8 8 1ins Haus 150.— und Fam lien⸗Anzeigen 20% Rachlaß. Reklamen Mr. 88. Mmark eeeeeee 2 a5 Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8¼ Uhr, Abenddl. nachm. 17890 Karisrube 40 Baden und Nr. 2017 kudwigshafen am 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Steilen u. usgaben Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗Nebenſtelle w. keine verantwortg.übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ veſtadt, Waldhoffraße nummer 35 Fernſprecher ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen ſ. ausgeſ. 70 0 5 oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme *. ag, 1. September. 1 reiſe: In mannheim und umgebung monatlich 5, 7031, 7942, 7033, 7033, 7045. Telegramm-⸗Nòreſſe: zeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Die Pariſer Note. des Jahlungsaufſchubs.— Keine Antwort auf die deutſchen vorſchläge. WB. Berlin, 31. Auguſt. e Reparakionskommiſſion hal der deutſchen Kriegs⸗ U mmiſſion heute abend mit folgender RNote die von ihr Reparationsfrage getroffene Entſcheidung überſandt: Reparalionskommiſſion beehrt ſich, anliegend der deul · i egierung ihre Eutſcheidung Nr. 2119 als Erwiderung ſe chreibens zu überſenden, welches der Reichskanzler an m 12. Zuli gerichtet halte. gie da die Reparallonskommiion die von der deulſchen Re⸗ ſthend beautragte stundung nicht bewilligen zu Ahet dealaubt hat, hat ſie es nicht für angezeigt er⸗ dung 2 im Augenblick über die von der deutſchen Regie · wache Betracht gezogenen Vorſchläge zu äußern, Nuhnung 7655 Wen e genaue Ausführung der von der Reparalionskom⸗ 5 dung vorgeſchriebenen Kohlen- und Holzliefe. ————— I0 ſichern ſollen. Die Reparationskommiſſion behält das Recht vor, die Jukraftſetzung ähullcher eechln chu n gen, wie die von der deutſchen Reglerung vor⸗ Fühtleferen zu fordern, wenn in Jukunft die Kohlen⸗ und dden ſunden nicht in zufriedenſtellender Weiſe ausgeführt der wortlaut der Entſcheidung. ie Reparationskommiſſion, welche über das neue Skun⸗ beuch vom 12. Zuli 1922 Beſchluß zu faſſen halte. enk⸗ der Erwägung, daß das Reich ſowohl ſeden die en wie äußeten Kredit verloren hak und 0 Mark ſich forigeſetzt bis auf drei Tauſendſtel ihres Wer · Awertet hat, wie folgt: N Sie verſchiebt die Beſchlußfaſſung über das einge⸗ 7 5 dn Geſuch des Reiches bis zum Zeitpunkt, wo ſie den Ent⸗ liche ner durchgreiſenden Reform der öffent⸗ dee Jinanzen deutſchlands fertiggeſtellt hat. deemt ſich bringen: I das Gleichgewicht des Budgets, Weunge die in der Reparalionskommiſſion vertrelenen Re⸗ 8 d) emzen ibre vorherige Zuſtimmung geben, die e lwalge den mn gung der äußeren Laſten Deulſchlands in wWendi aße, das zur Biederherſtellung ſeines Kredites für uol⸗ 3* 55 erachtet werden ſollte, 5* Währungstreform, dwecs Bez zusgabe äußererund innerer Anleihen 2 Vefeſtigung der Finanzlage. Ier! im für die Vorbereitung und die Ausführung der in Ae in Ausſicht genommeuen Maßnahmen die notwendige J0 gewähren, wird die Reparationskommiſſion als Be⸗ lig ug der am 15. Auguſt und 15. Seplember 1922 fäl⸗ ber bdenden Barzahlungen und, ſofern nicht in ber daggendenzelt andere Abmachungen getroffen ſein ſollten, 1922 Wue zwiſchen dem 15. Oktober und dem 15. Dezember 0 ben d ig werdenden Barzahlungen deukſche Schatz⸗ golzenehmen, welch binnen ſechs Monaten latte Zzahlbar und mit Garankien ausge⸗ und die 580 ſollen, hinſichllich deren die deutſche Regierung dieſen ö elgiſche Regierung, welcher dieſe Jahlungen zuge⸗ 19 5 ſich ins Einvernehmen zu ſetzen haben, oder die 9195 eines enkſprechenden Einvernehmens durch ein gehm epofineiner ausländiſchen Belgienge⸗ 4* u Bank ſichergeſtellt werden ſollen. ˖l 1* den ö deharenenskanmiſton hat ihre Entſcheidung getroffen, iu bat. 7 n belgiſchen Kompromißvorſchlag einſtimmig angenom⸗ reich arnach wird das Geſuch um Zahlungsaufſchub abgelehnt. der Morator Belgien haben gegen, England für ein bedingungs⸗ belgiſche am geſtimmt, Italien hat ſich der Stimme enthalten. ſer dungen Antrag ſieht vor, daß Deutſchland vorläufig keine ſeh ufftit d leiſten hat, ſondern in Gold zahlbare Bonds mit (les, hat es m von einem halben Jahr ausgibt. Ueber die Garan⸗ ag auf 75 Belgien allein zu verhandeln. Ob die deutſche Re⸗ 0 kungen eſe Regelung eingehen kann, wird weſentlich von den die Garch hängen, die Belgien in bezug auf die Finanzreform ſ die N mtien erheben wird. Jedenfalls iſt durch dieſen Be⸗ arn. regierung in eine pretäre Lage gebracht, was ſie ee Information, die dem Berliner Lokalanzeiger von 192 ulſcheidn te zugegangen iſt, hält man in Regierungskreiſen uptprong der Kommiſſion für eine Verlegenheitslöſung. Das Wmegeſuches w. nämlich die Bewilligung des deutſchen Mo⸗ burdede 892 und der ſofortige Eintritt in die auf eine all⸗ Nuben. Aus Jhinzielenden Verhandlungen ſei nicht gelöſt 5 Beſchluß der Reparationskommiſſion gehe jedoch enfac ſich der Anſicht nicht verſchließen konnte, daß ach nicht zahlen könne. Es ſei nicht zu beſtreiten, Aellagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der CTechnik. Geſetzu. Necht. Mannh. Frauen⸗Jeitung. Mannh. Muſik-Seitung daß der Beſchluß auch günſtige Momente aufweiſe, vor allem er⸗ gebe ſich die Tatſache, daß Frankreich noch in letzter Stunde den Weg der Gehalt vermieden habe. Das eine ſcheine feſtzuſtehen, daß der Beſchluß aus dem Wunſche heraus diktiert worden ſei, einen endgültigen Bruch zu vermeiden. Das große Ziel der Reichsregierung ſei geweſen, ein Moratorium zu er⸗ halten bis zu einem Augenblick, in dem die geſamte Regelung des ganzen Reparationskomplexes eintrat. Man müſſe ſich vorſtellen, daß am Ende des Jahres, und zwar unter Anteilnahme Amerikas, nochmals die geſamte Reparationsfrage aufgsrollt werde, und zwar gleichzeitig mit der Wiederaufrollung der Frage der internationalen Anleihe. So läuft das Etwas, das wir gewonnen haben, im weſent⸗ lichen auf einen Zeitgewinn hinaus und auf die allerdings zeitig ſtark begrenzte Befreiung von Preſſion mit Gewaltmaßnahmen. Inſofern hat die Gewaltpolitik Poincares nicht geſiegt. Aber im Effekt iſt das Ganze, wie ein Berliner Blatt ſchreibt, nur„Mora⸗ toriums erſatz“. Und die Vorzüge des Erſatzes ſind immer frag⸗ würdiger Natur! Wie weit es für Deutſchland einen Gewinn be⸗ deutet, daß es allein mit Belgien zu tun hat, kann jetzt noch nicht beurteilt werden zebenſowenig, ob die Abreiſe Bradburys nach Ab⸗ lehnung des engliſchen Vorſchlages mehr iſt als eine Geſte oder weniger als der Rückzug Englands. Eine Sorge erßebt ſich aber ſofort und beleuchtet die ganze ungeklärte Lage blitzhell. Für die Schuldverſchreibungen, die in Gold bezahlt werden ſollen, fehlt heute die Deckung und ganz ohne Zweifel wird dieſe Deckung in 6Monaten ebenfalls fehlen. Sie ſetzen eine Kreditfähigkeit Deutſchlands voraus, deſſen vollſtändige Kreditunfähigkeit in dem Wort⸗ laut der Entſcheidung ausdrücklich feſtgelegt iſt. Daraus iſt auch deutlich zu erſehen, daß dieſe Entſcheidung keine Entſchei⸗ dung iſt, ſondern eine weitere Vertagung, eine Verlängerung des Schwebezuſtandes, ein weiteres Wartenlaſſen. Und Deutſchland wär; allein mit einer klaren unzweideutigen Entſcheidung zu helfon. So iſt für den Augenblick weniges gewonnen, aber am Ende der Gal⸗ genfriſt erhebt ſich von neuem der Schatten des ſtoßbereiten Schlacht⸗ und Schlächterſchwertes, das Paincare vorübergehend ge⸗ ſenkt hat. Lohnt es ſich da, Hoffnungen zu hegen, es könnte auf der Herbſtkonferenz unter aktiver Teilnahme Amerikas und Beteiligung Deutſchlands wirklich im Zuſammenhang mit der Regelung des interalltierten Schuldenausgleichs eine Herabſetzung der Repara⸗ tionslaſten endgültig beſchloſſen werden? Der Verlauf der Sitzungen. Berlin 1. Sept. Ueber den Verlauf der entſcheidenden Sitzung wird aus Paris berichtet: Die erſten Vormittags⸗ und Nachmittags⸗ ſitzungen ſeien durch private Beſprechungen erfüllt geweſen. Dubois hatte eine Unterredung mit Poincare⸗ Vor der offi⸗ ziellen Abſtimmung gab„Intranſigeant“ von den Verhandlungen eine Darſtellung, nach der man nach der Vormittagsſitzung eine gewiſſe Hoffnung hatte, zu einem einſtimmigen Beſchluß zu kommen. Der franzöſiſche und belgiſche Vertreter hatten ſich auf folgendes Programm geeinigt: 8 Das deutſche Moratorium wird abgelehnt, und zwar mit der belgiſchen und franzöſiſchen Stimme gegen die italieniſche und eng⸗ liſche, ſodann aber wurde mit drei Stimmen bei Stimmenthaltung von Dubois beſchloſſen, daß Deutſchland in dieſem Jahre 270 Mil⸗ lionen Goldmark zu bezahlen hätte. Deutſchland werde ermächtigt, dieſe Zahlungen in Schatzwechſeln zu erledigen, die nach ſechs Monaten fällig ſein ſollten. Dieſe Angelegenheit würde von den Belgiern direkt mit Deutſchland geregelt werden. Falls Deutſchland nicht in der Lage ſein ſollte, die Wechſel am Verfalltag einzulöſen, würden Belgien andere Garantien gegeben werden. Ferner hat Deutſchland den übrigen Alliierten Garantien zu geben, hauptſäch⸗ lich Verträge hinſichtlich der Holz⸗ u. Kohlenlieferungen und die Uebergabe von 30 Millionen Goldmark als Garantie für die pünktliche Lieferung. Eine Ablehnung dieſer Bedingungen durch Deutſchland würde den Beſchluß zur Folge haben, daß eine abſicht⸗ liche Verfehlung Deutſchlands vorliege, worauf Poincare die Zu⸗ ſtimmung aller Alliierten zu Sondermaßnahmen gegen Deutſchlan erhalten würde. Berlin, 1. Sept. Nach einer Drahtmeldung der„Voſſiſchen Zeitung“ aus Paris verlief die geſtrige Nachmittagsſitzung ſehr ſtürmiſch. Um 5½ Uhr erſchien es faſt ſicher, daß die Kommiſſion ſich auflöſen werde. Zu Beginn des zweiten Teils der Sitzung hielt der engliſche Delegierte eine Rede, die Dubois ſichtlich beeinflußte, Bradbury ſagte, daß er den Auftrag habe, die Kommiſſion zu verlaſſen und daß er die Ver⸗ antwortung hierfür Frankreich überlaſſen müſſe: denn er glaube, daß Frankreich durch ſeine Haltung das einzige Organ zerſtöre, das noch Ausſicht habe, die Probleme des Verſailler Vertrages löſen zu können. Dubois beantragte hierauf eine Unterbrechung der Sitzung und eilte zu Poincars. Nach der Rückkehr erklärte er, Poincare, der bisher immer nein geſagt habe, habe nach ſeinem letzten Beſuch bei ihm erklärt: Ich nehme an, wenn man vorher über den engliſchen Vorſchlag ab⸗ ſtimmt und ihn ablehnt. Darauf wurde, um Poincars Genug⸗ tuung zu geben, zunächſt über den engliſchen Vorſchlag abgeſtimmt und dieſer von Frankreich und Belgien abgelehnt, während ſich Jtalien der Abſtimmung enthielt. Daraufhin wurde über den belgiſchen Vorſchlag abgeſtimmt. Vorher wurde Dubois befragt, ob er dafür garantieren könne, daß Poin⸗ caré nicht nur die Entſcheidung der Reparationskommiſſion an⸗ nehme, ſondern daß er auch auf alle Komplikationen ver zichten würde, worauf Dubois verſicherte, daß die Inſtruktionen Poincarsés dieſe Zuſicherungen enthalten. Nach Annahme des belgiſchen Vor⸗ ſchlags erklärte Bradbury, er habe von Lloyd George den Auftrag, ſofort nach London zurückzukehren, wenn der Bildung u. Unterha Der Beſchluß der Reparationskommiſſion. Abermalige verſchiebung der Entſcheidung.— Neuer Schwebezuſtand. Anzeigenpreiſe: die kleine Zeile mk. 20.—. Stellengeſuche von Auzelgen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Sewähr. ltung. Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. engliſche Vorſchlag abgelehnt worden ſei, und da er noch keine Gegenordre empfangen habe, müſſe er die Kommiſſion verlaſſen und nach London zurückkehren. In einer Drahtung des„B..“ wird noch berichtet: Der amerikaniſche delegierte, der den Verhandlungen beiwohnte, hättemehrfach in die Debatte eingegriffen und in perſön⸗ lichen Beſprechungen die einzelnen Delegierten beſchworen, alles in ihren Kräften ſtehende zu tun, um die Inſtitution der Repa⸗ rationskommiſſion intakt zu erhalten. Der Berichterſtatter der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ meint, die Entſcheidung käme auch nicht entfernt den be⸗ rechtigten Forderungen Ddeutſchlands entgegen, ſei aber immerhin geeignet, die allgemeine Spannung für den Augen⸗ blick zu löſen. Die Pariſer maßgebenden deutſchen Kreiſe verſchloſſen ſich durchaus nicht dem ungeheuren Ernft der augenblicklichen Lage. Staatsſekretär Schröder beabſichtigt heute früh nach Berlin zu⸗ rückzukehren. In engliſchen Kreiſen ſei man opti⸗ miſtiſch und hoffe beſtimmt über die verlangten Garantien für die ſechsmonatigen Schatzanweiſungen in Deutſchland raſch zu einer Entſcheidung zu kommen. Man mache dort kein Hehl daraus, daß die Bradbur'ſche Beeinfluſſung der Entſcheidung aufgrund ſeiner Berliner Reiſe nicht hoch genug anzuſchlagen ſei. In amerikaniſchen Kreiſen glaubt man, in der Zwiſchenzeit das geſamte Reparationsproblem auf der neuen Grundlage wieder aufzurollen, um damit die Möglichkeit zu ſchaffen, die von dem Bankierausſchuß für die geplante Anleihe erforderlichen Ga⸗ rantien zu finden. Eine franzöſiſche halbamtliche Erläuterung des Beſchluſſes. WB. Paris, 31. Auguft. Die Agentur Havas veröffentlicht folgende Erläuterung zu dem heutigen Beſchluß des Wieder⸗ gutmachungsausſchuſſes: Die Entſcheidung des Wiedergutmachungsausſchuſſes wird in den franzöſiſchen politiſchen Kreiſen im allgemeinen günſtig beurteilt. Die Auffaſſung geht dahin, daß ſie, wenn nicht in ihrer Geſamtheit, ſo doch in ihren weſentlichen Punkten den vom Miniſterpräſidenten Poincars ſtändig vertretenen Theſen entſpricht. Durch die Ablehnung des Antrages des britiſchen Ver⸗ treters und den darauf gefaßten Entſchluß, die Entſcheidung über das von Deutſchland ausgeſprochene Moratoriumserſuchen aufzu⸗ ſchieben, hat der Ausſchuß in 2 aufeinander folgenden Abſtimmungen entſprechend den ſtändigen Erklärungen des Miniſterpräſidenten Poincars anerkannt, daß es unmöglich iſt, dem Verlangen der deut⸗ ſchen Regierung zuzuſtimmen. Demnach ergibt ſich unter Vorbehalt gewiſſer Bedingungen bezüglich der Zahlungen, über die der Wieder⸗ gutmachungsausſchuß berechtigt wäre zu entſcheiden, folgende Lage: Deutſchland wird verpflichtet ſein, die ſehenen Zahlungen binnen einer ſehr kurzen Friſt zu leiſten. Wenn es ſich dieſer Verpflichtung entziehen ſollte, würde der Ausſchuß ge⸗ nötigt ſein, eine abſichtliche Nichterfüllung feſtzuſtellen, die den Alliierten das Recht geben werde, einzeln oder in ihrer Geſamtheit zu Zwangmaßnahmen zu ſchreiten. Somit erſcheinen bei einer erſten Prüfung die Rechte Frankreichs und ſeine vollſtändige Handlungsfreihejt in der Zukunft gewahrt! Es wurden einige Vorbehalte bezüglich verſchiedener Punkte der von dem Wiedergutmachungsausſchuß angenommenen Entſchließung gemacht, die infolge ihres Mangels an Deutlichkeit eine genaue Prüfung erfordern. 