N eee geyreiſe: zn manabeim und Amgebung monatüich daet dane gebracht mark 130.—. Durch dle poſt bezogen Mark 480.—. Einzeinummer mk..00. poſtſcheckkonto 1250⁰ Karisruhe in Saden und Nr. 2017 EFudwigshafen am ddein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchüfts ⸗nebenſtelle dacatvorſtadt, wWaldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher — 7040, 7031. 7042, 7063, 7033, 7048. Tetegramm⸗oreſſe: lanzeiger Manuheim. Erſchelnt wöchentlich zwölfmal. Abend⸗Ausgabe. Jadiſche Neueſte Nachrichlen Vellagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetzu. Necht. Mannh. Frauen-Zeitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Anzeigenpreiſe: die kleine Zelle me. 20.—. Stellengeſuche und Fam lien⸗Anzeigen 20% RNachlaß. Reklamen Mk. 80.—. Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8% Ahr, Abendbl. nachm. 2¼ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. usgaben w. keine verantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. 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England, das ſich offenſichtlich 35 eingehendſten und ernſteſten mit der wirtſchaftlichen Lage dauſchlands und mit den Folgen eines deutſchen Zuſammen⸗ dege beſchäftigt hat, war bereit, dieſer Tatſache durch be⸗ aung ugsloſe Gewährung eines Moratoriums bis zum Aus⸗ Seite dieſes Jahres Rechnung zu tragen. Auf der anderen 15 iie hatte ſich Frankreich ſo feſt gelegt, daß es ſelbſt bei Atandener Einſicht dem engliſchen Antrag, der dem deutſchen delgf ach, nicht folgen konnte. In dieſer Situation ſtellte der Vermittlungsvorſchlag zweifellos den Ausweg dar, der 5 Deutſchland nicht das bringt, was es haben wollte, aber ale Fälle eine Atempauſe bedeutet. Witnund die einſtimmige Annahme dieſes belgiſchen Ver⸗ 36 gsvorſchlages dürften die wiederholt angedrohten + 1 mangsmaßnahmen gegen Deutſchland bis auf wei⸗ ni ̃ gefr cht in Erſcheinung treten. Ein Grund mit dem Pon den Beſchluß der Reparationskommiſ⸗ end(rieden zu ſein, beſteht für Deutſch⸗ ſund jedoch nicht. Es wird davon abhängen, ob bei den belgiſchen Verhandlungen über die in der Entſchließung AUuſs eparationskommiſſion vorgeſehenen Sicherungen eine den gefunden wird, die beide Teile befriedigt. Nachdem von üder Seite wiederholt erklärt worden iſt, daß eine Ueber⸗ N0. deutſcher Goldbeſtände an auswärtige Banken unter gen Umſtänden in Frage kommen könne, muß eine andere ung gefunden werden. Ein gewiſſer Vorteil liegt dadurch eie geſtrigen Beſchluß der Reparationskommiſſion, als eine Paung mit VBelgien immerhin möglich iſt, und daß 9 1 migung mit Belgiengleichbedeutend mit der Ge⸗ dung des nachgeſuchten Moratoriums wäre. kld die Tatſache, daß die geſtrige Entſchließung der Repa⸗ dalo kommiſſion eine ſpätere Behandlung des Mo⸗ mlong sgeſuches und im Zuſammenhang damit des Repa⸗ 5 problems vorſieht, läßt die Lage weniger peſſimiſtiſch n — — i 8 inge en, wenn man berückſichtigt, daß die für den November ehenen Beſprechungen über die Neuregelung der alliier⸗ Neabuden untereinander bei einem günſtigen Ergebnis eine ng der deutſchen Reparationsſchuld in ſich trägt. 8 Kabinettsſitzung. wan Berün. 1. Sept.(Von unſerem Verliner Büro.) Heute Funden 512 Uhr hat eine kurze Kabinettsſitzung ſtatt⸗ aun in der der Kanzler über die Entſcheidung der Reparations⸗ audg referierte. Im Kabinett war man ſich einig, daß zu einer taatzigen Stellungnahme erſt die Rückkehr des datſe ekretärs Schroͤder abgewartet werden müſſe, da er ſel, Neas des Beſchluſſes mitgemacht und darum allein in der ber— in die rechte Beleuchtung zu rücken. Staatsſekretär noch im Lauf des heutigen Tages hier ein. Nach⸗ ird das Kabinett von neuem ſich verſammeln. Die Partei⸗ r werden kaum mehr heute noch zum Kanzler berufen deswübergürtzter Entſcheidung iſt nach der Auf⸗ Reglerung auf deutſcher Selte kein An laß. Unmittel⸗ , 8 0 legt freilich durchaus auf dem Wort„unmittelbar“; denn 22 ſind wir längſt noch nicht los, bringt auch ommmſchauungen der Regierung die Entſcheidung der Repa⸗ unnde iſſion eine gewiſſe Entſpannung. Wir werden Leiertiten nicht von neuen Sanktionen bedroht, aber die it deiglen gen Fragen bleiben, wie ſind die Sicherungen deute zu finden. Daß wir Gold hergebenkönnten, e antee ausgeſchloſſen wie bisher. Es wird alſo ſuden die men, in Verhandlungen mit Belgien Sicherungen zu watten don uns getragen werden können. Daneben wird man lt angen dbaben, wie ſich die Herabſetzung der Reparations⸗ 14 ſaſtalten don der Entente in Ausſicht geſtellt ſind, in Wirklich⸗ Fluert Die Zukunft Deutſchlands bleibt von Gefahren um⸗ ineargwäre verfrüht, von einer Niederlage zu reden. Sitzung des Aeberwachungsaus ſchuſſes. ſhunder Uebe 1. Sept.(Von unſ. Verl. Büro.) Im Reichstag tagte uzung des Getcachungsausſchuß zu Beſprechungen über die Durch⸗ die Tages eſetzes zum Schutze der Republik. Zu Eintritt wacchläſſe der duung erklärte Reichskanzler Dr. Wirth, daß die duntgegebe Reparationskommiſſion inzwiſchen durch die Preſſe r gett ſ0 worden ſeien, daß er es aber für verfrüht halte, in Parig von amtliche Mitteilungen zu machen. Die Herren, mit der Reparationskommiſſion verhandelt hätten, nach Berlin zurück, und es wäre notwendig, ſie könnten über den Geiſt und den Inhalt der — S + + ſind nach dem Inhalt der Note ja nicht erforderlich. Entſcheidungen der Reparationskommiſſion zuverläſſig Auskunft geben; alsdann werde der Reichskanzler ſobald als möglich die Parteiführer in die Reichskanzlei bitten, um mit ihnen die außenpolitiſche Lage zu beſprechen. Ob das morgen abend ſchon geſchehen könne, ſei im Augenblick noch nicht ſicher. Hierauf übernahm Abgeordneter Scheidemann den Vorſitz. Dr. Roſenfeld von den Unabhängigen begründete in eingehenden juriſtiſchen Ausführungen ſeinen Antrag auf Einberufung des Ueber⸗ wachungsausſchuſſes wegen der Verhandlungen der Reichsregierung mit der bayriſchen Regierung. Redner kam zu dem Schluß, daß mindeſtens bezüglich des Zugeſtändniſſes eines bayriſchen Länderſenats von der Reichsregierung Vereinbarungen ge⸗ troffen worden ſeien, die den klaren Beſtimmungen des Geſetzes direkt widerſprechen. Die ſinanzielle Gegenörohung. )( Berlin, 1. Sept. Die„B..