zeiſe: du Mmaunbeim und Amgebung monatlich 0 gebracht mark 70.—. Ddurch die poſt dezogen Mark 210.—. einzelnummer mk..00. poſtſcheckkonto aelsruhe in Baden und Ur. 2517 Ludwigshafen am deuptseſchaftsſelle E 6. 2. Eeſchüfts ⸗Hebenſtelle in tadt, waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher 7931, 792, 7033, 7033, 7045. Telegramm⸗Adreſße: Beiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. adiſcho Meueſte Nachrichlen Anzeigenpreiſe: die kieine Zelle mk. 10.— ausw. mk. 12.— Stellengeſ. u. Sam.-Anz. 200% Nachl. Rekl. Mk. 30 ausw. Mk. 48. Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Ahr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Auzelgen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Rus gaben w. keine berantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, detriebs⸗ ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete ufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Kernſprecher ohne Sewühr. ugen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetzu. Necht. Mannh. Frauen-Geitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. die Kataſtrophenpolitit Frankteichs. Bruch: Berlin, 15. Auguſt, (Von unſerem Berliner Büro.) . leber die letzten Vorgänge in London, die zwar noch zu Adbbruch oder : in der geſtrigen Vormittagsſitzung eine Einigung über „ügen Punkte nicht erzielt werden konnte, hat Schan⸗ . Wpkelechlagen, im November zuſammenzutre⸗ duon zeleicht unter Hinzuziehung Amerikas. Damit hatte ſich hunkt! Lorge einverſtanden erklärt, falls bis zu dieſem Zeit⸗ danlhn alſcland ein Moratoriumohne Vorbehalt auſ ſen werde. Dem hat ſich Poincaré widerſetzt und heſeie bekannten Garantieen beſtanden. Da Lloyd George tren us erklärte, hierauf nicht eingehen zu können, ſo Wugnne man ſich ohne Entſcheidung. Die letzte u* 1 die s fand um 5 Uhr ſtatt, in ihr wurde lediglich beſchloſ⸗ beihnsage Oeſterreichs zur Prüfung dem Völ⸗ gdund zu überweiſen. 1 am dicamöſichen Journaliſten erklärte Poincare, daß n etag. alſo heute, um 11 Uhr abreiſen werde. zot aſe och werde in Paris wahrſcheinlich ein Miniſter⸗ duhmen umentreten, um über die nunmehr notwendigen Maß⸗ anbern zu beſchließen. Vorausſichtlich werde die Kammer der und beſchloſſen werden, die franzöſiſchen cuß er aus dem Wiederherſtellungsaus⸗ ſc ckzuziehen. Vorher werde man im Aus⸗ gealante Unterſtützung der belgiſchen Simmen gegen das nt 1 NKoratorium ſtimmen, wodurch dann dieſer gabgelehnt werden würde. der clin, 15. Auguſt.(Von unſerem Berliner Bürb.) hie deben n, ee ſe jner bereits bekannt war, hat die hieſigen politiſchen em Eindruck beſtärkt, daß Poincaré von auf die Sprengung der Londoner nzausgegangen ſei. Der ergebnisloſe Aus⸗ die fügeen bedeute formal, daß die Entſcheidung ti 0 n tret ten Zahlungen Deutſchlands wiederder Re⸗ skommifſfon zugeſchoben wird, in der Sines die politiſcten Gegenſätze, die zwiſchen den lei⸗ IJz Taatsmännern beſtehen, ebenfalls auswirken müſſen. deare den M ag„, Da ſlſt, wirklie Wärteekkere orgenblättern finden ſich nur vereinzelt Kom⸗ „B..“ bemerkt, heute habe Lloyd George, ich zum Bruch der Entente kommen ſollte, eine pſes gla und populärere Baſis als nach Genua. Der„Vor⸗ nerd. keihet nicht, daß Frankreich den Vertragsbruch auf die Reimen und nun iſoliert zu militäriſchen Gewaltmaß⸗ Farat ten werde. Frankreich könne nicht für ſich allein n usmaßnahmen ſchaffen. udde der Keparationsfrage geſcheitert. „15. Aug. Einem Telegramm aus London zufolge iſt Ju geſtern an der Reparationsfrage geſchei⸗ ie eaw lußſitzung wurde beſchloſſen, daß Deutſch⸗ Weszahrung en werden ſoll, die fällige Rate der Aus⸗ ſeh, uguſt ung in Höhe von 2 Millionen Pfund Sterling am and zu enträchten. Ferner wurde beſchloſſen, daß An deben deeine volle Handlungsfreihekt haben ſoll khe erbandel usgleichszahlungen direkt mit der deutſchen Regie⸗ dehl Konfer, kann. Die Beſprechungen wurden nicht wie bei den 93 clag renzen vertagt, ſondern endeten mit einemglatten die franzöſiſchen, belgiſchen, italieniſchen und japani⸗ r gegangen waren, beſprach ſich Lloyd George dechun Chamberlain und Horne. Das Ergebnis Der ung war, daß am Nachmittag um 5 Uhr ein Kabi⸗ zuſammentrat, der 10 Minuten ſpäter zu Ende ging. auch d die Kl. zunis hatte ſich noch in letzter Stunde alle Mühe Pendebeng uſt zwiſchen England und Frankreich zu überbrücken, amm Der Stein des Anſtoßes waren die beiden Punkte keſne deg Unt dincares, die ſich mit den Saargruben und den mſt en Rheinufers befaſſen. England will unter änden die von Poincare verlangte Kontrolle weil es einen weiteren Schritt zur Aneignung nbeinufers durch Frankreich darin erblickt. Poin⸗ ab von ſeinen Forderungen abzugehen. Das Er⸗ ſoluter Stillſtand. uſt ddet über die geſtrige Schlußſitzung, daß an der 5 Vertreter Lloyd George, Poincare, Theunis, 5 lapaniſche Delegierte teilnahmen. Sie hätten über eraten, einen gemeinſamen Beſchluß über das nach einem Moratorium zu faſſen. Poincare m formell der Bewilligung eines elt werder ohne Pfänder, ſo daß ein Einverſtändnis ledoch n konnte. Eine neue Zuſammenkunft wurde nicht zmole, erklärten die Abgeordneten über die Lage nach⸗ ri nästerſtatter der„Voſſ. Ztg.“ in London drahtet ſeinem ebereinſtimmunig, die die Delegierten erreicht hät⸗ 185 uden, daß ſie die Bedingungen für ein Mora⸗ Heidung der Reparationskommiſſion überwieſen. Poincare habe erklärt, er müſſe zwecks Rückſprache mit dem Kabinett nach Paris zurückkehren. Lloyd George dagegen betonte, er ſtände feſt auf dem Boden des Verſailler Vertra⸗ ges und werde ſeinen Standpunkt nicht aufgeben. Einig wären ſich die Konferenzmitglieder darüber geweſen, daß die verbündeten Völ⸗ ker nicht die nötigen Steuerlaſten tragen könnten, um Heſterreich eine Anleihe von 15 Millionen Pfund zu gewähren. Die Lage Oeſter⸗ reichs ſoll dem Völkerbund zur Prüfung anheimge⸗ ſtellt werden. poincarèés Schuld. WB. London, 14. Aug. Der Zuſammenbruch der Konferenz für die Reparationsfrage wird in der Abendpreſſe ausführlich erörtert. Die Blätter betonen, daß die Haltunſg Poincares in der Frage der alliierten Kontrolle der deutſchen Stgatsforſten und Berg⸗ werke zum Bruch führte. Lloyd George habe mit Unterſtützung nicht nur der britiſchen Miniſter, ſondern auch der übrigen alliierten Staatsmänner einen äußerſten Verſuch unternommen, zu einem Ein⸗ vernehmen zu gelangen, jedoch ohne Erfolg. Poincare habe ſich un⸗ nachgiebig gezeigt. Der Abbruch der Konferenz ſei als ernſte Gefährdung der Entente anzuſehen, insbeſondere bei der äußerſten Feindſeligkeit und Bitterkeit der franzöſiſchen Preſſe bei Erörterung der britiſchen Haltung gegenüber dem fran⸗ zöſiſchen Plan. Lloyd George ſei äußerſt enttäuſcht über die Wendung, die die Ereigniſſe genommen haben. Er habe ſtets die Schwierigkeiten der Stellung des franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten eingeſehen und habe auf alle Art verſucht, zu einem Kompromiß zu gelangen, das für die Alliierten annehmbar wäre, zu gleicher Zeit aber Poincares Stellung nicht gefährden würde. 8* Eine Note der Neparations kommiſſton. WB. Berlin, 14. Auguſt. Der Kriegslaſtenkommiſſion in Paris iſt heute mittag von der Reparationskommiſſion folgende Note übergeben worden: Entgegen der in ihrem Schreiben vom 18. Jull ausgeſprochenen Erwartung, ſieht ſich die Kommiſſion nicht in der Lage, Ihnen vor dem 15. Auguſt ihre Entſcheidung auf Ihr Memorandum vom 12. Juli mitzuteilen. Sie wird Sie unverzüglich davon in Kennt⸗ nis ſetzen und gleichzeitig die Beſtimmung über die Frage der Fällig⸗ keit vom 15. Auguſt zu treffen, welche bis zu dieſer Entſcheidung in der Schwebe bleiben ſoll. Paris, 14. 8.(gez.): Dubois, John Bradbury. . An Berliner zuſtändiger Stelle wird aus dieſer Note ge⸗ ſchloſſen, daß damit die morgen fällige Zahlung zunächſt in der Schwebe bleibt. Bezüglich der gleichfalls zu zahlenden zwei Millio⸗ nen Pfund Sterling Ausgleichszahlung liegt in Berlin noch keinerlei Nachricht vor, außer der bekannten Meldung der„Agence Havas“, die jedoch mit Rückſicht auf den allgemeinen Verlauf der Londoner Verhandlungen als den Tatſachen nicht ganzentſprechend aufzufaſſen ſein dürfte. Stimmengleichheit in der RNeparationskommiſſion. WB. Paris, 15. Aug. Der Sonderberichterſtatter von Havas drahtet folgende halbamtliche Note: Am Mittwoch vormittag werde in Paris der franzöſiſche Miniſterrat zuſammentreten, um die durch das negative Ergeb⸗ nis der Londoner Beratungen geſchaffene Lage zu prüfen. Da die alltierten Regierungen zu keiner Verſtändigung über die ihren Ver⸗ tretern in der Reparationskommiſſion bezüglich der Beantwortung des deutſchen Moratoriumsgeſuches zu erteilenden Anwei⸗ ſung gelangt ſeien, werde Poincare dem franzöſiſchen Vertreter Du⸗ bois erneut die Anweiſung erteilen, ſich gegen die Gewährung eines Moratoriums auszuſprechen. Es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß die belgiſche Regierung ihrem Vertreter ähnliche Anweiſung erteile. Unter dieſen Umſtänden würden, wenn die engliſchen und italieni⸗ ſchen Delegierten weiter für ein Moratorium eintreten, die Stim⸗ men in der Kommiſſion zu gleichen Teilen geſpal⸗ ten ſein. Es werde bei dieſer Sachlage darauf hingewieſen, daß ſich, ſeitdem der amerikaniſche Vertreter den Arbeiten der Kom⸗ miſſion nicht mehr offiziell beiwohnt, der Brauch eingebürgert habe, die Stimme des Vorſitzenden als ausſchlaggebend zu betrachten. Dies würde zur Folge haben, daß die Stimme Dubois, der gleichzeitig franzöſiſcher Vertreter und Vorſitzender der Kommiſſion ſei, einen Beſchluß zu Gunſten der Aufrechterhaltung der durch die frühere Entſcheidung vom 12. 3. ds. Is. beſtimmten deutſchen Zahlungs⸗ verpflichtungen herbeiführen würde. Wenn dagegen Deutſth⸗ land ein Moratorium ohne Zuſtimmung der franzöſiſchen Regierung gewährt würde, hätte die franzöſiſche Regierung die von ihr als not⸗ wendig erachteten Maßnahmen ſicher bereits ins Auge gefaßt. Poin⸗ care ſei in dieſem Punkte durch keinen Beſchluß der Konferenz gebunden und die franzöſiſche Regierung be⸗ wahre ihre volle Handlungsfreiheit. Der Miniſterpräſi⸗ dent habe es übrigens abgelehnt, irgend eine Erklärung über ſein Vorgehen abzugeben, das er ſich für dieſen Fall vorbehalte, ſolange er nicht ſeinen Miniſterkollegen über die Lage Bericht erſtattet habe. Aber, ſelbſt wenn die Stimme des Vorſitzenden nicht ausſchlaggebend wäre, würde, auch wenn die übrigen Vertreter für ein Moratorium eintreten, eine Ueberſtimmung des belgiſchen und franzöſiſchen Vo⸗ tums in der Reparationskommiſſion juriſtiſch die Ableh⸗ nung des Moratoriums bedeuten, da die erforderliche Mehr⸗ heit dann nicht zuſtandekäme und da die Qualität der Stimmen zu Gunſten der Aufrechterhaltung des Status quo ins Gewicht falle. Kücktritt Sir Hornes? E. P. London, 14. Auguſt. Daily News teilen mit, daß der. Rück⸗ tritt des Schatzkanzlers Sir Robert Horne bevorſtehe. Als ſein Nachfolger werde Churchill genannt. Das Blatt ſchreibt, daß noch vor Ablauf der Ferien eine Rekonſtruktion des engliſchen Kabinetts zu erwarten ſei. Die Entſcheidung des Sachverſtändigen⸗ Ausſchuſſes. 'B. London, 14. Aug.(Reuter.) Der Sachverſtändigen⸗ ausſchuß der Konferenz nahm heute nächmittag ein Gutachten an, wonach Deutſchland die nächſte Rate von 2 Mil⸗ lionen Pfund Sterling zur Begleichung von Privatſchulden an die Alliierten innerhalb vier Wochen bezahlen ſoll. Hierauf ſoll dem Gutachten zufolge das Abkommen über dieſe Zahlung außer Kraft treten. Schließlich empfiehlt das Gutachten, daß die alliierten Regierungen für die von Deutſchland zu leiſtenden Zahlungen Sonder⸗ abmachungen treffen ſollen, die der Zuſtimmung der Reparationskommiſſion bedürfen. verſailler vertrag und Londoner Konferenz. )( London, 14. Aug. In ſeinem Leitartikel ſchreibt„Daily Chronicle“: Artikel 233 des Verſailler Vertrags ermächtigt die Entſchädigungskommiſſion jederzeit, Deutſchland ein Moratorium zu gewähren. Klauſel 13 des zweiten Anhanges von Teil 8 erteilt ausdrücklich die Befugnis, daß ein Moratorium, wie es augenblick⸗ lich erwogen wird, durch Mehrheitsbeſchluß gebilligt werden kann. Eine Notwendigkeit für die Abhaltung der Londoner Konferenz habe bisher nicht beſtanden und die Entſchädigungskommiſ⸗ ſion hätte ohne weiteres die Frage regeln können. Nur weil Frankreich Anſichten geltend gemacht hat, die von den übrigen Ländern ſtark abwichen, und weil Deutſchland gewünſcht hatte, eine ſachliche Entſcheidung zu erzielen, ſei die Londoner Kon⸗ ferenz abgehalten worden. Dieſe Einigung ſei nicht erzielt worden, weil Poincare mit Vorſchlägen herausgekommen ſei, die, wie er von vornherein wußte, unannehmbar waren und die er bisher zurück⸗ zunehmen oder abzuändern ſich geweigert hat. Wenn dieſe Lage fortdauere, ſo müßte dieſe Frage natürlich der Entſchädigungs⸗ kommiſſton zugehen. Das ſei durch den Friedensvertrag vorge⸗ ſchrieben. In der franzöſiſchen Preſſe ſei die Drohung laut gewor⸗ den, daß Poincare ſich dieſer Notwendigkeit nicht beugen und Frankreich auf den Weg geſonderter militäriſcher Aktionen gegen Deutſchland führen werde. So würde es dann den Verſailler Vertrag in Stücke reißen. Eine Kriegsſchuldenkonferenz. Berlin, 15. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Lloyd George hat nach einem Telegramm der„Voſſ. Ztg.“ aus London der franzöſiſchen und italieniſchen Delegation mitgeteilt, Sir Robert Horne werde Waſhington beſuchen, um Beſprechungen bezüglich der Konſolidierung der engliſchen Schuld zu führen, damit, wenn er nach London zurückkehre, England eine allge⸗ meine Konferenz zur Diskuſſion der Kriegsſchul⸗ den einberufen kann, an der Amerika hoffentlich teilnehmen wird. Dieſe Konferenz ſoll vorausſichtlich im November ſtattfinden. Kabinettsſitzung. Berlin, 15. Auguſt.