und ſtellt am Schluß ner Ueberſicht über die vorliegenden Aeußerungen anderer köweriſcher Zeitungen lediglich ſeſt, daß man daraus erſehen d une, daß die bayeriſche Staatsregierung durchaus im Sinne e großen Mehrzahl der Bevölkerung Bayerns handelte, als 0 Berlin ihre Einwendungen gegen die Ausnahmegeſetze hob und bis zum Schluſſe dagegen ankämpfte. 2 22 Zur Abſtimmung über das Schutzgeſetz. lezten erlin, 20. Juli.(Priv.⸗Tel.) Laut„Vorwärts haben in der pud Leichetageſtzung für das Geſetz zum Schu tze der Re⸗ geſtimmt die Unabhängigen, die Sozialdemokraten, die 85 raten und das Zentrum, dagegen die Deutſchnationalen, die 8 enuniſten, die bayeriſche Volkspartei, die Welfen und der baye⸗ ernäh nner ben mit Ausnahme ſeines Fraktionsmitgliedes Reichs⸗ Fehr. Ein großer Riß ging durch die Geſetz, 8 Volkspartei. Der größte Teil ſtimmte für das an anderen haben ſich teils der Abſtimmung enthalten, teils as Geſ er Abſtimmung ſich beteiligt. Bei der Abſtimmung über bder di⸗ Pflichten der Beamten ſtimmten die Kom⸗ 5 und die Unabhängigen, die Sozialdemokraten, die Demo⸗ ind das Zentrum dafür, die Deutſchnationalen, die Deutſche olkspartei, die bayeri vartei, ayeriſche Volkspartei iſche und die Weiſen dagegen. 8 i, der bayeriſche Bauernbund D 8* 2 as Rätſelraten in der Keparationsfrage. Kontrolle und Erpreſſungen. WB. artitel 55 zur Kritik des deutſchen Finanzgebarens: W̃ 5 7 erſten Finanzreform 90 ſänder unbedingt nötig erſcheint, eine oder höchſtens as aweifeler dacnden Deutſchlands aufzuſchieben, 15 5 dium zug 5 dazu ſein, Deutſchland kein kurzes Morato⸗ e eiti und zur Sicherſtel⸗ Organiſationen einer mit allen notwendigen Vollmachten ausgeſtatte⸗ ten Kontrolle abhängig gemacht werden. Das müſſe ausgemacht ſein, daß die Reparagtionskommiſſion im Laufe dieſes ganz kurzen Zeitraumes eine Verfehlung Deutſchlands feſtſtelle und die Motive ihrer Feſtſtellung auseinanderſetzen werde, wenn nicht ſämtliche Verpflichtungen gehalten würden. Das„Journal des Debats“ ſchreibt: Der Augenblick iſt für uns gekommen, mit offenen Karten zu ſpielen. Die Zukunft Frankreichs hängt von einer befriedigenden Regelung der Re⸗ parationsfrage ab und dieſe iſt unlösbar, wenn man ſie nicht mit derjenigen der interalliierten Schulden verbindet. Es wäre höchſt vorteilhaft, wenn Lloyd George die Initiative er⸗ greift, um vorzuſchlagen, unſere Forderungen an Deutſchland und die uns zuſtehenden Bons der Serie G herabzuſetzen und dafür die Streichung unſerer Schulden zu verlangen und wenn nötig hinzu⸗ zufügen, daß wir bereit ſind, mit gutem Beiſpiel voranzugehen und auf unſere Forderungen an die Verbündeten zu verzichten, denen wir während des Krieges Geld geliehen haben. Außerdem müſſen wir verlangen, daß in Deutſchland alle Kontrollmaßnahmen durchgeführt werden müſſen und ferner müſſen wir aus Deutſchland alles Erdenkliche an Sachlieferungen herausholen. Schließlich kann dann auf die Reform der deutſchen Finanzen hin eine inter⸗ nationale Anleihe erfolgen. Falls wir für die Durchführung eines rationellen gemäßigten Programms nicht die Unterſtützung finden, auf die wir Anſpruch haben, müſſen wir uns vorbehalten, künftig Deutſchland gegenüber auf eigene Re chnung zu handeln. die verhandlungen mit dem Garantiekomitee. )( Verlin, 19. Juli. Der Auswärtige Ausſchuß des Reich⸗tages trat heute vormittag zu einer Sitzung zuſammen, um ſich mit den Verhandlungen der Regierung mit dem Garantiekomitee zu beſchäfti⸗ gen. Faſt alle Mitglieder des Ausſchuſſes waren erſchienen. Auch der Reichstagspräſident Loebe, der nicht zu dem Ausſchuß gehört, wohnte der Sitzung bei. Den Vorſitz führte Abg. Dr. Streſe⸗ mann. Vom Reichskabinett waren neben dem Reichskanzler Dr. Wirth, der Vizekanzler Bauer, der Reichswirtſchaftsminiſter Schmidt und der Neichsfinanzminiſter Dr. Hermes und vom Auswärtigen Amt Staatsſekretär Dr. Haniel anweſend. Auch eine ſehr große Zahl der Vertreter der einzelnen Länder, die dem Aus⸗ wärtigen Ausſchuß des Reichstages angehören, nahmen an der Sitzung teil. Beſonders wurde bemerkt, daß der deutſche Botſchafter Dr. Mayr zu der Sitzung gekommen war. Der Ausſchuß nahm zunächft den Bericht des Reichsfinanzminiſters Dr. Hermes entgegen, vertagte dann aber die Ausſprache darüber zur nächſten Sitzung am Freitag, um den gedruckten Bericht über die Verhandlungen in Hän⸗ den zu haben. Lob Englands. WB. London, 19. Juli. Reuter meldet aus Newyork: Hier iſt ein Bericht eingetroffen, der von vielen Blättern veröffenklicht wird, wonach Großbritannien eine Herabſetzung der Reparationen vorſchlage und gleichzeitig angeboten habe, auf die ihm geſchuldeten Summen zu verzichten. Bisher habe ſich dieſer Bericht nicht be⸗ ſtätigt. Er habe aber die Stellungnahme und Bewunderung einiger führender Blätter hervorgerufen. Der„Globe“ ſchreibt: Mit einer bewunderungswürdigen Tat hat Großbritannien das Gewebe von Haß und Selbſtſucht zer⸗ ſchnitten, welches Europa niederhielt. Der Vorſchlag ift eigentlich nur das Ergebnis des geſunden Menſchenverſtandes. Aber in der Atmoſphäre engherziger Nationaliſten und blinder Förderung einer Raſſepolitik, wie ſie heute in Europa herrſcht, wirkt dieſer geſunde Menſchenverſtand wie eine höhere Eingebung. In einem Leitartikel der„World“ heißt es: Wenn die Fran⸗ zoſen das britiſche Angebot annehmen, die Reparationsſumme derart zu vermindern, wie ſie die beſten Sachverſtändigen Großbritanniens und der neutralen Länder für möglich halten, ſo gebührt den Eng⸗ ländern großes Lob. Durch dieſes Angebot bewieſen ſie, daß ſie das volkswirtſchaftlich gebildetſte und intelligen⸗ teſt e Voll der Welt ſind. Die„Tribuna“ ſagt: Das Angebot Frankreichs müſſe einſeitig er⸗ ſcheinen. Indeſſen bedeute es einen Schritt vorwärts auf dem Wege zum Ausgleich der franzöſiſchen und britiſchen Intereſſen. Es iſt nur gerecht, daß Großbritannien für die Reviſion des Verſailler Vertrages entſchädigt, wenn dies nicht nur Deutſchland, ſondern auch Großbritannien zum Nutzen gereicht. Ddeutſchlands Fahlungen an die Allüierten. )( Berlin, 19. Juli. Abgeordnete der Deutſchen Volkspartei haben im Reichstag folgende Anfrage eingebracht: 8 Nach einer Zeitungsmeldung hat der Oberſte Rat die Höchſt⸗ koſten für die Beſatzungsarmeen feſtgeſetzt. Danach dürfe die franzöſiſche Armee 449 Millionen Franken, die belgiſche Armee 102 Millionen Franken und die engliſche Armee 2 Millionen Pfund Sterling verbrauchen. Das ſind nach den jetzigen Kurſen etwa 25 Milliarden Mark. Trifft dieſe Zeitungsmeldung zu, ſtellen dieſe 25 Milliarden die Geſamtkoſten dar, die aus der Beſatzung erwachſen, von welchem Zeitpunkt ab gilt dieſe Berechnung? Eine weitere Zeitungsmeldung des„Echo National“ veröffent⸗ licht heute die Summen, die Deutſchland bisher an die Alli⸗ kerten zahlte. Deutſche Beſißzungen im Ausland, die von der deutſchen Flotte 5,7 Milliarden Mark, Beſitzungen des Reiches in den abgetretenen Gebieten 6,5 Milliarden Mark, andere, nichtmilitäriſche Zahlungen 5,6 Milliarden Mark, ausgeliefertes Eiſenbahnmaterial 2 Milliarden, Verluſt der Rechte Deutſch⸗ lands gegenüber den alliierten Schuldnern 7 Milliarden, der Wert der Saarbergwerke 1,1 Milliarden, Kohlenlieferun⸗ gen 1,3 Milliarden, andere Koſten 3,2 Millfarden, im Ganzen 45,6 Milliarden Mark. Hierzu muß man noch 100 Milliarden zuzählen als Gegenwert derGgebiete, die in Weſtpreußen und Oberſchleſien ver⸗ loren wurden. Dieſe 145,6 Milliarden ſtellen mehr als ein Drittel des geſamten deutſchen Vermögens dar. Treffen dieſe Angaben, die erheblich über die ſ. Zt. dem Reichstag vom Herrn Miniſter für aus⸗ den Alliierten beſchlagnahmt wurden, 11,7 Milliarden Mark, Wert 7 * Fur Hebung der Luſttanta. Nach Meldungen der aueländiſchen Preſſe ſteht die He⸗ bung des am 7. Mai 1915 an der irländiſchen Küſte von einem deutſchen U⸗Boottorpedierten Dampfers„Luſi⸗ tania“ der engliſchen Schiffahrtsgeſellſchaft Cunard⸗Linie bevor. Damit wird hoffentlich der Schleier endgültig ge⸗ lüftet von einem Drama, deſſen Ausbeutung durch die Ententepreſſe ſeinerzeit die ganze Welt gegen Deut ſch⸗ land aufhetzte und welches einen der Hauptvorwände abgeben mußte für den ſpäteren Eintritt Amerikas in den Krieg. Das deutſche Volk hat ein außerordentlich großes Intereſſe an der völligen Klärung des eheimniſſes, das über der Ladung des Schiffes ſchwebte, wenn die er⸗ folgreiche Hebung auch nur ein 84 9 Beweis für eine längſt feſtſtehende Wahrheit iſt. Für Deutſchland ergibt ich das unbeſtreitbare Recht und die Pflicht, im Intereſſe der ahrheit und der Gerechtigkeit bei den Hebungsverſuchen vertreten zu ſein entweder durch eigene oder neu⸗ trale Zeugen und Sachverſtändige. Am 4. Februar 1915 wurde das deutſche Kriegszonen⸗ dekret erlaſſen mit der Abgrenzung beſtimmter Seeſperr⸗ gebiete, deren Betreten die Gefahr der Torpedierung mit ſich brachte. Das Dekret wurde ſeitens der deutſchen Regierung öffentlich bekannt gegeben, und zwar in Amertka durch die deutſche Votſchaft im April 1915 in der amerikaniſchen Preſſe. Als die Abfahrt des Schiffes aus Newyork bekannt wurde iſt von deutſcher Seite nichts unterlaſſen worden, um die Reiſen⸗ den von dem hnen drohenden Unheil zu bewahren. Die deutſche Botſchaft veröffentlichte in ameri⸗ kaniſchen Zeitungen eine dringliche arnung und richtete ſogar an die einzelnen Fahrgäſte Warnungstele⸗ gramme. Die engliſche Preſſe aber ſorderte die ameri⸗ kaniſchen Fahrgäſte ausdrücklich auf, durch ihre Einſchiffung auf der Luſitania Deutſchlands U⸗Boot⸗Drohung ihre Verach⸗ tung zu bezeugen. Die engliſche Reederei betonte die Sicher⸗ heit des Schiffes und behauptete, dasſelbe ſei für jedes deutſche U⸗Boot zu ſchnell. Die amerikaniſche Regie⸗ rung ſelbſttatnichts. Das Schiff fuhr ab und wurde am 7. Mai 1915 in der Sperrzone torpe diert. Mit einer durch eine gewaltige innere Exploſion verurſachten unheim⸗ lichen Schnelligkeit verſank es in den Fluten und mit ihm ein Teil der Beſatzung und Paſſagiere, insgeſamt 1517 erſonen darunter 139. Amerikane. Der deutſchen Regierung war bekannt, daß das Schiff Kriegsmunition und Kriegsgerät an Bord hatte. Sie ſtellte dies in einer Note vom 11. Mai 1915 an die amerikaniſche Regierung feſt. Der Kapitän Turner mußte zu⸗ eben, daß er in der Gefahrzone ſich nicht nach den Vor⸗ chriften der engliſchen Admiralität gerichtet hatte. Wichtiger aber waren Angaben über die Ladung des Schiffes: 1271 Kiſten Munition für Liverpool, 4201 Kiſten für London, dazu große Mengen anderes Kriegsmaterial. Die von Turner beſchworene Liſte wurde im Jahre 1915 von der Newyork⸗Times veröffentlicht, als die Ver⸗ einigten Staaten dem Namen nach noch neutral waren. Die Veröffentlichung aber blieb gänzlich unbeachtet. 1 Am 20. September 1917 hielt dann der amerikaniſche Senator La Follette in St. Paul ſeine Anklagerede gen die amerikaniſche Regierung und namentlich gegen zilſon, wonach dieſer. 4 Tage vor der Abfahrt der Luſi⸗ tania von dem Staatsſekretär Briand in Perſon darauf aufmerkſam gemacht worden war, daß die Lufttania 6 Mil⸗ lionen Patronen mit Exploſioſtoffen an Bord habe und daß Paſſagiere, die mit dieſem Schiff fahren, einem Gefetz zuwider⸗ handelten, nach welchem keine e in einem eee zuge oder einem Schiffe fahren dürfen, die gefährliche ploſiv- ſtoffe mit ſich führen. Als La Follette ſeine Anklagen erhob, ſollte er aus dem Senat ausgewieſen werden, weil er zu Un⸗ recht das Vorhandenſein einer Munitionsladung behauptet habe. Der unmittelbare Beweis der Wahrheit wurde durch das Staatsdepartement verhindert, das dem Senator die Ein⸗ ſicht in die Unterſuchungsakten verweigerte. Da erbot ſich der frühere Zolinſpektor Malone des Newyorker Hafens, für den Senator Zeugnis abzulegen, und daraufhin wurde das Verfahren gegen La Follette eingeſtellt. Dudley Field Malone war zurzeit der Ausfahrt der Luſi⸗ tania Hafenſteuerkollektor, d. h. oberſter Auſſichtsbeamter der Bundesregierung im Newyorker Hafengebiet. Er hatte die zu prüfen, die Ladung zu unterſuchen und auf die Befolgung aller Neutralitäts⸗Häfen⸗ und Schiffahrtsver⸗ ordnungen zu achten. Infolge ſeiner ſcharfen Kontrolltätigkeit geriet er bald mit der Regierung in Konflikt, fiel in Ungna und legte ſein Amt nieder. Er wurde Kandidat und* der liberalen Farmer⸗Arbeiterpartei. Er hatte die Lu tania vor der Abfahrt unterſucht und einen Bericht hierüber an das Schaßamt gerichtet. Hiernach war es ihm unmöglich, die ganze Ladung zu unterſuchen, da Wil⸗ ſons Schwiegerſohn und Schatzamtsſekretär Me. Adoo⸗ ſich weigerte, ihm einen genügenden Beamtenſtab zur Verfügung zu ſtellen. Er konnte daher nicht nachprüfen, was ſich in den kauſenden von Kaſten und Kiſten befunden hatte. Feſtgeſtellt hat er aber, daß ſich darunter 4200 Kiſten mit Springfie patronen für die britiſche Regierung befanden, daß jede Kiſte 1000 Stück mit einer Ladung von 5 Pfd., die geſamte Muni⸗ alſo eine ſolche von 10,5 Tonnen Schwarzpulver enthielt, welches zweifellos zur zweiten Eploſion und dem ſo ungewöhnlich ſchnellen Untergang des Schiffes beigetragen hatte. Seine Rede, welche er im Oktober 1919 in Cicio⸗Club in Newyork hielt und in welcher er dieſe Enthüllungen machte, ſchloß er mit den Worten:„So iſt nicht nur das amerikaniſche Volk, ſondern die ganze Welt von ſeiten unſerer Regierung erbärmlich belogen worden. Unverantwortlich betrogen wurden von ihr auch die vielen hundert Opfer der Luſitalte⸗ 15 verſenkung, die ſich mit Wiſſen der Regierung auf 5 einer gl ewähren. Aber der Aufſchub der Zahlungen müßte von Gleichzeitigen Durchführung der verlangten Reformen 170 von wärtige Angelegenheiten mitgeteilten Zahlen hinausgehen, zus ſchwimmende Pulverfaß begeben 7 5 2. Jeiſte. Ntr. 327. Mmannheimer General-Unzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 20. Juli 1922. Deutſchlands Mitarbeit in den zerſtörten Gebieten. (Berſin, 19. Juli. Nach einer Meldung aus Paris hat das Nationalkomitee für die verwüſteten Gebiete eine Sitzung abgehalten, in deren Verlauf folgende Tagesordnung ange⸗ nommen wurde: 5 Das Nationalkomitee für die verwüſteten Gebiete erinnert an ſeine Initiative, ſeine Propaganda und ſein Eingreifen zugunſten einer großzügigen Mitarbeit Deutſchlands durch Sachleiſtungen für den Wiederaufbau der befreiten Provinzen und ſtellt feſt, daß nach einem Jahre der Verzögerung die jetzige Regie⸗ rung zu beabſichtigen ſcheint, das Abkommen von Wies⸗ baden zur Ausführung zu bringen. Das Komites beſchließt, eine Audienz beim Miniſterpräſidenten Pöoincare zu beantragen: 1. Um ihm die Meinung der Geſchädigten zum Ausdruck zu bringen, die einer rationellen Verwendung deutſchen Materials und deutſcher Ar⸗ beitskräfte günſtig gegenüberſtehen. 2. Um ihm mitzuteilen, daß die überwältigende Mehrheit der Geſchädigten dem Plane Le Tro⸗ quers feindlich gegenüberſteht, der darauf hinzielt, deutſche Ar⸗ beitskräfte zu Arbeiten im Innern Frankreichs unter Ausſchluß der befreiten Gebiete zu verwenden. 