de blatt“ A Entente nahe — Freitag, 21. Suli. 0 Bezugspreiſe: In mannheim und umgebung monatlich ſrei ins haus gebracht mark 50.—. Durch die poſt bezogen piertelj. Mark 150.—. Einzelnummer mk..50. poſtſcheckkonto Ar. 17500 Karisruhe in Saden und Nr. 2017 Ludwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchäfts⸗Nebenſtelle Reckarvorſtadt, Waldhofſtraße Rummer 6. Sernſprecher Aummer 7030, 7031, 7042, 703, 7044, 705. Telegramm-Adreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Weltder Technik. Geſetzu. Necht. Mannh. Frauen⸗Zeitung. Mannh. Muſik-Jeitung 22 Stellengeſ. u. Sam.⸗Anz. 20⸗% Nacht. Rekl. Me. 30 ausw. mk. 36. Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Nusgaben w. keine berantwortg.übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Rufnahme von Hinzeigen. Auftrüge durch Fernſprecher ohne Sewähr, . Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Garten. Wandern u. Neiſen. — Wer ſtenerk das Ein Memorandum Poincarôs. )( Berlin, 21. Juli. Dem Präſidenten der Entſchädigungs⸗ kommiſſion überreichte geſtern Poincare ein Memoran⸗ dum, in welchem er die Verantwortlichkeit Deutſch⸗ lands für ſeine gegenwärtige Finanzlage beweiſen will. Die Nusſichten des Moratoriums. )(Berlin, 21. Juli. Ueber die Ausſichten des Morato⸗ riums liegen, wie das„Achtuhr⸗Abendblatt“ meldet, in Ber⸗ liner diplomatiſchen Kreiſen noch keine amtlichen Nachrichten vor, doch ſcheint der Gedankenaustauſch zwiſchen Paris und London in der Moratoriumsfrage nochnichtbe⸗ endet zu ſein. Die Differenzen ſind einſtweilen noch beträchtlich. Während Poincaré nur ein zweimo⸗ Ratliches Moratorium zugeſtehen will, wird von eng⸗ liſcher Seite ein zweieinhalbjähriger Zahlungs⸗ aufſchub befürwortet. Das Blatt glaubt, wenn es nicht gelinge, dieſe Gegenſätze noch vor dem Zuſammentritt der Reparationskommiſſion aus⸗ zugleichen, müſſe mit der Wahrſcheinlichkeit gerechnet werden, daß Frankreich in der Reparationskommiſſion überſtimmt und iſoliert daſtehen wird. Dann aber müſſe Dubois daraus die Konſequenzen ziehen und ſein Amt nieder⸗ legen, was mit einem Austritt Frankreichs aus der Reparationskommiſſion gleichbedeutend wäre. Dann würde auch wieder die Gefahr einer ſelbſtändigen Aktion Frankreichs auftauchen. Es ſei jedoch wahrſcheinlich, daß man zu einem Kompromiß gelangen werde derart, daß England dem kurzfriſtigen Moratorium zuſtimmen und in der Zwiſchen⸗ zeit durch Einberufung der Bankierkonferenz die Frage der internationalen Anleihe und ſomit das geſamte Reparations⸗ problem wieder aufrollen wird. Der Hohn auf die deutſche Souveränität. „Berlin, 21. Juli. ſon unſerem Berliner Büro.) In der Dena wird von ihrem den beiden ſozialiſtiſchen Gruppen naheſtehenden Informator der Verſuch gemacht, die Bedingun⸗ gen des Garantiekomitees in mildere Beleuchtung zu rücken. Es wird zunächſt verſichert, das Garantiekomitee ſei der Anſicht, daß mindeſtens ein zweijähriges Morato⸗ rium der deutſchen Re. erung gewährt werden müſſe, wenn eine Geſundung der Finanzverhältniſſe eintreten ſoll. In dem Schreiben an den Kanzler ſei auch lediglich der Wunſch des arantiekomitees ausgeſprochen worden, eine Beſtätigung der mündlich zwiſchen der deutſchen Regierung und dem Garantie⸗ komitee getroffenen Vereinbarungen zu erhalten. Die Reichs⸗ regierung hat ſich auch bereits in den Beſprechungen mit dem arantiekomitee mit den ſchriftlich finierten Abmachungen ein⸗ verſtanden erklärt. Das Garantiekomitee hätte ſich auch— wie gütig— be⸗ Süt, nach Möglichkeit jede Verletzung der deutſchen duveränität zu vemeiden. Und dann folgen doch dieſe Verletzungen: Die bereits bekannte Verpflichtung der deutſchen zegierung, den Etat und alle finanziellen Geſetz⸗ entwürfe zwei Berliner Delegierten der Reparationskom⸗ miſſion vorzulegen. die freilich kein„direktes Einſpruchsrecht baben ſollen“; dann die Zuſagung der deutſchen Regierung 11 nfliegenden Kontrolldie nſt einzurichten. Dieſe hlegenden Inſpektionen ſollen in Begleitung eines Vertreters er interalliierten Finanzkontrollkommiſſion durch Stich⸗ 0 roben oder durch andre Arten der Prüfung ſich über⸗ 5 0 gen, ob und wie der laufende Kontrollapparat des Reichs⸗ anzminiſteriums funktioniert. Ferner zur Bekämpfung der ee tnapitalflucht die Vorſchrift, daß jede Kapitalausfuhr 1 künftighin der Genehmigung unterliegen ſoll, mit Ausnahme 2 15 erſonen und Firmen, die berufsmäßig und ſtändig mit dem Auslande Geſchäfte machen. S klingt beinahe wie ein böſer Scherz, ſern heißt:„Die Gültigkeit der Finanzkontrolle wird toprankt werden auf die Dauer der Gültigkeit des Mora⸗ aſte, ms. Ja, ſoll denn dieſe Kontrolle der deutſchen Wirt⸗ d und Finanzgebahrung durch das Ausland ewig wenn es zum 7 75 d n? In der Deutſchen Allgemeinen Zeitung werden Blla don der Regierung übernommenen Verpflichtungen ein Sege genannt, der der Reparationskommiſſion ohne die Fra eiſtung ausgeſtellt worden ſei, und mit Recht wird großes Je erhoben:„Iſt für dieſe unerhörten und für ein 8 beß 8105 olk Zugeſtändniſſe wenigſtens die Auf⸗ btetzng der Beſatzung, Räumung des Saarge⸗ 5 gleichen d VBerſchwinden der Sanktionen und der⸗ 1 aſten des Verſailler Diktats zugelaſſen worden? 2 5— Entente denkt allerdings anders. keit, die erlin 20. Juli. Von einer diplomatiſchen Perſönlich⸗ er die Beſchlü ſteht, erfährt das„Achtuhr⸗Abend⸗ der deutſch ie Beſchlüſſe, die das Garantiekomitee bezüglich ticht vom Be Fnanzkontrolle gefaßt hat, folgendes: Die Nach⸗ abſolut Mür einer Zwangsverwaltung Deutſchlands ſei leden Ein richtig. Die Garantiekommiſſion habe prinzipiell Die Art die Rechte Deutſchlands vermeiden wollen. werden ſoll, könne be in der die Finanzkontrolle gehandhabt deich—8 8 als eine Zwangsverwaltung be⸗ ee ee — 8 ee- bedeute lediglich eine Beaufſichtigung beichnet w es deutſ beſti chen Etats. Es treffe zu, daß die Garantiekommiſſi mmte Forderungen geſtellt hat, u. a. daß ee balt Splan gleichzeit ell borgelegt weichzeitig dem Reichsrat und dem Garantiekornite ene an Cate ree den dien c de die n Einſpruchsrecht gegen die Aufſtellung des Etats Reparationsproblem? geſichert habe. Bezüglich der Kontrolle der Aus⸗ und Einfuhr habe die Garantiekommiſſion ſich bemüht, die Maßnahmen ſo einzurichten, daß die Privatintereſſen der deutſchen Induſtrie dadurch nicht verletzt würden. In der Frage der Kapital⸗ flucht habe das Garantiekomitee die Forderung aufgeſtellt, daß ein neues Reichsgeſetz geſchaffen werden ſolle, das die Kapital⸗ flucht erſchwert. Die Kontrolle der Ein⸗ und Ausfuhr ſollte folgen. Alles in allem: von einer Zwangsverwaltung könne keine Rede ſein. Die Mitglieder des Garantiekomitees hätten Berlin mit dem Bewußtſein verlaſſen, daß ſie gute Arbeit geleiſtet haben. Wenn ſie trotzdem nicht ohne Beſorgniſſe ab⸗ reiſen könne, ſo könne man ſagen, daß ſie befürchte, ihre Be⸗ ſchlüſſe könnten in den Staaten der Entente, insbeſondere in Frankreich, als ein zu großes Entgegenkommen gegenüber der deutſchen Regierung aufgefaßt werden. Wir geben dieſe Auslaſſungen mit allem Vorbehalt wie⸗ der und nur unter der nochmaligen ausdrücklichen Betonung, daß ſie die Anſichten von Ententekreiſen wiedergeben. Beſorgnis der Londoner Handelskammer. Hmz. London, 20. Juli. Die Handelskammer faßte geſtern folgende Entſchließung: Die Kammer ſieht mit Beſorgnis, wie die Frage der Reparationen vom richtigen Wege abkommt. Sie glaubt, daß es keine endgültige Beſſerung im Handel mit Mitteleuropa geben wird, ſolange Großbritannien nicht mit ſei⸗ nen Alliierten einen ganz beſtimmten gemeinſamen Weg einſchlägt. Im Laufe der Sitzung erklärte ein Redner, wenn Deutſchland ſeine Schulden nicht bezahle, müſſe man ihm Sequeſtra⸗ toren ſchicken, die mit der Kontrolle der Warenaus⸗ und Einfuhr in den deutſchen Häfen betraut würden und Zölle auf die Ein⸗ und Ausfuhr erhöben. Das ſei ein Mittel, um von Deutſchland Geld zu erhalten. Ausſicht auf verſtändigung: WB. London, 20. Juli. Heute fand unter dem Vorſitze von Lloyd George eine Kabinettsſitzung ſtatt. Der„Pal Mal and Globe“ zufolge wurde die Reparationsfrage erörtert. Das Blatt ſchreibt: Die Ausſichten auf eine Verſtändigung zwiſchen den Alliierten und Deutſchland beſſerten ſich täglich. Unge⸗ achtet der gegenteiligen Aeußerungen der franzöſiſchen Preſſe erkenne Frankreich an, daß Deutſchland entweder ein Moratorium oder eine Anleihe erhalten müſſe. Der Bericht hat gute Weile. WB. Paris, 20. Juli. Wie der„Temps“ meldet, wird der Be⸗ richt des Garantieausſchuſſes wahrſcheinlich vor nächſten Mitt⸗ woch nicht fertig ſein, jedoch glaubt das„Journal des Debats“, daß ſchon heute im Laufe des Nachmittags ein mündlicher Bericht von den Mitgliedern des Garantieausſchuſſes vor der Reparationskom⸗ miſſion erſtattet werde. Morgans vertreter in der Garantiekommiſſion. Berlin, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie das „Berliner Tagblatt“ von gutunterrichteter Seite erfährt, hatte die Morganbank Herrn Direktor Schueth, einen der hervor⸗ ragendſten Vertreter, zu den Verhandlungen der Garantiekommiſſion nach Berlin entſandt. Direktor Schueth hatte ſowohl die Aufgabe, Morgan über alle wichtigen Einzelheiten der Berliner Verhandlun⸗ gen zu verſtändigen, als auch die Stellungnahme Morgans zu den wichtigſten Punkten der Garantiekommiſſion mitzuteiten. Herr Schueth hat nach derſelben Quelle auch mit der deutſchen Groß⸗ finanz und Großinduſtrie Fühlung genommen. Englands Schulden. WB. London, 21. Juli. In Erwiderung auf eine Anfrage im Unterhauſe erklärte der Schatzkanzler) der Betrag der von Amerika an England geſtundeten Zinſen habe am 31. März 1922 598 353 Dollar betragen. Auf die Frage, warum keine Zahlung erfolgt ſei, ſagte Sir Robert Horne, die Frage beantworte er ſehr gerne. Das Geld, das wir den Vereinigten Staaten ſchulden, haben wir im Laufe des Krieges gebraucht, um unſeren Alliierten zu helfen. Ich glaube ſagen zu können, daß nicht ein einziges Pfund Sterling einem bri⸗ tiſchen Dienſtzweig zu gute gekommen iſt. Streichung der franzöſiſchen Schuld: Berlin, 21. Juli. Aus Paris wird gemeldet, daß in Kreiſen der dortigen engliſchen Botſchaft verlaute, Lloyd George werde Poincare die völlige Streichung der franzöſiſchen Schuld anbieten und als Gegenleiſtung die Zuſtimmung Frank⸗ reichs zu einer ſtarken Herabſetzung der deutſchen Schuld und zu einer Verminderung der Beſatzungs⸗ truppen im Rheinlande auf ein Viertel des gegenwärtigen Standes fordern. Sitzung der Reparationskommiſſion. (Berlin, 20. Juli. Nach einer Pariſer Drahtung iſt die Repa⸗ rationskommiſſion für heute zu einer offiziellen Sit⸗ zung einberufen worden. Auf der Tagesordnung ſteht die Ent⸗ gegennahme des Berichts des Garantiekomitees über die Verhandlungen in Berlin und die Beantwortung der deutſchen Denkſchrift über die Kohlenlieferungen. das Kohlen⸗ problem ſei augenblicklich ziemlich heikel, da, wie auch die fran⸗ zöſiſchen Blätter anerkennen, ſich das Bedürfnis der deutſchen In⸗ duſtrie bedeutend entwickelt habe. Die Produktion der Saarminen aber habe nach offiziellen Statiſtiken abgenommen. Deutſchland führe auch große Mengen engliſcher Kohten ein. Das deutſch⸗franzöſiſche Schiedsgericht. 7( Berlin, 20. Juli. Nach einer Pariſer Drahtung der„D. A. .“ wird das deutſch⸗franzöſiſche Schiedsgericht Ende der Woche in Lauſanne zuſammentreten, um in öffentlicher Sitzung etwa zwölf Streäitfragen zu klären. Es ſind deswegen in Lau⸗ ſanne bereits zahlreiche Rechtsanwälte aus Metz, Straßburg und Paris eingetroffen. 5 im Zuſammenarbeiten mit dem Reichsfinanzminiſterium er⸗ Erhöhte Tätigkeit der Kontrollkommiſſion. Die Nachwirkungen der Waffenfunde. )(Berlin, 20, Juli. Wie das„Achtuhr⸗Abendblatt“ meldet, hat im Hinblick auf die letzten„Waffenfunde“ die Kontrollkommiſſion in Kiel ſeit etwa einer Woche aufgrund beſonderer Weiſungen des Gene⸗ rals Nollet wieder eine erhöhte Tätigkeit der inter⸗ alliierten Militärkommiſſion eingeſetzt. Die Kontrolle der interalliierten Offiziere erſtreckt ſich hauptſächlich auf Reviſionen der Waffen⸗ und Munitionsbeſtände ſowie der Mannſchaftsſtärken bei den verſchiedenen Truppenteilen der Reichswehr. Im Heichen der Arbeitsgemeinſchaſten. Von unſerem parlamentariſchen Mitarbeiter. Beim Auseinandergehen des Reichstages hörte man viel⸗ fach die Behauptung, die Arbeitsgemeinſchaft der bürgerlichen Regierungsparteien und der Deutſchen Volks⸗ partei, die zu Beginn dieſer Woche angebahnt wurde, ſei nun wieder von der Tagesordnung abgeſetzt. Mehr oder weniger böswillige Kommentare begleiteten dieſe Erzählung. Die Geſchichtenträger werden aber wieder einmal von der weiteren Entwickelung Lügengeſtraft werden. In Wirk⸗ lichkeit ſind die Verhandlungen über die bürgerliche Arbeits⸗ gemeinſchaft keineswegs abgebrochen. Am Mitt⸗ woch Vormittag fand vielmehr— und zwar auf Einladung des Zentrums— im eine Beſprechung ſtatt, in der die Fraktionsführer des Zentrums, der Demokraten und der Deutſchen Volkspartei die Grundlage für gemeinſchaftliche parlamentariſche Arbeit feſtlegten. Dieſes Thema iſt alſo keineswegs abgeſetzt, ſondern es wird weiter verfolgt. Und wenn der Reichstag nach der Sommer⸗ pauſe wieder zuſammentritt, ſo wird vorausſichtlich die bür⸗ gerliche Arbeitsgemeinſchaft als ein Faktor in die Erſcheinung treten, mit demgerechnet werden muß. Wäre die bürgerliche Arbeitsgemeinſchaft nichts weiter als ein taktiſcher Schachzug, ſo müßte ſie auch dann noch ſehr ernſt⸗ lich im Auge behalten werden. Die beiden ſozialdemokratiſchen Fraktionen und die ſozialdemokratiſchen Gewerkſchafts⸗ und Angeſtelltenverbände veröffentlichen einen gemeinſchaftlichen Aufruf an ihre Mitglieder, der trotz allen Wortſchwalles eins mit aller Deutlichkeit erkennen läßt: Der Schlüſſel zur Löſung der parlamentariſchen Kriſis lag in den ſtürmiſch dewegten Tagen der jüngſten Vergangenheit einzig und allein in den Händen der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft. Das iſt umſo bemerkenswerter, als dieſe Gemeinſchaft noch keineswegs ab⸗ geſchloſſen war, ſondern ſich noch in der Anfangsentwickelung befand. Der Aufruf der ſozialdemokratiſchen Parteien und Organiſationen erkennt an, daß die ſozialdemokratiſchen For⸗ derungen nacheinſeitiger Parteiherrſchaft an dem zähen Widerſtand der bürgerlichen Fraktionen geſcheitert ind. Auch die Bildung der ſozialdemokratiſchen Arbeitsgemein⸗ chaft änderte nichts daran, denn, ſo bemerkt der Aufruf, der 1 der bürgerlichen Parteien blieb auch dann be⸗ ehen. Die ſozialdemokratiſchen Fraktionen mußten einſehen, daß ie nicht durchzudringen vermochten. Und in dieſer Lage haben ſie den Rückzug angetreten, weil ſie es nicht zur Reichs⸗ agsauflöſung kommen laſſen wollten. Auch hier ſchreckte die im Umriß fertige bürgerliche Arbeitsgemeinſchaft, die auch für den Wahlkampf und für die Zeit nachher dicht gehalten hätte. Den Rückzug, den die ſozialdemokratiſchen Fraktionen im Parlament für das Richtige hielten, treten ſie jetzt auch gemeinſchaftlich mit den Gewerkſchafts⸗ und Angeſtelltenver⸗ bänden in der Oeffentlichkeit an. Sie ſind vernünftig genug, öffentlich zu erklären, daß eine Reichstagsauflöſung unverantwortlich geweſen wäre. Aber gleichzeitig kündigen ſie an, daß der Kampf nicht abgeſchloſſen ſei und daß das Werk der ſozialdemokratiſchen Einheit vollendet ſein müſſe. Demnach wird man in der Zukunft mit einer ähnlichen parla⸗ mentariſchen Lage rechnen müſſen, wie ſie kurz vor dem Aus⸗ einandergehen des Reichstags entſtand und deshalb bleibt auch für die Zukunft die bürgerliche Arbeitsgemeinſchaft ein Gebot der Notwendigkeit, wenn die Sozialdemokratie nicht einſeitig ſich durchſetzen ſoll. Aber nach dem Willen ihrer Begründer ſoll die bürgerliche Arbeitsgemeinſchaft ſich keineswegs in einem taktiſchen Zweck erſchöpfen. Aus dem ſozialdemokratiſchen Aufruf könnte man ſchließen, daß die Sozialdemokratie an einem Kampfziel, d. h. an ihrer einſeitigen Durchſetzung feſthält. Die Verabſchiedung des Schutzgeſetzes läßt aber die Erwartung zu, daß die Ent⸗ wickelung doch eine andere ſein wird. In der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft liegt jedenfalls keine feindſelige Stoßrich⸗ tung gegen links. Immer vorausgeſetzt, daß die Linke es nicht auf einen oßl um die Macht anlegt. Vielmehr liegt die grundſätzliche Bedeutung der bürgerlichen Arbeitsgemein⸗ ſchaft darin, daß ſie im Parlament eine ganz breite Grund⸗ lage ſchafft, die auf der rechten Seite befeſtigt iſt und eine plötz⸗ liche und einſeitige Gleichgewichtsverſchiebung zugunſten der Linken verhindert. Wie ſich dieſe parlamentariſche Grundlage dann in der Regierungsbildung zu erkennen gibt, iſt eine Frage für ſich. Sicher aber iſt, daß die bürgerliche Arbeitsgemein⸗ ſchaft in Zukunft die parlamentariſche Entwicklung entſcheidend heherrſcht. Wenn die ſozialdemokratiſchen Fraktionen zur Verſchmelzung kommen— gegebenenfalls unter Ausſcheidung des linksradikalen, ehemals kommuniſtiſchen Anhangs der Un⸗ abhängigen— und wenn dieſe neugeſchaffene ſozialdem. Ein⸗ heit das Mitbeſtimmungsrecht der bürgerlichen Arbeitsgemein⸗ ſchaft anerkennt, wie es bei dem Schutzgeſetz der Fall geweſen iſt, ſo kann damit den parlamentariſchen Verhältniſſen im Reichstag eine neue entſcheidende Wendung gegeben werden. Soll das aber der Fall ſein, ſo darf die ſozialdemokratiſche Parole nicht auf Kampf lauten, ſondern auf Anerkennung der lichen Parteien. pölliggleichberechtigten Anſprüche derbürger⸗ 2. Seike. Nr. 329. Mannheimer General-Anzeiger.