— —. N oe —— 7— nun⸗ reiſe: an Mannheim und Amgedung monatlich Kaak ane gebracht Mark 70.—. durch die poſt bezogen ark 210.—. Einzelnummer Mk..00. poſeſcheckkonto Wan gnmternde in Baden und Rr. 2917 Ludwigshafen am Aebstdorhantseſchaftaneue E 6. 2. Seſchäßts ⸗Nebenſtelle adt, Waldhofſtraße Nnummer 6. Fernſprecher eierg Wee, 7egl. 7042, 7048, 7943, 78. Lelegramm⸗ floreſſe: enzeiger Mannbelm. erſcheiut wöchentlich zwölfmal. Anzeigenpreiſe: die kleine Zelle alt. 10.— ausw. Mk. 12.— 4 G. 12 Stellengeſ. u. Sam.⸗Anz. 20% Rachl. Rekl. Mk. 30 ausw. Mk. 45. unahmeſchluß: Mittagblalt vorm. 8% Uhr, Abendbdl. nachm. 2/ Uhr. Für Anzeigen an deſtimmt. Tagen, Stellen u. usgaben 5 w. keine verantwortg. übern. Höhere Gewalt, Streiks, Seteiebs⸗ ſtõrungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. aus gef. oder beſchrünkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von Anzeigen. Ruftrüge durch Fernſprecher ohne Gewähr. — Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Srauen-Seitung. Mannh. Muſik-Seitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. Riablic auf hamburgs Ueberſee⸗Woche. 5(Von unſerem Sonderberichterſtatter.) 55 p. Hamburg, 28. Auguſt. Ghamburg⸗ Ueberſeewoche und Weltwirtſchaftskongreß ſind age Es waren Tage kräftigſten wirtſchaftlichen Puls⸗ Abe, und Studien geiſtiger Aufklärungsarbeit, gerichtet an Ibkeſſe des Auslandes, ein Appell an die Welt, ſoweit ſie Lutſchlands Schickſal menſchliches Intereſſe nimmt. Das r Ma⸗ hat geſehen, daß Deutſchlands Wirtſchaft trotz ſinken⸗ haben t noch über Kräfte verfügt, die ſich doch durchgerungen erg de die eigene Arbeit am Anfang des Wie⸗ 05 baues zu ſtehen hat. Deutſchland produziert weiter; porten urde durch die Ausſtellungen und Muſterwaren der Ex⸗ ſß*5 hewieſen. Freilich wurde gleichzeitig klar dargelegt, 2 Not uns dazu zwingt, daß unſere Erzeugniſſe und Aller zicht mehr hinausgehen, um im freien Verkehr andere Nienennzutauſchen, daß wir dabei nicht nur nicht ver⸗ aben 15 können und poſitiveren Nutzen von der Arbeit ſar z undern daß wir dabei verarmen. Der Amerikaner Müat dies ſo ausgedrückt, in dem er ſagte, daß Deutſchland deſcengeden Arbeitsſtunden im Jahre 1921 an das Ausland miolge mußte, eine Zahl, die ſich in den letzten Monaten fen er Valutaentwertung gewaltig ſteigerte. Die Ueber⸗ ſe Welt mit ihrer Betonung des deutſchen Exports ließ ferner i erſehen, daß Deutſchland noch ein Glied der Weltwirt⸗ ö 3 e t. auf das nicht verzichtet werden kann und ſoll, e Fiden Zuſtand der Weltwirtſchaftskriſe herauszukom⸗ ſch au* Größe des Ueberſeeverkehrs dokumentierte dies, frei⸗ heute derwider in der ſchlimmen Auswirkung, daß der Import Nanch Export. weit überſteigt, unſere Zahlungsbilanz gerwalafir macht. Hierüber hat ſich beſonders eingehend kanr n 95 ausgelaſſen. Er ſagte zur Begründung ſeiner be⸗ ürbeit orderung der Aufnahme planmäßiger Wert⸗ Aspolitft, daß Ausfuhr nicht Selbſtzweck bleiben 13 und Juupttage der Ueberſeewoche war der Eröffnungs⸗ wirtſchg Kußta g. Im Uebrigen wurde das Thema„Welt⸗ unter i und die Forderung nach einer, neuen Geſtaltung niadabe der verkehrten Nachkriegs⸗ und Friedens⸗ Kan in ausgiebigſter Weiſe von allen Vortragenden auf i reß belerichtet und nariiert. Als rater Faden zog f 5 25 ichen erſtändnis und zur Reſpektierung der weltwirtſchaft⸗ Juſam 77 777 2 de Die menhänge müſſe zum Leitſtern der Zukunft wer⸗ 0 Heung ndgreßvor räge beſchränkten ſich aber nicht allein, ehand zen Tagesprobleme von der wirtſchaftlichen Seite zu ſühtsgem man ließ nicht außer Acht, daß die Welt auch eine uche eincchaft der Völker zu deren Gedeihen erfordere, die ü Barſpaenſäblich gegenüberſtehen dürfen. Prof. Mendels⸗ Rulle Idn von der Hamburger Univerſität gab hierzu eine Nerſe von A ſcklailes nregungen in Bezug auf den Friedensvertrag von 8 5 chwe ſanet 5 Verſe tzungen unter nationaler Rechtsnormen ſaftiche ag So namentlich der Satz, daß die privatwirt⸗ bun unserträge als mit Kriegsbeginn gelöſt erklärt wur⸗ ſagabe derabſehbaren Konſequenzen in zukünftigen Kriegen. en. Werukunft mütſſe es ſein, dieſe Rechtsanſicht zu korri⸗ in ner iſt Weltverſtändigung bedingt durch die In⸗ bunz gut ien duude. Eingedenk dieſer Erkenntnis paßte es fen wurd den Rahmen des Kongreſſes, daß ein Bild ge⸗ Söwer. Di. von dem Weſen und der Hilfsidee des Roten 0 aſtgep eſer Kulturtag gab vonſelbſt die Verbindung, dem ber phe R. ten aller Europavölker zu gedenken, die Hunger⸗ 90 Veſtgen ußlands, ſein Suchen nach neuer Verbindung mit e zu bef einſchaft und die Pflicht der anderen Völker zur ſen imenzfgechen. Endlich fand man auf dem Kongreß es . g, das Problem der Arbeiterbewegung zu erör⸗ bee. gaend aber Wiſſell bei der Erörterung die graue ſenmung Aanemußte. die in der daeeeeee 70 ewern szum einen Strohhalm laſſe, an dem man ſich an⸗ 0 lhendune, gab Stegermald als Träger neuer Gedanken Fadeiſt e Geſtalt. Ethiſche von Religion und Gemein⸗ Nec enecagene Berufsarhbeit werde eine lebendige Suchanism„die den Sinn der Weltgemeinſchaft vom tötlichen s us befreien könne. In dieſem Gedanken des 2 eihe des Weltmechanismus bewährte er ſich mit wagngreß derer Redner. So ſtand die Ueberſeewoche und 8. unter dem Leitgedanken, der in Goethes Fauſt Man ſuchte eine neue Weltenſeele. deb das 8 Aen Slueland und namentlich jene, die es anging, und deaſe nach 0 und Meinungsänderung man appellieren de heißt amburg hingehorcht haben? Dieſe Frage auf⸗ beinKon wiſſen wollen, welche praktiſchen Erfolge ſen den wird ebracht hat, ob er überhaupt poſitive Früchte u Jwei 12 Trotz der in mancher Hinſicht wohl angebrach⸗ ogmmittetpe das Geſchehen in der Politik beweiſt dies— zerts poſitive Auswirkungen läßt ſich ein Gegen⸗ ae Peſſi 7 feſtſtellen. Kein Redner, auch nicht der chere haben, wenn ſie gewiſſermaßen am Sterbe⸗ dued und chen Europas ſtanden und Pulsſchlag, Atem, N. pat⸗ dieſ merzen maßen, dieſen Kranken aufgegeben. bgerſcheinuſe tragiſche Feſtſtellung wurde wohl gegenüber uben mii ngen getroffen, daß Europa, Deuſchland, d Neues alſo nur über den völligen Zuſammenbruch nggeteut ſich aufbauen laſſe, dieſe Piagnoſe wurde noch ſeſt deß gaß Im Gegenteil, die Ueberſeewoche und auch der Medaltenei ſtarke Eindrücke, daß wir die Hoffnung urfen als das Tau zur Rettung vor dem gang. Wee darüber hinaus bleibt alles trotz des Kon⸗ ſtlich Er war ein erſter Verſuch, durch Vereinigung führender Köpfe aus dem In⸗ und Auslande der gerode auf dem Gebiete des Pripatrechtes Veſſeg nalität der Kultur, die keinen Ausſchluß nach eine It⸗ erRene ſtatt em neues Leben gebenden We Die Kriegsbeſchuloigten⸗Prozeſſe. Note der Botſchafterkonferenz. Anſachliche Kritik an dem Leipziger verfahren. WB. Berlin, 28. Auguſt. Der deutſchen Botſchaft in Paris iſt in der Kriegs⸗ heſchuldigtenfrage nachſtehende Note der Botſchafter⸗ konferenz zugegangen: „Herr Botſchafter! Mit Schreiben vom 14. Februar 1920 haben die alliierten und aſſoziierten Regierungen beſtätigt, daß die deutſche Regierung ſich außerſtande erklärt hat, ihre Verpflichtungen aus den Art. 228 bis 230 des Vertrages von Verſailles zu erfüllen, diejenigen Deutſchen auszuliefern, deren Liſte ihr am 3. Februar 1920 mitgeteilt worden war. Sie haben jedoch von der Erklärung der deutſchen Regierung Kenntnis genommen, daß ſie bereit ſei, ohne Verzug vor dem höchſten Gerichtshof in Leipzig ein mit voll⸗ ſtändigen Garantien ausgeſtattetes Strafverfahren gegen alle dieſe Perſonen einzuleiten. Sie haben ſich aber vorbehalten, ihr Recht, wie es in den oben erwähnten Artikeln des Vertrages um⸗ ſchrieben iſt, in vollem Umfange auszuüben und ihre Gerichte in Anſpruch zu nehmen, falls ſie nach den Ergebniſſen der in Deutſch⸗ land eingeleiteten Verfahren und der ergangenen Urteile zu der Auf⸗ faſſung gelangen, daß das von der deütſchen Regierung gemachte Anerbieten auf den. Verſuch hinauslaufe, die Beſchuldigten der ge⸗ rechten und notwendigen Sühne für die Verbrechen zu entziehen, deren ſie überführt werden würden. Die alliierten Regierungen haben demzufolge mit Schreiben vom 7. Mai 1920 der deutſchen Re⸗ gierung eine erſte Liſte mit den Namen von 45 Angeklagten zugehen laſſen, die aus der allgemeinen Liſte der ihnen Kraft des Vertrages auszuliefernden Beſchuldigten ausgewählt waren. Sie haben non der deutſchen Regierung verlangt, daß ſie alle Maß⸗ nahmen ergreife, um binnen möglichft kurzer Friſt zur Aburtei⸗ lung dieſer Perſonen zu gelangen. Die alliierten Regierungen haben, wie es in dem Schreiben vom en, Ni Nes r bie ir ihten 880 Beachtung folgender Sätze hin: Die Welt iſt eine))JCCCCVVGGG0o)ſ0G0000000T0Vbb en V. Wirtſchaftlicher Hinſicht. Der Wille zum gegenſei ⸗ Antrag aufgenommenen Fällen von der deutſchen Juſtizbshörde zu⸗ gegangen ſind, ordnungsmäßig ausführen laſſen. Sie haben ihren Staatsangehörigen, die von dem Oberreichsanwalt als Zeugen vor den Leipziger Gerichtshof geladen worden ſind, die Reiſe nach Deutſchland erleichtert, mit Ausnahme des Falles Michelſohn, der erſt nach der Abreiſe der franzöſiſchen Abordnung zur Verhandlung gekommen iſt. Die alliierten Regierungen ſtellen feſt, daß der höchſte Gerichtshof in Leipzig bisher im ganzen über 10 Fälle von Kriegs⸗ beſchuldigten entſchieden hat, und zwar in vier Fällen auf Antrag der franzöſiſchen Regierung, in einem Falle auf Antrag der belgiſchen Regierung, in vier Fällen auf Antrag der engliſchen Regierung und in einem Falle auf die Initiative der deutſchen Behörden. Die italieniſche Regierung hat dem Gerichtshof im Laufe des Sammers ihr Material in verſchiedenen anderen Fällen unterbreitet, es iſt aber über keinen dieſer Fälle entſchieden worden. Mas die Urk und Meiſe der Verfahrens vor dem Leipziger Gerichkshof anbelrifft, ſo geht die einmütige Anſicht der allſſerlen Regierungen dahin, daß, abgeſehen von einer kleinen Jahl von FJällen, der Gerichtshof inſofern verſagt hat, als keine genügenden Anſtrengungen zur Ermitte⸗ lung der Wahrheit gemacht morden ſind. ——— Neues zu unternehmen. Es fehlte noch die Geſchloſſenheit, vor allem die Lückenloſigkeit der Beteiligung der Wirtſchafts⸗ faktoren ſowohl aus dem Inloande wie namentlich auch aus dem Auslande. Optimismus und der Wille zur Tat hatte ſich über die Weltwiderſtände hinweggeſetzt, die ihre Stärke auf den erſten Anhieb noch nicht einbüßten. Man beabſichtigt in Hamburg, den Kongreß alljährlich zu wiederholen. Dies erſcheint uns ein zu unterſtützender Ge⸗ danke. In längerer Vororbeit wird man das zweitemal ſchon die Wucht gewiegteſter und einflußreicher Autoritäten heran⸗ ziehen, nielleicht auch dem Gedanken der Ausſprache und der programmatiſchen Feſtlegung von Urteilen über die einzelnen und geſamten Fragen näher treten können. War ſo die erſte Ueberſeewoche ein energiſches Dennoch und Trotz allem, ſo pflege man dieſe junge Saat, weil vernünftige Ziele ſtärker ſind als Unvernunft. Entſpannung in der Neparationsfrage! Berlin, 29. Auguſt. (Von unſerm Berliner Büro.) Den hieſigen Blättern wird verſchiedentlich aus Paris gemeldet, daß dort. wie in Ententekreiſen überhaupt, eine gewiſſe Entſpannung der Lage eingetreten ſei. Der „Intranſigeant“, der freilſch nicht immer ſehr ernſthaft zu nehmen iſt, behauptet ſogar, es ſei mit Neunzehntel Wahr⸗ ſcheinlichkeit damit zu rechnen, daß Deutſchland das Mora⸗ torium erhalten werde. Das würde dann bis zum In⸗ krafttreten der in Ausſicht genommenen Regelung des Repa⸗ rationsproblems dauern und den Londoner Zahlungsvertrag und damit den Friedensvertrag endgültig erledigen. Auch über die generelle Regelung des Reparations⸗ problemsim Her bſt ſei innerhalh der Reparationskom⸗ miſſion eine Einigung erzielt worden. Man iſt dahin übereingekommen, die 80 Milliarden der Obligationen der Serie Cendgültig zu annullieren und auch die Obligationen der Serien und B um einige Milliarden herabzuſetzen. Außerdem ſoll die dentſche Geſamtſchuld auf einen Be⸗ trag von etwa 40—.50 Milliarden feſtgeſetzt werden. 1 Was die von dem Leipziger Gerichtshof gefällten Arteile an⸗ belangt, ſo geht die einmütige Anſicht der allſierten Regierungen dahin, daß der Gerichtshof in faſt allen Fällen inſofern verſagk hat, als gewiſſe Angeklagte freigeſprochen worden ſind, wiewohl ſie hällen verurkeilt werden müſſen, und daß ſelbſt in den Fällen, in denen die Angeklagten für ſchuldig erkannt worden ſind, die ver⸗ hängten Skraſen unzureichend waren. Die alliierten Regierungen müſſen außerdem zu ihrem Bedauern feſtſtellen, daß der Reichskanzler in den öffenklichen Erklärun⸗ gen, die er am 26. Januar 1922 im Reichstag abgegeben hat, in dieſer Frage dieſelbe ablehnende Halkung eingenommen hak wie ſein Vorgänger. 85 Unter dieſen Amſtänden ſind die allüerten Regierungen ange⸗ ſichts der Strafverfahren und der Urteile der Meinung, daß die deukſche Regierung ihre Zuſage, ſachliche und loyale Juſtiz zu üben, nicht gehalten hatz; ſie erklären, von ſetzt ab die deutſche Strafverfolgung der vor dem Leipziger Ge⸗ richtshof bisher nicht erſchienenen Beſchuldigten völlig außer Befracht zu laſſen. Sie nehmen infolgedeſſen alle ihnen Kraft des Vertrages gegenwärkig und zukünflig zuſtehenden Rechte wieder auf oder behalken ſie ſich vor. Jusbeſondere behalten ſie ſich vor, ſelber, nötigenfalls im Abweſenheiksverfahren, die Kriegsbeſchuldigten zu verfolgen. Genehmigen Sie uſw. gez. Poincars.