r 9 5 — Menstag, 15. Auguſt. Karlsruhe in Saden und Ur. 2017 Ludwigshafen am berii macht dollkommen angenommen, aber, die franzöſiſchen Vertreter aumes füll, Bedingung, daß Deutſchland die während dieſes Zeit⸗ bbe daer italieniſchen Vorſchlag auf Vertagung der Konferenz bis 15 8 e 5 Von de Apfangen ſerenzſizung 1 Aahite, daß ſie zu einem für Deutſchland aunehmbaren der engliſche und der franzöſiſche os amtliche Mitteilung über den Schluß der Konferenz läßt 14 in ei 142 f N bewilt: einer Verſammlung heute früh, Großbritannien ſei balcheid 9 ſe gspreiſe: In mannheim und umgedung adt Haus gebracht mark 70.—. Durch die poſt bezogen 8 Mark 210.—. Einzeinummer Mk..00. poſtſcheckkonto detar Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchäfts⸗Rebenſtelle ankvorſtadt, waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher ben mer 7030, 7031, 7032, 7043, 7034, 7048. Celegramm ⸗ Nöreſſe: meralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. —— Abend⸗Ausgabe. Maunhoimor Genorml Anzoi⸗ Badiſche Neneſte Nachrichlen Deilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetzu. Necht. Man 1922.— Nr. 372 Anzeigenpreiſe: die kleine zeile Mk. 10.— ausw. Mk. 12.— Stellengeſ. u. Sam.⸗Anz. 200% Nachl. Rekl. Mk. 30 ausw. Mk. 38. Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine verantwortg.übern. höhere Gewalt, Streiks, Oetriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Hnzeigen. Ruftrüge durch Kernſprecher ohne Gewähr. nh. Srauen-Zeitung. Mannh. Muſik-Seitung. Bildung u. Unterhaltung. Seld u. Harten. Wandern u. Neiſen. Der Erfolg des Poincarismus. Kritiſche Lage. )(Berlin, 15. Auguſt. 3* maßgeblichen politiſchen Kreiſen ſieht man die ſeren nach dem ergebnisloſen Verlauf der Londoner Kon⸗ zen äußerſt ſkeptiſch an. Wenn da und dort die Ausdeng auf einen bevorſtehenden Bruch der Entente zum „ruck gekommen iſt, ſo muß dieſe Hoffnung als krü⸗ de ch bezeichnet werden. Auch wenn es zu einem Bruch iEntente kommen würde, würde Deutſchland Wagel nichts gewinnen. Ddie Verweiſung der ganzen en an die Reparalionskommiſſion bedeutel in de Beziehung ein günſtiges Ergebnis für Deulſchland, da ſür Jufammenſetzung dieſer Kommiſſion nicht die Gewähr da⸗ nelRuß Selbſt bei voller Beſetzung bei den kommen wird. handlungen der Reparationskommiſſion bleibt der fran* 7 ſiſche präſidentder ausſchlaggebende akto 1 Kein Gruch der Entente. . London, 15. Aug. Infolge des Abbruches der Konferenz dorgen le franzöſiſche u. die italieniſche Delegation London verla ſſen. Bevor die Konferenz am Nach⸗ danſammentrat, verſuchte der italieniſche Außenminiſter Schan⸗ äußerſte, um die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Poin⸗ Lloyd George zu unterdrücken. Sein Vorſchlag, die Kon⸗ um—6 Wochen zu vertagen, wurde von den britiſchen Ver⸗ Al ällig werdenden Reparationsraten bezahlen ſolle. Schanzer ke nd George waren anderer Anſicht, erklärten aber, ſie ſeien ſchelde zuzuſtimmen, daß die Reparationskommiſſion darüber ent⸗ Die ob Deutſchland während dieſes Zeitraumes bezahlen ſolle. 2 25 4 2 einer Schlußrede betonte Schanzer, daß die Reparatio⸗ gung cht getrennt von den Kriegsſchulden der Alliierten in Erwä⸗ die 5 erdogen werden könnten. Die Reutermeldung ſchließt: Obwohl ſich di rhandlungen zu keinem Einverſtändnis geführt haben, haben ſchlen Beziehungen⸗ der Alliierten doch nicht ver⸗ chtert, was aus der Tatſache hervorgeht, daß nach dem Ab⸗ 5 Konferenz Poincare die öſterreichiſche Frage mit den übri⸗ ſierten beſprach. 2 ben A Stanoͤpunkt. WB. London, 15. Auguſt. ee erkennen, in der der Abbruch erfolgte. Lloyd George 2. D ahres anzunehmen. ie Frage des Moratoriums der Reparationskommiſſion zur 8. Zus zu überlaſſen. ben und vouſtimmen, daß die bereits vom Garantiekomitee geforder⸗ Lürden on Deutſchland angenommenen Garantien ſofort angewandt n alliierten Schuldnern bis zur nächſten Konferenz res keine Zinſen zu fordern. chen Vorſchläge wurden von ſämtlichen Alliierten, aus⸗ rankreich, angenommen. Poincare erklärte, zu uern könne er dies nicht annehmen. Frankreich Standpuntt ein, daß ohne neue Garantien ſeitens Deutſch⸗ 0 oratorium gewährt werden könne. ken 0 George erwiderte, er könne der Vertagung der Kon⸗ kantie e Moratorium nicht zuſtimmen. Die Konferenz habe neue 4 n der Annahme erörtert, daß das Moratorium notwendig cheine nutzlos, ſich für eine Vertagung zu entſcheiden, wäh⸗ Lonte, Grseratorium vollkommen ausgeſchloſſen ſei. Lloyd George dorgeſchlabritannien mißbillige die von dem franzöſiſchen Vertre⸗ achſich agenen neuen Garantien nicht ausirgend welcher 85 dieſe 5 ur Deutſchland, ſondern weil es überzeugt ſei, zarantien ihren Zweck nicht erfüllen würden. Poincarés Starenlied. ferdräſtben 15. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Mi⸗ dent Poincars hat geſtern abend nach Schluß der die franzöſiſchen Preſſevertreter und ihnen längere Erklärungen über ſamtlich auf der Konferenz gegeben. Er betonte, e Beſprechungen ſich mit der größten Höflichkeit ab⸗ en bolte er zu den alten, törichten Beſchul⸗ kematiſchngegen Deutſchland aus, das ſich nicht nur zahlrei 92 feſtgeſetzten Zahlungen entzogen, ſondern Entwert eweiſe dafür gegeben habe, daß es ſyſtematiſch cht an„ung der Mark herbeiführt. Poincareglaubt 55 0 en Bruch, und er werde ſeinerſeits alles tun, e es Jah onm 15 2 nem ehme 50 Ads kein ſeiner Friſt von 4 Wochen oder gar bis 1. November von der Die verantwortlichen. )( London, 15. Aug. Die„Times“ ſchreiben: Die Konferenz war ein Fehlſchlag. Dieſer Fehlſchlag wird auf die zurückfallen, die an ihr teilgenommen haben. Nichts kann die nackte Tatſache verhüllen, daß die für die Wohlfahrt der verbündeten Völker ver⸗ antwortlichen Politiker volle drei Jahre nach dem Friedensſchluß in London zuſammengetreten ſind und ſich des auf ſie geſetzten Vertrauens unwürdig erwieſen haben. So bricht denn dieſe Konferenz zuſammen, nachdem ſie weniger als nichts geleiſtet hat.— Das Regierungsblatt„Daily Chronicle“ be⸗ tont, daß, wenn der franzöſiſche Faktor nicht in der Konferenz vor⸗ handen geweſen wäre, die Verbündeten ſich innerhalb einer Viertel⸗ ſtunde über alle Fragen hätten einigen können. Der einzige Stein des Anſtoßes war Poincare. Das Blatt zweifelt, ob er in ſeiner Rolle ausgehalten hätte, wenn ſeine Hände nicht durch ſeine eigene Vergangenheit und durch die Legenden gebunden geweſen wären, die die Pariſer Preſſe in der öffentlichen Meinung Frankreichs mit Bezug auf Poincare geprägt hat. Die Abreiſe Poincarés. )(Berlin, 15. Aug. Der„B..“ wird aus London ge⸗ drahtet: Es wurde vorläufig feſtgeſtellt, daß Poincars und die franzöſiſche Delegation heute vormittag 11 Uhr nach Paris abreiſen. Poincaré wird vor ſeiner Abreiſe noch einen Kranz auf das Grab des unbekannten engliſchen Soldaten in Weſtminſter legen. Lloyd George ſoll ſich bei Poincare und Schanzer entſchuldigt haben, daß er ſeine Gäſte nicht an die Bahn bringen könne, da er in den erſten Morgenſtunden bereits London zu verlaſſen gedenke. WB. London, 14. Auguſt. Wie gemeldet wird, werden Vorkeh⸗ rungen für die heute abend bezw. morgen früh erfolgende A b reiſe der auswärtigen Delegierten getroffen. Berlin ohne amtliche Nachrichten. 121 Berſin, 15. Auguſt. (VBon Ifſerm Berliner Büre)) An amtlichen Berliner Stellen liegt bisher außer der bekannt gegebenen Note der Reparationskommiſſion keine Kundgebung von Ententeſeite vor, obwohl heute nicht nur die durch die Note kurzfriſtig und ohne neue Terminfeſtſetzung verſchobene Repa⸗ rationszahlung mit 50 Millionen Goldmark, ſondern auch die Aus⸗ gleichszahlungen in Höhe von 2 Millionen Pfund Sterling fällig iſt Der„Matin“ läßt ſich zwar aus Berlin melden, die deutſche Regie⸗ rung verfüge über dieſe 2 Millionen Pfund Sterling. Dies iſt aber keineswegs der Fall, die Reichsregierung iſt lediglich in der Lage, die in ihrem Stundungsgeſuch in Ausſicht geſtellte Zah⸗ lung von 500 000 Pfund Sterling, alſo den vierten Teil der fälligen Ausgleichsſumme, zu leiſten. Von einem Be⸗ ſchluß, wonach für die Ausgleichszahlungen auf Vorſchlag der Finanzkommiſſion der Londoner Konferenz die Gewährun 9 Vollkonferenz geſtern bewilligt worden ſein ſoll, iſt an hieſigen amt⸗ lichen Stellen bisher nichts bekannt. Die Lage wird angeſichts der Tatſache, daß die Ententedelegier⸗ ten wiederum auseinandergehen, ohne eine Entſcheidung getroffen zu haben und uns eine Atempäuſe zu gewähren, in Berliner Regie⸗ rungsskreiſen als recht ernſt betrachtet. Sod ood Pfund Sterling überwieſen. Berlin, 15. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Um 12 Uhr mittags iſt die Reichsregierung zu einer Chefbe⸗ ſprechung zuſammengetreten, um zu der durch den Ab⸗ bruch der Londoner Konferenz geſchaffenen Lage Stellung zu nehmen. Die Beratungen gelten außer dem Reparations problem, das durch die Londoner Vorgänge nun in ein ſchwebendes Stadium getreten iſt, auch den Ausgleichszahlungen. Da die deutſche Regierung von dem Beſchluß des Sach⸗ verſtändigenausſchuſſes der heute fälligen Ausgleichsrate von, zwei. Millionen Pfund Sterling eine vierwöchige Friſt zu gewähren, noch keine offizielle Mitteilung erhalten hat, hat ſie heute die in der letzten Ausgleichszahlungsnote angebotenen 500000 Pfund Ster⸗ ing, trotz der inzwiſchen eingetretenen bedeutenden Entwertung der Mark den franzöſiſchen und britiſchen Ausgleichsämterß über⸗ wieſen. KNitti über die vierzehn punkte. Der ehemalige italieniſche Miniſterpräſident Franzesco Nitti, führt ſeit einiger Zeit einen heftigen Kampfgegen das Wahn⸗ ſinns-Diktat von Verſailles. In einem neuerlichen Artikel ſtellt er den vierzehn Punkten Wilſons, auf die ſich die Alliierten verpflichtet hatten, vierzehn Punkte gegenüber, die von der Entente in Wirklichkeit befolgt wurden. Es ſind dies: Geheimdiplomatie, Verletzung des Nationalitäten⸗Prinzips, Raub der deutſchen Kolonien und der deutſchen Handelsflotte, Forderung von Kriegsentſchädi⸗ gungen uſw. Nitti ſagt wörtlich:„Statt der dierzehn Punkte Wil⸗ ſons hat man Deutſchland gegenüber vierzehn Formen der Demütigung, der Auflöfung, des Bruches feier⸗ licher Verpflichtungen angewandt. Wir warten noch auf den Frieden, wie wir auf die Rückkehr des Lebens und des Reichtume warten, und dies wird erſt mit dem Siege der Grundſätze der Ge⸗ rechtigkeit eintreten.“ In Deutſchland wird man dieſe aufrichtigen Worte lebhaft begrüßen. Die reine Freude an Nittis Freimut wird freilich durch die Erinnerung getrübt, daß Nitti ſelbſt während det letzten Periode der Verſailler Verhandlungen italieniſcher Miniſter⸗ präſident war, damals aber zu den Methoden der alliierten und aſſo⸗ ciierten Friedensmacher ſchwieg und damit eine Mitverantwortung Das Keich muß uns doch bleiben. Da ſich die bayeriſche Regierung nunmehr, wie durch die Unterzeichnung des Berliner Protokolls feſtgelegt worden iſt, in vollem Einverſtändnis mit der Reichsregierung über die Durchfüh⸗ rung der Geſetze zum Schutze der Republik in Bayern ſelbſt befindet, darf man wohl annehmen, daß auch die maßgebenden Parteien im Bayeriſchen Landtag ihre Zuſtimmung zu dem Abkommen erteilen werden. Man kann es durchaus verſtändlich finden, daß die baye⸗ riſche Regierung die Gutheißung durch die maßgebenden Partei⸗ inſtanzen für angebracht hält, denn es iſt immerhin ein entſcheidender Schritt, den ſie getan hat, und er wird auch in ſeinen politiſchen und ſtaatsrechtlichen Folgen von grßerer Bedeutung ſein, wenn die ausdrückliche Zuſtimmung aller dafür in Frage kommenden Kreiſe erzielt worden iſt. Gerade hierin liegt unausgeſprochenerweiſe ein Gefühl der Achtung vor der Bayeriſchen Landesverfaſſung ſowohl wie vor den verfaſſungsmäßig gewährleiſteten Rechten eines Landes und es wäre ſicherlich kein Unglück, wenn ſich die Reichsregierung daran ein Beiſpiel nähme. Gerade in der Behandlung auswärtiger Fragen wird der Reichstag auch bei ſehr wichtigen Entſcheidungen von der Reichsregierung nicht der Beachtung gewürdigt, die die deutſche Volksvertretung zu beanſpruchen hätte. Freilich trifft den Reichstag dabei ein vollgerüttelt Maß der Mitſchuld, wenn er es ſich immer wieder gefallen läßt, achtlos beiſeite geſchoben zu werden. In dieſer Hinſicht ſteht das Verhalten der Reichsregierung in ſelt⸗ ſamem Gegenſatz zu den geräuſchvollen Verfaſſungsfeiern. Da man alſo annehmen darf, daß die Zuſtimmung der bayeri⸗ ſchen politiſchen Inſtanzen zu dem in Berlin vereinbarten Protokoll geſichert iſt, kann der bayeriſche Zwiſchenfall als abge⸗ ſchloſſen betrachtet werden. Das iſt um ſo mehr zu begrüßen, als der Gegenſatz zwiſchen Bayern und Reich nahe daran war, eine höchſt verhängnisvolle Wirkung auszuüben und den Beſtand des Reiches ſelbſt in Frage zu ſtellen. Es wäre in dieſem Augenblick müßig, eine Unterſuchung darüber anſtellen zu wollen, welcher von beiden Teilen dem anderen am meiſten entgegengekommen iſt. Man darf vielmehr mit hoher Genugtuung feſtſtellen, daß ſowohl die Reichsregierung unter Führung des Reichspräſidenten und des Reichskanzlers wie die bayeriſche Regierung unter Führung des Miniſterpräſidenten Grafen eit u d Verhand⸗ lungen im Geiſt der Verſöhnlichkeit und mit dem ernſten Willen geführt haben, unter allen Umſtänden zu einer Einigung zu gelangen, Von dieſe f der Verſöhnlichkeit war namentlich an⸗ fae dr 5 Blättern, mit denr Vorwärts an der Spitze, ebenſowenig zu ſpüren wie in einem Teil der maßgebenden Preſſe Bayerns. Etwas mehr ſtaatsmänniſches Gefühl und politi⸗ ſches Verſtändnis in beiden Lagern hätte von Anbeginn an dazu beigetragen, die Gegenſätze nicht ſo ſcharf hervortreten zu laſſen, wie es tatſächlich der Fall war. Namentlich der Vorwärts beweiſt auch in ſeinen jüngſten Auslaſſungen von neuem, wie wenig er den Erforderniſſen des Augenblicks Rechnung zu tragen verſteht. Ange⸗ ſichts der Wendung, die die Entwicklung der Dinge in London zu nehmen in Begriff ſteht oder bereits genommen hat, können wir uns wahrhaftig einen inneren Kampf, der das Beſtehen der