(Millag⸗Ausgabe.) Freitag, den 21. Juli 1922. Die Kriſe in der deutſchnationalen Partei. Berlin, 21. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Die deutſch⸗ nationale Parteileitung bemüht ſich nach wie vor fein fſäuberlich mit dem Sohne Abſaloms, zu deutſch mit Herrn Wulle und ſeinem Anhang, umzugehen. Sie veröffentlicht durch ihre Preſſe⸗ ſtelle eine parteiamtliche Erklärung, in der erneut verſichert wird, daß es bei dem Ausſcheiden des Abgeordneten Henning ſich ledig⸗ lich um deſſen perſönliche politiſche Betätigung handelte, daß die Partei und ihre Politik nach wie vor„poſitiv völkiſch“ eingeſtellt und ihr Kurs der alte geblieben iſt. Vielleicht liegt die Erklärung für dieſe chriſtliche Nachſicht darin, daß die Völkiſchen die Hüter des bisherigen gemeinſamen Wahlfonds der Deutſchnationalen ſind, den ſie, ſoweit wir unterrichtet zu ſein glauben, nicht herausgeben wollen. Sie erklären nämlich: Die Beiträge für den Wahlfonds ſeien ihnen, die hauptſächlich für ihn geworben haben, perſönlich gegeben wor⸗ den, den Parteioffiziellen hätte niemand geopfert. die Ausführung der Schutzgeſetze. Angereichten Beſchwerden über Entſcheidungen, die auf rund der BVerordnung zum Schutze der Republik ergangen ſind, geben dieſem zu einer Verfügung, worin es heißt: 2 egierungspräſidenten und Polizeipräſtidenten oder andere örxtliche Polizeiverwalter ſind zu Verboten von Vereinen, Vereini⸗ gungen, Verſammlungen, Aufzügen, Kundgebungen und periodi⸗ ſchen Druckſchriften auf Grund der Beſtimmungen der neuen Ver⸗ ordnung nicht zuſtändig. Nach meiner Bekanntmachung vom 26. Juni 1922 ſind lediglich die Oberpräſidenten neben mir zu ſolchen Maßnahmen berechtigt. Die Entſcheidungen, die von den Betreffenden mit materieller Beſchwerde beim Staatsgerichtshof angefochten werden können, bedürfen einer Begründung, die ſich nicht auf eine bloße Wiederholung der fraglichen Beſtimmungen der Verordnung beſchränken darf, ſondern das die Entſcheidung rechtfertigende Tatſachenmaterial zuſammenfaſſen und überſichtlich anführen muß. Bei den Entſcheidungen und ihrer Be⸗ gründung ſcheint pielfach überſehen zu ſein, daß Auflöſung und Berbot von Bereinigungen gemäߧ 1, Abſ. 2, der Verordnung zum ſetzung geknüpft iſt, als dies gemäߧ 1, Abſatz 1, der Verordnung bei dem Verbot von Verſammlungen, Aufzügen oder Kundgebungen der Fall iſt. Während in dieſem letzteren Falle nur die Beſorgnis, daß in ihnen Erörterungen der dort genannten Art ſtattfinden würden, begründet zu ſein braucht, bedarf es zur Auflöſung oder zum Verbot non Vereinen und Vereinigungen der Tatſache, daß ſolche Beſtrebungen verfolgt werden. Insbeſondere in letzterer Hin⸗ l können eingehende materielle Darlegungen nicht entbehrt werden. Wie ein Berliner Blatt von unterrichteter Seite erfährt, wird ſich die preußiſche Regierung in ihrer heutigen Sitzung mit der Durchführung der Ausführungsbeſtimmungen zu den Schutzgeſetzen Heſchäftigen und einſchneidende Beſchlüſſe faſſen. Die Beratungen in Mün hen. §München, 20. Juli. Der bayriſche Miniſterrat trat, Wie das ONRB. erfährt, am Donnerstag abend 6 Uhr erneut zu Beſprechungen über die Schutzgeſetze zuſammen. Die Beſchlüſſe des Miniſterrats dürften den FFraktionen der Koalitions⸗ Parxteien des Landtags vermutlich noch am Donnerstag abend oder am Freitag mitgeteilt werden. Die Fraktionen ſelbſt werden am Freitag oder Samstag in den Parteiausſchüſſen zu dieſen Be⸗ ſchlüſſen Stellung nehmen. Die Deutſche Volkspartei in Bogern hat ihren Landesvorſtand für Sonntag nachmittag nach einberufen. Die Bayriſche Volkspartei beſchäf⸗ tigte ſich in einer öffentlichen Verſammlung bereits mit den Schutz⸗ erzu aus: Bayern habe ein moraliſches Anrecht darauf, vom iche Regierungsziele und Regierungsmethoden zu verlangen, die es Bayern geſtatten, ein geſundes Wirtſchafts⸗ und Staatsleben innerhalb des Reiches zu führen. Nicht das Trennende ſei jetzt her⸗ vorzukehren, ſondern das Einigende. Durch die kommenden Erſchütterungen ſei nur hindurchzukommen durch einen klaren Ein⸗ —9 5 die wirtſchaftlichen Geſetze und durch gerade moraliſche bDer zweite Redner, Abg. Auer(Bayr. PVp.), bezeichnete die Sondergeſetze als unannehmbar für Bayern. Auf eine An⸗ frage aus der Verſammlung wurde von dem Hauptredner geant⸗ wortet, daß Bayern ſich niemals einer Berliner Diktatur des Proletariats ſügen werde. 28 ie parteiamtliche Bayriſche Volkspartei⸗Korreſpondenz be⸗ antwortet die Frage, was weiter geſchehen ſoll, dahin, es ſei ſicher, daß der Weg totaler Kapitulation von niemand in, Regierung und Partei begangen werden könne und wolle, weil er eine Ver⸗ fündigung am Willen der Volksteile wäre, die die Regierung und die Partei tragen. Sicher ſei ferner, daß keine Entſchlüſſe ge⸗ ißt werden, die die politiſche Einheit des Deutſchen Reiches zer⸗ engen. Eine ſolche Löſung ſei niemals in Frage gekommen. Zwi⸗ ſchen Verrat und Separation vom Reich und ſcheinbarer wider⸗ 70 Bengung unter alle Gebote liege ein weites Gebiet von Möglichkeiten der der bayriſchen Intereſſen und der ahrun damit verbundenen Satetaſſen der Demokratie ganz Deutſchlands. Eine amtliche bayriſche Erklärung. S8 München, 20. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Im Miniſterrat nahm Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld die Gelegenheit wahr, dem bayriſchen Geſandten in Berlin, Dr. von Pr eger, für ſſeine Haltung im Reichsrat und Reichstag in den jüngſten Sitzungen die volle Anertennung auszuſprechen. Damit dürften Be⸗ hauptungen widerlegt ſein, die darauf hinausgehen, als ob zwi⸗ ſchen der bayriſchen Staatsregierung und ihrem Vertreter in Ber⸗ lin ghinſichtlich ſeiner Haltung irgendwelche Meinungsverſchieden⸗ heiten beſtänden. Zu ſolchen Meinungsverſchiedenheiten habe ins⸗ beſondere ſein Ausdruck von der Reichsmüdigkeit keinen Anlaß ge⸗ geben, denn er habe dieſen Ausdruck ſelbſt dahin erläutert, daß Bayern reichstreu bis in die Knochen ſei und am Reiche feſthalte, komme, was da wolle, daß aber ein ſtarkes Gefühl des Unmuts und der Mißſtimmung gegen die Regierung des Reiches darüber beſtehe, daß dieſe trotz wiederholter gegenteiliger Verſicherungen immer und immer wieder in die Hoheitsrechte der Länder eingreife mit der Begründung, daß die Lebensnotwendig⸗ keiten des Reiches das unbedingt erforderten. Dieſe Auffaſſung des bayriſchen Geſandten von Preger deckt ſich vollſtändig mit der von ihm vertretenen bayriſchen Regierung. die Koſten der Beſatzungstruppen. 0 Verlin, 20. Juli. Durch die Preſſe ging kürzlich die Mit⸗ teilung, daß die Gebührniſſe, welche die Ententekommiſſionen in Deutſchland beziehen, abermals eine beträchtliche Er höhung erfahren haben, ſodaß ein General jetzt monatlich 103 800 und ein gewöhnlicher Soldat 15 300 erhält. An dieſe Meldung war der Hinweis geknüpft, daß die betreffenden Offiziere und Mann⸗ ſchaften außerdemnoch den Sold von ihren eigenen Ländern usbezahlt erhalten. Wie nunmehr eine Berliner Korreſpondenz von unterrichteter Seite erfährt, fällt auch die Auszahlung des Sol⸗ des der in den Kommiſſtonen tätigen fremden Militärperſonen in der vollen Höhe, wie die verſchiedenen Summen in den ordentlichen Heeresetats der betreffenden Länder in Anſatz gebracht worden ſind, zu Laſten der deutſchen Verwaltung, die außerdem noch die ungeheueren Laſten für Unterkunft, Verkehr und Verwaltung der Ententetommiſſionen in Deutſchland zu tragen hat. Berlin, 20. Juli. Die bisher beim Miniſter des Innern Schutze der Republik vom 27. Juni 1922 an eine andere Voraus⸗ Der Redner, Abg. Dr. Schlittenbauer, führte u. a. Die deutſch⸗polniſchen Wirtſchaſtsverhand⸗ lungen. Berlin, 21. Juli.(Bon unſ. Berliner Bürb.) Nach einer Warſchauer Meldung des Berliner Tagblatt ſollen die deutſch⸗ polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen, ſoweit ſie in Deutſchland geführt werden, um den 1. September herum in Dresden eröffnet werden. Dabei ſollen außer dem Han⸗ delspertrag auch die Fragen erörtert werden, die ſich aus dem Uebergang ehemals deutſcher Gebiete an Polen ergeben, weiter alle Einzelheiten der Durchführung der Liquidatſon, der Optanten, der Anſiedlerfrage und dergl. mehr. Polen. Der Streik gegen Korfanty. (Warſchau, 20. Juli. Nach Zeitungsmeldungen iſt der Streik gegen Korfanty eine große Kundgebung der Arbeiter⸗ maſſen geweſen. Die Anhänger der Sozialiſtiſchen Internatio⸗ nalen Arbeiterpartei verſammelten ſich mit ihren Fahnen auf dem Theaterplatze. Von den Tribünen ſprachen die Abgeordneten Das⸗ zunski und Barlicki. Nach den Reden wurde ein Umzug durch die Stadt veranſtaltet. Selbſt„Gazetta Warszawska“ muß zugeben, daß der Streik allgemein war, ſagt aber, daß der Erfolg ein negativer ſei, weil die Maſſen weniger durch den Gedanken an Korfanty als durch den Gegenaufruf der Rechtsparteien beeinflußt worden ſeien. In dieſem Aufruf, der ſich an die„Freunde des Volkes“ wendet, heißt es„Kämpft etwa Korfanty gegen den Sozia⸗ lismus, der Sohn eines oberſchleſiſchen Arbeiters, der durch 30 Jahre das polniſche Volk vor nationalen Gewalttaten ſchützte und der Führer des oberſchleſiſchen Aufſtandes war? Wenn man uns den Kampf aufdrängt, werden wir ihn führen, mit uns iſt das Recht und die Mehrheit. Bürger! Schützt dieſen großen Patrioten, von dem das oberſchleſiſche Volk ſagt: Schleſien iſt von der Mutter⸗ gottes in Czenſtochau und Korfanty für Polen gerettet“. Die Lage in Italien. Proklamierung des Generalſtreiks. Berlin, 20. Juli. Nach einer Meldung aus Mailand hat der Zentralausſchuß des Arbeiterverbandes die Proklamierung des Generalſtreiks in ganz Italien beſchloſſen. Berlin, 21. Juli. Die Popularipartei beſchloß eine Tages⸗ ardnung, in der die Erwartung ausgeſprochen wird, daß das neue Kabinett im Intereſſe des inneren Friedens weder Elemente der äußerſten Rechten noch der äußerſten Linken aufnehmen werde. In Mailand wurde als Proteſt der Generalſtreik proklamiert. Gleichzeitig verfügte die Mailänder Faſziſtenpartei die Mobiliſie⸗ rung der Bevölkerung, um den Streik gewaltſam zu unterdrücken. Nach weiteren Meldungen aus Mailand iſt der Streik in Majiland bis jetzt ruhig verlaufen. Schluß der Haager Konferenz. WB. Haag, 20. Juli. Ddie Haager Konferenz iſt heute Nachmittag 4 Uhr 40 Minuten geſchloſſen worden. In der Schlußſitzung wurden die Berichte der Unterkommiſſionen und der Generalrapport genehmigt. Ferner wurde auf Vorſchlag von Caſ⸗ ſie r⸗Belgien einſtimmig eine Reſolution angenommen, laut welcher die Konferenz den Regierungen, die auf ihr vertreten waren, em⸗ pfiehlt, ihren Untertanen bei dem Verſuche nicht behilflich zu ſein, Eigentum in Rußland zu bekommen, welches anderen fremden Unter⸗ tanen angehört hat und nach Novemebr 1917 konfisziert worden iſt, ohne die Zuſtimmung der früheren Eigner oder Konzeſſionäre: vorausgeſetzt aber, daß dieſelbe Empfehlung von den auf der Haager Konferenz nertretenen Regierungen an die nicht vertretenen Regie⸗ rungen gemacht werde. Caſſier fügte hinzu, daß der amerikaniſche Geſchäftsführer im Haag zu der Erklärung benollmächtigt wurde, daß ſeine Regierung ſich dieſer Reſolution anzuſchließen wünſcht, und daß Amerika nicht die Abſicht hat, ſeine bisher angenommene Haltung zu ändern. 0 Die Abreiſe der Ruſſen aus dem Haag. )( Berſin, 20. Juli. Die Abreiſe der Ruſſen aus dem Haag iſt nach einer Meldung aus dem Haag vorläufig auf morgen früh feſtgeſetzt. Vielfach ſtößt man auf die Meinung, daß die nächſte Folge des Zuſammenbruchs der Haager Verhandlungen Einzel⸗ verhandlungen zwiſchen Rußland und England ſein werden. Daß Rußland die Verhandlungen über die Schuldenzahlung fortſetzen wird, gilt als ganz unwahrſcheinlich. Friedensverhandͤlungen in Irland. Berlin, 20. Juli. Einer Londoner Meldung zufolge finden in Cork zwiſchen den iriſchen Aufſtändiſchen und den Führern der Regierungstruppen Verhandlungen über die Friedensbedin · ungen ſtatt. Es ſtehe allerdings noch nicht feſt, ob alle Führer der Iren dieſen Schritt billigen. Das Deutſchtum in Jugoſlawien. Der Weltkrieg hat die kühnſten Träume der altſerbiſchen Poli⸗ tiker erfüllt. Obgleich Serbien während des Weltkrieges vollkom⸗ men vom Feinde beſetzt wurde, ſein König bei Nacht und Nebel über die Grenze fliehen mußte, iſt es aus dem Krieg nicht nur unverſehrt hervorgegangen, ſondern es hat ſeinen territorialen Beſitz noch be⸗ deutend vergrößern können. Große Teile der ehemals öſterreichiſchen Monarchie ſind an Serbien gefallen: Mazedonien und Montenegro ſind ihm einverleibt worden. Serbien iſt dadurch zu einem großen ſüdſlaviſchen Staat geworden und hat dieſer Tatſache durch die An⸗ nahme des Namens Jugoſlavien(Jugo ⸗ Süd) Rechnung getragen. Unter den 15 Millionen Bewohnern des neuen Landes befinden ſich rund 1 Million Deutſcher. Die Lage des Deutſchtums in Jugoſlavien iſt darum beſonders kritiſch, weil dieſe Stammes⸗ brüder ſo gut wie ohne jeden direkten Anſchluß an große kompakte Maſſen gleichen Stammes ſind. Ueber die Lage und das Verhalten der deutſchen Elemente Jugoſlaviens gibt ein Aufſatz Adolf Stöl⸗ tings in der Zeitſchrift„Der deutſche Kaufmann im Auslande“ intereſſante Aufſchlüſſe. Nach Stölting bekennen ſich die Deutſchen Jugoflapiens in über⸗ wiegender Mehrheit rückhaltlos zum neuen Vaterlande. Sie wollen gerechte Staatsbürger ſein, verlangen aber auch ihrerſeits vom Staate Gerechtigkeit. Dieſe iſt ihnen aber nicht immer widerfahren. Die neue agrare Form iſt z. B. darauf angelegt, die bodenſtändige deutſche Bepölkerung von der Heimatserde zu verdrängen, um auf dieſe Weiſe Raum zu ſchaffen für neue ſerbiſche Siedlungen. Be⸗ ſchwerden der Deutſchen haben keinen Erfolg. Sie werden nach Mazedonien verwieſen, wo Land in großer Menge zu haben ſein ſoll. Doch iſt dies eitel Trug und Lüge, denn die Verhältniſſe in Mazedonien bieten dem deutſchen Landwirt keine Exiſtenz. Den Deutſchen Südſlaviens wurde volle Gleichberechtigung zu⸗ geſichert. Vorläufig ſteht dieſe jedoch nur auf dem Papier. Die jugoſlaviſche Regierung wird ſehr bald erkennen müſſen, daß ſie ſich auf falſchem Wege befindet, wenn ſie glaubt, ungeſtraft die deutſche Minderheit vergewaltigen zu können. Die Deutſchen bilden nämlich die kulturelle Oberſchicht des Staates. Der Deutſche wird in Jugoſlavien nur geduldet, aber nicht geliebt. Serben, Kro⸗ aten und Slovenen achten den Deutſchen zwar wegen ſeiner mannig⸗ faltigen Charaktervorzüge, aber gar oft überwuchert der Nationalis⸗ mus die Regungen der Vernunft. 75 Die Zahl deutſcher Kaufmannsgehilfen in Jugoflavien iſt ver⸗ hältnismäßig beträchtlich. Tüchtige Kräfte finden leicht ein Be⸗ tätigungsfeld. Doch iſt das Leben unter der ſehr nationaliſtiſch denkenden Bepvölkerung nicht immer angenehm. Der deutſche Kauf⸗ mann muß in Jugoſlavien mindeſtens die deutſche, die ſerbiſche oder kroatiſche oder flopeniſche und mindeſtens noch eine weitere Sprache beherrſchen, und zwar am beſten ungariſch, rumäniſch oder italieniſch. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe und Vorausſetzungen Jugofla⸗ viens ſind durchaus derart, daß der Staat lebensfähig iſt und eine große Zukunft vor ſich hat. Aus dem kleinen ſerbiſchen Gerne⸗ groß iſt über Nacht ein Staat geworden, der den Ehrgeiz hat, ſich in die Reihe der Großmächte zu ſtellen, und der mindeſtens einen Anſpruch darauf hat, unter den mittleren Mächten mitgezählt zu werden. Die Weſtmächte, vor allem Italien und Frankreich. haben aber bereits erkannt, daß ſie mit der Schaffung eines großen jugoflabiſchen Staates eine gefährliche Dummheit begangen haben. Der bitterſte Feind Jugoſlapiens iſt Italien. Die Er⸗ klärung Trieſts als Freihafen iſt auf italieniſche Vorſtellungen zu⸗ rückzuführen. Das Schickſal Fiumes iſt noch heute unent⸗ ſchieden. Die Entente möchte auch Südflavien wirtſchaftlich nicht allzuſehr in die Höhe kommen laſſen. Das ſtändige Sinken des jugo⸗ ſlaviſchen Geldes, des Dinar, an der Züricher Börſe, wird wohl nicht zu Unrecht auf Börſenmanöver der Entente zurückgeführt. Denn Jugoſlavien iſt ein reiches Land, welches über erſtklaſſige Holz⸗ beſtände verfügt, das in normalen Jahren Korn, Früchte, Vieh, Obſt und Wein ausführen kann und die finanzielle Kraft für eine innere Anleihe von 3 Milliarden aufbrachte. Trotzdem fällt der Dinar. Für die deutſche Minderheit in Jugoſlavien kommen irgendwelche Anſchlußbewegungen an deutſche Volksſtämme nicht in Betracht, da, wie ſchon erwähnt, eine entſprechende direkte Verbin⸗ dung fehlt. Es liegt alſo im eigenſten Intereſſe der deutſchen Minder⸗ heit in Jugoflavien, ſich als vollwertige Staatsbürger zu betätigen und für das Gedeihen des Landes einzutreten. Fum Selbſtmord der Nathenau⸗Mörder. Berlin, 21. Juli.(Priv.