“ ſchreibt: Die internatio⸗ nale Finanzwelt hat geſtern ihre Macht entfaltet und gegen den franzöſiſchen Säbel entſchieden. City und Wallſtreet gingen gemeinſam vor, um den franzöſiſchen Militarismus von dem Ein⸗ dringen in das Ruhrgebiet zurückzuhalten, weil ihnen das wirt⸗ ſchaftliche Gleichgewicht Europas wertvoller dünkt, als General⸗ ſtabspläne politiſcher Natur, die auf eine Balkaniſierung Europas im Intereſſe der franzöſiſchen Hegemonie hinzielen. Der Druck der Hochfinanz der Welt hat auf die Entſcheidung Poincares im letzten Augenblick eingewirkt. Auf die Drohung mit militäriſchen Mitleln erfolgte die politiſche und finanzielle Gegendrohung. Von den Männern der Hochfinanz, und zwar nicht bloß der eng⸗ liſch ſprechenden, ſondern auch der neutralen und beſonders der jetzt maßgebenden amerikaniſchen kam die Drohung, den Fran⸗ kenkurs zu werfen, falls der Einmarſch ins Ruhrgebiet erfolgen ſollte. Die finanzielle Welt iſt ſich vollkommen darüber klar, daß der Franken nichts anderes iſt als eine Anweiſung auf die Mark. 2 70510 dieſe aber nichts mehr wert iſt, iſt der Franken ebenſowenig wert. Franzöſiſche Blätterſtimmen. WB. Paris, 1. Sept. Der„Matin“ ſchreibt: In ihrer Ge⸗ ſamtheit gibt die Entſcheidung Frankreich zwei Genugtuun⸗ gen: Die erſte iſt, daß das Moratorium verweigert iſt, d.., daß man in der einen oder andern Form von Deutſchland die Bezahlung fordert. Wovor England ſolche Furcht hat, iſt, daß die Handlungs⸗ freiheit wiederhergeſtellt iſt. Die zweite Genugtuung iſt, daß neue Bürgſchaften von Deutſchland verlangt werden. Eine derartige Löſung zu verweigern, hätte geheißen, belgiſcher ſein als Belgien und außerdem den ſchweren Vorwurf auf ſich nehmen, daß man die Wiederherſtellungsregelung unmöglich machte, die auf der VBrüf⸗ ſeler Konferenz eintreten muß. Die Mäßigung, die die franzöſiſche Regierung bei der Löſung der 4 nächſten Belgien geſchuldeten Zah⸗ lungen zeigen wird, wird ihre Autorität den Allüierten wie Eng⸗ land im beſonderen und den Vereinigten Staaten auf der Brüſſeler Konferenz beſonders verſtärken. Nach dem„Echo de Paris“ iſt die Hoffnung auf Klä⸗ rung nach ſo vielen Intrigen nicht erfüllt worden. Die Ab⸗ lehnung des Moratoriums habe nur einen vorläufigen Charakter. Daß die Belgier ſich immer verſöhnlicher gezeigt hätten, bezüglich der nächſten Zahlungen, laſſe vorherſehen, daß Belgien von der Freiheit, die ihm der Wiederherſtellungsausſchuß durch ſeinen Be⸗ ſchluß belaſſe, ſich unmittelbar mit Deutſchland zu verſtändigen, Ge⸗ brauch machen werde, und daß die belgiſche Regierung keine Gold⸗ hinterlegung fordern werde. In Summga: die von den Belgiern vor⸗ geſchlagenen Transaktionen haben im Ausſchuß den Erfolg davon⸗ getragen, den ſie in London gehabt habe. Der Ausſchuß habe einen Präzedenzfall geſchaffen, er habe zugelaſſen, daß ein einziger Staat unmittelbar mit Deutſchland verhandeln könne. Im ſelben Blatt ſagt Marcel Hutin, daß Poincare geſtern abend nicht das Lächeln des Siegers gezeigt habe, als er den Quai 'Orſay verließ, aber er habe auch ebenſowenig eine niedergeſchla⸗ gene Miene gemacht. Der„Petit Pariſien“ ſagt, Frankreich werde mit wah⸗ rer Erleichterung die Entſcheidung aufnehmen; ſie ſei eine moraliſche Genugtuung für Frankreich und zugleich eine ernſte Deutſchland gegebene Warnung, daß die Geduld zweier der Alli⸗ jerten zu Ende iſt, und daß es ſich unvermeidlichen ernſten Sank⸗ tionen ausgeſetzt ſehen wird. Die Havasagentur meint, bei oberflächlicher Prüfung der beiden Beſchlüſſe, 1. das Moratorium abzulehnen und 2. eine Entſcheidung aufzuſchieben, könne man einen gewiſſen Wider⸗ [pruch feſtſtellen. Man könne ſich aber unſchwer Rechenſchaft dar⸗ über ablegen, daß infolge der Deutſchland auferlegten Zahlungs⸗ bedingungen in der Weiſe, wie ſie von dem Vorſitzenden Dubois erläutert worden ſeien, Deutſchland Belgien die am 15. Auguſt und an den folgenden Terminen zu bezahlen hat, wofern es nicht Gefahr laufen will, die im Falle einer Nichterfüllung vorgeſehenen Sanktionen über ſich ergehen zu laſſen. In beiden Ffällen handle es ſich alſo um die Ablehnung des Moratoriums. Nun ſei abzu⸗ warten, welche Antwort Deutſchland auf die Mit⸗ teilung der Entſcheidung an die Wiedergutmachungskommiſſion er⸗ teilen werde. Die interallüerten Schulden. WBB. London, 31. Aug. Die Union für Freihandel hat beſchloſſen, an Balfour einen Brief über die Schuldenfrage zu richten. Darin wird der Beſchluß der britiſchen Regierung, daß die Kriegsſchulden en bloc behandelt werden müßten, gebilligt und erklärt, die öffentkiche Meinung in England würde nicht damit einperſtanden ſein, daß Großbritannien auf alle Guthaben verzichte, wähernd es zugleich ſeine eigenen Schulden bezahle. Auf die Kriegs⸗ ſchulden müſſe ein beträchtlicher Rabatt gewährt werden, denn die Lieferungsverträge würden ſowohl von Seiten der Vereinigten Staaten als auch Großbritanniens zu außerordentlich hohen Preiſen abgeſchloſſen. Die engliſche Regierung wird aufgefordert, von den Vereinigten Staaten zu verlangen, daß ſie, wenn die britiſchen Schulden in 25 Jahren zurückgezahlt werden ſollen, alle britiſchen Waren bis zur Höhe des Wertes der Zinſen und Amortiſationsraten frei nach den Vereinigten Staaten zu laſſen. Endlich erhebt der Brief gegen die franzöſiſche Regierung den Vorwurf, die un⸗ glückſeligen Beſtimmungen des Verſailler Vertrages ver⸗ ſchuldet zu haben, und tritt dafür ein, daß England, die Vereinigten Staaten, Italien, Belgien und die neutralen Länder zuſammen⸗ wirken müßten, um eine Reviſion des Vertrages und eine Herabſetzung der Rüſtungen uſw. zu erreichen. Oberſchleſien und Preußen. Unter dem