3. Um zu erfahren, durch welche Methode die Negierung den geſamten Wiederaufbau der verwüſteten Gebiete vorzunehmen gedenkt, ſodaß die Geſchädigten ge⸗ recht und gleichmäßig behandelt werden. Die Hhaager Konferenz. (Berlin, 19. Juli. Zur Frage der Haager Verſammlung ſchreibt Radek einer Drahtung aus Moskau zufolge in der„Prawda“: Durch die Erklürung der Alliierten, daß ſie zu einer Kreditgewährung an Rußland außerſtande ſeien, ſinke die Haager Konferenz zu einer Zuſammenkunft von rein informatoriſchem Charakter zuſammen. Radek empfiehlt, Rußland möchte ſeinen Wiederaufbau aufgrund von privatwirtſchaftlichen Verträgen mit ausländiſchen Finanzleuten in die Hand nehmen. Das Kabinett Korfanty. p) Danzig, 20. Juli. Wie die„Gazetta Danska“ meldet, hat Korfanty am 18. Juli das Kabinett zuſtande gebracht. Mi⸗ niſterpräſident: Korfanty, Außenminiſter: Skirmunt, Finanzminiſter: Michamsky, Kriegsminiſter: Somnkowsky, Handelsminiſter: Straßburger, Miniſter des Innern: Wei⸗ chert. Korfanty hat den Staatschef um eine Audienz zur Vor⸗ legung der Liſte gebeten. Das Chaos in Polen. Berfin, 20. Juli. Nach Warſchauer Meldungen befürchtet man, daß bei einem Rücktritt Pilſudskis das Militär nicht ruhig bleihen wird. Für die nächſten Tage ſei die durch die Regierungs Korfantys nicht gelöſt, ſondern vielmehr das Chaos in Polen vermehrt. Aus Breslau wird gedrahtet, daß der ESiſenbahnbetrieb polniſch Oberſchleſiens immer ſchlechter funk⸗ tioniere. Die geförderten Kohlen können nicht mehr abtrans⸗ portiert werden. In Poſen wächſt die Erregung infolge der Kriſe in Warſchau. Der ſofortige Rücktritt Pilſudskis wird verlangt und die Wahl Korfantys zum Miniſterpräſidenten ſtürmiſch begrüßt. Poſen fordert die Verlegung des Regierungsapparates von Warſchau nach Poſen. Es werden ſich andernfalls, nach einer Meldung der Deutſchen Ztg.“ die ehemals preußiſchen Provinzen im Verein mit Oberſchleſien von Warſchau abtrenen. 8 Oberſchleſien. E Berlin, 20. Juli.(Von unſerem Verliner Büro.) Der Präſi⸗ dent Calonder hat eine Unterredung mit einem Mitarbeiter des „Berliner Tagblatts“ gehabt. Er erklärte, eines tue vor allem not für Oberſchleſien, die Entwaffnung der Bevölkerung hüben und drüben und ein verſtärkter pollzeilicher Schutß. Seine Aufgabe ſei in weitem Umfang eine morallſche. Er gehe mit Arbeitsfreude an ſeine Miſſion und wolle ſich vornehm⸗ lich, was uns nötig dünkt, für die Frage des Minderheits⸗ ſchutzes intereſſteren. Nus dem beſetzten Gebiet. Segen die Jerſtöeung der rheiniſchen Bahnen. Duisburg, 19. Juli. Gegen die vom Botſchafterrat in Paris geforderte Zerſtörung bereits vorhandener und im Bau befindlicher wichtiger Bahnlinien wandte ſich mit aller Entſchiedenheit eine Ver⸗ ſammlung der niederrheiniſchen Handelskammern Duis⸗ burg—Weſel. Ror allem wird von den geplanten Maßnahmen die Linie Hamborn—Mörs—Geldern betroffen, für deren Bau nur wirtſchaftliche Geſichtspunkte maßgebend geweſen ſind, da die Linie der Erſchließung des linksrheiniſchen Bergbaus und der Verſorgung der rechtsrheiniſchen Induſtriezentren mit Lebensmitteln dienen foll. Nach Anſicht der Verſammlung iſt eine wichtige Vorausſetzung für die gedeihliche Entwicklung des niederrheiniſchen Bezirks ein plan⸗ mäßiger Weiterausban der vorhandenen Verkehrswege. Es wurde beſchloſſen, an alle in Frage kommenden Negierungsſtellen eine ent⸗ ſprechende Entſchließung zu richten. Erregte Eröffuungsſitzung des ſaar⸗ ländiſchen Landesrats. cSadcbrücken, 19. Juli. Im Schwurgerichtsſaal des alten Landgerichts trat heute der Landesrat des Saargebiets zu ſeiner Eröffnungsſitzung zuſammen, die mit einer Botſchaft der Regierungskommiſſion, verleſen von dem durch die Regierungs⸗ kommiſſion beſtellten Präſidenten Oberregierungsrat Koßmann, eröffnet wurde, in der dieſe den Willen und die Bereitwilligkeit zu gedeihlicher Zuſammenarbeit ausſpricht, im übrigen aber die Rechte und Befugniſſe des Landesrats ſcharf umreißt. Die Bot⸗ ſchaft wurde vön den Abgeorbneten mit Schweigen aufgenommen, ſtellenweiſe wurden ironiſche Zwiſchenrufe laut. Als erſter Partei⸗ redner wollte der Führer der Zentrumspartei, Rechtsanwalt Dr. Lavacher, das Wort zu einer Erklärung ſeiner Partei ergreifen, was aber vom Präfidenten unter Hinweis auf die Vorſchriften der Regierungskommiſſion nicht zugelaſſen wurde, irotzdem es ſich bei dieſer Erklärung um programmatiſche Ausführungen und nicht um ik an der Botſchaft der Regierungskommiſſion handelte. RNechtsanwalt Dr. Sender als Vorſitzender ſprach gleichfalls den Wunſch aus, namens der ſozialdemokratiſchen Partel eine program⸗ matiſche Erklärung abzugeben, mußte aber davon abſehen, da dies nicht zugelaſſen wurde. In ſcharfen Worten geißelte er die Haltung der Regierungskommiſſion, die den Mut habe, trotz der im der Botſchaft ausgedrückten Bereitwilligkeit, mit der Bevölkerung loyal zuſammenzuarbeiten, in der heutigen Sitzung es dazu kom⸗ men zu laſſen, daß die Parteien nicht in der Lage ſind, ihre Stel⸗ lung zur Politik der Regierungskommiſſion auszudrücken. Aehnliche Erklärungen gab der Vertreter der Liberalen Volkspartei, der demo⸗ kratiſchen Partei und der KpD. ab. Der Präſident unterbrach chiedentlich die einzelnen Redner mit dem Bemerken, daß er nicht in der Lage ſei, die Erklärungen der Parteten anzuhören, da er an die Vorſchriften der Regierungskommiſſion halten mü In der lang anhaltenden ſich anſchließenden Debatte kam es zu lebhaften Szenen, wobei die Politik der Regierungs⸗ kommiſſion eine fcharfe Verurteilung erfuhr. Wenn die Regierungs⸗ kommiſſion die Abgabe der Erklärungen verhindern wolle, ſo wür⸗ den Mittel und Wege gefunden, um ſie der Oeffentlichkeit und der Nen —5 menarbeiten erzielt werde. Er richtete noch in letzter Stunde die Mahnung an die Regierungskommiſſion, es nicht zum äußer⸗ ſten kommen zu laſſen und ſchlug Vertagung um Stunde vor, um dem Präſidenten Gelegenheit zu geben, ſich mit der Regierungs⸗ kommiſſion zu verſtändigen, ob ſte die Erklärungen der Parteien entgegennehmen wolle. Nach längerer Dehatte vertagte man ſich ſchließlich auf kurze Zeit. 5 Nach einſtündiger Pauſe wurden die Verhandlungen wieder aufgenommen. Oberregierungsrat Koßmann gab die Erklärung ab, daß der Präſident der Regierungskommiſſion in entgegenkom⸗ mender Weiſe, aber ohne einen Präzedenzfall ſchaffen zu wollen, mit der Verleſung der Parteierklärungen einverſtanden ſei. Dieſer erſte Erfolg des unbeugſamen Willens der Abgeordneten wird all⸗ gemein als eine Blamage der Saarregierung gekennzeichnet. Die Parteierklärungen ſind durchweg ruhig gehalten, um nicht von vornherein den Eindruck der grundſätzlichen Oppoſition zu erwecken. Eine Abfaſſung nach obigem unerhörten Vorgehen wäre ſicher viel ſchärfer ausgefallen. Mit Ausnahme der Kommuniſten ſprachen alle Parteien ihre Bereitwilligkeit aus, mit der Regierungskom⸗ miſſion zum Wohle der Saarbevölkerung zuſammenzuarbeiten, wenn die Regierungskommiſſion ihren Kurs grundſätzlich ändere. Alle Erklärungen erheben Einſpruch gegen»die Verordnung über den Landesrat und verlangen deren baldige Abänderung Ins⸗ beſondere werden gefordert: das Recht der Interpellationen, der Beſchwerde, der Initiativanträge, der Ernennung des Präſidenten durch den Landesrat ſelbſt, der Mitbeſtimmung der Tagesordnung, die Immunität, die Aufhebung der Beſtimmung, wodurch die nicht hier geborenen Deutſchen von der Wählbarkeit ausgeſchloſſen ſind. Verlangt werden ferner: Die Entfernung des franzö⸗ ſiſchen Militärs, die Aufhebung der Saareinwohnerverord⸗ nung, die Beſeitigung der franzöſiſchen Schulen in ihrer gegenwärtigen Geſtalt, die Entfernung der fremdländiſchen Beamten aus der ſaarländiſchen Verwaltung ſowie das völlige Auf⸗ geben der bisherigen Franzöſiſierungspolitik. Im gan⸗ zen waren die Erklärungen ein feierliches Treuegelöbnis zum deut⸗ ſchen Vaterlande. Beſonders hervorgehoben ſei, daß die Kom⸗ muniſten, die ſich bis in die letzte Zeit im Schlepptau der Saar⸗ regierung befanden, der letzteren durch ihre Erklärung den ſchärf⸗ ſten Kampf anſageg. Die politiſchen Parteien des Saargebietes an den völkerbund. &Sqarbrücken, 18. Juli. Die politiſchen Parteien des Saargebietes— Deutſche Volkspartei, Deutſchnationale Volks⸗ partei, Liberale Volkspartei, Sozialdemokratiſche Partei, Zentrums⸗ partei— und die dieſen Parteien angehörenden Mitglieder des Landesrates haben am heutigen Tage folgendes Schreiben an den Völkerbundsrat in Genf gerichtet. Das Geſuch wird ge⸗ tragen von den politiſchen Parteien und den Mitgliedern des Landesrates, die je aus dem Saargebiet ſtammen müſſen, um zu dokumentieren, daß ſowohl die eingeborene als auch die nicht hier geborene Bevölkerung ein geſchloſſenes Ganzes bildet. Das Schreiben hat folgenden Wortlauk: Die Regierungskommiſſion, des Saargebietes hat wiederholt dem Wunſche Ausdruck gegeben, mit der Bevölke⸗ rung in gedeihlicher Weiſe zuſammenzuarbeiten. Auch die Be⸗ völkerung hat den gleichen Wunſch. Ein weſentliches Hindernis für ein gedeihliches Zuſammenarbeiten iſt das ſaarländiſche Mitglied der Regierungskommiſſion, Herr Dr. Hector. Herr Dr. Hector beſitzt in der Bevölkerung gar kein Vertrauen, im Gegenteil, die Bevöl⸗ kerung lehnt ihn entſchieden ab. Zur Erreichung eines guten Zu⸗ ſammenarbeitens der Regierungskommiſſion mit der Bevölkerung bitten die unterzeichneten politiſchen Parteien und die von ihnen ge⸗ wählten Mitglieder des Landesrates, die 26 von den 30 Sitzen inne haben, den Hohen Völkerbundsrat, Herrn Dr. Hector im Herbſt dieſes Jahres nicht mehr zu beſtätigen und an ſeiner Stelle einen Mann zu ernennen, der das Vertrauen der Bevölkerung beſitzt. Deshalb ſprechen wir die Bftte aus, der Bepölkerung des Sgargebietes zu geſtatten, daß ſie dem Hohen Völkerbundsrat Männer ihres Vertrauens zur Ernennung vorſchlägt. Unſer Antrag geht dahin, daß dieſer Vorſchlag im Einklang mit den gerechten demokratiſchen Grundſätzen das Ergebnis einer allgemeinen Ab⸗ ſtimmung der Bevölkerung ſein möge. Wenn die Befragung der geſamten Bevölkerung in der kurzen Zeit bis zu der Neuernennung des ſaarländiſchen Mitgliedes nicht mehr möglich ſein ſollte, dann bitten wir, wenigſtens von dem Landesrat des Saargebietes Vor⸗ ſchläge einholen zu wollen. Zum Selbſtmord der Rathenau⸗Mörder. Berlin, 19. Juli.(Priv.⸗Tel.) Im„Achtuhr⸗Abendblatt“ wird das Ende der Rathenau⸗Mörder wie folgt dargeſtellt: Kern erſchoß ſich nicht ſelbſt; er wurde vielmehr von einem Beam⸗ ten der Halleſchen Polizei erſchoſſen, die, weil ſie ſich durch die Repe⸗ kierpiſtolen der Mörder bedroht ſahen, nach den Fenſtern hinauf⸗ ſchoſſen. Eine Kugel durchſchlug die Schädeldecke des Kern. Er muß ſofort zu Boden geſtürzt ſein. Fiſcher legte ihn daraufhin auf das Bett und verſuchte, das Blut zu ſtillen. Kern verſtarb jedoch, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Dies mag Fiſcher ſo deprimiert haben, daß er die Waffe gegen ſich ſelbſt richtete und ſich den Tod gab. )( Berlin, 19. Juli. Nach dem Selbſtmord der beiden Mörder Dr. Rathenaus, iſt die politiſche Polizei bemüht, feſtzuſtellen, wer den flüchtigen Mördern Fiſcher und Kern, in der Zeit vom 9. bis 17. Juli Beiſtand geleiſtet hat. Die Burg Saaleck iſt durch die Be⸗ amten der Berliner Polizei genau durchſucht worden, um feſtzuſtellen, ob Dr. Stein mit den Kreiſen der Verſchwörer in Verbindung ſtand. Weitere Verhaftungen in Saaleck ſind bisher nicht erfolgt. Doch iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß die Mörder in den nahegele⸗ genen Orten hilfsbereite Freunde hatten, die ihnen während der Zeit des dortigen Aufenthaltes beigeſtanden haben und vor allen Dingen die Verbindung mit den Verſchwörerkreiſen aufrechterhielten. § München, 19. Juli. Die„M. N..“ erklären gegenüber den Mitteilungen des Berliner Poligeipräſidenten, daß ſich in Bayern Kriminalbeamte zur Unterſtützung des Vertreters des Oberreichsan⸗ waltes befunden haben, der Münchner Polizeidirektion ſei dieſe Tat⸗ ſache neu. In den Beſprechungen des Oberreichsanwaltes mit dem Referenten der Münchner Polizei ſei nichts davon mitgeteilt worden, daß ihm die Berliner Stellen Gehilfen geſchickt hätten. Deshalb ſei die Weiſung ergangen, Kriminalbeamte ohne Ausweiſe der Münchner Polizeidirektion feſtnehmen zu laſſen. Die Mit⸗ teilungen des„Berliner Tageblatt“, daß die Rathenaumörder von München aus Hilfe zu erwarten gehabt hätten, wird in der geſamten bürgerlichen Preſſe als Tendenzmeldung bezeichnet, die nur den Zweck hätte, Bayern anzuſchwärzen. e eeeeeeee Umfangreiche perſonalveränderungen in den preußiſchen Negierungen. IBerlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ur⸗ ſache für die umfangreichen Perſonalverſchiebungen in den preußiſchen Regierungen liegt darin, daß die betreffenden Regierungspräſidenten den bewaffneten Rechtsorganiſätionen keine genügende Aufmerkſamkeit geſchenkt, oder eine Veteiligung der Schutzpolizei daran zugelaſſen haben. Ueber die Neubeſetzung der erledigten Poſten hören die Politiſch Parlamentariſchen Nachrichten: An Stelle des ſchon vor einiger Zeit in den Ruheſtand verſetzten Oberpräſidenten von Marienwerder, Graf Baudi⸗ zien, tritt Oberpräſidialrat Proske, der politiſch dem Zentrum naheſteht. Sein erſter Präſidialrat und Vertreter wird ſpäterhin der demokratiſche Landrat Dr. Friedensburg werden, gegen den ſich vor allem der Kampf der Rechtsparteien im Regierungs⸗ bezirk Marienwerder gedreht hat. mzen Welt zu unterbreiten. Abg. Sender betonte, die Regierungs⸗ iſſion trage die Schuld daran, kein gedeihliches Znfam⸗ N rungsbezirk Hildesheim iſt Miniſterialrat v. Halfern aus dem preußiſchen Finanzminiſterium berufen worden. Das Regie⸗ rungspräſidium von Stettin wurde dem Oberriegerungsrat Moritz übertragen. Dieſe beiden gehören der Deutſchen Volks⸗ partei an. Das Regierungspräſidium in Aurich iſt dem demo⸗ kratiſchen Bürgermeiſter von Norderney, Berghaus übertragen worden. Zum Regierungspräſidenten in Koblenz dürfte der zweite Delegierte bei der Rheinlandkommiſſion, Bauknecht, berufen werden, der der ſozialdemokratiſchen Partei angehört. Die Regie⸗ rungspräſidien Aachen, Trier und Osnabrück werden dem Zentrum angehören. Auch der Regierungsrat von Schneide⸗ mühl, v. Bülow, wird in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt werden. Sein Nachfolger iſt ein bekanntes Mitglied der Deutſchen Volkspartei. Das neueſte Eingreifen des preußiſchen Innenmini⸗ ſteriums dürfte ſich auch auf die Beſetzung einer größeren Anzahl von Landratsämtern beziehen. Badiſcher Landͤtag. Tul. Karlsruhe, 19. Juli. Mit Beginn der Nachmittagsſitzung er⸗ tattete Abg. Wèeißhaupt(Ztr.) Bericht über die in der vorauf⸗ gegangenen Sitzung des Haushaltsausſchuſſes abgeſchloſſene Bera⸗ tung über den Zentrumsantrag Weißhaupt u. Gen. die Getreide⸗ umlage und den diesjährigen Saatenſtand betreffend. Der in der Vormittagsſitzung eingebrachte und zur dringlichen Erledi⸗ gung geſtellte Antrag lautet: „Der Landtag möge beſchließen, die Regierung ſolle erneut bei der Reichsregierung dahin wirken, daß erſtens die von Baden ge⸗ forderte Getreideumlage ſo reduziert wird, wie es der dies⸗ jährige Saatenſtand erfordert, der in manchen Landesteilen und bei einzelnen Getreideſorten einer Mißernte gleichkommt, und daß zweitens in einem Nachtrag zum Staatsvoranſchlag alsbald Mittel angefordert werden zur Förderung der Landwirtſchaft, für die Be⸗ triebe, die durch die Getreideumlage betroffen werden und wie ſie in dem Antrage des Haushaltsausſchuſſes durch Beſchluß des Land⸗ tags vom 31. März 1922 angefordert ſind.“ Zur Abſtimmung gelangt natürlich, da in Ziffer 2 finanzielle Er⸗ wägungen angeſtellt werden müſſen, nur der Antrag unter Ziffer 1. Zur Begründung führt der Redner aus: Durch die diesjährige Getreideumlage— die vorjährige ſollte laut Verſprechungen des Reichsernährungsminiſteriums ſchon die letzte Umlage ſein— bedeutet für das Land Baden ſowohl im Hinblick auf die zu erwartende ſchlechte Ernte als auch allgemein bezüglich der für Baden viel zu hohen Abgabemenge— 22 000 Tonnen— eine unge⸗ rechte und ungerechtfertigte Behandlung. Sie iſt in ihren Folgen un⸗ erträglich. Beſonders bei der in Ausſicht ſtehenden ſchlechten Ernte wird es nicht lange dauern, daß mangels Angebot auf dem freien Markt die Preiſe in die Höhe ſchnellen. Die Regierung und der Mi⸗ niſter haben keine Schuld an dieſer Ueberbürdung Badens und ſie haben in den Verhandlungen ihre Pflicht getan. Der Umlage haben ſie nur unter dem ausdrücklichen Proteſt zugeſtimmt, daß die Verhält⸗ niſſe in Baden eine Sonderbehandlung notwendig machen. Zu den neu aufzunehmenden Verhandlungen müſſen wir dem Miniſter den Rücken ſtärken. Deshalb bittet der Ausſchuß, das Haus möge bei der heutigen Abſtimmung über den erſten Teil des Antrags für den An⸗ trag ſtimmen. Zur Beſprechung wird das Wort nicht gewünſcht. Die Abſtimmung ergibt gegen die Enthaltung der Abg. Frau 2 er(USP.) einſtimmige Annahme des erſten Teiles des ntrags. Auf der Tagesordnung ſtehen ſodann noch 21 Geſuche und Be⸗ ſchwerden. Durch das kürzlich im Aelteſtenausſchuß beſchloſſene ver⸗ kürzte Arbeitsverfahren bei dieſen kleinen Vorlagen wird auch dieſer Teil der Tagesordnung ſchnell erledigt.