Kn 9 und Umgebung m Baus gebꝛacht Mark 70.—, Durch die poſt bezogen art 210.—. Einzelnummer Mk..00. poſtſcheckkonto karisruhe in Baden und Ne. 2017 fudwigshafen am egagtee caftedue E 6. 2. Geſchäfts⸗ nebenſtelle ot, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher e 281, 792, 7043, 7034, Jc8. Csiegramm-Adreffe: ger Meunhelm. Erſcheint wöchenttla, zwölfmal. preiſe: In Maunhei Wittag⸗Ausgabe. 1922.— Nr. 375 Jenomnl Anzeiger Gadiſche Neueſte Nachrichten Finzeigenpreiſe: dis kleine Zeile Mk. 10.— ausw. mk. 12.— Stellengeſ. u. Sam.⸗Anz. 20% Nachl. Rekl. Mk. 30 aunw. Mk. 48. Annahmeſchluß: Mittagdlatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rus gaben w. keine Verantwortg.übern. höhere Sewalt, Streiks, Setriebo⸗ ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen. ausgef. oder beſchrünkte Rusgaben oder für verſpütete Ruſnahme von Anzeigen. Ruftrüge durch Fernſprecher ohne Sewähr. 2 Schickſalsſtunden. en. Cer einmal gehen wir ſchweren Schickſalsſtunden ent⸗ und der an böſer Zufall fügt es, daß die Kurven der inneren weausſi außeren Kriſe zuſammenlaufen. In München wird Miehnuhilich heute die Entſcheidung über Annahme oder ung des Berliner Protokolls fallen. man aus Paris 0 varte. Gleichzeitig er⸗ fons; den Beſchluß der Repara⸗ ſuch damifſion über das Moratoriums⸗ ung der der von größter Tragweite für die weitere Geſtal⸗ zung na innerpolitiſchen Verhältniſſe iſt. In den der Regie⸗ in eige eſtehenden Kreiſen bedauert man, daß der Streit Lagt nen Haus noch immer nicht beendigt iſt, und man be⸗ Ippa 5 bitter über die zum Teil leidenſchaftlich betriebene deren n in München, die geeignet ſei, den Eindruck der blckeichloſſenheit, deren wir im Augenblick höchſter einträ Bben Spannung ſo ſehr bedürfen, empfindlich zu htigen. Eude geirige Appell Dr. Wirths an das Gewiſ⸗ unde 5 elt wird ſicherlich überall ungeteilte Zuſtimmung Wberhal Herrn Dr. Wirths Worte im Ausland den gleichen man 5 dainden werden, bleibt abzuwarten. Jedenfalls hat die Noti eutſcher maßgebender Stelle richtig und rechtzeitig nige Anndigkeit erkannt, Herrn Poincarés unſin⸗ Miieunichuldigungen und nichtswürdigen Nur ungeu aufs unzweideutigſte entgegenzutreten. Feuun g Dr. Wirth hat ſich zu dieſem Zweck ein ähnliches Pralt wie Herr Poincare in London: die auslän⸗ reſſe. Der Reichskanzler übt ſchonungsloſe nkren der unſinnigen Gewaltpolitik Fumenttench 8. Seine offene, rückhaltloſe und eindringliche Herun zerung der deutſchen Notlage hat, wenn man den gen einer ausländiſchen Korreſpondenz Gewicht bei⸗ 3 Auten, eine nachhaltige Wirkung zunächſt auf den be⸗ Lang Krei⸗ der Zuhürer ausgeübt, die wie wir hoffen, es 3 eiter; ſein laſſen werden, ihre Eindrücke an die Welt e Legen die franzöſiſche Gewaltpolitik. Abwehr von Lüge und Entſtellung. det)(Berlin, 17. Auguſt. Skee eichskanzler Dr. Wirth empfing geſtern abend eine Anzahl dend 90 dasländiſcher Zeitungen und erklärte ihnen über den „de Hlonedebarationsproblems u. a. folgendes: die wirklichen Gründe für den Markſturz. de a die 92 franzöſiſche Miniſterpräſident demgegenüber in ſeiner 0 glin reſſe in London verſucht, Deutſchland die Schuld an b zuzuſchieben und behauptet, Deutſchland habe den ert, daß es eine ſyſtematiſche Entwertung der Mark de; 1 5 er Wenige außerhalb der Grenzen Frankreichs fin⸗ de as glauben, und auch in Frankreich gibt es viele ben ſolche unwahrſcheinlichen Behauptungen nicht mehr Hat doch ſelbſt der„Temps“ vor wenigen Tagen ren die deutſche Regierung erſt vor kurzem eine ernſt⸗ pft bder egemacht hat, um den Markkurs zu feſtigen, aller⸗ wabet ng zu 5.„Temps“ daran die Beſchuldigung, daß die deutſche et habe 78155 Stützungsaktion unberechtigterweiſe Deviſen ver⸗ Velo ie ſie der Reparationskommiſſion entzogen habe. 87 af der Jolgen dieſer Markſturz für Deutſchland hat, löſdte Hand: weitere Verelendung breiter Volks⸗ Jerſtörung des Budgetgleichgewichts, 5 der nötigſten Lebensmittel⸗ und Roh⸗ 0* Ausverkauf der Lagerbeſtände, Mebung ledds ausbrüche der Maſfen, Unter⸗ abbentſch er Regierungsautorität und ſpeziell für i016 tals drdie Vernichtung des Betriebs⸗ ſheser Fol Erlahmen der Produktion. Daß ange⸗ ih uf eine Regierung oder die Führer der Privat⸗ 1 8. 8 Sturz der Mark hinarbeiten ſollten, iſt ſo un⸗ Ahrb franzöſiſche Miniſterprüſident damit bei niemand, 7 820 leben will, Glauben finden wird. acecee Gelegenheit auch behauptet, Deutſchland habe n. Dazs Watei eine Anleihe von 4 Milliarden Mark ſchen don Negierunn ikein wahres Wort. Weder von der den danten, die ſn noch von der Reichsbank, noch von den deut⸗ Aeher Anten iſ lur ein ſo großer Finanzgeſchäft in Betracht kom⸗ kaung le ein ſolches Angebor gemacht worden. An keiner u ber Die Unrich nur von Verhandlungen darüber irgend etwas d ſgh begenwärtiachtigteit dieſer Sehauptung ergibt ſich für jeden, ſonterg, am r Kapitalknapphei: und Kreditnot Deutſchlande, chſten darin ausdrückt, daß die Reichsbank zu Dis⸗ 48 zmungen iſt, während in allen übrigen Ländern ihre Diskontſätze immer weiter herabſetzen. ig iſt die Behauptung, daß Deuiſchland Banken aanien und Holland gegründet hat mit der Abſicht, Unänien 5 im Ausland zu erleichtern. In Dänemark Ind wenn di von deutſcher Seite Banken nicht gegründet deuſche Finanzwelt ſich in Holland an einigen elligt bat, ſo las für Deutſchland einfach 2 ar„ N. und Aetauf umä der Zwang vor, nachdem es 5 Jahre von dem Wiriſchaftsverkehr mit dem Ausland abgeſchnitten war und ſeine Bankniederlaſſungen in den Ländern der Alliierten liquidiert und geſchloſſen worden waren, auf dieſem Wege wieder den Anſchluß an die inter⸗ nationale Wirtſchaft herzuſtellen. Wenn die deutſche Re⸗ gierung die argliſtige Abſicht gehabt hätte, durch einen ſyſtematiſchen Verkauf im Auskand den Markkurs zu vernichten, ſo wäre es recht naiv geweſen, dies durch die zu dieſem Zwecke errichteten deutſchen Auslandsbanken zu tun. Wenn der franzöſiſche Miniſterpräſident behauptet, Frankreich brauche eine Beteiligung von 60 Prozent an der deutſchen chemiſchen Induſtrie, um die Herſtellung von Giftgaſen zu verhüten, ſo muß demgegenüebr darauf hingewieſen werden, daß der Friedens⸗ vertrag den alliierten Mächten Möglichkeiten genug gibt, dieſe Be⸗ triebe darauf zu kontrollieren, daß keine Giftgaſe hergeſtellt werden, und daß von dieſer Kontrollmöglichkeit wahrhaftig mehr als genug Gebrauch gemacht wird. Dieſe Behauptung iſt einfach der Vor⸗ wand dafür, daß man in die Geſchüftsverfahren der deutſchen Induſtrie eindringen und ihre Konkurrenz beſeiligen will. Um dieſes Ziel zu erreichen, wird auch vor dem ſonſt ſo heilig geſprochenen Privateigentum nicht Halt gemacht, deſſen Nichtanerkennung man anderen Ländern als ein Verbrechen gegen die europäiſche Ziviliſation anrechnet. Herr Poincars hat es abgelehnt, den Völkerbund zur Ent⸗ ſcheidung einer juriſtiſchen Streitfrage anzurufen, wie dies Herr Lloyd George vorſchlug. Wie viel Zutrauen muß das deutſche Volt ſchließlich zu der Unparteilichkeit des Völkerbundes haben, dem der franzöſiſche Miniſterpräſident ſelbſt die Autorität zur Eniſcheidung abſpricht, nur weil in ihm neutrale Mächte vertreten ſind. Heute iſt die Mark auf ½0 ihres Friedenswerkes geſunken. Dieſe Tatſache macht es unmöglich, für Barzahlungen an die Alli⸗ ierten ausländiſche Zahlungsmittel auf dem Deviſenmarkt anzukau⸗ fen. Hätte London zu einem vernünftigen Ergebnis und zu dem unumgänglichen Moratorfum geführt, dann ſtünde der Dollar heute nicht auf 1050, ſondern vielleicht wieder auf 400 oder 500 und das Vertrauen der Welt in die deutſche Kreditfähigkeit wäre teilweiſe wieder hergeſtellt. So aber iſt auch zunächſt die internatio⸗ nale Anleihe zerſchlagen, die allein Frankreich ſchnell in den Beſitz großer Barmittel hätte bringen können. Mit Droh⸗ ungen und wirtſchaftlicher Knechtung kann das geſamte europäiſche Problem nicht gelöſt werden, unter deſſen Druck Deutſchland und Oeſterreich am meiſten, aber auch mit ihnen die anderen Völker Europas leiden. Dafür gibt es nur einen Weg, den der Miniſter Rathenau in ſeiner letzten Rede in Genua gewieſen hat, den Weg der freien und gutwilligen Ver⸗ ſtändigung von Volk zu Volk. Es iſt etwa ein Vierteljahr vergangen ſeit der Konferenz von Genua. Mancher von Ihnen wird ſelhſt Zeuge jener denkwürdigen Sitzung in Genua geweſen ſein, wo mein verſtorbener Freund, der Miniſter Rathenau zu den großen weltpolitiſchen Fragen Stellung nahm. Es war eine unver⸗ gleichliche Stimmung, der ſich niemand entziehen konnte. Die Rede iſt in ihrer weittragenden Bedeutung ſchon in Genua gewürdigt worden. Sie wird aber vielleicht von der geſamten Welt erſt dann richtig gewürdigt werden, wenn es für Europa zu ſpät iſt. Der Mund Rathenaus iſt verſtummt. Nicht nur Deutſchland, ſondern die ganze geiſtige Welt hat einen ſchweren Verluſt an ihm erlitten. Aber wie iſt ſein Ruf nach Frieden aufgenommen worden? Seit Monaten hält der franzöſiſche Miniſterpräſident Rede auf Rede, eine drohender und verletzender als die andere, und die franzöſiſche Politik begnügt ſich nicht mit Worten, ſie greift zu Taten, ſie verhängt Retorſionen, die das deutſche Volk bis in die tieſſten Tiefen erſchüttern. Das Elend und die Verzweiflung der in meiner Heimat angekommenen, aus Elſaß⸗Lothringen aus⸗ gewieſenen Deutſchen iſt grenzenlos. Vier Jahre nach dem Waffen⸗ ſtillſtand, drei Jahre nach dem Friedensſchluß wer⸗ den Hunderte als Bettler auf die Straße getrieben, darunter Greiſe, die jahrzehntelang in Elſaß⸗Lothringen gearbeitet haben. Man muß in der Geſchichte der europäiſchen Völker weit zurückgehen, um ähnliches zu finden. Aber damit nicht genug. Hun⸗ derte zittern davor, einem ähnlichen Schickſal zu verfallen. Das iſt kein Frieden, das iſt die Fortſetzung des Krieges, und zwar gegen Wehrloſe. Nachdem der Reichskanzler auf die ſchwere Aufgabe der deut⸗ ſchen Demokratie eingegangen war, fragte er: Sieht man denn in Frankreich nicht ein, daß Deutſchland keine Goldzahlungen leiſten kann? Noch einmal haben wir 10 Millionen Goldmark aufgebracht. Schon dieſe gehen uns ab an dem dringenden Bedarf für die Einfuhr von Getreide. Die deut⸗ ſche Regierung hat die Pflicht, zu ſorgen, daß das deutſche Volk Brot hat für den kommenden ſchweren Winter und für das Spätjahr. Ich frage Sie, wie kann das Staatsgefühl Wurzel faſſen in dem Herzen eines Volkes, wenn der Staat nicht mehr in der Lage iſt, ihm das tägliche Brot zu angemeſſenen Preiſen zu geben? Große Kreiſe des Volkes verſinken in Elend und Verzweif⸗ lung. gund was gewinnt Frankreich aus dieſer Politik? Es gewinnt nichts. Denn es macht Deutſchland nur reparationsunfähig. Auf die Unmöglichkeit der Goldleiſtungen muß naturnotwendig die Unmög⸗ lichkeit der Sachleiſtungen folgen. Von der dritten Stufe der Ver⸗ elendung will ich nicht ſprechen, die kommen könnte. Was dann folgt, iſt nicht mehr Gegenſtend der Politik, ſondern höchſtens noch des Geſchichtsſchreibers. Ich appelliere nicht an Ihre Sentimen⸗ talität, aber es iſt etwas Gewaltiges, am Sterbebette eines Volkes zu ſtehen und zerreißen zu ſehen, was durch Arbeit auf⸗ gebaut wurde. Ich will lein Klagelied über das Verlorene anſtimmen. Die Aufgabe der nächſten Politik iſt die Sicherung der ſtaatlichen Ordnung. An dieſer ſtaatlichen Ordnung eines 60 Millionen⸗Volkes iſt die ganze Welt intereſſiert. Bayeriſche Konfliktspolitik. Kücktritt Lerchenfelös, Auflöſung des Landtages, Befragung des volkes gefordert. Tu. München, 16. Aug.(Drahtbericht.) Im Verlauf des heutigen Tages iſt in München eine große Verſchär⸗ fung der politiſchen Lage eingetreten. Eine Abord⸗ nung zahlreicher rechtsſtehender Organiſationen aus Ober⸗ bayern und Schwaben erſchien im Miniſterium des Aeußern, um vom Miniſterrat die Ablehnung der Berliner Vereinbarungen und die Aufrechterhaltung der bayeriſchen Verordmung zu fordern. Vom ſtellv. Miniſterpräſidenten, Kultusminiſter Dr. Matt, empfangen, führten die Wort⸗ führer der Abordnung eine aufgeregte und zum Teil drohende Sprache, forderten den ſofortigen Rücktritt des Miniſterpräſidenten Grafen Lerchenfeld und die Auf⸗ löſung des Landtags. Der Kultusminiſter erwiderte, indem er beruhigend einzuwirken ſuchte, daß der Rücktritt der Regierung und die Auflöſung des Landtags die ſelbſtver⸗ ſtändliche Folge ſein würden, wenn die Regierungsparteien und der Miniſterrat über die politiſche Lage zu keiner Eini⸗ gung kommen follten. Im Laufe des Tages zogen zahlreiche Autos durch die Stadt und warfen Flugblätter in den Straßen ab, in denen für Teilnahme an der Kundgebung auf dem Königsplatz heute abend aufgefordert wurde. Im Münchener Stadtrat wurde ein Antrag angenommen, der die Polizeidirektion er⸗ ſucht, dieſe Verſammlung als gegen die Geſetze berſtoßend und die öffentliche Ordnung bedrohend ſofort zu verbieten. Ein ſolches Verbot iſt aber bisher nicht erfolgt. In Abgeordneten⸗ kreiſen wird angeſichts der Entwicklung der Lage mit der Wahrſcheinlichkeit der Landtagsauflöſung gerechnet. Der bayeriſche Ordnungsblock hat an den Miniſterpräſidenten ein Schreiben gerichtet, worin deſſen Erfolg in Berlin als niederſchmetternd bezeichnet und die Be⸗ fragung des bayeriſchen Volkes durch Vornahme einer Volksabſtimmung gefordert wird. Die nationalen Ver⸗ bände und Vereinigungen von Augsburg haben einſtim⸗ mig eine Entſchließung angenommen, welche den Rücktritt des Miniſterpräſidenten Grafen Lerchenfeld fordert. Seit heute vormittag ſind im Landtag die Parteien und Land⸗ tagsausſchüſſe der bayeriſchen Volkspartei und der bayeriſchen Mittelpartei zur Beratung der Lage zuſammen. Keine unbedingte Anerkennung des Berliner Protokolls 7 8 zu erwarten. Berlin, 17. Aug.(Von unſerem Verliner Büro.) Die Ver⸗ handlungen der bayeriſchen Parteien über das Berliner Ab⸗ kommen ſind nach den hier vorliegenden Meldungen aus München noch nicht abgeſchloſſen. Wie die„Voſſ. Itg.“ hört, wird der heute zu faſſende Beſchluß des Parteiausſchuſſes der Bayeriſchen Volkspartei von der Fraktion zu dem ihrigen gemacht und den bei⸗ den anderen Koalitionsparteien unterbreitet worden. Wie kr aus⸗ fällt, läßt ſich im Augenblick noch nicht genügend klar erkennen. Immerhin kann ſchon geſagt werden, daß mit einer bedingungsloſen Zuſtimmung zu den Berliner Verein⸗ barungen nicht mehr zu rechnen iſt. Wenn es überhaupt zu einer Annahme kommt, dann dürfte ſie in verſchiedenen Punkten ausdrücklich bedingt werden. Es heißt, daß die Anbahnung neuer Verhandlungen in VBerlin beabſichtigt werde. Fur Entſcheidung in der Reparations⸗ kommiſſion. )( Berlin, 17. Aug. Die Reparationskommiſſion tritt wahrſchein⸗ lich, wie aus Paris berichtet wird, heute vormittag zuſammen. Nach dem„New⸗PYork Herald“ verlautet, Dubois werde, wenn er ſehe, daß die Reparationskommiſſion gegen den franzöſiſchen Stand⸗ punkt ſei, zurücktreten, um die Entſcheidung über das Moratorium aufzuhalten. Poincare wolle heute eine Note veröffentlichen, um den franzöſiſchen Standpunkt klar zu legen— Nach dem„Temps“ müſſen die Franzoſen in der Reparationskommiſſion immer ſiegen, da Dubois zwei Stimmen habe. Selbſt bei Stimmenenthaltung Bel⸗ giens gelte dieſe Stimmenenthaltung ja und gebe mit den Stimmen Dubois die nötige Mehrheit. Dieſe franzöſiſche Anſchauung wird, wie der Pariſer Berichterſtatter des„B..“ ſchreibt, beſtritten. Auch bei Stimmengleichheit wird die Stimme des Vorſitzenden nicht ent⸗ ſcheidend ſein. Wenn Stimmengleichheit einträte, wiſſe man über⸗ haupt nicht, was geſchehen ſolle.—„Intranſigeant“ möchte, daß keinerlei Beſchlüſſe zuſtande kommen, dann wäre das Moratorium nicht genehmigt und Deutſchland müſſe ſeine Zahlungen wieder auf⸗ nehmen.— Man rechnet auch damit, daß Belgien einen Ver⸗ mittlungsvorſchlag machen wird, der einen deutſchen ſechs⸗ monatigen Wechſel mit der Unterſchrift der Dresdner Bank und der Diskontogeſellſchaft vorſieht und auf den hin Deutſchland einen Zas kungsaufſchub von einem haben Jahre erhalten würde. Die Ruffaſſung in England. )( Berlin, 17. Aug. Wie aus London gemeldet wird, betrach⸗ tet man dort die Lage keineswegs tragiſch. Der Entſcheidung der Repatationskommiſſion ſieht man mit Ruhe entgegen. Praktiſche Schritte der franzöſiſchen Regierung werden nicht für wahrſcheinlich gehalten. Nach britiſcher Anſicht iſt es notwendig, daß Deutſch⸗ landruhig Blut bewahre, bis die Frage einer neuen Alliterten⸗ gutmachungsmittel, ſondern nur als klein 2. Seite. Nr. 375. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Nusgabe.) ————— Donnerstag, den 17. Auguſt 1 Konferenz, die in belgiſchen und italieniſchen Kreiſen erörtert wurde, geklärt ſei. Man erwartet im übrigen Poincarés umfaſſenden durch⸗ führbaren franzöſiſchen Plan, der nach Anſicht der Franzoſen durch die Balfour⸗Note hinfällig gemacht wurde, auf den der franzöſiſche Premierminiſter jedoch mit der Zeit zurückkommen werde. Jeberweiſung der Moratoriumsfrage an das Komitee Morgan: ( Paris, 16. Auguſt. Die„Chicago Tribune“ ſchreibt, daß, falls die Reparationskommiſſion zu keiner Einigung in der Moratoriums⸗ frage gelange, dieſe Angelegenheit dem Komitee Morgan über⸗ wieſen werden würde, mit dem Erſuchen, einen Bericht über die Reparationsfrage in ihrer Geſamtheit auszuarbeiten. Die Löſung wird von den engliſchen, belgiſchen und amerikaniſchen Delegierten in der Reparationskommiſſion unterſtützt, von den franzöfiſchen Dele⸗ gierten jedoch nicht bekämpft. Der franzöſiſche Miniſterrat. WB. Paris, 16. Aug. Nach einer offizöſen Havasmeldung über den heutigen Miniſterrat in Rambouillet war dieſer heute mittag kurz vor 1 Uhr beendet. Die Miniſter ſind jedoch in Ram⸗ bouillett geblieben und werden nachmittags die Beratungen wieder aufnehmen. Am Vormittage erſtattete Poincare über die Londoner Verhandlungen und den Grund zu ihrem Abruch Vericht. Der Mini⸗ ſterrat hat ſeine Haltung einſtimmig gebilligt und die Miniſter haben ſich mit Poincare ſolidariſch erklärt. Havas zufolge wird angenom⸗ men, daß die Frage einer etwaigen Einberufung des Parlaments m Vormittag noch nicht zur Sprache gekommen iſt. Die Frage der Kammereinberufung. )(Berlin, 17. Aug. Der Berichterſtatter der„Voſſ. Ztg.