— ne —2 5 EanUuununununnn. ins 32 8 2— Rarlsrude in Saden und Nr. 2917 Ludwigshafen am rſtadt, Cenerclan amer 7930, 701.7032, 7033, 7034, 708. CTelegramm⸗oreſſe: reiſe: zn mounhel und Uumgeb ſaus gebracht merk 70.—. Durch dſe poſt bezogen 5 8 monatlich Mark 210.—. Einzelnummer Mk..00. poſtſcheckkonto Lcnee daurtgeſchaſtenelle E 6. 2. Heſchaäfts Hebengelle ee waldhofſtrage Nummer 6. FLeruſprecher Zeiger Mannhelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal, Kriſe auf der Londoner Konferenz. Engliſcher Kabinettsrat. 15 WB. Londou, 9. Auguſt. derzeuter erfahrt: Auf Grund der Talſache. daß keine ſſ. ſtändigung zwiſchen den Alliierten in Sicht nenk für morgen eine sihung des britiſchen Kabl⸗ peres zuſammenberufen worden. Die Miniſter ſind in den nüſſen enen Ferienaufenthalfen zerſtreul. Biele von ihnen die eilig aus dem Ausland zurück. Es wird erklärt, daß —— zweifellos eruſt iſt. Das flabinett wird ernſte Entſcheidungen zu kreffen haben. Mbe bar meldet aus London, daß, da die Möglichkeit be⸗ Regie daß ſchwerwiegende Entſcheidungen von der britiſchen legen ung geiroffen werden müßlen, Llonyd George ſeine Kol⸗ . Kabinett für morgen nachmittag 3 Uhr zu einer ung zuſammenberufen habe. Vertagung: ur aff Berlin, 10. Aug.(Von unf. Berl. Büro.) Im Gegenſatz zu Gete berdendenzisſen Havasmeldung, nach der Lloyd heißen bereits einige der Garantieforderungen Poincares gutge⸗ weldet 5 wird der„Deutſchen Allgem. Ztg.“ aus London ge⸗ 5 le be lgiſchen Bemühungen auf Vermittlung blieben bis⸗ Frfolglos. Falls die Einigung unmöglich ſein ſollte, wird die einer 55 um einen vollen Bruch zu vermeiden, in Form Amähli rtagun g auseinandergehen. Auf engliſcher Seite dringt unan ch die Erkenntnis durch, daß Poincare abſichtlich einen ſſſche ne hmbaren Plan vorlegte, um dadurch die franzö⸗ ſic alle onsfreiheit zu erlangen. Nach franzöſiſcher Annahme werden des fra anderen Alliierten ihm anſchließen, ſobald ſich ein Erfolg Fanzöſiſ 1 Vorgehens zeigt. Die wichtigſte Streitfrage bietet Erri lond Weede ſcheint bereit, den belgiſchen Vermittlungsvorſchlag an⸗ dird Nach einer Meldung aus dem Haag erwartet man, daß ird, 5 Sitzung der verantwortlichen Staatsmänner ſtattfinden vn der piele glauben, daß ſie die letzte ſein wird. Die Gegenſätze verſteifen ſich. dendone cln. 9. Aug. Ueber die Lage in London telegraphiert der Lage it Sonderberichterſtatter der„D. A..“ noch folgendes: Die In⸗ der cunverändert. Tag ü— itzung der Sachverſtändigenkommiſſion, die den ganzen Aanzefffinda erte. lehnte Frankreich hartnäckig alle Ubertandte nen ab. Aber auch England hält vorläufig am tten wi gegen die franzöſiſchen Forderungen feſt. Von beiden dromf ird erklärt, daß keine Möglichkeit für ein Kom⸗ g. zu finden ſei. wgeſeg vöbſiſchen. der Delegation naheſtehenden Kreiſen wird und bei Wider ichert, daß Frankreich allein vorgehen das R. 5 erſtand Deutſchlands gegen die zu erwartende Note auch Nac eabtet beſetzen werde. Glatterd iner Pariſer Drahtung ſchreibt der Londoner Bericht⸗ Geutge Pol„Intranſigeant“ über die Verhandlungen zwiſchen Llond 100 eben e und Theunis: Da jeder auf ſeinem Standpunkt Gs n— werde die Kammer ſofort einberufen, wenn die hei te cledenheiten in London nicht zu überwinden ſeien. Sachverſtändigen ſollten am Nachmittag des geſtrigen do die 8 8 die Frage der ſtrittigen Pfänder prüfen. Neare eineſondent der„Voſſ. Ztg.“ zuverläſſig hört, hat FETT Da Jwischenf 8755 die Konferenz vertagt. 5 zu kunterhandl. einzelnen Miniſtern fanden den ganzen Tag über donnden. lungen ſtatt, um eine Grundlage für eine Einigung dae don Hals u65 f. Llond George habe erklärt, wenn Poincare 5 85 8 und iſoliert vorgehe, bedeute das a 50 Kreſnerte gemeldet wird, trägt man in franzöſiſchen amt⸗ ſthe ri einen gewiſſen Optimismus zur Schau. Dagegen n Krei ler BDörſe recht peſſimiſtiſch. In nationa⸗ der reiſen w 5. 2 der„Temps“ bet erde Poincares Taktik in London ſcharf kritiſiert. duaſdes rat ont den einſtimmigen Beſchluß des Miniſterrats, ſir rdrſaß drium ohne produkkive Pfänder ausſchließe. Am Areit erwarte man Poincares Rückehr nach Paris frabe und ſedeſter Guardian“ ſchreibt, offenbar ſeien Lloyd Naisgsiücen Ratgeber nun zu dem Schluß gelangt, daß die che Kata Vorſchläge nichts alks eine euro⸗ anſtrebe ſtrophe bedeuten und daß Frankreich einen der Mz die— dann iſoliert vorzugehen.„Pall mall and Globe“ keit, aß offnung auf einen günſtigen Ausgang liege in * ein von dem belgiſchen Miniſterpräſidenten 5 bratlungsvorſchlag angenommen werde. ltung 1. h den amtlichen Kreiſen werde erklärt, die gegen erde von mancher Seite als deutſchfreundlich be⸗ * ſei zu bemerken, daß Großbritannien nicht die ie Geſamtintereſſen der Alliierten vertrete. Die Alengen die höchſtmögliche Neparationsſumme von nen, ſonder, Die Frage gehe nicht um den Grundſatz der en um das beſte praktiſche Mittel, ſie zu er⸗ an bef n Mafurchte. daß einige von alliierten Regierungen vor⸗ tung der Zollgrenze um das Ruhrgebiet. nicht alle Hoffnungen aufgegeben werden brauchen, die Lage Die Gegenſätze verſteifen ſich.“ ddich Neucſt Aachrichen Vellagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetzu. Necht. Mannh. Frauen⸗Zeitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Sarten. Wandern u. Reiſen. ———..—.—] ͥ ͥ 0f ͤ̃ ˙«.·w'. Tuꝛu———— Gegen die vorſchläge Poincarés. WB. London, 9. Aug. Das Reuterſche Büro erfährt: Der Bericht des Sachverſtändigenausſchuſſes über die Vorſchläge Poincarés iſt überreicht worden. Der Ausſchuß iſt zu dem Schluß gekommen, daß die Vorſchläge überhaupt keine außerordentlichen Gelder von Deutſchland einbringen würden. Hinſichtlich des Vorſchlages, daß die Alliierten eine Kontrolle über die in Deutſchland dem Staate angehörenden Kohlenbergwerke und Forſten errichten ſollten, ſtimmten der italieniſche und der japaniſche Ver⸗ treter mit dem britiſchen Vertreter darin überein, daß eine ſolche Maßnahme zwecklos ſei außer als Sanktion. Was die vorgeſchlagene Zollinie zwiſchen dem beſetzten Ge⸗ biet und dem übrigen Deutſchland anlangt, ſo wären alle Alli⸗ ierten außer Frankreich der Anſicht, daß eine ſolche Maß⸗ nahme unerwünſcht ſei. Gegen die Anregung, daß die Alliierten einen Anteil von 60 Prozent an den deutſchen chemiſchen Produkten übernehmen ſollten, erhoben die Alliier⸗ ten außer Frankreich Widerſpruch und betrachteten eine ſolche Garantie nur als einen Grund für Deutſchland, mehr Papiergeld zu drucken. Die nächſte Sitzung der Konferenz wird am Freitag ſtatt⸗ finden. Die britiſchen Miniſter nehmen den Standpunkt ein, daß es nicht wünſchenswert ſei, eine Meinung über die Lage zu äußern, bevor ſie ſich mit ihren Kollegen beraten haben. WB. London, 9. Aug. Wie Reuter erfährt, wird über die Beratungen des Redaktionsausſchuſſes der Konferenz von heute vormittag nichts Näheres mit⸗ geteilt. Doch wurde zugegeben, daß die Lageſehr ſchwie⸗ rig iſt. Indeſſen tun alle Beteiligten ihr Beſtes, um einen Bruch zu verhindern. Lloyd George ſtattete heute vormittag Poincaré in ſeinem Hotel einen Beſuch ab und nahm mit ihm ein Frühſtück ein. In ihrer Geſellſchaft⸗befand ſich auch Theunis. Lloyd George lehnte es ab, über das Er⸗ gebnis ſeiner Unterredung mit Poincare Mitteilung zu machen. Einer der hervorragendſten Teilnehmer ſagte bei der Rückkehr in ſein Hotel, er glaube nicht, daß es möglich ſei, eine Grundlage für ein Abkommen zu finden. Die für 12.30 Uhr feſtgeſetzte Zuſammenkunft des Sachverſtändigenaus⸗ ſchuſſes iſt bis.30 Uhr verſchoben worden. Bisher iſt ein Zuſammentritt der Konferenz noch nicht beſchloſſen worden. Die vorherrſchende Auffaſſung geht dahin, daß, wenn auch doch ſehr ernſt ſei. raſchen. Ein Abbruch würde nicht über⸗ Ein Appell an Amerika. )(Berlin, 10. Aug.„United Telegraph“ berichtet aus London, Lloyd George ſei der Anſicht, die Wiederherſtellungsfrage könne nur mit Hilfe Amerikas und auf einer Konferenz, an der die Amerikaner aktiv teilnehmen, endgültig gelöſt werden.— Dasſelbe Blatt berich⸗ tet aus Paris, am Qua d' Orſay werde verſichert, daß die alliierten Mächte, die in London vertreten ſind, auch im Namen der anderen alliierten Staaten einen Appell an die amerikaniſche Re⸗ gierung gerichtet haben, mit der Bitte, in Waſhington eine Kon⸗ ferenz einzuberufen, die die Frage der alliierten Schulden be⸗ ſprechen ſoll. Ein neues Anleiheprojekt: EP. Paris, 9. Aug. Die„Ere nouvelle“ glaubt zu wiſſen, daß Theunis im Einverſtändnis mit einer Gruppe amerikaniſcher Finanzleute in offiziöſer Form die meiſten Konferenzteilnehmer für eine internationale Anleihe von 1 Milliarde Dollar gewonnen hat, die aber nicht von der Reparationskommiſſion aus⸗ zugeben wäre, ſondern von jeder Regierung nach ihren perſönlichen Wünſchen. Die Auffaſſung in Newyork. EP. Newyork, 8. Aug. Die durch Poincares Erklärung über die Nichterfüllung der Friedensbedingungen durch Deutſchland ent⸗ ſtandene deutſch⸗franzöſiſche Kriſe wird hier als ein neuer Ver⸗ ſuch Frankreichs kritiſiert, ſeine Poſition auf der Lon⸗ doner Konferenz zu verſtärken. Man betont, daß die Fran⸗ zoſen vorſichtig genug geweſen ſind, die Tür für einen Stenungs⸗ wechſel offen zu laſſen, falls es ihnen nicht gelingen ſollte, ihre Forderungen durchzuſezen. Von Gegnern der amerikaniſchen Iſo⸗ lierungspolitik wird die Gelegenheit benutzt, daran zu erinnern, daß man immer davor gewarnt habe, daß die Wirtſchaftskriſe in Europa mit ihren proviſoriſchen Regelungen einmal zu einer Kriſis führen müſſe. Es wird von dieſer Seite die Forderung geſtellt, daß Amerika ſich an der allgemeinen Regelung beteilige. Die ameri⸗ kaniſchen Politiker äußern ſich hoffnungsvoll über den Aus⸗ gang der Londoner Konferenz. Man glaubt nicht' daß Frankreich es wagen werde, ohne Zuſtimmung Englands und Belgiens auf eigene Fauſt Zwangsmaßregeln zu ergreifen. * IBerlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus New⸗ hork wird der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ gedrahtet, Hodge ſchlage einen amerikaniſchen Kredit von zwei Millionen Dollars auf den Betrag der beſchlagnahmten deutſchen Farben zugunſten der amerikaniſchen Koſten der Rheinlandsbeſet⸗ zung vor. Die Reparationskommiſſion ſoll die beſchlagnahmten Farben zu einem Viertel des wirklchen Wertes an den Textilverband im Auftrag der amerikaniſchen Regierung verkaufen. Die öſterreichiſche Frage auf der Konferenz. )(Berlin, 10. Aug. Der„Intranſigeant“ meldet von der Lon⸗ doner Konferenz. die Teilnehmer würden ſich auch mit der öſter⸗ reichiſchen Finanzlage befaſſen. Die Note Oeſterreichs, in der die Regierung erklärt, ſie werde die Landesverwaltung den Alliierten 1922.— Nr. 363 Anzeigenpreiſe: die kleine Zeile me. 10.— austw. Mk. 12.— Stellengeſ. u. Sam.⸗Anz. 200% Rachl. Rekl. Mk. 40 ausw. Mk. 38. Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Nus gaben w. keine verantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzauſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von Anzeigen. Auftrüge durch Fernſprecher ohne Sewühr⸗ —..—.%ͤ»——————.. ‚ ‚—————— Dder Kriegstreiber. Das am 9. Auguſt erſchienene Heft der„Süddeutſchen Mo⸗ natshefte“ trägt den Titel„Poincare“ und beſchäftigt ſich eingehend mit deſſen Politik vor dem Kriege, vor allem im Jahre 1912. In dem Heft findet man die unwiderleglichen Be⸗ weiſe dafür, daß Poincare als Außenminiſter nicht an der für die Erhaltung des europäiſchen Friedens ſo weſentlichen An⸗ näherung der Mächtegruppe gearbeitet hat. Von ungeheurer Bedeutung ſind zahlreiche bisher noch unbekannte Depeſchen und Dokumente, vor allem die Protokolle der Beratungen der Generalſtabschefs der ruſſiſchen und franzöſiſchen Armee aus den Jahren 1911, 1912 und 1913, die in deutſcher Ueberſetzung jetzt zum erſtenmal der Oeffentlichkeit bekannt werden ſollen. Das erſte der drei Protokolle iſt unterzeichnet vom General⸗ ſtabschef der ruſſiſchen Armee J. Gilinsky, dem Generalſtabs⸗ chef der franzöſiſchen Armee Dubail und dem franzöſiſchen Kriegsminiſter Meſſimi. Das zweite Protokoll trägt die Unter⸗ ſchriften des ruſſiſchen Generalſtabschefs Gilinsky, des Gene⸗ ralſtabschefs der franzöſiſchen Armee J. Joffre und des franzö⸗ ſiſchen Kriegsminiſters A. Millerand. Das Protokoll der dritten Konferenz endlich iſt gezeichnet vom Generalſtabschef der ruſſiſchen Armee J. Gilinsky und dem Generalſtabschef der franzöſiſchen Armee J. Joffre. Im Protokoll der 3. Konferenz vom Auguſt 1913 wird u. a. folgendes feſtgelegt: „Im Hinblick auf die Tatſache, daß die Ausführungen der beiden von der ruſſiſchen und franzöſiſchen Regierung durch die Unterzeichnung der Konferenzprotokolle vom Auguſt 1911 und Juli 1912 beſtätigt worden ſind, erſcheint es angezeigt, dieſen Bemerkungen folgende Form zu geben: „Wie die franzöſiſche und ruſſiſche Regierung im Jahre 1911 und 1912 anerkannt haben, verpflichtet die deutſche Mo⸗ bilmachung Rußland und Frankreich, ſofort und gleichzeitig alle ihre Streitkräfte bei der erſten Nachricht hiervon mobil⸗ zumachen, ohne daß es einer vorhergehenden Verabredung be⸗ darf. Dies gilt auch für den Fall einer jeden feindſeligen Handlung der deutſchen Armee gegen die eine oder die andere der verbünde⸗ ten Mächte. Aber wenn allein von Oeſterreich oder Italien teilmeiſe oder ſelbſt allgemein mobilgemacht wird, iſt eine der⸗ artige Verabredung unerlößlich.“ Der unterſtrichene(von uns geſperrte) Satz wurde hinzu⸗ gefügt für den Fall eines unnorhergeſehenen Aagriffes von ſei⸗ ten der Deckungstruppen, noch ehe mobilgemacht wird, um ſich eines wichtigen ſtrategiſchen Punktes zu bemächtigen. Der Plan der Verbündeten muß daher darin beſtehen, be⸗ ſtrebt zu ſein, im gleichen Zeitpunkte von beiden Seiten zugleich einen Angriff zu fahren, der die Höchſtleiſtungen der gemein⸗ ſamen Anſtrengungen darſtellen ſoll. General Joffre gibt die Erklärung ab, daß Frankreich auf ſeiner Nordoſt⸗Grenze faſt die Geſamtheit ſeiner Streit⸗ kräfte, welche die durch den Wortlaut der Konvention vorge⸗ ſehene Ziffer um mehr als 200 000 Mann überſchreiten wird, einzuſetzen beabſichtigt; daß die Konzentration der Kampf⸗ organiſationen an dieſer Grenze größtenteils am 10. Mobil⸗ machungstage beendigt ſein wird und daß die Offenſive dieſer Truppenkörper am 11. Tag morgens beginnen wird. General Gilinsky erklärt, daß Rußland gegen Deutſch⸗ land eine Truppenmacht, welche aus wenigſtens 800 000 Mann beſteht, einſetzen wird; die Konzentration ihrer Kampfforma⸗ tionen wird an der ruſſiſch⸗deutſchen Grenze größtenteils am 15. Mobilmachungstage beendigt ſein und die Offenſine dieſer Truppenkörper wird gleich nach dem 15. Tag beginnen. Gegen Ende des Jahres 1914 wird die Konzentration ungefähr um zwei Tage früher beendigt fein. Die Konferenzteilnehmer legen in großen Linien die Auf⸗ marſch⸗ und Gruppierungspläne der gegen Deutſchland beſtimmten franzöſiſchen und ruſſiſchen Armeen dar. Sie ſind einig in bezug auf die Notwendigkeit, die Offen⸗ ſive gegen das Herz des Landes ihres Gegners zu richten und in bezug auf die Zweckmäßigkeit der Streitkräfte in der Weiſe zu konzentrieren, daß ſie operieren können, entweder um die in Oſtpreußen konzentrierten Streitkräfte des Fein⸗ des zu bekämpfen, oder um auf Berlin vorzurücken, indem die Operationslinie ſüdlich der Provinz Oſtpreußen ver⸗ läuft, wenn die Konzentration der deutſchen Streitkräfte auf dem linken Weichſelufer ſtattfindet. Ohne die für Rußland beſtehende Notwendigkeit verken⸗ nen zu wollen, zahlreiche Streitkräſte Oeſterreich und Schwe⸗ den gegenüber halten zu müſſen, vertritt General Joffre die Meinung, daß die Niederlage Deutſchlands die Operationen der ruſſiſchen Armeen gegen die anderen feindlichen Mächte außerordentlich erleichtern wird. Es iſt alſo die völli ge Vernichtung der deutſchen Streitkräfte, weſche umjeden Preis und von Anbeginn der Opera⸗ tionenerſtrebtwerden muß. Zu dieſem Zwecke iſt es von Wichtigkeit, die Friſten für die Mobilmachung und den Aufmarſch der verbündeten Armeen auf ein Min⸗ deſtmaß zubeſchränken. Was die Ausführung der Operationen anbelangt, ſo er⸗ ſcheint es unbedingt notwendig, daß die verbündeten Armeen ſo ſchnell wie nur möglich, einen entſcheidenden Erfolg davon⸗ tragen. Ein Mißerfolg der franzöſiſchen Armeen bei Beginn des Krieges würde es Deutſchland geſtatten, einen Teil der Streitkräfte, die zuerſt gegen Frankreich gekämpft hätten, an ſeine Oſtgrenze zu werfen. hingegen raſch einen Erfolg über die ihnen von Deutſchland entgegengeführten Streitkräfte erringen, ſo wird dieſer Er⸗ folg in demſelben Maße auch die Operationen der ruſſiſchen Armeen erleichtern, da die von Deutſchland an ſeine Weſt⸗ grenze gebrachten Streitkräfte dann unmöglich gegen Oſten eingeſetzt werden können. Wenn die franzöſiſchen Armeen men nicht zur Beſchaffung, ſondern zur Zer⸗ ſect ant Beſgeffn führen würden. übergeben, wenn man Oeſterreich die Pfänder nicht zurückerſtatte, habe die Alliierten zum Nachdenken veranlaßt. Es iſt daher weſentlich erforderlich, daß die f ranzö⸗ ſiſchen Armeen eine ausgeſprochene zahlen⸗ —— 2. Seite. Nr. 363. Maunnheimer General · Anzeiger.(mittag⸗Ausgabe.) mäßige Ueberlegenheit über die deutſchen Streitkräfte im Weſten beſitzen. Dies wird ſich um ſo leichter erreichen laſſen, wenn Deutſchland ſich in der Zwangslage befindet, größere Streitkräfte an ſeiner Oſtgrenze zu halten. General Joffre ſetzt auseinander, daß es unter Berück⸗ Armeen von Vorteil wäre, wenn die ruſſiſchen Streit⸗ dräfte im Gouvernement Warſchau ſchon in Friedenszeitenderartdisloziert wären, daß ſie eine direkte Bedrohung Deutſchlands bil⸗ den.