— Die ganze Tagesordnung iſt damit erledigt. Das Haus vertagt ſich darauf auf Mon tag, den 24. Juli, nachmittags 3% Uhr. Wohnungsbau durch den Staat. Tll. Karlsruhe, 19. Juli. Einen nicht geringen Beſtandteil der Anforderungen, die im erſten Nachtrag zum Statsvoranſchlag enthal⸗ ten ſind, bilden die Summen, die der badiſche Staat für Woh⸗ nungsbauten aufwenden muß, und zwar handelt es ſich dabei meiſtens um Nachforderungen für bereits vom Landtag früher ge⸗ nehmigte und auch in Angriff genommene Bauten, die ſich infolge der eingetretenen weiteren Koſtenteuerung viel höher ſtellen, als ur⸗ ſprünglich angenommen wurde. So iſt u. a. in den erſten Nachtrag eine Summe von 28½ Millionen Mark für die Erſtellung neuer Beamtenwohnhäuſer eingeſetzt. Für die Ausführung der in Ausſicht genommenen Bauten mit insgeſamt 135 Beamtenwohnungen waren 12 Millionen vorgeſehen. Infolge der Teuerung werden weitere 28½ Millionen Mark dafür erforderlich. Der Ausbau des Gebäudes des früheren Amtsgefängniſſes O6 in Mann⸗ heim macht eine Nachforderung von 300 000 Mark, der Umbau des Marſtallanweſens in Schwetzingen eine ſolche von 450 000 Mk., die Erbauung von 10 Forſtwartshäuſern eine Nachforderung von 2 Millionen Mark notwendig. Für den Umbau der für die Unter⸗ bringung des Staatseichamtes Freiburg mietweiſe ſichergeſtellten Ge⸗ bäude der ehemoligen Erbgroßherzog⸗Friedrich⸗Kaſerne iſt eine Nach⸗ forderung von 400 000 Mark notwendig, ferner für die Erſtellung von Wohnungen für die Staatspolizei⸗Mannſchaft in Pforzheim eine ſolche von über einer halben Million. Die Koſten des Ausbaues des alten Gefängniſſes in M annheim machen weitere 1 800 000 Mk⸗ notwendig und die Erſtellung eines Aufſeher⸗Wohnhauſes beim Lan⸗ desgefängnis Freiburg erfordern weitere 600 000 Mark. 77 Eine Reihe kleinerer Nachforderungen mag infolge Raum⸗ mangels unberückſichtigt bleiben. Zu erwähnen wäre noch, daß das Finanzminiſterium in Karlsruhe mit einem Aufwand von etwas über 2 Millionen Mark an das ſtaatliche Fernheizwerk in Karlsruhe und die Saline Dürrheim mit einem Aufwand von 850 000 Mark an das Kraftwerk in Laufenburg angeſchloſſen werden ſoll. Dier neue Landesfinanzamt⸗Präſident. Tu. Karlsruhe, 19. Juli. Nach einer Blättermeldung iſt als Präſident des Landesfinanzamts Baden, nachdem Finanzminiſter Köhler nach Auflöſung der Perſonalunion dieſen Poſten niedergelegt hatte, Geh. Finanzrat Dr. Joſef Schmitt im Katholiſchen Oberſtiftungsrat auserſehen. Geh. Rat Dr. Schmitt gehört be⸗ kanntlich ſeit Herbſt letzten Jahres als Mitglied der Zentrums⸗ partei dem Badiſchen Landtag an.(Geh. Rat Dr. Schmitt ſtammt aus Lauda u. war im Jahre 1896 in den Badiſchen Juſtizdienſt ein⸗ getreten. Nachdem er kurze Zeit Amtsrichter in Barberg war, wurde er 1901 zum Kollegialmitglied beim Katholiſchen Oberſtif⸗ tungsrat ernannt.) 0 * 4 * Der Jall Mager. ONB. Heidelberg, 18. Juli. Der wegen Beleidigung des Chef. redakteurs des Heidelberger Tageblattes verurteilte Landtagsabgg ordnete 8. Mager hal den Vorſtand des Bezirksvereins Heide, berg der Deutſchnationalen Volkspartei gebeten, ihn bis zur e gültigen Entſcheidung der Berufung von den Geſchäften des erſten Vorſitzenden der Ortsgruppe Heidelberg zu entbinden. Ferner ban er dem Präſidenten des Badiſchen Landtages mitgeteilt, daß?„5 bis zur Erledigung der Prozeßſache an den Landtagsſitzungen nicchh mehr teilnehmen werde. Letzte Meldungen. Die Skreiklage in Amerika. WhB. London, 19. Juli. Reuter meldet aus Waſhington Ae dem 18. ds. Mts.: Es wird bekannt gegeben, daß Präſident Har, ding Telegramme an die durch den Streik betroffenen Bergwe abſenden werde, in denen die Bergarbeiter aufgefordrt werden, ſe. fort ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Der Präſfident werde il⸗ Lage Gouverneure der betreffenden Staaten anweiſen, entſprechende Der Regierungsbezirk Merſeburg iſt mit dem ſozialdemo⸗ kratiſchen Landrat Bergmann beſetzt worden. In den FF0 5 N täriſche Schutzmaßnahmen zu gewähren. Falls die Staaten der .. bt ewechten ſeis, kellten, warden 1 8 e. N 3 37õ ͤͤ 5 eĩ 1 i⸗ *nnr der *— Ar Donnerskag, den 20. Juli 1922. Mannheimer Genecal⸗Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 327. Wie wird die geſetzliche Miete errechnet! Die Beantwortung dieſer Frage, die Mieter und Vermieter in gleicher Weiſe intereſſtert, wird durch das am 1. Juli in Kraft getretene Reichsmietengeſetz nicht erledigt, da die Grundlagen für die Zuſchlagsbemeſſungen erſt von den einzelnen Gemein⸗ en geſchaffen werden müſſen. Und dazu bedarf es langwieriger Berechnungen unter Hinzuziehung von Hausbeſitzern und Mieter⸗ vertretern. Einen gewiſſen Anhalt bieten die Feſtſetzungen, die bisher von der Stadt Hamburg gemacht worden ſind und die als Vergleich von Intereſſe ſein dürften. Das Beiſpiel Hamburgs ſek deshalb hier erwähnt, wobei hervorgehoben werden muß, daß alle angeführten Prozentziffern, mit Ausnahme der Abzugsbeträge unter ., 1 und 2, durch die gemeindliche Einzelregelung höher oder auch niedriger bemeſſen werden können. Nach dieſem Vorbehalt das Prurtiſche Beiſpiel der Stadt Hamburg: I. Die Wohnungsmiete am 1. Juli 1914 Friedensmiete) betrug II. Zur Ermittlung der Grundmiete ſind davon abzuzie hen: 1. 20 Proz. für Inſtandſetzungs⸗ 2000.— M. und Betriebskoſten 400 M. 2. a) 9 Proz. für Sammelheiz⸗ fſtoffe 180 M. bd) 3 Proz. für Warmwaſſer⸗ Heizſtoffe 60 M. 3. 20 Proz. für Nebenleiſtungen 400 M. Geſamtabzüge 1040 M. 1040.— M. III. Mithin Grundmiete(= 2000—1040.) 960.— M. IV. Zur Grundmiete kommen 1. 4 Proz. für Steigerung der Hypo⸗ thekenzinſen 38.40.— M. 2. 200 Proz. für Betriebskoſten oder Nebenleiſtungen 1920.— M. 3. 300 Proz. für laufende Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten—.— So ergibt ſich als geſetzliche Miete 5798.40 M. An dieſer geſetzlichen Miete ſind nicht enthalten die Koſten für die großen Inſtandſetzungsarbeiten, die entweder auf „Hauskonto beſonders erhoben werden, wenn die Gemeinde deſſen Einrichtung beſchließt, oder von Fall zu Fall auf die Mieter um⸗ ie. werden. Ferner ſind nicht Beſtandteil der geſetzlichen Miete die Koſten für Heizſtoffe für Zentralheizung und Warm⸗ waſſerverſorgung, die von den Mietern allein ohne jeden Zuſchuß des uswirtes aufgebracht werden müſſen(außer wo der Hauswirt ſelbſt im Hauſe als Wohnungsinhaber zu beteiligen iſt). Wohl aber iſt in der geſetzlichen Miete enthalten der Ausgleichsfonds. ieſer kommt dadurch zuſtande daß in einem Jahre weniger, als vorgeſehen, laufende Inſtandſetzungsarbeiten ausgeführt werden und ie ſo erzielten Rücklagen ausgleichend in Jahren ſtärrerer Inan⸗ ſpruchnahme zur Verfügung ſtehen. ͤ Kl. Wirtſchaftliche Fragen. Die Getreideabgabe in Baden. Das neueſte badiſche Geſetz. und Verordnungsblatt(Nr. 53) enthält die Verordnung des Miniſteriums des Innern über die Re⸗ gelung des Verkehrs mit Getreide aus der Ernte 1922. Die Ver⸗ ordnung ſchließt ſich eng an das am 4. Juli 1922 erlaſſene Reichs⸗ geſetz über die Getreideumlage an. Es wird in der badiſchen Ver⸗ ordnung beſtimmt, daß die ländlichen Kommunalverbände das Um⸗ dageſoll in der Regel auf die Gemeinden verteilen und daß dieſen ie Unterverteilung auf die Landwirte obliegt. Die ſtädtiſchen Kom⸗ munalverbände verteilen das Lieferſoll unmittelbar auf die Land⸗ wirte. In der Verordnung wird dann u. a. noch beſtimmt, daß r Kommunalverband die näheren Anordnungen über die Herſtel⸗ von Krankenbrot aus dem von dem Kommunalverband ge⸗ neferten Krankenmehl trifft und daß die Bäcker und Mehlhändler verpflichtet ſind, das von dem Kommunalverband gelieferte Mehl Löllig getrennt von anderen Mehlbeſtänden zu halten. Städtiſche Nachrichten. Gefrierfleiſch. de Wie alles Neue hat das Gefrierfleiſch Widerſtände zu überwin⸗ u bis man ſich in weiten Kreiſen ſeiner Bedeutung für die Volks⸗ wo ſprung bewußt ſein wird. Angeſichts der heutigen Verhältniſſe, U für den Fleiſchverbrauch nicht etwa die Bedarfsmenge des menſch⸗ m 3 Körpers, ſondern lediglich die Kaufkraft ausſchlaggebend und gebeſtimmend iſt, wird die Einführung des Gefrierfleiſches in 6 o ſchnellerem Maße vor ſich gehen, als die Spanne zwiſchen dem in den fleiſch⸗ und dem Friſchfleiſchpreis groß iſt. Der Umſtand, daß * letzten Wochen der Gefrierfleiſchpreis bedeutend in die Höhe ngen iſt, hat ſeiner Einführung in breiteren Schichten ſicher im der Flaſſteaden. aber er liegt eben nicht in dem Beſtimmungsbereich gar 9 eiſch⸗Einfuhr⸗Geſellſchaft in Hamburg, ſondern hängt ganz und erzeu on dem Dollarkurſe ab. Wir wiſſen ſa, daß auch die Inlands⸗ duiſſe in der Preisgeſtaltung mit dem Dollarkurs gehen, d. h. Die aufſteigende Welt. In ſchnitn unferer geſtrigen Mittag⸗Ausgabe brachten wir einen Ab⸗ 5r a einem Werk zum Abdruck, das jedermann leſen ſollte, dem recht einſ pruch„Bleibe im Lande und nähre dich redlich“ nicht meyr ſein Gln euchten will und der in der Welt draußen, in der Fremde, 8 ück verſuchen will, weil er es dort zu finden hofft. aber ebenſamerika iſt als Auswandererziel keine terra nova, das diele de alt wie der Weg der Deutſchen dorthin iſt das Schickſal, Enttäuf a oeteden und dem nicht wenige erlegen ſind: ſchwere faſſer dedung. ieſer jähen Enttäuſchung will Colin Roß, der Ver⸗ amerit im Verlag Brockhaus, Leipzig erſchienenen Werkes„Süd⸗ beug a die aufſteigende Welt“ ſo gut als möglich vor⸗ e nicht u, indem er den auswanderluſtigen unter ſeinen Leſern gar merrez einmal ins Träumen von Herrlichkei 4 ume ichkeiten geraten läßt, die wonnen— bleiben müſſen oder nur unter unſäglichen Mühen ge⸗ ſeher; können. Bei alledem iſt Colin Roß kein Schwarz⸗ mrerttanf ldert, was er im Verlaufe vieler Monate in den ſüd⸗ mit ſener 50 Staaten erlebte und beobachtete, nur wahrheitsgetreu, wahren 10 iebe zur Objektivität, die andere, Unerfahrene, davor be⸗ das Leben— zwecklos die Heimat, Vermögen, ja vielleicht ſogar den Süd 9 5 zopfern. In vielen Fällen rät Roß zur Auswanderung, dladte 1 0 ſ ſ und Lebensmöglichkeiten, aber 5 5 5 S ale ch Prüfung ſämtlicher Umſtände eueg. Duch iſt feſſelnd geſchrießben, bringt ſehr viel vollkomm mebemer uberfgehr: auch literariſcher e. Jedenfalls darf fen haben Dlaben. deſſen Pläne etwa ſchon feſte Formen angenom⸗ es das W. zulernen kann man immer noch etwas, und gewöhnlich ichtigſte. Das Wikingerſchiff vom Oſeberg. delches Jahre 1903 fand man in Oſeberg ei ikt i in erg ein altes Wik 1 9 55 dalgenden Jahren in unendlich mühſeliger Acbe al zelt hin 1910 e. Die Arbeiten erſtreckten ſich über die ganze während 55 3 auch heute noch nicht völlig abgeſchloſſen. Da di man einen 1 riegszeit die Arbeiten 0 weit gediehen waren Mdes ging der über die Tragweite des Fundes gewinnen es zum groß eutſchen Oeffentlichkeit die Kenntnis des Oſerberg⸗ d en Teil verloren. Es iſt daher lebhaft zu begrüßen e—55 85 Jens Spenſon das Der a rbeiten des Oſebergfundes eingehend be⸗ des entnehmen meroſſanten Darſtellung wollen im been diat. N ſder namentlich die volkswirtſchaftliche Seite wenigſtens ſoweit er eine ſteigende Tendenz zeigt, jedach zeigt ſich bei dem Auslandsfleiſch die Kursſchwankung ſofort, aber auch dann, wenn der Dollar ſinkt. Indeſſen, erreichten wir bislang auch nicht den ſeit Jahren für England gültigen durchſchnittlichen Preisunterſchied zwiſchen Friſch⸗ und Gefrierfleiſch von 40 Prozent, ſo hielt ſich bei uns der Preis doch im Durchſchnitt 20—25 Proz. unter dem Friſch⸗ fleiſchprets. Daß das Fleiſch eines der Hauptnahrungsmittel für die Bewoh⸗ ner unſerer Zone iſt, hat man längſt durch wiſſenſchaftliche Unter⸗ ſuchungen feſtgeſtellt. Das.e u iſt ein ſtarker Eiweißträger, ſein Eirdeißgehalt übertrifft den der Mehle um etwa das Doppelte. Kar⸗ toffeln und Gemüſe bleiben weit dahinter zurück. Nur Käſe und Hül⸗ ſenfrüchte enthalten größere Eiweißmengen. Das Fleiſch ſteht alſo hinſichtlich ſeines Eiweißgehaltes, aber auch bezüglich der Aus⸗ nützungsquote desſelben mit an erſter Stelle. Deutſchland blieb ſchon im Frieden hinter der ärztlicherſeits als Mindeſtkonſum erkannten Menge zurück. Der Fleiſchverbrauch pro Kopf und Jahr leinſchl. Fiſch und Geflügel) betrug nach ſtatiſtiſchen Berechnungen knapp 54 Kg., alſo rund 150 Gramm auf den Tag. 70 Kg werden pro Kopf und Jahr als erforderlich erachtet. Der Fleiſchkonſum iſt heute, be⸗ dingt durch die ſinkende Kaufkraft, um über die Hälfte geſunken und er wird heute kaum mehr als 30—40 Proz. des Vorkriegskonſums be⸗ tragen. Den Fleiſchkonſum zu heben, iſt ein volkswirtſchaftliches Ge⸗ bot. Von den zwei Wegen, die dies bewirken können, iſt der eine, nämlich die Stärkung der Kaufkraft, ſo gut wie verſchüttet, es bleibt nur der andere, die Verbilligung des Fleiſches. Hier hat die Gefrierfleiſcheinfuhr bereits eingegriffen und daraus ergibt ſich ihre volkswirtſchaftliche Bedeutung. Die Antipathie, der man bei vie⸗ len Hausfrauen und auch bei manchen Meßgern begegnet, iſt zwar heute nicht mehr berechtigt, aber ſie iſt erklärlich aus dem Umſtande heraus, daß wir in Deutſchland bis in die letzten Monate Gefrier⸗ fleiſch aus olten Entente⸗Heeresbeſtänden(die wir in unſerem Le⸗ bensmittelhunger nach Kriegsſchluß aufkaufen mußten) konſumierten, das nicht mehr den Anforderungen entſprach, die man an Gefrier⸗ fleiſch ſtellen kann. Das einzige, das das Gefrierfleiſch gegenüber dem friſchen Fleiſch verlieren kann, liegt auf dem Gebiete des Geſchmacks. An Nährwert verliert es durch Einfrieren und Lagern nicht im ge⸗ ringſten. Heute wird in den Metzgerläden, die ſich mit dem Gefrier⸗ fleiſchverkauf befaſſen, einwandfreies Gefrierfleiſch verkauft, das von Vieh ſtammt, das vor 9 Wochen noch auf den Prärien Argentiniens herumlief. Schlechte Erfahrungen mit Gefrierfleiſch beruhen entweder auf dem vorerwähnten Umftande oder aber auf unſachgemäßer Behand⸗ lung. Der Metzger ſollte die gefrorenen Viertelſtücke nur langſam auftauen, ſollte ſie—3 Tage in ſein eigenes Kühlhaus hängen, nicht aber ſofort in den wärmeren Laden bringen. Die Hausfrau muß ſich merken, daß das Gefrierfleiſch erſt dann ſchnittfähig iſt, wenn es gänzlich aufgetaut iſt. Hat ſie es in einem noch teilweiſe gefrorenen Zuſtand nachhauſe gebracht, ſo ſollte ſie es ſelbſt vor Gebrauch noch einen Tag in einem kühlen Raum oder im Eisſchrant laſſen. Die Zu⸗ bereitung als Kochfleiſch erfolgt am beſten durch Einlegen in kochen⸗ des Waſſer, als Braten durch Einlegen in einen heißen Bräter und ſofortiges allſeitiges Begießen mit heißem Fett. Dann ſchließen ſich zart und weich. Iſt die Vorbehandlung und Zubereitung des Ge⸗ frierfleiſ hes ſachgemäß geſchehen, ſo wird auch der Feinſchmecker kei⸗ nen Unterſchied zwiſchen dem Geſchmack des Friſchfleiſches und Ge⸗ frierfleiſches beobachten. Der Nährwert iſt dem des Friſchfleiſches unter allen Umſtänden gleich, ſelbſt wenn man den abtropfenden Saft, der von den Hausfrauen oft beanſtandet wird, in Rechnung zieht. Dieſer abtropfende Saft enthält nämlich nur 9,5 Proz. Eiweiß, dage⸗ gen aber 85 Proz. Waſſer, iſt alſo ziemlich nährwertlos und kann durch ſachgemäße Vorbehandlung beim Auftauen auf ein Minimum beſchränkt werden. Es iſt dabei aber andererſeits zu bedenken, daß dieſem Verluſt an Flüſſigkeit vor der Zubereitung ein Gewichtsver⸗ luſt von 7 Proz. bei der Einfrierung gegenüberſteht, daß alſo ein Pfund Gefrierfleiſch 35 Gramm Nährſtoffe mehr enthält als ein Pfund Friſchfleiſch. Wir ſtüßen uns mit dieſen Ausfühvungen auf eine in Otto Meißners Verlag erſchienene Schriſt„Geßkierfisiſch“ von P. Franzen und auch auf den ſern vom NMannheimer Hausfrauen⸗ bund veranſtalteten Bortragsabend über„Gefrierfleiſch“. Dort ſprach im dichtbeſetzten Rathausſaal nach einleitenden Worten der Ehrenvorſitzenden, Frau Kromer, Herr von der Warth, des Gefrierfleiſchver⸗ brauchs beleuchtete. Seinen Ausführungen ſchloß ſich eine kurze Aus⸗ ſnrache und dann die Vorführung eines Fülms an, der den ganzen Werde⸗ und Exportprozeß des Gefrierfleiſches von den argentiniſchen Viehweiden bis in den Hamburger Hafen, aufzeigte. Der Haus⸗ frauenbund plant außerdem eine Führung ſeiner Mitglieder durch die Kühkhallen des hieſigen Schlachthofes. pp. Ernannt wurde Profeſſor Dr. Karl Dürr am Gymnaſtum in Heidelberg zum an der Leſſingſchule in Mannheim. Der neue Leiter der Mannheimer Reformſchule iſt 1873 in Karls⸗ ruhe geboren. 