“ er⸗ fährt aus offiziell anzuſehender Quelle, daß die Möglichkeit einer Einberufung der Kammer noch offen iſt trotz der Erklärung des Miniſters des Innern. Alles hängt in dieſer Hinſicht von dem Be⸗ ſchluß Belgiens in der Reparationskommiſſion ab. Wird Deutſch⸗ land das Moratorium bewilligt, ſo ſoll die Einberufung der Kammer erfolgen, um der franzöſiſchen Regierung bei zu ergreifenden Maß⸗ nahmen den nötigen Rückhalt zu geben. Es wird geſagt, Frankreich könne erſt dann eigenmächtig vorgehen, wenn die Reparationskom⸗ miſſion den verbündeten Regierungen von einem Verſäumen Deutſch⸗ lands Kenntnis gegeben hätte. Die Ausweiſungen aus Elſaß⸗Lothringen. SD. Straßburg, 15. Aug. Nachdem die von der franzöſiſchen Regierung als„Retorſionsmaßnahmen“ erfolgten Ausweiſungen von 500 Elſaß⸗Lothringern mit ihren Familien in ganz Elſaß⸗Loth⸗ ringen größte Beunruhigung hervorgerufen und ſelbſt die franzoſen⸗ freundliche Preſſe zu ſcharfen Angriffen gegen die franzöſiſche Re⸗ gierung wegen der das geſamte Wirtſchaftsleben Elſaß⸗ Lothringens ſchwer ſchädigenden Ma ßnahmen veranlaßt hat, war zu erwarten daß die franzöſiſche Regierun gspreſſe und die der franzöſiſchen Regierung naheſtehenden Nachrichten⸗ agenturen verſuchen würden, den ungünſtigen Eindruck abzu⸗ ſchwächen, den die Ausweiſungen im Ausland hervorgerufen haben. Da die Ausweiſungen mit großer Härte durchgeführt wurden, kommt es der franzöſiſchen Regierung vor allem darauf an, der Welt vorzutäuſchen, daß die unſchuldigen Opfer der franzöſiſchen Gewaltpolitik durch die Ausweiſung wirtſchaftlich nicht geſchädigt werden. So verbreitet jetzt die„Agence Rhin“ in Straßburg, deren Aufgabe es iſt, in die Zeitungen des beſetzten Gebietes im Sinne der franzöſiſchen Politik, tendenz ös gehaltene Meldungen zu lan⸗ zieren, und die auch rechtsrheiniſchen Zeitungen, beſonders der ſog. Randpreſſe, ihren Dienſt zu äußerſt günſtigen Bedingungen anbietet, eine ſolche Tendenzmeldung. Die in Kaiſerslautern erſcheinende Pfälz. Volksztg.“ hat, wie zu ihren Gunſten angenommen ſei, die Lendenz der Agence Rhin⸗Meldung nicht erkannt, ſonſt hätte ſie, im Legenſatz zu der„Saarbrücker Landesztg.“, die nur den unverfäng⸗ lichen Anfang des Berichts veröffentlicht, die Tendenzmeldung wohl nicht in folgendem Wortlaut in ihrer Nummer 224 vom 15. Auguſt Zebracht:„Kehler Brücke, 12. Aug. Seit geſtern Abend geht der Zug der„Indéſirables“ über die Kehler Brücke der„Helmat“ ent⸗ zegen. Heute Vormittag paſſierten ungefähr 40 Ausgewieſene die Zrücke. Auf dem Zoll und der Polizei unterliegen ſie einer ganz genauen Unterſuchung. Sie müſſen ſich vollſtändig entkleiden, norauf dann ihre Kleider genau unterſucht und ſogar aufgetrennt werden. Viele andere begleiten ſie mit Tränen in den Augen und winken ihnen mit Taſchentüchern zu, bis ſie auf der anderen Seite der Brücke verſchwunden ſind. Ein Redakteur der„Agence Rhin“ unterhielt ſich mit einigen der Ausgewieſenen, die ihm erklärben: Man erlaubt uns nur, 30 Kg. Gepäck und 10 000% pro Ver⸗ Deiratete und 5000 pro Unverheiratete mitzunehmen. Wir haben unſer ganzes Hab und Gut unſeren Freunden anvertraut, und Zeit haben wir genug dazu gehabt. Wir werden den Erlös desſeiben ver Poſt in Franes oder Mark zugeſandt bekommen, oder unſere Freunde geben über die Kehler Brücke. Paſſeport National“ darf auf einer Reiſe 5000 Francs mit ſich übren. Er kann wühelos viermal am Tage von Straßburg nach Kehl gehen, was alſo 20 000 Francs pro Tag ausmachen würde“ „Sie ſehen,“ erklärte einer lächelnd,„die Franzoſen wiſſen die Sache nicht richtig anzufangen.“ Auf dem Zollbüro wurden uns dieſe Ausſagen beſtätigt, wozu koch hinzugefügt wurde:„Alle diele Tränenvergießer und die Taschentuchwinker ſind vielleicht gefähr⸗ licher als die ausgewieſenen Deutſchen. Die franzöſiſchen Behörden würden gut tun, ſich etwas näher mit ihnen zu beſchäftigen.“ Dieſer tendenziöſen Darſtellung der Tatſache gegen⸗ ſiher ſei kurz noch einmak auf Grund der Schilderungen einwand⸗ freier und durchaus alaubwürdiger Ausgewieſener klargeſtellt, daß die Möbel und das Vermögen der Ausgewieſenen ſofort mit Be⸗ ſchlag belegt wurden. ja daß zum Teil ſogar die Wofnungen ſofort verſtegelt worden ſind. Da die Ausgewjeſenen erſt am Freitag voriger Woche in aller Frühe durch Polizeibeamte aus den Botten geholt wurden und erſt auf dem Polizeibüro von ihrer Ausweiſung Kenntnis erhielten, konnten ſie ihr Vermögen nicht vorher in Sicher⸗ beit bringen. Die Darſtellung der„Agence Rhin“, daß die Flüchtlinge Zeit genug gehabt hätten. ihr Hab und Gut ibren Freunden anzuvertrauen und ſich den Erlös dann ſchicken oder über die Kehler Brücke bringen zu laſſen. iſt demnach vollſtändig unwahr und unrichtig Richtig iſt vielmehr, daßs die Aus⸗ gewieſenen außer 30 Ka. Geväck und 100 Franken, die ſie mit⸗ nehmen durften durch die franzzſiſchen Retorſionsmaßnahmen ihr danzes Hab und Gut nerloren haben. Damit kennzeichnet ſich die Moldung der„Agence Rhin“ durch ſich ſetpſt als franzöſiſche Tendenzmeldung zur Irreführung des Aus⸗ landes. Scharfer Proteſt. & Meß, 16. Aug. Die„Volksſtimme für Elſaß⸗Lothringen“ ver⸗ öffentlicht folgende Erklärung: „Im Namen des lothringiſchen Proletariats erhebt die Föderation der Kommuniſtiſchen Partei und die Dele⸗ gation der lothringiſchen Arbeiterſyndikate energiſchen Proteſt gegen die Ausweiſung von Deutſchen, denen man bisher das Gaſtrecht ge⸗ währt hat. Dieſe Handlung, die ihre Urſache in der auf der Londoner Konferenz erlittenen Niederlage des nationalen Blockes hat, erweiſt ſich als ein kurzſichtiger Racheakt und ſchließt mannigfache Gefahren in ſich. Das wirtſchaftliche Leben der Grenzprovinzen, das durch die Abſperrung gegenüber Deutſchland ſchon ſchwer betroffen iſt, wird dem entgültigen Verfall entgegengeführt. Die nationale Leidenſchaft im Innern Frankreichs wird erneut durch die Preſſenachrichten, daß es ſich um deutſche Propagandiſten handelt, aufgebauſcht und einer gefährlichen Haßpolitik in die Arme getrieben. Dabei ſind die Ver⸗ geltungsmaßnahmen ſo wenig fruchtbar, daß ſie nicht als Wieder⸗ Jeder Inhaber eines N [geſehen werden können. Soweit die Ausweiſungen die Mitglieder der Arbeiterklaſſe beireſfen, ſind die Aeußerungen einer unerhörten Gewaltpolitik gegenüber der Klaſſe, die mit ihrer Kraft das wirtſchaftliche Leben bei der größten Entbehrung trägt. Die Partei⸗ und Gewerkſchaftsſektionen werden erſucht, in allen ihren Verſamm⸗ lungen auf die brutale Art imperialiſtiſcher Gewalt⸗ maßnahmen hinzuweiſen und die geſamte Bevölkerung zum Proteſt aufzurufen. *— 12 Staatsbejahung oder Staatszerſtörung: Von Dr. Otto Boelitz, preuß. Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung. Es wird in den letzten Wochen viel über Staat und Staatsgeſinnung geſprochen und geſchrieben— eine an ſich begrüßenswerte Folge des wahnwitzigen, grauenvollen Mordes an Rathenau— und es kommt allmählich zu einer erfreulichen Klärung über die Schickſalsfrage unſeres Volkes. Man hat ſich zu lange über unfruchtbare Debatten über die Begriffe„Republik“ und„Monarchie“ zerfleiſcht und geglaubt, damit unſerem Vaterlande zu dienen; man hat gemeint, wir müßten zunächſt darüber ins Reine kommen, welche Staats⸗ ſorm für Deutſchland die beſte ſei, und die beiden Heerlager gebildet, die dann mit dem Feldgeſchrei:„Hie Republik!“„Hie Monarchie!“ gegeneinander anſtürmen müßten. Dabei hat man überſehen, daß dieſer Kampf zunächſt unſer Vaterland in ein furchtbares Trümmerfeld verwandeln würde und daß alchts, auch gar nichts mehr übrig biebe, das dann noch als Erundlage für den Wiederaufbau unſeres Vaterlandes dienen könnte. Der Rathenaumord hat unſerem Volke die Augen ge⸗ öffnet und hat ihm wieder einmal gezeigt, wie nahe es am ſchwindelnden Abgrund des Verderbens ſteht. Wenn es nur jetzt endlich lernen wollte! Als ich zu Beginn dieſes Jahres im Preußiſchen Land⸗ zur Staatsgeſinnung als die beiden Ziele deutſcher Kulturpolitik hinſtellte, wurde ich vonſeiten der Deutſchnatio⸗ nalen heftig angegriffen, daß ich es gewagt hätte, die Erziehung zur freudigen Bejahung des Staates als einen der we⸗ ſentlichſten Orientierungspunkte meiner Politik feſtzulegen. Von der äußerſten Rechten wurde mir damals entgegenge⸗ halten, es ſei„ein unbedachtes Wort“ geweſen, man würde es im Lande nicht verſtehen. Was ich damals ausführte und in weiten Gedankengängen entwickelte, war kein„unbedachtes Wort“, es war der Ausdruck meiner tiefſten Ueberzeugung, daß allen einmal der furchtbare Satz mit ſeiner erbarmungs⸗ loſen Wahrheit vor die Seele treten müſſe:„Geht uns Deut⸗ ſchen heute unſer Staat verloren, ſo iſt die Geſchichte der deut⸗ ſchen Nation zu Ende“. Für mich gibt es nur eins: Mit allen Kräften der Seele für den Staat zu arbeiten, um ihn nach den gewaltigen Erſchütterungen, die der verlorene Krieg und die Revolution uns gebracht haben, zu erhalten und auszuge⸗ ſtalten. Vernünftige Erwägung müßte jeden einzelnen zur tätigen Mitarbeit an dem Staat zwingen, der heute, ſo wie er gegeben iſt, unſere Lebensform iſt. Jetzt gibt es kein Streiten um Staatsformen: der überzeugte An⸗ hänger der Monarchie wie der leidenſchaftliche Republikaner haben ſich für nichts anderes mit aller Kraft einzuſetzen, als für die Erhaltung des Staates. Staatsbejahung muß die Loſung ſein, und wenn manche unter uns es nicht zur freudigen Bejahung des Staates bringen können, ſo mögen ſie dem Staate dienen aus Pflicht. Ich kann mir denken, daß manch einer von den Alten noch allzu ſtark unter dem tiefen Eindruck des jähen Unglücks ſteht, das über uns hereingebrochen iſt, daß manch einer durch den Sturz des Reiches, den Verluſt der Monarchie, die Vernich⸗ tung aller Traditionen ſo tief getroffen worden iſt, daß der Glaube an eine neue Zeit bei ihm keine Stätte finden kann.— Aber auch er darf ſich nicht in dieſer Stunde der Not, der Ar⸗ beit am Wiederaufbau des Staates entziehen. Doch den Alten und Müdgewordenen ſtelle 1 die Jugend gegenüber: ſie ſoll mit ganzer Hingebung, mit Freudigkeit des Geiſtes und der Kraft dem Staate dienen. Das nenne ich Erziehung zur freu⸗ digen Bejahung des Staates. Man ſoll an dieſem Wort nicht herummäkeln und ſoll es nehmen, ſo wie es als Loſungswort für die Aufbauarbeit un unſetem Volke gedacht iſt. Es gilt in dieſen Tgen, den Strom des Idealismus unſerer Jugend zu faſſen, ihn zu lenken und ihn einfluten zu laſſen in den Staat. ur dann erhalten wir dieſen Staat lebendig mit allen Kräf⸗ ten, die uns zur Verfügung ſtehen. Will ihm jemand deshalb nicht dienen, weil ſeine Staatsform die Republik iſt? Der Welt⸗ krieg und ſeine Folgen haben die monarchiſche Form zerſchla⸗ en. Wir gehören zu den Verächtern der großen Ge⸗ ſchichte des deutſchen Kaiſertums; aber Wahnſinn wäre es heute, ſich dem Staate zu entziehen, weil einem die Staatsform nicht paßte. Wollen wir aus der fieberkranken Zeit der Gegen⸗ wart hinein in beſſere Zukunft, dann dürfen wir uns nicht der oerantwortlichen Mitarbeit an dieſem Staate verſagen, dann muß vor allem unſere Jugend zu ſtarkem, lebendigem Staats⸗ bewußtſein erzogen werden. Geht uns der Staatsgedanke als Quelle der Kraft auf, kommen wir zu der Erkenntnis, daß auch nicht die geringſte Kraft brach liegen darf, um dieſen Staat zu dem zu machen, was er ſein foll, ſteht unſer aller Arbeit unter dem großen Gedanken der Staatsbejahung, dann, und nur dann, können wir auf einen Aufſtieg unſeres Volkes aus der Tiefe zur Höhe hoffen. Streſemann hat in ſeiner bekannten Reichstagsrede vom 5. Juli ds. Is. dem Gedanken der Staatsbejahung den der Staatszerſtörung gegenüber geſtellt, und er hat damit die Gegenſätze in der Auffaſſung vom Staat in ein helles Licht geſetzt. Es gibt nur zweierlei: entweder du willſt den Staat, du arbeiteſt in voller Hingebung an ihm und für ihn und ſchenkſt ihm deine ganze Kraft; oder du willſt ihn nicht, du entziehſt dich den Pflichten, die die Schickſalsſtunde deines Volkes dir auferlegt, und dienſt damit denen, die dieſen Staat zerſtören. Wir wiſſen, daß Mächte am Werke ſind, die dieſen Staat vernichten möchten, die die wirtſchaftliche und geſellſchaft⸗ liche Ordnung in Trümmer legen möchten, um ein neues utopiſches Reich kommuniſtiſcher Solidarität zu errichten; und dann auf der andern Seite die, die da glauben, daß heute Politik mit dem Revolver in der Hand getrieben werden müſſe und mit Mitteln der Gewalt die heutige Staatsform und da⸗ mit den Staat zerſchlagen wollen, und die dann wähnen, daß dann aus der Aſche ein neuer Vogel Phönix erſtehen würde. Verblendete auf beiden Seiten! Wir haben die einen raſen ſehen mit Maſchinengewehren und Flammenwerfern, und wir ſollen nicht glauben, daß alle Gefahr, die von ihnen droht, vorüber iſt. Und wir ſtehen alle noch unter dem tiefen Ein⸗ druck der Mordtat im Grunewald, der vor wenigen Wochen Rathenau zum Opfer fiel. Was uns gerade hier ſo kief ſchmerzt, iſt, daß irregeleitete Intelligenz ſich in den Dienſt eines furcht⸗ baren Gedankens ſtellt. Nach beiden Seiten ſoll man nicht müde werden, mit geiſtigen Waffen zu kämpfen; es muß vor liche Drangſalierungen an⸗ l N allem in die Herzen unſerer Jugend hinein die Erkenntnis, daß nur Staatsbejahung, ſtarker Wille zum Staat uns retten kann. tage diedeutſche Bildungseinheit und die Erziehung Dder Mordplan gegen Rathenam Berlin, 17. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der K 65 hat den Anträgen auf Haftentkeſſng wegen Begünſtigung der Rathenau⸗Mörder in Unterſuchung 15 8 nen Perſonen widerſprochen. Die Anklageſchrift wird erdel. ſichtlich in der nächſten Woche den Angeklagten zugeſtellt 2901 Wie Techow zugegeben hat, iſt innerhalb der ſation Cſeitdrei Monaten der Plan, Rathen ben ermorden, erwogen worden. Der Mitangeklagte Stu rauch ſoll ſchon vorher die Abſicht gehabt haben, Rathenau 4 ſchießen. Die Ermordung Rathenaus ſei deshalb beſchloſſen be weil man glaubte, durch dieſe Tat einen Linksaufſtandh 910 rufen zu können, der dann zu einem Umſchwung der p tiſchen Verhältniſſe führen ſollte. Reichszentrum und Bayeriſche volksporl der Pfalz. Die Gegenſätze im Pfalzverband. 16, ONB. Ludwigshafen, 16. Aug. Die Meinungsve de denheiten innerhalb der Bayeriſchen Volkspartei der Pf aunten während des bayeriſchen Konfliktes in der Haltung der ſoge ſrn Kaiſerslauterer Richtung unter Führung von Ju von Dr. Wadlinger und der ſogenannten Ludwigshafenenen der dem Reichstagsabgeordneten Hofmann nahe ſtehenden„un, Pfälz. Landesztg.“ vertretenen gemäßigten Richtung zu 7 zun riſchen Volkspartei im rechtsrheiniſchen Bayern beſonders ſcha Ausdruck kamen, ſcheinen ſich nach Beilegung des bayeriſchen aßz⸗ fliktes zu einem Kampf um die Vertretung der Bayeriſchen der partei der Pfalz im Reichstag zuzuſpitzen. Der 715 lebt Kaiſerslauterer Richtung, Juſtizrat Dr. Wadlinger, 1 der in den parteioffiziöſen Blättern der Bayeriſchen Volk gpae Pfalz ſeine Stellung zu dem Vertreter der Bayeriſchen Vo und der Pfalz im Reichstag, Reichstagsabgeordneten Hofme et ſeſt damit zu der gemäßigten Richtung in der breiten Deffentlich nahme und gibt gleichzeitig die Gründe an, die ihn zu ſeiner Stelunn dem veranlaſſen. Da Juſtizrat Dr. Wadlinger, wie er ſelbſt müchung Artikel durchblicken läßt, der Führer der ſog. Kaiſerslauteret inungs iſt, gibt dieſer Artikel Dr. Wadlingers die Urſachen der 925 75 verſchiedenheiten zwiſchen den beiden Richtungen wieder.. ſich dem Reichstagsabgeordneten Hofmann zum Vorwurf, daß 10g be⸗ obwohl er ſ. Zt. von der Bayer. Volkspartei in den Reichs iner wählt worden ſei, ohne einen anderen Menſchen zu fragen z er anderen Fraktion, dem Reichszentrum, angeſchloſſen habe pare ſich auf dem Parteltag des Pfalzverbandes der Bayer. Vo ltsy der den Anſchluß an den Landesverband der Bayer. Bo nicht nur dem Namen nach, da er bei entſcheidenden Fragen bei dem ſog. Republikſchutzgeſetz gegen die Bayr. Boleen 1 ſtimmt habe. Daß der pfälziſche Parteitag nach dem eige elch“ tigen Beitritt Hofmanns zur Fraktion des zentrums ſich dahin geeinigt habe, Hofmann könne bis 9 ſel dis ſten Reichstagswahl Mitglied der Reichstagsfraktion bleiben, Duldung einer Tatſache aus Gründen perſönlicher Rü geweſen, keineswegs aber eine Beſtimmung, wie die Waht zvollel Landesztg.“ ſich ausdrückte. Mit dieſer mehr als e ad; Stellungnahme des Parteitages werden natürlich, ſo ſagt Gründe linger, die gegen die Wiederwahl Hofmanns ſprechenden t Zun wie ſie oben angeführt ſind, auch nicht im mindeſten berüh Kulſer⸗ Schluß präziſiert Juftizrat Dr. Wadlinger die Haltung der det nſ lauterer Richtung programmatiſch dahin: Dieſe Richtung del mehr und nicht weniger als die offizielle Polit Untec“ Bapyeriſchen Volkspartei in der Pfalz. ſchied beſteht höchſtens inſofern, als die Männer dieſer ledenh lauterer Richtung dieſe Politik vielleicht mit mehr Entſ und mit mehr Freimut dagegen aber mit weniger Rückſt Leiſetreterei und Menſchenfurcht machen als andere Le hat den Mut ihrer Meinung. tie, Das Organ der pfälziſchen Sozialdemokra aßt, b. „Pfälz. Poſt“, die ſich eingehend mit der Angelegenheit da tet die Gegenſätze, die kaum mehr überbrückt werden bögegenſbet ein neuer der Demokratie und der Republik feindlich 155 gen⸗ ſtehender Geiſt das pfälziſche Zentrum beherrſche und die eten Or, trumstradition kaum noch von dem früheren Abgeord I Jäger in Speyer gepflegt werde, dahin, daß die nahe Zu 101 0 Frage beantworten werde, ob Reichstagsabgeordneter Hofm Neuen der politiſchen Arena verſchwinde, oder ob er mit Hilfe b arte! Pfälz. Landesztg.“ in der Pfalz die neue Zentrums⸗ 17 der Pfalz ſchaffe, die zu führen er wohl das Geſchick h Deutſches Keich. Keynes auf der Hamburger Uebeeſeewoche. be⸗ i Berſin, 17. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) rb Keh, kannte engliſche Volkswirtſchaftler Profeſſor John Magnc Ham⸗ nes hat nunmehr zugeſagt, zur Ueberſee⸗Wochen chaft⸗kon burg zu kommen. Er wird im Rahmen des Weltwi ep greſſes am 26. Auguſt über das Thema„Deutſchland ratlonspolitik“ ſprechen. von der Ehrharoͤt-Bank. Biro) 15 UBerlin, 17. Auguſt.(Von unſerem Berliner dt⸗Gro ba 10 Zuſammenhang mit den Meldungen über die Ehrhardt anchen veröffentlicht die unabhängige„Freiheit“ Briefe des 1 Ueligen, Aurektrs dieſer vant Emik Schafer. die Briefe geen Krel über die Verbindungen, die Schäfer mit ungari u. a. auch mit dem ungariſchen Finanzminiſter v. H. iniſter.re⸗ halten hat. Schäfer verſpricht dem ungariſchen Fimanange noch ir er würde in der ihm zur Verfügung ſtehenden Preſſe a amit dalſam geleiteten Völker auf die ungariſche Ordnung und die d aufmertſg menhängende billigere und beſſere Lebenshaltung pel ſer machen. Beſondere politiſche umſturzplänet e 1 dieſer Briefwechſelkeineswegs. Im übrigen ſch nabhangen, in der Tat ein dunkler Ehrenmann zu ſein; denn das in Luz 91 Blatt veröffentlicht gleichzeitig ein Urteil des Gericht em 3900. wonach Schäfer wegen Betrügereſen zu erurtellt 8 7 thaus und zu 15 Jahren Landesverweiſung ver une en iſt. l 8 München, 16. Aug. Bei den Hausſuchungen in 15 Keite der ungariſchen Treuhand.⸗G. in München und den be ttan hen⸗ des deutſchen Konſortiums Hauptmann a. D. v. Pute chi und Direktor Schäfer wurden, wie nun bekannt wird, ehd⸗ Schriftſtücke beſchlagnahmt, die augenblicktich noch ge eib Das Ergebnis der Unterſuchung wird der Berliner M. N. mitgeteilt werden. Direktor Schäfer beſtreitet in den„ daß er weder Herr v. Putikammer mit der Or aniſation an tun hätten. Ehrhardt ſei in Wien um die Protektion ſei worden, weil er als aufrechter Mann bekannt ſei. m fall, daß einer der Werber, der frühere Kadett Sa hinternt ehun in die Rathenauaffäre verwickelt ſei. Der Zweck des interzt el, ſei rein wirtſchaftlich. Ein Nachweis der Steuerh ehame jei nicht gegeben. da das Finanzamt München von jede gehel 10 ſung einen Kapitalabwanderungsſchein erhalte. Etwas volles ſei alſo in dem Unternehmen nicht zu ſehen. * k in Berüün, 17. Aug. Der Landarbeite lergegete deutſchland hat auch auf die Provinz Hannover übergegen⸗ Seeeeee eeeee 4 ——————— e er etee we der beſchloß, gegen den Anſchluß ausgeſprochen habe und daß ſel Hofmann heute noch Mitglied der Fraktion des Reichszentrum 3. ain rtei“% — SçgraS S r SS˖ SSS SSrSJeSSS S2 E .SS20 — er· er S=e 2 —— Pee „enperstag, den 1. Auguſt 1022. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seſte. Ar. NM euerungsmaßnahmen für Militärrentner. Das Geſetz über die Teuerungsmaßnahmen iſt am 14. Juli vom betnge verabſchiedet, am 17. Juli vom Reichsrat angenommen en. Es entſpricht den Wünſchen der Kriegsbeſchädigten und zgerbinterbliebenen, wie uns der Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“ Mebt nur inſofern, als die Bedürftigkeitsgrenze ge⸗ e worden iſt. Als Bedürftigkeitsgrenze galt bisher die Er⸗ Leuue wor loſenunterſtützung, erhöht um ein gewiſſes Maß. Jetzt ſind die kungszuſchüſſe ſelbſt als Maßſtab für die Bedürftigkeit gewählt den, welche Vorausſetzung für die Gewährung der Zuſchüſſe iſt. 3aBedürftig iſt der Schwerbeſchädigte mit einer Rente von 8 ſtens 80 Prozent, wenn ſein Nebeneinkommen neben der Rente übe, Betrag von 500 und 375 Mark, gleich 875 Mark, nicht e Er erhält dann monatlich 500 M. Zuſchuß. Bei einer dei von mehr als 80 Prozent liegt die Grenze der Bedürftigkeit Muet em Nebeneinkommen von höchſtens 750 und 562.50 1312.50 ahil Ueberſteigt das Nebeneinkommen dieſe Grenze nicht, ſo für der Beſchädigte den Zuſchuß von 750 M. Für jedes Kind, Nürfta Kinderzulage zur Rente bezogen wird, erhöht ſich die Be⸗ gkeitsgrenze um 200 und 150— 350., der Zuſchuß um Liegt das Nebeneinkommen über den genannten Grenzen, 80 allt der Beſchädigte als teilweiſe bedürftig und erhält die Hälfte ſud dehchläge. Die Grenzen der teilweiſen Bedürftigkeit enür den Schwerbeſchädigten mit höchſtens 80 Prozent Rente: gund 025 1125 M. Für einen Beſchädigten mit mehr als Aubrazent Rente 750 und 937.50— 1687.50 M. Geht das Neben⸗ dinmen üder dieſe Grenze hinaus, ſo wird kein Zuſchuß gezahlt. aink krg —55 Kind 2100 0 ſich die Grenze um 200 und 250 450., e⸗ Juſcheß um 100 M. 75 nachw echädigte, die neben der Rente kein Einkommen haben und Kon⸗ Mo eislich einem Erwerbe nicht nachgehen können, erhalten 1000 J0l⸗ Afah, und 200 M. Kinderzuſchuß gegebenenfalls. Bei erwerbs⸗ ber Veblgen und dieſen gleichgeſtellten Witwen liegt die Grenze der ̃ Frlligceit bei einem Nebeneinkommen von höchſtens 500 und 375 lebt Or 7 Sie erhalten, wenn das Nebeneinkommen unter dieſer der Nese e bleibt, den Betrag von 500 M. Ueberſteigt das Einkommen ate dürf Grenze, liegt es aber unter der Grenze der teilweiſen Be⸗ und wolaßkeit von 500 und 625— 1125., ſo erhalten ſie 250 M. t feſ Nalenich Geht das Nebeneinkommen über dieſe Grenze, ſo er⸗ halt ſie keinen Zuſchuß. Für jede Halbwaiſe, die Waiſenrente 43 erhöhen ſich die Grenzen für die Mutter um 250 und 187.50 .50., bezw. um 250 und 312.50 562.50 M. Hat die Witwe neben der Rente kein Einkommen und kann Zuschehweislich einem Erwerbe nicht nachgehen, ſo erhält ſie 700 M. chuß. Bezieht nur ein Elternteil die Elternrente, ſo gilt 150 5 bedürftig, wenn ſein Nebeneinkommen die Grenze von 300 Nart 325 M. nicht überſteigt, der Zuſchuß beträgt dann 300 975— Bei zwei Elternteilen iſt die entſprechende Grenze 500 und einkon. 875.; der Zuſchuß beträgt 500 M. Ueberſteigt das Neben⸗ ſelgenmen die genannten Grenzen der Bedürftigkeit, aber nicht die 75— teilweiſen Bedürftigkeit, ſo wird die Hälfte der Zu⸗ ewährt. —8. dei ei Die Grenzen für die teilweiſe Bedürftigkeit ſind: 500 enem Elternteil 300 und 475 775., bei zwei Elternteilen Aaund 625 1125 M. Geht das Einkommen über dieſe Grenzen für eben swird kein Zuſchuß mehr gewährt. Haben die Eltern noch ſoinderlährige Kinder zu ſorgen, ſo erhöhen ſich die Grenzen 5 55 wie vorſtehend für die Kriegsbeſchädigten angegeben. Verndie Ortsklaſſen 8 und C werden die genannten Grenzen des Bedürftigkeit und der teilweiſen Befürftigkeit um ein Zehntel ane, für die Ortsklaſſen D und E werden ſie um zwei Nane des Betrages gekürzt. Die Zuſchüſſe ſind bei den Fürſorge⸗ zu beantragen. kyk. Wirtſchaftliche Fragen. fuhrbewilligung für badiſchen Wein in die Schwelz? rrach, 16. Aug. Wie dem„Oberbadiſchen Volksblatt“ d, ſollen verſchiedene Weinproduzenten des Mark⸗ clandes, des bedeutendſten badiſchen Weinbaugebietes, Aus⸗ Vewilligung für Wein nach der Schweiz beantragt und im Hin⸗ Das a1 die in Ausſicht ſtehende große Weinernte erhalten haben. gbendlatt weiſt im Zuſammenhang mit dieſer Mitteilung die maß⸗ 3 deutſchen Behörden darauf hin, eventuellen Ausfuhrge⸗ bt Legenüber, die zur Abzahlung von Frankenſchulden einge⸗ ſich daber den, vorſichtig zu ſein und genau zu unterſuchen, ob es benen ſeel nicht wieder um fingierte Frankenſchulden handelt, mit ſchen Aenerzeit ſo ausgiebig operiert worden ſei. Sollten die deut⸗ die Grebörden dem Verlangen der Allgemeinheit, keinen Wein über wenigſtende zu laſſen, nicht dienen können oder wollen, ſo bliebe reiche— noch die Hoffnung, daß die Schweiz, die ebenfalls eine tet das einernte erwartet, die Einfuhr unterſagt. Zum Schluß bit⸗ deer l —.— — — ˙ 8 att die Abgeordneten, heute ſchon die nötigen Schritte in droteſ ache zu unternehmen. degen die privale Bewirtſchaftung der badiſchen Linien der Tu Straßburger Straßenbahngeſellſchaft. hie Aheinbiſchofsheim, 15. Aug. Die auf Sonntag nachmittag Aegierun, berufene Proteſtverſammlung gegen die von der Sraßenbe geplante Uebergabe der badiſchen Linien der Straßburger hetern dabngeſeulſchaft in privatwirtſchaftliche Hände war von Ver⸗ er an der Strecke liegenden, intereſſierten Städte und Ge⸗ — — —— gach be⸗ bo 5 n welcher Speiſe hat ſich Johannes der 1 Täufer genährt! 0⸗ nes der Llannte Angabe des Matthäus⸗Evangeliums, daß Johan⸗ euchr käufer in der Wüſte vorwiegend oder gar ausſchließlich une, hat en und wilder Honig“ als Nahrung zu ſich genommen aund denaf ſicherlich ſchon bei vielen Leſern zweifelndes Erſtaunen in man⸗ ſtarken Verdacht erregt, ob nicht hier, wie feſtſtehendermaßen 1 ſegen ſoln, anderen Fällen, ein ſprachliches Mißverſtändnis vor⸗ t unſe; e; denn weder die unappetitlichen Heuſchrecken, noch der mulen rach Bibel gern als Sinnbild weltlicher Luſt benutzte Honig 1. gelſt 115 dem bei aller Herbheit ſeines Weſens würdevollen Vorl S wi dichen fer Ehriſti einem Zuge der Erhabenheit ausgeſtatteten Bilde uns auf Grund 127 5 05 de u zu machen pflegen. Daß jene Vermutung durchaus kentiſchendloe iſt, geht 5 einigen Aufſätzen hervor, die ein prote⸗ 19 burf und— ein katholiſcher Theologe, der Miſſionar Kiefern⸗ urg..der bekanntlich als Profeſſor der Kirchengeſchichte zu Frei⸗ bgetarif w. lebende Herzog Max zu Sachſen, unlängſt in der und in denden Warte“ über dieſen Gegenſtand veröffentlicht haben, nis en ſie in nahezu völliger Uebereinſtimmung zu dem Er⸗ didem Berten, daß ſowohl bie Heuſchrecken wie der wilde Honig e ſachſi richt äber den Täufer auf einem ſchweren ſprachlichen 5 rrtum beruhen. „ dae biateſ die„Heuſchrecken“ betrifft, ſo heißt das griechiſche W be akrides ber bei uns damit wiedergegeben wurde, akris, Mehr⸗ eutet abe s kann allerdings„Heuſchrecken“ bedeuten; es einigen außerdem auch„Pflanzenſpitzen“,„Pflanzenſproſſen“, nic S J 789195 den mehr genchrifiſtellern auch eine beſondere, uns heute allerding⸗ em Anſchenau bekannte Pflanze— und eine dieſer Bedeutungen, Aregen icheine nach„Pflanzenſpitzen“, keinesfalls aber„Heu⸗ en wir demnach offenſichtlich auch als die Speiſe Jo⸗ deue n. einlen aufers anzufehen. Dieſe gewiß nicht nur den Vege⸗ dahl Entdecuctende Annahme iſt im Grunde nicht einmal eine ganz Grleiche Belel⸗ vielmehr haben, wie namentlich Prinz Mar durch Sall er Sche. überzeugend nachweiſt, eine ganze Anzahl früh⸗ dan hronios deriſlteller— darunter von bekannteren Namen Wort 21 ri r Kirchenvater Athanaſius, Iſidor von Peluſion— dehen ſcheint die in dieſem Sinne ausgelegt; ja der ganze chriſtliche lt 1755 Ueberlieferung bis zum heutigen Tage ſtets feſt⸗ Ab. zu den Aber auch guagen belder G. r wilde Honig, griechiſch weli agrion, findet vor Gelehrter als Nahrung des Täufers nicht mehr 8 wird von ihnen als unmöglich 710 e— meinden zahlreich beſucht. Die Verſammlung ſprach ſich einmütig gegen ſolche Abſichten der Regierung aus. Ueber das, was ge⸗ ſchehen ſoll, teilten ſich die Meinungen. Abg. Fiſcher⸗Meißen⸗ heim glaubte, daß durch energiſchen Proteſt bewirkt werden könne, daß der Staat den Betrieb der Nebenbahnen voll übernehme. Bür⸗ germeiſter Renner⸗Raſtatt legte juriſtiſch und ſachlich klar, daß nach dem Stand der Dinge die Forderung nach Verreichlichung zu ſpät komme. In Frage käme nur die Uebernahme in gemeinwirt⸗ ſchaftlichen Betrieb, an dem Reich oder Staat in erſter Linie intereſ⸗ ſiert werden müßten. Die Mehrzahl der Verſammlung wünſcht je⸗ doch Verreichlichung und ſchickte in dieſem Sinne eine Reſolution an die badiſche Regierung. Der Milchpreis in der Pfalz. ONB. Kaiſerslautern, 16. Aug. Der Milchpreis für die Pfalz wurde bei Verhandlungen der landwirtſchaftlichen Organiſationen mit Vertretern der pfälziſchen Städte laut„Freier Bauer“ ab 16. Auguſt auf 17 Mark das Liter feſtgeſetzt. ZJum Buchdruckerſtreik in Speyer. ONB. Speyer, 16. Aug. Eine Verſammlung aller graphiſchen Arbeiter in Speyer hat in einer Entſchließung ihr Einverſtändnis mit den Buchdruckern bekundet, die, wie berichtet, deshalb die Arbeit niederlegten, weil die Prinzipalität den Maria⸗ Himmelfahrt⸗Feiertag nicht mehr tariflich entlohnen wollte. Es wurde laut„Pfälz. Poſt“ beſchloſſen, die Streikenden materiell und ideell ſolange zu unterſtützen, bis die tariflichen Rechte wieder⸗ hergeſtellt ſeien. In der Lohnfrage beſchloß die Verſammlung: Die Forderung auf Lohnerhöhung iſt ſolange zurückzuſtellen, bis das Ergebnis der Tarifausſchußſitzung und der Kreisamtsſitzung bekannt iſt. Dieſen beiden Korporationen wird der Antrag auf Erhöhung um 1000 bezw. 400 Mark zugeſtellt mit der Weiſung, dieſe Forde⸗ rung unter allen Umſtänden reſtlos durchzudrücken. Die Pfalzzulage iſt in gleicher Höhe auch auf die Hilfsarbeiter auszudehnen.— Es befinden ſich im Streik die Buchdrucker der„Speyerer Zeitung“ und der Firma Zechner. Die Nachricht der„Pfälz. Poſt“, daß das „Rheiniſche Volksblatt“ auch mit in die Bewegung einbezogen ſei, war verfrüht. Es beſteht begründete Ausſicht, daß auch in den beiden vorgenannten Druckereien heute eine Regelung ſtattfindet. Städtiſche Nachrichten. Fachausſtellung für das Schuhgewerbe. Auf der vorjährigen Tagung des Bundes deutſcher Schuhmacher⸗ Innungen fiel die Wahl des nächſten Tagungsortes auf Mann⸗ heim, die induſtriereichſte Stadt des Südens mit ihren dichtbevölker⸗ ten, ebenſo induſtriereichen Nachbargebieten. Was war nun begreif⸗ licher als der Wunſch der Mannheimer Schuhmacher⸗Innung, mit der Tagung auch eine Ausſtellung zu verbinden. Dieſem Wunſch hat denn auch die Bundesleitung in vollſter Ueberzeugung einer Zweckmäßigkeit entſprochen. Die Anmeldungen ſind nunmehr abge⸗ ſchloſſen und die letzten Arbeiten in vollem Gange. Dem Ehrenaus⸗ ſchuß gehören u. a. an: Herr Gewerberat Alfred Bea, Ehrenpräſt⸗ dent der Handwerkskammer Freiburg i.., Herr Regierungsrat Buccerius, Vorſitzender des Forſchungsinſtituts für rationelle Betriebsführung im Handwerk, Karlsruhe, Herr Stadtrat Jakob Groß, Präſident der Handwerkskammer Mannheim, Herr Richard Lenel, Präſident der Handelskammer Mannheim, Herr Geheimer Hofrat Prof. Dr. A. Sickinger, Mannheim, Herr Albert Wolf, Vorſitzender des Gewerbevereins und Handwerkerverbandes Mann⸗ heim. Wenn bisher immer feſtgeſtellt werden konnte, daß die vom Bund Deutſcher Schuhmacher⸗Innungen veranſtalteten Fachausſtel⸗ lungen eine der beſten Möglichkeiten war, die Verbindung zwi⸗ ſchen Erzeuger und Verbraucher zu pflegen, ſo iſt beſtimmt damit zu rechnen, daß auch die Mannheimer Ausſtellung in Nibe⸗ lungenſaal ein volles Gelingen zeitigen wird. Der Schuhmacher⸗ meiſter findet hier alles, was zur techniſchen Fortführung und Ver⸗ vollkommnung ſeiner Werkſtatt nötig iſt, ſo eine reiche Auswahl von Bezugsquellen von Rohmaterialien jeder Art. Ebenſo iſt dem handel⸗ treibenden Schuhmachermeiſter Gelegenheit geboten, den Kreis ſeiner Bezugsquellen zu erweitern. Aber auch dem Verbrau cher bietet die Fachſchau eine Fülle von Anregungen. Im Hinblick auf die gegenwärtige Teuerung wird er hier manche wertvolle Belehrung und Anregung mit nach Hauſe nehmen. Ganz beſonders die Gruppe Maßſchuhwaren und Orthopädiſche Schuhwaren ver⸗ dient Beachtung. Größte Vielſeitigkeit in beſten Erzeugniſſen zeigt hier ein Bild deutſchen Gewerbefleißes. Es iſt zu wünſchen, daß die Arbeit der Ausſtellungsleitung durch zahlreichen Beſuch der Aus⸗ ſtellung und rege Nutzanwendung belohnt wird. B. Ein Rieſen⸗Hexenring. Das Volk nennt aufgeſtellte, von einem Hutpilz ausgegangene Pilze einen Hexenring. An dieſe Ringe knüpfte ſich früher viel Aberglauben. Die Hexenringe ſind oft ſehr ſchön. So boten mir vor Jahren in einem vollſtändig dunkeln Heidelberger Hochwald zwei weiße Pilzringe einen überaus prächtigen Anblick. Letzthin wurde ich am Weg von Kreidach nach Oberabtſteinach durch einen Rieſen⸗Hexenring überraſcht. In einem Artikel in Nr. 324 des„General⸗Anzeigers“ erzählte ich unter anderem von dem verworfen und dafür wiederum etwas Pflanzliches— diesmal aller⸗ dings keine Pflanzenſpitze, ſondern eine Pflanzenwurzel als wahr⸗ ſcheinliche Bedeutung angenommen. Zunächſt iſt nämlich, wie be⸗ ſonders Kieferndorf aus langjähriger Erfahrung berichten kann, der wilde Honig in Paläſting keineswegs ſo häufig, wie die früheren Ueberſetzer offenbar in Erinnerung an das„Land wo Milch und Honia fließt“ anzunehmen neigten; wilde Bienenſchwärme ſind dort vielmehr genau ſo ſelten wie bei uns, und aus dieſem ſehr gewich⸗ tigen Grund haben denn auch neuere Bibelerklärer unter dem zwilden Honig“ eine Art Baumhonig oder ſüßen Baumſaft ver⸗ ſtehen wollen. Auch dieſe Erklärung muß indeſſen an der harten Tatſache ſchei⸗ tern, daß es Bäume, die einen ſüßen Saft abſondern, im heutigen Paläſtina nicht gibt und daher auch in älterer Zeit ſo wenig gegeben haben kann wie wilden Bienenhong und eßbare Heuſchrecken. Die richtige Erklärung dürfte vielmehr die ſein, daß wir ſtatt meli agrion zu leſen haben Meleagrion, das Meleagerkraut; das war ein Kraut, deſſen Wurzeln eßbar waren und, wie wir aus ſicheren Zeugniſſen wiſſen, auch noch in ſpäterer Zeit bei den paläſtinenſiſchen Mönchen, Büßern und Einſiedlern eine geſuchte und beliebte Speiſe bildeten. Dieſe allem Anſchein nach abſchließenden Forſchungsergeb⸗ niſſe der beiden Gelehrten evangeliſcher und katholiſcher Fakultät dürften kaum ohne Einfluß auf die künftige Faffung unſerer deut⸗ ſchen Evangelientexte bleiben und ſo iſt vielleicht die Zeit nicht fern, wo die Vorſtellung, die den Vorläufer Chriſti von Heuſchrecken und B wildem Honig leben läßt, endgültig einer anderen Platz macht, die eine rein pflanzliche Nahrung aus Sproſſen und Wurzeln an deren Stelle ſetzt. Kunſt und Wiſſen. Weinheimer Geſchichtsblatt. Nach längerer Pauſe von Karl Zinkgräf im Auftrage des Gemeinderats der Stadt heim herausgegebene und ſorgfältig redigierte Weinheimer Geſchichtsblatt wieder erſchienen. Es umfaßt diesmal die Jahre 1917 bis 19, die Jahrestafel verzeichnet aber auch die wich⸗ tigſten Daten aus 1920. Das Heft wird von Profeſſor Dr. Karl Schumacher eingeleitet. Der Mainzer Muſeumsdirektor ſtiftet einen willkommenen Beitrag zur älteſten Beſiedelungsgeſchichte von Wein⸗ heim. Harmoniſch ſchließt ſich daran das Ergebnis einer einjährigen Sammelarbeit, der ſich der Herausgeber und eine Anzahl Gleich⸗ geſinnter unterzogen hatten. Das Ergebnis ſind dreiundzwanzig Sagen und Geſchichten aus Weinheim, die aber die Reihe weiterer zahlreicher Volksſagen aus dem Weinheimer Stadt⸗ und Landgebiet nur eröffnen ſollen. Alſo auf zur Mitarbeit! Hänlein wandelt auf Goethes Spuren an der Bergſtraße. Das Heft iſt das Wein⸗ Profeſſor Theodor D Bauersmann, der mir klagte, er könne dieſen Schädling auf ſeiner Bergwieſe, der wohl aus Egerlingen beſtehe, nicht verdrängen. 8 beſuchte nun neulich die mir bekannte Bergwieſe, fand den Ring aber leider nicht aus dem Edelpilz, dem Egerling gebildet, ſondern aus dem Pfeffermilchling. Der vollſtändig gras⸗ und kräuterloſe Ring hat einen Durchmeſſer von etwa 18 Meter und der pilzbedeckte Streifen iſt etwa 1½ Meter breit. Einzelne Pilze ſind ein bis zwei Pfund ſchwer. Da der Pfeffermilchling länger ausdauert als die meiſten anderen Pilze, ſo wird der prächtige Rieſenring noch manchen Wanderer überraſchen und erfreuen. In Wäldern der Bergſtraße und des Odenwaldes kommt der ſehr ſchöne Pilz häufig vor. Der außen und innen rein weiße, ſich ſtets trocken anfühlende, dick. und derbfleiſchige, oft tellergroße, erſt gewölbte, zuletzt trichterförmige Hut, der ebenfalls weiße Blätter hat, ſitzt auf weißem, dickem Stiel. Daran und an der reichlich fließenden, weißen, ſtark an Pfeffer erinnernden Milch iſt der Pilz ſehr leicht zu erkennen. Trotz ſeines äußerſt ſcharfen Ge⸗ ſchmackes iſt er völlig unſchädlich und wird jetzt auch bei uns be⸗ ſonders als Gewürzpilz(zum Gulaſch) verwendet. Er wird in Italien, in den Vogeſen und namentlich in Oſteuropa ſehr ge⸗ ſchätzt. Ein durch eine Freiburger Wirtin erfundenes Zubereitungs⸗ rezept lautet: 1½ Pfund friſche Pilze in feine Scheiben ſchneiden, eine halbe Stunde lang in Salzwaſſer kochen, dann dieſes abgießen, die Pilze fein hacken oder in der Fleiſchmühle zerkleinern, mit 100 Gramm Hafer⸗ oder Gerſtenflocken oder Grünkernmehl(vorher aufweichen) miſchen, fein gehackte Zwiebel, Salz und ein Ei bei⸗ geben und die Maſſe mit Fett als Knödel backen. Kein Pilz iſt ſo leicht maſſenhaft zu ſammeln, keiner ſo leicht zu putzen, zu ſchneiden und zu trocknen, wie der Pfeffermilchling. Das Unge⸗ ziefer(Pilzfliegen) meidet ihn. Beim Putzen hat man faſt gar keinen Abfall. Er iſt für den hieſigen Markt auch zugelaſſen und ſollte etwa aus der Neckargemünder Gegend hierher gebracht werden. Was ich vor etlichen Jahren trocknete, roch an änglich ähnlich wie Tabak. Sowohl dieſer Geruch als auch der Pfeffer⸗ geſchmack verloren ſich aber. Alles ſieht jetzt noch ſchön gelblich und ſehr appetitlich aus und wird, gemiſcht mit anderen Pilzen, gekocht. A. Göller. Die neuen Beltkartenpreiſe. Im Gebiet der Deutſchen Reichs⸗ bahn betragen die neuen Bettkartenpreiſe in der 1. Klaſſe 500, die Vormerkgebühr 50 J, in der 2. Klaſſe 250, die Vormerk⸗ gebühr 25, in der 3. Klaſſe 150, die Vormerkgebühr 15 K. Die Vorverkaufsfriſt wird auf 14 Tage verlängert. Nachkrägliche Ernennung zum Offizier. Der frühere Ange⸗ hörige des ehem. Feldart.