⸗Tel.) Wie die Blätter aus Naumburg melden, haben die eingehenden polizeilichen Ermittelungen auf der Brugruine Saaleck und die Unterſuchung der Leichen der Mörder Rathenaus jeden Zweifel darüber beſeitigt, daß Kern, als er am Burgfenſter ſtand, durch den Schuß eines Polizeibeamten ge⸗ tötet worden iſt. Die Ermittelungen haben ferner ergeben, daß ſo⸗ wohl Fiſcher als auch Kern Anzüge des Bewohners der Burgruine Dr. Stein trugen, die ſie in deſſen Abweſenheit aus den Schränken genommen hatten, ein Beweis dafür, daß ſie ſich bereits auf die Fortſetzung ihrer Flucht vorbereitet hatten. Dr. Stein iſt nach eingehender Vernehmung in Naumburg geſtern nach⸗ mittag auf Erſuchen des Berliner Polizeipräſidiums nach Berlin überführt worden. Seine Frau, die mit ihrem Gatten verhaftet wor⸗ den war, iſt wieder auf freien Fuß geſetzt worden, da ein Ver⸗ dacht gegen ſie nicht beſteht. Die Nachforſchungen nach der Herkunft der Schrotverletzungen Kerns ſollen ergeben haben, daß im Kreiſe Luechom auf die beiden Mörder wahrſcheinlich beim Diebſtahl von Feldfrüchten geſchoſſen worden iſt. Berlin, 21. Juli.(Von 1 Berl. Büro.) Die Sozialdemo⸗ kratiſche Korreſpondenz behauptet, der Ermordung Rathenaus hätte unmittelbar nach der Tat geäußert: „Es blieb uns nichts anderes übrig als Rathenau umzubringen, wir hatten alle kein Geld mehr; wir müſſen einen großen kommu⸗ niſtiſchen Aufſtand provozieren, damit wir in anſtändige Stellungen kommen.“ Zur verkehrslage im Nuhrgebiet. Die Betriebslage im Ruhrbezirk blieb auch in der vergangenen Woche unverändert ungünſtig. Die Leer⸗ wagenbeſtände ſind noch recht erheblich, ſo daß den ſämtlichen Ver⸗ frachtern der volle Bedarf an leeren Wagen geſtellt werden konnte. Für Kohlen, Koks und Briketts ſind in der vergangenen Woche im arbeitstäglichen Durchſchnitt einſchließlich der nachträglich be⸗ ſtellten Wagen 20 353 Wagen(gerechnet zu je 10 Tonnen) angefor⸗ dert und auch geſtellt worden.(Gochſtgeſtellung am 14. Juli 20 779.) Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug die Durchſchnittsgeſtel⸗ lung 19 724 Wagen. Auch bei der Rheinſchiffahrt war in⸗ folge des anhaltend günſtigen Waſſerſtandes die Verkehrslage zu⸗ friedenſtellend. Die Kipperleiſtung in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen bezifferte ſich auf 21 176(22 436) Tonnen. Der Geſamtum⸗ ſchlag in den Kanalhäfen der Zeche auf 24063(20 456) Tonnen. Die Lagerbeſtände an Kohlen, Koks und Briketts betrugen am Ende der Berichtswoche 246 710 Tonnen. Deutſches Reich. Sitzung des Reichsrats. ,Berlin, 20. Juli. Der Reichsrat ſtimmte in ſeiner heu⸗ tigen Abendſitzung den vom Reichstag beſchloſſenen Steuer⸗ vorlagen und den mit dem Schutze der Republik zuſam⸗ menhängenden Geſetzen zu. Ein Einſpruch Bayerns wurde von den Vertretern der anderen Länder nicht unterſtützt. Die Geſetze ſind alſo rechtsgültig 8 Zu der Nopelle zum beantragte Thüringen, der Reichsrat möge Einſpruch erheben. Au Der Reichsrat ſtimmte dem Einkommenſteuergeſetz, übrigen Steuervorlagen zu. Erholungsurlaub des Reichskanzlers. Berlin, 21. Juli.(Von unſ. Berl. Bürg.) Nach einer Dena⸗ meldung wird der Reichskanzler Dr. Wirth nach Beendi⸗ gung der Verhandlungen im Auswärtigen Ausſchuß Mitte näch⸗ ſter Woche zu einem längeren Erholungsurlaub ſich nach Süddeutſchland begeben. Baden. Die Urkundentätigkeit der NRotare. TIl. Karlsruhe, 19. Juli. Bei der Beratung des Geſetzentwurf⸗ über die Aenderung des Grundbuchweſens und die rechtliche Stellung der Notare im Landtagsausſchuß für Rechtspflege und Verwaltung wurde auch ein Geſuch der Badiſchen Anwaltskammer um Ernen⸗ nung von Rechtsanwälten zu Urkunden⸗Notaren erörtert. ebenſo den Von der Anwaltskammer wurde vorgeſchlagen, in dem Entwurf über die freiwillige Gerichtsbarkeit und über das Notariatsweſen dem 84 folgende Faſſung zu geben;„Neben den beamteten Notaren kann Rechtsanwälten das Amt eines Notars verliehen werden. Sie führen die Bezeichnung öffentlicher Notar, ſind aber keine Staatsbeamte.— In der Ausſprache über dieſes Geſuch wurde von dem Berichterſtatter Abg. Rüger(3tr.) anerkannt, daß die Lage der Rechtsan⸗ wälte ſich durch die verminderte Prozeßführung, die Vermehrung der Schiedsrichtertätigkeit, das Darniederliegen von Handel und In⸗ duſtrie uſw verſchlechtert habe. Auch ein ſozlaldemokratiſcher Redner ſchilderte die ungünſtige Lage der Rechtsanwälte. In einer Reihe großer deutſcher Länder habe man den Wünſchen der Anwälte auf dem in dem Seſuch der Anwaltskammer berührten Gebiet Rech⸗ nung getragen. Juſtizminiſter Trunk erklärte, die Urkundentätig keit müſſe bei dem Notar verbleiben, es ſei nicht möglich, dem Geſu der Anwaltskammer zu entſprechen. Nachdem ſich noch ein Zentrum? abgeordneter und ein demokratiſcher Redner gegen das Geſuch a ſprochen hatten, wurde mit 15 gegen 2 Stimmen die Erledigung 81 41 Eingabe der Anwaltskammer durch Uebergang zur Tagesordnung be⸗ ſchloſſen. Letzte Melöͤungen. WBB. Peag. 19. Jull. Die„Tribuna“ erfährt, daß das Deig. des Staatsbudgets für 1923 in der bisherigen Zuſammenſtellung er einzelnen Miniſterien mehr als vier Milliarden tſchechoflowakiſcher Kronen beträgt. N echo w, der dritte Mittäter an — — ch dieſer Einſpruch fand keine Unterſtützung. . Freifag, den 21. Zuli 1922. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seiie. Nr. 329. Geſpenſterſonate. Wer durch unſere Straßen geht— plötzlich aus einer fernen elt in das rege Getriebe unſeres Lebens hineinverſetzt, wähnt im Lande des Glückes zu ſein, des lachenden lockenden, verführeriſchen, und ach ſo berauſchenden Tändelns. Wie wiegt es und ſchwebt es doch durch Straßen und Gaſſen in Seidenſtrümpfchen und Lackſchuhen, miſternden Röckchen, kunſtvoll geſchlungenen Bluſen und Mänteln. Wie ſtrotzen die Lippen und Wangen bei manchen ſo rot, ſo friſch wie blühendes Leben. Blitzen nicht ſelbſt die dunklen, brennenden Augen ſprühende Lebensluſt und Feuer? Glitzert es nicht von Gold und edlem Geſchmeide an Händen, Hals und Ohren? O dochl Es iſt ein faſt berückendes Funkeln, Blitzen und Schauen, unheimlich an⸗ zuſehen für den, der tiefer zu blicken vermag. Unheimlich für den, der ſich nicht durch Augenweide verführen laſſen kann, der ſucht und gräbt, dem das Leben nicht mit einem geheimnisvollen Schleier um⸗ woben iſt, der es wagt, ihn zu lüften. Zu Sais in Aegypten ſtand einſt vor uralten Zeiten ein geheim⸗ nisvolles Götterbild, verſchleiert. Voll Verwunderung und Staunen nur nahten ſich ihm die Menſchen, weil ſie glaubten, daß hinter dem Schleier die Schönheit der Welt verborgen liege.„Aber wehe dem, der es wagt, den Schleier zu heben“, ſo verkündeten die Prieſter,„ehe die Gottheit ſelbſt ihn lüftet.“ Einſtmal aber, ſo erzählt uns die Sage, wagte es ein wiſſendurſtiger Jüngling, trotz des Verbotes der Gott⸗ heit, den Schleier zu heben und— 0 leblos dahingeſunken fanden ihn die Prieſter vor dem Bild der Gottheit. Sein Mund hat nie ver⸗ kündet, was er geſehen, ſein Mund blieb ſtumm für alle Zeiten, das Antlitz der Gottheit hatte ihm alle Lebensluſt und Freude genom⸗ men.— Es iſt ein tiefer Sinn, der in dieſem alten Gleichnis verbor⸗ gen ruht. Das Bild von Sais iſt zerſtört, das Geheimnis iſt auf uns gekommen. Der Schleier liegt ausgebreitet über aller Welt, über allem Leben der Menſchen, das ſich auf dieſer Erde uns zeigt. Haben die Götter die Menſchen für dieſen Bruch ihres Geheimniſſes geſtraft, indem ſie ſie ſelber zu geheimnisvollen Weſen machten?— Ich wage die Frage nicht zu beantworten, aber das Leben iſt ſo grauſam und beantwortet ſie mir täglich, ſtündlich, überall, wohin ich ſchaue, überall wo ich lachende Menſchenaugen und fröhliche Herzen finde. Jener Jüngling hat Furchtbares geſehen, daß ihm das Leben zur Dual wurde. Um uns iſt ſo viel Grauenhaftes, daß uns das Erden⸗ daſein zur Hölle werden muß, wenn wir ſehen. Das Furchtbare unſerer Zeit iſt, daß alles Maske iſt: Wir hungern an Leib und Seele, unſere Herzen frieren und lechzen nach Wärme. Wir zermürben uns im harten Kampf ums Leben, und zeigen der Welt doch überall ein lachendes Geſicht. Wir hungern, und doch blühen ſo viele purpur⸗ rot!— Schminke, Tünche: Lippenfarbe, Wangenrot, Puder, Augenwaſſer, Haarfarbe iſt es, was uns entgegenlacht. In kleinen, duftenden Schächtelchen kauft man ſie an jeder Straßenecke. Man be⸗ malt ſich mit ihnen, um die Leichenbläſſe verſchwinden zu laſſen, man pfeift und lacht und ſingt, um das Knurren des Magens zu über⸗ tönen. Es iſt furchtbar, gräßlich, was uns das Leben in ſeiner Wirk⸗ lichkeit bietet: Lebende Leichname, Verweſung unter der ſchil⸗ lernden Schminke, von künſtlichen Wohlgerüchen übertäubt. Wir ſpie⸗ len uns, der Welt, eine Komödie vor. Wenn ſie einſt geſchrieben wird, ſoll man ſie„Geſpenſterſonate“ heißen, damit man weiß, was wir ſpielten, wenn wir längſt vergangen ſind, damit man weiß, daß wir lachten und tanzten, als uns Hunger, Sorge und Not umkrallten, als man Frieden diktierte, der uns nur den ſchleichenden Tod 5 Städtiſche Nachrichten. Für 1850 Millionen Mark neues Hartgeld. Seit langem ſind im Reichsfinanzminiſterium Vorbereitungen zur Ausprägung neuer Hartgeldmünzen im Gange; der immer noch zuweilen auftretende Mangel an kleinen Markwerten, die infolge der Geldentwertung an die Stelle der Fünf⸗ und Zehnpfennigſtücke getre⸗ ten ſind, wie auch die kurze Lebensdauer der Papierſcheine ließen die Schaffung härterer, widerſtandsfähigerer und geſundheitlichen Er⸗ wägungen eher entſprechender Geldſorten dringend notwendig er⸗ ſcheinen. Jetzt haben ſich, wie die„D. A..“ berichtet, die Vorberei⸗ tungen des Reichsfinanzminiſteriums zu beſtimmten Vorſchlägen ver⸗ dichtet, und es iſt anzunehmen, daß mit der Ausprägung der neuen ünzſorten ſofort begonnen wird, wenn der Reichsrat ſeine Zuſtim⸗ mung erteilt hat. Es ſollen zunächſt je 200 Millionen Ein⸗ und Zwei⸗ markſtücke, 150 Millionen Dreimarkſtücke und 160 illionen Fünfmarkſtücke, im ganzen alſo 710 Millionen neuer Münzen geprägt werden. Als Münzmetall iſt für die neuen Einmarkſtücke eine Legierung von Aluminium und etwa 2 v. H. Kupfer vorgeſehen. Für die Zwei⸗, Drei⸗ und Fünfmark⸗ ſtücke iſt Aluminium mit einem 0,3 Millimeter ſtarken Kupferkern in usſicht genommen. Zur Steigerung des Härtegrades wird auch bei en Zwei⸗, Drei⸗ und Fünfmarkſtücken dem Aluminium etwa 73 v. H. pfer hinzugeſetzt. Die Verſchweißung des Aluminiums mit dem Kupferkern ſoll einen Schutz gegen Fälſchungen bieten und es ermög⸗ ichen, die Münze infolge des am Rande erſcheinenden Kupferſtreifens durch das Auge, infolge der Beſonderheit ihres ſpezifiſchen Gewicht urch den Griff und infolge der unlöslichen Verſchweißung der beiden Metalle durch den Klang als echt zu erkennen. Dr Das Einmarkſtück wird im gerippten Ringe geprägt, die Zwei⸗, 8 ei⸗ und Fünfmarkſtücke mit einem glatten Rande und der vertieften Aſchrift„Deutſches Reich. Zwei Mark“. Die Schriftſeite trägt bei allen vier Münzſorten innerhalb des aus einem flachen Stäbchen mit Perlenkreis beſtehenden erhabenen Randes in lateiniſchen Buchſtaben die Umſchrift„Deutſches Reich“. Bei dem Fünfmarkſtück ſtehen in wagerechter Linie auf einem unten durch eine Linie abgegrenzten glatten Felde die Worte:„Fünf Mark“. Bei den Ein⸗, Zwei⸗ und Dreimarkſtücken wird im Intereſſe einer erleichterten Unterſcheidung die Wertbezeichnung durch Zahlen ausgedrückt. Die Schauſeite zeigt den fliegenden Reichsadler mit geſchloſſenem Gefieder und nach rechts gewendetem Kopfe. Der Durchmeſſer der Münzen ſoll für das Ein⸗ markſtück 25,5 Millimeter, für das Zweimarkſtück 28 Millimeter, für das Dreimarkſtück 30,5 Millimeter und für das Fünfmarkſtück 33 Millimeter betragen. Die Stärken der Münzplättchen betragen für das Einmarkſtück 1,2 Millimeter, für das Zweimarkſtück 1,4 Milli⸗ meter, für das Dreimarkſtück 2 Millimeter und für das Fünfmarkſtück 1,6 Millimeter. Da der Unterſchied der Durchmeſſer der einzelnen Münzſorten nur 2,5 Millimeter beträgt, ſoll das Dreimarkſtück zur beſſeren Unterſcheidung der einzelnen Münzen untereinander beſon⸗ ders verſtärkt werden. Das Einmarkſtück wird 1,667 Gramm, das Zweimarkſtück 3,5 Gramm(1,67 Gramm Kupfer und 1,83 Gramm Aluminium), das Dreimarkſtück 5,333 Gramm(1,982 Gramm Kupfer u. 3,351 Gramm Aluminium), das Fünfmarkſtück ebenfalls 5,33 Gramm(2,319 Gramm Kupfer und 3,014 Gramm Aluminium) wiegen, ſo daß bei der Aus⸗ zählung 1 Kilogramm Einmarkſtücke 600 Stück, 3/ Kilogramm Zweimarkſtücke 1000 Stück, 2 Kilogramm Dreimarkſtücke 375 Stück und 2 Kilogramm Fünfmarkſtücke 375 Stück ergeben. Tul. Teilweiſe Verkehrsſperre in Sicht? Das Reichsverkehrs⸗ miniſterium macht, wie uns der Badiſche Bauernverein mitteilt, darauf aufmerkſam, daß vom 15. September ab die Kartoffeln neben Brotgetreide bevorzugt vor allen anderen Gütern abbefördert wer⸗ den und daß, falls ſich im Herbſt eine Wagenknappheit einſtellen ſollte, was wahrſcheinlich iſt, mit einer Beförderungsſperre ſolcher Güter gerechnet werden muß, deren Transport in den Sommer⸗ monaten durchgeführt werden kann. Hierzu würden nach Mittei⸗ lung des Reichsverkehrsminiſteriums insbeſondere auch die künſt⸗ lichen Düngemittel gehören, umſomehr, als während der Sommer⸗ monate ein ermäßigter Frachttarif für den Transport von Kali ein⸗ geführt worden ſei, um einen Anreiz auf die Intereſſenten zu einem beſchleunigten Abtransport ſolcher Güter während der Sommer⸗ monate auszuüben. Da die Düngung Vorausſetzung einer Normal⸗ ernte iſt, kann der Landwirtſchaft im Intereſſe der Allgemeinheit und ihrer ſelbſt nicht dringend enas ans Herz gelegt werden, ihren Kunſtdüngerbedarf ſofort zu beſtellen, umſomehr, als die Lieferungen nicht immer prompt bei Beſtellung erfolgen. * Wie wird die geſetzliche Miete errechnet? In dem im geſtrigen Mittagsblatt veröffentlichten Artikel iſt bei dem Hamburger Beiſpiel der Berechnung der geſetzlichen Miete ein Additionsfehler vorgekom⸗ men. Es muß richtig heißen, daß bei einer Friedensmiete von 2000 die Hamburger geſetzliche Miete bei einer Wohnung mit Zentral⸗ und Warmwaſſerheizung ohne die Koſten der großen Inſtandſetzungs⸗ arbeiten 2918,40 beträgt. Wir machen ausdrücklich darauf auf⸗ merkſam, daß der Artikel nur darüber orientieren ſollte, wie ander⸗ wärts die geſetzliche Miete errechnet wird. Für Mannheim ſind dieſe Sätze durchaus nicht maßgebend. Im Rathauſe findet heute nachmit⸗ tag eine Beſprechung über die Wohnungsabgabe und das Reichs⸗ mietengeſetz ſtatt. Man wird bei dieſer Gelegenheit hören, wie weit hier die Vorbereitungen zur Feſtlegung der Prozentſätze gediehen ſind, aus denen die Mannheimer geſetzliche Miete zu errechnen iſt. ch. Holländiſcher Schifferſtreik. Der am 12. d. M. begonnene holländiſche Schifferſtreik iſt noch nicht beendet. Wohl haben in der Zwiſchenzeit Verhandlungen zwiſchen den beteiligten Organi⸗ ſationen ſtattgefunden. Eine Einigung konnte bisher aber nicht erzielt werden. Im Mannheimer Hafengebiet liegen noch viele Holländer Boote ſtill, und zwar zwei unterhalb der Rheinbrücke und zwei im Neckar. Deutſche Rheinſchiffe halten den Verkehr zwi⸗ chen Rotterdam und dem Duisburger Bezirk aufrecht. Dagegen hat der Schiffsverkehr nach dem Oberrhein nachgelaſſen. * Witterungswechſel. Ein erleichtertes Aufatmen geht durch die erholungsbedürftige Menſchheit. Der heiß erſehnte Witterungs⸗ wechſel iſt eingetreten. Geſtern morgen ſtrahlte nach langen kalten Regentagen die Sonne wieder am wolkenloſen Himmel und heute iſt die gleiche erfreuliche Tatſache feſtzuſtellen. Mit einem Schlage hat ſich der äußere Menſch verändert. Die Herrenwelt läßt wieder Hut und Ueberzieher zuhauſe und die holde Weiblichkeit zeigt ſich wieder in Sommerkleidung. Am meiſten erfreut über den Witte⸗ rungsumſchlag werden die Sommerfriſchler ſein; ſie brauchen jetzt wenigſtens nicht mehr zu frieren oder hinterm warmen Ofen zu hocken. Aber auch im Intereſſe unſerer Landwirte iſt zu wünſchen, daß die Schönwetterperiode von längerer Dauer iſt, damit die Ge⸗ treideernte gut heimgebracht werden kann. G. Den Tod in den Fluten des Rheins ſuchte geſtern früh der verheiratete 62jähr. Fabrikportier Valentin Simon von Neckarau. Der Lebensmüde entfernte ſich wie ſonſt von zu Hauſe und begab ſich nach der Altriper Fähre. Als die Fähre in der Mitte des Rheines war, ſprang er über Bord und verſank ſofort, ohne daß Hilfe gebracht werden konnte, vor den Augen der Mitfahrenden. — 3 Simon war eine allgemein geachtete Perſönlichkeit. Man weiß nicht, was den alten Mann dazu veranlaßt hat, freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden. . Sein 25jähriges Jubiläum als Kapitän feiert heute Herr Ger⸗ hard Prenger bei der Fa. Mannheimer Dampfſchlepp⸗Schiffahrts⸗ Geſellſchaft, jezt Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft. *Aufgefundenes Geld. Es wurde u. a aufgefunden im Monat Mai: am 36. im Zug 1291 ein Gelbeutel mit 105.30 Mk., abgeliefert in Raumünzach; im Monat Juni: am.: auf dem Bahnhof Frei⸗ burg eine Mappe mit 81.50 Mark; am.: im Zug 930 ein Geld⸗ beutel mit 199 Mark, abgeliefert in Freiburg i. Br.; am 9. auf dem Bahnhof Heidelberg