79 Der Wortlaut des Beſchluſſes iſt am Abend dem Miniſter⸗ präſidenten Poincaré mitgeteilt worden. Dieſer wird ihn mor⸗ gen dem unter dem Vorſitz des Präſidenten Millerand im Elyſée einberufenen Miniſterrat unterbreiten. Poincars hat es formell abgelehnt, ſeine Anſicht kundzugeben, bevor er ſich nicht mit ſeinen Miniſterkollegen beſprochen und ſich mit ihnen über die Richtlinien geeinigt hat, die angeſichts der getroffenen Entſcheidung des Wieder⸗ gutmachungsausſchuſſes zu befolgen ſind. Ueber dieſen Punkt wird alſo erſt morgen Klarheit zu erlangen ſein. Eine Darſtellung Dubois. WB. Paris, 31. Auguſt. gutmachungsausſchuſſes Dubois empfing nach Schluß der heutigen Sitzung des Wiedergutmachungsausſchuſſes die fran⸗ zöſiſchen Preſſevertreter und erläuterte ihnen deſſen Entſchei⸗ dung Er wies zunächſt daraufhin, daß Bradbury, der urſprünglich für die Gewährung eines bedingungsloſen Mora⸗ toriums für das Jahr 1922 und für ein von Bürgſchaften be⸗ gleitetes Moratorium für die Jahre 1923 und 24 eintrat, nur noch den erſten Teil ſeines Auftrages aufrecht erhalten habe. Dieſer wurde mit 3 gegen 1 Stimme abgelehnt, inſofern, als nach dem Wortlaut des Friedensvertrages die Stimm⸗ enthaltungdesitalieniſchen Vertreters einer Ab⸗ lehnung entſpreche. Nach dieſer Abſtimmung habe der Ver⸗ treter Belgiens, der beſonders an den deutſchen Zahlungen in⸗ tereſſiert ſei, den Vorſchlag gemacht, die Bedingungen feſtzu⸗ ſetzen, nach denen Deutſchland zu bezahlen habe. Danach ſolle Deutſchland dem Wiedergutmachungsausſchuß Schatzwechſel in Goldwert und mit 6monatlicher Laufzeit überweiſen, die von weſentlichen Bürgſchaften zu ſtützen wären. Dieſe Schatz⸗ ſcheine wären Belgien zu übergeben, das auf dieſe Weiſe einen Teil ſeiner Prioritätsforderungen befriedigen könne. Auf ſeine, Dubois, Anxegung habe der belgiſche Vertreter ausdrücklich erklärt, daß es ſich um tatſächlich zu bewirkende Zahlungen handle, und daß Belgien von dieſen Schatzſcheinen Gebrauch machen werde.⸗ Belgien werde dieſe Schatzſcheine die entweder durch eine Goldhinterlegung oder ein anderes zwiſchen Belgien und Deutſchland zu treffendes Abkommen verbürgt merde. vorge⸗ Der Vorſitzende des Wieder⸗ tatſächlich diskontieren können, Würde Deutſelland Lie aee 2. Seite. Nr. 400. ͤͥͤ ²————— Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) Freitag, den 1. September 1. derten Bürgſchaften verweigern, ſo würde der Wiedergut⸗ machungsausſchuß auf Grund des Friedensvertrages berechtigt ſein, den Alliiertenmächten eine abſichtliche Zahlungs⸗ verweigerung Deutſchlands bekannt zu geben und dieſe würden dann die notwendigen Zwangsmaß⸗ nahmen beſchließen. Somit habe 1) der Ausſchuß das Moratorium abgelehnt und 2) einen Antrag angenommen, durch deſſen Durchführung Geld erhalten werde. Außerdem habe ſich der Ausſchuß die Vorſchläge der deutſchen Regierung über die Verbürgung der Kohlen⸗ und Holzlieferungen zu eigen gemacht und die deutſche Regierung benachrichtigt, falls die Naturallieferungen nicht genau eingehalten werden würden, ſei das Recht vorbehalten, die in Kraftſetzung ähnlicher Ab⸗ machungen zu fordern. Die Annahme des von ihm(Dubois) genauer angegebenen belgiſchen Vorſchlags ſei darauf einſtimmig erfolgt. Die Abmachung, die ſomit nach langen mühſamen Ver⸗ handlungen im Schoß des Ausſchuſſes erreicht worden ſei, ſei umſomehr zu begrüßen, als ſie, wie er mit Befriedigung feſt⸗ ſtelle, dem von den Urhebern des belgiſchen Vorſchlags kundge⸗ gebenen Wunſche entſpreche, die ſich beſonders um die Beſei⸗ tigung der bisherigen Schwierigkeiten bemüht hätten, um den alliierten Mächten zu ermöglichen, in alle Zukunft und in aller Ruhe die allgemeine Regelung des Problems der Wiedergut⸗ machungen und der alliierten Schulden vorzunehmen. Nach franzöſiſcher Auffaſſung müſſe die erreichte Löſung, durch die das Moratorium abgelehnt, und die wichtige Frage der Pfän⸗ der und Bürgſchaften zurückgeſtellt worden ſei, eine allge⸗ meine Erleichterung hervorrufen. Dubois ſagte, er hoffe ſomit das franzöſiſche Völk und die franzöſiſche öffent⸗ liche Meinung zu dem heute erreichten Ergebnis beglück⸗ wünſchen zu können. HBelgien und die verhandlungen. (Berlin, 1. Sept. Wie der„Voſſ. ZItg.“ aus Paris gemeldet wird, wird dort von belgiſcher Seite erklärt, ſeitens der deutſchen Kriegslaſtenkommiſſion ſei betont worden, man brauche acht Tage Zeit, um die Garantiefrage zu löſen. Belgien ſei aber bereit, ſolange zu warten, und es ſei feſt davon überzeugt, daß ſich die nötigen Operationen ohne Schwierigkeiten abwickeln werden. Die erſten deutſchen Preſſeſtimmen. Berlin, 1. Sept. Georg Bernhard beſpricht in der„Voſſ. Zig.“ den Beſchluß der Reparationskommiſſion, den er als eine Atempauſe für das deutſche Volk bezeichnet. Bernhard meint, die gefällte Entſcheidung komme der Gewährung eines Moratoriums gleich. Der von der Reparationskommiſſion gewählte Ausweg be⸗ deute einen Sieg des belgiſchen Vermittelungsgedankens und damit im Grunde der Sache nach eine Niederlage Poincarés, der ſich gegen dieſen belgiſchen Plan bereits in den Vorverhand⸗ lungen heftig zur Wehr geſetzt hatte. Man darf wohl mit der Wahrſcheinlichkeit rechnen, meint Bernhard, daß durch den Spruch der Kommiſſion zunächſt einmal eine Pauſe der Beruhigung ge⸗ ſchaffen worden ſei, wenn ſich auch im Augenblick noch nichts ſagen laſſe, wie lange dieſe Zeit währen wird. Mit der belgiſchen Re⸗ gierung, die dem Fortſchritt der Verhandlungen einen gewiſſen Dienſt geleiſtet habe, werde man zweifellos zu einer Einigung über die verlangten Sicherheiten kommen. Erich Bombrowski faßt im„B..“ das Urteil über die Pariſer Entſcheidung am Schluſſe ſeines Leitartikels folgendermaßen zu⸗ ſammen: Noch ſind wir nicht über den Berg und noch können die deutſch⸗belgiſchen Auseinanderſetzungen große Schwierig⸗ keiten in ſich bergen. Noch iſt vor allem das Reparationsproblem nicht auf einen vernünftigen Nenner gebracht. Aber die geſtrige Entſcheidung der Reparationskommiſſion gibt der Welt doch wenig⸗ ſtens eine Atempauſe von einigen Monaten, in denen ſie von neuem an die Löſung dieſer Aufgaben herantreten kann. Im Herbſt auf der großen internationalen anfeenz in Brüſſel, ſo hoffen wir, wird man endlich aus all dem trüben Erfahrungen der letzten Ver⸗ gangenheit lernen und die Reparationsfrage auf eine Grundlage ſtellen, die praktiſch durchführbar iſt. Bisher ſind die Alliierten von Illuſtonen zu Illuſionen geſchritten. Allein die konſequente Er⸗ füllungspolitik konnte der Entente ſchrittweiſe die Erkenntnis ab⸗ ringen. Der Beſchluß des Wiedergutmachungsausſchuſſes bedeutet, wie der.„okal⸗Anzeiger“ meint, inſofern eine Erleichterung, als der deutſchen Regierung ermöglicht werde, den Ankauf von Deviſen während ds. Is. zu vermeiden. Allerdings würden im nächſten Jahre, wenn bis dahin nicht das ganze Wiedergutmachungsproblem geregelt ſei, um ſo größere Summen gefordert werden müſſen. Ob Deuütſchland den Beſchluß annehmen könne, werde im weſentlichen von den belgiſchen Bürgſchaftsforderungen abhängen. Die„Deutſche Tages⸗Zeitung“ ſieht den Kernpunkt darin, daß die Entente einen erheblichen Teil unſeres Bankgoldes der letzten Reſerve des deutſchen Volkes in ihren Beſitz bringen will. England habe Bedingungen zugeſtimmt, die von ſeinen eige⸗ nen Sachverſtändigen zweifellos als wirtſchaftlicher Wahnſinn be⸗ zeichnet würde. Wahr bleibt nur, daß unſer Moratoriums⸗ geſuch abgelehnk iſt und daß wir zahlen ſollen, allerdings nicht in Deviſen, ſondern in Goldbarren. Die Entſcheidung des Wiedergutmachungsausſchuſſes iſt nach der „Kreuzzeitung“ für jeden ehrlichen Mann unannehmbar. Die Reichsbank könne als ehrliche Bank jenem Anſinnen gar nicht Folge leiſten. Die Hoffnung auf eine Löſung der Wiedergut⸗ machungsfrage bis zum Ablauf des Jahres erſcheint dem Blatt eitel. Es verlungt, daß die deutſche Regierung feſt bleibe und keinen Druck auf die autonome Reichsbank ausübe. Der„Vorwärts“ ſieht einen nicht zu unterſchätzenden Fort⸗ ſchrätt darin, daß ſich die deutſche Regierung unmittelbar mit der belgiſchen auseinander ſetzen würde. Es müſſe jedoch im Auge be⸗ halten werden, daß das Moratorium nicht gewährt wor⸗ den iſt, ſondern daß es ſich nur um eine veränderte Form der Zahlungen handle. Wenn der in Ausſicht geſtellte Umſchwung nicht eintrete, würden wir die Schuldverſchreibungen in 6 Monaten nicht einlöſen können. Uegemein wertvoll für Deutſchland ſei es jedoch, daß nunmehr der Wiedergutmachungsausſchuß einſtimmig die voll⸗ kommene Kreditunfähigkeit Deutſchlands beglaubigt habe. Im großen Ganzen könne man von einer Entſpannung ſprechen. Nach Anſicht der„Germania“ bedeutet die Entſcheidung ohne Zweifel eine Zahlungserleichter ung, wenn auch nicht die Erhoffte. Im übrigen komme es auf die Bürgſchaften an, die Belgien fordere. 17 Bemerkenswerte Ausführungen der„deutſchen Allgemeinen Jeitung“. Berlin, 1. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) In der„Deut⸗ ſchen——— Zeitung“ wird an den Meldungen, die aus Paris über die Bemühungen des Herrn Schröder hier eingetroffen ſind, bemängelt, daß in ihnen nur von den Verpflichtungen der deutſchen Induſtrie, nicht aber von denen der Arbeiterſchaft geſprochen wird.„Der Vorſchlag der Induſtrie“ ſah unter anderm auch eine Aet von Garantieen des Abkommens durch die Gewerkſchaften vor. Verhandlungen haben mit den Gewerkſchaftsführern ſtattgefunden, um die Bereitſchaft der deutſchen Arbeiter klar feſtzulegen, an der Durchführung des Abkommens mitzuarbeiten. Ob dabei die deutſchen Arbeſterführer Bedingungen geſtellt haben, und wie dieſe lau⸗ ten, iſt in der Oeffentlichkeit bisher nicht bekannt geworden. Die „Deutſche Allgem. Zeitung“ verwahrt ſich gegen eine Darſtellung, nach der die Aktien der Induſtrie als Rettungsaktion für die gegenwärtige Regierung erſcheinen könnte:„Es iſt nötig, ſehr deutlich auszuſprechen, daß an dem Schickſal der Nation alles, an dem Schickſal des augenblicklichen Kabinetts nichts gelegen B iſt. Es hat das Vertrauen des Auslands nie beſeſſe d das d Inlands längſt perloren. beſeſſen un 85 be⸗ 7 1* i Deutſchlands wirtſchaſtliche Not. Urſachen— Folgen— Abwehr. WB. Berlin, 31. Aug. Der wirtſchaftspolitſche Aus⸗ ſchuß des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates nahm eine Entſchlieſ⸗ ſung betreffend die Urſachen und Folgen des Verfalles der deutſchen Währung und die zu ſeiner Bekämpfung an⸗ zuwenden Mittel einſtimmig an. Es heißt: Die Haupturſache des Zuſammenbruches der Markwährung iſt die immer wieder erneute Verzögerung der Zahlungsfähig⸗ keit Deutſchlands und einer angemeſſenen Regelung der Reparations⸗ frage mit ihren wirtſchaftlichen und politiſchen Folgen. Es iſt für Deutſchland unmöglich, mit ſeiner durch den Verſailler Friedens⸗ vertrag ſo ſtark geſchwächten Wirtſchaftskraft die Paſſivität ſeiner Zahlungsbilanz zu überwinden und gleichzeitig außerordentlich hohe Leiſtungen an das Ausland auszuführen. Dieſe Auffaſſung wird geſtützt durch den Beſchluß der Konferenz von Genua über die Finanzfrage. Es wird außerdem an die Entſchließung der Pariſer Bankierkonferenz vom Juni 1922 erinnert, die ohne jeden Vorbehalt erklärte, daß eine Stabiliſierung der Währung ohne endgültige Regelung der Reparationszahlungen und anderer öffentlicher Schul⸗ den unmöglich iſt. Nachdrücklich und feierlich erhebt der Ausſchuß, in dem alle Kreiſe der deutſchen Wirtſchaft, Unternehmer und Arbeiter vertreten ſind, gegen die Behaup⸗ tung Einſpruch, die Markentwertung lei durch Maßnahmen der Regierung oder das Verhalten maßgebender Wirtſchaftskreiſe bewußt herbeige⸗ führt worden. Hält der Währungsverfall an, ſo bedrohen Ar⸗ beitsloſigkeit und Nahrungsmittelnöte in großem Maßſtabe das deutſche Volk. Das rapide Steigen der auswärtigen Wechſelkurſe macht die Verſorgung Deutſchlands mit den zur Aufrechterhaltung der induſtriellen Tätigkeit notwendigen Rohſtoffen und den zur Be⸗ friedigung der ſtädtiſchen Bevölkerung unbedingt erforderlichen Nahrungsmittel immer ſchwieriger. Die Mittel zur Heilung der erkrankten deutſchen Volks⸗ wirtſchaft müſſen den Krankheitsurſachen entſprechen. Die Vorbe⸗ dingung für das Gelingen der Maßnahmen zur Feſtigung des Mark⸗ kurſes iſt ein Aufſchub der Barzahlungen und Anpaſſung von Menge und Art der Sachlieferungen an die