⸗Regts. Nr. 30, Herr Curt Günther, Max⸗Joſefſtr. 14, erhielt, nachdem er bereits im Herbſt 1918 von dieſem Regiment zur Offizierswahl geſtellt war, die Beförderung aber nicht mehr ausgeſprochen wurde, noch nachträglich den Charak⸗ ter als Leutnant und wurde zum Leutnant a. D. ernannt. Die Unwetler, die ſich in der Nacht vom Montag zum Diens⸗ tag über der Stadt austobten, hatten einen ungewöhnlich großen Aktionsradius. Sie reichten vom Saargebiet bis weit nach Bayern hinein und von Südbaden bis ins Heſſiſche. Die noch vorliegenden Meldungen berichten ebenfalls von ſchweren Schäden, die durch Sturm und Hagelſchlag angerichtet würden. In der Gegend von Germersheim haben die Obſternte und die Tabakfelder ſehr gelitten. Die Straße Bellheim—Knittelsheim war derart mit Aeſten und ganzen Bäumen beſät, daß der Verkehr eine Zeit⸗ lang geſperrt werden mußte. Durch den orkanartigen Sturm wur⸗ den in Bellheim Ziegeldächer abgehoben. In Duttweiler ſchlug der Blitz in die Scheune des Landwirts Jakob Schmitt in der Altdorferſtraße. Das Gebäude iſt ſamt den Futter⸗ und Getreide⸗ vorräten niedergebrannt. In Eich(Heſſen) ſetzte der Blitz die Scheunen von Jakob Schott Wwe. und des Landwirtes Adam Sau⸗ der in Brand. Die Scheune der Witwe Jakob Schott brannte mit großen Vorräten nieder. Das Stallgebäude konnte gerettet werden. Bei dem Landwirt Sauder brannten die Scheune mit allen Vorräten und der Stall vollſtändig ab. In Gimbsheim ſchlug der Blitz in die Scheune des Landwirtes Fritz Oswald. Die Scheune ſtand ſofort in hellen Flammen und brannte mit allen Vorräten des Be⸗ ſitzers und denjenigen ſeines Bruders völlig nieder. Im Ger⸗ ſprenz⸗ und Mümlingtal ſind große Verheerungen ange⸗ richtet. Auf den Strecken Darmſtadt—Babenhauſen und Darmſtadt.— Wiebelsbach ſind ganze Strecken unter Waſſer. In Nierſtein und den ſonſtigen Rheinorten waren die Straßen in der Nähe des Rheines überſchwemmt, ſo daß mit Pumpen das Waſſer entfernt werden mußte. Auch in den Weinbergen iſt großer Schaden zu verzeichnen. * Heimkehr eines Avignon⸗(Toulon⸗) Gefangenen. Der frühere Avignon⸗Gefangene Otto Demeter in Hannover⸗Linden wohn⸗ haft, iſt von Toulon kommend, über Mannheim(Herr Jahl gewährte ihm in ſeinem Heim gaſtliche Aufnahme) in Stuttgart ein⸗ getroffen. Nach faſt ſiebenjähriger Abweſenheit von zu Hauſe, wovon er ſechs Jahre in der Gefangenſchaft bzw. 4 Jahre in der Strafgefangenſchaft(Avignon) verbracht hat, kommt Demeter wieder in ſein Vaterland zurück. Er wurde von einem Kameraden aus Sterkrade begleitet, den das gleiche Los, wie Demeter ge · troffen hatte, der aber nach vierjähriger Strafgefangenſchaft kürz⸗ lich fliehen konnte. Der Straftenor des Demeter lautete: verſuchter Diebſtahl(angebliche Entwendung einer Flaſche Kognak). Urkeil: 5 Jahre Zuchthaus, davon 475 Jahre verbüßt, der Reſt der Strafe erlaſſen. Am 12. Auguſt fand in Stuttgart für Otto Demeter ein Empfangsabend ſtatt, wo er von dem Leiter der Kriegsgefangenen⸗ ſtelle Wi ttemberg, Rittmeiſter a. D. Gemmel im Namen der ſchließt mit einem illuſtrierten Aufſatz des Herausgebers über den Kurbrunnen bei Weinheim, mit deſſen Bau im Jahre 1827 unter der Aufſicht des Freiherrn Lambert von Babo(geb. 1790 zu Mann⸗ heim) begonnen wurde. Nach einem Aufſchwung zum Stahlbad wurde der Kurbetrieb, der am 7. November 1898 159 Badegäſte mit 3000 Bädern und Güſſen angibt, eingeſtellt, um nach ſieben Jahren wieder eröffnet zu werden. Guido Schmitt. In Miltenberg ſtarb der Heidelberger Kunſt⸗ maler Guido Schmitt im 89. Lebensjahre. 8 Hochſchulnachrichten. Der durch die Berufung des Profeſſors H. Hecht nach Göttingen erledigte Lehrſtuhl der engliſchen Philo⸗ logie an der Univerſität Baſel iſt dem ordentlichen Profeſſor Dr. Friedrich Brie in Freiburg i. B. angeboten worden. Prof. Dr. Hermann Wätjen⸗Karlsruhe wurde zum Ordinarius der mitileren und neueren Geſchichte in Münſter i. W. als Nachfolger E. Daenells ernannt. Albert Baſſermann ſoll ans Burgthealer. Zwiſchen der Direk⸗ tion des Wiener Burgtheaters und Albert Baſſerman'n haben Beſprechungen ſtattgefunden, die bezwecken, den Künſtler für das Burgtheater zu gewinnen. Die Verhandlungen ſollen in der nächſten Zeit wieder aufgenommen werden. Man hofft, die Schwierigkeiten, die dieſer Uebernahme noch entgegenſtehen, zu über⸗ winden und Baſſermann für das Burgtheater verpflichten zu können. Gleichzeitig mit Albert Baſſermann ſoll auch ſeine Gattin Elſe aſſermann in den Verband des Burgtheaters eintreten. Eröffnung des Hamburger Geſchichtsmuſeums. In Ham⸗ burg wurde am Sonntag in Anweſenheit des Reichskunſtwartes Dr. Redslob das gerade rechtzeitig zur Ueberſeewoche fertiggewor⸗ dene Muſeum für hambur giſche Geſchichte, einer der ſchön⸗ ſten Bauten von Prof. Fritz Schumacher, ein vornehmer, maleriſch gegliederter Ziegelbau, eingeſchmiegt in die grünen Anlagen des Stadtgrabens, durch den Präſes der Hochſchulbehörde, Senator Dr. Peterſen, feierlich eröffnet. Schumacher ſprach über ſein unter vielen Schwierigkeiten nach zehnjähriger Bauzeit durchgeführte Werk, durch das Direktor Profeſſor Lauffer die äſte führte. In lichten Feſtſälen entrollt ſich die kühne Entwicklung der Hanſaſtadt. In intimen Räumen, deren Einbauten und Schmuck aus alten burger Häuſern ſtammen, iſt der ſolide Sinn der Großkau familien der Nachwelt erhalten. Alles in allem ein ſchönes Den niederſächſiſchen Geiſtes, eine— Sehenswüurdigkelt mehr r Abe. 4 die 3 elthandelsſtadt an Dr.„Dir, mein Nheln“ Hanns hermann Cramers 2 ele 1922“ preisgekrünt wurden anläßlich der rheiniſchen„Blumen r. Cramer iſt Oberregiſſeur und Dramaturg an den„Berein 1 ee eeee ſtädtiſchen Thegtern“ zu Düſleldagt. 4. Seſte. Nr. 378. Mannheimer General-⸗Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) Reichsregierung, des Reichsfinanzminiſteriums, Reichszentralſtelle für Kriegs⸗ und Zivilgefangene, und im Namen der Kriegsgefange⸗ nenſtelle Württemberg, welche mit der Abwicklung ſämtlicher frühe⸗ rer, Apignon⸗Gefangenen betraut iſt, begrüßt wurde. Miniſterialrat Schmuker begrüßte Demeter mit herzlichen Worten im Namen der württ. Regierung. Herr Alfred Me y⸗Pfullingen, der Schweizer neutrale Delegierte, führte in ſeiner Rede aus, daß er hoffe und wünſche, daß der Reſt der noch in Gefangenſchaft weilenden, noch zurückgehaltenen deutſchen Kriegsgefangenen auch bald in die Hei⸗ mat zurückkehren möge. In liebenswürdiger Weiſe hatten ſich Herren und Damen bereit gefunden, den ſehr gut beſuchten Emp⸗ fangsabend durch humoriſtiſche und künſtleriſche Darbietungen zu verſchönen. Demeter dankte mit gerührten Worten für den über⸗ 725 herzlichen Empfang, der ſeine kühnſten Hoffnungen übertroffen tte. * Die verunglückte Weinfuhre. Ein mit 6 Halbſtück beladener Laſtkraftwagen aus Mannheim fuhr zwiſchen Lohnheim und Hei⸗ mersheim den ſogen.„Kaliſch“ hinauf nach Alzey zu. Als das Auto den halben Berg paſſiert hatte, verſagte der Motor und der Wagen rollte rückwärts. Der Beſitzer, deſſen Sohn ſteuerte, ſtieg aus und wollte einen Stein ſuchen, den er unter die Räder zu legen beab⸗ ſichtigte; er wurde jedoch von dem Auto mitgeriſſen, das über ihn hinweg die Böſchung hinab fiel, ſich überſchlug und im Haferfeld liegen blieb. Von den Fäſſern, die weiterrollten, wurden 2 beſchä⸗ digt und liefen aus. Der Kraftwagen, der vollſtändig zer⸗ ſtört war, deſſen Motor aber noch lief, wurde mit Hilfe von Land⸗ wirten aus Heimersheim und inzwiſchen herbeigeholten Alzeyer Fuhrunternehmern aufgerichtet. Dann traf ein telephoniſch beſtelltes zweites Auto aus Mannheim ein, das den Wein auflud und weiter⸗ beförderte. Der beſchädigte Laſtwagen fuhr mit eigener Kraft nach Alzey, wo er an der Bahn verladen wurde. Die beiden Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon. veranſtaltungen. Wiener Operettenſpiele Roſengarken. Samstag geht die Neuheit„Die Bajadere“ von Emmerich Kalman, dem Kom⸗ poniſten der„Cſardasfürſtin“ und des„Hollandweibchen“, zum erſten Male in Szene. Mannheim iſt die erſte Stadt, in der nach Wien und Berlin dieſe erfolgreiche Operette aufgeführt wird. 25 Jahre Stolze-Schrey. Die Feier des 25jährigen Beſtehens der von ihr vertretenen Kurzſchrift begeht der Stenographenver⸗ band Stolze⸗Schrey durch Abhaltung eines Stenographen⸗ tages, der vom 17.—21. d. M. in Eiſenach ſtattfindet. Haupt⸗ verhandlungsgegenſtände ſind„Die deutſche Einheitskurzſchrift“, „Die Kurzſchrift beim Wiederaufbau unferes Vaterlandes“ und „Kurzſchrift und Schule“. Der Feſtſitzung geht ein Wettſchreiben in deutſcher Kurzſchrift und in den Uebertragungen auf die engliſche, franzöſiſche, ſpaniſche und italieniſche Sprache ſowie im Eſperanto voraus. Das Reichsminiſterium des Innern hat ſeine Beteiligung an den Verhandlungen zugeſagt. Die Beteiligung ſcheint ſehr ſtark zu werden. Rommunale Chronik. Die Heidelberger„geſetzliche Miete“ und Wohnabgabe. * Heidelberg, 15. Aug. Vom ſtädt. Nachrichtenamt wird dem Heidelb. Tgol.“ u. a. geſchrieben:„Nach wiederholten eingehenden Beratungen durch den Verſtändigungsausſchuß und im Stadtrats⸗ kollegium hat der Stadtrat am Donnerstag über die Zuſchläge Be⸗ ſchluß gefaßt. Die geſetzliche Miete ſetzt ſich bekanntlich aus der Grundmiete und Zuſchlägen zuſammen. Als Grundmiete gelten nach den Beſchlüſſen des Stadtrats 5 Prozent des Friedensſteuer⸗ wertes vom 1. Juli 1914. Für Verwaltungskoſten werden ½ Proz. des Friedensſteuerwertes und für Steigerung der Hypothekenzinſen und Erneuerung der Hypotheken gleichfalls allgemein Proz. zu⸗ geſchlagen. Für die Inſtandſetzungen wurden 10 Proz. des Frie⸗ densſteuerwertes feſtgeſetzt, davon 5 Proz. für laufende und 5 Proz. für große Inſtandſetzungsarbeiten. Bemerkt ſei, daß als Stelle für die Anlegung der Hauskonten, auf die die Beträge für große In⸗ ſtandſetzungen einzuzahlen ſind, nur die ſtädtiſche Sparkaſſe be⸗ ſtimmt wurde. Zu dieſen Hundertſätzen kommen die Betriebskoſten in der Höhe der katſächlichen Aufwendungen. Zu den gemeinſamen Betriebskoſten zählen die Steuern, öffentlichen Abgaben, Verſiche⸗ rungen uſw. Dieſe Koſten werden ungefähr 8 Prozent des Steuer⸗ werkes betragen. Zu der Grundmiete von 5 Prozent kommen alſo Zuſchläge von)½ d½ 10 + 8 Prozent, ſodaß wir alſo in Heidelberg mit einer geſetzlichen Miete von ungefähr 24 Prozent des Steuerwertes vom 1. Juli 1914 zu rechnen haben. Dazu kommen dann noch die beſonderen Be⸗ triebskoſten(Waſſerzins, Müllabfuhr, Grubenentleerung(Ton⸗ nenabf.), Kaminreinigung uſw.), die jeweils auf die Wohnungs⸗ inhaber nach Maßgabe der Grundmiete in ihrer tatſächlichen Höhe, die von den Vermietern durch Belege nachzuweiſen ſind, ebenfalls umgelegt werden. Bezüglich der gewerblichen Betriebe (3. B. Läden, Werkſtätten) hat der Stadtrat, wie in Mannheim, keine Hundertſätze feſtgeſetzt. Es bleibt die Regelung der Miete für gewerbliche Räume zunächſt der Vereinbarung der Parteien ſelbſt überlaſſen; ſollte eine ſolche nicht zuſtande kommen, ſo entſcheidet das Mieteinigungsamt auf Anruf von Fall zu Fall. Die Salzburger Jeſtſpiele wurden mit dem Myſterienſpiel „Das Salzburger große Welttheater“ von Hugo von Hofmannsthal wirkungsvoll eröffnet. Max Reinhardt führte bei der Uraufführung die Regie. Dd Annunzio hat ſich, nach einer Drahtnachricht unſeres römiſchen Vertreters, durch einen geheimnisvollen Sturz aus dem Fenſter ſeiner requirierten deutſchen Villa erheblich verletzt. Die ukrainiſchen Schriftſteller an Gerhart Hauptmann. Im Namen des Verbandes ukrainiſcher Journaliſten und Schriftſteller ſandte deſſen Vizepräſident O. Oles folgendes Telegramm an Ger⸗ hart Hauptmann in Breslau:„Zum ſechzigjährigen Jubiläum die herzlichſten Glückwünſche. Ich möchte, daß die ganze Menſchheit mit Ihnen die Glockenſymphonie hören möge, von welcher Ihr Meiſter Heinrich träumte.“ Eine New-orker Filiale der Wiener Werkſtätten. Unter der Leitung des aus Wien ſtammenden Künſtlers Joſef Urban, deſſen aus modernem Geiſt geborene Theaterdekorationen ihm ſeit Jahren ſchon einen Namen gemacht haben, iſt in Newyork vor kurzem in der vornehmſten Straße der Stadt, der fünften Avenue, eine Filiale der„Wiener Werkſtätten“ eröffnet worden. Sie führt, wie der„Cicerone“ aus Newyork meldet, die ſchönſten Erzeugniſſe des Wiener Kunſthandwerks, namentlich köſtliche Arbeiten in Silber, vor und verſucht, auf dieſe Weiſe, den unter der allgemeinen Not leidenden Künſtlern Wiens eine für ſie unbedingt notwendige Abſatz⸗ quelle zu verſchaffen, um ein Abſterben des Wiener Kunſthandwerks zu verhindern. Guſtar Klimt iſt in der Ausſtellung mit mehreren Originalen, darunter einer ſeiner durchgefühlten, in jedem Pinſel⸗ ſtrich liebevoll erzeugten Landſchaften, und Reproduktionen aus der großen Klimtmappe vertreten. SGründung eines Deutſch⸗Braſilianiſchen Landestkhealers. „Volk und Heimat“, die Zeitſchrift des Vereins für das Deutſchtum im Auslande, berichtet von dem Plan der Gründung eines Deutſch⸗ Braſilianiſchen Landestheaters, deſſen Hauptaufgabe es ſein würde, den deutſchen Kolonien in allen Teilen des Landes, beſonders in den Südſtaaten, von Zeit zu Zeit den Genuß der Aufführung guter deutſcher Bühnenſtücke zu verſchaffen. An der Spitze des Unterneh⸗ mens ſteht Frau Erna Manegg, die mit der von ihr gebildeten Schauſpielertruppe zuerſt drei Aufführungen im Munizipaltheater von Sao Paolo zu veranſtalten beabſichtigt. Der Ertrag dieſer Auf⸗ führungen ſoll den Grundſtock für das Deutſch⸗Braſilianiſche Landes⸗ theater bilden. Unterſtützung; ein gutes deutſches Theater müßte ſich in Braſilien mit ſeinen nahezu 600 000 deutſchen Einwohnern wohl halten köu⸗ nen, und ſicher iſt neben der deutſchen Schule und Kirche das deutſche Theater eines der wichtigſten und wirkſamſten Mittel zur Erhaltung des Deutſchtums. 4% Bibſiographie der Werke Abrahams a Sancka Clara. Die Tenor, gaſtierte, wie Hans v. Weber im„Zwiebelfiſch“ mitteilt, kürzlich in einem oberöſterreichiſchen Theater als Lohengrin. Die Präziſion der techniſchen Arbeiter war nicht gerade erhebend, und ſo geſchah es, daß der Schwan davonzog, ehe Slezak ihn ritterlich beſtiegen hatte. Der Tenor geriet nicht aus der Faſſung, wandte ſich nach der Kuliſſe und rief:„Bitt' ſchön, Sie da, wann geht der nächſte Schwan?“ die Dichter zu ihren Werken haben, dafür gibt es zahlreiche Bei⸗ ſpiele. der Wiener Volksdichter, bat, N von guälenden Zweifeln getrieben, noch am Hoffentlich findet das Unternehmen die verdiente führung eines ſeiner Stücke den Direktor des Joſefſtädter Theaters, das Stück wieder abzuſetzen, da es doch durchfallen müſſe. Er wolle ihm alle Unkoſten— und dieſe beliefen ſich auf mehrere tauſend Gulden— erſetzen, nur ſolle er ihm erlauben, das Werk zurück⸗ zuziehen und zu vernichten. und am Abend darauf überſchütteten die begeiſterten Wiener den Dichter und Darſteller Raimund mit toſendem Beifall! Außer der geſetzlichen Miete haben die Wohnungsinhaber auch noch die Wohnabgabe zu tragen, die für ſich angefordert wird und auch geſondert im Verhältnis der Grundmieten auf die Nut⸗ zungsberechtigten umzulegen iſt Die Wohnabgabe für die Zeit vom 1. Oktober 1921 bis 1. April 1922 iſt bereits erhoben. Dem⸗ nächſt wird die Wohnabgabe für das ganze Rechnungsſahr 1922ſ/3 (d. i. vom 1. April 22 bis 31. März 1923) angefordert. Sie be⸗ trägt nach dem Geſetz und nach den Beſchlüſſen des Bürgeraus⸗ ſchuſſes ab 1. April 1922 2,5 Proz. ſtaatlicher Satz und 5 Proz. Gemeindezuſchlag, ab 1. Oktober 1922 7,5 Proz. ſtaatlicher Satz und 10 Proz. Gemeindezuſchlag, die pro rata erhoben werden. Es werden mithin angefordert: für die Zeit vom 1. April bis 1. Ok⸗ tober 1922, alſo für ein halbes Jahr, die Hälfte des 7,5 Proz, be⸗ tragenden Jahresſatzes gleich 3,75 Proz.; für die Zeit vom 1. Ok⸗ tober 1922 bis 31. März 1923, alſo für ein halbes Jahr, die Hälfte des 17,5 Proz. betragenden Jahresſatzes gleich 8,75 Proz., zuſam⸗ men alſo 12,50 Proz. des Steuerwertes. Die geſetzliche Miete von ungefähr 24 Proz. des Steuerwertes zuzüglich der Wohnabgabe von 17,5 Proz. ab 1. Oktober d. J. be⸗ deutet eine Steigerung der Friedensmiete um das 7⸗ bis dfache, wobei die Gebühren für Waſſer, Grubenentlee⸗ rung uſw., die in der Friedensmiete meiſt enthalten waren, noch nicht berückſichtigt ſind. K L. Neuſtadt, 15. Aug. Der Kommunalverband hat beſchloſſen, daß ab 16. Auguſt der große Laib Brot 26.30, der kleine Laib 13.20, das Pfund Brotmehl.25 ½ und der Liter Milch 21 1 koſtet. (Sweibrücken 11. Auguſt. Die Kommunalverbandsausſchüſſe Zweibrücken⸗Stadt und Land beſchäftigten ſich in einer gemeinſamen Sitzung mit den ab 16. ds. Monats einſetzenden neuen Brot⸗ preiſen. Die Forderungen der Bäckerinnung vertrat Obermeiſter Dorſt dahingehend, daß ein Mindeſtbrutto⸗Backlohn von 845 für den Doppelzentner vom Bäckerhandwerk der Pfalz herausgerechnet worden ſei, daß ſich die hieſige Innung aber mit 700 begnügen wolle. Nach kurzer Erörterung wurde ein Vorſchlag des Vorſitzenden dahingehend angenommen, auf der Grundlage des Bruttoverdienſtes der Städte Pirmaſens, Kaiſerslautern und Ludwigshafen die finan⸗ ziellen Unterlagen für die Brotpreiſe des Bezirks Zweibrücken in ge⸗ meinſamer Sonderſitzung der K..⸗Beauftragten und der Bäcker⸗ innung feſtzuſetzen. Sodann wurde den Mitgliedern die Bilanz des K..