der Betrag von 90 Mark; am 18 auf dem Bahnhof Bruchhauſen der Betrag von 50 Mark, auf dem Bahnhof Emmendingen der Bettag von 30 Mark; am 20 im Zug 658 eine Mappe mit 50 Mark, abgeliefert in Appenweiler, auf dem Bahnhof Peterzell⸗Königsfeld der Betrag von 20 Mark; am 23 auf dem Bahn⸗ hof Singen(Hohentwiel) ein Geldbeutel mit 132.74 Mark und zwei Franken, am 24. im Zug 933 ein Geldbeutel mit 36.85 Mark, abge⸗ liefert in Karlsruhe; am 25. auf dem Bahnhof Karlsruhe der Betrag von 20 Mark; im Zug 342 ein Geldbeutel mit 11.40 Mark, abgeliefert in Mannheim; am 27. auf dem Bahnhof Karlsruhe der Betrag von 54 Mark; am 28. im Zug 755 ein Geldbeutel mit 14 Mark, abge⸗ liefert in Mannheim, auf dem Bahnhof Bruchſal der Betrag von 20 Mark, auf dem Bahnhof Appenweier eine Mappe mit 21 Mark; am 29. auf dem Bahnhof Heidelberg der Betrag von 50 Mark; am 30 im Zug 453 ein Geldbeutel mit 23 Mark, abgeliefert in Karlsruhe. veranſtaltungen. Der Evang. Mädchen⸗Berein„Euphroſyne, feierte am letzten Samstag bei überaus zahlreichem Beſuch ſein 1. Stiftungsfeſt im großen Saale der Liedertafel. Das beliebte Jugend⸗Orcheſter „Walküre“ eröffnete den Abend. Nach einem von Frl. Elſe Krü⸗ ger in ſehr ausdrucksvoller Weiſe vorgetragenen Prolog hieit Frl. Klara Gantner in ihrer temperamentvollen Art die feindurchdachte Begrüßungsanſprache. Frl. Cläre Günther, die ſich für den Abend freundl. zur Verfügung ſtellte, fand durch die mit ihrer reinen, wohlklingenden Stimme zu Gehör gebrachten Geſangsvorträge rei⸗ chen Beifall. Ganz beſondere-Ehrung wurde dem Verein durch die Anweſenheit der beliebten Mannheimer Dichterin Frl. Luiſe Sper⸗ ling zuteil, die einige von ihr ſelbſt verfaßte Gedichte vortrug. Die Theaterſtücke„Sonnenfeier“ und„Die reſolute Mina“ wurden von den Mitwirkenden: Frl. Julie Haß, Klara Gantner, Giſela Weiner, Anni Raab, Käthe Dahlmer, Luiſe Rogowski, Mathilde Würtz, Elſe Huiſſel, Elfriede Duchene, Irma Dahms, Elſe Krüger, Lieſel Berg, Käthe Huß, Erika Rö⸗ del, Alma Keſſelring und Konrad Würtz mit großem Geſchick aufgeführt. Neumann und Anni Ra ab vorgetragene humoriſtiſche Duett, ſo⸗ wie ein Ballett, das dieſe beiden Damen und Mathilde Würtz auf⸗ führten. Klavier⸗ und Cello⸗Vorträge von Frl. Hertha Keſſel⸗ ring und Herrn Rehm wie auch muſikaliſche Darbietungen des Orcheſters„Walküre“ und des hervorragenden Violinſpielers Herrn Arthur Brach bereicherten den Abend. Frl. Hertha Keſſelring zeigte ſich wieder von neuem als Meiſterin auf dem Klavier. Der Leiter, Herr Ludwig Baunach, warf einen kurzen Rückblick auf das abgelaufene Vereinsjahr und legte den Anweſenden in eindring⸗ lichen Worten die Notwendigkeit der Jugendpflege ans Herz. In ihrem kernigen Schlußwort dankte Frl. Lieſel Berg allen Mitwir⸗ kenden. Möge ſich der Verein zum Wohle der Jugend in bisheriger Weiſe weiter entwickeln. Rommunale Chronik. *Koblenz, 19. Juli. Die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung hat gegen die Stimmen der Sozialdemokraten deren Antrag abgelehnt, verſch. Straßennamen in Erzberger⸗ Rathenau⸗, Republikſtraße uſw. umzubenennen. er Dezernent der Stadtverwaltung glaubt nicht, daß durch eine Aenderung der Straßennamen die Republik gefeſtigt werde. Bezüglich der Poſtbe⸗ ſtellung uſw. beſtänden praktiſche Bedenken.— Bei der Bewilligung erhöhter Bezüge der Beamten und Angeſtellten forderte der Vertre⸗ ter der Deutſchen Volkspartei weiteren Abbau der Verwal⸗ tungsorganiſation. Die jetzigen Laſten ſeien unerträglich. Der Beigeordnete erklärte, die Reorganiſation werde weiter in der ſchärfſten Weiſe durchgeführt; ſie laſſe ſich aber nur durch Hebung der Arbeitsleiſtung des einzelnen weiter führen. Zur Zeit komme der Abbau nur noch durch Zuſammenlegung von Abteilungen in Frage. Aus dem Lande. Weinbauverband und Reblausbekämpfung. Tul. Freiburg, 21. Juli. Der Badiſche Weinbauver⸗ band hielt kürzlich hier eine Sitzung ab, in der die Frage der Heran⸗ ziehung der Winzer zu den Koſten der Reblausbekämpfung beſprochen wurde. Hierbei wurde eine Uebernahme eines Teiles der Koſten der Reblausbekämpfung durch die Winzer abgelehnt. Da das Reblaus⸗ geſetz ein Reichsgeſetz iſt, wird erwartet, daß das Reich auch die Koſten für die Durchführung trägt und daß die im Frühjahr vom Reichstag bewilligten 3 Millionen aus dem Reichsweinſteuerfonds der Geldentwertung entſprechend, ſo erhöht werden, daß die Koſten für die Reblausbekämpfung davon beſtritten werden können. Ferner Aeffleen, Togeren U 865 Lecnfenfe 2 2085 288 e L 5 Naturwiſſenſchaftliche Rundſchau Der Bambusbär. Von Dr. Hugo Weigold, Helgoland. She Die Zeiten ſind vorbei, wo Afrika der„dunkle Erdteil“ war. N ute iſt die ganze Erde ſchon ſo erforſcht, daß man nicht mehr viel eues erwartet. Und da ſoll es noch ein großes wildes Tier geben, noch keines weißen Mannes Auge je in der Freiheit geſehen hat? banst unglaublich, entſpricht aber der Wahrheit. Es iſt der Bam⸗ das ar, der„Bej Hſiung(= weißer Bär)“ der Chineſen. Er könnte winkel appentier jenes entlegenen und ſchwer zugänglichen Gebirgs⸗ dien un Herzen Aſiens ſein, dort, wo China, Tibet und Hinter⸗ uman zuſammenſtoßen; dort, im Lande der Hſifan, hat er ſein eng⸗ 8 grenztes Verbreitungsgebiet; da habe ich als Zoologe der Stößz⸗ Szetſchwan⸗ und Oſttibet⸗Expedition manchen Tag und man⸗ —— das allerletzte bißchen Kraft aus den verſagenden Muskeln 2—— um der erſte zu ſein, der dieſes letzte Märchentier der Erde Natur erblicken, auf die Platte bannen und, wenn nicht gen wifangen, dann wenigſtens für unſere Muſeen zur Strecke brin⸗ nur Aber leider war alles vergebens. Man findet das Tier hänge en undurchdringlichſten Bambusdſchungeln der ſteilen Berg⸗ ſchließlat ichen 1800 und 3300 Meter, wo es ſich anſcheinend aus⸗ Nahrunch von Bambusſchößlingen ernährt. Fürwahr eine ſonderbare Den einen„Bären“]! Aber iſt es denn wirklich ein Bär? ſchaftsvder ogen hat es große Schwierigkeiten bereitet, die Verwandt⸗ Erſt vercheltniſſe dieſes merkwürdigen Gebirgstieres zu erkennen. e man es mit dem viel kleineren roten Baumkletterer, an ueb oder Katzenbären(Ailurus), jetzt aber ſieht man in ihm Nan ei e aus uralter Zeit ebenſo wie im Okapi. Bambs baramlich einen foſſilen Hyänarctos gefunden, der unſeren 5 den echten heutigen Bären verbindet. der Gusdeder Beziehung iſt dieſer ſonderbar gefärbte Burſche von kenm ſ zeines mittleren Braunbären ein 40 7855 Weſen Er ren Hälſte wez auffällige, zur Hälfte des Körpers ſchwarze, zur ande⸗ haben, da Heiße Färbung leiſten, denn er wird kaum tieriſche Feinde ſieht 1 und Kragenbär ihn nicht angreifen. Und ſonſt busdi ichte mand in ſeinen ewig ſchattigen, undurchdringlichen Bam⸗ eugierigen. eren 3 bis 4 Meter hohe Halme ihn bis heute vor den deſſen Entdeg ugen der Weißen geſchützt haben. Selbſt das Okapi, ſchon—55 ung 1901 ſo ungeheures Aufſehen erregte, iſt inzwiſchen lebend in 2 eißen geſchoſſen worden und ein Exemplar kam ſogar wir Der, chland lociſchen Garten nach Antwerpen. Wie gern hätten den Ruhm geſichert, das erſte lebende Stück des noch viel geheimnisvolleren Bambusbären zeigen zu können! Wir erhiel⸗ ten zwar durch unſere eingeborenen Jäger ein ganz junges Tierchen, aber, meiſt in ſolchen Fällen, gelang es leider nicht, es hochzu⸗ päppeln. Der Bambusbär(Ailuropus) iſt 1896 von dem berühmten Na⸗ turforſcher⸗Miſſionar Armand David in Mupin, im heutigen Weſt⸗ Szetſchwan, entdeckt worden. 1892—94 ſammelte der Ruſſe Bere⸗ ſowski Exemplare an der Grenze zwiſchen den beiden weſtchineſiſchen Provinzen Szetſchwan und Ganſu. Später hat dann unſer Konſul Weiß einige Felle und Schädel von ſeinen eingeborenen Freunden, Fürſten der halb unabhängigen Hſifan⸗Staaten tibetaniſcher Kultur, erhalten, die man jetzt in Berlin, Frankfurt, Stuttgart und Magde⸗ burg als größte Sehenswürdigkeiten bewundern kann. Wir haben 1914 und 1915 einige Wochen im Zentrum der recht engen Verbrei⸗ tung des Bambusbären geſammelt und eingeborene Jäger in Menge ausgeſandt, die uns denn auch nach und nach ſechs Exemplare ange⸗ bracht haben. Die von dieſen Bilder ſind die erſten Aufnahmen nach friſch getöteten Stücken in der eigenen Heimat des altertümlichen Tieres. Die Jagd iſt wahrſcheinlich die ſchwierigſte, was die Anſprüche an die Sehnen und Muskeln des Jägers anbetrifft. Darum wird ſie auch nicht regelmäßig betrieben. Gelegentlich läuft ein Bambusbär in einen der Selbſtſchüſſe oder eine der furchtbaren Speerfallen, die die Eingeborenen in den Wildpfaden im Dſchungel auf Takin und Serow, Wildſchwein und Leopard ſtellen. Da wir jedoch hohe Belohnungen ausſetzten, jagten für uns die beſten Jäger der Gebirge mit Hilfe von Hunden, immer Tauſende von Metern auf und ab, immer in tunnel⸗ artigen Gängen im Bambus, die ſich das Wild getreten. Tagelang ging es ſo, nur die Nacht unterbrach die Verfolgung des immer noch unſichtbar bleibenden Tieres, bis der„Bär“ endlich einmal nicht mehr weiter durch das Dickicht brechen mochte und ſich den Jägern und Hunden auf einem Felsblock ſtellte. Jetzt erſt bekamen die Verfolger die tagelang geſuchte Beute wirklich zu ſehen. Dann ein Donnerknall aus einer vorſintflutlichen Luntenflinte, in der ein abgebiſſenes Stück⸗ chen Bleiſtange ſteckte— und endlich iſt eins der ſeltenen Wunder⸗ tiere zur Strecke gebracht, freilich noch lange nicht drunten im Tal bei den verrückten„fremden Teufeln“, die ſoviel blanke Silberdollar für das Fell und ein paar Knochen geben.— Ueber die Lebensweiſe des Bambusbären weiß man natur⸗ gemäß ſehr wenig, weil er ſo unendlich ſchwer zu beobachten iſt. Er iſt ſtets ſehr ſelten, vermehrt ſich offenbar ſchwach und lebt einzeln. In ſeinen gewaltigen Kotballen fand ich ausſchließlich Bambusreſte, ſogar ſehr holzige im Winter, wo es keine zarten jungen Sproſſen gibt. Früher glaubte man, der Bär ſchliefe das halbe Jahr. Seit ich Loſung gefunden habe, kann man dieſe Meinung nicht mehr aufrecht erhalten, zumal auch der beſte Jäger des Waſſuſtammes(am oberen Minho) nicht daran glaubte. Freilich mag es kein Vergnügen ſein, ſich von den kieſelig harten, im Winter gänzlich verholzten Bambus⸗ ſtengeln zu nähren. Dazu gehören die durchaus nicht raubtierhaften gewaltigen Mahlzähne und die wohl unerreicht gewaltige Kaumusku⸗ latur des Tieres. Dieſe feſten Fleiſchklumpen veranlaßten mich zu einem kulinariſchen Verſuch: es ſchmeckte wie gutes Rindfleiſch. Ein Glück nur, daß es auf der Erde noch ſolche Wildniſſe gibt, wo ſich derartige vorſintflutliche Tiere bis heute erhalten konnten, bis heute und hoffentlich noch ein paar Jahrtauſende länger. Nus der Menſchenkunde. Die modernen Anſchauungen über die engliſche Krankheit. Die Rachitis oder engliſche Krankheit iſt die bekannte chroniſche Stoff⸗ wechſelkrankheit des Kindesalters, die ſich hauptſächlich in Knochen⸗ veränderungen bemerkbar macht. Mellauby führte ſeine Experimente an jungen Hunden aus, bei welchen die engliſche Krankheit bisweilen von ſelbſt auftritt. Die Experimente ergaben, daß beim Fehlen ge⸗ wiſſer Stoffe in der Nahrung, der ſogen. Vitamine, die engliſche Krankheit auftritt; beim Vorhandenſein tritt ſie dagegen nicht in Er⸗ ſcheinung. Die hier in Betracht kommenden Vitamine ſind beſon⸗ ders in der Milch, in der Butter und ferner in hohem Maße im Lebertran vorhanden. Sie fehlen dagegen faſt gänzlich im Schmalz und in faſt allen pflanzlichen Fetten. Dieſe Ergebniſſe ſtimmen mit den durch die Praxis gegebenen Erfahrungen überein. Denn Bruſt⸗ kinder erkranken ſelten an Rachitis, und der Lebertran iſt ſeit langem ein bewährtes Hausmittel gegen die engliſche Krankheit. Die ſorg⸗ fältigen Unterſuchungen Mellaubys klären aber noch nicht alles auf. Die von ihm angeführten Umſtände ſpielen bei der Entſtehung der Rachitis gewiß eine Rolle; es ſind aber nicht die alleinigen Momente. Licht, Bewegung und Kalkſtoffwechſel müſſen noch berückſichtigt wer⸗ den. Gerade auf krankhafte Veränderungen im Kalkſtoffwechſel hat man bis vor einiger Zeit den größten Wert gelegt. Die Theorien der mangelhaften Kalkzufuhr, der ungenügenden Kalkablagerung und der abnormen Entkalkung durch krankhafterweiſe entſtehende Säuren ſtehen hier einander gegenüber. Während ſich die erſte Theorle der mangelhaften Kalkzufuhr als unhaltbar erwieſen hat und die letzte der abnormen Entkalkung vorläufig noch durch keine feſten Grund⸗ lagen zu ſtützen iſt, ſpricht manches für die Theorie der ungenügen⸗ den Ablagerung des Kalkes im Körper. Dieſe ſoll in einer fehler⸗ haften Funktion der Nebenſchilddrüſen, die gleichſam die Regulatoren des Kalkhaushaltes ſeien, beruhen. Noch einen Schritt weiter geht die Anſicht, die als Urſache der Rachitis eine Disharmonie in den aber im Januar im tief verſchneiten Bergwald friſche Spuren und! Wechſelbeziehungen der Drüſen mit innerer Sekretion ſieht. Ganz beſondere Ueberraſchung bot das von Frl. Erna 4 Seite. Nr. 329. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Freitag, den 21. Juli 1922. 0 wurde gewünſcht, daß das Reichsminiſterium für Ernährung und* Waldshut i i i it ei Landwirtſchaft die neuen Ausführungsbeſtimmungen zum Reblaus⸗ beſſerung Fende en an el a 2* Pferberennen. geſetz ſo raſch wie möglich in Geltung treten läßt. Weiter wurde in ſondere Schreibkapſel eingebaut wird, die Waſſerunterſchiede bis zu Berlin-Grunewald, 20. Juli. Kremmener Jagdrennen. 40 000 der Sitzung die zukünftige Förderung des badiſchen Weinbaus behan⸗ ſechs Metern aufzuzeichnen vermag und ſie auch gleichzeitig auf ber Mark. 2000 Meter 1. Frants Belgrade(§. ee mie gelt und gewünſcht. Eine Entſcheidung in der Frage, ob die Wein⸗ Straße lesbar macht Ferner beſteht bereits 995 Einrichtun 0 dareainpoli II. Sernee: Elga, Steinberger, Cſardas Fürſtin, Mi⸗ bauförderung der Badiſchen Landwirtſchaftskammer angegliedert wer⸗ nach der Rheinwaſſerſtand am Pegel durch elektriſche rakel Parma I1.(38610 10, 15, 16r10. Jungmannen⸗Rennen. den ſolle, wurde nicht gefaßt. ſofort im Gebäude der Waſſer⸗ und Straßenbahndirektion aufgezeich⸗ 5 925 2 Meter. 1. A. v. Negeleins Säume n 15 55 net wird. Da der Rheinpegel bei Waldshut der erſte Pegel unterhalb ee 5 Jerner: Mortala, Mortiner, — Heidelberg, 20. Juli. Am Mittwoch den 19. Juli haben un⸗ des Zuſammenfluſſes von Bodenſee, Rhein und Aare iſt, ſo ſteht ihm chen eee 1010. 2 17* Seng⸗ alene Wiene, Waeme EETCCC%%/ 8 erg und von dort na erammergau 0 ins bei Waldshut werden daher durch Hoch⸗ i ied. Fe ückski anzutreten. Volle drei Wochen haben ſie unter uns geweilt, 80 waſſertelegramme nicht nur in Freiburg, Offenburg und— 85 1 8. Jerner: Glückskind, Traudi. 70.10. 21, Zeit reich an geſelligen und feſtlichen Veranſtaltungen, aber auch an gemeldet, ſondern auch in Baſel, Hüningen, Kolmar und Bingerbrück. und Gold A: 60.000 Mark. 2800 Meter. 1. Teske di Nernſter wiſſenſchaftlicher Arbeit. Gleich nach der Begrüßungsfeier Tll. Konſtanz, 21. Juli. Als Kriminalbeamter gab ſich 5 4 P Air us(Bismarck), 2. Serenata, 3. Trugſchluß. ie am 29. Juni wurden die Teilnehmer des Ferienkurkes, 120 an der der Schreiner Julius Deyer einem Kreuzlinger Fabrikanten gegen⸗ bielgtidt itter 180 908 Winna, Pvonne. 111:10; 22, 14:10.— Pod⸗ erſ ahl, in 5 ungefähr gleich große Klaſſer eingeteilt, in denen ſie iäg⸗ über aus und erklärte, er müſſe Erhebungen über ein angebliches Pen 1 8 8 Mark. 2600 Meter. 1. A. u. C. v. Wein⸗ 0 lich zwei Stunden Unterricht in deutſcher Sprache und Literatur, Lek⸗ Verbrechen machen, das die Frau des Fabrikanten vor etwa 10de. 9— 8 11 chmidt) 2. Wolfram III. 3. Hampelmann. 80 türe proſaiſcher und poetiſcher Texte, Konverſation und eberſezung Jahren begangen habe. Wenn er taufend Franken bekomme, wolle 1* luncg, 23:10; 13, 15.10.— Wald⸗Jagdrennen. hal daus dem Schwediſchen erhielten. Auf den Autorenabenden laſen er die Sache vertuſchen. Der Fabrikant ging auf das Angebot ein 2. A ark. 3000 Meter. 1. Schirachs Rotbart(PB. Lewicki), St Thomas Mann, Börries von Münchhauſen und Joachim von derund ließ den falſchen Kriminalbsamten in ein Konſtanzer Hotel kom⸗ Igebra, 3. Hagelſchlag. Ferner: Rheingau, Fontafee, Sankt Mar⸗ 10 Goltz aus Werken vor. Am 8. Juli machte der Kurs unter men. Hier wurde er verhaftet.— 0 3 Er Führung von Geheimrat Panzer ei T l Rei is teine—5 1————5 ee wete 1 85 eeeeee Aus der pfalz ſes Reinweiß(Olejnit), 2. Abendſturm. 3. Gimpel. Ferner: g0l gehmer des Kurſes mit Profeſſoren und Studertten, ſowie anderen 95 9* 1 Meduſa, Paukenſchläger, Ordensritter, Lakl, Anarchiſt II, Jodler, der ladenen Gäſten im Hofe und Keller des Heidelberger Schloſſes. Die eer 19. dult. Das Kraatemmſterum ſir gandwirt. Namalcs, Dagoberk. 10210: 26, 2, 1810. 5 beiden Höhepunkte aber waren die Freilichtaufführungen von Goethe⸗ ſchaft bat an die Fommunalverbände einſtweilige Anordnungen ö 88 „Laune des Verliebten“ und„Fiſcherin“ am 13 Zull im Schloßgar⸗ zum Vollzug des R eichsgetreidegeſetzes erlaſſen. Die Kraftfahrweſen. 