“ Von den bisher unbekannten Depeſchen, die zwiſchen Iswolski, Saſonow und Krupenski im Jahre 1912 gewechſelt worden ſind, ſeien folgende Auszüge wiederge⸗ geben. Am 30. Mai 1912 depeſchiert der ruſſiſche Botſchafter in Paris an Saſonow, Poincaré ſei der Anſicht,„daß Ruß⸗ land, Frankreich und England dieitalieniſch⸗türkiſche Frage miteinander beſprechen müſſen, um ſich über alle Ein⸗ zelheiten zu einigen und bereit zu ſein, im günſtigen Augen⸗ blicke mit ihrem Konferenzvorſchlag hervorzutreten, da er vor allem befürchtet, daß Kaiſer Wilhelm eine ſolche Initiative unerwartetergreifen wird.“ Wir ſehen alſo, den Leiter der franzöſiſchen Politik be⸗ ſtimmt nur der eine Gedanke, Deutſchland jede Möglichkeit zum Handeln zu unterbinden. Seine Nervorſität inbezug auf dieſen Punkt ſteigert ſich zur höchſten Erregung, als er von der heabſichtigten Zuſammenkunft zwiſchen Kaiſer Wil⸗ helm und dem ruſſiſchen Zaren in Baltiſchport erfährt. Ein bisher noch nirgends abgedrucktes Telegramm von Is⸗ wolski an Saſonow vom 5 Juni 1912 berichtet: „Aus der Unterhaltung gewann ich den Eindruck, daß Poincaré über das bevorſtehende Ereignis, das zweifellos in weitgehendſtem Maße von den Feinden der Tripleentente ausgenutzt werden wird, überaus beſorgt iſt.“ Zwei Tage ſpäter gibt eine andere neue Depeſche noch weitere Einzelheiten. Poincaré hat inzwiſchen vom franzöſi⸗ ſchen Botſchafter in Petersburg die Mitteilung erhalten, daß Kaiſer Wilhelm in Baltiſchport in Begleitung ſeines Reichs⸗ Lanzlers und Zar Nikolaus zuſammen mit Saſonow erſcheinen wird. Iswolski drahtet darüber aus Paris an Saſonom unter dem 7. Juni 1912: Im Geſpräche mit Poincaré ſogte ich ihm, daß die Zu⸗ ſammenkunft in den Schären ohne Zweifel und nach den ſrüheren Beiſpielen nicht einen politiſchen, ſondern einen voll⸗ tommen privaten und familiären Charakter haben wird, was ihn bis zu einem gewiſſen Grade beruhigt. Jetzt telegraphiert George Louis(der franzöſiſche Botſchafter in Petersburg. D. 7 der Kanzler Kaiſer Wilhelm begleiten werde und Sie den Kaiſer. Das verſetzte Poincareé in höchſtgra⸗ dige Unruhe, da er bavon überzeugt iſt, daß unter dieſen Umſtänden und angeſichts der geſpannten internationalen Loge der Zuſammenkunft überall eine außerordentliche poli⸗ liſche Bedeutung beigemeſſen werden wird. Er befürchtet ferner, daß Kaiſer Wilhelm die Gelegenheit ſich zunutze machen werde, um mit irgendeinem Vorſchlage hervorzutreten und auf dieſe Weiſe die Friedensſtiftung zwiſchen Italien und der Türkeiin ſeine Hände zu neh⸗ men. Er telegraphiert deswegen Louis, daß er ſich unſerer pofttiven Verſicherung vergewiſſern müſſe, daß bei der Zu⸗ ſammenkunft keinerlei Verhandlungen ſiber Fragen des Nahen Drients oder andere Fragen unter Umgehung Frankreichs geführt werden. Zu dieſem Zwecke ſolle Louis ſich eine Aller⸗ höchſte Audienz erbitten. Um allen Ueberraſchungen vorzubeugen, ſchlägt der fran⸗ söſiſche Augenminiſter nun vor, land, Frankreich und England, alſo die drei Ententemäche, ſollten ſich über ein ge⸗ meinſames Vorgehen zwecks Behandlung des italieniſch⸗türki⸗ ſchen Krieges einigen. Im einem Geheimtelegramm vom 9. Juni 1912, das wiederum hier zum erſtenmal bekanntgegeben wird, nimmt Petersburg endlich zu den VBefürchtungen Poin⸗ carés inbezug auf Deutſchland Stellung, und zwar in einer Sprache, die an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig läßt: „Vas ſeine(Poincarés) Befürchtungen über die bevor⸗ ſtehende Zuſammenkunft in den Schären anbetrifft, ſo lehne ich es entſchieden ab, die von den Franzoſen bekundete Ner⸗ valität zu verſtehen, die nur dann erklärlich wäre, wenn in unſeren gegenſeitigen Beziehungen Veränderingen ſtattfänden, die die Feſtigkeit unſeres Bündniſſes zu erſchüt⸗ tern imſtande wären. Unſererſeits haben wir zu Zerartigen Befürchtungen keinerlei Anlaß gegeben und halten das von den Franzoſen geäußerte Mißtrauen für voükommen unbe⸗ gründet und ſogar gefährlich:,. Schließlich ſei noch der Anſang einer Depeſche Krupens⸗ kis aus Rom vom 3. Juli wiedergegeben: „Der 1. Sekretär der franzöſiſchen Votſchaft, der zeit⸗ weilig ſeinen Chef vertritt, der im Gebirge wohnt und nur von Zeit zu Zeit nach Rom kommt, hat mich im Auftrage Bartere⸗ aufgeſucht und mir folgendes mitgeteilt: Herr Barrere hat aus Paris ein Telegramm des franzöſiſchen Botſchafters in Vetersburg zugeſtellt erhalten, in welchem Louis ſeiner Re⸗ gierung ſein Geſpräch mit Saſonow mitteilt. In dieſem Telegramm gibt Louis die Worte des Miniſters folgender⸗ maßen wieder:„Fans qu'on me ait dit expressement“— ſagte Saſonow— Jai maintenant la certitude que Palie- magne avec'assentiment du Cabinet de Rome agit aupreès des deux beliggérants(d. h. in, Konſtantinopel und Rom) pour les amener à'entendre directement et elle espère arri- ver ainsi seule à déterminer la conclusion de la paix““ Das Pariſer Kabinett— fügte der Sekretär hinzu — ſei durch dieſe Nachricht ſehr beſorgt, denn wenn es Deutſchland gelingt, die Türkei von der Not⸗ wendigkeit zu überzeugen, ſich den italieniſchen Veding⸗ ungen zu fügen— was allein, wie Barrdre glaubt, den Frie⸗ den möglich macht—-werdeesdie Sym pathien und die Dankbarkeit Italiens gewinnen. Die Folge der Verhandlungen der ruſſiſchen und franzö⸗ ſiſchen Regierung war dann die offizielle Einkadung des Groß⸗ fürſten Nikolai Nikolajewitſch zu den in Frankreich ſtattfin⸗ denden Manövern. Klarer als in dieſen Dokumenten kann nicht geſagt werden, daß die Gefühle Poincares gegenüher Deutſchland geeignet waren, das Zuſammenarbeiten der Mächte für den Frieden zu ſtören. Die Nusweiſungen aus dem Elſaß. 8. Saarbrücken, 9g. Aug. Ein Straßburger Mitarbeiter der „Saarbrücker Landeszeitung“ hatte Gelegenheit, in Straßburg mit einer führenden Perſönlichkeit in Sachen der Gerüchte über drohende Ausweiſungen von 80000 Deutſchen aus Elſaß⸗ Dothringen Fühlung zu nehmen. Hier wurde ihm folgendes erklärt: Gegenwärtig befinden ſich im Lande noch rund 300 000 Scholle zu bleiben gezwungen ſind, ſolange ihr Hab und Gut als ſichtigung dieſer Gedankengänge für die Geſamtlage der beiden „feindliche Ausländer“ noch nicht von Staatswegen freigegeben iſt, das heißt, ſolange ihrem Antrage auf Naturaliſation, das heißt Auf⸗ nahme in den franzöſiſchen Staatsverband nicht Folge geleiſtet iſt. Und mit der Erfüllung dieſer tauſendfältigen Naturaliſationsverſuche dürfte es ſeitens der Präfekturen ex oßficio nach den derzeitigen äußerſt kritiſchen finanziellen Verhältniſſen in Deutſchland nun noch gute Weile haben. Eine Maſſenausweiſung der Deutſchen im Lande als erſte Zwangsmaßnahme ſoll aber erſt allmählich fortſchreitend zur Tatſache werden, wenn die Drohungen gegenüber Deutſchland nichts fruchten, bezw. auf internationalem Wege in Kürze eine Löſung oder Milderung des Konfliktſtoffes nicht erreicht wird. Offiziös wurde aus Paris am vergangenen Mon⸗ tag gemeldet, daß die erſte Sanktion gegen Deutſchland getroffen wird, und in der Ausweiſung von 150 Deutſchen aus dem Lande beſteht, deren beträchtliches Vermögen ſequeſtriert wird. Acht Tage ſptäer ſollen abermals 150 wohlhabende Deutſche das gleiche Schickſal erfahren. Dann erſt wird die Frage der Maſſenausweiſungen akut ſein und werden. Erfreulicherweiſe ſträubt ſich die geſamte bürgerliche Preſſe— ohne Unter⸗ ſchied der Parteirichtung— gegen eine ſolche Gewaltmaßnahme. Selbſt die Stimmen der Chaupiniſten glauben aus ſolchen drakoniſchen Gelüſten keinen Segen für das wirtſchaft⸗ liche und moraliſche Leben des Landes erblühen zu ſehen. Wir beſchränken uns auf folgende führende Preſſeſtimmen: Der„Elſäſſer“ ſchreibt:„Iſt es nötig, um das nichtzahlende Deutſchland zu ſtrafen, das wirtſchaftliche Leben des Elſaß und Loth⸗ ringens durch Maſſenausweiſungen zu erſchüttern? Wir ſind die erſten, welche die Vusweiſung von Deutſchen befürworten, die das Gaſtrecht mißbrauchen. Aber wir halten es für außerordent⸗ lich bedenklich, Maßnahmen bei uns durchzuführen, wodurch die elſäſſiſch⸗franzöſiſchen Kreiſe in weitem Umfang benachteiligt wür⸗ den. Hat man vergeſſen, wie viele Deutſche ſich hier zu Lande aſſimiliert haben, mit Elſäſſern verwandt oder verſchwägert ſind, als ihre Heimat von Kind auf nur das Elſaß und Lothringen kennen? Will man dieſe Bande zerreißen, wodurch beide Teile ſchwer ge⸗ troffen werden?“ Aehnlich äußert ſich die deutſchfeindliche„Neue Straßburger Zeitung“, indem ſie ſchreibt:„Es geht nicht an, daß man, um Deutſchland zu ſtrafen, alle dieſe Bande zerreißt; denn man trifft damit nicht Deutſchland, ſondern in den allermeiſten Fällen das Elſaß und Lothringen. Es geht nicht einmal an, daß man mit dieſen Ausweiſungen auch nur droht; denn mit ſolchem Damokles⸗ ſchwert über dem Haupte iſt es einem ehrlichen Manne nicht mög⸗ lich, zu arbeiten, müſſen in gutem Glauben aufgenommene Familien⸗ beziehungen zum offenbaren Schaden des Bürgerſinnes und des nationalen Empfindens verbittert werden. Unſer ſoziales und Wirt⸗ ſchaftsleben braucht Sicherheit und Stabilität, wenigſtens in dem Maße, in dem ſie in jedem Grenzlande vorhanden iſt. Die Aus⸗ länderfrage ſoll bei uns wie in jeder anderen franzöſiſchen Pro⸗ vinz nach dem Geſichtspunkte der öffentlichen Sicherheit behandelt werden. Aufſchub der Nusweiſungen. ) Berlin, 10. Aug. Ueber Paris wird aus Straßburg gemeldet, dort ſei der Befehl eingegangen, die ausgeſprochene Ausweiſung der Deutſchen bis auf weiteres aufzuſchieben. Für die Durchführung der Ausweiſung ſeien bereits 50 Polizeiinſpektoren bereit geſtellt geweſen. Zu dem Auſſchub der Deutſchenausweiſungen aus dem Elſaß ſchreibt die„D. A..“: Man werde in der Annahme kaum fehl⸗ gehen, daß der Gang der Verhandlungen in London den Aufſchub hervorgerufen hat. 17 Die verhandlungen zwiſchen Bayern und dem Keich. )( Berlin, 9. Aug. Die bayeriſche Kommiſſion, die ſich aus dem Miniſterpräſidenten Grafen Lerchenfeld, dem Miniſter des In⸗ nern Dr. Schweyer und dem Juſtizminiſter Dr. Güntner zuſammenſegt, hat, nachdem Graf Lerchenfeld dem Reichspräſidenten einen Beſuch abgeſtattet hatte, im Anſchluß daran eine kurze Unter⸗ redung mit dem Reichskanzler gehabt. Um 11 Uhr vormittags fand eine Sitzung mit den Mitgliedern der Reichsregierung ſtatt, deren Vorſitz Reichspräſident Ebert führte. Der ganze Komplex der Fragen, die zwiſchen Bayern und dem Reiche zu löſen ſind, wur⸗ den in dieſer Sitzung eingehend beſprochen. Die Ausſprache bewies, daß allgemein die Abſicht beſteht, zu einer endgül⸗ tigen Klärung des Verhältniſſes zwiſchen Reich und Bayern zu gelangen. Einzelne Fragen, in denen noch Meinungsverſchie⸗ denheiten beſtehen, werden zunächſt von den beteiligten Reſſortmini⸗ ſtern geprüft. Ddie Einzelbeſprechungen begannen heute nachmittag. Um ½2 Uhr fand bei dem Reichskanzler zu Ehren des bayeriſchen Miniſterpräſidenten ein Frühſtück ſtatt. Berlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die geſtri⸗ gen Einzelberatungen der Bayernkonferenz dauerten von —8 Uhr. Aus begreiflichen Gründen wird über die Einzelheiten der Beſprechung nichts mitgeteilt, doch läßt ſich ſoviel ſagen, daß ſie durchaus von dem Wunſch nach Verſtändigung getragen war und daß bei der Wiederaufnahme der Beſprechungen heute morgen wahrſcheinlich weiterhin mit Erfolg an der Beſeitigung der noch vorhandenen Gegenſätze gearbeitet werden wird. Wie verlautet hofft man gegebenenfalls boreits heute abend zu einem ab⸗ ſchließenden Ergebnis zu gelangen. Wie lange der Aufent⸗ eriſchen Miniſterpräſidenten in Berlin dauern wird, hängt natürlich von der Entwicklung der Verhandlungen ab. Es iſt indes nicht ausgeſchloſſen, daß Graf Larchenfeld, was in Berlin gern geſehen würde, am Freitag an der Verfaſſungsfeier im Reichstag teilnimmt. Endgültiges darüber ſteht allerdings noch nicht feſt. Die zwei Hauptfragen. ia * )( Berſin, 9. Aug. Bei den heutigen Verhandlungen zwiſchen der bayeriſchen Kommiſſion und der Reichsregierung ſtanden, wie der„Tag“ erfährt, im Vordergrunde zwei Fragen, die wegen ihrer beſonderen Bedentung lebhaft diskutiert wurden: 1. Was das Ge⸗ ſetzzum Schußze der Republik anbetrifft, ſo ſind die baye⸗ riſchen Unterhändler der Meinung, daß das Reichsgericht zum Schutze der Republik eine größere Anzahl von Gegenſtänden nicht ſelber behandeln, ſondern dieſe den Ländern zur Aburteilung über⸗ geben ſoll. 2. dad Reichskriminalpolizeiamt an⸗ geht, wünſchen die Vayern die Errichtung einer beſonderen bauyeriſchen Abteilung bei dem Reichskriminalpolizeiamt. Außerdem verlangen die Bayern Garantien dafür, daß die Hoheitsrechte der ſüddeutſchen Bundesſtaaten nicht weiter beeintröchtigt werden. Ohne RNecht der bindenden Entſcheidung. § München. 9. Aug. Zu den augenblicklich in Berlin ſtattfin⸗ denden Verhandlungen zwiſchen Bayern und dem Reſche nimmt heute der„Bayeriſche Kurier“ nochmals Stellung. Das Blatt erklärt: Für eine Erörterung der bayeriſchen Abſich⸗ ten in der Oeffentlichkeit ſei der Zeitpunkt noch nicht reif. Der bayeriſche Standpunkt werde in Berlin mit allem Nachdruck ver⸗ treten und es werde keine Grundauffaſſung der bisher befolgten Politif um einer ſcheinbaren Löſung willen 85 Was Dautſche, die aus wirtſchaftlichen Gründen auf der heimatlichen preisgegeben werden. Eine bindende Entſcheidung wür⸗ U Streitfragen innerhalb der Partei zu ſchlichten, falls allen können den die bayeriſchen Unterhändler in Berlin nichtf ariſcen Vor einem ſolchen Schritte müßten zunächſt die parlament Inſtanzen in München gehört werden. röffent⸗ Zu den von dem„Demokratiſchen Dienſt“ in Berlin vere N. lichten Richtlinien der bayeriſchen Kommiſſion bemerken die„ durch .“, dieſe könnten, wenn ſie wirklich ſo lauten ſollten, nur dlih, Indiskretion bekannt geworden ſein. Es ſei ſelbſtoerfttn 7 daß über ſchwebende Verhandlungen und die beiderſeitige nahme ſolange Stillſchweigen beobachtet werden ſollte, bis dieſe 15 handlungen abgeſchloſſen ſind. Durch vorzeitige Veröffentiich könnten ſie nur geſtört und erſchwert, keinesfalls aber erleich werden. 1 Nochmals die Pfalzfrage. 45 § München, 9. Aug. Zu der gemeldeten Rede des Reichslie abgeordneten Hoffmann nimmt auch der„Bayeriſche in ſcharfer Weiſe Stellung. Das Blatt ſagt: Hoffmanns präſidentenſchaft habe bewieſen, daß er ſich nicht als fühlte; denn ſeine Miniſtertätigkeit ſei eine fortgeſe Schädigung der bayeriſchen Intereſſen genden Wenn ſchon in dem Miniſterium Hoffmann eine Pfalzfrage beſtat en⸗ hätte, ſo ſei der Unterſchied nur der, daß ſich damals diejenig die ſich wirklich als Vayern fühlten, in der Pfalz überlegt loßen ob ſie bei einem Lande bleiben könnten, das nur noch den b 1r Namen Bayern führte. Solche Reden wie Hoffmann hätten 11 auch damals nicht gehalten. Zum Schluß fragt das Blatt, 95. die Mehrheitsſozialiſten wirklich auf ſolche Weiſe regierunge⸗f machen wollten. 5 S8 münchen, 9. Aug. Gegen die„Münchener Neueſten richten“ iſt, wie das Blatt mitteilt, auf Grund des 8 5 Abſaßtz chuhe Verordnung des Reichspräſidenten vom 26. Juni 1922 zum S Do⸗ Miniſte, der Republik ein Ermittelungsverfahren eingeleitet worden. uni Verfahren ſtützt ſich auf einen Artikel„Kritiſche Tage“ vom 30. e⸗ 1922, der zu einer Strafanzeige beim Oberreichsanwalt wegen in leidigung des früheren republikaniſchen hal ſters Auer von Seiten nicht näher angegebener Kreiſe geführt“ Der internationale Bergarbeiterkongreß,, WBB. Frankfurt a.., 9. Aug. Der 26. Bergarbeiterkongr⸗ beſchloß nach einem Bericht des Belgiers Dethier über die wird beiterkontrolle in der Induſtrie folgendes: Lofſh⸗ als Pflicht der nationalen Sektionen erklärt, ſich für die Ein un rung von Betriebsrälen in der Bergwerksinduſtrie des ſetzen. Weiter wurde auf beigiſchen Antrag der Beſchluß des Genfer Kongreſſes, im Falle eines Krieges mit H1 ter⸗ Internationalen Gewerkſchaftsbundes in Amſterdam einen(das nationalen Generalſtreik auszurufen, beſtätigt. ſtragt, Büro des Internationalen Bergarbeiterverbandes wurde begat ei · dafür zu ſorgen, daß auf dem nächſten Kongreß die Mittel 18 internationale Aktion geprüft werden können. Ferner ſ f gän⸗ Büro unverzüglich mit den verſchiedenen Bergbau treibend anen dern in Verbindung ſetzen, um daſelbſt Gewerkſchaftsorgan 12 im Anſchluß an die Vergarbeiter⸗Internationale ins Lebes rufen. Schließlich wird das Internationale Komitee rbe möglichſt ſchnell die Beziehungen zur amerikaniſchen Bergt 1 organiſation wirkſamer zu geſtalten. Die Franzoſen hatte Antrag geſtellt, nicht nur im Falle eines Krieges, ſondern Durchſetzung der internationalen Forderungen zum Mi internationalen Aktion zu ſchreiten. Als erſte Warnung fi Antwort auf die Angriffe der Unternehmer ſoll ein internalt Bergarbeiterſtreik von 24 Stunden und, wenn dieſer keinen habe ein längerer internationaler Bergarbeiterſtreik ausg werden. ab⸗ Der franzöſiſche Antrag wurde mit 86 gegen 16 Stimeis an⸗ gelehnt und der belgiſche mit dem gleichen Stimmenverhält den genommen. An dem Antrag der Franzoſen wurde 9oaß, übrigen Vertretern faſt aller Länder ablehnende Kritik ge 808 Deutſches Reich. Anverſchämte Einmiſchung in deutſche Angelegenh 1 em Berlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) nutte⸗ langatmigen Aufruf wendet ſich das Moskauer Ege ahm⸗ komitee der kommuniſtiſchen Exekutive in der„Roten 15 5 an die deutſchen Arbeiter und fordert ſie unter Hinweis 8 0 das Schutzgeſetz zur Wirkungsloſigkeit verſchandelt worden 5 auf, die Gegenrevolution in Bayern zum Angriff überge ur die Führer zu zwingen, auf die Koalition mit der öſen, geoiſie zu verzichten und den Reichstag aufzul⸗ te““ und in den Kampf zu treten für die Intereſſen der Ar regierung. * 5 8 eß · Zur Nuflöſung des deutſchvölkiſchen Schuzbunde de⸗ 5 Berlin, 10, Aug. Zu der Ablehnung der Beſchwen der Deutſchvölkiſchen Schutz⸗ und Trutzbundes in Hamburg reiu⸗ Ortsgruppen in Dresden und Leipzig wegen Auflöſung destzhof 35 werden die Gründe veröffentlicht, die den Stgatsgerlchſch, daß ſeiner Entſcheidung veranlaßt haben. Es ſei gerichtsnotor! e% Angehörige des Bundes eine ſyſtematiſche Hetzeng 0 sen jüdiſchen Teil der deutſchen Bevölkern rdoch, faltet haben. Es ſei gerichtsnotoriſch, daß der dringende lied⸗ det ie Ermordung des jüdiſchen Außenminiſters, eines Mitc geündg deutſchen Regierung verübt zu haben, gegen Männer geeihe 10 ſei, die dem aufgelöſten Bund angehörten. Bei einer der N. Perſonen liege dringender Verdacht der Begünſtigung oder iſe miſſerſchaft vor. Die Beſorgnis wurde in erheblicher ſtärkt dadurch, daß der Bund nach den ſtattgefundenen ſtehende, lungen mit dem unter dem Verdacht der Staatsfeindlichkeit 1 W Bund national geſinnter Soldaten ſtehe. Die Auflöſung einigung erſcheine hiernach gerechtfertigt. Der Toò der Rathenaumörder. die 30t, Beerlin, 10 Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Ueber Augel, gänge auf Burg Saaleck teilt neuerdings die„Münche Schul, Abendzeitung“ mit, daß die beiden Mörder Rathenaus ve zeltin leuten erſchoſſen worden ſeien. Die„Deutſche Tage aſtellunn bemerkt dazu, es wäre zu wünſchen, daß eine amtliche inel dieſer Vorfälle erfolgt, da nach der erſten Meldung mut Täter von Beamten erſchoſſen worden ſein ſoll. Eine en, der ſtellung würde, ſo ſchreibt das Blatt alle Gründe bekannt od heige, die Poliziſten zum Gebrauch der Waffe zwangen. Der Attentäter habe bekanntlich die Aufhellung der gans legenheit ſehr erſchwert. ein daß Ur ber al⸗ naler 2folg erufen eiten · parteitag der Deutſchnatſonaſen. 