⸗Stadt für 1912 vorgelegt, die in Einnahmen und Aus⸗ gaben mit rund 4086 000„ bei 10 000 Gewinn abſchließt; die Darlehensſchuld beziffert ſich auf 2 970 000. Der Abſchluß wurde nach kurzer Beſprechung genehmigt. Auch zur Fortſetzung der Brot⸗ verbilligungsaktion für Minderbemittelte erfolgte Zuſtimmung bei Genehmigung der Mehrausgaben in Höhe von 33 500. Endlich wurde beſchloſſen, noch aus der Zwanas wirtſchaft lagernde Lederbeſtande im Gewicht von 280 Kg. an eine Pirmaſenſer Firma zu verkaufen, ſofern die hieſige Schuhmacherinnung nicht die gleichen Preiſe zahlt wie jene Aus dem Lande. Karlsruher Herbſtwoche 1922. Die vom Gartenbauverein Karlsruhe für die Karlsruher Herbſt⸗ woche in der Zeit vom 10. bis 17. September geplante große Gar⸗ tenbau⸗ und Obſtausſtellung in ſämtlichen Räumen des ſtädtiſchen Ausſtellungsgebäudes verſpricht nach dem jetzigen Stand der Vorarbeiten ein umfaſſendes Bild der heimiſchen Gartenkunſt und Gartenkultur zu zeigen. Die badiſchen Gärtner haben durch ihre Verbandsleitung eine rege Beſchickung in Ausſicht geſtellt. Einige namhafte Firmen werden mit Speziglkulturen am Platze ſein. Auch der Deutſche Roſenverein hat die Beteiligung einiger Züchter zuge⸗ ſagt. Die Abteilung Obſtbau wird von der Obſtverwertungsſtelle der Badiſchen Landwirtſchaftskammer durch Obſtzüchter des ganzen Lan⸗ des beſchickt werden Eine Obſtbörſe wird den Beſuchern der Aus⸗ ſtellung Gelegenheit geben, ihren Winterbedarf an guten Obſtſorten zu decken. Beſonders erfreulich iſt, daß die Karlsruher Kleingarten⸗ Kolonien ſich emſig regen, durch eine gemeinſchaftliche Schau von ſelbſtgezogenen Gartengewächſen zu zeigen, welch weitgehende Bedeutung dieſen von der Stadtverwaltung begründeten und geför⸗ derten Kleingartenanlagen für die Ernährung eines großen Teils der hieſigen Einwohnerſchaft zukommt. In Verbindung mit dieſen Ver⸗ anſtaltungen wird auch dem Badiſchen Bienenzuchtver⸗ ein im Ausſtellungsgebäude ein Raum zur Verfügung geſtellt, um Leben und Wirken der Biene in ihrer Behauſung und in freiem Flug zu zeigen und um das köſtliche Produkt des Bienenfleißes zum Ver⸗ kauf zu bringen. Schließlich wird die Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft des Verbandes der Badiſchen Gärtnereibetriebe ſin einer erſchöpfenden Auslage alle jene Gegenſtände zeigen, welche zum rationellen Gartenbetrieb nötig ſind. N 7 Heddesheim, 15. Auguſt. die Tabakfelder haben ſich die⸗ ſes Jahr außerordentlich gut entwickelt. Der Tabak iſt bei dem gün⸗ ſtigen Sommerwetter meiſt noch in vollem Wachstum begriffen und verſpricht im Gegenſatz zum vorigen Jahre eine reiche Ernte. Sonſt hat man um dieſe Zeit(die Getreideernte war auch früher) allgemein mit dem Tabakbrechen begonnen, diesmal will man noch—2 Wochen zurückhalten und die Tabakblätter auswachſen und ausreifen laſſen. Es gibt im Sandfeld Tabakſtücke, bei denen Zuſammenſtellung der Erſt⸗ und Frühdrucke der Abrahamiſchen Schriften wird nun in Bälde erſcheinen, und zwar im diesjährigen 60.) Bande des„Freiburger Diözeſan⸗Archivs“(Freiburg i. Br., Herder u. Co.). Die große Bedeutung dieſer neueſten Veröffent⸗ lichung des bekannten Abraham⸗Forſchers Prof. Dr. Karl Bertſche in Schwetzingen erhellt ſchon aus der Gegenüberſtellung folgender Tatſachen: Gödeke führt nur 34 Werke Abrahams auf mit zuſammen 72 Drucken des 17. und 18. Jahrhunderts(von Ueberſetzungen weiß er überhaupt nichts!), Bertſche dagegen 63, darunter einige von ihm neu entdeckte, mit nicht weniger als 394 Früh⸗ oder Erſtausgaben, worunter 2 italieniſche und 65 holländiſche(Ueberſetzungen), ſowie die Erſtdrucke einer Reihe von kleineren Schriften, die bisher nur aus ſpäteren Sammelbänden bekannt waren; dazu kommen aber noch 36 Ausgaben, deren Vorhandenſein wohl von früheren Ge⸗ lehrten bezeugt wird, wovon ſich jedoch in den von Prof. Bertſche zu Rate gezogenen Hunderten von Bibliotheken des In⸗ und Aus⸗ landes kein einziges Stück mehr vorfindet. Die bislang gänzlich unbekannte Verbreitung der Hauptwerke.s auch in Holland und Belgien in ſo zahlreichen niederländiſchen Drucken hier feſtgeſtellt zu haben, gehört zu den wichtigſten Ergebniſſen von Prof..s Forſchungen. Mit dieſer angezeigten Abhandlung wird endlich ein⸗ mal die Abraham⸗Forſchung auf eine ſichere Grundlage geſtellt, und nun kann die deutſche Wiſſenſchaft auch eine alte Ehrenſchuld ab⸗ tragen, nachdem ſie dieſen Großen unſeres Vaterlandes lange genug vernachläſſigt hat. Kleines Feuilleton. 4e Mein lieber Schwan.. Leo Slezak, der bekannte 2r Der beſcheidene Dichler. Wie wenig Vertrauen manchmal Tage vor der Auf⸗ Der Direktor weigerte ſich entſchieden, Das Stück in ſonſtigen Jahren“ innen man ausnahmsweiſe ausgangs dieſer Woche noch zu ernten beggreß wird. Die Tabakernte iſt die arbeitreichſte Zeit des Sommers. anche und klein iſt dabei beſchäftigt und macht ſich verdienſtlich. Für atherbſt arbeitſame Arbeiterfamilie macht der Verdienſt über den Tabagn gut ein ſchönes Stück Geld aus. Die Tabakpflanzer haben viel Ta lder von beſter Qualität zu erhoffen. Auch die Kartoffte bfefenn ſehen recht gut aus und verſprechen reichen Ertrag. Früßkar werden ſchon ſeit einigen Wochen ausgemacht. Das Pfund wiege, —5 Mark z. Zt. abgeſetzt.— Ein ſelten ſtattlicher Leichend eine wegte ſich Samstag nachmittag zum Friedhof, voran die Ortsv mit Trauermuſik. Galt es doch einem allgemein geachteten uchch⸗ liebten Manne, unſerm Mitbürger, Landwirt und früherem hein⸗ händler Georg Alles, die letzte Ehre zu erweiſen. Einem er ſo tückiſchen Leiden, das ihn etwa vor Jahresfriſt befiel, iſt der früh rüſtige und kräftige Mann im 63. Lebensjahre erlegen. ine ch. Eſchelbronn, 14. Aug. Eſchelbronn hatte am Sonntag hohen Tag. Zum Beſuch des Geſangvereins hatte ſich der ehen berg⸗Handſchuhsheimer Verein„Freundſchaft“ eingefu 90r Beide Vereine gaben ein gutes Konzert auf dem freien Platz die dem Rathaus. Dankbar lauſchten die Zuhörer und gerne boten der Sänger ihr Beſtes. Man konnte warm werden beim Klange · Lieder und mußte ſich freuen, daß das deutſche Lied ſo in Ehren g halten wird. Wir möchten hier die Bitte ausſprechen dürfe heen. die Vereine des öfteren ſolche Geſangsſtündchen abhalten Mancher Zuhörer würde ſicherlich ſein Scherflein hergeben, wen öfters einen ſolchen Genuß hätte. Tagen ch. Aus dem Schwarzbachkal, 16. Aug. Schon ſeit dra 1 kann man beobachten, wie ſich die Schwalben auf den de f drähten der Fernleitungen ſammelten. Seit heute fehlen die zuh teren Vögel. Es iſt reichlich früh dieſes Jahr für den Schwalbe ANus der Pfalz. 5 Il Speyer, 16. Aug. Die interalliierte Rheinlandkommiſſion te mit dem heutigen Tage eine Verordnung über Steuervorr Hier⸗ der Beſatzungstruppen in Wirkſamkeit treten laſſez zen⸗ nach iſt die Befreiung von der Wein⸗, Bier⸗, Umſatz⸗ und jebenen umſatzſteuer an die Ausſtellung einer einheitlich vorgeſchr eeinem Beſcheinigung geknüpft, die mit je zwei Durchſchlägen 7 der nummerierten Heft abgetrennt wird. Einen Durchſchlag erhoeer⸗ Käufer, den anderen der Verkäufer als Beleg für die ſiz d ſtattung. Das Stammheft mit den Driginalen bleibt im Be Non⸗ Verkäufers. Deutſche und alliierte Dienſtesſtellen ſind mit 55 aufs trolle der Beſcheinigung beauftragt, jeder Mißbrauch wird e ſtrengſte geahndet. and⸗ (Kalſerslautern, 15. Auguſt. Die Zahl weiblicher H 23000 werker nimmt in der Pfalz zu. Im letzten Jahre wurdefe rund Handwerksbetriebe in der Pfalz gezählt, darunter befanden ſi tel des 2900 Damenſchneiderinnen und Näherinnen, d. i. etwa ein Achiſalten geſamten pfälziſchen Handwerks. Die berufsfachliche Orgar in⸗ dieſes Handwerkszweiges liegt jedoch noch im Argen, beſonder Seite ſichtlich des Lehrlingsweſens, ſodaß neuerdings von berufe atton in entſprechende Maßnahmen zur Durchführung der Fachorganiſa die Wege geleitet worden ſind. mu⸗ (Pirmaſens, 16. Aug. Die Kampfesweiſe 2 in niſtiſcher Weltbeglücker war, wie ſchon kurz bergehtere Pirmaſens anläßlich der Verfaſſungsfeier zu beobachten. 1 por tauſend Republikaner hatten ſich zu einer friedlichen Kundgebu geſun⸗ dem mit ſchwarz⸗rot⸗goldener Flagge geſchmückten Rathaus de den. Eine Handvoll Kommuniſten, beſtehend aus laut en. mit jugendlichen Burſchen und wuterfüllten keifenden Weibern, ſetz Balkon einem wüſten Spektakel ein, als der Redner des Tages vom de ein des Rathauſes aus ſprechen wollte. Gegen den Balkon wu wohlgezieltes Bombardement mit geöf 2— ge⸗ Meſſern unternommen, die den ſich zurückziehenden Spezchſeung, fährlich umſchwirrten. Ein Somwſetbanner gelangte zur entie ent⸗ um das ſich weitere jugendliche Meſſerhelden ſammelten, die, 1 den blößte heimtſickiſche Stichwaffe in Händen, ſich zum Sturm ſchin in Balkon anſchickten. Ein gegneriſcher Stoßtrupp trat daraufßinah⸗ Aktion, der mit kräftigen Hieben die Anſtürmenden die Treppe itsver⸗ warf, wo Sowjetſterne und ſonſtige Abzeichen der Menſchb herhel brüderer liegen blieben. Der von den Pirmaſenſerns eigens rter lo geholte Parteihäuptling Kuhnert verſuchte ſeine Schlagwö Weithin zubringen, wurde aber von der Menge daran verhindert. tönte der Lärm, die niedrigen Zurufe und Beleidigungen der kalen, die die Tauſende ſchließlich aufforderten, mit ihnen zu uflein Demonſtrationszuge abzumarſchieren. Aber nur ein kleines Hahrend Unentwegter folgte den Verkündern des Sowjetparadieſes, Republl die Zurückbleibenden ihre Geſinnung durch Hochrufe auf anderen und den Sozialismus zum Ausdruck brachten. Auch egeben/ Städten der Pfalz hatten die Kommuniſten die Parole oder die republikaniſchen Feiern entweder durch aktives Eingreife durch Wühlarbeit hinter den Kuliſſen zu ſtören. Berichtszeitung. Mannheimer Ferienſtrafkammer. nheim Zwiſchen dem Dreher Heinrich Arnold von Meſtanden und einem Hausgenoſſen, dem Kaufmann Hanitſch, 10. um ſeit längerer Zeit Feindſeligkeiten, die in der Nacht vom ntluben. 11. Mal d. J.— in alkoholiſterter Stimmung— ſich iete miz Arnold arbeitete mit einem Ochſenziemer, Hanitſch antregrolſchuh einem Revolver, mit dem er ſeinen Gegner durch einen G ſeinen verwundete. Ein zweiter Schuß traf nicht, da Arnold öffengerich Leuten hinter eine Tür gezogen worden war. Das Schöf ſen ei. ſprach Hanitſch, indem es annahm, er ſei in Natwehr genegenit ger Dagegen legten der Staatsanwalt und Arnold, der als Ne nd, daß 5000 Buße verlangte, Berufung ein. Die Strafkammer le nich nur der erſte Schuß in Notwehr abgegeben wurde, der 5120 Tagen mehr. Hanitſch wurde alſo zu 1500% Geldſtrafe oder 20 Frage⸗ Gefängnis verurteilt; damit komme die Buße nicht mehr in R⸗A. Vert.:.⸗A. Dr. Staadecker; Vertreter des Nebenklägers: 5 Dr. Schindler. a Einen groben Vertrauensmißbrauch beging der 30 dh Huch Kaufmann Rupert Hut fließ, der von 1916 bis 1921 a ngeſtelt halter bei der Oberrheiniſchen Baggereigeſellſchaft m. b. H. uchholler war, der ſein Vater als Geſchäftsführer vorſtand. Der 5 en der für Wein und Weib mehr Geld brauchte als ſein Einbogge ihm geſtattete, unterſchlug nach und nach die Summe von ter war und verſetzte außerdem eine Anzahl Treibriemen. Der Geſchäfte⸗ mitangeklagt, weil er nicht rechtzeitig den Konkurs des uft rte, angezeigt habe, nachdem, wie der Sachverſtändige Sutter afeſiſtand, ſchon im Jahre 1919 eine Ueberſchuldung von 250 000 4 6 Mo⸗ H. der Jüngere wurde zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahre o die naten verurteilt, der Geſchäftsführer aber freigeſprochen, Ueber“ Aktivpoſten in der Bilanz zu niedrig eingeſtellt waren, eime fel ſchuldung alſo tatſächlich nicht beſtand. Vert.:.⸗A. Dr. Mo * icht 10 a Arburg. dde dang, dor den Scöſtenge Stnge verantworten hatte ſich die hier wohnhafte Frau Mathi den Sie verſorgte mehrere hieſige Fawilien mit Ziegenmilch, 1. 5 Die letzten Tagen des Mai bis zu einem Drittel verwäſſert wurds iger Frau führte zur Entſchuldlgung an, ihre Ziegen hͤtten. Wa Milch gegeben und da ſei ihr der Gedanke gekommen, m mõ 10 nachzuhelfen, da ſie von den Kunden zur Herausga rei elts viel, Milch gedrüngt worden ſei. Ihrem Wunſche, die ien, kan ſtrafe und die Publikatien der Beſtrafung wegfallen zu bochen 71 das Schöffengericht nicht nach, ſondern erkannte auf 2 rtell⸗ 0 fängnis, 500 M. Geldſtrafe und Veröffentlichung des Ur Koſten der Frau in ſämtlichen Freiburder Tagesblättern. gehg Tu. Waldahut, 16, Aug. Im Prozeß gegen die beiden ſ 10t Vater und Sohn, die beſchuldigt waren, am Sonntag, 6. chmn den Grenzaufſeher Klöckle, der die beiden beim Stumpenſchmn 5 überraſchte, erſchlagen zu haben, fällten die Geſchworen Noſe Spruch, der die Angeklagten von der Schuld an dieſengoche in wiſſenſchaftlichen Kreiſen ſeit Jahren mit Spannung erwartete aber war„Der Verſchwender“, A. W. J. K. 1 7 Pufzt Meqer nur mit.— 1 1 1 freiſprach. Die Verhandlungen haben eine ganze 125 Anſpruch genommen. Der Fall iſt alſo noch nicht aufgeklärt 40 3 8 8 * — FF %Cĩ òðùſͤ0000TbVT0T0T0T00TbbTVVbTTbTbT F * „„ derelag, den 17. Auguſt 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Miktag-Ausgabe.) 5. Seike. Nr. 376. Andelsblaff ie Lage der Textilindustrie. Won unserem lachmännischen Korrespondenten.) Lage der Textllindustrie mul gegenwärtig als sehr lung unet werden. Die Unsicherheit in Bezüg auf die Aegch ung der weiteren Entwicklung hat sich noch weiter Werig ung auch die Materialbeschaffung wird immer 1 19 165 r11— ue biiser. Durch die gewaltige Steigerung der Preise für Rohstoft 0 Ka e aund der gesamten Herstellungskosten nimmt Mitelknappheit immer schärfero Formen an und dazu 25 . noch, da auch das Risiko immer größer wird. Mrennn der Industrie ein angenblicklicher Scheingewinn Wenn der Erlös aus der verkauften Ware nicht ein- 2 Ware zu bezahlen! Man ist vielfach gezwungen, balen Betrleb nach und nach zu verkleinern, weil die Mittei 10— das für die Durchführung des vollen Betriebes Se Rohmaterial zu beschaffen. Augenblicklich 5 meisten Betriebe der Textilindustrie noch auf ae nonste hinaus Aufträge vorliegen. Die Ausführung Wneesenen Auftrage laßt aber in vielen Fällen keinen an⸗ Wrmen n Gewinn mehr, weil sie teils aus einer Zeit cd at de man den Vorbehalt der Berechnung nachträg- 10 oder vetender Verteuerungen der Herstellungskosten auf Welsche begrenzen mußfte und dieser Satz durch die olt i8l. tatsächlich eingetretene Verteuerung weit über⸗ brl Die sprunghafte Steigerung der Löhne und der de fen Herstellungskosten hat es s0o mit sich gebracht, daß bn ehedisung manchen alten Auftrages für den Fabrikan- ſed erwi empfindlichen Verlust mit sich bringt. Es hat Ri zesen, daß die sogenannte Lohnklausel das gewal- Nrgteiko, das der Fabrikant durch die Annahme von Wme auf längere Termine heute eingeht, aufhebt. Die doch spinnereſen und Webereien haben gegenwärtig die Waäiut zu tun. ebereien sind teilweise bis Ende des Jahres voll- 1 el Pausverkauft. Dort, Wo man sich noch auf so lange Zelegt hat, muß man mit der Annahme neuer Auf- ckhalten, weil es unter den augenblicklichen Ver- Dizicht möglich ist, sich mit Garnen neu einzu- alh der E de Wollweberei hat auch noch auf Monate hinaus wcb die dedigung der vorliegenden Aufträge zu tun. Wenn Nachfrage im Augenblick noch recht lebhaft ist, Men ach stellenweise doch schon ein gewisses Nach- ür auf die enorm gestiegenen Preise zurückzu- mele ae Es ist bemerkenswert, daß bei Futter- und are Alen, in denen gute Qualitäten sehr bevorzugt fel Umfa e Dispositionen des Einzelhandels meist geringe- s in derSes als früher sind. Die Ursache hierfür wird e mapitalknappheit zu suchen sein, teils aber auch an unsicher ist, inwieweit das Publikum später wulegen noch in der Lage ist, die enorm hohen Preise bee Besonders schwierig ist die Lage für die le Geei. Die Nachfrage nach halbleinenen und hien W. eweben ist im allgemeinen sehr rege. In den b0 en en mubte man aber zahlreiche neue Aufträge 10— ablehnen, weil man keine Möglichkeit sah, sich Nm eing und Leinengarnen entsprechend einzudecken. luale Hördle Preise für diese beiden Garngruppen derart edern z Segangen, daß die Leinenwebereien Preise N müss 7 1 kdaderen n, die den Verkauf dieser Artikel zweifellos Verbr Es muß deshalb damit gerechnet werden, daß bollen Werdecher wieder nach baumwollenen Ersatzstoffen ek— ber, Saen enel eeee e 2 rstärkte Nachfrage ebracht. esonders Wueen die Nachfrage nach Krawattenstoffen. Die ſehere Ausſlusfrie ist klott beschäftigt und man hat hier gen iundsauftrage vorliegen. Die Hersteller von emög auf lange Monate im voraus ausverkauft Aader der Nachfrage nur teilweise zu genügen. In 7 98 Kordel- Litzen- und Klöppelspitzenindustrie Mlse, benkrage eine recht unterschiedliche. Einzelne ddeen un Kdenders die Hersteller maschinengeklöppelter lader Sute N insätze haben nach wie vor flott zu tun und 50 Arlike! landsaufträge vorliegen, während mancher Autert 55 1 zu wünschen h 1 1 5 Kleider- en Allgemein flott zu tun und muß sich in neuen dache niche halb eine gewisse Zurückhaltung auferlegen, Watatten möglich ist. die benötigte Menge Stoffe heran- wanege Eroßhandel der Webwarenbranchen war die dertn die Woonders stürmisch. Daß unter diesen Verhält- i8 sin ide ee 1 e verhältnismäßig Vor Selbstverständlich. 5 1 it Rin Aaneammenbruch der deutschen Kohlenwirt⸗ er ulrechterhaltung der Kohlenversorgung des Lad sch smarktes ist wieder einmal e eineseworden. Deutschland, vor gem Kriege ein ed Aber Kohlengusfuhr von über 45 Mill. Tonnen, wo. ersche der Einfuhr von etwa 11 Mill. Tonnen ein ſcher nied uß von 34 Millionen Tonnen verblieb, ist heute ewesenen Umfange auf die Einfuhr ausländi- inie Kohle, angewiesen. Die e der deutschen Kohlenversorgung ist in Folge der starken wernnunt der deutschen erbi Grund der Bedingungen des Versailler Ver- kommindung mit der großen Menge der nach dem dangslief von Spaa an den Verband zu leistenden in der»erungen, zum geringeren Teile ist sie be- Nenlenrerseren eren Förderleistung in allen deutschen m eünmengeene decondere im, Ruhrbezirk. Obwonl in Aehdd, dafsen des Versailler Vertrages ausdrücklich ge- Mdend gew die Reparationskohlenlieferungen die dessl Ugt wer Uchen Bedürknisse nicht ungebührlich be⸗ boden Ibm Au en sollen, verlangt die Reparationskom. 40 densteinkohfast ab die Lieferung von monatlich 1 725 000 büne Leleie eine Menge, die gegenwärtig weit über 1 21* 8 sfähigkelt hinausgent und deren volle 6 n 455 Forifhrung der industriellen Er- s alle St auf das ungebührlichste beeinträchligen Nar a Erlel Vereuche durch Mehrförderung im Ruhr- ü 18 A der e Arbeltslelstung in Form regelmägiger behastund Ad als sehr ernst an. Eine volle Lieferun wländischen Kohlenversorgung unmöglich 0 dohen Kreise es auch abgelehnt, sich, wie lelzt Verhatsmenge von 1 725 000 Tonnen, zu heteiligen, 5 ihre rechtsrheinischen Märkte zurück. Die unstig bezeichnet und dabei speziell auf die Wede den und Mark ausgeben. des Mannhei l asreicht um das Garn für die halbe Menge der ver- ukten die angeblich Aufhebun ist bisher noch nicht in Kraft gesetzt(8S 7 der Einführungs- nahme von der Verzinsung aufgeschobener Ausfuhrabgaben nicht mehr möglich sein.“ hiesigen Platz(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Credit- bank, hier): Schweiz 19 820, Paris 8230, Brüssel 7910. .öhleres Geschäft zu 810%(nachbörslich notierten Fahr 815 C. 1015%, Brauerei Schwartz Speyer zu 545% und in Zucker- fabrik Waghäusel-Aktien zu 840 9. Badische Bank 530., Rhein. Creditbank 219., Rhenania 950 bez., Westeregeln 2075., Brauerei Sinner 750., Heddernheimer 750 bez., Neckarsulmer 760.. Zellstofffabrik Waldhof 845 G. und Benz-Aktien 650 6 660 B. adlehnelchterung der Kohlenversorgung zu erzielen, ee e Haltung der Bergarbeſter gegenüber chi chen die Lertelglos geblieben sind, sjeht man in Berg- W ng do ſerlangten Kohlenmengen würde die Auf⸗ die für den Zusammenbruch der Kohlen- e de bergbenerantwortung nicht übernehmen wollen, n Parch waul We weramme Sachverständigen an der Aufstellung eines eten Mons kür die Zwangslieferungen im Rahmen der audlungen eingeleitet worden sind. Atsgargruben, Dle Saarkohlen gewinnen sich der 5 Monat regelmäsig 200 000 Tonnen. Pie ünsFaarbergwerkeverwaltung wird französi- te dezahlt Sskosten hingewiesen, da die Bergleute in amten Obere Die vom das kür Roplen Eisenbahnrat beschlossene Fracht⸗ en Würd auch für Saarkohlen bewilligt. Zürich. 14. 16. in Franken) Berlin ee.51 Itallen„„23.485 23.45 Wen 0.01 Brüssel 40.35 40.— Prag„„ 45,% Kopenhagen 11.— 113.— Hollang„„„.204.50 205.95 Stogkhom„ 138.— 138.— Mew Vork..25„5 Christlanaa„„ 90.75 91.— London.323.90 23 90 Hadridd 81.60 61.60 Parls„ n n Buenos Alres.