1895 wurde er Lehramtspraktikant, 1903 Profeſſor am hieſigen Realgiymnaſium und 1907 in gleicher Eigenſchaft nach Baden⸗Baden verſetzt. Tu. Das Ende des Kolgeldes. Der Reichstag hat den Geſetzent⸗ wurf, nach dem alle Arten von Notgeld binnen 3 Monaten nach In⸗ krafttreten der diesbezüglichen Verordnung zum Nennbetrag eingelöſt werden müſſen und die Ausgabe von Notgeld, auch zu Sammel⸗ zwecken, verboten und unter Strafe geſtellt wird, angenommen. Zaur Zeit der Wikinger war es Brauch, Tote in einem Schiffe in der Erde beizuſetzen, ſehr verbreitet. Im allgemeinen benutzte man nur kleinere Boote, die gleich den Holzſärgen in der Erde ſehr ſchnell zerfielen, ſodaß man ſehr oft nur noch die Nietnägel in den alten Wikingergräbern fand. Nur in wenigen Fällen, wo das Erdreich durch luftdichte Abſchließung ganz beſonders günſtige Um⸗ ſtände zur Konſervierung bot, haben wir mehr oder weniger gut er⸗ haltene Wikingerſchiffe aus den alten Gräbern emporholen können. So wurde im Jahre 1867 der ganze Boden eines Schiffes in der Nähe von Sarpsborg gefunden, 1881 wurde ſogar ein ganzes Schiff, das berühmte Wikingerſchiff von Goldeſtadt, aus einem ſolchen Grab⸗ gügel herausgegraben. Der dritte Fund wurde auf Dſeberg im Amto⸗ bezirk Jarlsberg und Larrik gemacht. Die Entfernung bis zur See beträgt 4 Kilometer, die Höhe über dem Meeresſpiegel 15,5 Meter. Im Sommer 1903 fing der Beſitzer des Grundſtückes an, in dem Hügel zu graben und ſtieß plötzlich auf ſchweres Bauholz, welches nur von einem Schiff konnte. In der Tat ſollte man hier ein neues Wikingerſchiff entdecken, welches, wie ſich ſpäter herausſtellte, alle ſpäteren Funde an Schönheit und Wert übertraf. Das Schiff iſt in blauer Tonerde niedergelegt, und der Grabhüger ſelber war in Torf aufgebaut. Dadurch war ein faſt vollſtändiger luftdichter Abſchluß erreicht, ſodaß das Schiff durch die Jahrhunderte hindurch wohlerhalten blieb. Allerdings hatte es durch Erdbewe⸗ gungen zu leiden, die die einzelnen Balken vollkommen verbogen und den ganzen mittleren Teil aufſchoſſen wie ein Gewölbe und alle Querhölzer in kleine Stücke zerbrachen. Die in dem Schiff nieder⸗ gelegten Sachen waren zuſammengepreßt, verbogen, geznickt und zum Teil zerbröckelt. 5 Während der Ausgrabungsarbeiten brachte faſt jeder Tag neus Ueberraſchungen. So waren die beiden Steven des Schiffes mir Schnitzereien prächtig verziert, wofür man bei früheren Funden noch kein Beiſpiel hatte. Die Grabkammer hefand ſich in der Mitte des Schiffes, ſie war jedoch aufgebrochen, was offenbar im Mittelalter geſchehen ſein muß. Noch heute kann man die Spuren der Arthiede der Einbrecher erkennen. An der Einbruchsſtelle fand man die Skelette zweier Frauen, wovon vermutlich die eine die Herrin ge⸗ weſen iſt, während das Skelett der anderen Fran jedenfalls das einer Dienerin iſt, die ihrer Herrin in den Tod nachfolgen mußte. Unter den Totengeſchenken befanden ſich auch viele weibliche Gerätſchaften Webe⸗ und Spinngeräte, ja ſogar Garnknäuel und Wachs. Ferner ſeien genannt ein vierrädriger Wagen, vier Schlitten, mehrere Bett⸗ ſtellen, Windbretter, Küchengerät, Waſchkübel, Eimer, Truhen au⸗ Hoſz, zum Teil noch mit ihrem Inhalt, Stoffreſte, Federn, Daunen aus vernichteten Bettdecken und Kopfpolſtern, eine Runenſtange mit eingeſchnittenen Runen, und noch vieles andere. Außer Rußerſtangen, die Poren und das Fleiſch wird, wenn es langſam geſchmort wird, Gegend gut bewährt. Reichsbahnnetzkarken ſind am 1. Juli d. J. eingeführt wor⸗ den. Die Karten gelten für die—3. Klaſſe und eine Dauer für 30 und 45 Tage, die zu beliebigen Fahrten in allen fahrplan⸗ mäßigen Schnell⸗ und Perſonenzügen der Reichsbahnen berechtigen. Für Fahrten und Schiffahrtsunternehmungen der Reichsbahn, z. B. Bodenſee, für Privat⸗ und Kleinbahnen gelten dieſe neuen Karten nicht. Die Preiſe betragen 1. Klaſſe 24 500(30 Tage), 36 500% (45 Tage), in 2. Klaſſe 14000 bzw. 20 500 und in 3. Klaſſe 8500 bzw. 12 500. In dieſe Preiſe iſt eine Sicherheit von 500. eingerechnet, die zurückgezahlt werden, wenn die Karte ſpäteſtens am Tage nach Ablauf der Geltungsdauer zurückgegeben wird. Die Karten ſind nicht übertragbar und werden mit einem Lichtbild des Inhabers verſehen. «Gerichtsferien. Am 15. Juli haben die Serichtsferien be⸗ gonnen, die am 15. September endigen. Auf diejenigen Rechts⸗ angelegenheiten, die ihrer Natur nach eine ſehleunige Erledigung erheiſchen, ſind die Gerichtsferien ohne Einfluß. Dieſe ſog.„Ferien⸗ ſachen“, zu deren Erledigung bei den Landgerichten beſondere Ferienkammern gebildet werden, umfaſſen: die Strafſachen, die Arreſtſachen und die einſtweilige Verfügung betreffenden Sachen, Meß; und Marktſachen, Mietsſtreitigkeiten, Wechſelſachen und Bau⸗ ſachen. Das Gericht kann auf Antrag auch andere Sachen, ſoweit ſie beſonderer Beſchleunigung bedürfen, als Ferienſachen bezeich⸗ nen. Den Gerichten bleibt alſo auch während der Ferien hiernach ein immerhin noch anſehnlicher Geſchäftskreis erhalten. In allen anderen, nicht zu den Ferienſachen gehörigen Rechtsſtreitigkeiten werden während der Ferien weder Termine abgehalten noch Ent⸗ ſcheidungen erlaſſen. * Abzüge bei der Einkommenſteuer. In Uebereinſtimmung mit den Anträgen des Steuerausſchuſſes hat der Reichstag zu Gunſten der Feſtbeſoldeten die ſteuerfreien Werbungskoſten einſchließlich des ſog. Exiſtenzminimums auf 10 800 im Jahr erhöht. Es darf alſo künf⸗ tighin von der Jahresſteuer der Lohnſteuerpflichtigen der Betrag von 1080„ in Abzug gebracht werden. Damit ermäßigt ſich die Steuer bei monatlicher Lohn⸗ oder Gehaltszahlung um 90, bei wöchentlicher um 21,60„, bei täglicher um 3,60 1, bei Lohnzahlung nach Stunden um 90 Pfg. Dazu kommt eine Ermäßigung für den Steuerpflichtigen und ſeine EChefrau um 420„(bisher 240), für minderjährige, nicht ſelbſt ſteuerpflichtige Kinder um je 960(bis⸗ her 360) im Jahr. Die Grenze, bis zu welcher der Steuerſatz von 10 Proz. gilt und bis zu welcher bei reinem Arbeitseinkommen die Steuerpflicht durch den Steuerabzug als erfüllt gilt, iſt von 50 000% auf 100 000„ erhöht worden. Die neuen Beſtimmungen treten mit 1. Auguſt in Kraft. Elkernrenle 97 Grund des Reichsverſorgungsgeſetzes R. V..) vom 1. April 1920. Durch die bisherigen Beſtim⸗ mungen des R. V. G. war der Bezug von Elternrente außerordent⸗ lich erſchwert. Eine Erleichterung des Bezuges von Elternrente wird herbeigeführt durch die Verordnung des Reichsarbeitsmini⸗ ſteriums vom 16. 5. 22. Auf Grund dieſer Verordnüung wird feſt⸗ gelegt, daß das ſteuerpflichtige Einkommen, das zum Bezug der Elternrente berechtigt, bei einem Elternpaar 11000 M. und bei einem Elternteil(Vater oder Mutter) 8000 M. betragen darf. Der „Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegshinter⸗ bliebener“(Berlin NO. 18), der heute bereits 300 000 Mitglieder in 2000 Ortsgruppen vereinigt hat, iſt gerne bereit, den Krieger⸗ eltern bei Erlangung der Elternrente behilflich zu ſein. Das Gau⸗ ſekretariat befindet ſich in Frankfurt a.., Keplerſtraße 23. * Jum Weltbewerb um den Airchenbau in Oppau iſt noch mit⸗ zuteilen, daß das Projekt des Herrn Architekten Otto Schitten⸗ helm in Ludwigshafen angekauft wurde. * Marktbericht. Die Feſtſetzung von Richtpreiſen, die geſtern erfolgt iſt, hat ihre Wirkung auf die Marktlage nicht verfehlt. Man 10 15 jetzt nur, warum man zu dieſem Mittel nichk ſchon früher gegriffen hat. Die Kaufluſt war heute morgen ſehr rege, und manche Hausfrau wird ſich im Stillen gefreut haben, als ſie zu Hauſe einen Ueberſchlag über ihre Einkäufe machte und di⸗zalusgaben mit denen erm vergangenen 8 verglich. Damals mußte ſie für das Pfund neue Kartoffeln 10 und 11 Mark bezahlen, heute boten ſich ihr dieſe Erdknollen zu.50, 8,.50 und höchſtens 9 Mark dar⸗. Dieſer Preisunterſchied fällt ſchon bei wenigen Pfund ins Gewicht. Auch das ſchmackhafte Gericht eines Gurkenſalats kann man ſich — Gott ſei Dank!— wieder einmal leiſten. Hier war das Er⸗ ſtaunliche zu bemerken, daß der Preis verſchiedentlich noch unter dem Richtpreis lag. Es waren—4 M. für Salatgurken angeſetzt Manche wurden aber ſchon für 1 Mark das Stück abge⸗ geben. Leider gibt es für Butter und Eier kein ähnliches preismin⸗ derndes Mittel. Ihr Preis iſt nach wie vor zu hoch. Eier.40 bis.00., Butter 104—106 M. Eine Ausnahme von den Richtpreiſen war heute morgen vur für alte Kartoffeln geſtattet worden. Der Richtpreis war zwar auf M. das Pfund angefetzt worden. Den Verkäufern mußte abet' noch einmal ein höherer Preis zugeſtanden werden, da ſie nach⸗ im Hotel„Heſſiſcher Hof“ ſtattfindenden Sprechſtunden dee Herrn Direktor Warnecke aus Hannover hingewieſen. dringend zu empfehlen. Die Methode hat ſich auch in hieſiger B 6284 einem gut erhaltenen Anker u. anderem Schiffsinventar, fanden ſich eine Menge Gerippe von Pferden, Ochſen und Hunden, die bei der Veerdigung erſchlagen und dann auf das Schiff hinunter und um das⸗ ſelbe herumgeworfen worden ſind. Die außerordentliche Reichhaltig⸗ keit der eben aufgeführten Liſte ſpricht deutlich für die ungeheure Be⸗ deutung des Oſebergfundes. Mit unendliches Mühe iſt es gelungen, das Schiff aus mehreren tauſend Bruchſtücken wieder zuſammenzu⸗ ſetzen. Auch die Gerätſchaften und der Wagen ſind wieder vollkom⸗ men rekonſtruiert und bilden mit dem Schiff zuſammen eine Hauptk⸗ ſehenswürdigkeit des Muſeums in Chriſtiania. Das Schiff ſtammt, wie man auf Grund der Ornamente und anderer Umſtände feſtſteſlen kann, ungefähr aus dem Jahre 800 nach Chriſti. Kunſt uns Wiſſen. Das Kölner Inſtitut für ketholiſche Philoſophie. In Köln ſoll nach der„Köln. Volkszeitung“ im Laufe des Sommers mit der Gründung und Einrichtung des vom deutſchen Epiſkopat geplanten „Natholiſchen Inſtituts für Philoſophie“ begonnen werden. Der Papſt hat, wie bekannt, 200 000 Lire zum Gründungskapital beige⸗ ſteuert. Das Inſtitut ſoll in Nachahmung des Philoſophiſchen Infti⸗ tuls in Löwen und der in jüngſter Zeit entſtandenen Mailänder katholiſchen Univerſität unter Vertiefung in Thomas von Aquino der „Entwurzelung modernen Philoſophierens entgegenarbeiten“. Vor⸗ geſehen 5 ein vierjähriger, geſchloſſener Studiengang; durch neben⸗ her laufende Kurſe ſoll auch Studierenden anderer Fakultäten Ge⸗ legenheit geboten werden, ihr Fachſtudium zu ergänzen. Schon in den 1880er Jahren hatte Pius IX. den Kölner Erzbiſchof mit der Gründung einer katholiſchen Unlverſität beauftragt. Damals kongnte der Plan ſich nicht durchſetzen. Es gab keine Staatsgewalt, die ihn konzeſſionierte. Daß der Plan eines katholiſchen Inſtituts für Köln in der nächſten Nähe der Univerſitäten Köln und Bonn jetzt wieder aufgenommen wird, iſt ein charakteriſtiches Zeichen der Zeit. Theaterbrief vom beſetzten Niederrhein.(Spielzeitende). Die ausgehende Spielzeit brachte noch eine Reihe eindrucksvoller Dar⸗ bietungen Das Düſſeldorfer Schauſpielhaus ſpielte als Schlußvorſtellung(erfreulicherweiſe iſt das Haus ja, wie berichtet, nur vorübergehend geſchloſſen), den Hamlet“ noch einmal in ſeiner vollendeten Künſtlerſchaft. Am Stadttheater gab es im Schauſpiel eine hoch anzuerlennende Vorſtellung von Strindbergs „Rauſch“, die ein erneuter Beweis für die Hebung der Leiſtungen war. Mit einer glanzvollen Durchführung von Wagners„Lriſtan und Iſolde“ verabſchiedete ſich Erich Kleiber von Düſſeldorf, der Mannheims lockendem Rufe folgte. Man wird in Düſſeldorf noch einmal ſehr bedauern, daß man dieſen hervorragenden 1 Skolternde werden nochmals auf die am Freita: den 21. d. Mts. Der Beſuch iſt 4 4. Seite. Nr. 327. Mmannheimer General-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) weiſen konnten, daß ſie die Ware vor der Feſtſetzung der Nicht⸗ preiſe ihrerſeits ſchon über dieſem Verkaufspreis ge auft hatten. Trotzdem wird man ſagen: 4 M. für das Pfund alte, ausgehuzelte Karkoffeln iſt etwas zu arg, wenn man am Stand nebenan neue Kar⸗ toffel zu 8 M. kaufen kann. Die Wucherpollzei intereſſierte ſich für die Marktlage ſehr und hatte nicht wenige Beamte mit der Ueber⸗ wachung des Marktes beauftragt. Bis jetzt ſind uns noch keine Verſtöße gegen die Richtpreiſe gemeldet worden. Wir wollen hoffen, daß es auch künftig ſo bleibt und auf allen Seiten die Ein⸗ ſicht ſich durchringt, daß wir zur Friſtung des Lebens vor allem billige Nahrungsmittel brauchen, die den Landmann und den Händler leben laſſen und dem Verbraucher erſchwinglich ſind. Daß es an anderen Orten bereits zu Aufruhr auf den Wochen⸗ mürkten gekommen iſt, beſagt eine Meldung aus Bingen: Auf dem Wochenmarkt in Bingen iſt es zu Kravallen gekommen die in den Preisüberforderungen ihren lange vorbereiteten Nährboden haben. Es wurden von radikalen Elementen eigenmächtig die Waren beſchlagnahmt, die Preiſe nach Belieben feſtgeſetzt und der Berkauf durch die Ausſchreitenden ſelber vorgenommen. Aehnliche Vorfälle werden in Mannheim durch die Ermittlung und Feſtſetzung der Richtpreiſe in einer Kommiſſion, in der Er⸗ zeuger und Verbraucher vertreten ſind, verhütet. Es muß aber ein⸗ dringlich davor gewarnt werden, den Mannheimer Markt zu boy⸗ kottieren, um die Nichtpreiſe wieder außer Kraft zu ſetzen, wie es auch von einigen wenigen Unzufriedenen bereits angedeutet wurde. Wir rechnen auf den geſunden Sinn und das Verſtändnis der Er⸗ zeuger und des einſchlägigen Handels für die Notlage der ſtädtiſchen Bepölkerung. Wir brauchen in erſter Linte Ruhe zum arbeiten und zum tätigen Wiederaufbau. J. G. veranſtaltungen. Wiener Operettenſpiele— Roſengarten. Heute findet die legte Aufführung der bisher mit größtem Beifall aufge⸗ nommenen Operette„Die ſchöne Helena' ſtatt. An Stelle des erkrankten Buffos wurde der hier beſtens bekannte Sänger Ernſt Vogler verpflichtet. Der Künſtler ſpielt bereits morgen Freitag den Richard im„Schwarzwaldmädel“. Kommunale Chronik. TI. Singen, 18. Juli. Der Gem einderat hat dem Antrag der Sozialdemokraten entſprechend beſchloſſen, die Kaiſerſtraße in Walter Rathenau⸗Straße und die Friedrichſtraße in Erzberger⸗ Straße umzunennen. Ludwigshafen, 18. Juli. Die geſetzliche Miete in Lud⸗ wigshafen, ſicher ein aktuelles Thema für alle Kreiſe der Einwohner⸗ ſchaft, beſchäftigt zurzeit den hieſigen Hausbeſitzerverein, der in einer Reihe von Bezirksverſammlungen ſeine Mitglieder über dieſen Punkt reſtlos aufklärt. Nach einem geſtern abend erſtatteten Nefe⸗ rat iſt man in Ludwigshafen erfreulicherweiſe zu einem Reſultat gekammen, das beiden Teilen, Hausbeſitzern und Mietern, Rechnung trägt. In der Friedensmiete ſeien gewiſſe Teile für Reparäluren uſw. enthalten geweſen. Infolgedeſſen käme in Ludwigshafen ein Betrag von 25 Prozent an der Friedensmiete vom 1. Juli 1914 in Abzug, damit man zur Grundmlete komme. Eine beſondere Auf⸗ gabe war die Feſtſetzung der Zuſchläge, die zur Grundmiete