9⁰ ten zu Schwetzingen, ſowie die Schloßbeleuchtung am 15. Juli die Dren 9—5 1 u Maßſlab der Unt 0 1el A der 7 0 15 brachee! der o dgen J0lce ndert 5 2 nd den r Unterverteilung des Uümlagenſolls e in Klaſſe r Tourenwagen bis em Zylinderinhalt i 1 Aacen 8 0 eeee ee— 105 kee 5 gerbkergne 205 e en 1 Dr. A Mükler- Vern—9— ſchönen 15 97 werden kann, wenn das Umſagenſoll mitgeteilt iſt. Der landwirt⸗ Erfolg. Er legte die 7,7 Km. lange Rennſtrecke, die durchſchnittli 88. ſule dürſen— Hoff⸗ ſchaftlichen Bevölkerung iſt Kenntnis zu geben, daß jeder Ge⸗! Prozent Steigung aufweiſt, in:50 zurück. In—5 ſehbrigen cbe Kung Ausdruck geben, daß dieſe Wochen dazu beigetragen haben, die treidebauer, der nicht beſtimmungsgemäß lieferfrei iſt, mit Klaſſen waren Bugatti⸗, Anſaldo, Eſſex⸗, Steyr⸗, Delage⸗ und 90 innigen Beziehungen, die Deutſchland und Schweden verbinden, noch einer Getreideumlage zu rechnen hat. Hiſpano Suiza Jabrikate erfolgreich. Den Rennen wohnten zahl⸗ t weiter zu verbinden und zu befeſtigen. Als Dank für die gaſtliche.., Landau, 21. Juli. Einen hohen Stundenlohn, näm⸗ reiche Zuſchauer hei: außer den Rennwagen waren weitere 100 Auto⸗ 0 Aufnahme in Heidelberg haben der Leiter des Schwediſchen Ferien⸗ lich 930„, haben die Mitglieder des ſüdweſtdeutſchen Lohn⸗ mobile am Start und am Ziel aufgefahren. Su kurſes, Dr. Natte Flygare, Stockholm, und die Teilnehmer des Kur⸗ dreſcherverbdandes für den dieslährigen Dreſchpreis feſtgeſetzt. Raòd t. deg ſes eine bedeutende Summe für die Studentenhilfe und andere Zwecke Dieſer Lohn verſteht ſich für einen normalen Dreſchſat in der Halle. Der große Preis von me(1000 Kilometer) nah don (1000 Kilometer) nahm am lant 1 Welnheim, 21. Juli. Die Felddiebſtähle haben in S ortliche R d au. e ſeinen Anfang. Der Weg ging über Köln, Kleve nach 85 Wein III un 256,7 Kilometer). Trotz Regen und Gegenwind war das mz letzter Zeit hier eine erhebliche Zunahme aufzuweiſen. Geſtern · 8. ee 8 5 egenwmn K. zu ee eee eeeee empo der Fahrer ſtark. In Aachen traf eine 14köpfige Spitzen⸗ 2 Zas— ermiſchen. Cate mit geſtohlenen Kreisſchwimmfeſt. 5753 ae e 910 e ee e 5 Pfirſichen als Beute nach Hauſe ſchleppen wollten. da die Täter Ddie Deutſchen Meiſterſchaften im Schwimmen lawpf den Sigg an ſich reißen. Die Ergebniſſe waren folgende:⸗ de das Drahtgitter eines Gartens durchſchnitten und mit Gewalt in ſind für dieſes Jahr auf den 12./13. Auguſt in Georgenthal, einem 90 e ee, 5 dieſen eingedrungen waren, um dort für 1000 Mark Zwiebeln dulliſch gelegenen Ort Thüringens, feſtgelegt. Vor dieſem Haupt⸗ 15 Nig eien Se An ede ee ee Aeggen ſid Glrofanzeige wegen Eine desberbände— die Kreiſe des.B B.— deemals eng ger cen, 18. Sacemefn, 1, gendere ae' bich belen men, 18. Gedgef. d desverbände— die Kreiſe des D. S. B.— nochmals eine Heerſchau 18 ammen; 18. Geisdorff, hoh eeng 2 Juli. en Dr. Pfaff vom Bezirks⸗ über ihre Kämpfer ab. Dieſe Kreisfeſte, welche alſo die Vorläufer 805 Schenkel, 50 Heute nachmittag 4 Uhr treffen die 105 umt Wertheim wurde nach Mosbach an das dortige Bezirksamt des Verbandsfeſtes des deutſchen Schwimmverbandes ſind, werden B tehe 825 wie verſetzt. egter eeee tets a ce um vor der Die Weſeerſahrt der angenbrüchen, Amt Bruchſal, 21. Juli. D größten deutſchen Konkurrenz nochmals die Kräfte zu prüfen und„„ hen vom Kaferkaler Arzt Dr. 52 rth hat ſich am 5— e. + ee Auswahl der Beſten zur Teilnahme an den deutſchen Meſſterſchaften Bahnbof nach Köln über Frankfurt. f erſchoſſen. Was den Unglücklichen zu dieſer Tat veranlaßte, iſt zu treffen. Der Kreis 1 iſt der größte des deutſchen Schwimmver⸗ sr, Goldenes Rad von Krefeld. Ueber eine Rundſtrecke von n eeee bandes. Er umfaßt ganz Süddeutſchland mit Einſchluß von Mainz, 159,6 Km. kam am Sonntag durch den Bund Deutſcher Radfahrer gel 54 Gengenbach, 21. Juli. Der, verheiratete Landwirt Paul Frankfurt und Offenbach. Dieſer Kreis hält ſeinen Wettſtreit am das Goldene Rad von Krefeld für Herrenfahrer auf der Landſtraße em Dold aus Strohbach, der im Gengenbacher Stadtwald auf Ge⸗ kommenden Samstag und Sonntag in Mannheim ab. Die Durch⸗ zum Austrag. 159 Amateure, von denen 103 10 Minuten Vorgabe Wer markung Bermersbach mit Holzfällen beſchäftigt war, wurde von führung dieſer Veranſtaltung iſt dem Schwimmperein Mann⸗ erhielten, bewarben ſich um das Rennen. Bei Köln gelang es den zu einem durch den Sturm abgeriſſenen Aſt ſo unglücklich auf den beim übertragen. Die Wettkämpfe werden auf der hierfür her⸗.⸗Fahrern Fiſcher(Köln), Stollenwerk(Aachen) und Pfiſter Kopf getroffen, daß der Tod auf der Stelle eintrat.—— Bahn im Schleuſenkanal an der Pegel⸗ die e 1— Vorgabefahrer zu überholen. arte 30 20 1. 1755 ſtattfinden. uf dem Rückwege konnte der Kölner einen kurzen Vorſprung % œN ̃.qnè. „Die Verſammlung forderte den reſtloſen Zuſammenſchluß ſämtlicher großes. 48 Vereine werden mit über 500 aktiren Fiſcher(Föln) 5 St. 9 Min. 00 Sek., 2. Pfiſter(Schweinfurt) Wenner, well man das füddeutſche Brennergewerbe durch tommende Teilnehmern am Start erſcheinen. Die intereſſanteſten:09:20, 3. Stollenwerk(Aachen) Handbreite, 4. P. Janſen(Aachen) 0 Maßnaßznen des Neiches bedroht ſieht. Mil der Führung der Ver⸗ Kämpfe dürften wohl die Staffeln und hierunter die Sonderſtaffeln:09:30. 5. H. Winne(Langendreer) dichtauf. bandsgeſchäfte wird neben dem Bürovorſteher Scheer⸗Karlsruhe eie auch die J. und kl. Sentor⸗Wettkümpfe bringen. Von den Rudern. 10 der neuernannte Syndikus Dr. Keßler⸗Hberachern beauftragt Stafſfeln wollen wir beſonders die des Vereins für e. 855 8 5½0 Freiburg, 20. Juli. Bei den Wahl All 5 Volkstümliches Schwimmen in München, Bayern 07 Nürnberg,*Luzerner Regalta. Junior⸗Einer: 1. Heini⸗Grashopper Zürich Zeſte 5 5 g, 20. 5 en Wahlen zum Allgemeinen Jungdeutſchland Darmſtadt, Nikar Heidelberg, Offenbach 96, 1.:23, 2. Lüthy⸗Seeklub Luzern:31, 3. v. Sury⸗Polyt, Rkl. Zür ich Klaſ Studentenausſchuß erhielten der Hochſchulring Deutſcher Art 9 Sitze Frankfurter S K wi:4— 1 i üri* er Verbund katholiſcher deuiſcher Eludierender 8 Eihe. die Freie 1 50 e Heilbronn eg 1.:44.6, 2. See⸗ über 0 der nſtaffeln, erwähnen. Die Einzelwettkämpfe ver⸗ uzern:57.4.— Wierer: 1. Rkl. Reu ern:36, 2. 5 5 Haheheneee 5 15 Meuſiad 1 9 e 11 neben a guten Kräften die Teilnahme 0 57:39.6, 3. Seell. uuw 10 denbach, zzm tezen Songtag Absberg vom Verein für Volkstümliches Schwimmen München, Vierer: 1. Wſpy. Godesberg 825.4, 2. Reuß⸗ 25. 692 8 24 Burſchen die Zeit damit, indem Heberer⸗Frankfurt, Lang, 1. eee u. 3. Seekl. Luzern:57.8.— Jenige Pierer: di ns der Nebolder ſer 2 1 i In Augsburg, die ſtets eine ſtarke Konkurrenz für die Magdeburger:37.6, 2. Rkl. Cham:42.8, 3. Seekl. Zug:46.4.— Einer: 1. Dr. Wö, 5 0 itladen, legte einer derſelben und Berliner Schwimmer ſind. Im J. Senior⸗Bruſtſchwimmen wird Beßhard⸗Grashopper Zürich 10:18.8, 2. Lüthy⸗Seekl. Luzern 10734.6 5 Fz auf dem Heimmeg auf den Joſ. Knöpfle von hier an und ſchoß Erber von Bayern 07 Nürnbe f erſt bei dem in di 3. Fremersdorf⸗Mai Ry. 10:5 id⸗S ürich. bal dieſem duech die Schulter. Der Getroffene mußte ſofart ins Krinte 9. he iberg, welcher erſt bei m in dieſem Fr 5dorfe Mainzer Ry. 10:51.6. Schmid⸗Seekl. Zürich, 0 en in Nürnberg dem ee 1— e en— Achter: 1. Ru⸗ La! 2 werden. 5 urger emacher den Sieg äußer er machte, ſtarten. derſektion Fkl. Zürich:01.4, 2. Reuß Luzern:02, 3. Societa Ca⸗ ꝰẽtlf!!!ß ͤ. 5 2 werden.(Man geht nicht fehl, wenn man dieſe Errichtung einer ren 22 95 rde 1 eine zen gute Meldungen erhielten, ſo aus München, Darmſtadt, W ee f de e e ee eues aus aller Welt. 90 0 igt. ſind zwei Wettkämpfe vorgeſehen und zwar für J. und II. Senioren.— der Tod in der Bad Am Mittn i zeiliche Schutz in Singen durchaus ungenügend iſt.) Im II. Seniorſpringen vertritt Ernſt B ie 1 i in F 5 Tu. Lörrach, 20. Juli. In Lörrach wird 1I. orſpringen vertritt Ernſt Bahnmeyer die Farben des eine Ehepaar in der Waldſchmidtſtr. in Frankfurt in einem Bade⸗ 0 5 nats ein volltandig neu eingerichtetes Fer 1—5 225 Schwimmvereins Mannheim. Doch wird ihm, obwohl er in ſehr zimmer kot aufgefunden. Der Tod iſt nach amtl. Feſtſtellungen dadurch* eeden dim des bute e eee guter Form iſt, der Sieg von den anderen Teilnehmern aus eingetreten, daß die Leitungsſchnur der elektriſchen Stehlampe Ku Fernſprechleitung und den Teilnehmern auch er dgeligen] Dünchen, Darmſtadt. Heidelberg etc. ſehr ſchwer gemacht werden. mit dem Waſſer in der Badewanne in Verührung kam. Durch den 955 Publikum die vielen Schwierigteiten er J e e am Samstag abend in der großen Halle des elektriſchen Strom wurde zuerſt die Frau und dann der ihr zu Hilfe rob zu können, die auch das Fernſprechamt täglich zu überwinden hat, Den Abſchluß der Kämpfe im Schwimmen bildet das End⸗ enee dee ee, ſenk Fladet die Poſtverwaltung ihre Teilnehmer in den drei letzten Tagen ſpiel um die Süddeutſche Meiſterſ chaft im Waff er⸗ e⸗—9 e 228 Nee ee bet dieſer Woche zu einer Beſichtigung unter Führung der einzelnen ball. Am v; Zugſpitze am Samstag bezw. Montag beſteigen wollten, wurden von Idirf ergangenen Sonntag hatten die letzten Vorri ü 5 — 5 9 9 5 rrunden⸗ den Wetterſt dieſer T Leiter Fernſprechamtes ein. ſpiele ſtattgefunden. Die Entſcheidung liegt zwiſchen Nikar Heidel⸗ ee ee e, n e een wee ee &ꝛt Laufen b. Lörrach, 19. Juli. Der 56 Jahre alte Landwirt berg und dem anderen Sieger des Vorrundenſpieles, entwede Augeburger Tauriſten beſtehenden Gruppe erfroren zwei, von der wen Famem echneider ſiel bein Reimigen emer Hacheſune ſo un⸗ Bapern 07 Rürnberg oder Schwimmverein Eßlingen“ die Ein. Ainter den Pepen kie aus ger perſonen keſtend dret Teunehen. 72. Dach, daß er— der darauffolgenden Nacht ſtarb. trittspreiſe werden trötz der enormen Unkoſten niedrig gehalten. 8 Waigbegetre A8c den M. A wechſelte das Bild auf der Leinwand, man ſah eine anmutige ere ee Nuutmec die kanſtterlſche verarlagun. e de deſ Ka a e a ene ee, n r v. Zobelti 5 einem jungen Weibe, ein Kind auf dem Arm, und mit einem Mann Mz üU f brei Die nachfolgend erzählte Geſchichte iſt weiß Gott paſſiert, und in ſichtlich beſſerer Kleidung. Es war jedenfalls der Graf des ee eee e er bate war in einer Stadt am Rhein. Ebenda hatte die Familie eines Programmzettels, und das Web war ſeine Geliebte, die er treulos zuge nach dem Krank——5— derk Hrofeſſors ein neues Kindermädchen für ihr zweijähriges Söhnchen verlaſſen hatte, wie es im Leben und im Lichtſpiel häufiger vor⸗ jede Spur* nen en en e eee aa In Dienſt genommen. Man war recht zufrieden mit ihr, Minna kommt. Mann und Weiß ſtritten heftig mitemnander, und plötzlich reichſte Braul Englands i uel batte eigenllich nur den einen Fehler, daß ſie ihrer Leidenſchaft für bob das Weib mit entſetzlicher Gebärde das Kind hoch empor und Am Dienstag wurde in— 1 London wird gemelder⸗ Zeit das Lichtſpieltheater gar zu willig nachgab. Wenn ſie den Jungen ſchleuderte es in die nichtsahnenden Fluten. M Nan des Soh 5 1 eeeeeeeee ſchiez zu Bett gebracht und ihr Abendbrot verzehrt hatte, verſchwand ſie In dieſem Augenblick. feinſter pſüchologiſcher Spannung ver⸗ eines Vetters des Königs—— 85 Ju 5 auf zwei Stunden. Dann gang ſie ins Kino. Der Profeſſor, ein nahm man deutlich einen Aufſchrei im Parkett. Es war dies in⸗ Aſhley, der Enkelin des verſt 75 Fi. SGermaniſt, war aus allgemein erzieheriſchen Gründen dagegen, die deſſen nicht der tiefgehenden Wirkung jener dramatiſchen Szene vollzogen. Edwina Aſhley gil ee e ee Abe Profeſſorin aber ſah über die abendlichen Ausflüge Minnas hinweg, zuzuſchreiben— die Frau Profeſſorin hatte vielmehr den Schrei in 9— W̃— 50 r ae weil ſie ſonſt wirklich nicht viel an ihr auszuſetzen hatte. Sie war ausgeſtoßen, weil ſie in dem Weibe das Lichtbild ihrer Minna und onig die Könie 905 eee eeee ee und fleißig, ſauber und ehrlich. So eine Perle hält man heutzutage in dem Kinde ihr eigenes Söhnchen erkannt hatte! Das Ehepaar glieder des könilichen Alexandra und andere Mit⸗ arbe feſt. ſtürmte nach Hauſe, ohne den Schluß des Dramas abzuwarten, das falls teil.— Ci 9 5525 15 nahmen an den Feierlichteiten gleich⸗ Es g 5 Nur einmal machte die hübſche, nette Minna eine Dummheit. ſich daheim in gänzlich veränderter Faſſung fortſetzte. Minna wurde dieſer Noti die* ldie eee eee 15 Nie Da hatte ſie beim Spaziergang auf ihren kleinen Zögling nicht ge einem ſcharfen Verhör unterworfen. Der Profeſſor wurde zum macht: Leid e zu 1 eit die Runde durch den Zeitungsblätterwal Kraff nügend aufgepaßt: ſie brachte ihn pitſchenaß nach Hauſe, obſchon es Torquemada, ſeine geiſtigen Daumſchrauben griffen zu. Da brach hältnis d N ichtm dieſe ̃ ee e Ae 275 nicht regnete. Sie hatte ſich, ſo erzählte ſie kummervoll, im denn Minna zuſammen und geſtand. 175 1 m i 10 11 5 e 5 Stadtwäldchen auf eine Bank geſetzt und den Jungen ſpielen laſſen. Sie geſtand: ein Kinoregiſſeur war zugleich ihr Freund, Be⸗ 0 Bader 0— zu nahe gekommen und in das rater und Lehrer. Er hatte ihr Talent Audech 175 dne ſte bericht—5 ochſlut in Amerſka Nach dem e r geplumpſt. Es war ſchließlich nicht gefährlich. Der Junge in den Abendſtunden für die weltbedeutende Leinwand vor. Die 1921 nicht iger als 32 goes in Cbicago ſind dort im Jahr murde dleſch ine Bell geſtegt und wußte ſchugen. diſcht einmal Sene mit dem Kiade war ihr Bebſi geweſen and nnt gilgche 1 55 weniger als 32 315 Perſonen wegen Trunkenheit verhaf⸗ Scho ein—— hatte 55 das Waſſerbad des kleinen Fritz den Eltern Reohihlttonzgeſeg lltehelderboieſeh 5 gegen— nahe eraume Zeit ſpäter ein Nachmittag, an dem das gegenüber als eine Laune des alls zu ſchil 5 N n en enn ee, ge 3 von der Univerſität zum— 5 8 Sonne brachte* den 44 dn de daß 23 1—1 Sudſteaten 2¹ Khen h ſer 105 ee geweſen war. Auf dem Nachhauſeweg ging man an einem die Herrſchaft in ihrer germaniſtiſchen Abnei Film⸗ e ee ee Kino vorüber, an dem ein buntes Plakat mit einer ſchreienden drama niemals ein Kind A a 000. A cung maßgebend für alle großen Städte dieſes Sludes Das locer Szene eine Neuheit antündigte. Es tut nichts, daß ich den Titel worden— ſie hatle die Folgen ihrer Antat wohl bbeszeaupt ncht lkoholverbotsgeſetz hat nicht die Mäßigkeit gefördert, ſon⸗ aufge pergeſſen habe, es war ein Drama in fünf Abteilungen, und auf bedacht: das Spiel reizte ſie und der hohe ohn Für ſechs Aamenheuer ant Teondeell dahn beigsrahen die Oeſcnangſe aan ſeſtor es ſeĩ 85 Europas. Da lüſtete Darſtellung das Vierteljahrsgehalt eines Kindermädchens i eeen e 775 Wenm erſt die Slonſer dan 5 den Profeſſor, einmal in die Niederungen dieſer Literatur zu— das kann ſchon die Treue ins Wanken bringen. ‚ Weſlentlicht ſein wird. wird man übt ſteigen, und ſeine Frau hatte nichts dawider. Sie erſtanden ein Ich kenne das letzte Ende der 1 Geſchehniſſe nicht Manaen Aee der den debe a paar Parkettplätze und traten ein. IRAber i i di Lerrelichiigen, daß der ſogenannte Whiskv der ſeinen Wen dan ſeleh Die Feſchch. batte derelks begonnen, und ttoh aller Ver⸗ he 33 Minna wird das Haus des Gelehrten verlaſſen die Kehlen von Hunderttauſenden nimm. ein giftiger, verfälſchter ddeng ſtandesſchärfe wurde der Profeſſor nicht klug daraus, um was es del e ne nde e de ee Gbſhaſten der den mienſchen zn den größten rollbeſten uſpeg, be ſich eigentlich handelte. die Tragödie ſpielte auf einem Schloſſe in ſchon vor 6 te Aſpee gar wicht unmgich. gag das n en menen indnnd, Bede uur Beſeuune dcee Gaeen, e ſehr anſtändigem Rahmen und dann auch wieder in recht gewöhn⸗ Minna heute bereits eine bedeute de umdſog den e e e mingt gefunden woieze, und es ſchien ſo, als drehe das Ganze ſich um einen leicht als Minona Miana oder ſonſt eee mücde 108 9 Me e baſen 105 n 5 a jar n wir ie Sittlichk i ...... ſeſſor wollte ſchon wieder gehen, weil ihm ſeine Zeit am Arbeits⸗ maligen bringen mit den Verhandlungen im Badiſchen Landd 15„ hm ſeine 3 Arbeits 5 0 An Theodor Wachtel, ein berühmter Tenor, werden rung des Brennverbots. Auch hier verschicbenen Sellen 4 4 * tiſche lieber war, als das Studium dieſes Kriminalfalls, doch da die ſchlimme Wirkung des Schnapſes dargelegt.) eAe eee 25 N55 le — Jeld und Garfen. Nr. 8. Freitag, den 21. Juli 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Aus Feld und Garten G 8 Nllerlei kletterer im Tier- und Pflanzenreich. de Es iſt gewiß auch vielen Bohnenpflanzern nicht bekannt, daß meiſt auf Aeckern gepflanzten Zwerg⸗ oder Buſchbohnen erſt unter der zwingenden Hand des Gärtners eine wichtige Eigen⸗ Feßt der Kletter⸗ oder Stangenbohnen, die, wie die 5 uerbohnen aus dem tropiſchen Amerika ſtammen, verloren 1 Sben, nämlich das Emporklettern an Stützen. Der lange, ſchwache engel der Stangenbohne wächſt anfangs neben der Stange gerade . Dann aber beginnt er, kreiſende Bewegungen auszuführen. „ſucht“ wie die Ranke des Weinſtockes eine Stütze. Ein Um⸗ deng iſt in etwa—2 Stunden beendet. Ueber dieſes„Suchen“ der kletternden und windenden Gewächſe haben die Naturforſcher n piele Verſuchs⸗ und Beobachtungsergebniſſe veröffentlicht. 