„„ 191.50 191.— New Vorkk, 16. August(WI) Devisen. 14. 16. Spanlon 15.88—.— Frankreloh.—.03 Sohwelz 19.04 00.00 Itallen.56.00 Belglen.62.00 England Deutsohland.11.10 Dollarkurs 1040 Mark. Willkürliche Schätzungen durch das Finanzamt. Dr. rer. ol. Oskar Goetz-Berlin schreibt uns: Es wird in letzter eit immer wieder bekannt, daß die Finanzämter bei der Steuerveranlagung willkürlich von den durch den Steuer- Pflichtigen angegebenen Einkommen abweichen, ohne daſß die Bestimmungen des 5 205 der R..O. beachtet worden wären, nach denen von der abgegebenen Steuererklärung nur dann in wesentlichen Punkten abgewichen werden soll, wenn der Steuerpflichtige zur vorherigen Aeußerung auf- efordert worden ist. Der Zweck, den die Finanzämter mit ihrem Vorgehen zu erreichen suchen, ist durchsichtig. Mit Rücksicht dareuf, daß die Einkommensteuerveranlagung wieder ungewöhnlich weit im Rückstand ist, möchte man im Hinblick auf die bevorstehenden neuen Steuern baldmög- lichst die Einkommensteuerveranlagung beendigen. Mit Rücksicht darauf, daß der Buchführungszwang eingeführt und auch allgemein durchgeführt worden ist, liegt ein sach- liches Moment für die willkürliche Art der Schätzung nicht vor und empfiehlt es sich daher, ein derartiges Verhalten der Steuerbehörden nicht widerspruchslos zu dulden, son- dern unter Berufung auf den vorgenannten 8 205 und auf den 8 210 R..., nach dem die Finanzämter nur dann zu schätzen haben, wenn der Steuerpflichtige die für die Be- steuerung notwendigen Angaben nicht zu erläutern vermag oder überhaupt keine Steuererklärung abgibt, Einspruch ein- zulegen. Die Beweispflicht, daß die Angaben des Steuer- pflichtigen falsch sind, liegt auf Seiten des Finanzamtes und hat nicht, wie vielfach angenommen, der Steuerpflichtige die Richtigkeit seiner Angaben zu beweisen. Neubezeichnung der Bank für Handel und Industrie. Nach der Fusion zwischen der Darmstädter Bank und der Nationalbank für Deutschland trägt die Bank für Handel und Industrie jetzt den Namen: Darmstädter und National- bank, Kommanditgesellschaft auf Aktien. Ablehnung der Eisenhöchstpreise. Die Versammlung des Eisenwirtschaftsbundes vom Dienstag, die sich bis in die Nachtstunden hinzog, lehnte mit großer Mehrheit den Antrag auf Wiedereinführung der Eisenhöchstpreise ab, mit dem Hinweis darauf, daß bei den Verhältnissen am Devisen- markt die Einführung von Höchstpreisen geradezu als töricht bezeichnet werden müsse. Endlich ein Reichsbevollmächtigter für die Auſſen- handelsstelle Textilwirtschaft. Die Umgestaltung und Neu- bildung der Außenhandelsstelle Textilwirtschaft, die sich schon seit 1. 1 unter lebhaften Interesse- und Personen- kämpfen hinzieht, scheint jetzt, wie der„Konfektionär“ er- fährt, doch ihren Abschlufl zu finden. Der um die Person des Reichsbevollmächtigten zwischen den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern geführte Kampf wird dadurch beendet werden, daß weder der von Arbeitgeberseite vorgeschlagene bisherige Leiter Exzellenz Just, noch der von den Arbeit- nehmern präsentierte frühere Finanzminister und Abgordnete Lüdemann gewählt, sondern der bisherige provisorische Reichsbevollmächtigte Geheimrat Schulze end- gültig vom Reichswirtschaftsministerium ernannt worden ist. Die Zustimmung des Außenhandelsausschusses steht noch aus, dürfte aber bestimmt erfolgen. Auch in den Außenhandelsnebenstellen wird es Veränderungen geben, indem hauptsächlich die Doppelbeschäftigungen industrieller Syndici als Leiter der Nebenstellen beseitigt werden. Preisaufschlag für Aluminium-Geschirr. Wie uns der Reichsverband der deutschen Aluminiumwarenindustrie mit- teilt, beträgt der Aufschlag auf die Grundpreise für Alumi- nium-Geschirre 500% bezwW. 800%. Pfälzische Mühlenwerke Mannheim. Im Anzeigenteil schreibt die Verwaltung 10 Millionen neue Aktien in Aus- kührung der Beschlüsse der.-V. vom 28. Juli ds. Js. aus. Verzinsung der Ausfuhrabgabe. Auf eine Anfrage des Reichsverbandes des deutschen Ein- und Ausfuhrhandels über der Zinsfreiheit gestunde- ter Ausfuhrabgaben wurde dem Reichsverband vom Reichs- finanzministerium der nachstehende Bescheid zu teil:„Auf die Stundung von Ausfuhrabgaben sind die für die Stundung der Zölle geltenden Vorschriffen anzuwenden. Nach 8 105 der Reichsabgahenordnung kann die Einzahlung von Steuern, zu denen die Zölle gehören, bis zu 9 Monaten gegen Sicherheit und Verzinsung hinausgeschoben werden. Diese Vorschrift verordnung zur Reichsabgabenordnung). Wann dies der Fall sein wird, läßt sich zur Zeit noch nicht übersehen. Tritt die Vorschrift aber in Kraft, so wird eine allgemeine Abstand- Usancen für den Handel in amtlich nicht notierten Wer- ten. Die seitens der Gewerkschaften Bernsdorf und Burggraf in der Gewerkenversammlung vom 22. Juli 1922 zur Ver- teilung beschlossenen Ausbeuten von je 500„ pro Kux, so- wie ebenso die seitens der Gewerkschaft Immenrode in der Gewerkenversammlung vom 29. Juni beschlossene Ausbeute in Höhe von 600 /% pro Kux hat die Vereinigung der am Handel mit Kuxen und amtlich nicht notierten Werten be⸗ telligten Bankgeschäfte Rheinlands und Westfalens aufgrund des 8 26 der durch die Ständige Kommission beim Zentral- verband des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes fest- gestellten Gebräuche im Sinne der Börsengebräuche als un- regelmäßig erklärt und hat die Fälligkeitstage wie nach- stehend festgesetzt: Burggraf: Fälligkeitstag 31. Juli 1922, Bernsdorf: Fälligkeitstag 31. Juli 1922, Immenrode: Fällig- keitstag 10. August 1922. Die nach diesen Tagen getätigten Umsätze in den Kuxen gelten ausschließlich der erwähnten Ausbeute. Deuisenmarki Tendenz: fest. Mannheim, 17. Aug.(.20 Uhr vorm.) Es notierten am New Tork 1040, Holland 40 420, London 4650, Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 16. Aug. In Fahr-Aktien war heute wieder G. 820.). Kleinere Abschlüsse erfolgten in Anilin zu Weiterhin notierten: Maschinenfabrik Badenia 630., mer General ——— Anzeiger Waren und Markte. Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat September 19,40(18,70) arg. Pes,, Oktober 19,05(19,30) arg. Pes., Rosario kür Monat Sepfember 19,15(19,40) argent. Pesetas. Leinölnotierungen. Preis ab Holland, garantiert reines, rohes Oel per 100 kg inkl. Holzfaß, Originaltara, Abgangs- gewicht fob oder bahnfrei prompt 48,25(49,25) fl. Ende August 47,50(48,50) fl., September 45,.—(46,75) fl., Oktober 44,25(45,75) fl., Oktober-Dezember 43,75(45,.—) fl. Preis ab Niederrhein infolge starker Kursschwankungen nicht kixierbar. Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 16. August(W3) Funkdlenst.(Machdruck verboten). 15. 16. Zuf. zus. 9000 9000 stand wWt 11.50 11.50 Kaffee loͤko.90.90 klektrolyt 14.— 14.— Ored. Bal..—.— Septemb..21.22 Zinn loko 32.12 32.75 Zuok Centrt.30.25 Deremb..21.20 Slei.77.77] Terpentin 114.50 120.— März.21.20 Zink.17.12 Savannab 108.25 112.25 Mal.21.20 Elsen 30.— 30.—M. Orl Saum. 20.05 21.— Julf.18.15 Weſgbleon.75.75 Wolren rot 118.50 118.— Saumw. loko 20.35 20.95 Sohmalz WI. 11.73 11.77 Hart loko 121.— 121.— August 20.26 20.40 Talg.85.33 Mals loko 76.78 76.75 Joptember 20.45 20.55 Baumwsatöſf.75 10.10 Menf nledr.p..75.50 Oktober 20.5 20.70] Sept..35 10.17] höohst Pr..50.23 November 20.58 20.71 Petrol. oases 15.— 15.50 detrüfr Engl..07.07 Dozember 20.60 20,72] tanks.50.50 Kontinenk 11.— 11.— Chlcago, 16. August(W8) Funkdlenst.(NMachdruck verboten). Weizen Sept. 100.50 101.—Boggen Dez. 70.85 70.25 Sohwelne ez. 101.85 102.25 Sohmalz 10.20 10.73 leioht niedr..80.50 nals Sept. 36.75 59.8„ ort. 10.73 10˙80 höohst, 16.25 10.— 51 Dez. 53.75 54.15 Pork Sept.—.—-.Schw. nledr..15.40 Hafer Sept. 30.35 39.85 Rippen Sept..87.85 höchst..65.55 45 Dexz. 33.25 33.15 Speok nledr..75.75 Zut. Chioago 21000 18003 foggensept. 70.25 69.85 höohst. 11.— 11.— Westen 83000 83000 London, 16. August(WS) Netallmarkt.(in Lst, für d. engl. t. v. 1016 Kg.) 16. 18, bestseleot. 68.50 66.50 J Slel 23.75.50 Kupter Kkass 63.85 64.23 Mokel 150.— 150.— Zink rrpti. 30.25 31.80 do. 3 Ronat.75 64.40 Einn Kassa 58.65 158.60 Gueokslüber 11.25 11.25 do. Elektrol 70.71 70.25 do. 3 Monat 159.85 158.72] Antimon 84.01 34.— Liverpool, 15. August(Wa) Baumwolle. Cin engt. Ptü. v 454 9. 14. 16, Septomber 16.25 15.93 Umsatz— 47000 Oktober 11.52 11.49 Alexandriea 33.20—.— Import— 1100] November 11.47 21.43 lanuar 34.10—.— August 11.71 11.75 Derember 111½ 11.40 Oberägypt. 23.30—.— Sept. 11.56 11.00 Aegyptisohe 16.10 15.20 Oktober 25.16—— 5 Feldbahnfabrik Liebrecht.-G. Mannheim- Neckarau. Die diesjährige ordentliche Generalversammlung dieser Ge- sellschaft fand am 15. August im Parkhotel statt. Die Bilanz für das Geschäftsjahr 1921/ 2 wurde einstimmig ge- nehmigt. Aus dem nach reichlichen Abschreibungen und Rückstfellungen verbleibenden Reingewinn von 210 000 4 werden 10% Dividende und 50%% Bonus pro Aktie aus- geschüttet. Brennerei-Konzern Kahlbaum.-G. in Berlin hat durch eine Fusion mit der Schwartz-Storchenbrauerei in Speyer die stillgelegte Sonnenbrauerei in Speyer erworben. Dabei ist das im Besitze der Schwartz-Storchenbrauerei befindliche der Sonnenbrauerei in Höhe von 1½ Millionen Mark auf die.-G. Kahlbaum übergegangen. X Berlin, 17. Aug.(Eig. Drahtb.) Der Reichsregierung ist wiederholt aus Handelskreisen die Wiederherstellung des Bankgeheimnisses und die Aufhebung des Depotzwanges nahegelegt worden. Das Reichsfinanzministerium ist jetzt, wie der Lokalanzeiger hört, mit Prüfung dieser Vorschläge beschäftigt. Soweit verlautet, hat die Aufhebung des Depot- zwanges bessere Aussichten als die Wiederherstellung des Bankgeheimnisses, gegen die von den Steuerbehörden ein starker Widerspruch erhoben wird. Richtpreise für Kakao- Erzeugnisse. Die Interessen- gemeinschaft deutscher Kakao- und Schokolade- Fabriken G. m. b. H.(Ideka), Dresden, gibt folgende ab 15. August 1922 gültigen Richtpreise für den Kleinverkauf bekannt: Kakacpulver 32 00 A per kg; Vanille-Schoko- lade, aus fester Masse, 40% Kakao, 60% Zucker. 30—38 5 100 g; feine Vanille-Schokolade, 50% Kakao, 4 Zucker, 32—40 per g; Schmelz-Schokolade, 50% Kakao, 50% Zucker, 34—42/ per 100 g; bittere Schmelz-Schokolade, 60% Kakao, 40% Zucker, 38—46„ per 100 g; Milch-Schokolade 40-—48% per 100 g; Nuß-Schokolade 36—44, per 100 g; Mi leh- Nuß-Schokolade 38—46 p. 100 g; Krem-Schoko- lade 30—38„ per 100 g. Schiffahrt. Der Schiffsverkehr auf dem Rhein war unter der Ein- wirkung des holländischen Streiks in der Berichtswoche nicht Besonders lebhaft. Es herrschte starke Nachfrage nach Leerraum, Schleppkraft ist genug vorhanden. Die Tal- schlepplöhne stehen unverändert hach dem neuen Tarif. Per Wasserstand ist weiterhin äußerst günstig, sodaſl noch eine weitere Ausnützung des Schiffsraumes nach allen Seiten möglich ist. Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd Bremen. Bremen—La Plata. D.„Köln“ nach Montevideo, Rio, Bahia, Vigo, La Coruna, Bremen, am 10. 8. 22, 2 Uhr morgens ab Buenos Aires. D.„Crefeld“ nach Buenos Aires, am 10. 8. 22, 2 Uhr morgens ab Bremerhaven. Bremen—Ostasjen. D.„Westfalen“ ausgehend am 10. 8. 22, 4 Uhr 30 nachm. ab Hamburg. D.„Schlesien“ heim- kehrend, am 9. 8. 22, mittags ab Malta. D„Pfalz heim- kehrend, am 9. 8. 22 ab Colombo. Schiffsnachrichten. Der Dampfer„Finland“ qer Red Star Line, Antwerpen, am 5. August von New Vork abgefahren, ist am 15. August nachmittags in Antwerpen angekommen. Der Dampfer„Noordam“ der Holland Amerika Linie, Rotter- dam, am J1. Aug. von Rotterdam abgefahren, ist am 12. August vormittags in New Vork angekommen.— Der Dampfer „Minnekahda“ der American Line, Hamburg, am 2. August von New Lork abgefahren, ist am 13. August vormittags in Hamburg angekommen.— Der Dampfer„St. Paul“ der American Line, Hamburg, am 29. Juli von Hamburg ab- gefahren, ist am 10. August vormittags in New Vork an- gekommen. Wasserstandsbeobachtungen im Monat August Pegelstatlon vom Datum e 12 1. 14. is 161 Semerkungen gohusterinsel„.2.70.61.55.95.1 Abends 6 Uhr NKehlhlll..„362.56.49.48.84.91 wachm 2 Uhr Nazau.59.48 5333.34581.52 Kachm 2 Uhr Nannhemnm.86 472.58.19 444.54 Norgens 7 Uhr Dans„„„„ d.-B. 12 Uhr Kaub„.09.02.25 Vorm. 2 Uhr KGökln„.67.77.77.74 Nachm. 2 Uhr vom Neclrar: Mannhem.74.72.48.26 435.40 Vorm Uhr Hellbronnn 10.50.30.48.15.70.95] Vorm 7 Uhr WIndstil, dedeokt. + 100, Mannheimer Wetterbericht vom 17. August morgens 7 Uhr. Barometer: 7159% mm. Thermometer: 11,7 C. Niedrigste Temperatul Nacliser .46(.46 10.6 C. Höchste Temperatur gestern: 19,60 C. Niederschlag: 00 Liter aut den qm. N. 4. Windstill, heiter. mannheimer General · Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mannheimer Muſik⸗Zeikung. Ar. 16. Mannhei mer Muſik Nnton Bruckners Sinfonien. Ein Nachwork zum Bruckner⸗Gedenktage. Von Robert Hernried. Als ich im Vorjahre in den Tiroler Bergen eine Bäuerin in meinem ſchönſten Wieneriſch fragte, ob ich„auf dem rechten Wege“ ſei, ſtellte ſich die Frau breitſpurig hin, ſtemmte die Arme in die Seiten und meinte:„Ja Herr, dös is der rechte Weg. Aber laſſen's Ihna nur Zeit! Laſſen's Ihna Zeit!“ Und als ich nach kurzem Danke weiterſchritt, rief ſie mir ſtatt jeden Abſchiedsgrußes nochmals und abermals nach:„Laſſen's Ihna nur Zeitl Laſſen's Ihna Zeit! Da mußte ich an die ſogen.„Längen“ in Anton Bruckners Sinfonien denken, die ſo recht an die breitſpurige und ruhige Gang⸗ art des öſterreichiſchen Gebirgsvolkes erinnern, an jenes„ſich Zeit laſſen“, das dieſen kerndeutſchen Stämmen im Blute liegt. Und es tauchten vor meinem Auge die Bilder ſo mancher oberöſterreichiſcher Kriegskameraden auf, deren Weſen ſo von innerer Ruhe und Ge⸗ laſſenheit(bei ſtärkſter, kraftvollſter Männlichkeit) erfüllt war. Und ſchließlich war es mir, als ſtiegen die Türme des Stiftes St. Florian bei Linz an der Donau wieder vor mir auf, als ſtünde ich nach Be⸗ ſichtigung der reichen Schatzkammer wieder vor Anton Bruckner? Grab in den Katakomben des Stiftes. Wie hatte unſer Schritt gehallt, als wir die breite ſteinerne Treppe hinabgeſtiegen waren. Wie unvermutet hatte ſich das große unterirdiſche Gewölbe geöffnet. Und in der Mitte des Hintergrunde⸗ 95 ſich ein Bild der Vergänglichkeit: Tauſende von Menſchen⸗ chädeln und Knochen menſchlicher Gerippe— angeblich die Ueber⸗ reſte eines hunniſchen und avariſchen Heeres— waren hoch aufge⸗ —— Darunter ein freiſtehender Sarkophag: Anton Bruckners rab. Ein Einſamer war Anton Bruckner. Einſam im Leben und einſam im Tode. Andere wollen in Grün gebettet ſein. Sie wollen, daß aus den Säften ihres Körpers Blumen und Pflanzen ſprießen, daß über ihrem Grabe die Vögel ſingen und der Himmel blau ſich) wölbe. Bruckner wollte allein ſein, innere Einkehr halten im Tode, wie er ſie im Leben gehalten. 5 Denn das iſt es ja, was ſeinen Sinfonien den Weg zum Ver⸗ ſtändnis der Menſchen ſo ſehr erſchwert, daß ſie von innen erſchaut ſind und(nach Durchfechtung) irdiſchen Leides) nach himmliſchen Gefilden ſtreben. Nach dem Himmel der Kirche, den ſtrengen Freu⸗ digkeiten des katholiſchen Glaubens, nicht nach dem weltlichen Him⸗ mel Guſtav Mahlers Und wieviele von gehetzten Stadtmenſchen können ſich dem Staube und der Hatz des Daſeins entrücken? Können »ſich Zeit laſſen“ zu dem ruhigen Flug nach den Höhen? Zwei Werke ſind es vor allem, die Bruckners Wirken liebevoll gerecht wurden: Eruft Decſeys prächtige Lebensbeſchreibung, die (bei Schufter und Löffler erſchienen) ſchon rein ſchriftſtelleriſch auf ſeltener Höhe ſteht und darum raſch ihren Weg machte, und ein theoretiſches Werk: Auguſt Halms„Die Symphonien Anton Bruck⸗ ners“(bei Georg Müller in München), das noch immer zu wenig bekannt iſt. 975 Auguft Halm hat— leider nur in zu engem Kreiſe— durch ſein im gleichen Verlage erſchienenes Werk„Von zwei Kulturen der Mu⸗ ſik“ Aufſehen erregt. Er wendet ſich darin nicht nur an den Muſiker, ſondern mehr noch an den geiſtig hochſtehenden Muſikliebhaber, frei⸗ lich an einen, der des logiſchen Denkens und des Erfaſſens innerer Zuſammenhänge fähig iſt. Und dieſem erſchließt er in einer Weiſe das Weſen des Muſikaliſchen, wie es vor ihm in gleicher Weiſe noch kaum einer vermocht hat. Sein Werk über Bruckner bildet gleichſam die Fortſetzung, die zwingende Folge jenes erſten Werkes. Kühn wie dieſes, räumt e⸗ mit überkommenen Begriffen gründlich auf und gibt eine Fülle von Anregungen. Mehr noch, es lehrt Werte zu erkennen. Freilich iſt Halm als unbedingter Logiker auch Sklave ſeiner Ideenwelt und viele werden ihm nicht auf allen Wegen ſeiner Einſchätzung von Ton⸗ werken folgen können. Manches verträgt Einſchränkungen, wenn⸗ gleich ich nicht zu den Ueberempfindlichen zähle, die eine Begrenzung überkommener klaſſiſcher Werte als Sakrileg anſehen. Halms hervor⸗ ragendſte Eigenſchaft iſt es, mit wenigen Worten niel zu ſagen. So ſchildert er die Entwicklung der, Sinfonie durch Anton Bruckner mit folgenden lapidaren Säßen:„Vor Bruckner gab es, bildlich ge⸗ ſprochen, Dramen, Szenen, Anekdoten, Erzählungen, Geſchichten aus der Geſchichte; Bruckner füängt mit dem an, was ge⸗ ſchehen mußte, damit es Geſchichte gäbe.“ Mit geiſt⸗ voller Klarheit legt er dar, daß Bruckners Hauptmotive aus dem Ur⸗ elemente der Muſik, dem Dreiklang fließen und erſt die Entwicklung zweite und dritte Motive tonleitereigenen Charakters folgen läßt. „Die hohe Würde des Anfangs“(um mit Halm zu ſprechen) offenbart ſich bei Bruckner faſt durchwegs. Daß darin elementäre Kraft ſteckt, beweiſt der Vergleich mit den erſten Tönen alter Volks⸗ ae bei denen das harmöniſche Prinzip ſich zuerſt Geltung ver⸗ a ft.**— 2*„ 1 5 Halm iſt ein Liebender und er zeiat dieſe Liebe zu Bruckner durch Vergleiche mit den Großen der Muſik, deren Weſen dem ſeinen ähnelt, vor allem mit Mozart und Schubert. Die Maße Bach'ſcher Kunſt will er— und wie mir ſcheint, mit Recht— auf Bruckner an⸗ gewendet wiſſen. 7 1 4 Manch einen könnten aber in dem Buche die Werturteile über Beethoven verletzen. Wie jede Kritik, ſind ſie individuell gefärbt. Und doch iſt manches daran, das zum Nachdenken zwingt und zune⸗ teil zur Zuſtimmung veranlaßt. Wichtig hiebei, den Autor nicht zu verkennen, wie es manche von der Zunft bereits getan. Denn er will gewiß Beethovens Genius nicht herabwürdigen, ſondern err ficht „als Soldat und brav“ für ſeinen Meiſter, indem er ſich, wo er vom klaſſiſchen Formprinzip, abweicht, auf ſeine Seite ſchlägt. Wenn er ſo die zahlreichen Zäſuren in Bruckners Sinfonien aus„tiefer Ehr⸗ lichkeit“ begründet und bei Bruckner von„formaler Logik“ ſpricht, wird ihm der reſtlos zuſtimmen müſſen, der gar oft den Manger tieferer Logik in oft äußerlichen Ueberleitungsſätzen ſelbſt klaſſiſcher Meiſterwerke empfunden hat. Ein wenig einſeitig, geht Halm nur dort genauer auf das Weſen der Brucknerſchen Sinfonie ein, wo dieſer mehr extenſio als intenſiv geſprochen hat. So vernachläſſigt er die erſten Sätze der Sinfonſen vollkommen, die„die größte Leiſtung an formaler Kunſt bedeuten“. Er iſt aufrichtig genug, den Mangel an Humor in den Scherzi feſtzu⸗ ſtellen, die ſich der Tanzform nähern, charakteriſtert Bruckners Trio treffend als lyriſches und idylliſches Intermezzo und bezeichnet in geiſtvoller Gegenüberſtellung Bruckners Adagio als„aktives“, Veet⸗ hovens als„paſſives“. Mit dieſer letzteren Bezeichnung muß Halm Widerſpruch erregen, wenn er aus Veethovens Vorliebe für die Um⸗ kehrungen des Dominantſeptakkordes ein„Schwelgen in Schwäche“ deuten will. Der Grundgedanke ſeiner Betrachtungen erſcheint aber dann richtig, wenn man bei Veethoven ein völliges Verſinken ins Ueberirdiſche, bei Bruckner die Entwicklung eines Kraftmomente⸗ durch innere Sammlung zu erblicken wähnte, einer kraftvollen Ak⸗ tipität, die ſich im Finale entlädt. Ganz prachtvoll ſagt Halm von Bruckners Adagios,„dieſe Muſik ſei ſolchermaßen unnervös daß ſie das heutige Geſchlecht gerade nervös zu machen geeignet iſt.