0 2 Perlin,. 10. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Noch vor nalſen tagung des, Reichstages ſoll, wie es heißt, ein deutſ auebenne naler Parteitag einberufen werden, um die berfee T Frter⸗ Einigung auf andevem Wege nicht möglich iſt. Ein Teil 2 will auch die Oppoſttic spolitik der Portei einer Neuernſn e zogen wiſſen. Die„D. A..“ erklärt, daß der Parteitog Linie der deutſch⸗völkiſchen Frage gewidmet ſein foll. Letzte Meloungen. Jugoſlapſen uns Bulgarien. 1b )6 Berlin. 10 Aug. Wie aus Softa gemeldet ſernun Jugoſlawien an Bulgarien eine Note, in der die Entſehen Beamten und Offiziere und die Auflöſung der mozeden tätigkeitsvereine, die die mazedoniſchen Bandenmitglien. Boll⸗ tützten, gefordert wird. Andernfalls will Jugoſlawien 8ſe rung des bulgariſchen Handels ſchreiten. Es heißt, in man die jugofſamiſchen Forderungen ablehnen. * 8 71 Donnerskag, den 10. Auguſt 1— 10 — — 32. Don mersfag. den 10. Auguſt 1922. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Selte. Nr. 363. Amerika⸗Anleihen deutſcher Städte. Von Paul Steinfurth, Gelſenkirchen. Die nachſtehenden Ausführungen ſind im Hinblick darauf, daß in der vorletzten Mann⸗ heimer Bürgerausſchußſitzung zu der Aufnahme ſtädtiſcher Anlehen im Auslande Stellung ge⸗ nommen wurde, von aktuellem Intereſſe. . Wenn der Staat in den Vorkriegsjahren mit peinlicher Sorgfalt chtlinien aufſtellte, die den Städten äußerſte Vorſicht und Zurück⸗ Paling in der Aufnahme von Schulden empfahlen und auch der Maiſche Städtetag ſich verſchiedentlich in ähnlichen Bahnen weiſer an nungen bewegte, ſo muß uns das heute als eine übertriebene Angſtlichkeit erſcheinen, die uns wohl ein Lächeln abnötigen mag. Es 10 elte ſich damals, ganz abgeſehen davon, daß die Verhältniſſe an den weit geſunder und ſtabiler waren, um Summen, die gegenüber Aſtronomiſchen Zahlen, mit denen man jetzt tagaus, tagein kralber, doch einfach zwergenhaft erſcheinen. Die ungerechte ſteuer⸗ bü handlung, die neuen Laſten, die man den Gemeinden aufge⸗ — hat, die Aufgaben, die teils aus der neuen Einſtellung, teils er Miſere der Zeit erwachſen, wie Wohnungsbau, Sozialauf⸗ 1 ungen, Volkshochſchulen, Zwangsbewirtſchaftungen und ſchließ⸗ ‚ auch die allgemeinen Folgen der Geldentwertung drängen die ein te heute in ein Verſchuldungsausmaß hinein, das man früher ‚ fach mit Bankerott gleichgeſetzt hätte. Es iſt auch kaum noch überall uechzuführen, Schulden nur für außerordentliche, einmalige Aus⸗ geſtal aufzunehmen, die ſich durch ihre Zweckbeſtimmung produktiv an lten und aus ſich ſelbſt heraus amortiſieren. So mißlich und un⸗ genehm der Anleiheweg auch ſein mag, er läßt ſich heute nun ein⸗ weniger vermeiden als früher. Aber ſelbſt auf dieſem Wege ſtößt auf große Schwierigkeiten. Klagte man ſchon in Friedenszeiten die Schlechterſtellung von Stadtpapieren, weil das Syſtem der delung. die Fremdheit der Kapitalgeber gegenüber den einzelnen ten und ſchließlich die verſchiedenartige Lagerung der letzteren die eibringsmöglichkeiten beengten, ſo kommt letzt noch die allge⸗ pro ne Geldknappheit hinzu, die ſich aus dem Entwertungs⸗ Mile entwickelt hat und ja auch Induſtrie und Handel empfindlich in Adenſchaft zieht. nati afolge dieſer Ueberſpannung des inneren Kapitalmarktes iſt es den clich, daß die Gemeinden ſich in ihrer Geldſehnſucht ernſtlich mit ten Hilfsmöglichkeiten beſchäftigen, die ihnen vom Ausland gebo⸗ mit werden. Tatſächlich verhandeln eine ganze Reihe deutſcher Städte der ausländiſchen— hauptſächlich amerikaniſchen Finanzkreiſen. Bis⸗ lichkeitnde eine Anzahl weſtdeutſcher Gemeinden genannt, in Wirk⸗ die d n * 81 dbe 2 Unt m it ſind es aber weit mehr, auch in anderen Gegenden des Reiches, weil le Pfade der Amerikaanleihe noch in heimlicher Stille wandern, das Geſchäft erſt in der Taſche haben möchten, ehe ſie damit etlicher eite. vo e n d Kern 5 es Problems der Auslandsanleihen und auch gan fensſige efahr. gahe völli kaner ſiche 5 etrieh und 8 ſt au erbli eher licken. Das ſind gewiß Püenden Bertrauens in die innere Kraft des deutſchen Kommunal⸗ 8. Aber all das ändert nichts an dem Riſiko. lich. ine Auslandsanleihe in fremder Währung kommt natür⸗ wiclunter keinen Umſtänden in Frage. Hätte man die letzte Ent⸗ wohl vor einem Jahre vorausſehen können, ſo hätte man damals dusländif Satz aufſtellen dürfen, daß kurzfriſtige Anleihen in aber ku iſcher Währung abgeſchloſſen werden müßten. Erſtens ſind weiten fiſtige Anleihen weder zu haben, noch von Wert, und zum Unnzfi iſt die finanzwirtſchaftliche Lage jetzt völlig unüberſehbar. ſunde 1 üdem, zu betonen, daß eine auch nur einigermaßen ge⸗ ſelbſt in nmungle Finanzgebarung derartige Spekulationsgeſchäfte Auerem der höchſten Not rundweg ablehnen wird. Wir haben in Veiſpiel kommunalen Leben doch bereits ein recht abſchreckendes Kide bo, Die Stadt Bochum hat 1917 in der Schweiz eine An⸗ Frankenn 10 Millionen Mark aufgenommen, rückzahlbar 1927 in Milt as ſind bei einem Umrechnungskurs von 80 zur Zeit er ich tonen Mark, unter den üblichen Zuſchlägen tatſächlich aber kann! Die r⸗ ſodaß man auf rund 1 Milliarde rechnen t ie Stadt kann von Glück ſagen, daß wenigſtens die Zinſen gezahlt werden. ie Nhe Art des Riſikos iſt bei den Amerikaanleihen allerding; Stande alket, da auch die Rückzahlung in Markwährung erfolgt. Vom nͤt des Amerikaners geſehen, liegt das Geſchäft folgender⸗ 28 werd 0 Millionen Mark, die er den deutſchen Städten leiht— Summeren in den bisher bekanntgewordenen Fällen durchgängig bei em. 100 bis 200 Millionen genannt— bedeuten für ihn die 9 Kurs von angenommen 400 ler iſt heute aber rund doch u. dingabe von nur 250 000 Dollars. Nehmen wir an, der zehn Jahtet einmal einſetzende Zuwertungsprozeß der Mark iſt ſenkt ha ahren ſoweit fortgeſchritten, daß der Kurs ſich auf 50 ge⸗ aleſ ſo bekommt der Amerikaner für ſeine 250 000 Dollars dviel, alſo zwei Millionen wieder. Zweifellos ein nettes eit und einige Städte ſind ja auch bereits zu einem Ergebnis n. Es lagen auch Angebote von engliſcher und däniſcher punkt d zu verlangen, beanügen, in der Steuerkraft der Gemeinden Leffentlichkeit treten. Die Verhandlungen ſpielen ſchon ſeit r, aber ſie waren inſofern ungünſtiger, als die Rückzahlung r fremden Mährung erfolgen ſollte. Hier haben wir 8 ihre Die übrigen Bedingungen, ſoweit ſie die Emiſ⸗ den Zinsfuß und ähnliches umfaſſen, treten dahinter bei⸗ Es iſt auch nicht ausſchlaggebend, daß die Ameri⸗ r K ſtatt— wie es vereinzelt ſelbſt noch bei Inlandsanleihen ommunen vorkommt, die Verpfändung von Grundſtücken und Geldern aus der Wohnungsabgabe eine ausreichende Sicher⸗ erfreuliche Zeichen eines hoch⸗ Geſchäft! Das Riſiko iſt vom Standpunkt des Amerikaners durch die Rückzahlungsklauſel, die die Anleihe erſt in zehn Jahren tilgbar macht, und die ſog. Währungsklauſel ſo gut mie ausgeſchloſſen, nach welch letzterer die Schuldſumme ſich im Falle einer Aenderung der deutſchen Währung durch geſetzgeberiſchen Ein⸗ griff entſprechend mit verändert, ſodaß der abſolute Wert derſelbe bleibt. Gegen dieſe Klauſel wurden letzthin von der Regierung, der ja ein Aufſichts⸗ und Einſpruchsrecht zuſteht, Einwendungen erhoben, ſie ſcheinen aber wieder behoben zu ſein, da es ihr nur darauf an⸗ kommt, daß nicht etwa der Eindruck erweckt wird, ſie beabſich⸗ tige eine derartige Aenderung. Betrachten wir die Sache nun aber einmal unter dem Geſichts⸗ winkel der ſchuldenmachenden Städte. So geſehen, iſt das Haupt⸗ bedenken bei der Tilgungsklauſel. Es liegt auf der Hand, daß die 100 oder 200 Millionen heute bei der Entwertung für manche Stadt eine verhängnisvolle Laſt ſein können. Der Entwertungsprozeß verkleinert auch die Schulden Der umgekehrte Gang, die Zuwertung, aber läßt ſie unter Umſtänden ins Rieſen⸗ hafte anſchwellen. Iſt die Mark erſt wieder einmal mehr wert, ſo drücken ſich die Einkünfte aus Steuern etc. natürlich in entſprechend niedrigeren Summen aus. Deshalb wird jede Stadt, die ſich unter dem Zwang der Geldnot zu einer Auslandsanleihe entſchließt, ſo⸗ fort mit der inneren Amortiſation beginnen. Aber auch eine ſolche Politik hat nur den praktiſchen Erfolg einer Ver⸗ minderung des Riſikos, ſelten aber wohl den der völligen Ausſchal⸗ tung desſelben. Die Zuwertung kann den Städten trotz aller Vor⸗ ſichtsmaßnahmen geradezu über den Hals kommen. Vorſicht iſt daher unter allen Umſtänden geboten. Strengſte Sparſamkeit in den Ausgaben, größte Planmäßigkeit in den Einnahmen und das Be⸗ ſtreben, die Anleihen nicht nur auf ein möglichſt niedriges Maß zu beſchränken, ſondern die innere Tilgung ſo aufzubauen, daß die größeren Raten am Anfang ſtehen. An der Amerikaanleihe kann einmal das Schickſal einer Stadt hängen; deshalb iſt es nötig, die Bedenken zu erwägen, wenn man auch die Hilfe aus dem Auslande an ſich in der jetzigen Notlage ſicherlich begrüßen darf. kl. Nichf nur für ein Vierteljahr kann der Mannheimer General- Anzeiger bei der Post bestellt werden, sondern auch für jeden einzelnen Monat innerhalb des Viertel- jahres. Man übergebe die Bestellung frühzeitig dem Brieſträger oder der Postzeitungsstelle für den Monat September. 8386 Wirtſchaftliche Fragen. Die Lage des Arbeiksmarktes in Baden. Die Arbeitsmarktlage blieb weiter günſtig. Gegenüber der Vor⸗ woche ſank wiederum die Erwerbsloſenziffer, beſonders kamen ungelernte Arbeiter in induſtriellen Privatbetrieben unter. Die Nachfrage nach landwirtſchaftlichen Kräften war wiederum ſehr ſtark. Der Bedarf konnte nicht gedeckt werden. Es fehlt an Knechten und Mägden, beſonders an Melkern.— Im Bergbau wurden Kaliarbeiter geſucht.— In der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie beſteht immer noch Bedarf an Fach⸗ arbeitern für Gießerei und Werkzeugbau. Die Arbeitsmarktlage für die Spinnſtoffabrikation und Papierinduſtrie hat ſich kaum geändert. Für letztere iſt immer noch Mangel an entſprechenden Fabrikarbeiterinnen bemerkbar.— Im Holz⸗ und Schnitzſtoff⸗ gewerbe werden Bau⸗ und Möbelſchreiner, Holzbildhauer, Zim⸗ merer, Säger ſehr geſucht. Im Nahrungsmittelgewerbe verſtärkte ſich die Nachfrage nach Bäckern. In der Tabakinduſtrie hat ſich gegenüber der Vorwoche nichts geändert. Desgleichen im Be⸗ kleidungsgewerbe, wo immer noch Mangel an Schneidern und Schuh⸗ machern beſteht. Friſeure ſind ſehr geſucht. Empfindlicher Mangel beſteht an gelernten Arbeitskräften aller Art im Baugewerbe, beſonders an Maurern und Gipſern; während andererſeits ein ge⸗ ringes Angebot an Bauhilfsarbeitern zu verzeichnen iſt. Das Han⸗ delsgewerbe zeigt keine Veränderung. Starke Nachfrage nach Küchen⸗ perſonal, insbeſondere nach Küchenmädchen beſteht immer noch im Gaſtwirtsgewerbe; wie auch häusliche Dienſtboten aller Art des wei⸗ teren ſehr geſucht ſind. Der Polizeibeamtenberuf. In letzter Zeit iſt in manchen Kreiſen der badiſchen Bevölkerung die Anſicht laut geworden, daß nach der Umbildung der badiſchen Polizei die Einſtellungsmöglichkeiten in den Polizeidienſt nicht mehr ſo günſtig ſeien, wie bisher. Dieſe Auffaſſung iſt, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, nicht zutreffend. Jungen, ſtrebſamen Männern, die Luſt und Liebe zum Polizeiberuf haben, iſt auch heute noch Gelegenheit gegeben, in den badiſchen Polizeidienſt einzutreten und ſich dadurch auch für ſpätere Zeiten, nach Ablauf der vertrags⸗ mäßigen Dienſtzeit, eine ausſichtsreiche Zukunft zu ſichern. In Be⸗ tracht kommen zunächſt junge Männer von 18—22 Jahren von gutem Leumund, die einen geſunden kräftigen Körperbau haben und nicht unter 1,65 Meter groß ſind. Sie müſſen außerdem über normale Kenntniſſe im Leſen, Schreiben und Rechnen verfügen. Auch ältere Leute bis zu 30 Jahren können, wenn ſie gedient haben, ſich zur Zeit noch zum Eintritt melden. Der in den Polizeidienſt aufgenom⸗ mene Beamte muß ſich für eine 12jährige Dienſtzeit verpflichten. Schon mit dem Tage ſeines Dienſteintritts erhält der Beamte eine ausreichende Beſoldung, ferner Unterkunft und Verpflegung gegen mäßige Gebühr ſowie freie Bekleidung und freie Krankenbehandlung. Er wird alſo ſofort wirtſchaftlich unabhängig. Außerdem wird ihm bei der Landespolizei günſtige Möglichkeit für die Beförderung und damit zum Aufſteigen in höhere Beſoldungsgruppen geboten. Einen beſonderen Vorzug genießen die Polizeibeamten dadurch, daß der Erſatz für den geſamten polizeilichen Dienſt leinſchließlich Gen⸗ darmerie und vorausſichtlich auch Gemeindepolizei) aus der auf Zeit angeſtellter Polizei entnommen wird. Ganz beſonders beachtenswert für alle, die ſich dieſer Lauf⸗ bahn widmen wollen, iſt die Tatſache, daß auch für die Zukunft der nach 12jähriger Dienſtzeit ausſcheidenden Beamten in weit⸗ gehendem Maße geſorgt wird. Schon während der ganzen Dienſt⸗ zeit erhalten die Beamten eine ſorgfältige, geiſtige und berufs⸗ wiſſenſchaftliche Durchbildung. Sodann werden ſie aber auch in den letzten Jahren noch durch beſondere Kurſe auf ihre ſpäteren Beruf vorbereitet, ſei es nun, daß ſie Beamte in andern Zweigen des Staatsdienſtes, Kaufleute oder Landwirte werden wollen. Um dem Ausſcheidenden den Uebergang in den bürgerlichen Peruf zu erleichtern oder ihm den Weg zur Anſtellung als Beamter im ſonſtigen Staatsdienſte zu eröffnen, wird ihm auf Grund des dem⸗ nächſt zu erlaſſenden Landespolizeiverſorgungsgeſetzes eing weit⸗ gehende Verſorgung gewährt. Nach Ablauf der Dienſtzeit erhält jeder Beamte den Polizeiverſorgungsſchein. Dieſer gibt ihm die Möglichkeit zur Erlangung einer Beamtenſtelle im Staatsdiegſte. Ferner werden Uebergangsgebühren auf 3 Jahre bezahlt. Wer auf den Polizeidienſtſchein verzichtet, um ſich z. B. dem Kaufmanns⸗ beruf zu widmen, erhält eine entſprechende Geldabfindung. Solchen, die ſich der Landwirtſchaft widmen wollen, wird durch eine Landes⸗ bürgſchaft eine ländliche Anſiedelung erleichtert. Bewerbungen un⸗ Eintritt in den Polizeidienſt ſind an die Polizeiſchule in Karlsruhe, Moltkeſtraße Nr. 4, zu richten, die alles weitere wegen der Auf⸗ nahme veranlaßt. Es ſei noch beſonders darauf hingewieſen, daß die nächſten Kurſe der Polizeiſchule im Oktober 1922 und im Januar 1923 beginnen. P. A. Beendigung des Frankfurter Angeſtelltenſtreiks. Tll. Frankfurk a.., 9. Auguſt. In der heute vormittag abge⸗ haltenen Streikverſammlung der kaufmänniſchen Angeſtellten im Hippodrom wurden die in den geſtrigen Verſammlungen mit dem Arbeitgeberkartell gemachten Vorſchläge vorgelegt. Nach ſehr erreg⸗ ten Debatten wurde die Abſtimmung vorgenommen und die Vor⸗ ſchläge angenommen. Danach wird die Arbeit in allen kauf⸗ männiſchen Betrieben heute nachmittag 2 Uhr wieder aufgenommen. Das Ergebnis des Streiks iſt folgendes: Für den Monat Juli bleibt der Schiedsſpruch vom 28. Juli beſtehen. Die 20⸗ bis 30prozentige Erhöhung für Juli iſt ſofort nach Wiederaufnahme der Arbeit auszahlbar. Ferner wird für den Monat Auguſt eine Gehaltserhöhung von 54 Prozent auf die Juni⸗ gehälter bewilligt. Ab 1. Auguſt werden die weiblichen Kräfte den männlichen in der Bezahlung gleichgeſtellt. Die Altersklaſſe über 30 Jahre, die im Mai eingeführt wurde, fällt ab 1. Auguſt wieder aus. Kündigungen ſollen rückgängig gemacht werden. Die Streiktage wer⸗ den nicht bezahlt. Der heutige Tag gilt nicht mehr als Streiktag. Außerdem ſollen ſämtliche Arbeitgeber verpflichtet ſein, ihren Ange⸗ ſtellten auf ihren Wunſch monatlich einen Vorſchuß auf die Ge⸗ hälter in Höhe von insgeſamt 2000 auszuzahlen. Der Buchdruckerſtreik dauert fort und hat ſich inſofern verſtärkt, als er auf die Umgegend von Frankfurt übergegriffen hat. Die Zeitungen erſcheinen nicht. Aralte Erntegebräuche. Alle Von Dr. Hans Benzmann. Landlebe Berrichtungen der Ackerwirtſchaft, alle Vorkommniſſe des alten ͤ ſind umwoben von einem geheimnisvollen Schleier ur⸗ iten gegerglaubens, von Schutzgebräuchen, Zauberformeln und irkeit 88 5 Wetter und Hagel, Ungeziefer und Unkraut, Unfrucht⸗ Niberun daaißwuchs. Alle Sorge des Landmannes aber gilt der Kusſaat g des Wuchfes der Saat und der Einbringung der Ernte. kater der Weiden der Feldfrucht und Ernte ſtehen daher beſonders Aaſnce eihe und dem Segen alter Bräuche, die ſicherlich auf ſlübren ſind. malche oder gar indogermaniſche Vorſtellungen zurück⸗ isdener ad. So kehrt, um eine reiche Ernte 7 erzielen, in ver⸗ Sueder. 