30 ſpricht von einem„Fernfühlen“ der Pflanzen. Bei dem pfen und dem Geißblatt erfolgen die Windungen in der gleichen duszung, in der ſich die Uhrenzeiger bewegen, alſo nach rechts, der Bohne, bei der Acker⸗, der Zaun⸗ und der prächtigen turhurwinde, ſowie bei der Hopfenſeide, die wie die benfalls ſehr ſchädliche Klee⸗ und die Flachsſeide oft großen Saden anrichten, in entgegengeſetzter Richtung, alſo nach links. cſtanzt man vor einem Fenſter kletternde Purpurwinden n Stäbchen, ſo kann man beobachten, daß das Fernfühlen, das treben nach der Stütze ſogar dem Streben nach dem Licht ent⸗ bebenwirkt, wenn es nötig iſt. Das beobachtete ich auf dem Rhein⸗ ba auch an einer Zaunrübe. Eine etwa 15 Zentimeter ange Ranke, die nur Stricknadeldicke hatte, reckte ſich kerzengerade zu or, um einen im Dunkeln ſtehenden Zweig zu erreichen und umwickeln. So laſſen ſich an der Kürbis⸗ und an noch vielen Aderen rankenden und kletternden Gewächſen auch auf Spazier⸗ 5 gen intereſſante und unterhaltende Beobachtungen machen, für auch die Kinder intereſſiert werden ſollten. ie Erbſe iſt nicht wie die Bohne eine windende, ſon⸗ 569 eine rankende Pflanze. Der hohe, vielfach verzweigte, 5 hle, ſchwache und ſaftige Stengel kann ſich ohne Stütze nicht auf⸗ undt erhalten. Er bedient ſich bei ſeinem Emporſtreben zum Licht 09 der Weinſtock der Ranken. Dieſe entſtehen an den Enden 21 gefiederten Blätter und umſchlingen benachbarte Stützreiſer. 1 alle anderen Schmetterlingsblütler, die Stützen ſuchen, Lin⸗ Wicken uſw., haben Blattranken und keine Sten⸗ ranken wie der Rebſtock. Der Efeuſtock hält ſich beim mporſtreben mittels Kletterwur zeln am Baumſtamm feſt. 12 880 wir uns von den gliederloſen Kletterern der Pflanzenwelt 1 den Kletterern der Tierwelt. art Auch hier finden wir gliederloſe Kletterer. Einige Schlangen⸗ rien beſteigen nämlich durch Umwinden des Stammes auch cgnune Unſere Ringelnatter bringt dieſes Kunſtſtück auch in ge⸗ fückter Weiſe fertig. Der Schlange werden die Gliedmaßen durch wie große Anzahl von Rippen erſetzt, auf deren freien Enden ſie dieſ auf einer ebenſo großen Zahl von Beinen dahinſchreitet. 9 Enden werden wie die aufgerichteten Bauchſchuppen beim dterm wie beim Schlängeln auf dem Boden in die Unebenheiten aſe de ſo daß ein Ausgleiten nach unten unmöglich iſt. In der 7 L der Kriechtiere weiſt die Ordnung der Eidechſen möguche geſchickte Kletterer auf. Der Zauneidechſe z. B. er⸗ und n die langen Zehen mit den ſcharfen Krallen ein ſicheres Klettern an Felſen und auf Gebüſch. . Mauergec, einer nächtlichen Eidechſe, ermöglichen es Wan aftſcheiben an den fünf Zehen der Füße, an ſenkrechten N. ba! 1 n, ja ſogar an Zimmerdecken umherzulaufen, wie die Haft⸗ NMausf der Fliege ihr das gleiche möglich machen. Dem 4 froſch dienen auch Haftballen zum Klettern auf Bäumen, * 59 Klettervögeln, unter denen die Spechte, der ſlen ſind. die Papageien und der Eisvogel am bekannte⸗ Kletterkus ermöglichen ihre vier paarweiſe geſtellten Zehen ihre arten nſtſtücke.— daß Affen⸗, Marder⸗ und Katzen⸗ betant geſchickte Kletterer ſind, das iſt bekannt. Weniger börnche daß unter den Nagetieren nicht nur das Eich⸗ ten— ein wahrer Kletterkünſtler iſt, ſondern daß auch Rat⸗ Mäuſe mit Leichtigkeit nachts zum höchſtgelegenen droben 50 des Hauſes an wilden Reben hinaufklettern, wenn ſie Andſchmacgaſtes„Bützig erlüggert“ haben. chten r Menſch als Kletterer? Nun, was unſere Turner an hat wohl Seilen, Kletterſtangen und Bretterwänden leiſten, das dwagcere die meiſten Leſer ſchon in Erſtaunen geſetzt, und was men ausfü iger an Felſen und Eiswänden, ſowie in Felskäm⸗ brten, das hat manchen ſchon mit Grauen erfült. 4 A. Göller. Candwirtſchaft. In ſru Das Hacken. itet, daßdden eiten war goch die Meinung allgemein ver⸗ n, und die Pflanzen alle Nahrung ollein aus dem Boden er⸗ Sue wußte nicht, wie viel Nahrung ſie mit ihrem Blatt⸗ allgemeift Auſlce Damals mochte es angehen, wenn man zimalige Hacütliche breitwürſige Säen und das ein, höchſtens it aber 25 acken für vollkommen ausreichend anſah. In unſerer ieden nötitlen die Kulturen anders behandelt werden. Es iſt ent⸗ age g, weil von Vorteil, im Frühjahr und Sommer viel — zu lockern. ite ginnt man nun zweckmäßiger Weiſe mit der Hack⸗ zen ſaurer Sobald die Pflanzenreſche ſichtbar werden. Die U 7 70 durch die zerbrochene Kruſte ungehindert aufgehen ſoll nur dnicht überwuchert werden können. Die erſte Hack⸗ en b daße erſtören und das Unkraut vertilgen. undhacz ieſe—3 Zim, tief, und zwar am zweckmäßigſten wecte, auszuführen, die den Boden nicht zu arg lockert. nzen können delte, nicht leicht aus ihrer Lage zu bringende bei langſam ledoch gleich auf die doppelte Tiefe gehackt werden. bar zu en die Reihen für die erſte Hacke 7 1 f i ze Reihen mit 0 Körner einer raſch keimenden tem Wette Üte ni Rezollen ent e r. ſollte nicht gehackt werden, weil ſonſt 0 e ſchwer zu zerkleinern wären. Nach damit feſtzuhalt ustrocknender Boden früher, um die Feuch⸗ lie rüher, ungekehrt naſſer Voden ſpäter zu lockern ſein, loger am 5 trockne. Die zweite Hacke 1155 11778 e dufgen. Mi mit der Pferdehacke, um den Boden kräftig zu ufgedeg it Erde 5 zugedeckte Felder ſollen na er Aabe er 185 damit in ihrer Entwicklung a de Fenagswerfe deennhacke ſolge, je nach der Beſchaffenheit und dem ſiigen Bodlanen, 1 Witterung, der Verunkrautung und N en noch eine dritte, ja ſelbſt hierte und Seite de 4 gende Hacke wird möglichſt an der entgegen⸗ und 4 05 unen und bei Pflanzen im ſog. Quadratverbande rden. Gemoammen, damit ſtets andere Bodenſtellen ge⸗ nur in ſollten, um fleißiges Behacken zu er⸗ ten derm n angebaut werden, damit das lang⸗ 05 en werden kann. Sobald der Boden eine ſelbſt 70 wieder zum Hacken und Lockern ge⸗ ſolllen. un, wenn die Saaten erſt im Aufgehen Maßnahmen zur Bekämpfung des Kartoffelkrebſes. Im allgemeinen iſt einem mit Krebs verſeuchten Kartoffel⸗ beſtand, alſo auch der einzelnen krebskranken Staude, äußerlich nichts anzumerken. Sie zeigt in ihrer Blatt⸗ und Stengelbildung normales Wachstum und iſt zuweilen ſogar kräftig belaubt. Gräbt man aber eine ſolche Staude auf, ſo findet man an den Knollen die Krebswucherungen. Wo ſich ſonſt die Augen befinden, ſitzen mehrere kleinere oder größere Krebsgeſchwüre. Im Anfangsſtadium ſind die unterirdiſch an den Knollen haftenden Wucherungen von gelblicher Farbe, die allmählich bei zunehmendem Alter in braun und dunkel übergeht. Die Geſchwüre ähneln warzenartigen Auswüchſen mit rauher pockennarbiger Oberfläche. Die Krebswucherungen können zuweilen die Größe einer Fauſt erreichen. Der Erreger der Krankheit iſt ein Pilz, der den Namen Chryrophlyctis endobiotica Schilb erhielt. Solche krebskranke Kartoffeln können für den menſchlichen Genuß direkt ſchädlich wirken. Jur Bekämpfung dieſer Krankheit können nur Schutz⸗ und Vorſichtsmaßregeln angegeben werden. Es iſt beſonders zur Zeit der Kartoffelernte wichtig, ſein Augenmerk beim Roden der Kar⸗ toffeln darauf zu richten, ob krebskranke Stauden vorhanden ſind. Findet man in ſeinem Beſtande von Krebs befallene Kar⸗ toffeln, ſo darf man alle Krebsgeſchwüre, auch die an den Stengeln ſitzenden, nicht auf dem Lande liegen laſſen, ſondern ſolche Wuche⸗ rüngen müſſen ſorgfältig in einem mit Papier ausgelegten Wei⸗ den⸗ oder Drahtkorb geſammelt werden, um ſie zu Hauſe zu ver⸗ brennen. Ebenſo darf die Erde, die an krebskranken Kartoffeln ge⸗ haftet hat, nicht auf geſundes Land gebracht werden, auch nicht auf den Kompoſthaufen. Weiter iſt es von Wichtigkeit, beſonders dort, wo Kartoffelkrebsgefahr vorliegt, falls man die neue Ernte im Keller auf Holzgeſtellen aufbewahren will, dieſelben gründlich zu ſäubern und mit Kalkmilch zu desinfizieren. Niemals aber dürfen Saatkartoffeln vom Lande genommen werden, wo an Krebs er⸗ krankte Kartoffeln gefunden worden ſind. Ratſam iſt ferner, daß auf ſolchem Lande—6 Jahre keine Kartoffeln angebaut werden. Zum Schluß ſoll noch darauf hingewieſen werden, daß in einigen Bezirken die behördliche Beſtimmung vorliegt, daß zur Bekämp⸗ fung des Kartoffelkrebſes die polizeiliche Meldepflicht beſteht. N. Vom Huf des Pferdes. Der Wert eines Pferdes ſteigt und fällt mit ſeinen Hufen. Ein Pferd kann noch ſo geſund und ſtark ſein, hat es keine guten Hufe, ſo kann es ſeine Kräfte nicht voll anwenden, kann es nicht das leiſten, was es ſonſt ſeinen Kräften entſprechend leiſten könnte. Die Hauptſache der Hufpflege beſteht darin, den Huf ſtets ſauber zu halten und ihn regelmäßig vom Schmied beſchneiden zu laſſen. Damit der Huf nicht ſpröde und brüchig wird, iſt er von Zeit zu Zeit abzuwaſchen und mit gutem Fett— Vaſeline— einzuſchmie⸗ ren. Hierbei iſt aber nicht etwa das Fett die Hauptſache, ſondern die Feuchtigkeit. Daß ſo viele Pferde an ſchlechten und kranken Hufen leiden, liegt vielfach am Beſchlagen. Ein ſchlechter Huf⸗ ſchmied kann in kurzer Zeit die Hufe ſämtlicher Pferde einer Ge⸗ minde verderben und dadurch großen Schaden anrichten. Aber nicht nur eine ſchlechte Ausführung des Beſchlages, ſondern auch eine falſche Art des Beſchlages kann vielen Schaden verurſachen. Der Huf des wilden Pferdes bedarf kein Eiſen, da er ſich dem Boden anpaßt und ſein Wachstum mit der Abnutzung gleichen Schritt hält. Erſt bei der Arbeit, beim Ziehen auf hartem Wege, wird ein Be⸗ ſchlag erforderlich und mit dieſem ſtellen ſich dann die Hufkrank⸗ heiten ein. Das Eiſen dient alſo dem Huf nicht unbedingt zum Vorteil und deshalb müſſen wir bei jungen Pferden die Zeit des Beſchlages ſo weit wie möglich hinausſchieben. Ackerpferde, die nur auf weichem Boden gehen, brauchen überhaupt kein Eiſen und ſolche, die nur gelegentlich auf die Straße kommen, nur Vorder⸗ eiſen. Und trotzdem müſſen auch bei ſolchen Pferden die Hufe von Zeit zu Zeit beſchnitten werden. Leichte Pferde für ſchnelle Arbeit erhalten leichte Eiſen, ſchwere Pferde für ſchwere Arbeit ſchwere. Die Erfahrung lehrt die bemerkensmerte Tatſache, daß die Hufkrankheiten um ſo mehr und um ſo ſchlimmer auftreten, je mehr durch Stollen und Griffe die Hufe vom Boden entfernt ſind und ſo im gleichen Grade der Gang der Pferde unſicher wird. Am natürlichſten iſt der glatte Beſchlag, der für die meiſten Fälle genügt, beſonders bei Acker⸗ pferden. Unnötig und unzweckmäßig iſt es, daß man Ackerpferden Hufeiſen mit Stollen anlegt. Sie bilden nur eine Laſt für das Tier: daß ſie keinerlei Wert haben, kann man erkennen, wenn ein Pferd mit aller Kraft zieht, wöbei es nur den Zehenteil, nicht aber die Stollen anſetzt. Hufeiſen ohne Stollen nutzen ſich auch gleich⸗ mäßiger ab, halten dadurch länger und vermindern ſo den Auf⸗ wand für Beſchlag und Eiſen. m Winter bei glatter Fahrbahn iſt natürlich ein ſcharfer Beſchlag für Pferde, die auf der Straße gehen, erforderlich. Hier haben ſich am beſten die Schraubſtollen bewährt, die im Stalle gegen ſtumpfe ausgetauſcht werden. Letz⸗ teres iſt nötig, damit die Gewinde nicht abgetreten werden und ſich kein Schmutz hineinſetzen kann. Durch die ſtumpfen Stollen werden auch Beſchädigungen der Tiere untereinander vermieden. Obſt⸗ und Gartenbau. Wichtige Arbeit auf den Gemüſebeeten. Ueber das Säen und Pflanzen braucht heute nicht mehr ge⸗ ſprochen werden, das iſt geſchehen, der Garten iſt in all ſeinen Teilen beſtellt, aber trotzdem iſt für den Gartenbeſitzer noch keine Zeit der Ruhe gekommen. Will er auf eine reichliche Ernte rechnen, ſo beginnt eigentlich jetzt erſt die richtige Arbeit, und es heißt als Erſtes, die Beete rein von allem Unkraut zu halten, um den Nutzpflanzen nicht unnötig die Nahrung aus dem Boden entzlehen zu laſſen. Da bekanntlich das Unkraut ſchneller emporſchießt als die Nutzpflanzen, würde durch das Fortnehmen von Licht und Luft der Geieptang Einhalt im Wachstum geboten werden. Es muß alſo ein gründliches Jäten erfolgen, das ſogleich vor⸗ zunehmen iſt, ſobald man die Nutzpflanze vom Unkraut unter⸗ ſcheiden kann. Am beſten beginnt man mit dieſer Arbeit unmittel⸗ bar nach einem niedergegangenen Regen, da dann das Heraus⸗ ziehen des Unkrautes, aus dem jetzt weichen Erdboden, ohne Be⸗ ſchädigung der dicht danebenſtehenden Nutzpflanze erfolgen kann. Es iſt am rätſamſten, das Unkraut zu entfernen, wenn es noch klein iſt. Man hüte ſich, es jemals ſoweit kommen zu laſſen, daß bereits Samen ausfällt. Man würde kaum des Unkrautes Herr werden. Mit dem Jäten ſollte ſogleich eine Lockerung des Bodens Hand in Hand gehen. O. kann mit Hilfe eines kleinen Stäbchens erfolgen, denn je mehr Luft den feinen Wurzeln zugeführt wird, um ſo beſſer kann ſich die Pflanze entwickeln. Das Jäten iſt ſolange vorzu⸗ nehmen, bis die Nußpflanze eine ſolche Größe erreicht hat, daß ſie das Erbreich beſchattet und ſomit der Unkrautentwicklung ſelbſt Ein⸗ halt gebietet. Hat man auf den Beeten Mohrrüben, Peterſilie und dergleichen geſat und ſtellt es ſich ſpäter heraus, daß dieſe Pflanzen zu dicht und zahlreich aufgegangen ſind, ſo nehme man ein Ver⸗ iehen vor, d.., man entferne vorſichtig eine Anzahl ſchwächlicher Pflänzchen, um den Kräftigen mehr Gelegenheit zur guten Ent⸗ wicklung zu geben. Hat man einen trockenen Sommer zu verzeichnen, ſo iſt die Arbeit der a Bodens mehr denn je eine unbe⸗ dingte Notwendigkeit. urch das häufige Gießen wird die Erd⸗ oberfläche zu hart, eine Durchlüftung des Bodens daher unmöglich und die Pflanzen werden in ihrer Entwicklung ſtark behindert. Das Behacken ſoll dieſe harte Erdkruſte zerſtören und die Luft er⸗ neut den Wurzeln zuführen. Dieſes Behacken mit der größten Vorſicht geſchehen, denn es dürfen keine eſchädigungen der feinen Wurzeln vorkommen. Als faſt die wichtigſte Gartenarbeit iſt das zu erwähnen. Es kommt bei allen Gemüſearten, die in eihen ſtehen, in Betracht. Es geſchieht in der Weiſe, daß man die Erde mit einer Hacke an die Pflanze heranzjeht und ſie um ihren Fuß auf⸗ häuft. Dieſes Verfahren ſoll das Wachstum der Wurzeln ver⸗ mehren, wodurch der Pflanze mehr Nahrung zugeführt wird, was wiederum einen günſtigen Einfluß auf ihre Entwicklung ausübt. Dieſes Behäufeln hat als zweiten Vorzug aufzuweiſen, daß da⸗ Regenwaſſer ſich reichlicher zwiſchen den Pflanzenreihen ſammelt und in erhöhtem Maße den Wurzeln zugeführt wird. Es muß natürlich bei dem Behaufeln beachtet werden, daß die ganze Pflanze nicht mit Erde bedeckt wird, nur der untere Teil des Stengels darf bedeckt ſein. Wer auf dieſe Arbeiten im Gemüſegarten Wert legt, wird eine weitaus reichlichere Ernte erzielen und die aufgewandte Mühe wird in hohem Maße belohnt. Neuſeeländer Spinat. Eine vortreffliche Spinatart, die den im Sommer in Samen ſchießenden Gartenſpinat erſetzt. Kann allein oder mit anderen Spinatarten vermengt, angerichtet werden. Dieſe Sorke bildet kräf⸗ tige Büſche, deren üppig wachſende Triebe am Boden liegen. Wenige Pflanzen genügen, um eine Familie vom Frühſommer bis in den Herbſt mit Gemüſe zu verſehen. Die großen in den Blatt⸗ winkeln ſich entwickelnden Samen keimen äußerſt ſchwer. Man ſät deshalb in Töpfe, die man im März in ein warmes Miſtbeet bringt, oder an das Wohnzimmerfenſter ſetzt, verſtopft nach Auf⸗ gang die Pflänzchen einzeln in Töpfchen und pflanzt ſie Mitte Mai mit Topfballen auf ein gut mit altem Dünger oder mit Kompoſt bereichertes Beet. Zwei Reihen mit 60 Zentimeter in den Reihen⸗ abſtand. Aber man kann die Samen auch 48—64 Stunden in feuch⸗ tem Sägemehl oder Torfmull vorquellen und den Samen im Herbſt oder März an Ort und Stelle in zwei Reihen ausſäen und auf obige Entfernung verziehen. Herbſtausſaat gibt die kräftigſten Pflanzen. Sehr zeitige Frühjahrsſaat mit vorgequollenen Samen muß guten Froſtſchutz, oder mit Glasglocken oder Sattelfenſtern, Papierfenſtern, nötigenfalls mit Fichtenreiſig bekommen. Man ſollte oft mit Jauche gießen. Der praktiſche Schrebergärtner. Kürbiſſe ſind ſowohl als Nutzpflanzen als auch als Zierpflanzen ſehr beliebt geworden. Als Zierkürbiſſe zieht man meiſt die hübſchen, bunten Arten, die ſich nachher jahrelang aufbewahren laſſen und einen hübſchen Schmuck bilden. Als Nutzpflanzen ſind die rieſigen Speiſe⸗ kürbiſſe beliebt, die ſowohl friſch als eingemacht eine erfriſchende, wohlſchmeckende Speiſe bilden und in gemüſearmen Zeiten das Ge⸗ müſe erſetzen können. Die großen Kürbiſſe verlangen einen gut⸗ gedüngten Boden und viel Waſſer. Roſenkohl ſoll man niemals zu ſpät pflanzen; er bildet dann ſeine Roſen nicht mehr aus und iſt ziemlich wertlos. Bis Ende Juni ſoll der Roſenkohl gepflanzt ſein. Der wichtigſte Salat iſt der Kopfſalat. Er ſchließt ſeine Blätter je nach der Sorte zu verſchieden großen Köpfen von verſchiedener Form und Farbe. Man unterſcheidet frühe und ſpäte Sorten. Die Frühſalate entwickeln ſich, wie die Benennung andeutet, frühzeitig; wenn es nicht an der nötigen Wärme mangelt, kann man vielfach ſchon 4 Wochen nach erfolgter Ausſaat ernten. Entweder werden die Frühſalate im Miſtbeete herangezogen, oder man ſät ſie im Freien aus. In das lauwarme Miſtbeet wird von Anfang Januar geſät. Das Miſtbeet wird häufig gelüftet, damit die Pflanzen abgehärtet werden. Von Mitte März ab kann in günſtigen Lagen ausgepflanzt werden. Bei Freiland⸗ kultur ſät man auf ein gut vorbereitetes Beet in Reihen bei 10—15 Zentimeter Reihenabſtand und verpflanzt etwa 4 Wochen nach der Ausſaat. Die Ausſaat wiederholt man alle 3 Wochen, wobei zu beachten iſt, daß für den