Reichseinheit aufs äußerſte bedroht, nicht leiſten. Die Hoheitstechte des deutſchen Reiches als ſelbſtändiger Staat ſind bereits ſo ſtark eingeſchränkt und werden leider in nächſter Zu⸗ kunft noch weiter eingeſchränkt werden, daß uns eigentlich nur der äußere Schein noch bleibt. Wenn das Allerſchlimmſte verhütet wer⸗ den ſoll und kann, dann iſt die erſte Vorbedingung die innere Ge⸗ ſchloſſenheit des 1 5 und des geſamten Volkes. Aus dieſem Grunde lag eine ſehr ernſte Gefahr in der Aufſäſſigkeit Bayerns gegen Geſetze, die nun einmal auf verfaſſungsmäßigem Wege von Reichstag, Reichsrat und Reichsregierung erlaſſen worden waren. Es hätte in der ganzen Welt einen niederſchmetternden Eindruck machen und unſere Ausſichten auf einen Wiederaufſtieg für Jahr⸗ zehnte hinaus vernichten, jeden Glauben an die Zukunft des deutſchen Volkes zerſtören müſſen, wenn es zu einem offenen Bruch zwiſchen Bayern und Reich mit all ſeinen nicht auszumalenden Folgen ge⸗ kommen wäre. Daß dieſer Kelch noch glücklich an uns vorüberge⸗ gangen iſt, wollen wir dankbar begrüßen. Wir wollen darin ein Zeichen ſehen, daß auch in Bayern der Gledanke an die Einigkeit des deutſchen Volkes, an das feſte Gefüge des deutſchen Reiches unzerreißbar feſte Wurzeln ge⸗ ſchlagen hat und daß nichts mehr imſtande iſt, das Reich zu zertrüm⸗ mern, ſo ſehr ſich auch die Feinde jenſeits des Rheins abmühen mögen. Man mag Splitter und Stücke von Deutſchland losreißen, das Gemeinſamkeitsgefühl des deutſchen Volkes— das hat gerade der Ausgang des bayeriſchen Zwiſchenfalles mit aller Deutlichkeit gezeigt — iſt ſtärker, feſter und lebendiger denn je. Darin ſoll unſer Troſt und unſere Hoffnung bei allen Schwerem liegen, das uns die nächſte Zukunft noch beſcheren wird. Das Reich muß uns doch bleiben! Dder Fall von Sagern und die deutſche Militärgerichtsbarkeit. Ein belgiſches Gericht hat zwei ehemalige deutſche Offti⸗ ziere wegen Mordes zum Tode verurteilt. Aus den Akten, die die Reichsregierung über dieſen Fall veröffentlicht, ergibt gericht in der gleithen Sache abgeurteilt waren. Der Offiziere, Prinz zu Stolber g, konnte nach Lage der Dinge ledig⸗ lich wegen Veihilfe zum Zweikampf beſtraft worden; er iſt inzwiſchen verſtorben. Der andere, Freiherr von Gagern, wurde wegen Totſchlags zu der höchſt⸗zuläſſigen Zuchthausſtrafe von 15 Jahren verurteilt. Das Gericht ſtellte ausdrücklich feſt, daß die Tat hart an der Grenze des Mordes liege. Wir glauben nicht, daß ein Kriegs⸗ gericht der Entente während des Krieges in einem ähnlich gelagerten Falle ein gleiches Maß von Obfektivität aufgebracht hätte. Das Ver⸗ halten der Kriegsgerichte der Beſatzungstruppen gegenüber deren zahlreichen Vergehen an der deutſchen Zivilbevölkerung läßt ſolche Zweifel ſehr berechtigt erſcheinen. Freiherr von Gagern wurde nun aber lange vor Verbüßung ſeiner Tat wieder auf freien Fuß geſetzt und konnte ſich unbehelligt Frs zu vermeiden, nur werde er nicht die In⸗ rankreichs opfern. 0 für das Verſailler Diktat übernommen hat. ins Ausland begeben. Dieſe Tatſache iſt gewiß ſehr bedauerg lich und keineswegs zu rechtfertigen. Aber auch h. 4 ſich, daß beide Angeſchuldigten bereits von einem deutſchen Kriegs, eine der beideg jeder Geldſendung Notiz und beſtätigte durch ſeinen Wiener Sekre⸗ ſtehen. 2. Seite, Nr. 372. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.)* Dlenstag. den 15. Augſt 12— trifft die Militärgerichtsbarkeit keine Schuld, ſondern einzig und allein die Volksbeauftragten, die im November 1918 eine militäriſche Amneſtie erließen, durch die allen Verbrechern der Strafreſt erlaſſen werden konnte, wenn anzunehmen war, daß ſie in Zukunft nicht rückfällig wurden. Nach dem Wortlaut des Amneſtie⸗ Erlaſſes fiel auch Freiherr von Gagern, deſſen Tat einer leiden⸗ ſchaftlichen Liebe zu der Gattin des getöteten belgiſchen Grafen ent⸗ ſprungen war, unter die zu Begnadigenden, und man wird dem Präſidenten des Reichsmilitärgerichis keinenVorwurf daraus machen können, daß er die Verordnung der Volksbeauftragten, nachdem ſie einmal erlaſſen war, auch anwandte. Mögen die Sozialiſten aller Schattierungen aus dem Falle Gagern lernen, wie gefährlich der Erlaß allgemeiner Amneſtien iſt. Der„Vorwärts“ ſieht natürlich nicht ein, daß er bei der Be⸗ handlung des Falles Gagern die Schuldigen in ſeinen eignen Reihen ſuchen muß. In der bei ihm ja gewohnten Weiſe verſucht er viel⸗ mehr, die deutſche Rechtſprechung herabzuſetzen und entblödet ſich nicht, den folgenden Satz zu ſchreiben:„Es gibt keine deutſche Schande, an der nicht die deutſche Juſtiz in hervorragendem Maße beteiligt wäre.“ Nein, hier hat ſich nicht die deutſche Juſtiz befleckt, ſondern die deutſche Revolution, die nicht nur Herrn von Gagern, ſondern auͤch zahlreichen anderen ſchweren Verbrechern die Tore des Zuchthauſes öffnete! Der Wunſch des„Vorwärts“, von Gagern möge an Belgien ausgeliefert werden, iſt juriſtiſch unhaltbar und wäre vom nationalen Standpunkt aus als Eingriff in die deutſche Juſtizhoheit zu verwerfen. die deutſch⸗ungariſche Ehrharot⸗Bank. Berlin, 15. Aug.(Bon unſerem Berliner Büro.) Im Zu⸗ ſammenhang mit der Aufdeckung des Planes einer deutſch⸗un⸗ gariſchen Bank unter Führung des Korvettenkapitäns Ehr⸗ hardt erfahren wir: Die Berliner politiſche Polizet hat in einem kleinen Bankgeſchäft von Müller u. Co. in der Potsdamerſtraße eine eingehende Hausſuchung vorgenommen. Seine Beſitzer ſtehen in direkter Verbindung mit den deutſch⸗ungariſchen Ehrhardt⸗Bank⸗ leuten. Aus den hier vorgefundenen Papleren geht hervor, daß jeder Zeichner ſeine Scheine in drei verſchiedenen Exemplaren aus⸗ füllen mußte. Ein Schein mußte ſtets perſönlich dem Korvetten⸗ kapttän Ehrhardt in Wien üderſandt werden; Ehthardt nahm von tär den Empfang der Beträge. Aus dem beſetzten Gebiet. Amtsenthebung des Regierungspräſidenten von naſſau. (b) Wiesbaden, 15. Aug. Seitens der Rheinlandkommiſſton ſchwebt bekanntlich gegen den Regierungspräſidenten von Naſſau, Dr. Momm, ein Verfahren, weil er es angeblich verſäumt hatte, die Hilfe der franzöſiſchen Trupzen anzurufen, als es angeblich bei Demonſtrationen in Wiesbaden zu Zuſammenſtößen zwiſchen Demonſtranten und der Polizei kam. Trotzdem ſich alle Parteien für den Regierungspräſidenten eingeſetzt hatten, iſt nunmehr ſeitens der Rheinlandkommiſſion der Entſcheld getroffen worden, wonach Dr. Momm mit Wirkung vom 16. Auguſt ab ſeines Amtes enthoben wird: — ( Berlin, 15. Aug. Hter iſt die Beſtätigung der Mel⸗ dung über die Ausweiſung des Regierungspräſidenten Dr. Mo m m aus Wiesbaden durch die Rheinlandkommiſſion eingegangen. In der Begründung der Rheinlandkommiſſign heißt es, der Regie⸗ rungspräſident hätte ſich als unfähiger Beamter, der für ſeinen Poſten nicht geeignet ſei, erwieſen. Dem iſt entgegen⸗ zuhalten, daß der Gemaßregelte in allen Kreiſen der Bevölkerung und von allen politiſchen Parteien als einer der fähigſten und energiſchſten Verwaltungsbeamten betrachtet wird. WB. Berlin, 15. Aug. Die Rheinlandskommiſſion hat den Regierungspräſidenten Dr. Momm in Wiesbaden ſeines Amtes ent⸗ hoben. Das fragliche Schreiben vom 14. Aug. lautet wie folgt: In der Erwägung, daß es Pflicht der Rheinlandskommiſſion iſt, den Unterhalt, die Sicherheit und die Bedürfniſſe der Beſatzungs⸗ truppen zu gewährleiſten, und daß der Unterhalt, die Sicherheit und die Bedürfniſſe dieſer Armee zu einem großen Teil von der Perſön⸗ ſeinem Amte die guten Beziehungen, die zwiſchen den Beſatzungs⸗ behörden und den deutſchen öffentlichen Behörden beſtehen ſollen, ungünſtig beeintrüchtigt und daher geeignet iſt, den Unterhalt, die Bedürfniſſe und die Sicherheit der Beſatzungs⸗ behörden zu ſchädigen, hat die Rheinlandskommiſſton auf Grund der Artikel 3 und 5 des Rheinlandabkommens vom 28. Juni 1919 ſowie des Artikels 5 der Verordnung 1 in der Faſſung des Artiſels 3 der Verordnung bs beſchloſſen, daß Dr. Mo m m ſei⸗ nes! Amtes enthoben wird. Dies tritt am 16. Auguſt 1922 in Kraft. Düringer und de Deutſchnationalen. bzd. Mächtigen Staub hat vor einigen Wochen das Aus⸗ ſcheiden des Staätsminiſters Dr. Düringer aus der Reichstags⸗ fraktion der Deutſchnationalen Volkspartei aufgewirbelt. Es ſind dabei ganz markant die verſchiedenen Anſchauungen, die auch innerhalb dieſer Partei herrſchen, hervorgetreten. Gerade bel einer ſolch extremiſtiſchen Partei, wie ſie die Deutſchnationale darſtellt, iſt es nicht weiter verwunderlich, daß es hie und da zu Reibereien kommt. Bisher konnte jedoch immer noch ausgeglichen werden. Dann kam der Fall Düringer, vor ihm Wulle und Genoſſen, der einen ſcharſen Riß durch den rechten Flügel des Parlaments zog. Es bleibt nun nur noch übrig, feſtzuſtellen, welche Ringe dieſer Zwiſchenfall ſchlagen wird. In erſter Linſe iſt dabei wohl die Auffaſſung und Anſchauung Düringers ſelbſt im Bezug auf die ganze Angelegenheit mäßgebend. Staatsminiſter Dr. Düringer, der bis zur Verſchmelzung mit den Demokraten der nationalliberalen Partei angehörte, ſah ſich in jenen Verſchmelzungstagen infolge ſeiner polltiſch nationalen Geſinnung gezwungen, zu den Deutſchnalionalen überzugehen, da er ſich auf dem Boden der Demokraten nicht zurecht efunden hätte. Düringers politiſcher Grundcharak er zug warliberal. Und nun trat er auf einmal in eine ſtark eptreme Partei, wie ſie die Deutſchnationale Volkspartei darſtellt, ein. Mit ſeinem beſten Können und unter Einſatz ſeiner ganzen Perfönlich⸗ keit hat er der Sache der Deutſchnationalen gedient. Dabei muß Dr. Düringer aber dann in Gewiſſenskonflikte geraten ein. Ihm lag der Antiſemitismus nicht, beſonders in der ſchatfen orm, wie ihn die Deutſchnationalen betreiben. Er konnte wohl dem deutſch⸗ völkiſchen Gedanken ſeine guten Seiten abgewinnen, aber er konnte ſich in der angewandten Form als Liberaler niemals wohl fühlen. Vielleicht mag dann auch noch ein für Parteikundige ſehr maßgebender Grund vorgelegen haben. Di' inger hatte nämlich als einziger Angehöriger der deutſch⸗ nationalen Reichstagsfraktion eine Verſöhnungspolitik den anderen Parteien gegenüber getrieben. Wenn der Aus⸗ druck„Verſöhnungspolitik“ vielleicht von manchen auch als ein bis⸗ chen weitgehend bezeichnet werden mag, ſo muß man ſich doch immer wieder klar darüber ſeinn daß Düringer zu Kompromiſſen, wenn ſich nur einigermaßen gangbare Wege zeigten, immer bereit war. Er war nicht die konkret gewordene Oppoſition, ſondern verſuchte es immer wieder, den Schaden, den die allzu einſeitige Politik der Deutſchnationalen Partei brachten, auszugleichen oder abzuſchwächen. Für deutſchnationales Empfinden mag er dabei wohl etwas zu welt gegangen ſein. Die Angriffe gegen ihn und die interfraktionelle Gegnerſchaft in manchen Punkten läßt ſich nicht ableugnen. Der Grundweſenszug Düringees, der Liberalfsmus, ließ ſich eben nicht verleugnen. Die Meinungsverſchiedenheiten müſſen dann interfrak⸗ tionell immer ſchärfer geworden ſein, ſodaß Dr. Düringer ſchließlich ſein Mandat niederlegte und aus der Reichstagsfraktlon der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei austrat. Er hat aber dabei ausdrücklich be⸗ tont, daß er der Deutſchnationalen Volkspartet als Mitglied weiter angehören wolle. Inzwiſchen iſt nun ein Ausſchuß zuſammengetreten von ſeiten der Deutſchnatfonalen, der ſich eingehend mit der ganzen Angelegen⸗ heit befaßt. Leider beging nun Dr. Düringer den Fehler, daß er ſich in dem Drange, ſeinen Schritt klarzulegen und zu entſchuldigen auch vor der Oeffentlichkeit hinreißen ließ, und publiziſtiſch ſeine Stellungnahme der Deutſchnationalen Volkspartei gegenüber Aus⸗ druck gab, wobei er ſich einer gewiſſen Kritik nicht enthalten konnte. Auf al ſch Punkte wird man ihn nun vorausſichtlich feſt⸗ nageln. Es hat ſich dieſerhalb ſchon eine kleine Preſſepolemik ange⸗ ſponnen, die bekanntlicherweiſe ſich gern zum Mammut auswächſt. Vom Objektivitätsſtandpunkte aus muß man wohl zugeben, daß Düringer augenblicklich noch nicht, recht daran getkan hat, gegen ſeine ehemaligen Fraktionskollegen ſchwere Vorwürfe zu erheben. Er hätte zum mindeſten das Ergebnis der ſchwebenden Verhandlun⸗ gen abwarten müſſen, Er hat aber auch für ſich perſönlich einen großen Fehler damit begangen. Denn es kann ihm teuer zu ſtehen kommen, daß er jetzt ſchon ſeiner Kritik freien Lauf läßt. Es kann ſchließlich ſoweit kommen, daß Dr. Düringer von ſeiner Partei den Stuhl vor die Türe geſetzt bekommt. Eine wohlwollendere Beurtei⸗ lichkeit det im beſetzten Gebiet angeſtellten deutſchen Beamten ab⸗ hüngt, und daß das Verbleiben des Präſidenten Dr. Momm in 8 die blaue Flamme. Romuen von Heinz Welten. Machdruck verboten.) Cophright 1021 by Verlag von Rich. Bong, Berlin. (Fortſetzung.) „Wir haben heute wieder einmal fürs Wartezimmer einge⸗ kauft“, lenkt Annelies ab.„In der nächſten Woche wird das Schild angemacht. Dann ſollſt du ſehen, Vater, wie ſie uns das Haus ein⸗ laufen werden.“ „Wird nicht ſo ſchlimm ſein“, brummt der Alte.„Eure Woh⸗ nung liegt ungünſtig. Das Jungchen hätte am Markt ſich nieder⸗ laſſen müſſen. Nebenan von uns iſt eine ſchöne Wohnung frei. Bis zu euch hinaus kommt kein Menſch. Ihr werdet es ſehen. Dein Freund Rübeſam iſt klüger als du. Der wohnt ſchon am Markt.“ Dr. Rübeſam hat das Glück gehabt, als Stabsarzt dem Regi⸗ ment ſeiner Heimatſtadt zugetellt zu werden. Er hat viel freie Zeit und verwendet ſie in feiner Privatprapis. Annelies ſieht Dr. von Bülow an. Ihr gefällt der Vater heute gar nicht. Er iſt viel zu lebhaft; er müßte jetzt ſchlafen. Dr. von Bülow verſteht den Wink. „Komm, Johannes, wir wollen ein wenig in den Garten gehen. Ich möchte 5 Er ſucht vergebens nach einer glaubwürdigen Ausrede und beugt ſich, da ihm nichts einfällt, vor, ihm halblaut zuflüſternd. „Deine Mutter möchte mit dem Großvater allein ſein.“ Johannes ſteht auf.„Wir kommen gleich wieder, Großvater. Auf Wiederſehen!