(Von unſerem Berſiner Büro⸗) Das Kabinett erledigte in ſeiner geſtrigen Nachmi tags⸗abend⸗ Sitzung die laufenden Angelegenheiten und be⸗ ſchäftigte ſich aber auch kurz mit der außenpolitiſchen Lage. In der Frage der Reparationszahlungen lag be⸗ reits die offizielle Mitteilung der Reparationskommiſſion vor, wonach das deutſche Geſuch um ne eee alſo auch um Stundung der heute fälligen Reparationszahlungen in dem Sinne beſchieden iſt, daß die Ratenzahlung bis zum Eintreffen der endgültigen Entſcheidung vorläufig aufgehoben iſt. Dagegen lag noch keine Entſcheidung wegen der ebenfalls heute fälligen Auguſtrate der Zah⸗ lungen nach dem Ausgleichsverfahren vor. Da die Fällig⸗ keitsfriſt erſt heute abend abläuft, ſo ſtellt ſich das Reichs⸗ kabinett auf den Standpunkt, daß eine Stellungnahme in dieſer Frage noch nicht angängig ſei, da damit zu rechnen iſt, daß im Laufe des heutigen Tages irgend ein Beſcheid aus Paris eintrifft, ob wir etwa aufgefordert werden, die 2 Mil⸗ lionen Pfund zu zahlen, oder ob man ſich mit der deutſcher⸗ ſeits vorgeſchlagenen Summe von 500 000 Pfund begnügen wird. Erſt wenn etwa heute ein Beſcheid im Sinne der erſten Möglichkeit einträfe, wird ſich das Kabinett mit den Folgen zu beſchäftigen haben, die ſich für das Reich aus der dann ein⸗ tretenden Tatſache der Nichtzahlung ergeben müßten. Ueber die heutige Sitzung des Reichskabinetts wird noch berich⸗ tet: Das Reichsminiſterium des Innern hat ſich über die von Frank⸗ reich vertriebenen 500 elſaß⸗lothringiſchen Familien, die in Kehl ein⸗ getroffen ſind, ſofort von dort alles einſchlägige Material kommen laſſen, gleichzeitig mit Ausſagen der ausgewieſenen Unglücklichen ſüber die beiſpiellos brutale Art ihrer Verjagung von Hof und Herd. Dieſes Material über den mittelalterlich brutalen Vorgang iſt dem heutigen Kabinettsrat, der um 5 Uhr begonnen hat, übergeben worden. Es ſoll den übrigen alliierten Regierungen als Proteſt unterbreitet wer⸗ den. In der heutigen Kabinettsſitzung ſtanden vor allen anderen Fragen die Retorſions- und die Ausweiſungsmaß⸗ nahmen auf der Tagesordnung. 2 Aus fuhrabgabe nach dem Deviſenſtand: I Berlin, 14. Auguſt. Auf Wunſch der Reichsregierung wird der Wirtſchaftspolitiſche Ausſchuß in einer gemeinſamen Sitzung mit dem Ausfuhrabgabenausſchuß des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates am Donnerstag noch einmal über die An paſſung der Aus⸗ fuhrabgabe an die veränderte Deviſenlage beraten. Der Aus⸗ fuhrabgabeausſchuß hat ſich mit drei gegen zwei Stimmen(Arbeitneh⸗ mer und freie Berufe gegen Arbeitgeber) grundſätzlich fünr eine An⸗ paſſung der Ausfuhrabgabe an den Valutaſtand ausgeſprochen. Ueber die Höhe der etwaigen Zuſchläge wurde kein Beſchluß gefaßt. Hier⸗ über verbreitete anderslautende Preſſemeldungen entſprechen nicht den Tatſachen. 125 75 4 ——ę— ————ĩꝙ— Seite. Nr. 3l. Mannheimer General-Anzeiger.(Miitag⸗Ausgabe.) — 5 10 8 dienstuc den 18. Auguf. Northeliffe geſtorben. (Berlin, 14. Auguſt. bereits ſeit eini ſeiner ſchweren Krankheit erlegen iſt. * Am 15. Juli 1865 erblickte in dem engliſche Zeitungsweſen revolutionieren ſollte, ſondern auch als Lei⸗ ter des engliſchen Propagandadienſtes während des Weltkrieges einer der gefährlichſten Feinde Deutſchlands wurde: Alfred Charles Will. Harmsworth Der Vater, ſelbft Advokat, beſtimmte ihn zur juriſti⸗ ſchen Karriere, doch Neigung und Talent wieſen Alfred Harmsworth zum Journaliſtenberuf. Mit 17 Jahren war er bereits ein gutbe⸗ zahlter, feſtangeſtellter Redakteur, mit 22 Jahren kaufte er ſich eine Wochenſchrift, und mit 30 Jahren gründete er eine eigene große Tageszeitung, die„Daily Mail“. Harmsworth erwies ſich aber nicht nur als tüchtiger dun l der es verſtand, volktstümlich zu ſchrei⸗ ben, und dem Geſchmaͤck der Maſſe entgegenzukommen, ſondern auch als hervorragender Kaufmann. Er forderte für ſein Blatt nur einen halben Penny und ruinierte dadurch die anderen Zei⸗ tungen, die ſich nur dadurch vor dem völligen Bankerott retten konn⸗ ten, daß ſie ſich ankaufen ließen. So wurde Harmsworth Beſitzer der Times und anderer Blätter und damit einer der mächtigſten Männer Englands. 1905 machte ihn König Eduard zum Grafen North⸗ cliffe und Mitglied des d Während des Krieges wurde Lord Northcliffe zum Leiter des engliſchen Propagandadienſtes ernannt. Er erwies ſich hier als glühender Feind Deutſchlands, der es verſtand, faſt die ganze Welt von der Verworfenheit der deutſchen zu überzeugen. Northcliffes Propagandamittel waren verhältnismäßig einfach. Es wurden immer wieder dieſelben Lügen über deulſche Greueltaten und Hinterhältigkeiten in die Welt hinausgeſchrieen, kurze, einpräg⸗ ſame Formeln wurden aufgeſtellt und den Menſchen eingehämmert. Die Alliierten kämpften für Recht, Freiheit und Menſchlichkeit, die Deutſchen dagegen gingen auf Eroberungen aus und wollten die Menſchheit unter das preußiſche Joch beugen! Deutſchland hatte 0 einen ebenbürtigen Propagandachef nicht entgegenzu⸗ etzen. Northeliffe war auch ein warmer Verehrer Frankreichs. der Krieg ſich ſeinem Ende zuneigte, ſtellte auch er„ſeine Friedens⸗ bedingungen auf, die er in der„Times“ veröffentlichte, Frankreich ſollte nicht nur Elſaß⸗Lothringen wieder erhalten, ſondern auch große Entſchädigungsſummen. In der Begründung, die den Northeliffeſchen Friedensbedigungen beigegeben war, hieß es wörtlich:„Es kann keine Rede von der„Ehre“ des deutſchen Volkes ſein. Wenn es um die Bedingungen feilſcht oder tückiſch und hinderlich in deren Aus⸗ führung iſt, wird unſer tiefes Mißtrauen in ſeinen Geiſt und ſeine Beweggründe beſtehen bleiben.“ Während des ganzen Krleges war die Northeliffe⸗Preſſe eine der feſteſten Stützen der engliſchen Regierung. Als aber Lloyd George anfing eine ſelbſtändige engliſche Politik zu treiben und ſich von dem franzöſiſchen Triumphwagen zu löſen, verſagten ihm die Northeliffe⸗Blätter nicht nur die Gefolgſchaft, ſondern kündigten ihn. offene Fehde an. Lloyd George nahm den Kampf auf und ſperrte der„Times“ die amtliche Nachrichtenquelle. Eine zeitlang hörte man dann nichts mehr von Lord Northcliffe. Dieſer dachte aber keines⸗ wegs daran, ſeine deutſch⸗feindliche Propaganda einzu⸗ ſtellen. Er reiſte nach dem Rhein und veröffentliche eine Reihe ge⸗ häſſiger Berichte übr das Leben in Deutſchland. Gedacht waren dieſe Artikel zweifellos als Einleitung zu einem neuen großen Propa⸗ gandafeldzug gegen Deutſchland. An der Weiterverfolgung dieſer Pläne hinderte ihn aber der Ausbruch des Wahnſinns, dem er nun erlegen iſt. Mit Northcliffe iſt eine der markanteſten Perſönlichkeiten des Weltkrieges verſchieden, die durch ihr Organiſationstalent und ihre vor nichts zurückſcheuende Skrupelloſigkeit der Sache un⸗ ſerer Feinde wertvollſte Dienſte geleiſtet hat. Aus dem beſetzten Geblet. Nmtsenthebung des Regierungspräſidenten von Wies⸗ baden durch oie Beſatzungsbehörde. 2: Koblenz, 14. Aug. Wie das ONB. aus zuverläſſiger Quelle erfährt, iſt der Regierungspräſident Momm von Wiesbaden durch die Beſatzungsbehörde mit Wirkung vom 16. Auguſt ſeines Amtes enthoben worden. Eine Entſchließung der Kölner Sozialdemokratie. 2: Köln, 14. Aug. Die außerordentliche Konferenz des Kreis⸗ verbandes Köln der ſozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands, die geſtern in Köln tagte, nahm folgende Entſchlie ßung einſtim⸗ nig an: Die außerordentliche Konferenz des Kreisverbandes Köln der ſozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands erklärt ſich vollſtändig ein⸗ verſtanden mit dem Schreiben des Vorſtandes der Kölner Partei⸗ organiſation, des Ortsausſchuſſes des Allgemeinen Deutſchen Gewerk⸗ ſchaftsbundes und der Afa an die Hohe interalliierte Kommiſſion in Koblenz gelegentlich der Londoner Konferenz. Sie ſieht in der Politik der franzöſiſchen Regierung unter Führung Poincarés das Beſtreben des franzöſiſchen Nationalismus und Groß⸗ kapitalismus, den politiſchen und wirtſchaftlichen Kampf gegen die deutſche Republik im Frieden weiter zu führen, einen Kampf, deſſen Koſten nicht die deutſchen Nationaliſten und Kapita⸗ liſten, ſondern die deutſche Arbeiter⸗, Beamten⸗ und Angeſtellten⸗ ſchaft zu tragen hat. Befonders die Bevölkerung des beſetzten Ge⸗ bietes hat unter einer ſolchen Politik zu leiden. Die Londoner Kon⸗ ferenz beweiſt aufs neue die Notwendigkeit, den Friedensver⸗ trag von Verſailles ſo zu ändern, daß er die Aufgabe der Wiedergutmachung und den Wiederaufbau in Europa in Ein⸗ klang bringt mit der Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Volkes, das ſeine beſte Kraft für die Beſeitigung der Kriegsſchäden einzuſetzen gewillt iſt. N Die Großbank der Ehrhardt⸗Leute. EBerlin, 15. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Die unabhängige Freiheit“ brachte in ihrer Sonntagsnummer einen Aufſatz unter der Ueberſchrift„Die Großbank der Ehrhardtleute“, Am Schluß ihres Artikels wurden alle Finanz⸗ und Juſtizminiſter und alle Polizeiorgane aufgefordert, ſich die Ehrhardt⸗Großbank näher anzuſehen. Hierzu wird vom Berliner Polizeipräſidium mitgeteilt, daß der Berliner politiſchen Polizei die Erhardtgroßbank bereits be⸗ kannt war. Die Berliner politiſche Polizei hat ſchon am Sonntag an die Münchner der das dringende Erſuchen gerichtet, bei Herrn Eberhard v. Puttkaſimer und einigen anderen mit dieſer Bankgrün⸗ dung in Verbindung ſtehenden Perſonen in München eine eingehende Hausſuchung vorzunehmen. Das deutſche Konſortium wird geleitet von dem Hauptmann a. D. v. Puttkammer und Direktor Emil Schäfer in München. Die ungariſche Leitung hat als Präſident des Aufſichtsrates Dela v. Gabor, den ehemaligen Polizeipräſiden⸗ ten von Budapeſt. Es kann, ſo wird auf dem Berliner Polizeipräſi⸗ dium angenommen, kaum einem Zweifel unterliegen, daß die un⸗ gariſche Treuhand⸗Aktiengeſellſchaft eine der Geld⸗ quellen iſt, aus denen die Organiſation der Ehrhardleute, die bekannte Organiſation Cbezahlt wird. Charakteriſtiſch dafür ſel, daß ein beſonderer Eilverkehr von Budapeſt nach Paſſau als in der Einrichtung begriffen hingeſtellt wird. Einer der 6 Offiziere, welche als Werber dieſer Geſellſchaft in Deutſchland umherreiſten, iſt der nor wenigen Tagen wegen Mitſchuld am Rathenaumord verhaftete ehemalige Kadett Ernſt v. Salomon geweſen. Nach ſeinen Ausſagen iſt er zu dieſer Stellung durch ein Inſerat in der„Deutſchen Tages⸗ zeitung“ gekommen. Die Verliner politjſche Polizei hat bei der Ver⸗ liner der Münchener Zeichnungsſtelle und bei ver⸗ —— Aus London wird ge⸗ drahtet, daß Lord Northceliffe, deſſen Ableben en Tagen erwartet wurde, heute irländiſchen Städtchen Cha⸗ pelizod ein Mann das Licht der Welt, der nicht nur das geſamte Als aus ganz beſonders freudig begrüßen. Bayern und das RNeich. Bayerns Entſcheioͤung erſt donnerstag. § München, 14. Auguſt. Es ſteht nunmehr feſt, daß die Landes⸗ ausſchüſſe und die Fraktionen der Bayeriſchen Volkspartei gleichzeitig am Mittwoch nachmittag zuſammentreten werden. Auch der Bayeriſche Bauernbund dürfte, wie das ONB. erfährt, am gleichen Tage zuſammentreten. Auf Grund der Stellungnahme der Koalitionsparteien wird dann der bayeriſche Miniſterrat zu den Ver⸗ einbarungen mit der Reichsregierung Beſchluß faſſen, ſodaß mit einer Entſcheidung noch am Abend, ſpäteſtens aber im Laufe des Donners⸗ tag, gerechnet werden kann. Zur Beurteilung der politiſchen Lage dürfte es nicht ohne Belang ſein, daß, wie das ONB. zuverläſſig hört, die Mitglieder der bayeriſchen Abordnung, die in Berlin verhandelt haben, mit Einſchluß des Juſtizminiſters, der bekanntlich der Bayeri⸗ ſchen Mittelpartei angehört, das Verhandlungsergebnis als durchaus tragbar für Bayern anſahen und vermutlich noch anſehen. An der grundſätzlichen Zuſtimmung zu den Vereinbarungen dürfte demnach wohl kaum zuzweifeln ſein, wenn auch vielleicht neuer⸗ liche ergänzende Verhandlungen über Einzelheiten des Abkommens von der einen oder der anderen Seite in Vorſchlag gebracht werden ſollten. Die Stimmung in maßgeblichen politiſchen Kreiſen hat ſich im Laufe des heutigen Tages zweifellos zugunſten einer endgül⸗ tigen Löſung auf dem Boden des Protokolls gewandelt. Preſſeſtimmen. § München, 14. Auguſt. Die„Bayeriſche Staatszei⸗ tung“ unterſtreicht in einer Betrachtung über das Ergebnis der Be⸗ ſprechungen zwiſchen der Reichsregierung und der bayeriſchen Abord⸗ nung, daß ſich bei den Parteien die Stimmen mehren, die anerkennen, daß Bayern nicht zu verkennende Erfolge erzielt habe. Ganz unver⸗ kennbar ſei der Erfolg namentlich bei dem Geſetze zum Schutze der Republik durch die bedeutungsvolle Konzeſſion des eigenen ſüddeut⸗ ſchen Senats, in dem Bayern drei Mitglieder auf Grund der beſtmög⸗ lichſten Eignung für dieſen Poſten für die ganze Dauer der Tätigkeit des Staatsgerichtshofes zur Ernennung in Vorſchlag bringen kann. Beſonders zu beachten ſei die feierliche Zuſicherung der Reichsregierung, die den bundesſtaatlichen Charakter des Reiches und die Staatsperſönlichkeit der Länder anerkennt und erklärt, daß die Reichsregierung nicht willens iſt, über die ver⸗ faſſungsmäßigen Zuſtändigkeiten hinaus Hoheitsrechte der Länder an ſich zu ziehen. In dieſem ſtaatspolitiſchen Bekenntnis der höchſten Stelle liege die Erklärung, daß den Einzelſtaaten weitere Rechte nicht mehr genommen werden. Im weſentlichen ſei alſo, was auch bei den Koalitionsparteien mehr und mehr zum Durchbruch komme, das er⸗ reicht worden, was unter den gegenwärtigen Umſtänpven erreicht wer⸗ den konnte. Der„Bayeriſche Kurier“, das führende Organ der Baye⸗ riſchen Volkspartei, überſchreibt ſeine Stellungnahme„In der Schwebe“. Er kommt zu dem Ergebnis, daß ein Teil der ſchweren Bedenken nicht beſeitigt worden ſei und hält den durch das Protokoll geſchaffenen Zuſtand als ungeklärt. Im günſtigſten Falle ſei ein Wechſel für die Zukunft ausgeſtellt, ſodaß nur ein Waffenſtillſtand e den unitariſtiſchen und föderaliſtiſchen Mächten beſchloſſen worden ſei. Bedenken, namentlich in der Richtung, daß es ſich bei den Er⸗ klärungen der Reichsregierung um Meinungsäußerungen handle, deren politiſche Tragweite durch die Lebensdauer dieſer Regierung begrenzt ſei. Die Haltung des deutſchnationalen Flügels der Vayeriſchen Mitelpartei kommt in der„Münch.