Bangen über das Schickſal des Geſamtvaterlandes und unter den ſchweren Wirtſchaftsnöten des Tages hat man bei uns der Abſtimmung, die am Sonntag in Oberſchleſien ſtattfinden ſoll, wohl nicht die Beachtung geſchenkt, die ihr gebührt und die ihr ſonſt zuteil geworden wäre. Als ſeinerzeit der Reichs⸗ tag beſchloß, nach der Entſcheidung über Oberſchleſien dieſem ſelbſt die Beſtimmung darüber vorzubehalten, ob es preußiſche Provinz bleiben oder ein ſelbſtändiger Staat im Deutſchen Neiche werden wolle, begegnete dieſer Beſchluß herbem Urteil und ſcharfem Wider⸗ ſpruch— an ſich mit Recht. Die Parteien, die trotz ſchwerſter Be⸗ denken dafür ſtimmten, taten es in dem Bewußtſein, daß kein Mittel unverſucht bleiben dürfe, das gefährdete Oberſchleſien für Deutſch⸗ land zu erhalten, und daß ein deutſches Oberſchleſien, wenn auch nicht als preußiſche Provinz, immer noch beſſer ſei, als ein Verluſt des ganzen an Polen. Der Erfolg hat ihnen Recht gegeben, denn die Abſtimmung im Geſamtoberſchleſien ergab eine große Mehrheit für den Verbleib bei Deutſchland, und nur die Vergewaltigung durch den ſogenannten Schiedsſpruch von Genf hat das alte deutſche Kul⸗ turland in zwei Teile zerriſſen. Unter dieſen Umſtänden war es eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit, daß man das verſtümmelte Oberſchleſien bei Preußen belaſſen würde. Aber das Verſprechen, die Oberſchleſier ſelbſt über ihr künftiges Schickſal verfügen zu laſſfen, mußte eingehalten werden, und ſo wird am kommenden Sonntag darüber abgeſtimmt, ob Oberſchleſien preußiſche Provinz bleiben oder ein ſelbſtändiges Land im Rahmen des Deutſchen Reiches werden ſoll. Man darf zu dieſer Stunde ohne weiteres annehmen, daß die Abſtimmung für ein Verbleiben der Provinz Ober⸗ ſchleſien bei Preußen ausfallen wird. Wenn man alſo inſofern dem Ausgang mit einiger Ruhe entgegenblicken kann, ſo birgt das Ergebnis der Abſtimmung doch große Gefahren in ſich. Die Polen haben keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß ſie dort den Hebel anſetzen werden, um den uns verbliebenen Reſt der Provinz auch noch an ſich zu reißen, wenn ſie eine nennenswerte Minderheit erzielen. Sie werden dann geltend machen, daß der Wunſch, ſich von Preußen zu trennen, den Wunſch in ſich begreift, ſich auch von Deutſchland loszuſagen und zu Polen zu kommen. Sie werden jede Minderheit als eine polniſche Minderheit u. jede für die Selbſtändig⸗ keit Oberſchleſiens abgegebene Stimme als eine polniſche Stimme beanſpruchen. Mit ihren Verdrehungs⸗ und Lügenkünſten, die wir ſattſam am eigenen Leibe erfahren haben, wird es ihnen dann nicht ſchwer fallen, bei kräftiger franzöſiſcher Unterſtützung im Völker⸗ bundrat von neuem die Aufrollung der oberſchleſiſchen Frage und die Abtretung des Ganzen an das ländergierige Polen zu verlangen. Dieſe wenigen Sätze genügen, um zu zeigen, wie notwendig es iſt, daß am Sonntag zede deutſche Stimme für Preußen abgegeben wird. Unter dieſen Umſtänden iſt das Vermeiden von Parteizank und Parteihader oberſtes Gebot. Wenn ſich die Parteien in der Frage geſpalten hätten wie es eine Zeitlang in ſehr bedrohliche Nähe ge⸗ rückt ſchien, dann wäre das künftige Schickſal des uns jetzt verbliebe⸗ nen Reſtes beſiegelt geweſen. Zum großen Glück iſt dieſes drohende Unheil noch in letzter Stunde vermieden worden. Aus Gründen, die gerade auch im Zentrum und deſſen Reichstagsfraktion gewür⸗ digt werden ſollten, waren die katholiſchen Kreiſe Oberſchleſiens aus Sorge über die Zukunft der Bekenntnisſchulen geneigt, für die Er⸗ richtung eines ſelbſtändigen Oberſchleſiens und ſomik gegen das Ver⸗ bleiben bei Preußen zu ſtimmen. Das hätte geradezu kataſtrophale Folgen haben müſſen, und glücklicherweiſe haben noch zu rechter Zeit die polniſchen Umtriebe und die polniſche Agitation dem Zen⸗ trum die Augen darüber geöffnet. So iſt es möglich geweſen, daß ſich alle Parteien, von Mehrheitsſozialiſten über Zentrum, Demokraten und Deutſche Volkspartei bis zu den Deutſchnationalen, für eine Einheitsparole und einen gemeinſam unterzeichneten Wahl⸗ aufruf: Oberſchleſien ſoll bei Preußen bleiben! einigen konnten. Dort iſt alſo mit Ausnahme von Unabhängigen und Kommuniſten der ſchöne Gedanke von der deutſchen Volksgemeinſchaft verwirklicht worden. Wir wollen hoffen, daß er am Sonntag in einem umfaſſen⸗ den durchſchlagenden Sieg des deutſchen Gedankens zu vollem Aus⸗ trag kommt. vor Abſtimmung in Oberſchleſien. () Breslau, 1. Sept. Der polniſche Ausſchuß für Deutſch⸗Ober⸗ ſchleſien gab jetzt die Parole aus, daß ſich die Polen bei der Auto⸗ nomieabſtimmung am künftigen Sonntag der Stimme enthalten ſollen. Damit iſt eine faſt einſtimmige Abſtimmung für das Ver⸗ bleiben Deutſch⸗Oberſchleſiens bei Preußen geſichert. Oberſchleſien und Korfanty. ( Warſchan, 1. Sept. Das ſozialiſtiſche Blatt Warſchaus be⸗ ſchäftigt ſich in einem Leitartikel mit Oberſchleſien und Korfanty und meint: Das größte Unglück für dieſes Land und Polen wäre eine nationaliſtiſche Politik, die eine Nation gegen die andere ausſpielen möchte, oder eine Antiarbeiterpolitik, die ſich um die Intereſſen und Rechte der Mehrheit der Bewohner nicht kümmert. Das wäre eine Politik des Wahnſinns und Selbſtmordes, würdig der polltiſchen Abenteurer. Und ſolch ein Abenteurer und Haſardſpieler ſei kein anderer als der neuliche Kandidat auf dem Poſten eines Miniſter⸗ präſidenten in Polen, Korfanty. Er beginne das abſcheuliche Spiel eines bankerott gewordenen Politikers, der erfüllt iſt von Machtdurſt und Ehrgeiz, der keine moraliſchen Skrupel kennt. Kor⸗ fanty wolle in Oberſchleſien herrſchen, nicht nur über die Schätze, ſondern auch über die Seelen. Er habe einge⸗ ſehen, daß er das Arbeitervolk nicht weiter hinters Licht führen könne, wenn er ſich auf ſeine Abſtammung als Arbeiter und Bauer beruft, und daher nehme er Zuflucht zur äußerſten Demagogie eines Abenteurers. Er betreibe antideutſche und antiſemitiſche Agi⸗ tation, um auf dieſe Weiſe das ganze Land in nationaliſtiſchem Fieber zu erhalten; alle nichtnationalen Parteien würden als Feinde Polens und Freunde der Deutſchen und Bolſchewiſten hingeſtellt. Korfanty wolle auf dieſe Art auch weiter als Verteidiger des Polentums gelten. Er agitiere in ſeiner„Deutſchen Grenz⸗ zeitung“ für ſeine koſtbare Perſon. 