Bedürfniſſe und die Leiſtungs⸗ fähigkeit der deutſchen Volkswirtſchaft ſowie der deutſchen Zahlungs⸗ bilanz. Ein Moratorium ſoll durch die Wiederherſtellung des deut⸗ ſchen Kredits eine internationale Anleihe an Deutſchland ermög⸗ lichen, was nach Meinung der internationalen Sachverſtändigen⸗ konferenz und der internationalen Bankwelt eine unerläßliche Vorausſetzung zur endgültigen Löſung des deutſchen Währungspro⸗ blems und der Reparationsaufgaben ſei. Im einzelnen ſcheinen folgende Maßnahmen geeignet, von innen heraus die deutſche Währung zu kräftigen, wenn die äußere Hilfeleiſtung damit Hand in Hand geht: Als Deckung des Bedarfs und zweckmäßigſte Verwendung der Ernte fördernde Maßnahmen werden empfohlen: Unterſtützung der Beſtrebungen durch Lieferungsverträge zwiſchen den Erzeugern und unmittelbaren Verbrauchern ſowie deren Organiſationen die Kar⸗ toffelverſorgung zu erleichtern und zu verbilligen und das Fernhalten aller überflüſſigen Zwiſchenglieder wie Aufkäufer von Gemeinden, Werken und Betriebsräten vom Kartoffelmarkt. Der Verbrauch ſo zu beeinfluſſen, daß weniger lebensnotwendige oder gar überflüſſige Verwendungszwecke erſt Berückſichtigung finden, wenn die elementaren Bedürfniſſe befriedigt ſind. Mit den ſchärfſten Mitteln iſt aller überflüſſige Luxus⸗ konſum zu unterdrücken. Der Ausſchank von Schnaps und Champagner in öffentlichen Lokalen ſollte ſofort verboten werden. Die beſchämend hohe Zahl der Likörſtuben, Bars, Dielen und Schlemmergaſtſtuben iſt durch zweckentſprechende Beſteuerung und durch ſchärfere Handhabung der Konzeſſionserteilung und Entzieh⸗ ung, gegebenenfalls auch durch Verbotsbeſtimmungen herabzudrücken. Wie der innere Verbrauch, ſo iſt auch der Ein und Ausfuhr⸗ handel unter den Grundſatz zu ſtellen, daß aller enthehr⸗ liche Konſum zu verhindern iſt. 5 Von der Steuergeſetzgebung iſt eine größere Einfachheit und Ueberſichtlichkeit zu verlangen. Sie iſt außerdem von der toten Laft der übertrteben hohen Verwaltungsausgaben zu befreien. Der Ausſchuß weiſt darauf hin, daß gleichzeitig größte Spar⸗ ſamkeit im Reichshaushalt, Ueberführung unproduktiver Kräfte zu produktiver Arbeitsleiſtung und Beſeitigung des Defizit⸗ in den Staatsbetrieben erreicht werden müſſen. Alle handels⸗, finanz⸗ und währungspolitiſchen Maßnahmen zur Aufhaltung des Währungsverfalles müſſen wirkungslos bleiben, wenn ſie nicht von energiſchen Anſtrengungen begleitet werden, den Kern des Uebels, ſoweit dies innerwirtſchaftlicher Natur iſt, zu beſeitigen, nämlich den allzu geringen Betrag der deutſchen Produktion auf allen Gebieten des Wirtſchafts⸗ lebens. Kein Vorurteil, kein Profitintereſſe, kein politiſcher und kein wirtſchaftlicher Glaubensſatz darf uns höher ſtehen als die Not⸗ wendigkeit, durcherhöhte Arbeitsleiſtungen das Volk und die Heimat vor dem Verſinken in Elend, Unkultur und Ver⸗ ſklavung zu retten. Die Not der Preſſe. Berlin, 31. Aug. Ihr Erſcheinen haben neuerdings eingeſtellt: Die„Halleſche Morgenzeitung“, das„Fuldaer Tage⸗ blatt“ und die„Leipziger Gerichtszeitung“. Hamburg, 31. Aug. Die älteſte Cuxhavener Zeitung, das bereits im 90. Jahrgang erſcheinende„Cuxhavener Tageblatt“ ſieht ſich gezwungen, zum 1. September ſein Erſcheinen einzuſtellen. J Berlin, 1. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„Täg⸗ liche Rundſchau“ iſt heute in ihremneuen Gewande er⸗ ſchienen, d.., in den Text und das Format der„Deutſchen Allge⸗ meinen Zeitung“ ſind ein paar Beiträge der leitenden Redakteure der„Täglichen Rundſchau“ eingefügt und am Kopfrande in veränder⸗ ter Form das bekannte Bild der„Täglichen Rundſchau“, 2 2 2 Die Kohlenpreiserhöhung. WB. Berlin, 31. Aug. Der ungeheuerliche Sturz der Mark in den letzten Wochen hat eine Erhöhung der Kohlenpreiſe vom 1. September in nicht minder enormem Ausmaße notwendig gemacht. Nachdem für den Bergbau in der vorigen Woche teils durch eine Einigung zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, teils durch Schiedsſpruch Lohnerhöhungen feſtgeſetzt wurden, die die bisherigen Löhne der Bergarbeiter vom 1. September ab ver⸗ doppeln und in manchen Revieren ſogar mehr als verdoppeln, haben der Reichskohlenverband und der Große Ausſchuß des Reichskohlen⸗ rates in ihrer Sitzung vom 30. Auguſt für alle Bergbaubezirke erhebliche Preisſteigerungen beſchließen müſſen. Durch die Preis⸗ ſteigsrungen ſind nicht nur die neuen Lohnerhöhungen abzugelten, ſondern auch ſonſtige Unkoſten des Bergbaues, vornehmlich alſo die erheblich geſtiegenen Koſten an Material. „Es ſtellte ſich heraus, daß infolge der der Lohnerhöhung er⸗ heblich vorauseilenden Erhöhung der Materialpreiſe die am 1. Juli und 1. Auguſt vorgenommenen Kohlenpreiserhöhungen nicht aus⸗ reichend geweſen ſind, um die Selbſtkoſten des Bergbaues zu decken. Es war daher notwendig, für die Abgeltung der Materialkoſten einen höheren Betrag als bisher einzuſetzen. Auch iſt eine Ver⸗ dreifachung der im Kohlenpreis enthaltenen Beträge für den au von Bergarbeiterwohnungen notwendig geworden, die den Treuhandgeſellſchaften in beſcheidenem Umfange die Fertig⸗ ſtellung hereits begonnener Wohnungsbauten 16 — + 7. in⸗ alle bei der Beſchlußfaſſung Beteiligten ſich der nachteiligen 1 wirkung der beantragten Kohlenpreisſteigerungen auf unſer ch an⸗ tes Wirtſchafts⸗ und Volksleben bewußt waren, ſo iſt dad gen⸗ dererfeits anerkannt worden, daß es gerade jetzt dringend 2 dig ſei, den Bergwerksunternehmungen die im Intereſſe 5 zußl haltung erforderlichen Geldmittel rechtzeitig und ausreich führen. Die Beſchluſſe wurden daher nahezu einſtimmig geig Ber⸗ von dem Vertreter der Reichsregierung nicht beanſtandet. Aa. kaufspreiſe ab Werk je Tonne ſind wie folgt erhöht wor dikats Fettförderkohle des Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Steinkohlenſyn 5 um 2953 l, Niederſchleſiſche Steinkohle durchſchnittlich um 2593., Sächſiſche Steinkohle durchſchnittlich um 4096, 4, miß Mitteldeutſche und oſtelbiſche Rohbraunkohle um 372 teldeutſche und oſtelbiſche Braunkohlenbriketts um 2234. Rheiniſche Rohbraunkohlen um rund 400 l. Rheiniſche Braunkohlenbriketts um 1449 l. die Fraktionsführer beim Neichskanzlek ( Berlin, 31. Aug. Der Reichskanzler empfing heute min⸗ mittag im Beiſein der ſämtlichen in Berlin anweſenden Neic aſc ſter die Führer der Reichstagsfaktionen, der krate nattonalen Volkspartei, der Deutſchen Volkspartei, der Demd tra des Zentrums, der Bayriſchen Volkspartei, der Sozialdeme en⸗ und der Unabhängigen Sozialdemokraten, um ſie über die aichten, politiſche Lage und insbeſondere die Verhandlungen zu unterk der die in Berlin zwiſchen der Reichsregierung und Mitgliedern Reparationskommiſſion geführt wurden. Im Anſchluß an denz am trag des Reichskanzlers machten die Miniſter Schmidt und ab⸗ ergänzende Mitteilungen. Nach kurzer Ausſprache wurde, fehung ſchließende Ergebniſſe aus Paris noch nicht vorlagen, die For der Beſprechungen, auf morgen vertagt. Der bayeriſche Innenminiſter an den Oroͤnungsblock. 9˙ § München, 31. Aug. Die Führer des bayeriſchen O„bn ge blockes hatten, wie gemeldet, am 25. Auguſt einen offen ichee, an den bayeriſchen Miniſter des Innern Dr. Schweyer ahgeſe der an der Handlung des Miniſters zur Frage der ich⸗ Kritik übte und auch gewiſſe Drohungen gegen die Regierun eine tete. Darauf veröffentlicht nunmehr der Miniſter desz Innerz der offene Antwort in der„Bayeriſchen Staatszeitung Erreiht er u. a. feſtſtellt, das in den Beſprechungen mit dem Reich Kamhf ſtelle kein Kampfobjekt von ſolcher Bedeutung dar, daß de ie Rüc⸗ deswegen als ſtaatsnotwendig fortgeführt werden müßte⸗ ndes er⸗ ſicht auf die ungeheuerliche außenpolitiſche Not des Vaterlae träch⸗ fordere eine Zuſammenfafſung aller Kräfte zu eſten tigſter Abwehr. Außerhalb Bayerns, aber auch von r, 2 wenn Kreiſen innerhalb Bayerns, wäre es nicht verſtanden wor t„Die bei ſolcher Lage der Dinge der Kampf fortgeführt worden geſehe an bayeriſche Staatsregierung ſei überzeugt, daß die Schugg uſchen ihrer eigenen Unnatur und an dem geſunden Sinn des limm⸗ Volkes zugrunde gehen werden. Vis dahin wären ihnen die bmach ſten Giftzähne ausgebrochen. Auf die Vorwürfe, daß die Wort 50 ungen einen Umfall vor Berlin bedeuteten, ein weiteres ſſen ſagen, lehnt der Miniſter ab. Was er zu tun und zu la und ſonſt werde ihm einzig und allein durch ſeine Pflicht diktiert. von nichts und von niemand. am m⸗ Db die dem bekannten Verbot anheim gefallene„wie lung auf dem Königsplatz ſo ſpontan entſtanden er An⸗ reier 2. behauptet werde, laſfe er dahingeſtellt. Aufgrund einwandfea⸗ Teil, gaben, ſo fährt der Brief fort, wird behauptet, daß man Mün⸗ nehmer von auswärts geworben habe, die auf der Reiſe ziehern ge chen nicht wußten, wofür ſie in München von den Aacdenhel braucht werden ſollten. Ich beſtreite mit aller Entſchiede das bayeriſche Volk mit dieſer Demonſtrationsverſammkung rſamm, iſt und lehne es mit aller Beſtimmtheit ab, von ſolchen Regie“ lungen„Weiſungen“ entgegen zu nehmen. Wohin käme n die Re⸗ rung, und wohin das Land und unſer armes Volk, wenn gierung dem Druck der Straße nachgeben würde? 155 19* Zum Schluß bemerkt der offene Brief, daß der Or geſelle b1 4 nicht berechtigtiſt, die von ihm in Bewegung ewen Maſſen immer wieder als„das Volk“ zu bezeichnen, Vorhehel ger als nicht einmal alle von ihm genannten Kreiſe dieſ cha billigten. Es ſtehe einwandfrei feſt, daß verſchiedene diengſderſpa ſationen von dem Vorgehen nichts gewußt haben un e5 dagegen erhoben. Ddie Regierung wird keiner.. Halt 0 nachgeben ſie mag kommen, woher ſie w des Volls Sie den Landtag nicht mehr für den getreuen Ausdru helfen. willens, ſo enthält die Verfaſſung die Mittel, dem abzu it. Die deutſche volkspartei mahnt zur Einate 9 münchen, 30. Aug. Der Wahlkreisvorſtand pon pganeeh und Schwasen der Deueſchen Bolksparteiden enn dui der die Auffaſſung der geſamten Partei im Lande ver lgen faßte nach eingehender Beſprechung der politiſchen Lag 1 Beſchluß: 80 polil 12 Die Deutſche Volkspartei erachtet es angeſichts de alle Beien und angeſichts der wirtſchaftlichen Not für ihre Pfliche zu ſeſtn genoſſen vor unüberlegten Schritten zu warnen 7 75 und einigem Zuſammenſtehen zu mahnen. Im Intereſſe 55 zweg, und Reich muß es mit innerem Zank und Streit und denkun loſen, lediglich die Leidenſchaft aufpeitſchenden S tr a gebungen jetzt ein Ende haben. Der völkerbund und Oeſterreich · 5 in WB. Genf, 31. Auguſt. Der Bulterbunderat peſchozie 15 erſten Sitzung ſeiner ordentlichen Tagung noch nicht aigen Hhe⸗ ſprache für die öſterreſchiſche Keiſe und die einmitee 1 maßnahmen einzutreten, ſondern zunächſt das Fimasiet hat, ſol Völkerbundes, das bereits früher dieſe Fragen bearbet t w o ch her der Abfaſſung von Vorſchlägen zu betrauen. Am ſollte 7. dann, auch wenn der Finanzbericht noch nicht vorlieg ten 35 Rat die von Oeſterreich nach Genf entſanherger treter hören, namentlich den Finanzminiſter Grtt ſchon Fder den Völkerbundsdelegierten Grafen Mensdorff, die au der Sitzung beiwohnten. Der Rat beabſichtigt, auch igzerrel weiteren Beſprechungen in enger Fühlung mit den d 0 Abgeſandten zu bleiben. tes Da In der kurzen Rede, die der Präſident des Rates 5ah es en den Verhältniſſen in Oeſterreich widmete, erklärte 119 Aufgabe des Rates ſei, zunächſt das Problem zu ſtudtereden Bericht über die beängſtigende Lage zu erſtatten, unn zglich daß legen, ob und unter welchen Bedingungen es 7 rauf hirt n der Löſung des Problems mitzuarbeiten. Er wies tederan Lage den früheren Vorſchlägen des Finanzkomitees zur Widem die Deſterreichs keine Folge gegeben wurde, und daß ſei dieſes Landes bedeutend ernſter geworden ſei. Der italieniſche Kreöft. 19 K. be WB. Rom, 31. Auguſt Nach einer Stefauimelbniſters ngung heutigen Unterredung des italfeniſchen Schanme Auefgee öſterreichiſchen Delegierten Dr. Schueller über dit dem e des. Geſetzes betreffend des italieniſchen Beitrages Arung reich zu gewährenden Kredit, eine grundſätzliche Gi nden Gennſi worden. Der Schatzminiſter verwies Schueller an erlo gh rektor des Schatzamtes, Conti Roſſini, damit dieſer die igte 4 Maßnahmen ins Werk ſetze. Im übrigen bervodſtenan ielle run ſeine Darlegungen über die wirtſchaftliche und ſu⸗ Oeſterreichs und gab die vom Schatzminiſter verlang itete Aſer, gen. Dieſer wird nun das ihm von Schueller unte em N. mit ſeinen zuſtändigen Kollegen prüfen, um es da rat vorzulegen. Vor ſeiner Abreiſe wird Schueller, ermöglichen. Obwohl 1 de raldirektor der Zölle, Luciolli, und dem Generden u ie N wärtigen Handels, Dinola, eine Unterredung Habenzeſp 2 die italieniſche Miniſterkriſe unterbrochenen Hande wieder anzuknüpfen. Al AE d. FFFFFFCFFCCCCC SSSASS SSs Sgages arS2 — 2 — SSE A rrr — 7 en, N⸗ on, er or⸗ un ab⸗ ng r S eS — — — — —— —— — Fiele durch anerkennenswerte Kürze auszeichneten, auf die finan⸗ 8 0„Tragweite dieſer nur vorläufigen 10prozentigen Steuer hin, ſch mn Bevölkerung erträglicher geſtaltet hätte. Und ſo blieb ſchließ⸗ t Miite rehr durch ſchaft Stadtverwaltung endlich die Fühlung mit der Einwohner⸗ endeghedenſo wie eine gerechte Laſtenverteilung auf die Ge⸗ —— ag. den 1. Sepiember 1922. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) — 3. Seile. Nr. 400. 2. 