⸗Augsb. Abendztg.“ zum Aus⸗ druck, in der Pfarrer Traub rechtliche Bürgſchaften für die beabſichtigten Aenderungen und für die Feſtlegung der Landeshoheit ſowie faßbare Sicherungen der Zuſtändigkeit der Sandesgerichte und der Beſetzung der Landesſenate und ihre Aufgabenkreiſe ver⸗ mißt. Der Vorſchlag ſei daher nur als ein Rahmenabkom⸗ men zu betrachten, bei dem noch weſentliche Lücken auszufüllen ſeien. Die Bayeriſche Polkspartei werde von dieſer Arbeit Lerchen⸗ felds als führende Partei der Volksvertretung kaum ſehr entzückt ſein. Einen Konflikt wirklich durchzufechten, liege ihm nicht. Die Pfalz und das Ergebnis der Berliner verhandlungen. ONB. Ludwigshafen, 14. Aug. Die Beurteilung der zwiſchen dem Reich und Bayern getroffenen Vereinbarungen in den pfäl⸗ ziſchen Blättern iſt ſehr verſchieden. Das Organ der Pfälziſchen Sozialdemokratie, die„Pfälz. Poſt“ ſchreibt: Erinnert man ſich der leidenſchaftlichen Auseinanderſetzungen über den Streitgegenſtand, an der ſich auch die öffentliche Meinung der Pfalz beteiligte, und betrachtet das nunmehr vorliegende Reſultat der Berliner Verhandlungen, ſo wird der objektiv Urteilende kopf⸗ ſchüttelnd ſagen müſſen: Viel Geſchrei und wenige Wolle! In der prinzipiellen Frage hat Bayern nachgeben müſſen. Die Demokratiſche„Pfälz. Volksztg.“ dagegen begeichnet das Ergebnis der Verhandlungen als einen bayeriſchen Sieg auf der ganzen Linie und bringt ihre höchſte Befremdung zum Aus⸗ druck, daß es der Reichsregierung nicht gelungen ſei, von Bayern doch wenigſtens einige Konzeſſionen zu erhalten. Das Blatt hält die Vereinbarung für nicht nur teuer, ſondern viel zu teuer erkauft auf Koſten der Autorität des Reiches und befürchtet, daß von nun an der Appetit der rechtsbayeriſchen Nationaliſten und Partiku⸗ lariſten erſt recht wachſen werde. Die Blätter der Bayeriſchen Volkspartei der Pfalz ſehen in der grundſätzlichen Erklärung der Reichsregierung zu⸗ gunſten der verfaſſungsmäßigen Landeshoheit einen innerpolitiſchen Gewinn, der über die Bedeutung dieſes Einzelfalles hinausgehe. So kann der Zwiſchenfall förderlich ausſchlagen.— Für den inneren und die nationale Eintracht, ſchreibt die„Neue pfälziſche andeszeitung“, und die„Pfälzer Zeitung“ ſagt: Das Reichs⸗ kabinett ſcheine in ernſter Stunde erkannt zu haben, daß man in weiteſten Kreiſen der Nation eine Regierung nach Berliner Schema und Geſchmack als unerträglich empfinde, zumal ſich all⸗ mählich in den verſchiedenſten Hoheitsfragen auch andere Bundes⸗ ſtaaten mit ihren Stimmen hervorwagen. Bayern aber ſei— und das dürfe nie vergeſſen werden— durch ſeine ruhige Haltung in der Frage der Republikſchutzgeſetze der mutige Bannerträger für alle und ſo bilde der außerordentlich eindrucksvolle Erfolg, den Bayern damit in den Berliner Verhandlungen zu verzeichnen hat, wiederum einen Erfolg der deutſchen Sache überhaupt, denn nach der Erklärung der Reichsregierung ſelbſt entſpreche ja der Föderalismus deutſchem Weſen und deutſcher Kultur. Durch alle Auslaſſungen klingt die Befriedigung durch, daß der Kon⸗ flikt beigelegt und dadurch die Aufrollung der Pfalz⸗ frage vermieden iſt. Von beſonderer Bedeutung iſt in dieſer Hinſicht die Erklärung des Organs der pfälziſchen Sozialdemokratide, daß man jetzt vorläufig auch über die Aufrollung der Pfalzfrage die Akten ſchließen könne doch dürfe man freilich die unerfreuliche Periode der innenpolitiſchen Schwierigkeiten erſt als endgültig überwunden betrachten können, wenn die bayeriſche Regierung nun bei der praktiſchen Durchführung der Schutzgeſetze nicht deren Zweck und Ziel durch allerhand Auslegungskünſte durchkreuze und endlich dem Reiche gebe, was dem Reiche gehöre. Das Blatt ſchließt mit den Worten: Das würden wir gerade vom pfälziſchen Standpunkt Badens Unitarismus. ONB. Speyer, 14. Aug. Bei der Beſprechung der zwiſchen dem Reich und Bayern getroffenen Vereinbarungen und ihrer Bedeutung für den Föderalismus beſchäftigt ſich die„Pfälzer Zeitung“ auch mit der Feſtrede, die Staatspräſident Hummel anläßlich der Verfaſſungsfeier im Reichstag gehalten hat. Das Or⸗ gan der Bayer. Volkspartei der Pfalz erklärt, daß Dr. Hummel mit ſeiner nicht mehr zarten Huldigung an den Unitarismus nach der programmatiſchen Erklärung der Reichsregierung etwas eigen⸗ artig daſtehe. Er habe ſich etwas beſonderes darauf zu gute getan, ſchiedenen anderen Perſonen, die mit dieſem Bankprojekt in Verbin⸗ dung ſtehen, Hausſuchungen vornehmen laſſen. ———— Baden als das Muſterland auch des„Reichs⸗ empfindens“ hinzuſtellen, und gleichſam als leuchtendes Vor⸗ mich um ſo mehr verwundert, wo n Getreide, Bohnen und Erbſen zur Ausfuhr frei iſt. Mein 400 Zentner, bedürfe ſchnellſtens der Verwendung, weil Saatzeit zu Ende iſt und dann die Ware kaum noch Werte dem Erlös beabſichtige ich in Frankreich Inkarnatkleeſeruchet und kaufen, und ich ſtehe ſchon mit einer Pariſer Firma H. karna A. Pleſſis, Rue Sauval 18, in Verbindung, denn Inkee ſamen iſt hier nicht zu haben. deutſche Polizeiſchikanen, wie ſo oft erfahren, im Spiele meine ſehr freundliche Geſinnung zu Frankreich, vor allen, die mit dem franzöſiſchen Volke bekannt w. be mir gerühmt wird, von den deutſchen Behörden mißhellig bengung 11. Auch die„Münch. N. Nachr.“ äußern in ihrer Abendausgabe 9 hat die Verordnung über Schutze der Republik im beſetzten Gebiet zugela tritt das Geſetz auch für die Pfalz in Kraft. Die deutſchen Moskowiter machen. bild für alle deutſchen Bundesſtaaten in ihrem Terhena, A Reiche zu empfehlen. Aber Baden gerade könne, ſo ſagt unter allen deutſchen Ländern am wenigſten Beziehung anerkannt und nachgeahmt werden ba und dafür werde manches Mißverſtändnis der Rei Führung badiſcher Perſönlichkeiten in punk dieſer als Topuß 7 oune 5 1 regierung er⸗ See to klären. Baden ſtelle nämlich ſowohl geographiſch wie 90 chen bei weitem kein ſo organiſches Ganze wie die übrigen, deuf Mittelſtaaten. Da Baden vier Fünftel bis fünf Sechste bietes erſt nach 1800 erworben habe, leide es teſter Traditionsarmut. Was aber am wich emäß an naturg Boben 05 ſeines gah tigſten ſei, urſprünglich ein rein politiſches Zufallsgebilde ohne baee einheitliche Grundlage, vielmehr zuſammenge verſchiedener Stämme, weshalb es auch nie die ſetzt aus hab, eine kulturelle Eigenart den weſentlichen Antrieb zu liſtiſchem Denken, klar zu entwickeln. Von ätten nulg eher hätte enen lich führende Kreiſe in Baden aus der Not des fe 4 Stammesbewußtſeins die Tugend beſonderer“ digkeit zu machen verſucht, auch dieſer Ausweg habe ſemne c tigung, aber niemals ſollte Baden und ſein Meinung ſeines Landes ſchlechthin verkörpernder ſten meinen, bei anderen aus alten deutſchen Stammeseinhe a durch jahrhundertelange Traditionen vet geringe Maß föderaliſtiſcher behauptung fordern zu dürfen. Das Reich hat ſich von bildeten oder Bundesſtaaten des gleiche ſcheint dies nunmehr verſtändigerweiſe aufs an ſeiner Eigenart, ſeinem Reichtum von w vollen Organismen gefreut. au i —5 1 Staa 9 Selſ⸗ 277 neue tun zu aace irklich in ſich 1010 Nieoriger hängen! Ein„tüchtiger“ Geſchäftsmann, ſo ſchreibt die Induftte n Handelszeitung in Nr. 167 vom 3. Auguſt, ſcheint der Kau E. Franke, Samenhandlung in Goch im Rheinlan Der nachfolgende Brief, der an die franzöf Aus⸗ und Einfuhramts in Bad Ems gerichtet fend die tüchtige Geſinnung dieſes Mannes. Der Brief .. Das Ein⸗ und Ausfuhramt in Ems 15 be⸗ iſce Sere iſt, kennzeichne lautet 1 d zu verſagt mir znen, wa⸗ fuhr nach Holland für einen größeren Poſten Saatlupinen aeh nur abſchwächen. Steinſchloßgewehre von der Entente (Berlin, 14. Aug. Die Interalliierte Kommiſſion hat Europäiſchen Film⸗Allianz(Efa) etwa 500 alte Steinſchloß' Beſchlag belegt, welche die Efa für die Aufnahme kine⸗ inſtitute braucht hat und die ihr von verſchiedenen Maskenverleihil überlaſſen worden waren. Trotzdem die zuſtändige Stelle lich darauf aufmerkſam gemacht habe, ſo berichtet Abendblatt“, daß es ſich um gänzlich unbrauchbare ur a lagnoh ſchloßflinten handle, ſei es nicht gelungen, die Beſchlde, uß aufheben zu laſſen. Man habe jedoch bis nach Beendigung 7 nahme des Films der Geſellſchaft die Gewehre überlaſſen. Genehmigt! § Speyer, 15. Aug. Die Interalliierte Ierlin, 15. Aug.(Von unſerem Berline internationale Maſſenkundgebung, die die Kommun 1 abend einberufen hatten, um die Moskauer Klaſſenjuſtiß Sozialrevolutionäre täuſchung, als die als Referentin angekündigte Klara erſchien, ſondern an ihrer Stelle Fritz Heckert die Aufgabe achalt 15 das Moskauer Urteil den deutſchen Arbeitern ſchmu vel Er nannte die Sozialrevolutionäre Ententeſb glich ihre Führer mit Ludendorff und ſetzte das Wirken Dr revolutionäre in Parallele zur Organiſation C. an zu rechtfertigen, brachte Baden. Sozialdemokratiſcher Parteitag · Der diesjährige ordentliche Parteitag der badiſchen kratie findet am Samstag, den 7. und Sonntag, den 8, „Dreitönigsſaal“ zu Offen burg ſtatt. er ſtehen Berichte des Landtagsabgeordneten Strobel üͤb 9 meindewahlen 1922 und des Reichstagsabgeordneten Mülle r⸗Berlin über die innen⸗ und außenpolitiſche lands. 5 Auf von neuem der Fall Lenard. darunter uft Abgeordnete Dr. Turtius, richteten unter dem 4. Auhn folgende Anfrage an die Reichsregierung: Volksparteiliche Reichstagsabgeordnete, „Nach einer Darſtellung von Prof. Harri „Deutſch. Allg. Zeitung“ vom 1. Auguſt ds. Js. iſt a Nobelpreisträger Profeſſor Lenard in Heidelberg von haufen unter Führung von drel Studenten auf das en 8 ſchimpft worden, und zwar lediglich aus dem Grunde,, Paß Auleilt rend der Demonſtrationen in ſeinem Inſtitut arbeitete. pt iſt geſtürmt, Prof. Lenard herausgeholt, durch die Sta en auf einem Platz öffentlich mißhandelt, verhöhnt und a beſpuckt worden. Die Polizei hat ihn daraufhin noch ler haftet. Trifft dieſe Nachricht zu? Iſt ſich die Neichsrehlene wußt, wie ſehr derartige Vorfälle den deutſchen Namen. Hat ſich die Reichsregierung endlich en gegen dieſe Terrorakte, die das deutſche deutſche Regierung beſchimpfen, auf das Entſ gegen!?! J0 vernute mit Sſgee 5 4 ee Saatware mif Ausnahnum b0 aul iklee⸗ 0 Edeli en re, 90 wird. Ja bitte mit aller Ergebenheit, mir die Ausfuhr zu verſchaffen, denn wie ſtets erkenne ich als die obelſte im Rheinlange die der Alliierten an und ſetze auf dieſe in unſrer glücklichen Erinnerung an die Vergangenheit auth 9206 5 eine 5 5 roßes Entgegenkommen, den deutſchen hörden im iet die Verwaltung zu überlaſſen. Jeder Rheinländer ate⸗ reell iſt, würde es wieder mit Freude begrüßen, wenn die aung Behörden die Verwaltung hätten und ſomit den guten ller U der Bevölkerung kennenlernten amigung lichkeit und Vertrauen, mir als Rheinländer die Genehm un und verſchaffen. Ausführformular iſt in Ems. ergebenſt gez. E. Franke, Samenhandlung. Die„Köln. Ztg.“ bemerkt dazu: Der„Rheinländer“, der Brief ſchrieb, hat damit der rheiniſchen Bevölkerung wieder 0 ch finde es alz eien tel. r Ich bitte ergebenſt mi Hochachtungs dieſen eum Sonder bewieſen, daß lediglich die kraſſe Selbſtſucht die gen bündler treibt, zu denen man den Briefſchreiber wohl zu Priefes hat. Jedes weitere Wort der Kritik würde die Wirkung des Deutſches Keich. 10 zuten m 115 ge⸗ bechlocnche eindriu tuhl⸗ das„Ac il lte St niſſo Rheinlanptof 31 it den Staatsgericht ſſen. Hele Büro.) Die 7 * 4 ſt en geſt die egel, inſofern 4 ni Ze be 1 e, 5 Ta Sodl emo⸗ Sönce 90 Tagre die Neulc der diſche 5 320 der es in einen ſte be dſ tehl er wn Volk 11 chiedenſte 2 1 1 betrg die ale „ 1 77 7* E. SgEFERFTRSrrr rs Frg geagrr2 2 SSSSSSGAgSFZSAEZSZ i5S SSSrs e —— SSSA · SSS SSSS — S2 — SSAS SSS R 2 5 — SsS SSgg ed den 1b. auguſt 122. maunheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 371. 1 8 Wirſ; Haftliche Fragen. Arbeitsloſenverſicherung. ONB. Berlin. 