10 5 nach einer gefaßten Reſolution nach wie vor auf dem Standpunkt, 2. Seile. Nr. 401. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) Freitag, den 1. September 192— „Sott hat polen in den Sattel gehoben“! Aattowitz, 1. Sept. Auf dem Bankett, das der Woyewode Rymer zu Ehren des zurzeit in Polniſch-⸗Oberſchleſten weilenden Staatschefs gab, ſagte der erzbiſchöfliche Helegierte in einer Rede, Gott habe Polen in den Sattel geboben. Die Feinde ſagten zwar, daß das polniſche Volk nicht lange hoch zu Roß bleiben werde, aber beſonders die Gelſtlichen würden daran arbeiten, daß die Oberſchleſter ſich unter der Führung des Staatschefs wohlfühlten. Der Woyewode Rymer boedauexrte, daß nur ein Teil Oberſchleſiens an Polen gefallen ſei. Der franzöſiſche Konſul begrüßte den Staats⸗ chef im Namen Frankreichs und erinnerte an gemeinſam vergoſſenes Blut, an die noch enger geknüpften Bande zwiſchen Frankreich und Polen. Ils er die gemeinſame Feindſchaft Polens und Frankreichs gegen Deutſchland betonte, brach ein Beifallsſturm los und die Militärkapelle ſpielte die Marſeillaiſe. Als Letzter trank ein oberſchleſiſcher Inſurgent, Major Laskowſki, auf das Wohl des Staatschefs. Darauf antwortete der Staatschef mit einer Rede auf Oberſchleſien, in der er zum Schluß auch die militä⸗ riſche Stärke Polens betonte. Engliſch⸗ruſſiſche verhandlungen. )(Berlin, 1. Sept. Die„B..“ berichtet: Urqhart, der bei den Konferenzen in Genua und im Haag eine entſcheidende Rolle als Mittelsmann zwiſchen Lloyd George und den Ruſſen geſpielt hat, hatte ſich nach einwöchigem Aufenthalt in Berlin am Sonntag nach London zurückbegeben, um über ſeine Verhandlungen mit den hieſigen ruſſiſchen Vertretern Bericht zu erſtatten. Dieſe Verhandlungen ſind ſoweit gediehen, daß die Moskauer Re⸗ gierung ſich entſchloſſen hat, Kraſſin nach Berlin zu entſenden, da⸗ mit er hier die Beiprechungen zu Ende führe. Kraſſin reiſte im Flugzeug hierher, und auf die Nachricht davon hat ſich Urqhart nach 24ſtündigem Aufenthalt in London nach Berlin zurückbegeben. Er iſt in Begleitung des erſten Chefs ſeiner Unternehmungen, die man als eine Art engliſchen Stinnes⸗Konzern anſprechen kann, geſtern abend in Berlin eingetroffen und will die Verhandlungen mit den Ruſſen wieder aufgenommen. Saargebiet. d Saarbrücken, 1. Sept. Die gegenwärtig herrſchende Teuerung mit ihrer kataſtrophalen Not hat, wie die„Saarbrücker Landesztg.“ ſchreibt, im Saargebiet infolge der Frankenwährung Zuſtände in einem Teile der Bevölkerung geſchaffen, die jeglicher Beſchreibung ſpotten, und eine Not herbeigeführt, die zum Himmel ſchreit. Auf der einen Seite monatliche Einkommen von fabelhafter Höhe, auf der anderen Seite ſolche, daß ſich die Bevölkerung nicht mehr vor Hunger und Not zu ſchützen weiß. So einig man darin aller⸗ ſeits iſt, daß angeſichts der ungeheuren Not ſo raſch als möglich eingriffen werden muß, ſollen nicht wirtſchaftlich und moraliſch ſehr wichtige Teile der Bevölkerung gänzlich verelenden, ſo verſchieden ſind die Anſichten über das„Wie“. Die einen ſehen das Heil im Franken, die anderen halten eine tunlichſte Annäherung der Mark⸗ löhne und Gehälter an die Frankenlöhnung vom wirtſchaftlichen und politiſchen Standpunkt aus für das Richtige. Eine allgemeine Ein⸗ führung der Franken hätte nach übereinſtimmender Anſicht aller ſachkundigen Beobachter in verſchiedenen Induſtriezweigen eine große Arbeitsloſigkeit im Gefolge, welche das herrſchende Uebel nur noch verſchlimmern würde. Schon dieſe Umſtände verlangen, daß man in der gegenwärtigen kritiſchen Stunde den Kopf nicht ver⸗ lieren darf, weil ſonſt die Gefahr beſteht, daß man ſpäter nicht wieder gut zu machende Fehler begeht. 8 Saarbrücken, 1. Sept. Die„Saarbr. Landesztg.“ berich⸗ kigt heute ihre Meldung, daß die Landwirtſchaftskammer die Regie⸗ rungskommiſſion erſucht habe, die Bezahlung landwirt⸗ ſchaftlicher Produkte in Franken zu genehmigen und die Weſtgrenze für den Verkehr mit landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen zu öffnen. Dagegen habe eine Sitzung der Freien Bauern⸗ ſchaft ſtattgefunden, in der Mitglieder der Landwirtſchaftskammer anweſend waren, die die mitgeteilte Entſchließung faßte. Die Frankenbeſoldung. 8. Saarbrücken, 1. Sept. Der Gemeinderat von Völklingen ſteht baß die Einführung der Frankenwährung für die Saarbevöl⸗ rung der Frankenwährung, d. h. der Doppelwährung im Saaorgeblet die unſinnige Teuerung und die Unzufriedenheit der ganzen Bevöl⸗ kerung veranlaßt. Da aber den Gemeinden ohne Genehmigung der Abteilung des Innern und der Finanzen verboten wurde, ihre Frankeneinnahmen in Mark umzuwechſeln, iſt der Gemeinderat ge⸗ zwungen, die Beſoldung in Franken einzuführen. Auch für die Straßenbahn wird der Frankentarif eingeführt. Einheitsſtaat und Föderalismus. swWb. Maunheim, 1. Sept. Sehr beachtenswerte Ausführungen über die, trotz der Beilegung des bayeriſchen Konflikts noch immer aktuelle Frage„Einheitsſtaat und Föderalismus“ macht in Nr. 16 der Halbmonatsſchrift der Zentrumspartei, der bekannte und Schriftſteller Dr. Eugen Jäger⸗Speyer. n dem Artikel, der weit über die eeee hinaus beſonder⸗ in Süddeutſchland Beachtung finden wird, weil er vor allem auf Ausgleichung der Gegenſätze gerichtet iſt, heißt es:„Einſt wähnte man, die Fürſten ſeien die! otſtütze des dundesſtgatlichen Geiſtes, jetzt zeg ſich, daß dieſer Geiſt ſeine Wurzel in den Volks⸗ ſtämmen hal. Er lebt überall im Deutſchen Reiche, wenn auch zur⸗ zeit Bayern durch ſeine Eigenart, die