Sommer ſolche Sorten auszuwählen ſind, die nicht ſchießen, wie Brauner Trotzkopf, ſchwäbiſcher Kopfſalat⸗ Als Winterſalate ſollen zur Auspflanzung im Herbft nur Sorten benutzt werden, die genügend winterhart ſind. Der Samen wird etwa Mitte September gefät und die Pflanzen in 25 Zenti⸗ meter voneinander entfernten Reihen dicht zuſammengeſetzt. Im Frühjahr verzieht man die Pflanzen auf 15 Zentimeter und ver⸗ ſetzt die übrigen auf andere gut vorbereitete Beete. Kakteen kommen jetzt an die freie Luft. Aber es iſt hier eine ſehr geſchätzte und durchaus ſonnige Stelle zu wählen, wo die Töpfe am beſten auf einer Felspartie Aufſtellung finden. Das Waſſer muß ſchnell ablaufen können. Die Töpfe werden deshalb derart eingeſenkt, daß unter dem Boden noch ein hohler Raum bleibt. Bei ſolcher Auf⸗ ſtelfung iſt es aber durchaus falſch, wenn wir die Kakteen anders wie jede andere Pflanze gießen wollen. Die dünnſtengligen Arten können in der Vegetationszeit ſogar ziemlich viel Waſſer gebrau⸗ chen. Daß der hochwachſende Säulenkaktus gut an einen Stab ge⸗ bunden ſein muß, iſt ſelbſtverſtändlich; binden mit farbigen Bändern iſt zu vermeiden. Die Königin der Nacht ſamt ihrer engeren Sippe ſind kriechende Formen und ſind dementſprechend einzuordnen. Es ſoll nämlich bei allen Gewächſen die Aufſtellung im Garten ihrer Wachstumsweiſe in der freien Natur entſprechen und iſt alles zu vermeiden, was dieſer widerſpricht. Blühende Kakteen ſind vor Regen zu ſchützen und— nicht zu drehen! Kleintierzucht. Auſere Jiegen im Juli. Die Sonne ſteht auf der Höhe. Menſchen und Tiere haben das Bedürfnis, ſich möglichſt viel draußen aufzuhalten, und dieſem Be⸗ dürfnis ſoll auch bei unſeren Ziegen Rechnung gbragen werden. Vor Zeiten gab es für unſere Haustiere überhaupt keine Stall⸗, ſondern nur Weidehaltung; dann meinte man, die reine Stallhal⸗ tung ſei das Wahre, mußte dann aber die Beobachtung machen, daß die Geſundheit und Widerſtandsfähigkeit unſerer Haustiere zu⸗ rückgingen. Darum hat in neuerer Zeit der ſommerliche Weidegang mit Recht wieder größere Bedeutung und ſtärkeren Umfang er⸗ langt. So oft wie möglich ſoll auch den Ziegen der freie Aus⸗ lauf ermöglicht werden, am beſten auf einer Wieſe, die aber mehr trocken iſt; Bergwieſen ſind am geeignetſten. Feuchte Wieſen eignen ſich als Ziegenweiden nicht, ſind im Gegenteil wegen der Lungen⸗ und Leberwürmer ſehr gefährlich für die Tiere. Steht keine Wieſe zur Verfügung, ſo gebe man den Tieren Gelegenheit, ſich auf einen andern Platz möglichſt oft zu tummeln. Bei naſſem Wetter unterbleibt der Auslauf. Ebenſo ſollen die Tiere Gelegen⸗ heit haben, an einem ſchattigen Plätzchen 1— vor der brennenden Sonne zu ſchützen. In Baumgärten müſſen die Bäume ſorgſam geſchützt werden, denn die Ziege frißt und benagt alles, beſonders gerne die Rinde junger Stämme.— Aus den Ställen ſoll der Miſt möglichſt oft entfernt werden. Statt der feſten Tür iſt eine Latten⸗ tür einzuhängen. Unter Vermeidung von Zugluft ſind die Ställe häufig zu lüften. Der Aufenthaſt im Freien bietet Gelegenheit zu 58 Putzen und zur regelmäßigen Ausführung des Klauen⸗ chnittes. Alles das, was hier inbetreff der Ziegen geſagt iſt, gilt auch für die Böcke, die meiſtens etwas vernachläſſigt werden. Gute Pfle e derſelben in der zwiſchen den Deckperioden liegenden Zeit iſt die beſte Vorbereitung für die Deckzeit ſelbſt.— Bei den zum Teil außergewöhnlich hohen Preiſen für Rauhfutter iſt es ſehr wichtig, alles das, was Garten, Feld, Wald, Wege, Gräben, Hecken uſw. jetzt an Kräutern bieten, ſoweit eine Verwertung im grünen Zuſtande nicht möglich, als Wintervorräte getrocknet einzuheimſen, als Erbſenſtroh, Laubreiſig, Heckenabſchnitt, Geiz des Weines uſw. Alles dieſes hat einen hohen Futterwert und wird gerabe von der Abwechſlung liebenden Ziege gern genommen. An ſchwülen Tagen verlangt die Milch beſonders ſorgfältige Behandlung, ſofortiges Entfernen aus dem Stall und Schleudern oder, wenn ſolches nicht möglich iſt, raſches Abkühlen in einem gut durchlüfteten Raume. Verantwortlich: Franz Kircher. R maunheimer General-Anzeiger.(mittag-Ausgabe.) Benz& Cie., Rheinische Automobil- 8 Motoren-Fabrik.-G. in Mannheim. Das abgelaufene B. Geschäftsjahr der Gesellschaft Wwar im November und April durch Unruhen und Streiks größeren Störungen ausgesetzt; der Streik vom 31. März zog sich noch bis 27. Mai in das neue Geschäàftsjahr hinein. Eine schadliche Rückwirkung auf die Produktion mußte die natur- gemäße Folge sein. Im Geschäftsjahr wurde, wie bereits von uns berichtet, die Abteilung„stationäarer Motorenbau“ an ein Konsortium verkauft, das den Betrieb dieser Abteilung in der Form einer neuen Aktiengesellschaft weiterführt. Die Aktiva und Passiva der Abteilung stationärer Motorenbau sind deshalb nicht mehr in der Bilanz enthalten. Die Löhne und Gehälter wie auch die übrigen Unkosten sind durch die andauernde Entwertung unserer Währung sehr erheblich gestiegen, auch die Beschaffung der Rohmaterialien spannte die Mittel stark an, sodaß die Gesellschaft im Spatjahr zu einer weiteren Kapitalserhöhung schreiten mußte. Dieselbe ist durchgeführt worden und in der vorliegenden Bilanz erscheint das Aktienkapital nunmehr mit 100 Mill. 43 das bei der Kapitalserhöhung erzielte Aufgeld ist dem Re- servefonds zugeführt worden. Die neuen Aktien nehmen an dem Ergebnis des Geschäàftsjahres für 6 Monate teil. Der Auftragsbestand wird als befriedigend bezeichnet. Die alten Aufträge, die infolge unzulänglicher fester Preise eine Belastung bedeutet hatten, sind bis auf einige wenige als er- ledigt anzusehen. Die neuen Aufträge sind zu gleitenden Preisen hereingenommen, sodaß Ueberraschungen dieser Art der Gesellschaft nicht bevorstehen. Das Auslandsge- schäft hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr im allge- meinen noch befriedigend abgewickelt, durch Zollschranken und Einfuhrverbote werden aber in der Folge nach dieser Richtung wohl Schwierigkeiten entstehen, die die Auslands- geschäfte ungünstig beeinflussen müssen. Der Reinge- Winn beläuft sich nach Abzug sämtlicher Geschäaftsunkosten einschl. des Vortrags von 500 000 ½ auf 25 563 092.72. Dię Abschreibungen stellen sich auf 12,63 Mill. 4. Die Ausgaben für Löhne, Gehälter, Gratifikationen, kommunale und sôziale Abgaben hetragen insgesamt 201 377 183 l. Um die Fabri- kation auf der Höhe zu erhalten und immer noch zu ver- bessern, beantragt der Vorstand, einen Betrag von 2 Mill. 4 für Prüfungs- und Versuchszwecke zurückzustzllen und außerdem für Erneuerung des Maschinenparks usw. dem Werkerhaltungskonto 5 Mill.& zuzuschreiben. Wenn die Gesellschaft auch mit einem befriedigenden Auftragsbestand ins neue Jahr übergeht, so läßt sich doch nach dem Bericht des Vorstandes nicht übersehen, wie dasselbe verlaufen!kann. Der Aufsichtsrat bemerkt in seinem Bericht, daß die Auf- nahme der Inventur auch in diesem Jahre unter Mitwirkung der Rheinischn Treuhand.-G. stattgefunden hat und daß die Bilanz durch die Organe dieser Gesellschaft geprüft wor- den ist. Der Aufsichtsrat schlägt vor, den Reingewinn von 25 563 092.72 wie folgt zu verwenden: für 4% Dividende an die Aktionäre, und zwar auf 66 Mill.&A alte Aktien 4% 2640 000„, auf 30 Mill. junge Aktien 4% für 6 Monate + 600 000 /, zus. 3 240 000, für 6% Dividende auf 2 Mill. 4 Vorzugsaktien 120 000, für 6% Dividende auf 2 Mill. Vorzugsaktien mit 25% Einzahlung= 500 000 6% für sechs Monate= 15 000, zus. 135 000 1, für Vortrag auf neue Rechnung 1 Mill, für eine Superdividende von 11% auf 66 Mill. 44 alte Aktien 7 260 000, auf 30 Mill. junge Aktien für 6 Monate= 1 650 000, zus. 8 910 000, kür Talonsteuer 1 810 000, für den Dispositionsfonds des Vor- standes für Wohlfahrtseinrichtungen der Arbeiter 2 Mill. A, kür die Beamten-Unterstützungskasse 1 Mill., für die Prüfungs- und Versuchsanstalt 2 Mill. 4 und für das Werk- erhaltungskonto 5 Mill. 4 zu bewilligen, sodaſ ein Rest von 468 092.72% verbleibt, der zur freien Verfügung des Auf- sichtsrats zu stellen beantragt wird. Wird dieser Vorschlag zum Beschluß erhoben, so gelangt eine Dividende von 15% auf die Stammaktien und 6% auf die Vorzugsaktien zur Auszahlung. In der Vermögensrechnung stehen zu Buch unter Ver- mögensgegenständen: nicht voll eingezahlte Vor- zugsaktien 15 Mill., Grundstücke und Gebäude 3,88 Mill.. Maschinen, Einrichtungen usw. mit je 3., Material und Fabrikate mit 164,09 Mill., Kasse mit 575 238, Effekten mit 1,76 Mill. ι, Wechsel mit 236 313 1, Depotkonto mit 52 508, Debitoren mit 95,43 Mill., Beteiligungen mit 2 4, Obligationen-Depot mit 13 000 und Bonus-Depot an Aktio- näre mit 2600. Unter den Verbindlichkeiten stehen zu Buch: das Aktienkapital mit 100 Mill. 4, Obligationen mit 44.52 Mill. A. ausgeloste, nicht rückbezahlte Obligationen mit 123 000 1, Reservefonds mit 25,75 Mill. J, Werkerhaltungs- konto ſpit 2 Mill., Delkrederen mit 28 Mill. 4. Organi- sations- und Dispositionskontol mit.74 Mill.. Stiftungen mit 135 323, Talonsteuer mit 13 023 ¼, Kreditoren mit 55,02 Mill. J. Unterstützungskassen und Wohlfahrtseinrich- tungen mit 4,57 Mill., Dividenden mit 138 950, Bonus der Kkkionäre mit 2600. Obligationen-Zinsen mit 342 285, Interims-Konto mit 826 123. Wie wir bereits gemeldet haben, findet die 23. o. G. v. am 1. August in den Geschäftsräumen der Rheinischen Cre- ditbank bierselbst statt. N. P. Zulassung. Zur Frankfurter Börse wurde die Zulassung von 6 Mill. neuen Aktien der Pfälzischen Nähmaschinen- und Fahrraderfabrik vorm. Gebr. Kayser in Kaiserslautern genehmigt. Verbot des freien Handels mit ausländischen Zahlungs- mitteln in Oesterreich. Aus Wien wird gemeldet: Durch eine Verordnung des Bundesfinanzministeriums betreffend die Be- schränkung des Handels und Verkehrs mit ausländischen Zahlungsmitteln wird bestimmt, daß ab 19. Juli jeder freie Handel mit ausländischen Zahlungsmitteln, auch an der Börse und von Büro zu Büro, und die Vermittlung von Geschäften in solchen bis auf weiteres verboten isk. Ausgenommen ist jedoch die Abgabe ausländischer Zahlungsmittel zur Be- streitung von Reisespesen. Alle nach der Devisenverordnun zulässigen Geschäfte mit ausländischen Zahlungsmitteln 7 ausschließlich im Clearing mit der Devisenzentrale abzu- Wickeln. Als Preise für die ausländischen Zahlungsmittel dürken nur die von der Devisenzentrale veröffentlichten Kurse verlautbart werden, Jede andere, auch nicht ziffern- mäßige Mitteilung über die Bewertung solcher Zahlungs- mittel ist verboten. Nordische Bank für Handel und Industrie. Die von der ordentlichen Generalversammlung der Nordischen Bank für Handel u. Industrie.-G. in Berlin am 8. Juli 1922 genehmigte Eilanz für 1921 hat nach vollständiger Abschreibung der Mobilien- und Umbaukonti einen Reingewinn von 4 638 771/ ergeben, wWovon 1 500 000% der Reserve zugeführt, 748 000 4 als Steuerrücklage zurückgestellt und 300 000 als beson- Dollarkurs 500 Mark. dere Zuweisung an die Angestellten resp. an den neugegrün- deten Pensions- und Unterstützungsfonds abgéeführt wurden. Die Dividende von 12% erfordert 1 200 000. Auf neue Rechnung werden 491 77/1„ vorgetragen. Die Gesellschaft erhöht ihr Kapital um 20 auf 30 Mill.. Die jungen Aktien werden zum Kurse von 120% ausgegeben. Eine weitere Er- höhung des Kapitals und eine Ergänzung des Aufsichtsrats ist in Aussicht genommen. Rhein- und Seeschiffahrts-Gesellschaft in Köln. Die Ge- Sellschaft erzielte einen Bruttogewinn von 8911 799 l. Hieraus verbleibt ein Reingewinn von 1 371 373(1 193 419), aus dem eifie Dividende von 12/% zur Verteilung gelangt. Brückenbau Flender.-G. zu Benrath. Die kürzlich zum Handel an der Berliner Börse neu zugelassenen 36 Mill. Aktien der Gesellschaft werden am 21. d. M. erstmalig zur Notiz gelangen. Entschädigungs- und Erstattungsanträge aus dem Eisen- bahnverkehr. Der Betrag, bis zu dem die größeren Güter- und Eilgutabfertigungen Anträge auf Entschädigungen aus dem Frachtvertrag über die Beförderung von Gütern und lebenden Tieren wegen Verlustes, Minderung, Beschädigung oder Lieferfristüberschreitung zu erledigen befugt sind, ist von 300„ auf 5000 4 erhöht worden. Die Zustaàndigkeit der Aemter, Inspektionen usw. ist auf 50 000 für Entschadi- gungsansprüche und auf 25 000 für Erstattungsanträge in jedem Falle festgesetzt worden. Forenede Dampskibs-Selskab. Die Vereinigte Dänische Dampfschiffahrts- Gesellschaft hat im Rechnungsjahr 1921 trötz der sehr ungünstigen Lage der Schiffahrt ihre alten Routen in größtmöglichstem Umfange weiterzuführen ver⸗ sucht. Trotzdem ist nur für einen geringen Teil der Tonnage Verwendung gefunden worden, weil während des gröhten Teils des Jahres die Nachfrage nach Schiffsraumsehr ge- ring War. Die Gesellschaft hat nebenher ihre Organisatfion Weiter ausgebaut und versucht, durch Einrichtung verschie- dener Agenturen, u. a. in Newyork, New Orleaffs, San Fran- cisco und Buenos Aires, sowie eines besonderen Bureaus in Warschau ihren Verkehr zu beleben. Ende 1921 setzte sich die Flotte der Gesellschaft aus 111 Dampfschiffen, darunter 10 Schleppern, ferner 2 Dieselmotorschiffen, einer vier- mastigen Barke, 14 seegehenden Leichtern, einem Kohlen- schiff und 36 gedeckten Prahmen zusammen. Die Gesamt- belief sich auf 201 589 11 gegen- über 203 466 Tonnen im Jahre vorher. Einen Dampfer hat die Gesellschaft im Laufe des Jahres 1921 verloren, 11 aus- rangiert und hierfür nur 3 Neubauten in den Dienst gestellt. Von den in Auftrag gegebenen Neubauten hat die Gesell- schaft gegen Entschädigung den Auftrag für 3 Dampfschiffe mit zusammen 7000 Bruttoregistertonnen rückgängig gemacht und damit ihre Verpflichtungen um etwa 9 Mill. Kronen ver- ringert. Von den dann noch verbleibenden Neubauten sollen im Jahre 1922 zwei Dieselmotorschiffe mit zusammen 13 000 t sowie 5 Dampfschiffe mit zusammen 2400 t abgeliefert wer- den. Die Herstellungskosten für die im Jahre 1920/1 ein- gestellten Neubauten betragen insgesamt 14,2 Mill. Kronen. Auf die älteren Schiffe der Gesellschaft ist eine Abschreibung nicht erfolgt. Sie stehen mit einem Werte von.6 Mill. Kr. zu Buch. Die Herstellungskosten für die Neubauten, die in diesem und im nächsten Jahre zur Ablieferung kommen, be- tragen alles in allem 29 Mill. Kr. Die Bruttoeinnahme des Jahres 1921 betrug 92,9 Mill. Kr.(146,1 Mill. Kr.), der Ueber- schuß 12,4(25,6) Mill. Kr. und die Dividende 3%(12¼). Oesterreichische Frachterhöhung. Aus Wien wird ge- meldet, daß am 1. oder spätestens am 15. August d. J. eine allgemeine Erhöhung der österreichischen Frachten eintreten Wird. Dieselbe beträgt durchschnittlich 100%, für einzelne Artikel jedoch noch bédeutend mehr, bis zu 200%. Eine eigene Valuta in Litauen. Der litauische Minister- präsident Galvanauskas hat sich dem Mitarbeiter der Zeitung „Boho“ gegenüber über die Einführung einer eigenen Valuta in Litauen folgendermaßen geäußbert: 1 5 Gesetzentwurf be⸗ züglich Einführung der litauischen Valuta sei jetzt dem Sejm zur Bestätigung vorgelegt worden. Die Realisierung der Statuten der Emissionsbank dürfte einen Monat und die Her- stellung derGeldzeichen zwel oder drei Monate beanspruchen, sodaß das Erscheinen des neuen Geldes in ungefähr vier Monaten und im Falle technischer Schwierigkeiten zu Neu- jahr zu erwarten sei. Die Aufbringung des auf 2 Mill. Dollar 4 4 Mill. Goldrubel festgesetzten Gründungsprojektes er Emissionsbank dürfte auf keine Schwierigkeiten stoßen. Der Anteil der litauischen defans betrage nach dem Ge- setzentwurf 1½ Mill. Goldrubel, während die Regierung über die von Sowietrußland überwiesenen 3, Mill. Goldrubel ver- füge. Das zweite Drittel sei mit fremdländischem Kapital zu decken. Die Regierung habe auch schon verschiedene Vorschläge von schweizerischen, italienischen und englischen Banken auf Gewährung von Geldbeträgen erhalten, es bliebe jetzt nur noch übrig, die vorteilhaftesten Kreditanträge zu Wählen. Es unterliege auch keinem Zweifel, daß der dritte Teil der Aktien der litauischen Emissionsbank unter der Be- völkerung Litauens rasch Abnehmer finden werde. Die Regierung müßte in ihrem Rechte, neue Banknoten heraus- zugeben. beschränkt und ihr auch nicht gestattet werden, An- leihen bei der Emissionsbank aufzunehmen. Eine streng durchzuführende Staatskontrolle dürfe aber die Handels- operationen der Emissionsbank in keiner Weise lähmen. Börsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 20. Juli. Die Börse verkehrte heute in sehr stiller Haltung. Von Industrieaktien wurden nur Benz 5. handelt zum Kurse von 515%. Anilin notierten 810.., Rhenania 1000., Fahr 585., 595., Süddeutsche Draht- industrie 600 G. und Unionwerke 500 bez. Von Versiche⸗ rungsaktien gingen Oberrheinische zu 1200 pro Stück um. Deuisenmarhett Mannheim, 21. Juli.(.30 vorm.) Es notierten am hiesi- gen Platze: New Vork 498—502, Holland 19 500—19 600, Lon- don 2300, Schweiz 9550—9650, Paris 4175—4225. Newxork, 20. Juli. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 9,20%(0,21½) cents, Was einem Dollarkurs von 496.89 (460) entspricht. Wien. 19. 