14. Aug. Der Entwurf eines Geſetzes über eine läufige Arbeitsloſenverſicherung iſt dem Reichs⸗ vorgelegt worden; der vorläufige Reichswirtſchaftsrat wurde zu⸗ Num ſeine Begutachtung erſucht. In dem Entwurf iſt vorge⸗ daß für den Fall der Arbeitsloſigkeit verſichert wird, wer auf und der Reichsverſicherungsordnung oder bei einer knappſchaft⸗ en Krankenkaſſe für den Fall der Krankheit pflichtverſichert iſt. vnmen von der Verſicherung iſt eine Beſchäftigung in der b oder Forſtwirtſchaft, wenn der Beſchäftigte zwar während 5 Teils des Jahres als Arbeitsnehmer tätig, außerdem aber tümer oder Pächter land⸗ oder forſtwirtſchaftlichen Grundbe⸗ von genügender Größe iſt, um von deſſen Ertrag mit ſeinen örigen in der Hauptſache leben zu können; weiter iſt ausge⸗ nen eine Beſchäftigung im Wandergewerbe, im Reichs⸗, Lan⸗ Aah weneinde⸗ uſw. Dienſt, wenn im Falle der Arbeitsloſigkeit die Leiſtungen, wie ſie die Arbeitsloſenverſicherung bringen will, werden u. a. m. Gegenſtand der iſt Unter⸗ im Falle der Arbeitsloſigkeit, Verſorgung Arbeitsloſer für 5— der Erkrankung und Gewährung von Kurzarbeiterunter⸗ dlig Anſpruch auf Arbeitsloſenunterſtützung hat, wer arbeits⸗ den er unfreiwillig arbeitslos iſt, wer eine Wartezeit erfüllt und du Artdruch auf Arbeitsloſenunterſtützung noch nicht erſchöpft hat. aus rbeitsloſenunterſtützung beſteht aus der Hauptunterſtützung und Familienzuſchlägen, deren Höhe vom Reichsarbeitsminiſter feſt⸗ 55 werden. Bei der Durchführung des beabſichtigten Geſetzes in der Hauptſache die örtlichen Arbeitsnachweiſe mit, bei n n de Nanec die zu gewährenden Leiſtungen feſtgeſtellt werden. In 12 Axbeit von Bedeutung wirken die Landesämter für ett Abeitenachweis uftd das Reichsamt für Arbeitsvermittlung mit. Die l. Koſenunterſtützung wird durch die Einrichtungsgemeinde des e Au nachweiſes wöchentlich ausgezahlt, die Kurzarbeiterunter⸗ „ 5c* ein durch den Arbeitgeber nach vorheriger Ueberweiſung von 17 richtungsgemeinde. Auch im neuen Geſetz ſoll die Arbeits⸗ dendtg erſter Linie durch Vermittlung von Arbeit verhütet und aſhe werden. Die ſeitherige produktive Erwerbsloſenfürſorge loſent auch im neuen Geſetze als„wertſchaffende Arbeits⸗ dact burf orge“. Die Mittel für die Verſicherung ſollen aufge⸗ Ubeidwerden zu zwei Drittel durch Beiträge der Arbeitgeber und i mehmer und im übrigen durch Zuſchüſſe des Reichs, der Län⸗ 2— der Gemeinden. Die Beiträge der Arbeitgeber und Arbeit⸗ dvuf r ſind an die zuſtändige Krankenkaſſe zu zahlen. Der Ent⸗ egl enthält noch die üblichen Uebergangs⸗ und Strafbeſtimmungen⸗ ˖* Zeitpunkt des Inkrafttretens der Verſicherung an Stelle herigen Erwerbsloſenfürſorge ſteht noch nichts feſt. 1 8 handelsvorſchriften an der ſaarpfälziſchen Grenze. de 5a Saarbrücken, 12. Aug. Aus den Veröffentlichungen über in Seadalsvorſchriften an der Saargebietsgrenze ergibt ſich, daß die klnerlef gebiet von den dortigen Behörden zugelaſſenen Großhändler Wanmeecht haben, im deutſchen Zollinland, wie der Pfalz uſw., de ittel, Futtermittel, Obſt und Gemüſe aufzukaufen, daß hier⸗ Weisregierung in Speyer erforderlich iſt. Seit dem 1. Juli iſt rüfung der bisher erteilten Handelsgenehmigungen in die veſn Aeg geleitet worden. Zugelaſſene Großhändler haben jederzeit 155 1 nisſcheine zur Legitimation mit ſich zu führen. Gegen 25 * Falen berſee, Verhalten der Großhändler wird ſcharf einge⸗ werden. Kleinhändler, die unmittelbar an Verbraucher ver⸗ bedürfen einer beſonderen Erlaubnis nicht, werden aber Jum„ob ihre Tätigkeit nicht doch Großhandel dar⸗ 9 Aufkauf von Kartoffeln bedarf jeder Händler einer be⸗ en Erlaubnis. Der neue Winzertarif in Nheinheſſen. 18. Aug Es wurden Taglöhne feſtgeſetzt vom.—19. e über 20 Jahre 235 /, ledige Ernährer der dat 16—17, ſonſt. 212 J, Arbeiter von ⸗17—19 Jahren 179, vren 134, Arbeiterinnen 95—118., unter 16 Jahren 2a2 Sarung. Für die Zeit hom 19. Auguſt bis 2. September 18. 228, 102, 14. 104 bis 126„. Die Akkordlöhne erfahren 2 9 74.1. 24 Praz, vom 1. 8. bis 19. 8. 12 Proz, vom 19. 8. Sonmte Proz. Erhöhung. Für FJuhrlöhne werden Ugberſtunden eine beſondere Genehmigung der Zulaſſungsſtelle bei ſt Staͤdtiſche Nachrichten. Aus der Sitzung des gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes vom 12. Auguſt 1922. Weitere Erhöhung der Straßenbahnfahrpreiſe. Infolge weiterer Erhöhung der Gehälter und Löhne, Verteuerung des Stromes, ſowie Steigerung der ſachlichen Betriebsausgaben und Unterhaltungskoſten um rund 50 Proz. ſtieg die Jahresbetriebsaus⸗ gabe der ſtädtiſchen Straßenbahn(Mannheimer Anteil) von 125 Millionen Mark nach dem Stande vom 30. Juni auf 188 Millio⸗ nen Mark(Stand vom 1. Auguſt). Es iſt daher neben der Durchfüh⸗ rung von Betriebserſparniſſen eine weitere Tariferhöhung unvermeid⸗ lich. Ab 20. Auguſt betragen die Straßenbahnfahrpreiſe: Einzelfahr⸗ ſcheine—5 Teilſtrecken 7 Mark,—7 Teilſtrecken 9g Mark, 8 und mehr Teilſtrecken 11 Mark; Kinderfahrpreis allgemein 3,50 Mark; Fahrſcheinhefte 70, 90, 110 Mark; für zwei Teilſtrecken ohne Umſtei⸗ gen 60 Mark; Streckenkarten 560, 720, 880 Mark; Monatsnetzkarten für Mannheim 1000 Mark, für Mannheim⸗Ludwigshafen 1100 Mark; Fahrpreis für ortsanſäſſige am Gehen behinderte bedürftige Perſo⸗ nen: Monatsnetzkarten 250 Mark, Fahrſcheinhefte 30 Mark; Sonn⸗ tagszuſchlag 1 Mark. Glockenweihe der Evangel. Kirchengemeinde des Stadtteils Neckarau. Z Jahre ſind ins Land gegangen, ſeit der Krieg aus den Kirchen in Stadt und Land die Ruferinnen zum Gebete, die Kirchenglocken, mit rauher Hand fortgeholt hat, um ſie ſeinen Zwecken dienſtbar zu machen. Auch die Glocken der beiden Pfarrkirchen zu Neckarau mußten von ihrer luftigen Höhe herabſteigen, je nur eine ihrer trauernden Schweſtern zurücklaſſend. Opferſinn und chriſtlicher Geiſt haben es zuſtande gebracht, daß zunächſt die Ev. Kirchen⸗ gemeinde wieder in den Beſitz von Glocken gekommen iſt. Nach⸗ dem die aus dem Krieg zu Hauſe gebliebene Glocke am Mittwoch abend in drei Abſätzen von der Gemeinde Abſchied genommen und tags darauf ihre Reiſe in die neue Heimat Ettlingen angetreten hat, konnte am Samstag nachmittag die feierliche Einholung und Begrüßung desneuen Gußſtahlgeläutes aus den Werkſtätten des Bochumer Gußſtahlvereins ſtattfinden. Ein fpon⸗ taner Feſtzug nahm um 4 Uhr vor der Kirche in der Rheingoldſtraße Aufſtellung. Es 7 7 dem Berichterſtatter ſchwer, die Eindrücke zu ſchildern. Zunächſt der herrliche Schmuck der Straßen, durch welche der Feſtzug ſeinen Weg nahm; an faſt allen Häuſern Fahnen in den badiſchen Landesfarben, Guirlanden und Blumen. Die Stadtver⸗ waltung hatte in dankenswerter Weiſe ihre Wimpel zur Verfügung geſtellt und dadurch die Erſtellung einer prächtigen Nig triumphalis ermöglicht. Ganz beſondere Anerkennung gebühr: Bewohnern der Schul⸗ und Katharinenſtraße, wo wir zahlreiche krlanden mit ſinnigen Buchsglocken bemerkten. Dann die große Schar weißgeklei⸗ deter Mädchen und Knaben in Feſttagskleidung mit Blumenſträußen in den Händen, die diesjährigen Konfirmanden, der Kirchenchor, Kirchengemeinderat und Geiſtlichkeit, die Herren Kirchenrat von Schöpffer, Stadtpfarrer Lamb und Jundt im Ornat, die Ver⸗ treter des Kirchengemeinderats der Altſtadt und Vororte, der Katho⸗ liſche Stiftungsrat Neckarau in corpore mit Herrn Kaplan Herten⸗ tein als Vertreter des z. Zt. ortsabweſenden Herrn Stadtpfarrer Hoferer, der Kirchengemeindeausſchuß, die Geſamtgemeinde ſowie Mitglieder der Kathol. Gemeinde, freiwillige Feuerwehr, Sanitäts⸗ Kolonne vom Roten Kreuz, Ev. Jugendvereine und Evang. Bund, drei Muſikkapellen, Feuerwehrkapelle, Kapelle Peter und Poſaunen⸗ chor Mannheim und nicht zuletzt die Elite unſerer Jungmänner, über 40 Reiter auf ſtolzen Roſſen; ein ſoſcher Feſtzug mußte ſtarke Ein⸗ drücke wecken. Am Bahnhof angekömmen, fügten ſich die beiden Glockenwagen mit je 2 Glocken, gezogen von je 4 blank geſchirrten Pferden und geführt von den Fuhrherren Georg Mölber und Georg Friedrich Arnold perſönlich, in den Feſtzug ein. Die Wagen waren mit Bäumen und Blumen feſtlich geſchmückt. Als der an wohl 3000 Perſonen zählende Feſtzug, der in allen Straßen von einem vieltauſendköpfigen, freudig bewegten Publikum ehrfurchtsvoll begrüßt wurde, am Marktplatz anlangte, ertönte vom Turme der katholiſchen Kirche der eherne Schall der noch vorhan⸗ denen beiden Glocken zu freudiger ſchweſterlicher Begrüßung. Vor dem errichteten Podium am Kriegerdenkmal wurden die Glocken⸗ wagen aufgeſtellt. Geiſtlichkeit, Kirchengemeindevertreter und Ehren⸗ gäſte nahmen auf dem Podium ſelbſt Platz, während die übrigen Teilnehmer vor dem Kriegerdenkmal, die Kinder im Kirchengarten Aufſtellung nahmen. Bis hinauf zum Marktplatz wurde die Straße in Anſpruch genommen; der elektriſche Straßenverkehr ruhte wäh⸗ rend des Feſtaktes. Als erſter Redner beſtieg nach dem herrlichen gsarheit mit 50 Proz. Aufſchlag bezahlt. 15 wiener Gperettenſpiele. Oscar Straus: Ein Walzertraum. 0 einem +1 von landläufiger Operettentrivialität und un⸗ dlicher Pikanterie— doch iſt Handlung immer noch vor⸗ der—.— des 55 hopſe und——5 erſchõ— hat Oscar daus eine angenehm Nuffk enre die ihre Wiener Herkunft durchaus Ihre ſchmeichleriſche Na ihre Leichtigkeit, Rhythmus in dem ſchillernden Gewand einer ation weiſen ihr unter den Wiener Operetten er—5 maus immer noch einen der erſten Plätze zu. Der eſe Mu ends gehört zu den ſchönſten der Strauß⸗Nachfolger. gichlerſie verlangt allerdings ein Orcheſter, das weich und e desſc. temperamentvoll und luſtig ſpielt. Lieblos und ohne Res ſchönen Klanges heruntergeſpielt, verliert ſie viel von 259 ie Nach der geſtrigen Aufführung hat man das Ver⸗ jabe wieder einmal gut geſpielt zu hören. Auch darſtel⸗ dame viel mehr herausholen; hier war wie dort zu wenig wenig Wieneriſches und zu wenig Humor und natür⸗ t. Ernſt Vogler ſpielte und ſang den Prinz⸗ ſtatt feſchmack und in guter Haltung, aber faſt kgl. preußif Peinzeſſin k. liebenswürdig, von Lebensdrang überſchäumend. ſompaſſn Helene lieh Grete Conds ihre hübſche Erſcheinung, ögen thiſche Stimme und ihr ſehr beachtliches darſtelleriſches nd zu Hauſe im luſtigen und ein biſſerl traurigen er, oh de Reiter, wahrhaft: oh du liaber, oh du von—— ganz gehauter Fratzl Sie ſang ſehr hüsſch, das bra mperament und ſah entzückend aus Ihre ſieghafte ehe pie indes das ein⸗wenig⸗Zuviel in der Darſtellung, Rarde Sta ineinträgt, wo es Temperament ſein will, gar nicht. atz 55 y gab die Kammerfrau: Bruno Mally und Joſef troczen — 4 n Fürſt und Vetter, waren ein wenig vertrocknet, wo wollten. Von ihnen müßten Stürme der Hefter⸗ Es war nur ein Säuſeln, das leiſe umging. Im ſich alle, die da waren(und es hätten ſchon ein nche dürfen) an der Geſamtaufführung, und viele befreut, es zweimal hören. Es war ſehr un es 1555 908 1 8.* 9 Kunſt und Wiſſen. d. daz Waer au, chiller-Mattonalmuſeum in Marbach a. N. hat dieſen du dellung 8 ſeinen Bildnis⸗ und Bücherſchätzen eine beſondere 9 renſtaltet, die Illuſtrationen zu Schillers Werken und er Dichter aus Schillers Heimatland bis zur Gegen⸗ du Es hat einen eigenen Reiz, die Entwicklung der n cch faſt 1% Jahrhunderte in Stichen, Lithographien, 80 einzeichnungen uſw. zu verfolgen, die dichteriſche n verſchiedenſten Auffaſſungen durch Künſtler aus eitaltern vor Augen führen, von Chodowiecki's 2Räubern“ und„Kabale und Liebe“, den großen C. Müller, den lange Zeit ſo beliebten Umrißzeich⸗ bach, Böcklin, Makart, Piloty, Moritz von Schwind, Gabriel Max, Liezen⸗Mayer, u. a. bis zu Steinzeichnungen aus der neueſten Zeit. An die Bilder, zu denen Schillers Dichtungen die Anregung ſegeben haben, reihen ſich weitere zu den Werken von Wieland, hland, Wilhelm Hauff, Berthold Auerbgch, Eduard Mörike, Cäſar Flaiſchlen, Ludwig Finckh, Heinrich Lilienfein, Dr. Owlglaß, Wil⸗ helm Benignus, Hermann Heſſe u. a. Zu einer Reihe von Illuſtra⸗ tionen, unter denen ſich auch ſolche engliſchen, franzöſiſchen, italie⸗ niſchen und ruſſiſchen Urſprungs befinden, ſind die Originalzeich⸗ nungen zu ſehen, ebenſo Originalſcherenſchnitte von Luiſe Dutten⸗ hofer und Zeichnungen von Schillers Schweſter Chriſtophine Rein⸗ wald zum letzter Zeit durch wertvolle Bildniſſe wieder erweiterten ſtändigen Ausſtellung im Schiller⸗Nationalmuſeum täglich zu ſehen iſt, wird bis Ende November dauern. % Inſtikut für auswärtige Politik an der Aniverſität Berlin. Der preußiſche Staat plant die Schaffung eines Inſtituts für aus⸗ wärtige Politik, das der Berliner Univerſität angegliedert werden ſoll. Die Leitung desſelben ſoll dem hervorragenden Kenner des ausländiſchen Rechtes, Geheimrat Profeſſor Albrecht Mendels⸗ ſohn⸗Bartholdy, ordentlicher Profeſſor der Univerſität Hamburg und Leiter des Archivs für Fragen auswärtiger Politik und des Friedensvertrages, übertragen werden. Verhandlungen zuleſchen dem Staat und Profeſſor Mendelsſohn ſind bereits ein⸗ geleitet. e Enkdeckung eines unbekannten Werkes von Sophokles. Die engliſche Geſellſchaft, die unter dem Namen„Egypt Exploration Fund“ in Aegypten die Papyrusforſchung betreibt, hat nach der italieniſchen Zeitſchrift„Le opere e i giorni“ kürzlich einen Fund gemacht, der geeignet iſt, größtes Auffehen zu erregen. Es ſoll nämlich geglückt ſein, ein Bruchſtück eines Werkes von Sophokles zu finden, das über eine bisher dunkle Seite der dramatiſchen Tätig⸗ keit des Dichters und über das Satyrdrama überhaupt neues Licht verbreiten würde. Es handelt ſich der Nachricht zufolge um die größere Hälfte eines„Die Spurſucher“ betitelten Satyr⸗ ſpiels, das man bisher nur dem Namen nach kannte. Den Stoff entnahm der Dichter dem Hermes⸗Mythos, nach dem der Gott als Säugling aus der Wiege entfloh, um in der Dämmerung nach Pierien zu eilen und dort 21919 Rinder aus der Herde des Apollo zu ſtehlen. Das räuberiſche Kind wurde, wie die Sage meldet, von den verfolgenden Satyrn entdeckt, denen die lieblichen Töne den Weg wieſen, die Hermes einer Lyra entlockte, die er aus der mit Saiten überzogenen Schale einer Schildkröte gefertigt hatte. Die das Kind nährende Nymphe ſuchte es vergebens zu verteidigen, da die Saiten ſeines Inſtruments die Tötung eines der Herdentiere beweiſen. Jetzt erſcheint Apollo, der Silen, dem Führer der Satyrn, für die Ergreifung des Diebes dankt. Hier endet der Papyrus; der Schluß des Dramas fehlt. Einige beigefügte Notizen geſtatten jedoch, ihn zu ergänzen. Danach gelingt es Hermes, durch ſein Spiel den Zorn Apollos zu beſchwichtigen, der ihm verzeiht und zum