“ Sie gehen langſam im Garten auf und ab unter den Fenſtern des Krankenzimmers, die immer offen ſtehen müſſen; denn der Kranke muß ſtets friſche Luft haßen. Sein Lufthunger iſt uner⸗ ſättlich. Sie ſprechen halblaut, damit man im Zimmer ihre Worte nicht hören kann. „Wird es noch lange dauern, Johannes? Was glaubſt du?“ „Man kann es ſchwer ſagen. Es kann Monate, es kann auch 60) „Aber der Großvater iſt doch ein ſehr alter Mann, und dann dleſe ſchweren Anfälle! Lange kann er ihnen nicht mehr wider⸗ Johannes rechnet.„Großvater muß fetzt drefundachtzig oder vierundachtzig Jahre alt ſein.“ Ein paar Minuten gehen ſie ſchweilgend nebeneinander. Da kam, und da wollte ſie mich ſtützen. Dabei fiel das Kiſſen herunter, und ich konnte mich nicht wieder aufrichten. Sie wollte mich auf⸗ 8 192 habe es ihr verboten und mich gewehrt, Ich bin ja viel zu ſchwer für ſie. Da rief ſie den Marten. Aber dann hob ſie mich doch auf. Und da ſind wir beide hingeſtürzt. Und ſie 1 nicht fret. Er hat es ſich in den Kopf geſett, daß er endlich den gerfal wieder aufgeſtanden. Was iſt denn mit Annelies? Weshalb redetf ſie gar nicht? Annelies? Annemiezel? Haſt du dich verletzt? Haſt du dir wehgetan? Annemiezel?“ unter die Arme. bewußtlos. Sie wird bald wieder zu ſich kommen.“ ein wenig den Kopf, ſo daß ſie ihn anſehen kann. hängen ihre Augen feſt in den ſeinen. „Warum hat ſie mich nur heben wollen.“ ten die Stufen der Veranda herab. Johannes bringt mit dem Wär⸗ ter ſeine Mutter nach Haus. Als ſie ſie aus dem Wagen heben, hat heute begraben. ſie die Augen geſchloſſen, und ihre Arme hängen kraftlos herab. Sie lung ſeiner Gründe und Anſchauungen hat er ſich ſicherlich nicht durch ſein Verhalten erwirkt. Ddem mag nun jein wie es will. Eins hat „Ein neuer Anfall“, ſagt Dr. von Bülow.„Es iſt furchtbar.“ „Marten ſoll kommen, Marten!“ Annelies ruft laut zum Fenſter hinaus. Johannes eilt ins Haus, hinuntet in die Küche, wo der Kranken⸗ wärter vor einem Glas Bier ſitzt und ein dick belegtes Butterbrot zerſchneidet. Als ſie ins Zimmer treten, finden ſie den Kranken und Annelies neben dem Lehnſtuhl auf dem Teppich. Annelies liegt lang ausge⸗ ſtreckt da. Der Großvater hat ſich ein wenig aufgerichtet und ſtützt ſich auf die Hände. Sein Geſicht iſt verzerrt, in den Augen ſieht man nur das Weiße. Der Anfall iſt noch nicht vorüber. Der Krankenwärter hebt ihn auf; wie ein Kind nimmt er ihn auf den Arm und ſetzt ihn in ſeinen Stuhl. Johannes kniet neben der Mutter. Er hat ihr das Kleid aufgeriſſen und legt das Ohr unter ihre linke Bruſt. Sie läßt es widerſpruchslos geſchehen. Nur ihre Augen ſchauen ihn groß an., Sie liegt völlig leblos da. Nur ihre Augen leben. Endlich läßt der Anfall nach. Siegmund Rau kann die ver⸗ krampften Kiefern wieder voneinanderlöſen u. kann wieder ſprechen. 1 weiß nicht, was Annelies hat. Ich fühlte, wie ein Anfall Johannes gibt dem Wärter ein Zeichen und faßt ſelbſt die Mutter „Wir wollen Mutter auf die Veranda legen. Sie iſt vom Fall Vorſichtig trägt er ſie mit dem Wärter hinaus. Sie bewegt „Sie wird ſich doch nichts getan haben?“ jammert der Alte. Dr. von Bülow ſitzt neben ihm und faßt ſeine Hände. Er Draußen fährt der Rauſche Wagen vor. Schwere Schritte wuch⸗ dringt aus dem Krankenzimmer tleſes, dumpfes Stöhnen. Dann tragen eine Tote. Tote und nimmt ihre Hand. So iſt es gut geweſen; ſo ſtunde hat bereits begonnen. Frien at Klienten. Doch der Konſul hat ihn in ſeinem Wagen vom 900 nic mitgenommen, um mit ihm zu beraten, und er gibt ihn 5 die das Bankhaus einleitet, von unbekannter Hand durchkreug Offerte, die einem Großbetriebe eingereicht wird, wird e⸗ Jedes Geſchäft, das ſo gut wie getätigt iſt, wird im letzten Abe blick zunichte. Irgendeine geheimnisvolle Hand iſt im Spie legt, ſeine Geliebte iſt. Beziehungen zu Marianne ſind ſo geheim geblieben, daß niemand etwas argwöhnt. Die einzige, die etwas ahnte, die die ganze Angelegenheit und ihre Aufrollung bewieſen, daß 11 mit meiſten Liberaldenkenden, die bei der Verſchmelz Reihen den Demokraten nicht mit übertreten wollten und ſo in 19 keine der Deutſchnationalen übergehen mußten, da ja damals 1 15 au eigentliche bürgerliche Mitlelſtandspartei beſtand, niema 5 dieſemegztremen Boden zurechtfinden erd deu allerdings Püringer trotz allem und allen noch bei den nationalen bleiben wird, das muß die Zukunft zeigen. All ſcheinlichkeit nach wird ſeines Bleibens bei den Deutſchn aber nicht mehr lange ſein. Deutſches Neich. Die Teuerungsaktion der Beamten und Staatsarbeſlt ) Berlin, 14. Aug. Wie bereits gemeldet, hat ſich am uſ n aus Vertretern der Spitzenorganiſationen zuſee geſetzte Deputation zum Reichsfinanzminiſter begeben, um 15 wegen einer baldigen Einlettung einer neuen Teuern aktion ſen die Beamten und Staatsarbeiter vorſtellig zu w die In Abweſenheit des erkrankten Miniſters Dr. Hermes inſſtre Deputation von Miniſterialrat Dr. Könemann und an direktor von Schlieben empfangen, die die Wünſche der 1 et⸗ tionen entgegennahmen und den Mitgliedern der Kommiſſe d⸗ klärten, daß die Einleitung von alsbaldigen Teuerungspaiſte⸗ lungen auch den Abſichten des Reichsfin anzmewieen riums entſpreche und daß die genannten Herren eben zu rtrelel zZwecke ihren Urlaub abgebrochen hätten. Seitens der ueunh des Finanzminiſters wurde ferner die Meinung vertreten, tionen den Regierungen der Länder wie auch den Spitzenorganiſa orzu⸗ mit Mückſicht auf die ſich häufenden Teuerungsaktionen rligen ſchlagen, den ganzen Apparat, der bisher bei allen dera und Verhandlungen in Bewegung geſetzt wurde, zuvereinfach 0 mit Rückſicht auf die Koſtenerſparnis abzubauen. Nach Enbſelen der entſprechenden Vollmachten von Miniſter Dr. Herme⸗ aniſa⸗ die Verhandlungen zwiſchen der Regierung und den Orhg tionen wieder beginnen. Am Mittwoch ſollen die Verbände einmal unter ſich zu einer Vorberatung zuſammentreten. Die Getreideumlage für heſſen. ab sw. Frankfurt a.., 14. Aug. Zur Getreide umlageſn, der erweitere Landesvorſtand des Heſſiſchen Bauern ung: des in Frankfurt a. M. einſtimmig folgende Entſchlleß Per⸗ Die auf Heſſen entfallende Umlagemenge iſt bei gerechter dies⸗ teilung auf die drei heſſiſchen Provinzen in Anbetracht desſeght jährigen Ernteausfalls viel zu hoch und muß derart herab gauh werden, daß eine Erfüllung überhaupt im Bereich der Maögl er ationalel eit el liegt. Außerdem entſprcht der Preis für das Umlagegetreide 10 durch das Reichsgeſez vom 4. Juli 1922 feſtgeſetzt worden koſten keiner Weiſe dem heutigen Geldſtand und den Produktione, Eine weſentliche Erhöhung des Umlagepreiſe⸗ or halb eine wirtſchaftliche Notwendigkeit. Der erweiterte Land gage⸗ ſtand des Heſſ. Bauernbundes ſieht ſich deshalb nicht in deneerſ ſeine Mitglieder aufzufordern, Umlagegetreide früher abzu e und als bis die Frage der von Heſſen abzuliefernden Urlagemeaanſen des Umlagepreiſes einigermaßen den wirtſchaftlichen Verhä entſprechend geregelt iſt. ein Der Landesvorſtand wird zu der Getreideumlage erſt danm en endgültige Beſchlußfaſſung herbeiführen, wenn ſeine Verhand mit den Regierungsſtellen abgſchloſſen ſind. Der Heſſiſche bund hofft, daß dies rechtszeitig vor dem 31. Oktober, dem Zei zu dem die erſte Rate abgeliefert ſein ſoll, der Fall iſt. ie ge⸗ Berlin, 15. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Bugen ſamte ſozialiſtiſche Preſſe wendet ſich in ſcharfen Ausführ dem gegen den deutſchen Landwirtſchaftsrat, der von im⸗ Reichsernährungsminiſter umgehende Abänderung der füt ſcdert lagegeſetz feſtgeſetzten Uebernahmepreiſe des Umlagepreiſes ſo Streik beim Wolff büro. Polf⸗ (b) Frankfurk a.., 15. Aug. Die hieſige Agentur des heiht büro iſt heute mittag 12 Uhr in den Streik getreten. Wie es Han⸗ hat ſich eine Reihe anderer graßer Agenturen, wie Famburg, dem noper, München, Dortmund, Mainz, Erfurt und Nürnberg Streik angeſchloſſen. Baden. Herabſetzung der Getreideumlage. land Wie uns der Badiſche Landbund ſchreibt, wird im Rhe 15 mit laut Meldung der„Rheiniſchen Volksſtimme“ die Getreideum ſt feſt⸗ Rüchſicht auf die ſchlechte Ernte etwa auf die Halſte der ſueiſt noh geſetzten Menge herabgeſetzt.„Und Baden? Bis Heue 5 aus nicht bekannt geworden“, ſo ſchreibt der Landbund weiter, Frage der einſtimmigen Forderung des Badiſchen Landtags zu dieſe Tll. geworden iſt.“ „Sie hat bei dem Verſuch, den Großvater zu heben, Lebel ſchwere, innere Verletzung zugezogen. Wahrſcheinlich iſt 05 Heib geriſſen. Sie iſt nach innen verblutet.“ Johannes hat de abgetaſtet; er iſt ſtark aufgetrieben. 2 Doch Der Krankenwäter will ihm helfen, die Tote zu betten. ie Johannes lehnt ab.„Kehren Sie bitte ſofort zurück und 95 3 es Herrn von Bülow. Er wird alles Weitere veranlaſſen don meinem Großvater gehen Sie erſt hinein, nachdem Herr Vi. Bülow mit ihm geſprochen hat.“ die n Der Wärter geht. Johannes ſetzt ſich an das Bett nebe am beſten geweſen. Bis zur letzten Minute hat ſie von ni ſterben. Die beſte Vorbereitung auf den Tod bleibt, unvorbereitet zu ſ * 1 1 i0 Konſul Rau ſitzte müde und verfallen in ſeinem Konte gegenüber am Schreibtiſch Juſtizrat Meggelin, den er degeſewinle dem Friedhof getroffen hat. Denn heute iſt Annelies He igeben beerdigt worden. Faſt die ganze Stadt hat ihr das Geleit Seine 10 die Der Juſtizrat ſchaut verſtohlen auf ſeine Uhr. ſengh In ſeinem Wartezimmer Schuft inden muß, der all +7 Geſchäftsgeheimniſſe verrät und galllonge eines Hauſes Schulb trägt. Noch immer werden die Transg ged „ten. erbot n⸗ s iſt unmöglich, ſie zu faſſen. 0 tunnd Der Konſul zittert vor Wut, wenn er daran denkt. Er Noch immer dieſer Hand jeden Finger einzeln zerbrechen. eugel Aus roten, müden Augen, die von ſchlafloſen Nächten Menſc ſchaut er auf ſeinen Anwalk. Der Juſtizrat iſt der einzige uß 1. mit dem er ſich ausſpricht, der Mann ſeiner Marianne ne Hand finden, die die Wurzeln ſeinem Hauſe abſchneidet,, Jahre dauern.“ kann nicht ſprechen. Er hat Annelies kaum angeſehen. Sein Takt⸗ d gefühl zwang ihn, wegzublicken, als Johannes ihre Bruſt entblößte. Aber ihn hat er angeſehen. Im Geſicht von Johannes Heſſewinkel d iſt nicht ein Blutstropfen geweſen. er anderen. 10 5 Es gab eine Zeit, in der ihm der Gedanke peinlich 5 ve ie Frau des einzigen Menſchen, auf deſſen Freundſchaf Sel Heute denkt er nicht mehr darg bi⸗ 15 (Fortſetzung folgt.) 42— — ——·——— 20 r — 200„ — — 122 020 22 — ö SCSCSCCCCCCC —UUßꝶſLſm!ſ! ²⁵˙m.]—“!... ꝗ] ,.]—q⁵Ai“.. K r — — „„„ßdSSSCCCCFPCPTGTuT0 Wirtſchaftliche Fragen. Aeber die diesjährigen Herbſtausſichten im Weinbau dDabei Quantu 05 Dlenstag, den 15. Auguſt 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seile. Nr. 372. kelbt die„ Nad ebſtand iſt nach wie vor vorzüglich und das Wachstum der Deutſche Weinzeitung“ in einem umfaſſenden Bericht: derart Fortſchritte gemacht, daß dieſe heute gegen gute en hat dchre nicht mehr im Rückſtand ſind. Die bei dem oft feuchten Wetter anem chenden Krankheiten wurden energiſch bekämpft, ſodaß von Schaden, vereinzelte Stellen ausgenommen, kaum die Rede iſt. 9 5 die Trauben groß und gepackt, fangen bereits an, verſchie⸗ namentlich in den guten Lagen, in den Wein zu gehen, wäh⸗ Uu die Frühſorten ſich ſchon allmählich zu färben beginnen. Das antum dürfte ebenfalls ein recht befriedigendes werden, ſodaß alles beut em genommen, die Ausſichten troß unbeſtändiger Wetterlage lch e noch al 0 s recht günſtig bezeichnet werden können. Selbſtverſtänd⸗ an geben die letzten Monate den Ausſchlag. Dieſe können das Er⸗ wie is genau ſo zu einem durchaus befriedigenden Reſultat führen, m zum Gegenteil. Für den Weinhandel ſind die Verhältniſſe Ael, als ſchwierig. Der Konſum läßt, abgeſehen von einem gewiſſen Der, 15 von Abnehmern, Ausländern und Abſatzgebieten in großen der gügungslokalen, zu wünſchen übrig, da bei den teueren Preiſen um der Konſumenten immer mehr in die oberen Zehntauſend Mmaufrückt. Auch die Vorräte in ausländiſchen Weinen ſchrumpfen ammen und ein Erſatz iſt bei dem heutigen Stand der Mark, dem ſeine 1585 ſun ge deend doen und den rieſigen Speſen kaum zu beſchaffen. Alles ſetzt fnungen auf einen reichen Herbſt, der hoffentlich ein großes m bei mittlerer Qualität bringt, womit allen Teilen am mei⸗ wäre. Ueber die eventuellen Herbſtpreiſe ſich wie zu äußern, erſcheint als ein gefährliches Wageſtück, denn er heutigen unklaren Zeit, in der ſich die Ereigniſſe von Tag zu überſtürzen, iſt ein klarer Blick, wie früher, geradezu unmöglich ſt as Prophezeien heute mehr denn je eine undankbare Sache. Die man ten in er, ſod Nahlen, di nen, häng er reib tburg Le hu eim n Fachkreiſen gehen deshalh begreiflicher Weiſe auch aus⸗ aß es wohl im Intereſſe der Allgemeinheit liegen dürfte, ie heute hier und da laut werden, überhaupt nicht zu nen⸗ ſolche doch guch tatſächlich mehr oder weniger in der Luft Neblausbekämpfung. Badiſche Weinbauverband befaßte ſich in ſeiner Juliſitzung gemeinſam mit dem Unterausſchuß für Weinbau der den Landwirtſchaftskammer mit der Frage der Heran⸗ er Winzer zu den Koſten der Reblaus⸗ Weseben wie ſie infolge der erheblichen Steigerung der Misſicht Nei we * genommen iſt. Uinzer Sachverſtändigen lehnten einmütig die Heranziehung der alchs zu den Koſten, auch teilweiſe, Aeen dee und die Durchführung auch ſeitens des Reiches er⸗ e teuer rungskoſten des Reblausgeſetzes ſeitens der Reichsregiérung Die verſammelten badiſchen Rebbeſitzer ab, da das Reblausgeſetz ein Durch Erhöhung des Zuſchuſſes aus der Reichs⸗ Beſ euer über die jetzt bewilligten 3 Millionen& ſei auch die eit geſetzes ung der Aufwendungen für die Durchführung des Reblaus⸗ Eramsglich. Ferner wurde beſchloſſen, beim Reichsminiſterjum knernährung und Landwirtſchaft hrigen auf eine möglichſt ſofortige Be⸗ achung und Inkraftſetzung der neuen Ausführungsbeſtim⸗ n zum Reblausgeſetz vorſtellig zu werden, damit den bis⸗ uſtänden ein Ende bereitet wird. Städtiſche Nachrichten. Neue Zuckerteuerung in Sicht. Das Pfund Zucker 60 2 Di Aher ie. Zuckerteuerung, die ſich in den beiden letzten Monaten in ung Feblich Sert in die Tggr: 84 Aerſehr, wird der