8 orm in ganz Deutſchland eine Art Lehrenzauber Fanmelwert dem viele Tauſende von Einzelgebräuchen umfaſſenden ſtunt 11 don Wuttke„Der deutſche Volksaherglaube der Gegen⸗ ldet man n 1900, dritte Bearbeitung von Gard Hugo Meyer), Ganten Einauch über dieſes Gebiet eine große Reihe von inter⸗ diente ſteckt zelheiten. Zur Erzielung einer ergiebigen kornreichen Auen über denn im Namen des dreieinigen Gottes drei Korn⸗ dalfir im zen Spiegel(Wetterau, Schleſten) oder unter da⸗ itten age zerrgottswinkel der Wohnſtube(Baden), rührt am heilhnachtspredia, März das Korn um(Franken), nimmt in der nellsen—9—7 Getreide mit(Oſtpreußen) oder ſchießt an den Kosslag vor Son über den Samen(Voigtland). An einem Don⸗ dännfeld, zieh onnenaufgang geht man dreimal um das blühende Sugt dieſe— 13 jeder Ecke jedesmal einen Kornhalm aus und masrünge 5 190 Halme im Rauchfang auf; dann kommen keine dur Freſtags beornfeld(Mecklenburg). Mit der Roggenernte muß Halch aber ni eginnen, ſo kommen die Mäuſe nicht hinein(Olden⸗ Steme on eine am Montag. Bei der Ernte läßt man die erſten Maobſeil von em Kinde unter fünf Jahren ſchneiden und das erſte 1 chneidet aem Kinde unter ſieben Jahren winden(Heſſen). auf den merſt drei Aehren(Eigerlen) ab und legt ſie kreuz⸗ oder le*8 und nach der Ernte nagelt man ſie an die 8. pfalg) gt ſie in den Weihwaſſekkeſſel oder auf den Kirch⸗ ur ſaacnu hmern Geiſterglauben iſt die Vorſtellung von der Nog⸗ behanden und ähnlichen Geſpenſtern zurückzuführen. Dieſe anandelt wordagen ſind ja auch vielſach in neugeitlichen Balladen Nog Blumen zu n. Kinder dürfen nicht ins Getreide gehen, etwa die Renmuhme 1 pflücken, denn in den Getreidefeldern hauſt die Ver dagenſau 5 der ihr gehörige Roggenwolf, Roggenhund, oder Welf verw chſer Habergeiß(erſterer bisweilen fälſchlich mit dem echſelt) und zerreißt die Kinder(Niederdeutſchland); eſe mythiſchen Tiere ſind veranlaßt durch den im Getreide wüh⸗ Dieſes Tier zieht ſich bei fortſchreitender Ernte lenden Wind. immer mehr zurück und wird in den letzten Getreidebüſcheln ge⸗ fangen und in die Scheune gebracht; die letzte Garbe heißt häufi die Alte, der Wolf(Norddeutſchland), der Kornbock, die Habergelg (Süddeutſchland); mancherlei Erntegebräuche hängen damit zu⸗ ſammen. Mannigfaltige und eigenartige Gebräuche begleiten die Ernte. Beim Aufladen und Einbringen des erſten Fuders Getreide darf kein Wort geſprochen werden(Oldenburg, Siegen). Die erſte ein⸗ gebrachte Garbe beſprengt man mit dem an Epiphanias geweihten Waſſer und Salz und zieht den erſten Erntewagen rückwärts in die Scheune, das ſchützt gegen den Bilsmesſchnitter(Bayern); beim erſten Einfahren des Getreides muß man in die vier Ecken der Scheune einige Garben kreuzweiſe legen; ſo kann der Drache nichts davon holen(Bayern, Franken, Oberpfalz); man hängt einen Büſchel grüner Tannenzweige über dem Scheunentor auf und driſcht den⸗ ſelben zuerſt, ſo kann der Bilwiſchſchnitter nicht ſchaden(Erzgebirge); man ſtellt drei Garben umgekehrt auf den Boden, gegen die Mäuſe. Wenn ein Fuder Roggen im Gehöft ſteht, darf niemand darunter hindurchkriechen, ſonſt wirft das nächſte um: wer es getan, muß wieder zurückkriechen(Oldenburg) Die letzten drei oder neun Aehren, das Glückhämpfli, mußte ein unſchuldiges Mädchen ab⸗ ſchneiden, ſie wurden über das Kruzifix der Wohnſtube geſteckt, damit der Blitz nicht einſchlüge(Baden). Die letzte Garbe wird mit Steinen beſchwert, dann trägt das Getreide im nächſten Jahre ſchwer(Oſtpreußen). So auch der Obſtbaum. Die Erntefeſte haben noch manche heidniſchen Erinnerungen bewahrt, beſonders an Opfer⸗ feſte. Das gegenſeitige Begießen mit Waſſer(Oſtpreußen) ſoll fruchtbaren Regen bewirken. Solche Gebräuche werden natürlich auch in den Sagenbüchern der verſchiedenen Länder reichlich mitgeteilt, z. B. von Panzer für Bayern und Franken, von Ernſt Meier und Bilfinger in ihren Büchern über ſchwäbiſche Sagen, von Witzſchel über thüringiſche Sagen. Kunſt und Wiſſen. Die Parſen und die„Türme des Schweigens“. Neben an⸗ deren Völkern wohnen in Vorderindien auch die aus Perſien ein⸗ gewanderten Parſen. ſie verehren alſo das Feuer als höchſte und reinſte Naturkraft. Sie begraben ihre Toten nicht; denn der Leichnam iſt ihnen etwas ſo Unreines, daß die Erde durch die Aufnahme desſelben verunreinigt würde. Dadurch würde ja das heilige Feuer das gleiche Schickſal erleiden Sie bekennen ſich zur Religion Zoroaſters, Ebenſowenig dürfen die toten Körper verbrannt werden. dahinter kam. Wir wiſſen nur, daß ſie mit Bewegung der Zunge einen Käfer oder Mehlwurm hinunterſchlingt. Nun hat man jetzt verſucht, die Kinomatographie für dieſen Zweck auszunutzen, und zwar ſollte die Zeitlupe, verlangſamt, das Geheimnis der Nahrungsaufnahme der Kröte ent⸗ hüllen. Im Londoner Zoo wurde ein kinematographiſcher Apparat aufgeſtellt, und dann bot man der Kröte einige Mehlwürmer an. in der Sekunde gemacht. wie die einen Leichnam bergende Erde. Die Parſen ſcheuen auch jede Berührung des Leichnams. Iſt daher ein Parſe geſtorben, ſo wird er von den Leichenträgern, die einer niederen Kaſte angehören, nach den„Türmen des Schweigens“ gebracht. Dieſe Türme ſind die größten Sehenswürdigkeiten Bombays. Erſt nachdem man ſich vom Sekretariat des Parſi Panchayat Erlaubnis verſchafft hat, darf man ſich nach dieſer Totenſtätte begeben. Die„Türme des Schwei⸗ gens“ liegen weſtlich von der Eingeborenenſtadt Bombays auf dem Gipfel des Malabar⸗Hügels in einem wunderſchönen Garten, von dem aus man den herrlichſten Blick über Bombay hat. Ein ehr⸗ würdiger Parſenprieſter empfängt uns am Toreingang und über⸗ nimmt die Führung. Die Türme des Schweigens ſelbſt darf man freilich nicht betreten. Nur Parſenprieſtern und den Leichenträgern iſt der Eintritt geſtattet. Doch kann man die Einrichtung der Türme an einem Modell ſtudieren. Es ſind fünf mächtige, 8 Meter hohe Türme, ohne Fenſter und nur je mit einer Tür, ſie haben aber mehr Aehnlichkeit mit römiſchen Amphitheatern als mit Türmen. Inner⸗ halb des Turmes befinden ſich nun keine Reihen von Sitzplätzen, ſondern drei konzentriſche Ringe von muldenförmigen Vertiefungen, die durch viele niedrige Radialmauern von einander getrennt ſind. In die Mulden des äußeren Ringes werden die Leiſchen der Männer, in die des mittleren Ringes die Leichen der Frauen und in die des inneren Ringes die Leichen der Kinder niedergelegt. Kein Ange⸗ höriger, kein Freund gibt dem Verblichenen das letzte Ehrengeleit. Sobald die Leichenträger den Leichnam an Ort und Stelle nieder⸗ gelegt haben, verlaſſen ſie den Turm. Sogleich fallen die auf den Rändern der Türme ſitzenden Geier über den Toten her und be⸗ ginnen ihr grauſiges Mahl. In kaum einer Stunde iſt das Fleiſch verzehrt. Die Knochen werden dann in einen in der Mitte des Turmes befindlichen Schacht geworfen, wo ſie ſchließlich zerbröckeln und ihre Ueberreſte durch das Regenwaſſer ins Meer geführt werden. e Wie die Kröte frißt— ein Geheimnis. Kein Menſch hat bis jetzt genau beobachten können, wie die Kröte frißt. Die Natur⸗ forſcher haben ſich die größte Mühe gegeben, das Tier dabei genau zu ſehen, aber der Vorgang ſpielt ſich ſo blitzſchnell ab, daß man nicht einer ungeheuer ſchnellen die alle Bewegungen Die Aufnahmen wurden mit einer Schnelligkeit von 240 Bildern Aber die Kröte war noch ſchneller, und auf den erzielten Aufnahmen war ihre Zunge nur auf vier Bildern zu ſehen. Das bedeutet, daß die Kröte nur ein Sechzigſtel —* * * ponnerstag, den 10. Auguft 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) r. 363. Zeite. Nk. Stadͤtiſche Nachrichten. die Mannheimer„geſetzliche Miete“. Gewiſſermaßen als Fortſetzung der Verhandlungen des Bürger⸗ ausſchuſſes über die Mannheimer Wohnabgabe fand geſtern nachmit⸗ tag im Turmſaal des Rathauſes unter dem Vorſitz des Herrn Bürger⸗ meiſters Dr. Walli eine Preſſekonferenz ſtatt, in der die nunmehr feſtgeſezte„geſetzliche Miete“ einer Erörterung un⸗ terzogen wurde. Vertreten waren außer der Stadtverwaltung Be⸗ zirksamt, Handels⸗ und Handwerkskammer, Angeſtellten⸗ und Arbei⸗ terorganiſationen, Hausbeſitzerverein und Mietervereinigung, Bau⸗ genoſſenſchaften und Hausfrauenbund. Herr Bürgermeiſter Dr. Walli, der die Sitzung mit der übli⸗ chen einleitenden Anſprache eröffnete, ſprach ſein Bedauern darüber aus, daß das Reichsmietengeſetz nicht früher gekommen iſt. Die„ge⸗ ſetzliche Miete“ wäre dann nicht ſo hoch geworden. Nach den'heri⸗ gen Richtlinien heträgt die Miete im allgemeinen 13,2 Prozent des Steuerwerts, während die„geſetzliche Miete“, wie aus der geſtrigen Bekanntmachung des Bürgermeiſteramts hervorgeht, auf 24,1 Proz., alſo auf nahezu das Doppelte der bisher gezahlten Miete und auf etwa das Vierfache der Friedensmiete ſteigt. Es ſei äußerſt unange⸗ nehm, daß dieſer große Sprung zuſammenfalle mit der Wohnabgabe und mit der Teuerung auf allen Gebieten vor Beginn der Verſorgung mit Kartoffeln, Heizmaterialien und ſonſtigen für den Winter unent⸗ vehrlichen Dingen. Zu dieſer außerordentlichen Belaſtung der Be⸗ völkerung kommt eine höchſt unangenehme Steigerung des Brok⸗ preiſes. Der Stadtrat werde ſich bereits in ſeiner nächſten Sitzung mit der Brotpreiserhöhung zu befaſſen haben. Es komme eben alles zuſammen. Herr Dr. Walli ging dann auf die einzelnen Beſtimmungen des Reichsmietengeſetzes ein. Es iſt, ſo führte er u. a. aus, wünſchens⸗ wert, daß eine freie Vereinbarung über die Miete auf anderer Grund⸗ lage erfolgt. Die„geſetzliche Miete“ iſt nicht unter allen Umſtänden vorgeſchrieben. Das Mieteinigungsamt kann alle freien Vereinbarun⸗ gen nachprüfen und nötigenfalls anſtelle des vereinbarten Mietzinſes die„geſetzliche Miete“ auf Verlangen der Gemeindebehörde oder von Amtswegen feſtſetzen. Die„geſetzliche Miete“ muß nicht vom Miet⸗ einigungsamt errechnet werden. Es iſt im Gegenteil erwünſcht, daß Hauseigentümer und Mieter untereinander ſelbſt den Betrag feſt⸗ ſetzen. Damit die Errechnung ohne Mitwirkung des Mieteinigungs⸗ amtes erleichtert wird, hat das Bürgermeiſteramt die Bekanntmachung in der Preſſe erlaſſen. Er möchte hoffen, daß das Mieteinigungsamt nicht zu ſehr belaſtet wird. Wir möchten uns dieſem Wunſche an⸗ ſchließen und Hauseigentümer und Mieter empfehlen, in Streitfällen zunächſt entweder den Hausbeſitzerverein oder die Mietervereinigung um Rat anzugehen, ehe das Mieteinigungsamt in Anſpruch genom⸗ men wird. Man wird auf dieſe Weiſe alle unnötigen Koſten vermei⸗ den, die bei der Inanſpruchnahme des Mieteinigungsamtes entſtehen. Es werden, ſelbſt wenn dieſe Mahnung beherzigt wird, zweifellos noch genug verzwickte Fälle übrig bleiben, in denen eine gütliche Eini⸗ gung aus beſtimmten Gründen nicht zu erreichen iſt. Bei der Beſprechung des Zuſchlags für die großen In⸗ ſtandſetzungsarbeiten ſtellte Herr Dr. Walli. daß der Betrag nicht zur Bezahlung dieſer Arbeiten beſtimmt iſt. Er ſoll lediglich zur Verzinſung und Tilgung verwendet werden. Ein an⸗ derer Modus wäre auch garnicht möglich. Man braucht ſich nur zu vergegenwärtigen, was eine umfargreiche Dachreparatur koſtet, um zu ermeſſen, wie hoch der Hundertſatz werden müßte, wenn man ſich nicht auf die Verzinſung und Amiortiſierung der Koſten be⸗ ſchränken wollte. Der Betrag, der für die großen Inſtandſetzungs⸗ arbeiten eingeht, iſt vom Hausbeſitzer in einem Hauskonto an⸗ zulegen. Der Hauseigentümer darf über dieſes Konto nur ver⸗ fügen, wenn er die ſchriftliche Zuſtimmung der Mieter oder der Mietervertretung beſitzt. Das Konto darf nur für die notwendigen Inſtandſetzungsarbeiten verwendet werden. Für die Sperre des Kontos beſtehen gewiſſe Beſtimmungen. Der Mieter kann nötigen⸗ jolls die ſachgemäße Verwendung des Kontos erzwingen. Nach der Durchbeſprechung ſämtlicher Einzelheiten, auf die wir nicht weiter einzugehen brauchen, da ſie an dieſer Stelle ſchon zur Genüge er⸗ örtert worden ſind, bemerkte Herr Dr. Walli zum Schluß, im großen und ganzen ſcheine ihm das Geſetz nicht ſchlecht zu ſein und den heiderſeitigen Intereſſen der Vermieter und Mieter zu entſprechen. Er möchte wiederholt der Hoffnung Ausdruck geben, daß es für Viele nicht notwendig iſt, wegen der Feſtſetzung der„geſetzlichen Miete“ den Weg zum Mieteinigungsamt zu lenken, zumal ſchon bisher ziemlich ähnliche Beſtimmungen aufgrund der Richtlinſen maßgebend waren und ſich durchaus bewährk haben. Herr.A. Roediger, der Vorſitzende des Mieteinigungs⸗ amtes, ergänzte die Ausführungen des Herrn Dr. Walli in einigen Punkten. So beſtehen bezüglich des Zeitpunktes des Inkraft⸗ tretens der„geſetzlichen Miete“ noch Unklarheiten. Hier⸗ zu iſt zu ſagen, daß das Reichsmietengeſetz auf 8 565 des Bürger⸗ lichen Geſetzbuches verweiſt, wonach bei nach Monaten bemeſſenen Mieten ſpäteſtens am 15. auf 1. n. Monats gekündigt werden kann. Das Verlangen der„geſetzlichen Miete“ iſt ſpäteſtens am 15. eines jeden Monats dem andern Vertragsteil ſchriftlich mitzuteilen. Wenn dagegen in einem Mietvertrage ſteht, daß die Miete jährlich 1200 Mark beträgt und in Monatsraten zu bezahlen iſt, dann dreht es ſich nicht um die monatliche Bemeſſung der Miete, ſondern dann iſt die Miete nach Jahren bemeſſen. In dieſem Falle gilt die Beſtim⸗ einer Sekunde braucht, um ihre Beute mit der Zunge zu packen und zu verſchlingen. Sie hat alſo ſelbſt im Film ihr Geheimnis nicht hergegeben. Die Marken des Völkerbundes. Die Tage der Weltpoſtmarke ſind zwar noch fern, aber es iſt ein erfreuliches Zeichen, daß der Völkerbund ſich für die Verbilligung und Vereinheitlichung des Briefmarkenweſens einſetzen will. Der Völkerbund hat ſich jetzt eigene Briefmarken geſchaffen, die von der im Einverſtändnis mit den Schweizer Behörden errichteten Sonderpoſtanſtalt im Hotel des Nations verwendet werden. Die Marken des Völkerbundes ſollten eigentlich eine beſondere Zeichnung erhalten, die für die Ziele und Aufgaben des Bundes Propaganda macht. Aber man hat dieſen Plan der Koſtſpieligkeit wegen aufgegeben und benutzt die gegen⸗ wärtig geltenden Schweizer Marken in 12 Werten, von 5 Centimes bis zu 1 Frank. Dieſe Marken tragen den deutlichen Aufdruck: „Société des Nations“ in drei Buchſtabenreihen. Ein Obſervatorium auf der Jungfrau? Der Schweizer Re⸗ gierung iſt aus Gelehrtenkreiſen der Wunſch unterbreitet worden, auf der Jungfrau eine dauernde Beobachtungsſtation für Wetter⸗ kunde einzurichten. Die Schweizer Regierung wird vermutlich trotz der hohen Baukoſten im Intereſſe der Wiſſenſchaft den Plan aus⸗ führen. Sie hat bereits durch das Wetteramt die örtlichen Verhält⸗ niſſe unterſuchen laſſen, und es iſt danach ſchon beſtimmt, daß das Obſervatorium, wenn es gebaut werden ſollte, in der Nähe der höchſten Halteſtelle der Jungfrau⸗Bahn ſeine Aufſtellung finden wird. „Kenovierung“ antiker Kunſtdenkmäler. Das britiſche Mu⸗ ſeum beſitzt die Statue der Göitin Demeter, die nach ihrem Fund⸗ ort die Demeter von Knidos genannt wird. Dieſe Statue gehört zu den ſchönſten Kunſtwerken, die uns aus der Antike erhalten ſind. Ueber ein halbes Jahrhunderti haben auch die Londoner Kunſtfreunde ſich an dem köſtlichen Werk ergötzt, trotzdem der erſt ſpäter gefundene Kopf einige leiche Verſtümmelungen aufweiſt. Der Direktor der grie⸗ chiſchen und römiſchen Abteilung des britiſchen Muſeums Hamilton Smith erklärt jedoch, die meiſten Menſchen hätten an einem Ge⸗ ſicht mit einer verſtümmelten Naßt keine rechte Freude und kurzer⸗ hand erteilte er an einen Künſtler den Auftrag, die Naſe und das Kinn der Demeter mit Gips zu erſetzen. Jetzt dat die Demeter von Knidos eine wunderſchöne Griechennaſe und ein volles Kinn. Das weniger kunſtverſtändige Publikum war über den genialen Einfall des Herrn Smith lebhaft erfreut, während die Kenner beim Anblict der renovierten Demeter von lähmendem Entſetzen gepackt wurden Der Direktor verteidigte ſein Vorgehen damſt, daß der Gips ja jeder⸗ zeit wieder entſernt werden könne, daß das große Publikum ab⸗ den Bruch mit den alten Ueberlieferungen des britiſchen Muſeums, den die Renovierung der antiken Statue zweifellos darſtelle, lebhaft begrüßt habe. Es fragt ſich nur, ob man Kunſtwerke nach den Wünſchen des„großen Publikums“ behandeln ſoll! mung des..., wonach in den erſten drei Wochentagen des Kalendervierteljahres die Erklärung abzugeben iſt, daß die„geſetz⸗ liche Miete“ bezahlt werden muß. Dann kritt die„geſetzliche Miete“ am erſten Wochentag des nächſten Kalenderviertelſahres in Kraft. Alles, was nicht wöchentlich oder monatlich