Zeichen des Dankes die Lyra als Geſchenk annimmt. Die Behandlung des Mythus in der leichten Art des euripideiſchen Satyrſpiels„Zyklop“ zeigt den Dichter von einer ganz neuen Seite, der komiſchen; dieſes Element wird von der grotesken Geſtalt ded Moritz Reßſch, Julius Nisle u.., den„Schiller⸗Gale⸗ — ierten Ausgaben mit Bildern von W. v. Kaul⸗ des Silen und ſeinen den Chor bildenden Satyrn vertreten. ied von der Glocke. Die Ausſtellung, die neben der in Vortrag der„Ehre Gottes“ von Beethoven mit Orcheſterbegleitung der Feuerwehrkapelle unter Leitung des Herrn Hauptlehrer Le h⸗ mann und einem von Fräulein Mundorf in glänzender Vor⸗ tragsweiſe geſprochenen Prolog zur Begrüßung der neuen Glocken Herr Stadtpfarrer Lamb, dem wir auch als Verfaſſer des ſchönen Feſtprologs dankbar ſein dürfen, das Rednerpult zu einer tiefdurch⸗ dachten Begrüßungsanſprache. Der Geiſtliche gedachte der durch⸗ lebten letzten 8 Jahre, welche unſerem deutſchen Volke ſoviel Leid und Schmerz gebracht haben er erinnerte an die ſchweren Opfer des Krieges und insbeſondere an den Tag des 26. Juli 1917, als auch unſere Glocken gleich ihrer Schweſtern im deutſchen Vaterlande vom Turme herabſteigen mußten, wo ſie 25 Jahre hindurch treu gedient hatten, um in den Kriegsdienſt zu gehen. Vorbei ſind dieſe Zeiten und wir ſind wieder glücklich in den Beſitz neuer Glocken gekommen, freilich harte Stahlglocken, ein Symbol unſerer heutigen harten Zeit mit ihrer großen Not und Bedrängnis. Freudig be⸗ grüßen wir ſie als Gottesboten und danken unſerem Gott, daß er Worten begrüßte der Herr Stadtpfarrer zum Schluſſe ſeiner Aus⸗ führungen den Vertreter der Diözeſe Mannheim, Herrn Kirchenrat und Dekan v, Schöpffer, die übrigen Kirchenvertreter ſowie den Kath. Stiftungsrat Neckarau, um dann in ſinnigen Worten den neuen Gottesboten noch ein poetiſches Willkommen zu entbieten. Nachdem der Kirchenchor das„Niederländiſche Dankgebet“ unter Be⸗ gleitung der Feuerwehrkapelle in der Inſtrumentation des Wiener Chormeiſters Kremſer tonſchön und dynamiſch wirkungsvoll vorge⸗ tragen hatte,, nahm Herr Kirchenrat v. Schöpffer das Feralt um der Gemeinde Neckarau namens des Bezirkskirchengemeinderats Mannheim und der Diözeſe herzliche Glückwünſche und Grüße zu überbringen. den! Geſchichte der Ev. Gemeinde Neckarau mit unauslöſchlichen Lettern eingetragen. Von allen Drangſalen des Krieges habe uns nichts Jo ſehr erſchüttert als der Tag, da wir unſere alten Glocken von unſeren Kirchtürmen herabnehmen mußten; wir empfanden dies als einen perſönlichen Schmerz. Nun ſind die neuen Glocken gekommen, wir grüßen ſie. Möchte mit ihnen, ſo Gott will, auch der Anfang einer neuen, beſſeren Zeit des Wiederaufſtiegs unſeres lieben deutſchen Volkes ſich einſtellen! Als letzter Redner dankte in begeiſterter Sprache Herr Stadtpfarrer Jundt namens der Ev. Gemeinde Neckarau dem Vertreter der Diözeſe, Herrn Kirchenrat v. Schönffer, für alles Gute, das er der Gemeinde getan, er dankte der Kath. Gemeinde für ihre echt chriſtliche Sympathiebezeugung und den Willkommgruß ihrer Glocken, er dankte allen Vereinen und Kor⸗ porationen aller Konfeſſionen und Parteien für ihre freundliche Teil⸗ nahme. Sei doch kein Feſt geeigneter zur Verſöhnung als gerade eine Glockenweihe. Die Sprache der Glocken verſteht jeder, von welchem Turm auch immer ihr Ruf ergeht. Daß ein ſo ſchöner Ge⸗ meinſinn bei dieſem Feſte in der Geſamtgemeinde Neckarau ſich ge⸗ zeigt habe, dafür wollten wir Gott herzlich danken und ihm zum Preiſe jetzt den alten Hymnus„Großer Gott wir loben dich“ zum Himmel dringen laſſen. Machtvoll erklangen aus viel tauſend Stim⸗ men die Akkorde dieſes alten ſchönen Liedes der Chriſtenheit. funden; der liebe Gott hatte ſein ſchönſtes Wetter dazu verliehen. Am Sonntag vormittag, den 20. Auguſt, findet nun noch die kirchliche Feier mit eigentlicher Glockenweihe und abends durch den Kirchenchor eine Aufführung von„Schillers Glocke“ in der Vertonung von Romberg ſtatt. Die Gewichke, Töne und Inſchriften der neuen Glocken lauten: 1. Kg. 609,5. Gis.„Aus tiefer Not ruf ich zu dir.“ 2. Kg. 925. Fis.„Sel ſtille dem Herrn und hoffe auf ihn, 3. Kg. 1055,5. e.„Gott iſt die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. 4. Kg. 1359,5. Cis.„Eine feſte Burg iſt unſer Gott.“ G. M. Großfeuer durch Blitzſchlag in den Lanzwerken. Als die Unwetter, über die wir an anderer Stelle berichten, in der zweiten Nachtſtunde ihren Höhepunkt erreichten, ſchlug der Blitz gegen halb 2 Uhr in die Tünche dei A der Lanzwerke auf dem Lindenhof und zündete. Ein rieſiger Feuerſchein färbte bald den Himmel blutigrot. Schon von weitem ſah man mächtige Feuerſäulen und Rauchwolken emporſteigen. Der Blitzſtrahl hatte vie hart an der Neckarauerſtraße gelegene, etwa 100 Meter lange und breite Halle, in der die Lackiererei untergebracht iſt, getroffen. Da in dieſem Gebäude den Fertigfabrikaten der letzte Anſtrich vor dem Verſandt gegeben wurze, ſo fand das Feuer in den leicht brenn⸗ baren Materialien und Vorräten reichliche Nahrung. Das Feuer ſprang auf mehrere benachbarte, zuſammenhängende, einſtöckige Schuppen über, in der viele verſandtfertige und des letzten An⸗ ſtrichs harrende landwirtſchaftliche Maſchinen von den bekannten großen Lanzſchen Dreſchſätzen bis zu den kleinſten Erzeug⸗ niſſen ſtanden, die reſtlos vernichtet wurden. Die Alarmierung der Berufsfeuerwehr war infolge des Unwet⸗ ters mit Schwierigkeiten verknüpft. Erſt um.03 Uhr konnte die Löſchmannſchaft gerufen werden. Bei der Ankunft auf der Brand⸗ ſtätte hildete der vom Feuer ergriffene Gebäudekomplex bereits ein gewaltiges Flammenmeer. Die Lanzſche Fabrikfeuerwehr befand ſich mit Motor⸗ und Dampffpritze ſchon in voller Tätigkeit. Die Berufsfeuerwehr griff mit der Motorſpritze mit der gewohnten Energie und Umſicht ein. Von den brennenden Gebäulichkeiten war aber nichts mehr zu retten. Die Wehren mußten ſich darauf beſchränken, ein Umſichgreifen des Brandes zu verhüten, was auch glücklicherweiſe gelang. Der ſtrömende Regen und die günſtige Windrichtung waren gute Bundesgenoſſen. Bereits um 3 Uhr konnte die Hauptgefahr als beſeitigt gelten. Um.43 Uhr durfte die Be⸗ rufsfeuerwehr wieder abrücken. Der angerichtete Schaden beträgt viele Millionen. ch. Berhandlungen in der Rheinſchiffahrk. Geſtern abend wur⸗ den zwiſchen den beiderſeitigen Irganiſationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer Verhandlungen aufgenommen, die ſoweit gediehen zu ſein ſcheinen, daß auch über die Valutafrage eine Verſtändi⸗ gung zwiſchen beiden Parteien herbeigeführt werden dürfte. Schwere Geiwikter, die ſchwerſten in dieſem Jahre, entluden ſich in der verfloſſenen Nacht über der Stadt. Grelles Wetterleuchten am Süd⸗ und Südweſthimmel, das ein ſeltenes nächtliches Schauſpiel ge⸗ währte, zeigte ſchon in der zehnten Stunde an, daß die Atmoſphäre ungewöhnlich ſchwer mit Elektrizität geladen war. In der elften Stunde zogen die erſten Gewitter herauf, die bereits einen ſehr hef⸗ tigen Charakter trugen. Die Blitze zuckten faſt unaufhörlich. Die elektriſchen Entladungen waren ſehr ſtark. Es muß an verſchiedenen Stellen eingeſchlagen haben. Dabei regnete es in Strömen. In der erſten Stunde nach Mitternacht kehrten die Gewitter wieder zurück, um ſich von neuem über der Stadt mit einer Heftigkeit zu entladen, wie wir ſie ſeit Jahren nicht mehr erlebt haben. Die Donnerſchläge waren von einer Wucht, daß ſelbſt denjenigen, die über ſtarke Nerven verfügen, bänglich zu Mute werden mußte. Gegen halb 2 Uhr ſchlu g der Blitz in die Lanzwerke ein und verurſachte, wie wir an anderer Stelle berichten, durch die Vernichtung einer Tüncherei und mehrerer Schuppen, die mit verſandfertigen landwirtſchaftlichen Ma⸗ ſchinen gefüllt waren, einen Millionenſchaͤden. Erſt gegen 4 Uhr hatten ſich die Unwetter, die von wolkenbruchartigen Regengüſſen be⸗ gleitet waren. ausgetobt. Die wirklich ſchauerliche Nacht erinnerte lebhaft an die Kriegszeit mit ihren ſchweren Fliegerüberfällen. *Im Schleuſenhaus eingeſchlagen. Bei der erſten Gewitter⸗ ſerie, die ſich in der verfloſſenen Nacht über der Stadt austobte, traf gegen 12 Uhr ein kalter 5— das von drei Familien be⸗ wohnte Schleuſenhaus an der Kammerſchleuſe. Der Blitz be⸗ ſchädigte etwa 3 Om. Dach und das Kamin und fuhr dann am Gebäude herunter in die Erde. Die Bewohner des Hauſes kamen mit dem Schrecken davon. Ddem Gebäude iſt der Blitzableſter während des Krieges genommen worden. Erſatz wurde bisher nicht beſchafft, obwohl eine diesbezügl. miniſterielle Verfügung ſchon lange ergangen iſt. Hoffentlich wird nun recht bald das Ver⸗ ſäumte nachgeholt. Amksjubiläum. Am heutigen Tage kann Herr Oberſtadtver⸗ waltungsinſpektor Georg Steinmann bei den Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerken auf eine 25jährige erſprießliche Tätigkeit im ſtäd⸗ tiſchen Dienſt zurückblicken. Der Jubilar darf ſich innerhalb und außerhalb ſeiner Berufstätigkeit allgemeiner Achtung und Wert⸗ ſchätzung erfreuen. 55 uns den ſchönen Tag der Glockenweihe erleben ließ. In herzlichen Der Tag der Glockenweihe ſei in den Annalen der Damit hatte der erſte Teil der Glockenweihe ſeinen Abſchluß ge⸗ — 7 5 1 min 262 Ser. 4. Seite. Nr. 371. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 1 Dienstag, den 15.— 15 8 September wieder ihre Kurſe. Die Schule, ſich hier die Frauen und Mädchen gute Kenntniſſe in allen weiblichen Handarbeiten.(Wir verweiſen auf die Anzeige in dieſer Nummer.) Aur der Pfalz. Ehrung eines Pfälzer Schulmannes u. Pädagogen in Amerika. ONB. Jeiskam, 13. Auguſt. Profeſſor Peter Herzog, Ober⸗ lehrer an der Blais⸗Schule in St. Louis, der in Zeiskam geboren iſt, wurde anläßlich ſeines 40jährigen Jubiläums als Lehrer dieſer Schule. durch ein Feſtbankett geehrt, bei dem in zahlreichen Reden ſeine gro⸗ Ben Verdienſte um das Schulweſen geſchildert wurden. Von verſchie⸗ denen Rednern wurde auf die glorreiche Geſchichte der Blais⸗Schule Aunter Profeſſor Herzogs Leitung hingewieſen und betont, daß die Blair⸗Howard Patrons' Aſſociation, der erſte Schulverein von St. Louis, die Verſuche des Oberlehrers, durch neue Methoden die Schule an die Spitze zu bringen, lebhaft unterſtütze. Die Blais⸗Schule führte auch die neue Schreibweiſe ein, die ſpäter überall eingeführt wurde. Alumnen der Schule ſind in allen Teilen des Landes in verantwort⸗ lichen Stellungen tätig. Profeſſor Herzog abſolvierte das Lehrer⸗ ſeminar in Kaiſerslautern, war Schulverweſer in der Pfalz und ſie⸗ delte 1869 nach Amerika über. Er hat einen einjährigen Urlaub er⸗ halten, den er zum Beſuch der Pfalz, wo er Mitte Auguſt eintrifft, verwenden wird. * ONB. Maikammer, 13. Auguſt. Nachts war auf einem Acker in Maikammer etwa ein Zentner Kartoffeln ausgemacht und entwendet morden. Etwa 17 Stunden nach der Tat wurde der Polizeihund⸗ „Chitta“, ein deutſcher Schäferhund, unter Führung des Polizei⸗ wachtmeiſters Heß⸗Ludwigshafen auf die deutlichen Fußſpuren ge⸗ ſetzt. Der Hund nahm die Spur auf, verfolgte ſie über Feldwege und Wieſen, einen Wingertsweg endtlang durch die etwa 50 Meter lange Edenkobener Straße, wo er in eine Nebenſtraße einbog und vor dem Hauſe eines Arbeiters Laut gab. Das Haus war verſchloſſen und der Bewohner mit ſeiner Familie auf einer Feſtlichkeit. Schließlich wur⸗ den die Kartoffeln in dem Anweſen des Arbeiters gefunden, der auch die Tat einräumte. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Hund den von dem Dieb zurückgelegten Weg, etwa 1300 Meter, nach ſo langer Zeit genau verfolgt hat. Sportliche Rundſchau. Deutſche Schwimm⸗Meiſterſchaften. Die deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften, die dieſes Jahr in Georgental bei Gotha ausgetragen wurden, brachten ver⸗ ſchiedene neue Höchſtleiſtungen. So holte ſich Bennecke⸗ Magdeburg die 100 Meter⸗Seitemeiſterſchaft in der Welt⸗ rekordzeit von.11,4 Min. Die 100 Meter⸗Meiſterſchaft be⸗ liebig war für Heinrich⸗Leipzig in der deutſchen Rekord⸗ zeit von.03,2 Min. eine ſichere Beute. Die deutſche Waſſerballmeiſterſchaft errang dieſes Jahr wieder Waſ⸗ ſerfreunde⸗Hannover ſicher mit:0 gegen den vorjäh⸗ rigen Meiſter Nikar⸗Heidelberg. Die Ergebniſſes des erſten Tages(Samstag) ſind: Mehrkampfmeiſterſchaft: Schwimmen 100 Meter: 1. Mundt⸗ Halherſtadt.10 dn 5 N 5 de meniringmeiſterſchaltz 1. Frl. Sönchen⸗Osnabrück 66,35 unkte. Mehrkampfſpringen: 1. Teil: 1. Mundt 30,6 Punkte. „Zeitemeiſterſchaft 100 Meter: 1. Vorl.: 1. Cramer⸗Breslau .12,4 Min.(neuer deutſcher Rekord); 2. Vorl.: 1. Benecke⸗Hellas⸗ Magdeburg.11,4 Min. Damenmeiſterſchaft, 10 meter Rücken: 1. Frl. Funke⸗Elber⸗ ſeld.32 Min. Mehrkampf-Streckentauchen: 1. Mundt 13,5 Punkte. 100 Meter-Streckentauchen: 1. Mundt 13,5 Punkte. 5 100 Meter-Rückenmeiſterſchaft: 1. Frölich⸗Magdeburg.14,8 in. 400 Meter⸗Meiſterſchaft: 1. Heinrich⸗Leip ig.39,3 Min. Bruſtſtaffei zmal 100 meter: 1. Rhenus⸗Köln.15 Min.; 2. Hellas⸗Magdeburg.16,2 Min. Die Seitemeiſterſchaft wurde von Benecke⸗Magde⸗ burg in der Weltrekordzeit von.11,4 gewonnen. ö Der zweite Tag brachte Ueberraſchungen. Rademacher⸗ 8 aggenueg mußte ſich in der Bruſtmeiſterſchaft dem jugendlichen Sommer beugen. Die 1500 Meter lange Strecke ſah Vierkötter⸗ Köln als Sieger vor Heinrich, Fröndhoff und Hotzel. Die Ergeb⸗ niſſe ſind: Baſen meiſterſchaft: 1. Mundt⸗Halberſtadt, 59,7 Punkte. 88 5 lagenſtaffel, 4 mal 100 Meter: 1. Kreis III, 5 Min. 10,2 n 130 Ser ſeſe amal 100 Meter: 1. Hellas⸗Magdeburg, 5 Min. „6 Sek. FSpringmeiſterſchaft: 1. Wieſel⸗Leipzig, 112,4 Punkte. Damenmeiſterſchaft, 100 meter frei: 1 Min. 27,8 Sek., 2. Rehborn⸗Bochum, 1 Min. 28,9 Sek., 3. Läuſer⸗ Ve deter enſerhelt belehig: 1. Heriche 0 er⸗ er g: 1. Heinrich⸗Leipzig, 1 Min. 03,2 Sek.