“ &1 Die Botſchafterkonferenz hat ſich in dieſer Note, die übrigens von der Geſamtheit der alliierten Hauptmächte ausgeht in der Be⸗ wertung der Verfahren und Urteile des Reichsgerichts in den bisher zur Verhandlung gekommenen Kriegsbeſchuldigtenfällen einſtimmig auf den Boden des Gutachtens geſtellt, das der vom Oberſten Rat zur Prüfung der Angelegenheit eingeſetzte Ausſchuß ſeinerzeit er⸗ ſtattet hat. Dies Ergebnis muß umſomehr befremden, als die völlige Unparteilichkeit des höchſten deutſchen Gerichtshofes von der an den bisherigen Verfahren in erſter Reiße intereſſierten engliſchen Seite verſchiedentſich mumwunden anerkannt worden iſt. So hat der eng⸗ liſche Solicitar General Erneſt Pollock, der im amitlichen Auftrage bei der Behandlung engliſcher Fälle zugegen mar in der Unter⸗ hausſitzung vom 17. 8. 21 unter anderm erklärt, die Art und Weiſe der Prozeßleitung durch den Senatspräſidenten des Reichsgerichts habe mit Sicherheit den aufrichtigen Wunſch erkennen laſſen, der Wahrheit auf den Grund zu kommen. Es mürde völlig unfair und völlig unſachgemäß ſein, nicht anzuerkennen, daß nach ſeinem Eindruck das Reichsgericht entſchloſſen war, die Wahrheit ans Licht zu bringen, ob die Urteile in den Augen der Ankläger ausreichend wären oder nicht. Die Aufrichtigkeit des Ge⸗ richts erſcheine über jeden Zweifel erhaben. Gegenüber der Kritik an der Höhe der Strafen ſei feſtzuſtellen. daß die Fälle notwendigerweiſe nach deutſchem Recht abgeurteilt worden ſeien und die erkannten Strafen dem deutſchen Geſetz ent⸗ ſprochen hätten. Dieſer von engliſcher Seite herrührenden Ver⸗ trauenskundgebung braucht kein Wort hinzugefügt zu werden. Da⸗ Reichsgericht ſteht in ſeiner leidenſchaftsloſen Unparteilichkeit über den in der Note enthaltenen Vorwürfen. Ueber die weitere Behandlung der Angelegenheit durch die deutſche Regierung ſind. wie wir hören, die zuſtändigen Stellen bereits in Beratungen eingetreten, an denen auch der Oberreichsanwalt beteiligt ſein wird. WB. Paris. 28. Aug. Wie der„Temps“ mitteilt, ſind die Mit⸗ glieder der Reparationskommiſſion heute nachmittag zur Fortſet⸗ zung ihrer offiziszſen Beſprechungen zuſammengetre⸗ ten, um eine Löſung zu ſuchen, die es ermöglichen würde, zu einer Einigung über die an Deutſchland zu erteilende Antwort zu kommen. Man könne es als faſt ſicher anſehen, daß die Entſcheidung der Kommiſſion(Ahlehnung oder Gewährung des Moratoriums unter gewiſſen Garantien) Mittwoch abend nach einer letzten Anhörung der bevollmächtigten deutſchen Vertreter erfolgen werde. Braòbury als Friedensſtifter. WBB. London, 28. Aug. Der Beſchluß der Reparations⸗ kommiſſion, die Entſcheidung in der Frage der Gewäh⸗ rung eines Moratoriums bis zum Mittwoch zu verſchieben und Ver⸗ treter der deutſchen Regierung anzuhören, findet ebenſo wie der Appell des General Cox an die Vereinigten Staaten, in der Preſſe große Beachtung. Der Pariſer Korreſpondent der„Time⸗ ſchreibht zu dem Be⸗ ſchluß der Reparationskommiſſion: Pradburn ſei der letzte ge⸗ weſen, der mit dieſem Verfahren einverſtanden geweſen ſei, da nach ſeiner Anſicht jede Verſchleppung gefährlich ſei. Da aber keine Hoff⸗ nung beſtanden habe, daß bezüglich der von ihm vorgeſchlagenen Gewährung eines bedingungsloſen Moratoriums für Deutſchland bis Ende dieſes Jahres ein unmittelbares Einvernehmen zuſtande kom⸗ men würde, habe Bradbury es zweifellos für beſſer gehalten, dieſe Hoffnung auf eine Verſöhnung der Anſichten zu ergreifen. Es ſcheine als ein etwas günſtigeres Zeichen angeſehen zu werden, daß keiner⸗ lei Wunſch beſtehe, die Beſchlüſſe zu⸗forcieren. Der„Times“⸗Korre⸗ ſpondent fährt fort, ſowohl Bradbury als auch Mauclere hätten den Eindruck gewonnen, daß der Zuſtand Deutſchlands— um ein ſtarkes Wort anzuwenden, das am Sonntag in der Reparations⸗ kommiſſion gebraucht worden iſt—entſetzlich iſt. Es wird nicht daran gezweifelt, daß die Mark im nächſten Monat noch weiter ſtürzen wird, wenn nicht ſofortige Maßnahmen getroffen würden,. und daß der nollſtändige Zuſammenbruch Deutſchlands, das raſch auf der gleichen Stufe wie Oeſterreich liegen werde, unvermeidlich iſt, wenn irgend welche weitere Schritte unternommen werden, die das Deutſche Reich bedrohen. Bradburn habe, wis angenommen werden könne, im Einvernehmen mit Mauclere in ſeinem Bericht, den x Iſo objektiv wie möglich zu geſtalten verſuchte, auf die große Gefayr 2. Seite. Nr. 394. Manunheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Dienstag, den 29. Auguſt 15 politiſcher, wirtſchaftlicher und ſozialer Unruhen, mit anderen Wor⸗ ten auf die Gefahreiner Revolution und Gegenrevo⸗ lution hingewieſen. Obgleich die augenblickliche deutſche Regie⸗ rung hilflos zu ſein ſcheine inmitten überwältigender Ereigniſſe, ſei es für unmöglich erachtet worden, nicht die perſönliche Ehrlichkeit und den Wunſch nach einem Entgegenkommen gegenüber den Alli⸗ ierten von Seiten der Mitglieder der deutſchen Regierung anzuer⸗ kennen. Ihre Furcht bezüglich der Wirkung, die eine Aufgabe der ſouveränen Rechte Deutſchlands haben würde, ſei deutlich zu Tage getreten. Die franzöſiſchen Vorſchläge einer Alliierten⸗ Kontrolle der deutſchen Staatsbergwerke und Wälder ſei für un⸗ möglich erachtet worden. Unter dieſen Umſtänden ſei Bradbury gezwungen geweſen, als Friedensſtifter aufzutreten. Mit Takt und Ausdauer, ſowie mit gutem Willen auf allen Seiten, ſei die Debatte auf ein anderes Geleiſe gezogen worden. Nach Anſicht des„Times“⸗ Berichterſtatter iſt ein Moratorium für Deutſchland für Barzahlungen, ob es die Alliierten bewilligen oder nicht, bereits eine vollzogene Tatſache, denn auf Barzahlungen von Seiten Deutſchlands beſtehe nicht die geringſte Ausſicht. Kabinetts beratung. Berlin, 29. Aug. (Von unſerem Berliner Büro.) Nachdem geſtern um 5 Uhr das Kabinett zu einer Beratung zuſammengetreten war, iſt um 6 Uhr unter dem Vorſitz des Reichs⸗ kanzlers die Beſprechung mit den Miniſterpräſidenten der Länder erfolgt. Es wurde zunächſt die außenpolitiſche Lage ein⸗ gehend erörtert. Sodann hat man ſich der Beratung der inneren Lage zugewandt. Es haben, wie wir hören, u. a. die Miniſter Schmidt, Fehr und Brauns die Anſchauungen der Reichs⸗ regierung vorgetragen, worauf man in eine Beratung der bekannten geſetzgeberiſchen Vorſchläge zur Steuerung der wirtſchaft⸗ lichen Notlage überging. Die Miniſterpräſidenten der Länder nahmen ihrerſeits Gelegenheit, die Wünſche ihrer Regierungen vor⸗ zutragen. Insbeſondere beteiligte ſich der bayeriſche Miniſterpräſi⸗ dent Graf Lerchenfeld hervorragend an dieſer Debatte. Die Ausſprache hat indeſſen noch nicht zu einem endgültigen Ergebnis geführt; ſie wird heute fortgeſetzt werden, allerdings ohne den Grafen Lerchenfeld, den dringende Geſchäfte nach der Hei⸗ mat zurückrufen. Am Donnerstag werden die Parteiführer mit dem Reichskanzler konferieren. Zum Montag hat Reichsernährungs⸗ miniſter Fehr die Ernährungsminiſter der Länder zu einer Konferenz nach Hamburg gebeten. Von anderer Seite werden über die jetzige Konferenz der Mi⸗ niſterpräſidenten noch folgende Einzelheiten gemeldet: An der Er⸗ örterung haben ſich neben dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten Graf Lerchenfeld auch der preußiſche Miniſter Brauns für Preußen und Lipinſki für Sachſen beteiligt. Wiederholt wurde die Schwierigkeit betont, die zu ſcharfen Maßnahmen gegen die Teuerung entgegen⸗ ſtünden. Vor allem wurde gegen eine Wiedereinführung der Zwangswirtſchaft(nebenbei eine Ungeheuerlichkeit nach allen Erfahrungen, die wir gemacht haben) lebhafte Bedenken erhoben. Bayern wird in der heutigen Sitzung nur durch ſeinen Innenminiſter vertreten ſein. Uebrigens glaubt der„Lokalanzeiger“ feſtſtellen zu können, daß die chriſtlichen Gewerkſchaften ſich dieſen Bedenken gegen die Wiedereinführung der Zwangswirtſchaft anſchließen. Die freien Gewerkſchaften haben ſofort nach der Beſprechung mit dem Reichskanzler den Vor⸗ ſtand der Amſterdamer Internationale gebeten, durch eine internationale Aktion der Arbeiterparteien ſämtlicher Länder der deutſchen Arbeiterſchaft zu Hilfe zu kommen,— was zatürlich eine Geſte iſt und bleiben wird! Von der für Donnerstag abend anberaumten Beſprechung der Parteiführer hofft man in den Kreiſen der Reichsregie⸗ rung, daß ſie eine Einberufung des Reichstags und auch des Aus⸗ wärtigen Ausſchuſſes unnötig machen wird und bis dahin glaubt die Negierung auf eine Klärung der außenpolitiſchen Lage rechnen zu fönnen. Zur Zeit finden innerhalb der beteiligten Reſſorts ein⸗ gehende Beratungen über den von der Regierung vorgelegten Plan der Lieferungsverträge ſtatt. Staats ſekretãr Schröder geht nach paris. ( Verlin, 28. Aug. In der heutigen Chefbeſprechung in der eichskanzlei wurde beſchloſſen, der Reparationskommiſſion die Be⸗ reitwilligkeit der deutſchen Regierung mitzuteilen, ihren Standpunkt in der Reparationsfrage am Mittwoch durch ihren Ver⸗ treter darlegen zu laſſen Als Vertreter der Reichsregierung wird Staatsſekretär Dr. Schröder nach Paris gehen. Er wird ver⸗ ſchiedene Referenten als Sachverſtändige beigegeben erhalten. prõſidentſchaſtskandidat Cox über die europãiſche Kriſe. EP. Nemnork, 28. Aug. Gouperneur Cox Botſchaft über die europãiſche Kriſe hat ſehr ſtarken Eindruck hervorgerufen, umſomehr, als Cox bisher Anhänger der„Splendid Iſolation“ war. Sein Einfluß iſt beſonders groß im mittleren Weſten, dem Zentrum der öffentlichen Meinung Amerikas Sowohl in der republikaniſchen wie in der demokratiſchen Preſſe wird hervorgehoben, daß Harding und Cox ſich zu einer parteiloſen internationalen Politik zuſammen⸗ finden und Hoover als ihren Agenten nach Europa entſenden ſollen, um eine gemeinſame parteiloſe Mitarbeit Amerikas an dem internationalen Wirtſchaftsproblem in die Wege zu leiten. Ein ſofortiger Schritt Hardings wird aber nicht er⸗ wartet, da eine Entſcheidung erſt nach der Rückkehr des Staatsſekre⸗ tärs Hughes erfolgen kann, der nach Braſilien abgereiſt iſt, um an der Unabhängigkeitsfeier als Vertreter der Vereinigten Staaten teil⸗ zunehmen. EP. London, 28. Aug. Der parlamentariſche Mitarbeiter der „Daily News“ hatte eine längere Unterredung mit Co x, in der die⸗ ſer weitere Mitteilungen über ſeinen Plan machte. Cox iſt über⸗ zeugt, daß Hoover als Mitglied der Reparationskommiſſion das Reparationsproblem zu einer endgültigen Löſung führen könne. Aus ſeiner Unterredung mit europäiſchen Staatsmännern hahe er den unbedingten Eindruck erhalten, daß der Abgrund, der zwiſchen den franzöſiſchen Forderungen und der deutſchen Zahlungsfähigkeit be⸗ ſteht, ſich werde überbrücken laſſen. Der gegenwärtige Deadlock⸗Block erfordere zu ſeiner Löſung eine autoritative und unparteiiſche Per⸗ ſönlichkeit und aus dieſer Exwägung heraus habe er ſich entſchloſſen, für die Beteiligung Amerikas zu kämpfen Cox erklärte ferner, Der Weltwirtſchaſtskongreß in Leipzig. Der Weg zu geſunden Währungsverhältniſſen. WB. Leipzig, 28. Auguſt. Die Beratungen über die weltwirtſchaftlichen Fragen der Gegenwart, die vom Meßamt in Gemein⸗ ſchaft mit dem Reichsverband der deutſchen Preſſe veranſtaltet werden, ſind heute vormittag unter ſtarker Teilnahme von dem zum Vorſitzenden gewählten Ge⸗ heimrat Profeſſor Pohl von der Univerſität Leipzig eröffnet worden. Von der Preſſeabteilung der Reichsregierung nah⸗ men Legationsrat Zechlin und Regierungsrat Drechsler teil. Anweſend waren ferner die Preſſeattachees der Berliner Ge⸗ ſandtſchaften, Dänemarks, Schwedens und Finlands. Der Vorſitzende betonte den beſonderen Charakter der Be⸗ ratungen. Es handle ſich im allgemeinen darum, die jetzt erkannte Wahrheit nunmehr in der öffentlichen Meinung durchzuſetzen, indem man ſie immer und immer wieder ſage, um ſo ſchließlich den Bann der Porurteile zu durchbrechen und die Probleme in ihrer weltwirt⸗ ſchaftlichen Bedeutung exfaſſe ſowie die politiſche Seite grundſätzlich dabei ausſchalte. Es gelte, die beſtehenden Gegenſätze nicht zu ver⸗ ſchärfen, ſondern auszugleichen. Sodann begannen die Beratungen über die Herſtellung geſunder Währungsverhältniſſe. Als erſter Referent ſprach Guſtavb Caſſel⸗Stockholm, von lebhaftem Beifall begrüßt, über das Thema:„Der Weg zu geſunden Währungsverhältniſſen“, Er führte folgendes aus: Wer den Weg zu geſunden Währungsverhältniſſen erkennen will, muß erſt Klarheit über den Prozeß gewinnen, der zur Zer⸗ rüttung auf dem Gebiete der Valuten führte. Worin beſteht dieſe Verſchlechterung? Darin, daß durch die willkürliche Schaffung neuen Geldes die neue Kaufkraft künſtlich geſchaffen wurde. Unter normalen Verhältniſſen ſteht jeder neu geſchaffenen Kaufkraft eine dem Werte nach entſprechende Menge von Produkten oder produk⸗ tiven Dienſten gegenüber. Dieſes Gleichgewicht wird aber dann zer⸗ ſtört, ſobald einfach durch Notendruck oder noch einfacher durch die Fabrizierung von Bankguthaben Kaufkraft geſchaffen wird, ohne eine gleichzeitige Vermehrung deſſen, was gekauft werden kann. Dieſe Verwäſſerung oder Inflation des Geldes bedeutet tatſächlich eine gualitative Verſchlechterung der Währung. Wir wiſſen, daß die Währungsverſchlechterung die Folge einer künſtlichen Schaffung neuer Kaufkraft iſt. Wodurch wir aber dieſe hervorrufen? Drei verſchiedene Urſachen können wir hier unterſcheiden. Zuerſt kam der Krieg, dann die Revpolution und zuletzt die Kriegsentſchädigungspolitik der Alli⸗ ierten. Inwiefern die