be⸗ rechnet werden dürfen. Als erſter komme derjenige in Betracht für Erhöhung der Hypothekenzinſen und Hypothekenerneuerung und zwar 15 Prozent. Für Betriebskoſten des Hauſes ſeien Einzel⸗ zuſchläge bewilligt worden: 1. Steuern und Umlagen, 2. Abort⸗ entleerung, 3. Schornſteinreinigung, 4. Hof⸗ und Trottoirreinigung, 5. Hauskanalreinigung, 6. Brandverſicherung(Baunotverſicherung), 7. Haftpflicht⸗, Waſſerſchadenverſicherung, Hausverwaltung. Dieſe Feſtſetzungen hätten nun keinen dauernden Wert, denn ab 1. Oktober würden die Gebühren vorausſichtlich eine weitere Erhöhung er⸗ fahren. Es ſei vereinbart, daß keine Erhöhungen vorgenommen werden ohne Hinzuziehung des Mietpreisamtsvorſitzenden. Der Betriebskoſtenzuſchlag ſolle den erhöhten Koſten immer angepaßt werden. Zuſammen betrage dieſer Zuſchlag jetzt 185 Prozent der Grundmiete. oder am Hauſe und betrage 300 Prozent. Zuſammen kämen alſo 500 Prozent von der Grundmiete ab 1. Auguſt bezw. ab 1. Oktober zur Verrechnung. Die Miete werde ſich alſo etwa um das 40% fache der Friedensmiete ſteigern. Für größere Reparaturen ſehe das Geſetz zwei Wege vor: einen Zuſchlag für die ganze Stadt oder für die einzelnen Häuſer durch das Miet⸗ einigungsamt. Der Stadtrat habe beſchloſſen, den erſten Weg nicht zu begehen. Wer größere Reparaturen vornehmen müſſe, habe dies dem Amt zu melden, alsdann erfolge eine Beſichtigung; die Mieter hätten bei Genehmigung dann die vom Einigungsamt feſtgeſetzten Zuſchläge zu tragen. Aber die 300 Prozent für kleinere Ausbeſſe⸗ rungen aufzuwenden, ſei Gewiſſenspflicht der Hausbeſitzer. Duisburg, 19. Juli. Die Finanzkommiſſion beſchloß, den Stadtverordneten vorzuſchlagen, die ſtädtiſche Wohnungs⸗ bauabgabe ab 1. Juli d. J. auf das Zwölffache der tatſächlichen Abgabe, d. h. auf 300 der Gemeindeſteuernutzungswerte zu er⸗ höhen. Die Abgabe ſoll in der Zeit vom 1. Juli 1922 bis 31. März 1923 ſchätzungsweiſe 54 Millionen erbringen. Da aber die Stadt im nächſten Jahre mit einem neuen Wohnungsbauprogramm rech⸗ net, ſo hält ſie vom 1. April 1923 ab eine weitere erhebliche Stei⸗ gerung der Wohnungsbauabgabe, etwa alljährlich auf 800—900, für unbedingt erforderlich, da es im nächſten Jahre kaum noch möglich ſein wird, aus andern Mitteln als denen der Wohnungs⸗ bauabgabe zu bauen Der dritte Zuſchlag ſei für kleinere Reparaturen im Aus dem Lande. „Edingen, 20. Juli. Beim Spielen auf einer Leiter ſtürzte ein 9jähriger Knabe auf dem etwa 4% Meter hohen Gebälk einer Tenne auf den Boden und zog ſich einen Schädelbruch zu, an deſſen er nach ſeiner Verbringung ins Heidelberger Krankenhaus arb. Schwetzingen, 20. Juli. Die Schuhmacher⸗Zwangs⸗ innung des Amtsbezirks Schwetzingen gibt bekannt, daß für die Herſtellung von Herrenſtiefelſohlen und Fleck pro Paar fortan 360 bis 400 Mark, für Damenſtiefel⸗, Knabenſtiefelſohlen uſw. dement⸗ ſprechend hohe Preiſe gefordert werden. Viele Leute glaubten beim erſten Anblick bieſer Preisliſte an einen„Scherz“. aber doch bitterer Ernſt bei den Schuſtern zu herrſchen. Wer kann aber— abgeſehen von Schiebern, Wucherern und verwandten Be⸗ rufen— derartige horrende Preiſe zahlen? Iſt denn gar keine Be⸗ hörde da, die der beſonders in letzter Zeit in ganz erſchreckender Weiſe überhand nehmenden Ausbeutung des Volkes in den verſchie⸗ denſten Erwerbs⸗ und Handelszweigen Einhalt gebietet? Heidelberg, 20. Juli. Die Räume des hieſigen Amtshauſes haben ſich ſchon längſt als zu klein erwieſen. Die babiſche Regierung hat nun beſchloſſen, zur Beſchaffung weiterer Dienſträume mit einem Aufwand von 1 Million Mark das Pirſch ſche Haus zu erwerben. Die Koſten der Inſtandſetzung der Räume dieſes Hauſes, ſowie der Umbau des Amtshauſes erfordern weiterhin 1 Million, ſodaß eine Geſamtaufwendung von 2 Millionen Mark notwendig iſt, die im erſten Nachtrag zum Staatsvoranſchlag angefordert wird. Weinheim, 19. Juli. Der Gaſtwirteverein Weinheim und Umgebung beging geſtern abend im„Grünen Laub“ ſein 35jähriges Stiftungsfeſt. Gaſtwirt Goetz⸗Karlsruhe überbrachte die Grüße des Präſidiums des badiſchen Gaſtwirteverbandes und überreichte dem langjährigen erſten Vorſitzenden des Jubelvereins, 1 5 und dem Gaſtwirt Georg Müller je ein Diplom für Verdienſte um den Gaſtwirtsſtand. Feſtpräſident Hotelier Laſpe überreichte dem Vor⸗ ſitzenden Hoheiſel namens der Weinheimer Vorſtandſchaft ein wert⸗ volles Ehrengeſchenk. Gaſtwirt Keppler⸗Schwetzingen überbrachte die Grüße des dortigen Brudervereins und ermahnte bei der heu⸗ ngen ſchweren Lage des Gaſtwirtsſtandes zu der allein ſtark machenden Einigkeit. Vorſtand Hoheiſel brachte ein Hoch auf die drei noch lebenden Gründer des Vereins, Fachkollegen Koch ſenior, Michael Eberle und Ludwig Lang aus. Goetz⸗Karlsruhe weihte ſein Glas den Gaſtwirtefrauen. Hotelier Laſpe dankte allen denen, die das Bankett durch die Weihe der Kunſt veredeln und verſchönern halfen. Y Rauenberg, A. Wiesloch, 19. Juli. Eine 12jährige Schülerin gertet beim Radfahren unter ein Laſtauto. Ein Rad des Autos Aing.—5 Unglücklichen über den Kopf, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Tu. Ettlingen, 19. Juli. Wegen Lohndifferenzen iſt geſtern früh 6 Uhr in der Spinnerei und Weberei Ettlingen ein Streik ausgebrochen. Sämtliche Arbeiter weigern ſich, weiter zu arbeiten. Die Fabrik wurde ſtillgelegt. Nachbargebiete. * Beusheim, 20. Juli. Nach kurzem ſchwerem Leiden ſtarb am Dienstag der Bürgermeiſter der Stadt Bensheim, Regierungsrat Dr. Karl Löslein, im 50. Lebensjahre. Sw. Darmſtadt, 19. Juli. Ein Motorradfahrer, ein hieſiger Geſchäftsmann, fuhr in einer der letzten Nächte in ber Nähe der Rennbahn Heidelbergerſtraße mit einem Fuhrwerk zuſammen und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er jetzt noch nicht vernehmungs⸗ fähig iſt.— Der Meiſter der Ein⸗ und Ausbrecher, der Arbeiter Phil. Riedel von Darmſtadt iſt in der Racht vom Sonntag zum Montag aus dem Provinzialgefängnis in Frankfurt a. M. aus dem 5. Stock ausgebrochen. Er hat das Gitter ſeines Fenſters durchſägt.— Ein geriebener Schwindler hat eine hieſige Firma um 20 000 1 geſchädigt. Er ging an den Ausgabeſchalter des hieſigen Poſtamts, nahm die Paketkarten für ein Geſchäft in Empfang und ließ ſich am Paketſchalter das Paket im Werte von 20 000 1 aushändigen. Sportliche Kundͤſchau. Große Rheiniſche Sportwoche 1922. Der„Köln. Vzig.“ entnehmen wir über die am Dienstag be⸗ gonnene Große Rheiniſche das Folgende: Der Auftakt zur Großen Rheinſſchen Sportwoche war impo⸗ nierend. Ein Lampionkorſo, wie ihn Köln ſeit Jahren nicht mehr geſehen hat, durchzog am Vorabend vom Kaiſer Friedrich⸗ Üfer die Ringſtraßen bis zum Volksgarten. Die Menſchenmaſſen, die auf dem ganzen Wege die Straßen beſetzt hielten, ſind auch nicht annähernd zu ſchätzen; es war ſchwer, den langen, wirklich prächtigen Zug durch dieſe Menſchenmauer glücklich durchzubringen. Dank der wirkſamen Hilfe durch die Polizei gelang es zur vollen Zufriedenheit der Veranſtalter. Der Begrüßungsabend im Volks⸗ garten war trotz der ſpäten Abendſtunde Zahlreich beſucht. Der Gauvorſitzende, Direktor Stevens, begrüßte alle Erſchienenen und dankte beſonders der Preſſe für die gute Unterſtützung der Ver⸗ onſtaltung. 35 Vereine ſtritten um die von den Beſuchern der Stadtwaldbahn geſtifteten Ehrenpreiſe. Ergebniſſe: 1. Schönheitspreis. Bundesvereine unter 20 Mitglieder. 1. N. V. Kalk 1887 mit 10 Punkten, 2. Radwanderklub„Sturm⸗ vogel“ Deutz mit 9 Punkten, 3. Renn⸗ und Tourenklub Immen⸗ dorf 8 Punkte. Bundesvereine über 20 Mitglieder. 1..C. Schnecke nicht zu halten verſtand. Ein Glück iſt es nur, daß Intendant Dr. Willy Becker nicht auch nach Hamburg gegangen iſt. Sonſt könnte das Reformieren wieder neu beginnen. Auch die Frage der Beſetzung des Poſtens des Oberſpielleiters des Schauſpiels iſt endlich erledigt Berufen iſt Dr. Hans Hermann Cramer, der vor einiger Zeit durch eine wirkungsvolle, ſtark perſönliche Inſzenierung von Kaiſers Gas am Aachener Stadttheater große Beachtung fand. Als erſter Kapellmeiſter iſt Herr Szell, jetzt in gleicher Eigenſchaft in Darm⸗ ſtabt, gewonnen.— In Duisburg gaben Wagners„Meiſter⸗ ſinger“ einer Spielzeit den Ausklang, die reich war an künſtleri⸗ ſchem Streben und Erfolg. Auch dieſe Neuinſzenierung durch Dr. Schmitt war eine Tat und in Verbindung mit den ſtarkpackenden Bühnenbildern Johannes Schröders ein bedeutendes Stück Opernreform.— Der Krefelder Intendant Otto Maurenbrecher brachte in einer Neuinſzenierung von„Hamle t“ wieder eine ſeiner ſtark⸗individuellen, immer aber fein durchdachten und feſſelnden Re⸗ gletaten. Zu bemerken iſt, daß jetzt die Krefelder Künſtler mit beſten Erfolgen unter ſeiner Leitung auf der neugeſchaffenen Freilichtbühne im Mörſer Schloßparke ſpielen:„Das Urner Tellenſpiel“ in E. L. Stahls Erneuerung erzielt tiefſte Wirkungen. Dr. Karl Lehmann. cugen'Albert hat ſoeben eine neue Oper Mareike von Nymwegen vollendet, die demnächſt im Verlage von D. Rather, Hamburg⸗Leipzig, erſcheinen wird. Das und dramailſch reich bewegte Buch ſtammt von dem zerliner Schriftſteller H. Alberti, und behandelt ein niederländiſches Der Textdichter kehrt mit dieſem Werk, das jedem erismus aus dem Wege gehen ſoll, textlich wie muſikaliſch zum Stil der Toten Augen zurück. In der Muſik hat der Komponiſt eine Anzahl niederlän⸗ diſcher Volks⸗ und Kerchenlieder eingeflochten. Literaturpreis der Franzöſiſchen Akademie. Für da⸗ heſte im letzten Jahre von der Comedie Francaiſe aufgeführte Stück hatte die Franzöſiſche Akademie einen Preis von 400 Francs ausgeſetzt. Die Wahl iſt jetzt, wie geſchrieben wird, auf das Luſtſpiel„Aimer“ von Paul Geraldy gefallen. Dieſer Autor iſt in Deutſchland nicht unbekannt, ſeine Komödie„Hochzeitstage“ iſt hier ſchon ge⸗ geben worden und eine Aufführung des preisgekrönten Stückes iſt vom Wiener Burgtheater geplant. 4e Ein deutſches Volksihecter in Newyork. Berichten der„New⸗ horker Staatszeitung“ zufolge hat kürzlich der„Ausſchuß für deulſche Sprache und Kultur“ der Vereinigten deutſchen Geſellſchaf⸗ ten der Stadt Newyork das Theaterproblem in Newyork von neuem behandelt. Man hofft, bei geeigneter Unterſtützung des Planes durch das Deutſch⸗Amerikanertum Newyorks den Aufbau eines ſtän⸗ dieen deullchen Tbeteng in Nanhoet zu errecchen. Unaleich den 8 N früheren Theatervereinen, die ausſchließlich der Unterſtützung eines deutſchen Theaters dienen ſollten, ſoll eine Theatergeſellſchaft ent⸗ ſtehen, der die Gründung, Erhaltung und Verwaltung des Theaters obliegt. Der Ausſchuß hat alle diesbezüglichen Pläne einſtimmig und mit Begeiſterung gutgeheißen. Das Ende der Miſtel in Schleswig⸗Holſtein. Wie in der Monatsſchrift„Die Heimat“ berichtet wird, ſind in Schleswig⸗Hol⸗ ſtein die letzten Miſtel ausgeſtorben. Noch vor Jahrzehnten war dieſe einſt dem Volk ſo vertraute und von ihm mit heiligen Kräften ausgeſtattete Pflanze in der Provinz verſchiedentlich zu finden. Die beiden letzten Miſteln bewohnten eine und ſtanden als Naturdenkmal unter Schutz. Mit dem Abſterben der Birke im Jahre 1921 haben auch die beiden Gäſte, die ſich von ihrem Safte nährten, ein Ende gefunden. Nun hat man die Miſtel künſtlich auf einem Baum beim Kieler Realgymnaſium eingebür⸗ gert; doch iſt es bisher noch nicht gelungen, ſie auf andere Bäume zu übertragen. 4e Freigelegtes alemanniſches Grab. In Beggingen iſt kürzlich ein alemanniſches Grab freigelegt worden. In einer Tiefe von ungefähr 30 Ztm. fand man ein Skelett in liegender Stellung mit Blick nach Oſten. Dabei lagen einige guterhaltene Pfeilſpizen, zu Füßen ein anſehnliches Schwert, ein Meſſer und eine Anzahl Eiſenplätichen mit Kupfernieten, die wohl als Beſchläge eines Schildes anzuſehen ſind. Die bedrohte Alhambra. Die Alhambra, eins der wunder⸗ vollſten Bauwerke, die Spanien beſigzt, iſt ſeit Jahren ſo baufällig, daß die Bewohner von Granada in ſtändiger Angſt leben, dieſes be⸗ rühmte mauriſche Denkmal könne vollſtändig zuſammenſtürzen. Die Bemühungen des Staates um die Erhaltung des Bauwerkes ſind bisher ſehr ſpärlich geweſen. Schon 1915 wurde darauf hingewieſen, daß der Hof des Harems und der Pavillon, der die Gräber von Ferdinand dem Katholiſchen und Iſabella von Kaſtilien birgt, zu zerfallen drohen. Die gleichen Anzeichen ſchwerer Beſchädigung wurden in den nächſten Jahren beim„Pavillon der Gemälde“ und beim„Damenturm“ bemerkt. Die Wiederherſtellungsarbeiten hätten nach einem Koſtenanſchlag von 1918 rund 450 000 Peſeten erfordert, aber erſt 1921 wurden ganze 36 000 Peſeten bewilligt, mit denen nicht einmal die wichtigſten Ausbeſſerungen notdürftig vorgenommen werden konnten. Nun iſt dieſe nationale Angelegenheit, wie im „Eicerone“ berichtet wird, Gegenſtand einer Interpellatien im ſpaniſchen Senal geweſen. Daraufhin hat der Unterrichtsmin ſter zugeſagt, daß er ſich an Ort und Stelle vom Stand der Dinge über · zeugen und dann die notwendigen Mittel in das Budget einſtellen Es ſcheint Birke im Segeberger Forſt R. C. Phönix 1898 Köln mit 11 Punkten. Nichtbundesv 1. R. C. Tempo Köln⸗Bickendorf. 2. Meiſtbeteiligungspreis. 1. RC. Staubwolke 1906 Köln mit 85 Teilnehmern, 2..C. Colonia Köln⸗Ehrenfeld mit 75 Teilnehmern, 3..C. Köln⸗Nippes mit 62 Teilnehmern Nichtbundesvereine. 1. R. C. Tempo Köln⸗Vickendorf. Pferòderennen. Mülheim-⸗Duisburg, 19. Juli. Humboldt⸗Rennen. 50 000 Mk. 1600 Meter. 1. Frau Kürtens Ev a(Grobauer), 2. Rheingräfin, 3. Lethe. Ferner: Zenobia, Kongo II, Gorgo, Seelöwe, Palte, Minute, Anika, Standarte, Gemſe. 33:10; 16, 25, 26:10.— S peldorfer Rennen. 50 000 Mark. 2000 Meter. 1. Zydowers Givet (Wurſt), 2. Celliſt, 3. Caliari. Ferner: Draufgänger II. Treuherz, Poppleton, Condor, Egmont, Erbfeind, Daphne, Kharbine, Gardiſt, Armgard. 42:10; 18, 37, 19:10.— Kurhaus⸗Ausgleich. 50 000 Mk. 1450 Meter. 1. Bültmanns Gedinge(Unruh), 2. Fehlerlos, 3. Eichenblatt. Ferner: Hexenkind, Freiheit, Glückauf II. 45:10; 11, 10, 11:10.— Kettwig⸗Jagdrennen. 50 000 Mark. 3700 Meter. 1. Geſt. Eichenhofs Szerencſefi(Ackermann), 2. Wendula, 3. Sil⸗ bertaler. Ferner: Fliegerheld, Lorigan de Cloy, Iſt gemacht, Feld⸗ ſtein, Courier, Pläswiß, Kanonade. 48:10, 20, 23, 41:10.— Mül⸗ heim⸗Duisburger Vereinigungspreis. 75 000 Mark. 4000 Meter. 1. Flaus Eierbecher(DOertel), 2. Glückburg, 3. Mozart. Ferner: Flore, Finnland, Rote Roſe, Roſengarten, Ari Burnu, Waſſerratte, Fröhlich. 72:10; 24, 22, 15:10.— Höſel⸗Hürdenrennen. 45 000 Mk. 3000 Meter. 1. Wiehes Einbruch(Gorgas), 2. Braſh, 3. Hunne. Ferner: Leopardus, Schanze, Porphyr II, Dorn, Sheitani, Ifen, Bie⸗ dermann, Caliari, Wichard, Feldgrau. 29:10; 14, 17, 22:10.— Styrumer Rennen. 50 000 Mark. 1600 Meter. 1. Hemſoths Achill (Fabeh, 2. Haeckels Nichte, 3 Fokker. Ferner: Raugraf II, Filius, Blindgänger, Marion, Silao, Dribble, Ocolno, Liane. Harzburg, 19. Juli. Probmem⸗Preis. 22 000 Mark. 3000 Meir. J. Linſerts Smaragd(Einfinger), 2. Gordius, 3. Freund Fritz. Ferner: Gemsſäger, Schwanenritter, Ruſtic, Droſſelbart, Merkur. 95:10; 22, 35, 22210.— Preis von Romolkwitz. 30 000 Mark. 1800 Meter. 1. Stall Neos' Caſſiopeja(Conrad), 2. Lobredner, 3. Falkenburg. Ferner: Poeſie, Parſimonia, Potztauſend, Creſtalta. 21:10, 10, 10, 10:10.— Braunſchweiger Jagdrennen. 22 000 Mk. 3200 Meter. 1. Geſt. Starpels Triumph JI1(Naſh), 2. Saraſtro, 3. Inka. Ferner: Kick in die Welt. 100:10; 20, 13:10.— Chriſtian Ernſt⸗Jagdrennen. 40 000 Mk. 4000 Meter. 1. M. C. Rammingers Borysthene(Wahl). Ferner: Marcheſe(gefallen). 19:10.— Preis vom Deutſchen Sport. 25 000 Mk. 3000 Meter. Flora(Preisler) 2. Perbi, 3. Pracht. Ferner: Tank, Uſed nem apad, Dolce. Schierke. 22 000 Mk. 3800 Mtr. 1. Sieverts Karl der Große. (Kukulies), 2. Phantaſt. 