iſt, fällt unter das Vierteljahr. Herr Rechtsanwalt Roediger mußte die unangenehme Mit⸗ teilung machen, daß mit einer weiteren Erhöhung des Prozentſatzes der„geſetzlichen Miete“ zu rechnen iſt, wenn die Umlagen eine weitere Steigerung erfahren. Damit iſt leider in Bälde zu rechnen. Eine merkwürdige unſoziale Beſtim⸗ mung, an die die Hausbeſitzer nicht denken, wenn ſie die„geſetzliche Miete“ verlangen, iſt in 8 1 des Reichsmietengeſetzes enthalten. Der Mieter, der ſeine Miete monatlich zu bezahlen hat, der alſo im allge⸗ meinen nicht über den großen Geldbeutel verfügt, muß ſchon von 1. Auguſt ab die„geſetzliche Miete“ entrichten, während derjenige, der vierteljährlich zahlt, alſo der Inhaber der großen Wohnung, erſt vom 1. Oktober geſetzlich blechen muß. Alle Erklärungen, die vor dem 1. Juli abgegeben wurden, ſind wirkungslos, weil eine Erklärung aufgrund eines Geſetzes, das noch nicht in Kraft iſt, nicht abgegeben werden kann. Recht unangenehm wird für den Hauseigentümer die Sache, wenn ſeine Mieter zumteil vierteljähr⸗ lich, zumteil monatlich die Miete bezahlen. In dieſem Fall muß er nach§ 23, Abſ. 2 der badiſchen Ausführungsbeſtimmungen den Zuſchlag für die großen Inſtandſetzungsarbeiten für alle diejenigen Räume aus der eigenen Taſche bezahlen, von denen er die„geſetz⸗ liche Miete“ nicht vom 1. Auguſt ab erhält. Er wird in dieſem Fall lediglich auf das Entgegenkommen derjenigen Mieter ange⸗ wieſen ſein, die erſt vom 1. Oktober ab von dem Geſetz erfaßt wer⸗ den. Es iſt daher zu empfehlen, daß der Hauseigentümer bei der⸗ artigen„gemiſchten Verhältniſſen“ die„geſetzliche Miete“ erſt vom 1. Oktober ab verlangt. Die Entſcheidungen des Mieteinigungs⸗ amtes werden ſich wohl in der Hauptſache auf die Verteilung des durch die„geſetzliche Miete“ herausgewirtſchafteten Geſamtbetrages auf die einzelnen Wohnungen beſchränken. Bei den laufenden Inſtandſetzungsarbeiten wird ſich das Verfahren ſehr kompligiert geſtalten. Das Mieteinigungsamt wird beſtimmen, welche Arbeit zuerſt auszuführen iſt und in welcher Friſt. In der Ausſprache, die dieſen orientierenden Ausführungen folgte, wurden noch eine Anzahl ſtrittiger Fragen erörtert und ge⸗ klärt. So wurde u. a. feſtgeſtellt, daß in den badiſchen Städten ein Hauskonto errichtet werden muß. Nur die Genoſſenſchafts⸗ wohnungen fallen nicht unter dieſe Beſtimmung. Es wurde auch darauf hingewieſen, daß ſeit 1. Juli 1918 ohne geſetzliche Be⸗ ſchränkungen gebaut werden kann. Der Hauseigentümer muß aber, wenn er ſteigern will, kündigen. Die Kündigung bedarf der Geneh⸗ migung des Mieteinigungsamtes, das den neuen Preis feſtſetzen wird. Von einem Gewerkſchaftsbeamten wurde die nicht unbe⸗ gründete Befürchtung ausgeſprochen, daß die öffentlichen Stellen nach Feſtſetzung der„geſetzlichen Miete“ geradezu überlaufen wer⸗ den dürften, weil für einen großen Teil der Bevölkerung die Er⸗ rechnung der Miete ein delphiſches Orakel ſein wird. Es wurde deshalb eine aufklärende Veröffentlichung in der Preſſe mit Bei⸗ ſpielen empfohlen und zugeſagt. Wenn ſich der Hauseigentümer weigert, das Errechnungsformular dem Mieter auf Verlangen vor⸗ zuzeigen, dann muß eben das Mieteinigungsamt einſchreiten, denn der Vermieter iſt verpflichtet, dem Mieter Einſicht in die Berech⸗ nung der Miete zu gewähren. Die Sitzung hat in uns den Ein⸗ druck verſtärkt, daß das Reichsmietengeſetz dem Mieteinigungsamt eine Unſumme neuer Arbeit in der Uebergangszeit bringen wird. Wir ſind nicht ſo optimiſtiſch, zu glauben, daß in den weitaus meiſten Fällen eine gütliche Einigung ohne Inanſpruchnahme des Amtes erfolgt. Es iſt auch zu befürchten, daß ſich das Verhältnis zwiſchen Vermieter und Mieter nicht beſſer geſtaltet. Aber das wird in jedem einzelnen Falle von der Einſicht beider Teile ab⸗ hängen. Das Reichsmietengeſetz iſt in Kraft. Damit haben ſich Vermieter und Mieter abzufinden. Beide Teile müſſen umlernen. Der Hausbeſitzer wird einſehen müſſen, daß der Standpunkt des Hausherrn der VPergangenheit angehört und der Mieter wird ſich in die Beſtimmungen zu ſchicken haben, die ihm das Geſetz auf⸗ erlegt. Leicht wird die Eingewöhnung in die neuen Verhältniſſe nicht ſein. Aber bei gegenſeitigem guten Willen muß ſich das Ver⸗ hältnis zwiſchen Mieter und Vermieter zum mindeſten„korrekt“ ge⸗ ſtalten. Eine nicht gerade dankbare Aufgabe fällt der Mieterver⸗ tretung zu. Man wird ſchon heute ſagen können, daß diejenigen, die ſich dazu bereit erklären, den„Blitzableiter“ zu bilden, nicht zu beneiden ſein werden. Sch. St..A. Borläufige Umlage 1922/23. In§ 12 Abſ. 1 des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes bezw.§8 90 der dazu ergangenen Aus⸗ führungsverordnung iſt beſtimmt, daß, ſolange einem Steuerpflich⸗ tigen ein Steuerbeſcheid für das Rechnungsſahr nicht zugegangen iſt, er zu den feſtgeſetzten Zahlungsterminen Teilzahlungen von je einem Viertel der zuleßt feſtgeſtellten Steuer⸗ bezw. Umlageſchuld zu entrichten hat, falls dieſe mindeſtens M. 2500 beträgt. Der Stadtrat hat in der Sitzung vom 22. Juni 1922 beſchloſſen, von dieſer Beſtimmung Gebrauch zu machen. Den in Betracht kommenden Zahlungspflichtigen ſind Umlagezettel anfangs Juli d. J. zugegangen. Die Zahlungsaufforderung der Stadtkaſſe an den Anſchlagſäulen und in den hieſigen Tageszeitungen betrifft nur dieſe Umlagebeträge (über M. 2500). Den übrigen Schuldnern werden Umlagezettel noch zugehen. Vorübergehende Einſchränkung der Gültigkeitsdauer der zu⸗ ſammenſtellbaren Rundreiſehefte. Anläßlich der Erhöhung der Perſonentarife auf 1. Oktober wird die 60tägige Gültigkeit der von den Vertretungen des Badiſchen Reiſebüros zur Ausgabe kommen⸗ den Rundreiſehefte vorübergehend derart eingeſchränkt, daß die in der Zeit vom 6. Auguſt bis 30. September ausgegebenen Rundreiſe⸗ hefte für deutſche Strecken nur his 3. Oktober gültig ſind. Bei Fahr⸗ ſcheinheften für Hin⸗ und Rückfahrt muß die Rückfahrt ſpäteſtens am 30. September angetreten werden und ebenfalls am 3. Oktober beendet ſein. In gleicher Weiſe muß bei den zum alten Fahrpreis am 30. September gelöſten amtlichen gewöhnlichen Fahrkarten die Reiſe an dieſem Tag noch angetreten werden, während zu anderen Zeiten die Fahrt innerhalb der viertägigen Gültigkeit der Fahrkarte beliebig begonnen werden kann. 8 euſchaftsſonderzüge nach dem Schwarzwald. Die vom Badiſchen Verkehrsverband in Verbindung mit den örtlichen Ver⸗ kehrsvereinen veranſtalteten Sonderzüge erfreuen ſich fortdauernd großer Beliebtheit. Am 6. Auguſt vekkehrte je ein Sonderzug von Mannheim und Karlsruhe nach dem mittleren Schwarzwald(Horn⸗ berg, Triberg), die von prächtigem Wetter begünſtigt waren. Am 13. Auguſt wird je ein Sonderzug von Mannheim und Karlsruhe nac) Konſtanz zur Ausführung kommen. Sämtliche bisher ver⸗ anſtalteten Sonderzüge waren ausverkauft. Unter der Voraus⸗ ſetzung, daß eiſenbahnſeitig die Durchführung möglich iſt, werden deshalb folgende weiteren Züge veranſtaltet werden: Am 27. Auguſt von Frankfurt, Mannheim nach Baden⸗Baden, ferner ab Mannheim und Karlsruhe am 3. September nach Freiburg, am 10. September nach Triberg und am 17. September nach Konſtanz. cJ. Der ſetzte diesjährige Ferienſonderzug ab Mannheim, Heidel⸗ berg, Bruchſal und Karlsruhe nach Freiburg, Konſtanz wird am 21. Auguſt verkehren: Mannheim ab.00 Uhr vorm., Heidelberg.30 vorm., Karlsruhe.35, Lahr⸗Dinglingen 11.20 Uhr, Freiburg an 12.04 Uhr, Baſel bad. Bahnh. an.09 Uhr nachm.; über Offenburg Ankunft in Triberg 12.29 Uhr, Konſtanz an.14 Uhr nachm. mit Halt in Villingen, Donaueſchingen, Immen⸗ zug zu ermäßigten Preiſen in umgekehrter Richtung: Konſtanz ab .55 Uhr vorm., Triberg ab 11.50 Uhr, Baſel ab 11.02 Uhr, Freiburg Mannheim an.41 llhr. den Stationen erhältlich. Volksbund deutſcher Arjegsgräberfürſorge. Nach dem Tode Fahrkarten und nähere Auskunft ſind bei des Herrn Oberreallehrers a. D. L. Reinmuth, des verdienten ſeit⸗ herigen Schriftführers des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfür⸗ lorge, übernahm ehrenamtlich Herr H. Lill. B 5, 17/18, die Ge⸗ ſchäftsführung. Anmeldungen als Mitglied, Anfragen über Ort und Zuſtand der Gräber Gefallener im Ausland ſind deshalb an deſſen Adreſſe zu richten.(Weiteres Anzeige in dieſer Nummer.) Baſel, Triberg undb dingen, Singen, Radolfzell. Am 22. Auguſt verkehrt ein Sonder⸗ d ah 12.12 Uhr mittags, Karlsruhe an.56, Heidelberg an.14 Uhr, d Kommunale Chronik. ., Handau. 5. Aug. Der Stadze at beſchäftigte ſich in ſee jüngſten Sitzung wiederholt mit der Woh nungsabgabe. getzt Februar hatte er 4046 der Mietſteuerverhältniszahl beſchloſſen. machte er von der Ermächtigung durch Miniſterialentſchließung trag brauch, die Abgabe auf 75% hinaufzuſetzen, da ſonſt der Er 0 nicht ausreichen würde, Verzinſung und Tilgung der Darlehen decken. Als eine der letzten Städte hat nun auch Landau 15 Hotelzimmerſteuer. Sie war ſeinerzeit abgelehnt worden weil ſie einen eigenen Beamten zur Durchführung nötig zgene hätte. Nachdem die Stadt ohnehin ein eigenes Steueramt einricht muß, wurde die Steuer wieder aufgenommen und folgende„ feſtgeſetzt: bis 50 M. 109%, 51—100 M. 202%, über 100 M. 307½ Der Bezirksausſchuß Landau hatte es abgelehnt, zu dem A 5 betr. Ausſcheiden der Stadt aus dem Bezirksverband Sen nehmen, ſolange die politiſche, wirtſchaftliche und finanzielle 0 nicht geklärt ſei. Das Staatsminiſterium hält es nicht für zgeln mäßig, die Anträge der pfälziſchen Städte einzeln zu behand 6 Der Stadtrat iſt mit der gemeinſamen Behandlung wohl einperſt 17 den, wünſcht aber, daß die Behandlung der Angelegenheit nicht 75 nötig verzögert werde.— Bittere Klagen wurden über den Weſe kehr auf dem Wochenmarkt geführt. Die Richtpreiſe uch neue Kartoffeln und Gemüſe würden nicht eingehalten, es käme mer minderwertiges Obſt auf den Markt. Von der Einſetzung ei n„ Marktkommiſſion wurde jedoch abgeſehen, weil die Erzeuger 9946 einer ſolchen nicht beteiligen würden und weil zu befürchten iſt, die Waren noch mehr abwandern würden, z. B. nach Pirmaſens, t höhere Preiſe gezahlt werden. Die Polizei tut, was ſie kann, 1den aber keine Stütze durch die ſog. Wuchergeſetze und auch nicht bei 5 Käufern, die glauben, ſie müßten das erſte Obſt und die erſten müſe um jeden Preis haben. Die zahlreichen Frankenempfenſſeg tragen unſtreitig zur Preisbildung bei. Die Marktſtandgelder ſo el⸗ zeitgemäß erhöht werden.— In geheimer Sitzung wurde als tor des ſtädtiſchen Krankenhauſes Dr. Müller aus Ulm 17 76% 40 Bewerbern gewählt und als Stadtſekretär Jörg in Pirmaſe unter 21 Bewerbern. An⸗ ONB. Frankfurk, 9. Aug. Der Ma giſtrat ſtimmte einem ten⸗ trag zu, nach dem in den Frankfurter Nervenheilanſtalten Huid⸗ mühle⸗Neunfeld bei Köppern im Intereſſe der Wirtſchaftlichkeit eten Betriebes und zur allgemeinen Nutzbarmachung der ausgezeichn im Heilfaktoren ein Landhaus in ein ausgeſprochenes Erholmgehge für Geneſende oder nach ärztlichem Gutachten Crholungebedeafe umgewandelt werden ſoll.— Der Magiſtrat hat beſchloſſen, daß en den Beſuch der Römerſäle von Ausländern künftig neben dem jehis · Eintrittsgeld ein Zuſchlag von fünf Mark für je 100 geld des Dollarſtandes über 500 erhoben und danach das Eintrittsg von Woche zu Woche veränderlich feſtgeſetzt werden ſoll. 1 ONB. Saarbrücken, 8. Aug. Nachdem die Stadt Saar bräge vor einiger Zeit eine Erzberger⸗ und eine Rathenauſtraße erhele⸗ hat, beſchloß auch der Gemeinderat Schiffwefler in ſeiner wei ten Sitzung, zu Ehren der beiden ermordeten deutſchen Miniſter z Straßen zu benennen. ANus dem Lande. Tll. Karlsruhe, 9. Auguſt. Zur Feier der dritten Wiederkehr 5 Tages der Weimarer Verfaſſungsgebung veranſtaltet der Stadtrat er Vorabend, alſo am Donnerstag, abends 8 Uhr, im großen Saa e Feſthalle einen Feſtakt mit muſikaliſchen Darbietungen und einer ſprache des Reichstagsabg. Miniſter a. D. Dr. Ludwig Haas. Stadtrat lädt die Bepölkerung zur Teilnahme an der Feier ein. d⸗ i Karlsruhe, 9. Aug. Die baßden an der Ermordung des 2601 wirts Braun in Lauf bei Bühl beteiligten Karlsruher, ein 42¹ or⸗ Hilfsarbeiter und ein 44jähriger Maurer, ſind hier verhaftet, we, den. Die Verhaftung des dritten Täters in Lauf berichteten wir z ſammen mit der Nachricht des Mordes. Sums⸗ :: Blaſiwald b. Schluchſee, 9. Aug. Hier brannte von S4 tag auf Sonntag das Haus dee Landwirts Schäfer nieder. tar Brandurſache bedarf noch der Aufklärung. Nur das lebende Inven konnte gerettet werden. 1155 i Emmendingen, 8. Aug. Ein ſeltſamer Bettler vergangene Woche in Bötzingen feſtgenommen. Bei ſeiner Keier, nahme ſtellte ſich heraus, daß man es nicht mit einem armen Bet 211 ſondern mit einem 75 Jahre alten reichen Freiburger Rentnege⸗ tun hatte, welcher in einer der ſchönſten Straßen dort ein grdem Haus beſitzt und ein Penſionat unterhält. Der Mann iſt von nter⸗ krankhaften Wahn befallen, daß ſeine Mittel zu ſeinem Lebengenen, halt nicht mehr ausreichen und er verlegte ſich daher aufs Be eld Außer verſchiedenen Lebensmitteln fand man 318 Mark Barg bei ihm. c0 in +Waldkirch(Breisgau), 9. Auguſt. Die Gemeinde wird au be⸗ dieſem Jahre den Schwerkriegsbeſchädigten und d. dürftigen Kriegerwitwen ein bis zwei Ster Brennholz Waſd⸗ geltlich zuweiſen. Für die übrigen Haushaltungen der Stadt lten. kirch werden gegen Bezahlung je vier Ster Brennholz bereit 99 in i Kadolfzell, 9. Auguſt. Ein humorbegabter Leſer empfieh von der hieſigen„Freien Stimme“ den Hausfrauen, deren Kü nfehl⸗ Fliegenſchwärmen heimgeſucht wird, folgendes ſeltſame und zundem bare“ Allheilmittel zur Vertilgung der läſtigen Schmarotzer: In mit Raume, in dem die Fliegen vertrieben werden ſollen, male manort Kreide den Teufelandie Wand. Nach einem alten Sprich den erſcheint diſer alsdann auf der Bildfläche. Dann ſchließe rung pat. Raum ab, nachdem man vorher alle Lebensmittel daraus entfern In⸗ Da bekanntlich der Teufel in der Not Fliegen frißt, werden die ſekten in wenigen Tagen von ihm aufgezehrt ſein! Nus der pfalz. Gule Karloffelernte in der Pfalz. darf ONB. Candau, 9. Aug. Die Kartoffelernte in der Pfalz den n. Det als geſichert bezeichnet werden. Dieſe Anſicht wird galfelber Landwirten allgemein geteilt. Selten ſtanden die Karto 15 ſo vielverſprechend wie in dieſem Jahre. Die Stöcke tragen ichlich entwickeltes, dunkelgrünes Kraut und der Knollenanfatz iſt reich in Trotz der vielfach naßkalten Witterung entwickeln ſich die Kno aus⸗ dem im⸗letztverfloſſenen Jahre völlig durchglühten Boden ganz der gezeichnet. Der gute Ausfall der Frühkartoffelernte käßt, Spätter. „Rheinpfälzer“ berichtet, auch auf eine reiche Ernte in— in toffeln mit Sicherheit hoffen. Wenn nicht alles trũgt. dürfte 3 dieſem Herbſt eine ſahr gute Ernte in Kartoffeln beſchieden 0 nicht wäre umſo erfreulicher, als damit auch ein Ausgleich für die ete⸗ überall befriedigende Brotgetreideernte gegeben und unſere ernährung in der Hauptſache geſichert wäre. * int eudwigshafen, 10. Aug. Hartnäcige Selbſtmordverſucht, ſch Rauſch machle ein 25 Jahre alter Fabrikarbeiter; er ſtürzhieder nachts in den Rhein, wurde jedoch von zwei Arbeitskollegen ſprang herausgefiſcht und nach Hauſe gebracht. Eine Stunde ſpäter egen er abermals in den Rhein, wurde jedoch von denſelben te ibl, wieder gerettet und der Polizei übergeben. Dieſe verwahr is er ſeinen Rauſch ausgeſchlafen hatte. Innern Tll. Speyer. 10. Aug. Vor der Regierungskammer bes ten der ſand ein Prozeß wegen Zwangsentei gnung gagun ie Badiſchen Anilin. und Sodafabrik in Ludwigshafen ſtatt, Grundſtückseigentümer haben die entſcheidende Kammer als abgelehnt. Die Entſcheidung ſoll nun durch das Regierung ium verkündet werden. n Kaſſerslaulern, 6. Aug. Da bei den Vorverhandlungaſſallon ſchen dem pfälziſchen Brauereiverband und der Orgazchen. zer Brauereiarbeiter die Arbeitgeber die Forderung einer etehe, lichen Zulage vo 400 M. ablehnten und nur 250 M. zug des wollten und außerdem die Forderung auf Wiedereinführg land, Haustrunks und die Bezahlung der Ueberſtunden für gen 5 Bbrer aus beinzpſelen Grunden nicht bewilkigter, aln deß Smerelarbeiter von Kaiſerslautern und Speyer ſofort ſeſes Streik Der pfälziſche Brauereiverband verfügte wegen iſche, wilden Streiks daraufhin die Aaiſperrung der ſamtlichen g 1* Brauereiarbeiter, die dieſe Maßnahme mit der Niederleg rbeit beantworteten. eee 9 al 5. Seile. Nr. 364. Lendelsblaſf de Rtiengesellschaften und Gesell- Men m. b. H. in Baden im lahr 1922. 25 dem Stand vom 1. Januar 1922 gibt es in Baden biengesellschaften, die reinen Erwerbs- er Han tragen. Gesellschaften, die ihren Hauptbetrieb Waan ptsite außerhalb Badens haben, sind nicht mit- aber Erhebungen über die Zweigniederlassungen badi- und außerbadischer Aktienunternehmungen sind im Aber noch nicht zum Abschluf gebracht. 25 Auclen in dle vorliegende Untersuchung einbezogenen Handhsesellschaften entfallen 187 auf die Industrie, 48 alellenlel und Verkehr. Auf dem Gebiet der Industrie die meisten Aktiengesellschaften(47) auf die Ge- Bddegru Ainden Ppen von Maschinen, Instrumenten und Apparaten, der +. sich im Brauereigewerbe, 24 in der Metall., 21 in Feuuhmnindustrie, 19 in der Industrie der Nahrungs- und ab de lus!