(deutſcher Rekord). 2 0 „Damenbruſtmeiſterſchaft, 100 meter: 1. Clermont⸗Aachen, 1. Vierkötter⸗Köln, 24 Min. Sek. Bruſtmeiſterſchaft 1o0 Meter: 1. Sommer⸗Köln, 1 Min. 19,7 S. e 0 „„„dDamen agenſchaffe 00 Meter: 1. Kreis IX, 6 Min. 30,4 Sek. Bereinsmehrkampf: 1. Stillinge⸗Deſſau, 69 Punkte. Rhöhn⸗Segelflug⸗Weitbewerb. WB. Gersſeld, 12. Aug. Der vierte Tag des Rhön⸗Segelflug⸗Wettbe⸗ werbes brachte bei Wind zwiſchen 4 und 5 weiter folgende Flüge: Baron von Jreyberg auf„Harth⸗Meſſerſchmitt“ zur Probe dreimal je eine Minute; BrennerStuttgart auf„24“ in 40 unden über 300 Meter; Spieß⸗ Dresden auf„28“ in dreieinhalb Minuten etwa zwei Kilometer; Koller auf „50 Aachen in 53 Sekunden 612 Meter. WB. Gersfeld, 13. Auguſt. Am heutigen 5. Tage des Rhön⸗Segelſlug⸗ Wettbewerbes war vormittags günſtiges Flugwetter, Windſtärke 7 bis 12 Meter pro Sekunde, dann ſetzten Regenböen ein, ſpäter Nebel Um die Sonderpreiſe des Wiesbadener Automobilklubs, des Geheimrat Schütte und des Opel Tewes Preiſes von 12 000 Mark fanden zahlreiche Flüge ſtatt. Seiferth flog auf Maſchine Nr. 28 in einer Minute 413 Meter, Mutray auf dem gleichen in 47 Sekunden rund 400 Meter, Pelzner auf Nr. 15 in 1500 Meter lange Strecke: 048 mehr als einer Minute 500 Meter, Baron von Freyberg auf Nr. 10 in 1,35 Minut. 660 Meter, ein zweites Mal in einer Minute 500 Meter und ein dri Mal in 45 Sekunden 500 Meter, Harth auf dem gleichen Segker in tes Ke Rinuten 670 Meter und Brenner auf Nr. 24 in 1½ Rudern. ö d. Die Verlegung des Auderſahres. In ſeiner am 12. Auguſt in Trier abgehaltenen Sitzung hat der Ausſchuß des Deutſchen Ruderverbandes beſchloſſen, dem am 6. Oktober in Lübeck ſtattfinden⸗ den Deutſchen Rudertag die Verlegung des Ruderjahres in der Weiſe vorzuſchlagen, daß dasſelbe ſtatt mit dem 1. Januar etwa am 1. September beginnt, ſodaß die an den Herbſtregatten teilnehmen⸗ den Jungmannſchaften weder die Juniorſchaft noch die Jungmann⸗ qualifikation für das kommende Kalenderjahr verlieren. Es wird dem Beſchluß des Rudertages vorbehalten ſein, den Stichtag feſt⸗ zuſetzen und dem zu faſſenden Beſchluſſe ſchon für dieſes Jahr rück⸗ wirkende Kraft zu verleihen. 7 Lawntennis. sr. Tennisfurnier in Heringsdorf. Das Herrendoppelſpiel hat mit dem Siege von Otto(Pſeudonym) geendet. Sein Gegner, der deutſche Kampfſpielmeiſter R. Kleinſchroth⸗München gab im dritten Satz, nachdem er die beiden vorhergehenden bereits verloren hatte, auf. Graf Salm⸗Wien und der junge Ruſſe Rodzianko, der 77 Schluß nach ſeinem Siege über Kreuzer ſehr enttäuſchte, belegten 17⁴ inut 650 Meter 1 Die Evang. Frauenarbeltsſchule G 4, 17a beginnt am 5. von zwei tüchtigen Lehrerinnen geleitet, erfreut ſich ſeit ihrem Beſtehen eines fortgeſetzt guten Beſuches. Wie die jeweiligen Ausſtellungen zeigen, erwerben 1. Wildhagen⸗Hannover, Hande und Industrie. Dollar kurs 911 Mark Getreide- und Produktenmärkte. An unseren süddeutschen Getreidemärkten spiel- ten, wie an den Devisenmärkten, die Konferenzberichte aus London die Hauptrolle. Die Stimmung an den Produkten- märkten wWar infolge der weiteren Steigerung der ausländi- schen Zahlungsmittel außerordentlich fest und, abgesehen von einer vorubergehenden Abschwächung, gingen die Preise von einem zum anderen Tag in die Höhe. In Weizen ist vonseiten der Mühlen eine starke Nach- krage, besonders für vorjährigen Weizen, vorhanden, doch kann dieselbe nicht befriedigt werden. Aus diesem Grunde haben die Mühlen wiederholt davon Abstand genommen, Mehlabschlüsse zu tätigen. Weizen aus alter Ernte wurde bis 3725„ die 100 kg Frachtparität Mannheim beèezahlt. In Weizen neuer Ernte kommen bereits kleinere Angebote an den Markt, doch entschließt man sich nur zögernd dazu, die Ware zu erwerben, weil man sich hinsichtlich der Qualität des neuen Weizens noch kein richtiges Bild machen kann. Roggen verkehrte ebenfalls in außerordentlich fester Haltung und einige Geschäfte wurden in der Preislage von 3000 per 100 kg Frachtparität Mannheim abgeschlossen. Gerste. Neue Sommergerste fand zu 3100% 55 100 kg ab hiesiger Gegend Aufnahme, es handelte sich aber auch in diesem Falle nur um kleinere Mengen, während im groben ganzen mit dem Einkauf neuer Ware zurückgehalten Wird. Vorjährige Sommergerste wird wesentlich höher be- zahlt und Ia. Ware erreichte einen Preis bis zu 3400 per 100 Kg Frachtparität Mannheim. Die neue Wintergerste läßt in Qualität sehr viel zu wünschen übrig und die Angebote hierin bewegen sich in der Preislage von 2300—2400 ab badischen Stationen. Hafer liegt außerordentlich fest. Die Nachfrage ist groß und es wurden frachtfrei Mannheim bis 3300/ für die 100 kg angelegt. Mais ist im Preise entsprechend dem hohen Devisen- stande wesentlich gestiegen und kostete heute 3300% die 100 Kg bahnfrei Mannheim. Auch Futtermittel hatten festen Markt. Weizen- kleie kostete 1800, Hafer-Futtermehl 1900/ und Weizen- Futtermehl 2300—.2400 die 100 kg Frachtparität Mannheim. Biertreber und Malzkeime waren zu 1740 die 100 kg ab bayerischen Stationen offeriert. Amerikanisches Hafer- Futtermehl war ab Hamburg zu 1650„ die 100 kg am Markte. Rauhfutter war dagegen im Laufe der Berichts- woche billiger zu erhalten, weil die Witterung für das Wachstum des zweiten Schnittes geradezu ideal zu nennen ist und man mit einer großen Heuernte aus dem zweiten Schnitt rechnet, vorausgesetzt, daß während der Ein- bringung des Heues trockenes Wetter herrscht. Wiesenheu stellte sich auf 1400 1, Kleeheu auf 1600% die 100 kg ab württembergischen und bayerischen Verladestationen. Saaten liegen fest, man verlangt für Rofklee 25 000 4, für Blauklee 28 000—30 000 und für Rapssaat 7000„ die 100 kg bahnfrei Mannheim. Mehl bleibt vom Konsum lebhaft begehrt. Die Preise sind im Einklang mit der Steigerung des Brotgetreides stark gestiegen und die Mühlen fordern heute bis 5000%/ für die 100 kg ab, süddeutschen Mühlenstationen. Weizenmehl Basis! O. aus zweiter Hand kostet 4800—4850„/ die 100 kg. Für Roggenmehl zahlte man 3600 für die 100 kg bahnfrei Mannheim. Weizennachmehl kostet je nach Qualität, 2500 bis 2800 die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen. Tabak, In der Mannheimer Gegend wurden in den letzten acht Tagen wiederum einige kleine Posten von den Pflanzern zum Preise von 4000 per Zentner gekauft. Größere Abschlüsse scheiterten an den hohen Forderungen der Pflanzer. Auch in der Pfalz fanden einige 100 Zentner rhein-bayerische Tabake in der gleichen Preislage Abnehmer. Die Nachfrage nach Schneide- und Zigarrengut aus der 1921er Ernte hält unverändert an, doch ist das Angebot bei den Händlern verschwindend klein, sodaß nur wenig Abschlüsse zustande kommen.— Rippen liegen weiter fest und die Preise wurden weiter erhöht; einige Pöstchen überseeischer Rippen Wurden zum Preise von 3000 per Zentner abgesetzt. Die Eigner von Rippen sind mit dem Verkauf sehr zurückhaltend, da sie glauben, daß die Preise noch weiter steigen werden. Veber die Entwieklung des neuen Tabaks ist nichts Neues zu berichten; derselbe ist bis jetzt recht gut und die Tabak- pflanzer rechnen dieses Jahr mit einer großen Ernte. Rheinschiffahrt. Der Verkehr im hiesigen Hafen- gebiet war unter dem Einfluß des Streiks der holländischen Heizer und Maschinisten auch in dieser Woche klein, doch dürfte der Verkehr in allernächster Zeit wieder eine Be- lebung erfahren, zumal, nach Amsterdamer Nachrichten der Streik im Betriebe der holländischen Rheinschiffahrt als be- endet betrachtet werden kann. Es ist zu hoffen, daß auch in Duisburg-Ruhrort die Verhandlungen über die neuen Lohn- korderungen des Rheinschiffpersonals ein günstiges Ergebnis nehmen. Die Stimmung auf dem Frachtenmarkt ist infolge der großen Nachfrage nach Leerraum sehr fest und die Frachtraten haben eine Steigerung erfahren. Schleppkraft ist genügend vorhandenn. 0505 HoIz. Im Holzhandel herrscht rege Nachfrage, sowohl nach Schnitt- wie auch nach Hobelware. Das Angebot ist klein, während die Nachfrage groß ist. Die Preise haben seit unserem letzten Bericht weiter angezogen. Hobelbretter stellen sich auf 250/ per qm ab mittelrheinischen Stationen. Gute und halbreine Hobelbretter werden mit 9300—10 000% und mehr per ebm genannt. Börsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannbeim, 14. Aug. Der heutige Börsenverkehr be- kundete lebhafte und feste Haltung. Größere Umsätze voll- zogen sich in Fahr-Aktien zu 740%, auch in Anilin zu 99596, ferner in Benz zu 650%, Waggonfabrik Fuchs zu 660%, Zell- stofffabrik Waldhof zu 805% und in Zuckerfabrik Waghäusel zu 795%. Höhere Notierungen verzeichnen: Seilindustrie 590., Dingler 740 G6., Karlsruher Maschinen 910 G. und Cementwerke Heidelberg 900 G. Von Versicherungsaktien Wurden Oberrheinische 15 1200 pro Stück gehandelt. Deuisenmarkt Mannheim, 15. Aug.(.20 Uhr vorm.) Es notierten am hiesigen Platz: New Vork 911, Holland 34 900, London 4000, Schweiz 17 150, Paris 7150. Wien. Amsterdam Berllnn Kopenhagen London 2 802 din Kronen) FEA Zrloßd Marknoten Ulre-Noten 9. 11. 20065.— 22735. 6560.— 6935.—. „11167.— 12582.— „23090.- 2613.35 4227.— 4744.— 9843.— 1143.— 6565.— 6975.— 2348.—- 2538.— —— . —** (in Franken) itallen Srüssel Kopenhagen Stookhom Ohristiania MHadrid. Buenos Alres. 24.12 23.45 40.75 40.35 113.10 113.— 137.65 138.— 90.590 90.75 361.50 81.60 191.— 191.50 22„„»„„ * London 0 Paris New Lork, 14. August(WS) Devlsen, „„„„„4„ Spanſen 15.51 15.56 Sohw/elr * ie dritten Plätze. Im Herrendoppelſpiel fiel die Endrunde aus. R. * Baumw. loko 8100—8300. ist in erster Linie bedingt. dem hindern. zu genügen. alanzler* größer sind als vVermehrte Notenaus nicht günsliger. Was das kann bezw. gewähr nicht helfen. E Unserer 12. 14. .00 .25 .22 Kaffee loko Soptemb. Dezemb. März Mal Jull 21.05 20.45 20.78 20.60 August September Oktober November 20.27 Dezember 20.75 Chlengo, 14. August( 12. 14. Welzen Sept. 101.75 102.15 Dez. 103. 102.15 nale Sopt. * ex. Hafer Sept. 30.63 1 Dez. 33.— foggensept. 72.— 52. können die Einnahmen, müs n. welche der Lage noch verschärft. Sanktionen gestalten Sie verursachen wieder neue besonders wenn sie in militärischen Besetzungen oratorium a 0 Wirtschaftlichen n Waren und Markte. Mannheimer Viehmarkt Zum gestrigen Miehmarkt w. n: 151 Großvieh, davon: 170 Ochsen, 218 Farxen, 1025 Kühse Rinder, ferner 307 Kälber, 131 Schafe, 671 Schweine. 1 für 50 Kilo Lebendgewicht: 2. Klasse 4200—4400%, 3. Klasse 3600—4000 4, 3000—3600; Farren 1. Klasse 3800—4000, 2. Klasse Ochsen 1. bis 3700, 3. Klasse 3100—3400; Kühe und Rinder 14000 4700—4900 ¼, 2. Klasse 4200—4400, 3. Klasse 36 5 4. Klasse 3000—3500, 5. Klase 2200—3000; Kälber 3 bis 5800 /; Schafe 3000—4000%; Schweine 1. Klassz0 bis 8600 l, 2. Klasse 8400—8500, 3. Klasse 8400—88 4. Klasse 8300—8400, 5. Klasse 8200—8300 ¼, 6. N Marktverlauf: mit Großvieh, Kälbern ber⸗ Schafen lebhaft, mit Schweinen mittelmäßig, kleiner Ue durc kommen, haben wir schon längst vorhergesehen und, Garantiekommission stets und ständi regierung hat das Bestreben, das Stelgen des Dollars Die Meinung, daß sie absi drücke, um auch der Entente den sichtbaren Zahlungsunfähigkeit Deutschlands zu geben, des Zaud er géenügen evisen zur Ve 1 15 um — Selbstverständli wickelten Problemkreise die inner oße Rolle. Dadurch, daß wir unseren Eta dadurch daß unsere sen wir natürlie V spielen abe ha t werden 80 sWird uns ledi 80 gleteefyt ektro Tlan loko Blel Zink Elsen Weldbleoh Wt. 11.81 1 .85 Baumwsatöl 10.10 Sopt..75 Petrol. oases 15.— tanks.50 15.50 8) Funkdlenst.(Machdruck .75 7286 70.75 10.8 10.75 1077 10.75 992 8087 925.75 Roggen Dez. Sohmalz Ot Fork Sept. Rippen Sept. Speok niedr. aren aufgetrieben: 1413 8 Der tiefe Stand unserer die uns u Repanald Die Spekulation, der man o sturz der Mark zuschiebt, ist dabei nur in 2 75 7 5 155 Ver age beitragen. Daß di öglichkeit kom 15 nicht mehr ag sind, unseren Ver lichtungen ne llich die das uns ge 128— erneut eine Atempause gewähren. Eine durchschlagende Bessernn nur eintreten, wenn man ernstlich an die Revis Versailler Vertrages geht. Von dem Entscheid, den London treffen wird, wird unsere Valuta selbstve beeinflußt werden und deshalb läßt sich nichts dar Zelt ge. maßen, wie sich der Kurs der Mark in der nächsten infole⸗ sche V zZuok Centrf Gulfpn) Amsterdam. 12 7 67.5 wechsel a. London. 11.49 11•46 Weobsef 8. Sick cholg 42 35 1 „ 5„ Berſin„„ Chrertianla 2. 7„ Färls..05 20.77 5„ New'gork 90 15„ Sohwelz 49.10 49.05„ Brüsseli 05. „ Wien.03.05 15„ Madrid 9 5„ Kopenhagen 55.50 55.60 755„ ltallen„ Kopenhagen. 12 14.(In Kronen) Slonzz. a. Hamburg.62 J0.62 Slohtw. a. London 5„ Amsterdam 189.75 180.75„„% „ Vohwelz. 88.60 68.80„ Antwerpen. 8 1„ Mew Vork.686.66„ Helsingfors 2 Stoclcholm. 12. 14. n Kronen) Slohtw. a. Berlin.50 e Stohtw. a.—* 1 Amsterdam 148.50 50 arllss 2 „„ Sohwelz.. 72.75 72.75„ ½ Erllssel. 29.45 6 „ un Washington.81.61 5„% Helsingfors.„ tüch 4 800 Klasse Vlase Klasse 7 Elasgg Ein Mitglied des Reichsbankdirektoriums, Gebenserveltt regierungsrat Kauffmann, äußerte sich einem Pre gegenüber u. a. wie folgt: die Haupts en mub, d es, ersichert. Mar entbehrt in diesem die ae beehen bes 0 kann dies gers g¹ 5— man ich etane stalten wird. Geheimrat Kauffmann glaubt. Struktur österreichi nisse trotz alledem nicht zu befürchten sind. Amerikanischer Funkdienst. New Lork, 14. August(wS) Funkdlenst.