NAnr — e * — 2. 2 nif 6 la N 5 be 25 I en Bei 5 preiſe: Zu m und Umgebung monatlich kerte Haus gebeucht mart 70.—. Durch die Poſt bezogen —— 210.—. Elnzelnummer mk..00. poſtſcheckkonte de Kartarube in Baden und Rr. 2917 Ludwigshafen am euptssſotteſtelle E C. 2. Seſchäfts-RHebenſtelle 0 Waldbaſſtraße Nummer 6. FLernſprecher Fen ded, 61. 7602, 7538, 7543, 7848. Celegramm- föreſſe: anzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Gadische Neueſte Nachrichlen Aagen: Dor Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetzu. Recht. Mannh. Frauen-Zeitung. Mannh. Miuſik⸗Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. Anzeigenpreiſe: die kieine Zelle unc. 10.— ausw. Mk. 12.— Stellengeſ. u. Sam.⸗Rnz. 20% Rachl. Rekl. Mk. 40 ausw. Mk. 48. Aunahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8% Ahr, Abendbl. nachm. 2/ Uhr. Für Anzeigen an beſummt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine berantwortg. udern. höhere Sewalt. Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſpruͤchen ſ. ausgeſ. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Kernſprecher ohne Sewühr. 189 naach poincarés Rede. Franzöſiſche Kommentare. 8. Paris, 22. Aug. Zu der geſtrigen Rede Poincarss in Due ſchrelbt das„Echo de Paris“: Die Rede iſt ein weiteres für den Entſchluß Frankreichs, wenn notwendig, zu einer giſchen Politit ſeine Zuflucht zu nehmen, damit es ſein zur Geltung bringen kann. Es iſt nicht nötig, die Nede zu ntieren. Sie ſpricht für ſich ſelber. Aber es ſcheint uns, daß denn Wert gewinnt und daß ihre Einzelheiten ſtärker hervortreten, n man auf dem Hintergrund der Kundgebung Poincares die ze Wuſe vorüberziehen läßt, die in der kleinen Republit Oeſter⸗ Zuge ſind, vor ſich zu gehen. Dieſe Ereigniſſe beweiſen bgen deutlich: Es exiſtiert keine Allianz mehr, es exiſtiert keine bund dnale Zuſammenarbeit mehr. Man hat den Völker⸗ i rei % geſchaffen. Man hat die ſouveräne Reparationskom⸗ n geſchaffen. Aber das ſind alles nur Schauſtücke, We ſich ſchlechter Egoismus jedes einzelnen verbirgt. Der krechen ck iſt gekommen, um mit dieſer unhaltbaren Ideologie zu n„Petit Pariſien“ heißt es: Die Rede in Bar⸗le⸗Duc iſt eine deutfenlc Verſicherung des Willens Frankreichs, ſich von bm d chland die Reparationenbezahlen zu laſſen und Pfar as neue Moratorium nur gegen neue Garantien und neue Kaßh zu gewähren. Trotz aller Feſtigkeit iſt die Rede voller nd(h) und im Grunde ſehr herzlich für Eng⸗ bue daß es unmöglich iſt, daß ſie nicht einen milden Ein⸗ we J auf der anderen Seite des Kanals machen ſollte. Mit ein aher 0 Willen ſeitens unſerer engliſchen Freunde und mit brlum nen Anſtrengung des Reichskanzlers, uns gegen ein Mora⸗ zur * leſte Pfänder zu gewöhren, werden wir ohne Ueberraſchung * meinen Liquidierung der interalllierten Schulden kommen, Wia Verſuch eines allgemeinen Wiederaufbaus Europas un⸗ dewan⸗Gaulois“ heißt es: Poincare iſtüberſichbinaus⸗ en Mlen, indem er einen weiten Horizont zeigt. Wie das nur re gute von einer derart hohen Intelligenz möglich iſt, hatte 2285 Definition der Stellung gegeben, die jeder annehm 9 der einen Seite die Sieger, auf der anderen Seite zund im Range des Beſiegten. udurnal induſtrielle“ heißt es: Die Augen aller Völker Eu⸗ muſſch in dieſem Augenblick mit einer Aufmerkſamkeit auf den t Hen Peiniſterpräftdenten gerichtet, die er vieleich ſewer nicht kretkhslarheit ſeiner Logit, ſeine Arbeitskraft die agt we heit ſeiner Haltung und ſchließlich auch, das muß ihm rden, ſeine unbeugſame Feſtigkeit, alles Dinge, uns eine große Popularität eingetragen haben, haben Weiſe die öffentliche Meinung Europas frappiert. Aber * Europas erwartet trotz aller Neugier, die ſie der Ent⸗ Sier rein franzöſiſchen Anſprüche entgegenbringt, etwas an⸗ geoerteſd gter⸗ erwartel eine fühlbare Solidarität zwiſchen den ſo gut 0 fae ntereſſen Frankreichs und den Intereſſen ganz Europas. 4 8 125 von Bar⸗le⸗Duc einen Blick in die Zukunft öffnet, des⸗ ſie uns beſonders glücklich. Das Echo aus England. erlin, 22. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„B..“ Ner zus London, die engliſchen Preſſekommentare oincares Rede ſind alles weniger als 9.„Weſtminſter Gazette“ ſagt, produktive Garantien * Nae und dafür ein Moratorium zu gewähren, heiße mit decten Hand das wegnehmen, was man mit *2 bitte ngegeben hat.„Daily Chroniele meint, die Rede, * erer Worte und Anſpielungen geweſen ſei, wäre nicht getan, die Mißſtimmung zwiſchen England reich zu beſeitigen. Nur die beſonders fran⸗ Jdrd de che„Morning Poſt“ ſchließt ſich der franzöſiſchen Theſe lecht neue Deutſchland nach ſeinen alten Methoden durch Wenn Willen den Wiederaufbau Europas zu verzögern Shuden 0 Deutſchland beweiſen will, daß es die Abſicht hat, ſeine ut ſein ach Möglichkeit zu bezahlen, würde Europa bald aufge⸗ bc übeendon. 22. Aug. Dallg Chronlele“ veröffentlicht ihren baiß⸗ Pur die Rede Poincares in Bar le Duc unter der Ueber⸗ Sendectave beſchuldigt Großbritannien. Der w erpräſtd rberichterſtatter des Blattes ſchreibt: Der franzöſiſche 00 ege ent habe eine unerwartete oratoriſche Offen⸗ n England und die engliſche Regier ung A. Die geſtrige Rede Poincares ſei voll von bitteren 2 . n und Inſinuationen, für die vielleicht eine Entſchuldigung Wa ahe de hätte. Die Rede werde die reaktionäre und 1b Anglopheſ Preſſe mit Entzücken erfüllen und werde andererſeit; kirnit Deut en dienen, die einen Bruch der Entente und ein Bünd⸗ umm u ſchland predigten, mit einem Wort ſie werde Miß⸗ 8 in Großbritannien wie auch in Frankreich erzeugen. den Reparationsverhandlungen in Berlin Keen 22. Aug. In der Preſſe tauchen, obwohl von dahandlun elle erklärt wurde, daß während der Dauer der gechen Negke der Reparationskommiſſionvertreter mit der e w chlerung in Berlin Berſchte nicht ausge⸗ au Vong der Brnmer wieder Nachrichten über den angeb⸗ [Rich er Verhandlungen auf, die keinen Anſpruch verkrn Akeit machen dürfen. Die Beſprechungen ſind lich, daher ſind auch Nachrichten des Auslandes eg ablent Es iſt zu hoffen, daß die deutſche Oeffent⸗ mmeldun hnt, ſich zur Verbreiterin durchſichtiger Ten⸗ L Verhel n zu machen. dean der 2. Aug. Die Berliner Verhandlungen mit den Ver⸗ geſtern eparationskommiſſion Bradbury und Mauclere, an de D. Beuur der Reichsfinanzminiſter Hermes und Staatsſekre⸗ U. rgmann teilnahmen, werden heute mittag fortgeſetzt en 1 en deweſen wäre, wenn die Londoner Konferenz einen Bruch EBerlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„B..“ wird aus Paris gedrahtet: Der Korreſpondent des„Matin“ ſchreibt über die Verhandlungen mit den Delegierten der Reparationskommiſſton, er erfahre aus guter Quelle, daß die Delegierten nicht den Auf⸗ trag haben, das Reparationsproblem in ſeiner Geſamtheit zu behandeln, ſie ſeien mitengumriſſenen Inſtruktionen nach Berlin gekommen, um mit der Reichsregierung lediglich Wirt⸗ ſchaftsfragen zu beſprechen. Alle Klagen des Reichskanz⸗ lers über das Elend Deutſchlands würden auf taube Ohren tref⸗ fen. Bradbury und Mauclere wollten dieſen Beſprechungen den Charakter einer Unterhaltung zwiſchen Geſchäfts⸗ leuten geben, ſie werden daher keinen Schritt breit von den Richt⸗ linien abweichen, die ihnen ihre Regierungen gegeben haben. Die Grientkonferenz in venedig. EP. London, 21. Aug. Die„Morning Poſt“ teilt mit, daß die Regierungen von England, Frankreich und Italien ſich mit dem Vorſchlag einer Friedenskonferenz in Venedig einver⸗ ſtanden erklärt haben und daß die Einladungen zur Konferenz in Kürze nach Athen, Konſtantinopel und Angora abgeſandt würden. An der Konferenz würden auch die alliierten Iberkommiſſäre teil⸗ nehmen. „Daily Telegraph“ meldet, daß England ſeinen Alliierten und auch der Türkei mitgeteilt habe, daß es die Vorſchläge vom vergangenen März als null undnichtig betrachte und neue Vorſchläge machen werde. Die Märzvorſchläge ſeien unannehm⸗ bar für England, da ſie keine genügende Garantie für die Sicherheit böten. Die türkiſche Forderung auf vollſtändige Räumung Kleinaſiens durch die griechiſche Armee ſei für England unannehmbar, da die griechiſche Armee die einzige Gewähr gegen die vollſtändige Aus⸗ rottung der Minderheiten ſei. Das Blattglaubtnichtaneinen Erfolg der Konferenz von Venedig, da ſowohl Eng⸗ land wie auch Jtalien nicht ohne Vorurteil die Fragen von Thrazien und Smyrna behandeln könnten. Eß. Akhen, 21. Aug. Zur Vorbereitung der Konferenz von Venedig über die Orientfrage hat die griechiſche Regierung den Gouverneur von Smyrna und den Oberſtkommandierenden der grie⸗ chiſchen Armee in Kleinaſien nach Athen berufen. EP. Konſtankinopel, 21. Aug. Der kemaliſtiſche Innenminiſter ZJuſſuf Kemal Bey hat aus Geſundheitsrückſichten ſeine Demiſſion eingereicht. Die Bolſchewiſten verhindern den Friedensſchluß. Ep. Konſtankinopel, 21. Aug. In politiſchen Kreiſen erklärt man, daß die Sowjetregierung die Möglichkeit eines Friedens⸗ ſchluſſes zwiſchen Angora und Athen mit ſcheelen Augen anſehe, da durch einen ſolchen Friedensſchluß Rußlandnachherals ein⸗ ziger Feind den Alliierten gegenüberſtehen würde. Rußland befürchte das Ende ſeiner Allianz mit der Türkei, wenn die Türkei mit Griechenland Frieden geſchloſſen haben werde. Um dem Friedenswillen von Angora einen Dämpfer aufzuſetzen, habe die Sowietregierung den kemaliſtiſchen Botſchafter in Moskau, Riza Nuri Bey, nach Angora geſandt, um der kemaliſtiſchen Regierung neue Vorſchläge für den finanziellen und militäriſchen Beiſtand der Sow⸗ jets zu machen. Es verlautet, daß die Ruſſen 32 Flugzeuge in Samſun für die Kemaliſten ausgeſchifft haben. u den Ausweiſungen aus Elſaß⸗Lothringen & Saarbrücken, 21. Au Nach einer Meldung des„Neuen Saarkurier“, die ſich auf Erkundigungen der Metzer Saarländer Vereinigung ſtützt, werden von der Nusweiſung aus Lothringen nicht betroffen dieſenigen Saarländer, eine Aufent⸗ haltserlaubnks beſitzen oder die ein Naturaliſations⸗ geſuch eingereicht haben. Gegen die RNetorſtonen. Berüiu, 22. Aug. Nach einer Pariſer„Temps⸗Meldung ha⸗ ben die Handelskammern von Kolmar, Metz und Stra Beſchlagnahme deutſcher Werte bei elſaß⸗ lothringiſchen Banken ausgeſprochen. die deutſchen Staatsangehörigen in Elſaß⸗Lothringen. Saarbrücken, 21. Auguſt. Anläßlich der Ausweiſungen aus Elfaß⸗Lothringen bringt das JIburnal de Geneve eine Ueberſicht der noch im Lande zurückgebliebenen Deutſchen, die der Wahrheit kommen dürfte. Darnach befanden ſich bei Ab⸗ ſchluß des ffenſtillſtandes in Elſaß⸗Lothringen 240 000 deutſche ZJivilperſonen, von denen 30 000 beim Uebergang des Landes an —.— eiwillig nach Deutſchland 15 Im Ver⸗ kaufe der ſeither verfloſſenen Zeit wurden 78000 Deutſche aus Elſaß⸗Lothringen ausgewieſen und 78 000 wur⸗ den aufgrund des Verſailler Vertrages naturaliſiert. Es verblieben noch 59 000 deutſche ee e in Elſaß⸗Lothringen, von denen 38 000 im Departement Moſel, 5 000 im Departement Nieder⸗ rhein und 6 000 im Departement Oberrhein wohnen. Indiens Unabhängigkeitsbeſtrebungen. EP. London, 21. Aug. Aus Lahore wird gemeldet, daß eine Abordnung von Vertretern des Staatsrates der geſetzgebenden Ver⸗ ſammlung von Indien und verſchiedener Provinzräte ſich zum Vize⸗ könig Lord Reading begaben, um ihm eine Proteſtnote zu über⸗ reichen, worin die Zuſicherung der engliſchen Regierung gefordert wird, daß die früheren Verſprechungen über Autonomie Indiens auch gehalten werden. Die indiſche Preſſe zeigt ſich immer noch ſehr ungehalten über die letzte Rede Lloyd Georges über Indien. Aus Lahore wird ferner gemeldet, daß die Flugzeuge zweier engliſcher Flieger, die Bomben auf aufſtändiſche Eingeborenendörfer geworfen haben, in Brand gerieten. Die Flugzeuge ſtürzten ab und die Inſaſſen kamen in den Flammen um. E Engliſcher Flottenbeſuch in der Oſtſee. EP. London, 21. Aug. Das erſte Geſchwader der leichten eng⸗ liſchen Kreuzer wird heute nach der Oſtſee abreiſen, wo es die Häfen Riga, Memel, Danzig, Reval, Helſingfors, Stock⸗ holm und Kopenhagen beſuchen wird, Der dritte Sohn de⸗ Königs, Prinz Georg, wird an dieſem Beſuche teilnehmen. Korfantys neue Milliardenfſorderungen. Von unſerem oberſchleſiſchen Mitarbeiter.) Königshütte, 21. Auguſt.) Noch war erſt gerüchtweiſe bekannt geworden, daß die Inter⸗ alliierte Grenzkommiſſion, die ſeit Abſchluß des Friedensvertrages von Verſailles die Grenze an der geſamten Oſtfront Deutſchlands von der Oſtſee bis zu den Karpathen zu regulieren hatte, eine Be⸗ reiſung der neuen oberſchleſiſchen Grenze vornehmen würde, da ſetzte bereits eine lebhafte polniſche Agitation und Wühlarbeit ein. Dieſe Agitation der Polen verſtärkte ſich erheblich, als näheres über die Beſichtigungsreiſe der Kommiſſion bekannt wurde. Als dann das Reiſeprogramm der Kommiſſion der Oeffentlichkeit übergeben wurde, glaubten die Polen ihre Arbeit ſoweit vorbereitet zu haben, daß ſie mit einem Programm herausrückten, das nach Warſchauer Meldun⸗ gen als„dringlich“ und als„Mindeſtprogramm“ bezeichnet wird. In den letzten Tagen wurden von verſchiedenen polniſchen Seiten mehr⸗ fach verſichert, daß die bisher feſtgelegte Grenze durchaus keine end⸗ gültige ſei, ſondern daß nach wie vor größere Aenderungen dieſer proviſoriſchen Linie möglich wären. Dem gegenüber iſt feſtzuſtel⸗ len: Die Grenzkommiſſion, die aus Vertretern Frankreichs, Eng⸗ lands, Italiens, Japans, Deutſchlands und Polens beſtand, iſt immer davon ausgegangen, daß die im Dezember v. J. getroffene Regelung der oberſchleſiſchen Grenze eine endgültige ſei. Als in der ſtebenten Abendſtunde des 18. Dezember die Abſtimmung im„Wiener Hof“ in Kattowitz über die nach langwierigen Einzelverhandlungen ge⸗ troffene Grenzregulierung vorgenommen wurde, da ſtimmten die Vertreter der vier fremden Mächte einheitlich und ohne jeden Vor⸗ behalt für die jetzige Grenze, während die Vertreter Deutſchlands und Polens dagegen ſtimmten. Keiner der Vertreter der beiden in⸗ tereſſierten Mächte machte jedoch den