22 0 Sitzung des Bürgerausſchuſſes am Donnerstag, den 31. Auguſt 1922. nahezu einſtimmige Bewilligung der Joprozentigen Umlage auf Liegenſchaſts⸗ und Betriebsvermögen. Solange wir zurückdenken können, ſtand noch niemals auf der sordnung einer Bürgerausſchußſitzung nur ein Punkt. Dieſer ane Gegenſtand, die Erhebung einer vorläufigen Ge⸗ Pe ad ge r von 10 aus je 100 Steuerwert des Liegen⸗ Aſts⸗ und Betriebspermögens, iſt aber von ſo ſchwerwiegender 7 für die dafür in Betracht kommenden Steuerzahler, daß eine umfangreiche Tagesordnung aufwog. Das Kollegium be⸗ 15 gte zur Beratung volle zwei Stunden. Die Redner ſämtlicher kaktionen wieſen in ihren Betrachtungen, die ſich mit einer Aus⸗ dee aber begreiflicherweiſe keinen Ausweg zeigen, der dieſe wuerliche enorme Belaſtung des weitaus größten Teiles der Mann⸗ wen. chts anderes übrig, als den ſtadträtlichen Antrag anzuneh⸗ Nur der Kommuniſt Horſt, der als einziger des radikalſten N. önchens erſchienen war, und die kommuniſtiſche Stadträtin daue ſtimmten dagegen. Als die Sitzung um.20 Uhr eröffnet wurde, waren 71 Mit⸗ — r anweſend. Nach kurzer Begründung der Vorlage durch den Aer a des Stadtverordnetenvorſtandes, Herrn Fuhs, ergriff als g Fraktionsredner Stv. Moſes(Deutſchlib.) das Wort, um 9 endes auszuführen: Ueber die Notwendigkeit dieſer Umlage iſt Wgebrel zu ſagen, wohl aber über die Art, wie dieſe Vorlage 7 ebracht wurde. Dieſe Vorlage belaſtet die Liegenſchaften mit des Mieteinganges, und zwar rückwirkend ab 1. April. Woher de die Hausbeſitzer dieſe Summen nehmen? Es wird nur in aun ſeltenſten Fällen möglich ſein, dieſe Beträge von den Mietern a dolen. Warum iſt von der Stadtverwaltung nicht ſchon früher Tatſache des hohen Steuerbetrages hingewieſen worden? weiteentei geſchah! Vor einigen Wochen erließ der Oberbürger⸗ niteng eine amtliche Bekanntmachung zum Vollzug des Reichs⸗ gegebe ſoaft n ſonſt wäre ſolch eine falſche Unterrichtung der Einwohner⸗ bei Intereſſenten nicht zu verſtehen. Genau ſo liegt es aber deſglof Beſteuerung der Betriebsvermögen. In der Vorlage wird zu br. die Umlage nach den Betriebsvermögen des Jahres 1919 darna eben. Alſo richtet ſich jedermann bei Kalkulation der Preiſe worlaah ein. In Wirklichkeit iſt doch geplant, durch eine Nachtrags⸗ 10 L auch die heutigen gewerblichen Betriebsvermögen mit ſorderan erfaſſen. Jeder Gewerbetreibende erhält alſo eine Nach⸗ imſag m die höher wird als die erſte Anforderung, die ſeinen Händle mit etwa—397 belaſtet. Woher ſoll der Handwerker und decen? für die zurückliegende Zeit ſeine nachträgliche Belaſtung die ſcho Hier liegt eine Rückſichtsloſigkeit der Stadtverwaltung vor, daß de oftmals von uns gerügt wurde. Es wird daher hohe Zeit, cht, die ihr bisher abgeht. v. Scheel(Dem.) bemerkte einleitend, daß mit dieſer Vor⸗ laſtun n weiteſten Kreiſen der Bevölkerung eine ſehr ſtarke Be⸗ de zugemutet werde. Nur weil man ſich in einer Zwangslage 5 4 lei man gezwungen, für die Vorlage zu ſtimmen. Der Idan Zing dann in etwas zu des gelage entſtanden iſt, wobei er vornehmlich die Steuerpolitik eide Röes dafür verantwortlich machte, die die Gemeinden in dung ohrhaft kataſtrophale Finanzlage gebracht hat. Die Bewilli⸗ künfti er Porlage ſei in der Tat eine vorherige Bewilligung des ſie zden Budgets. Die neue Belaſtung ſei um ſo ſchlimmer, weil Nunde die weiteſten Kreiſe unvorbereitet komme. Der Redner be⸗ Natton: ſeinen weiteren Ausführungen folgenden Antrag ſeiner breiter Weiſe darauf ein, wie dieſe Wede deeſiche der Tatſache, daß der Bürgerausſchuß ſich heute bine 1 er finanziellen Notlage der Stadtgemeinde gezwungen ſieht, 10⁰³% aulage auf das Liegenſchafts⸗ und Betriebsvermögen von ür drrf zen Steuerwert zu beſchließen, damit die Stadtverwaltung kann, ſorllernächſten Zeit ihre laufenden Verpflichtungen einlöſen Anderewbrdert der Bürgerausſchuß den Stadtrat auf, im Verein mit emeinden in Reich und Land 10 Ggeine Bemühungen mit allem Nachdruck fortzuſetzen, daß Ichlä eeinden die ſeibſtändige Erhebung von Zu⸗ knöglicht n zu den Steuern in einem Maße und einer Weiſe er⸗ waltant wird, durch welche eine geordnete finanzielle Selbſtver⸗ 2 8 gewährleiſtet wird; indet, in Verhandlungen und vor der deffentlichkeit mit wohl⸗ er Entſchiedenheit eſetzes, in der die Umlage auf 1,875 des Steuerwertes an⸗ anden wurde. Hier war ein großer Mangel an Weitblick vor⸗ zur Wehr zu ſetzen gegenüber der Nicht⸗ achtung, mit welcher die Vorſtellung und Vorſchläge der Städte von Regierung und Landtag ſeit langem behandelt werden. Stv. Dr. Moekel, der namens der Zentrumspartei die Be⸗ reitwilligkeit zur Genehmigung der Vorlage erklärte, ſtimmte an⸗ geſichts der traurigen Finanzlage der Stadt die Tonart ſeiner Alls⸗ führungen noch mehr auf Moll als der Vorredner. Die finanzielle Unſicherheit ſei ſo groß, daß man ſagen müſſe: So kann es nicht weiter gehen. Man wiſſe überhaupt nicht mehr, wohin man gerate. Der Staat Baden habe Geld genug, die Gemeinde keines und der Bürger noch viel weniger. Da erhebe ſich die Frage, ob es nicht möglich ſei, von einer Erhebung der Wohnungsabgabe wenigſtens inſoweit Umgang zu nehmen, als die Fertigſtellung der vorgeſehe⸗ nen ſtädtiſchen Bauten nicht möglich ſei. Er könne ſich nicht denken, wie dieſe neue Laſt mit den früheren, die auf die Schultern der Einwohnerſchaft gelegt wurden, getragen werden könne. Der Haus⸗ beſitz werde gezwungen ſein, die Umlage auf die Mieter abzu⸗ wälzen, da der Vermieter dieſe neue Laſt nicht tragen könne. Man müſſe ſich angeſichts dieſer Sachlage mit der Frage be⸗ ſchäftigen, ob es nicht angebracht ſei, an den Abbau des ſtädti⸗ ſchen Verwaltungsapparates zu denken. Wenn man ſo weiter mache, müſſe eines Tages der Augenblick kommen, in dem man zu größeren Entlaſſungen gezwungen ſein werde. Dann aber werde es jedenfalls nicht mehr möglich oder nicht mehr ſo leicht wie gegen⸗ wärtig möglich ſein, die Entlaſſenen anderweitig unterzubringen. Seine Fraktion werde der Vorlage zuſtimmen, weil der ſtädtiſche Betrieb nicht eingeſtellt werden könne. Aber er gebe der Hoffnung Ausdruck, daß der Stadtrat Stellung zu der Frage nehme, inwie⸗ weit auf den Vollzug der Wohnabgabe verzichtet werden könne und inwieweit ein Abbau des ſtädtiſchen Verwaltungsapparats mög⸗ lich ſei. Weiter bitte er zu erwägen, wie bei der Durchführung dieſer Vorlage dem Hausbeſitz geholfen werden könne. Er ſehe dem kommenden Winter mit der allergrößten Sorge entgegen. Es werde die Aufgabe aller ſein, zuſammenzuſtehen in dem Bemühen, dafür zu ſorgen, daß der Winter in Ruhe und Ordnung überſtanden werde. Stvo. Dreifuß, der Führer der mehrheitsſozialiſtiſchen Frak⸗ tion, bemerkte einleitend, die Vorlage zeige den Ernſt der ganzen wirtſchaftlichen Lage unſeres Vaterlandes. In ſeinen weiteren Aus⸗ führungen ſprach ſich der Redner gegen den demokratiſchen Antrag wegen der Faſſung des erſten Teiles aus. Der Feſtbeſoldete werde unter dieſer neuen Steuer, wenn ſie auf ihn abgewälzt werde, viel mehr zu leiden haben, als die anderen Kategorien der Mannheimer Steuerzahler. Auf die großen Induſtriebetriebe wirke die Vorlage keineswegs unſozial, weil die Anlagen vielfach ſtark abgeſchrieben ſeien. Ein teilweiſer Verzicht auf die Wohnabgabe werde durch die inzwiſchen erfolgte weitere Entwertung der Mark nicht möglich ſein, weil der vorausſichtlich eingehende Betrag nicht einmal aus⸗ reichen dürfte, die angefangenen Bauten fertigzuſtellen. Stv. Perrey(Deutſchnat.) meinte, indem er auf die Aus⸗ führungen des Stv. Scheel abhob, ebenſo wie ſein Vorredner, es habe keinen Zweck, zu dieſer Vorlage eine lange Rede zu halten. Es ſeien zudem Vorſchläge von keiner Seite nach der Richtung gemacht worden, wie man auf andere Weiſe Geld auf⸗ bringen könne. Auch ſeine Fraktion könne keine Vorſchläge machen. Die Verteilung dieſer neuen ungeheuerlichen Belaſtung werde viel⸗ fach eine ungerechte ſein. Seine Fraktion werde bei der Voran⸗ ſchlagsberatung eine ganze Anzahl Anträge einbringen, die auf Erſparniſſe in der ſtädtiſchen Verwaltung abzielen. Man werde ſich leider von mancher liebgewordenen Sache trennen müſſen. Sto. Brümmer ſtellte ſich namens der Unabhängigen eben⸗ falls auf den Standpunkt, daß es jetzt keinen Wert habe, lange Reden zu halten, weil mit Reden nichts geändert werden könne. Er müſſe im Gegenſatz zu den Ausführungen des Sty. Scheel be⸗ ſtreiten, daß die Steuerpolitik des Reiches allein Schuld an der gegenwärtigen traurigen ſtädtiſchen Finanzlage ſei. Wenn man nicht ernſtlich an eine Umſtellung der falſchen Wirtſchaftspolitik, die bisher betrieben worden ſei, herangehe, werde eine weſentliche Aen⸗ derung nicht eintreten können. Der Redner lehnte ebenfalls den demokratiſchen Antrag wegen ſeiner Tendenz ab. Seine Fraktion ſtehe auf dem Standpunkt, daß der Vorlage zugeſtimmt werden müſſe, weil bei den allgemeinen wirtſchaftlichen. Verhältniſſen kein anderer Vorſchlag unterbreitet werden könne. Er müſſe bedauern, daß der Antegung, die ſeine Fraktion ſchon vor Jahresfriſt gegeben habg, das Liegenſchafts⸗ und Betriebsvermögen voneinander zu trennen, nicht Rechnung getragen worden ſei. Er wiederhole des⸗ halb dieſen Antrag und verlange weiter, daß der§ 13 des Grund⸗ und Häuſerſteuergeſetzes geändert werde.— Der Kommuniſt Horſt machte ſich die Sache ſehr leicht. Er lehnte die Vorlage mit der Be⸗ gründung ab, ſeine Fraktion könne ihr nicht zuſtimmen, weil ſie eine weitere Auspowerung der breiten Maſſen bedeute. Die Vor⸗ lage ſei nicht dazu angetan, Ruhe und Ordnung im kommenden Winter aufrechtzuerhalten.— Sty. Scheel erklärte ſich, um cine möglichſt einſtimmige Annahme des demokratiſchen Antrages zu erzielen, mit einer entſprechenden Aenderung im Sinne der Aus⸗ führungen des Stv. Dreifuß einverſtanden.— Stv. Gremm ſorgte l wieder für einige Heiterkeit in dem ungewöhnlich ernſt geſtimmten Hauſe. Er brach dabei eine Lanze für ſeine Parteigenoſſen auf dem Lande, die der Stp. Brümmer angegriffen hatte. Damit war die Rednerliſte erſchöpft. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer hatte das Schlußwort. Er wandte ſich zunächſt gegen den Stv. Gremm, der bemerkt hatte, die Stadtverwaltung mache ſichs mit dieſer Vorlage leicht. Angeſichts einer ſolchen Bemerkung müſſe er nun doch ſagen, daß ſichs der Stv. Gremm noch viel leichter mache. Er(Redner) wiſſe wenigſtens nicht, wie die Ratſchläge, die Herr Gremm gegeben habe, durchgeführt werden ſollten. Herr Dr. Kutzer verbreitete ſich dann ein wenig über die ſtädtiſche Finanzlage, wobei er u. a. feſtſtellte, daß an Gehältern für die ſtädtiſchen Be⸗ amten nach dem jetzigen Stande 480 Millionen Mark ausgegeben werden müßten. Herr Dr. Kutzer wandte ſich hierauf gegen den Stv. Moſes, der der Stadtverwaltung Mangel an Weitblick vor⸗ geworfen hatte. Der Hieb wurde dadurch pariert, daß der Ober⸗ bürgermeiſter erwiderte, Herr Moſes beſitze vielleicht nicht genügende Einſicht, um der Mangel an Weitblick beurteilen zu können. Um nachzuweiſen, daß die Stadtverwaltung dieſen Vorwurf nicht ver⸗ diene, ſtellte Herr Dr. Kutzer feſt, daß das badiſche Landesgeſetz voin 28. Juli, das am 17. Auauſt zugeſtellt wurde, überhaupt erſt die Grundlage ſchaffe für eine derartige vorläufige Beſteuerung. Zur Begründung der Notwendigkeit des ungewöhnlich hohen Steuer⸗ ſatzes gab Herr Dr. Kutzer einige ſtatiſtiſche Zahlen bekannt, um zu zeigen, wie der Verwaltungsaufwand geſtiegen iſt. Alles ſei um das 60—120fache geſtiegen Der ſtädtiſche Voranſchlag werde bald die Milliarde in den Ausgaben erreichen. Der Reichszuſchuß für die Gehälter ſei noch nicht bekannt. Er werde aber wohl höchſtens 175—200 Millionen Mark betragen. Einen hohen Prozentſatz der Umlage werde man vom Hausbeſitz wohl überhaupt nicht herein⸗ bekommen. Die beiden Anträge könne er geſchäftsordnungsmäßig nur entgegennehmen und an den Stadtrat zur Stellungnahme wei⸗ terleiten. Aus der kürzlichen Veröffentlichung des Stadtrats über die notwendig gewordene Beſchneidung des Bauprogramms gehe hervor, daß auf den vollen Vollzug der Wohnabgabe unter keinen Umſtänden verzichtet werden könne. Er behaupte, daß heute nicht mehr 60 Millionen, ſondern 100 Millionen Mark ungedeckt ſeien. Die Baugenoſſenſchaften ſeien in eine ganz ſchwierige Lage geraten. Die Lieferungsverträge, die zu günſtigen Bedingungen abgeſchloſſen wurden, könnten nicht realiſiert werden. Die Genoſſenſchaften wür⸗ den in eine Menge von Prozeſſen verwickelt, weil die Verträge, die eine Summe von 50—60 Millionen Mark umfaſſen und die in dem guten Glauben abgeſchloſſen wurden, in der Stadtverwaltung den finanziellen Rückhalt zu haben, nicht gehalten werden könnten. jetzigen Wohnabgabeſatz weiter zu erhöhen. D Stadtverwaltung ſei von ſchwerer Sorge erfüllt für heute und kommende Zeit, beſonders für den kommenden Winter. Ign der darauffolgenden Abſtimmung wurde, wie eingangs er⸗ wähnt, die ſtadträtliche Vorlage gegen zwei kommuniſtiſche Stimmen angenommen. Um 47 Uhr ging das Kollegium in recht gedrückter Stimmung auseinander. Das Damoklesſchwert von Verſailles ſchwebte in den verfloſſenen zwei Stunden über dem e Sch. Wirtſchaftliche Fragen. Einrichtungen für Erwerbsbeſchränkten⸗Fürſorge. ONB. Frankfurt a.., 30. Aug. In der letzten Woche tagte in Frankfurt eine vom Reichsarbeitsminiſterium einberufene, aus dem ganzen Reich beſchickte Konferenz der Landesarbeits⸗ ämter, die ſich vornehmlich mit Fragen der Kriegsbeſchädigten⸗ und Erwerbsbeſchränkten⸗Fürſorge befaßte. Die Vertreter des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums, verſchiedener einzelſtaatlicher Miniſterien und Landesarbeitsämter beſichtigten die Einrichtungen der Atbeitszen⸗ trale für Erwerbsbeſchränkte in der Ziegelgaſſe