wirtſchaftlichen Erſchütterungen von Krieg und Revolution auch die Valuta ungünſtig beeinfluſſen, bedarf kaum einer näheren Ausführung. Heute intereſſiert vor allem der ver⸗ verbliche 5 Einfluß der von den Alliierten betriebenen Kriegs⸗ entſchädigungspolitkik. Die Entſchädigungsanſprüche werden feſtgeſtellt ohne die ge⸗ ringſte Rückſicht auf die Möglichkeit einer Zahlung. Da auch noch die Koſten der Beſetzung ſowie die Entſchädigungsſummen für das beſchlagnahmte deutſche Auslandseigentum hinzukommen, ſo blieb der Reichsregierung kein anderer Weg übrig, als die fortge⸗ ſetzte, immer weiter ausgedehnte Ausnutzung der Notenpreſſe. Dieſe Finanzierungsmethode bedeutet die vollkommene Beraubung der deutſchen Konſumenten um einen weſentlichen Teil ihres Einkommens, wodurch die allgemeine Lebenshaltung in Deutſchland bedenklich herabgedrückt wird. Der Politik der Alliier⸗ ten liegt in nicht geringem Maße die primitive Auffaſſung zugrunde, daß ein Teil des ziffernmäßig geſchätzten deutſchen Volks⸗ vermögens flüſſig gemächt und als Enutſchädigung ausgezahlt wer⸗ den kann. Jeder ſolche Verſuch muß aber unvermeidlich zur In⸗ flation führen. Die Wirkung der allgemeinen Inflation auf die inter ⸗ nationalen Währungsverhältniſſe bedarf nur einer kurzen Andeutung. Die Ungleichmäßigkeit der Verſchlechterung der einzelnen Valuten hat eine ſtarke Verſchiebung der internationalen Wechſelkurſe zur Folge. Der internatianale Wert einer Valuta wird im weſentlichen von ihrer inneren Kaufkraft beſtimmt. Dazu ſind gewiſſe Valuten international unterbewertet. Darunter hat namentlich Deutſchland zu leiden. Die deutſche Mark würde nicht derart unterbewertet ſein, wenn der ausländiſche Mark⸗ beſitzer für ſeine Mark beliebige Waren in Deutſchland zu Inlands⸗ preiſen kaufen könnte. Dies wird aber von Deutſchland nicht ge⸗ ſtattet. Es iſt klar, daß Deutſchland überhaupt nicht anders handeln kann. Die ausländiſchen Markguthaben ſind größer, als daß ſie von Deutſchlan dauf Sicht in Waren eingelöſt werden könnten. Die Unterbewertung der deutſchen Mark im Auslande iſt daher nicht verwunderlich. Die Ententepreſſe, die dahinter immer wieder Kunſt⸗ griffe der deutſchen Finanzpolitiker ſucht, täte viel beſſer daran, erſt einmal die tieferen Urſachen der Unterbewertung der Mark zu ſtudieren, wobei hauptſächlich die Zerſtörungspolitik gegen⸗ über Deutſchland und die Abſperrungspolitif gegen die Zufuhr deutſcher Waren, andererſeits die dem deutſchen Markte aufgezwungene Einfuhr von nicht wünſchenswerten Waren zu nennen ſind. Neben der Inflation iſt für die internationalen Währungsverhältniſſe auch die Verminderung der Kauf⸗ kraft des Goldes nvon Wichtigkeit. Wie kann nun heutzulage die Welt wieder jn geſunden Währungs⸗ verhältniſſen gelangen? Die erſte Bedingung dafür iſt das Aufhören jeder weiteren In⸗ flation. Die Regierungen dürften nicht länger neue Kaufkraft mit Hilfe der Notenpreſſe oder auch dadurch ſchaffen, daß ſie Bankguthaben lediglich durch Lombardierung von Regie⸗ rungsſchuldverſchreibungen erlangen. Ebenſo muß die private Kreditgewährung durch hohe Zinsſätze eingeſchränkt wer⸗ den, ſo daß der Bankkredit nur gemäß den wirklichen Erſparniſſen der Volkswirtſchaft gewährt wird. der erſte Anſpruch an brauchbares Geld iſt heute die Stabillt it. Bei einer Sanierung der deutſchen Finanzen bedarf es keineswegs eines neuen Währungsſyſtems. Vielmehr kann mon ſehr wohl die wirt⸗ ſchaftliche Zukunft Deutſchlands auf der Beibehaltung der Mark⸗ valuta aufbauen, wenn dieſe erſt einmal wieder ſtabil geworden, ſei es auch auf der gegenwärtigen inneren Kaufkraft. der Mark. Eine wirkliche Geſundung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe iſt un⸗ möglich, ſolange ſich die politiſchen Zuſtände nicht beſſern. Nur ein wirklicher wahrer Friedenszuſtand kann die Welt⸗ wirtſchaft vor der fortſchreitenden Zerrüttung retten, vor allem muß im internationalen Handel die Handelsfreiheit und die Stabilität der Handelsbeziehungen wieder hergeſtellt werden. Ohne Zweifel wird künftig das Gold wiederum die all⸗ gemeine Währungsgrundlage ſein. Um den Wert des Goldes zu ſtabiliſieren, bedarf es einer genauen Regelung der inkernationalen Verſchuldung. Es gilt für die Forderungsländer, nicht nur auf ihrem Forderungs · daß er den Präſidenten Ebert und den Nei chskanzler Wirt 5 recht zu beſtehen, ſondern ſich mehr und mehr klar zu machen, wie dem Schuldner die Zahlung ſelbſt tatſächlich ermöglicht werden chätzen gelernt habe. Er ſei überzeugt, daß ſich die gegenwärtige kann. Der Stabilifierung der Valuta ſelöſt wird die Wied erher⸗ —72 trotz aller Schwierigkeiten behaupten merde. Beſonders ſtellung einer neuen Goldparität an Stelle der alten H ihn das große Vertrauen überraſcht, das ſich Präſident Ebert folgen, die auf dem Wertverhältnis der neuen ſtabjliſierten Papier⸗ allmählich in der Großinduſtrie erworben habe. Zum Schluß machte währungen ſich aufbauen wird. Mit am ſchwerſten dapei hat Cox darauf aufmertſam, daß ſeine Botſchaft ſchon vor der Unter⸗ es Deutſchland. Das deutſche Valutaproblem nimmt redung mit glond George verfaßt worden ſei und daß alſo der eng⸗ eine zentrale Stellung in den internationalen Valuta⸗ liſchen Regierung keinerlei Einfluß in den Beziehungen zuzuſchrei⸗ ſchmierigkeiten ein. Die Inflation in Deutſchland kann nicht durch eine Vermehrung des Steuerdruck- zum Stillſtand ben ſei. kommen; denn dieſe erſchwert ſchon jetzt jegliche volkswiriſchaftliche deren umgehende Einzahlung ebenfalls zur Vermehreme ce zeichen beitragen würde, ſondern nur durch eine gründlich An dieſer Tatſache kann keine Finanzkontrolle dell⸗ aufgezwungener Steuerdruck etwas ändern. Die Zeichen de daht gemehrt. Alles deutet darauf hin, daß das Ende nahe iſt, 11 dere der letzte gewaltige Sturz der Mark. An die Stelle beutung Deutſchlands muß eine Politik de⸗ tiven Wiederaufbaus Europas treten. Wir m wirklichen Frieden kommen. Geſchieht dies nicht, dann uns nur das Chaos. Profeſſor Dr. Schumacher⸗Berlin ergänzte die Ausführungen Caſſels über die Stellung lands in der Weltwjirtſchaft. ſichel Der mit der Arbeits⸗ und Kapitalskraft im Kriege del Raubbau, ſo führte der Redner aus, zehrt noch irn 1albot Kapitalskraft der Weltwirtſchaft und zerſtöre nicht nur* bildel. das Kapital, ſondern auch die Fähigkeit, Kapital neu 3 eintl, Je ſpäter der Geſundungsprozeß des Wirtſchaftslebens 0 1 bel um ſo härter wird er. Europa kann ſich allein 118 fen, da dem großen europäiſchen Paſſivum der Jenh ein gewaltiges Aktivum Amerikas gegenüberfteht Dall wird ſich Amerika der europäiſchen Angelegenheiten auf an nicht entziehen können. Die Vorausſetzung dafür hält 00 erſt dann für gegeben, wenn Frankreich die ſchwer 9. ble Deutl⸗ nem wirtſchaftlich⸗finanziellen Ziel getroffen dieſem Punkte ſetzt die kluge amerikaniſche Politik der Jurückhaltung eucg dieſe Politik des Abwartens aushalten kann; denn es jetzt im Stande der galoppierenden Schwin 2 70 Wiederaufbau der weltwirtſchaftlichen Tätigkeit iſt ſugapite ohne Kapitalbildung im Auslande, und die ſogenannte! um wwitl flucht bedeutet vielfach nichts anderes. Soweit es ſi einer nche Kapitalflucht handelt, iſt ſie zum Teil die Folge chung, gerechten Verwaltungspraxis und der formalen Rechtſprenpote Goldwert und Papierwert gleichſetzt. Der einzige Akt! il% den unſere Zahlungsbilanz noch beſitzt, beſteht in 11 ſich 10 verkehr von Ausländern, der aber, ſo weit beinung 1 reine Valutareiſende handelt, eine ſehr bedenkliche Erſcheglan 0 Sodann iſt vielleicht im weſentlichen für uns in Deu 0 zuſac Handelsbilanz mit der Zahlungabilanz zſen e mengefallen. Unſere Ausfuhrkraft wurde mit 0 teln künſtlich ver ringert. Aus unſeren Leiſtungen Kriege erwächſt immer noch eine gewaltige Ueberſchätzung der deukſchen eiſtungsfähigkell. die durch den kritikloſen Optimismus von deutſcher Seitdent 1i gebnis der Inflation mit ihren großen Ziffern noch en grahe während ſich hinter der Inflation die Verarmung detunhe Volkes vollzieht. Allein durch die Gebietsahtez 7* haben wir eine Fläche verloren, die dreieinhalbmal ſo deſ franzöſiſche Reparationsgebiet iſt. Die Notwendigkeit, ernäbeh, verringertem Gebiet eine dichtgedrängte Bepölkerung, audigen 5 bedeutet für die Handelsbilanz infolge der lebensnotwen bez 0 fuhr eine außerordentliche Steigerung der Paſſivität. uen die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie ſowie den Koh vrlal bau ſind wir aus einem Ausfuhrland zu einem Ein geworden. Wieh Aber auch dieſes Zerſtörungswerk an der deutſchen e ach hätte ſich vielleicht noch ausgleichen laſſen, wenn wir un 05 Pi, frei entfalten könnten, um den Organismus des deut 9 110 ſchaftskörpers wieder aufzubauen. Die VBerpflichtunſ he möglichen Reparationszahlungen läßt 5 mit ſle ausgeſchloſſen erſcheinen, daß eine Geſundung anders als uecſ der Hilfe erfolgen könnte. Das wurde glücklicherweiſe 19 5 Genua erkannt und ausgeſprochen. Die Stabililien, 0 Reparationsvernflichtungen im Nahmen 1ig 1 lichen unter Zuhilfenahme des Kredits iſt daßz einhenle die Stabiſität der Markwährung zu erreichen, wonac Welt lauter ſchreit als es je der Fall war. deutſcher Katholikentag in München, 2. Tag.) der 20 § München, 28. Auguſt. Zum Schluß der Togung i0 organiſation hielt Kardinal Faulhaber eine Anſprachs! er u. d. ſagte: geilheg auch für die Zukunft bleiven. Wir können eine abſolute öder 1 des Staates nicht anerkennen. Wenn der Paragraph. faſſung über die Bekenntnisſchule mehrdeutig iſt, gibt 100 geber Deutſchen Reiche keine Stelle, wo dann dieſer Parageß dann werden kann? Und wenn dieſe Stelle nicht da iſt, iſ 0 deutſche Volk nicht da, das durch einen Volksentſcheid ru dieſer Verfaſſung geben könnte? Wir haben im Hintenf ie le die freie Schule nach holländiſchem Muſter. Holland hal e dor 0 konfeſſionelle Zuſammenſetzung wie Deutſchland und oe 70jährigem Kampfe erkämpft wurde, muß auch in alsne möglich werden. die Schulfrage iſt die Schickanreig Die Denkſchrift der Biſchöfe vom November 1020 h der deutſchen Einbeit und der gegenw 1 Stunde. Funh Einſtimmig angenommen wurde eine Entſchli ce der jeder Verſuüch, die Elternrechte einzuſchränken, mit te S 0 heit zurückgewieſen wird. Die alleinige und abſolh Geſbeg. hoheit des Staates wird nicht anerkann untnie wird die freie Entwicklungsmöglichkeit für die Beken eing Die katholiſchen Eltern werden aufgefordert, ſich in Elten eßen, 6, gen der katholiſchen Schulorganiſationen zuſammenzuſch ſproc 100 In der zweiten Schlußverſammlung am Montag die gag heimrat Porſch über die römiſche Frage. Er forderte polllhe des Papſtes nicht nur aus religiöſen, ſondern auch 7* 10 Gründen. In einer Reſolution wurde dem Papſte 5. 1 10 gelöbnis und unerſchütterliches Feſthalten am rocſege Stuhle zum Ausdruck gebracht, das Bedauern auggeſſzzeifz ſel die römiſche Frage noch immer nicht in befriedigender des ſei und aufgefordert zur Fortſetzung der Sammlung on 8¹ 1* pfennigs trotz eigener großer Nol. An den Vortrag 0 Jug⸗ 0l. profeſſor Leonpacher⸗München über die katholiſ eſpre bewegung in Deutſchland ſchloß ſich eine lebhafte A In ſeiner Eröffnungsrede erklärte der erſte präfpfche 95 nauer⸗Köln unter ſtürmiſchem Beifall, daß das deut ne 10 h% ſo gedrückt und gedemütigt es auch ſei, niemalsſe! ale nale Zuſammengehörigkeit and nation, Kat pbreisgeben werde. der Redner appellierte au de ene Amerikas, Belgiens, Englands, an die Katholiken der peſchwe i an alle, die ſich noch zum Namen Chriſti bekennen und 15 00 zu helfen, eingedenk zu ſein des katholiſchen Glaugen zione lichen Namens und das Sterben eines Volkes von 60 10 eſage verhüten. Beſonders wandte ſich Dr. Adenauer an di zu ſu Frankreichs, die er aufforderte, gemeinſam einen Wiß, erng der beiden Ländern helfe. Die Katholiken Deutſchlane eder geen der Redner, die alte Einheit wiederherzuſtellen und ſi der alten ſiegreichen Fahne der dahingegangenen 9 zu ſammeln. Für di⸗ derchriſtli ſätze in den chriſtlichen ingen hält es Dr. Aden, 45 925 von denen ſich die Kathollet erngehalten haben, Bundesgenoſſen zu ſuchen und n ſtrebungen Gleichgefinnter sangel c e and in Hand zu gehen. Ferner bezeichnete es d ſte denee notwendig, die Welt mehr als bisher über die Verdien ung 100 liſchen Kirche aufzuklären und die internationalen tärker d Katholiken zur Wahrung der chriſtlichen Grundſätze ſtür den gen ſowie alle Beſtrebungen des Papſtes für Ordnunt ungen der Pölker nach Recht und Gerechtigkeit buſte nit einem Treugelöbnis für den Papſt ſchloß der ein ſeine Anſprache. Teih (Kapitalbildung. Auch nicht durch eine Jeeee 2 70 1 iſen 1 bilol ein. Es fragt ſich aber nur, wie lange das ſchwer ertergee Reviſion der deutſchen Zahlungsverpflichtungen. ‚ kein 2 7 1 9 ſchen finanziellen Zuſammenbruchs haben ſich von Jahr insbeſol, 5* 4 d„ zwiſchen ſeinem politiſch⸗militariſtiſchen — * den 26. Alugoſt 1322. Maunheimer General-Anzeiger.(mittag-Ausgabe.) 3. Seite. Ar. 384 Gddsebuag Süddeutſchlands zur Aährung der Waſſerumſchlagstarife. 