(unter Ausschluß der Brauereien), 10 entfallen ludus adustrie der Steine und Erden, je 9 auf die chemische Melz, und die Papierindustrie, je 7 auf die Industrie der aund Schnitzstokfe, sowie auf das Baugewerbe. Lerkanden as Aktiengesellschaften im Handel und Dank. 8 rentfallen 14 auf das Versicherungs-, 12 auf das Fit,Lul das Verkehrsgewerbe, 5 auf die Hotelindustrie. ein beitt der Aktiengesellschaften ist in 72 Fällen, d. s. rund die Stenttel aller Aktiengesellschaften, die Stadt Mannheim; Ppreradt Karlsruhe Weist 17, Freiburg 15, Heidelberg 12, baternchn 1 und Konstanz 9 Aktiengesellschaften auf. 136 4480 kr mungen, d. s. 55% aller Aktiengesellschaften, haben peiten Sſtz in den sechs gröbßten Städten des Landes. dladlen Aktiengesellschaften haben ihren Sitz in kleineren Das die restlichen 44 entfallen auf Landgemeinden. 1 ktienkapftal sämtlicher in die Statistik ein- Januer Unternehmungen beträgt nach dem Stand vom 04 mehr 8. J8. rund 1728 Millionen(genau: 1 728 565 000)&. dundke 8 der Hälfte(131 Gesellschaften) beträgt das 5 zwischen Js und 3 Millionen, nämlich bei 49 webel 40„ und 1 Million, bei 42 zwischen 1 und 2 Million. ein wschen 2 und 3 Millionen A. 33 Gesellschaften b5 100 000 niedrigeres Aktienkapital auf, davon 5 weniger Pite 3 D, Bei 65 Gesellschaften beträgt das Grund. 20 Minlionen 4, bei zehn 20—50 Nillionen, bei Millionen, bei zwei(Elektr. Industrie und 6, Die Vee) über 100 Milionen 4. eneingerteilung des Aktienkapitals nach * Gesell en zeigt natürlich ein ähnliches Bild, wie die- ſelanheim schakten selbst. Weitaus an erster Stelle steht nüten in„mit nabezu 900 Millionen Aktienkapital; sodann 5 10⁴ Man Bem Abstand Karlsruhe mit 154 und Heidelberg diſrzbeim 41 den A. Freiburg und Konstanz weisen je 71, duglerle Millionen 4 auf; wovon 36 Millionen auf die Welen sich kfallen. In 5 Städten und einer Landgemeinde eleren n äber 20 bis 40 Millionen Aktienkapital, in Städten und einer Landgemeinde über 10 bis onen,, in 6 Städten und 2 Landgemeinden 5 bis 10 % 6 Stadten und 5 Landgemeinden 3 bis 5 Aktie, Weitere 52 Aktiengesellschaften mit 41 Millio- emeindempital verteilen sich auf 15 Städte und 30 G. Lnuar b. H. gibt es in Baden nach dem Stand vom TWe uptbefr; 5. insgesamt 1483; hiervon haben 1380 Sitz 82 enteder! rieb in Baden. während der Rest mit 103 auf 80 Fallen assungen entfallt, und zwar handelt es sich in dued in 215 Zweigbetriebe außerbadischer Firmen in aud balb. de Fallen um Zweigbetriebe badischer Eirmen ag, Solche FiLandes. Nicht inbegriffen in diesen Zahlen meinn wWie Wanen. die nicht reinen Erwerbscharakter abel teige BWohlfahrtseinrichtungen, Bildungsstätten, ge- chlen, dereuSesellschaften, Pressevereine ohne Gewinn- Eer ünelehen Zahl beträgt im Lande insgesamt 90. Fabrdieh 8 des Gegenstandes des Urternehmens eine Fatſons. Jengue Unterscheidung der Gesellschaften in bere, Eroge Anend, Handelsbetriebe nicht durchführen, da sich dellung undahl von Gesellschaften neben der Waren- mit dem Vertrieb der eigenen Erzeugnisse gleich- Gruttis Ing ertrieb fremder Erzeugnisse befaßlt, also Wüerennd vahl Ustrie- und Handelsbefrieb ist. Soweit ſedoch von icher Rückfragen festgestellt werden konnte, 8N 1380 badischen Gesellschaften 824 vor- iustrle an. 70 entfallen auf das Verkehrs- zemfandwirtschaft(davon befassen sich 4 mit Olkelsebau. 2 mit Geflügelzucht, ſe eine mit und Schweinezucht), die restlichen 474 Ferei Nerhaſß delsbetriebe. Mirie der ler industriellen Betriebe nimmt die Gruppe Nah die erst aschinen und Apparate“ mit 191 Gesell- Aes. Stelle ein. Es folgen: 9e Mogl. +35 Cenußwittelindustrie e Nau rie 9 u. Brauereſen mit 190 Gesellschaften, die ar Steine und Erden 8¹ allv Venteprarbeitung 81 twirt. binqustrie(einschl. aewerpn Nebenprodukte) 5 e eray kHole u. Schnitzstoffe 60 43 dſ%e6 Nay u. küö 10 Peolerwerbe künstler. Gewerbe der lee N Ne wertenlt ei Vpodez,Sit, dev 0 5* 59 * 7* 5* 5* 5* 5* 31 55 sonstige Industrien. +5„Sollsochaftey fst in 404 Pzhien die. Stadt W ede e 55 Jie stodt Nleene in 118 Preiburg, in 10 Pforzheim. jn 86 Konstanz: mit apderen ohaften oder gsde ahler badischen Hesehl- Adern. ihren s jn eſner der sechs größeren 5 137 Gosohlschoften kiyden sich in Land- est mit 394 in den kleinern Stödten des Fiöde dee 8 „* 57 N tammkapiftale betrifft. so über. U Gesellschasten: hei 800 Gesellsghaften . m. b H) pleibt das stammkapital Gesellschaften verfügen über ein bis 00 00 ο, 7 über ein solches %n bei 68 Sesellschaften beirget iMion und mehr, darunter sind fünf einems Ftammhanftel von 10 bis 50 ving., kapital von s0 Vyfonen finget duskrie.(Statistische Mitteilungen.) hon Mannh 1 9. Sſmer Fffektenbßrse. ui Die fesse Hallung für Industrie- besonders lagen Chemische sehr lem(nachbörslich 985 bez. u..), 90% Benz zu 600%%, Gebr, Fahr zu 35% Freiburger Ziegelwerke zu Töhentra, zu 4132 und Zuekerfabriß gefragt blieben: Mannh. Gummi ckerfabrß zu 560//. Zellstofffabrik Waldhof Uri Frankentnal zu 790%, Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) enerel-Anzeiger NMannheimer 880 Mark. Dollarkurs Dividenden-Werte. 8. 9. 498.— 442. .— 395.— 2720.— 2809.— 3450.— 3590.— Transp.-Aktien. Sohantungbahnn Allg. Lok.-u. Strallenh Gr. Berl. Straflenh. Suüdd. Eisenbahnn Jest. Staatselsenb. Baltimore and Ohlo Prinz-Heinrlohbahn. .-Austr. Dampfsoh. Hamb.-Amerlk. Pakett Hamb.-Sudam.'soh. Bansa Dampfson. Norddeutsoche Lloyd Bank-Aktien. Barmer Bankverein Berlinerflandels-Ges. Comm.- u. Prlystbank Darmstädter Bank. Deutsohe Bank Diskonto-Commandii Dresdner Bankk Melnlnger 1 0 0 Mitteld. Kreditbank. Natlonalbk..Deutsohl nasterreloh. Kredlt. melohsbank Industrie-Aktien. Aboumulat.-Fabrlæk Adler& Oppenheim. Adlerwerke .-G. Anſl. Treptow Allgem. Elektr.-Ges. Anglo-Continental. Augsb.-Nürnb. Hasoh. Badlische Anilin. Bergmann Elektr. Serſ. Anhalt. Masoh. Berliner Elektr. Sl.Masch. B. SohWarzk Bing Nürnberg Bismarokhütte Bochumer Gulstahl Gebr. Böhler& Co. Braunk. u. Srikettind. Bremer Vulkan Brown, Boverſ&00. Buderus EIsenW. Ohemlisohe Grieshelm Chem. Hleyden Chemlsche Weller Ghomische Albert CGonoordlia Bergbau Dalmler Hotoren Dessauer das Deutsch-Luxemburg. .-Uebersee Elektr. Otsch. Elsenb.-Sign. Deutsche Erdöl Otsoh. Gasglühlloht, Otsoh. Gubstahlkugel Deutsohe Kallwerke Deutsohe Stelnzeug D. Waffen u. Munltlön Otsoh. Wolle Durkoppwerke Dynamſt Trust Efberfelder Farben. Elektr. Licht u. Kraft Bk. f. e. Unt.(Zürloh) Esohweller Bergwerk Feldmühle Papler Felten& Gullleaume Frledrlohshütte Gaggenau Vorz. Gasmotoren Deutz delsenklroher Bergw. Gelsenkiroh. Aubstahl deorgs-Marlenz. Germanla Gerresheimer Glas. Gofdsohmidt, Thp. Arltzner Masohinen Grun& Bilfinger 13* Hannov. Masch. Egest 4800.— 4950.— Hannov. Waggonfabr. 710.— Harkort BrꝗgW. 1150.— Harpener Bergbau 5409.— Hitpert Raschlnen. 484.— Mirsoh Kupfer.. 879.— Höohster Farbwerke 300.— Hoesoh Eisen u. 8t. 1850.— 2 Hohenlohe-Werke 1150.— Humboldt Maschinen 600.— Hiuttenw. C. W. Kayser 768.— Kaftw. Aschersleben 12650.— Kattowitzer Bergbau 1640.— Köln-Rottweller. 550.— gobr. Körting.— Kostholmer Sellulose Lahmeyer& Co. Lauranhutte Leopoldshall 5 Linde's EIsmaschlnen 635.— inke& Hofmann. 769.— Tudwig Loswe& Co. 1180.— Lothringer flütts.. 1385.— Lothr. Fortl. Oement 725.— Lüdenscheled 715.— Magirus.-WMW. 908. Hannesmannröhren Obersohl.Eisenb.-Bd. do. Elsenindustrie. do. Kokswerke Orensteln& Koppel Phönix Bergbau. 2 Belsholz Paplerfabr. Bhein. Braunkohle 2800.— Rheln, Elektr. 88 Rhn. Metallw. Vorz. 10.— HRheln. Stahlwerke 3100.— Riebeck Hontan 2250.— Rombacher Hlutten 780.— Rosltzer Braunkohlen 1210.— Rositzer Zuoker.. 1600.— Hütgerswerke 830.— Sachsenwerk. 600.— Sächs. Gubst. Döhlen 1410.— Hugo Sohnelder 670.— Soſtuokert& CoO. 915.— Slemons& Halske 1235— Stoewer. I245.— Sudd. Imobliten 4.— Telephon Berllner, 385.— Thale Sisenhütto 6700.— Tonwaren Wieslooh— Türkisohe Tabakregle—.— Unlonw. Berlin-AMHm. 430.— 5 Ver. Chem. Elsenhütte 1408.— 148 Ver. Otsgh. NiokelWw. 1850.— Vereln. Fränk.Schuhf. 493.— 0.— „Stw. Zypen& WII 3823.— Vogtländ. Aaschinen 13.— 1501— Westeregeln Alkall. 1753.— Westf. Elsen u. Draht Deutsoh-Ostafrka. 465.— Neu-Gulnea 644 do. Genubscheln 5 Deutsohe Petroleum 2300.— 0 Helddurg Behrn 7057.— 1995. 249.— 228 4850.— 88.— 890.— .— 1650.— 10.— 1060.— 44⁰.— —.— Wanderer-Werke Zellstoff Waldhof 938.— dtayi Hinen u. Eisenb. 4830.— Fömenes 1909.— 2278.— 850.— 350.— Deuisenmarki 8 Tendenz: sehr fest. Mannheim, 10. Aug.(.30 Uhr vorm.) Es notierten am hiesigen Platz: New Vork 875—880, London 3900, Holland 33 800, Schweiz 16 600, Paris 6990. New Vork, 9. Aug. Die Mark notierte bei Börsenschluß 118/16(0,13%%) cents, was einem Kurs von 836(754)„ ent- spricht. Die Tendenz wird aus New Lork als sehr kest bezeichnet. n Kronen) Fars. 4137.— 4227.— Zürlon 963.— 9843.— Marknoten 6575.— 656.— Llre-Hoten. 2278.— 2348.— Wien. Amsterdam Berln Kopenhagen London Zürich. Berlin Wien Prag Holland New Vork Londoen Parls„ n Franken) 3 10.65 113.— 137.25 90.— 81.60 191.— 23.85 40.75 113.10 Itallon Srüssel— Kopenhagen 0 „ „*„* „ Ohristlania Madrid. Bue 0s Alres. * J 4..80 Stockholm 5 * n Gulden) Weohsel a. Stookholm. „ Obrlstlanla „ lew Vork „ Brüssel „ Madrid „Itallen 20 8 — 67.80 14.30 .50 19.94 40.10 11.30 Amster Weohsel a. London *„Berlin Parls. „ Schwelz „ enn, „ Kopenhagen S888 88888 E * n Kronen) Sichtw. a. Londooenn 1 5„ 1„ Antwerpen 5„ Helsingkors (in Kronen) Stohtw. a. London W Brüssel Helsingfors Kopenhagen. Sichtw. 155 7475 7*„ Amsterdam 1 75„ Sohwelz 4*„ Mew vork Stockholm. Siohtw. a. Berlin „„ Amsterdam 143. „ u Schwelz 1„ Washington New Lork, 9. August(WS) Devlsen, 20.75 37.30 35.85 .90 58 888 17.07 31.20 29.55 .15 17.06 30.95 29.40 .25 ** ** SS 88 8SSSS 8888 8888 88 15.49 .50 0. le 19.02 19.01 4..45 Itallen.57 Deutsohland.13 Sohwelz 8. 9. Frankrelob.11.61 England Belglen.67.57 Waren und Harlte. * Berlin, 9. Aug.(Drahtb.) Unter dem Einfluß der Devisensteigerung herrschte am Produktenmarkt eine feste endenz bei steigenden Preisen. Weizen war knapp an- gebotlen. Inländischer Weizen stellte sich wiesentlich niedriger als sich der ausländische kalkulierte. Alter Roggen war niedriger gesucht, für neuen bestand wenig Interesse, Während solcher in den Provinzen zur Umlage gekauft wird. Sommergerste letzter Ernte war dauernd stark begehrt bei sehr knappem Vorrat. Von Sommergerste befriedigten die vorliegenden Muster meist nicht. Hafer wurde vom KRonsum verlangt. Die inländischen Preisforderungen waren wesent. lich höher gehalten. Mais wurde nur wenig umgesetzt, bei erhöhten Preisforderungen. Zahlungsschwierigkeiten einer mittleren Firma trugen dazu bei, die Unternehmungslust zurückzuhalten. Die Mehlpreise zogen bei vermehrter Nach- frage an. Hülsenfrüchte waren schr knapp. Futterarlikel hatten bei ruhigem Geschäft feste Tendenz. Die Preisforde- rungen für Oelsaaten waren hoch. Berliner Metallbörse vom 9. August. Preise in Mark für 1 Kg. 9. Aug. 252.⁰ Spanlen 15.52 8. Aug.„Aug. 808.50 309.50 555560 581—568 945—--550 558—5578 435—475 470—420 7080»61 U. Aug. 24138 213—-215 63—50 10775 105—107 34—37 Aluminfumi.Barr Ainn, gusländ. Auttenzinn Niokel Antilmon Sllber für 1 Kg. kElektro 32 6 7 Raffinadekupfer Blel ohzink(Vb.-Pr.) do.(fr. Verk.) Plattenzink 1-J6000 d6700-16300 2 2000 Aluminlum Platin p. ür. Srossherz. Wilhelm Ernst London, 9. August(½3) Metallmarkt.(in Lst. für d. sagl. t. v. 1016 Kg.) 8. 9. bestselect. 62.69 67.69] Blei 25.15 65.25 64.75 NMioke 150.— 150.— Eink rrpt. 31.78 do. 3 Monat 65.25 64.85 Zinn Kkaesa 161.75 80.25 Aueoksfiher 19.25 do. Elektrol 71.72 71.72] do. 3 Monat 161.75 160.40] Antimon 34.— * Liverpool, 3. August(W8) Zaumwolte.(In engt. Pfd. v. 454 99 8. 9. September 5000 5000 Alexandria 8100 48800 11.83 11.73 11.63 11.62 Kupter Kass Oktober Hovember 21.47 Derember 11.36 Aegyptisone 15.90 11.51 11.81 11.44 11.11 15.50 Umsatz Import August Sept. Januar Oberägypt. Oktober Amerlkanischer Funkdienst. New Vork, 9. August(WS) Funkdienst.(Nacbhdruok verboten). Zuf. zus. 6000 4000 stand wt Elektrolyt 13.14 14.15 Ored. Bal. Einn loko 32.62 32.25 Zuck Centri Slel.77.75 Terpentin Zink.30.30 Savannah Elsen 28.— 30. N. Orl Baum Weilbleon.25 1 Wolzen rot Sohmalz wt. 11.87 11. Hart ſokO Talg.85 6 NMais loko Baumwsatöl 10.07 79 Mehl nledr.f. Sopt..89 nöohst Pr. Petrol. oases.50 Getrafr Engl. tanks.50 Kontinent 8. 10.10 .46 .42 .12 .42 .42 21.35 19.98 15.93 20.8 Kaftee loko Septemd. Dezem!n. MHärr Mal Juli Baumw. Joko August September Oktober 5 November 20.10 derember 20.15 Chlcago, 9. August(.Se] Funkdlenst. 9. 105.15 5 .8 15. .50 5 65 (Raohdruok verbaten). Sohwoine leioht niedr. nöüchst..85 9. schw. niedr..—— höchst. 3. 8 Zuk. Ghioago 22000 20009 Westen 101000 934000 73.25 10.75 10.87 10.20 .75 11.60 9. Welzen Sept. 100.15 Roggen Der. 72,75 „ Deꝛ. 106.55 Sohmalz 10.67 Mals t. „ 60.— 25 10.7 5 Dez. 56.25 Pore Sept.—.— HNafer Sept. 32.25 Dez. 39.15 Rippen Sept. aohgensept 74.75 80 2 2 .75 Spook nledr. 10.30 böonst. Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat September 19,90(20,—).arg. Pes., Oktober 19,60(19,75) arg. Pes., Rosario kür den Monat September 19,70(19,85) argent. Pesetas. Leinölnotierungen. Preis ab Holland, garantiert reines, rohes Oel per 100 kg inkl. Holzfaß, Originaltara, Abgangs- gewicht, foh oder bahnfrei prompt 50,50(51,25) fl., September 47,75(47,15) fl., Oktober 46,75 fl., Oktober-Dezember 46. (46,50) fl. Rheinische Elektrizitäts-.-G. in Mannheim. Laut General- versammlungsbeschluß vom 23. Juni ds. Js. erhöhte die Ge- sellschaft ihr Grundkapital um 21 auf 81 Millionen durch Ausgabe von 20000 Inhaberstamm- und von 1000 Stück Namensvorzugsaktien, welche sie zum Kurse von 102% abstößt. Die Erhöhung ist durchgeführi. Pforzheimer Hypotheken-Sicherungs-.-G. Die Gesell- schaft beruft für den 21. August eine.-Oo..-V. mit Be- schlußfassung über Weiterführung bezw. Umstellung der Gesellschaft. Süddeutsches Textilwerk.-G. Die Gesellschaft, gie ihren Sitz von Mannheim nach Freiburg /Br. verlegt Hat, kirmiert fortan Carl Mez& Söhne.-G. Eine 7 gige Stadtanleihe. Die Stadtverordneten von Hörde beschlossen bei der Landbank der Provinz Westfalen eine Anleihe von 22 Millionen gegen einen Zinsfuß von 75/ bei einem Auszahlungskurs von 99% aufzunehmen. Kammgarnspinnerei zu Leipzig. Die Verwaltung be⸗ antragte die Erkhöhung des Grundkapitals um 10, Milfionen auf Milllonen. Mühlenbauanstalt und Maschinenfabrik, vorm. Gebrüder Seek in Dresden. Die Generlversammlung faßte folgende Beschlüsse: Das Grundkapital wird um 20 Millionen A er- höht. Die Begebung der neuen Aktien erfolgt an ein Kon- sortium zu 170% mit der Verpflichtung, sie den Aktionären zu 180% derart zum Bezug anzubieten, daß auf je eine alte Aktie eine neue bezogen werden kann. Kursbericht über Kali-Aktien uud-Kuxe mitgeteilt vom Banſchause E. Calmann, Hannover. Notlerungen vom 8. Auxust. Nach-⸗ An- frage gebot Name „159000 172000 27500 28200 118500 118000 248000 252000 31500 33000 38000 60000 425000 430000 31500 33000 83000 85000 30500 35500 99000 101000 50000— 65000 63000 71000 7300 32000 33500 7300⁰0 770⁰⁰ 91000 89000 375000 382000 10⁰⁰ Nach- An- trage Lebot Marie Marie Lulsse 24000 Max 250⁰0⁰ 1500⁰0 420⁰0⁰ 270⁰00 380⁰⁰ 31500 33000 32500 Name Alexandershall Allcenhell Aller Hammonle 25500 25000 25000 43500 28000 Meimershausen Neusollstedt Neustessfurt Oberhof. 5 brinz Eugen Ransbacg Delohskrone Reinhardsbrunn Rlohera 5 Nöe Rothenfelde Rössing Barnten Sechsen Weimar Saſzmünde Sobwerzburg Slegfried.— Siegfrien Glessen Thüringen—2 Volkenroda. Walbeck Wähelmshall.. Wilbelmshall-Oels burg Wintershall Adler Senthe Srossherzog von Sachsen—— Hallesche Kall 1350 Hannoversche Kall St. 1140 meldburg Justus 2— Crügershall 5 750 Ronnenbe 8 2750 Salzdetfurtb 24³⁰ Sigmundshall. 2725 Steinförde 9³⁰ ſeutonie 880 Witteking. 720 74⁰ Mensfelder 300 530 Reger Verkehr in Mansfelder-Aktien, die ihren um ca. 50% erhöhen konnten. Selenrodde BZergmannssegen Bernstorf 5—5 Btaunschweig-Lüneburg. Burbach Burggref Sarlsiund Sarishall Einigkeit Ellefs Erlchssegen Pelsenfest, Prledrichrode. Fürstenhall 30000 335⁰⁰ 34000 34500 37000 91000 780⁰0⁰9 8850⁰ 30500 550⁰0 136000 4⁵00 115000 81000 335⁰⁰ 10500⁰ 31500 1430000 14⁰⁰ 415 50000 89000 5 1370⁰ 87000 35500 6070⁰⁰ 132000 45⁰⁰⁰ 113000 7900 32000 1162000 29500% tibegod 1370 30⁰ 03⁰⁰9 99000 4000⁰ 135⁰⁰⁰ Sünthershal! Habigshorst Hanss Silderberg 4—— Heillgenmünle. Helligenrodes Helmboldshausen Heldrungen do. 12* Neringen Hermann. Hlindenburg Hohenfelss Hüpstedt Hugeae Immenrode irmgardd Johannashall Kaiserode Cönigshell Marlaglück Tendenz: Kurs weiter 1385 1180 147⁰ 775⁵ 2800 250⁰0 2850 102⁰ 92²⁰0 5955959595959555555666 890⁰⁰ Wasserstandsbeobachtungen im Monat August Pegelstation vom ſtheln Bemerkungen Adends 6 Uhr Naohm. 2 Uhr Nachm 2 Uhr Aorgens 7 Uhr .-B. 12 Uhr Vorm. 2 Uhr RHachm. 