14:10. Pferòeſport. gegen den Ausfall der Zweibrücker Rennen. Der Beſchluß des Vorſtandes des Pfälziſchen Rennvereins auf Ausfall der diesjährigen Zweibrücker Pferderennen hat in weiten Kreiſen der Einwohnerſchaft lebhaften Widerſpruch gefunden. In öffentlichen Aufrufen ergeht die Anregung, mindeſtens durch Ver⸗ anſtaltung von landwirtſchaftlichen Rennen dem Abbau des alteingeführten Zweibrücker Rennbetriebes entgegenzuwirken durch Beſchlüſſe einer einzuberufenden Hauptverſammlung des Vereins. Rraftfahrweſen. Turfball rokeft sr. Großer Preis der Tourenwagen. Nach dem Großen Preis der Rennwagen kam dann auch der für die Tourenwagen auf der gleichen Rundſtrecke bei Straßburg zum Austrag. Es regnete wieder in Strömen, wie am Samstag. Diesmal ſchnitt die franzöõ⸗ ſiſche Automobil⸗Induſtrie weſentlich beſſer ab, der Grund iſt aber in der einfachen Tatſache zu ſuchen, daß alle elf Starter franzöſiſ Marken waren. Das Ergebnis iſt: Großer Preis von Frankreich Tourenwagen: 700 Km: 1. Rougier(Voiſin).35:9,6(Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit 107,5 St.⸗Km.), 2. Duray(Voiſin):37:31.2% 3. Caudermen(Boiſin):42:57,6, 4. Boillot(Peugeot):46:41, 5. Piccioni(Voiſin):49:48,2, 6. Arnault(Peugeot):21:25. Von den Rennen am Vortage werden erſt jetzt nähere Einzelheiten bekannt. Der Verlauf war ſehr einfach. F. Na zuarro hatte ſtö dig die Führung und vergrößerte ſeinen Zeitvorſprung mehr. B. Nazarro verunglückte in der 57. Runde Fiatwagen. Ein Vorderrad brach im 140 Km.⸗Tempo, der Wagen überſchlug ſich und Nazarro und ſein Mechaniker wurden heraus? geſchleudert. Nazarro konnte keine Hilfe mehr gebracht werden⸗ Er hatte am Kopfe ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß er bald nach dem Sturz verſchied. Sein Mechaniker kam glimpflich davon. der Preſſe hat der Sieg der italieniſchen Marke keine große ſterung erweckt. Die Enttäuſchung über das Verſagen der fre ſiſchen Induſtrie iſt offenſichtlich + Neues aus aller Welt. — Die zehntauſendſte Hauomag-Lokomotiwe. Am 15. Juſi in den Werkſtätten der Hanomag, Hannover⸗Linden, eines der renden Induſtrie⸗Unternehmungen die 10 000 Lokome⸗ tive fertiggeſtellt. Es handelt ſich bei dieſer Jubilanmns.Voteeint um die erſte ſechsfach gekuppelte Tenderlokomotive Europas, die dem größten Lokomotivzylinder des Kontinente ausgeſtattet iſt. Hanomag hat in der Zeit ihres Beſtehens, ſeit 1835 nicht allein den motiven jeder Größe und Spur ge ondern es gehören zu hervorragendſten Hanomag⸗Erzeugniſſen: Steilrohrkeſſel,** maſchinen, Pumpen, Schiffsmotoren, Motorpflüge uſw. Kaehne v Der Schloßbeſitzer Karl von Kaen gegen den auf Grund der Ausſage des 21 Jahre Bauban werkers Kurt Rehfeldt aus Glindow, die den Herrn v. K beſchuldigt, im Mai 1921 Rehfeldts Freund Otto Larſe daß Eierſuchen ertappt und niedergeſchoſſen zu haben, iſt geſtern abe⸗ auf ſeinem Schloſſe Petzow am Schwielowſee auf Potsdamer Staatsanwaltſchaft verhaftet und in 8 Unterſuchungsgefängnis eingeliefert worden. Als ſich del Vernehmung zahlreiche Widerſprüche in den Angaben des 9 von Kaehne bemerkbar machten, wurde er zunächſt nach Hauſe laſſen, jedoch von Beamten der Potsdamer Kriminalpolizei ſeinem Schloſſe abgeholt und als Verhafteter in das Po Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Gegen ihn iſt die W ſuchung wegen Totſchlag seingeleitet worden. Verzweiflungstat eines Ehepaares. Die Frau eines 9 poſtſekretärs in Efſen, die in ſtändiger Furcht leöte, wie perſ dene ihrer Familienmitglieder dem Irrſinn zu verfallen, hatte Mann ſchon ſeit langem gedrängt, ſie zu erſchießen, um dieſem Schickſal der geiſtigen Umnachtung zu bewahren. Frau mit ihren Bitten immer dringender Mann in ſeiner Verzweiflun 1 eine Kugel in den Kopf, toult⸗ brachte er ſich ſelbſt zwei Schüſße in den Kopf bei. Der Arzt urde nur noch den Tod des Oberpoſtſekretärs feſtſtellen; die Frau dirct ins Krankenhaus gebracht, wo ſie einige Stunden nath der gleichfalls geſtorben iſt. N5 — Eiſenbahnſtörungen infolge anhaltenden. Aus 10 wird gemeldet: Von der Bundesbahndirektion Innsbruck lande def Sonntag die Meldung an, daß anhaltender Regen die Strecke Arlbergbahn zwiſchen Imſt und Schönwies in einen randi verwandelt hat. Der Güterverkehr auf der Strecke iſt vollſtor 5 unterbrochen, der Perſonenverkehr wird durch Umſteigen arg en erhalten. Auch in Vorarlberg iſt die Strecke an drei Sant gefährdet. Auf der Strecke Feldkirch⸗Buchs mußte der 0. Berkehr wegen Gefährdung der Illbrücke bis auf weiteres 4 m ſtellt werden. Auch die Montafoner Bahn iſt 12 brochen. Zwei Schnellzüge auf der Strecke Innshruck⸗Bregent 70 am Sonntag ausgefallen. Der D⸗Zug wartete in Innsbruck detrch hebung der Störung ab und wird dann, da die Strecke de ga Buchs unfahrbar iſt, hinter Bregenz Sankt⸗Margareten weitergeführt werden. — Schweres Autounglück. Auf der Straße von Cafabfanca ſtieß ein großer Automobilomnibus auf des über den Ued Mellah beim Bremſen gegen die Brüſtung. die Inſaſſen in den Fluß geſchleudert wurden. Dabei 2* 9 eeee Köln 1895 mit 15 Punkten, 2. R. C. Köln⸗Nord 1910 mit 12.„ ——— 1. Krahmers 50:10; 14, 13, 13:10.— Preis Stolberghotet — * ſall 1 tel Ppp PPp Dommerstag, den 20. Jull 1922. Mmannheimer General-⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Hendelsb Der Bankkontovermerk auf Briefbogen Das Oberlandesgericht Frankfurt a. M. hat in einer Ent- scheidung vom 24. 887 7 ein sehr interessantes Urteil über die juristische Bedelsung des Bankkontovermerks auf ge- schäftlichen und privaten Briefbogen gefällt, das wegen der Vielen praktischen Seiten, die darin berührt Werden, von er- heblichem Allgemeininteresse ist. Nach Auffassung dieses Oberlandesgerichts gibt eine Firma bezw. Privatperson, in- dem sie auf dem Briefbogen ein Bankkonto vermerkt hat, damit kund, daß sie die auf dieses Konto, gleich einer Barzahlung, als Erfüllung gelten lassen Will. Indem daher der Käufer bezw. Schuldner von der ihm zur Benutzung freigestellten Möglichkeit der Bank- überweisung Gebrauch gemacht hat, hat er seine Zahlungs- verpflichtungen erfüllt. Die Ueberweisung hat in solchen Fällen, sofern sie, wie im vorliegenden Falle unbestritten is rechtzeitig ankommt, die Wirkung einer Barzahlung(5 7 BGB.). Einer besonderen Benachrichtigung von der,erfolgten Jeberweisung bedarf es nicht, genau so wenig. Wie bei durch Postanweisung eine derartige Beuachrichti- gungspflicht besteht. Es ist Sache der B ihren Kunden Fon dem Eingang der Ueberweisung in Kenntnis zu setzen. Ein Handelsbrauch in dem von dem ersten Richter behaup- teten Sinne ist nicht anzuerkennen. Ist aber die Klägerin von-dem Eingang der Ueberweisung durch ihre Bank nicht oder nicht rechtzeitig(zwischen Ueberweisung und Klage- erhebung lagen mehr als drei Monate) in Kenntnis geselzt Worden, so muß sich die Klägerin an die Bank halten; die hoöh vohung FTtreihändig abzustoßen, wWährend die restlichen 1914 18.½7. 19%, Schweis seit 2½8. 1922 7˙5 57 250 Beklagten haben dafür nicht einzustehen. Dies umsoweniger, als der Käufer mit Schreiben vom 8. August 1917, dem also die Ausführung sofort gefolgt ist, die Zahlung des Betrages von 2994.80 im Wege der Banküberweisung ausdrücklich angekündigt hatte, es für die Klägerin also nahegelegen F. häfte, bevor sie auf den——5 Kaufpreisrest Klage erhob, zunächst bei ihrer Bank FErkundigungen einzuziehen, ob die angekündigte UDeberweisung eingegangen sei. Dr. N. Hans en. Faksimilestempel auf Ausfuhrerklärungen. In letzter Zeit sind bei Ausfuhrsendungen mehrfach Ausfuhr- erklärungen vorgelegt worden, die nicht handschriftlich voll- zogen, sondern nur mit einem Faksimilestempel versehen Waren. Derartige Ausfuhrerklärungen können seitens der Zollämter nicht angenommen werden. Wegen der strafrecht- Uchen Verantwortlichkeit für etwaige Unrichtigkeiten in den Ausfuhrerklärungen mul darauf gehalten Werden, daß die letzteren ebenso Wie die Wareneingangsanmeldungen und die statistischen Anmeldescheine den Versendern oder ihren Be- Vollmächtigten— im letzteren Falle unter Kenntlichmachung des Vollmachtsverhältnisses— handschriftlich unterzeichnet Werden. Diese Unterschrift wird durch einen bloſen Stempel- abdruck oder durch einen Vordruck des Geschäftsnamens oder der Firma nicht ersetzt. Neue Ausfuhrbedingungen in der Eisen- und Stahlwaren- branche. Die Ausfuhrmindestpreise für Spiralbohrer, Metallkreissägen und Schlitzfräser nach den in Mark zu beliefernden Ländern haben eine Erhöhung er- kahren. Die neuen Mindestpreise treten für Spiralbohrer am 15. Juli für Metallkreissägen und Schlitzfräser am 16. Juli Aadnenen Charlertenberg 2 erlenberggte 1 dee dader 10 tr. 3, di handelsstelle für Eisen-—25 Stahlwaren. Fiberkeid, Schloß- bleiche 4½%, und den eg— 8 Nordmann, Char- lottenburg 9, Tannenberg-Allee 1 Diskontherabsetzung. Die Niederländische Bank hat den Diskont von 4% auf 4% herabgesetzt. Der Diskont- Ssatz in Holland war seit dem I. Juli 1915 unverändert 4½% lieben. Die offiziellen Diskontsätze sind aus nachstehen- Zusammenstellung ersichtlich: Deutschland seit./12. %, Oesterreich seit 28./11. 1921 765 Englasd seit 13./7. 1922 3% Frankreich seit 11./. 1922 5½%, Vereinigte Staaten seit 21./8. 1922%%, Italien seit 11./7. 1922%, Portugal seit .9. 1920%, Beigien seit 10./. 1922 4½%, Tschecho-Slowakei seit 27/4. 1922%, Bulgarien seit 14./6. 1919 6726, Holland Spanien seit chweden seit 5. 1922 57%, Danemark seit 24./4. 1922%, .½5. 1922%% Norwegen seit 18./5. 1922 5½% Finland seit 10,/11. 1920 9,, Rußland seit 29.Uf. 1914 656. Humänien seit 106. 1920 65L. 5 Buderus'sche Eisenwerke.-., Abteilung Geiger sche Pabrik, Karlsruhe. Die.-V. am 3. Mai beschloß eine Kapi- öhung um 57,25 auf 106 Mill. 4 durch Ausgabe von —4— Stück für das laufende Geschäftsjahr voll gewinn⸗ echtigter Inhaber- Stammaktien zu je 1000 4. Die Er- ist durchgeführt Die Verwaltung wurde ermächtigt, neuen Aktien 21.375 Mill. zum Kurse von 300% 35,875 Mill.& 0 Nennwrert an eine Hand unter der Bedingung gegeben erden sollen, daß 30 Mill.& nur unter vorheriger Zustim. ſung der Verwaltung verwendet werden dürfen, Während stand llichen 5,875 Mill. 4 im Einvernehmen mit dem Vor- — d veräußbert werden dürfen. Von einem über den Kurs die 100% mehr erzielten Nettoerlös sind mindestens 85% an Gesellschaft abzuführen. 400 Der Banco die Roma erhöht sein Kapital von 150 auf Mill. Lire. 1.-G. für Elektrizitätsanlagen, Berlin. Zur Uebernahme — Fabrien und Geschäfte der Deutschen Telephon- Jad G. m. b. H. in Berlin und der Deuts chen Kabel- ihr Rastr te G. m. b. H. in Berlin erhöht die Gesellschaft * apital von 10 auf 65 Mill. durch Ausgabe von 50 Mil- 8 neuer Stammaktien, die den Aktionären zu 190 an- El. werden sollen, und 5 Mill. 4 Vorzugsaktien, die von uͤbern lektrischen Licht- und Kraftanlagen.-G. in Berlin stehe ommen werden. Alle vorgenannten drei Gesellschaften 5 in naher Beziehung zu der Elektrischen Licht- und dereite lagzen.-., die den Aktionären bezw. Gesellschaften A⸗ im Vorjahr den Umtausch ihrer Aktien bezw. An- .6 0 e Licht- !kür gsutsch . ab. U. und Kraft- Aktien angeboten hatte. Di Elektrizitätsanlagen ae mre Firma in Telephonwerke u. Kabelindustrie Ueber diese Pläne hat eine.-O..-V. am 8. August beschlieBlen. Die vancen tür den Handel in auntlich nicht notierten Werten. Nlanmn 480 B. gemeine Wer die schleppenden Handel und Ueber- Stand brachte, obw der Auftrieb geringer Wwar. Am sache in den vielen inneren und äàußeren politischen Pro- Dollarkurs 530 Mark. Börsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 19. Juli. Die Börse war ruhig, die Kurse meistens etwas abgeschwächt. Geschäft war in Anilin zu 810%, Benz zu 515% und in Fahr-Aktien zu 60026. Ferner stellten sich: Dampfkesselfabrik Rodberg 780., Dingler 680., Waggonfabrik Fuchs 600 bez. un., Neckarsulmer 620., Pfalz. Nähmaschinen 530 bez. und., Portland- Zementwerke Heidelberg 710 G. und Unionwerke Mannheim Devisenmarkt Mannheim, 20. Juli.(.30 vorm.) Es notierten am hie- sigen Platze: Newyork 528—532, Holland 20 500—20 700, Lon- don 2330—2360, Schweiz 10 100—10 250, Paris 4375—4450. Newyork, 19. Juli. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 0,214(0,2196) cents, Was einem Dollarkurs von 460 (462.52) entspricht. Wien. 18. 19. Un Kronen) Amsterdam—.— 1477T.— Parlss„„ 3189.— 3234.50 Berlin 6650.— 7820.— Zurlon 7600.— 7248.75 Kapenhagen—, 7873.75 Harknotensns—.— 7870.— London 1700.— 1682.75[ Lire-Noten 1770.— 1729.70 Zürich. 18. 16.(in Franken) Berltinin 113.—.07 tallen 5 24.— 24.35 Wien.9f.01 Brüssel 41.25 11.75 Frag 11.70 11.65 Kopenhagen 118.— 112.50 Holland„*„ 202.60 202.75 Stookholßm„„ 135.50 135.50 Ne, Vorx«K.21.20 Ohrlstlana„„„ 96.J0 66.50 Lonuonn 23.20 23.20 Madril 50.50 61.— aris„%„%„ Buenos Alres. 186.50 188.50 Amsterdam. 14. 10. in Aulden) Weohsel a. London 11.46 11.45 Weohsel a. Stockholm 6660 67.— „„ Berlin.58.52* Ohristiana 42.60 42.90 1„ Faris. 21.17 21.80 10„ New Vork.59.57 „»„ Sohwelz 49.50 49.42„„ Brüssel. 29.08 20.37 W„ Men.01.00 15„ Madrid 40.12. 40.95 0„ Kopenhagen 55.40 55.50 80„[tallen 11.67 11.97 Kopenhagen. 18. 19.(n Kronen) Slohtw. a. Hamburg.00.88 Siohtw. e. London 20.65.82 15„ Amnsterdam 169.50 160.25„ y farls. 39.—.10 *„ Sohwelz. 39.25 69.20„„ Antwerpen, 38.65 36.95 1„ New Vork.65.63 1„ kelsingfors.88.80 Stockholm. 18. 19. in Kronen) Slohtw. a. Berlin.87.65 Stohtw. a. London. 17.13 17.10 „„ Amsterdam 149.65 149.65„„n Farls. 31.90 82.65 „ Schwelz.. 74.— 74.— 0„ Brülssel 30.15 390.68 „„ Washingtos.88.85„ Helslagtors.10.10 New FVork, 19. Ju(B) Devlsen. 10. 19. Spanlen 15.55 15.57 Frankrelob.58,.35 Sohwelz 19.20 19.20 Itallen„60.59 Belgien.06.62 England.43.45 Deutschland.21.19 Waren und Markie. Mainzer Viehmarkt. 19. Juli. Zum heutigen Viehmarkt Waren aufge- trieben: Ochsen, 21 Bullen, 312 Kühe u. Färsen, 215 Kalber, 37 Schafe, 288 Schweine. Der am Wochenbeginn schon in der Nachbarschaft erkennbare Rückschlag wegen der Ueber- spannung der Preislage, besonders bei Schweinen, ist auch in Mainz zum Durchbruch gekommen, da die Metzger die Ware nicht mehr absetzen können. Die Folge War eine all- Stärksten prägte sich der Rückschlag bei Schweinen aus, die bis zu 400„ für den Zentner Lebendgewicht zurückgingen. Rinder machten die Verbilligung noch nicht so scharf mit gaben aber größtenteils doch um 200„ nach. Nur bel Kälbern ist in mitilerer Ware ein leichtes Anziehen zu be- merken, während gute Ware unverändert blieb. Das letz- tere gilt auch für Ochsen. Es kosteten: Ochsen 2800—3700, Bullen 2800—3400„, Kühe und Farsen 3000—3900, 2800—3500, 2400—2800, 1500—2400, Kälber 3600—4000 4, Schweine von 200 Pfund W 6500—7050„(letzter Markt 6900 bis 7200„(), alles für je 50 kg Lebendgewicht. Schafe nicht notiert. * Leinsinotierungen. Preis ab Holland(garantiert reines rohes Oel 100 kg incl. Holzfaß, Originaltara, Abgangs- Fann tob oder bahnfrei) prompt 53,25(52,75) fl., Ende uli 51,75(51,50) fl., Anfang August 51(50,75) kl., Ende August 49,50 fl., September 48(47,75) fl., September Dezember 46, 25 fl. Preis ab Niederrhein infolge starker Kursschwankungen nicht feststellbar. Jungschweinemärkte. Die Preise für Jungschweine sind Weiter im Steigen begriffen. 8o erbrachte der Schweine- markt in Weinheim für Ferkel 1000—1800 l, für Läufer 2000—3500. Nachfrage und Handel waren ziemlich gut, es verblieb aber ein Ueberstand von etwa 100 Stück bei einem Auftrieb von 388 Tieren. In Fulda war Handel und Nach- krage schlecht. Für Läufer wurden 5000 4, für Ferkel 1200 bis 1800 4 bezahlt. Trotz geringer Anfuhr blieb auch hier ein Ueberstand. Metall-Wochenbericht.(Deutscher Metallhandel.-., Berlin-Oberschöneweide.) Mit dem Beginn der neuen Woche machte sich fast unvermittelt ein völllger Umschwung am Devisenmarkt bemerkbar und verursachte damit auch einen starken plötzlichen Rückgang sämtlicher Metallpreise. Nach- dem am Montag die offiziellen Notierungen für Metalle noch die gleiche Höhe wie am letzten Freitag aufzuweisen hatten, Wurde am 11. d.., um Kupfer als Beispiel anzunehmen, die Notierung hierfür um 13.