9 Aſeden Intereſſenten für die Einfügkrung von dumſchlag starifen ſtatt. Neben dem Reichsverkehrs⸗ ude um und den preußiſchen Miniſterien des Innern und für und Gewerbe, den Regierungen Bayerns, Mürttembergs, und Heſſens, Mitgliedern der Verkehrsausſchüſſe des Reichs⸗ N des Reichswirkſchaftsrates waren Mitglieder des Reichs⸗ erſch's ſowie Intereſſenten der Rhein⸗, Weſer⸗, Elbe⸗ und ben bon ehrt erſchienen. Die Verſammlung war einberufen wor⸗ Aie dem badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstag mit dem Jiel, Aaiwertſane auf die unglückliche Wirkung der Eiſenbahntarifpolitik Vabiſe zu machen. In der Verſammlung führte der Präſident Adelsdiſchen Induſtrie⸗ und Handelstags und der Mannheimer ammer, Herr Fabrikant Lenel, den Vorſitz. Der erſte Direktor Dr. Weber aus Mannheim, führte aus, daß 5 lfahrt langſam aber ſicher dem Siechtum entgegenführe. transporte auf weite Entfernungen, die ehemals in den reich der Binnenwaſſerſtraßen gehörten, wandern mehr zur Eiſenbahn ab. Dieſe Tatſache iſt in der Hauptſache kung zurückzuführen, daß Eifenbahntransporte auf weite Ent⸗ r—— ſind e 135 könnte zwar zu bens gen werden, die Schiffsfrachten ſeien zu teuer, do e een ber nicht die Waſſerfracht die Aabe d zu 1 lediglich die eiſenbahnſeitige Zufuhr und Abfuhr von dateuert egdeen, Durch dieſe Ju⸗ und Abfuhrfrachten r Aewaanzunſähig iſt; denn der direkte Eiſenbahnweg ab Zeche wird e Entfernung relativ billiger. Die Sbrge 5 55 die Gewerbe, die von ihr leben wie Speditionsfirmen, ſen mnt uſw. ſind alſo wohl verſtändlich. Die Intereſſenten 1 5 pollem Rechte eine ſofortige Aenderung der beſtehenden walellgun erlangen. Daß mit einer ſolchen Aenderung nicht die kal beſon des Staffeltariffuſtems ſelbſt gemeint iſt, hob der Refe⸗ bben in ber„hervor. Die Staffeltarife ſind für das Wirtſchafts⸗ —50 Peripherie des Reiches unbedingt notwendig. Was muß, ſind lediglich die eiſenbahnſeitigen Zu. und 0 Ren bei dem gebrochenen Transportweg, für die beſon⸗ waaſtgelegt werden müſſen, wie dies bereits vor dem Kriege Weiſe ganz beſonders beim Kohlentransport dieſer i ſonderen Umſchlagstarifen wirkt, zeigte in eindrucks⸗ Nuh er zweite Referent, Direktor Tilliſch aus Mühlheim 0——8 Er machte den von ganz Süddeutſchland mit Unter⸗ 9100 50 Regierungen und den Schiffahrtskreiſen vertretenen Gan der Waſſerweg beim abgebrochenen Verkehr in die ain nung einbezogen und für die Geſamtentfernung der ag dief in Kohlenausnahmetarif berechnet werden ſall. Eine ee Satzes durch die Anzahl der Kilometer bringt einen ee der die Abbeförderung von dem Waſſerumſchlags⸗ muſchle gbafel werden ſoll. Für die Zufuhr von den Zechen zum fäsdahnn en ſollen im allgemeinen 30 Km. zu den Sätzen des tarif 7 5 die es Vl zugerechnet werden. Auch dieſer Referent Ju beſonderlante Aufbiegung des Ausnahmetarifes VI ab und ſchen B5 rs auf die Entſchließung des Reichsausſchuſſes der ah, Vorir Alenſchlfahrt nom 15. Mai dieſes Jahres in Hannover 1 5 ausdrücklich erklärt, daß in einer ſolchen Maß⸗ we⸗ ihntabn keinerlei Hilfe für die Binnenſchiffahrt er⸗ le Ne. khlelgenden Redner, insbeſondere hervorragende Ver⸗ dehe e eutſchen Induſtrie, unterſtützten dieſe Auffaſſung und de elandere darauf hin, daß gerade Handel und Induſtrie e, Der an einer haldigen Einführung der Umſchlagstarife Weier bat dorſizende des Reichseiſenbahnrats, Stadtsſekrelar ſpdarauf it in der Sitzung des Reichseiſenbahnrats am 17. ds. eibingewieſen, daß der Verkehr bereits 115 Prozent der ſin Die wachſender Sorge auf den kommenden Herbſtverkehr 0 derteſenbahn zieht alſo einerſeits den der Schahrt 565 zin der Er auf ſich und beſtätigt andererſeits ſelbſt, daß ſie be weit ge iſt, dieſen Rieſenverkehr durchzuführen. Es wird den n* Weigerung der Eiſenbahn, auf die Umſchlagstarife dutsſch La 1 Ifolierung Süd⸗ khteſe de gerechnet werben müſſen, die immerhin im den Wwenanmmenbalte des deutſchen Reiches unter keinen te, agstarif,. be in Frage, ſondern ebenſo leiden andere Güterarten aund Mhen Ju- und Abfuhrfrachten der Eiſenbahn Holz., denemit dedlenprodukte ſind in derſelben Weiſe intereſſiert und den Lage ind elben Berechtigung die Umſchlagstarife, die allein Hei wdieraut 15 einer kommenden Iſolierung Süddeutſchlands und genden wirtſchaftlichen Niedergang entgegen zu ar⸗ Eine e Wintlliegung der Verſammlung mit folgendem hurat* Reichsverkehrsminiſterium und dem Reichs⸗ geben: bers Die beenmeten 28. Auguſt im Saale der Handelskammer Berlin und Vertreter der baneriſchen; württembergiſchen, badi⸗ 0 In, 28. Aug. Am heutigen Montag fand im Sitzungs⸗ u, leu Berliner Handelskammer eine Kundgebung der ſüd⸗ hnverwaltung mit ihrem Staffelſyſtem die deutſche ahrt tont gebrochene Weg in einer Weiſe, daß die Schiff⸗ kalloczlich konkurrenzunfähig wird und zum gtößten Teil 58 ihn die Reichsgetreideſtelle ihren Mühlen bezahlt. ſce mit aden des Vorfahres ausmache und die Eifengahnver⸗ darf. Aber nicht nur für die Kohlen kommen Selbſthilfe greifen. 8 ICen, Regierungen, des Handels und der Induſtrie Süddeutſchlands, der Rhein⸗, Weſer⸗, Elbe⸗ und Oderſchiffahrt müſſen die vom Reichsverkehrsminiſterium geplante Aufbiegung des Kohlenausnahmetarifs VI unter allen Umſtänden ablehnen, weil dadurch das bereits ſchwer geſchädigte ſüddeutſche Wirtſchafts⸗ leben eine weitere Schädigung erfahren würde. Die Behauptung des Reichsverkehrsminiſteriums, daß damit den Wünſchen der Binnenſchiffahrt nachgekommen würde, iſt bereits des öfteren widerlegt worden und findet in der Entſchließung des Reichsaus⸗ in Hannover ausdrückliche Ablehnung. Durch die Tarifpolitik der Eiſenbahn, die ohne die notwendigen Ausgleichstarife einſeitig wirkt, wird Süddeutſchland außerordentlich geſchädigt und ſteht in Gefahr, iſoliert zu werden. Daß eine ſolche Reichspolitik für den Zuſammenſchluß des alten Deutſchen Reiches gefährlich ſein kann, ſei beſonders hervorgehoben. Die Verſammlungsteilnehmer müſſen deshalb im Hinblick auf die mehr und mehr rückſchreitende Entwicklung des ſüddeutſchen Wirtſchaftslebens, der deutſchen Binnenſchiffahrt und der von ihr abhängigen Gewerbezweige un⸗ bedingt auf einer durchgreifenden Hilfeleiſtung beſtehen und bitten den Reichseiſenbahnrat, dem Reichsverkehrsminiſterium die Ein⸗ führung von Waſſerumſchlagstarifen, die einzig in der Lage ſind, die unglücklichen Verhältniſſe zu beſſern, nachdrücklichſt empfehlen zu wollen.“ Wir möchten wünſchen, daß ſich dieſe Körperſchaften dem durch⸗ aus berechtigten Verlangen nicht verſchließen und durch eine groß⸗ zügige Politik im Sinne der Antragſteller dem Wiederaufbau des deutſchen Vaterlandes kräftig vorwärts helfen. wirtſchaftliche Fragen. Badiſcher Müſlerbund. Tul. Karlsruhe, 26. Auguſt Der Badiſche Müller bund hielt dieſer Tage hier ſeine ordentliche Generalverſamm⸗ lung ab. Der Vorſitzende Deetken⸗Mosbach erſtattete den Tätig⸗ „keitsbericht. Abg. Hiller⸗Stuttgart referierte über die„Organi⸗ einigungen)“. Der zweite Porſitzende des Badiſchen Müllerbundes, Landtagsabg. Albietz⸗ Wehr berichtete darauf über„Die Lage der Kundenmühlen und die Mahllöhne“. Es wurde folgende Entſchließung angenommen: „Die gegenwürtige Wirtſchaftsentwicklung zwingt auch die Kundenmühlen zur Heraufſetzung ihrer Löhne. Bei der Regel⸗ lloſigkeit der heutigen Preisbildung ſehen wir uns veranlaßt, die vor dem Kriege übliche Forderung des Milterns wieder aufzunehmen, d. h. den Mahllohn in Natura zu verlangen, meil der Geldlohn den immerwährenden Schwankungen nicht folgen kann. Als Mindeſtforderung wird feſtgeſetzt: acht Pfund auf den Zentner Getreide. Wer dieſen Naturollohn nicht zahlen will, kann das Geld begleichen, wofür der Weizenpreis zu Grunde zu legen wäre. Da aber auch dieſer unter fortwähren⸗ den Schwankungen zu leiden hat, ſoll nötigenfalls ſtatt des Naturallohnes bis auf weiteres der Mindeſtlohnſatz von 80 bis 100 Mark für den Zentner und bei den mit Hilfskraft betriebe⸗ nen Mühlen ein entſprechend höherer Betrag gelten“. Ueber die Lage der Handelsmühlen wurde auf das Referat des Vorſitzenden in einer Entſchließung zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß die Kommunalverbände den von ihnen beſchäftigten Mühlen einen Mahllohn in derſelben Höhe gewähren ſollen, wie Die beſonderen Nebenvergütungen, welche die Reichsgetreidemühlen außer dem Geld⸗ lohn in natura erhalten, ſind dabei zu berückſichtigen. Auch ſollen die den jeweiligen Verhältniſſen entſprechenden Erhöhungen erfor⸗ derlichenfalls rückwirkend bezahlt werden. Die Wahlen in den Ausſchuß des Müllerbundes ergaben fol⸗ endes Reſultat: Unterverband Mannheim: Porſitzender . Seitz⸗Schriesheim, Deetken⸗Mosbach, Hollerbach⸗ Bretzingen; Unterverband Karlsruhe: Vorſitzender A. Walther⸗Söl⸗ lingen, Glaisle⸗Raſtatt, Geitz⸗Rußheim; Unterverband Freiburg: Vorſitzender J. Hechinger⸗Schuttern, Abg. Albietz⸗Wehr, Lepp⸗Riegel; Unterverband Konſtanz: Vorſitzender J. Kniſel⸗Süßenmühle(Ueber⸗ lingen), Riedlinger⸗Bohlingen, Riegger⸗Kutzmühle(Villingen). Maßnahmen gegen den Ausverkauf der Pfalz durch Ausländer. ONB. Speyer, 28. Auguſt. Um den nölligen Ausverkauf der Warenbeſtände in pfälziſchen Geſchäften zu 10991 beabſichtigt die pfälziſche Kreisregierung das im norigen Winter in Kraft ge⸗ meſene Verbot des Kleinhandelsverkaufes an Ausländer wieder in Kraft zu ſetzen. Bis aber hierzu die aufgrund des Rheinlandabkom⸗ mens vorgeſchriebene Zuſtimmung der interalliierten Rheinland⸗ kommiſſion erteilt iſt, müßten die pfälziſchen Detailkaufleute zur Die pfälziſche Handelskammer weiſt daher darauf hin, daß auch im beſetzten Gebiet Valutazuſchläge von kaufen⸗ den Ausländern gefordert werden kännen, auch von den Beſatzungs⸗ truppen und deren Angehörigen, freilich von dieſen nur dann, menn es ſich um Luxuswaren handelt. Der Einfluß des Sturzes der Mark auf Elſaß⸗Cothringen. Wie der Sturz der Mark auch auf das benachbarte Elſaß wirkt, zeugt eine Notiz eines Straßburger Blattes, in dem es u. a. heißt: Der ungeheure Sturz der Mark ruiniert verſchiedene Leute in Elſaß⸗ Lothringen, die ihre ganzen Erſparniſſe in Mark angelegt haben, als ſie noch auf 7 und 8 ſtand. Der Straßburger Detailhandel befindet ſich in einer kritiſchen Lage, denn der niedrige Stand der 2 2 ſchuſſes der deutſchen Binnenſchiffahrt am 15. Mai dieſes Jahres ſation im Müllergemerbe(Müllerbund, Innungen, Mühlenver⸗ und ſeinen Zweigſtellen geſchehen. Mark macht einen Kampf gegen die deutſche Konkurrenz ausſich los. Straßburg, das ſchon ſeine ganze Kundſchaft öſtlich de⸗ Rhe n verloren hat, muß zuſehen, wie täglich Tauſende über die Kehſer Brücke gehen und die Kehler bereichern, während die Straßburge Geſchäfte vergebens auf Kundſchaft warten. Tu. Beendigung des pfälziſchen Bierbrauerſtreiks. ONB. Kaiſerslautern, 28. Aug. Der Streik der pfälziſchen Bie ⸗ brauereiarbeiter und Bierfahrer iſt nach vierwöchiger Dauer im all⸗ gemeinen beendet, nachdem die in längeren Verhandlungen erzielte generelle Einigung über die Tagegelder der Bierfahrer und den Haustrunk von den Arbeitgebern angenommen iſt. Die Tarifver⸗ handlungen werden noch fortgeſetzt. Die Arbeit in den Brauerefen iſt wieder aufgenommen worden. Lohnerhöhung in der pfälziſchen Candwirtſchaft. ORB Kaiſerslautern, 26. Aug. Die Kreisarbeitsgemeinſchaft für Land⸗ und Forſtwirtſchaft, Wein⸗ und Gartenbau in der Pfalz hat auf der Grundlage des gedruckten Tarifvertrages für Landwirtſchaft, Wein⸗ und Gartenbau vom 20. Mai 1922 eine Lohnerhöhung be⸗ ſchloſſen, die am 23. Auguſt 1922 in Kraft getreten iſt. Darnach erhöhen ſich die Löhne der Taglöhner und Knechte ohne Koſt und Logis um 50 Prozent, die der Knechte und Mägde mit Koſt und Logis um 30 Prozent. Die Löhne der Arbeiterinnen werden auf 50 Prozent des Lohnes der Arbeiter in der betreffenden Altersklaſſe feſtgeſetzt. Städtiſche Nachrichten. Sonntagsfahrverbot für Kraſtfahrzeuge. Die„Karlsruher Zeitung“ ſchreibt amtlich: „Der Ausflugsverkehr an Sonntagen iſt unter den heutigen Wirtſchaftsverhältniſſen von beſonderer Bedeutung für die Volksgeſundheit. Da dieſer Verkehr in großen Teilen des Landes auf Straßen angewieſen iſt, und dort unter der Staubentwicklung der Kraftfahrzeuge ſehr zu leiden hat, haben die Bezirksämter Weiſung erhalten, den Verkehr mit Kraftfahrzeugen auf denſenigen Straßen zu ſperren, auf denen ein beträchtlicher Sonntagsverkehr ſtattfindet. Dieſe Sperre ſoll jedoch nur da angeordnet werden, wo ſich der Kraftfahrzeugverkehr ohne allzu großen Zeitperluſt umleiten läßt. Außerdem wird jeweils geprüft werden, ob der Verkehr mit Kraft⸗ fahrzeugen während des ganzen Sonntags oder nur für gewiſſe Tageszeiten zu ſperren iſt, ſowie ob das Verbot auf die gute Jah⸗ reszeit beſchränkt werden kann oder das ganze Jahr hindurch auf⸗ recht erhalten werden muß. Der Verkehr gewiſſer Perſonen z. B. von Aerzten und Tierärzten wird vom Verhot ausgenommen wer⸗ den müſſen. Bei dieſer Regelung wird von den Bezirksämtern den Intereſſenten Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben werden. Bei gewiſſen dem Durchgangsverkehr dienenden Straßen erfolgt die Sperre nur mit beſonderer Genehmigung des Miniſteriums des Innern.