Vorbehalt, daß er die Grenz⸗ regulierung nur für eine proviſoriſche anſehe, die eine ſpätere Kor⸗ rektur erfahren müßte. Von den interalliierten Vertretern wurde vielmehr fortgeſetzt verſichert, daß die Regelung eine end⸗ gültige ſel, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Oberſten Rates, die ſpäter erfolgte. Darauf wurde die Grenze abgeſteckt, Grenzmar⸗ kierungen wurden angebracht. Auch General Dupont, der Vor⸗ ſitzende der Kommiſſion, und ſein ſpäterer franzöſiſcher Nachfolger, erklärten immer wieder, daß es ſich bei der Rückkehr der Grenz⸗ kommiſſion nach Oberſchleſien nur um den Austauſch von kleineren Parzellen handeln könne. Jetzt aber ſollen alle Vereinbarungen, Verabredungen und Zu⸗ ſicherungen für nüll und nichtig erklärt werden, weil Polen nach einer weiteren Bereicherung auf Koſten Deutſch⸗ landstrachtet. Dabei vergeſſen die Polen folgendes: Das Gen⸗ fer Diktat hate die Grenze in den Hauptipunkten feſtgelegt. Zwiſchen dieſen Punkten galt es, eine geeignete Verbindungslinie zu ziehen. Die Deutſchen forderten und boten Entgelt im Rahmen der Aus⸗ tauſchmöglichkeit, die Polen forderten und boten ebenſo Entgelt. Für umſtrittene Gebiete, die Polen forderte, aber Deutſchland erhielt, bekam Polen an anderer Stelle Kompenſationen. Wenn Polen heute weitere Gebiete beanſprucht, dann iſt damit die geſamte Grenz⸗ regulterung aufgerollt, weil danach ſelbſtverſtändlich die bei den Verhandlungen gewährten deutſchen Kompenſationen fallen müſſen Polens jetzige Forderungen ſind in wirtſchaftlicher Hinſicht ſehr weitgehend. Die von Polen beanſpruchten, bisher Deutſchland verbliebenen Gebiete ſtellen vielfache Milliar⸗ denwerte dar. Neben kleineren Forderungen ſpielen bei den pol⸗ niſchen Anſprüchen beſonders zwei Forderungen eine Rolle: Die Polen wollen einmal die„Königin Luiſe“⸗Grube und ſodann die Delbrückſchächte in ihren Beſitz bringen. Beide Bergwerksanlagen waren ſchon bei den eigentlichen Grenzverhandlungen Gegenſtand heißen Kampfes. Die Polen ſcheuten kein Mittel. Sie bedienten ſich z. B. eines noch in preußiſchen Dienſten befindlichen Beamten, der wertvolles Material den Polen auslteferte und erſt viel ſpäter in polniſche Dienſte trat. Nach der Entſcheidung der Grenzkommiſſion blieben von den Delbrückſchächten lediglich einige Beamtenhäuſer in dem an Polen fallenden Gebiet. Bei der„Königin Luiſe“⸗Grube waren außer der Grube umſtritten die Kolonie„Glückauf“, der Kirchhof von Ruda und die Fläche von Ruda⸗Porambe. Die letzteren Gebiete kamen zu Polen, die Grube ſelbſt verblieb bei Deutſch⸗ land. Die Tinte des Grenzprotokolls war kaum trocken geworden, da begann die polniſche Wühlarbeit. Wenn heute in Warſchauer Meldungen behauptet wird, die volle induſtrielle Betätigung ſei bei der jetzigen Grenze unmöglich, wie die Praxis ergeben habe, ſo iſt demgegenüber feſtzuſtellen, daß ſchon wenige Tage nach der getrof⸗ fenen Regelung die Polen ihre erſten Anſprüche ſtellten, nicht erſt nach der Gewinnung praktiſcher Erfahrungen! Am 1. Januar begab ſich der jetzige Woiwode Rymer zu dem Vertreter Japans in der Kommiſſion, einem japaniſchen Oberſten, um zum neuen Jahre zu gratulieren. Dabei bat er dieſen, nachträglich dahin zu wirken, daß Polen doch noch die Delbrückſchächte erhalte! Der Bittgang endete übrigens mit einem niedlichen Korbe des Japaners. Der Milliardenwertderpolniſchen Forderungen geht am beſten aus einigen zahlenmäßigen Angaben hervor. Die Delbrückſchächte haben ein Kohlenvorkommen von insgeſamt 23,4 Millionen Tonnen. Die jährliche Förderung der Schächte betrug bisher 600 000 Tonnen, ſodaß bei gleicher Förderung mit einer Lebensdauer der Anlagen von weiteren 40 Jahren zu rechnen wäre. Zu den Grubenanlagen gehört auch eine große Kokerei. Die Köni⸗ gin Luiſe⸗Grube beſchäftigt insgeſamt 3000 Arbeiter über Tage und 6000 Arbeiter unter Tage. Das geſamte Kohlenvorkommen dieſes Gebietes beziffert ſich auf 40 Millionen Tonnen. Die jähr⸗ liche Förderung der Königin Luiſe⸗Grube beziffert ſich auf eine Mil⸗ lion Tonnen, ſodaß hier bei gleicher Förderung gleichfalls mit einer Lebensdauer der Anlagen von 40 Jahren zu rechnen wäre. Die Hauptfrage, die internationale Bedeutung beanſprucht, ie bei dem Streite: Wer ſtellt die Forderungen auf? Wer ſind die Hintermänner dieſer Forderungen? Die Forderungen werden dem Namen nach von der polniſchen Regierung aufgeſtellt. Die Hintermänner ſind nicht Vertreter der Warſchauer Regierung. ſondern geſchäftstüchtige Polen und franzöſiſche Kapita⸗ liſten, an deren Spitze kein anderer als Wojcieck Korfanty ſteht. Die beiden ſo heiß von den Polen begehrten Gebiete, die Königin Luiſe⸗Grube und die Delbrückſchächte, ſind nämlich Eigentum des 22 5„* 2. Seite. Nr. 384. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag. den 22. Augat— de preußiſchen Fiskus. Fallen die Gebiete an Polen, werden ſie damit 2. ſchon jetzt ein anderer Weg beſchritten werden, der darin be⸗ 3 denk ünchen · dten Eigentum des polniſchen Staates. Der polniſche Staat aber hat ſämt⸗ ſteht, daß Oeſterreich bei einem der Nachbarſtaaten oder bei einer Abſchedshulöigung für an in meun e liche fiskaliſchen Gruben an ein polniſch⸗franzöſiſches Konſortium, an beſtimmten Mächtegruppe eine Anlehnung ſucht. 5 iaer e.** 1 ſich zur 1 Dm deſſen Spitze Korfanty als wohlbezahlter Aufſichtsrats⸗Vorſitzender Dr. Beneſch betonte nach längeren Beratungen zuſammen⸗ am Dienstag vormittag München wieder 15 aſeh 3 eben.* 84 ſteht, auf die Dauer von 30 Jahren zur Ausbeutung verpachtet. Es faſſend, die Arbeit des Völkerbundes dürfe keineswegs unter⸗ holung auf den Landſitz eines bayeriſchen Verehrers bes Menſche. c iſt deshalb die Profitgier des von Korfanty geleiteten polniſch⸗fran⸗ ſchäßt werden. Man müſſe unbedingt dieſen letzten Weg ver⸗ Montag abend ſammelten ſich nochmals megrere tauſend ierung⸗ dentlde zöſiſchen Konſortiums, die die erneute Grenzregulierung in Ober⸗ ſuchen. Ein anderer Weg ſei zur Zeit nicht möglich, da das die zum Teil in geſchloſſenen Zügen anlangten, vor dem Reg er Nadl 1 ne* mitteleuropäiſche Problem nicht durch Experimente und im Augen⸗ gebäude, wo Hindenburg als Gaſt des Herrn von Kahr weilkk ſchleſien aufzurollen beſtrebt iſt, die alte Abmachungen über den hfi j f 5 3 9 2 1 bereit ein ſchleſ 9 blick, ſondern methodiſch und ſchrittweiſe gelöſt werden könne. 1 Ü wurde ſtürmiſch gerufen. Als er heraustrat, Haufen werfen und alle gemachten Zuſicherungen zerreißen will, um j%; j ̃ zu,] FJeldmarſchall w kkürmiſch gerufen. richtek war Kapi 5 Die Beſprechungen, die in voller Offenheit und in beſtem Ein⸗ ihm die Menge abermals begeiſterte Huldigungen. Hindenburg keit 0 dem franzöſiſchen Kapital noch größere Milliardenwerte mühelos in verſtändnis geführt wurden, hätten gezeigt, daß die Verhandlungen an die Menge eine Anſprache, in der er nochmals zur Einig e en. den Schoß zu werfen. Der polniſche Staat, das heißt die Allgemein⸗ über eine finanzielle und wirtſchaftliche Kataſtrophe in Oeſterrei it mik de ſt 9 ſnanz eue und ſchaltlich ſtraphe in Oeſterreich T d würdevollen Zuſammenarbeit m 05 heit, wäre nicht einmal der Nutznießer des neu geplanten Raubes nicht nur für Oeſterreich ſelbſt, ſondern für ganz Europa von außer⸗ eung deut Vaterlande moht, i deutſchen Eigentums. Denn die beiden Hauptobjekte würden bei dem ordentlicher Wichtigkeit ſeien. Es wurden übereinſtimmende gemeinſamen großen deutſchen Vater Hochruf 11 want Raubbau der polniſch⸗franzöſiſchen Geldfaktoren nicht erſt in 40, ſon⸗[Schritte vorgeſchlagen, die von öſterreichiſcher und tſchechg⸗ Entblößten Hauptes ſtimmten die Verſammelten in den tichl albe diten dern ſchon in 30 Jahren, vielleicht noch früher, abgebaut ſein, ſodaß flowakiſcher Seite unternommen werden ſollen. Zum Schluß wur⸗ das große deutſche Vaterland ein und ſangen das Deu 110 dulawe ſich Polen mit der kümmerlichen jährlichen Rente zu begnügen hätte, den einige zwiſchen der tſchecho⸗ſlowakiſchen Republit und Oeſterreich lied. Erſt in den Nachtſtunden zerſtreuten ſich die— aün g die in dem Abkommen mit dem Korfanty⸗Konſortium feſtgelegt wurde. ſchwebende Fragen finanzteller und wirtſchaftücher Natur behandelt bei der Fahrt zum Beſuch Ludendorffs am Nachmittag fem en bn in Gegen dieſe Raubpläne Korfantys und ſeiner finanziellen Hinter⸗ männer wehrt ſich auch die Arbeiterſchaft der betroffenen Anlagen. Sie würde einem ungewiſſen Schickſal entgegengehen, da in dem polniſch gewordenen Gebiete ſchon jetzt alle ſozialen Fort⸗ ſchritte nur kümmerlich eingehalten werden und in wenigen Jahren vielleicht ganz verſchwunden ſind. Schon jetzt haben die Arbeiter der Königin Luiſe⸗Grube einen lebhaften Proteſt gegen Korfantys Mil⸗ ſiardenpläne erlaſſen. Sie betonen beſonders, daß eine etwaige Zer⸗ reißung der Königin Luiſe⸗Grube die Betriebsſicherheit der Anlagen empfindlich ſtö'ren würde. Aber Warſchau und Korfantys Preſſe iſt hoffnungsvoll! Es wird der größten Aufmerkſamkeit aller deutſchen Regierungsſtellen bedürfen, um hier eine ſchwere Schädigung Deutſch⸗ lands zu verhindern! Schutz der deutſchen Minderheit in Polen? An die Reichsregierung hat der Abg. Beuermann(DVP.) folgende kleine Anfrage gerichtet, die ein grelles Streiflicht darauf wirft, wie in dem uns geraubten Poſen die Deutſchen von den Polen behandelt werden: „Die„Deutſchen Nachrichten“ in Bromberg teilen aus einer Statiſtik über das deutſche Schulweſen in Polen folgende bezeich⸗ nende Zahlen mit, die die Vernichtungsarbeit der Polen an den deutſchen Schulen unſerer früheren Provinzen Poſen und Weſt⸗ preußen grell beleuchten: Danach waren im März 1922 allein im „Netzegau 1557 deutſche Kinder ohne jeden Unterricht, darunter ein Teil ſchon ſeit zwei Jahren. Weiter ſind 1100 deutſche Kinder polniſchen Lehrkräften zugewieſen. Die Hälfte dieſer Kinder wird nur vertretungsweiſe unterrichtet, während die andere Hälfte in rein polniſche Schulen gezwungen worden iſt. Von deutſchen Lehrern werden in dieſem ganzen ehemals deut⸗ ſchen Gebietsteile nur noch 1806 Kinder(zirka 40 Prozent) unter⸗ richtet. Iſt der Reichsregierung dieſer Zuſtand bekannt, der von den Polen durch Lehrervertreibung und andere Maßnahmen herbei⸗ geführt wurde, um für deutſche Eltern unhaltbare Verhältniſſe zu ſchaffen und ihre freiwillige Abwanderung zu erreichen? Was hat ſie getan und tut ſie, um unſere Deutſchtumsrechte von den Schulen in den an Polen verlorenen Gebieten zu ſchützen vor der jeder Kul⸗ tur hohnſprechenden Behandlung der Polen?“ Nus Polniſch⸗Oberſchleſien. Berlin, 22. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Meldung aus Kattowitz hat die wachſende Teuerung in den an Polen abgetretenen Gebieten von Oberſchleſien geſtern und heute morgen zu Ausſchreitungen geführt, gegen die aus Galizien und Polen zugewanderten Oſtjuden. Jüdiſche Händler wurden durch die Straßen gejagt und verprügelt, auch einzelne Le⸗ bensmittelgeſchäfte wurden geſtürmt. Nach Mitter⸗ nacht trat Ruhe ein. Heute vormittag kam es er neut zu Juden⸗ verfolgungen. Die Zukunſt Oeſterreichs. (Berſin, 22. Auguſt. Ueber die geſtrigen Beſprechungen des öſterreichiſchen Bundeskanzlers Dr. Seipel mit dem tſchechoſlowa⸗ kiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Beneſch in Prag wird u. a. ge⸗ meldet, daß Dr. Seipel Dr. Beneſch folgende Fragen vorge⸗ legt habe: 1. Gewährt die Behandlung der öſterreichiſchen Frage vor dem Völkerbund Ausſicht, daß doch noch in letzter Skunde jene Zuſtche⸗ rungen auf finanziellem Gebiet gegeben werden, die Deſſterreich einen ungeſtörten Fortbeſtand ermöglichen, oder ſoll ——— und die Art und Weiſe einer möglichſt günſtigen, engen wirtſchaft⸗ lichen Wiederaufbauarbeit erörtert. Sayern und das Reich. vor dem Abſchluß der Kriſe. § München, 22. Aug. Die Koalitionsparteien des bayeriſchen Landtags werden ſich, wie das ONB. erfährt, heute Dienstag nachmittag in einer gemeinſamen Sitzung im Landtag mit dem Ergebnis der letzten Berliner Beſprechungen befaſſen. Obwohl dieſes Ergebnis der Oeffentlichkeit noch nicht bekannt gegeben iſt, nimmt man in politiſchen Kreiſen mit Sicherheit an, daß die Par⸗ teien dieſem Ergebnis zuſtimmen werden, nachdem ſchon am Montag offiziös erklärt wurde, daß die bisher beſtehenden Bedenken durch die letzten Beſprechungen behoben wurden. Mit der Bekannt⸗ gabe des Ergebniſſes iſt nach Abſchluß der Koalitionsberatungen heute Dienstag abend ſpäteſtens aber Mittwoch vormittag zu rechnen. Die Münchener Preſſe enthält ſich vorläufig der Stellungnahme, bis die Abmachungen bekannt gegeben ſind. Lediglich die„Münch. haͤben werde. feldmarſchalls von Hindenburg Begrüßungsfeier eine men wurde. Vorausgegangen war ein Beſuch ſtudentiſche Kundgebun präſidenten Graf Ler und dem Generalfeldmarſchall Prin Reichswehrparade betonte Kriegstüchtigkeit zu entwickeln und in eine beſſere zuretten. In das Hoch auf den Feldmarſchall und er die Hoffnung ausſprach, aufgenommenes Hoch auf das deutſche Vaterland aus. Feldmarſchall ſeinem Generalſtabschef Ludendorf ab. Am Abend iſt ein Empfang bei dem früheren Miniſterpräſiden⸗ ten v. Kahr vorgeſehen. — burg Gegenſtand begeiſterter Ehrungen, für die er mit tie und ſichtlich bewegt dankte. ſten Kommentaren. Man wird dem beiſtimmen müſſen, ba 5 großes Unrecht iſt, den greiſen Feldmarſchall, der ſich ſten Perſon in der taktvollſten Weiſe politiſch ſtets zurückgehe ie ohne ſeine innereſte Ueberzeugung zu verheimlichen, für 12 5 tiſche Zwecke als Vorſpann zu gebrauchen. Seine Perſon e ganzen Volke, nicht einem Teil; ihn parteipolitiſch une ihn, reihen, heißt Unfriede und Zwietracht ins Volk tragen 11 aus rein menſchlichen Gründen geeignet iſt, verbindend un au u wirken, zur Urſache des Gegenteils zu machen. Sal ſekerdens reaen Kreiſen die billige, mit Sch arbeitende agitatoriſche Herabſetzung des Marſchall⸗ einer tigen und ſachlichen Beurteilung zu weichen beginnt— noch nicht in der demagogiſch aufgezogenen Tagespreſſe Je ein Aufſatz Dr. Hermann Schützingers in Nr. 21 „Die Glocke“, der gleich zu Anfang die Worte find b Die blaue Flamme. Roman von Heinz Welten. (Nachdruck verboten.) Cophright 1921 by Verlag von Rich. Bong, Berlin. (Fortſetzung.) Der Landgerichtsrat ſtreckt den Kopf weit vor. Er glaubt, ſich verhört zu haben. Er blättert erregt in einem großen Buch, bis er findet, was er ſucht. „In dieſem Falle, Herr Geheimrat— aber ich weiß gar nicht, warum ich das ſagen ſoll. Es iſt ja widerſinnig— in dieſem Falle würden die Paragraphen 315—320 der Strafgeſetzordnung in Frage kommen, Gefährdung eines Bahntransportes. Und da niele Menſchenleben vernichtet wurden, würde eine hohe Gefängnis⸗ ſtrafe beantragt und wohl auch verhängt werden“ Der Staatsanwalt erhebt ſich. Er gehört zu den Menſchen, die ſich über nichts wundern. Er traut jedem Menſchen jedes Ver⸗ brechen zu, bis er ſeine Unſchuld erwieſen hat. Am Tatort ſind drei Schrauben gefunden worden von der Art der Schrauben, die die Schienen auf den Holzbohlen feſthalten. Es iſt möglich, daß die drei Schrauben durch den Anprall herausgefallen ſind. Aber es iſt auch möglich, daß ſie von verbrecheriſcher Hand vorher ge⸗ lockert wurden. Der Staatsanwalt weiß nicht, welches Intereſſe der Geheimrat Heſſewinkel daran haben kann, einen Eiſenbahntransport zu gefährden. Aber dies zu ergründen iſt nicht ſeine Aufgabe. Wenigſtens jetzt noch nicht. Sie iſt cura poſterior. Zunächſt gilt es, den der Tat dringend Verdächtigen dieſer zu überführen. Seine Gründe wird er ſpäter ſelbſt nennen. Ich ſtelle den Antrag, den Zeugen Geheimrat Heſſewinkel wegen dringenden Verdachts vorſätzlicher Gefährdung eines Bahn⸗ transports in Haft zu nehmen. Bei der Höhe der zu erwartenden Strafe und bei den bekannten guten Vermögensverhältniſſen des Zeugen halte ich Fluchtverdacht für gegeben.