Inland das Pfund ſtellen, dor „ Asgeſetzt er Nebr afür d t 1 ſehr ſtark eingeſchränkt, da infolge der niedrigen Preiſe für r uhr⸗en ein pfler Stelle 8 5 Komödie, i 8 bben NenEr ü ſac Freſſe ſür glegen. daß di i gen v Oberbayeriſche Bauernſpiele. eahnte i i i Neenehe it Weiſe ausgewirkt hat, macht auch jetzt noch nicht mit der Tatſache zu rechnen, daß im kommenden Ptember die Preiſe für In⸗ und Auslandszucker ſehr er⸗ Höhe gehen werden. Wie die„Tägl. Rundſchau“ zu⸗ szucker ſich auf etwa 30 bis während für Auslandszucker, daß die deutſche Mark nicht noch weiter entwertet wird, gro Ur ein Pfund verlangt wird. In den Kreiſen des Zucker⸗ ddbandels beton pf 9 n Kreiſen des Zucker t man, daß ein„Angleich“ der Preiſe für Inlands⸗ feaiſeen o Welthandelspreiſe unbedingt notwendig ſei und daß en ch ſie Fien 8 runde ſchon im September die Erhöhung der u ck erpreiſe erfolgen müſſe. Die Vorräte an außerordentlich zuſammengeſchrumpft und die Aus⸗ ie kommende Zuckerrübenernte in Deutſchland rübe. Die Landwirtſchaft habe den Bau von Zucker⸗ nreiz zum Anbau nicht vorlag und die Landwirte an lieber die beſſer bezahlten Kartoffeln an⸗ wenn es den Zuckerfabriken möglich ſei, höhere Preiſe werde auch ein verſtärkter Anbau erfolgen. Auslandszucker begründet man einmal mit der Tat⸗ Verſchlechterung der deutſchen Valuta erhöhte Auf⸗ langt. Dann aber habe der Großhandel 2 er Anzengruberabend: Die Kreuzelſchreiber. die zu gen beſten Komödien in rache gehört, erwächſt auf dem Boden eines religiös⸗ nfliktes. Es handelt ſich um die Aufrichtung des Dog⸗ ſche Be er Un ehl 5 5 N Aabeaceei hlbarkeit des Papſtes und die Döllingerſche ſoge dene 85 um dacd dundenen 5 85 Natür und Fwoz da⸗ kelt donhei ſche die hpen eines Hi ern goßt Naunde 9 er Gan Stür 85 w 2 * zeitlichen en Moto geſchüre w nd de darantt genommen hat, mahnt Anzengruber ohne Vordringlic agi„ da„was Weoff iſt. V. „ d earung her el Acgee anene wegung. Aber alsbald löſt ſich das Geſchehen fangenheit und der Verfangenheit im Aktuellen. e che dieſe heitere Dichtung ſich über die Begrenztheit eines gac cge Age hinausſchwingt in jene Region, wo allge⸗ e Angelegenheiten ausgetragen werden, ſo wandelt Selbſtdenpf gegen die„Beichtſtuhlpolitik“ in einen Kampf eſtimmungsrecht zweiter zur Lebensgemeinſchaft ver⸗ n. Faſt übermütig wird von Anzengruber der enn er in freier Anlehnung an das Lyſiſtrata⸗ klebeich in der bäuerlich⸗reinmenſchlichen Sphäre des . e den Konflikt, aus ernſteſter Angelegenheit ge⸗ Ften anmner ſo men gidt faſt burlesken Geſchlechterkampf macht— in dem ſehr ſchwach werden! Aber in weiſeſter künſtleriſcher er den Vorgängen im Bereich des Animaliſchen ein n dem alten Brenninger, der 50 Jahre Ehe hinter n Tod ſucht, weil man ihm ſeine Ordnung, ſeine ſo heiter abwandelt, eigentlich ein wahrhaft ſt. Von genialer Einfachheit iſt die Löſung, wie er ihre Niederlage erleben: in der Eiferſucht! der Menſchenſchilderung beweiſt Anzengruber in en Charoktermalerei, die ihm gelungen iſt, im Stein⸗ er aus der Ueberlegenheit ſeiner gefeſtigten Welt⸗ perdz die Vorgänge mit Ironie und Spott und der reitbärteten Herzens begleitet und auch leitet. Ihn ſelter prachtvoll echt und glaubhaft; dem Gelbhof⸗ 8 1 ariſtophoniſchen Spieles, vor allem aber in der ab .Stauichten Sandbichler die urwüchſige Friſche einer · ichkeit. Seppl Mooshofer fehlte als alter Breu⸗ Fret üdte ſicbntskomrler, aus dem heraus er geſtalten konnte. gel Selchickt und nicht ohne Erfolg, aber er mühte ſich. rech r eine reſche Bäuerin. Die Aufführung im ſche luſtig, ohne daß billigen Effekten nachgegangen S 17 daß die Bühnenverhältniſſe und die langen ürtthones beeinträchtigen und daß man nicht wenigſtens durchaus ernſt zu nehmenden Abenden auf verzichtet. Die Vorſtellung, ſehr beifällig aufge⸗ 1 N auch in der Befürchtung, daß die Entwertung der Mark ſich fortſetze, erhebliche Zuckermengen bereits eingekauft. Es ſteht leider zu befürchten, daß die Preiſe für Auslandszucker die obengenannten Zahlen im kom⸗ menden Monat noch überſteigen werden, denn ſchon ſetzt iſt es größe⸗ ren, zuckerverarbeitenden Induſtrien nicht mehr möglich, Auslands⸗ zucker unter 60 zu erhalten.— Bei dieſer Sachlage iſt der chro⸗ niſche Zuckermangel, der ſeit Wochen auch in Mannheim herrſcht, nicht verwunderlich. die geſetzlichen Jeiertage werden vom Keich geregelt. Die vielfachen Unzuträglichkeiten, die daraus entſtehen, daß die einzelnen Länder gewiſſe Feiertage, wie z. B. der Bußtag uſw., nach ihrem Gutdünken feſtſetzen, haben die Reichsregierung veranlaßt, einen Geſetzentwurf vorzubereiten, der die Frage der Feiertage im Reiche regelt. Der Entwurf liegt zurzeit dem Reichsrat vor. Auch er ſieht den 11. Auguſt als Verfaſſungsfeiertag vor und außerdem noch einen für die Kriegsopfer, der ſeweils der ſechſte Sonntag vor Oſtern ſein ſoll. Stimmen aus dem Publikum. Zur Rakklenplage. 8 Unter Bezug auf die Anregung in Nr. 364 Ihrer Zeitung er⸗ laube ich mir zu bemerken: Wenn der Schreiber obigen Artikels „Die Rattenplage“ auf die in den Häuſern befindlichen Müllkäſten zurückführt, ſo mag er darin ſehr recht haben. Die Haupturſache der Plage dürfte aber auch auf die noch in den Höfen vieler Häuſer gehaltenen Hühner, Haſen, Ziegen und ſogar auch Schweine zurück⸗ zuführen ſein. Die Kriegsſahre mit dem ſchmalen Eſſen ſind fetzt vorüber; durch das Halten von Geflügel in den Höfen werden die Eier jedenfalls nicht billiger. Infolge der herrſchenden Wohnung⸗ not ſind viele Familien mit zahlreichen Köpfen durch das Bewohnen weniger Räume geplagt genug. Es wäre endlich an der Zeit, daß unſere Polizeibehörde durch ihre Organe in allen Häuſern Umſchau halten ließe und für ſofortige Entfernung dieſer Brutanſtalten für Ratten und Mäuſe— durch letztere werden auch viele Krankheiten übertragen— energiſch einſtehen würde. Der Dank der ganzen Einwohnerſchaft wird unſerer Behörde ſicher ſein. Wer Geflügel, Haſen uſw halten will, ſoll ſich einen entſprechenden Platz außer⸗ halb der Stadt mieten. XX. Rommunale Chronik. Ladenburg, 12. Aug. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt mitzuteilen: Das für den Neckarkanal benötigte Ge⸗ lände des chriſtl. Bürgerhoſpitalfonds auf Gemarkung Schwaben⸗ heim wird zum Preiſe von 6 M. pro QOm. an den Reichsfiskus (Neckarbaudirektion) käuflich abgetreten. Die Anſchaffung der für das Polizeiperſonal benötigten Uniformſtücke wird unter Ueber⸗ nahme von“ der Anſchaffungskoſten auf die Gemeindekaſſe geneh⸗ migt. Da es ſchon vorgekommen iſt, daß Wohnungsſuchende die ihnen durch die Wohnungskommiſſion zugewieſenen Wohnungen nicht an⸗ genommen haben, ſollen in Zukunft bei einem ſolchen Vorkommnis die Wohnungsſuchenden auf den vorgeſchriebenen Einſpruchsweg an das Mieteinigungsamt verwieſen werden. Zuweiſungen von Woh⸗ nungen an Wohnungsſuchende unter 25 Jahren ſollen unterbleiben. Von der Ernennung des Profeſſors Robert Mauderer in Mannheim als Direktor der hieſigen Realſchule wird Kenntnis genommen. Das Weidenerträgnis ſoll verſteigert werden. B. Konſtanz, 12. Aug. Nachdem die geſetzlichen Beſtimmungen die Einführung der Wohnungsluxusſteuer ermöglicht, ſoll ein Ausſchuß eingeſetzt werden zur Prüfung der Frage, ob und in welcher Art dieſe Steuer hier eingeführt werden ſoll.— Vom 15. Auguſt ab wird der Gaspreis von 9 auf 14 Mark erhöht. Gleichzeitig wird der Preis für Grobkoks von 140 auf 170., für Brechkoks von 145 auf 180 M. erhöht.(Urſache dieſer Preisſteige⸗ rungen ſind die hohen Frachten mit der Bahn bis hierher.) Eine Folge der Markentwertung iſt die Steigerung des Stromprei⸗ ſes(Konſtanz bezieht den Strom aus der Schweiz und muß mit Franken bezahlen); der Lichtſtrom wird auf 20., der Kraftſtrom auf 16 M. die K. W. St. erhöht.— Der 3⸗Pfundlaib Brot koſtet vom 14. d. Mts. ab 23 Mark.— Erwersloſenunter⸗ ſtützungen wurden in den letzten Wochen hier nicht bezahlt. Tll. Aeberlingen, 12. Aug. In der letzten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung wurde die angeforderte Krediterhöhung für das neue Ueberlinger Speicherkraftwerk von 15 auf 30 Millionen und der dazu notwendige außerordentliche Holzhieb mit 43 gegen 16 Stimmen bewilligt. Neuſtadt a.., 13. Aug. Im hieſigen Stadttat ſind jetzt auch die beiden Mitglieder, welche auf der Liſte des Gewerbebundes ge⸗ wählt worden ſind, ausgetreten. Zwei Mitglieder der Zentrums⸗ fraktion ſind ſchon vor einigen Tagen ausgetreten.— Die franzöſiſche Militärbehörde hat nunmehr auf Grund von Artikel 8 des Rhein⸗ landabkommens und der Ordonnanz Nr. 69 der Rheinlandkommiſſion von der Reichsvermögensverwaltung Landau die zur Verfüguag⸗ ſtellung des zum Bau der neuen Kaſernen nötigen Gelän. des angefordert. Es handelt ſich um das Gelände an der Speyer⸗ dorſſtraße nach Süden zu, das ſich an das bereits requirierte Exer⸗ zierplatzgelände anſchließt. Der Leiſtungsbefehl, welcher dieſe Anfor⸗ derungen enthält, datiert vom 4. Auguſt. sw. Griesheim, 14. Aug. Die Elektriſierung der Strecke Darmſtadt—Griesheim war Gegenſtand der letzten Beratung des Gemeinderats. Der von der Heag angeforderte Zuſchuß von 4 Millionen Mark wurde mit:7 Stimmen abgelehnt, da der Gemeinde keine Sicherheit gewährleiſtet ſei. nommen, war gut beſucht. Das iſt ſehr erfreulich, denn das Sand⸗ bichlerſche Theater vermittelt anſtändige und gute Unterhaltung un zuweilen auch mehr. hs. Kleines Feuilleton. Etwas vom Erröten. In die bunte Reihe der krankhaften Angſtzuſtände fügt Prof. W. v. Bechterew die Angſt vor dem Erröten ein. Dieſer Zuſtand, der einem jugendlichen Geſichte zur Zierde ge⸗ reicht, kann ein läſtiges Uebel werden, wenn er bei einem Erwachſe⸗ nen ohne jede Veranlaſſung eintritt. Das krankhafte Erröten be⸗ ſchränkt ſich auch nur auf das Geſicht und die Ohren, erreicht aber einen äußerſt hohen Grad und iſt von dem Gefühl eines Blutndranges zum Geſicht und einer beſonderen Empfindung von Hitze und Span⸗ nung daſelbſt begleitet. Die Röte ſtellt ſich ein, ſobald der dazu Ver⸗ anlagte in die Geſellſchaft tritt, und er iſt ſogar beim Verkehr mit Verwandten vor dem Erröten nicht geſchützt. Abends im Dunkeln oder wenn er allein iſt, errötet er nie; auch das abſichtliche Anſpannen der Aufmerkſamkeit auf das Erröten ruft es nicht hervor. Gewöhnlich wird der Kranke zuerſt von der Furcht befallen, daß er ſogleich er⸗ rötet. Das hält ſolange an, bis er wirklich rot geworden iſt. Iſt das geſchehen, ſo beuhigt er ſich wohl etwas, aber das Bewußtſein, daß er rot geworden, und daß alle es bemerkt haben, ruft aufs neue die Furcht wach, daß er wieder erröte, was ein neues Rotwerden des Geſichtes zur Folge hat. Die Röte wiederholt ſich auf dieſe Weiſe in kurzen Zwiſchenräumen, wodurch den Betreffenden der Aufenthalt in der Geſellſchaft verleidet wird. Beſonders unangenehm iſt es ihnen, in großer Geſellſchaft am Tiſche zu ſitzen, wo kein Verbergen möglich iſt. Das Erröten hält gewöhnlich eine halbe Minute an und ver⸗ ſchwindet darauf bis zum nächſten Anfall; nur die Ohren bleiben ge⸗ wöhnlich und ſogar in den Pauſen rot. Bei wirklicher Beſchämung errötet der Kranke, ohne vorher Angſt davor gehabt zu haben, faſt plötzlich. Dieſes normale Erröten gibt aber nicht ſelten ebenfalls An⸗ laß zum Auftreten der Furcht, daß er wieder erröten könnte, und als⸗ bald wird er nochmal rot, diesmal aber unter dem alleinigen Einfluß der Furcht. Daß das pfuchiſche Moment bei dieſem Erröten eine Rolle ſpielt, geht daraus klar hervor, daß die Kranken, falls ihre Auf⸗ merkſamkeit durch irgend etwas gefeſſelt wird, oder ſie an ihre Fehler nicht denken, vor dem Erröten geſichert ſind. Ueber die Urſache der Störung ließ ſich nichts ermitteln; weder Eltern noch Verwandte der Leidenden hatten jemals an Geiſtes⸗ oder Nervenſtörungen gelitten. Das Leiden ſcheint ſich aber allmählich zu entwickeln, da die Kranken angeben, daß Anfanas das Erröten ſeltener, dann aber immer haufi⸗ ger auftrat. Nach v. Bechterews Anſicht kann es nicht zweifelhaft ſein, daß diefer krankhafte Zuſtand zu einer der Formen der pathologiſchen Neues aus aller Welt. Anweftter. ONB Frankenkhal, 15. Aug. Aus Dirmſtein wird ge⸗ meldet: Heute nacht zwiſchen 1 und 2 Uhr ging ein furcht⸗ bares Unwetter über die Gegend nieder. Die geſamten Bahnanlagen ſind entweder verſchlammt oder überſchwemmt und mit Geröll bedeckt Der erſte Zug, der heute morgen um 825 Uhr von Groß⸗Karlbach nach Dirmſtein abging, entgleiſte am Bahnübergang. Die Maſchine und die drei erſten Wagen ſprangen aus dem Gleiſe. Perſonen ſind bei dem Umfall nicht zu Schaden gekommen. Der zweite Wagen iſt beſchädigt. Die Fahrgäſte mußten ausſteigen und konnten ihre Arbeitsſtelle in Frankenthal nicht rechtzeitig erreichen. ONB. Saarbrücken, 15. Aug.(Eig. Drahtber.) Heute morgen 4 Uhr lief bei der hieſigen Feuerwehr eine Meldung aus Neun⸗ kirchen über den Ausbruch eines Großfeuers in der Hütte ein. Die Motorſpritze mit Mannſchaft rückte ſofort zur Hilfeleiſtung ab. Das Feuer hat großen Umfang ange⸗ nommen. Gegen 8 Uhr morgens waren das Konſtruktionsbüro und die Modellſchreinerei vollſtändig niedergebrannt. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt noch nicht mit Sicherheit feſtgeſtellt. Es wird vermutet, daß das Feuer infolge Blitzſchlags bei dem Unwetter, das ſich gegen Mitternacht über dem Saargebiet entladen hat, entſtanden iſt. — ormforderungen für das gino. Auf der in München ſtattgefundenen Tagung des Reichsverbandes utſcher Lichtſpiel⸗ theaker wurde eine Entſchließung angenommen, in der die Herab⸗ ſetzung des Schutzalters für Jugendliche von 18 auf 16 Jahre gefordert wird mit der Begründung, daß ſonſt die Jugend⸗ lichen in Vergnügungsſtätten getrieben werden, die nicht ſelten unter dem Niveau des heutigen Kinos ſtänden. Weiter wird Schutz verlangt gegen ungeſetzliche Ueberwachungsmaß⸗ nahmen der Gemeinden und es wird Verwahrung einge⸗ legt gegen die Verunglimpfung des Kinos. Dagegen wurde auch ein Ankrag angenommen, der ſich gegen unlautere und unanſtän⸗ dige Reklame wendet. Ehrenpreis des Reichspräſidenten für den Telegraphiſten⸗ Wektſtreit. Nach einer Blättermeldung hat der Reichspräſident aus Anlaß des vom 17. bis 21. Auguſt in Berlin ſtattfindenden Inter⸗ nationalen Telegraphiſten⸗Wettſtreits einen Silberpokal als Meiſter⸗ ſchaftspreis geſtiftet und den Vorſitz des Ehrenausſchuſſes über⸗ nommen. — Zwei Millionen Beſucher in der Deutſchen Gewerbeſchau München. Die Deutſche Gewerbeſchau München hat am Sonntag eine Beſucherzahl von 2 Millionen überſchritten. — Ein perlenkollier im Zuge vergeſſen. Durch ihre eigene Ver⸗ geßlichkeit hat wieder einmal eine Dame einen ſchweren Ver⸗ luſt erlitten. Sie ließ in einem Zuge zwiſchen Ilſenburg und Wernigerode die Handtaſche, die u. a. ein Perlenhalsband im Werte von mehr als einer Million Mark enthielt, liegen. Die Eigentümerin hat eine Belohnung von 50 000 Mark auf die Wieder⸗ herbeiſchaffung der Kette ausgeſetzt. — Leichenraub. In Lindau beging ein Unbekannter Leichen⸗ raub, indem er einem im Leichenhauſe aufgebahrten Manne die Hoſe auszog, den Roſenkranz und das Sterbekreuzchen ſtahl und ſeine alte Hoſe am Sarge zurückließ. Zahlre iche Aerzte empfehlen dieses, in vielen Mronen Vullen bewührte Prüparat. Auch Warzen und beceftigt Kumtroff schmerz- und gefahrlos. Preis pro Schachtel 12.50. Gegen Fulschwein, Wundlaufen und Brennen baden Sie re Fusse in Kukirol- Fussbad. Das Kukirol-Fussbad reinigt die Fusse 1 hält die Haut trocken und ist für jeden Menschen. welcher vſel geht und steht, eine wahre Wohltal. Eine Packung, für 2 Fussbäder reichend, Eostet nur.&4 12.50. Die Kukirol- Präparate sind in Apotheken und D. ri erhultlich. Lassen Sie siech niemals etwas anderes als ebengo- gut“ aufreden. Es gibt nichts ebenso Gutes oder Besseres. Verlangen Sie noch heute die interessante und fur Sie Iusserst wichtige Broschure„Die richtige Fusspflege“ gralis und portofrei von der Kukirol-Fabrik, Gross-Salze 58 bei Magdeburg. E17⁸ Angſt gehört und ſich hier ganz beſonders und eigenartig äußert. Innere Heilmittel ſind bei ſolchem Leiden natürlich nutzlos. Prof. v. Bechterew hat es mit der Hypnoſe verſucht, aber damit keinen dau⸗ ernden Erfolg erzielt. kos. Die älteſte erhaltene Aulomatenfigur. Ueber die älteſte be · kannte Automatenfigur ſchreibt Ernſt von Baſſermann⸗Jot⸗ dan im Juliheft der Berliner Halbmonatsſchrift„Der Kunſtwan⸗ derer“ in einem reizvollen, aus dem Gebiete der Uhrwerke und Auto⸗ maten ſchöpfenden Beitrag. Es handelt ſich um eine techniſch und auch künſtleriſch 9 90 8 köſtliche kleine Antiquität, eine Puppe in altem öſterreichiſchen Privatbeſit. Die weibliche Figur, die mit der rechten Hand eine Laute ſchlägt, hat die Größe einer mittleren Kinderpuppe und führt noch heute, mit vielem Geräuſch dahin⸗ laufend, ihre Bewegungen aus. Ihre Entſtehungszeit datiert nicht nach 1550. In dem aus Eiſenſpangen gebildeten Rumpf iſt das eiſerne Laufwerk untergebracht, das ſich durchweg aus Elementen zuſammenſetzt, die der Ührmacherei der Mitte des 16. Jahrhunderts geläufig waren. Bekleidet iſt der Körper, deſſen Geſicht mit email⸗ artigen Farben gefaßt iſt, mit der von Spanien ausgegangenen in⸗ ternationalen Hoftracht, mit Mantelſchleppe und Häubchen. Die Frage nach ihrer Herkunft führt auf Juanelo Torriano aus Ere⸗ mona, den Mechaniker, Uhrmacher und Ingenieur, der an den Hof Kaiſer Karl V. gezogen wurde und mit dieſem den Weg in das ſtille Kloſter von San Juſte nahm. Von ihm iſt überliefert, daß er dort eine ſelbſttätige Mühle baute, klein genug, um im Aermel einer Mönchskutte verborgen zu werden und die doch zwei Viertel Getreide des Tages vermahlen konnte. Man ſchrieb ihm auch Fi⸗ guren zu von Menſchen die kämpften, Trompete blieſen, von ſich bäumenden Pferden und fliegenden ſchließlich von einer Automatenfigur, die»zum Klange ihres Taburins auf dem Tiſche tanzte. Torriano ſtarb 1585 in Toledo, das er mit einem großen Hebewerk für Waſſer aus dem Tajo verſorgt hatte, und wo er einen Androiden, einen mechaniſchen Diener, verfertigt haben ſoll. Aber noch ein anderer Entſtehungsort kommt in Frage, nä Nürnberg, wo ein Kunſtſchloſſer Hanns Bullmann tronomiſche Werke und auch Manns⸗ und Weibsperſonen mit Uhrwerken de⸗ weglich machte, der um 1535 ſtarb. Baſſermann⸗Jordan ſchließt, daß mindeſtens die Priorität der Erfindung dem Meiſter aus Nürn⸗ berg gebührt, der Stadt Peter Henleins, der den Meiſter Hanns Vullmann überlebte. Doch dürfte das Werk eher dem ſpaniſchen Kunſtkreis zuzuſchreiben ſein. Gerade auf dem Gebiet der Fein⸗ mechanik fand ſchon im 16. Jahrhundert ein lebhafter Austauſch von Erfahrungen, von Meiſtern und Werken, viellei Werkteilen zwiſchen den europäiſchen Staaten ſtatt. 5 — 2 —— 4. Seike. Nr. 372. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienskag, den 15. Auguſt 192— — ůiẘ8ᷓ——————— Hendelsblatt 88rr————— des NMannheimer Generel-Anzeig Der Dollar über 1000 Mark. Oesterreiduschen Verhältnissen entgegen. Mit Riesenschritten eilen wir der Verelendung der deut- schen Mark entgegen. Sie versinkt ins Uferlose und wird— daran bestehen überhaupt keine Zweifel mehr— den Weg der österreichischen Krone gehen. Vielleicht stehen Wir sozusagen erst am Anfang der Mark- entwertung. Eine noch nie dagewesene Panik ging heute dahin über alle deutschen Börsen. Angstkäufe erfolg- ten in großem Umfange. Für Auslandsdevisen wurde fast jede Forderung bewilligt. Um 10 Uhr vormittags notierte der Dollarkurs in Berlin bereits 1025 und zog bis gegen 11 Uhr bei unvermindert anhaltender Nachfrage auf 1040 bis 1050„ an. Unwillkürlich richtet sich der Blick auf Oesterreich. Im Juli 1921 kaufte man in Wien den Dollar für ebenseviel Kronen, wie er heute bei uns Mark kestet. Heute wird er mit über künkzigtausend Kronen bezahlt. Es ist bezeichnend, daß in der sezialdemekratischen Zeitschrift„Die Glocke“ der linksstehende sozialdemokratische Schriftsteller Herm. Wendel schreibt:„Vor dieser Zukunft aber, da der Dollar Zweiundvierzigtausend Mark gilt, graut es auch den Staats- männern und Wirtschaftsführern, wenn auch nicht in Paris, so doch längst in London.“(sicll!)— Es wäre zu wünschen gewesen, daß diese Einsicht bereits früher auch in sozialdemokratischen Kreisen gedämmert hätte. Was wir immer gesagt habenk Wenn nicht die Ver- nunft siegt, dann scheitert die wahnsinnige deutsche Er- füllungspolitik an den ehernen Gesetzen der National- ökonlomie, die ungestraft verblendete Staats- und Wirtschafts- vertreter nicht mißachten können. Oesterreich zeigt uns mit deutlicher Farce den Spiegel der eigenen Zukunft. Jetzt noch weiter auf Vernunft und Einsicht auf Seiten Frankreichs zu rechnen, wäre ärgster rast durch die Gassen der Welt. Wir wWerden den Leidens- weg Oesterreichs und auch vielleicht Rußlands gehen müssen. Sich dieser Tatsache verschließen wäre Selbsttäuschung. Frankreich wird seine ganze Kraft rücksiebhtsles daran setzen, die deutsche Wirtschaftseinheit zu zerstören. Die Tage einer selbständigen deutschen Industrie, einer selbständigen deutschen Wirtschaft sind gzählt. Die allernächste Zeit wird uns neue Ueber- raschungen bringen, Ueberraschungen, die dem aufmerk- samen Beobachter der weltwirtschaftlichen Vorgänge ebenso- wenig überraschend kommen wie die Krisis, in der wir jetzt stehen. Täuschen wir uns nicht: In wirtschaftlicher Hinsicht Wird Frankreich seine kontinentalen Expansionspläne rest- los durchführen und wird das meerbeherrschende Albion in den Hintergrund treten lassen. Dieser Kampf zweier Konti- nentalmàchte um die europaische Wirtschaftshegemonie wird kür Deutschland eine unsagbar schwere Zeit werden, sodaß wir vermutlich erst am Beginn unserer wirtschaftlichen Ver- elendung, Verarmung und Versklavung stehen. Nis Petersen. eeeeee Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 15. Aug.(Eig. Drahtb.) Der Dollar über 1000 Die neue Entwertung der Mark als Folge des Abbruchs der Londoner Konferenz und der unverhüllten Drohungen Poingares künftig selbständig gegen Deutschland vorzugehen, trieb am Devisenmarkt wie auch am Elfekten- markt die Sucht nach Sachwerten von neuem hervor. Der Dollar, der vormittags 940 gewesen war, stieg bis auf 1020. Am Wertpapiermarkt war die Kursbewegung durchaus nicht 50 exaltiert, wie vorher vielfach angenommen worden War. Das Publikum ist angesichts der dunklen Zukunft zunächst so betroffen, daß es sich heute reserviert verhielt, während die Börsenspekulation zunächst gröbere Käufe vornahm. Am Mentanaktienmarkt setzten sich die Aufkäufe in einzelnen kührenden Montanwerten weiter fort. So stiegen Luxem- purger um über 1009, Phönix um 120%, Hösch um 200% und Rheinische Stahlwerke um 300½%. Harpener gingen aller- dings auf Realisationen hin um 100% zurück. uch die Oberschlesier standen in lebhafter Nachfrage. Es verlautet hier von neuen Verhandlungen. Hohenlohe plus 150%, Laura- hütte plus 50% Für Kaliwerte bedeuteten die Gerüchte über eine neue Preiserhöhung eine starke Anregung. Deutsche Kali plus 100%, Hallesche Kali notierten 1600, Heldburg 1650, Mansfelder 710. Am Elektromarkte stiegen Akkumulatoren um 802%. Siemens& Halske plus 150%. Sachsenwerk plus 60%. Schiftahrtswerte sehr lebhaft, besonders Lloyd. an Wollte hier Käufe des Stinnes-Konzerns bemerken. Am Bankaktienmarkte behaupteten Handelsanteile ihren Kurs von 10009f. Das Gerücht hat sich verdichtet, daß eine ameri- kanische Gruppe sich an dieser Bank beteiligen wolle. Unter den Speslalwerten stiegen Deutsche Waffen und Stöhr-Kamm- garn um 200%, Guano und norddeutsche Wolle um 160% Die Steigerung der Devisen kam naturgemäß den Valuta- werten zugute. Oesterreichisch-ungarische Staatsbahnen plus 900%, Baltimore plus 200%, Türkenlose plus 800&. Unga- rische Goldrenten stiegen auf neue Auslandskäufe um über 100%, österreichische Goldanleihe um 200½. Im Verlauf wurde das Geschäft ruhiger. Die Mark kommt aus Amster- dam mit 0,26, Zürieh 0,52—0,54. Kopenhagen 0,4574—0,46%, Stockholm 0,37—0,39, London 4230. Oesterreichische Noten 1,60, Polnische Noten 124, rumänische Noten 700. 1* Infolge Streik in den Wolft'schen Telegraphenbüros sind die Berichte und Kurse der Berliner und Frankfurter Börse ausgeblieben. Deuisenmarkt Mannheim, 15. Aug,(.20 Uhr nachm,) Es notierten am hiesigen Platz: New Tork 1030, Holland 40 000, London 4600, Schweiz 19 600, Paris 8200. Umrechnungskurse ktur die Berechnung der Ausfuhrabgabe nach dem Stande vom 14. August 1922 güfug tur die Tent vom 16. August bis 22. August 1922. * dabe Ae en 3 283 7 70 uenos Alres P. nglaned ulgarlen Buenes Alres G. Set 1 0 Fumagleg 1 90 Belglen 8 Fa„ b 90 ee 6 Horwegen 41 Sehweln. 4 9 ktur 100 Olaar) Dägemark. I4 Spanlen. 10 Tukemburg 51 Sohwednn Neu-WMen 1 Lokohama.. 3 Finnſaaedg No filo de Janelro. Ueder Lenden ermittelte Kurse. Adeggs 4288 Alexandrien 4 1910 Valparalse. Waren und Härkte. Baumwoll-Bericht.(Miigeteilt von Knoop& Fabarius, Bremen.) Die Märkte schlossen am 10. ds. Mts. wie folgt! Bremen, fullymidding g. c. u. st. loko 454 per Kilo. 2500 mid. disp. Oktbr. Derbt. Januar März Li—.— 11. d. 11.40 d. 11.36 d. 10.35 d. New-LVork 20.95 c8. 20.70 es. 20.70 o8. 20.62 cs. 20.68 es. Nef rleans 20.78 es. 20.28 es. 20.21 es. 20.16 es. 20.11 es. Die lang anhaltende Trockenheit in Texas wurde vor einigen Tagen durch wohltuende Regen unterbrochen, die aber bald wieder aufhörten und daher dem ausgedörrten Erdreich nicht 2 eee zufühpten. Der Markt, der infolge def zeitwéflig besseren Wetternachrichten aus Texas, der Streiklage in den Vereinigten Staaten und der unbefriedigenden Nachrichten aus London Symptome zu- nehmender Schwäche zeigte, erholte sich daraufhin wWieder etwags, Immerhin siffd in der Berichtswoche die Preise auf dem New Vorker Terminmarkte um etwa 70 Punkte gefallen. Die Nachfrage im Süden bleibt nach wie vor gering; trotz- dem ging die weichende Tendenz in der Basis inzwischen nicht weiter. Frachten ziehen etwas an; die Rate nach Liver pool wurde um 3 cents erhöht. Das Geschäft in Lanca- shire ist noch recht schlecht, dürfte aber eine Verbesserung erfahren, wenn der indische Monsum auch noch in den nächsten Wochen so außerordentlich günstig verlauft wWie bisher. Der im Verhaltnis zu amerikanischer sehr niedrige Preisstand äàgyptischer Baumwolle findet allgemeine Be- „bis 160„(1000 Kilo 44,10 Pfd. Sterling). achtung, und es wurden hierzulande eine Anzahl Geschäfte getätigl. Der Umsatz in anderen Qualitäten bleibt aber nach wie Vor gering. Alexandria, schliet schwach, 150—300 Punkte niedrigef. Der Markt' in Bombay fiel um 10—20 Punkte gegen die Vorwoche. Folgende interessanfe Kabel- Nachricht kommt aus, Tokio unterm 8. August:„Die Arbeiter von Fukushima, einem bedeutenden Mittelpunkt der japani- schen Seidenindustrie, haben um eine zehnprozentige Herab- setzung der Löhne ersucht aus Sympathie mit ihren Arbeit- gebern, von denen einige infolge des schlechten Geschäfts- ganges vor dem Bankerott stehen.“ Wenn auch in Japan die sozialistischen Ideen in weitgehendem Maßle Verbreitung gefunden haben, scheinen sie doch noch nicht unter dem Einfluß einer verhetzenden Propaganda die schroffen Gegen- sätze geschaffen zu haben, wie in Ländern, die von der weißen Nasse bewohnt werden. Kaffee,(Wochen-Bericht der Firma Morris A. Heß G. m. b.., Hamburg.) Auch in der abgelaufenen Berichts- woche hielt sich das Geschäft in engsten Grenzen. Es kam einiges Angebot in verzollten Partien zu leicht ermäßigten Preisen in ausländischer Währung heraus, das schlank auf- enommen wurde. Als gegen Ende der Woche die erneute oldzollerhöhung von 11 900% auf 14 400% bekannt wurde, Was einem Zollsatz von 94,25 für 1 Pfund Rohkaffee ent- spricht, trat einèe leichte Belebung des Geschäftes ein und die Forderungen in ausländischer Währung zogen wieder an. Die Notierungen in Reichsmark richten sick nach den stark schwankenden Devisenkursen. Das transite Geschaft ruht kast vollständig. Abschlüsse mit den Produktionsländern, die fest behauptete Tendenz melden, fanden nicht statt. Heutige Notierungen je nach Qualität und Beschreibung bei einem Kurse von 3800 kür ein Pfund Sterling: Santos(superior- extra-prime) 136—145, Gewaschene Zentralamerikaner 155—180„ per Kilo roh, unverzollt ab Freihafenlager Hamburg. Zollsatz vom 9. bis 15. August 78&, vom 16. bis 22. August 94,25„ für 1 Pfund Rohkaffee. Vom Wachs- und Paraffinmarkt.