“ Die pielen Klagen über die zunehmende Staubbeläſtig⸗ gezeitigt. Die Sperre derſenigen Straßen, auf denen ein beträchtlicher Sonntagsverkehr ſtattfindet, kommt allerdings für dieſes Jahr reich⸗ lich ſpät, da uns allzupiele Ausflugstage wohl nicht mehr beſchieden ſein werden. Da die erſten Klagen über die immer mehr zunehmende Staubplage ſchon im Frühjahr in der Preſſe erſchienen ſind, ſo hat man in Karlsruhe beinahe ein halbes Jahr benötigt, um ſich zu dem Entſchluß durchzuringen, dem Uebel mit energiſchen Maßnahmen zu ſteuern. * Ernannt wurde Juſtizoberſekretär Wilhelm Fuhrmann zum Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Mannheim. Tu. Erhöhung der Frachtſätze für Expreßgut. Wie die Preſſe⸗ abteilung der hadiſchen Regierung mitteilt, derden am 1. September 1922 die Frachtſätze für Expreßgut um 30 v. H. erhöht. Der Mindeſt⸗ frachtſatz betrögt wie bisher 38 M. *Aufenkhaltsbewilligung für Ausländer. Mit Rückſicht auf den weiteren Rückgang der deutſchen Währung wurden die Taxen für Neubewilligung oder Ausdehnung der Aufenthaltserlaubnis für Ausländer mit ſofortiger Wirkung perdoppelt. Es iſt da⸗ mit eine Vervierfachung der urſprünglichen Sätze ein⸗ getreten. WBB. Warnung vor Auswanderungsſchwindlern. In letzter Zeit mehren ſich in auffälliger Weiſe die Anzeigen in Zeſtungen, nach denen Arbeitskräfte für das Ausland gegen freie Ueberfahrt geſucht oder Stellungen zu vorteilhaften Bedingungen angeboten werden. So enthielten unlängſt verſchiedene Tageszeitungen ein Inſerat, zach dem für einen Plantagenbetrieb auf Java unter un⸗ verhältnismäßig günſtigen Bedingungen Stellungen angeboten wur⸗ den. Die Bewerher ſollten ihre Anträge poſtlagernd abſenden und ihnen gleichzeitig zehn internationale geſtempelte Antwortſcheine bei⸗ fügen Es unterliegt keinem Zweifel, daß es ſich bei derartigen In⸗ ſergten um groben Schwindel handelt und daß es nur auf die Ein⸗ ſendung der ausbedungenen internationalen Antwortſcheine, die einen Wert von 250 M. darſtellen, abgeſehen iſt. Es kann daher nur davor gewarnt werden, auf derartige Angebate einzugehen, jedenfalls iſt es ratſam, zuvor an zuſtändiger Stelle Erkundigungen einzuziehen. Dies wird zweckmäßig bei dem Reichswanderungsamt W de g dehenk ſoll unz nicht beſſer machen wollen. Sie ſoll uns machen; ſo macht ſie uns auch beſſer. das S kanih, alzburger große Welttheater. ung des H al Myſterienſpiels d 8 reeeee eee 5 die de Wer Falennlvrobe von„Don Juan“(dem Prunkſtück der Nber Aüthegte iele) kam ein aufgeregter Herr und ſchnappte: N0 ein g in der Kollegtenkirche— großartig— da iſt der du achz 0 aſperltheater dagegen.“ ederne uten Hoffmannsthal und Reinhardt den Vergleich 10 St Tod im—.— nur in einer einzigen Szene aus. Das iſt, agel Aetſcaäde bwarzen Junkerkleid und weißem Schlapphut auf er 90 eine grinſend über die Szene zieht und mit Knochen⸗ farkdurer Sze ſhön urchſen dene grauenhaft begleiten. u dieſem dröhnenden, ſe Faender Trommelſchlagen e König u. Bauer, danzen 00 ezackte und reicher Mann einen ſchauerlich umleuchteten, übne bend en Totentanz. Ueberhaupt iſt dieſer Tod, der den n daufban ſtentbpeſteif über dem altarartigen, W8 l eht— ſo merkwürdig das für einen ehrlichen Tod ſſee een der Handlung. aen dhunen Meifer. nge Wal, weishel, ſe deg ocke im 55 viel reden; der dünne klapprige Tod hebt die fs 10 und 3 Arm und läutet ſie mit einer ſchleudernden agent leider 45. horcht ſchauernd auf und verſteht. So Schau⸗ ih ant, Süldhaftg im„Welttheater. Reinhardt hat nicht viel . kann aft das Wort zu unterſtützen und zu erſetzen. Wo 1 konettenmat hauptſächliche Wirkung. So wenn der König Auuenruhe ſeleh nach einer kriegeriſchen Trompetenweiſe aus beiſe in deiner Niſche tritt. dann, wenn der Reiche nach oder der 85 klirrendes Gold ſchellt, mutvoll in die Welt 0 Gurtener im roten Tiroler Wams mit dem pfauen⸗ eancholif el unter der Ländlerweiſe ſeiner Heimat, mit miſchen Klarinettdudler den Todesweg antritt. leiner enge des Spaniers Calderon:„Großes Welttheater“ de 7³ Herſetzung Eichendorffs bekannt. Das Stück gehört Alke ſtamentsfelerſpiele“ die Calderon zur Verherr⸗ nth daments ſchrieb. Wie Calderon einmal die Welt 5 iſt znarſtellt, aus dem nur die Gottesidee leuchtend die Menf 8„Welttheater die Erde als Bühne dargeſtellt, deen zu kurzem Nollendienſt auftreten. Als„arme irbel ſchlägt, den Pauken und ſauſender Wind ſcharlachroten Komödianten, die ſich ein Weilchen ſpreizen und dann abtreten und nicht mehr geſehen werden“, wie es auch Shakeſpeare im„Macbeth“ ſagen läßt. Bei Calderon erſcheint Gott perſönlich(„der Meiſter“). Er verteilt die Rallen und die„Welt“ als eine Art Garderobefrau gibt ihnen die nötigen Inſignien: dem König Lorbeer und Purpur, dem Feldherrn Waffen: So kommt, Sterbliche, herbei, Um Euch einzeln auszuputzen! Auf dem großen Welttheater Zeige geder ſeine Kunſt nun!“ Und dann kommen ſie,„eben noch in nichts verloren“. Der Wahl. Jeder in jeder Rolle kann ſich im Spiel Ruhm erwerben durch Demut: „Nimmt er immerdar in acht, Daß der Himmel richtend wacht, Daß Ihr wurdet, um zu ſterben! Haltet nur in allen Wirren Abzutreten Euch bereit, So ſch rufe, kommt die Zeit!“ Alſo ein„emento mori!“ Der„Meiſter“ nimmt auf der Ueberbühne Platz. Draſtiſch wird betont, daß Gott alle Taten auf Erden ſieht.(„Nehmt nun Euer Tun in acht, denn der Meiſter ſchaut herab!)) Unter ſeinen Augen, die auch der Zuſchauer fühlt, ſcherzt die„Schönheit“, töricht prahlt der„Reiche“: „Mich behaglich zu ergötzen, Auf der Welt erſchein' ich hier!“ Aehnlich wie im„Jedermann“ tönt dann mitten im Weltthegter vom Grabe her die Abberufung. Die„Welt“ nimmt den Abgehen⸗ den die geliehenen, nicht verliehenen Inſignien wieder ab. Jedesmal nach dem Abgang eines Menſchenſpielers ertönt die Frage:„Was nun ohne ihn beginnen?“ Und die Antwort:„Laßt uns plaudern vor wie nach!“ Die Himmelsbühne tut ſich auf, der Bettler, dem das Scheiden am leichteſten wurde, geht voran, voran vor König und vor der „Schönheit“. Im Himmelsſaal erſcheint ein Tiſch mit„Himmels⸗ brot“, mit Kelch und Hoſtie. Leben Erniedrigten, mit einer Verdammung des aufgeblaſenen, mit⸗ leidloſen Reichen endet die„Handlung“, die in einer epilogiſchen Verehrung des Sakraments ausklingt. Mit einer Belohnung der Armen, im Der Krieg iſt Prediger geweſen. Mahner an Vergänglichkeit. Wie einſt das große Peſtſterhen in Italien die Triomfi des Todes als großartige Maskenſchauzüge, von Künſtlern wie Piero di Coſimo Bettler wehrt ſich gegen die Bürde, aber der„Meiſter“ duldet keine Hofmannsthal aus den ewigen Typen aktuelle macht. Bettler zum Bolſchewik, der in einem— begreiflichen— Drang Dramatik für mittelalterliche Redetheſen zu ſetzen, den König aus ſeiner Niſche perdrängt, um ſeinen Platz einzunehmen. dann ſeine vorbehaltloſe himmliſche Belohnung am Schluß ſchwie⸗ riger. Der Calderonſche Bettler war Demut ſein ganzes Leben lang: der Hofmannsthals mehr Kämpfer als Opfer im chriſtlichen Sinn. Aber, wie geſagt, hier iſt wenigſtens ein ſtarker dramatiſcher, ein bildhafter Eindruck, wenn die ſozialen Theorien in einem Moment höchſter Spielplaſtik gipfeln, eben im klaren Geſtus des Platzwechſels non: König und Bolſchewik. 8 Die Darſteller: Moiſſi als Bettler, ein ſtaubfarbiger Elends⸗ ſchatten mit dürſtenden Augen und dem heiſeren Schrei tiefgefühlter Not. Raoul Aslan als Reicher(von Hofmannsthal kapitalsfreund⸗ licher behandelt als von Calderon) erſchütternd in der Gerichisſzene. Helene Thimig bevorzugt als Weisheit leider einen unſchlicht, ge⸗ künſtelten Ton, Anna Bahr⸗Mildenburg iſt Kirchen als knallprotzig aufgepulverte„Welt“ im Geſang verſtänd⸗ licher als im Sprechen. Meth als Bauer bleibt faſt unhörbar, wirkt nur durch die köſtliche Gebärde. arrangiert, brachte, ſo ſieht unſere Zeit geheime, nur vom Tag über⸗ lärmte, verwandte Stimmungen in den alten Myſterienſpielen von der Hinfälligkeit irdiſcher Eitelkeiten. Totentanzſpiele Darum hot die Kirche auch keine Profanierung zu fürchten, wenn ſie dieſen Werken ihre Pforten öffnet. Seit dem Weltkrieg iſt keiner, dem das Memento mori nicht mahnend erklang. Es eindringlich zu machen, das fromme, ſchlichte, jahrhundertalte, geiſtliche Spiel, durch alle Sinne brennend in die Seelen ſtrömen zu laſſen, das mußte Hofmannsthals und Reinhardts Sache ſein. In Licht und Tönen arbeitet Reinhardt wunderpoll, und wenn es trotzdem öfter etwas hallelujahreich langweilig wird, ſo ſieht man — mit dem Auge andächtiger als mit dem Ohr— den Vergangen⸗ heit weckenden Lichtern zu, die durch den herrlichen Säulenbau Fiſcher von Erlachs huſchen. Manches Wort Hofmannsthals iſt allzu klug, mehr 5 redigt, als dichteriſch„geſungen“. Trägt der Engel nicht Augeng aſe„der ſagt:„Die Tat allein iſt Schöpfung über der Schöpfungt Ihren Duft(2) unmittelbar zu Gott zu tragen, iſt unſer Dienſt. Unnain und altklug wirkt es auch, wenn Calderon zeitgemäß nerbeſſert wird, So wird der Dafür wird in den echoreichen Ein echt Reinhardtſcher Einfall und ein hübſcher Einfall wor es, einen Nichtſchauſpieler, den heimiſchen Dialektdichter Otto Pflanzl. mitten unter die berühmteſten Berufsſchauſpieler zu ſtellen. ſtand als vorlauter Scherzmacher auch neben Lange, Dieterle, Elſe Wohlgemuth, Lois Rainer Er be⸗ von Sibylle Binder. (Tod) und der eiteſdummen Schönheit 1 4 ——— —————— ———.— 4. Seite. Nr. 394. Maunheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Dienstag, den 29. Aagnf 1g Bei dem Inkernafionalen Telegraphiſtenweilſtreit, bei dem ſich die deutſchen Telegraphenbeamten an drei Syſtemen die erſten Preiſe geholt haben, hat auch ein Beamter des Mannheimer Tele⸗ Obertelegraphenſekretär Imhoff, gut abgſchnitten. r hat am Hughesapparat den 4. Preis errungen. Der Erfolg iſt umſo bemerkenswerter, als Imhoff ſchon ſeit langen Jahren nicht mehr im eigentlichen Apparatdienſt ſteht. 7 90 Jahee. Frau Ohnhaus Wwe., S 6, 16, feiert am mor⸗ gigen 30. Auguſt ihren 90 Geburtstag in vollſtändiger kör⸗ perlicher und geiſtiger Friſche. Großfeuer. Geſtern Abend um 10,16 Uhr wurde die Berufs⸗ feuerwehr nach der Frieſenheimerſtraße gerufen. Auf dem Lager⸗ platz der Hanf⸗ und Drahtſeilfabrit von Gebr. Fingado Nachf. war auf unaufgeklärte Weiſe in der etwa 15 Meter langen und 8 Meter breiten zweiſtöckigen maſſiven Lagerhalle mit größerer Verladevorrichtung Feuer ausgebrochen. Der Löſchzug mußte, da die Kammerſchleuſenbrücke repariert wird, einen Umweg durch die Waldhof⸗ und Diffeneſtraße machen. Beim Eintreffen an der Brandſtelle war das Zementdach der Halle bereits eingeſtürzt. Die Löſchmannſchaft mußte ſich infolgedeſſen auf die Rettung des Wohn⸗ hauſes beſchränken, das nur etwa—3 Meter von der lichterloh brennenden Halle entfernt war. In demHauſe wohn einSeilermeiſter der Firma. Die Fenſterſcheiben ſind unter der Einwirkung der Hitze geplatzt und Fenſterrahmen angebrannt. Weiterer Schadan iſt nicht entſtanden. Umſo größer iſt er durch die Vernichtung der Halle ge⸗ worden, in der ein großer Poſten Schiffstauwerk lagerte, das heute verſandt werden ſollte. Der Gebäudeſchaden beträgt etwa 1 Million und der Materialſchaden etwa 2 Millionen Mark. Das Feuer wurde mit zwei Schlauchleitungen ſo energiſch bekämpft, daß der Löſchzug gegen 12 Uhr wieder abrücken konnte. Nach der Auffaſſung liegt Brandſtiftung vor. Der Geſamt⸗ ſchaden iſt durch Verſicherung gedeckt. *Verhaftete Kokainſchieber. Der Darmſtädter Kriminalpolizei iſt es gelungen, einen Kaufmann von Darmſtadt und deſſen Bruder, in Mannheim wohnhaft, zu verhaften. Der Erſte war früher bei der Firma Merk in Darmſtadt angeſtellt und hatte von den ein⸗ Faeeen Verhältniſſen Kenntnis. Er befaßte ſich dann(ſchon vor em Kriege) mit dem Verſchieben großer Kokainmengen nach Ching. Der Handel mit Arzneimitteln bedarf amtlicher Genehmigung, die er nicht beſaß; auch ſollten ſich die Täter nachgeahmter, bezw. ge⸗ fälſchter Etiketten der Firma E. Merk zwecks beſſeren Abſatzes be⸗ dient haben. Der in Mannheim wohnhafte Bruder des Verhafteten wurde vorläufig auf freien Fuß geſetzt. Wir erfahren hierzu noch, daß der Verſandt in Mannheim erfolgte. Was dabei als Ko⸗ kain in den Handel gelangte und woher es ſtammte, ſteht dahin. veranſtaltungen. 8Wiener Operettenſpiele— Roſengarten. Heute Dienstag wird „Das Hollandweibchen“ zum letzten Male gegeben. Mor⸗ gen gelangt als vorletzte Vorſtellung der„Wiener Operetten⸗ ſpiele“„Die Bajadere“ zur Aufführung. 2 Groß⸗Wanderſchau⸗Jirkus Henny. Wie uns das Preſſebüro des Groß⸗Wanderſchau⸗Zirkus Henny, genannt der„europäiſche Bar⸗ num und Bailey“, mitteilt, iſt die Eröffnung jetzt endgültig auf Donnerstag, den 31. Auguſt, feſtgeſetzt. Wie in allen Städten, ſo wird auch hier das Gaſtſpiel ein beſonderes Ereignis für Jung und Alt ſein, zumal der Zirkus außer einem Marſtall edelſter Raſſen⸗ ferde Eisbären, Löwen, Braunbären, Grislybären, Zebuſtiere, Aamele, Dromedare, Kängurus, Büffel ſowie einen großen exotiſchen Tierpark beſitzt. Da eine Verlängerung für hier wegen anderwei⸗ tiger Verpflichtungen unmöglich iſt, beſorge man ſich nach Mög⸗ lichkeit die Karten im Vorverkauf. Rommunale Chronik. 