“ Der vorſitzende Landgerichtsrat muß dem Antrage ſtattgeben. Doch zuvor wendet er ſich noch einmal an den Zeugen. „Herr Geheimratl Ich ſtelle meine Frage noch einmal. Woher hatten Sie Kenntnis vom bevorſtehenden Eiſenbahnunglück?“ Johannes Heſſewinkel ſieht ein, daß ihm kein Ausweg mehr Affen ſteht. Er muß die Wahrheit ſagen. Er ſteht an der Barriere, die den Zeugenſtand vom Richtertiſch trennt, und erzählt die Geſchichte ſeines Lebens, die Geſchichte der blauen Flamme. Seine Worte wirken verſchieden auf die verſchiedenen Menſchen, die ſie hören. Die meiſten ſind erfreut, etwas ſo Intereſſantes zu hören. Wie Kinder ſind ſie, ſie hören Gruſelgeſchichten gern und können nicht genug von ihnen bekommen. Kann man ſich etwas 60 ſieht er auch über ihnen die Flainme. hat, es zu tun. Zeugenausſage bewieſen. gegen den Geheimrat vorzugehen, dazu liegt nicht der mindeſte An⸗ laß mehr vor. Doch der Staatsanwalt iſt anderer Anſicht. Er bittet ums Wort. „Das eben Gehörte entlaſtet natürlich den Zeugen vollkommen, wenn— es wahr iſt. Aber— und dies ſcheint mir im Augenblick am weſentlichſten— dieſer Wahrheitsbeweis muß erbracht werden. Herr Geheimrat Heſſewinkel wird mein Mißtrauen verſtehen und ſich nicht perſönlich verletzt fühlen. Das, was er uns erzählt hat, iſt etwas Außergewöhnliches, etwas ſo Ungeheuerliches, daß nie⸗ mand gezwungen werden kann, es ohne Beweis zu glauben. Will Herr Geheimrat Heſſewinkel uns ſagen, wie er dieſen Beweis er⸗ ringen kann?“ In Johannes Heſſewinkel erwacht die Vorſtellung, daß er wie⸗ der zum Kinde geworden iſt. Als ein armer, hilfloſer Knabe ſteht er vor den großen Menſchen, die ihn anſtarren und ihm die Kleider vom Leibe reſßen. Nackt und bloß ſteht er vor ihnen, und ſede Fiber in ihm bebt vor Scham. Er beißt die Zähne aufeinander. Auch dies muß überwunden, auch dieſe Stunde muß durchlebt werden. Er kürzt ſie ſelbſt, um ſie zu einem ſchnellen Ende zu bringen. „Wenn Sie mit mir“— er ſagt es langſam und ſehr laut, jedes Wort betonend,—„wenn Sie mit mir in ein großes Kranken⸗ haus gehen wollen, in dem ſich ſtets einige Moribundi aufhalten, dann werde ich Ihnen die Menſchen zeigen können, über denen ich die blaue Flamme ſehe. Vier Wochen ſpäter werden Sie wiſſen, daß ich heute die Wahrheit geſprochen habe.“ Der Staatsanwalt nickt beſtätigend. Dieſer Vorſchlag gefällt ihm. Aber er muß in eine juriſtiſche Form gebracht werden. Er überlegt einige Minuten; dann ſtellt er den Antrag. „Der Zeuge Geheimrat Heſſewinkel möge gehalten ſein, ſich morgen früh in Begleitung zweier Gerichtsperſonen in die Reſtdenz zu begeben und im Kreiskrankenhaus daſelbſt ſolche Kranken nam⸗ haft zu machen, die ſeine Behauptung erweiſen können. Dann Gruſeligeres vorſtellen, als einen Mann, der mit dem Tod auf ſo „Ich ſtehe zur Verfügung. Habe ich mich ſcho haftiert zu betrachten?“ möge über dieſen Vorgang ſofort ein Protokoll ausgefertigt und ich etwas beſorge, wollen ſie es niemals berauslchie ieden Der Beſuch Hindenburgs gab Veranlaſſung zu den vercce, ei 90. 50 2 5 ehört 5 Krieg und nach dem Krieg über den Parteien. Er g— 25 n a an „Ich glaube, davon abſehen zu können“, ſagt der Staaf eß ein ſ1 l. im em wir die' Perſönlichkeit Hindenburgs vom menſchlichen 4 Ztg.“ führt aus, die Notwendigkeit, auch in Zukunft gegenüber uni⸗ punkt aus unterſuchen, ſo bleibt ſo viel Sympathiſches 955 im 4 0 80 tariſtiſchen Zielen auf der Hut zu ſein, beſtehe fort. Es ſei zu hoffen, Mann, der es vorzog, anſtatt wie Wilhelm und Eidendgen In daß bei einer berechtigten Abwehr ſolcher Beſtrebungen Bayern gebenen Augenblick zu deſertieren, im Dienſt de⸗— 7 du t auch die anderen Länder namentlich die füddeutſchen auf ſeiner Seite nach dem Zuſammenbruch bis zur endgültigen Abrüſte Stof ren, ſo viel menſchlich Anſprechendes, daß wir die A helber Mete T0ꝙV0VC000T0T0000T0T00 7 2 tes, Heroiſches, ermenſchli— Nein. Hinoͤenburg in München. 65 Ferner: Harin liegt eben das menſchliche Plus dieler uud de § München. 21. Aug. Im Rahmen des Beſuches des General⸗ daß er wenigſtens auf die Rolle desPoſeurs werfüchen meuke n— in München fand als erſte Dienſt am Volk trotz ſeiner monarchiſtiſchen Voreing ahn Kundgebung der Studentenſchaftallem Denken und Handeln voranſtellte. Hindenburg 1+7 bt München ſtatt. Der Vorſihende begrüßte den Feldmarſchall mit dem Se vertucdt der ganze, Kulſan denm wechen it Ae Gelöbnis, die deutſche Ehre als heiligſtes Gut im Volke zu bewah- recht zu werden indem er bei aller Kritik— jebrüß 805 Hind ſagte in Erwiderung:—— 15 faſt mit Hochachtung von dieſem Pflichtmenſchen bont ieſer Stunde unſeres teueren deutſchen Vaterlandes, ſchaffen wir N bes, Einigkeit, ſorgen wir dafür, daß die alte, deutſche Treue, die alte Deutſches Keich. Sddſert band a deutſche Würde und Arbeitſamkeit bei uns wiederkehrt, damit das Freigabe deutſchen Eigentums in der aben Nene Vaterland wieder aufſteigen kann aus Elend und Schmach. Nichts⸗ Berſin, 22. Aug. Wie die„Deutſche Saboes erſahrpe um 5 würdig iſt die Nation die nicht ihr Alles ſetzt an ihre Ehrel Er ſchloß will, hat ſich die japaniſche Regierung mik der Auſchen 18 die mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland, das bfeeiſeee aufgenom⸗ gabe des deutſchen Eigentums in den früheren deutſ Bermbder ue Veldmarſchaus ebieren deſchaäßest. e beſtede eine gewiſße Geneigth ngen, de in der Frauen⸗Kirche, wo er einen Kranz am Grabe Ludwigs III. 25 zu 10 000 reſtlos frei zu geben und größere Vern? dege und der früheren Königin Thereſe niederlegte. Im Anſchluß an die Verhältnis zu dieſer Summe. ee* 8 ſtattete der Feldmarſchall dem Miniſter⸗ Saden. N. enfeld, dem Kardinal v. Faulhaber, 5 8 Pan, beiert dem früheren Kronprinzen, dem Generaloberſt Graf Bolhmer Die Manuhenmer · Eudtwigshafener Buchdrucker lehnen 5 deee 05(be ale Tohnabkommen ab. eche Mee eneral v. Mõ er allge· ONRVB. Mannheim, 22. Ir r meine Niedergang ſolle die Reichswehr nicht verhindern, der alten ammlun i e u wurde umhe, ſeten deutſchen Armee nachzueifern, den Zuſammenhang mit dem alten—— gefaßt, in der erklärt wird, daß den Tarſ H Heer für die Zukunft zu wahren, ſeine Manneszucht und ſeine und Ludwigshafen des Buchdrucker⸗Verbandes dem durch! uſtie“ n ukunft hinüber⸗ ausſchuß in Berlin getroffenen Lohnabkommen nicht de me, ma ͤ Deutſchland⸗ men könne, da dieſes Verhältniſſen da heſden Beie Lied ſtimmten die Truppen und die Zuſchauer begeiſtert ein. Der. meine Teuerung in keiner Weiſe entſpricht. Die ſohee de 1 Feldmarſchall erwiderte auch hier in einer kurzen Anſprache, in der ſtände von Mannheim und Ludwigshafen werden die vig daß der alte Geiſt in der ſin Verhanplungen mit der Prinzipalität einzutreten, u, ed Truppe erhalten bleibe, die einſt mit Gottes Hilfe dazu führen 1. September fällige Rate von 300 M. mit dem ab 20. voller 4* mider werde, auch wieder zu Ehren zu kommen. Er brachte ein ſtürmiſch zahlenden Betrag von 500 M. ab nächſtem Zahltag in nur wle zef Auszahlung zu bringen. Zum Schluß heißt es, een dürſe 0 0 Die Fahrt des Feldmarſchalls zu der Kundgebung im Armee⸗ befriedigende Antwort auf dieſe Forderung in der 2. Ertſireen 0 h10 Muſeum glich einem Triumphzug. Am nachmittag ſtattete der die örtliche Ruhe im Gewerbe aufrecht zu erhalten. iſtet 6⁰ 1 Ner einen Beſuch iſt, laut„Volksſtimme, bis Donnerstag deſr* at nicht rechtzeitiges Eintreffen der Antwort wird als cuſt Die Abreiſe erfolgt am Dienstag. trachtet.— den vertrautem Fuß ſteht, daß dieſer ſich ihm ankündet? Ein Mann, verſiegelt zu den Akten gegeben werden. Nach vler Woge 1* ean der es allen anderen anſehen kann, ob ſie in vier Wochen noch dann die Sterbeliſte des Krankenhauſes eingefordert und verblih dahl leben werden oder nicht? Wenn der Ernſt und die Würde des Ortes aufgeführten Namen mögen mit denen des Protokolls Gehel⸗ Lolle es nicht verbieten würden, würden ſie ſich am liebſten jetzt alle um werden. Sind dieſe Namen miteinander identiſch, dann iß den ihn drängen und ihn bitten, ſie recht genau anzuſehen. Vielleicht rat Heſſewinkel ſofort aus der Haft zu entlaſſen.“ 4 15 ſchne Aus der Haft?“ Der Vorſitzende blickt ihn fragend aerbelt Mn Auf den vorſitzenden Landgerichtsrat wirkt das Bekenntnis des Der Staatsanwalt beugt ſich ein wenig vor..Es des 2 0 Zeugen anders. Er nimmt es vom juriſtiſchen Standpunkt und iſt von ſelbſt. daß mein Haftantrag durch die der uns unſchlüſſig, was er tun ſoll. Liegt noch ein Grund vor, die An⸗ Geheimrats allein noch nicht grundlos wird. Dies iſt 7 füt klage gegen den Geheimrat anzuſtrengen, dem Haftantrag des Staats⸗ wenn für das Behauptete der Beweis erbracht Eeſene 1 anwalts Folge zu geben? Seine Geſetzbücher laſſen ihn im Stich. die Haft keine Strafhaft, und während ihrer ſind S 80 1 Zwar ſteht in ihnen, daß, wer ein Unglück verhüten kann, die Pflicht gutes Zimmer, ungehinderter brieflicher und mündliche lge Im Falle der unterlaſſung macht er ſich ſtrafbar. der Außenwdelt und alle ſonſtigen Erleichterungen zu 65 Aber der Geheimrat hat den Zugführer gewarnt. Das iſt durch billigerweiſe verlangt werden können. Vorſthende 7 Daß man ſeine Warnung nicht befolgte,„Es geht wohl kaum anders“, wendet ſich der u. kann ihm nicht als Schuld angerechnet werden. Nein, ſtrafrechtlich dauernd an Johannes. jeht als t nach einigen Bedenken.„Wir treffen uns morgen früß den n 1 Bahnhof. Es iſt kaum mehr als eine Formſache. Si 1 uns zufrieden ſein, Herr Geheimrat.“ orgen cd Johannes verbeugt ſich ſchweigend. Am nächſten M Reſide 4 er mit dem Vorſitzenden und dem Staatsanwalt in 1005 1. N Vier Wochen ſpäter kehrt er nach Haus zurück. Der 8 ine o Ne hat ſein Wort wahr gemacht. Es iſt kaum mehr als 4 bewehe der a ſache geweſen. Er durfte ſich im Krankenhauſe völlig fret Nur ans Auch im Garten konnte er nach Belieben ſpazierengehen.· 2 9 Pförtner hat gewußt, daß er ein Gefangener war, egt ſich ſ ö 0 N Auf ſeinem Schreibtiſch liegen mehrere Briefe. Er d. ſen ſeinen Seſſel, nimmt den erſten, ſchneidet das Kuvert 10 Der Brief iſt von ſeinem Diener. dem, 110 in f „Herr Geheimrat werden begreifen, daß wir nach Totend das Wade vorgefallen iſt, nicht mehr hierbleiben können. Die doril, ge⸗ Un nennen die Leute das Haus jetzt, und wir fürchten uichs au⸗ 7* wule heißt, die beiden Frauensleute; denn ich mache mir uin. geſren 1008 ſpenſtern. Die Marie hat auch einmal die blaue F Köhnen Hlen, ad und die Anna ſagt, daß ſie es auf dem Boden hat f agen wr gr bade Wie wenn einer da umgetzen möchte. Sie hat nichts ſegachen am 8 aber ſie hat ſich immer ſchon gegrault. Und beur ſchon ge⸗ 100 N alle drei fort. Der Chauffeur und der Kutſcher ſt ſehnte ar m0 ſ erſten Tage ausgerückt. Wir aber ſind bis zum ſin uug wn blieben. Und wenn Herr Geheimrat ſo gut ſein 05 die ſt de die Zeugniſſe und den Lohn nach Nietleben ſchicken, 1 ur, 0 nd bei ihrer Schweſter wohnt. Sie heißt Frau Neun wi dittee an den Bäcker verheiratet. Und der Herr Geheim Den e ſche gewiß nicht übelnehmen. Ich wäre ja gern gebliebe 50 ah glaube nicht an Geſpenſter. Aber es iſt mit ſo genie Aage 4 Leuten. Alle haben ſolche Angſt vor der Totenvilla. n ee den 22. Aluguſt 1922. Mannheimer General- Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 384 mographer tagder Schule Stolze⸗Schrey. aenach,? 1. Aug. Auf dem 6. Stenographentag Achule Stol.Shrey fand am Sonntag unter außer⸗ großer Be teiligung das Wettſchreiben in den Ge⸗ Meiten von 2200—400,Silben ſtatt, nachdem bereits am 14. ſogenanntez Ferndettſchreiben für dieſenigen ange⸗ die nicht an dem Stenographentag in Eiſenach teilnehmen Es wur de auch in den fremdſprachlichen Ueberſetzungen, iſch, itaflteniſch, tuſſiſch, Eſperanto uſw. geſchrieben. Das des Feſrnwettſchreibens konnte noch nicht im einzelnen geben wiprden. Es ſind beim Fernwettſchreiben 3600 Ar⸗ egeben worden Davon waren 2647, alſo mehr als 75 Ez; wurden verteilt 1200 erſte, 600 zweite und 390 in ſorie 445 lobende Erwähnungen. An dem Wettſchrei⸗ Elſenach beteiligten ſich etwa 500 Teilnehmer. Das Ergeb⸗ uu b erſte, 41 zweite, 42 dritte und 49 ehrende Erwähnungen. Glangleiſtungen von 300—400- Silben diesmal nicht ſo Erſcheinung traten, wie das bei früheren Verunſtaltungen r Schule Stolze⸗Schrey als auch in den Übrigen Schulen War, ſo hat das darin ſeinen Grund, daß man mit den ſo⸗ 1 Sportleiſtungen brechen will und daß diesmal demzufolge wertung der Arbeiten viel ſchärfer war als bei früheren Aben der Schule Stolze⸗Schrey. Die Qualität der Arbeiten üder früher ſehr viel höher. Es wurden folgende Höchſt⸗ erglelt: 400 Silben Lehrer Franken⸗Gummersbach, Bull⸗ 70 Süben Hidde⸗Bielefeld: 360 Silben Viblinger⸗Göp⸗ Heudig. Berlin; 320 Silden George-Kaſſelz 500 Sülben Wil⸗ Deas-Kiel, Behrend⸗Mannheim, Dr. Veneck⸗Baſel; n Frl. Franken⸗Neukölln, Oberdick⸗Göttingen, Stolz⸗ am Frl Klara Müllle-⸗Freiburg.