und in der Artillerie⸗ kaſerne in Bockenheim u. wurden hierbei im Namen der Stadt vom Oberbürgermeiſter Voigt begrüßt. Die Aufgabe der Arbeitszen⸗ trale erklärte Stadtrat Dr. Schlotter. Am Vormittag des zwei⸗ ten Tages nahmen die Beteiligten die Einrichtung der Wanderer⸗ arbeitsſtätte„Roter Mann“ in Augenſchein, in denen Magiſtratsrat Dr. Maier die Aufgaben dieſer Fürſorgeeinrichtungen erläuterte. Nachmittags ſchloß ſich eine Rundfahrt durch den Oſthafen an, wo⸗ bei die aus Mitteln der produktiven Erwerbsloſenfürſorge unter⸗ ſtützten Ausbauten des Hafens beſichtigt wurden. Sowohl die Ver⸗ treter des Reichsarbeitsminiſteriums wie der einzelnen Landesämter haben ſich über die Frankfurter Einrichtungen für Erwerbsbeſchränkte anerkennend ausgeſprochen. Miniſterialrat Geheimrat Dr. Wei⸗ gert hat dem Oberbürgermeiſter gegenüber den Dank aller Teil⸗ nehmer für die ſtattgehabten Führungen zum Ausdruck gebracht. Streik in den Kölner Brolfabriken. :: Köln, 31. Aug. Durch die Ablehnung des Schiedsſpruchs durch die Kölner Brotfabrikanten kam es heute morgen in ſämt⸗ lichen Brotfabriken zur Arbeitsniederlegung. Eine Gefährdung der Brotverſorgung kommt jedoch nicht in Frage. Naturr turwiſſenſchaftliche Rundſchau Lin großer Fortſchritt in der Meoizin. + 98 Zeit zu Zeit macht ein bedeutender mediziniſcher Fort⸗ fer Bes ich reden. So jetzt wieder eine Entdeckung, die ein Pro⸗ men großente gemacht hat und die auf dem Gebiete der Impfung kld Ruhr en Fortſchritt darſtellt. Bisher ſpritzte man gegen Typhus ban wag wie Cholera das Serum unter die Haut oder in die Mus⸗ getdorrief zu ſchmerzhaften Stichen führte und oft Unwohlſein ſuden alle Während des Krieges wurden beſonders die Soldaten ſdſt. B. möglichen Krankheiten wiederholt auf dieſem Wege ge⸗ ng wie 85 hat nun eine Entdeckung gemacht, die denſelben Er⸗ en derſpricht rnpfen auf einem viel einfacheren Weg hervorzu⸗ ag; 5 5 8 Aa man 5 überhaupt das Impfen? Das Impfen beſteht darin, Veaflheit einn. Zu impfenden Subjekt Krankheitskeime derjenigen ic aſre inſpritzt, gegen die man es ſchützen will. Es iſt das daz 0 lleine Doolches ſchon König Mithridates anwandte, als er täg⸗ dundergif oſen Gift ſeinen Mahlzeiten beimengte, um ſich gegen Apfwirk 1 durch ſeine„Getreuen“ zu ſchützen. Wenn alſo die nen Kör g wirklich dadurch erzielt wird, daß man dem menſch⸗ wehn er g kleine Doſen von Krankheitskeimen zuführt, ſo liegt men diefe Hand. daß die Impfung umſo wirkſamer ſein muß, ſe ſglchüchen Jankheitsteime in der Art der Einführung in den ler enden A rganismus der wirklichen, auf natürlichem Wege er⸗ nad. Ruhr⸗ Titecung⸗ ähnelt. Nun erfolgt die Anſteckung bei Cho⸗ zabne von Sophus uſw. faſt immer durch den Mund bei der Ein⸗ ch en ſchef peiſe und Trank. Unter Berückſichtigung des Vorher⸗ i man logiſch folgern zu müſſen, daß die Impfung el ausz uz Injektionen, ſondern durch Einnahme der Impf⸗ Galddeuerdin ren iſt. Faaßfolgerugs angeſtellte Verſuche haben die Richtigteit dieſer daz muniſten erwieſen. Ausgezeichnete Reſultate hat man bei hiet Experime rung gegen die Ruhr erzielt. Schwieriger erwies ſich de at man tbei der Schutzimpfung gegen Typhus. Aber auch 5 ſchen gegerfeleltellen können, daß der Darm von Tieren und Aendus Impfi Typhus gefeit iſt, ſobald die Betreffenden das das datten. In el auf dem Wege durch den Mund zu ſich genom⸗ eng de Calais zwei Gemeinden in dem franzöſiſchen Departement du ume—— wurde eine Schutzimpfung gegen den Typhus vor⸗ und im der Nachbargegend dieſe Krankheit ausgebrochen Uebergreifen auf die Bewohner der beiden Ge⸗ menden Einwohnern wurden 1236 geimpft, und zwar nach der oben beſchriebenen neuen Methode. 600 Einwohner vermochten ſich der Impfung zu entziehen. Von dieſen 600 Einwohnern erkrankten 50— wüber 8 Prozent. Von den 1236 geimpften Bewohnern erkrank⸗ ten dagegen nur 5, davon 3 am nächſten Tage nach der Impfung. Dieſe 3 waren zweifellos bereits von der Krankheit befallen, als ſie geimpft wurden. Nur 2 erkrankten am zehnten Tage nach der Impfung, d. h. von der Geſamtzahl der Geimpften erkrankten 0,17 Prozent, oder mit anderen Worten 45mal weniger als von den Nichtgeimpften. Dieſes in der Praxis erprobte Beiſpiel ſcheint ein glänzendes Zeugnis für die neue Impfmethode abzulegen und man wird erwarten können, daß ſich die neue, ſchmerzloſe, bequeme und dabei doch wiſſenſchaftlich einwandfreie Impfart ſchnell einbürgern wird. Nus der Menſchenkunde. Normale Aſymetrie des menſchlichen Körpers. Man iſt leicht geneigt zu glauben, die Schönheit eines Menſchen ſei durch eine gleiche Plaſtik beider Körperhälften bedingt; das iſt aber durchaus nicht der Fall. Bei anerkannten Schönheiten kann man im Gegen⸗ teil bemerken, daß ein Auge oder ein Ohr oder auch der eine Mund⸗ winkel höher liegt als der andere. Den alten Griechen war dieſe Tatſache wohlbekannt; denn ihre künſtleriſchen Schöpfungen nehmen auf dieſe Eigentümlichkeiten des menſchlichen Körpers Rückſicht, wie ein Blick auf die„Venus von Milo“ ohne weiteres zeigt.— Be⸗ kannter als die erwähnte Tatſache ſind zwei andere Aſymetrien, nämlich die„Rechtshändigkeit“ und die„Linksbeinigkeit“. Die Länge des linken Beines iſt im allgemeinen etwas größer, ſo iſt es zu erklären, daß man bei geſchloſſenem Auge(oder im dichten Nebel) nirgt genau geradeaus gehen kann, ſondern einen Kreisbogen nach rechts beſchreibt; denn das linke Bein macht größere Schritte. Eine andere Erſcheinung wird beim Rudern auffällig: ſitzt der Ruoderer rückwärts, ſo macht das Boot gern eine Wendung nach links, wenn auch anſcheinend gleichmäßig gerudert wird. Der rechte Arm iſt nämlich muskulöſer als der linke: der rechte Ruderſchlag iſt daher auch kräftiger und lenkt das Boot aus der geraden Richtung ab. Allgemeine Naturwiſſenſchaft. Wie groß ſind die kleinſten ebeweſen? Während man in ver⸗ gangenen Zeiten nur den großen Tieren und Pflanzen Beachtung ſchenkte und die größten unter ihnen als Kurioſitäten anſtaunte, hat ſich ſeit der Erfindung des Mikroſkopes das Intereſſe mehr den kleinſten Lebeweſen zugewendet. Je mehr das Mikroſkop verbeſſert wurde, umſo kleinere Lebeweſen ließ es ſichtbar werden, bis ſchließ⸗ kleinere Organismen nachweisbar. Es ſtellte ſich dann natürlich die Frage ein, wo eigentlich die unterſte Grenze des Lebens liegt: denn eine Grenze mußte vorhanden ſein. Intereſſante Bexechnun⸗ gen, die von den Größenverhältniſſen der Atome und Moleküle ausgehen, machten es wirklich möglich, mit ziemlich großer Sicher⸗ heit dieſe unterſte Grenze zu beſtimmen. Einer der kleinſten noch ſichtbaren Organismen iſt Micromonas progrediens, ein Geißeltier⸗ chen, daß als Erreger einer Kaninchenkrankheit eine Rolle ſpielt. Der Durchmeſſer dieſes winzigen Weſens beträgt noch nicht einmal zwei Zehntel eines Tauſendſtelmillimeters. Hieraus läßt ſich der Rauminhalt leicht berechnen und das Gewicht annähernd beſtimmen. Von dieſem kleinen Körper iſt der größte Teil Waſſer und nur etwo 14 Prozent feſte Beſtandteile ſind vorhanden, die in der Hauptſache aus Eiweiß zuſammengeſetzt ſind. Wie ſchwer ein Molekül Eiweiß wiegt läßt ſich anbererſelte leicht aus den Atomgewichten von Koh⸗ lenſtoff, Sauerſtoff und Waſſerſtoff annähernd beſtimmen. Wenn man nun das Gewicht der in der Micromongs enthaltenen Eiweiß⸗ menge durch das Gewicht eines Eiweißmoleküls teilt, ſo erhält man die Anzahl der Moleküle, die irn Micromonas⸗Körper enthalten ſind. Als Molekülanzahl ergibt ſich hierbei 30 000. Nimmt man nun an, daß ein im Ultramikroſkop goch ſichtbarer Organismus etwa nur ein Zehntel des Micromanasdurchmeſſers beſitzt, ſo müßte dieſer nur ein Tauſendſtel des Rauminhaltes aufweiſen und könnte etwa nur 30 Eiweißmoleküle enthalten. Dieſe Zahl iſt aber ſo gering, daß ein ſolcher Organismus der Grenze der Lebensmöglichkeit naheſtehen muß. Auf Grund dieſer Betrachtungen und Berechnungen kommt man dahin, als unterſte Grenze des Lebens Organismen mit einem Durchmeſſer von ungefähr 0,015 Tauſendſtelmillimeter anzuſehen, eine Anſchauung, die auch durch andere Unterſuchungen wahrſchein lich gemacht wird. Die Natur im September. Der Sommer verläßt uns und der Herbſt kommt. Die Wieſen werden zum letzten Male gemäht und weiſen nur geringen Blumenſchmuck auf, woran die Spätlinge wie Minze, Ackerwinde. Enzian uſw. nichts ändern können; nur die Herbſtzeitloſen treten mit ihren blaßvioletten Blüten an manchen Stellen mehr als nötig auf. In den Gärten herrſcht dank der Kunſt des Gärtners durch Dahlien, Aſtern, Rauten und die immerblühen⸗ den Pelargonien, Begonien und Fachſien noch eine prächtige Far⸗ benfülle, die über den baldigen Blumentod hinwegtäuſcht. Der Wald bringt Schwämme, Pilze, Brombeeren und andere Früchte in Menge.— Die Vögel ziehen in immer größeren Mengen nach dem Süden, ſo verlaſſon uns die Rohrſänger. Bachſtelzen, Grasmücken, Blaukehlchen, ehe ſie aber ziehen, erſchallt bei ſchönem Wetter ihr Geſang noch einmal faſt ſo freudig wie im Frühjahr, als ob ſie e. Von den insgeſamt ungefähr 2000 in Frage kom⸗ lich ſeine Leiſtungsfähigkeit doch eine Grenze fand. Aber auch dar⸗ über hinaus ſind indirekt durch das ſogen. Ultramikroſkop noch dieſer ſchönen Zeit gedächten; wenn ſchlechtes der Jubel mit einem Sch vorüber. Andere Vöñgel ſammeln Der Bürgerausſchuß werde wahrſcheinlich gezwungen ſein, den Vetter einſetzt, 10 ——— — 4. Seite. Nr. 400. maungeimer General-Anzeiger.(Mutag⸗Ausgabe.) Freitag, den 1. September 12— Städtiſche Nachrichten. Kontrolle der Poſtſendungen im beſetzten Gebiet. Die Interalllierte Rheinlandkommiſſion in Koblenz hat, ſo wird uns von amtlicher Seite geſchrieben, ſich im Artikel 11 ihrer auf Grund des Abkommens über die militäriſche Beſetzung der Rhein⸗ lande erlaſſenen Verordnung Nr. 3 vom 10. Januar 1920 das Recht zugeſprochen, jederzeit die Aushändigung von Briefen und Poſt⸗ ſendungen von den deutſchen Behörden fordern zu können. Die In⸗ teralliierte Kommiſſion kann alſo jederzeit und an jedem beliebigen Orte des beſetzten rheiniſchen Gebietes ohne veiteres die Poſtüber⸗ wachung ausüben laſſen. Nach den bisherigen Wahrnehmungen verfährt ſie auch dementſprechend und läßt auf beſtimmte oder un⸗ beſtimmte Zeit bald in dieſem, bald in jenem Orte des beſetzten Ge⸗ bietes eine Ueberwachung des Poſtverkehrs in mehr oder weniger großem Umfang eintreten. Da die Anordnungen über Ort und Zeit derartiger Poſtüberwachungen ganz von dem jeweiligen Belieben der Beſatzungsbehörde abhängen, laſſen ſich nähere Angaben darüber nicht machen. In letzter Zeit ſind derartige Ueberwachungen beſon⸗ ders ſeitens der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde in erhöhtem Maße ausgeübt worden. Wenn auch die Ueberwachung in den meiſten Fällen nur einige Tage gedauert hat, ſo ſcheint ſie doch in⸗ folge ihres unvermuteten Einſetzens Ergebniſſe gezeitigt zu haben, die für die davon betroffenenPerſonen unangenehme Folgen haben können. Neben dieſer offenen Poſtüberwachung, die den Empfängern der davon betroffenen Sendungen durch Verſchlußſtreifen bekannt wird, erfolgt zeitweiſe an einzelnen Stellen noch eine weitere hei m⸗ liche Ueberwachung, ohne daß die ihr unterworfenen Sendungen äußerlich gekennzeichnet werden. Von der Geheimzenſur werden beſonders Sendungen von und an Behörden und von und an Handelsfirmen erfaßt. Derartige Fälle ſind insbeſondere bei der Zenſurſtelle, die die franzöſiſche Beſatzungsbehörde bei dem Poſt- amt in Düſſeldorf eingerichtet hat, und bei der von der belgiſchen Beſatzungsbehörde in Duisburg eingerichteten Poſtüberwachungs⸗ ſtelle feſtgeſtellt worden. Aber auch Vorgänge bei anderen Zenſur⸗ ſtellen haben die Annahme beſtätigt, daß die Poſtüberwachung viel⸗ fach zu einer geheimen Handelsſpionage ausgenutzt wird. Es iſt daher dringend geboten, daß beſonders Abſender von Briefen nach dem Brückenkopf Düſſeldorf größte Vorſicht beobachten und Mitteilungen, die den Beſatzungsbehörden nicht bekannt werden ſollen, nicht auf einem Beförderungswege an die Empfänger ge⸗ langen zu laſſen, der die Sendungen der Gefahr einer Eröffnung durch die Beſatzungsbehörden ausſetzt. Auch bei Sendungen nach den übrigen Orten des beſetzten rheiniſchen Gebietes müſſen ſich die Abſender immer der geſchilderten Sachlage bewußt bleiben und in ihren Mitteilungen alles vermeiden, was im Falle einer Durchſicht ihrer Sendungen ihnen ſelbſt und insbeſondere den Empfängern zum Nachteil gereichen könnte. 8 September. Der neunte Monat unſeres Kalenders iſt der erſte Monat im Herbſtz; ſein deutſcher Name lautet deshalb Herbſtmonat. Auch der Name Scheiding iſt verbreitet. Dieſer weiſt darauf hin, daß im neunten Monat die ſchöne Zeit des Jahres von uns ſcheidet. Im alt⸗ römiſchen Kalender nahm unſer Monat den ſiebenten Platz ein, da⸗ her nannte man ihn September und dieſer Name iſt ihm auch ge⸗ blieben, trotzdem er eigentlich den Tatſachen nicht mehr entſpricht. Der September hat 30 Tage, von denen vier Sonntage ſind. Ge⸗ ſetzliche Feiertage fallen nicht in ihn. Im September nehmen die Tage auch weiterhin ab, am 23. abends 9 Uhr 16 Min. beginnt der aſtronomiſche Herbſt, an dieſem Tage ſind Tag und Nacht gleich. Der Sonnenaufgang findet um 6 Uhr morgens, der Untergang nach 6 Uhr abends ſtatt. Bekannte Lostage ſind der 1.(Aegidius), der 8. (Mariä Geburt), der 21.(Matthäus) und der 29.