(Bericht von der Lud- mar m. b. H. zu Köln) à/Rh.) Zurückhaltung der Ver- braucher wegen der Londoner Konferenz kennzeichnet die Berichtszeit. Die Aussichten der Konferenz sind trübe, Ein 9 Fehlschlagen bedeutet große Preiserhöhungen. ie Marktlage in allen Produkten ist sehr fest. Es notlerte verzollte resp. unverzollte Ware ab Lager Köln: Paraffin, welbe Tafelware, 50—52 Grad, andere Grade entsprechend, 79,70—80,20(100 Kilo 110—115 belg. Franken. Anziehende Grundpreise).— Paraffin, weil, in Schuppen, 50—52 Grad, 65,10—69,85(100 KIile 6,95—7,10 Dollars).— Carnauba- wachs, fettgrau u. courantgrau, 334,90—351,40(1000 Kilo 88—93 Pfd. Sterling, Lokoware zugunsten der Verbraucher, Abladungsforderung bis 103 Pfd. Sterl. per Tonne).— Carnaubawachs, gebleicht, deutsche Veredelung, 90—97 A1.— Carnaubawachs-Rücksfände, deuf- sche Veredelung, 88—95 1.— Bienenwachs, je nach Herkunft, 300—360„(1000 Kilo 110—125 Pfd. Sterl., 100 Kilo 540—560 Francs. Gute Nachfrage, geringe Vorràte).— Bienenwachs, gebleicht, deutsche Veredelung, 315 bis 375 l.— Japanwachs, Originalmarken, 250—. (1000 Kilo Lokoware 75—76 Pfd. Sterling. Der Inlandsmarkt befestigt sich).— Ceresin, weiß und naturgelb, handels- übliche Beschaffenheit, 85—95.— Ozokerft-Geresin, weil und naturgelb, handelsübliche Beschaffenheit 89—105 l. Stearin, prima weiße Ware, 140-—160—Hammel- talg, prima weiße Ware, geringere Ware entsprechend, 162—169„(1000 Kilo 46 Pfd. Sterling).— Rindertalg, prima hellfarbige Ware, geringere Ware entsprechend, 155 Alles per Kilo. Der gegenwärtige Zoll beträgt für Paraffin, Carnaubawachs und Bienenwachs 12, für Japanwachs 18/ per Kilo. Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat Septembep 18,70(19,70) arg. Pes., Oktober 19,30(19,40) arg. Pes,, Regarie kür Monat Sepfember 19,40(19,40) argent, Pesetas. Leinölnotierungen. Preis ab Holland, garantiert reines, rohes Oel per 100 kg inkl. Holzfaß, Originaltara, Abgangs- gewieht, fob oder Bahnfrei prompt 49,5(49,.—) fl., Ende August 48,50(48,50) fl., September 46,75(47.—) fl., Oktober 45,75(46,.—) fl., Oktober-Dezember 45,.—(45,50) fl. Teebericht.(Mitgeteilt von der Firma Hermann Kauf- mann, Pagoda- Teeimport Mannheim.) Die Preise an den Importplätzen Europas haben in den letzten Wochen keine nennenswerte Veränderung erfahren. Bei der letzten Amster- damer Auktion Waren nur Brocken-Tees etwas vernach- lässigt, Während Blatt-Tees, wenn auch zu unregelmäßigen Preisen, so doch zu ungefähren Taxen Käufer fanden. Für den deutschen Importeur gestaltete sich die Lage in der jüngsten Zeit besonders kritisch, einerseits wegen der Devi- sen-Beschaffung, anderseits infolge des von Woche zu Woche höher werdenden Goldzollaufgelds, welches vom 16. bis ein- schlieblich 22. August auf 14 400% kestgesetzt ist und dem- gemäß 319 Zoll für ein Kilo Tee bedingt. Es lassen sich hiernach folgende Importpreise errechnen für: ordinäre Sorten ca. 350—370%, gute Mittel-Sorten oa, 380—420 4l, feine Sorten ca. 430—460, feinste Sorten ca. 500 und Selbstbetrug. Vernunft ist Unsinn gewerden, der Wahnsinn Dollarkurs 1030 Mark. darüber per halbes Kilo verzollt. Zum Vergleiche sei 0 eingefügt, daß eine einzige Kiste Tee, welche 1914 1259ʃ5 kostete, jetzt mit ca. 40 00% bezahlt Werden muß.— Nachfrage für noch niedriger verzollte Ware ist andauerg rege. Stahlwerk Becker.-G. Die Stahlwerk Becker 4 10 ökkentlicht als erstes von den Montanwerken den Ahbsehl für das im Juni abgelaufene Geschäftsjahr. Die Cesellscgeh idt bekannt, daßzdie Verselbständigung der Zechen chuß lent“ und„Horbsde“ folgende Zahlen brachte: Veheift 14 123,9(44,8) Millionen, Schuldner 273,8(142,8) Mil +5 Vorräte 141.2(750 Mill., Rücklage 68( Glaubiger 202(2209) Min., Unkesten 26(Id5) Mi 0 okene Abschreibungen 60,9 Mill.., Reingewinn 3 f Mill. J. Es wird eine Pividende von 30%(20%) A Stammaktien als Gewinnanteil 3,5(1,1) Mill. 4 (2,8), Mill. als Vortrag vorgeschlagen. Der Uebense. hat sich verdreifacht, die Schuldnersummen haben sich doppelt, während die Summen für die Gläubiger nuf ng. kaum nennenswerte Steigerung erfahren haben und Fr 9 der verpflichtungen nicht mehr erscheinen Es verlautet, da Abschluß deshalb 80 frühzeitig veröffentlicht wirg uorze bald wie möglich die Einführung der Aktien an der F, vorzunehmen. ger Siemens— Rhein-Elbe— Schuckert— Union. u— 5 Nachricht der„Frankfurter Zeitung“, Wonach die Siem enen Rhein-Elbe-Schuckert-Union die Stillegung aller bese al, und geplanten Bauten mit Ausnahme des feuen Rähren eldet wWerkes auf den Bochumer-Verein beschlossen habe, in die die„Rheinisch-Westfälische Zeitung“, daß h um 10 es sic Einstellung von etwa 60% aller Bauten bei der gedeied Siemens-Rhein-Elbe-Schuckert-Union handle. Als Grung die die ungeheure Steigerung der Baukosten angegeben, infolge der täglich größer wWerdenden Geldknappheit die s wwird der nicht mehr zu beschaffen seien. Demgegenũber von einer zuständigen Verwaltungsstelle der Stinneste erklärt, daß diese Meldungen unzutreffend seien, sich um die behauptete Stillegung bereits in Angril plab. mener Neuanlagen handelt. Tatsächlich sei von den 8 das ten großen Neuanlagen der Nhein-Elbe-Union bisher nt eſt Bochumer Röhrenwalzwerk im Bau, das auch ferti einer: werde. Bei den übrigen geplanten Anlagen, z. B. den oeß zeit von uns gemeldeten Projekt einer großlen Zentral! h um zwischen Gelsenkirchen und Bochum handele es 80 mmen Proſekte, deren Ausführung noch nicht in Angriff geno Nen-⸗ worden sei. Die innerhalb des Konzerns vorgesehenez glich. anlagen würden auch durchgeführt. Natürlich sei es rabauten dah in einzelnen Fällen, so zum Beispiel bei Siedlungs arkles die Fertigstellungstermine infolge der Lage des Baun enden hinausgeschoben Würden. Angesichts der kfortschrel um- Geldentwertung, die alle Voranschläge immer Wiedes Sge⸗ stößt, ist es im allgemeinen allerdings wohl nicht Bau- schlossen, daß auch die Verwirklichung der Srobpeschat, pläne, mit denen man sich in der Schwerindustrie Peft tigt, so weit sie noch nicht in Angriff genommen Iin? Schwierigkeiten stößt. vom Die Lage der Aluminlumwaren-Industrie im Juli. dustrie Reichsverband der deutschen Aluminiumwaren- In inium- wird uns geschrieben: Die Beschäftigung der Alumm jst Waren-Industrie war auch im Juli noch zufriedenstellent be⸗ aber für die Zukunft als auſlerordentlich zweifelhaft wraſ, zeichnen. Das Verhältnis der Inlands- und Auslandaagg verschiebt sich bei der steigenden Wreee dien gean. kraft des Inlandes immer mehr zugunsten der—— a- träge, die etwa 75% des gesamten Auftragsbestan— tell⸗ machen. Einige Werke rechnen mit der Gefahr ein g„ weisen Beschäftigungslosigkeit durch die Absperrun 1chen englischen und amerikanischen Marktes. Vor allem 4 Anti- Amerika, England und Spanien durch hohe Zölle unaren Dumping-Mafnahmen die Einfuhr deutscher Alumini ent, zu unterbinden. Ganz besonders bedroht die sich wienene wickelnde nordische Konkurrenz durch Preisunterbi. den Absatz deutscher Produkte in Skandinavien. berecte preise folgten nur langsam den stark gestiegenen 70 kosten. Auslandspreise gemäß den Vorschriften dgeriche, prüfungsstelle: bis 15% über Inlandspreise. Der alter un monat brachte eine Erhöhung der Löhne und Geh + etwa 25—3596, Aeuherst unangenehm sind die den Lohnerhöhungen, da diese bei dem Verkauf nieht im sichtigt werden können. Die Rohstoffversorgung hat! keine Schwierigkeiten bereitet. Die Rohstoffpreise, en infolge der Markentwertung stark angezogen, 30 ½ Fr. Gegenwert im Verkauf nur schwer zu erzlelen r schwerend wirken die nicht absolut festen Preise de obler, werke und die zum Teil langen Lieferzeiten. Rlelnessgeg oι, belieferung der Werke hat sich im Berichtsmona end gebessert. Die Verkehrsverhältnisse sind als edig, bezeichnen. Per Lahmlegung der Bautätigkeit dureh die Ust dr Marksturz zeigt bereits seinen Einfluf auf die Sta den Bauvorhaben im Juli ds. Js. Nach Veröffentlichun 17275 „Bauwelt“, Berlin, sind im letzten Monat nur 2405 W. Soe 17 bauten sowie 496 Fabrikgebäude bekannt geworden üỹůͤĩß sich übersehen läßit, wird die Statistik für August fber weiteren Rückgang der Neubaupläne berichten 100 000-Kronen-Noten in Wien. Die für Errichrng ad Notenbank erforderlichen Vorarbeiten sind im enel, ganzen abgeschlossen. Allerdings hat der für die elne rung in Aussicht genommene Termin zum 15. A Verlängerung um ungefähr einen Monat erfahren. 5 10 7 1 der Quote der zu übernehmenden Aktien im rban, ein Einvernehmen erzielt worden, während die 2 15 85 und die Anglo-österreichische Bank, die für neun Pea j Schweiger Franken Aktien zeichnen sollen, über ihre ie 1* gung sich noch nicht schlüssig orden sind. 715 44 Finanzkreisen verlautet, steht die Neise des General Fraßt Anglo-Bank Dr. Rosenberg im Zusammenhang mit d der Zeichnung auf die Notenbank-Aktien. Dſe En über die Beteiligung hängt von den Zentralen in ertt berte Paris ab Ing es heibt dag diese ihre Beschle ui in der nächsten Zeit e werden. Heute der Ausgabe von neuen 100 C00-Kronen-Noten begonneſ, Ersatzstoffe für Dacheindeckungen. Infolge der steiger ung für alle Baustoffe, insbesondere Ziesei Schlefer, werden in der letzten Zeit vielfach Ersg hn 1 zum Eindecken von Dächern wie Stroh, Rohr oder Ppropagiert, denen eine besondere Billigkeit nache 2 wird. Die allgemeine Wirtschaftlichkeit wird da 6 ganz und gar außeracht gelassen, die insbeson durch die auferordentlick hohen Peuerversich gebühren für derartige Dächer in Frage gestellt Wird. diehe aus verschiedenen Pressemeldungen hervorgeht, hahe ade! 0 hohen Unkosten dazu geführt, daß sogar die letzten 80 dächer verschwunden und an ihre Stelle harte Beda 3 arten getreten sind. Die in dieser Beziehung 0 4 Lücke auszufüllen, scheint die Dachpa berufen Verhaltnis zu den übrigen Rarten Bedachungsarlen heute noch als eine reciit billige anzusprechen ist. S SH im t kit d0 ral fei soWeit ef . — den Wiener Banken und Bankfirmen ist über die Aulticbe; — Mannheimer General-Anzeiger.(Abend · Aus gabe.) ——)ůͥ—äüä——— 5. Seite. Ar. 372. dem Lande. Heidelberg, 1l. Aug. Der akademiſchen Speiſe⸗ würde von dem Korps„Vandalia“ anläßlich des 80jäh⸗ an der Betrag von 12 000 M. überwieſen.— ird auch Meher⸗Förſters„Alt⸗Heldelberg“ ver⸗ Tu. it werden. Die Czepeli⸗Geſellſchaft hat bereits ihre Vor⸗ 5 fö den. Die erd beginnen am Mittwoch und werden der Ernte veranſtaltete geſtern der Verein„Alt⸗ Saht dom Kerwebräutigam mit der Kerwebraut duch die ganze ulken uDem Muſikkorps und einer ganzen Reihe von Erntewagen. faeen d urde abſpielte, wurden, wie vielleicht noch erinnerlich, zu lebens⸗ foſ t. Zeitung“ meldet, das badiſche Juſtizminiſterium be⸗ Mül auung am 1. November dieſes Jahres ſeine Freiheit 2 Turnerſchaft Knittlingen gerieten, ſtark angeheitert, in der Seiten gab es Verletzke, da von den Meſſern ausgie⸗ Azeiten der Polizei, daß ihre„perſönlichen Bekannten“, der de un n ble Trotzdem mußten ſie bis gegen abends in Poltgeigewahr⸗ di üedieſer Schauſtücke handelte es ſich in faſt allen Fällen um etroffenn. Die Aufnahmen finden in und beim tatt. Eine Schloßbeleuchtung wird gleichfalls gekur⸗ Tage in Anſpruch nehmen. Weinheim, 14. Aug. Gemäß einem alten Volksbrauche inbringun geim 101 10 der„Kerwe“ einen Feſtzug, durch den der ſeie tirkenauer Tal verſteckt gehaltene Kerwekranz aufgeſucht und N gefahren wurde. Die Mitglieder des Vereins„Alt⸗Weinheim“ 1 5 i altdeutſchen Oxiginaltrachten dem Feſtzug voraus, gefolgt in Huß hielt ein Mitglied eine humoriſtiſche Kanzelrede, wo⸗ 651 er„Eintracht“ das Erntefreudenfeſt noch beſonders ge⸗ Ur Eberbach, 14. Aug. Die beiden Mörder des Studenten 15 bei jener Mordaffäre, die ſich Pfingſten 1912 am Katzen⸗ em Zuchthaus verurteilt. Der eine Täter, Beutel, iſt por „Ebe reits vor Kummer im Zuchthaus geſtorben. Nun hat, wie be dem zweiten Mörder, Jullus Krebs, in Anbetracht ſeiner u geben. U. Bretten, 14. Aug. Drei 3 am Jubiläum der zn mit dem Kutſcher und den Inſaſſen eines vorüberfahrenden en e in Streit, der ſchnell zu Tätlichteiten ausartete. Auf Migebrauch gemacht wurde. Die herbeieilende Polizei nahm zur ng des Sachverhaltes einige Feſtnahmen vor. Die Turner iniſter Remmele und der Reichstagsabgeordnete Schöpflin, er Polizet„ſchon den nötigen Schw beibringen“ en. Auch ſonſt kam es allenthalben zu Beläſtigungen Räterepublik wurde ausgerufen. Bei den ge—2 Die bei der obigen Meſſerſtecherei ver⸗ erſonen ſind außer Lebensgefahr. Ahaen Tauberbiſchofsheim, 14. Aug. Auf dem Felde bei Groß⸗ m. unf wurde eine ſchon ſtark in Verweſung übergegangene 6 che Leiche gefunden. Man vermutet ein Verbrechen. Wuendel ſich, wie inzwiſchen feſtgeſtellt werden konnte, um den Jo Hermann aus Oberbalbach. Am Kopfe zeigte dher ehr ſchwere Verletzung, die vermutlich von 15 Schlag Die Hacke herrührt, die man nicht weit vom Tatork gefunden nur mit Hemd und Joppe bekleidete Leiche ſcheint etwa T. am Platze gelegen zu haben. Krozingen, 14. Aug. Hier ſtarb am letzten Freitag Baron ucleichenſtein. Er war Mitbegründer der Thermal⸗ Ja Krozingen und genoß als Menſchenfreund weites e Sein Schloß mit dem herrlichen Park ſollte in ein korſum für den Mittelſtand umgewandelt werden, das Sana⸗ ſt aus Belgien vertriebenen und im Rheinland vorüber⸗ Schweſtern Felburg 12. Aug. Wenn die Sommerwitterung mit den duch untegen nicht noch zuguterletzt Rebkrankheiten bringt, Re am Tuniberg ein ſehr guter Welnherbſt bevor. ben der Gemarkungen von Opfingen und Merdingen hat an ein Hagelſchlag ſtrichweiſen Schaden verurſacht. Die Ertrae⸗ vor