Geſchloſſenheit ſeines politi⸗ ſchen Baues, die Uebereinſtimmung ſeiner überwiegenden Volks⸗ mehrheit ihn am ſtärkſten vertritt. Auch in Württemberg, Baden und Heſſen lebt derſelbe Gedanke und hat im Frühjahr 1922 zu halbamtlichen Ausſprachen und Verſtändigungen geführt. Eine ſtarke Belaſtung können dieſe Beziehungen nach nicht ertragen. Wenn Eiferſucht, Vorurteile oder Nebenziele das gemeinſame Zuſammen⸗ gehen lähmen, ſo wird der Einheitsſtaat ſiegen. Große und hohe Werte ſtehen auf dem Spiele. Im Laufe der deutſchen Geſchichte iſt der Weſten und Suͤden immer mehr auf die Seite geſchoben worden. Die Entſcheidung über Deutſchlands Geſchicke flel allmäh⸗ lich ganz in die oſtelbiſche Denkweiſe; dieſe hat durch Preußens Vorherrſchaft das ganze Bismarckſche Reich beherrſcht. Hier das Gleichgewicht wiederherzuſtellen, iſt Aufgabe des bundesſtagatlichen Gedankens. Die Zulaſſung der preußiſchen Provinz zum Reichsrat mit ſelbſtändigem Stimmrecht war bereits ein Schritt in dieſer Rich⸗ tung hin;§ 18 der Reichsverfaſſung hat die Neugliederung des Reiches nach dem Grundſatze der Selbſtbeſtimmung in Ausſicht ge⸗ nommen mit dem Ziele, das höchſte an wirtſchaftlichen und kul⸗ turellen Leiſtungen zu erreichen. Soll Deutſchland den kraftver⸗ zehrenden Streit um Einheitsſtaat oder Bundesſtaat weiter ſchlep⸗ pen? Soll es der Erbfluch unſerer Geſchichte bleiben, daß wir immer im Hader leben müſſen? Hier einen Ausgleich der Gegenſätze zu erſtreben, iſt die wichtigſte Aufgabe der inneren Politik. Die politiſchen und kulturellen Machtfragen müſſen zwiſchen Reich und Ländern beſſer verteilt werden als ſie es jetzt ſind. Die geſamte Erziehung des Volkes muß gleichzeitig und mit gleicher Kraft von den zwei Polen geſchehen; Reich und Land im Sinne eines fruchtbringenden Zuſammenwirkens von Heimat⸗ und Nationalgefühl. Dann erſt wird das Höchſte erreicht werden können. Treue dem Reich und der Nation, aber auch Treue der Heimat und dem eigenen Stamme! Der Föderalismus und Süsddeutſchland. swWb. farlsruhe, 1. Sept. Für ein planmäßiges Zu⸗ ſammenarbeiten der ſüddeutſchen Länder in der Frage des Föderalismus tritt erneut das führende Organ der badiſchen Zentrumspartei, der„Badiſche Beobachter“, ein, der ſich mit dem von dem 80 Jahre alten Pfälzer Zentrums⸗ veteran Dr. Eugen Jäger⸗Speyer in der Halbmonatsſchrift der Zen⸗ trumspartei unter der Ueberſchrift„Der Föderalismus und Bayern“ veröffentlichten Artikel befaßt. Zu den Ausführungen Dr. Jägers, der ſich gegen den abſoluten Einheitsſtaat wendet, der aus Deutſch⸗ land dasſelbe machen würde, was Frankreich mit ſeinem heraus⸗ geputzten Paris und ſeiner verödeten Provinz iſt, und der ſich gegen die Behauptung ausſpricht, daß der zentraliſierte Einheitsſtaat billiger regiert und beſſer verwaltet würde, betont das führende badiſche Zentrumsblatt: Wir möchten in den Ausführungen Dr. Jägers beſonders unterſtreichen den Satz:„Wenn Eifer⸗ ſucht, Vorurteile oder Nebenziele das gemeinſame Zuſammengehen lähmen, ſo wird der Einheitsſtaat ſiegen.“ Er verdient Beachtung insbeſondere in Süddeutſchland, und zwar in allen Ländern, die in Betracht kommen. Sonderaktione'n einzelner Staaten wer⸗ den mit der Zeit ſich immer weniger wirkſam erweiſen, während ein planmäßiges Zuſammenarbeiten zum Ziele führen kann. Fantaſien über Bayern. 9München, 1. Sept. In München wurde geſtern nachmiktag bekannt, daß in Stuttgart die Nachricht verbreitet wurde, die bayriſche Regierung ſei geſtürzt und die Monarchie ſei ausgerufen. In Berlin ſollen ſogar ſchon Flugblätter mit der gleichen Nachricht verbreitet worden ſein. Demgegenüber muß eindeutig feſtgeſtellt kerung ein Unglück iſt und bleiben wird. Noch hat die Einfüh⸗ Jungfrau Königin Roman von Er win Roſen. Copyright by Verlag„Berlin⸗Wien“. (Fortſetzung.) 7)(Nachdruck verboten.) „Laß dich nicht in deiner Geſchäftigkeit ſtören,“ hatte der Rainer zum Ulrich geſagt.„Ich tu alles mit, was vorkommt.“ So machten ſie ſich am folgenden Tage auf ins Heu. Es war Samstag, und der Bauer wollte das fertiggetrocknete Gras noch unter Dach bringen. Dann gab es auch noch ein Stück zu mähen— das konnte dann über Sonntag liegen und dürr wer⸗ den. Er beſchloß, den ganzen Tag auszubleiben, damit die Arbeit gehörig gefördert werde; auf die jungen Knechte war kein Verlaß, wenn man ſie allein ließ.— An ſolchen Tagen pflegte Barbara nachzukommen, um dem Manne auf der Alm ein Eſſen zu bereiten: die Kinder, ſoweit ſie den Weg nicht machen konnten, blieben bei einer Nachbarin. Heut hatte ſie keine ſonderliche Luſt dazu. „Ihr ſeid zu zweien,“ ſagte ſie,„da fehlt's nicht an Geſellſchaft; ich leg euch Brot und kalte Zukoſt zuſammen, das tragt ihr ohne große Veſchwer hinauf“. 5 Ulrich wußte nicht, ob es ihr recht ſein würde, wenn er da⸗ widerredete, und ſchwieg. Um ſo lebhafter widerſprach der Rainer. Sie müſſe gewiß mit, er ſei dem Bruder kein Erſatz für ſie, und mit kaltem Eſſen daran ſie ſich erſt müd ſchleppen müßten, nähm' er nicht vorlieb. „Wenn ich euch was kochen ſoll, müſſen wir's doch auch erſt mit hinauftragen“, ſagte Barbara lächelnd. Rainer ließ ſich nicht aus der Faſſung bringen. „Da ſind wir zu dreien, da trägt ſich's leichter“, ſagte er.„Alſo komm ſchon mit, Schwägerin, damit wir zuſammenbleiben. Ich will mir einen fröhlichen Tag machen mit euch da oben— hab' ſie lang genug entbehrt, die grüne Almenherrlichkeit!“ Sie ließ ſich wirklich herumreden, und Ulrich ärgerte ſich, daß er das nicht ſelbſt verſucht und gekonnt hatte. Ja ſie fand ſich ſogar bereit, mit den Männern zugleich zu gehen, ſtatt erſt auf Mittag nachzukommen. „Was wirſt du in der großen Sonnenhitz' da hinaufſteigen— das wär ja nicht'ſcheit!