— Der Lehrer Franken⸗ legte durch eine tadelloſe Leiſtung bei 240 Silben in Zeugnis von ſeiner Leiſtungsfähigkeit ab. In den dungen auf fremde Syſteme wurden von einem Teilnehmer chen 200 Silben geleiſtet. Feſtſitzung gab der Verbandsvorſitzende zunächſt 1 den Ueberblick über die Geſchichte der Schule ihrt er chrey in den letzten 25 Jahren. Wie er weiter aus⸗ erden jährlich rund 200 000 Perſonen in die Stolze · Schrey⸗ eingeführt. Daß die leichte Erlernbarkeit die Leiſtungs⸗ in keiner Weiſe beeinträchtigt, beweiſt die Tatſache, daß, a den freien Wettbewerb ein Stoze⸗Schreyſcher Stenograph une eingezogen war, ſich die Zahl von Jahr zu Jahr f0 Sllodaß 3. Zt. Stolze⸗Schrey um Reichstag die meiſten 92 5 enographenſtellen beſetzt hält.— Nach einer Reihe von echernſprachen überreichte der Senior der Deutſchen Kurz⸗ Bnat Käding⸗Berlin, dem Vorſitzenden des Verban⸗ Eler, der 25 Jahre in zielbewußter Arbeit den Ver⸗ at und auf eine 50jährige Tätigkeit als hervorragender B aph zurückblicken kann, eine Denkadreſſe. Eine Relhe er Kurzſchrift hochverdienter Männer wurde zu omitgliedern des Verbandes ernannt, ſo u. a. der Land⸗ Faph Dr. theol. h. c. Ernſt Frey⸗Karlsruhe, Reichstags⸗ drme⸗Kopenhagen und Verlagsbuchhändler Beblez. n hielt Senatspräſident Dr. Johnen⸗Düſſeldorf. In ktagsberatungen wurden geſchäftliche Angelegenheiten er⸗ dbend zogen die Stenographen auf die Warthurg, wo Berat, Dr. De wiſche lt⸗Halle(Saale) eine kraftvolle, den 2 beherrſchende, begeiſternde Rede hielt, in ber er auf ing der Stenographie als Kulturgut hinwies, das zu and n pflegen jetzt nach dem furchtbaren Zuſammenbruch Hock erlendiſche Pflicht ſei. Mit einem begeiſtert aufge⸗ och auf das deutſche Vaterland ſchloß die Rede.— Auf des Verbandsvorſitzenden hin ſtimmten die An⸗ zu G Deutſchland⸗Lied an, das durch den Reichspräſidenten n ten gekommen iſt. Die Feier, frei von jeder partei ⸗ g aſtellung, machte auf die Anweſenden einen erhebenden Obeler alle Zeiten wirkungsvollen Eindruck.— Arl Mon⸗ erſtudienrat Dr. Dewiſchel.Halle einen Vortrag urzſchrift beim Wiederaufbau unſeres * 8.“ Er wies auf die Bedeutung der Einheitskurz⸗ ad auf den damit verbundenen volkswirtſchaftlichen ter ſprach Mittelſchullehrer Stark⸗Magdeburg über run und Schule.“ Er vertrat den Standpunkt: Nicht Iifre—5 Mienograpbie in die Schule ſchlechthin, ſondern rn aterial nterricht bei ſorgfältigſter Auswahl des luterrf„ für die höheren Schulen dagegen pflichtmäßi⸗ mnicht. das Syſtem müſſe einfach ſein, damit der neue 0 der deutſchen Jugend nicht eine Laſt, ſondern eine Sto er vorliegende Einigungsentwurf bedeute vom unter⸗ deer iſtem Stopuntt aus einen gewaltigen Rückſchritt gegenüber rl, am Geb olze⸗ Schrey.— Den Schluß der Tagung bildete eine Frlenttstag des erſten deutſchen Syſtemerfinders Konſt⸗ deu men 00. 0 Moſengeil, der im Jahre 1796 in Eiſenach che Kurzſchrift veröffentlichte. Wirtſchaftliche Fragen. Karkoffelverſorgung. Fp. Groß⸗Gerau, 19. Aug. Die Kartoffelverſorgung im Kreiſe Groß⸗Gerau behandelte eine Verſammlung, die unter Leitung des Kreisdirektors Dr. Wallau im„Weißen Roß“ ſtattfand. Vertreten waren die Gemeinden durch ihre Bürger⸗ meiſter, der Bauernbund, die Gewerkſchaftskartelle, die Geſamtbe; triebsräte, die Konſumvereine, der Reformbund der Gutshöfe und der Kreisausſchuß. Man war ſich darüber einig, daß diejenigen, die in der Lage ſind, ihre Kartoffeln ſofort ſelbſt zu bezahlen, auf den freien Ankauf angewieſen ſein ſollen. Ferner war man darüber einig, daß jede behördliche Einwirkung auf die Preiſe unterbleiben und der zur Zeit der Lieferung geltende Börſenpreis maßgebend ſein ſolle. Vorgeſchlagen wurde der Berliner oder Frankfurter Börſen⸗ preis. Am ſchwierigſten iſt die Finanzierung bei demjenigen Teil der minderbemittelten Bevölkerung, der keinem Konſumverein an⸗ gehört. In ſeinem Schlußwort gab Dr. Wallau ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß man eine grundſätzliche Einigung erzielt habe. Er hoffe, daß die Sache auch weiterhin durch denſelben Geiſt der Einigkeit gefördert und daß man ſo ausreichende Verſorgung aller Bevölkerungsteile des Kreiſes erreichen werde. Bierboykott in Bad Dürkheim. ONB. Bad Dürkheim, 20. Aug. da der Gaſtwirteverband des Bezirkes Dürkheim der zwiſchen dem Gaſtwirteverband Ludwigs⸗ hafen und Frankenthal und dem Gewerkſchaftskartell abgeſchloſſenen Vereinbarung, den Bierpreis auf 19 Mark den Liter feſtzuſetzen, nicht nachgekommen iſt, ſondern 22 Mark für den Liter verlangt, hat das Gewerkſchaftskartell von Bad Dürkheim laut„Pfälz. Poſt“ den Bierboykott verhängt und hat die Parole ausgegeben, demonſtrativ die Wirtſchaften und ſämtliche Getränke zu meiden. I1 Saarbrücken, 21. Aug. Die Arbeitgeberſchaft des Saarhandels bewilligte den kaufmänniſchen Angeſtellten ab 18. d. M. eine Aus⸗ gleichszulage in Höhe von 40 bezw. 35 Proz. der Juli⸗Tarifgehälter; das Ende dieſes Monats fällige Monatsgehalt wird entſprechend einem Zuſchlag auf Grund der Teuerungszahl des Monats erhöht. Städͤtiſche Nachrichten. Glockenweihe der evangeliſchen Gemeinde Reckarau. Nachdem am Samstag vor 8 Tagen die feierliche Einholung der neuen Glocken, worüber wir bereits eingehend berichtet haben, ſtattgefunden hat, wurden die Glocken im Laufe der Woche im großen Turm aufgehängt, um am Sonntag in hochfeierlichem Ein⸗ weihungsgottesdienſt ihrer bedeutungsvollen und erhabenen Beſtimmung übergeben zu werden. Das Gotteshaus war lange vor eginn der Feier mit den Gemeindeangehörigen und auswärtigen Gäſten dicht beſetzt. Bereits um 7 Uhr morgens ertönte ſtimmungs⸗ volle Turmmuſik durch den Ev. Stadtpofaunenchor Mannheim durch Vorträge von 3 Chorälen. Um 5510 Uhr begann in der wundervoll und ſinnreich geſchmückten Kirche der Weiheakt. Poſaunenchor, Orgel⸗ vorſpiel und Gemeindegeſang leiteten die hehre Feier ein. Nach dem Eingangsgebet des Herrn Stadtpfarrer Lamb und dem vier⸗ ſtimmigen Lied des Kirchenchors„Gott iſt mein Lied“, Schriftleſung und Gemeindegeſang und einem von Albert Groh mit Begei⸗ ſterung vorgetragenen, von Pfarrer Lamb verfaßten Gedicht beſtieg Herr Stadtpfarrer Jundt die Kanzel, um in geiſt⸗ reicher und die Herzen tief packender Feſtpredigt der Ge⸗ meinde im Anſchluß an den 1. Korintherbrief, Kap. 13 Vers 18„Nun aber bleibe uns Glaube, Hoffnung, Liebe, dieſe drei, aber die Liebe iſt die größte unter ihnen“, über die Bedeutung der neuen Glocken und was ſie ihrer Gemeinde zu ſagen haben, zu ſprechen. Die kleinſte iſt die Notglocke als„Vater unſer Glocke„die zweite, die Hoffnungsglocke, die„Betglocke“, die dritte die Liebesglocke und die vierte als die größte iſt die Glaubensglocke. Im Vierklang mächtig und ſtark, vereinen ſie ſich in Anbetung unſeres Gottes:„Jeſus Chriſtus, Gottes Sohn, mein Heiland und Erlöſer!“ Mit innigen Wünſchen, daß die neuen Glocken der Gemeinde zum Segen gereichen möchten, ſchloß der Prediger. Hierauf vollzog Herr Stadtpfarrer Lamb in erhebender Weiſe die feierliche Weihe, bei deren Schluß zuerſt jede Glocke einzeln und dann alle vier zuſammen geläuket wurden. Eine freudig bewegte Stimmung bemächtigte ſich der Gemeinde bei dieſem erſt⸗ maligen feierlichen Geläute, das ſeinem Schöpfer, dem Bochumer Verein für Hüttenbetrieb und Gußſtahlfabrikation, zur höchſten Ehre gereicht. Schuberts feierliches„Sanktus“, vom Kirchenchor unter Leitung des Herrn Hauptlehrer Lehmann in vollendeter Weiſe zu Gehör gebracht, Gemeindegeſang, Vater unſer und Segen be⸗ ſchloſſen die unvergeßliche Feier. Als Vertreter der Geſamtkirchen⸗ gemeinde und des Kirchengemeinderats Mannheim überbrachte Herr Kirchengemeinderat und Synodalmitglied Haag die herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche. Redner verbreitete ſich in eindringlichen Worten über die Pflichten, welche heute der Gemeindeglieder gegen ihr“ Kirche harren. Seine Worte hinterließen ſichtlichen Eindruck. „Nachmittags fand feierlicher Kindergottesdienſt ſtatt. Abends 7 Uhr veranſtaltete der Ev. Kirchenchor eine mu ſitaliſche Aufführung von Schillers„Glocke“ in der Vertonung von Andreas Jacob Romberg aus Münſter in Weſtfalen. Das Werk iſt über 100 Jahre alt und machte auf die aufmerkſamen Zuhörer 2 das Theater als Katheder. Headerl! aber einenerr Schauſpielreferent ſchreibt: r das im ne hypnotiſche Seance? Faſt eine ſpirit—— Aber 5 nur; erſtens Lichtbilder E.„Beleuchtung“ feindend zweitens Figureneines Theaterſtücks. den: kann man die Hypnotiſeure und die Spiritiſten tſein d rechte Hypnotiſeur lähmt den intelligiblen Willen, cafti es Mediume, aber er kennt die natürlichen Grenzen eſes noch nicht Veaeden Hypnoſe und iſt hauer zen aus dem Weſen des Modells, aus dem, was un ſe körm angeborenen Willen nennt, andere Handlungen Sus. in deſſ in den latenten des itiſt eſimnung und Unterbewußtſein begründet ſind. ſehhweg laegen„daubert“ über alle Geſetze der erkennbaren Lender agengt Tiſche fliegen, Tote klopfen und erſcheinen und d Tpien Willkür die angeblichen Medien ſich betätigen. melne 2un n a aus Wien. dem die öſterrelchiſche Strafrechts⸗ Unoſe(berfdellunger von Fällen dankt, in denen verbreche⸗ r be ſpieſte Lrecherſſche Unterlochung des intelligidlen Willens) das Lehrbeng, ſo ſcheint es mir, in feinen Theorien und in en chaft erſonnenen Beiſpielen über die Srenze der unſchuldi naus bis hart an die Grenze des Spiritismus: Hopnoſe Opfer vorführte, die ein fremder verbrecheriſcher enhauerſ e gezwungen hat, gegen ihre beſſere Natur, gegen die pholon„Willen“ zu handeln. Soweit die Beiſpiele, ch ung ographierten, Anſpruch auf Wirklichkeit hatten, dſen terſtellen unbenommen, daß es ſich um Fälle ie böſen Charakterfähigkeiten latent und durch in den Individuen vorhanden geweſen waren T ger 0 hemmungslos gemacht, ſozuſagen getoeckt wor⸗ bederfaßen De dieſer Auslegung widerſprach Thoma in dem erührt er ſie nich und in ſeinem einleitenden Lichtbilder⸗ chen verſicherte, ſeine Lehrpropaganda habe den Zweck, 8 ug gewerbsmäßiger Hypnotiſeure entgegenzu⸗ weikeres emer Schutzimpfung ſprach er. Es iſt indeſſen ſlier, wi von der Hand zu weiſen, daß ſein Unternehmen eßlich 5 die bannen zu wollen erklärte, rufen könnte Frage ſo beſchäftigt mich zu⸗ ze„Hilfsdichtung“ anlangt, vdichtet“ dieſer andere Thoma, um als Lehrer er Erkenntnis zu verbreiten, oder benutzt er die Hypnoſe, um ſich das „Theatertürl“ zu öffnen? Im zweiten Fall wird ihm, trotz einiger Geſchicklichkeit das Experiment nicht zu einem Sitz in der Literatur⸗ geſchichte verhelfen. Die von der Senſation maſſenhaft angelockten uſchauer waren, ſoweit ſie einigermaßen einen kunſtkritiſchen reopag bildeten, von der e„Medium“(ſechs kriminal⸗ pſychologiſche Szenen“) nicht hypnotiſiert. Die Szenen ſind Akte einer Handlung. Ein ſchurkiſcher Hypnoti⸗ ſeur nimmt dem Freunde Vermögen und junge Frau. Der Freund und die Frau ſind willensunfrei gemacht. Von anderer Hypnoſe(der natürlichſten, der ſexuellen!) ſelbſt geknechtet, von einer zweiten Dame, einer ſehr rothaarigen und böſen, getrieben, zwingt des weiteren der Hypnotiſeur den armen Freund, ſein geliebtes Weib zu vergiften. Unklar iſt dann, daß der unſchuldige Mörder zwar aus der Hypnoſe erwacht und den Hypnotiſeur erwürgt, aber ſofort wieder in ſeine Trance verſinkt, aus dem er erſt vor dem Unter⸗ ſuchungsrichter gründlich befreit wird. Und jetzt wird er reell wahn⸗ ſinnig.— Dieſe Vorgänge ſind mit dicker Tendenz beſtrichen. Ge⸗ rade auf feinere Pſychologie hat das Drama des Kriminalpſycho⸗ logen gar keinen Anſpruch, wohl aber auf Anerkenntnis einer Schauerromanphantaſte. Ein wirkſamer ſzeniſcher Wurf iſt feſtzu⸗ ſtellen. Erſtklaſſige ſchauſpieleriſche Kräfte— unter ihnen die Eyſoldt und beſonders der hochbegabte Wiener Burgſchauſpieler Franz Höb⸗ ling, aber verdienſtvoll auch Dora Schlüter und Robert Garriſon— führten die Aufführung an drohenden Heiterkeiten vorbei zu einem Theatererfolg. Hermann Kienzl. Kunſt und Wiſſen. 