(Mab haruok verboten-.0 1 8 u· bred. Bal. 1— .55.2 Terpentin 1 1 örlSare 44 0 55 aum⸗ Welgen fot 132.— 18 Hart loko 7675 KHals loko Hehl niedr.F. häohst Pr. detrdfr Engl- Kontine vorboten). NN — — 2. 1 Sohwelne lelont nledr- höohst. Sohw. nledr- höohst. Zut. Ohioage Woesten 88 nöohst. 10.75 10.75 Wasserstandsbeobachtungen im Monat t ugus Pegefstatſon vom ſthein Datum 19 18 13.J 14. 14 80 Uur 5 10 Sohus terinsel Kehl..„ NMaxaun Mannhelm NMalnz: Kaub Köin vom Neckar: Hannhelm Helldronn —*2* .72 270 362 8 .50 .86 8 28 888 28 .67 .74 .50 4 0. 8 60. dabe 3 Hachen 7 1070% ll 755. 1 Uff, lacb⸗ 1* 261.55 .49.40 533.83 .5.49 .02 .77 85 77 1445 •48 26 vorm Uh Mannheimer Wetterbericht vom 15 August morgens 7 Uhr. atur l. Barometer: 748.6 mm. hermometer: 15,60 C. lempezz 1¹⁰ 15,20 C. Höchste Temperatur gestern 21,0 C. Niede den qm. Süd Ost 2. Trüb, Regnerisch. rschlag: Hammes; für Handel: 5 12. 14. Frankrelch.18.— 19.04 19.04 ltalien.63.58 Beiglen.78.6.13.11 England.46.46 Deutsohland 0 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, 1 General-Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 75 7 Tirektiou. Ferdinand Heyhme.— Verantwortlich für Poltee 0 Nis, Peterſen; 10 für Lokales und den übrigen redaktionellen Ingal: Ri 5 flür Anzeigen: Karl Hügel. für Feui f leton: verr 1 ert⸗ 1 1 en Vor-⸗ 7 utschen Verbint n1 b ene stand. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern 8e hal Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels à T, 80· kür Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteah al50 wWie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sie wWesenllich über die Stallpreise erheben. Berliner Metallbörse vom 14. August. Prelse in Hark für 1 Kg. 0. Aug; 11. Aug. 14. Aug 5 11. Aug. 157 Elektrolytkupfer 227017 25697 Aluminlumf.sarr. 348. 590—55 Raffinadekupfer 240—242 234—236 Einn, ausländ. 628—632 590—56 Slel 96—97 93—94 Huttenzinn 616—622 510—540 Rohzink(Vb.-Pr.) 11968 11189 Mlokel 535—545 64—96 do.(fr. Verk.) 112—112 106—110 Antimon 39——91 1680-16 Plattenzink 88—90 86— Sllber fur 14g. 17400-17500 43 Aluminium 345.— 330.— Platin p. Ar.— London, 14. August(wa) Metalimarkt.(in Let. tur d. engl. v. 1016 1 800 11. 14. bestseleot. 65.50 68.50 Blei 2 Kupfer Kass 64.50 64,15 Miokel.25 150.— ink rrpt. 175 do. 3 Aonat 64.40 64.25 Einn Kassa 138.65 159.75 Quecksſiber 30.— 90.— do. Elektrol 70.50 70.71] do. 3 Honat 150.85 158.85 Antimon 75 Liverpool, 14. August(WS) Baumwolle,(in engl, Pfd. v. 484 60 55 16. 10. 14. September 18.— 879 Umsatz 4000— Oktober 11.49 11.52 Alexandria—.—. import 1100— Aovember 11.43 11.47 Januar August 11.75 11.71 Ddezember 11.40 11.4 Oberägypt.—— + Sopt. 11.60 11.68 Aegyptisohe 15.80 18.10 Oktober 2 4 0. Ein Reichsbankvertreter Über unsere L39 Ause ee en 1 waneh SiSSS SS e S. ——ů—— ů At und Recht. Ar. 17. Mannheimer General-Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) —— Dienstag, Kaufmann und Zioilrechtspflege. Von Rechtsanwalt Dr. Ernſt Linz(Mannheim). muß einmal ein allgemeines Wort ſagen. Ausgeſprochen was i ſt und was nicht iſt, wie es ſein könnte und wie nicht ſein dürfte. age Ger Zweifel, daß ſich in den kaufmänniſchen Kreiſen die ordent⸗ (Zbeillaßt 1* 3 —— 2 er 8 Ae ner 35 erichtsbarkeit tro ihrer ganz gewiß ſachlichen Güte und her⸗ enden wiſſenſchaftlichen Fundiertheit keiner übermäßigen Be⸗ auch wenn ſie, was auch kein Zweifel hre ſachlichen Entſcheidungen aus geringerem rechtswiſſenſchaft⸗ zeiger Fundament heraus geben. Es gilt an einigen Beiſpielen zu 8 gen, was die Urſache dieſes Zuſtandes iſt. Uumer immer in erſter Linie gegen die ordentliche Juſtiz gehörte urf iſt, daß ſie zu langſam arbeite. Das iſt ſicherlich 900 jedoch angefügt werden muß, daß auch die Parteien und Popularität erfreut. Man iſt vielerorts mit Schieds⸗ 18 uſw. viel zufriedener, gaalig an den zahlreich notwendig werdenden Verlegungen und Ver⸗ dacht en der Termine ein gerüttelt Maß Schuld tragen. Denn oft aufta es mangelhafte Information des Anwalts oder ein plötzlich Geri uchender neuer Geſichtspunkt in tatſächlicher Beziehung dem 4 nicht möglich, ſchon Termin zu einer Verkündung zu be⸗ Man en. Es ſoll natürlich auch nicht verſchwiegen werden, daß denicher Beklagte und deſſen Anwalt, um Zeit zu gewinnen oder um egner zu verärgern, es mit der Verſchleppungstaktik verſucht. dies aber ſind auch mancherorts die Gerichte ſo überlaſtet, daß mine nur in weiter Ferne zu bekommen ſind. Daß dieſer ſeh beſonders beim Reichsgericht ein geradezu chroniſcher iſt, delfach beklagenswert. Hinzu kommt, daß unſere Prozeßordnung uch die Einhaltung beſtimmter Friſken(3. B. Einlaſſungs⸗ und dis 109 friſt, Berufungsfriſt uſw.) vorſchreibt. Die vom 15. Juli Ferien September währenden Gerichtsferien tun für die nicht zur Mlache erklärtenProzeſſe das ihrige, um das gemächliche Mahlen ffellclen der Juſtiz zu verurſachen. Ganz allgemein aber iſt es 1 los eine ſtarke Unſitte, daß viel zu viele Termine unnötig und vertagt werden, in denen bei einiger Sorgfalt aller Be⸗ den können gut zu irgendeiner Entſcheidung hätte unterſtellt wer⸗ * 1— duf un macht der ordentlichen Gerichtsbarkeit weiter zum Vor⸗ daß ſie auch ſonſt zu„bürokratiſch“ und formaliſtiſch ſei. Auch iſt leider viel Wahres. Es muß aber denen, die radikale ni aller Formen ſind, ſogleich bemerkt werden, daß die Form, 0 cht ſich ſelber, ſondern der Sache wegen da iſt, aus ſachlichen 4 ganz nicht entbehrt werden kann. Daß jedoch unſere Prozeß⸗ gegeß 2 in manchem des Guten etwas zu viel tut, wird gerne zu⸗ der Rec Ein Beiſpiel mag dies illuſtrieren. Unzähligen Raum in tohe prechung nimmt z. B. die Zuſtändigkeitsfrage ein. Monate⸗ ttten die Wellen eines Prozeſſes, in denen immer noch darüber uſtanden wird, ob das Landgericht Stuttgart oder das in Nürnberg ſchen A für die Entſcheidung ſei. Mit aller Feinheit der juriſti⸗ gumentation werden dieſe Zuſtändigkeitsfragen— natürlich gewaltiger Zeitvergeudung im einzelnen Prozeß— in der n Literatur behandelt, und die amtlichen Sammlungen der Jaſtichtsentſcheidungen entalten ſehr zahlreiche Entſcheidungen ſtändigkeitsfrage. Und während die Parteien hoffen, nun wiſſen, was rechtens in der Sache iſt, iſt nun glücklich erſt zu 5 daß in erſter Inſtanz weder Nürnberg noch Stuttgart, Mannheim das anzugehende Gericht iſt. Hier iſt jetzt neuer erſte dem zu laden iſt, zu beantragen: es beginnt noch immer Inſtanz. Die drei Zivilrichter in Stuttgart ſind aber ſicher⸗ de die ſachliche Qualifikation betrifft, denen in Nürnberg und Freln ebenbürtig. Der Wunſch der Partei, an ihrem Wohnſitz ericht zu haben, iſt heute kaum mehr berückſichtigens⸗ bri acle nformationen ſchriftlich exteilt zu werden pflegen.. 55 nicht dr ſind die Urteile vom Lokalpatrlotismus der Richter ge⸗ die beeinflußt. Selbſtredend wird aber gegen alle Urteile, die die achli Zuſtändigkeitsfrage entſcheiden, ganz ebenſo wie gegen 9 n chen Endentſcheidungen jedes prozeſſuale Rechtsmittel zu⸗ ber iſt 19 er 1918 angeſtrengte Prozeß zur Zahlung von 1000 Dol⸗ 5 1 98 ſo weit, daß das Reichsgericht geſagt hat, erſte 1998 8 Landgericht Frankfurt a. M. zu ſein. Wenn im Hahl der Beklagte dann in letzter Inſtanz vom Reichsgericht ung der 1000 Dollar verurteilt wird, dann hat, wenn er in des Obſiegens das Eindecken der Deviſen unterlaſſen ißſtand der zu langſamen Rechtspflege ihn ſehr viel t. Gerade in unſerer Zeit der fortdauernden Geldent⸗ dieſe Langſamkeit der Juſtig geradezu ruinös, ſoweit — ude läger, ebenſo ungerechtermaßen vorzüglich, ſoweit n rorbede Beklagte in Nr. teht! Erſterer bekommt ſein Geld leſes entlich entwerteter Kaufkraft, lezterer kann durch Hin⸗ den er. entwerteten Geldes ſich vom uldverhältnis befreien, n der Zwiſchenzeit mit dem Gelde des Klägers in die ſich geffüchtet hatte. Hier mag das Geſchichtchen erzählt 5 ach der Staatsanwalt einem betrügeriſchen Bankerokteur zenbeſtände beſchlagnahmt hatte. Da inzwiſchen(von 1919 er Dollar von 30 auf über 700 geſtiegen iſt, konnte nach eviſen der gute Mann nicht allein ſeine ſämtlichen — Einſtellung des Konkursverfahrens befriedigen, ſon⸗ te auch noch einige Millionen für ſich ſelber wieder dem, um zur oben angeſchnittenen Zuſtändigkeits⸗ ukehren, gar nichts entgegen, wenn nach der erſten 1ß erhandlung das zunächſt angegangene Gericht durch Dief(nicht durch Urteil) entſcheidet, welches Gericht zuſtän⸗ ſowoß Beſchluß müßte und dürfte ohne den für irgend ekicht l für die Parteien wie für das als zuſtändig bezeich⸗ nütze ananfechtbar bezw. bindend ſein. Viele volkswirtſchaf⸗ und eit und Arbeit— außer den obigen ſachlichen Grün⸗ n. Es kobenſo unnütze Koſten wären mit einem Schlag ver⸗ Ent ommt dem R. ja nur darauf an, raſch eine ſcheidung zu erhalten. Iein weiteres Beiſpiel— ein Kaufmann den Fiskus Di er wiſſen, welche Behörde gerade„dieſen“ Fiskus ebnattansfrage iſt oft außerordentlich ſchwierig em nn; eberorganiſation der Behörden leidenden Zeit. wird 5. falſcher Legitimation geklagt iſt. Durch ein ſolches Regreßfla r Prozeß verloren. Wehe auch dem Anwalt, der ſich Allzu ge gegenüberſehen kann. 0 weiß man nicht mit Sicherheit, ob ein Gericht 2 2 5 Ats hmeerwaltungsinſtanz zuſtändig 5. h. ob der Rechts⸗ ter ofs zoder die Verwaltungsklage gegehen iſt. Warum ten keteng mit erheblichem Aufwand an Zeit, Arbeit ˖ Pindoseſſiert Nur deswegen, weil niemand da iſt, der zender Wirkung, und wäre es diktatoriſch, beſtimmt, irt auf den Rechtsweg oder vor die Verwaltungs⸗ hätte, ſelbſt wenn der Diktator“ ſich in ſeiner Ent⸗ auen hätte, einen Schaden hiervon, wo ja die Richter Nan kön gut wie die der Verwaltung Juriſten ſind? rr Gber unſchtoer dieſe Veiſpiele vermehren. Es muß dabei Fier aabt bdecgſrced ar, daß in ihren ſachlichen Entſcheidungen gigt. apfl eder eine„Klaſſenſuſtiz“, wie enan ſie gerne der i ddelt diee von beſtimmter Seite nachſagt, noch eine„Welt⸗ rn vorgewogens unbegründetermaßen generell oft unſeren ine Profen wird. Gerade der Kaufmann darf in erſter es deſſe von 2 Berufskollegen entſcheiden laſſen, was wenn meinen— eine„weltfremde“ Entſcheidung aus⸗ . le ber Nichter Juſtis ſchon mit dem Vorwurf der Welt⸗ dde 1 ommt. Abehurdgerchtsderkeit hat ſich indeſſen auf weiten Gebieten man ſie ebens durchgeſetzt. Man darf für dieſe Tatſache, ntlik Ger rechtswiſſenſchaftlich⸗ſachlichen Gründen beklagt, aller erichtsbarkeit in erſter Linie verantwortlich machen, nirilliſchen Gründlichkeit oder vielleicht gerade cht verſtanden hat, moraliſche Eroberungen zu Ai. Dinge 1e, ab5 weder dig drdent, Se . „ D und aus eigenem Antrieb leiſteten.— ege hervorragend und unübertroffen arbeitet. kamerhin nicht liche Juſtiz entbehrt, noch auch die Schiedsgerichtsbarkeit ausge⸗ ſchaltet werden kann. Man darf, weil die Dinge ſo liegen, nur wün⸗ ſchen, daß beide Gerichtsbarkeiten in edlem Wettſtreit miteingnder um die Popularität unſerer Wirtſchaftswelt eifern. Der Schieds⸗ richter mag die tiefe ſachliche Fundiertheit des wiſſenſchaftlich vor⸗ gebildeten Juriſten ſich anzueignen ſuchen und der ordentliche Richter muß, wozu er freilich vielfach die Hilfe des Geſetzgebers braucht, die freieren Formen unter Abſtreifung bürokratiſchen Kleinkrams verfahrensrechtlich gelten laſſen. Beide Gerichtsbarkeiten haben zu lernen, jede von der anderen das Gute zu übernehmen und das eigene Schlechte auszuſcheiden. Aus dieſer gegenſeitigen Befruchtung darf man ſich das Beſte verſprechen. Der Stempelaufdruck. Im geſchäftlichen Verkehr hat ſich in neuerer Zeit die Praxis herausgebildet, nicht nur Firmen und belangloſe Vordrucke, ſondern auch geſchäftliche Bedingungen, Vorbehalte, Quittungen uſw. auf Zuſchriften durch einen Stempelaufdruck bekannt zu geben. Daß ein ſolches Verfahren für die Vertragspartei nicht immer verbindlich iſt, hat das Reichsgericht bereits in verſchiedenen Entſcheidungen zu der aufgedruckten Klauſel„freibleibend“ ausgeſprochen. Neuer⸗ dings iſt durch reichsgerichtliches Urteil die Verbindlichkeit eines die Kursberechnung betreffenden Stempelaufdrucks abgelehnt worden. Der Kläger hatte bei der Filiale einer Großbank in Straßburg ein Guthaben von 10 348 M. und ein offenes Depot von Kriegs⸗ anleihe im Nennwert von 23 000 M. Aufgrund teilweiſer Auf⸗ hebung der franzöſiſchen Sperre hat Kläger vom Februar bis Mai 1919 Beträge bis 4000 Fr. und am 2. Juni 1919 noch 500 Fr. füt ſeinen Lebensunterhalt abgehoben. Bei den Abhebungen wurden ihm von der Bank Quittungen vorgelegt, die den Paſſus enthielten „i. Rechnung Francs⸗Konto“ und einen Stempelaufdruck folgenden Inhalts:„Die Bank iſt berechtigt, dieſen Antrag jederzeit ohne vor⸗ herige Benachrichtigung meinem Markkonto zum jeweiligen Tages⸗ kurs zu belaſten.