2 Uhr Maxau MHannhelm Nalnz Kaub Köln .51 .54 Vorm 7 U Mannheim Vorm 7 Ul neilbronn Wasserwärme des Rheilus am 10 Aug. morgens Uht 16R. Mannheimer Wetterbericht vom 10 August morgens 7 Uhr. thermometer: 14.40 C. leimperatur Nachis: Barometer: 757,6 mm. rschlag:.0 LUitet auf 13.,00 C. Höchste Temperatur gestern: 21,60 C. Nie den qm. Süd 2. Hleiter. Mannheimer Frauen⸗Zeitung. Nr. 15. Mannheimer General-⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Donnerskag, den 10. Auguſt— Mannheilmer Frauen-Zelfung Die künftige Stellung der deutſchen Frau Von K. v. Oheim b. M. d. R. Auf dem Wege zur möglichſten Gleichſtellung der deutſchen Frau dem deutſchen Manne gegenüber bildet die Beſtimmung des Artikels 109 der neuen Reichsverfaſſung vom 9. November 1918 den Wegwei⸗ ſer zum Endziel: alle Deutſchen ſind vor dem Geſetze gleich. Männer und Frauen haben grundſätzlich dieſelben ſtaatsbürgerlichen Rechte und Pflichten. Nur auf dieſem Gebiet iſt das Prinzip der Rechts⸗ gleichheit zwiſchen den beiden Geſchlechtern in ſeiner Durchführung mit Erfolg gekrönt; beruhen doch die Ergebniſſe der Wahlen zu den politiſchen Vertretungen im Reich, Ländern und Gemeinden nach der neuen Verfaſſung ſchon ſehr weſentlich auf der Teilnahme der Frau an den für das geſamte Staatsweſen wichtigen Wahlen. Dies iſt der eine Punkt, in dem wir Frauen einen wirklich garantierten Erfolg gehabt haben, der als Anfang einer neuen Periode in der Entwicke⸗ lung der Frauenbewegung von größter Bedeutung iſt. Aber mit der ſtaatsbürgerlichen Gleichheit ſind noch längſt nicht alle Hoffnungen der Frauenwelt Deutſchlands erfüllt. Denn für alle anderen Gebiete, ins⸗ beſondere für das Familienrecht, iſt der genannte Grundſatz bislang nicht mehr als ein beſchriebenes Stück Papier. Was nützt es auch, daß in dem Artikel 119 für die Ehe„Gleichberechtigung der Ge⸗ ſchlechter“ verlangt wird, ſolange es an den entſprechenden, veränder⸗ ten rechtlichen Einzelbeſtimmungen fehlt. Denn Grau, teurer Freund, iſt alle Theorie, Und grün des Lebens gold'ner Baum! Damit wir Frauen des Lebens gold'nen Baum auch in rechtlich⸗ ſozialer Beziehung in Anſpruch nehmen können, liegt es an uns, mit aller Schärfe unſer Ziel zu verfolgen. In dieſem bei dem bisherigen Stand der Frauenfrage gewiß nicht leichten Kampf muß die Parole Freiheit ſein. Natürlich ſind wir Frauen, ebenſo wie die Männer, Teile einer ſozialen Gemeinſchaft. Daher wäre es verfehlt, einſeitig Befreiung im Sinne eines Abſtreifens ſachlich begründeter Pflichten zu erſtreben, die vielleicht dieſe oder jene Frau als drückend empfindet. Alle Frauen, denen an einer Geſundung ihrer Stellung gelegen iſt, mögen es ſich geſagt ſein laſſen, daß eine ſo gewaltige Kulturidee wie die der Vermenſchlichung der Frauenrechte, wenn ſie einmal Bo- den gewonnen hat, auch ihre Erfolge haben wird, zumal die Frauen der deutſchen Lande jetzt in zuſammengefaßter Willenseinheit ſo unüberwindlich ſind, daß ſie imſtande⸗ſein werden, die ihnen noch aus dem vorigen Jahrhundert angelegten Ketten zu zerreißen. Eine der größten Uungerechtigkeiten in unſeren bisherigen Ehe⸗ geſetzen beſteht darin, daß die Ehefrau einerſeits bei der Aufbringung der Koſten des Haushalts und zu deſſen Aufrechterhaltung mitwirken ſoll, ihr aber andererſeits jegliches Verfügungsrecht über das ſoge⸗ nannte„Eingebrachte“, d. h. alles, was ſie vor oder nach der Ehe⸗ ſchließung beſeſſen oder erworben hat, entzogen iſt. Dieſe durch die bisherigen eherechtlichen Beſtimmungen ſanktionierte, faſt ausnahms⸗ loſe Unterwerfung des Frauenvermögens unter die Verfügungs⸗ gewalt des Mannes(§S 1363 BGB.) mag wohl dem Frauenideal eines Durchſchnittsmannes des vorigen Jahrhunderts entſprechen, der in der Frau von vornherein ein zu jeder wirtſchaftlich ſelbſtändigen Hand⸗ lung unfähiges Individuum erblickt. Die Frau mag auch früher über⸗ wiegend zur Hausarbeit fähig geweſen ſein, die moderne Frau hat aber bewieſen, daß ſie auch ihre eigenen Rechte wahrzunehmen ver⸗ ſteht. Sonſt hätte es ihr wohl nicht gelingen können, in ſo weitem Maße den vielen neuen Pflichten, inſonderheit dem Wahlrecht, den Boden vorzubereiten. Alſo das alte Uebel heißt es jetzt beſeitigen. Damit iſt aber nicht alles getan. Wenn wir etwas Altes umſtürzen, müſſen wir uns klar machen, was an ſeine Stelle treten ſoll. Dabei kommt es nicht nur auf den von uns aufgeſtellten Grundſatz an, der Frau auch innerhalb der ehelichen Gemeinſchaft in vermögensrecht⸗ licher Hinſicht eine möglichſte Selbſtändigkeit zu gewähren, ſondern auch auf den Weg an, den wir einſchlagen. Bei der Verfolgung unſeres Zieles ſind mehrere Möglichkeiten denkbar. Für die Ehefrau wird es von wichtigſtem Intereſſe ſein, wenn die Eheſchließung auf die freie Verfügungsgewalt der Frau über ihr eigenes Vermögen keinen Einfluß hat. Es muß daher für das Grundvermögen der Frau das Prinzip der Gütertrennung ohne Ausnahme gelten, ſo daß der Mann in keiner Weiſe befugt iſt, die Zinſen aus dem Frauenvermögen oder anderer Erträge desſelben für ſich zu verwenden. Auch hinſichtlich deſſen, was die Frau während der Ehe erwirbt, muß an größter Selbſtändigkeit dem Manne gegenüber feſtgehalten werden, und zwar grundſätzlich. Wir wollen dabei einen beſonderen Ton auf das Wort„grundſätzlich“ legen: denn hier wird ein Punkt berührt, über den unter den Anhängerinnen der Frauenbewegung noch keine einheitliche Auffaſſung herrſcht. Ein Teil der Frauen in Deutſchland will den oben aufgeſtellten Grundſatz der Gütertrennung auch in Bezug auf alle während der Ehe gemachten Errungenſchaften ausgedehnt wiſſen. Bevor wir zu unſerer Stellungnahme übergehen, mögen wir uns die Folgen des letzten Vorſchlags an der Hand eines praktiſchen Beiſpiels klar machen: Von dem Fall eines kraſſen Unterſchiedes zwiſchen den beiderſeits von Haus aus vorhandenen Vermögen iſt in dieſem Zuſammenhange abzuſehen. Denn in Zukunft wird das ruhende Vermögen als zins⸗ tragender Faktor nicht mehr ſo ins Gewicht fallen wie das Einkom⸗ men aus geleiſteter Arbeit, und es iſt nicht nur der Mann, der einer Erwerbsarbeit nachgeht. Verdient die Frau durch ihre Arbeit 600 ½ monatlich, der Mann vielleicht wegen körperlicher Gebrechen nur 100 Mark oder gar nichts, ſo würden für den ehelichen Haushalt nur die Zinſen des vielleicht nicht gerade hohen Kapitals des Mannes und die 100 Mark zur Verfügung ſtehen. Das erhebliche Mehr des Frauen⸗ aber würde in keiner Weiſe dem ehelichen Haushalte zugute ommen. Ein ſolcher Zuſtand widerſpricht dem Intereſſe einer ſozialen deren idealſter Ausdruck die Ehe iſt und bleiben wird. Wir fordern daher, daß eine Mitwirkung beider Teile an der Aufbringung des geſamten ehelichen Aufwandes bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade geſichert ſei. In dieſem Sinne kann es nur gerecht und billig ſein, wenn ein beſtimmter Teil des während der Ehe Er⸗ worbenen zugunſten des Geſamtaufwandes eingeworfen wird. Na⸗ türlich wird auch die Frau, deren Vermögen im übrigen unberührt bleiben ſoll, gehalten ſein, ihrerſeits nach Maßgabe der Erträge ihrer Arbeit zur Bildung dieſes Gemeingutes beizutragen. Die an⸗ teilmäßige Berechnung der beiderſeitigen Beiträge muß geſetzlich feſt⸗ gelegt werden. Es würde nicht genügen, wenn es nur hieße, die Frau habe zur Beſtreitung des ehelichen Aufwandes einen angemeſ⸗ ſenen Beitrag zu leiſten wie bei der Gütertrennung(§ 1427...). Es ſoll alſo in der Höhe der Beiträge ein Gemeingut beſtehen. Unter Aufrechterhaltung der Selbſtändigkeit der Frau kann ein ſolches aber nur eine geſunde Grundlage für das eheliche Leben bilden, wenn der zu entrichtende Beitrag in einem normalen Verhältnis zur Höhe des Erwerbes ſteht. Mann und Frau verwenden einen Teil der Früchte ihrer Arbeit und ihres Vermögens zugunſten des durch ihre Beiträge zuſammengeſetzten Geſamtgutes, alſo nicht etwa für ſich allein. Ueber dieſes Geſamtgut darf der Mann jedoch nur mit Zuſtimmung der Frau verfügen. Der Mann, der mehr erwirbt als die Frau, muß auch mehr zum ehelichen Aufwand beitragen. Hat die Frau keinerlei Einkünfte, ſo b ildet ihre Tätigkeit als Haus⸗ Zeichen unſerer Zeit. Jetzt, gerode jetzt, beruht mehr denn je Deutſch⸗ verloren gegangen? Wohl kaum. Aber ſie ſind in ihrer Urſprüng⸗ frau eine vollwertige Gegenleiſtung gegenüber der Leiſtung des Mannes. Als beſonders wichtige Folge aus dieſem Grundſatz kommt in Betracht, daß das von der Frau Eingebrachte, durch Arbeit Er⸗ worbene, Ererbte oder als Vermächtnis ihr Zugefallene der ein⸗ ſeitigen Verfügungsgewalt des Mannes entzogen iſt. Danach ſteht die Frau in vermögensrechtlicher Beziehung ſelbſtändig da. Wenn ſie über das Vermögen verfügen kann, ſo iſt es bei dem hohen Grad der Entwicklungsfähigkeit der Frau nicht erforderlich, daß, wie bis⸗ her, der Mann ſeine Zuſtimmung zu faſt allen Rechtsgeſchäften der Frau erteilt. Darunter fällt insbeſondere der Grundſtückskauf und die Uebernahme eines Erwerbsgeſchäftes. Die große Konkurrenz auf allen Gebieten der gewerblichen Tätigkeit gebietet, daß nur eine Jrau, die ſich fähig fühlt, ein Gewerbe mit aller kaufmänniſchen Ver⸗ antwortung zu übernehmen, ein ſolches betreibt. Es wäre ein Widerſpruch in ſich, wenn die Ehe etwa zur Folge hat, daß, wie bis⸗ her, wegen eines Verbotes des Mannes die wirtſchaftlich ſelbſtändige Tätigkeit einer ſehr klugen und begabten Frau unterbunden werden könnte. Vielleicht käme dadurch eine die Gemeinſchaft oder wenig⸗ ſtens weite Kreiſe der Fachwelt beglückende Tat nicht zur Aus⸗ führung. Warum ſollte es nicht auch unter den Frauen ſolche geben, die die praktiſche Welt in jeder Beziehung zu nehmen vermögen? kolgen der Kriegsehe. Von Maria Schade. Als unſere Männer zum Kampfe für Ehre und Recht hinaus⸗ zogen ins Feld, war es natürlich, daß auch die Frauen ſich im Dienſte des Vaterlandes betätigen wollten. Die Lazarette füllten ſich mit Verwundeten. Dieſe Verwundeten wurden von Frauenhänden ge⸗ pflegt. Und in der Begeiſterung, mitgeriſſen von der großen Zeit, knüpften ſich an den Krankenbetten zarte Bande zwiſchen dem Krie⸗ ger und ſeiner Pflegerin. Dieſe Ehen hatten in ihrer Außergewöhn⸗ lichkeit etwas Romantiſches. Die jungen Frauen vergaßen, ganz be⸗ nommen von dem Augenblicklichen, an die Zukunft zu denken. Und ſo kam es denn, daß der große Schritt, der zwei Menſchen für Freud und Leid miteinander verbindet, nicht genügend erwogen wurde. Für Freud und Leid. Das Mädchen, das dem kranken oft ſiechen Manne die Hand reichte, mußte ſich ſagen, daß ſie den Schweſternberuf, den ſie ſich nur vorübergehend gewählt hatte, nun für ihr ganzes Leben tat. Aber darüber wurden ſich wohl viele nicht klar. Und ſo kam nur zu bald die Ernüchterung. In der jungen, geſunden Frau erwachte wieder die ganze Luſt am Leben. Der durch ſein körperliches Gebrechen an die Häuslichkeit gefeſſelte Gatte kann ſie nicht auf Reiſen führen, ins Theater, in Geſellſchaften. Mlt kritiſchem Blick betrachtet ſie die Schwerfälligkeit ſeiner Bewegungen. Sie wird ungeduldig. Draußen ſchwirrt und ſummt es, leuchtet und flimmert. Und ſie? Sie ſoll daheim ſitzen, in der Engigkeit. Ihr Auge verläßt den kranken Mann, ernſt gewordenen Gatten, um an⸗ deren Männern zu folgen, die geſund und lachend zu Vergnügungen eilen. Sie vergißt— und das iſt der erſte Moment in ihrer Schuld — daß auch er einſt ſo kräftig und lebensvoll war, und die hem⸗ menden Wunden in heiligem Kampfe, den er auch für ſie gekämpft, empfangen hat. Sie vergißt, daß er ein Recht hat auf ihre Geduld, ihre Pflege. Alles, was ſie jetzt tut, tuen muß, erſcheint ihr ſo all⸗ täglich. Verſchwunden der romantiſche Zauber, in dem ſie dem lei⸗ denden Ritter Hand und Arm bot. Damals fühlte ſie nicht, daß es ſchwer war, ihn zu führen. Jetzt fühlt ſie es. Sie möchte frei ſein, frei, frei wie die anderen... Und in dieſem Wunſche, den ſie in ihrer Pflichtvergeſſenheit für berechtigt hält, ſprengt ſie, gewaltſam das heiligſte der Bande. Jetzt iſt ſie frei. Nein! Für den Beſiegten gibt es keine Frei⸗ heit mehr. Und ſie iſt beſiegt. Siegerin hätte ſie ſein können, ſtolze, freie Siegerin und nun,— iſt ſie Sklavin. Das, was dem Manne verſagt war in dieſem Kriege zu erkämpfen, die Frau kann es er⸗ ringen, wenn ſie die Größe ihrer Aufgabe verſteht, die Größe der Zeit, in die das Schickſal ſie geſtellt hat. Entſagen macht ſtark. Und Stärke iſt Schönheit, vor allem die Stärke der Seele. Wie werden die Kräfte der Frau wachſen, die ſich täglich darin übt, ihrem Manne beizuſtehen, zu helfen! Welch ein beſeligendes Gefühl immer wieder die Gebende, Spendende zu ſein! Eine ſolche Frau wird zwiefach geliebt,, denn zu der flüchtigen, vorübergehenden Neigung tritt die wahrhafte Treue, die verehrende Dankbarkeit. Eine ſolche Frau iſt Herrin im ſchönſten Sinne des Wortes. Darum Frauen, die ihr vom Schickſal auserſehen, neben der Gattin auch Pflegerin zu ſein, waltet mit ganzer Liebe, mit vollem Ernſt eures hohen Amtes. Seht in der Erfüllung dieſer Pflicht einen beſonderen Beruf, den die große Zeit euch gibt. Seid ſtets einge⸗ denk, daß ihr eine außergewöhnliche Stellung habt, daß die Augen der Welt auf euch ruhen. Zeigt der Welt, daß ihr unbeſiegbar ſeid. Gebt euren Schweſtern, euren Töchtern ſo ein leuchtendes Beiſpiel. Wo aber eine Frau in Pflichtvergeſſenheit, im Verkennen ihrer Sen⸗ dung ſich verirrt, helft ihr wieder auf den rechten Weg. Denn ſchwer iſt es ſchon für den geſunden Mann, von der Gattin verlaſſen zu werden. Nun aber der Kranke, Hilfloſe! Ein Segen, wenn der verlaſſene noch eine Mutter hat, die zu ihm ziehen kann, tröſtend für ihn ſorgend. Wo dieſes nicht der Fall, iſt der Unglückliche der Verzweiflung preisgegeben. Die kaum geheilten Wunden werden ſich wieder öffnen, die Wunden, aus denen er für das Vaterland blutete. Damals traf ihn der Feind. Iſt es nicht entſetzlich, wenn ihm jetzt die eigene Gottin Schlag und Stich verſetzt! Für dieſen Schmerz gibt es kein Heilmittel. Und viele, viele leiden heute unter ſolchen Qualen, ein trauriges lands Zukunft auf ſeiner Einigkeit. Darum ſeid, einig, nicht nur im weiten Gebilde des Staates, ſondern auch in der Familie, die den Staat macht, in dem Eheleben, aus dem die neue ſchöpferiſche Kraft Deutſchlands hervorgeht. Derleugnete ffluttergefühle. Von Clara Blüthgen. Unſere Zeit lebt ſchnell. Wie lange ſcheint es her, daß der „Schrei nach dem Kinde“, das„Recht auf Mutterſchaft“ die brennend⸗ ſten Forderungen des Tages waren. Heute ſchon werden ſie abgelöſt durch den Notſchrei:„Wir brauchen Kinder!“ Das„Jahrhundert des Kindes“ iſt zu kaum einem„Jahrzehnt des Kindes“ zuſammen⸗ geſchrumpft.„Seine Majeſtät das Kind“ iſt ſehr bald entthront und zu einem Beläſtigungsobjekt geworden. Der ungeſunden Ver⸗ himmelung des Kindes iſt eine noch ungeſundere Ablehnung auf dem Fuße gefolgt. Die Verelendung unſeres Volkes, die wirtſchaftliche Notlage, die Beſchränkung der Wohnungen und vor allem die unerhörte Teue⸗ rung, die es dem einzelnen ſchwer genug macht, ſich durchzuſchlagen, laſſen ja den Gedanken begreiflich erſcheinen, ſich das ohnehin ſchwere Leben nicht noch durch ein Kind zu erſchweren. Wohl iſt das An⸗ ſchlußbedürfnis vom Menſch zum Menſchen in dieſer trüben Zeit größer geworden als je— und mit ihm die Zahl der ganz jung geſchloſſenen Ehen—, aber dieſe Ehen fehlt in den allermeiſten Fällen das, was die Ehe erſt zur Ehe macht: das Kind. Sind dem geſamten weiblichen Geſchlecht die Mutterinſtinkte und Voiles pilig. Gelegenheitskauf lichkeit durch die Reflexion gehemmt, durch allerlei Erwägen einträchtigt worden— auf der einen Seite durch den 15 Bequemlichkeit und Genußſucht, auf der anderen durch in Al wendigkeit, in einem ſelbſtgewählten Beruf nicht durch en behindert zu werden. del Geht man von der jungverheirateten Frau, die ſg u ben Sucht nach Wohlleben ihrer Mutteraufgabe entzieht, zurl jungen Mädchen, ſo findet man auch hier dasſelbe berechnem 1 weichen. Brautpaare ſprechen vor der Hochzeit ohne Schen N daß ſie„einſtweilen kein Kind wollen“. Sie woller erſt 1 Leben genießen“, die Schönheit der jungen Frau ſoll nicht 9 5 Geburt leiden, vor allem aber, die Einnahme reicht vor len e⸗ noch nicht für drei. Die Folge dieſer dann ſelbſt auferleg grol ſchränkung ſind Hyſterie, Melancholie, früher Verfall den. Ner⸗ Scham, Entbehrung, heimliche Tränen, und ſpäter, wenn Inbürte, hältniſſe“ ein Kind geſtatten, ein kümmerlicher kleiner Erd⸗ al der nichts von jener Kraft und Geſundheit hat, die Kind Daſel zeichnen, denen eine ſtarke Leidenſchaft ohne Reflexion zum verhalf. abliche Und doch hat die Natu. die Muttergefühle jedem wech Weſen eingepflanzt— einige krankhafte Ausnahmen beweilh Mal Das kleine Mädchen, das nicht reflektiert, iſt ganz Mutterlie d ale ſehe ſich dieſe Kleinen doch an, wie ſie ihr Püppchen aus euh ziehen. es baden, kämmen, füttern, belehren, wie ſie es ge ſal och ihm Stricken und Nähen beibringen, ſelbſt wenn ſie es belel, nicht können, es. in Krankheit pflegen, mit ihm zur bewoß Es gibt nichts Rührenderes, als ſolch kleines Weſen, das aibt w0 alle ſeine heiligen mütterlichen Inſtinkte betätigt, und e⸗ 0 ch keine Mutter, die nicht mit Entzücken dem kindlichen Spiel ö in dem hier, mehr als anderswo,„tiefer Sinn“ liegt. „Was willſt du einmal werden?“—„Mutter!?“ ſat mal münſchſt du dir zu Weihnachten?“—„Ein Kind!“— Wie d ſich früher über dieſe Pläne und Wünſche gefreut, ſie als unbewußten geſunden Fühlens hochgehalten! jahre diet Plötzlich aber, und zwar während die Entwicklunge iſpiel Wünſche unterſtützen, tritt die Reflexion in Kraft, das Be beginn der kinderloſen Ehen rinosum wirkt, das junge Mädchen ſein Gefühl umzuſtellen: Ich will kein Kind, wenn ich mi heirate. des beo Hier ſollte der Einfluß der Mutter, der ja leider Gen wan zutage der heranwachſenden Tochter gegenüber ſo gerinaahl wiede iſt, aufs kräftigſte einſetzen, das verſchüttete geſunde Ge 55 wehl in geſunde Bahnen lenken, ihr eindringlich ſagen: Warn pon de du dich gegen dein Gefühl? Warum hältſt du dieſee Augcb, Natur entzündete Flämmchen nicht heilig? Deine ſchönſte 1955 9* iſt es ja doch, Mutter zu werden. Es gibt nichts Beſſere en glückenderes und Gefünderes, als fröhlichen und demütigeſ, ſchwen dieſe Pflichten zu erfüllen, mag die Zeit dir auch noch ſein Kil Laſten dadurch auferlegen. Du ahnſt es ja gar nicht, wie ach ſe ſelbſt mithilft, dieſe Laſten zu tragen, wie es dir allein ſt du Daſein Kraft und Lebenswillen gibt. Liebſt du und wiz anme verheiraten, ſo ſoll nicht nur der Rauſch des Blutes euch alen ſheg führen, ſondern der ſittliche Wille, eine wahre Ehe mit a nicht an Konſequenzen auf ſich zu nehmen. Gewöhne dich, die Ehe nisbolle etwas Myſtiſches, von geheimnisvollen Wonnen und gehein Na, Senſationen Erfülltes anzuſehen, ſondern als etwas von Heilich, zum Fortbeſtehen der Menſchheit Gewolltes und darun tet, 85 „Wir brauchen Kinder!