4% Ein Thealerunfall. Ueber einen ſonderbaren Unfall im Frankfurter Schauſpielhaus berichtet das„Stadtblatt der Frankf. Zeitung“: Zu Beginn des dritten Bildes des Sommernachtstraumes ſprang geſtern abend Fräulein Sybille Buſſe als Titania nach dem erſten Geſpräch mit Oberon in der ganzen übermütigen Laune der Elfentanzſzene in den Hintergrund zurxück. Ein Aufſchrei, Sturz der Kuliſſen, Fallen des Vorhang! Nach bangen Minuten trat der Spielleiter vor die Rampe, um zu melden, daß Fräulein Puſſe auf zwei Glasſcheiben geſprungen ſei, die einen See darſtellen ſoll⸗ ten. Dieſe ſeien völlig unerklärlicherweiſe eingebrochen. Die Künſt⸗ lerin habe ſicherheblich perletzt. Die Vorſtellung konnte nach längerer Pauſe in anderer Beſetzung zu Ende geführt werden. Frl. 1 von der Rettungswache ins ſtädtiſche Krankenhaus überführt. Befreiungsvorſchriften gen Eindruck. Der Dirigent, Herr Hauptlehrer Leh⸗ ich mit ſeiner wackeren Sängerſchar eine große und ſchwierige Aufgabe in dieſen Sommermonaten geſtellt und dieſe dank des unermüdlichen Eifers aller Mitwirkenden glänzend gelöſt. Das Stimmenverhältnis iſt ſehr gut; auch die Männerſtimmen zeichneten ſich durch wohlgerundeten, ſonoren Klang aus. Das Werk war ſorg⸗ fältig und gründlich einſtudiert. Die Einſätze waren ſehr präzis. Im Feuer⸗ und Revolutionschor ſowie im Friedenschor am Schluß zeigte ſich die ganze Schönheit des Werkes in ſeinen verſchiedenen Gegen⸗ ſätzen. Ein großes Verdienſt um das gute Gelingen haben ſich die Soliſten erworben. Zunächſt iſt Herrn Jakob Ri eh m aus Käfertal herzlich zu danken, daß er in letzter Stunde noch für den verhinder⸗ ten Herrn Welker die Partie des„Meiſter“ übernommen und mit ſeiner ſchönen, wohlklingenden, reinen Baßſtimme hervorragend durchgeführt hat. Ihm zur Seite ſtand Fräulein Gertrude Wie⸗ gand. Die Dame verfügt über ein reiches Stimmaterial, mit aus⸗ gezeichneter Schulung und feinſtem Empfinden vereint. Für ihre ſchwierige Partie hatte ſie volles Verſtändnis und die nötige phyſiſche Kraft. Die Mittellage klang beſonders rein und wohllautend. Herr Alfred Heintz hatte mit ſeinen ſchönen Tenorſtimmitteln ebenfalls wieder viel Erfolg; ebenſo führte Herr Philipp Sommer ſeinen Part gut durch. Die intereſſante muſikaliſche Arbeit wurde vom Streichorcheſter der Feuerwehrkapelle Neckarau ganz hervorragend durchgeführt; am Flügel ſaß Herr Fritz Lehmann. Für die treff⸗ liche Interpretation des Werkes gebührt Herrn Hauptlehrer Lehmann größte Anerkennung. Als Eingang der Veranſtaltung ſpielte Herr Fritz Lehmann noch das Orgelvorſpiel„Feſtmuſik aus den Mei⸗ ſterſingern“ von Wagner, für Orgel eingerichtet von Siegfried Kark Erlert mit glänzender Technik. Frl. Mina Ziegler ſprach mit tiefer Empfindung den Prolog Glockengruß“(Gedicht von Pfarrer Lamb). Dieſe Abendſtunden werden allen Teilnehmern in wohltuen⸗ der Erinnerung bleiben. G. M. einen gewalti mann, hat Sonntagsfreuden auf der Straßenbahn. Ein Leſer unſeres Blattes teilt uns mit, daß ihm am vergangenen Sonntag für eine Fahrt auf der Straßenbahn vom Waſſerturm bis zur Rheinluſt 26 Mark abgefordert wurden. Kurz vor halb 10 Uhr, ſo ſchreibt uns der Beſchwerdeführer, fuhr ich mit einem Wagen der Linie 1 am Waſſerturm ab und ließ mir von dem Schaffner einen Block zu 70 M. geben. Die Fahrr koſtet alſo rund M. 7, wozu ich noch einen Sonntagszuſchlag von M. 1 bezahlen mußte. Vorſchriftsgemäß ſtieg ich an der Umſteig ⸗ ſtelle Paradeplatz in den nächſtankommenden nichtbeſetzten fahrplan⸗ mäßigen Wagen zur Weiterfahrt nach der Rheinluſt ein. Dieſer Wagen war der Motorwagen eines Zuges der Rheinhaardtbahn. Kurz vor der Halteſtelle Schloß ſagte der Schaffner, nachdem er einen Paſſagier neben mir abgefertigt hatte, als er ausſtieg, um die Weiche zu 2525 ſch müſſe auf mein Fahrſcheinheft einen Zuſchlag bezahlen. Ich nahm an, der Schaffner habe überſehen, daß ich ein Fahrſcheinheft zu M. 70 habe, da auf, demſelben der Preis von 40 Mark und 50 M. mit blauem Stempel aufgedruckt iſt. Bei der forderte dann der Schaffner von mir einen Zuſchlag von M. 18 und auf meinen Beſcheid, daß ein Zuſchlag für mich nicht in Betracht kommen könne, erwiderte der Schaffner, er habe mir bereits vorhin geſagt, daß ich auf das Heft einen Zuſchlag von M. 18 zahlen müſſe. Auf meine Entgegnung, daß er doch für eine Fahrt vom bis zur Rheinluſt nicht M. 26 verlangen könne, da mir der Schaffner der Linie 1 eben erſt M. 8 für die Fahrt abgefordert habe, erwiderte er, das gehe ihn gar nichts an, wer mit einem Fahrſcheinheft auf der Rheinhaardtbahn fahre, habe einen Zuſchlag von M. 18 zu bezahlen. Da wir inzwiſchen an der Halteſtelte Friedrichspark angekommen waren, und mir zudem 18 Mark Zuſchlag für die Fahrt non der Halteſtelle Paradeplatz bis Rheinluſt doch teuer waren, ſtieg ich an der Halteſtelle Friedrichs⸗ park aus und legte den Reſt des Weges bis zur Rheinluſt zu Fuß urück. 0 Der Schaffner ſtellte die Gültigkeit meiner Fahrſcheine, plus Sonntagszuſchlag, nicht in Abrede, ſondern er ſtützte ſich lediglich auf die Verordnung, daß jeder Fahrgaſt, der auf der Rheinhaardt⸗ bahn mit einem Fahrſcheinheft fährt, M. 18 zu bezahlen habe. Ich Fahe alſo den Zuſchlag auch bezahlen müſſen, wenn ich mit meinem ahrſcheinheft an der Neckarbrücke eingeſtiegen wäre. Bei einer der⸗ artigen Preispolitik wird es wohl niemand Wunder nehmen, daß die elektriſche Straßenbahn Mannheim mit Defizit arbeitet. Kyk. Auskunft über Vermißte. Die Sozialpolitiſche Abteilung des Reichskriegerbundes in Berlin teilt mit: Unſer Bundesbüro wird vielfach um Auskunft über Vermißte angegangen. Wir ſind leider nicht in der Lage, entſprechende Auskünfte zu geben, und bitten des⸗ halb, ſich direkt an das Zentral⸗Nachweiſeamt, Spandau, Schmidt⸗ Knobelsdorf⸗Straße, wenden zu wollen. Dieſes leitet auf Wunſch auch die Todeserklärung ein, welche für die Erlangung der Hinter⸗ bliebenenrente wegen Verſchollenheit Vorausſetzung iſt. + Neuregelung der ſtaliſtiſchen Gebühr. Wie uns die Außen⸗ handelsabteilung Mannheim mitteilt, ſind die Ausführungsbeſtim⸗ mungen zu dem Geſetz über die Neuregelung der ſtatiſtiſchen Ge⸗ bühr vom 18. Jult 1922 ſoeben im Zentralblatt für das Deutſche Reich Nr. 39 veröffentlicht worden. Die ſtatiſtiſche Gebühr, die bis⸗ her unperändert in der 1906 feſtgeſetzten Höhe erhoben worden iſt, ſt erhöht worden, um wieder ihren eigentlichen Zweck, die Deckung der Koſten der Außenhandelsſtatiſtik, zu erreichen. Zwei weſentliche Aenderungen ſind mit dieſer Erhöhung verbunden worden. Einmal dient künftighin in der Regel nicht mehr die Menge, ſondern der Wert der angemeldeten Waren als Berechnungsgrundlage für die ſtatiſtiſche Gebühr, und zwar beträgt die Gebühr grundſätzlich ein Zehntel vom Tauſend dieſes Wertes. Ferner ſind eine Reihe von in Fortfall gekommen, z. B. diejenigen für Marces Neapler Fresken wieder in deukſchem Beſitz. Die berühmten Wandgemälde, die Hans von Marses im Bibliothekſgal des Neapler Aquariums ausgeführt hat, ſind nun durch die Ent⸗ cheiduna des italieniſchen Gerichtes wieder deutſches Eigentum ge⸗ worden. Dr. R. Dohrn, der Sohn des Auftraggebers des Künſtlers, Anton Dohrn, erhält die im Kriege von der Gemeinde Neapel be⸗ ſchlagnahmte Anſtalt zurück. Der vor dem Kriege unternommene Verſuch, die unerſetzlichen Wandgemälde für den preußiſchen Stant zu erwerben und wie die Fresken der Caſa Bartholdy in die Berliner National⸗Galerie zu übertragen, iſt ſeinerzeit geſcheitert. Nun ſt trotzdem das Schickſal des einzigen Werkes, auf dem Marces ſeine Sehnſucht nach der Wandmalerei erfüllt ſah, für alſe Zeiten geſichert. 8 Gelehrtenauskauſch. Profeſſor Mar Win⸗ ternitz, der Prager Indien⸗Forſcher und Geſchichtsſchreiber der indiſchen Literatur, und Profeſſor Dr. Joſef Strzygowski, der Wiener Kunſthiſtoriker, deſſen Bücher und Lehre für die Er⸗ kenntnis der Beziehungen der öſtlichen Kulturkreiſe zur Welt des Mittelmeeres ſo viel gekan haben, wurden an die von Rabindranath Tagore begründete Hochſchule nach Indien berufen, wo ſtie noch in dieſem Jahre Vorleſungen abhalten werden. Profeſſor Hens Drieſch, der Leipziger 0 wird 1922/23 Vorleſungen üder Philoſophie an der Univerſität Peking halten. Richard Wilhelm, vor dem Kriege in Tſingtau tätig und etfriger Freund altchineſtſcher Weisheit, der er literariſch den Weg nach Deutſchland bahnte, iſt 5 wieder in China eingetroffen. Er will dort, wie eine vor ſeiner reiſe hier verbreitete Schrift lehrt, ein Orient⸗Inſtitut gründen, das außer humanitären auch wiſſenſchaftliche Ziele haben ſoll: Sammlung und Regiſtrierung der Forſchungsergebniſſe, Förderung wiſſenſchaftlicher Arbeit, Vermittlung eines Profefforenaustauſches u. a. m. In Deutſchland weilte vor einiger Zeit inkognito auch de⸗ frühere chineſiſche Miriſterpräſident Chu Chi⸗chien, nachdem er Lor⸗ don, Paris, Brüſſel und Rom beſucht hatte. Der Beſuch galt der Vorbereitung des Planes, in Peking eine Hochſchule für chineſiſche Klaſſiker zu errichten. Berufung eines 55 92 Gelehrten nach Petersburg. Der Privatdozent für Haut⸗ und Geſchlechtskrankheiten an der Univerſitat Leipzig, Dr. med. et. phil. F. W. Oelze, hat einen Ruf als Direktor der neu zu errichtenden für Haut⸗ und Ge⸗ ſchlechtskrankheiten beim Alexander⸗Hoſpital St. Petersburg, Deud ſches Rotes Kreuz, erhalten. Dr. Oelze hat ſich bereits nach Ner⸗ land begeben. 4. Seite. Nr. 384. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 22. Auguft—— die Einfuhr zollpflichtiger Waren, für Poſtſendungen, für Sen⸗ dungen unter 20 Klgr. Rohgewicht. Für Zwiſchenſcheine iſt eine be⸗ ſondere ſtatiſtiſche Gebühr von M. 1 zu entrichten. TU. Die weſteuropäiſche ZJeit im beſetzten Gebiei. Für den kom⸗ menden Winter wird für das beſetzteGebiet wieder die weſteuropäiſche Zeit gelten. In der Nacht vom 7. zum 8. Oktober wird nach Mit⸗ teilung der Eiſenbahndirektion die weſteuropäiſche Zeit durch Zurück⸗ ſtellen der Uhren um eine Stunde wieder eingeführt. Am gleichen Tage ſoll der Winterfahrplan in Kraft treten. Tu. Billiger Jahrpreis— mehr Jahrgäſte. Es gibt doch noch Verkehrsbehörden, denen ein billiger Fahrpreis lieber als ein leeres Verkehrsmittel iſt. Die Oberpoſtdirektion Bamberg hat auf der Motorpoſtlinie Markt⸗Redwitz—Wunſiedel—Bayreuth die Fahrpreiſe herabgeſetzt und damit erreicht, daß das bisher faſt ſtets leer fahrende Poſtauto nunmehr ſtändig bis auf den letzten Platz beſetzt iſt. Veranſtaltungen. Friedrichspark. Unter den verſchiedenen Veranſtaltungen, welche die Parkleitung in dieſer Saiſon ins Auge gefaßt hat, gehört als eine der beſten das Engagement des Herrn Kapellmeiſters Ludw. Siede⸗Berlin für kommenden Sonntag Abend. Die Ankündigung des durch ſeine populären Kompoſitionen beliebten Dirigenten dürfte genügen, um ein muſikliebendes und muſikverſtändiges Publikum in großer Zahl anzuziehen. Sportliche KRundͤſchau. T. B. Augsburg gewinnk gegen 1. F. C. Freiburg mit 3ꝛ0(:0) den Süddeuiſchen Verbaudspokal. Die Mannſchaften, die ſich trafen, ſind bei weitem nicht als gleichwertig zu bezeichnen. Die, Freiburger mit ihrer hervorragen⸗ den Technik und fairen Spielweiſe ſind ja bei uns in Baden zur Genüge bekannt. Die Augsburger hatten ſich eigentlich aus der großen Menge der zum Anſpruch berechtigten Vereine nur dadurch herausgearbeitet, daß ſie ein etwas fkrupelloſes Spiel zu eigen haben. Sie ſcheinen bei den Nürnbergern in die Schule gegangen zu ſein, was an ſich kein großes Lob darſtellt. Daß ſt die techniſch überlegene Fleiburger Mannſchaft ſchlagen konnten, iſt nur in ihrer robuſten und ſehr harten, manchmal ſogar unfairen Spielweiſe zu ſuchen. Bezeichnend iſt, daß der Schiedsrichter bei den Augsburgern innerhalb 5 Minuten 3 verſchiedene Leute wegen allzu rohen Spiele verwarnen mußte. Es iſt in Deutſchland ſchon viel für das inter⸗ nationale harte Spielen Propaganda gemacht worden unter dem Hinweis, daß wir nur dann internationale Klaſſe ſtellen könnten. Wir brauchen das aber gar nicht. Wenn Sport ſo ausartet, wie Handel und Industrie. Berliner Wertpapierbörse. X Berlin, 22. Aug.(Eig. Drahtb.) Die heutige Berliner Börse zeigte das Bild der Katastrophenstimmung wie vor einem Jahr. Publikum, Ausland und Spekulation rissen sich die Ware gegenseitig aus der Hand. Nicht allein tachechi- sche, sondern auch südamerikanische Käufe wurden heute in grölerem Umfang bemerkt. Die neue Drohnote Poincarés löste auch wieder eine Steigerung bei den Devisen aus, wo- bei der Dollar auf 1300 gegen Schluß der Börse ging. Am Montanmarkte übernahmen Phönix und Laura die Führung. Phönix plus 225%, Laura plus 400%. Kaliwerte lagen fest. Deutsche Kali plus 50%, Rollenberg 2900, Adler 1625, Halle- sche Kali 1825, Heldburg 1800, Mansfelder 700. Anilinwerte besserten ihren Kurs um 30—50%. Bei den Elektrowerten war A..G. unverändert. Siemens& Halske plus 100%. Im krelen Verkehr hörte man für Benz einen Kurs von 700, Wolf 900, chemische Zeitz 1750, Becker-Stahl 775, Becker- Kohle 560. Unter den Banken zogen Handelsgesellschaft 100% an. Auch Schiffahrtswerte waren sehr lebhaft. Am Markte der Spezialwerte Guano plus 250%, Scheideanstalt plus 100 ½, Norddeutsche Wolle waren etwas schwächer. Am Markte der Petroleumaktien Deutsche Petroleum plus 100%. Von den Valutawerten zogen Canada-Bahnen um 1500% an und erreichten einen Kurs von 6000. Am Kolonial- markte war das Geschäft sehr lebhaft. Die Kolonial- anteilscheine 11 600, Pomona 26 000. Von ausländischen Renten erreichten ungarische Goldrente einen Kurs von 3000, Türkenlose waren 500 höher, auch Zolltürken plus 80% gebessert. Die Mark kommt aus Amsterdam mit 0,2075 bis 0,204, Zürich 0,43—0,44, Stockholm 0,30—0,31. Im weiteren Verlauf blieb die Börse entschieden fest. Auch der Kassa- industriemarkt zeigte ein durchaus festes Aussehen, sodafß die Kurse wesentlich höher als gestern notierten. Frankfurter Wertpaplerbörse. dies bei Sußdulf eb broßenn 155 Festverzinsliche Werte. gezeigt hat, dann iſt der Fußball eben kein Sport mehr, ſondern eine rohe Kraſtprobe 1 5 3% Hessen 75 Die Tore fielen durch eine gute Flanke des Augsburger Rechts⸗ 4%„„ 1901—.——.—%8dobs. 8t.-Anl. v. is-—: J— außen in der erſten Halbzeik und in der zweiten ebenfalls 4½,„ 18698—.—.—0, Rente 958 2⁵ durch gutes Juſpiel, während das entſcheidende Tor in der 55. Mi⸗%%„ 1885..—.— 4% Frante a 000—.— 192.— 80 5 0 1 eingeihoſſen%% 7 51 7% Haaet 18068—-.——.— werden kaun. em iel fehlt auf der bayeriſchen Seite die%%½„„.% Darms e Manneszucht und die Diſziplin. Auch die Vabener ließen ſich e einige Male zu Be hinreißen, im ganzen waren ſie%½ beſ elebsan 185— 118.— 7% b—.— 8 ber die techniſch Beſſeren. 85%e. Relohs- Sobetre 5— 995 Florrbeln.——.— Ballſpiele. 47%0%— 5 42 97.78 97. 8 4% Mesbaden—.——.— Hamburger Sportverein Deutſcher Meiſter. Der Spielausſchuß eeegg 144.— 145.— 5) Ausländische. des Deutſchen Fußballbundes verſammelte ſich am Samstag abend Spacprmtenanl.1818 77.— J25 1½% Fr. nonop. 188H7—.— 6600.— in Hildesheim, um ſich mit der Frucz r Entſcheidung 8% Freub.Sohatznun..——.— 40%% öet S⸗1813 268.—— über das in Leipzig ſtattgefundene Spiel um die% g nonscl 0 78.28 deutſche Fußbaklmeiſterſchaft 1921/22 zu beſchäftigen. 