20. in Kronen Amsterdam 14747. 1438.75 Paris 8 3234.50 3084.50 Berlin* 7820.— 6995.— Zurlon. 721ff.75 7098.75 Kopenhagen 7973.75 5023.75 Narknoten 7370.— 6935.— London 1692.75 1616.75[ Lire-NMoten 1729.70 1619.70 Zürich. 19. 20. in Franken) Berlin 17.00 Itaſlen 24.385 23.75 Wien„„„.07.01 Brussel. 41.75 41.— FRö Kopenhagen. 112.50 112.— Holland„„„„„202.75 202.50 Stookhoſꝶm„ 133.50 135.350 New, Vork„„.20.20 Chrlstlanla„„„„.50 88.40 Eohnossns 23.20 23.19 ild 81.— 31.— Paris. 44.— 43.45 Zuenos Alres 188.50 187.50 Kopenhagen. 19. in Kronen) Siochtw. a. Hamburg..98.94 Slontw. a. London. 29.62 20.61 70„ Amsterdam 180.35 180.35 1„ Färls. 3940.85 „„ Sohwelz.. 39.20 89.20„„ Antwerpen 36.35 36.30 .63.64.80.70 »„ u dew vork n Helsingſors * ——— 5 Amsterdam. 10. 20.(In Gulden) Wechsel a. London 11.45 11.47 Weohsel a. Stookholm, 67.— 55„ Berlin.52.41.„ Ohristlania 42.90 „ frle, eee e 85„ New Vork..57 2„ Sohwelr 49.42 49.45 5„ Brülssel. 29.47 5„ Wlen.06.01 25„ Madrid 40.05 10„ Kopenhagen 55.50 55.60„ Itallen 11.97 Stockholm. 19. 20. in Kronen) Stohtw. a. Berlin..85.76 Siohtw. a. London,„.10 5„ Amsterdam 149.65 149.75 65⁵ 7„ Schwelz.. 74.— 74.— 10„ Brüssel. 30.85 „ un Washington.85.88 1„ Helsingfors.10 New Lork, 20. Jull(WS) bevlsen. 19. 18. Spanlen 15.57 Frankrelch.35.39 Schwelz 19.20 19.18 Itallen.59 Belglen.82.92 England.45.15 Deutschland.19 Waren und Märkte. Mannheimer Produktenbörse. m. Mannheim, 20. Juli. Die neuerdings Leingetrete Haussebewegung für Devisen(man nannte den Dollar herg mittag mit 520) wirkte selbstredend auf den Produktenmar“ befestigend. Die Tendenz war für alle Artikel sehr fest, do War eine Belebung des Geschäfts nicht wahrzunehmen. wohl die Käufer als auch Verkäufer verhielten sich 111 Wartend. Die Preise, die man hörte, stellten sich unverbin lich für Weizen auf 2600—.2650, Roggen 2000—2050 Gerste zu Brauzwecken 2400, zu Futterzwecken 2150 bi 2200, Hafer 2400 und La Plata-Mais auf 2075 die 100 K5 bahnfrei Mannheim. Auch Futtermittel und Mehl hattel recht festen Markt⸗ Berliner Produktenmarkt. Berlin, 20. Juli.(Drahtb.) Nachdem gestern nachmitiaß noch ein ziemlich beträchtliches Geschäft in den meisten tikeln des Produktenmarktes stattgefunden hatte, verstärkie sich heute vormittag die Festigkeit für sämtliche Getreidt, sorten noch weiter und die auswärtigen Forderungen gingef Hand in Hand damit erneut in die Höhe, ohne daß sie übers bewilligt wurden. Mittags ließ die Festigkeit infolge del Schwankungen des Devisenmarktes etwas nach und die Preise für sämtliche Getreidesorten stellten sich etwas untef die am vormittag gezahlten Notizen. * Mehlpreiserhöhung. Die Süddeutsche Münlenvereiniguff hat mit Wirkung ab 20. Juli den Preis für Weizenmeb!“? Spezial 0 um 50 auf 3375 für die 100 kg mit Sack ab Mühle erhöht. Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat Augus! 20,90(21,40) arg. Pes., für September 20,70(21,20) arg. Pes⸗ Rosario für August 20,60(20,95) arg. Pes. Leinölnotierungen. Preis ab Holland(garantiert reine'? rohes Oel per 100 kg incl. Holzfaß, Originaltara, Abgang gewicht, tob oder bahnfrei) prompt 33,75(53,25) fI., Kugüs 49(49—51) fl., September 48(48) fl., Se tember Dezenibe“ 46,50(46, 25) fl.; Preis ab Niederrhein infolge starker Kurs schwankungen nicht fixierbar. Erhöhung der Margarinepreise. Die deutschen Marga rinepreise erfuhren eine sofortige Erhöhung um 7, sodo die Pflligste Sorte 58 und die beste 69 pro Pfund kosde Preiserhöhung. Die Vereinigung deutscher Filzschub kabrikanten beschloß die Erhöhung der bisherigen Verkauf- preise um 60%½. 8 U Bedrohung der amerikanischen Baumwollernte. Nach geſun einem Newyorker Funkspruch befürchtet das Ackerbaug—5 daß die Baumwollernte durch Insektenschaden um rund Du beeinträchtigt wird. 9 Berliner Metallbörse vom 20. Juli. 8. i preise in Mark für 1 Kg. Nas 10. lu 20. Jult 10 un 20%% datte Elektrolytkupfer 15100 16680 Aluminlum l. Sarr. 201.50 202. ates) Hafflnadekupfer 132—138 136—138 Zinn, auslünd. 316—349 Pener Blel 52½—53ſ½ 55—5⁰ Huttenzinn 340——343 4 Rohzink cVb.-Pr.) 6237 64⁴7⁵5 Hloxel 300— 305 Aliedez do.(fr. verk.) 58½½—61 62. Antimon 49 50 riſt Platienzink 46— 51—-52 Sſiber fur 1 ug. 10300— 10989 10800 re Aluminlum 180 200 Platin p. ar. London, 20. Jul(Wa) MHetallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 kKg.) 19. 20. bestseleot. 69.50 68.— Slel 236 uyYYU0 kupfer kass 63.—.28 Miokel 160.— 160.— lnk rrpt. 29.2 pidun 4o. 3 wonat 88.45 83.50] Einn kassa 136.— 186.50 dusoksliber 11. nma do. Elektro 70.50 70.50 do. 3 Monat 156.50 156.85 Antimon 34. 1 M Liverpool, 20. Jull(Wa) Baumwolte. Cin engl. Pfd. v. 454.) ucde September 18.35 mit e Umdatz 7000 8000] Sept. 12.77 12.2 Alexandria 36.60 onderz Import 3100 13800 Oxtober 22.43 12.49 november 37.59 5 Kor Juſi 13.10 13.19 NMovember 12.52 12.59 Oberägypt. 27.1 zuecr August 12.94 13.02[ Aegyptische 18.38 18.20 Oktober 28.1 Na Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 20. Jult(W3S) Funkdlenst.(Machdrudk verboten). 19. 20. Zuf. zus. 4000 3000 stand vt. 12.— daurde laffee loko 19.25 10.25 Elektroſyt 14.— 14.— Ored. Bal..— ede ul 9. 2% Lian ies 315 475 Luck Cente?. faaze eptemb..32.27 8lel.½% 73 fecpenun 128 f de Dezemb..31.37 Tink.77.60] Savannah 118.85 1 Bärz.33.46 klsen.50 2½.50 h. Ori Saum. 22.%% Mal.35.45 Weldbieon.5 ˙75 Weizen rot 129%ͤ 54v.Jote 222% 2230 Peſmalr t. 18.— er tote 15 ded aull 22.26 22.20 Talg 7. mais loko 79. d an august.0 22.7 Gaumesatöt 10.30 10.82 Henl niedr.F..1 die 2 September 22.32 22.35 Sept. 10.28 15.51 höchst Fr..50 2 bericht Oktober 22.36 22.0 Petrol. oases 16.50 15.50 getrdfr. Engi..— 11. dder dovember 22.29 22.36 tante—.— Lontinent.-— bee Chlcago, 20. Jull(WS] Funkdienst.(Nachdruck vorboten). 110000 19. 20. weiren lull 112.— 112.85 Roggen be. 94.— 84.25 Sohwel „ Soept. 11085 112·68 Sohmalz zuff 11.55 11.22 detont negr, 10.70 4% dard nals fuli 83.— 62„ Soept. 11.17 11.32 nöchst. 10.80 Norſta 5 Sept. 64.45 61.15 Pork Sept.—.—. schw. niledr..90 f% meh nafer Sept. 35.85 46.— fRippen Sept. 10.85 ſ0.90 döchst. 1 dene %% ber. 58. 30.—Speok niede. 10.25 10.50 euf. Obloago 2500% f 0 Raggensept. 81.65 82.— nöchst. 11.25 11.5 westen 101000 Naan Peutscher Metallmarktbericht.(Mitgeteilt won der 4 enl durch und Rohstoff-Gesellschaft m. b.., Berlin.O. 16.) Am lu schen Metallmarkt hatten wir in der Berichtswoche debt e Schwankungen, wie wir solche bisher noch nicht er qer 1 Vurſta haben. Stels im Lusammenhang mit den Bewegungen. addeng Devisen fielen und stiegen die Metallpreise,—5 die ge erhe, schiedensten Gründe gaben zu diesen ènormen Beweg urde 810 lt. Anlaß. Während zu Beginn der Woche, als bekannt WIg Selldt daß die Juli-Reparationsrate jedenfalls zu zahlen is eicll den Dollar einen Hôchststand von inoffiziell etwa 550 erfé genn hatte, trat am Mittwoch ein beträchtlicher Umschwung Hebere da vor allem Gerüchte über erneute Anleiheverhandlunu, Reröfe klerner ein vielleicht zu erwartendes Moratorium der Gece lation Anlaß gaben, ihre Bestände zu lösen, sodaß der Mach plotelich bis auf etzwwa 410. fiel. Die Nelalle schlossee zhf Fan wie schon erwähnt, an die Devisenkurse eng an, hatn, Vaut doch z. B. der Elektrolytkupferpreis bis auf 174 erbit 50 dad N bis auf 133 zu sinken. Das Hauptgeschäft Wickel 11 8 in dieser Woche lediglich in Spekulationskreisen ab d, 3*. Industrie infolge dieser grohen Schwankungen sehr, Luſtein sichtig geworden ist und Sch in Eindeckungen gröbegſe 17 rückhalfung auferlegl. Die weitere Gestaltung der Iubel Preise wird sich voraussichtlich im engen Zusammeah mit der Valuta bęwegen, sodaß es also völlig unmöglich sich für ſetzt oder die nächste Zukunst ein Bild 175 Markt zu machen, da sich die Preise stündlich erheblie ändern Kkönnen. Am Altmetallmarkt hatten WI kalls sehr große Schwankungen, jedoch- war das hier ein wesentlich ruhigeres, zumal sich der Konse * eral-·Auzeiger.(Mittag· Ausgabe.) 22. — it und die Spekulation ihr Augenmerk mehr auf bör- gige Neumetalle als auf Altmetalle richtet. Die große Appheit, welche allgemein herrscht, trat besonders am di markt stark zutage und beeinträchtigte dasGeschäft. Preise der letzten Woche waren unverbindlich wie kolgt: M M Fflaun. kupfer wire bas 133—174 Hüttenrohzink 55.00—67.00 gamnadekupfer 990% 123—146 Remeltedzink. 44.00—54.00 Aniekel 58/9% 270—330 Hüttenweichblei. 50.00—.58.00 maluminjum 98/0% ¼185—216 Hartblei je nach Oual. 38.0041.00 Banes od. Austral. 304—365 Antimon-Regulus.. 48.00—54.00 „„ 105—145 Quecksilber 570 alles per kg. Edelmetallpreise! .M. 1200—1400 r Gold M. 275—300 alles per Gramm preise, tiegelrecht, verpackt in geschlossenen Ouantitäten, bei Meineren Posten entsprechender Ab- bezw. Zuschlag: . M..50— 12.00 M. 40.00—46 00 35.00—40.00 30.00—40.00 M. „105.00—.125.00 Neue Zinkabfälle ca. 32.00—94.00 Zinkzünderlegierung „ 65.00—75.00 Altbli „ 60.00—66.00 Aluminiumblechabfälle „34.00—40.00 alles per kg. eraumwoll-Bericht.(Kngop u. Fabarius, Bremen.) Die kärkte schlossen am 13. d. M. wie folgt: Bremen, fullymidd- dais 8. g. u. st. loko 255.80„ per Kilo. 130—140 mid. Oktbr. Dezbr. Januar März —. 12.75 d. 12 50 d. 12.39 d.—.— d. 22.85 cs. 22.7 IL es. 22.57 es. 22.25 cs. 22.18 es. 22.— cs. 22.20 cs. 22 O02 cs. 21.86 es. 21.67 es. unz Der Bremer Markt war in der Berichtswoche infolge der den heuren Schwankungen der Devisen völlig leblos. Bei Fahbesebenen Verhältnissen wird natürlich jede vernünftige .Akulation unmöglich. Es ist auch kaum anzunehmen, daß Heschaäft sich wieder belebt, bevor die Frage des Mora- zums eine Klärung gefunden hat. Die Nachrichten aus ka, die eine zeitlang recht günstig gelautet hatten, sind emigen Tagen wieder schwärzer gefärbt. Der Boll- Soll trotz des seiner Entwicklung schädlichen trocke- ret, etkers in einigen Distrikten bereits verheerend auf- 8 Unter dem Eindruck dieser Hiobspost streben die nachomärkte. die etwas müde zu werden schienen, wieder 0ll oben. Die fortschreitende Verminderung der Baum- 15 Forräte, die Geringfügigkeit der übrig gebliebenen guten Allitäten im Süden im Verein mit der Seltenheit von Kon- reise während der Zeit der Ungewiſſheit über die heran- Verhältnisse in Europa in diesem Augenblick bedrohlicher erscheinen als je nach der Zeit des Friedensschlusses. Der auf dem Bombay-Markt versuchte Corner von Broach-Baum- wolle ist zusammengebrochen, aber die Preise zeigten bis Vor einigen Tagen ein festes Gepräge, da die Nachfrage von indischen und japanischen Spinnerejen andauert und dieser Nachfrage nur ein kleiner Vorrat gegenübersteht. Seit gestern hat sich die Lage infolge günstiger Nachrichten über den Verlauf des Monsuns eiwas entspannt. Alexandria schließt nach geringen Schwankungen fast unverändert gegen die Vorwoche. Kursbericht über Kali-Aktilen und-Kuke mitgeteilt vom Bankhause E. Calmann, Hannover. Notierungen vom 18. Jull. Nach- An- den fr in fallenden Terminmärkten lassen die Idee sinken- Wa ende Ernte nicht aufkommen, wenn auch manchem die Mansfelde 380 39⁵5 — Schiffahrt. von Newyork nach Rotterdam am 11. 5 0 gegangen.— D.„Noordam“ von Newyork nach Rotterdam am 15. 7. nachm. von Newyork abgegangen.— D.„Ryndam“ von Rotterdam nach Newyork am 13. 7. Vorm. von!. Abgegangen.— D.„Maasdam“ von New Orleans, Vera Habana nach Rotterdam am 13. 7. gangen.— D.„Leerdam“ von Rotterdam nach Habana, Vera Oruz. New Orleans am 1. 7. nachm. von Vigo ahgegangen. D.„Edam“ von Rofterdam nach Habana, nachm. von Vera Cruz abgegangen. Dampferbewegungen der Holland-Amerika-Linie. D.„Rotterdam“ von Rotterdam nach Newyork am 11. 7. vorm. in Newyork angekommen.— D.„Nieuw Amsterdam 2 von Newyork ab- ymouth Cruz, vorm. von, Vigo abge- Vera Cruz am 11. 7. für Anzeige arl Hüg *r Name 15 8 Name krage gebol Schiffsverkehr. Laut Drahtbericht der American-Einie, ANeNeal 130000 Tee Varſe 0 Hamburg, ist der Dampfer„Mongolia“ am 8. Juli von Ham- Alſcentll. 20800 27850 Marie Luisne 22000 23500] burg abgefahren und am 18. Juli nachmittags in Newyork Aller Hammonis 5— T 22500 24000 angekommen. 105000 107000] Meimershausen 11100 11400 Belenrod-e—— Neusollstedt; 1——49 4100⁰ 7 25 Si n een ee eee 00 Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli B hwelg-LU rg. 53000 55000 Prinz Eugen——— ̃ 17 385000 400000 e 37000 38000 Pegelstation vom 10 Bemerkungen Bürggrsfkf 27000 29000— 5 22990 Rhein 16 17 16 1 20 2. 7400 in 932000 Lan Saee 2450— 85 ehen 26000 28000 Sohusterinsee 490.70.22 4440 302.95 Abenus 6 Unr Eſnigkeit 93000 94000 Rothenberg enf,ß,—2 437395 289—86 5 Nachm. 2 Uhr Sless. 4000 49000] Sothenfeds 53000 84000 Raxau: e ee e e eeee Erichssegen 45000 47000 Rössing Barnten 58700%h 89000[ Mannhem„83.25.58 5. 2 8. Pelsenſestt.. 174000 75000 Sachsen Weimar.. 115000 2000% Maln 268 292 325 88 Etledrichrodes 47000 48000 Salzmünde 800 84000 Caubbb 232.37 240.78 Aa Fürstenhalalll 72000 74000 Schwarzburg 34900 37000 Köklnn.27.32.87 achm. 1 i 80000 82000] Slegfried!h! 56000 58000[ vom Neckar: Slückauf b. Sondershaus. 300000 310000 Siegtried Glessen— 135000 Mannhem.20.13.40 490.21.0 vorm 7 Uhr Slossherz. Wänelm Ernst Szs00 535900] Ihiükingen 41000 42000 Heſlbronn.57.53.60 070.96 Vorm 7 Uhr Oügthershelll60000 62500 Vofkenroda 103000 105000 ost. lielter. 80 Habigshorstt. 38000 3900 Walbdece 50% 77009 5 1 0 Hanss Sllberberg. 105000 1100% Waſter„31000 33000 Hecegsbug 14800 12800] Wiſdeſmsbe e 150%0 l5o] Wasserwürme des Rheins am 21 Julf morgens b Unfr 1 2 R. Helligenmünle 11000 11500] Wilnelmshall-Oelsburg 27000 28000 Hleiligenrodde. 212000 215000 Wintershall 1275000 1350000 5 7 Beceanen en—7 14850 7 7 5 Adler—14560 1300 Mannheimer Wetterbericht l 11 13800 14300 von Sachsen 22 05 vom 21 Juli morgens 7 Uhr. Hang 1 5 1955 Hlellesche Nall.. 1240 1270 Barometer: 757,6 mm. Thermometer: 13,70 C. Niedrigste Iemperatur Nachis: Hindenburg 153000 J56000 Canneversche Kaſi St. 15 1255 12,40 C. Höchste Jemperatur gestern: 20,30 C. Niederschlag: 0,0 Liter auf Hohenfefs 130000 130000 95 den qm. Nord 2. Heiter. Höpstedt 415 72000 74000] Kustus 10 158000 168000 Krügershell 690 71⁵ 5 n e ei 65000 57000 Sonnenben 257 2750 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVCVCCCCTCTCTTCT General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannbeiin. e 6, 2. Loennsehe::: e8c 28800 Steſgede. 20 2376 Direktion: Ferdinand Hehme. Veraatwortlich für Politik. J..: Alſred algerad, 490000 428000 Teuteneeses 860 390 Maderno; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton. Alfred Madernoz ennee 186000 438000 Wittekinag. 3% 45 für Lokales und den ührigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; Ver Hordelsregiſer B Band VIII,.3, 20, ſiht genommen werden. bezeetreide⸗Commiſſion Aktiengeſellſchaft i Zweignieder⸗ 98 der Geſellſchaft eingereichten Schriftſtücken, insbe⸗ ſondere von dem Prüfungsbericht des Vorſtandes und des Aufſichtsrates kann bei dem Gericht.— Mannheim, den 14. Juli 1922. Bad. Amisgericht B. G. 4. Union-Theater P 6, 23/24— Telephon 867 5 Von 2. bis- einschl. 26. Juli in Mannheim, als Firma„Getreide⸗Commiſſion Aktien⸗ in Düſſeldorf wurde heute faſ ge der den: Beſchluß der Generalverſammlung vom Frt in 1952 iſt der Geſellſchaftsvertrag geän⸗ 1 Abſas 2(Vertretungsbefuanis, J 10 is rd 2(Zahl der Aufſichtsratsmitglieder), aufgerufen: Nr. 74 und 75. ſllch Verpffanttchungen ler Aahepelte Vom Samstag, den 22. Juli ab: Je 750 Gr. Brot auf die Marken Nr. 68 und 69. In der Zeit vom 15. Juli bis 22. Juli wurden rot: Je 750 Gramm auf die Marken eine abenteuerliche 75 Angelegenheit in 5 Akten: Trau Dorothus Aſet 3(Beſchlußfähigtett des Aufſichts⸗ d ie Acſer Saze(Seſalaſt der . Verhandenſung!. Die Beſtimmung, de 6„Weſellſchaft auch du wei Proku⸗ 1 demeinſchaftſich vertreten wird, iſt ge⸗ ber ipher Operettenspele Röengarten ere eeeemdel. Bekenninis 5 Bekenntuisse haben stets einen ge- 5 wissen Reiz, Neugierde. Anteilnahme oder 1 annhei— 55 uteim den 18. Juli 1922. Dad.— G. 4. an Bier B Band XVI,.⸗Z. 29, wn, Boveri& Cie. 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Fr merden“ Der Vorſtand beſteht mung des Aufſichtsrates welcher die auch beſtellt, aus einer oder en en erſte Vorſtand iſt von zbeſt Lothar Heinz Erlanger Aemietiederinrich Hahn, Berkin ſind Vor⸗ 8. Die Geſellſchaft wird vertreten: dieſe, 50 en aus einer Perſon beſteht, N der Vorſtand aus mehreren einen Mitcht, von je zwei Mitgliedern oder liede gemeinſchaftlih mit einem ſtehe ellvertretende Mitglieder des 5 5 im der Vertretungs efugnis den 800 Aeufms itgliedern gleich. Dem Georg Zple Die Van Mannheim iſt Geſamtprokura 8 durch Febuſih 2 Seunmachne ennotn achun e anntmachung. Die dein dueſchen Neicher Geſellſchaft erfolgen durch rſam Geſetz oder die Satzung oder ein dffentt mlun 5 gsbeſchlu m 17 955 alr verlangt. 555 ie ehr ahrmolige Ab fee akbdnrkapten Lord Percy's erstes Abenteuer 6 Akte nach Motiven des Buches „Royal-Club“ von R. F. Grosser. ln den führenden Rollen- knmy Sturm, Marla Zelenka, frledr. Zelnik 3 erohard Coetzke, Charles Wiſy kalser Abert Patrz. Hans unkermann ü. à. m. 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