“ Intereſſant, hier gegenüberzuſtellen, was der Modernſten einer, Dr. Guido Bagier, in dem letzten Hefte der Monatsſchrift„Feuer“ über Veethoven ſagt. Nachdem er in einem Aufſatze über„primi⸗ tive und urſprüngliche Muſik“ die„intuitive Naivität“ der göttlicher Muſikanten Bach, Haydn, Mozart, Schubert und Bruckner in Gegen⸗ ſatz zu dem„bewußten Geiſt“ der Romantiker und Neuromantiker, aber auch der neudeutſchen Schule(und Regers) geſtellt hat, ver⸗ herrlicht er den ſpäten Beethoven(freilich nur dieſen) mit folgenden Worten:„Die Werke des letzten Beethoven ſprechen von der leuch⸗ tenden Gewißheit endlicher Rückkehr zu den Geſetzen des Anfangs und der Geburt. Dieſer Mann, wahrhaft„auf ſich ſelbſt geſtellt“ focht und litt ſich durch zu höchſter primitiver, das heißt, kindlicher Geniali⸗ tät. Er fand die zwei letzten Dinge, Alpha und Omega der Kunſt der Urſprünglichkeit: das Element des Volkstümlichen, offenbart im Liede, und den Begriff des Religiöſen. Das Volkslied wies ihn auf die muſtiſchen Anfänge ſeines Werdens, auf die primitivſte, weil un⸗ perſönliche, überperſönliche Konzeption: ſo entſtehen die rührend ein⸗ fältigen melodiſchen Eingebungen der letzten Zeit, die bald marſch⸗, bald hymnenartig, immer aber naturhafte Technik in der Durchfüh⸗ rung volkstümlicher Floskeln. Das Religiöſe iſt ihm Viſion jenſei⸗ tiger Exiſtenz, die Gewißheit ewiger Vereinigung mit dem Ur⸗ ſprung, die Dankſagung mit den Mitteln irdiſch ſich löſender Klang⸗ gebilde. Beides vereint, ergibt die ideale, die klaſſiſche Urſprünglich⸗ keit, nie vorher, nie nachdem erreicht: Symbol vollendeten Menſchen⸗ tums in vollendeter Form.“——— Am ſchwerſten zu verſtehen ſind für den klaſſiziſtiſch geſchulten Hörer die Finali der Brucknerſchen Sinfonien. Hier öffnet Halm⸗ Werk den Weg. Prächtig begründete oder charakteriſierende Worte findet er, ſei es nun, daß er das Finale als„Reſultat zu dem Vor⸗ hergeſehenen“ preiſt, oder ſeine„tendenzloſe Antitheſe“ beſpricht. Die Zuſammenfaſſung der Gegenſätze der einzelnen Teile verſagt, doch ſchließt der Finalſatz in ſich den innerlichen Gegenſatz der verſchieden⸗ artigen Stimmungen:„in Bruckners Finale wird die ganze Sym⸗ phonie umkreiſt.“ Bruckner wird als religiöſer Dichter geſchildert, in deſſen frommer Ekſtaſe das Kunſtloſe rein ein Faktor der Kunſt wirkt Bruckners Hormonik an ſich. Seine innere Gläubigkeit führt intuitiv zu den Urquellen der Muſit. Die unendlich zahlreichen Neuerungen Bruckners auf harmoni⸗ ſchem Gebiete können naturgemäß hier keinen Raum finden. Denn es gilt nur darauf hinzuweiſen, daß er die Errungenſchaften der Wag⸗ nerſchen Harmonik weiterführte. So muß im Rahmen dieſer Studie die großzügige Erweiterung der Chromatik unerörtert bleiben. Aus Bruckners Sinfonien, die der intereſſanten Beiſpiele von Weiterbil⸗ dungen in harmoniſcher Beziehung eine Unzahl aufweiſen, ſei ge⸗ fliſſentlich nur der berühmte und vielumſtrittene Anfang des Scher⸗ zos der 9. Sinfonie erwähnt, der den charakteriſtiſchen Ausdruck zeit⸗ gemäßen Fühlens durch Verſchärfung des Gegenſatzes in der Har⸗ monik findet. Es iſt alſo möglich, über den Begriff der„formbildenden Har⸗ mönik“ den Halm in ſeinem Werke darlegt, noch weit hinauszu⸗ gehen, wenn man Bruckners Wirken voll werten will. Und wenn Halm Bruckner„den großen, erſten und einzigen Muthendichter der Muſik“ nennt, ſo iſt es kein ſchlechterer Titel, wenn ich ihn als den erſten großen Harmoniebildner ſeit Wagner bezeichne. wurde. Der Wille zur Form herrſcht ohne Syſtem, und formbildend Oper und Konzerte im Reich. Zweites Donaueſchinger Muſikfeſt. An den beiden Tagen des Juli fanden in der Feſthalle zu Donaueſchnngigen drti dem Protektorate des Fürſten zu Fürſtenberg die diesjähr tenel bgehal pel⸗ Konzerte des im vergangenen Jahre zum erſten Male a ßer Kammermuſikfeſtes ſtatt. Zur Mitwirkung hatten ſich 255 An ſchiedenen Soliſten der Geſang⸗ und Inſtrumentalkunſt 15 15 Duartett, das Jiko⸗Quartett und die Karlsrutzer Vläßervetee eingefunden. Der künſtleriſche Gewinn der Veranſtaktune ſtolſſ großen und ganzen beſcheiden; jedenfalls ſtand da⸗ 1 nict Ergebnis zu den Leiſtungen der interpretierenden Maſſt ſra l0 ganz im richtigen Verhältniſſe. Pflege modernſter Muſik iſ ˖ och notwendig und verdienſtvoll. Muſik allerneueſter Mode in der nur ſelten Weg in die Zukunft. Falſcher Expreſſionismu eradez Muſik— und ſeder Expreſſionismus iſt heute falſch—iſt gudeinth das Schrecklichſte, was als Jeitkunſt auf den Zeitgenoſſen eige den Tatſache, daß das Genie zweierlei Formen haben kann, ͤ˖ ent⸗ Größe und die der Groteske. Paul Hindemith wird 1 flerlſh ſcheiden müſſen; beſcheiden nach ſeiner Auffaſſung; eile erheben nach der unſrigen. Das Programm hielt übrig undeen gute Mitte ein, ſo daß ſich Hermann Grabner⸗ U. ausdrucksvolle Trioſonate, F. Finkes ſauberes Streichquar gebtel Buttings melodiöſes Quintett, Felix Patyreks erfolgreiche⸗ chlehtn und Reinhold Loquais Klarinettenſonate eindrucksvoll duülgrenel und gegenüber den gewollten Neuſchöpfungen von Dierens, u. a. die gute Tradition in Ehren hielten. 0 Die Eröffnung der Dresdener Staatsoper unter Frit Bueehot Dresdener Staatsoper hatte einen großen Tag. Generalmuſt Seit Fritz Buſch trat ſein neues Amt mit Beethovens„Fidelio 1 der Schuchs Tod war der Poſten des Generalmuſikdirektor⸗ 1 einen Staatsoper verwaiſt. Fritz Buſch, der in vergangener Spielz feſten großen Teil der Sinfoniekonzerte leitete, hat in Dresden Dresben, Fuß gefaßt. Zum erſten Male dirigierte er eine Oper 11 Del Nun hat er ſich im Sturm die Herzen der Dresdener erd bewul, Heifall raſte, auch die Muſiker huldigten Fritz Buſch. Mae, neuen derte die feine Einfühlungsgabe und die geſtaltende Kraft dieſ ſchenden Führers der Staatskapelle. Das Orcheſter klang in bere erkennen Farben, in wundervoller Dynamik und Ausgeglichenheit, die reut 1 7 ließen, wie das berühmte Orcheſter ſich des neuen Leiters f‚ tſchen Die Erxöffnungsvorſtellung war der Auftakt zur Oberor Woche“, in der Fidelio, Zauberflöte, Orpheus und Eurndits tennin⸗ Meiſterſinger, Roſenkovalier gegeben werden. Ein edles 10 über zur deutſchen Muſik iſt die Dresdener Feſtwoche, die zilibolb den älteſten deutſchen Meiſter der Oper, über Chriſtoph Presde, Ritter von Gluck zu Mozart und Beethoven und den großen er und ner Kapellmeiſter Carl Maria von Weber und Richard Wagffüßrt. den Führer der deutſchen modernen Muſik, Richard Strauß, ichell Johannes Ne gehach Zwei Opern⸗Erſtaufführungen in Dresden. Wer beuiſ ba die daß in den beiden theaterarmen Monaten Juni und Ju eichnetes Staatstheater„in den Ferien ſind“, uns ein ſo ausgedenern⸗ wenn auch zum Teil aus Eleoen ſich rekrutierendes 9 keines Enſemble(Felix Petrenzj) eine Reihe intereſſanter wörten wir wegs leicht aufführbarer Novitäten bieten würde! So Huſitbrar erſtmalig in Dresden Max Oberleithner⸗ Ouslilcte, „Der eiſerne Heiland“, über deſſen künſtleriſche in Orez, ſich allerdings ſtreiten läßt, ſowie Wilhelm Kienzie deizrolt den ebenfalls noch nicht geſpielten„Kuhreigen“, dieſe ens, Oper aus dem„ſterbenden Rokoko“..(Merkwürdig eh Hinſiht die Staatsoper ſich dies höchſt wirkungsvolle und in gewilſe ließt über dem„Evangelimann“ ſtehende Werk bisher entgeeme 1 — Die Aufführung des„Kuhreigen“ durch das Petrengente 2 Kienz, Neuſtädter Schauſpielhaus war höchſt reſpektabel, und Meiſ⸗ der ber⸗ der ſein Kommen in Ausſicht geſtellt hatte, dann aber hindert war, hätte an der Aufführung ſeine Freude habe pel Felix v. Le Kurze muſikaliſche Mitteilungen. 2 at V. Julius Epſtein, der auch außerhalb ſeiner Wiener Hoaller ger Wirkungsſtätte beſtbekannte Klavierpädagoge, feierte in itbegrüne ſtiger Rüſtigkeit ſeinen 90. Geburtstag. Epſtein iſt Mi chf äte des Wiener Konſervatoriums der Muſikfreunde, aus dem die ſtaatliche Muſikakademie entwickelt hat. Unter E Schülern ſteht Guſtav Mahler an erſter Stelle, der er ſo oft bekannt hat, entſcheidende Anregungen für ſein 5 niſtenberuf verdankt. Aber auch eine große Reihe no E ſtein⸗ kender Pianiſten erſten Ranges haben den Unterricht 25 Brohen, noſſen. Zu den Freunden Epſteins gehörte auch Johann ͤ Epſtein hat viele der Kammermuſik⸗ und Klavierwerke de zum erſtenmal öffentlich geſpielt. an. Wilhelm Ktienzl hat eine dreiaktige Oper: He cheeen Schwärmer“ vollendet, die eine volkstümlich⸗heitere im Verſg aus„Tauſend und einer Nacht“ behandelt und ſoeben ie 15 Spiellaht inen Jepf lein, von Joſef Weinberger(Wien und Leipzig) erſchienen! aufführung ſoll in der erſten Hälfte des bevorſtehenden ſtattfinden. 44. Robert Schumann als Mufikkritiker Die„Neue Zeitſchrift für Muſik“, begründet von einem Verein von Künſtlern und Kunſtfreunden, deren Seele der junge Robert Schumann, deren Kopf der alte Friedrich Wieck War, vertrat die neuen Anſchauungen einer Minderheit mit Schärfe und Mut gegenüber einem matten Opportunismus.„Die genia⸗ liſchen Werke von Peethopen, Schubert und Weber“, damals noch wenig verſtanden, zurückgeſetzt gegen die neuen Klavier⸗Salonmufik der Herz, Hünten und Thalberg, erweckten in den jungen „Davidsbündlern“ neue Hoffnungen.„Die poetiſche Darſtellung“ war das neue Ziel der jungen Klavierſpieler. „Inneres Leben und Feuer, Spiel mit Poeſie und jugendlichem Kraftgefühl“, ſo hieß die neue Loſung. Die höhere techniſche Aus⸗ bildung wurde dabei vorausgenommen, auf Chopin und Liſzt hingswieſen. Schon in der Nr. 1 der neuen Zeitſchrift wird— in einer Korreſpondenz aus Paris, März 1834— dem„Zvollendeten mechaniſchen Spiel ohne höheres Leben“ die Forderung des„ge⸗ bildeten Gefühls und tieferen Gemüts“ ſcharf gegenübergeſtellt. Diefen jungen Muſikern, die unter den Eindrücken und dem Abglanz der Befreiungskriege erwachſen waren, wurde ihre Kunſt der hohe Iſistempel. Dem„göitlichen Einfluß der Poeſie“ dankten ſie, daß ihr Vortrag nicht ausartete, daß ſie ſich jene Idealität erhielten, durch die ſich die Kunſt des Jenſeits mit dem Diesſeits verbinden ſollte. Wir ſtehen trotz„Dampfmaſchinen und Eiſenbahnen“(dem täglichen Thema aller Geſpräche jener Zeit) mitten in der blühenden Romantik, mitten in einer jugendlich⸗edlen großen Geiſtes⸗ bewegung. Und nun werden wir verſtehen, daß Robert Schumann ſogleich in der zweiten Nummer der„Neuen Zeitſchrift für Muſik“ dem glänzenden Vertreter der Brillanz die Fehde anſagte. Um Schumann ganz zu verſtehen, müſſen wir uns daran erinnern, daß er als Heidelberger Rechtskandidat dieſe glänzende Pianofortekunſt bereits hinter ſich hatte und daß der„göttliche Herr von Thal⸗ berg“ von den Wiener Frauen gefeiert und verwöhnt wurde! Der ariſtokratiſche Klaviervirtuoſe, Inhaber des ſchönſten Klavier⸗ Geſangstones und— ein ſchöner junger Mann mit gefühlvollem Augenſpiel. Im Folgenden hören wir nun Robert Schumann, den Muſikkritiker von 1834. Grande Fantaisie et Variations vour le Pianoforte sur un motif de Bellini, composé var S. Thalborg. Op. 10. 1 fl. 30 Kr. FC. M. Wien, Mechetti. ihm dieſen Platz als Komponiſten abſprechen. Auch das vor⸗ liegende Pianoforteſtück, ſein neueſtes Werk, iſt gar nicht dazu ge⸗ macht, uns auf andere Gedanken zu bringen. Es iſt zwar Fantaſie, große Fantaſie überſchrieben. Trotzdem wird ſchwerlich jemand darin mehr als Variationen mit Einleitung und Finale über ein Thema aus Bellinjs„Romeo und Julia“ finden. Dder ſind etwa das erſte vier Seiten lange Adagio und die ſpäteren Anklänge an ein zweites Thema aus derſelben Oper die Knoſpen und Blüten der Fantaſie des Komponiſten? Wie? Oder brauchte er das Wort Fantaſie vielleicht in dem Sinne, wie die Franzoſen gilets de fan⸗ taisie, was in weiter nichts beſteht, als in einem Zuſammenſtellen bunter Farben zu einem grotesken Muſter? Solch eiſſe bunte Jacke haben die Variationen allerdings an. Man ſieht recht deutlich, wie ſie der Komponiſt für den Kenner wie Nichtkenner genießbar machen wollte: wie er dachte, jenen mit hübſchen fugierten oder vierſtim⸗ migen Sätzen zufriedenzuſtellen, dieſen für die Langeweile, welche gerade er bei ſolchen Sätzen empfand, durch glänzende und zierliche Tonreihen zu entſchädigen. 5 Aber ich frage: iſt es im Weſen der erhabenen, alles mit ſich reißenden Fantaſie begründet, daß ſie ſich wie eine Buhlerin für jeden mit anderen Farben ſchmücken ſoll? Muß ſie nicht aus dem Innern des Dichters wie des Komponiſten unwiderſtehlich hervor⸗ dringen und ihn der Welt entreißend zum Sklaven Gottes machen? Ueber alles Konventionelle und Modiſche erhaben, trägt ſie keine andere Feſſel als die wahre Kunſt, welche aber, wenn ſie der Meiſter anleat, der Zauberring wird, in den ſie andere feſtbannt. Ein Stück wie dieſes, deſſen höchſte und einzige Tendenz Gefall⸗ ſucht iſt, können wir troß der einzelnen Schönheiten, trotz des ſehr klevierwäßigen. Stils und trotz de⸗ ſichtbaren Strebens, nicht ge⸗ wöhnlich zu ſein, unmöglich gut heißen Ein junger⸗ Komponiſt, heſitzt er außer natürlichem Talent auch Kenntniſſe. hat nicht zu fürchten, daß er gwöhnlich werde, wenn er das im Innern Ge⸗ fühlte, Durchſchaute einfach wiedergibt. Verehrt er jſedoch die Mode des Tages als ſeinen Gott, ordnet er ſein Talent dem Beifall der Menge unter, ſo iſt alles, was er tun maa, eine tiefere ſigentümlichteit zu bew bren, eitele Mühe. So bei S. Thalberg. Seine Kompoſition iſt weiter nichts als eine neue. elegantere, einen Anſtrich non Gelehrſamkeit habende Ausgabe der Werke von Czerny und Herz“ * Damals eine ganz neue Oper, mit beiſpielloſem Erfolge 1831 „Herr Thalberg iſt in Wien gegenwärtig der bedeutendſte Kla⸗ pierſpieler. Wenn nun Herr Thalberg durch die Reinheit und Sicher⸗ uraufgeführt. In demſelben Jahre folgten noch die„Nachtwand⸗ lerin“ und„Norma“. und Mann am Hochaltar der Kunſt vorzuführen. 5 8 5 5 5 5 ſchon g 2 2 heit ſeines Spiels und durch ſeinen ſchönen Anſchlag unter den So weit der dreiundzwanzigjährige Kritiker. Er War rechit Kleine Cebensbilder. Klavierſpielern einen ehrenvollen Platz einnimmt, ſo müſſen wir mals ein Künſtler mit Zukunftsblick. Die hier folgende g e — aus Nr. 2 n derſelben Zeitſchrift— führt uns zner Zeiten ein, da man Veeheden nur bis zu zwei Dritteln beigedeutun gelten ließ, da ſelbſt Muſiker von Ludwig Spohrs den Beethoven der neunten Symphonſe ablehnten. 15 Muſikaufführung in der Anſverſiläkskirche zu e⸗ ſolemi (Chriſtus am Oelberg. Kyrie und Gloria aus der Miſſa von Beethoven.) 1s Jin 2 „Die Idee iſt ſchön und poetiſch, uns Weethoven n ſchu hus iſt reichen Leben, das mitten innen lag, klingt nichts nach. gr dahe ganz in Andacht und Gottesbegeiſterung verſenkte Gemu lebhaften Genuß liſt dies Wort nicht zu gemein) fühlen wir uns 5 nd Dank gegen Herrn Muſikdirektor Pohlenz* verpfli 50 das en. ſchen in dieſem Sinn mehr Karfreitage. Es kann 2 mt wenſen ſolchem Eifer unternommen iſt, gar nicht genug gertafmerbſe lle⸗ Die allgemeine Anerkennung einer zahlreichen und erdientbenz Verſammlung möge Herr Pohlenz als Dank für ſein ve zerk Ad Kunſtwirken annehmen und als Anregung, uns bald ein 10 vorzuführen, das ewig iſt. Von den großen Schwie Siche Meſſe ſpürte man kaum etwas. Es war Leben, Zug und uden im Ganzen. verhebiſteh Herr Eichberger traf im Dratorkum den milden, vel fiicht Jeſuston ſchön, wie ſich das bei einem ſolchen Künſtehente Einige, die ihn zuletzt im Othello gehört, meinten, er bei ſo ſtarker Stimme. Das iſt gut.—“ e Zu der feinen Schlußbemerkung. die auf den Geſchn ein deutſcher Dilettanten einen milden Schein wirft, iſt wohſar Erklärung dienlich. Jaſef Eichberger(1808—1862) M auch von Lortzing gerühmt. Roſſinis Othello— in DGlanzebg c lage von à bis à geſchrieben— wor geſanglich ſeine G gen 1. Damen ſchwärmten für den jungen Sänger und keirmergall⸗ berget⸗Kragen.“ Es waren ſa die Tage der Schw Die eee die italienif he Oper, für Roſſini. Bellini und Donizett Oper⸗ anlen bran, die erſte Sängerin dieſer neuen italieniſchen 5 ſtel⸗ in Neovel mit der domals umerbörten Summe von 1 1 höhe, ein/ für 50 Akende engagiert. Die Megeiſterung konnte auanſlecg. gen. Und gegen dies Uebermaß ſchritten die jungen!. vor allen„Floreſtan und Euſebius.“ ) Leiter der Gewandhaus⸗Konzerte. ererrrerererre- 75 1 1843. Verantwortlich: Arthur Blaß. „De 1 ron/ Kompo, te Se e r 8 e 7 — 7 „„ 2 — 55* e . 2 —— N + — — —— 334JaSFͥͥßͥ—ẽꝛ‚ 88 FE * Sportliche Kundſchau. unterbindet. 1 Werclag, den 17. Auguſt 1922. Maungeimer Seneral· Auzeiger.