0 Tul. geidelberg, 25. Auguſt. Die ſtädtiſchen Werke erhöhen mit rüückwirkender ealeer 1. Auguſt die Gas⸗, Waſſer⸗ und Strom⸗ preiſe. Ein Kubikmeter Gas wird von jetzt an 11 Mark, die Kilo⸗ wattſtunde Lichtſtrom 22 Mark und Kraftſtrom 14.20 Mark koſten. Der Zuſchlag zum Grundwaſſerzins wird um weitere 500 Prozent d. h. auf 2100 Prozent erhöht, ebenfalls ab 1. Auguſt. heidelberg, 26. Auguſt. Der gemiſchte beſchließende Aus ſchu ß befaßte ſich in ſeiner Frrfb am Donnerstag mit der Frage der Verwaltung der ſtädtiſchen Werke. Gelegent⸗ lich der Beratung des Voranſchlags wurde die Frage aufgeworfen, oß; die Geſchäftsführung der ſtädtiſchen Werke und anderer ſtädtiſcher Betriebe derart ausgeſtaltet werden könnte, daß es der Leitung mög⸗ lich ſei, ohne den gemeinnützigen Charakter des Unternehmens zu heeinträchtigen, ſich der Vorteile teilhaftig zu machen, die mit einer privatwirtſchaftlich geführten Unternehmung verbunden ſind. Im Hinblick auf die bevorſtehende Neuwahl der ſtädtiſchen Kollegien 5 man es für ratſam, die Entſcheidung über die grundlegenden Fragen der Ueberführung der kommunalen Betriebe in eine an⸗ dere Organiſationsform dem neuen Bürgerausſchuß zu überlaſſen. Um aber vor allem zwei Nachteile zu beſeitigen, die einmal in der Bindung der Werke an dem Voranſchlag liegen und dann in der Was ſonſt noch in Erinnerung bleiben wird? Klangwunder und Lichtwunder, feinſte Abtönungen von Glockentönen und Farben. Wie da jede Figur in Licht aus der Umgebung herausgeſchält wird, ohne daß Lichtflecken breit auf dem Hintergrund mittanzen, wie hier überhaupt mit Licht und Farbe gedichtet wird, das müſſen auch die Feinde Reinhardts(die ſich übrigens auffallend mehren) bewundern. Dr. Alfred Möller. Kunſt und Wiſſen. Jum Theaterbau in Deſſau. Das alte Herzogliche Hoftheater, jetzt Friedrich⸗Theater genannt und der Theater⸗Stiftung gehörig, die nach der Staatsumwälzung vom Prinzen Aribert von Anhalt zur Sicherung der Erhaltung der hiſtoriſchen Kunſtſtätte begründet wurde, wird demnächſt durch einen Interimsbau erſetzt werden, nachdem es im Januar dieſes Jahres ein Raub der Flammen ge⸗ worden war. Das Herzogliche Haus Anhalt, das auch unter den gegenwärtigen Verhältniſſen ſich der Pflege der Kunſt in dem ehe⸗ mals von ihm regierten Lande widmet, ſtellte ſofort nach Vernich⸗ tung des Kunſttempels in der Kavalierſtraße die von dem Deſſauer Baumeiſter Erdmannsdorff, dem Freunde Goethes und Kark Auguſts von Weimar, erbaute Herzogliche Reitbahn für die provl⸗ ſoriſche Unterkunft des Theaters zur Verfügung. Das Theater kehrt damit vorübergehend in ſeine Urſprungsſtätte zurück, denn bereits im 18. Jahrhundert vor Erbauung des Hoftheaters, ließ Fürſt Franz hier Theateraufführungen Sere n Da der techniſche Direktor des Friedrich⸗Theaters beim Brande ſchwere Verletzungen erlitten hatte und der Erſatzbau keinen Tag verzögert werden ſollte, wurde die Einrichtung der Bühne dem bekannten Bühnenfachmann Linne⸗ hach, dem techniſchen Direktor des Dresdener Schauſpielhauſes, übertragen. Das hohe Bühnenhaus, das ſich an der ſüdlichen Schmalwand der Reitbahn ſtattlich erhebt, konnte bereits gerichtet werden, ſodaß der Einbau der Maſchinerie jetzt bevorſteht. Die Reit⸗ hahn ſelbſt iſt in einen geſchmackvollen Zuſchauerraum nebſt Foyer und Erfriſchungsräumen umgewandelt und geht ebenfalls ihrer Vollendung entgegen. Man hat davon abgeſehen, den Charakter der alten Reithalle etwa zu cachieren; im Gegenteil ſich bemüht, den ein⸗ fachen und edlen Schmuck nach Möglichkeit zu erhalten, und ver⸗ mieden, ihn durch andere Ausſchmückungen zu verdecken oder gar zu übertrumpfen. So werden außerordentlich feine und intime Wir⸗ kungen erzielt. Iſt alſo in der äußeren Geſtaltung des Zuſchauer raumes der proviſoriſche Charakter des Hauſes durchaus gewahrt, ſo iſt die techniſche Ausſtattung der Bühne mit der größten Sorg⸗ falt vorbereitet. Im Gegenſatz zum alten Hoftheater, das in techniſcher Beziehung vielfach veraltet war, werden hier alle Hilfsmittel der modernen Theatertechnik zur Verfügung ſtehen Der alte Ruf, den das Hoftheater nicht nur in muſikaliſcher und darſtelleriſcher, ſon⸗ dern auch in dekorativer Hinſicht genoß, ſoll auch dem Friedrich⸗ Theater im Interimsbau bleiben, und wenn im Spätherbſt das neue Haus ſeine Pforten öffnet, wird es beweiſen, daß trotz Jeuers⸗ —* Wirtſchaftsnot die anhaltiſche Kunſtpflege nicht erlah⸗ men jſo 5 Igleichlichen Pergoleſe. Der Stall Opel nannte die mehrfach aut ge⸗ Beſtimmung der Gemeindeordnung, daß die Feſtſetzung der Preiſe für Gas, Waſſer uſw. durch den Bürgerausſchuß genehmigt werden muß, hat die große Mehrheit des beſchließenden Ausſchuſſes ſich für die Bildung einer kleinen Kommiſſion entſchieden, die berechtigt ſein ſollte, ſofortige Anordnungen insbeſondere auch bei der Preisfeſt⸗ ſetzung zu treffen. Dieſer kleinen Kommiſſion wurde jedoch die Be⸗ ſchränkung auferlegt, daß ſie nur zuſammentreten ſoll, wenn keine Möglichkeit beſteht, den beſchließenden Ausſchuß ſofort einzuberufen, und daß Beſchlüſſe von ihr nur gefaßt werden dürfen, wenn Ein⸗ ſtimmigkeit beſteht. Die Beſchlüſſe ſind ſofort dem beſchließenden Aus⸗ ſchuß mitzuteilen, der das Recht der Aenderung nach wie vor hat. Die kleine Kommiſſion wurde auch unter den— Beſchränk⸗ ungen als zuſtändig erklärt, beim Landwirtſchaftsamt und beim Wirtſchaftsamt dringende Entſchließungen zu faſſen.— Weiter wurde die Erhöhung der Gas⸗, Waſſex⸗ und Strom⸗ preiſe beſchloſſen. Dder Gaspreis wird von.50 auf 11., der Strompreis für Licht von 12 auf 22 M. und für Kraft von.50 auf 14.20 M. erhöht.— Als 3. Gegenſtand wurde der Uebernahm⸗ der Bürgſchaft durch die Stadt für ein von der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft für Volks⸗ und Kriegerſteimſtätten des Baudarlehen von 15 Millionen Mark zugeſtimmt.— Als letzter Gegenſtand der Beratung ſtand das Vertragsverhältnis mit der Badaktiengeſellſchaft auf der Tagesordnung. Der Bür⸗ gerausſchuß hat ſich ſeinerzeit auf Antrag des Stadtrates damit ein ⸗ verſtanden erklärt, daß der Geſellſchaft als 95105 ein Betrag zur Verfügung geſtellt wird, der ſich bei Erhöhung der beſtehenden Frem⸗ denſteuer von 10 auf 15 Proz. ergeben würde, jedoch mit der Be⸗ ſchränkung, daß der Anteil der Badaktiengeſellſchaft an der Erhöh⸗ ung der Steuer auf 50 Prozent und höchſtens auf 200 000. M. fitr das laufende Jahr bemeſſen werde. Da die Badaktiengeſellſchaft in allernächſter Zeit ſchon erhebliche Aufwendungen zu machen hat, hat der beſchließende Ausſchuß ſich nach eingehender Erörterung auf Antrag des Stadtrates mit der Aufhebung der Beſchränkuntz auf eine Höchſtſumme einverſtanden erklärt. Der beſchließende Aus⸗ ſchuß hat gleichzeitig der Errichtung eines Volksbades, das im Souterrain des öſtlichen Teils der Wilckensſchule untergebracht wer⸗ den ſoll, zugeſtimmt. Das Volksbad erhält einen beſonderen Ein⸗ gang von der Oſtſeite des Schulhauſes aus und getrennte Abteilungen für Männer und Frauen mit je 10 Badezellen und den nötigen Ruheräumen. Die Poſten der baulichen Veränderungen und Ein⸗ richtung ſind nach den heutigen Preiſen auf 4 Millionen Mark ver⸗ anſchlagt, zu deren Verzinſung und Tilgung in zehn Jahren die der Stadt verbleibenden 50 Prozent der im Mai beſchloſſenen Erhöhung der Fremdenſteuer ausreichen werden. Tu. Philippsburg, 24. Auguſt. Beim zweiten umene der hieſigen Bürgermeiſterwahl wurde der Demokrat Steuer⸗ inſpektor Georg Walter mit großer Mehrheit zum Bürgermeiſter gewählt. TU. Lahr, 25. Aug. In der geſtrigen Bür gerausſchuß⸗ ſitzung wurde die ſtadträtliche Vorlage über die Ueberführung de⸗ ſtädtiſchen Elektrizitätswerks Offenburg in gemiſchtwirtſchaftliche Be⸗ triebsform unter Einbringung in die beſtehende Elektrizitätswerk .⸗G. Lahr bei Stimmenthaltung der USPD einſtimmig ange⸗ nommen. Tu. Offenburg, 25. Aug. Die Stadtratsfraktion der USpP hat beantragt, daß die Bäcker jedes Brot dem Käufer vorzuwiegen ver⸗ pflichtet ſein follen. Bürgermeiſter Dr. Bürer gab in der geſtrigen Bürgerausſchußſitzung bekannt, daß eine ſolche Vorſchrift örtlich nicht erlaſſen werden könne, da ſie gegen die Gewerbeord⸗ nung verſtoße. Der Bäcker ſei lediglich verpflichtet, eine Wage im Laden aufzuſtellen und auf Verlangen des Käufers das Brot nach⸗ zuwiegen. Die Anregung der USp werde aber an die Regierung weitergeleitet werden. Neuſtadt a. 9dl., 24. Auguſt. Gegen den 3. Bürgermeiſter, dem Fabrikanten Neubauer, ſind Vorwürfe erhoben worden, weil er ein größeres Weinberggelände, das der Stadt gehört, eigen⸗ mächtig an ſeinen eigenen Gutsverwalter verpachtet haben ſoll. Darüber kam es auch im Schoße der Stadtverwaltung zu heftigen Auseinanderſetzungen, in deren Folge die Stadträte Ernſt und Gehrhardt(Fraktion Gewerbebund) ihren Austritt aus dem Stadtrat erklärten. Die Sache kam in der letzten öffentlichen Stadtratsſitzung zur Sprache und wurde damals einem Schlich⸗ tungsausſchuß übertragen. Dieſer hat nun vorgeſtern getagt, aber anſtatt zu einer Schlichtung kam es zu neuen heftigen Aus⸗ be ſodaß Bürgermeiſter Neubauer ſich veranlaßt ſah, gegen Stadtrat Ernſt wegen Beleidigung Klage beim Gericht einzureichen. ONB. Köln, 25. Auguſt. Mit den großen Meſſe⸗ und Hafenbauten, die die Stadt Köln plant, beſchäftigt ſich die „Rheiniſche Zeitung“ und ob die Ausführung dieſer Projekte angeſichts der ungeheuren Geldentwertung der letzten Wochen ver⸗ antwortet werden könne, angeſichts der Not der Kommunen und angeſichts des Defizits von 600 Millionen, von dem man nicht wiſſe, wie es zu beſeitigen ſei und von dem man fürchten müſſe, daß es ſich eher noch mehr vergrößern würde. Die Koſten für den erſten Bauabſchnitt der Kölner Meſſe, der gegenwärtig in Ausführung be⸗ griffen ſei, hätten ſich mittlerweile von 200 Millionen auf 1 Milli⸗ arde erhöht. Die Koſten für den erſten Bauabſchnitt des Kölner Hafens ſeien auf 137 Millionen veranſchlagt worden, als der Dollar noch 273 ſtand. Auch in vielen anderen deutſchen Städten ſei die ſchon in Angriff genommener Bauten eingeſtellt worden. Aus dem Lande. M. Heddesheim, 28. Aug. Für ein Bund Tabakblätter werden 5 nicht, wie berichtet, 10 Mark, ſondern nur 6 Mark bezahlt. bak gilt heute—6000 Mark pro Zentner, d. i. das 200fache vom Friedenswert, während der Einfaſſerlohn von 6 Mark nur das 60⸗ fache vom Friedenslohn darſtellt. () Freiburg, 25. Aug. Die Pfarrei im Vorort Zähringen, die jahrelang der ircer ſge Geiſtl. Rat Dr. Wacker inne hatte, iſt Dekan Dr. Rieger in Bonndorf übertragen worden. A Neuſtadt(Schw.), 25. Aug. Das wertpolle Auto, welches vor einigen Tagen aus der Autoeinſtellhalle des Schwarzwoldhotels in Titiſee entführt wurde, iſt herrenlos in einem Walde bei Feucht⸗ wangen(Mittelfranken) aufgefunden worden. Offenbar iſt den Dieben das Benzin ausgegangen. A Lörrach, 25. Aug. Drei junge ſchweizer Burſchen, die kürz⸗ lich über die Grenze gekommen waren und ſich in Lörrach und Müll⸗ heim einen guten Tag gemacht hatten, wurden geſtern bei der Grenze aufgegriffen und ins Amtsgefängnis eingeltefert. Sie hatten die Grenze nämlich„ſchwarz“, d. h. ohne Paß überſchritten. Der eine hatte noch das Pech, daß ihm in der Nacht, als er bei einem ihm unbekannten Mann übernachtete, ein ziemlich großer Geldbetrag ab⸗ handen kam. Dda außerdem auch die Schweizer Behörden das Schwarzgehen über die Grenze beſtrafen, werden die Drei auch in einem Schweizer Gefängnis über ihre ſchöne Lörracher Reiſe nach⸗ denken können. Mannheimer Hherbſt⸗Pferderennen. 455 Ankerſchriften für 16 Rennen. Die Abgabetermine für die Unterſchriften der noch ausſtehen⸗ den Rennen an den Herbſttagen hat gezeigt, daß die Erwartungen auf ein vorzügliches Herbſtmeeting wieder vollauf berechtigt waren. Sämtliche Rennen ſind überaus ſtark beſetzt worden und ſtellen eine Beteiligung in Ausſicht, wie man ſie von den letzten Jahren her in Mannheim nicht anders gewohnt iſt. Als Neuheit ſind die beiden Zweijährigen⸗Rennen hervorgehoben, die ſe 19 Unter⸗ ſchriften gefunden haben, eine für ſüddeutſche Verhältniſſe ſehr an⸗ ſehnliche Ziffer. Hauptnenner iſt hier Trainer Mätzig⸗Nieder⸗ rad geweſen, der in ſeinem Stall die Lindenbergſchen Rekordjähr⸗ linge nun als Zweijährige beherbergt und je 6 davon in beiden Ren⸗ nen genannt hat. Von ihnen war Gildenmeiſter ſchon in Mün⸗ chen ſiegreich und hielt ſich ebenſo wie Felſenriede in Frankfurt gut zu der dort auftretenden Extraklaſſe. Weiter kommen von Nieder⸗ rad noch Sternfels und Struma des Herrn Weber⸗Nonnenhof, letztere ein ebenfalls ſchon Cen 8 geweſenes Produkt des unver⸗ Alex u Schwindellotte.