(Michaelis). Bauernregeln für den September ſind: Ein windſtiller September der nicht viel Kälte mit ſich bringt iſt dem Landwirt ſehr gelegen, kommen jedoch viel Gewitter hinzu, ſo iſt mit einem ſchnee⸗ reichen Winter wie vorausſichtlich in dieſem Jahre zu rechnen. Die Regel beſagt: 10 5 im Herbſt das Wetter hell, bringt es Wind und Wetter chnell.— „In vielem Herbſtnebel ſeh', ein Zeichen von Winterſchnee.— Nebels an Kleophas(25.) wird der ganze Winter naß.— Nach September Gewittern wird man im Februar vor Kälte zittern.— Septemberdonner prophezeit vielen Schnee zur Weihnachtszeit. 1 Abendlich eintretende Nebel verkünden länger anhaltendes gutes etter: Nebel nach Sonnenuntergang, bringt gutes Wetter noch recht lang.— Die Zugvögel ſind in dieſem Jahre ſchon fortgezogen. Man darf daher mit einem baldigen Winter rechnen: Sind Zugvögel nach Michaelis noch hier, haben bis Weihnachten lind Wetter wir.— Für den Ausfall des Weines beſagt eine Regel: Nie hat der September zu braten vermocht, was ein ungünſtiger Auguſt nicht gekocht. großen Schwärmen und beleben die Fluren. Es ſind Hänflinge, age Grünlinge, ſelbſt Zeiſige, die man ſonſt nur wenig be⸗ merkt. An den Ufern von Flüſſen und Strömen, von Seen und Teichen, an den Rändern größerer Waldungen halten ſie ſich dann 15 auf und ſind hier am beſten zu beobachten. Oft gibt es herr⸗ Tage, der Himmel iſt klar, die Ausſichten auf den Bergen ner als im Frühling und Sommer und die Hitze nicht ſo end wie zur Sommerzeit, womit die Natur ihre Freunde zu den letzten Wanderungen einladet. kos. Kunſt und Wiſſen. Reuverpflichtete Miiglieder des Mannheimer Nalionaltheaters. Mit Beginn der neuen Spielzeit treten auf Berufung von Intendant Dr. Kraetzer in den Verband des Nationaltheaters in der Oper: als erſter Kapellmeiſter Erich Kleiber vom Stadttheater Düſ⸗ ſeldorf, Kapellmeiſter Werner v. Bülow vom Stadttheater Hagen; als Ballettmeiſter und erſter Solotänzer Reinhold Kreideweiß vom Opernhaus in Dresden; Aenne Geier, zuletzt am Stadttheater in Mainz, Guſſa Heiken vom Stadttheater in Roſtock, Grete Ho⸗ ſen vom Stadttheater in Köln, Anna Karaſek vom Landesthea⸗ ter Gotha; im Schauſpielt als Oberſpielleiter Artur Holz, zu⸗ letzt am Burgtheater in Wien, als Spielleiter und Dramaturg Eugen Felber, zuletzt an der Schaubühne in München, Elpira Er d⸗ mann vom Theater am Kurfürſtendamm in Berlin, Anton Gaugl vom Ratmund⸗Theater in Wien, Elſe v. Hagen vom Stadttheater in Bochum, 80 Lahn aus Wien. Odie Wiener Operettenſpiele fanden geſtern mit der Wieder⸗ holung von Kalmans„Baſadere“ ihren Abſchluß. Der Muſenſaal war recht gut 1 K Die Vorſtellung verlief in den üblichen gchle und geriet nach Schluß des zweiten Aktes in Abſchiedsatmoſphäre. Es regnete Blumen und es gab zahlreiche Hervorrufe, die ſich nach dem letzten Akte wiederholten. Schade, daß ſich die Künſtlerſchaft nicht wie ſonſt für einen Bunten Abend entſchieden hatte. Die Volksfeſtſpiele auf dem Hohentwiel haben am letzten Sonntag ihr Ende erreicht. Es ſind in den Sommermonaten auf⸗ geführt worden:„Die Braut von Meſſina“,„Die verſunkene Glocke“, „Der verlorene Sohn“ und„Komödie der Irrungen“. Die Direk⸗ tion und die Mitwirkenden, unter denen ſich hervorragende deutſche und ſchweizeriſche Schauſpieler und Schauſpielerinnen befanden, können einen vollen Erfolg buchen. Was geboten wurde, kann als Volkskunſt im beſten Sinne des Wortes angeſprochen werden. Der 99 bei der Eugensbaſtion(auf der Südſeite des Hohent⸗ viel) eignet ſich ſehr gut zur Wiedergabe klaſſiſcher Kunſtwerke. Die meiſterhaften Aufführungen hatten an verſchiedenen Sonntagen inter der Ungunſt der Witterung zu leiden. Glücklicherweiſe hatte das Wetter in den letzten drei Wochen ein Einſehen. Die beiden Aufführungen am letzten Sonntag waren ſehr ſtark beſucht. Zahl⸗ reich waren jeweils bei den Aufführungen auch Gäſte aus der Schweiz vertreten. Ueberall wird lebhaft der Wunſch empfunden, 85 te im nächſten Jahr das begonnene Werl rigeu werden Tu. Die neuen Ciſenbahnfahrpreiſe. Die am 1. Oktober in Kraft tretende Erhöhung der Perſonentarife auf den Reichsbahnen beträgt im allgemeinen 50 Prozent. Der neue Kilometerpreis be⸗ trägt dann: 1. Klaſſe 2,025 Mark(heute noch 1,331 Mark); 2. Klaſſe 1,125 Mark(0,74); 3. Klaſſe 0,675 Mark(0,444); 4. Klaſſe 0,45 Mark (0,296). Hierzu treten bei Benützung von Schnellzügen folgende Zuſchläge: 1. Zone(bis zu 75 Kilometer) 3. Klaſſe 15 Mark; 2. und 1. Klaſſe 30 Mark; 2. Zone(bis zu 150 Kilometer) 3. Klaſſe 30 Mark; 2. und 1. Klaſſe 60 Mark; 3. Zone(über 150 Kilometer) 3. Klaſſe 45 Mark; 2. und 1. Klaſſe 90 Mark. Vereinsnachrichten. +. Der Zenkralverband der Gemeindearbeiter und Straßen⸗ bahner Deutſchlands hält in den Tagen vom 5. bis 8. September in Würzburg ſeinen 2. Verbandstag ab. Der letzte Verbands⸗ tag fand im Jahre 1919 in Köln ſtatt. In den 3 Berichtsjahren hat der Verband eine äußerſt günſtige Entwicklung genommen. Am 1. Jan. 1919 zählte er in 83 Ortsgruppen 7965 Mitglieder, am 31. Dezember 1921 dagegen in 290 Ortsgruppen 24 495 Mitglieder. Die Zahl der Ortsgruppen hat ſich alſo un 207, die der Mitglieder um 16 530 vermehrt. An Lohnerhöhungen wurden für die beteiligten Verbandsmitglieder 390 476 480 M. erzielt, außerdem wurden Er⸗ folge erzielt auf dem Gebiete der Lohnfortzahlung bei Krankheit und für Wochenfeiertage, Gewährung von Urlaub, Ruhelohn, Hin⸗ terbliebenenverſorgung u. a. m. Die Einnahmen des Verbandes be⸗ liefen ſich auf 5 275 567., die Ausgaben auf 4531014 M. Der Vermögensbeſtand betrug am Jahresſchluß 1921 941.936 M. Für Lohnbewegungen und Streiks wurden 1944331., für ſonſtige Unterſtützungen, wie Kranken⸗, Arbeitsloſen⸗ und Sterbegeld, Rechts⸗ ſchutz 360 934 M. verausgabt. Der Bericht beweiſt, daß der Verband durch ſeine Tätigkeit ſich das Vertrauen weiter Kreiſe erworben hat. Für alle auf dem Boden der chriſtlichen Weltanſchauung ſtehenden Gemeindearbeiter, Straßenbahner und ſonſtiger in kommunalen oder ſtaatlichen Betrieben beſchäftigten Arbeitnehmer kann es daher nur eine Parole geben: Hinein in die chriſtlichen Gewerkſchaften, in den e der Gemeindearbeiter und Straßenbahner Deutſch⸗ ands! +Der Turnverein Mannheim von 1846 feiert am kommenden Samstag das 10jährige Stiftungsfeſt ſeiner Wander⸗ und Vergnügungsriege. Wir verweiſen hierwegen auf die Anzeige in letzter Nummer. veranſtaltungen. Theaternachricht. Julius Bittners neue Oper„Das Roſengärtlein“ iſt vom Intendanten Dr. Adolf Kraetzer für das Nationaltheater in Mannheim angenommen worden und wird in der kommenden Spielzeit dort zur alleinigen Uraufführung ge⸗ langen. Ferner wurden Erw. Lendvais„Archaiſche Tänze! für das Nationaltheater zur alleinigen Uraufführung erworben und werden durch den neu verpflichteten Ballettmeiſter Reinh. Kreide⸗ weiß zur Einſtudierung kommen. * Der Groß⸗Wanderſchau⸗Zirkus Henny begann geſtern ſein Mannheimer Gaſtſpiel mit einer glänzenden Eröffnungsvorſtellung, auf die wir im Abendblatt ausführlich zurückkommen werden. Vor⸗ läufig ſei der Beſuch auf das wärmſte empfohlen. Aus dem Lande. + Karlsruhe, 31. Aug. Auf den Rennwieſen in einem Graben zwiſchen Rüppur und Karlsruhe wurde einemännliche Leiche gefunden, die mindeſtens ſeit vier bis fünf Wochen dort lag und ſchon ganz in Verweſung war. Es handelt ſich um den 60 Jahre alten Fuhrmann Ludwig Bechthold aus Fried⸗ richsthal, der in letzter 55 ſchon öfters auf den Wieſen genächtigt hat. Ein Verbrechen ſoll nach den Feſtſtellungen nicht vorliegen. )(Reuſtadt i. Schw., 30. Auguſt. Um den Schwierigkeiten der Bargeldbeſchaffung entgegen zu ſteuern, gibt eine hieſige größere Induſtriefirma an den Lohntagen ihren Angeſtellten und Arbeitern Schecks im Betrage von 1000, 500 und 300 Mark ab. Die Geſchäftsleute werden in einer öffentlichen Bekanntmachung erſucht, die Schecks als vollwertiges Zahlungsmittel entgegenzu⸗ nehmen, da der Gegenwert vor der Ausgabe ſtets bei der hieſigen Volksbank hinterlegt werde. () Schopfheim, 30. Aug. In letzter Zeit kamen im Hotel zum Pflug verſchiedene Sachen im Geſamtwert von etwa 23 000 Mark abhanden. Es iſt jetzt der Gendarmerie gelungen, den Täter in der Perſon des Zeichners Reinhold Amann, der im Pflug lo⸗ gierte, zu verhaften. Amann hat mit den entwendeten Sachen ſeine Geliebte beſchenkt. Die beiden wurden in das hieſige Amtsgefängnis eingeliefert. )( Konſtanz, 31. Auguſt. Mitten auf dem Münſterplatz beim Brunnen veranſtalteten in tiefer Nacht ſechs hieſige Perſonen ein Gelage, bei dem mehrere Flaſchen Likör die Runde machten. Drei vorbeigehende auswärtige Perſonen ſchloſſen ſich auf Einladung den Schlemmern an. Als ein Polizeibeamter die Teilnehmer zur Ruhe verwies, drangen einige auf ihn ein und einer ſchlug ihn mit einer Likörflaſche auf den Kopf, daß er halb beſinnungslos wurde. Mehrere Perſonen wurden feſtgenommen. Nus der Pfalz. Neuſtadt a. Hdk. 29. Aug. Der Reichsbund der Kriegsbe⸗ ſchädigten und Hinterbliebenen faßte in einer geſtern Abend äbge⸗ ſaeeun Verſammlung für den Bezirk Neuſtadt nachſtehende Ent⸗ chließung: Die r nimmt mit Entrüſtung Kenntnis von der ungerechten und unſozialen Auswirkung des Geſetzes über Teuerüngsmaßnahmen für Militärrentner vom 21. Juli 1921. Die Verſammelten ſind der Auffaſſung, daß das dem Geſetze zu Grunde gelegte Bedürftigkeits⸗Prinzip beſonders in deſſen derzeitiger Faſſung zu ſchweren Ungerechtigkeiten führt, ins⸗ beſondere dadürch, daß Schwerkriegsbeſchädigten und erwerbsunfähi⸗ gen Kriegerwitwen, die unter Aufopferung ihrer Geſundheit, bezw. Hintanſtellung ihrer häuslichen und erzieheriſchen Pflichten zur Er⸗ änzung ihres Lebensunterhaltes einem Erwerb nachgehen, die euerungszulage nicht gewährt wird. Für dieſe bedeutet die Faſſung des Geſetzes eine unverdiente und harte Strafe, zumal das dem Bedürftigkeitsprinzip zugrunde gelegte Einkommen lächerlich gerin erſcheint. Die Verſammlung fordert mit aller Entſchiedenheit, daß die Reichsregierung ihren Verpflichtungen aus dem..G. vom 12. Mai 1920 unbedingt nachkommt und die Teuerungszulage nach 8 87 des Geſetzes den jeweiligen wirtſchaftlichen Verhältniſſen anpaßt unter Ausſchaltung des Bedürftigkeitsprinzips. Die Bundesleitung wird erſucht, obige Forderung allen zuſtändigen Stellen und Abge⸗ ordneten zu unterbreiten und mit aller Entſchiedenheit zu vertreten. Sportliche Kundſchau. Mannheimer Herbſt⸗Pferderennen. Nachdem wir vorige Woche eine Erläuterung des Begriffs „Handicap-Rennen“(Ausgleiche) gegeben haben, veröffentlichen wir nachfolgend das Weſen der Altersgewichtrennen, deren vorzüglichen Nennungsſchluß wir dieſer Tage berichteten. Unter„Altersgewicht“ verſteht man das Gewicht, welches die deutſche Rennordnung tabellenförmig für die Leiſtungsprüfung des hoch⸗ n Pferdes auf der Flachen wie auch über Hinderniſſe als orm feſtſetzt, wobei die aufzunehmenden Gewichte nach alten Er⸗ fahrungsſätzen ſowohl unter Jockeys als auch unter Herrenreitern, ferner nach der verſchiedenen Jahreszeit einheitlich für den deutſchen Rennbetrieb feſtliegen. Selbſtredend kann von einem Altersgewicht nur zwiſchen Pferden der gleichen Qualitätsklaſſe die Rede ſein. Es erübrigt alſo, einiges über das Gewicht als Leiſtungs⸗ regulator zu ſagen. Bei der Frage nach einem die Leiſtungsfähigkeit von Pferden verſchiedenen Alters oder verſchiedener Klaſſen ausgleichenden Fak⸗ tor konnte es ſich nur um zwer Dinge handeln, nämlich entweder um eine Diſtanzzulage oder um eine Gewichtszulage für das ältere reſp. beſſere Pferd. Bei den Trabern entſchied man ſich „für das erſtere; dort ſtartet das leiſtungsfähigere Pferd von einem über ſü weiter vom Ziel entfernten Start. Für Rennpferde hat ſic a, Diſtanzzugabe als untunlich erwieſen. Dagegen hat eine jahrhu lange Erfahrung es erwieſen, daß es keinen verläßlicheren ih gleichsfaktor gibt, als das mehr oder weniger zu tragende Ge ele und auf dieſen Erfahrungen hat ſich denn eben die Gewichts ch, aufgebaut. Ein kurzer Blick auf die Praxis genügt übrigens i um die Unmöglichkeit des Ausgleiches durch Diſtanzunterſchie 5 Galoppferden zu erkennen; man vergegenwärtige ſich nur von 20 Pferden mit lauter verſchiedenen Starts, wobei das 5 eine halbe Länge hinter B und C, eindreiviertel Länge hinter in⸗ abzulaufen hat, und es bedarf keines weiteren Beweiſes für ausführbarkeit ſolcher Vorſchläge. Reine Altersgew rennen ſind die vornehmſten, unantaſtbarſten Prüfungen des blutpferdes,und die Herren. Theoretiker aller Zeiten haben 351* 0 dafür plaidiert, daß es gar keine anderen Rennen geben d bor⸗ ein König unter den Theoretikern verſtieg ſich ſogar zu denm drel renden Vorſchlag, es ſolle nur ein Rennen im ganzen Jahr Siart jährige geben, und zu dieſem ſolle der Nennungsſchluß am witk⸗ ſein, denn nur ſo allein wäre das beſte Pferd des Jahrgang iſteren lich zu entdecken. Dies anbei als Kurioſum. In der Tat exi nur wenige„reine Altersgewichtsrennen“. dem Rennbetrieb werden, wenn dieſelben Pferde unter Bedingungen immer wieder gegen einander laufen würt 27 laufen ſollten? Denn in Wirklichkeit würden ſie gar nicht würe. Der wirkliche Rennmann kämpft nicht gegen die Beweiſe; welche die Niederlage ihrer eigenen Pferde nicht deren Inſe ſagen ſondern irgendwelchen widrigen Umſtänden zuſchreiben. und „Heute bin ich zwar leicht geſchlagen, morgen aber werde! richter gewinnen“, ſo merken ſie es nur allzubald, daß es nirgends 5 iſt, mit dem Kopfe durch die Wand zu wollen, als— Nen 3 Denn es gibt eben keinen ehrlicheren, keinen parteiloſeren Gal ſt, als den toten Zielpfahl, und gerade daß dieſes der as hcht daß wir nicht ein dem Zufall unterworfenes Spiel treiben, Ream⸗ uns empor über ſo manche trübe Erwägung, die dem aktive ſeine mann nicht erſpart bleibt, wenn er ſieht, wie ſeine Tätigke Ipon Paſſion, ſein Lebenszweck von kritikloſen Laien beſpöttelt für daß bazardierenden Wettern beſudelt wird. Den Beweis aber daſen ge⸗ die Ueberlegenheit eines Pferdes, ſolange es unter demſ Konkurrenten kämpft, ſchließlich bis zur Unbeſtreitbarkeit wird, den bringen die Rennkalender aller Zeiten in tauſe Beiſpielen. Aulters Der langen Rede kurzer Sinn iſt der, daß das„reine aunne gewichtsrennen“ nur in beſchränkter Weiſe in den Mennprogt iht figurieren kann, ſoll nicht die Beteiligung der Ställe u chen das Intereſſe des Publikums leiden. Die Rennvereine die ſchönſten Theorien kann auch noch nicht ein Rennpreis 9 1b un auch noch nicht eine Mutterſtute importiert werden. Dies mit zu der großen Menge der Altersgewichtsrenn: Pönalitäten reſp. Erlaubniſſen. das deutſche Wort ſei hier wiedergegeben, wie es im angewandt wird. Mehrgewicht welches ein Pferd in einem Rennen gem men pofttionen zu tragen hat, well es entweder ein oder mehrere es be⸗ im Werte von X Mark oder mehr gewonnen hat, oder w nen reits eine Geſamtſumme von X Mark an Preiſen gereiches von Unter einer„Erlaubnis“ verſteht man ein Gewicht, en dem in der Propoſition vorgeſchriebenen Normalgewi wird, weil das betr. Pferd entweder überhaupt noch kein well eg R noch kein Rennen von X Mark gewonnen hat, oder w einem oder mehreren Jahren kein Rennen von X Mar der u wonnen hat, oder weil es von Eltern ſtammt, deren* 5 nichts geleiſtet haben uſw.