(Milag · Ausgabeg ä—— und Turnverein 1877 Waldhof— Fußballgeſellſchaft 1903 5 8 TEndwigshafen:2(Halbzeit:). in Höhepunkt der Waldhöfer Kirchweihe bildete das Zuſam⸗ A en obiger Gegner. Beide Mannſchaften, die ſeit Wochen ieitung des bekannten Internationalen Willnecker ein Training abſolvierten, legten ſehr gute Proben ihres 25 ab. Vor einer ſtattlichen Zuſchauerzahl gab kurz nach 4 Uhr Mering(..G. Phönix) den Ball zum Anſtoß von 63 hefen frel. Waldhof bemächtigt ſich ſofort des Leders und die Gäſteverteidigung mit energiſchen Gegenſtößen. Durch ek, der eine Borlage vom rechten Flügel einſendet, geht Führung. Bis zur Pauſe drängen die Zitrongelben Niterzed um den Ausgleich, da die Hintermannſchaft des Exkreis⸗ 8p. 1 in der wiederum der neue Verteidiger Paul(früher —4904 Ludwigshafen) ein glänzendes Debut gab, alle Angriffe Nach Seitenwechſel erneutes Aufflackern der tionen beider Mannſchaften. Ein Durchbruch des linken ügels brirgt durch Schwärzel den zweiten Treffer für em eimiſchen. Die Pfälzer indes nicht entmutigt, können nach Aeomeinations piel für Lohrmann unhaltbar den erſten Er⸗ u dem kurze Zeit darauf der wohlverdiente Ausgleich ſich Mit.2 beendet der korrekte Leiter den in allen Phaſen n Kampf. Die Gäſte zeigten ein ſchönes Kombinatlons⸗ ihnen bei der zahlreichen Sportgemeinde viel Sympathie „Die Waldhofmannſchaft in ihrer neuen Zuſammenſtellung achdem die Schlußſpiele ſämtlich unter keinem glücklichen nden, ein flottes gefälliges Spiel. Der linke Flügel Skutlarek bot wahre Prachtleiſtungen, die bald an onnen heranreichen können. Der neue Rechtsaußen 5(V. f. B. Heidelberg kam noch nicht zur richtigen Gel⸗ 0 der Läuferreihe hot außer Gebrüder Bauſch der ems hinzugetretene Wen z eine achtbare Leiſtung. Die Ver⸗ * Paul, Lidy und Lohrmann 2 ſtand den Vor⸗ id ſich n keiner Weiſe nach. Reiner, der einſtige Verteidiger, den, auf dem rechten Verbindungsſtürmerpoſten bald eingeführt Pferdeſport. dweibrüger Rennen. Zur Vorbeſprechung der Zwei⸗ tobferderenn en, die heuer von der F. B. am Sonn⸗ urtommenden Monats veranſtaltet werden, trat dieſer Tage erbalſchuß im alten Stadtratsſaal zu Zweibrücken zuſammen iu Bandlungen leitete Kreisvorſitzender Hamm ⸗Deileiſterhof, en Resinn einen Rückblick gab auf die Gründe, die den Pfäl⸗ anlaßt haben. Nach Dankesworten an den Rennverein, der ſowohl Nar Nennbahn wie die mit der techniſchen Vorbereitung vertrauten eamten zur Verfügung ſtellt, wurde in die Tagesordnung einge⸗ treten und zunächſt die Bildung des Rennausſchuſſes vorgenommen, wobei zum 1. Vorſtand Hamm⸗Deileiſterhof, zum 2. Dr. Leh⸗ mann⸗Zweibrücken gewählt wurde. In die techniſche Kommiſſion wurden entſandt Gutsbeſitzer Fahr⸗Pirmaſens, Landſtallmeiſter Dr. Ehrensberger und Amtsrat Müller⸗Zweibrücken, ins Schiedsgericht außer den Genannten noch Rechtsanwalt Berdel, Syndikus der F. B. Semer⸗Höhhof als Vertreter des ſaar⸗ pfälziſchen Reitervereins und Kettenring⸗Herſchberg für den Reiterverein Sickingerhöhe. Sodann erfolgte die Feſtſetzung der all⸗ gemeinen Bedingungen, aus denen hervorzuheben iſt, daß die Ren⸗ nen in Farben geritten werden müſſen, das 2. und 7. Rennen ſind öffentliche, die übrigen nur für Mitglieder der F. B. beſtimmt. Als Nennungsſchluß kommt der 31. Auguſt in Betracht, Nachnennungen mit doppeltem Einſatz ſind bis 16. September möglich. Es werden folgende Rennen gelaufen: 1 Eröffnungsrennen über 1200 Meter mit 8000 M. Geldpreiſen, 2. Preis von der Sickingerhöhe, Hürden⸗ rennen über 1600 Meter, 12 000 M. Preiſe, 3. Preis der Stadt Zweibrücken, 1200 Meter und 10 000., 4. Trabreiten über 1000 Meter mit 8000 M. Preiſen, 5 Preis von der Hfalg Hürdenrennen über 2400 Meter mit 15 000 M. Geldpreiſen, 6. F..⸗Rennen über 1800 Meter, 13000 M. Preiſe und 7. Abſchiedsrennen über 1000 Meter, 7000 M. Geldpreiſe. Fußball. 2: Der Jußballverein Speyer tritt am bevorſtehenden Freitag eine Auslandsreiſe mit ſeiner 1. Mannſchaft nach Luxem⸗ burg an, wo Wettſpiele in Eſch und Schifflange vorgeſehen ſind. * Höger zum Berufsſpieler erklärt. Der Süddeutſche Fußball⸗ verband erklärte Höger(früher Waldhof, jetzt Bonn), wegen Vergehens gegen 8 66 zum Berufsſpieler, was einer Dis⸗ qualifikation von zwei Jahren gleichkommt. Neues aus aller Welt. — Aushebung einer Jalſchgelddruckerei. Durch die Aufmerk⸗ ſamkeit eines Bankbeamten iſt es der Reichsbank⸗Falſchgeld⸗ abteilung gelungen, die Herſteller von braſilianiſchen 5 0⸗Milreis⸗Noten zu verhaften und die geſamte Druckauflage zu beſchlagnahmen, bevor noch ein Stück ausgegeben werden konnte. Ein bei der Commerz⸗ und Privatbank tätiger Direktor hat in einer Reihe von Fällen verdächtige Einzahler falſcher Banknoten der Poli⸗ zei übergeben und dadurch vor zwei Jahren bereits einmal die Aus⸗ hebung einer geheimen Druckerei falſcher engliſcher Pfundnoten her⸗ ſchaft der Bezirke Zweibrücken und Pirmaſens zur Uebernahme ver⸗ unverein zur Aufgabe der Rennen und die Freie Bauern⸗ untmachüngen 4 die Motorbootfähre des Frie⸗ über den Nechar unterhalb der Frie⸗ e in Manunheim betreffend. 2 bringen wir hiermit zur öffent⸗ dom 12 is, daß mit Zuſtimmung des Stadt⸗ dung de Mai 1922 und mit Vollziehbarkeits⸗ 1925 Herrn Landeskommiſſar hier vom * W. Nr. 8917, Satz 1 des§ 10 der orts⸗ worsorſchrift vom 8. November 1907 15 Der n iſt wie folgt: Wbe ereis beträgt für Erwachſene 50 Pfg. . 8 ahn 14 Jahren 30 Pfg., für Hunde Zannzd 4 a den 12. 1 1022. 128 „ n. Au t 2. e aee erung des Gedeckes wird der ge⸗ bee derlehe über die Drebbrüce ber dieſe im Induſtriehafen vom 16. ds. Anhe euf Weſteres geſperrt 40 iers⸗ den 14. Auguſt 1922. Re Urksamt.— Polizeidirektion C.— „Vand Aeregiſter A wurde heute eingetragen: in Jg,.J. 119, Firma„Müller⸗Engel⸗ III heim. Die Firma iſt erloſchen. 111,.⸗Z. 154, Firma„Eugen Tröger“ Die Firma iſt erloſchen. —.8. 177, Firma„L. Jordan& t nbeim. Kaufmann Jakob Naſſauer, in das Geſchäft als perſönlich haf⸗ chafter eingetreten. Die offene Han⸗ am 1. Auguſt 1922 begonnen. .-Z. 3, Firma„M. Eichters⸗ annheim. Joſef Eigner, Mann⸗ eſamtprokuriſt beſtellt derart, daß —2 775 andern Prokuriſten iſt. 0 III..8. 61, Firma„von der Nin Mannheim. Die Firma iſt XIX.=8 Fried.⸗Z. 48, Firma„Bank⸗Com⸗ abtecd Stern& Co.“ in Mannheim. mit Alfztellſcaft iſt aufgelöſt. Das Ge⸗ guf den iven und Paſſiven und ſamt der Slen depen Bankier es annheim, übergegangen, unter der ſeitherigen Sirma 1— ice.-⸗Z. 225, Firma„Gebrüder im. Die Geſellſchaft iſt aufge⸗ 8 J0, Firma„Karl Wil ork in Mare 60, Tirma„Kar kcannheim. ber iſt Karl Sck Ka ahen Bal für 0 Kaufmann, XXIUIr.eg. 91, Fi „.⸗Z. 91, Firma„Mändl&. Nanubeine gucherr. Inhaber ner, Kupferſchmieds⸗Ehefrau, 5 daters ner, Feudenheim und Kark Die Chefrau, Eliſe geb. Schäfer, il 1928 fiene Handelsgefellſchaft hat t Terlde begonnen. ſchäftszweig: and Wlwaren. „ iz,-g. e, Firma„Ezer⸗ Va enibannbeim, Landteilſtr. 6. In⸗ a. Rintin Eiermann, Kaufmann, Lud. ubeim and David Eiermann, Kauf⸗ 1 10 Die offene Handelsgeſellſchaft 7550 begonnen. Geſchäftszweig: nolade und Zucterwaren „.-3. 93, Firma„Leo Leſſer“ 15 85 tr. 4. Inhaber iſt Leo eim 5 1„Auguſt 1922. WAtsgericht B. G. 4. iſter B Band XXII.-8. 35 dema„Federn⸗ und Baubeſchlag⸗ Co., mit unheim, eingetragen. ſellſchaft mit be⸗ Juli und 4. Auguſt des Unternehmens von Federn aller und von Baube⸗ ſowie der 50 rner der Handel mit ittenproneraſchinen, Stahl⸗, Berg⸗ ſehmungerddukten, ſowie die Beteiligung 5 815 Veren, wehe 1255 andder ing von n Unter⸗ Slammtapital berrögt 100 000 r, Kaufmann, Mann⸗ der Mühlen, Kaufmann, 225 uſtriezwecke —— zfüßrer. Die Geſellſchaft rer oder durch einen rokuriſten vertreten. un Kirchgäſſer und Ernſt eee Ae igt, die e 1 ſellſchaft ſſchaft erfolgen nur durch den Deutſchen Reichsan⸗ [porte Seb. Boſer durch den Deutſchen Reichsanzeiger. beigeführt. als Sacheinlage in die Geſellſchaft die zu dem von ihm bisher hier 8 6, 23 und 27 betriebenen Ge⸗ ſchäft gehörigen Maſchinen, Gerätſchaften und Einrichtungsgegenſtände im Werte von 50 000 Mark ein. Die Bekanntmachungen der Geſell⸗ zeiger. Die Geſellſchaft wird außer in den geſetz⸗ lichen Fällen auch dann aufgelöſt, wenn nach Um⸗ fluß von fünf Jahren ſeit der Eintragung der Geſellſchaft ein— + fter mindeſtens drei Monate vor Ablauf eines Geſchäftsjahres die Geſellſchaft aufkündigt auf das Ende des Geſchätts⸗ jahres. 148 Mannheim, den 12. Auguſt 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXII,.⸗Z. 38 wurde heute die Firma„Gebr. Sproß Geſeilſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim⸗Wald⸗ 94 Waldſtraße 17/1, eingetragen. Der Geſell⸗ chaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 30. Januar 1922 feſtgeſtellt. Ge⸗ genſtand des Unternehmens iſt: Die Herſtellung von Dampfkeſſeln, Eiſenkonſtruktionen und ähn⸗ lichen Erzeugniſſen, insbeſondere die Fortführung des bisher von der offenen Handelsgeſellſchaft Gebr. Sproß in Mannheim betriebenen Geſchäfts. Die Geſellſchaft iſt auch befugt, gleichartige oder ähnliche Unternehmungen zu erwerben oder ſich an ſolchen zu beteiligen. Das Stammkapital be⸗ trägt 150 000 Mark. Georg Sproß, Faßbrikant, Mannheim⸗Waldhof, Jakob Sproß, Fabrikant Mannheim⸗Waldhof und Emil Michel, Kaufmann, Mannheim ſind Geſchäftsführer. Jeder Geſchäfts⸗ führer iſt berechtigt, die Geſellſchaft zu kündigen. Die Geſellſchaft wird, wenn mehrere Geſchäfts⸗ führer beſtellt ſind, durch zwei Geſchäftsführer gemeinſam oder durch einen Geſchäftsführer und einen Prokuriſten vertreten. Geſetzlich vorge⸗ ſchriebene Bekanntmachungen der Geſellſchaft er⸗ folgen im Mannheimer Generalanzeiger. Die Geſellſchafter Fabrikanten Georg und Jakob Sproß in Mannheim⸗Waldhof bringen in die Ge⸗ ſellſchaft ein, ihre ſeither unter der Firma Ge⸗ brüder Sproß in Mannheim betriebene Dampf⸗ dem Stand vom 31. Dezember 1921 dergeſtalt, daß das Geſchäft vom 1. Januar 1922 an els auf Rechnung der Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung geführt angeſehen wird. Die Stammein⸗ lagen dieſer beiden Geſellſchafter mit je 50 000 Mark ſind damit geleiſtet. 1⁴ Mannheim, den 12. Auguſt 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum B Band XXII,.⸗. 82, wurde heute die Firma„Internationale Trans⸗ eſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung Filiale Mannheim“ in Mannheim als Zweig⸗ niederlaſſung der Firma„Internationale Trans⸗ porte Seb. Boſer Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung“ in Berlin⸗Schöneberg eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 26. April 1908 feſtge⸗ ſtellt und mehrmals, zuletzt am 28. Juni 1921 ge⸗ ändert. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der Erwerb und der Fortbetrieb des von dem Kauf⸗ mann Sebaſtian Boſer in Berlin betriebenen Spe⸗ ditionsgeſchäftes ſowie der Betrieb von gleich⸗ artigen oder ähnlichen Unternehmungen. Das Stammkapital beträgt 500 000 Mark. Guido Ronchetti, Kaufmann, Berlin iſt Geſchäftsführer. Den Kaufleuten Elverio Marioni, Berlin⸗Schöne⸗ berg und Alfred Becker, Berlin⸗Steglitz iſt Ein⸗ zelprokura erteilt. Die Dauer der Geſellſchaft war bis zum 31. Mai 1918 feſtgeſetzt. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag verlängert ſich je um fünf Jahre, wenn nicht ein Jahr vor Ablauf des Vertrages eine Kündigung erfolgt. Die Geſellſchaft wird, auch wenn meßbrere Geſchäftsfübrer beſtellt ſind, von jedem Geſchäftsführer ſelbſtändig vertreten. Jeder Geſchäftsführer iſt befugt. Rechtsgeſchäfte namens der Geſellſchaft mit ſich ſelbſt abzuſchließen. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft Mannbeim, den 10. Auguſt 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8 Band V,.⸗3Z. 48, Firma„Rhein⸗ 5 See⸗Speditions⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung mit dem Hauptſitz in Köln wurde heute eingetragen: 14⁸ +—5 Varenkamp iſt als Geſchäftsführer aus⸗ eben. „ e e den 15. Auguſt 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band IV, O. 35, irma„Deutſche HypothekenRenten⸗Bank“ in unheim wurde heute ei en: 149 Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Beſchluß der Generalverſammlung vom 11. Auguſt 1922 in § 7(Anlage verfügbaren Geldes) geändert. „ 85, ellſchafter Kauf⸗ TCTCCCCCC keſſelfabrik mit allen Aktiven und Paſſiven nach M Jetzt wieder legte bei dieſer Bank ein Kellner falſche 50⸗ „Internationale Transporte Seb. Boſer eſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim wurde heute eingetragen: 147 Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 23. Mai 1922 iſt die Firma geändert in „Internationale Güterverkehrs ⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“. Modeſto Reglin iſt als Geſchäftsführer abberufen. Kaufmann Guido Ronchetti in Baſel iſt als Geſchäftsführer beſtellt. Mannheim, den 10. Auguſt 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. B Band XVI,.⸗Z. 48, —.„A. W..“ Allgemeine Werkzeugmaſchinen⸗ eſellſchaft Aktiengeſellſchaft, Niederlaſſung Mann⸗ heim“ in Mannheim als Zweſgntederlaffung der Firma„A. W..“ Allgemeine Werkzeugmaſchinen⸗ Geſellſchaft Aktiengeſellſchaft“ in Berlin wurde heute eingetragen: 148 iſt Ingenieur Berthold Sachs in Berlin⸗Tegel zum Vorſtandsmitglied beſtellt. Mannheim, den 11. Auguſt 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Imtiche herdkkentlchungen der Staatemele. Für die diesjährige Sonnkag, den 1. Oktober beginnende Maunheimer Herbſtmeſſe, werden Dienstag, den 5 September, vormittags 9 Uhr, im alten Rathaus, II. Stock, die Geſchirr⸗ und Meßbudenverkaufsplätze für die Zeughausmeſſe, und anſchl. die kleineren Verkaufsplätze der Schau⸗ budenmeſſe dem Meiſtbietenden verſteigert. Stei⸗ gerungsbetrag und Sicherheitsleiſtung ſind nach dem Zuſchlage zu bezahlen. Mannheim, den 4. Auguſt 1922. Oberbürgermeiſter. In dem Geneſungsheim der Stadt Mannheim (Früher Dr. Langenbach'ſches Sanatorium) in Neckargemünd, können noch weibliche Rekonvales⸗ zenten und Erholungsbedürftige aufgenommen werden(auch Selbſtzahler). Verpflegungsſatz 70 ark pro Tag, Bäder etc. werden beſonders be⸗ rechnet. Aufnahmeanträge ſind bei der unterzeich⸗ neten Direktion, woſelbſt auch Auskünfte erteilt werden, auf beſonderen, bei der Direktion erhält⸗ lichen Formularen zu ſtellen. 5 Direktion der ſtädt. Krankenanſtalten. Zum Handelsregiſter B Band VIII..95 2,J Milreis⸗Noten im Werte von 40 000 Mark vor. Man ließ den Ein⸗ zahler feſtnehmen und der Reichsbank⸗Falſchgeldabteilung zuführen. Der Verhaftete geſtand, daß er die Noten in Frankfurt a. O. einem Kaufmann Kramer, der ſich auf der Rückreiſe nach Braſilien dort aufhielt, entwendet habe. Die Frankfurter Polizei wurde ſoforr durch den Fernſprecher verſtändigt und konnte den Kaufmann noch abzufahren und 4000 Stück der falſchen Banknoten beſchlagnahmen. Kriminalkommiſſar v. Liebermann ſandte Beamte nach Frankfurt a. O. Der verhaftete Kramer geſtand nun, daß er die Noten mit mehreren anderen Perſonen in Köln ſelbſt angefertigt habe. Darauf⸗ hin nahmen die beiden Beamten mit Unterſtützung der Ortspolizer einen Ingenieur Wolfskohl in Köln und in Barmen einen Ma⸗ ſchinenkonſtrukteur Focke und einen Verlagsdirektor Meyer feſt. Die Verhafteten mußten zugeben, die Noten mit Kramer zuſammen auf einer Druckpreſſe in mehrtägiger Arbeit gedruckt zu haben. — Giftmordverſuch einer Stiefmukter? Eines Morgens wur⸗ den in Berlin die drei Kinder aus der erſten Ehe eines Dr. Otto B. in ihrem Schlafzimmer bewußtlos aufgefunden; ſie waren einer Gasvergiftung erlegen, und die Wiederbelebungsverſuche hatten nur bei der älteſten 17jährigen Tochter Erfolg, die jede Selbſtmordabſicht in Abrede ſtellte. Da die drei Kinder ſchon vor⸗ her über ſchlechte Behandlung und mangelhaftes Eſſen geklagt hatten, entſtand das Gerücht, die zweite Frau des Dr. B. ſei an der Vergiftung der Kinder nicht ſchuldlos. Darauf klagte Dr. B. gegen die Stütze Bertha.; die Verhandlung endete mit einer Vertagung, da noch neue Zeugen vernommen werden ſollen. In⸗ zwiſchen hat ſich auch der Staatsanwalt der ſchwer Angeſchuldigten angenommen und ein Ermittlungsverfahren gegen Frau Dr. B. ein⸗ geleitet. — Ein Polizeiwachtmeiſter erſchoſſen. Der Polizeiwachtmeiſter Fiſcher wurde morgens in Hamburg mit einem Kopfſchuß tot aufgefunden. Kampfſpuren waren nicht vorhanden. Nach den bis⸗ herigen Feſtſtellungen kommt als Täter wahrſcheinlich ein Een⸗ brecher in Frage, der mit einer weiblichen Perſon zuſammen von Fiſcher angehalten wurde. Zeugen, die ſich nach dem Bekanntwerden der Tat meldeten, ſagten aus, daß ſie geſehen haben, wie Fiſcher die beiden Leute anhielt. Zunächſt ſträubte ſich der Mann, mit zur Wache zu gehen, worouf der Beamte ſeine Schußwaffe zeigte. Die Zeugen ſind dann dem Wachtmeiſter gefolgt, um ihm zu helfen; doch hatte er eine Hilfe abgelehnt. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion. Ferdinand Heyme— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: Alfred Madernoz für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelderz für Anzeigen: Karl Hügel. Sbadeutsche Gärtner-Zeftung Ueeeeeeeeeeeeeeneeeeeneeeeeeeeeeeeee Fachblatt der gärtnerischen Verbände von Baden, Bayern, Württemberg, Hessen und der Pfalz. Sestes und beliebtestes Anzeigenblatt für die Gärtnerei und mit ihrin Verbindungstehenden Berufs- zweige. Die S. G. Z. vertritt ausschließlich die lnteressen der Gärtner Suddeutschl. Unübertroffene Anzeigenerfolge durch zahlreiche Anerkennungsschreiben glänzend bewiesen. Erscheint Wöchentlich 1 mal. Mean verlange Probenummern! U U Verlag der Druckerel Dr. Haas G. m. b. l. Mannheim. E 6. 2 Postschech-Konto Karlsruhe l. B. Nr. 17590 und Ludwige-· hafen am Rhein Nr. 2917 Fernsprecher Nr. 7940-46. 3001 Vom 21. Auguſt ab kommt Linie 15 in Weg⸗ fall. Zwiſchen Friedrichsbrücke und Käfertal wird dieſelbe durch die verſtärkte Linie 10 erſetzt. 93 Morgen Freitag auf der Freibank Kuhfleisch Anfang Nr. 410 87 Die Verwaltung. fasenähtenmete in Mannheim. Die Generalverſammlung unſerer Geſellſchaft vom 28. Juli d. Is. hat beſchloſſen, das Grund⸗ kapital um Mk. 10 000 000.— vom 1. April d. Is. an gewinnberechtigte Aktien von je Mk. 1000.— unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Akiſonäre zu erhöhen Hiervon ſind Mk. 8000 000.— den bisherigen Aktionären zum Kurse von 1300% derart zum Bezuge anzubieten, daß auf nom. Mk. 1000.— alie Aktien Mk. 1000.— junge Aklien be⸗ zogen werden können. Wir fordern hiermit unſere Aktionäre auf, ihr Bezugsrecht unter folgendenBedingungen auszuüben: 1. Das Bezugsrecht iſt bei Vermeidung des Ausſchluſſes bis 31. August d. J8. ein- schließlich bei 7880 der Rheinischen Creditbank, Mannheim und der Mannheimer Bank.-., Mannhe während der bei dieſen Stellen üblichen Geſchäfts⸗ ſtunden auszuüben und zwar erfolgt der Bezug proviſionsfrei. ſofern die Aktien— nach der Nummern⸗ ſolge geordnet— ohne Gewinnanteilſcheinbogen am Schalter zur Abſtempelung eingereicht werden So⸗ weit die Ausübung des Bezugsrechts im Wege des Briefwechſels erfolgt, werden die Vezugsſtellen die übliche Bezugsprodiſion in Anrechnung bringen. 2. Bei Ausübung des Bezugsrechts iſt für jede bezogene Aktie über nom. Mk. 1000.— der Bezugs⸗ preis von 130% nebſt Schlußnotenſtempel und etwaiger Bezugsrechtsſteuer zu entrichten. 3. Ueber die Zahlungen wird Qufttung erteilt, egen deren Rückgabe die jungen Aktien nach ee eeee e werden. „Auf Verlangen ſind die oben genannten Banken bereit, die Verwertung des Bezugsrechts zu vermitteln. Mannheim, den 14. Auguſt 1922. Mannheim den 15 1922. HBad, Amtsgericht 15 Faladsche Müdlennerke. 9285 N wissenschaftliche Behandlung aller Haut-, Blasen- in der Drogerle Ludw Warnung! Durch unlautere Machenſchaften wird von verſchiedenen Seiken verſucht, an Stelle meines weltberühmten„26 Jahre jünger minderwertige Präparate unterzuſchieben. Wollen Sie echtes„20 Jahre jünger“ haben, ſo nehmen Sie nur das in nebenſtehendem Original⸗Karton verkaufte Präparat bgeſ. geſchützt) auch genannt„Exlepäng“(geſ. geſchützt), gibt grauen Haaren die wieder.„20 Jahre jünger“ erhtelt die Gol⸗ dene Medaille Lelpzig 1913.„20 Jahre jünger“ färbt nach und Rach. Niemand kann es bemerken. Kein gewöhnliches Haarfürbemittel. Erfolg garantiert.„20 Jahre jünger“ auch genannt„Exlepäng“, iſt waſſerhell, ſchmutzt nicht und fürbt nicht ab, es fördert den Haarwuchs, wovon ſich jeder Ge⸗ braucher ſelbſt überzeugen kann. Vollſtändig unſchädlich. Tauſende Dankſchreiben. Von Aerzten, Profeſſoren uſw. gebraucht u. empfohlen.„20 Jahre fünger“ iſt durch ſeine vorzügl. 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