—14 per 1 kg, am Mittwoch, den 12. um Weitere 10—12 per 1 kg im Preise herunter- gesetzt. Erst am 13. und noch mehr am 14. Juli konnte sich Wieder eine Befestigung durchsetzen, die bewirkte, dap die Preise ungefähr die Hälfte ihres Verlustes wieder einholen konnten. Die Stimmung am deutschen Metallmarkt bleibt im Augenblick noch sehr unsicher und nervös, was seine Ur- blemen hat, die zurzeit ihrer Lösung harren. Der Londoner Metallmarkt wWar ziemlich ruhig, lediglich Kupfer konnte eine Besserung von etwa% Pfund per englische Tonne ver- zeichnen. Für den deutschen Konsum gelten zurzeit etwa kolgende Preise: per Juli 140 bis 142, per August 140—142, Raffinadekupfer per Juli 130 bis 133, 97 5 August 130—133, Hüttenweichblei prompt U heimer Gene -Liverpool, 18. Ju(Wa] Baumwolle.(in engl. Pfd. v. 454.) 18. 19. September 18.45 18.35 Umsatz 6000 7000] Sopt. 12.21 12.77 Alexandrla 35.40 36.80 impo 5060 3100 Oktober 12.58 12.43 Novemboer 38.50 37.80 Juli 13.06 13.10 Hovember 12.49 12.52 Oberäigypt. 286.75 27.10 August 12.89 12.94] Aegyptische 18.40 18.38 Oktoberf 27.70 28 10 Amerikanischer Funkdienst. New Vork, 19, Jult(WS) Funkdlenst.(Nacheruok verboten). 10. 18. Euf. zus. 7000 4000 stand wW1. 12.— 12.— Kaffes ſoko 10.25 10.25 Elektroſyt 14.— 14.— Ored. Bal..25.— Jull.50.37] Zinn loko 31.12 31.75 Zuok Centrf.99.23 Septemb..43.32 Ble.72.72 Terpentin 122.— 123.— Dezemb..44.3 Zink.77.77 Savannah 115.25 115.85 März.40.35 Eisen 24.50 24.50 fl. Orl Baum. 22.25 22.25 Mal.39.35] Welgblech.75.75 Welzen rot 130.— 129.25 Saumw. loko 22.20 22.50 Sohmalz wWt. 11.97 12.05 Hart loko 133.— 131.75 Juli 21.96 22.26 Talg 92—Ials ſoko 76.50 79.— August 22.10 22.30 Saumwsatöl 10.55 10.30 Mehl niedr.F..75 575 Soßtember 22.J5 22.32 Sopt..30 10.28] nöohst Fr..50.50 Oktober 22.15 22.36 petrol,oases 15.55 15.50 Getrüfr Engl..—.— November 22.10 22.298 tanks.—.— Kontlnent 14.— 14.— Chiengo, 18. Jull(0/s) Funkulenst.(Machdruck verboten) 18. 19. Welzen jull 114.50 112.— Ropgen Ddez. 63.65 94.— Sohwelne Sepk. 113.— 110.65 Sohmalz zul! 10.37 11.05 leloht niedr. 10.90 10.70 nals zul 62.— 63.— Sept 11.07 11.17 nöokst. 11.05 10.80 „ Sept. 82.75 845 Pork Sept... Sohrv nlest. 10.28.90 Hafer Sept. 38.15 35.85. Aippen Sept. 10.65 19.85 höohst. 10,70 10.40 15 ez. 39.25 30.—Speok nledr. 10.25 10.25 Zutf. Ohloago 22000 25000 Roggensept. 61.88 81.65 höchst. 11.28 11.25 Westen 63000 101000 Schiffahrt. e. Mannheim, 19. Juli. Durch den schon seit drei Tagen anhaltenden Regen ist der Rhein wieder ziemlich gestiegen. Der Hüninger Pegel, der am 14. d. M. einen Stand von 2,70 m anzeigte, hat heute eine Höhe von 3,10 m. Dabei ist vom Oberrhein noch weiteres Steigen gemeldet. Der Verkehr nach dem Oberrhein War auch diese Woche sehr lebhaft. An Schlepplöhnen wurden notiert: nach Karlsruhe 35 4 nach Kehl und Straßburg 85„ pro Tonne. Nach dem Niederrhein War der Verkehr daktes r. sehr mäßig. Zur- zeit fehlt es an Schleppkraft, was daher rührt, daß die Hol- länder Boote streiken und die deutschen Boote daher von der Ruhr nach Holland fahren. Der Streik der holl. Boote macht sich sehr bemerkbar auf dem ganzen Rheinstrom. Viele Schiffe liegen schon—4 Tage hier und Warten auf Schleppgelegenheit. Für Schiffe wird bezahlt: in Tagesmiete 22.10„ pro Tonne und Tag, an Frachten 55—60„ pro Tonne. Die Da leebne ch bade wurden in der heute stattgehabten Sitzung auf 1400% ab 21. d. M. festgelegt; diese haben vorläufig bis 15. August Gültigkeit. Durch den gün- stigen Wasserstand ist auch auf dem Neckar der Verkehr ein sehr reger. Dampferbewegungen des Nordd. Lloyd, Bremen. Bremen—-New 5 ork: D.„America“ nach Newyork am 13..,.30 abends ab Cherbourg.— D.„President Arthur“ am 13..,.20 Uhr an Bremerhaven.— D.„Hannover am 13..,.30 nachm. an Newyork. Bremen— Brasilfem D.„Hameln“ nach Rio, San- tos am 12. 7. ab Pernambuco. Bremen— La-Plata: D.„Gotha“ nach Bremen am 14.., 9 Uhr vorm. ab Coruna. Bremen—Ostasien: D.„Holstein“ ausgehend am 12.., 3 Uhr nachm. ab Kobe. * Schiftsverkehr. Der Dampfer„Lapland“ der Red Star Line, Antwerpen, ist am 6. Juli von Antwerpen abgefahren und am 16. Juli vormittags in Newyork angekommen.— Der Dampfer„Zeeland“ der gleichen Linie ist am 8. Juli von Newyork abgefahren und am 18. Juli vormittags in Ant⸗ Werpen angekommen. eeceeee 0 * Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli Pogelstatlon vom Datum abein 16. 16. 17. J 16,J 10. l 20 5 Sobusterinsel 2458.80.70.22.0 3000 Abegde 8 Uür Kohnl.„„ 4147 382 422 9 388/ dachm. 3 Ubr Raxau-„„„„„52 58 5..1.½3.04]/ Nachm. 2 Uhr Hannheim„„„„„„„„ 45.83.28.58 502.26 Rorgens Uhr Malnz„666„„„.-B. 12 Uhr Kauz6„„.82.88.698 292 Vorm. 2 Uhr KGnn 227.32.7.40 Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Hannhem 4. 429 413.40.90.12] Verm 7 Hur Hellbronn.57.53.80.70 Vorm 7 Uhr Ost. Helter. 100. Wasserwürme des Rheins am 20. Juli morgens 6 Uhr: 22½% R. ——— Mannheimer Wetterbericht vom 20 Juli morgens 7 Uht. Barometer: 160,5 mm. Thermometer: 12,00 C, Temperatul Nachts 10,5 C. Hsöchste Temperatur gestern: 14,0 C. Nie erschlag: 10.0 Liter au den qm. West 2. Auiheiternd. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Mannheimer 5 General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Veraatwortlich für Politik: J..: Alfred Maderno; für Handel: Nis Peterſen; fütr uilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen e Fabalt Richard Schönſelder; für Anzeigen: Karl Hügel. Für die Reisel Die Machsendung des„Mannhelmer General-Anzeigers“ während der Reisezeit kann nach jedem gewünschten Aufenthaltsort unter Kreuzband erfolgen. Bestellungen sind nur schrift- lich an die Geschäftsstelle E 6, 2 zu machen. Der Versand kann täglich er- folgen und täglich eingestellt werden. Zur Vermeidung der Porto- und Einzugskosten bitten wir die Ge- bühren für den Versand im voraus zu entrichten.— Diese betragen: woöchentliea Für 1 bereits abonnlertes Exemplar.. MI. 12.— Für 1 besöaderes Erempla. NI. 24.50 Für Matszbonnenn.. I. 30.— Marmheimer General-Anzeiger. von d 50—52 t er Gewerkschaft I. 0 A, enrohzink, Marke Ziro RR 58—60„, Eein- Nreeb Seee 5 Jce 1185 15 K e zink, Marke Zero, 990616 67—69, Bankazinn 320—325, amien hat die Vereinigung der am Handel mit Kuxen und Straitszinn 320—.325 A, Hlüttenzinn 315—320, Antimon Nleinia feht notlerten Werten beteiligten Bankgeschäfte eggulus 46—48 4, alles per 1 kg. Standi N und Westfalens auf Grund 01 6. 26 der 199755 die Berli 5 Bank- un aen beim Centralverband des Deutschen 5 ee ſür 1060 e Siune Bankiergewerbes kestgestellt Gebra 8 —5 der 5 t˖ en räuche im 18. Jull 19. luli 18. Jull 19. Jull d it Pa ge räuche als eine unregelmäßige erklärt Elektrolytkupfer 14465 15100 Aluminſuml.Sarr, 15.50 201.50 Die nach desen Laas auf den 15. Juli d. J. festgesetzt. Zeſthe 55½%23 7185 fnt 28—227 30—23 15 2 8 4 1——53¼ enzlnn—.*8 8 Wen gcbtebftes der erwehnten Ausbente ate, 95 0 59—91 ee Badisetensg- ellschalten. In Kork(Baden) wurde Aenten 755 15 flaln e Wahe Ke beinem e e bau- u. Ver Wertungs-.-G. London, 19. zul(Wa) netallmarkt.(in Lst. tür d. endl. U. v. 1016 400 de 8(Baden) wur 28 25 Mill. 4 eingetragen.— In.% 18. J besteeleot. 89.50 82.80 Slet. 23.75 23.80 W Been b bengen beg deg 7en 20 M 4 2g e e 5 den.-G. gegrimdet. 145. Fekteel 20.50 78.80J da. 5 Bonst 155.85 156.00 Auõοs 34— 34.— FF Maunbeimer Muſte-Jetung. Nr. 14 Dounerskag, den 20. Jull 1922. Maunheimer General-Anzeiger.(Mmittag· Ausgabe.) Mannheimer Muſik⸗Zeitung Friij Müller 7. Wie wir bereits an anderer Stelle mitgeteilt haben, iſt der Opernfänger und Chorführer am Mannheimer Nationaltheater, Fritz Müller, am 10. d. M. geſtorben. Fritz Müller, geborener Mannheimer, im bürgerlichen Berufe„gelernter“ Mechaniker, beſaß eine ſchöne, breite, volle Tenorſtimme, um 1880 trieb ihn die künſtleriſche Anlage zum Theater, er begann im Opernchor des Stabttheaters Baſel. Bald erreichte er eine erſte Stellung: er wurde Chorführer und Sänger kleiner Tenorpartien am Stadttheater Hamburg. Es war die Glanzzeit der Hamburger Oper mit Jofeſ und Noſa Sucher; Joſef Sucher, der damals gefeierte Wagnerdirigent, nahm ſich des jungen Sängers an. Im Rahmen ſeiner Entwicklung gelangte Fritz Müller an die Hofoper nach Wien. Dann kam der Rückſchlag; der junge Sänger ſah ein, daß ihm die Roſen des Helbentenors allzu viel der Dornen hätten. Er heiratete und trat in den bürgerlichen Beruf zurück. Das Nähere weiß ich nun nicht, aber es läßt ſich er⸗ reten. Genug: wir finden Fritz Müller am Hof⸗ und National⸗ theater der Vaterſtadt wieder. Und wieder ſtrebte er höher 15 denn er ſtudierte an unſerer Hochſchule für Muſik den wahren zunſtgeſang. Dies Studium läßt ſich nun nicht mit täglichem Chor⸗ fingen vereinigen; immerhin kam der kluge, ſtrebſame Sänger dazu, als Lieberſänger in der Vaterſtadt, im engeren Kreiſe zu wirken und ſo manche kleinere Tenorpartie des Opernſpielplanes vortrefflich durchzuführen. Ehre ſeinem Andenken! A. Bl. ſeue Briefe von fjugo Wolf. Hugo Wolf, der große Komponiſt, iſt eine der faszinierendſten Perſönlichkeiten der modernen Muſikgeſchichte geweſen, und in ſeinen Briefen lebt der ganze Bekenntnisdrang ſeines dämoniſchen Weſens. Tief hinein in das Ringen dieſer echten Künſtlernatur führen die neuen Briefe des Meiſters an Henriette Lang, die in der„Deut⸗ ſchen Rundſchau“ veröffentlicht werden. Wolf hat das hochbegabte junge Mädchen geliebt und ihr auch dann noch treue reundſchaft gehalten, als ſie ſich mit dem Wiener Rechtsgelehrten Jofeph von Schey vermählte. Er macht ſie zur Mitwiſſerin der melancholiſchen und tragiſchen Stimmungen, die ihn durchwühlten.„Ich bin heuer entfetzlich faul, tue rein garnichts“, klagt er ſchon in dem erſten Schreiben vom 26. Januar 1881,„ich müchte ſagen, meine Tätigkeit beſchränkt ſich nur darauf, viele Eindrücke aufzunehmen und aufzu⸗ zeichnen, die aber einſt eine beſtimmte Form und t annehmen ſollen, meine Tötigkeit iſt ganz leidender Natur— ich komme mir wie ein Weib vor.“ In dem nächſten Briefe vom 26. April ſchil⸗ dert er ihr ſeine ganze Zerriſſenheit:„Ihr hübſcher Brief trifft mich in der luſtigſten Stimmung der Welt, dieſes großen Tollhauſes, und ich mache ſo artige Sprünge und ſo pfiffig glaube ich auszuſehen, Daß ich tatſächlich nach meiner Pfeiſe zu tanzen mir einbilde— derweit ein recht häßlicher, rußiger Schlingel, der mich recht höh⸗ niſch anblinzelt und ganz teufliſch dazu wiſpert und auf dem Tanz⸗ boden meines zerriſſenen wunden— todeswunden Herzens einen Eiertanz aufführt, als wollte er durch ſein tölpiſches Herumſtampfen, wobei er ſeine ſpitzigen Abſätze tief ins Herz bohrt, mit Gewalt die Jungen ausbrüten, die Jungen, die mich dann zerfleiſchen ſollen — die Pfeife mit erſchrecklicher Virtuoſttät handhabt und mich Todes⸗ müden ins Leben zurückhetzt— und immer, immer tönt der ſchrille Pfeifenton fort— im Traum, im Wachen, zu Hauſe, in Geſellſchaſt — ach, ich werd' ihn nie, nie los. Oh mein gütiges Fräulein, wenn Sie ſich je über die Troſtloſigkeit unſeres Daſeins beſchweren =ſollſen, denken Sie an die Pfeiſe, denken Sie nur, wie hübſch es iſt. wenn man nicht nach der Pfeife tanzen muß. Was anders iſt's, nach dem Ton einer ſanften, frommen, traurig⸗ſüßen Flöte, was anders nach dem Ton der kindlich⸗kreuherzigen, blonden, blau⸗ ängigen, keuſchen Hobdbe, was anders, nach dem weihevollen Ge⸗ ſange der üppigen, königſichen, ſtolzen und dabei ſo milden, ſo viel⸗ verheißenden, ſo viel gewähr enden, ſo liebeglühenden, hinſtürmenden Klarineite— dieſen drel Frauengeſtalten im Orcheſter— was an⸗ „ders iſts, nach ſo holden Stimmen hinzuhorchen— ſie verwunden efreilich das Herz, ſie bedrängen es, aber wie ſüß, wie berauſchend! „And mit welch köſtlichem Valſam heilen ſie nicht die Wunden, fa! Und wie entzückend ſelbſt ſind dieſe Wunden. Wenn aber dieſe Stimmen treulos, kückiſch ihre Natur verleugnen, wenn anſtelle der ürlichen, liebenden Sprache die erkünſtelte, berechnete, aufze⸗⸗ ſtutzte, gemeine, betrügeriſche tritt, ſich ſelbſt und allen anderen ver⸗ chtlich: dann möchte das Herz vor Weh und Leid brechen, daß die Natur ſo ausarten. daß das Vertrauen ſo ſchmählich hintergangen „werden konnte. Wer ſo grauſam getäuſcht worden dem wird der der Pfeife wie mit glühenden Krallen ins Herz Breifen. Derartige e treffen wir nach öfters in den Briefen an. So ſchreibt er am 23. Juni 1881:„Wie beneide ich Sie um Ihren Uebermut, Ihre ſchnackige Stimmung, indeß ich— eine Herberge für alles Unglück, das mir die Bettlerſuppe des Lebens auf das graufamſte verſalzen— nächtens die traurigen Gäſte, die ſich tagsüber ſchon ungeſtüm bei mir anmelden, mit Tränen und Kleine Cebensbilder. 42. Vom Virtuoſen zum Aritiker Robert Schumann. Der Klaoiertirtuoſe Robert Schumann war bereits in Heidel⸗ berg fertig. Er ſpielte die glänzenden, damals hochmodernen Saloanſtücke von Czerny und Herz, wo er in Familien ein⸗ geführt war. Sie geſielen Schumann keineswegs, ſeine Stellung zu Deſer Richtung iſt alſo ſtets dieſeſpe geweſen; aber er ſchätzte jene Heidelberger Familien richtig ein. Auch öffentlich vertrat der junge Student der Rechte dieſelbe Richtung, denn er ſpielte mit Orcheſter die ſogenannten Alexander⸗Bariationen von Moſcheles. Sie hatten den Reiz der leichten Faßtlichkeit und waren äußerſt„brillant“; was damals die Hauptſache wurde!l Gute Dinge waren damals auf geradem Wege nicht durchzuſetzen; ſo erwählte denn der junge Ignaz Moſcheles, ſoeben aus Prag nach Wien gekommen, den Weg der neuen„Brillanz“. Im Innern ein echter Künſtler— der 1814 für Beethoven den Klavierauszug des neueingerichteten„Fidelio“ ſchrieb —, in äußeren Dingen klug und geſchmeidig: ſo bahnte er ſich den eg. Es war die Zeit des Wiener Kongreſſes, und Moſcheles Tage⸗ Hücher führen uns mitten hinein. Die Gräfin Hardegg ließ ihn rufen und fragen, ob er im Aſchermittwochskonzert zu wohltätigen Zwecken etwas ſpielen wolle. Moſcheles ſpürte wenig Luſt, weil er keine neuen Kompoſitionen hatte. Dieſe waren in jenen Zeiten von Wichtigkeit. Da orgelte jeder ab, was er ſelbſt gemacht hatte, wie Beethoven einmal ſagte, als ihm der„Mechanismus“ der Kla⸗ viervirtuoſen bedenklich wurde. Die Gräfin ließ ſich nicht ſo leicht abweiſen, mit dilettantiſcher Sorglofigteit bat ſie:„Nachen Sie ſchriell etwas, Moſcheles, aber recht brillant.“ Ja, aber was? Endlich wurde ausgemacht, Mofcheles ſolle Variationen ſchreiben über den Marſch, welchen das dem Kaiſer Alexander I. von Rußland zugewieſene Regiment damals ſpielte! Moſcheles ſchrieb ſie in 8 Tagen nieder und ſpielte ſie am 8. Februar 1815. Das Werk wurde„unerwartet gut“ aufgenommen. Lange Jahre hieß es, nur Moſcheles könne dieſe Variationen ſpielen, ſie ſetzten auf ahlreichen Kunſtreiſen der„Bravour“ des jungen Pianiſten„die rone auf“.(„Aus Moſcheles Leben“, I, 21. Leipzig 1872.) Dieſe Variationen, den Gipfel der damaligen Bravour bezeichnend, ſpielte alſo der zwanzigjährige Robert Schumann. Die Großherzogin Stephanie wor zugegen und lud den jungen Virtuoſen zur Audienz. 1 iri Wagen fuhr unſer Robert nach Mannheim, Kon⸗ zannheim und Mainz lagen für ihn bereit. Er dte ſich nach Leipzig zurück, zu ſtrengen Studien bei Friedrich Wieck. Wie ſich Robert Schumann die Laufbahn des„Pianoforke⸗Vir⸗ mofen“ gedacht haben mag, können wir heute noch aus ſeinen eeeeeeeeeeee. „Médktitations r meinem Herzblute bewirten muß. Ach, Fräulein! Das Los des Ahasverus iſt wohl ſchrecklich— ewig zu leben! Ihn flieht der Tod, mich der Schlaf. Er ſucht den Tod, ich, wenn mich endlich der Schlaf übermannt, werde furchtbar ſchrecklich aus den erſchüt⸗ ternden Träumen aufgerüttelt. Seit einigen gehe ich nicht mehr zu Bett, aus Furcht vor den entſetzlichen Träumen. Um jetzt wach bleiben zu können. iſt mir das Phantaſieren am Klavier das heilſamſte Arzneimittel. Ich bewohne zwei Zimmer in einem entlegenen Trakt unſeres Hauſes, ſodaß durch meine wilden Phan⸗ taſien niemand geſtört wird. Oh, vas iſt Balſam auf meine Wun⸗ den! Das Inſtrument verſteht mich, das tröſtet mich oder reizt mich auf— je nachdem ich beruhigter oder aufgeregter mit ihm ſpreche.