3%% es,—— 2. 4½ 46. deldrene 4150.— 5008.— faßte folgenden Beſchluß: Der Bundesſpielausſ Schlußſt den%%%„ 7 7 68— 73.— 50 Ne—.— 1—.— Hamburger Spielverein als Sieger des Schlußſpiels, 3% 1 75— weil der 1..⸗C. Nürnberg wegen des unſportlichen Ve r· e 1.— 1 700.— 00.— 30% do. von 1858—.——.—% Türk. Sagdad.!—.——.— Folge hatte, den Abbruch ſelbſt verſchuldete. Boeß wird auf rund des Schiedsrichterberichts wegen wiederholtem, höchſt un⸗ ee Verhalten bis 30. Juli 1923 disqualifiziert. r Mannſchaftsführer Träg, 1..⸗C. Nürnberg, und der Spieler Agde, Hamburger Sp.⸗V., werden wegen unſportlichen Verhaltens mit einem öffentlichen Verweis beſtraft. Dieſe Entſcheidung erlangt Rechtskraft, wenn ſie binnen 14 Tagen, gemäߧS 71 der Bundesſatzungen, beim Bundesvorſtand nicht angefochten wird. Bzd. Im Handballſpiel war der.⸗V. Beiertheim gegen V. f. L. Mann⸗ heim⸗Neckarau mit:1(:0) ſiegreich. Neues aus aller Welt. — Das Ende des Inkernationalen Telegraphiſten-Weltſtreits. Vach dreitägigem Kampfe iſt am Sonntag der dritte Internationale Telegraphiſten⸗Wettſtreit in Berlin zu Ende gegangen. Am Mon⸗ tag Abend fand im Reichspoſtminiſterium die feierliche Preisver⸗ teilung durch Staatsſekretär Bredow ſtatt. Die Feier wurde durch muſikaliſche Darbietungen eröffnet. Dann brachte Frau Poſtdirektor E. Wolf⸗Sachs einen Hymnus auf die Sieger in deutſcher und franzöſtſcher Sprache zum Vortrag. Hierauf erfolgte die Ver⸗ leſung der Preisträger im Wettbewerb. Insgeſamt ſind vom Prels⸗ richterkollegium 72 Preiſe verteilt worden, von denen nicht weniger als 26 nach Deutſchland gefallen ſind. Den Meiſterſchaftspreis erhielt Schindler⸗Wien, der in zwei Syſtemen zu den erſten Preis⸗ trägern gehört. Die Länderpreiſe wurden ſolgendermaßen ve'leilt: Baudot⸗Länderpreis an Italien, Morſe⸗ und Klopfer⸗Länderpreis an Italien, Siemens⸗Länderpreis an Deutſchland, Hughes⸗Länder⸗ preis an Deutſchland, Funken⸗Radio⸗Länderpreis an Deutſchland und Whea teſtone⸗Länderpreis an Dänemark.— Staatsſekretär Bre⸗ dow ſprach den Teilnehmern ſeinen Glückwuaſch zu dem Erfolge aus. — Das Ende einer unſinnigen Aukofahrk. Am Montag vormit⸗ tag iſt das Perſonenauto des Ritterguts Simersdorf bei Fürſten⸗ berg a. d. Oder in der Nähe von Fürſtenberg derunglückt. Es geriet durch zu ſchnelle Fahrt auf der Chauſſee bei Steinsdorf auf einen Sommerweg und ſauſte gegen einen Obſtbaum. Das Auto wurde zertrümmert und von den drei Inſaſſen waren zwei ſofort tot, der dritte wurde ſchwer verletzt. — Blitzſchlag in einen Munikionswagen. Bei der Nachtübung eines Bataillons in Cheicled(Ungarn) ſchlug ein Blitz in den Muni⸗ tionswagen ein. Drei Offiziere und ein Offizierſtellvertreter wurden auf der Stelle getötet. Ein Offlzierſtellvertreter erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er kurz darauf im Spital verſchied. Mehrere Offiziere wurden erheblich verletzt. Die Exploſion hat in den zu dem Manöverfeld führenden Straßen ſämtliche Fenſterſcheiben zertrümmert. — 70 Menſchen von Banditen ermordet. In einem Dorf im Gouvernement Comel bei Riga haben Banditen am hellen Tage 70 Einwohner ermordet. Wetterdienſtnachrichten der badiſchen Landeswekterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens) gette ſe dreier ſeiner Mitglieder, das deren Ausſchließung zur 855 3 88 Wind 8 85 öhe 2— 2 8 80.8 Richt Stürte 8 88 ee Wertheim.—— 13] 24] 11—.ſtin sae 0 önigſtuhl.563 759.1] 17] 22 14 SW fleicht 0 Rarlsruhe.127 760.3 17 28 14 SwW ſleicht wold. 0 Baden⸗Baden 213 759.2] 15 26] 10 O lleicht 0 Billingen. 780 761.2 16 15 11 50 ſſchw.ß d 0 Febene Hof 1281 653.9 15 23 14 W 2, Ualk. 0 adenweiler. 715— 22 26 12 5 ſmäß d, bel] 0 St. Blaſien.——12 25 14] W lleicht„0, Allgemeine Wilterungsüberſicht. Ueber Holland und der Oſtſee haben ſich Tiefdruckgebiete ge⸗ bildet, die oſtwärts vordringend auch Südweſtdeutſchland Nieder⸗ ſchläge bringen werden. Bereits über Nacht hat die Bewölkung zu⸗ genommen. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachls: 30/ Bayr. Ablös Rents—— 8. U— 885.— 3% Bahr. Elsenb-Anl 88.5% Ug. Sldrente 2888.— 295— 4½%%/ da—— de. St-Ate.v. 1y 0— 4⁰ d0.—.——.——.——— 05 4% Bayr.-Pf.Ele Frior— 8% Rexikan am. ina 9000.— 10000.— 20% lessen 88 u. 05 5 75 12 5% uelg Atene 8880.——— 30%% abdgest— 7J0.—, gehuantehse 8360.— 6280.— Dlividenden-Werte. ane enene 21•„„ 2985 5 n— 2 0 an Sag Dtsoh. Credltb.— 233.— Zadlzohe Anflin.. 1056.— 1285.— Badisobe Bank 50.— 5, d. u. Slib. Sch A„ 1490.—— Bank fur Brauindustr. 318.— 300.— Tü. Geidsohmitt.. 1180.— 1278.— Bayr, Bod. Or. Uab...——.— dem. Arlesh,-Elekir. 1— 1848.— „ Myp..Weohsell. 2 Furbwerke Hüchst., 550.—.— Barmef Bankverein, Farbenfabrik Bayer,.— Serliner Handelsges. 1 Comm.— u. Prlvath. Darmstädter Bank. Deutsohe Bank. Deutsch- Aslat. Bank 2350. D. Effekt.-u. Wechselb. Ohem. Fabr. Mühſhelm Fbr. Weller-ter-Heer, Holzverkohl,(Konst.) Rütgerswerke Sohramm Lackfabr. 5 beutsohe kypothehn.—.— Berde e 7 „ bebersse Zak—-.——.—Ptsgb. Elsenhandel. 17 DeutscheVerelnsbank 192.50 7—Suad. Drahtindustrie. ee ee—.—Aligem. Elektr.- des. 9 dresdner 20 TSergmann W. Frankl. 2 2 875 4 BO», 4 0o0.———.— Metallb. u. Metall-Ges. 1329.— 133—Feſten& dullleaume. 1348.— 1548.— 1—— Altteld. Oredltbank, 385.— Mationalb. f. Deutsohl. Hürndg. Verelnsbank Lahmeyer 1 — 1 5— 1 8 8. 80 dester. Oredit-Anstalt 190.—— fla. Ei 72 gen 1 ee eee Ffalzisohe Nyp.-Bank—.— 115 Lebuckerck Aibaberg.. 1 Helohsbank 5525 siemens 4 Halske RheinlsoheOreditdank—4 25—Voigt à Haeffner Rhlelnlsche Hyp.-Bak—.——.— Emali.& Stanze. Süad. Sodenkrediw..—.— fummiw, Peter 4 Sudd. Ulsoonto-Ges.— eeeee Wener Bankvereln 128.— 1723.— leddernnKapte— 1 —. „ Lereinsbank 288.— 5 Jungbane debrüder. 55 1— 9577 3 ergwerk-Akti ederta er 5 1 56 Lederwerke fotde— 1490.— Soch. Bergb. u. Aulst. 2—.— 40. Sudd. ingbert 1— 2. Suderue Elsenw... 1—— 0. Splobarz.. 700.——.— Fongordia Bergb.-G.—.——.—[Walzmühte Ludwigek. 2800.——. 953.— Deutsch.-Lux. Hergw. 2——Iascbinenf. Kleyer. eeee 88.— 2289.— d0. Badenla 5 ubs —.— de. Sadische gurladi 1— f—bdaimlermotoren.— 15 4 8 Dingler Zwelbrüloken. 798.— e Lesebtdsst. xbinges 1010.— asohlnenf. ngen— do. Elsenach. 1010.— 1028. Frkt. Pok. u. Mitek. Aasmotor Deute ritzner, Durlacm. Hald&MSu, NAhmasch. Karlsruher Hasoh. Tuxsohe industrle. Harpener Bergbau. 100 Kalſw. Aschersleben. Kallw. Westeregeln. 3 Hannesm. Rhr.-Werke Odbersohl. EIsenb-Sed. 1 do. Elsenind.(Oaro) FPhönix Bergbad.. 36 Rh. Braun-Kohl... 307 Tellus Bergbau. V. Kön.- u. Laurahlltte 2 Transp.-Aktlen. Hasch. u. Arm. Kleln Sohantung——oenus Hamb.-Am.Faketiahrt——Ftalz Aahm. Kayser eeeee.——. r. ontk est.-Ungar. 8—.——.—Vogtl. Kaso 9 05 Sudd. N—.——.— 405•0 3 altſmore 0 6500.—.— et Dannlz.. 780 Ver. Deutsohe Oelfabr. Industrie-Aktlen. Forzellan Hessel. 1320.— 10 Asoh. Zellst..f aplert..— 1050.—Fi. Fulverfabr. ingdert———.— grun& Bllfinger—„—Sobnelder& Hadau. 675.— 660.— Hooh- u, Neſbau— J34.— Sohuhfabr. Wessels 9.— 552.— Wayss&, 2.——Sohuhfabr. Herz/ 9— Faß.(Adg) 1368.— 1420.— e 1089.— 5 Binding—.——.— eg u. Splegelgl. 555.— 9— Slohbeum Hannhelm.—.——.— Els. 844. Woiſt 15.— 9—— Kemptf 480.— 450.— Soinnerel Ettlingen. 1535.— 1550.— e e ee 850.——.— 85 arns 115.— 1145.— alnzer Brauerel.—.——.— renfabr. Furtwang.——.— Farkbrauerelen... 1200.— 1200.—Voltohm. Sell u. Label 385— 980.— Rettenmeyer—.——.— Waggonfabrik Fuohs 83.— 716.— Sohöfterk. Züurgbr..— 500.—Zelfstottabr. Waldnof 868.— 3885.— Sohwartz-Storohen. 88.—.— Zuokerfabrik, Sad..—.— OCementw. Heldelberg..—.— do. Frankenthal ae. 2 80— Devisenmarkt Mannkheim, 22. Aug.(4 Uhr nachm.) Es notierten am hiesigen Platz(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Credit- bank, hier): New Lork 1310, Holland 51 100, London 5925, Wolkig, vielerorts Regen, ſtrichweiſe Gewitter, kühle, mäßige, weſtliche Winde. e Schweiz B 100, Paris 10 500. Dollarkurs 1310, Mark,. 4˙ Fran kfurter Devisſo- X Frankfurt a/M., 22. Aug. Drakteh trat eine festere Stimmung ein. le Tre enz wWar 95 uu laufe schwankend, später aber erheblicht wieder uhren a0. die Preise höher. Die amtlichen Notier ungen erkulark sehnliche Steigerungen. Devise New Vork war 8 5 2 fragt. Es wurden folgende Kurse genannk: London 00 5500(amtlich 5800), Paris 9010—4800(10 800) Potst0 Nurr bis 9300(9450), New Vork 1200—1225 4200h, Hollan lalen 1 dis 52 000(50 400), Schwelz 22 950—23 000(25 100), 2 5475(596276). — 2. August ae Amtlloh 05 225 1 ü% bars 9236.— 477. 27 Leleeg: 7272222272220 155 80 58775 Adae, 1885730 18588.50 122. Itallen„„„„„„ 5344.60 5356 27 7 Dinemgrk:22 122542488 2837 1 5475 Norwegen 2 26479.80 20 183 2 2 30 Sohwe 105„„%„„%„6„6„ 12385 1 1 88.— fFfFF 7⁰ Men, Altes„—.——.— 222 .-Oesterr. abg. 4 4 Sudapest„„„„„ 930 8 90 112170 Prag 3659. 3666. Waren und Härkie. Berliner Prod uktenmarkt. * Berlin, 22. Aug.(Drahtb.) In Rück Devisenmarkt erneuf eingetretenen Steigerungen sich im Produktengeschäft das Angebot en arten zurückhaltend und die Prelse gingen bei er Artikeln wieder scharf in die Hehe. Roggen sowie Hafer wiesen sprunghafte Prelsstelgerungen ersterem Artikel bestand starke Nachfrage Zur bpewegun 25 der Umlage. Entsprechend war auch die Preis 9 für Mals, doch ist das Geschäft in Mals sehr man K. dle Starker Begehr zeigte sich auch für Mehl sowie pri bare früchte, Oelsaaten und Futterstoffe aller Art, dereg, entsprechend mit nach oben gezogen wurden, Tee-Bericht. Glltgetellt von der Firma Hermang en mann, Pagoda-Teeimport Mannheim.) Aus allen len lei tlonsländern lauten Meldungen dle Cualit dann diesem Jahre sehr günstig. zind dle 2 Schn gegen die des Jahres 1921 Wesenflich zurüchgeganfzzizpüeg sich die Ausführung einer schon lange ualltät wert Methode der Pflanzer zeigt, zugunsten besserer 0 ol e deſ Pflückung zu beschränken. Chinatee. In Eoccuft mal Shanghal sing die Tees erster Ernte bereltg verkis we ubel der zweiten Ernte stellen sich der starken Nachfrafe g e el höher. Ueber die dritte Ernte lapt sich noch 1ben— stimmtes sagen; jedenfalls ist der Ertrag dersengden 1 aue Indfientee Dſe von den Plantagen in den n gaein ſurg getroffenen Partien wurden zu stelgenden Preisen ben, zumal man wußßte, daſ der Ertrag ca. 15% unter alt es zchnitt der Jahre 1914½0 beträgt. Aehnſſch verhize dase be auch mit Ceylon, Java- un Sumatrate deig sich erübrigt über diese Herkunftssorten Desondie Felten eshe richten. In Deutschland ist der Import durch eWorch lech Markentwertung noch schwieriger wie bisher 5 23 a Das Goldzollaufgeld beträgt für die Woche Jan in 0 25. August einschftehlich 1700%— 888& Ton de laee e Tee, Zu den Geldkursen stellen sich„ al relse wie folgt 1 ordinäre Sorten ca. 52—5400 beſtt lttel-sorten ca. 580—620 4, teine Sorten cf Se teinste Sorten ca. 700& und darũber per 36 Klle s a 510 1 dem Neus Verkantsbedingungen der sbehsigchen Bgltg 7 en kanten. Der Verband sächsischer Bandfabrikanten eine 4 ibe nitz 1/8a. hat, wie der„Konfektionär“ erfähft; edln ſud eder e 8 nur noch zu folgenden Abeug⸗ waße Aufe zu tätigen: Sofortige Kasse ohne jeden ö bar spätestens 10 Tage nach Ausstellung der Ree 1⸗ deh sind Zinsen zu berechnen, verzögerter Zahlun en. dem ſewelligen Refchsbank-Diskont betragen inüss 1 Tarturiorumg in Mart nsch grlechentend, mbein Aubenhandelsabteſlung der Handelskammer Maum den, da tellt, sind dlie Auflenhandelsstellen angewiesen orgeseh Fan a der verhältnismäpig leichten und billigen en che e ung der Mark in Griechenland dle Bezahlung Von der, Ausfuhren dorthin in Mark zuzulassen Nal unmittelbare Prelsstellung in Mark durchzulasgen.. len durken die Mindeskpreise d— del Umreciren Nag Tageskurs— dadurch nicht unterschritten Wer ie A V Aus- und Einfuhramt in Ems bewilligt allerdingsiche Meg eſe Iich mitgeteilt(..K. Nr. 58, Artikef 558) nur 80 E de anträge nach Griechenland, für die allgemein e rlerung in Markwährung zugelassen e 2 ho er Entscheidungen des Neichsfinantg Zur Umsatzsteuerfreihelt der Gesellscharten m. U%r Ug. 5 2 Nr. 11 Abs. 2 des Umsatzetenergesetses. Nargezelen, de schrift im Abs. 2 von g 2 Nr. 11 des Umsatzsteuer 10 6in 5an Gesellschaften m. b.., die Zwecke elner der Hllen für mad Uchen Verwertung von Erzeugnissen ausschlie rodul eiſt Genossen dienenden Genossenschaft, z. B. einer F dessenlt ſrden und Absatzgenossenschaft verfolgen, hinsichllicb rung Teiles des Umsatzes, der als Entgelt für Rackuiegten 0 Naet Rückständen aus der im Gesellschaftsbetrieb er ten e arbeitung der von den Gesellschaften elngelleferte enn If nisse anzusehen ist, Steuerfreiheit zuzugestenstner 1ü Gesellschafter sich in ſhrer Eigenschaft als Herst e, gemeinsame der von der Gesells m def 55. 1 nommenen Aufgaben im allgemeinen der Rechtsteach Abde 38 Genossenschaft zu bedienen sen Die Wae es 5 2 Nr. 11 muſ eine Verwertung von Erzefſfegen. det ſen Genossen ausschließlich für die Genossen d0„ e Bestimmung ist dem genossenschaftlichen Gedan er. denirt, Betrieb der Genossenschaft ein gemeinschaftlich Finzel dem, and slieder und gewissermaßen nur ein Teil der iſe a en, schaft ist, entsprungen. Dies hört auf, wenn Geuoi f genossenschaftlichen Betriebe teilnehmen und dle das 160 re schaft auch für Nichtmitglieder und damit für erden echl⸗ 0 meine Wirtschaftsleben täfig wird. Umgekehrt liche 55 die a0 Nichtmitglieder nicht zu Genossen, wenn sie ähnt en ageale⸗ und Pflichten gegenüber der Genossenschaft erlanfun rüng Mitglieder, ohne Bareinlagen zu bewirken. Diese, ursfalen bpe müssen erst recht gelten für die Ausdehnung de schrmung n Uch auf die eingetragenen Genossenschaften ſaterne Kane e Vergünstigung auf eine rein kapitalistische 5 50% b6h At wie die G. in b. H. in Abs. 2 der Gesetzesstelhacertane. dche Steuerbefreiung einer G. m. b.., die eine nichig far ie betreibt, nicht zugestanden werden, wenn 8 chreilorg. b00 f schließlich für ihre Gesellschafter, sondern abe —Dritte die Verarbeitung und den Vertrieb von 5 N0 (Beschluß vom 23. Mai, 1 u ab 5 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hach 2. Sr. 900 12 e G.., Pelte 12 9 irektion. rdinan eyme.