“ hatte der Rainer geſagt; und ſie fand, daß er recht hatte. So packte ſie in einen Korb, was nötig war, mitzunehmen, und brachte Chriſten und Mareili zur Nachbarin. Der Alois durfte mitgehen; Ohm Rainer hatte verſprochen, ihn zu tragen, wenn's ihm zuviel werden ſollte. Sie ſchloſſen das Haus ab, und machten ſich zu vieren auf den Weg. Ueber die Wieſe hinunter und quer über die Straße, an der Kirche vorbei und auf ſchmalem Wege zum Talgrund hinunter ging es mit rüſtigen Schritten. Ueberall hatte der Rainer zu grüßen — Berlin. die bis jetzt nur erſt von ſeiner Heimkehr hörten. Er tat es mit lachendem Geſicht und fröhlichem Zuruf und die Freude leuchtete ihm immerfort aus den Augen. Barbara ſah ihn heimlich an und dachte: ſo kann doch nur ein Menſch ausſehen, der ein ſchneeweißes Gewiſſen hat und ſeine Seele gleich vor aller Welt offenkundig hinlegen könnte! Auf grober Brücke aus Tannenſtämmen überſchritten ſie das brauſende Waſſer, bei einer Sügemühle, deren Schöpfrad ſich fleißig drehte, und weißen Giſcht umherſpritzte. Dann begann der Pfad, durch Wald und Wieſen auſwärts zu ſteigen, an einzelnen kleinen Höfen vorbei, bis dieſe aufhörten, und nur noch die braunen Scho⸗ ber und Viehhütten auf dem grünen Teppich der ſteiler werdenden Hänge gleich großen Neſtern hingen. Das ſcharfe Steigen machte, daß ſie alle ſchweigſam waren. Dann und wann blieb Barbard ſtehen, um einmal frei aufzuatmen. Ihre Bruſt dehnte ſich dabel, ihre Wangen waren jugendlich gerötet. Durch die geöffneten Lippen aus und ein ging der Atem, ihre Augen leuchteten von Innen heraus. Das Wandern und Steigen in ſolcher Luft tut wohl an Leib und Seele. Barbara, die mehrere Tage hintereinander den Hof nicht verlaſſen hatte, empfand es mit hin⸗ gebender Luſt. Seit der dumpfe Sorgendruck auf ihr lag, hatte ſie die Freude am Herumſteigen verloren; gönnte ſie ſich auch keine Muße mehr dazu, ſondern meinte, um ſo raſtloſer an ihrem Teil arbeiten zu müſſen, wo der Amberger zuviel feierte. Heute hatte ſie ſich faſt wider Willen den Männern angeſchloſſen; nun war ſie des froh, und ſchritt je länger je rüſtiger aus und fing ſogar an, geſprächig zu werden. Auf der Alm mähten zwei Knechte das blühende Gras, und zwei Mägde warfen die üppigen Schwaden mit dem Rechen aus⸗ einander, damit die ſaftige Mahd ſchneller und würziger trockne. Auf einem höher gelegenen Wieſenſtück, lag ſchon das Heu zu Haufen geſchichtet und harrte des Einbringens. Die Sennhütte, die ſeit Wochen leer ſtand, weil man das Vieh höher hinaufgetrieben hatte, war ſauber gefegt und gelüftet. Bar⸗ bara hielt darauf, denn ſie wollte es ordentlich um ſich haben, wenn ſie hier heraufkam. Sie ſtellten den Korb mit dem Mundvorrat auf den kalten Herd in der engen Küche, und während die Frau ſich ans Auspacken und Zurichten machte, gingen die Männer an dle Arbeit. Sie ſtiegen hinauf zu der oberen Alm und prüften das Heu ob ſeiner Trockenheit; und nachdem ſie es für gut befunden, ſchickten ſie die Knechte mit dem Handſchlitten hinauf, daß ſie es zum Schober herabbrächten. Sie ſelbſt griffen zu den Senſen, „Wirſt's noch können, Raini?“ rief Ulrich, und lachte dem Bru⸗ der zu. Der ging ſtatt aller Antwort an den Platz, den der Knecht eben verlaſſen, und hieb ein. Das ging, als habe er nie andre Ar⸗ beit getan. Die ſehnige Kraft ſeines Körpers kam ſo recht zum Ausdruck dabei. Nur ſolang aushalten konnte er noch nicht. Als er nach wenigen Minuten die Senſe abſetzte, ſchien er in Schweiß gebadet und der Atein ging ſchneller und ſtärker. Aber er lachte und zu winken, die, welche er ſchon geſehen hatte, und die andern, 4 Drrmeeeeeeeeee 21 ee ————. fröhlich, als er ſich mit dem. bunten Sacktuch die Stirn wiſchte. ee werden, daß die innerpolitiſche Lage in Bayern zu ſuce Gerüchten, die den Stempel der Unwahrheit und der abfichtlich Hetze an der Stirn tragen, auch nicht den mindeſten Anla bietet. In Bayern iſt alles ruhig. 1. 4 2 2 8 Was geſchieht mit den Arbeitergeldern! bad. Für ſeine berufliche und politiſche Organiſation leiſtet deutſche Arbeiter von allen Berufsſtänden verhältnismüßig die aben aus größten Beiträge. Die Laſt ſeiner berufsſtändiſchen Zunbeie empfindet er nicht ſo ſtark, wie andere Berufe, weil die 1255 organiſationen gewaltige Vorteile erzielt haben. Andererſeits der Arbeiter aber auch ein wohlberechtigtes Intereſſe, daß ſeine 1 ehrlicher Arbeit verdienten Veiträge, die er Kelner Organiſation 5 immer die richtige Verwendung finden. Wenn ſchon der Beſch 9 des ſozialiſtiſchen Arbeiterverbandes bei ſeiner vorjährigen Tag n in Gießen, zur Unterſtützung der ſtreikenden Bergarbe* England 2,5 Millionen Mark zu ſtiften, allgemeines Befren c ercegt hatte, ſa wird dieſer noch übertroffen durch die Tanaſe daß auf dem unlängſt in Frankfurt am Main tagenden Inter— naken Vergarbeiterkongreß einſtimmig erklärt wurde, den aus jelle digen Bergarbeitern in Nordamerika eine finene Beihilfe von 10 000 Sſtr. 44 486 Pfd. zu gewähren mit der waſſchen dung, auf dieſe Weiſe die Gefühle der Solidarität der europa che Ber Mucdr 1 1 10 000 Eſt in deutſch Bergarbeiter zum Ausdruck zu bringen. 10 00 Eſtr. mark aus. Teil dieſes Rieſenbetrages mitaufzubringen haben, ſo wirg e Summe für das valutaſchwache Deutſchland doch noch als r heblich zu bezeichnen ſein. Und das in einer Zeit, wo das 9 en deutſche Volk unter dem Drucke der ihm auferlegten Verpflichtucn ſeufzt, wo Deutſchland nicht einmal weiß. wie es die nächſte 7 ſchädigungsrate aufbringen ſoll, wo der Feindbund drüngt meſß⸗ Frankreich mit Sanktionen droht, wo die Steuerlaſten ins Uner der liche gewachſen ſind! Während auf der einen Seite die No aus⸗ Bergarbeiter immer betont wird, da der Arbeitslohn zur as⸗ reichenden Ernährung und zur Führung des Haushaltes nicht ark reiche, ſchenken deutſche Arbeiter Millionen merl⸗ andasſchwerreiche Amerika. 