“ Im Verlauf der weiteren geſchäftlichen Verbin⸗ dung der Parteien entſtand Streit darüber, ob die Bank verpflichtet war, das Markkonto des Klägers am Tage der Abhebung zu be⸗ laſten oder ob ſie gemäß ihres Stempelaufdrucks(jederzeit) beliebig verfahren durfte. Sie will jetzt dem Kläger einen Teil ſeiner Kriegs⸗ anleihe nicht herausgeben, weil ſeine nach dem Kurs vom Februar 1920 gebuchte Frankenſchuld ſein Guthaben überſchritten habe. Klä⸗ ger verlangt deshalb im Klageweg Herausgabe der zurückbehaltenen 8000 M. Kriegsanleihe, weil die Bank bei Belaſtung ſeines Kon⸗ tos nach dem Kurſe für Februar bis Juni 1919 keine Forderung mehr gegen ihn habe. Das Landgericht Mannheim und Oberlandesgericht Karlsruhe ſind dem Kläger beigetreten und haben die Bank dementſprechend verurteilt. Im gleichen Sinne hat das Reichsgericht erkannt und die Reviſion der beklagten Bank mit folgenden Entſcheidungsgrün⸗ den als an zurückgewieſen: Die dem Kläger gewährte Er⸗ laubnis zur Abhebung hat nur den Sinn haben können, daß die vom Kläger erhobenen Beträge von ſeinem Konto zu dem zur Zeit der Erhebung geltenden Kurſe abgeſchrieben werden ſollten. Wollte die Beklagte anders verfahren, ſo hätte ſie dies dem Kläger gegen⸗ über klar zum Ausdruck bringen müſſen. Dies hat aber nicht durch den erwähnten Stempelaufdruck geſchehen können. Und zwar um⸗ ſoweniger als der Kläger auf den beſonderen Inhalt der Quit⸗ tungen— insbeſondere den Stempelaufdruck nicht beſonders auf⸗ merkſam gemacht worden iſt. Dieſe vom Oberlandesgericht aufgeſtell⸗ ten Grundſätze laſſen einen Rechtsirrtum nicht erkennen. Denn nach dem von der Beklagten vertretenen Standpunkt, wäre die Beklagte begzw. ihre Straßburger Filiale, in der Lage geweſen, in nicht ver⸗ kehrsüblicher und nicht zu billigender Weiſe auf Koſten des Klägers zu ſpekulieren. Steuerfragen. Aufwandsentſchädigungen. Das Einkommenſteuergeſetz unterſcheidet zwiſchen Aufwandsent⸗ ſchädigungen an Beamte und Privatangeſtellte die zur Beſtreitung des Dienſtaufwandes gewährte Entſchädigung an Neichs⸗, Staats⸗ und Gemeindebeamte, Geiſtliche, Kirchendeamte, ferner an Lehrer öffentlicher Unterrichtsanſtalten und Militärperſonen oder der hierzu nach ausdrücklicher Anordnung beſtimmte Teil des Gehaltes oder einer etwaigen Zulage bleibt außer 26 Ebenſo die aus öffent⸗ lichen Kaſſen gewährten Aufwandsentſchädigungen, Tagegelder und Reiſekoſten. Bei Ermittelung des ſteuerbaren Einkommens der in privaten Dienſt oder Auftragsverhältniſſen ſtehenden Perſonen ſind die Entſchädigungen, Beſtreitung des durch den Dienſt oder Auftrag veranlaßten Aufwan⸗ des gewährt werden, inſoweit außer Anſatz zu laſſen, als der Betrag den erforderlichen Aufwand nicht überſteigt. Während alſo das Geſetz bei den Beamten alle für den Dienſt⸗ aufwand beſtimmten Beträge ohne Nachprüfung ſteuerfrei ſtellt, müſſen bei den Privatbeamten zwei Vorausſetzungen gegeben ſein: 1. Ausdrückliche Vereinbarung, daß die Entſchädigung zur Be⸗ ſtreitung des Aufwandes gewährt wird. Iſt dieſe ausdrückliche Ver⸗ einbarung nicht getroffen, ſo 1 ſie zweckmäßig nachzuholen oder es könnte auch der Anteil als erhöhter Abzug für Werbungskoſten bei dem zuſtändigen Finanzamt beantragt werden. Eine nachträgliche Vereinbarung erhöhter Aufwandsentſchädigung oder Zuwendung der⸗ ſelben wird dann erforderlich ſein, wenn ſich die Ausgaben für den Aufwand anfangs noch nicht feſtſtellen laſſen. 2. Die Aufwendungen müſſen erforderlich ſein. Auf den tatſäch⸗ lichen Verbrauch kommt es jedoch nicht an. Maßgebend iſt der objek⸗ tiv erforderliche Betrag. Es bedarf alſo keines Beweiſes, daß der Betrag tatſächlich verbraucht iſt. Abzugsfähig iſt der ganze Betrag, ſofern er erforderlich war. Was nun die Beantwortung der Frage, inwieweit der Dienſt⸗ aufwand erforderlich iſt, angeht, ſo iſt zu ſagen, daß es hierfür keine allgemeine Regelung gibt, vielmehr ſind hier die Umſtände des je⸗ weiligen Falles beſonders zu berückſichtigen. Strutz ſagt:„Erforder⸗ lich iſt der Betrag deſſen Aufwendung zur beſtmöglichen Ausführung des Dienſtes oder Auftrages für notwendig zu erachten iſt. Rechtsfragen des Nlſtags. Aeberſchreitung des Achtſtundentages nicht allgemein ſtrafbar. Das Landgericht Köln hatte einen Arbeitgeber, der in ſeinem Betrieb freiwillige Ueberſtundenarbeit erlaubt hatte, für nicht ſtraf⸗ bar erklärt. Die Staatsanwaltſchaft hatte hiergegen Reviſion ein⸗ gelegt. Dieſe Reviſion wurde vom Oberlandesgericht Köln mit nachſtehender intereſſanter Begründung, die wir der Bergw.⸗Ztg. entnehmen, verworfen: Es war der Reviſion allerdings zuzugeben, daß die Anord⸗ nung vom 23. November 1918 die Beſchäftigung gewerblicher Ar⸗ beiter über 8 Stunden hinaus auch für den Fall unterſagt und mit Strafe bedroht, wenn die Arbeiter die längere Arbeitszeik freiwillig Andererſeits muß aber der Strafkammer darin beigetreten werden, daß bei dem hier feſtge⸗ ſtellten Tatbeſtand ein Vorgehen gegen die erwähnte Anordnung auf Seiten des Angeklagten nicht vorliegt. Denn wenn jene An⸗ ordnung es einerſeits dem Arbeitnehmer nicht unter Strafe ver⸗ boten hat, ſich über die feſtgeſetzte Arbeitszeit hinaus gegen Entgelt zu beſchäftigen und damit ſeine wirtſchaftliche Lage zu verbeſſern (pergl. R. G. Str. Bd. 55 S. 70 ff.), ſo kann es auch nicht die Abſicht des Geſetzgebers geweſen ſein, den Arbeitgeber ſchon des⸗ halb zu beſtrafen, weil er es— wie im vorliegenden Falle— außerhalb des regelmäßigen Fabrikbetriebes und nach Einſtellung desſelben einzelnen Arbeitern auf ihren Wunſch geſtattet, nach ihrem Belleben noch Arbeiten in den Fabrikräumen gegen Bezah⸗ lung der Ueberſtunden zu verrichten. Mögen die Gebote und Ver⸗ bote der erwähnten Anordnung und ihre Strafbeſtimmungen ſich auch nur gegen die licet poe richten, ſo kann der Geſetzgeber 9980 beben welche nach ausdrücklicher Vereinbarung zur Z. auch in Hamburg Vertreter. Firma neue Schreibmaſchinen dieſer Art verſchaffen wollte, dann 3 enden, der ſich die Ma⸗ beſtrafen, wenn er nicht etwa die Arbeitskraft ſeiner Arbeiter nützt, ſondern es lediglich zuläßt, daß ſie nach Betriebsſchluß ihren Wunſch und n ſich in den Fabrikräumen nach ihr Belieben zu beſchä Lohnerhöhung erreichen. Daß dieſe Auffaſſung mit dem Zweck und 8 25 tigen ſuchen und ſo durch Ueberſtunden eing; den 15. Wäguſt 1022 1 den Beſtimmungen der gedachten Anordnung nicht unvereinbar iſt, ergibt übrigens auch ſchon ihre Beſtimmung VI, in der geſagt iſte daß die vorſtehenden Beſtimmungen keine Anwendung finden außf vorübergehende Arbeiten, welche im Notfall unverzüglich vorge⸗ nommen werden müſſen. Der Geſetzgeber hat alſo ſelbſt ſchon, wie auch die ſonſtigen Beſtimmungen erkennen laſſen, zwar die regelmäßige, tägliche Arbeitszeit auf 8 Stunden beſchränkt, aber auch die Zulaſſigtelt einer ſtrafloſen Beſchäftigung über 8 Stunden nicht allgemein u. ausnahmslos ausgeſchloſſen. Hiernach kann bei dem von der Strafkammer feſtgeſtellten Sachverhalt, der auch für das Reviſionsgericht bindend iſ. nicht mit der Reviſion angenommen werden, daß die Freiſprechung des Angeklagten auf Rechtsitrtum beruht.“ Der Bankkonkovermerk auf Briefbogen. Das Oberlandesgericht Frankfurt J. M. hat in einem Urteil vom 24. Oktober Ausführungen über die rechtliche Bedeutung des Bankkontovermerkes auf geſchäftlichen und privaten Briefbogen ge⸗ fällt, die wegen der vielen praktiſchen Seiten, die darin berührt werden, von erheblichem Allgemeinintereſſe iſt. Nach Auffaſſung des Gerichts gibt eine Firma bezw. Privatperſon, indem ſie auf dem Briefbogen ein Bankkonto vermerkt hat, damit kund, daß ſie die Ueberweiſung auf dieſes Konto derc einer Barzahlung als Erfüllung gelten laſſen will. Wenn der Käufer bezw. Schuldner von der ihm zur Benutzung freigeſtellten Möglichkeit der Bank⸗ überweiſung Gebrauch gemacht hat, hat er ſeine Zahlungsverpflich⸗ tungen erfüllt. Die Ueberweiſung hat in ſolchen Fällen, ſofern ſie rechtzeitig ankommt, die Wirkung einer Barzahlung(8 270 B. G..) Einer beſondren Benachrichtigung von der erfoigten Ueberweiſung bedarf es nicht, genau ſo wenig, wie bei Zählung durch Poſtanweiſung eine derartige Benachrichtigungspflicht beſteht. Es iſt Sache der Banken, ihren Kunden vom Eingang der Ueber⸗ weiſung in Kenntnis zu ſetzen. Ein Handelsgebrauch im Sinne einer Pflicht zur Benachrichtigung ſeitens des Schuldners iſt nicht anzuerkennen. Iſt aber der Gläubiger vom Eingang der Ueber⸗ weiſung durch die Bank nicht oder nicht rechtzeitig in Kenntnis ge⸗ ſetzt worden, ſo muß ſich der Gläubiger an die Bank halten: Der Schuldner hat dafür nicht einzuſtehen. Dies umſomehr, als der Käufer mit reiben vom 8. Auguſt, dem alſo die Ausführung ſofort Aelotet iſt, die Zahlung des Betrages im Wege der Bank⸗ überweiſung ausdrücklich angekündigt hatte, es für den Gläubiger alſo nahe gelegen hätte, bevor er auf den ganzen Kaufpreisreſt⸗ Klage erhob, zunächſt bei der Bank Erkundigungen einzuziehen, ob die angekündigte Ueberweiſung eingegangen ſei. Allgemeine Anpreiſungen Juficherung von Eigen⸗ jaften. An die Zuſicherung von Eigenſchaften knüpft das Geſetz beſon⸗ dere Folgen: die zugeſicherten Eigenſchaften müſſen für den Abſchluß entſcheidend geweſen ſein. Anpreiſungen allgemeiner Axt wie„das Allerbeſte, Allerfeinſte“ und ähnliche ſcheiden daher aus dem Be⸗ griffskreis der zugeſicherten Eigenſchaft aus. Das erhellt aus der nachfolgenden Entſcheidung des Reichsgerichts: Der Inhaber einer Lederfabrik kaufte laut chle8 vom 4. März 1920 von der Firma Sch. 188 geſalzene Kalbfelle, Oiginal⸗ ware. Der Käufer rügte die ihm am 26. April zugerollten Felle rechtzeitig am 27. April als den Zuſicherungen nicht entſprechend. Er beankragte beim Landgericht die Verſteigerung der Felle durch einſtweilige Verfügung. Das Landgericht entſprach dem Antra und ordnete die Verſteigerung wegen Gefahr des Verderbens dur einſtweilige Verfügung vom 28. Juni an. Dieſe Verſteigerung lieferte einen Erlös von M. 4723, dem ein Kaufpreis von 119 748 Mark gegenüberſtand. Durch die Klage verlangt der Inhaber der Lederfabrik Wandlung des Verkaufs und Rückerſtattung des Kauf⸗ preiſes. Er behamptet, der Inhaber der Beklagten habe ihm zu⸗ geſichert, die Felle ſeien nur allerbeſte Qualität, ſog. Lauſitzer. Ge⸗ 2 Auktionsware, das Allerfeinſte, was es in Deutſchland gebe. n Wahrheit ſei es minderwertige Händler⸗ ware und Ausſchuß geweſen. 8 Landgericht machte die Ent⸗ ſcheidung von einem Eide des Klägers abhängig, daß ihm die behaupteten Zuſicherungen gemacht worden ſeien. Dagegen hat das Oberlandesgericht die Zuſicherungen nur als allgemeine An⸗ preiſungen betrachtet. Es hat die Wandlung in Bezug auf 97 Felle zugelaſſen, da dieſe Felle Handelsgut mittlerer Art und Güte dargeſtellt haben, im hat es wegen der weiteren 91 Felle die Klage abgewieſen. ieſe Entſcheidung wurde vom Reichs⸗ gericht gebilligt. Und zwar führt der höchſte Gerichtshof aus, daß das Oberlandesgericht die angeblichen Aeußerungen„allerbeſte Qualität, das Allerfeinſte, was es gibt“ ohne Rechtsirrtum als unverbindliche allgemeine Anpreiſungen angeſehen hat. Schreibmaſchinen Gegenſtände des läglichen Bedarfs. (Grundſätzliche Entſcheidung des Reichsgerichts vom 28. Mai 1922). Sk. Die Frage, ob Schreibmaſchinen 8 des täglichen Bedarfs ſind, und darum unter die Preistreibere verordnung vom 8. Mai 1918 fallen, iſt von den Gerichten verſchieden beantwortet wor⸗ den. Das Reichsgericht, 3. Zivilſenat, hat jetzt, entgegen einem früheren Urteil des Kammergerichts in Berlin, die Frage bejaht. Die Firma S. in., Generalvertreterin der Adlerwerke in Frankfurt am Main hatte im April 1919 dem Papiergroßhändler N. daſelbſt zwei neue Schreibmaſchinen Modell Adler 7 mit Kaſten und Zubehör um je 875 Mark() verkauft, aber nur eine geliefert. N. verlangte nach vergeblicher Friſtſetzung im Klagewege Schadenerſatz wegen Nichterfüllung in Höhe von 5125 Mark. Das Landgericht Olden⸗ burg erklärte den dem Grunde nach für gerechtfertigt, das Oberlandesgeri t daſelbſt wies die Klage, das Reichs⸗ gericht die Reviſion des Klägers zurück. 8 Die Entſcheidungsgründe des höchſten Gerichtshofes: Das Berufungsgericht iſt der Auffaſſung, daß Kläger die Schreib⸗ maſchinen zum Zwecke des Kettenhandels beſchafft und damit gegen die Preistreibereiverordnung vom 8. Mai 1918 verſtoßen habe. Als Beklagter davon erfahren habe, habe ihm nicht zugemutet werden können, das geſetzwidrige Verhalten des Klägers durch weitere Lie⸗ ferung zu fordern. Dieſe Beurteilung entſpricht anerkannten Rechts⸗ grundſätzen. Schreibmaſchinen müſſen in Uebereinſtimmung mit dem Vorderrichter bei der allgemeinen Verwendung, die ſie in der neueren Zeit gefunden haben, als Gegenſtände des täglichen Bedarfs im Sinne der Preistreibereſverordnung angeſehen werden. Darunter fallen alle dieſenigen Gegenſtände, für die in weiten Kreiſen der Bevölkerung täglich ein Bedürfnis vorſiegen kann, das Befriedigung verlangt. Dabei iſt nicht erforderlich, daß das Bedürfnis für jeder⸗ mann beſteht, es muß nur eine gewiſſe Allgemeinheit des Bedarfes vorliegen. Das trifft aber für Schreibmaſchinen zu. Denn ſie wer⸗ den in immer weiterem Umfange verwendet und ſind nicht nur für einzelne Klaſſen von Gewerbetreibenden, ſondern allgemein für Han⸗ del und Gewerbe und darüber hinaus auch für Privatperſonen zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel geworden. dDer Bedarf braucht bei dem einzelnen Geſchäftsbetrieb nicht täglich oder in kurzer Zeit wiederzukehren, es kommt vielmehs auf den Bedarf der Geſamtheit an. Außerdem fallen unter den Begriff„Gegenſtände des täglichen Bedarfs“ nicht nur unentbehr⸗ liche Gegenſtände und ſolche des notwendigen Lebensbedarfs. Den Einwand gegen die Annahme des Kettenhandels vermag die Repiſion nicht damit zu begründen, daß, weil Kläger die Schreibmaſchinen nach einem ganz anderen Wirſſchaftsgebiete, nämlich Hamburg, habe weiterverkaufen wollen, denn die Adlerwerke hatten ebenſo wie in Wenn ſich alſo die Hamburger brauchte ſie ſich nicht an den Kläger zu ſchinen auf einem Umwege ſelbſt erſt wieder von einem Vertret ll e r 4 Dienstag, den A8. Auguſt 192 Seifenpulver dnn 300% Fettgehalt. Willy Rüdinger Paula Rüdinger geb. Schuhmann Vermählte Mannheim, den 15. August 1922 rergetmte 17. 8169 FSTATT KARTEN! Karl Bachmann Emma Badimann geb. Pfeffer Vermähſte 8164 Mannheim L 14, 3 Rheinaustr. 5 Todes-Anzeige. 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