— Verantwortlich für 1. Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: ag 60 für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Rich für Anzeigen: Karl Hügel. mannheimerqcheneral⸗ Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) * — eeeeeeeeeee Dienskag, den 22. Auguſt 1922.. Ä hlen und ihre Behandlung. 80 der Anwendung werden im allgemeinen zwei Gruppen 1 9a reibahlen, inenreibahlen für zylindriſche und koniſche Bohrung. Erten werden ſowohl als feſte als auch verſtellbare Reib⸗ dur; usfüührung gebracht. ütte Löcher zu erzielen, werden die zylindriſchen Reibahlen Zehnezahl aber ungleicher Teilung, die koniſchen Reib⸗ Abegzen mit ungleicher Zähnezahl und gleicher Teilung, ge⸗ Reibahlen ſind mit Ausnohme derjenigen, welche zum Rei⸗ *** Nietlöchern verwendet werden, auf genaues Maß geſchliffen. eſührung verhindert ein Rackern beim Reiben und hat f den Vortell, daß die Durchmeſſer der Reibahlen gemeſſen Innen. onſche Reibahlen erfordern eine derartige Ausführung ent⸗ und ihrer Arbeitsweiſe nicht, weil als Folge der Konizität ev. Rackernuten durch die fortſchreitende Erweiterung des eim Reiben weggeſchnitten werden. Form des Anſchnittes iſt für Hand⸗ und Maſchinenreibahlen n. Die erſteren werden zur beſſeren Einführung in die auf 6 ihrer Schnittlänge mit einem koniſchen Anſchnitt während die letzteren einen kurzen geraden Anſchnitt er⸗ Dieſe Ausführung beſitzt den Vorteil, daß die Schneidarbeit vorderen Schneidkante der Reibahle geleiſtet wird, ſodaß 55 Zahnſchneiden nur die Arbeit des Glättens zu über⸗ haben. Aädensbnahne beim Reiben ſoll für geſchliffene Reibahlen h umeter nicht überſteigen. Das Reiben ſoll mit großem Vor⸗ ahle kleiner Schnittgeſchwindigkeit erfolgen. Wenn eine Reib⸗ Aebbend Löcher auf genaues Maß reiben ſoll, ſo ſind verſtell⸗ bahlen anzuwenden. Dieſelben ſind nur zur Herſtellung be⸗ aße zu verwenden. ten Schärfen der Reibahlen ſollte beſondere Beachtung ge⸗ Lerden, und es iſt falſch, ſtumpfe Reibahlen nur ſcharf zu dan ſollte ſtumpf gewordene Reibahlen erſt rund und Varf ſchleifen, damit alle Zähne beim Reiben gleichmäßig zum 8 ommen. Nur dadurch wird man Löcher von einwandfreier nheit erhalten. Wir machen aber beſonders darauf auf⸗ daß die verſtellbaren Reibahlen nach dem Verſtellen der e nicht ohne weiteres gebrauchsfähig ſind, ſondern nach jedes⸗ erſtellung rund und ſcharf geſchliffen werden müſſen. Man erartig, daß die-Aufbohrwerkzeuge feſt und die Werkzeuge reiben pendelnd in der Maſchine Verwendung finden, da⸗ dehle Abweichung der Werkzeuge von der axialen Lage, welche ler in der Maſchine oder beim Ausbohren entſtehen könn⸗ eglichen werden kann. N koniſche Bohrungen müſſen die Reibahlen mit beſonders hnen ausgeführt ſein, weil dieſelben beim Arbeiten die 5 ſitzen, ſich feſtzuſaugen. Die Zähne derſelben brechen eim Vorreiben des zylindriſch vorgebohrten Loches ſehr Mit dieſen Werkzeugen werden die Löcher ſchnell und in reier Beſchaffenheit hergeſtellt. driſche ungeſchliffene Hand⸗Reibahlen ſollen nicht zum von Bohrungen verwendet werden, ſondern ſind dazu berhältnismäßig viel Material auszuretben. Die Konizität Reibahlen iſt infolgedeſſen weſentlich größer als bei den n Reibahlen. Die Durchmeſſer der Reibahlen werden nach en nicht geſchliffen, und ſind die Schneidzähne, dem Ver⸗ zweck entſprechend, beſonders kräftig ausgeführt. Mit den weiſ erzielt man ſaubere und glatte Löcher. Dieſe Reibahlen Uhen un nur ſpiralgenutet und werden ausgeführt in Milimeter⸗ nach engliſchen Zollen. züffene Maſchinen⸗Refbahlen finden Anwendung auf Bohrbänken, Revolvermaſchinen uſw. und ſind beſon⸗ um zum Aufreiben doppelter Lagerſtellen, z. B. bei Dreh⸗ wuſeer nachſtellbarer Maſchinen⸗Reibahlen laſſen ſich inner⸗ diler Grenzen auf verſchiedene Durchmeſſer genau ein⸗ Mise Einſtellung reſp. Verſtellung der Meſſer wird durch nern bewirkt. Die Meſſer können bis zur vollſtändigen ſ nachgeſchliffen und durch neue erſetzt werden. er, dls Ubare Grundreibahlen ſind ſowohl für durchgehende ſe iß auch für Sacklöcher anwendbar. ſer weser der nachſtellbaren Reibahlen mit aufgeſchraubten erden durch Unterlegen von Seidenpapier verſtellt, wie⸗ aubt und dann wie jede andere verſtellbare Reibahle Di h. auf genaues Maß rund und wieder ſcharf ge⸗ Meſſer ſind beſonders kräftig ausgeführt und infolge nen nung in größerem Maße verſtellbar, als die oben be⸗ . Schlz⸗ biüce wablen awähn wollen wir noch die Spiral⸗Reibahlen für Niet⸗ Uvon Die Schneiden dieſer Reibahlen haben linken rauch Grad und ſaugen ſich deshalb nicht feſt. Für den M ſind dieſe Reibahlen nicht geeignet. Man fertigt ſit täl lich leiteſe-Konus für Maſchinenbetrieb an. Ste ſind außer⸗ aſt a iſtungsfähig, beſonders bei Druckluftbetrieb und vor⸗ kun in gendber zum Aufreiben der Löcher für Stehbolzen und eſſelſchmieden, Brückenbauanſtalten und Schiffswerften. ner Nntrieb für Hobelmaſchinen i regulierbarem Umkehrmotor. lerun der S d ral der Schnittgeſchwindigkeit, hohe Rücklaufsgeſchwin⸗ ſolnen er Hubwechſel ſind bei der Arbeitsweiſe der Tiſch⸗ e geeignetſten Mittel zur Verkürzung der Ar⸗ ze mit muß aber vom Stand des Arbeiters ohne Zeit⸗ ufwan während des Betriebes möglich ſein, und die gen begeſchwindigkelt darf nicht zu Stößen, unzuläſſigen r Uebertragungsteile oder langen Hubwechſelzeiten dremfung vor dem Uniſchalten ermöglicht ſt oßfreie ewegungsumkehr bei den größten Geſchwin⸗ ingen Kraftverbrauch, weil die lebendige Kraft genkraft vernichtet werden muß(was mindeſtens den Vird. Energieaufwand erfordert), ſondern ſogar zurückgewon⸗ Wi cealler Wagte Frage für die Wirtſchaftlichkeit und Betriebsſicher⸗ el relnrichtungen iſt daher die Bremſung vor dem ürte Dieſe Frage iſt einwandfrei bisher nur durch Reguliermotorantriebe und beſonders durch die 1. 0 bei dem neuen von der A. E. G. herausgebrach⸗ Naaalhee Ante ferermi In iabe ſind wirtſchaftlich allen anderen Umkehr⸗ und Ae lollte, o außerordentſich überlegen, daß man niemals 8 Drehſtr orhandenſein einer ungeeigneten Stromart 8 In. wird umſo leichter, als Gleichſtromreguliermoto⸗ om), dieſe auf Gleichſtrom umzuformen, bezw. d Die bisherigen Umkehr⸗Reguliermotor⸗Antriebe benützten die an dem Hobeltiſch Knaggen, um entweder durch ab⸗ ſatzweiſe Schaltung oder durch beſondere Felbverſtärker die elek⸗ triſche Bremfung vor dem eigentlichen 1 1. vorzunehmen. Dies hatte den Nachteil, daß eine gewiſſe Anpaſſung des mechaniſchen Telles an die Eigentümlichkeiten des elektriſchenAntriebes notwendig wurde und die Umſteuerung auch nicht vollſtändig unabhängig von den Knaggen durch Druckknöpfe vorgenommen werden konnte. Die Steuerung der..G. beſeitigt dieſe Nachteile durch die ſelbſttätige elektr. Bremſung DRP., die ſich zwangs läufig vor jede — ‚ 7 gleichgültig, ob dieſe durch die Knaggen oder durch Druckknöpfe eingeleitet wird. Dabei iſt der Bremsweg immer nur ſo lang, als zur Abbrem⸗ ſung derbewegten Maſſen nötig iſt. Bei kleinen Hüben wird alſo der Bremsweg klein ſein, bei großen Hüben bezw. großen Geſchwin⸗ digkeiten entſprechend größer, während bisher der Bremsweg immer entſprechend den ungünſtigſten Verhältniſſen ſein mußte, alſo für ge⸗ ringe Geſchwindigkeiten bezw. kleine Hübe größer als nötig war. Die neue Steuerung iſt daher beſonders für kleinere Hobelmaſchi⸗ nen und ſolche für kurze Hübe geeignet. Der Hubwechſel erfolgte ſtoßfrei und ſo raſch, daß beiſpielsweiſe bei einer Hublänge von 180 mm 24 Arbeitshübe= 48 Hubwechſel je Minute u. mehr er⸗ reicht wurden. Es ſind 2 Druckknopfapparate zu beiden Seiten des Querbalkens angeordnet, die es dem Arbeiter ermöglichen, von ſei⸗ nem jeweiligen Stand aus nicht nur den Arbeitsgang, Rücklauf und Stillſtand der 90 einzuleiten, auch in jedem Moment, innerhalb des durch die Knaggen egrenzten Hubes, umzuſteuern. Die Gefahren der offenen Schmiede⸗ feuer bei der Stahibearbeitung. Mißerfolge bei der Bearbeitung von Stahlmaterialien ſind in überaus vielen Fällen auf die Verwendung des offenen Schmiede⸗ feuers zurückzuführen. Der⸗ Grund hierfür liegt im weſentlichſten darin, weil das zu erhitzende Material mit den Brennſtoffen und der Verbrennungsluft in direkte Berührung kommt. Es iſt daher das Augenmerk darauf zu richten, daß dieſes nach Möglichkeit vermieden wird. Nun iſt es bei Benutzung des offenen Schmiedefeuers un⸗ möglich, zu verhindern, daß der zu erwärmende Stahl mit dem Brennmaterial in Berührung kommt, weshalb es nötig iſt, dieſes möglichſt in einwandfreier Beſchaffenheit zu nehmen. Schmiede⸗ kohlen beſitzen dieſe Eigenſchaft im allgemeinen nicht, denn ſie ſind mehr oder weniger immer mit Schwefel durchſetzt. Ein größerer Schwefelgehalt der Kohle bringt es aber mit ſich, ſich mit dem Stahl⸗ material bezw. dem Eiſen zu Schwefeleiſen zu verbinden, wodurch das Eiſen angegriffen und in ſeiner Qualität verſchlechtert wird; an den Stellen erſcheint das Eiſenmaterial an ſeiner Oberfläche porös und rauh. Bei Stahl ſind die betreffenden angegriffenen Stellen weich und laſſen ſich ſpäter nicht hürten. Man legt daher zweckmäßig über die Schmiede⸗ oder Steinkohlen eine Schicht Holzkohle, auf letztere kommt dann das Werkſtück zu liegen. Guter, reiner Koks, dem bei ſeiner Bereitung ſchon der Schwefelgehalt zum allergrößten Teil entzogen iſt, dient daher beſſer dem genannten Zweck, beſonders, wenn er noch mit einer Holzkohlenſchicht bedeckt wird. Bei Koks verwende man ſolchen, der ſchmierig beim Brennen wird, da dieſes eine gute Hitzeentwickelung nicht aufkommen läßt. Der beſte Brenn⸗ (ſtoff bei der Eiſen⸗ und Stahlbehandlung iſt und bleibt jedenfalls die Holzkohle; ſie iſt vollſtändig neutral und erzeugt eine kräftige und dabei doch eine verhältnismäßig gelinde Hitzeentwickelung. Durch die erſte Eigenſchaft wird die Qualität der zu erwärmenden Mate⸗ ralien nicht angegriffen, und die letztere ſchützt vor einem etwaigen zu ſchnellen Verbrennen oder Verſchmoren des Eiſens oder Stahles. Hat man dagegen nur Kohle zur Hand, ſo ſollte dieſe vor dem Ein⸗ legen des Stahles erſt gut ausgeglüht ſein, damit der Schwefelgehalt vorher verbrannt iſt. Schließlich kann ferner bei der Benutzung eines offenen Schmiedeherdes der leichte Zutritt der Luft wirken. Man hat es hier in der Hand, dieſes zu verhindern. Beſonders iſt hier darauf zu achten, daß die Gebläſeluft die zu erwärmenden Eiſen⸗ oder Stahlſtücke nicht trifft. Das Werkſtück wird an der betreffenden Stelle ſonſt leicht verbrannt. Beſonders bei Stahlmaterfal reſul⸗ tieren hieraus die Mißerfolge im ſpäteren Abhärten. Bei längerer Einwirkung der Luft entkohlt der Stahl; der Kohlenſtoff des Stahls oxydiert zu Kohlenozyd, das gasförmig entweicht. Je nach der Länge der Zeit vollzieht ſich die Entkohlung nur auf die äußeren Schichten, der Stahl kann bei längerer Dauer aber auch im Innern oxydieren, beſonders wenn die Erwärmung außerdem noch bei einer zu hohen Temperatur durchgeführt wurde. Im erſteren Falle wird der Stahl beim Abhärten auf ſeiner Oberfläche nicht genügend hart, bei der Innenoxydation wird er jedoch überhaupt nicht hart und gehört dann ins alte Eiſen. Der Fachmann bezeichnet ſolche verdorbenen Materialien als Stahl mit Eiſenhaut bzw. als ver⸗ brannten Stahl. Um dieſen Eventualitäten vorzubeugen, läßt man das Feuer erſt ordentlich durchbrennen, und ſtellt dann die Ge⸗ bläſeluft ab, ſobald das Werkſtück behufs Erwärmung ins Feuer gelegt wird. Zum mindeſten darf die Gebläſeluft nicht mehr voll zur Entfaltung kommen; wo etwas Verbrennungswind zur Auf⸗ rechterhaltung des Feuers aber erforderlich iſt, muß der Stahl ſo gebettet werden, daß er davon nicht direkt getroffen wird. Auch ſonſt iſt der Zutritt der Außenluft durch entſprechendes Umſtellen des Feuers oder gutes Einbetten des Stahles nach Möglichkeit zu verhindern. Bei geſchloſſenen Glühöfen, wo das Werkſtück weder mit dem Brennſtoff noch mit der Luft direkt in Berührung kommt, kamm eine Qualitätsverſchlechterung beim Erhitzen nicht ſo leicht eintreten. Jedenfalls iſt hier eine Aufnahme von ſchädlichen Beſtand⸗ teilen aus dem Brennſtoff in dem Stahl oder eine Entkohlung nicht ſo leicht gegeben. Techniſches Nllerlei. Maſchinenelemente. Bewegungsvorrichtung für die Spindel von unenklaſleten Hoch⸗ druckvenkiſen. Zweck dieſer Erfindung iſt eine Verbeſſerung der bekannten Bewegungsvorrichtung für die Spindel von unentlaſteten Hochdruckventilen, bei der innerhalb eines mit dem Ventilteller verbundenen Rahmens Kurvenſcheiben drehbar angeordnet find, durch welche der Rahmen mit dem Ventil⸗ teller gehoben und geſenkt werden kann. Das Neue beſteht darin, daß in der durch die Mittellinie der Ventilſpindel 11 und der Drehachſe 3 der Kurvenſcheiben gelegten Ebene an den Rahmenleiſten ſtarre An⸗ ſchläge 9 und 11 vorgeſehen ſind, an denen die Kurvenſcheiben bei ihrer Bewegung ent⸗ lang gleiten. Auf dieſe Weiſe wird erreicht, daß der Anlagepunkt zwiſchen den Kurven⸗ 33 ſcheiben und dem beweglichen Rahmen un⸗ veränderlich in dieſer Ebene feſtgelegt iſt und daß alſo kein Dreh⸗ moment mehr entſtehen kann, das bei hohem Druck ein plötzliches, unbeabſichtigtes Oeffnen des Ventils zur Folge haben könnte. Wer⸗ en zur Bewegung des Rahmens zwei Kurvenſcheiben 4 und 5 verwendet, ſo werden für die Gegenſcheiben an dem Rahmen gleiche e döchſte Wirlf We—— 1 anderen Werkzeug⸗ Anſchläge 10 vorgeſehen, die den Anſchlägen 9 für die Hauptſcheiben gegenüberliegen. Aus der Werkzeug⸗ und Werkzeugmaſchinenindurſtie. Ein praktiſcher Gewindeſtahlhalter. Zum Schneiden von Innen⸗ gewinden auf der Leitſpindeldrehbank werden gemeinhin andere Stahlhalter gebraucht als zum Schneiden von Außengewinden. 45 22—...—„rn. 2* 0 1 — 1 2r.