allem die Apfelbäume, verſprechen einen recht ag; weniger zufrieden iſt man mit dem Ausfall der Ge⸗ TI 8 en Ergebnis kaum ein mittleres ſein dürfte. bingen, 14. Aug. Verſchwunden iſt ſeit einigen n gaus Hamburg hier zu Beſuch weilende Kaufmann orſte Er beſuchte in der vergangenen Woche eine Nach⸗ bzurücgk ung der Hohentwiel⸗Feſtſpiele und iſt von dort nicht dun 2 Ferhrte er botte die Abſich, mit ſemer Frau, die untergebrachten barmherzigen anvertraut dan 1 Vorſtellung zurückgeblieben war, nach der Schwelz nterſuchung iſt eingeleitet. ugen, 12. Aug. Im Krankenhaus zu Säckingen iſt der ein akmer, der ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht auf dem gen. en Bauchſchuß beigebracht hatte, ſeinen Verletzungen + edlanz 14. Aug. Nach Unterſchlagung von 1 850 000 der 24jährige Bankbeamte Bernhard Straub von uchtig Er war bei der Süddeutſchen Rückverſiche⸗ „ G. in Konſtanz angeſtellt und verſchwand im März dieſes Jahres. Damals entdeckte man keine Unregelmäßig⸗ keiten. Erſt dieſer Tage kam man bei der Prüfung der Bankkontos einer großen Fälſchung auf die Spur. Er ſtellte u. a. einen Scheck in der obengenannten Höhe aus und hob den Betrag bei der Süd⸗ deutſchen Diskonto⸗Bank ab. Ein Freund Straubs wurde in Mannheim unter dem Verdacht der Mitwiſſerſchaft ver⸗ haftet. Nus der Pfalsz. SNeuſtadt a.., 12. Auguſt. Wie arm wir geworden ſind in⸗ folge der Geldentwertung, geht aus Mitteilungen hervor, die hier in Verſammlungen gemacht worden ſind. Darnach muß das hieſige Volksbad ſeine Pforten ſchließen, falls ihm nicht die Stadtverwaltung mit einigen Hunderttauſend Mark ſchleunigſt unter die Arme greift. Es wird auch bereits angeregt, das Bolksbad, wel⸗ ches einer Aktiengeſellſchaft gehört, durch die Stadt aufzukaufen und als ſtädtiſches Bad weiter zu führen. Ob die Stadt ſo viel Schulden machen will, iſt eine andere Frage. Weiter wurde mitgeteilt, daß die Tuberkuloſe⸗Fürſorge ihren Betrieb einſtellen muß, falls nicht ſofort größere Mittel beſchafft werden. In einer auf nächſte Woche anberaumten Verſammlung ſoll der Vorſchlag beraten werden, daß alle Arbeiter, Angeſtellten und Beamten den Lohn für eine halbe oder ganze Stunde an die Tuberkuloſe⸗Fürſorge abgeben ſollen. Das Gewerkſchaftskartell, welches geſtern abend tagte, hat den Vorſchlag ſympathiſch aufgenommen. Andererſeits wird gehofft, daß Geſchäftsleute, Fabrikanten und Händler, die heute zum Teil viel Geld verdienen, auch ihr Scherflein beitragen. Die Geldentwertung iſt auch ſchuld daran, daß die Ortskrankenkaſſe von einem Neubauabſehen muß, der ſchon lange profektiert iſt, weil die Büroräume nicht mehr ausreichen. Eine Verſammlung des Gewerk⸗ ſchaftskartells hat deshalb beſchloſſen, eine Kommiſſion an das Bür⸗ germeiſteramt zu ſenden mit dem Erſuchen, das Klipfelſche Anweſen an der Säuterſtraße, welches über ausreichende Räume verfügt, gegen die Gebäude der Ortskrankenkaſſe umzutauſchen.— An der Speyer⸗ dorfer Straße ſoll auf einem größeren Gelände, das zur Zeit noch mit allerlei Früchten reich beſtellt iſt, der franzöſiſche Exerz ier⸗ platz errichtet werden. Auf Erſuchen hat nun die Beſatzungsbehörde geſtattet, daß die Beſitzer der Grundſtücke ihre Früchte noch ausreifen laſſen dürfen. Es werde nur dort mit⸗den Vorarbeiten begonnen, wo bereits abgeerntet iſt. ? Ixheim, 14. Aug. Einen blutigen Kirchweihſonn⸗ tag erlebte geſtern die als friedlich bekannte Zweibrücker Vorort⸗ gemeinde Irheim. Nachmittags zwiſchen 7 und 8 Uhr gerieten in der Bieberſchen Wirtſchaft mehrere Burſchen aus Zweibrücken wegen geringfügiger Urſache in Streit. Die mit Stöcken und Meſſern be⸗ waffneten Streitenden wurden ſchließlich auf die Straße gedrängt, wo ſich der Raufhandel fortſetzte. Hierbei erhielt der etwa 30 Jahre alte Tagner Ludwig Zoller aus Zweibrücken einen Stich ins Herz, der den ſofortigen Tod des Getroffenen zur Folge hatte. Einer der Beteiligten, Tagner Heinrich Ecker aus Zweibrücken, der den tödlichen Stich-geführt hatte, ſtellte ſich nach der Bluttat freiwillig, ein weiterer, Tagner Friedrich Leberger aus Zwei⸗ brücken, wurde kurz darauf feſtgenommen; dieſer iſt in Zweibrücken als Bühnenarbeiter beſchäftigt und erlitt infolge Kriegsverletzung einen Nervenſchock, ſodaß er über Nacht im ſtädt. Krankenhaus untergebracht werden mußte. Unabhängig von dieſem Vorfall ge⸗ rieten. am gleichen Abend zwei ehemals ruſſiſche Krie g58⸗ gefangene, denen es in Deutſchland ſo gut gefiel, daß ſie ſich in Hornbach niedergelaſſen haben, wegen des anzutretenden Heimwegs in Streit, wobei der eine ſeinem Kameraden einen Stich ins Geſicht verſetzte, der den Verluſt des Auges zur Folge hatte: Auch dieſer Täter wurde feſtgenommen. ONB. Kirchheimbolanden, 14. Aug. In der Mühle Binden⸗ wald bei Biſchheim brach Feuer aus, das jedoch ra gelöſcht wer⸗ den konnte. der Müller Seib und der Sohn des Beſitzers der Mühle, der 20 Jahre alte Ludwig Bindwald, welche die Feper⸗ wache übernommen hatten, bemerkten, daß nachts gegen 2 Uhr das Feuer in den Mehldeſtänden wieder ausbrach, bis die ganze Mühle in Flammen ſtand. Während ſich Seib durch einen Sprung aus dem dritten Stockwerk retten konnte, kam Bindwald in den Flammen um. Die gänzlich verkohlte Leiche wurde beim Auf⸗ räumen der Brandſtelle gefunden. Die Mühle iſt vollſtändig nieder⸗ gebrannt. Nachbargebiete. sW. Auerbach, 12. Aug. Große Freude herrſcht im benachbarten Hochſtätten. Wie verlautet, iſt eine Tante in Amerika geſtorben, die dem Müller und Reſtaurateur Wiemer im Hochſtättertal die Hälfte ihres Vermögens von(zuſammen) 7 Millionen vermacht hat. Die Beteiligten ſind von der Erbſchaft in Kenntnis geſetzt, sw. Darmſtadt, 14. Aug. Geheimer Schulrat Ludwig Münch ſtarb hier im Alter von 71 Jahren. Der Verſtorbene ſtand 26 Jahre dem Realgymnaſium als Leiter vor. Geſtützt auf umfaſſendes Wiſſen und reichſte Erfahrung, hat er Generationen von Schülern herangebildet. Das geſamte Schulweſen in Staat und Stadt för⸗ derte er als Vorkämpfer in verantwortungsvoller Stellung. Ein arbeitsreiches Leben hat ſein Ende gefunden. sW. Ober-Ramſtadt, 13. Aug. Die Futterbeſchaffung das Faſelvie für h wird hier im Wege einer Umlage auf die Viehhalter derart verteilt, daß für ein Stück Rindoieh 30 Pfund, für ein Mutterſchwein 5 Pfund und für eine Ziege 3 Pfund Hafer an die Gemeinde abzuliefern ſind, was die Gemeinde mit.20 pro Pfund vergütet. Sportliche Rundſchau. Mannheimer Fußball-Club„Viktoria“ 1912— Jußball-Club„Pfalz“ Ludwigshafen(Erſatz-⸗Oiga) 42. 8 Zum fälligen Rückſpiel trafen ſich auf dem neuen Sportplatz in Luzenberg der Platzinhaber und die Erſatzliga⸗Elf des.⸗Cl. P alz⸗ Ludwigshafen. Die Gäſte brachten eine äußerſt flinke und faire Mannſchaft mit, die denn auch den beſten Eindru hinterließ. Das Spiel ſelbſt wurde durch den faſt die ganze Spielzeit anhaltenden ſtarken Wind ſehr beeinträchtigt. Viktoria, mit dem Wind im Rücken, iſt anfangs in ſeinen Aktionen flinker. Es ſind hauptfächlich die Flügelleute Neubert(früger Sp.⸗Cl. Hertha) und Krug (früher Sp. und.⸗V. 1877 Waldhof), die in prächtigen Läufen An⸗ riff auf Angriff vortragen und vor dem Gäſtetor die brenzlichſten ituationen hervorrufen. Krug iſt es auch, der in der 28. Minute den Bann bricht und mit ſchönem Schuß ſeinem Verein die Führung verſchafft Wenige Minuten ſpäter ſtellt For ſter, eine noch jugend⸗ 1 ſehr talentierte Kraft, das Reſultat auf:0 für die Blauweißen. achdem die Pfälzer durch ihren Halblinken ein Tor aufgeholt haben, erzielen die Einheimiſchen ihr drittes Tor. Beim Stanbe 321 für „Viktoria“ werden die Seiten gewechſelt. Nach Wiederbeginn ſind die Pfälzer tonangebend und führen ein gutgeſchultes Kombinations⸗ und Stellungsſpiel vor. Die Viktoria⸗Hintermannſchaft hat bange Minuten zu überwinden, aber glänzend erledigt das Erio Caſper, Braun und Hammerſtein die gefährlichen Momente. Wäh⸗ rend Pfalz trotz energiſcher Gegenwehr den Stand auf:2 gebracht hat, gelingt es Weiß in elegantem Durchbruch das vierte Tor für die Viktorianer zu erzielen. Bei dem Ergebnis:2 für die Einheimi⸗ ſchen bleibt es bis Schluß des flott durchgeführten Spieles. Als Un⸗ parteiiſcher fungierte Herr Eiſinger vom Platzverein im Großen und ganzen zufriedenſbellend. Bereits kommenden Donnerstag Abend wird der Viktoria⸗Mlatz (Luzenberg) wieder die Kampfſtätte eines intereſſanten Spieles ſein. Verein für Raſenſpiele ſchickt ſeine 1. Privatmannſchaft mit Doland als Sturmführer, während Viktoria in kompletter Aufſtellung verſtärkt durch eine Reihe neuer Kräfte antreten wird. P. Leichtathletik. Die Auskragung der diesjährigen Deutſchen leichtathlen Meiſterſchaften, die der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletit unterſtehen, findet am 18., 19. und 20. Auguſt d. Js. in Duis burg ſtatt. Die Durchführung der Veranſtaltung iſt dem Duisburger Raſenſportverband übertragen worden, der im Einverſtändnis mit der Stadtverwaltung das neuerbaute Stadion Duisburgs zum Schauplatz der Wettkämpfe gewählt hat. Das Stadion wir hierbei zum erſten Male in Benutzung genommen. An den Wettkämpfen nehmen nur die beſten Kräfte der Landesverbände der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik teil, die in zahlreichen Ausſcheidungs⸗ kämpfen ihrer Heimatverbände die Berechtigung zur Teilnahme an den Deutſchen Meiſterſchaften erworben haben. Wetiterdienſtnachrichten der badiſchen andeswerterwarte in farisruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(ꝛees morgens) ——— See⸗ Wind höhe ſz m mm e 3˙3 Stärke Nieder⸗ ſchlag Ae8I Wertheim Königſtuhl Karlsruhe. Baden⸗Baden Villingen eldberg. Hof adenweller St. Blaſien 563 127 218 780 1281 7¹⁵ —2— Allgemeine Witterungsüberſicht. Das geſtern früh über Frankreich lagernde Tiefdruckgebiet ſich bis Miabe cande verlagert und bei ſeinem Vorüber r geſtern abend und in der Nacht ſchwere Gewitter und ftarke egenfälle gebracht. Heute herrſcht bei nördlichen Winden küh⸗ leres Wetter. Die Regenfälle dauern noch an. Das Tiefdruck⸗ gebiet wird raſch abziehen; jedoch ſind morgen noch ſtrichweiſe Regenfälle zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung bis Mittwoch, 16. Aug., 12 uhr nachts. Abnehmende Bewölkung, jedoch noch ſttichweiſe Regenfälle. Temperaturen wenig verändert. Nördliche Winde. ee Druckerei Dr. Haas, Mannheimer Herausgeber, Drucker und Verleger: 1 General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Dtrektion. Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schoͤnfelder; für Anzeigen: Karl Hügel. „Henkfo“ Henkel's Waſch⸗ und Bleſch⸗ Soda, zum Einweſchen der Waͤſche und für den Hausputz. surschzn HMovo, .ANMERIKa LINE, aMsURG 1 REGELNMARSSIGEN ArtaASIERUERKEMHR wuur SR dd dddeosn. SLEOANMTENM PASSAGERDAMFFERN 5 8 easUeNal. STSAMS Uf-00, LfbfED nach SAppRE- HoResROne ANGHAI-KOBE VOoROHaANMA eranSrV OEPARIS- Nene von ROTTERDANNS. 10. 22. Wah Sowrr. EAHHRELANME UNO EAHNKARTEN. 2* N g Aleteandseper Bloyd. 866 da llr H* d. leyd: Wiln.Lazarus, Ben Str. 11, HausCommeter m; Meye 4 17 Hamburg-Amerika Linie, Alsterdamm 25. ein: flür N.& Coys, Snipping Co., Limited, Wilemsplain 1. N. D. L: Norddeutscher Loyd, Generalsgentur, tur I Hansa-Haus D 1, 7/8, A..: Waitner& von Reckow, L 14 No, 19. lür die gesamte ludustrie lieiert piompls Drackerel Dr. Haas, G. m. b..c H Aif Mleie dei 819 Heckel Plano-Lager Ersaszteile— Madein— Gel Suager Co. Mahmaschinen Hct. des. MANNHEINM, M f, 2. Breiteshr. 7235 Haut-, ee anch Je.S geg. füsent.. H..— föt. bench. Irrankturt a.., Bethmannstraßze 36, gegen-⸗ über Frankfurter Hof. Tel. Hausa 6953. 888 Taglich 11—1,5—7 Uhr. Sonntags 10—12 Uhrf Blasen,, 5 Frnuenleiden Syphilis 8 (ohne Quecksilber, Behändlg. nach den ohne Einspritzung), neuest. wissensch. Blut-, Urin-Unter- Mothoden ohne Be- suchungen rufsstörung Fpel.-Arat Dr. Mod. Aalländer's Andmstonm Alleilnige Serſteller: dentele C, Bel /n unserem Verlag ist jn nebe- earbeſtung erschjenen. Fannheſm n Sage und Ceschicnte —— Volestuimliche Frꝛählungen 7505 Custay Miederheh —— Hrels AV, 60— Druchere/ Dr. Haas& mn b,/ Hannhejm, E, 2 6. Seite. Nr. 372. Amtliche Setanmmachungen. Belanutmachung. Durch Strafbeſehl des Anttsgerichts Mannheim dom 25. Juli 1922 wurde der Kaufmann Auguſt Ries wohnhaft in Mannheim, Bellenſtr. 33, zu 50 000 Mark Geldſtrafe im Unbeibringlichkeitsfau zu 50 Jagen Gefängnis und 10 000 Mark Geld⸗ ſtraſe im Unbeibringlichkeitsfall zu 10 Tagen Ge⸗ fängnis verurteilt wegen Vergehens gegen die Preistreiberewerordnung und das Nahrungsmit⸗ telgeſetz, indem er 148 1. Ausgangs Junt und Anfang Juli 1922 in ſeinem Laden, Bellenſtr. 33. 3 Zentner Inlands⸗ zucker, den er zum Preiſe von 17.15 Mark das Kilo eingekauft hatte, zu 20 Mark das Pfund unter der Bezeichnung Auslandszucker an ſeine Kundſchaft verkaufte, während ein Preis von 10 Mark für das Pfund angemeſſen geweſen wäre, 2. zu etwa der gleichen Zeit ebenda einen Zent⸗ ner Kochzucker(Rübenrohzucker), den er von der Firma Gutmann in Heidelberg bezogen hatte, unter raffintierten Auslandszucker miſchte und das Gemiſch unter der Bezeichnung und zum Preiſe 5 von reinem Auslandszucker verkaufte. Zugleich wurde auf Einziehung des Ueberer⸗ löſes in Höhe von 3500 Mark und auf einmalige Veröffentlichung des Strafbefehls im Anzeigeteil des Generalanzeigers erkannt. Mannheim, den 9. Auguſt 1922. Bad. Amtsgericht Abtl. SG. 3. Der Stadtrat Mannheim hat die Feſtſtellung der Bau- und Straßenfluchten für das Gebiet der Unteren Mühlau zwiſchen Waldhof⸗ und Hanſa⸗ ſtraße und teilweiſe Aufhebung der früher geneh⸗ 55 migten Fluchten beantragt. Der hierüber gefertigte Pian nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekanntmachung 170 enthaltenden Nummer des Verkündigungsblattes bis zum 11. September l. Js. einſchließli Rathaus N 1; 3. Stock, Zimmer 101 zur Einſicht der Beteiligten auf. Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte 95 Anlage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei dem Bezirksamte oder dem Mannheim geltend zu machen. Mannheim, den 4. Auguſt 1922. Badiſches Bezirksamt— Abt. VII. Amliche veröttentöchungen der Stadtgemeinde. Neue Preiſe für markenpflichtiges Brot und Mehl. Anordnu der Reichsregierung wurden erkaufspreiſe der ee eee für Sbiges Roggenmehl von 640 Mk. auf 1400 Mk. und für 85/iges Weizenmehl von 680 Mk. auf — 7 je Doppelzentner ab 16. Auguſt 1922 erhöht 14 Die Erhöhung iſt 8 geworden einmal, weil an die Landwirte lagegetreide über das Dreifache bezahlt werden muß nüber dem Vorjahre, zum andern, weil der Einſtandspreis für das ausländiſche Getreide, das zur Deckung des inländiſchen Bedarfs von der Reichsgetreideſtele eingeführt werden muß, insbe. ſondere infolge der Entwertung der Mark, um ein Vielfaches gegenüber dem früheren Preis geſtiegen iſt, und zum dritten, weil Zuſchüſſe zur Verbilli⸗ gung des Brotpreiſes ſeitens des Reichs infolge des Einſpruchs der Entente nicht mehr gewährt werden können. Neben den Mehlpreiſen ſind auch alle anderen Unkoſten geſtiegen. Aufgrund des§ 35 des Geſetzes über die Re⸗ gelung des Verkehrs mit Getreide aus der Ernte 1922 werden die Höchſtpreiſe für die Abgabe von warkenpflichtigem Brot und Mehl an die Ver⸗ Fraucher mit Wirkung vom 16. Auguſt 1922 wie folgt feſtgeſetzt: a) für den großen Laib(1500 Gramm) 24.— Mk. für den kleinen Laib(750 Gramm) 12.— Mk. 5 für— 2 ee 105—5 wabtg Mk. d eizenbrotm 5 us 5 5 ſe Pfund.70 Mk. Die Preiſe ſind Höchſtpreiſe 15 Sinne des Ge⸗ ſetzes, betreffend Höchſtpreiſe. Ihre Ueberſchrei⸗ tung unterliegt ſtrenger Beſtrafung. den 10. Auguſt 1922. Kommunalverband Mannheim⸗Stadt. Der Oberbürgermeiſter. Amtliche Bekaunntmachungen des Bürgermeiſter⸗ amts Ludwigshafen a. Rh. Betreff: Arbeitsvergebung. Für den Baublock Ecke Wittelsbach⸗ und Liſst⸗ ſträße(Wohnhausbauten des deutſchen Reiches) werden nachſtehende Arbeiten in 4 zwei Loſen N 0 Vergebung ausgeſchrieben: 7804 Beton⸗ und Maurerarbeiten. immerarbeiten. ſteinlieferung. Kunſtſteinlieferung. „Dachdeckerarbeiten. „Spenglerarbeiten. „Walzeiſenlieferung. Grobſchloſſerarbeiten. Nähere Auskunft erteilt die Bauleitung, Rott⸗ ſtraße 85/1., Telef. 1074, die auch Leiſtungsver⸗ zeichniſſe 9 en Erſtattung der Selbſtkoſten. ſoweit der Vorrat reicht Verſchloſſene mit Aufſchrift ver⸗ ſehene Angebote ſind bis ſpäteſtens Montag, den 4. September, vorm 10 Uhr beim Städt. Hochbau⸗ amt, Stadthaus Nord, Zimmer Nr. 35 abzugeben. Sie werden geöffnet am gleichen Tage vorm. 11 Uhr im Zimmer Nr. 16, Stadthaus Süd. Das Bürgermeiſteramt. Der Bürgerausſchuß hat heute auf eine ſechs⸗ jährige Amtsdauer zu Mitgliedern des Stiftun rats des katholiſchen Bürgerhoſpitals gewählt Architekt Joſef Kuld, Rechtsanwalt Friedrich Moskel und Studienrat Joſef 81 2 hmann. Die Wahlakten liegen 8 Tage lang in der Stadtratsregiſtratur(Rathaus) zur inſicht der Wahlberechtigten auf.— Einſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl ſind innerhalb derſelben Friſt hier anzuzeigen und unter nung der Beweismittel auszuführen Mannheim den 8. Auguſt 1922. Der Oberbürgermeiſter 7T Bäcker-Innung Mannheim. Ab 18. August d. Js. kosten: Kornbrot, 1000 gr Mk. 32.— Weigbrot, 500„„ 25.— Weiße Brödchen, 40 gr.,.50 7814 Der Vorstandl. 300 Mk. zahle beg n ete bef Kopf⸗ 212 mit(Brut) bei Menſch und Tie⸗ Klelder ⸗· Läuſe vertilgt Zu beziehen d. d. Unr Filz⸗ gezieſer-Vertilg.⸗Anſt.„Kampol⸗ da“ eſten. Brunnenſtr. 77. Alleinverk. a. Drog.z vergeb. in dem für das abgelieferte Um⸗- Mannheimer General-Anzeiger. eeee rissen wurdle. Mannheim, Statt besonderer Anzeige! Freunden und Bekannten machen wir die traurige Mitteilung, daß mein innigstgeliebter Mann, unser herzens- 8 treubesorgter Vater, chwager und Onkel nerr Eugen Ningwald nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 58 Jahren, uns durch den Tod ent- Die Feuerbestattung findet in aller Stille statt. Von Beileidsbesuchen und Blumenspenden bittet man abzusehen. unser lieber Sohn, Bruder, Oberzeichenlehrer den 14. August 1922. Namens der trauernden Hinterbliebenen: Else Ringwald geb. Brohm Gemäss Kenntnis zu den Beschlüssen des Vereins südwest- deutscher Zeitungs-Verleger sind die Zeitungen gehalten: 1. Kurze Hinweise im redaktionellen Teile des Blattes auf Veranstaltungen von Vereinen(auch Sportklubs), ebenso Vorträge und Vorstellungen aller Art nur in Verbindung mit einer Anzeige am Tage oder Vor- tage des Stattfindens der Veranstaltung aufzunehmen. Diese kurzen Hinweise dürfen keine Eintrittsgeld, Kartenverkauf usw. Ausnahme findet nur statt bei Veranstaltungen von nationaler und kultureller Bedeutung, wenn es sich um Wohltätigkeits-Veranstaltung handelt. 2. Einsendungen von Behörden zwecks Umgehung des Anzeigenteils abzulehnen. 3. jede direkte oder redaktionellen Teile abzulehnen. Zur Vermeidung von Auseinandersetzungen mit dem Personal unserer Geschäftsstelle und der bitten wir unsere Leser von diesen Grundsätzen deren Erfüllung uns unmöglich ist, nicht zu äàussern. Mannheimer General-Anzeiger Mannheimer Tageblatt 9 Meue Bad. Landeszeitung- Neues Mannheimer Volksblatt ec Vngabe über enthalten. Eine versteckte Geschäftsreklame im Schriftleitung nehmen und weitergehende Wünsche, L. 8390 t emda Am Donnerstag, den 17. Auguſt 1922, vormittags 9 Uhr u. nachm. 2 Uhr beginn., verſteigere ich Iim grünen Haus. U1, 1 öffentlich gegen bar an den Meiſtbieten⸗ den: 1 kompl. Bett, Schrank, Nachttiſch, Waſch⸗ tiſch, Stühle, Handtuchge⸗ ſtell, Sofa. Schreibtiſch mit Seſſel, ovaler Tiſch, Spiegel, Bilder, 1 Kon⸗ ſol mit Marmorplatte u. ——— Pkeilerſpiegel, ommode, Schaukelſtuhl, Nipptiſche, Küchenſchrank. Tiſche, Triumpfſtuhl, Herrenkleider u. Wäſche, 1 gold. Taſchenuhr, Ringe, verſchied. Hausrat und Bücher, Operngläſer. Ba⸗ rometer. Aus⸗ ziehtiſche, Stühle, Salon⸗ kiſch, Sitzbadewanne, Staf⸗ felei, 1ſchönerͤKinderwag., Gasherd, Betten, 1gedrehte Erkerbaluſtrade, ein dunkel eich. Sofaumbau, 325 Gas⸗ u. elektr. Lüſter, 1 Schreibtiſchſtuhl, zwei Nähmaſchinen, 1 Garten⸗ ſchlauch, 1 Partie wert⸗ volle Leinen⸗ u. Stoffvor⸗ hänge, Vorlagen, Felle u. Fenſtermäntel, feine Herrenkleider, Frauenklei⸗ der. 1 feiner Frackanzug. 1 Bücherſchrant m. Fa⸗ cettverglaſung u. mehr. ucee Nachlaßzpfleger⸗· Ortsrichter Julius Knapp. llle Mirtbatt in Walldorf an tüchtig. Wirt(Metzger 4 bevorzugt) zu oder zu verpachten. Angebote unt. U. M. 161 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. erbeten. 3311 Suche sofort Slill. Teilhaber für klein. Zigarettenfabrik, mit monatl. gut. Gewinn. Sicherh., eptl. Bürgſchaft vorhanden. Angeb. unter M A. 98 an die Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. 8158 Gebildete, berufstätige Dame, anfang 30er, ſucht fpundch. Denehl Zuſchrift. erb. u. L..97 an die Geſchäftsſt. 8157 EEE Siche- Noflko- eee wer liefert ſolche in größ. Mengen. Ang. u. M. E. an die Geſchſt. erb. 8162 d0 Keine Wanze mehr! Einmal. Anwend. Kampolda B. 30 II Stellen Tabemendeuee (Feuer) gegen gute Bezahlung per 1. Okt. oder 1. September gesucht. Schreibmaſchine u Steno⸗ graphie Bedingung. B6448 Angebote unter K. F. 53 an die Geſchäftsſtelle, 1 bilanzsicherer Buchhalter sofort gesueht. Bülro-Bedaris-Ges. m. b. 1 Schwetzingerstr. Nr. 4. bewandert iſt. dieſes Blattes. Hieſige Fabritfirma ſucht jungen tüchtigen Kaufmann Alter mögl. unter 20 Jahren, der in allen Büroarbeiten und beſonders Maſchinenſchreiben u. Stenographie Handſchriftl. Angebote unt. U. N. 162 an die Geſchäftsſtelle 7812 Werkzeug⸗ und Werkzeugmaschinen- Geschäft sucht branchekundigen“e VERRARUFEER UND EXKPEDIENTEN. Ausführliche Angebote erbet. unt. V. M. 997 an Rudolf Mosse, Mannheim. Tüchtige Schablonemormer und Hernmadzer gesucht. maundl. %οe gesucht per 1. September und 1. Oktober je eine periektte SStenofhpisun von hieſiger Holzgroßhandlung. Bewerbungsſchreiben unter U. C. 152 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. Ludwigshafen a. Rh., Industriestrasse 5. 7778 büahn Ad Lebenslauf und ſenden an fföcbohen S ſaaldaaadoaadaaasdaagdaagggaggdaaggagdaS Zum ſofortigen Eintritt ſuchen wir eine fleissige Stcnolgpistin perfekt im Maſchinenſchreiben und Stenographie(mindeſtens 200 Silben). Angebote mit Gehaltsanſprüchen, Direktion des Elektrowerkes d. M. b. H. Neudorf J. Rheingau. Perſönliche Vorſtellung von—12 Uhr vormittags. Afm 5 e — — — 5 — —— — —— — Photographie zu 7748 7748 in Stenographie, Tuüchtige Kontoristin Maſchinenſchreiben und ſonſtigen Bureauarbeiten perfekt, geſucht. Angebote mit kingabe des Alters an Gebrüder Bauer, Mannheim. 7780 Buchhalter zur Unterſtützung des eee, und zur Beaufſichtigung der Gehalts⸗ und Lohnverrech⸗ nung geſucht.— Bewerber hat ſämtliche Perſonal⸗ ſachen zu bearbeiten, deshalb Erfahrung im Arbeits⸗ recht erwünſcht.— Selbſtändiges Arbeiten, gute Umgangsformen, Gewandtheit im Verkehr werden verlangt und Bewerber in reiferem Alter berück⸗ ſichtigt. Angebote mit Lebenslauf, Zeugnisabſchrift. u. Lichtbild unt. K. Z. 72 an die Geſchäftsſt. B6455 Suche sofort jungen Mann für Büro mit Kenntnissen in Schreib- maschine und Stenographie. 7808 Angebote unter U. H. 157 an die Geschäftsstelle. 4 1 e gesucht. Meldung bei der Betriebsleitung des 7750 Elektrowerkes, G. m. b. H. Neudorf i. Rheingau. Knabenkonfektion! Ich suche eine wirklich tüchtige, zuverlässige Julius Ziegler, Ludwigshafan.fl. Verkäuferin.%, Ton Ledergroghandung junger Mann für Lager u. Verſandt per 1. Oktober B6432 gesucht für dauernde Stellung. Angeb, mit Lichtbild ꝛc. unter G. T. 92 an die Geſchäftsſtelle. Alleinmädchen für klein. Haush(3 Perſ. fofort geſucht. H 7, 24, 1 Treppe rechts. 86454 daged. Aädcen 5 Küche und Hausarbeit in kl. herrſch. Haushalt 50 r sofort gesucht. her Lohn und gute Behandlung. Zu erfragen bei R. Krumbliegel. Meerfeldstr. 63. B6.5 Uient. Mäbchen in kleinen Haushalt 13275 (2 Damen) ſobald als möglich bei hohem Lohn geſucht. Angebote an Frau Schäffer Geſangbuchfabrik Grünstadt(Pfalz) Sauſenheimerſtraße. Jüngeres B6469 /70 NMädchen auf ſofort od. 1. Sept. geſ. d Oststadt. gegen bar zu kauffen möbl. Zimmer müſſen bald frei wer Eilangebote am Immobl. Weber. 0 6, I. Sachen sehr hohe befreit sind. Kleſes Rans zu kaufen geſucht, ſchöne 3 Zim⸗Wohn. kann mit vergeben werden. Zu erfr. in der Geſchäftsſt 8112 Waac vl. fralkgug Illen, Grundstücke, besteh. Geschäfte aller Art, An- u. Verkaufsvermittl. Immob.-Büro Heilmann Seckenh-Str.36. Tel.4573 Ardlie- Motorrad ſofort zu kaufen geſucht. 8125 Angebote mit äußerſt Preis unter L. J. 81 an die Geſchäftsſtelle. Büfett Nußbaum poliert, gebr., zu kaufen geſucht. 8119 Bartsch, M 2, 16. amälnenle ca. 60 Zentner Tragkraft zu Kaufen gesucht. Bügler&(o. G. m. b.., Kohlenhandlg. Mannheim 2267 Karl Ludwigſtraße 28/0 Nr 7740 u. 7905 eer. und Kontrollkasse zu verkaufen. 3291 Angebote unt. U. B. 151 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Arbeiterhosen Sporthosen Joppen in den verſchiedenſten Qualitäten en gros ab⸗ zugeben. B6461 Farkas& Co. Frankfurt a. M. Schäfergaſſe 17, ll. IMessing-Eckschränkceh. Tafelklavier, Ladenthek. Betten, Sekretär(antik) u. a. m. R 6, 4, Hot, Gramlich. 36453 Herren-, Damen⸗ und Mädcehenrad ſowie Tandemrad, Zwieiſitzer, bill zu verk. Löſch, J 4a, 5. 8145 1 Elektro-Motor B. B.., 10 PS., Drehſtr., 110 Volt. abzugeben. Angeb. unt. M. B. 99 an die Etagenhaus: sofort bis 1½ U — WIich kaufe drehanden Hannne socwie bessere Hinzeimarken und al Briefschaften. Bevorzuge We Objekte und zahle für ausgef Bitte zu beachten, daß Verkäule an N 5 von der Steuerabgabe(lt. Beschein. N Angebote an Brlefmarkenhaus Karl Hennis, Welme nuong geſucht. 2 85 9550 Tel. 9 0 — Kasseprelse. zu Kaufen de relsangebo anter mit 9298 12 0 T. O. 140 an die 42nl ſchäftsſtelle. birugage u kaufen Gefl 5 93 angabe unte an die Geſchälteft.— Zu Kaufen baen Gesghahuh Aus 0 30410 Villen, Bächereifen, Metzgere Wieteeſtee 10 Landgüter gende überhaupt h besten„ Geschäfte all 0 8. 1. Mascherel ae 5 ngebote un unt. 5 150 an die Geſchäftsſt. Sehr gut erha kunchlurge, 8. verkaufen. Waldbanet, 1 foſo- Au, 9 erkauf Wocs, e Zu verks, Hlesiaht. 1 S 518. Wen mu 15 ſulſa guter Hof⸗ 55 aen 60 ——— 3u hoſſt Schule 110 17 10 amerdin, 400 Seckenheimerſtraße 78. I. Geſchäftsſt. d. Bl. 8160 Telephon Ehrüches 8173 NNN N fieibiges Mädchen, LIIA Ladenlod das gut kochen kann, ſowie flell. Ummermäachen geſucht. Hebelſtr. 3, III. Tüchtiges dlliches Maachen geſucht. 3313 L 8. 13 parterre Hädchen das gut bürgerlich kochen kann, zu ſofortigem Ein⸗ tritt oder auf 1. Septbr. geſucht. 3301 Hoffmann, Hildaſtr. 3. Lehrmädchen oder jüngere Beihilfe für Näharbeit geſucht. 8156 E 2. 14, II. Tüchtiges Mädchen per ſofort in kl. Fam. z. hoh, Lohn geſucht. 8142 Rupprechiſtr. 6, part r. Angeh., flinke, jungere Verkäuferin für Galanteriewaren ſofort od ſpät in gut⸗ bezahlte Stelle geſucht. Zu erfr. in d. Geſchäftsſt. fI8 I Sprechstundenhike wird junges Mädchen geſucht nur aus beſſerem uſe. 3307 Ang u. U. K. 159 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Junges nettes Mäddzen zum Verkauf und Bedie⸗ nen der Gäſte per ſofort gesucht. 8155 Konditorei K Englert Ludwigshafen Wittelsbachſtraße 78. utz. II. Arheiterin gegen gute Bezahlung u. 8178 Lehrmädchen geſ Akademleſtr. 15. öb. Anner per ſofort zu mieten ge⸗ ſucht von Herrn, in der Großinduſtrie beſchäftigt, Lage gleich. Gefl. Ange⸗ bote unter L. Q. 88 an die Geſchäftsſtelle. 8133 Mobl. Zimmer dauernd gesuoht Wohnungsnachweis p 4. 2. lelzi Sellenbau Iel. 6920 6434 Lokal- oder geschäftsräume für Büros geeignet, für ſofort oder bald geſucht Angeboie unt. E. V. 44 an die Geſchäftsſt. B6419 Gut möbliertes Zimmer gesucht Angebote an 3281 Direkt. Arthur Kusch Union-Theater ume eptl. 2 leere, are 10 d, Sen e ngee g eſt 5 ngeb Geſchteſt.— 40 rr wünch b0 n 15 f. e. p Gen 4. d. Manng ahe Zweigſtele e Belſeal, 11 0 — Damen-Vobnun Erdgeſ 295 15 in e bel önem L 75385 ea ſur rugt gaſ 15 herige R nſen ſ 9 5 20 Sagee 9en 11 9 handen a 5 ſtelle 9 9 5 17 gafeeee 0 entlaufen. diſtt⸗ Wallftad 5— — —— — — S „„ 2 — 2 E — .