“— Wir brauchen aber auch 6 1 ſie nicht als Laſt und Behinderung, ſondern als Glück 100 Mul Lebensinhalt empfinden. Hoffe, daß auch du einmal ſol wirſt und in dieſer Aufgabe dein Glück findeſt. Die produktipkraſt im Kinde. die Auch im Kinde ſchon wirkt eine ſchöpferiſche Waas rlch Ausdruck ſucht und ringt, und eigenartig iſt es, dem Schöpferdrang nachzrſpüren, die Zuſammenhänge geuiſcheſgle der Außenwelt aufzudecken. Eine geheimnisvolle Welt ens, kindli uns und oft erweiſt ſich überraſchend, wie ſcharfſinnig gagen 10 Perſönlichkeit das erfaßt, was z. B. der Dichter Hiher Denn es beſtehen geheimnisvolle Beziehungen zwiſchen t volt 1 Kind. So hörte eine Siebenjährige das Goetheſche Wor 3 Seele des Menſchen und dem Waſſer und wiederholte echſelte wörtlich; und die Schlußzeile, die da lautet: Ewig w das 410 prägte ſie ſa ũ„ewig wandernd“— ein Beweis wera⸗ 17 den tiefſten⸗Zuſammenhang verſtanden hatte. 45 1 0 auch neuſchöpferiſch ein Dichterwort umbilden kann, bur haben wir Beiſpiele. So zeigte eine Dichterin die Enkelkindes an: „In Jockgrim im Sommer⸗Schlößel, Blüht ein kleines Sommerſprößel Traf ein liebes Töchterlein 9 Als Geſchenk vom Himmel ein.“ 25 ſucht aeß Als dies die kleine Lili, ein einziges Kind, voll Sehn hre Geſchwiſtern im Herzen hörte, modifizierte ſie das Wort na Wunſch: „In Niefern im Scholle⸗Rößle Blüht ein kleines Scholle⸗Sprößle Traf ein liebes Schweſterlein ů Als Geſchenk für Lili ein.“ zagdliche 15 Auch nach der ethiſchen Seite hin verſteht es die kindlne bi ar 15 neuſchöpferiſch zu wirken. So wurde einmal für eine Kinder, die vorher ihr turneriſches Können bewieſen, Zewudeſe lung veranſtaltet. Ein kleiner Abc⸗Schütze, der voll bege uuh und Staunen den Aufführungen angewohnt, war ſofe von dem Gedanken, nahm, was er in der Sparkaſee ſpo hen brachte es zur Sammelſtelle. Dieſes Beiſpiel des dhülfe un Kind viele, viele andere Schüler und ſo kam durch die Mit Opferſinn der Kinder eine nette Summe zuſammen Ein 5 erzieht auch wieder in gutem Sinne die andern mit. icht iſt da⸗ hinaufheben eines Gedankens, den ein Dichter ausfſfädelche dem Kinde möglich. So las in letzter Zeit ein wene eu, munderſchöne Gedicht:„Mein Vaterhaus“ in ſein Patel ge⸗ leſebuch voll Begeiſterung. Auf die Frage, wo, ſein Hauſe een ſei— da es während des Krieges im großelterlichen die eigel boren— fern von dem Hauſe der Eltern— und au Felten, +. Kinderjahren bis zur Heimkehr des Vaters aus dem e 15 lebte, antwortete es:„Mein Vaterhaus iſt weil, ehen leheſe dort wo der liebe Gott jeden Tag die Sonne neu aufſ Kind iune, dort wo das Licht iſt“. Im Reich der Seele iſt und 1fleſe zu Hauſe, als der Erwachſene, daher iſt es ſeelentieſe das, lich viel reicher und„ſeliger“ als wir— das ſagt 4 Wort der Bibel:„Wenn ihr nicht werdet wie die Kind chel werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen“. 5 Kinde h ſich vermöge ſeines Seelenreichtumes den Himmel de dieſe⸗ gug⸗ und ab und zu dürfen wir„Große“ einen Blick in der ſeile Paradies der Seligkeit, des Glückes tun,— aus dem eren bachte inausgeſtoßen in die Wüſte des harten kampfſchund ber n in m Kinde finden wir das Glück der Erneuerung uniſt deie die ſchaffende Seelenkraft, die in der Pſyche wirkſam gezen, Kinde lebt eine ſchöpferiſche Kraft, die wir viel mehr und pflegen ſollten! 50 Eliſab. W. Trippmacher, a. 4 burg, — —— * —— S — — 2 —— Die Ju 2000 ni id dandau, 7. Aug. beſch 4 7 5 0 dumee Atne de 5 115 ei . 2 — * =. 2 Mit ſhrer und erzielte mit ihrer Ware in Mannheim hohe Gew Alngeſtellt das Protokoll nicht widerrufen wird. 5 8 ſertenehriffe dher Malbscn Hochdörffer wegen Beihilfe auf 50 M. herab. noch am 20 000 Mark Geldſtrafe verurteilt. W5 nun gcdene atalieniſchen Flieger den Weiterflug wegen Motordefekts 8 e fer atgenende e idaſt do + e g rafſch Annerskag, den 10. Auguſt 1922. „* Berichtszeitung Mannheimer Jertenſtrafkam 24. Februar ds. Js. hatte die fkammer 5 Althaus aus Aſchersleben und noch zwei andere ubruchs bei Kramp verurteilt un Althaus zu 1 hr Althaus legte Berufung ein. Er beteuerte, er ſei bei dem ch bei Kramp nicht beteiligt geweſen. Die beiden anderen hät⸗ Stoff auf ein Schiff gebracht, das damals am Elektrizitäts⸗ Taglöhner 1 25 1* und hier habe er den Dieben die Beute geſtohlen, die dann gefunden wurde. Das Gericht hielt die Darſtellung des Au⸗ en jür glaubwürdig, hob das Urteil auf und erkannte wegen n Diebſtahls zu 10 Monaten Gefängnis. n Zentner Speck(amerikaniſcher, ranzigen Andenkens im Mühlauhafen von einem Schiff der Rhenania geſtohl ü niner konnten bei Wirten beſchlagnahmt werden, die ſi e Billigkeit hatten zum Kauf beſtimmen laſſen. Vier D Rabgeurteilt. Ein fünfter, der Matroſe Heinrich Auler gi d, konnte erſt ſetzt zur Verantwortung gezogen werden. onate Gefängnis mit Aufſchub. 46fährige Katharina Leipert aus Kettenheim iſt am wegen unerlaubten Handels zu 4 Wochen Gefüngnis und Geldſtrafe verurteilt worden. Sie hamſterte ſchwungvoll im inne. erufung hatte ſie deshalb Erfolg, weil der Strafantrag zu war. So wurde das Urteil aufgehoben und das Perfah⸗ geſtellt * 08 Auf dem Wochenmarkt wurde durch die lzei bei der Frau von Jakob Duthweiler von Nußdorf Häle beanſtandet, der 75 Proz. Waſſer enthielt. Durch Straf⸗ khielt ſie 50 M. Strafe. Das empörte ſie und ſie ſchrieb thilfe von Jakovb Hochdörffer an das Bürgermeiſteramt in einen Brief, in dem es hieß:„Ich will vielleicht über dieſen n nächſten Tagen einen Artikel in der Zeitung erſcheiſten 8 Ferner werde an ſämtliche bäuerlichen Organiſationen wenden.“ So ſehen von Treu und Rebdlichkeit und Recht in einem fanati⸗ Simlerlichen Gehirn aus. Wegen Nötigung bekamen beide Strafbefehl über 1000 5n. Das Schöffengericht, von zwei e Strafe für die Duthweiler auf 50 (Der 5 alt wird hoffentlich Berufung einlegen. Die Baugrsfrau, reiſtigkeit hatte, gegen den Strafbefehl in der geſch 8 . Rabdheneren, verdient eine Gefünghisſtrafe. Die Sch olfzell, 9. Aug. Die„Vadiſche Preſſe“ erfährt: Wie ſeiner⸗ et, wurde der Hauptſchriftleiter der„Freien Stimme“ in „A. Becker, vom Kriegsgericht der 5. franzöf. Rhein⸗ Landan vegen ſeines beruflicthen Vorgehens gegen die i er franzöſiſchen Beſatzungstruppen dort zu einem Jahr Ge⸗ und Becker gelang es, orabend der Verhandlung rechtzeitig in Sicherheit zu 13 wird bekannt, daß das erſtinſtanzliche Urteil aufge⸗ be Becker in Abweſenheit zu 10 Jahren Zwangsar⸗ rurteilt wurde. Sportliche Rundſchau. e 5 Erfolg deulſcher Flieger in Jalien. Jin Rom. 9. Auguſt. Die beiden deutſchen Flieger Fidler Ro unermann haben den Nachtflug Neapel⸗Pa⸗ nd weiter nach Terracina ohne Zwiſchenfälle zurückgelegt. lleinbewerber um den Preis des Tyrrheniſchen Meeres, ten beſetzt minderte di füb ſetzt minderte di t ben om, 9. Auguſt. Der Becher des Tyrrheniſchen Meeres 0 0 e Barpreis von 150 000 Lire im Wettfliegen Neapel⸗ mit regem Flugbetrieb. dem deutſchen m. in 12 Stun⸗ geiten Preis erhält der eine halbe Stunde „Terracina Piloten Zimmermann 8 8 Min. und 5 Sek. yrſcheinlich der deutſche! mehr brauchte. Ein neuer Rekord mit dem molorloſen Flugzeug. E. P. Paris, 9. Auguſt. Bei den geſtrigen Probefahrten mit mo⸗ torloſen Flugzeugen hat der Schweizer CThardon einen de kord aufgeſtellt, indem er 1 Min. 15 Sek. in der Luft GAlermo neuen R Hſiek hlieb. Luftfahrt. WB. Gersfeld, 8. Aug. Zum Rhön⸗Segel flug⸗Wekt⸗ bewerb wird uns gemeldet: r iſt bereits e Probebetrieb der Flugzeuge im Gange, die ihre Zulaſſungsprüfungen en(mindeſtens Minute bezw. 300 Meter für Gleiter und bezw. 600 Meter für Segler); 53 Flugzeuge ſind gemel⸗ ſig halten die Flieger natür och mit größeren Lei⸗ „um ihre Konkurrenzen anzufeuern. Auch ein edeutender Bruch iſt ſchon zu ve bei dem ſich der Führer emannſchen Segelgleiters eine kleine Verletzung zuzog, da g aufſteigende und gut in der Luft liegende Flugzeug techniſche Ausſchuß nimmt vom 7. Auguſt f und man rechnet in den in reger 1 + nicht m an programmä fungse auf 5 5 5 nächſten Tagen auch ſchon vor Beginn des Radſport. Manunheimer General⸗Auzeiger.(Rifkag⸗Ausgabe.) Landſtr 5 Stunde Reidan beiden latz kommen. Die gemeldelte glagenen Felde. Die genguen 1* weden) konnte 8 4 Tyanz: 17 7 eſd Franzoſen e geſch Reſultate ſin and).7,27 Sek.(161„Kilometer) 2 Berkiſt(Engle nd).12,54 Sek., 4. 75 1 5 nglayd).14,00 Sek. 6. 52 Sek., 8 ankreich).13,54 Lawutennis. sr. Tennismeiſter Kreuzer geſchlagen. Eine Rieſenüberraſchung brachte das Tennisturnier in Heringsdorf. Der Tennismeiſter von 1920 Otto Kreuzer(Frankfurt) wurde von Rodzianka, einem jungen Ruſſen mit großen Fähigkeiten, nach ſchärfſtem Kampf ge⸗ ſchlagen. Nachdem Rodzianka den erſten Satz:4 gewonnen hatte, fiel der nächſte:3 an den Altmeiſter. In dem dritten, entſcheiden⸗ den Sot ſpielten beide anfangs gleich, bis Kreuzer erſchöpft nach⸗ ließ. Mit 13·11 holte ſich ſchließlich Rodzianka den Sieg. Mit ihm erſcheint er als der ernſteſte Anwärter auch auf den Endſieg. Froitz⸗ heim, auf den er in der Schlußrunde trefſen dürfte, iſt nicht recht in Form. Sußhall. sr. Deulſche Fupballmeiſterſchaft. In ſpäter Abendſtunde noch trat der Spielausſchuß des Deutſchen Fußball⸗Bundes zuſammen. Dr. Bauwens⸗Köln hatte den Hamburgern den Sieg zuge⸗ ſprochen, da die Nürnberger mit nur ſieben Mann im Felde nicht weiterſpielen wollten. Dieſen Spruch des Schiedsrichters änderte der Spielausſchuß ab, indem er ſich auf die Spielregeln berief, die beſagen, daß eine Mannſchaft mindeſtens acht Mann ſtark ſein muß und daß der Kampf abgebrochen werden muß, wenn dieſe Erstfer: Erster: Nerr Gemäß Beſchluß des Nabande Mannheim beabſichtigt in ain Honpes beſtehenden Waſſerwerkes ſtändig neues Waſſerwerk zu adies zur öffentlichen Kenntnis mit dem Sige Einwendungen beim Stadtrat bis ſpäteſtens 21. enfalls alle nicht auf od geben. Olyrppiebem Perlin NMotorrad NMeisferschaſtv. Preußen Erster: Jos. Nuller e¹ N. S. U. Kreffreder Pis 8,8 PS. Jos. NMüiller auf KreifrSdder bis 3 O4 PS. Tennigkeit auf emiſchten beſchließenden Ausſchuſſes von heute iſt für den Schlacht⸗ und Viehhof geändert worden. Die neue Gebührenordnung, die am 1. Auguſt 1922 in Kraft tritt, wird durch Anſchlag im Schlachthof und an den Verkündigungstafeln der Rathäuſer der Vororte Rheinau und Sandhofen Mannheim, den 31. Juli 1922. Der Oberbürgermeiſter. Anzahl Spieler ſich nicht mehr im Felde befindet. Demnach iſt nun S. U. Derad SErnflicti rruf Erster: 7992 Ambulatorium für Haut-, Geschlechts- u. Frauen-Ktranltheiten. Gonorrhoe und Syphilis-Behandlung nach rein wissenschaſtlicher Methode, ohne Berufsstörung. Sexuelle Schwäche nach Spezialverfahren. Rein wissenschaſtliche Behandlung aller Haut-, Blasen- und Frauenleiden. Kosmetik Blut-, Urin- und Sputum-Untersuchung. 875 Dr. med. Mähler Breitestr. K 1. 10 Mannhelim Breitestr. K 1, 10 die Gebührenordnung chen 2 N. widri wen, dae bernhenden Einvendung abei 5 G9 darauf hin, daß die vor In⸗ vdom 1919 kraft itel an den öffent⸗ u natürlichen nicht öffent⸗ ichen Recindeten, Rechte nunmehr achten ſind cht angehörige Nutzungs⸗ auf jolch(80.13 Satz? des Geſetzes), 55 Ug ſie ſc Ein⸗ gehre alb der feſtgeſe cltend racht werden, ebenfalls ceibunge sriſt und Pläne liegen während der uf der 7 adtratsregifeue des Bezirks⸗ urlaub zu ermöglichen, Monats erhoben. öſung gelangen Waſſer⸗, Gas⸗ und Stromgeldeinzug. Um dem Perſonal den jährlichen Erholungs⸗ iehen zu müſſen, werden die Waſſer⸗, Kanal⸗, Müll. und Straßenreinigungsgebühren für den Monat Auguſt, ſowie die Gas⸗ und Stromgelder für den Monat Juli nicht wie bisher im Auguſt, ſondern zuſammen mit denjenigen des folgenden Dieſe Erhebung für zwei Mo nate zuſammen findet im September ſtatt. bitten die verehrlichen Verbraucher ſich ſo einzu⸗ richten, daß die danach im September zur Vor⸗ fslanne gelangenden Rechnungen prompt 9 9 3 Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas- und Elektr. Werke Sprechst. tägl. 10—6 U. Sonn- u. Eeiertag 10—1 Uhr. ** — Sfockholz Fichten, Buchen und Eichen, geſprengt, erd⸗ und wurzelſrei ab Rheinland verkauft Karl Fleig, Holzhandlun, Mannheim. Telepban 1288. ohne Hilfskräfte hinzu⸗ TSchubdaus MUfTecker Die billigste Bezugsquelle — für Schuhwaren aller Art. G Wir ſtratur zur Einſicht Der Oberbürgermeiſter. Anfang⸗Nr. 780. Morgen früh auf 5 e Kuhfleisch. Teckaistadd Malchotsrabg. Die Verwaltung. SO. 7. Frerikfurf A. M. Rund um Frenkfurt Erster: cisclier N. S. L. Gr. Preis von Braunschweig EHnfsrorrc!! Nischke t. Erl 2. Seite. Nr. 363. ig geworden. Ueber den ſjen. ein neues drittes Entſcheidune en Termin und Ort wurde noch nichts beſe Leichtathletik. sr. Deulſchland ſchläg! Holland. Wie zu erwarten war, ſiegten am Sonntag die weſideutſchen Vertreter der deutſchen Leichtathletik leicht gegen die Holländer. Holland konnte von den 12 Konkurrenzen nur vier gewinnen. Mit 62,5 zu 49,5 Pufikten im Geſamtergebnis endete der Kampf zu Deutſchlands Gunſten. Die erzielten Leiſtungen der Sieger waren ſehr gute, ſodaß dabei vier holländiſche Höchſt⸗ leiſtungen überboten wurden. Neues aus aller Welt. — Der Konkurs der Sportbank Köhn. Die Situation im Kon⸗ kurs des Köhnſchen Wettunternehmens iſt jetzt, wie der Könkursber⸗ walter mitteilt, folgendermaßen: Die zur Maſſe gehörigen Aktiven, Rennſtall, Juwelen, Auto, Villa, Gut, Inventar, ſind vorteilhaſt verwertet. Zahlreiche Prozeſſe ſchweben. Die Buchführung Köhus' iſt in der unerhörteſten Weiſe vernachläſſigt. Kontrollfähig iſt kein inziges Buch. Köhn hat die Dividenden niemals aus Gewin⸗ 1, ſondern aus Neueinlagen gezohlt. Diejenigen Gläubiger, welche Diwidenden erhielten, haben ſich daher ungerechtfertigt bereichert und müſſen zurückgahlen. Nach Anſicht der Konkursverwaltung dürften ſich die Gläubiger etwa bis 1924 gedulden müſſen. Dann wird durch Spruch des Reichsgerichts Klärung über die Rechtmäßigkeit ihrer Forderungen geſchaffen und vorausſichtlich das Ende des Konkurs⸗ verfahrens abzuſehen ſein. Die tatſächliche Quote, welche auf die nicht bevorrechtigten Forderungen entfallen wird, läßt ſich jedoch zur Zeit nicht ſeſtſtellen. 0 — Raubmord auf hoher See. Eine Tragödie auf der Nordſee wird demmächſ dem Hamburger Schwurgericht ihren Abſchluß⸗ jſt ſinden. Frühling vorigen Jahres lernte der Schiffer An dre⸗ ſen aus Huſum, als- er mit ſeinem Fahrzeug im Hamburger Hafen lag, einen älteren, den gebildeten Kreiſen angehörenden Mann bennen, der ſich als Ingenieur Jeckel aus Berlin gusgab und um übnis bat, mitzufahren, da er Studien an den Schiffsſegeln wolle. Der ſehr gutmütige Andreſen erlaubte ihm das und hn mit nach Sylt und Amrum. Nachdem darauf am 18. Mai ckfayrt von Amrum nach Hamburg angetreten war, blieb das trotz des ſchönen Wetters verſchollen, um erſt einige Zeit päter in Hull in England aufzutauchen, wo Jeckel ganz alleine mit dem Fahrzeug eingetroffen war und angab, daß Andreſen ihm auf der Fahrt das Schiff verkauft habe. Andreſen habe geklagt, er könne in Deutſchland nicht mehr weiterkommen, auch wies Jeckel einen regelrechten Kaufkontrakt vör, der aber ſchon in England als Fälſchung feſtgeſtellt wurde. Es tauchte ſofort der Verdacht auf, daß Jeckel die Schiffsbeſatzung ermordet habe, und zwar nahm man an, daß er ſie durch Gift oder Gaſe zunöchſt betäubt und dann über Bord geworfen habe. Nachdem das Schiff zunächſt an die Kette ge⸗ legt war, wurde es ſamt dem des Mordes Verdächtigen von Eng⸗ land an Deutſchland ausgeliefert und nach Hamburg überführt. Hier ſtellte Jeckel, der gegen Frau A. noch den Gefühlvollen ſpielen wolſte, ſich geiſteskrant, ſo daß er zur Beobachtung ſeines Zuſtandes der Irrenanſtalt Friedrichsberg übergeben werden und die Verhand⸗ lungen abgebrochen werden mußten, um nun im September neu aufgenommen zu werden. Das große Los— 30 Milſſarden. Die Zentrale Hunger⸗ hilfskommiſſion in Moskau veranſtaltet eine allruſſiſche Lotterie. Es werden 3 Millionen Loſe zu 500 000 Rubeln, mit 1022 Ge⸗ winnen im Geſamtwert von 76 Milliarden ausgegeben. Das große Los beträgt 30 Milliarden Rubel(3 Millionen Rubel Muſter 1922). Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Polftik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: J..: Dr. Fritz Hammes; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hügel⸗ f S6 Snobp Haut- Blasen-, Frauenleiden (ohne Queckslilber, ohne Einspritzung), Blut-, Urin-Unter- ſaen. Neste Syphills- Behandig. nach den neuest. wissensch. Methoden ohne Be- suchungen U rufsstörung dumer. örosch. Nn. ie geg. kinsend. 7. M..— dishr. wumdl. in groger Aus wahl .-Int Ir. ne. Aalländert inbuan Dilligst. 8ts. Frankfurt a.., Bethmannstraße 56, gegen- übor Frankturter Hof. Tel. Hansa 6533. 855 Karl Götz 5 raglich 11—1,5—7 Uhr. Sonntags 10—12 Uhr D 2, 1 Tel. 7867 5 5 verlengerte Kunztstrasze Ibren u. Schmucac reparlert gut und dillig Oskar Soſda, Uhrmseker, G 4, 19, 2 Treppen. 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