„.eee 2 4 Abb. 1 Unſere Darſtellungen, Abb. 1 und Abb. 2, zeigen einen Gewinde⸗ ſtahlhalter für Schneiden von Innen⸗ und Außengewinden auf der Leitſpindeldrehbank. Die Erfindung iſt gekennzeichnet durch ein um 7 —5 5 ..rNeaseeSS Abb. 2 die Längsachſe des Stahlhalters(e) drehbares Führungsſtück(ch, das zur Aufnahme eines den Stand tragenden, in ſenkrechter Rich⸗ tung verſchiebbaren Schlittens(h 1) dient. Dreh- und Hobelſtahlhalter. Die bekannten durchbohrten Werk⸗ zeuge, bei denen die Bohrung dazu dient, das Kühlmittel an die Schneidkanten zu bringen, haben den Nachteil, daß die Durch⸗ bohrungen eine weſentliche Schwächung zur Folge haben und daß ihnen daher zur Erzielung der nötigen Feſtigkeit ein ſehr großer Querſchnitt gegeben werden muß, der einen erheblichen Material⸗ aufwand bedingt. Um dieſen Nachteil zu umgehen, werden in dem neuen Werkzeughalter a unter ſich getrennt Leitungen vorgeſehen, die eine Kammer k mit Kühlräumen 1 verbinden. Dieſe Kühlräume ſind nach einer Seitenfläche des Stahlhalters offen und werden durch die einzuſchiebenden Schneidſtähle d abgeſchloſſen. Von den Kühlräumen 1 aus wird das Kühlmittel durch Kanäle m und o zur Spanabhubſtelle weiter geleitet. Hinterdrehvorrichtung. Die untenſtehende ſchematiſch dargeſtellte Hinterdrehvorrichtung arheitet nach dem Kopierverfahren. Die Zackenſcheibe e beſitzt ſo“ viele Zacken c1, als zu hinterdrehende Flächen des Werkſtückes d vorhanden ſind. Dieſe Zacken c 1 werden mittels der Feder g immer in Anlage mit dem Kurvenſtück d 96 halten, welches der zu hinterdrehenden Fläche entſprechend geneigt eingeſtellt iſt. Die Vorrichtung iſt auch für ſpiral⸗ oder ſchnecken⸗ an Werkzeuge mit entſprechenden Kopierwerkzeugen ver⸗ wendbar. „Unibor“⸗Maſchine. Kleinbetriebe bzw. Handwerks⸗ betriebe, wie Schloſſer, Schmiede» Klempner, Inſtallateure, Fahr⸗ rad⸗, Automobil⸗ und Boots⸗ und ſonſtige Reparaturwerkſtätten ete. ſcheuen heute der hohen Preiſe wegen davor zurück, neue Werkzeugmaſchinen anzuſchaffen. Gerade zur rechten Zeit bri gt eine Berliner Maſchinenfabrik unter dem Namen„Unibor“ eine patentierte' Neuerung auf den Werkzeugmaſchinenmarkt, die ſich für die erwähnten Betriebe beſonders geeignet erweiſt, da ſie bei nie⸗ drigſtem Preiſe die folgenden koſtſpieligen 7 kleinen Spezialmaͤſchi⸗ nen in ſich vereinigt: Handbohrmaſchine, Ständerbohrmaſchine, Drehbank, Schleif⸗ und Poliermaſchine, Metall⸗ und Holz äge, Fräs⸗ und Schlitzmaſchine, Antrieb für biegſame Wellen.„Unibor“ iſt alſo eine vollſtändige kleine Werkſtatt, die infolgs des geringen Gewichtes auch auf Montage mitgenommen werden kann.— Die Maſchine iſt um ſo beachtenswerter, als ſie dank ihrer ſinnreich durchdachten einfachen Konſtruktion durch Verwendung beſten Materials über Erwarten leiſtungsfähig, und dennoch außer⸗ gewöhnlich preiswert iſt.— In ihre Hauptteile zerlegt, beſteht „Unibor“ zunächſt aus einer Handbohrmaſchine, die beſonders kräf⸗ tig ausgeführt, an ihrem Körper 2 ſeitliche Nocken trägt, mit zwei Kugellagern, ſowie mit den üblichen 2 Geſchwindigkeiten perſehen iſt, und ſelbſtverſtändlich als Handbohrmaſchine auch weiterhin ver⸗ wendbar bleibt. Hat man nun z. B. Dreharbeiten vorzunehmen, legt man die Handbohrmaſchine in den zweiten Hauptteil der Ma⸗ ſchine, nämlich in das vorher an einen Tiſch oder Feldſchmiede mittels 2 Klemmen befeſtigte Unibor⸗Geſtell und verſchraubt nun beide Hauptteile miteinander. Die mit dem Geſtell feſt verbundene Stange dient als Drehbankbrett, und auf dasfelbe wird eine aee mit Supporthalter und Support, ſowie der Reit⸗ ſtock aufgeſchoben. An Stelle des zur Bohrmaſchine gehörigen Spannfutters kann ein als Mitnehmerſcheibe brauchbares Vier⸗ ſchraubenfutter treten; etc. wird mitgeliefert. Drehleiſtung 150 mal 50 Millimeter. Bei Verwendung der Unibor als Schleif⸗ maſchine wird der Support heruntergenommen; der Supporthalter dient als Handauflage für den Handſtahl bzw. das Werkſtück. An Stelle der Schleifſcheibe kann natürlich Polierſcheibe, Fräſer oder Sägeblatt eingeſeht werden. Bei Verwendung der„Unibor“ als Ständerbohrmaſchine bildet das Bett der Drehbank eine Säule. Die Schraubzwvinge hält die Maſchine an der Feldſchmiede oder Tiſch feſt, und der Reitſtock trägt an Stelle ſeiner herausgenommenen Spitze den Bohrtiſch. Bohrleiſtung bis 10 Millimeter. Als Antrieb für biegſame Wellen iſt eine weitere Verwendungsmöglichkeit der „Unibor“ gegeben.„Unibor“ kann ſowohl elektriſch, als auch von vorhandenen Tran⸗miſſionen angetrieben werden. Es iſt aber einer ihrer Vorzüge, da ſie nicht auf Kraftantrieb angewieſen ſſt.„Uni⸗ bor“ iſt auch durch Fuß oder Hand anzutreiben, was ſie für die Berwendung im Handwerkerbetriebe, auf der Bauſtelle, bei In⸗ ſtandſetzungsarbeiten fern von bewohnten Orten(Reparaturen an Autos oder Kraftpflügen) beſonders geeignet macht. 5 5. Seite. Nr. 384. Maunheimer General-Anzeiger. Abend-Ausgabe.) J 92 — Feeeeeee J Miftteilungl Die katastrophale Entwertung der Mark, die scharfen ungen unserer Lieferanten, die zum grossen Teil ihre Waren nur noch in ausländischer Währung anbieten und Vorauszahlung der bestellten Waren verlangen, zwingen unsere Mitglieder, nur noch gogen sofollige Barzablung 2u verkaufen. rͥͤ ĩ». & berband des EInzelhandels.V. Mannheim. 802⁴ Efsal Tapeten-, Iin in.Eneelhafl un. 1 3, Kunststr. 3B, 1* 7 Hadenbelas für liefert blaum- und Topplch-lans Hähmaschlnen Zum sofortigen Eintritt ſuchen wir einen Substituten, der die Branchen Kurzwaren, Spitzen u. Besfitze, Schreibwaren beherrſcht. Perſönliche Vorſtellung unter Vorlage von Originalzeugniſſen im Perſonalbüro „Warenhaus Wronker“ MANNHEIM. Eisenbetoningenieur für Büro, tücht. Statikr.(unbest. Syst.), ver- traut mit Kalkulation, zum baldigen Eintritt gesuent,. Angeb. mit näheren Angaben unter F. 4 W. 4263 an Rudeltf Messe, 6 Wie gesagt; aus „Qufets“ ist ein e 1 auserlesenenohnenkaffces% ür2. feinem Getreide u. Kaffeeg Die kKöstlichen Mischunge 75 m Frankfurt à.—— — 10%, 25% und 40% ae Aeparaturen sgengemllss— sehnell Ersatatalle— Nadeln— Oe! Singer Co. Mahmaschlnen cl. Ces. MANNHEIM, M 1, 2. Breſtestr. 7236 8 2 2 6 98 Sienstag, 29. Auguſt nachmittags 3 uhr aſthaus ſechs Jahre verpachtet. beſten des ſüdlichen Odenwaldes bekannte große Rothenberger Jagdrevier angrenzt. Liebhaber, welche haben hier Gelegenheit. Das Jagdrevier iſt 5 von der Bahnſtation Beerfelden und 9 Km, 77 der Bahnſtation Hirſchhorn entfernt. Ober⸗Finkenbach, den 7. Auguſt 1922. Nessische BörgermefsterefOber-Finkenbach Seip. wird die Jagd der Gemeinde Unter⸗ ukenbach, ca. 220 Hektar groß. im um Löwen“ auf weitere 2 7732 Bemertt wird, daß die Jagd als eine der ilt und an das delhirſche zu erlegen wünſ 7 Haut⸗, Frauenleiden ——— Quecksilber, ne Einspritzung), Blut-, Urin-Unter- suchungen über Franktfurter Hol. Zinn Hiesige Grossba n Winaumt d ghae eeten 1 keine Anfängerinnen. firg rt eeen un rte WA ſucht für ſofort, event. ſpäter perfekte Buchhalter mit mehrjähriger kaufmänniſcher Praxis gelernteBankbeamte mit Deviſen⸗ und Effektenkenntniſſen gewandte Stenotypistinnen Laufburschen Angedote ſind an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes unter Beifügung von e unter W. U. 119 zu richten. ſsſſ nkfiliale iſif 0 W Alee hes Wir suchen zum möglichst baldigen Eintritt für unser neu erbautes Getreide-Lagerhaus in NManncver erfahrenen NMeister der auch in der Lage ist, Reparaturen selbstandig aus- zuführen. 9 Allgemeine Speditions-Geseflschaft Aet.-Ges. Duisburg. 8018 Damen (eptl. Herren) von Chem. Fabr. geſucht, die einen Artikel, den jedermann braucht, an Private verkaufen. Hohes Ein⸗ kommen. Angebote unter P. 5094 an D. Frenz, Annoncen⸗Büro, Mannheim. E314 ͤ ͤvVdddCcGcc(/ ͤVVbbbbbb Tanren und bamen mit guter Handschrift, im Rech- 185 2 nen geũbt und schon auf Büro 3 . g tatig gewesen 5 8 gesucht. Meldungen sind einzureichen 19 Z unter V. U. 104 an die Ge- Z schäftsstelle d. Bl. Aaenatenterbug Für ſelten gutes, durch⸗ aus originelles Reklame⸗ objekt ſuchen wir na weislich befähigten Herrn bei hohem ebote unt. D. 76 ie an die Geſchäſteſt. 88458. B6458 bole Radfahrer gesucht. Blaseu-, raguch 11—.—7 Unr. Sonntags 10—12 Uhr Von ͤ der Reise Zuruck M I, 4 Breitestr. Telephon 3907 4O9ffene Stellen E Fee wi F ch. ſuchen wir tüchtige Verkzuferinnen für 1796f% Perſönliche Vorſtellung unter Vorlage von Original⸗ zeugniſſen im Perſonal⸗Bürb Lieferun J. Granit⸗Großpflaſter⸗ yphilis- ſteinen erſter Sorte für [den Mannheimer Haupt⸗ 185 ig. nach den neuest. wissensch. Moethoden ohne Be- rufsstõ rung Finanzminiſterialverord⸗ nung vom 3. 1. 07 ganz vergeben. Bedingnisheft lauf unſerer Tunnelſtraße 5 zur ſicht, wo auch die Au⸗ Tel. Hansa 6953. E58 eſonderen Bedin erhältlich. Kein nach auswärts. Angebote mit der Aufſchrift„Liefer⸗ ung von Granitpflaſter⸗ ungen zum 7. September d. J. ſchlagsfriſt 14 Tage. Mannheim 19.Aug.1922 Bahnbaulnſpektion 1. E186 fiadeahrheweter Frankfurter Werksfiliale eines bedeutenden Edelstahlwerkes sucht für Mannheim und Umgebung einen besteingeführten, vorerst Unter- vertreter, zu sofortigem Eintritt. 1 Bei zufriedenstellender Leistung spätere Uebertragung der Allein- vertretung nicht ausgeschlossen. Angebote mit Bild und Lebens-· uauf nebst Zeugnissen u. Referenzen ind zu richten unt. F. T. 5292 an Ala- Haasensteln& Vogler, Franlurt a. M. Stenographlekundige Damen und Merren mit guten Zeugnissen über seit- herige Bürotätigkeit gesucht. Bewerbungen unter V. T. 103 E an die Geschäftsstelle ds. Bl. er- 2 beten. 7950 K Konteristin mit Maſchinenſchreiben, Buchhaltung und ſämtlichen Büroarbeiten vertraut zum sofortig. Eintritt gesucht Gefl. Angeb. unter V. V. 195 an die Geſch. ds. Blattes. 7984 Zum sofortigen Eintritt Abteilungen: Kurzwaren, Schreibwaren u. Strümpfe. Uberrh. hachr.-Bürg 3888 Meerfeldſtr. 53. von 34000 f üterbahnhof nach der loeder geteilt öffentlich zu bufklkr. Srorck. Nd. Se geg. Hnsend. J. A. fl.— kkr. bendll. Mel.-Arrt Hr. ned. Lailänder't inbustumn Frankturt a.., Bethmannstraße 36, gegen- dewdeenrt nebſt den Kan 10 8 N ſteinen“ ſpäteſtens bis 5 Angebote 85 nicht erwünſch r ittags 11 U Dr. 1 Kahn ſchloſſen und beſdee bel— Zabwerzt B269 uns einzureichen. Zu⸗ gelernter Autoschlosser, sofort Geeignete Vewerber wollen Lebenslauf und Zeugnisabſchriften einreichen unter W. T. 118 15 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. —— ͤKTT. für ſofort oder ſpäteſtens 1. Oktober 090 1922 ſuchen wir mehrere Es67 perfekte ainerz 55 7 5 72 ebote mit Zeugnisab⸗ 855 ſchriſten ſind 2—5—5 an: Zeug erſand N Brown. Boveri& Cle. Aktlengesellschaft Mannheim- Käfertal. 15 keffee slnd öberall zu ſirer Salierſtr. 59 boppelwandiger Wassefbadtocl 600 1 haltend, Innenkeſſel aus gewa alzie blech, Außenkeſſel aus Schmiedeeiſen ſchließendem Deckel, Zapfhahn für da Dund Sicherheitsſtandroht, Fabrülat Nähere Auskunft, bezw Kaufangebote ſind verſchloſſen m der Aufſchrit zum 30. Auguſt, vo poſtfrei an das e Karlstu allee 12, IIl, einzu den. komplett, modern, in Eiche 4 Aänenlader ff0 Anfängerinnen ſind Sesesegaas 5 an 2— e unes, ——————————— e e 18 4 Tüchtige erste und zweite Zum baldmöglichsten Eintritt wird von einer hiesigen Aktiengesellschaft eine tüchtige und fleißige mögl. jüngere Aaahpnn gesucht. Angebote unter Beifügung von Zeugnisabschriften unter W. H. 107 an die Oeschãftsstelle ds. Bl. mehrere Meun die pünktlich arbeiten u. in Stenographie und Maſchinenſchrelben gewandt ſind. Ausführliche Angebote mit Zeuguisad ⸗ ſchriften ſind zu richten unter W. X. 122 2 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. r Moddes. für teinen Puts für ſofort geſucht. Alwine Hank, B 1, S, fraltst Ang. u. V. E. 27 a. Gesch. Erſtklaſſige Marken⸗ Rider preiswert. Seorg J Steiehl, Mhm.⸗Sandhof. Rlæavier Dipp& Sohn) gut er⸗ lten zu verk. 0 A eubrand, D 1˙ 2 5 Direktor ſucht—3 7984 zu mieten. Oringlichtettstarte vorhander g Mannheimer Großftma sucht zum 7180 Angebote unt. Ul. B. 99 en die Meioee de u la 9 E³0 Mannheim-Frankontha Schône Wohnung mit 4 Kũche, Bad und Surten n thal gegen ihnliche in M tauschen ens An te unter W. A esc—— stelle d. Bl. sinhaber 2 leere Hauskauf, wenn ſolche —— unter J. W. 94 an Heirat. Heiraf! Suche für mir naheſtehende 9 Jahre alt, evang., angenehme 200 Aabriapnen 265⁵² Suche 58576 Finge. Fühmaun für Flaſchenbierwagen. F. E. Hofmann, 8 6, 33. Tüchtiges, braves Mäclchen 5 einen guten Haushalt en gute Bezahlung ich Angebote unter 113 an die Ge⸗ ſchſtrele d. Bl. 3391 Tüchtiges, zuverläſſiges Wdenmaucen das im Nähen u. Bügeln bewandert iſt, geg. hohen Lohn u. gute Behand⸗ 10 2 per ſofort oder 1. r. bei hohem Lohn per Vermög. Nebenſ. Bald ptember gesucht. t. R. 1* „ arenhaus Wronker Tn. Graber 4280 f. 47, 8 8. Cec 2080 MANNHEIM. Tullaſtraße 10, II uer tüchtige Hausfrau, mit guter 5 G Barvermögen paſſenden Herrn n Staatsbeamter) in geſicherter Ste Tagepbonn die in u. Schreibmaſch. dewan⸗ dert iſt, geſucht. Bewerb. unter U. W. 171 an die Geſchäftsſtelle. Ein ordentliches Nausinducen bei hohem ſof. geſ. Hofmann. Frau Fr. E. S 6, 33. 8575 L. C. 78 an die Geſchäftsſtelle erb. Ghren Vermittlung verbeten. Dlskr. Witwer ohne ne 42 Jahre alt, 1580— wü mögend, wünſcht Da Witwe mit Kindern nicht ausgeſchloſſ., zwecks bald. Helrat kennen zu lernen. Be⸗ dingung;: ſchöne Erſchei⸗ nung, häuslicher Sinn. ee Alleinmädchen mit Zeugniſſen, das bürgl. kochen kann, für kl. Haus⸗ e. Trinke ouletz! bermet kauf heim, ſoll im Wege des Piee aee bel das Finanzamt Mannheim, Liegenſ 6 ehem. Kaiſer Wilhelm⸗Kaſerne, ae 1 111 25 ten u Angedote erbe n. Miet⸗ esUehe, 0 525 17 1016 55 1 direkte, nicht anonpme Zuſchrlte 55 gesucht. U I. wen 4 Beinnardi A- O. Nähe Mannbei Nneinau 8016 11 6 2—— Habe ſchönes Hotel mit 12 Zimmern, bt 4 38 wirtſchaft und ſehr reichlichem Innenkar 10 zubelt emüſe- u. Obſtgarten umſtändehalber ſo olul Büroe lener bidig zu verkaufen. Uebernahme kann Nähete duul 79 lerfolgen. Anzahlung 800 000 Mk. Alles 11 auch Kriegsbeſchädigten, möglichſt ſofort! cesneht. 80: Christian Tunk. Piorzg sell ſen Wa uuche⸗ 5 1 untel 125 A. S hoſen 38. I B6254 2555 ſehr 72 a at Timinc 0 „ N oder 2 777 2 SSEE˖ SS ÄÄKK — S 5 2 77 —