(Zuchterlaubniſſe). Sowohl 5 ilt det ſetzung der„Pönalität“ als bei derjenigen der„Erlaubnt enzen eilr Phantaſie des Proponenten innerhalb der reglementärenGGr ſich abel ziemlich weiter Spielraum gelaſſen; im allgemeinen werdf anglerg, alle dieſe Rernen in die oben aufgeführen Kategorien 6 rlaudniſl, laſſen. Es iſt ſelbſtoerſtändlich, daß Pönalitäten und auch in ein und demſelben Rennen vorkommen, ſa da ſelbe Pferd ſowohl von einer Pönalität betroffen ſein, Erlaubnis Gebrauch machen kann. ationen 1 Es führt zu weit, ſich hier alle möglichen Kombing ſaubuiſt vergegenwärtigen; der Zweck der Pönalitäten und der erſchwere, wird ja aus Obigem klar geworden ſein. Die erſteren gteren er. dem bereits geprüften und gut befundenen Pferde, die Pferde den leichtern dem Neuling(dem Maiden) reſp. dem ſchlechten leder von Sieg: ihr Vorhandenſein ändert die Situation immer w nicht ins neuem und ermöglicht es ſomit, daß der Rennbetrieb Lelſtung, Stocken gerät, und daß die eine Grundbedingung 2 er 5 prüfung erfüllt wird, nämlich das Wiederholen fung unter erſchwerenden Umſtänden. Pferòerennen. Karlshorſt. 1 Springinsfeld⸗Hürdenrennen. 50 000 M. 3000 Nttr. r 5. Herfenier(Schneider), 2. Hoppy, 3. Walhall. Fern 44.l0. baum, Landratte, Livland, Xtinama, Protzer, Gudrun. 13, 16:10. Preis von Charlottenthal. derichs Narwal(Graf Borke) 2. Steinberger. 3. Aate 4 ner Ahasver, Trompeter II, Elemer, Talisman, Mir 24, 20. 27:10. 1. Stla⸗ Sommerpreis⸗Hürdenrennen. 75 000 M. 2800—— Natolt⸗ reks Teres(Kränzlein), 2. Paulus, 3. Maſſary, Ferner Oſtflucht, Blender. 20:10; 13, 16:10. Grof Bo Deutſches Jagdrennen. 90 000 M. 5000 Meter. 2 3. i und D. Caminnecis Glatteis(Bismark), 2. Wetterſchelde, Ferner: Paul. Eid. 23210: 17. 20:10. L. 4 8. eudes Herkules⸗Jagdrennen. 75 000 Mk. 3700 Mtr. 1. E. goderdch, (v. d. Bottlenberg), 2. Schwerenöther, 3. Wolpoto. 5 bark, Reichsaräftu. Tap Twie. ic,. 18 154% ugſ 11 Preis von Mönchsheim 60 000 Mk. 3000 Mer. 1. Kühns biehn gile⸗ (Borowsky), 2. Volaca, 3. Lakl. Ferner: Turmwar de 5 Welcome Bliß, Nordſee, Diamant, Hexerei, Elmado, Baron Clemens. 104:10; 27, 22, 18:10. Preis von Neuenhagen. 50 000 Mk. 1400 Mtr. 1. (Einfinger), 2. Gravoſa, 3. Potzblitz. Ferner: Bernried, Anee Dagobert, Auserwählte, Importe, Schade, Leoſett. Leichtathletik. en Erfolge dez Mannheimer Fußball⸗Club Phönix. Bei dabilunte in Kornweſtheim bei Stuttgart ſtattgefundenen, Phöngete⸗ — 60 000 M. 3400 Meter, 2 N 2 kämpfen errang die Leichtathletenabteilung des.⸗J.⸗. 48100 ſtärkſte württembergiſche und badiſche Klaſſe ſolgende Preiſe, deee 17 Staffef 1. Preis vor Sportvereinigung Stuttgart, Siefſe wigsburg und Sportfreunde Stuttgart. 192100 Mine 15 i Junioren 3. Preis in einem Bruſt an Veaſ eng ee Geteiligung 12 Vereine. Hinter Stuttgarter Kickers. Lund Stutigart vor 1..⸗C. Pforzheim, B. f. R. Heilbronn at — Stuttgart. Phönix erzielte im Vorlauf die beſte Zeit. it: 1 ür Junioren 1. Preis. Georg Schramm. 1 5 70% Orumpiſche Staffel preis d Meeen. Junioren 4. Preis. Karl Naber. Diskuswer Wilhelm Herrmann. 88 8 5 2 2 1 werden Sie ſicher los durch Hunneraugen-Leb beſellot Hornhaut an der dubtenne eebewohi · Ballen · Schelb Strumyl 5 Kein Verrutſchen, kein Feſtkleben am In Drogerien und Apothelen. 1 Nite K. Merkur-Drog., Gontardpl. 2, K. Muhlhardt: Drochse. Arth. Röhuert, Adler-rog., Bellenſtr. 26. C. SHofdre Drog., Mittelſtr. 61, Ludwig& Schütthelm, 5 Friedrichplatz 19. Was ſollte denſaben wicht, das heißt alſo im reinen Altersgewichtsrennen gede een aden von aber brau das zahlende Publikum, denn ſie brauchen Geld zu Hrelen J Unter einer„Pönalität“ parngz der vrn. einander laufen, nachdem die Superiorität des einen anerkannt welche e ihm die öffentliche Form bringt, und wenn es Unverſtändige J, t und Das du. wenee gewonnen hat, alſo Maiden iſt(Maidenerlaubnis), 0bs s ſeit 5 ein und inet —— — — 2 FSS TFCFFCTCCCCCCCC S Sar . die ( äee — . ((i eeeee — — — — Ne ei * 5 S SSe — reerer eit 1 zur Verfügung hat. N. 13 einem Kurs von . 79.81)& entspricht. ürlch**„ en. 3 Un Franken) n, de deee anee 28.20 22.85 1*.1.00 rüseeli 40.65 40.15 lert 8885 K* 17.25 17.30 Kopenbhagen„. 112.50 18.— ee.2 20. Stecchem 133.— 144.90 „„e 32.5.0] Cbristania.— 69.50 ene,..75 dee„ 40.88 38.40 auenos Alres.. 198.30 165,50 Ranun⸗ N. J.(in Kronen) „»Amste**.84.23 Slohtw,, a. London. 290.91 20.79 „» ebere n.— 182.—„„ Farls. 36.65 38.60 „ ſſew Fort 39.85 89.85„ u Intderpen..20 31.— Votete 5.67.57 1„ Helsingfors 10.05 20.95 . Zer 30. 21 K * 1 n Kronen) PUPFuu —5 2 U——* 22 db 1—. 29.10 el— See 3 23˙8„ Wan Tu 8 88 80. 1. in Kronen; 78.— 3018..erltes. 585.— 3g.85 en„ 88.— 5100.— Züriod. 4743U 14743. „16842. 166½% Rarknoten. 225.— 39.25 dew..—, Ure-Hoten 383.— 3883.— 20 n. aen cwa) bevisen- 77 Spanlen 18.,54 16.5 75 13⁰ Sobweln 19.03 19.02 ſtallon 444 2446 1 England.43.48 Deutsochland.07.06 Wedewen Mannhelmer Effektenbörse. 2 0 31. Aug. Die Tendenz war bei belangreichen 155 Papiergeldüberſlutung und Kreditnot. 5 0 8 80N Zur Lage des deutschen Geldmarktes. Dader Reichsbankpräsident hat jetzi gelegentlich der jetzigen Aekontheraufsetzung auf 7% von neuem betont, dad ieh dud kenlend mitten in einer Periode schwerster Kapital- last Kreditnot befindet. Auf den ersten Blick erscheint es Aumelfaradox, dafß ein Land mit einem ungeheuren, ständig kmenden Notenumlauf unter schwersten Erscheinungen daer Kreditnot leiden soll. Führt man aber den ungeheufen Wanfelgumiauf auf die Goldmark zurück, so ergibt sich vor eres Bild. Wir kommen dann zu dem Ergebnis, daſ daaknen Kriege der Umlauf an in Gold zahlbaren Reichs- ror oten zum mindesten an den sogenannten Stichtagen, ——— an den Quartalsterminen, gröſer war, als der ein 8 Papiergeldumlauf. Zu berücksichtigen ist ferner, daß Fehr erheblicher Teil dieses Papfergeldumlaufes sich im Bagende befindet. Schätzt man doch den Bestand des Aus- detes an Reichsbanknoten auf 50—75 Milliarden 4. Gerade Cbar Umstand bringt in das deutsche Geldwesen den den akter der Ungewißheit, da niemals vorausgesehen wer⸗ kann, ob nicht das Ausland plötzlich große Marknoten- daucden auflöst. In der letzten Zeit hat der neue Sturz den Mark zu einer solchen Zurückflutung von Marknoten aus ar anslande und zu einer ausländischer 1 lande Aart Athaben in deutsche Wertpapiere und in Waren ge⸗ Den Großbanken sind auf diese Weise sehr bedeu- aad Beträge gerade in der letzten Zeit entzogen worden, Vertwenn diese Beträge auch, da sie ja zur Anschaffung von papieren oder Waren verwendet wurden, bald wieder ie Kanäle des Verkehrs zu den Banken zurück- gen, so hat doch diese Konstellation sehr viel zu der ua. der Geldverhältnisse in den letzten Tagen und Wohl auch zu der Diskonterhöhung beigetragen. deache die furchtbare Veränderung der Situation der dan sbank gegen früher sich Nor Augen zu führen, braucht Kach nur an die in den letzten Tagen bekanntgewordene Tat- R zu denken, daß die Reichsbank in diesen Tagen, weil Mgend besdruckerei ungeachtet alles Hochdruckes nicht ge- Arden Noten herstellen konnte, nur 40—60⸗% der angefor- dle f Noten hergeben konnte. Vor dem Kriege aber war Ferüstechsbank durch umsichtige Dispositionen sogar dafür Aetel, zum mindesten an den Hauptbankplätzen jeden ihr — jerten Notenbetrag in Gold einzulösen. Welch furcht- zenenwechsel. 8— Gründe der Kreditnot sind einmal darin zu suchen, lang as Reich die Reichsbank ständig in ungeheurem Um- Ader in Anspruch nimmt. Die Kreditnot der Industrie hàngt Ascldemit zusammen, daß bei den hohen Devisenkursen die llun affung ausländischer Rohstoffe und die Wiederauf- dſe is der Warenlager Summen beansprucht. denen selbst weht anziell stärksten Industriekonzerne und Warenfirmen vie Zewachsen sind. Man muß dabei in Paranthese immer n daran erinnern, daß in Deutschland wohl niemand apttatm früheren Goldkapital entsprechendes Betriebs- So kommt es, daß die Banken Lelbst aten mit der peinlichsten Aufgabe beschäftigt sind, den ältesten und feinsten Klienten Kreditausdeh- Ablehnen zu müssen. Dabei sind aus Gründen der Aulges ot sehr viele industrielle Neubauten eingestellt oder Welfbeden Wworden. Große Bankguthaben haben sich Früngh in Bankschulden verwandelt und auch die aus Aadben, der Steuerflucht im Inlande versteckten Papier- duch be8t dürften erheblich zusammengeschrumpft sein. deira dei den Banken der Landwirtschaft, die bisher grofe Weprtte ausleihen konnten, häufen sich jetzt die Kredit- kebon che der Kundschaft. Der Börse stellen die Banken I ge seit Monaten immer geringere Beträge zur Verfügung. leckur letzten Zeit hat sich die Kreditnot noch durch Angst- Aug ſien in Rohstoffen und Waren verschärft. Eine Besse- 2 dach d dat u plelleicht am Geldmarkte eintreten. wenn die Kredit- dung 0 etriebseinschränkungen führen würde. Diese Besse- Würd ie kreilich nur vorübergehender Natur sein könnte, deraß ürde aber mit Arbeitslosigkeit und inneren Krisen b1 Werden müssen. Eine wirkliche Besserung kann Polch er nur eine Blutauffrischung durch ausländisches Apital bringen. dan Devisenmarkt der R nheim, 1. Sept.(.30 vorm.) Nach dem Gutachten i parationskommission hat Deutschland jeden Kredit Dund Ausland verloren. Die Mark ist auf ein 3000stel ertes gesunken. Im gleichen Atemzuge verpflichtet delbech tschland zur Einlösung der Schatzwechsel, und dbrte 1. soll seine Finanzwirtschaft reformieren. Dieses D Teilmoratorium— wenn man es so nennen wWill— Murz Weutschlands wirtschaftliche Lage nicht bessern. Ueber daclen lang stehen wir wieder vor den gleichen unüber- en Schwierigkeiten. Bei nüchterner Betrachtung der dewertes kann die Börse nicht mit einer erheblichen Besser- ung der Mark reagieren. Dieses kommt auch in den deelgen Frühkursen Wohl zum Ausdruck. Es notierten am N. bie Plete(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Credit- 4 New Vork 1460, Holland 36 600, London 6500, ew 5 wad 7. Paris 110. . 31. August. Die Reichsmark notierte bei mun 00626(0,07%) cents, Was Börsenberichte. Zi 8 demlich fest. Es wurden gehandelt: Anilin zu rrr——————————— .. Dollarkurs 1460 Mark. 480%, Freiburger Ziegelwerke zu 80096, Zellstofffabrik Waldhof zu 1040% Zucker Frankenthal zu 1050½ und Zucker Waghäusel zu 1050 ½ Ferner Brauerei Sinner- Aktien zu 850% und Mannheim. Aktienbrauerei(Mayerhof) Aktien zu 860%. In Rhein. Creditbank-Aktien war Geschäft zu 2757 Waren und Härkte. Berliner Metallbörse vom 31. August. Prelse Iin Hark für 1 Kg. 20. Aug. 31. Aug 30. 1 31. Aug. Elektrolytkupfor 4342 57152 Aluminlum.Sarr. 632. 693.50 Rafflnadekupfer 410—430 480—510 Elnn, ausländ. 1130—1140 1265-1275 Blel 175—185 190—200 Huttenzinn 1110—1120 1248.1285 Rohrink(Vb.-Pr.) 10³² 213¹⁰ Niokel 960—980 105—111! do.(kr. Verk.] 210—230 240—283 Antimon 150—160 175.185 Plattenzink 100—190 190—200 Sllber für 1kg. 4i000-45000 30000-5 1000 Aluminlum 630.— 691.— Platin p. fr.—— Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 31. August(WSa) Funkdlenst.(Machdruok verboten). 80. 31. Zuf. zus-. 21000 20000 stand W 1w 11.30 11.50 Kaftee loko 10.— 10.—Elektroſyt 14.— 14.— Ored, Bal..—.— Septemm. 339.40 Zinn loko 32.20 32.50.] Tuak Centrk.18.2 Deremb..36.38 Slel.95.95 Terpentin 123.— 125.— März.38.30 Eink.28.25 Savannah 116.50 117.23 Mal 9.3/ Elsen 38.— 33.— fN. Ori aum. 22.— 22.— Jull 937.33 Weldbleon.28.75 Welzen rot 117.— 118.— Zaumw. loko 22.86 22.70 Sohmalz wi. 11.30 11.30 Hart loko 12.50 112.?0 August—+ Tan.—.—] Kals loko 78.— 77.— Soptember 22.34 22.28 Baumwsatöl.30.82 Mehl niedr.P..25.28 Oktoder 22.53 22.45 Sapt.11.62 nöohst Pr..—.— Aovember 22.6 22.53 Petrol. oases 15.50 15.50 Getrafr Engl..04.04 Dezember 22.61 22.62] tanks.50.50 Kontlnenk 11.— 11.— Chleago, 31. August(Wa) Funkdlenat.(Nachdruck verhaten). 20. 31. 101.15 99.15 Welzen Sept. 10 Roggen Dez..25 69.15 Sohwelne „ Doez. 101.85 106.15 Sohmalz 10.20.20 ielont niedr..40.40 nals Sept. 30.15 59.15]„ okt. 10.30 10.30 nöohst..75.85 1 Dez. 54.15 54.)Pork Sept.