“ Allmählich aber tritt dann doch eine hellere, tatenfreudigere Stim⸗ mung bei ihm hervor.„Drei Jahre gefaulenzt iſt zwar ein teures Lehrgeld, um einen jungen Menſchen zur Erkenntnis zu bringen mie ſchlecht er das koſtbarſte Kapital„Zeit“ anlegt,“ ſchreibt er am 8. Juli 1882.„Aber nicht über mich ſoll das Rad der Zeit gehen, ſondern mit ihm will ich ſliegen. Eine traurige Vergangenheit habe ich hinter mir, aber ſie diente mir, um die Gegenwart mir erträg⸗ lich zu geſtalten, indem ſie mir Ruhe ſchafft und mich dadurch tauglich macht, endlich einmal die Vernunft in ihrem angeſtammten Rechte walten zu laſſen. Gottlob! Ich bin endlich zur Vernunft gekommen und bin ein Menſch und nicht mehr, wie ehemals, ein Eſel. Jetzt darf ich auch ungeſcheut Vegetarier ſein und hätte ich ſelbſt ein Gelüſt nach Diſteln. Ich weiß, was ich will, und was ich will, das kann ich.“ Muſik für das Dolk! Bon Frank Thieß. Die größte Schöpfung des abendländiſchen Geiſtes iſt die Muſtk. In der Architektur, in der Malerei und Plaſtik, ja, ſeher dn der 25 tung haben andere Kulturen nicht geringeres geſchaffen. Die Muſik hat Europa allein. Die Namen Bach, Mozart, Beethoven, Schubert, Wagner, Brahms, Bruckner ragen wie urweltliche Stämme eines Waldes, in dem es brauſt und brandet von Tönen, deſſen Tiefe ſchier undurchmeßbar, deſſen Höhe und Geheimnis unfaßlich erſcheint. Mehr als alle anderen Künſte verlangt die Muſtt von dem, der ihrem Weſen nahe kommen, ſis beurteilen, durch ſie erhoben werden will, ein gründliches Studium, das ſo lang wie mühevoll ift. Nicht Malerei noch Dichtung erſchließt ſich ſo ſchwer der Einſicht des Laien wie die ufik. Wir finden unter der breiten Maſſe des Volkes wohl Tau⸗ ende, die„Muſik lieben“, doch nur verſchwindend wenige, die ſie ver⸗ ſtehen. Es wäre ſchon eine kulturelle Tat, dieſes mächtige Gebiet deutſchen Seelenlebens irgendwie den vielen danach Begehrenden zu öffnen, gleichſam die Muſik volkstümlich und das Volk muſikverſtän⸗ dig zu machen.„Volksfümlich“ nicht in dem Sinne, der heute jedes Mädchen und jeden fling die ſeichten Melodien eines Operetten⸗ ſchundes oder eines beliebten Fortrotts nachſummen läßt, ſondern im Geiſte einer muſikaliſchen Vergangenheit, in der Bach und Mozarr wahrhaft volkstümlich geweſen ſind. Taäuſchen wir uns doch nicht über die beſchämende Tatſache hinweg, daß unſere muſikaliſche Kultur in weniger als einem Jahr⸗ hundert erſchreckend geſunken iſt. Die Hochflut der allwinterlichen Konzerte und des allerorten beinahe hyſteriſch geſteigerten Muſik⸗ betriebes verdeckt nicht den Mangel an wahrhaft muſikaliſcher Bil⸗ dung. Der heutige Konzertbeſucher will ja nichts anderes, als was ihm immer wieder geboten wird: techniſche Kunſtfertigkeit, Virtuoſen⸗ tum, berühmte Namen. Die Kunſt hat die Verbindung mit ihren naturgegebenen, in der Tiefe der Volksſeele liegenden Wurzeln ver⸗ loren. Sie iſt mechaniſiert, erſtarrt, entſeelt worden. Der Berlag J. Engelhorns Nachf. in Stuttgart hat, von dieſen Vorausſetzungen ausgehend, große Werk einer Schaffung „Muſikaliſcher Volksbücher“ in Angriff genommen, die in ihrer Art ſchon ein buchhändleriſches Ereignis genannt werden kön⸗ nen. Fehſte doch auf dem Gebiete der Muſik völlig ein Orientierungs⸗ weg für den Laien, der, um ſich in dieſem gewaltigen Lande zurecht⸗ zufinden, bisher ſein Material überall zuſammenſuchen mußte, ohne gerade das zu finden, was er am nötigſten brauchte. Was ſonſt an geſchloſſenen Muſikbüchereien beſteht, ift einigermaßen veraltet, oder mehr oder weniger Stückwerk geblieben, dient ſedenfalls in keiner Weiſe dem oben genannten großen Riele einer Populariſierung dieſer Kunſt. So werden die„Muſikalſſchen Volksbücher“ wirklich die erſte umfaſſende Bibliothek des muſtkaliſchen Wiſſens darſtellen, die nicht nur in Deutſchland, ſondern überhaupt in ganz Europa geſchaffen wurde Die drei Gebiete der Muſikgeſchichte, der praktiſchen Muſik⸗ lehre und der Verflechtung von Muſik und Grenzbezirken werden in einer großen Anzahl von gut gebundenen und geſchmackvoll ausge⸗ ſtatteten Bänden behandelt werden. Für die Mitarbeſt ſind aner⸗ kannte Männer der Wiſſenſchaft, bedentende Theyretiker und aus⸗ übende Künſtler gewonnen worden. Die Volksbücher werden in raſcher Folge herauskommen und hoſſentlich dazu beitragen, mit der Erſchließung zahlreicher verſchütteter Quellen eine neue Befruchtung unferer muſikaliſchen Kultur zu erreichen. Die„Mufiktheoretiſche Laienfibetl' von Hermann Unger iſt ein beſonders glücklicher Griff und bildet gewiſſermaßen die Eingangspforte zu dem weiten muſikaliſchen Bezirk. Mit benei⸗ denswerter Kunſt der Darſtellung macht der Berfaſſer, der geſchätzte Kölner Komponiſt, die Grundgeſee mufikaliſchen Schaffens verſtänd⸗ lich, ſo daß auch der völlig ungeſchulte, der Noten unkundige Laie ſich raſch zurechtfindet. Bei den ins Märchenhafte geſtiegenen Klavier⸗ preiſen iſt das überaus anziehende, mit Busgezeichneten Bildwieder⸗ gaben geſchmückte Buch über„Laute und Gitarre“ von Her⸗ mann Sommer ganz befonders zeitgemäß; iſt doch die Laute wie berufen, wieder eine wahre ſkraiſe zu ſchaffen. Zwei wirkliche Leckerbiſſen ſind der„Muſikaliſche Zeitenſpiegel“ von Hans Joachim Moſer und die von Hans Hollerop geſammelten „Muſikeranekdoten“; das erſtere Buch bringt eine feinſinnige Zuſammenſtellung der reizoollſten und bedeutendſten Bruchſtücke aus der Dichtung, ja dem Geiſtesleben aller Zeiten, in denen ſich die Mu⸗ ſik als Erlebnis widerſpiegelt, von Zeiten Homers bis auf unſere Toge, und gibt ſe im der originellften Form eine muſikaliſche Kultur⸗ geſchichte;— das zweite, in ſeiner glücklichen Miſchung von Ernſt und Humor, von Gemüt und Witz, iſt wie eine Movtentaufnahme der Seele des„Muſikanten“ Ein beſonders wertrelles Buch iſt Her⸗ mann Aberts:„Goethe und die Muſik'“; denn es räumt endgültig mit dem ſchulmeiſterlichen, engherzigen Schlagwort vom „unmuſikaliſchen Goethe“ auf und ſtellt ein für allemal den Anten feſt, den dieſer Rieſengeiſt auch an der Entwicklung der Muſik ge⸗ habt hat.— Die Reihe der Biographen wird eröffnet durch Anton Bruckner von Karl Grunsky. dem bekannten Brucknerforſcher. Die Zeit Bruckners dürfte nun endgültig gekommen ſein. So wird dieſes mit großer Sachkenntnis und Wärme geſchriebene Buch, deſſen klare Dispoſitien und Gründlichkeit ein Lexikon erſetzt, dem großen Symphoniker ſicher viele Freunde erwerben. Zuletzt ſei der Neu⸗ druck der„Muſikaliſchen Dichtungen und Aufſätze“ non E. T. A. Hoffmann genannt, eines der reizvollſten Bücher, die in der letzten Zeit auf den Markt gekommen ſind, und ein ſchönes Denkmal zu Hoffmanns hundertſtem Geburtstag. Hier ie alles ver⸗ einigt, wes der als Kritiker nicht minder geniale Romantiker über Muſik geſchrieben hat, von den berühmten muſikoliſchen Novellen bis zu den geradezu verblüffend zeitgemäßen muſikgeſchichtlichen und öſthetiſchen Exkurſen, die der Herausgeber mit großem Geſchick aus der etwas verblicheneren Umrahmung muſikaſiſher Rezenſionen herausgelöſt hat. Die drei zuletzt erwähnten Bücher ſind auch in einer entzückend ausgeſtatteten Liebhaberausgabe in je dreihundert nume⸗ rierten Exemplaren mit ſchönen Lichtdrucken in Halbleder gebunden zu h Oper und Konzerte im Reich. Richerd Strauß-Jeſiſpiele in Freiburg. Die Sommerfeſtſpiele des Freiburger Städttheaters waren Richard Strauß gewidmet⸗ der ſelbſt zmal am Dirigentenpult erſchien, indem er die Joſephs⸗ legende, Salome und die Alpenſinfonie leitete. Zur Auf⸗ führung gelangte ferner der Roſenkavalier unter Richard Frieds Leitung. Ein großes Feſtkonzert des Freiburger Chor⸗ vereins unter Merei Albrecht vermittelte Strauß'ſche Konzert⸗ muſſk. Von den Mitwirkenden ſeien Aline Sanden(Leipzig), Zdenka Faßbender(München), Gretel Stückgold(München) er⸗ wähnt. Händelfeſtſpiete in Götingen. Den Mittelpunkt der rühmens⸗ merten Veranſtaltung bildete die Uraufführung von Händels Oper „Julius Cäſar“ in der Bühneneinrichtung Dr. Oskar Hagens, in der ſich das Werk durchaus nieht wie eine pietätvolle Ausgrabung anhörte, ſondern den Eindruck eines modernen Kunſtwerks machte. Kurze muſikaliſche ſlitteilungen. „Das Strumpfband der Herzogin“, Operette von Alfred Möl⸗ ler und Hans Lorenz, Muſik von Horſt Platen, iſt non den ſtädtiſchen Bühnen in Leipzig zur angenommen worden. Sie findet bereits Mitte September ſtatt. Die ſt von Paſfion. Die im Beſitze Hend Bachs Matthaeus⸗· der preußiſchen Staatsbibliothek in Berlin befindliche Originalhand⸗ ſchrift der Matthaeus⸗Paſſion von Johann Sebaſtian Bach ſoll in dieſem Jahre in einer Fakſimile⸗Ausgabe im Inſel⸗Verlage er⸗ ſcheinen. VBach hat, wie er dem Werke ſeine beſondere Liebe wid⸗ mete, ſo auch ſichtlich der Niederſchrift große Sorgfalt angedeihen laſſen, den bibliſchen Text z. B. hat er mit roter Tinte in die Par⸗ titur eingetragen. Prof. Friedrich E. Koch, der Berliner Tonſetzer, Vorſitzender der muſtkalſſchen Abteilung der Akademie der Künſte, beging geſtern ſeinen 60. Geburtstag; Fachgenoſſen wie Muſikliebhaber widmeten dem verdienten, ſympathiſchen Künftler manch Zeichen herzlicher Verehrung. Profeſſor Georg Schneevoigt iſt nach ſeinem Erfolg im Mai in Berlin von dem Vorſtand des Philharmoniſchen Orcheſters einge⸗ laden worden, fünf außerordentliche Abonnementskonzerte zu diri⸗ gieren. Er hat die Einladung angenommen, wird aber trotzdem die der l des Konzertvereins in Stockholm und die großen Konzerte der ilharmoniſchen Geſellſchaft in CThriſtianſa weiter dirigieren. Vom König von Schweden wurde er zum Nitter des Ordens vom Nordſtern ernannt. Davidsbündlertänzen erſehen, vielleicht arich aus dem erſten Satze ſeines Klapierkonzertes, der bekanntlich zunächft al⸗ Fantaſie für Klavier mit Begleitung des Orcheſters erſchien, und Finale viel ſpäter geſchrieben ſind. Vergeſſen wir nicht die Romantik: die Zeit, da man mit dem Kopfe ſchwärmte und mit dem Herzen dachte. Man redet heute gerne von deutſcher Bieder⸗ meierei und tut ſich viel zugute auf ſeine ironiſche Ueberlegenheit. In Wahrheit ging die Romantik auch über das ſchöne, aber im Grunde unromantiſche Frankreich, denn Alphonſe de Lamartines cligieuses et poktictes“ erſchlenen 1890 und Hei⸗ nes„Buch der Lieder“ galt noch lange hinterher den Pariſer Kunſt⸗ kreiſen als deutſche Romantik. Zu dieſer Romantik ſind auch Schu⸗ manns Verehrung ſeiner drei Schwägerinnen, der Frau Henriette Voigt, der Emilie Liſt und ſein Sommerroman mit Erneſtine von Fricken zu zählen. Roſalſie und Thereſe feiert Schwager Robert als„zwei ſtolzgebaute Frauen, funge Römerinnen mi ſchwarzen, kräftigen Augen und dunklen Locken“, Emilie als Syl⸗ phide,„ätheriſch zart, ſo ſchön wie geflügelt“. Dann die„beiden herrlichen weiblichen Weſen“: Emilie Liſt, die 16jährige Tochter des amerikaniſchen Konſuls, unnd Erneſtine von Fricken, Adoptiv⸗ tochter eines reichen deutſch⸗böhmiſchen Barons. Sie ſtudierte bei Wieck und hing mit der innigſten Liebe an Robert Schumann. Alles dies ſteht in Schumanns Briefen an die Mutter. Als ſich ihr Robert mit Erneſtine verlobte, war die Mutter wohl vorbereitet. Dieſer „Sommerroman“ war der merkwürdigſte in Schumanns Leben: die Entlobung folgte bald. Klara Wieck, damals noch Wunderkind, ſollte zur ebenbürngen Gattin des Künſtlers heranwachfſen. „Nichts mehr vom reiſenden Virtusſen“. Das iſt die kurzgefaßte Loſung und die Löſung. Vei Wieck ſtudierte Schumannn nach ſeiner beſonderen Weiſe ſo fingerquüleriſch Klaviertechnik, daß er ſich eine Lähmung des vierten Fingers der rechten Hand zuzog. Von den vier Zielen(Kapellmeiſter, Virtuos, Lehrer, Komponiſt) erwählte der„neunfingerige“ nun die Laufbahn des Tondichters. Seine Ideale waren Schubert, Paganini, Chopin und Klara! Bach wurde ſein Lehrbuch der Theorie, Heinrich Dorn(Theaterkavellmeiſter, Opernkomponiſt) führte Schumann ſchnell und ohne gelehrte Pe⸗ danterie in die Generalbaß⸗Praxis der alten Schule ein. Hatte ſelbſt den Weg vom Rechtskandidaten zum Künſtler zurückgelegt, war alſo ein des beſonderen Weges kundiger Nentor. Es kamen die Zeiten der„Vaterfreuden“. Es iſt allezeit eine ſchöne Sache mit einem jungen Dichter und vollends mit einem jungen Komponiſten. Sich zu ſagen:„dies Werk iſt ganz mein, kein Menſch nimmt dir dies Eigentum“. So empfand Schumann, als er die „Papillons“ zum Druck gab. Ss jugendlich und ſommerlich ſaß es in ihm aus, das ruhige Leben in und für ſeine Kunſt drängte alle Leidenſchaften zurück. Mittlerweile waren auch eine Reihe 2 humger Genjes in Leipzig angekommen. Die Jünglinge kamen in Schumans Wohnung— in„Reichels Garten“— zuſammen: Aus⸗ brüche jugendlicher Luſt und Fröhlichkeit haben nicht gefehlt, aber über allem ſchwebte der Gedanke, den Robert Schumann ſeiner Mutter mit den ſolgenden Worten formt:„die Hauptſache iſt e in reines Leben. Halte ich diefes feſt, ſo verlüßt mich auch mein Henius nicht“. der Genius hat unſern Meiſter— deſſen Art uns Hans Pfitzner neu erſchloſſen— nicht verlaſſen, aber die Ver“ leger waren langſam. Nobert Schumann hatte bei der Ueber⸗ ſendung der Intermezzi(Werk 5) an Hofmeiſter geſchrieben„ hoffe mir damit mehr den Dank des Künſtlers als des Publikum⸗ zu erwerben“. Hofmeiſter antwortete:„Ihre Aeußerung macht mie ſehr ſtutzig. Als Kaufmann muß mir an der Gunſt des Publl kums olles, an der des Kritikers nichts gelegen ſein.“ Nun, Schu⸗ mann wurde klüger. Er ſah auch ein, daß von ſeinen Klavierwerken tnichts für das große Publikum paſſe, weil es eben gar nicht a die Faſſungskraft und den Beifall ſolcher Leute berechnet ſei. An⸗ derſeits ſeine Muſik„ſo wunderbar verſchlungen bei aller Ein⸗ fachheit“(7 ſo ſprachvoll aus dem Herzen, erweckte in den Kreiſen des damaligen„modernen“ Leipzig entſchiedene Sympathie. Wie entſtand nun der Kritiker Schumann? Man iſt heute geneigt, alles auf„materielle“ Gründe zurückzuführen. Aber Schu⸗ mann hatte, der Vormundſchaft entwachſen, in ſeinem väterlichen Erbtell einen willkommenen Zuſchuß: er konnte ſogar auf ſein Ja⸗ resgehalt als Schriftleiter der Reuen Zeitſchrift fü⸗ Rufkk“ verzichten. Und 150 Taler waren doch im Jahre 1833 1000 von 1914. Zudem mag ſich jeder nach der heutigen Valube berechnen, was Schumann mit ſolch einem möglichen Verzicht an 5. Auguſt 1833 ſeinem Bruder Kark geſchrieben hat „Auf der Büßne herrſchte Roſfini, auf den Klavieren faſt ſchließlich Herz und Hünten. Und doch waren nur wenige verfloſſen, ſeit Beethoven, Karl Maria von Weber und Schuberl unter uns lebten. Da fuhr eines Tages der Gedanke die jungen Brauſeköpfe: laßt uns nicht müßig zufehen! Greift daß es beſſer werde, daß die Poeſie der Kunſt wieder zu Ehre komme. So entſtanden die erſten Blätter einer neuen Zeitſchriſt, (Schumtanns Vorwort in dam neuen Unternehmen.) Die erſte Tuc mer erſchien am 3. April 1834, im Verlage des Buchhändlers C— 9. Hartmann zu Leiraig: ſie wurde ſogleich in mehreren kauſeh, Exemplaren verbreitet. Prag zog alsbald mit 50, Dresden mit Hamburg mit 20 Exemplaren. Das alte Kunſtwerk„einer nei Zeit zu vermitteln“ und dieſe neue, poetiſche Zeit vorzubereites dies war der große Gedanke! Artur Bla Arthur Blaß 4 —— Verantwortlich: aus Num. —+ eee 22722FFCFFCCCC en See eeee aeeeeee, e 8 rrrrrrr ̃:::::2: ⁵⅛ ͤ feeeeserrgerese8 „ + amee. Mannheimer General-Anzeiger.( Miltag⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 327. 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