—5 wel Die anderen Flachrennen können mit natürlich aglag, laufene Frivora, hervorgetreten ſind ſonſt noch Emilio, ſtärkeren Feldern aufwarten, ſo vor allem das Maſihalach, rennen am Mittwoch mit 51 Unterſchriften! Das Eaheſche rennen vom gleichen Tag für Lehrlinge hat 39 1 5 gefunden. das Augarten⸗Flachrennen des erſtes Tages 32 und die beiden Flachrennen des ebten nei 29(Saar⸗Flachrennen) und 30 Rheinflach gerz del Am ſtärkſten engagiert hat ſich wieder der Stall Lündacſen 2 überall mit vielen Nennungen für ſeine bekannten Iuſeei und tana, Metis, Turteltaube, Vielleicht, Schadenfreude, Ci Train Donar wiederkehrt. Nicht weniger ſtark iſt der Niederräde Doon John mit Kalmanczi, Porphyr 2, Blau und Weiß, Carg, anunge Trancz und Markgraf vertreten. Erfreulich ſind die Fopolln eines guten Flachſtalles wie des Herrn von Opel, der Waltari und Hazcar neben der erwähnten Zweijährigen ſlich in Handikappferden genannt hat, alſo eine Expedition 2 in Auge faßt. Die Münchener Ställe nannten keiches Matertſchen Mannheim aus tauſend„Schlachten“ bekannten Namen de Julis in Vollzähligkeit, um nur einige zu nennen: Roſenhe⸗ vonn Cairo, Spree, Deinhart, Senex, Gardenie, Manczika, Be ſo hei Sdin, La Piave, Coſima 2, um die ſich im Frühſahr ein Rutn Dieten entſpann, Diana, Röffchen, Satur, Pan Robert, We Manrico, Roſario, der populäre alte Jahn und n. a. m. üictbid entſendet vor allem Turban, Wolfram, Draufgänger 2, 5 der he Puella und die alte wiederauferſtandene Niſſa, einſt Coſſh, kannteſten Pferde. Von Hoppegartener Pferden finden des peja, Einhart, Thusnelda, Sandſchack, ferner die Vertreter adenn nerſchen, des Dreiskämperſchen Stalles und dis. Wi Trainer. ae, n In den Jagdrennen ſind die gleichen Ställe n enſ beſten Inſaſſen auf dem Plan. Das Mühlau⸗Jagdrenne Jahen unter ſeinen 36 Unterſchriften den Doppelſieger der Frihgſthen Caſimir, den guten Oeſterreicher Baltazar des Stallen, öfteren Herrn Henckels Mazaniello und Pflaſtertreter, der ſich d er Petel ſchon hier bewährt hat, den Frankfurter Ueberraſchungsſleſe Lol filler, die Neuerwerbung des Stalles Lindenberg den ſchnen riel Im Windeck⸗Hürdenrennen fallen unter 25 gadenſten in erſter Linie auf Blau und Weiß, Filmdiva, Lotſe, Sch hart 50 Jahn, der vorzügliche Schimmel Memento, Pinfſk, 5 Houſ Frankfurter Sieger Gaugraf und der berühmte Styr. 1ſtpe ereignis des erſten Tages, der Mannheimer Her vierbeche weiſt 23 Nennungen erſter Klaſſe auf. Da findet man en lioh den beſten Vierjährigen des Weſtens, deſſen Beſitzer Cattsmiu ſchen Geſchick erlegen iſt. Cherusker 2, Blauſchwarz ſde Harl, Pflaſtertreter, Wag' es, Orne, Paleſtrina, Erich, i in 5 Maral, Ichariot, Eicheltönig, Minor, alles Pfede. unte keun erſten Reihe unſerer Steepler ſtehen. Das Rennen Zente 1 ders dadurch intereſſant werden, daß gute Steepler au⸗ 12 75 17 wie Zarin, Maral und Minor ſich mit den beſten unſer 5 deutſchen Ecke wie Conde, Paleſtrina, Orne und Aſcha ſeiner Auf jeden Fall wird das Rennen heiß umſtritten und in icht üben ſetzung jedem Karlshorſter Ereignis ebenbürtig, wenn othi legen ſein. Eine ebenbürtige Gegnerſchaft wird da⸗ mathg Jagdrennen mit ſeinen 23 Unterſchriften intereſſa inde n dafür werden ſchon Pferde wie Blauſchwarz, lem Coſima 2 ſorgen. Im Maxburg⸗Hürdenrennen(23) des? Memento der Champion, Porphyr 2 gewann erſt in ähnliches Rennen in überlegener Manier, Kätherl iſt wi Gange, Schadenfreude und Turteltaube, Jahn ſind be 1 denpferde. Das Ludwigshafen⸗Jagdrennſe ſcg kaufsrennen iſt mit 27 Nennungen gut verſehen. Die 5 4 un ken zwiſchen 40 000 4 und 120 000, zu welchem chwar 5 reiche Steepler wie Karl der Große, Eichelkönig, Blauf ginde eingeſezt find. 20 Pferde können das Heyden! ſier Jagdrennen beſtreiten, von erwähnenzwerten der nd D gut gelaufene Balte, Caeſar, Erich, Odin, Pflaftertreter ugen gänger 2. Am letzten Tag iſt das Holck⸗Jagdrennt wu, gleichen Klaſſe vorbehalten, die in der Zahl von 26 ger Carksne Wir finden noch dabei den trefflichen Fliegenden Agar; Steeg Eichelkönig und vor allem Minor, den guten Bruder 1 0 königs Minus, wie dieſer im Beſitz des Altmeiſters Verka Tepper⸗Laski. Das Saar⸗Flachrennen iſt em Heſond rennen auf der Flachen, mit 29 Pferden beſetzt, in der ffalen, Münze, Segantini, Schadenfreude und Sonntagsruhe⸗ rdente Sehr ſpannend müßte das Wachenburg⸗ 9 ſerklaſſe 0 nen(81 Unterſchriften) werden, in dem die gute ieahart, 00 einandertrifft. Porphyr 2, Jahn, Caſimir, Baltazar, 6 anderen graf und Styr verſprechen allein ſchon neben den gleichmäßig gut beſetztes Feld. Luftfahrt. Ee Rhön- Segelflug⸗Wetibewerb. Die Namen der Vperbſe Rhön-Segelflug⸗Wettbewerb 1922 ſind 1oßen! Hentzen erhielt neben mehreren Nebenpreiſen den 220 Preis Segelpreis für 1922 in Höhe von 50 000 4, den erſte 15000% die kleinſte mittlere Sinkgeſchwindigkeit in Höhe 1900 A. ch den erſten Preis für die größte Flugſtrecke von 12 0 9ʃ%% ittwochs 155 Neuß der 9 Hir ihm kommen in der Liſte der Preisträger Hackmaſſ! u. e⸗ Martens, der den erſten Zeitrekord aufſtellte, erhie Opel⸗Tewes⸗Preis von 12 000 l. Radſport. Deuſſ 4Der Große Hontzedpreis, ſbee am 27. ds.— Radfahrer⸗Unſon— Ortsgruppe Frankfurt Z prer ſln wurde, kam bei herklichem Wetter zun Austrag. 61 Fon 570% ſich dem Starter, die punkt.30 Uhr auf die Reiſe 9 6 urt über Daymſtadt, Weinheim, Do de Hauptkontrolle in Mannheim geſchickt wurden. ſihr beſe Mann beſtehende Spitzengruppe traf ſchon um 10 Hlometer 1000 Brauereien dahier ein, ſo daß für die nahezu 100 Kiurden Strecke nur 2 Stunden und 56 Minuten benbtigt Nechel, einem Stundentempo von über 32 Kilometer entſpt n Wein e⸗ Minuten Zwangpauſe ging die Reiſe über Viernbeim it aſe Darmſtadt nach Frankfurt zurück. Das Ergebnis iſt, land⸗⸗ 10 fahren konnten: 1. Heußer⸗Ludwigshafen, 2. o Saarbſſch 3. Neumann⸗Hannover, 4. Rohn⸗Mainz, 5. Morſchet en A1 1 Der Mannheimer Fahrer Rappold, der mit gun den 55 ins Rennen ging, wurde durch viermaligen 1 geworfen und endete an 16. Stelle. Zahlre iche Aerzte empfehlen dieses, in vielen Millio e bewährte Präparat. 5 Auch Warzen und be 50. Schraerz- und gefahrlos. Preis pro Schachtel 12. fol dsgen Funschwelh, Wundler und Brennen baden Sie Ihre Fusse in Kukirol- 0 Kukirol-Fussbad reinigt die Fusee gut, hält die Van eine 1150 jer kur jeden Menschen. weleher niel geht und gtestgt nr Wohltal. Eine Packung, für 2 Fussbàder reichend, Die Kukirol-Prüparate sind in Apotheken is erhzltlieh. Lassen Sie sich niemals etwas aidde Peseger gut“ aufreden. Es gibt nichts ebenso Gutes oder 5B 111 Verlangen Sie noch heute die interessante und s ges wichlige Broschüre„Die richtige Fusspflege potl, agde. portofrei von der Kukirol-Fabrik, Gross-Salze ö8 bei M seit den 29. Auguſt 1922. (Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miltag⸗Ausgabe. 5. Seite. Nr. 394. arlsruher Lebensversicherungsbank.-G. zu Karlsruhe. Die Frankfurter Allgemeine Versicherungs-Aktien-Gesell- Ait zu Frankfurt a/M. wird im Einvernehmen mit der PWaltung der Karlsruher Lebensversicherung auf Gegen- Skeit zu Karlsruhe die Gründung einer Aktien-Gesell- uatt vornehmen und zwar unter der Firma Karlsruher Iabensversicherungspank.-G. zu Karlsruhe. Die neue zensversicherungsbank.-G. wird mit einem volleinge- Allten Kapital von 10 000 000 plus 1 900 000% Kapital- 0 eservefonds und außerdem mit einem Betriebs- und Organi- ensfonds in Höhe von 9 000 000 ausgestattet werden. 5 0 0 — 8 — — — ſdchhe 2 abendmachungen mit der alten Verwaltung der Karlsruher ensversicherung a. G. gehen dahin, daß die neue Gesell- b die im Jahre 1922 geschlossenen Mark-Lebensver- rungen übernimmt und ebenso auf Wunsch der Versiche- kabs nehmer das Mark-Portefeuille der alten Anstalt aus den uten 1919—1921. Von den Aktien wird die„Frankfurter Nälsmeine“ dauernd 40% im eigenen Portefeuille behalten, 5 eit Ludd die restlichen 60/ von ihr nach einer gewissen zu m den Verkehr gebracht werden und zwar auch durch 8 an Vertreter, Versicherte und Organe der alten Erri⸗ 1 8 Die Verwaltung der alten Karlsruher wird nach ebe, mung der Aktien-Gesellschaft letzterer übertragen, ben, 5 übernimmt die neue Gesellschaft die gesamten Beam- Feung enlieplich der Prokuristen und des Vorstandes, auf cchaft der bisherigen Dienstverträge. Die Aktien-Gesell- die erhält die gesamte Einrichtung der Karlsruher, sowie dr lu 22 Innen- und Außen-Organisation. Das Aufsichtsrats- und m Wird aus vier Herren der Frankfurter Allgemeinen 90 ei Herren der alten Karlsruher bestehen, worüber —88— erfolgter Gründung wird die gesamte Organi- Leben er alten Karlsruher sofort für die neue Karlsruher belen ersieherungsbank Aktien-Gesellschaft in Tätigkeit amt 8 nötigen Vorlagen liegen bereits dem Aufsichts- Privatversicherung vor. 1 Deuisenmarkt diesig eim, 29. Aug.(.30 Uhr vorm.) Es notierten am betk d. Platz(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Credit- Schwei er): New TLork 1600, Holland 62 300, London 7100, * 80 400, Paris 12 200. eee Lork, 28. Aug. Die Reichsmark notierte bei Börsen- (81(0,0576) cents, was einem Kurs von 1632,65 7 entspricht. 3 25. 28. in Franken) .22.31 ſtalen 22.65 23.15 .90.0% J Srüsse 37.50 49.50 Neu,„168.70 19.70 Kopenhagen 113.— 113.— ehlert„„ 05.— 205. Stockhoſm„ 140.50 147.50 eee„„..7 Chbrlstana.80 90.— .8 2846 Hadrid.. 21.0 81.75 39.65 33,25 Suenos Alres. 189.50 189.— dohzel u. nam. 25. 1 in Aulden) „„ benſeon 114%.s wechsel à. Soekem.80.40 n.1s.17„„ Ohristlanis 44.— 44.— ..18.00 19.—„ in lew Vork.86..56 * Moweiz 48.75 46.85„„ n 18.60 16.82 rn e„„„ Madrid 40.— 39.95 bpenbagen 55.45 355.49„ u ltallen 11.25 11.30 9„ en. 26 28. in Kronen) 5 4 Aee 5, 8 slobtw.., London 20.72 20.74 0 hnendam 181.50 181.50„ un FParles. 3350 35.95 288.65 88.40„ u„ Antwerpen. 23.75 34.10 ork.64.65„ Helslngfors 10.10 10.05 olm. a. 26. 28. in Kronen) . Sioste, 2. Lonen 16.2 16.80 909 5 en 145.80 148.75 25.40 25.50 108 Vechiut,.2.25„ 1 Brüssel. 77.285 27.50 Neran ugton.71.76 15 Helsingfors.10.10 . 28. 28. Un Kronen) F Farlsdk 36383,.— 60.15 üen⸗ 448.— 4935.—— Lurion. 15993. 14593. 12922., 17012. Narknoten.. 4325.—.— dew vo 3751.— 35.20[ Uire-Noten 4508.— 3408.75 pe August(WS) Devisen, Wattenten.40 70 Spanlen 15.55 15.49 5.0% Sohbwele 19.07 19.02 ſtallen.30.43 .27 England.146.45 Deutschland.05.05 5 s des Diskontsatzes in Bayern. omde⸗ enbank hat den Diskontsatz auf 10 Zinsfuß auf 8% erhöht. der Air darke Erhöhung des Goldankautpreises des Reiches. Aa die pab von Gold für das Reich durch die Reichsbank Aer— erfolgt in der Woche vom 28. August bis 3. Sep- Zum Preise von 5000% für ein 20-Markstück, Weed ein 10-Markstück. Für ausländische Gold- In Reich den entsprechende Preise gezahlt. Der Ankauf Auch die baye- 7% und den kür m bvom Ner münzen durch die Reichsbank und Post er- eben) 8 Kausust bis auf weiteres zum 120fachen(bisher 0 Die 80ld rage des Nennwer tes. usecbes haben sich seit Beginn der Aktion olgt Sestaltet(für ein Zwanzigmarkstück): + eit vom 12 6. bis 1¹ „.. 1921 250% 23. 1. bis 5. 3. 1922 780 4 .1051 280„ 6. 3.„ 19. 3. 1922 850„ aun ee⸗ 20. 3.„ 26..12 950 rin d0. 27. 3.„ 8. 6. 1922 1200„ i. 9. 191 320„.6.„ 18. 6. 1922 1100„ . 9. 1021 340 19. 6.„ B. 6. 1922 1250„ 210. 191 590 26. 6.„ 2. 7. 1922 1400„ 10. 1½ 49„ 1700 4 2 10.1051 280 24. 7.„ 30. 7. 1922 1900„ 0 31. 7.„ 6. 8. 1922 2000„ u. 191 500 7. 8.„ 20. 8. 1922 2500„ 19l 0 21. 8.„ 27. 8. 1922 3500„ 1— 02 28. 8.„ 3. 9. 1922 5000 * 2 72 5 Bärsenberichte. hnabeim dannheimer Effektenbörse. 5 ebh„Aug. Der heutige Bö kehr zei 4 att ge Börsenverkehr zeigte daten chem Haltung bei etwas reduzierten Freisen, 8 1 16 egeln 2850 fle. Verein Deutscher Oelfabriken 1500., gehangeft Rhenania 1250 bez. und Anilin, welche Fatleragebr. 2 elt Wurden, Ferner Verkehr in Benz zu adenaher Masch! Zzu 870%(nachbörslich 880% bez. u..), derke 2u 700 zu 1125%, Mannh. Gummi zu 850%, Braau 2257% hein-Elektra zu 490%, Freiburger 1 uerel Fun und Zucker Frankenthal-Aktien zu 112096. anner-Aktien war Geschaft zu 8607%, ründung noch nähere Mitteilungen gemacht werden Hendelsblall des NMannheimer General-Anzeiger Dollarkurs 1600 Mark. eeeeeeeeer Waren und Märkte. Mannheimer Viehmarkt Zum gestrigen Viehmarkt wurden aufgetrieben: 1697 Stück Grohvieh, davon 209 Ochsen, 360 Farren, 1128 Kühe und Rinder, ferner 363 Kälber, 96 Schafe, 579 Schweine. Preise für 50 Kilo Lebendgewicht: Ochsen 1. Klasse 5600 bis 6000, 2. Klasse 5200—5400, 3. Klasse 4800—5000, 4. Klasse 3800—4400 ¼; Farren 1. Klasse 5200—5600 4, 2. Klasse 4600—4800, 3. Klasse 4000—4200; Kühe und Rinder 1. Klasse 5400—6000, 2. Klasse 5000—5200 4, 3. Klasse 4400—4800, 4. Klasse 3800—4000%, 5. Klasse 3000—3600; Kälber 7600—8400%/; Schafe 4400—5000; Schweine 1. Klasse 12 800—13 000, 2. Klasse 12 800—13 000, 3. Klasse 12 600—12 800 1, 4. Klasse 12 000—12 200 J, 5. Klasse 11 000—11 500, 6. Klasse 11 000—11 500. Marktverlauf: mit Großvieh mittelmäßig, kleiner Ueber- stand; mit Kälbern lebhaft, ausverkauft; mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft; mit Schafen mittelmäßig.— Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall, für Frach- ten, Marktr und Verkaufskosten. Umsatzsteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust, ein, müssen sich also wesent- lich über die Stallpreise erheben. Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat September 17,90(18.15) arg. Pes., Oktober 17,75(18,.—) arg. Pes., Rosario kür den Monat September 17,85(18,05) argent. Pesetas. Leinölnotierungen. Preis ab Holland, garantiert reines, rohes Oel per 100 kg inkl. Holzfaß. Originaltara, Abgangs- gewicht. fob oder bahnfrei prompt 45,25(45,75) fl., September 42,75(45,—) fl., Oktober 42,.—(42.75). fl. Oktober-Dezember 41.—(42,75) fl., Januar-April 39,25(39,50) fl., Berliner Metallbörse vom 28. August. Prelse In Hark für 1 Kg. 5 155 26. Aug. 28. Aug. 28. Aug. 29. Aug. Elektrolytkupfer 74550 52467 Aluminiuml.Sarr. 727.5 0 597.50 Rafflnadekupfer 520—540 400—420 Zinn, ausländ. 133—131 1020—1040 Blel 215—228 100—175 Hüttonzinn 1315.1425 1010—1020 Rohzink(Vb.-Pr.) 27459 22899 Hlekel 114—115 630—890 do.(fr. Verk.) 270—290 220—230 Antimon 1185.—119 145—150 Plattenzink 150—175 180—190 Silber für 1kg. 290—6900 48000-49000 Aluminlum 725.— 577.— Platin p. Gr.—— Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 28. August(WS) funkdlenst.(Machdruok verboten). 26. 20. Zuf. zus. 9000 10000 stand wWt. 11.50 11.50 kaftee loko—.— 10.06. Elektrolyt 13.14 13.33 bred.Bal,.—.— Septemd.—.—.43 Zinn loko 32.— 32.12] Zuok Centrf.30.30 Deremb.—.—.33 Slei.95.95 Terpentin 122.— 122.— März—.—.43 Zink.22 28 Savannah 115.25 118.50 Mal—.—.43 Elsen 32.— 43.—f. Or! Zaum. 21.75 21.75 Juli—.—.43 Weilbleon.75.75] Welzen rot 119.— 119.50 Baumw. loko 22.2f 72.55 Sohmalz wi. 11.47 11.40 Hart loko 123.— 121.50 August— alg.—.— Mals loko 80.78 60.50 Seßptember 21.78 2 13 Saumwsatöl.50.80 Mehl niedr.p..25.25 Oktober 21.33 22.28 Sopt..37.28 nöohst Pr..—.— November 22.— 22..Fetrol. oases 15.50 15.50 Getrafr Engl..04.04 Dezember 22.04 22.8] tanks.50.50 Kontinent 11.