—.—Shw. niedr..70.75 Hater Sept. 31.35 31.50 Rippen Sept..6).70 nödbnst..25.80 71 Dez. 33.85 33.15 Speok nledr..50.50 Tut. Ohioago 19000 21000 Roggengept 66.85 66.85 nöchst. 10.50 10.50 Westen 97000 7800. Lverpool, 31. August(WS) Baumwolle.(in engl. Pfd. v. 434 6 90. 81. Septemler 11.40 17.40 Umsatz.%00 bo oxtober 12.80 12.61] Alexandrta 25.80 38.40 import 3160 173 Aovember 12.78 22.56] lanuar 25.50 37.35 August 14.21 12.8 Dezember 12.71 12.19[ Oberägypt. 28.13 28.50 Sept. 13.083 12.60 Aegyptisohe 17.18 17.25 J oktober 27.— 27.55 London, 31. August(W3]) Metallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1018 kg.) 30. 31. bestselect. 66.50 65.15 J lel 24.50 24.50 Kupfer kass 68.— 62.75 Miokel 150.— 150.— Eink rrpt. 30.18 30.95 40. 3 Monat 63.,25 63.— Zinn Kassa 160.30 169.50 Aueoksllber 12.50 12.50 10. Elektrol 69.— 68.76 do. 3 Monat 160.75, 160 75 Antzmon 31.— 34.— Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat September 18.—(17,65) arg. Pes, Oktober 17,85(17,53) arg. Pes., Rosario kür Monat Sepiember 17,65(17,35) argent. Pesetas. Leinölnotierungen. Preis ab Holland, garantiert reines, rohes Oel 2 100 kg inkl. Holzfaß, Originaltara, Abgangs- kob oder bahnfrei ꝓrompt 45,50(44,75) fl., September 3,50(43.— fl., Oktober 42,75(42,25) fl., Oktober-Dezember 42,.—(41,25) fl., Januar-April 40.—(39, 25) fl. Das Goldzollaufgeld. Es belrägt das Goldzollaufgeld für die Zeit vom 6. bis einschließlich 12. September 28 900. Bargeldmangel. Die ungeheure Geldentwertung der letzten Tage hat eine engverkettete Folge nach sich gezogen — den neuerlichen an Zahlungsmitteln. Dieser Mangel, der vor einigen Wochen infolge des Buchdrucker- streiks schon einmal recht empfindlich an den einzelnen Staatsbürger herangetreten ist, wiederholt sich jetzt in ver- stärkter Form. Seit dem Buchdruckerstreik aàrbeitet die Reichsdruckerei mit ihren Notenpressen in ununterbrochener Tag- und Nachtschicht, ohne den riesigen Geldbedarf aber decken zu können. Die Reichsbank hat sich gezwungen ge⸗ schen. die geforderten Zahlungen, soweit es sich um Lohn- beträge handelte, stark einzuschränken. Ganz große Sum- men bezahlte sie nur bis zu 40 und 60% bar, wWährend der Rest mit Schecks in Zahlung genommen werden mußte. Ob- Wohl die Reichsbank ihren Diskont in den letzten Tagen auf 7% heraufgesetzt hat, die Finanzfachkreise doch nicht, daß dadurch für das Institut eine Erleichterung ge- schaffen wird. Geld stellte sich an der Börse. über den Ultimo hinaus für Darlehen gegen Verpfändung von Divi- dendenpapieren auf—996 und mehr. während für Prolonga- tion von Deyisen, der sich noch weit größere Schwierigkei- ten in den Weg stellten, noch höhere Zinsen bezahlt werden mußßten. Das Bild ist also trostlos wie noch nie. Auch wenn die Reichsdruckerei ihre Banknotenabteilung noch erheblich erweitert, so ist das nur illusorisch, da die Mark anschei- nend noch schneller fällt, als die schnellste Notenpresse drucken kann. Ueberdruck der Steuerzeichen für Tabakerzeugnisse. Es ist in letzter Zeit mehrfach vorgekommen, daß beim Verkauf von Zigarren in Kisten, die mit überdruckten Steuerzeichen daß sie die Steuerzeichen der zu billigen Preisen eingekauf- ten Zigarren selbst überdruckt hätten, um daraus einen un- gerechtfertigten Verdienst zu erzielen. Demgegenüber muß darauf hingewiesen werden, daß der Ueberdruck der Steuer- zeichen für alle Tabakerzeugnisse durch die Reichsdruckerei oder unter amtlicher ULeberwachung geschieht, und daß sei- tens der Behörde auch der dem Ueberdruck entsprechend höhere Steuerbetrag erhoben ist und wird. Der Ueberdruck ist eine Notmahnahme der Behörden, um die Verwendung der noch vorhandenen Vorräte an Tabaksteuerzeichen für niedrigere Preislagen, die infolge der allgemeinen Preis- steigerung der Tabakwaren nicht mehr benützt werden, für höhere Preislagen verwendbar zu machen. Neue Preise für Einsteckschlösser. Wie uns der Eisen- und Stahlwaren-Industriebund in Elberfeld mitteilt, setzt der Türschloß-Verband Gruppe„Einsteckschlösser“ mit Wirkung vom 30. Aug. die Verkaufsaufschläge für Buntbartschlösser im Inland auf 750026, für Chubbschlösser auf 6800% und für lose Schlüssel auf 7000%. Nach dem Ausland mit schwacher Valuta werden Buntbartschlésser mit 7900%, Chubbschlösser Die Devisenpreise für das valutastarke Ausland bleiben bestehen. Vorstehende Preise sind freibleibend. Es kommen die am Tage der Lieferung gültigen Preise ohne Voranzeige zur Berechnung. Umbau des Börsengebäudes in Frankfurt a/M. Die Ent. wertung der Mark und die damit verbundene ungeheure Steigerung der Baumaterialienpreise und Löhne baben die Handelskammer vor die Frage gestellt, ob unter den gegen- Wärtigen gänzlich veränderten Verhältnissen der Umbau des Börsengebäudes überhaupt noch ausführbar sei. In der e ee der Handelskammer vom 29. August 1922 wurde ein Bescfiluf darüber, ob der Neubau definitiv ein- werden soll. nicht gefaßt, vielmehr soll zunächst as Sachverständigen-Gutachten abgewartet und die Finan- Kraßß des Projekis einer erneuten Nachprüfung unterzogen werden. Gegen die Zwangswirtschaft. Der Reichsverband des Deutschen Ein- und Ausfuhrhandels hat an den Reichs- * Her gen 1200%, Benz zu 70,, Gebr. Fahr zu Mannh. Gummi zu 835%, Rhein-Elektra zu kanzler und den Beichswirtschaftsminister das nachstehende versehen Waren, den Händlern der Vorwurf gemacht Wwurde, mit 7200%% und lose Schlüssel mit 7100% Aufschlag geliefert. Telegramm gerichtet: Der Reichsverband des Deutschen -Anzeiger era Ein- und Ausfuhrhandels erhebt schärfsten Einspruch gegen die Forderungen der Gewerkschaften auf Rückkehr Zur Zwangswirtschaft. Forderungen wie die der Festsetzung eines Zwangskurses der Mark, Rückkehr zu Höchstpreisen, Vebernahme des Ein- und Ausfuhrhandels und des gesamten Devisenhandels durch die Reichsregierung sind wirtschaft- liche Unmöglichkeiten und Mittel zur Vollendung der Er- drosselung jeder Produktionsleistung der deutschen Wirt⸗ schaft. Insonderheit würde die Absperrung der deutschen Wirtschaft von der Weltwirtschaft automatisch der deut- schen Wirtschaft die Mittel zur Fortsetzung der Produktion sowie der Brotzufuhr entziehen. Wirtschaftliche Auflösung und politisches Chaos wären die unausbleiblichen Folgen der in Rußland ausreichend als verheerend erprobten Zwangsmaßnahmen. Eisenwerk Kaiserslautern erhöht das Aktienkapital um 12 auf 24,6 Millionen A. Eine wichtige Entscheidung für Reisende. Wer ohne Fahrkarte im Eisenbahnzuge betroffen wird oder die Fahr- karte verloren hat und den Verlust nicht sofort genügend glaubhaft machen kann, hat nach der Verkehrsordnung für die ganze Reisestrecke den doppelten Fahrpreis zu entrich- ten. Unlängst wurde nun It.„Magdeb. Ztg.“ in dieser Frage eine gerichtliche Entscheidung herbeigeführt. Ein Reisender kand bei der Kontrolle seine Fahrkarte nicht und wurde von dem Beamten angezeigt. Der Reisende weigerte sich aber, die Strafe zu zahlen mit dem Hinweis, daß er an der Bahnsteigsperre eine Karte besessen und ein anderer sie gesehen habe. Das Gericht sprach den Mann frei mit der Begründung, es komme nicht darauf an, ob der Angeklagte die Karte verloren, sondern ob er sie besessen habe. Letzteres sei durch den Zeugen bewiesen worden. Bericht über den Stand der Hopfenpflanze. Die Hopien- Großhandlung Gustav Buxbaum, Bamberg, schreibt uns: Nach einer nicht schlechten Ueberwinterung hat die über- raschend abwechselnde, bald extrem heiſſe, bald extrem kalte Temperatur der Frühjahrs- und Frühsommermonate das Wachstum der Pflanze stark beeinträchtigt und war besonders der Entstehung von Ungeziefer günstig. Auch Hagelschlag hat das Produkt strichweise geschädigtl. Die Spätsommermonate haben wenigstens großenteils hier eine Besserung gebracht und vor allem die Ungezieferplage nahe- zu beseitigt. So wird man im allgemeinen mit einer Mittel- ernte rechnen können. Die Anbaufläche zeigte für das Deutsche Reich im Jahre 1921 folgendes Bild: Baxyern 5318 ha (9526 ha im Jahre 1914), Preuſen 146 ha(1044), Württem⸗ berg 1206 ha(3316) und Baden 266 ha(1052), d. h. insgesamt 11 279 ha(23 445). Veber die ührigen Hopfenbaugebiete, die zur früheren österreichischen Monarchie gehörten und nun in das Gebiet der Nachfolgestaaten übergegangen sind, liegt authentisches Material nicht vor. Schon aus diesem Grunde müssen sie aus einer Betrachtung ausscheiden. Die Meldungen aus den Produktionsgebieten über den Ertrag lauten verschieden; im einzelnen schätzt man den Ausfall wie folgt: Deutsches Reich: Angebaute Ernte-Schätzung geschätzter vorausichtlich- Fläche 1922 Ertrag Ergebnis ha pro lia in Zentnern 1. Bayern: 0 Hallertau ca. 5400 schw. Mittelernte ca. 10 ea. 54000 Spalt ca. 1200 gute Mittelernte ca. 10 ca. 12000 Aischgrund ca. 500 schw. Mittelernte. 7 ca. 3500 Gebirg u. Markt ca. 2700 gute Mittelernte ea. 10 ca. 27000 Sonstige Lagen ca. 100 gute Mittelernte ca. 8 ca. 800 2. Preußen: ca. 150 Mittelernte ca 10 ca 1500 3 Württemberg: ca. 1300 Mittelernte ca. 7 ca. 9100 4. Baden: ca. 300 gute Mittelernte ca. 10 ca. 3000 ca. 11650 Mittelernte ca. 10 ca. 110900 Zu diesen Ziffern kommen für das Weltmarktgebiet noch die Hopfenernten in Belgien und Frankreich, wo man mit einem Ertragnis von ca. 70 000 Etr. rechnet, in England, das man mit ca. 180 000 Ztr. und in Amerika, das man mit ca. 150 000 Ballen annehmen darf. Alle diese Gebiete Nären selhst bei Rekordernten nach Deutschland nicht ausfuhr- fähig. Ganz abgesehen von dem zurzeit für diese Hopfen (mit Ausnahme der durch Friedensvertrag geregelten zoll- kreien Einfuhr von 30 000 Ztr. elsässischer Ware) bestehen- den Einfuhrverbot, lieſie die hochwertige Valuta dieser Län- der und der hohe Goldzollaufschlag einen Import kaum zu. Dasselbe gilt auch für das tschechoslowakische Hopfenbau- gebiet, da die aktive tschecho-slowakische Handelsbilanz in viel stärkerem Ausmaße als im vergangenen Jahre die tschechische Krone dem Auslandswert angepaßt hat. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Septbr. Pegelstation vom Vatum Rheln 27 J 28 J 20. 20 30 1. Zemerkungen Sohusterlnse!l.22.17.131.95.00 242J Abends 6 Uhr ebůlj.„.23.11.10304 300.20 Naohm 2 Uhr Maxau 405 497.91.79 470 467 Nachm 2 Uhr Mannhem„.27.f1 497.87377/963J Rorgens 7 Uhr Malnu:.-Z. 12 Uhr Kaud.76.27.70.86.50 Vorm. 2 Uhr Köin„„„„„„„„%„C.64] 265.38.58.% Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Hannhem.15.00.98.78.66.60 Vorm 7 Uhr Nellerenn 2.0 ds.42.42.7.860 Varqm 1 Uhe Ost, heiter + 10. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion. Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hügel. deschfts· Empfehlung. Dem verehrl. Publikum von Mannheim und Umgebung teilen wir hierdurch mit, daß wir heute unter der Firma ddad Aadäaad. Aigae B3 ein Spezialgeschäft für Herren-u Damenstoffe eröffnet haben. Wir empfehlen dem werten Publikum Ein- käufe noch raschmöglichst zu erledigen! da wir noch billig verkaufen können. 8296 Wir bitten um geneigten Zuspruch Tuchhaus Meckarstadt Iimhaber B. Baron u. A. Wollrauch Mittelstrasse 33a. 6. Seife. Nr. 400. 922 Freitag. den 1. Sepfember 192—.— Künstlertheater„Apollo“ Heute abend 7½ Uhr Erbifnung der AVI. Varleté-Spielzeit Künstl. Leitung: Dir. S. Zacharias. Ein internationales Star-Programm. Vorverkauf: von 10—1 und—6 Uhr täglich in der Theaterkasse 0., G 6, 3, Hoffmann, H 1, 1, A. Strauss, Zigarren, E I, 18, A. Strauss, Zigarren, Rheinbrückemhaus. 82⁵58 TROCADERO Hannbheim. G 6, 3. Alfred Landory vom National-Theater Mannheim a.., Grete Breté und die weiteren erstklassigen Attraktionen. 84 Nunst. Taunz. Humor. Vornehme Gemütlichkeit/ Kein Weinzwang. Einlaß 7 Uhr. Beginn.30 Uhr. nnh. Ed. kinger. 7 5 8 A. 785 D 0 Apollo-Diele, Mannheim, G b, 3. Freitag, I. September Eröffnung. llg, dmerk. Jaz-Band-Jaur-Musik. EKein Weinzwang. Eintritt frei. 84 Inn. Ed. Ringer. ſcroß-Handerschan Henny gen. der europäische Barnum u. Baile MHaunheim, Meßplatz 8298 Tägl. 8 Uhr abas Plogramm der Sensationen“ Täglich ununterbrochen Raubflerschau ſomie von 10—12 Uhr große Probe. Vorperkauf: Zigarrengeſchäft Hoffmann und 210 Ubr vorm. munterbrach. an d. Ci kaſſen r zurüdck Dr. C. Bossert prakt. Zahnarzt 2. 1 Tel. 4120 921g Ab heute! Nur bis eiuschl. Hontag:! Iſe Haegenden ageen! Abenteurerfilm in zwei Teilen f und zehn Akten. Ab heute und täglich der mit ungeheurem Kosten- aufwand hergestellte grösste histor. 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Für die uns erwiesene herzliche Teil- nahme beim Hinscheiden meines lieben Mannes, Vaters ud Schwiegervaters Herrn Ludwig Pitschen sagen wir innigen Dank. Besonders danken wir Herrn Stadtvikar Keller für seine trostreichen Worte und den Nieder- geben hat. 6 Akte von 155 Haas,„ Thea von Harbou.* Arthur Rosen. Regie: Dalsteller: Werner Krauss- 980 Klöpfer-Wladimir Gaidarow- Alfred Abel- Eduard von Winterstein Stella Arbenina- Grete Diercks- Lya de Putti u. a Kritiken der Zeitungen: ... Mit feinem künstlerischen Geschmack hat F. die Regie geführt und zweifellos kraft seines sicheren Blicks für bildhaft starke Wirkungen den Gedankengang zu einem gestrafnlen, ergreifenden Werk der stimmungsvollen, werden lange im Gedächtnis bleiben. u den wertvollsten Filmkunstwerken. Diesen Film hats in Mensch geschrieben, der uns wirklien was zu Berl. Lokalanzeiger. ..Damit beginnt eine neue Epoche im Film, eine wert- volle. 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