— 11.— Chicago, 28. August(WS) funkdlenst.(Machdruck verboten). 2. Welzen Sept. 101.35 103.8Roggen Dez. 71.45 71.—Sohweine „ Der. 103.25 104.50] Sohmalz 10.40 10.32 teicht nledr..40.50 Hals Sept. 60.50 60.85 5 Okt. 10.47 10.40 höohst..65.85 Dez. 55,15 53.35 Pork Sepf...Schw. nledr..75.40 nater Sept. 30.75 30.15 Rippen Sept..7.6: höchst..13.35 *5 er. 3385 23.85Speok nledr..50.4 Zuf, Chloago 6000 34000 Roggensept. 68.83 68.85 höohst. 10.75 10.30 Westen 42000 145000 Liverpool, 28. August(WSJ Saumwolle., Cin engl. Pfd. v. 454.) 26. 28. September 17.35 17.10 Umsatz 4000 600 Oktober 12.75 12.62 Alexandria 34.35 34.80 Import 2450 14500 November 72.58 12.48 lanuar 35.50 35.05 August 19.07 12.93 bezember 12.50 12.43 Oberägypt. 25.25 25.65 Soßpt. 12.86 12.75] Aegyptisonhe 17.05 16.8)] Gktober 26 75 26.50 London, 26, August(WS) metallmarkt.(in Lst. für d. engl. 1. v. 1016 Kg.) 26. 28.] bestselect. 65.50 65.50 J Blel 22.75 23.75 Kuptfer Kass 61.75 62.— Hiokel 145.— 145.— ink rrpt. 29.50 90.85 do. 3 Monat 61.85 62.25 Zinn Kassa 157.88 154.55 Queoksilber 12.25 12.0 do. Elektrol 66.— 68.50 do, 3 Honat 157.75 156.50 Antimon 34.— 34.— Neue Margarinepreise. Die niederrheinischen Margarinle- kabrikanten erhöhten mit sofortiger Wirkung die Verkaufs- preise um durchschnittlich 100%, sodaß die billigste Marga- rine 240 und die beste 280 das Pfund kostet. Kaffee-Wochenbericht.(Firma Morris A. Heß G. m. b.. Hamburg.) Die Markentwertung wirkte auch in der abgelaufenen Berichtswoche vollkommen lähmend auf. die Geschäftstätigkeit. Der Konsum vermag den durch die Devisen- und die andauernden Goldzollerhöhungen bedingten Forderungen nicht so schnell zu folgen und verhält sich voll- kommen passiv. Das Goldzollaufgeld beträgt in der Woche vom 30. August bis 5. September 21 900%, wWas einem Zollsatz von 143/ für 1 Pflund Rohkaffee entspricht. Die Preise im Weltmarkt hielten sich unter Schwankungen auf ungefähr gleicher Höhe. Heutige Notierungen je nach OQualität und Be- Schreibung bei einem Kurse von 10 000%/ für 1 Pfd. Sterling: Santos(superior/extra-prime) 365—390; Gewaschene Zen⸗ tralamerikaner 490—450% per Kilo roh, unverzollt ab Freihafenlager Hamburg. Zollsatz vom 23.—29. August 113,75%, vom 30. Augusk bis 5. September 14% für 1 Pfund Rohkaffee. Zur Lage am Holzmarkt. Preissteigerungen von un- erhörtem Umfange sind am Holzmarkt eingetreten. Man kann davon sprechen, daß die Preise fäglich um 1000 je Kubikmeter in die Höhe gingen. Dabei ist die Kauflust groß, und es wird nur befürchtet, daß diejenigen Holzhändler und Verbraucher, die Schnittholz einkaufen, nicht in der Lage sind, die nötigen Mittel zur Bezahlung aufzubringen. Schon heute ist eine ungeheure Geldnot bemerkbar, der auch die Groß-Banken nichf zu steuern bereit sind, weil sie das an- scheinend auch garnicht können. Neue Kredite für den Holz- handel sind nur schwer zu erhalten, Die älteren wurden bereits vor Wochen bis zur Grenze ausgenutzt. Dazu kommt, daß man in Fachkreisen mit einer starken Belieferung der Entente mit Schnittholz rechnet, die sich auf Grund der Repa- rationsverhandlungen ergeben wird. Lebhaft gesucht sind astreine Seiten und Stammware. Zur Verkehrslage im Ruhrgebiet. Die Betriebslage war bei den Eisenbahnen des Rührbezirks auch in der ab- elaufenen Woche vollständig glatt. Für Kohlen, Koks und riketts sind in der vergangenen Woche im Arbeitstäglichen Durchschnitt, einschließlich der nachträglich bestellten WMWagen, 21334 Wagen(gerechnet zu je 10 70.) angefordert und gestellt Wworden.(Hôchstgestellung am 14. August 21723.) Im Sleichen Zeitraume des Vorjahres betrug die Durch- schnittsgestaltung 19 996 Wagen. Der Rheinwasserstand ist zwar langsam zurückgegangen, aber immer noch als günstig zu bezeichnen. Der Brennsfoffumschlag an den Kippern der Duisburg-Ruhrorter Hafen belief sich auf 18 788(16909) To. In den privaten Rheinhäfen wurden 4919(4363) Tonnen, in den Zechenhäfen der Kanäle 27 710(26 160) Tonnen Werk⸗ täglich umgeschlagen. Bank für Textilindustrie, Berlin. Das Kapital beträgt jetzt 150 Millionen 4. Die.-V. vom 12. ds. Mts. wählte neu in den Aufsichtsrat die Herren Alfred Blumenstein, ee e Theodor Frank in Berlin(Disconto-Gesellschaft), Pr. Jahr (Rheinische Creditbank), Dr. Katzenellenbogen(Mitteldeut- sche Kreditbank), Direktor Kleemann(Dresdner Bank), Justizrat Albert Pinner, Berlin, B. Weil(Süddeutsche Dis- conto-Gesellschaft), Direktar Wassel(Adca). Pure Oil Company G. m. b. H. in Mannheim. Laut Gesell- schafterbeschluß vom 25. April ds. Is. Wurde der Sitz der Gesellschaft von Mannheim nach Hamburg verlegt. Der Gesellschaftsvertrag wurde geändert und als neuer Ge- schäftsführer der Kaufmann Haggert Sinclair Cochrane- Haag(Holland) bestelltt Der bisherige Geschäftsführer de Gruyter behält sein Amt weiterhin. Elektrizitätsgesellschaft Frankfurt.-G. in Frankfurt a/M. Die Generalversammlung beschloß die Kapitalserhöhung um 3 auf 5 Millionen. Die neuen Aktien sind ab 1. Juli divi- dendenberechtigt. Sie gehen an ein Bankkonsortium zu 115%, das 1 Million den bisherigen Aktionären zu 140%% anbietet und die restlichen 2 Millionen zur Verfügung hält, um sie größtenteils aufgrund vorhandener Verträge dem Vorstand und Aufsichtsrat zu 115% zu überlassen. Deutsche Werke.-G. in Berlin. Die Gesellschaft hat in Hamburg ein dauerndes Exportmusterlager und eine Ver- tretung errichtet. Die Umstellung der früheren Heereswerk- stätten auf eine vielseitige Erzeugung von. Friedensgegen- ständen der verschiedensten Art ist gegenwärtig soweit ge⸗ fördert, daß die Gesellschaft außer der Belieferung der nahen binnenländischen Märkte aus reihenweiser Erzeugung über eine stattliche Auswahl ausfuhrreifer Gegenstände ver- kügt. Im Zusammenhang hiermit hat die Gesellschaft, Wie gesagt, in Hamburg die neue Geschäftsstelle errichtet, die berufen ist, eine ständige Verbindung der Verkaufsbeziehun- gen der vierzehn Werke der Gesellschaft mit dem Hamburger Ausfuhrhandel zu pflegen. Der Aufsichtsrat der C. D. Magirus-Aktiengesellschaft Ulm a. d.., hat beschlossen, eine Erhöhung des Stamm- kapitals von 27 000 000 auf 54 000 000 den Aktionären vorzuschlagen, und beruft zu diesem Zweck auf den 12. Sep- tember 1922 eine außerordentliche Generalversammlung ein. Die jungen Aktien sollen zu einem von der Generalversamm- lung noch festzusetzenden Kurse durch Vermittlung des Bankenkonsortiums den Aktionären angeboten werden. Die neuen Mittel dienen zur Deckung des Geldbedarfs, wie er durch die außerordentliche Preissteigerung und Lohn- erhöhung bedingt ist. Der Beschäftigungsgrad der Firma ist ein guter. Die Verkaufsstelle der vereinigten Fabrikanten isolier- ter Leitungsdrähte m. b. H. in Berlin teilt mit, daß ihre neue Preisliste No. 12 mit Wirkung vom 29. erschienen ist. Die Preise dieser Liste sind auf einer Kupferbasis von 30 000% für 100 kg errechnet und gelten bis auf weiteres mit folgen- den Teuerungszuschlägen? NGA, NGAB, NGAF, NGAZ, NGAT 1 bis.5 qmm. NFA schwarz imprägniert 150% NGA, NGAB, NGAF. NGAT 4 qmm und stärker 110%, NPL. NPLR, NPLS, NSA, NFA mit Glanzgarnbeflechtung und für alle übrigen Typen 160% Der Zinsfuß der Darlehnskassen des Reiches ist heute entsprechend der Erhöhung des Reichsbankdiskonts um 1% heraufgesetzt worden und beträgt bis auf weiteres allgemein für sogenannte Vorzugsdarlehen 74%, für Darlehen gegen Verpfändung festverzinslicher Wertpapiere einschließlich der unverzinslichen Schatzanweisungen 7½% und für Darlehen gegen Verpfändung von Waren, Aktien und dergl. 894. Textilinsolvenzen im Auslande. Die bekannte Krawatten- firma V.& C. Marchello, Palermo, ist, einer Drahtmeldung des„Könfektionär“ aus Rom zufolge, in Konkurs geraten. Ferner sind die angesehene Budapester Tuchhandlung Joseph Herzog jr. mit 2½ Millionen Tschechokronen, und dièe Mecha- nische Weberei Strantzky& Söhne, Milotin, mit 3½ Millionen insolvent geworden. Ein weiterer Schritt zur Auslandswährung. Zwischen der Konventions-Gemeinschaft der Wollweberverbände und deren Abnehmer-Gemeinschaft, die den Stoff-Grobhandel, die Konfektion und den Einzelhandel umschließt, wurde, wie die „Deutsche Konfektion“ mitteilt, ein Abkommen getroffen, dem- zufolge die Abnehmer-Gemeinschaft ihren Mitgliedern frei⸗ stellt: in ausländischer Währung oder in gebrochener Wäh⸗- rung Käufe zu tätigen, sofern folgende f8 einge- halten werden: 1. Die Konventionsgemeinschaft Wird ihren Mitgliedern den Verkauf in ausländischer Währung nicht obligatorisch vorschreiben, so daß es auch weiterhin den Fabrikanten freisteht, in Papiermark zu verkaufen. 2. Die Konventionsgemeinschaft wird von ihren Mitgliedern nicht verlangen, daß die endgültige Zahlung in ausländischen Devi- sen geleistet wird; vielmehr kann der Käufer mit dem Ver⸗ käufer vereinbaren, dad Zahlung zum Briefkurs des Fällig- keitstages in Papiermark geleistet werden kann. 3. Die obligatorische Einführung der Vorauszahlung kommt nicht in Frage. 4. a) Bei einem Kauf in reiner ausländischer Wäh⸗ rung dürfen Preisvorbehalte nicht gemacht werden. h Bei einem Kauf in gebrochener Währung(.M. plus.Mͤ-j darf ein Preisvorbehalt nur vereinbart werden für denjenigen Teil des Grundpreises, der in Papiermark ausgedrückt wird; dem- entsprechend ist in diesem Fall der Preisaufschlag auch nur in Papiermark zu berechnen. Ferner wurde die Hächst- grenze für Nachbewilligungen auf laufende Aufträge ganz bedeutend erhöht. Schliffahrtl. Frachtnotierungen vom Rheinverkehr. Der Schlepplohn ist mangels genügenden Angebots stark in die Höhe ge⸗ gangen. Er beträgt von der Ruhr bis Mannheim 215 l. Die Talschlepplöhne stiegen von 1600% auf 1900% für Fahrten innerhalb des deutschen Gebietes, Die Schiffsmiete stellte sich pro Tag und Tonne auf 3,75—4 l. Wasserstandsbeobachtungen im Monat August Pegelstatlon vom Datum Rheln 21 25 26.2726 23. Semerkungen Schusterinse.3.50 230.22 241.)3] Adends 6 Uhr ötb„„ 325.47.32.23.14.10 Nachm. 2 Ubr T.06.07 503.05.97.89 Naohm 2 Uhr Aannheim„ 4 16.25.27 4i 397 Rorgens 7 Uhr FrrRr 7.8. 12 Uhr Nauuundss 42.24.72.76.77 Vorm. 2 Uhr Kökunu. J2.72.68.64.65 Naohm. 2 Uhr 1 7ꝗ— Neekar: annhem.04.85.154.18.00.86 Vorm 7 Unt flellbronn: 2 080 f0.80.82.50.48.42J Vorm 1 Uhr Sbd 4. 120. Mannheimer Wetterbericht vom 24 August morgens 7 Uhr. Barometer: 754.5 mm. Thermometer: 15,50 C. Niedrigste Iemperatur Nachts: 15,0 C. Höchste Jemperatur gestern: 26,50 C. Niederschlag:.0 Lit den qm. Süd 4. Windstill, heiter. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Man General⸗Anzeiger, G. Dr. 8 nbeimer 5 in. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion. Ferdinand Heyme— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: Alfred Maderno: für Lokales und den übrigen redaktionellen 8 Iderz für Anzeigen: Karl Hügel. upalt: Richard Schönfelder; SSar ——.———— — 6. Seite. Nr. 394. HITA l Vorverkauf: Tur kurze 2 HANSABANR f E. 7— Sroß Manderschau ifentt 85 Ael Rff BuuundBil Palas.Theafer Ab Freifag Das große Kammerspiel Der hrennendencher Statt besonderer Anzeige. Gestern nacht 1 Uhr entschlief sanft nach kurzem Krankenlager mein geliebter Mann, unser treuer, guter Vater und Schwiegervater, Herr Ludwig Pitschen Beerdigung Mittwoch, 30. August, nachmittags 2 Uht. Kondolenzbesuche dankend verbeten. Kaufmann im Alter von 60 Jahren. MANNTIEIM(S 2, 3— B 2, 16), den 29. August 1922. In tiefem Leid: Marie Pitschen geb. Krieg Käthe Eisinger geb. Pitschen. Karl Eisinger. 8²¹⁷ 11 e 2 14 Aktiva. Bilanz per 31. Dezember 1921. Passiva. eee,— *. 0 JJJVJVJVccCCc ĩ ˙Ä—XK 211011 17³ Gesehäftsantestte 504 400—9 Guthaben; CCͥͤ Km.. ̃ ͤ ꝛßß ĩͤ 20140— beim Postscheckaſmeeten 140749 13J Kreditoren: für das lac bei der Reichsbankk 54547 33 Guthaben deutscher Banken 1932 652 50 für ſofort oder ſpäter dei sonstigen Banken 2632364 23 Einlagen innerhalb 7 Tagen tallig 5 4748473 60 Wechselbesſanngqga 243 148 7 darüber hinaus bis zu 12 Monaten falig 1416950— gesucht. Eigene Werlpapiepe: Schwebende Effekten- Abrechnungen 20100— Entwickelungsfäh. Stel⸗ Anleihen des Reiches, Hypothekenbank- Guthaben der Deutschen Hansabank.-G. lung. 3471 pfandbriefe und sonstige bei der Reichs- ̃ München für gezeichnete Hansabank- 5657 800— Angeb. unt. V. M. 161 bank beleinbare Papiere 161489 30 Steuern 54708 45 äan die Geſchäftsſt 775 Debitoren: FC ÄA 255 189 47 ⸗ gedeckte. M. 11215533.23 ungedeckte 2 25215.— 11240 748 23 In Dauernde Beteiligungen 20000— 105355 90 14 800 417 9 T80 71+ 07 I0 Iber *) Beim Amtsgericht angemeldet M. 502.600.— 1 5 noch nicht gemeldel, jedoch voll dezahlt M. 191.800.— ledig, mit tadelloſem Ruſe⸗ leichter Auffaſſung Soli. Veplust- und Gewinnrechuung. Haben per ſofort von größerer Firma 3467 + gesuchlt. Verualtungskosten: Gewinn aus: Schriftliche Angebote Gehäller, Steuern, u. allgem. Unkosten 368 330 72 Provisionen 311695 68 mit Angabe von Reſe⸗ Nntrnnt 2eee 97 505 49renzen unter V. J. 158 an Effekten 5 174154 62 die Geſchäftsſt. d. Bl. evisen und Serten 37 668 80 VVTVTVVVVVVVVVVVVVCCCTTT 2501 60 Schwelz Nuach Basel. in 523525 8 523520 ſ feinen, kleinen Villen⸗ e eee haushalt für Oktob. ſelbſt⸗ ſtändig arbeit. Köchin u. Zimmermädehen geſucht. E314 Anzahl der Mitglleder bei der ee Nur ſolche mit prima im Pebtuar 1921 51 mit Mk. 174 400.— Anteilen Zeugniſſen u. aus guten am 30. 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