44 486 Pfd. ſind für a ple kaniſche Verhältniſſe eine kaum nennenswerte Summe, mit deuten dortigen Bergleute nicht viel anfangen können. Dagegen be Bei⸗ die Millionen Papiermark, die die deutſchen Bergarbeiter als 5 trag zu zahlen haben, für ihre Kaſſe eine recht erhebliche I 30 bemerken iſt außerdem, daß auf der einen Seite die ehän⸗ ſchen Bergarbeiter im Verein mit den anderen europäiſchen Vaten, den 10000 Lſtr. den ſtreikenden amerikaniſchen Bergleuten ſti 50 andererſeits die Kohlenförderung in England außerordentl 4 ſtiegen iſt und ſo viel Kohlen nach Amerika ausgeführt wer. daß nicht einmal genügend Schiffsraum dafür vorhanden iſt de lut Ob die deutſchen Arbeitergroſchen nicht im eigenen Lonzrigen Unterſtützung der eigenen Berufsgenoſſen und ihren Angeh eg⸗ der Kinderfürſorge, der Altershilfe, der Sozialrentner, der beſchädigten uſw. in dieſer ſo ſchweren Zeit eine beſſere Verwen finden könnten? Deutſches Reich. Ausſchreitungen von Plünderern. 95 EI Berſin, 1. September.(Von unſerem Berliner Bluro) 3 ſchweren Zuſammenſrößen che Plünderern kommen. amten der Schiehpondet iſt es geſtern in Eber s walde ge 1‚ etwa Es kam zu einem förmlichen Straßenkampf, in deſſen Ver, 20 Perſonen, darunter acht ſchwer, verletzt wurden. Der e ſtorber letzte, ein Ruſſe namens Romanowski, iſt im Krankenhaus ge ſtei Die„B..“ meldet folgende Einzelheiten: Auf dem 5 20 Wochenmarkt wurde das Gerücht verbreitet, daß die Kaufle Mark für das 1 Zucker verlangten. 1 fanden ſammenrottungen ſtatt, die bald auf über 2000 Perſonen——— Die Menge durchzog die Straßen, plünderte ein Mamiſgaden warengeſchäft, zertrümmerte die Schaufenſter und raubte den ſt ge aus. Ferner wurde eine Konditorei und ein Dellreteſſengeſoen plündert. Die 5 Hilfe eilenden wur pollge Glasſcherben und Steinen beworfen Der Führer der Schußheh ſah ſich ſchließlich genötigt, den Befehl zum Gebrau Waffen zu geben. Geſtern, nachmittag von P 5 der ben und 24. September findet in Braunſchweig eine Konferend* deutſch⸗demokratiſchen Partel angehörenden MInifeache des Reichs und der Länder ſtatt. Auf ihr will der oldenbur landwirtſchaftlichen Grund und Bodens „Heiß iſt's halt!“ rief er puſtend. „Das will ich meinen,“ gab Ülrich zurüct, nun ſemerſels dume haltend, obſchon's noch nicht nötig geweſen wäre.„Henn. können's ſchon noch— nur die Lunge iſt aus der Uebung Ralnet „Die Heimatluft wird ſie's bald wieder lehren,“ rief babe fröhlich, und machte ſich wieder ans Mähen. Seſt Jahren. ihm keine Arbeit ſo wohlgetan, meinte er. Wie ſie Barbara lehnte in der Hütte Tür und ſah ihnen zu. plau- die beiden ſo rüſtig ſchaffen ſah, und zwiſchen durch miteinande Siehe/ dern und lachen hörte, kam ihr ein Bibelvers in den Sinn: 1 ander wie fein und lieblich es iſt, wenn Brüder einträchtig mit e wohnen.“ dazu der Ja, wirklich, fein und lieblich war es anzuſehen; und bas A würzige Duft von all den Kräutern in der Sonnenwärme, pen der Grillen, das Piepen und Zwitſchern der Vögel, da ſchern des Brünnleins; und endlich vom Kirchlein herauf die glocke.— Der Barbara wurde weich ums Herz; ſie fühlte es ün⸗ feucht werden in den Augen. Sie hatte in letzter Zeit ſ1 ſe der frieden geſpürt im Hauſe und im Herzen, nun übernahm große, ſonnige Friede ringsum— von Die Welt, wie Gott ſie geſchaffen im Anfang, war haben ſolchem Frieden; daß heut ſoviel Unfried darinnen iſt, dalne ſo die Menſchen getan. Und darum iſt die Einſamkeit der ſchön, weil man da einmal zum Frieden zurückkehrt. 11 Als die helle Glocke ſchwieg, ging Barbara hinein, um 10 b luſtig kniſternden Holzfeuer einen Pfannenkuchen zu e ſie ein ſie ſchon einen guten Eierteig geſchlagen hatte. Dazu paar Scheiben Speck ſchön goldbraun, daß der Duft über dl ſte den zog, und ſchnitt das weiße Brot in Scheiben. Dann weckte 4 Alois, der im Graſe hinter der Hütte feſt eingeſchlafen 15 u da⸗ mußte ihr helfen, die Mahlzeit vor der Türe aufzuſtellen, luftiget im ſchützenden Schatten der Bretterwand, war's ſchöner un als im dunklen Innern. emahn Der köſtliche Speckduft hatte die Männer an die Oeit 7rt and und an ihre hungrigen Magen. Sie legten die Senſen nder da⸗ kamen herbei. Im Graſe ausgeſtreckt, nahmen ſie miteina eifriaſte Eſſen ein, und es war ſchwer zu ſagen, wer von ihnen der ginge, war. Dann hielten ſie eine kleine Mittagsruhe. Nachhſcher 37 ſie nochmals an die Arbeit, während Barbara das Ge Sie ſammenſtellte, und die Magd anwies, es hernach mitzuneh gen, 51. ſelbſt ging mit dem Knaben voraus, um der Kleineren— ſie der Nachbaxin nicht länger als nötig aufbürden moch Stäte 10 Es wurde ihr faſt ſchwer, ſich von der ſonnigen zu, trennen. Mehreremale blieb ſie ſtehen, ſah den Männer ollen hinauf zum blauen Himmel, über den ein paar ſchöne wei übſch un zogen, und hinunter ins Tal, in dem das Dorf lag, ſo bol ſhe ſauber, daß man gleich hätt' damit ſpielen mögen. venhen gar nicht in den Sinn, ſich von dem Frieden hier oben trenze lig müſſen. Bis ſie ſah, daß der Alols ihr weit voraus er, p 5 ſie ſchnell hinter ihm her.— A Dai eee Währung umgerechnet machen die Summe von 34743 500 Papie. Wenn die deutſchen Bergarbeiter auch nuf die dung Miniſterpräſident Tanzen ein Syſtem zur Deſteuern acel 78 Huldet 558 2„ „ —5 S 25 ſtärtungen in Eberswalde angekommen, die jedoch nt + Aktion 950 treten brauchten. Abends hatte 110 N. Stadt w beruhigt. 1 Uen „ um., 0 IJ Berlin, 1. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.] Iud S — — — F,, 7 1l ——ß— r 8 5 5 — tünnheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Ar. 40l. Städtiſche Nachri Städtiſche Nachrichten. Sroß⸗Wand erſchau⸗Zirkus Henny. kannheimer iſt in bezug auf zirzenſiſche Künſte ſahr ver⸗ wel die erſten deutſchen Tentunternehmen hier bereils Vor⸗ 1 880 gaben. Um ſo rückhaltloſer Anerkennung, die 171 ſnds Kritikus hervorragenden L n zuteil werden läßt 1005 in der angenehmen Lage, feſtſtellen zu können, daß dieſe eſch aung ſich bei der Vorſtellung, mit der der Groß⸗Wan⸗ Hau⸗Zirkus Henny geſtern Abend ſein Mannheimer — eröffnete, in den ſtärkſten und herzlichſten Beifallskund⸗ en ausdrückte. Das gewaltige Zelt, das auf dem Meßplaßz Wurde, mußte eine ſtarke Prabe ſeiner Undurchläſſigkeit ai, da der Gewitterregen zeitweiſe mit großer Gewalt auf Asaweltgeſpannte Dach trommelte. Der Beſuch entſprach nicht dem age eten Ruf, der dem Unternehmen vorausging. Die beſſeren eſe Nüceer noch große Lücken auf. Aber wir ſind ſicher, daß ſich Huldel en, die ſicherlich lediglich die ungünſtige Witterung ver⸗ dakus hat, ſchnell ſchließen werden, wenn bekauat wird, daß der eine Sehenswürdigkeit allererſten Ranges iſt. Das Unter⸗ arf, mit vollem Recht den Untertitel„europäiſcher Barnum ey“ führen, denn die ganze Art und Weiſe der Anlage gramms und ſeiner Durchführung erinnert an das ameri⸗ eerunternehmen, das in den Hoer Jahren in nächſter aheſn eßplatzes ſeine heute noch nicht vergeſſenen, eine ge⸗ iasnetiſche Zugkraft ausübenden Vorſtellungen gab. Ganz Vernlt die Vielſeitigkeit der Darbietungen dieſes neuzeit⸗ die dorſtellung, in ununterbrochener Folge, mit einer Prä⸗ s der Schulung des techniſchen Perſonals das ſchmeichel⸗ Zeugnis ausſtellte. ent des Programms, deſſen Abwicklung nahezu 0 en in Anſpruch nahm, ſtanden die von den Herren und A. Blumenfeld vorgeführten Maſſenfreiheits⸗ Hier zeigte ſich in der augenfälligſten Weiſe, daß das Di über ein geradezu blendendes Pferdematerial ver⸗ Wauf Pers, eine wahre Augenweide für jeden Pferdekenner, s ſorgfältigſte gepflegt. Man ſieht alle Gattungen, vom Hlende is zum hochbeinigen Steiger. Ebenſo wundervoll wie 0 nde Ausſehen iſt die Dreſſur der Tiere. Nachhilfe durch er Zuruf iſt ſo gut wie unnötig. Selbſt die ſchwierigſten “ werden mit einer ſo großen Sicherheit und Genauigkeit daß dem Laien gar nicht zum VBewußtſein kommt, wel⸗ 10 amit den Dreſſeuren für die aufgewendete Mühe und 8 Können zuteil wird. Der Hengſt, der als Steiger auf iuen Walzer tanzt, ſteht tatſächlich konkurrenzlos da. is J vollendete Leiſtung haben wir in unſerer langjährigen s Zirkuskritikus noch nicht geſehen. Eine Sehenswürdig⸗ um und Bailey. 23 Nummern bot die geſtrige Elite⸗ denen 0 ſechs Schecken, wahre Prachttiere, neun Stufenpferde, ahs, di tei Hunde die Manege umrunden, und vier Zwerg⸗ 4 mit Puppen galoppieren. 4 0 eigenartiges iſt die Vorführung eines indiſchen durch Herrn Blumenfeld. Das erſtaunlich be⸗ 1 dreſſierte Ti üb ende Eie w Tier ſpringt ſogar über glühende Eiſenſtangen. Aü eh die Abrichtung von Dromedaren ungewöhnlich Neie der wird den zwel Wüſtenſchiffen, den der in den Aem chen Burnus gehüllte Araber Mulley Effendi b Prachtvollen Araberſchimmel vorführt, die größte An⸗ se. In dieſem Zuſammenhang ſind weiter zwei drol⸗ 1.Bären zu nennen, die in Gemeinſchaft mit zwei Tiger⸗ b da 0 5 einem arabiſchen Zwergpferd ſo erſtaunliche Kunſt⸗ Dra, daß das Programm mit Recht von einem„Triumph mie ſur ſprechen darf. Während Dreſſeur Henriks den e mit zvielverſprechend einleitet, wird er durch Dompteur Serpentieer prächtigen Eisbärengruppe beſchloſſen, die ſogar man Aanzerin im Zwinger duldet. Auch den Raubtieren e zoolo keiner Weſſe an, daß die Futterkoſten, der Ruin für erg zeig ben Gärten, vom Dollarkurs abhängen. Dompteur ige Leſ was viel bedeuten will, mit zehn Foxterriers ganz —— u. a. einen originellen Boxkampf, bei dem der Künſte wird. Wenn wir uns wieder den ausgeſprochen Allas ſten zuwenden, ſo verdient zunächſt die auf dem einem wundervollen Rappen, von Frau Direktor de 50 enſattel mit großer Eleganz und Genauigkeit ge⸗ Schule lobende Erwähnung. Dann aber au der eitakt der Familie Hänni und die von Herrn Blu⸗ mit Bravour gerittene CTzikospoſt. wündringlichſten ruft die Erinnerung an die amerikaniſche „Viertelſtündchen bei Barnum und Bailey“ wach, at. die dal vier ausgezeichnete Vartetenummern in die Manege „Na Ümalerin Erna Rembrandt, Herrn Enders, erin 75 Knochen“, Frl. Mar ka, eine elegante Drahtſeil⸗ Eic oco⸗ Cocnge und Tommy, drei originelle Parkerre⸗ Ge Weitere erſtklaſſige Nummer, die im Zirkuszelt am 8 ltung kozumt, iſt der rotierende Leiterakt der 3 Bon⸗ — hervorragend ſind die Chineſen Sun Hflang 0 27 den Döpfen freiſchwehend in der Luft arbeiten, die det 5, Kunftſchützen und Meſſerwerfer mit unfehlbarer daß und die 6 Grunathos, von denen die 5 Damen e in Geſellſchaftstoflette arbeiten, den ausgezeichneten En alen Tricks eine orginelle Note geben. Coco und daß 1555 zwei Clowns, zeigen in einer ſelbſtändigen hr Witze⸗ und Anekdotenalbum ſehr reichhaltig iſt, auch ſonſt durch ihr Mundwerk und durch ihre akro⸗ Dil * 8 N en batiſche Kunſt für Heiterkeit zu ſorgen. Bei einem derartigen Un⸗ ternehmen iſt ſelbſtverſtändlich nichts unterlaſſen, was zur Bequem⸗ lichkeit des Publikums beitragen kann. Hierzu ſind gute Sitzgelegen⸗ heit, elektriſche Beleuchtung und vorzügliche Wirtſchaft zu rechnen. Auch die Kapelle verdient lobende Erwähnung. So glauben wir nichts vergeſſen zu haben. Doch halt— noch eins—, in der ein⸗ zigen größeren Pauſe, die in die einander jagenden Nummern eingeſchoben iſt, kann der ſtattliche Tierpark beſichtigt werden. Es ſollte uns freuen, wenn Herr Direktor Gleich mit freundlichen Gefühlen von Mannheim ſcheiden könnte. Er verdient es, daß er als Träger eines enormen Riſikos mit ſeinem auch ganz hervorragend organiſierten Unternehmen ein gutes Geſchäft macht. Sch. 2 Dreifaches Jubiläum im Hauſe des Mannheimer Tageblaktes. Das Jahr 1922 reicht den drei Inhabern und Leitern der Buchdruk⸗ kerei Max Hahn u. Co. wie des Mannheimer Tageblattes, den Her⸗ ren Adolf und Viktor Gengenbach und Eduard Hahn gleichzeitig einen Ehrenkranz. Es ſind 25 Jahre verfloſſen, ſeit alle drei im Laufe des Jahres 1897 in den Dienſt der Firma eintraten. Unter ihrer Leitung entwickelte ſich das Haus zu ſeiner jetzigen Blüte, da das leidenſchaftliche Intereſſe für das Zeitungsweſen von den Gründern auf deren Söhne überging. Herr Adolf Gengenbach über⸗ nahm die redaktionelle Leitung der Zeitung, während die Herren Viktor Gengenbach und Eduard Hahn ſich mehr der rein geſchäftlichen Pratis widmeten. Zur Erinnerung an die 25jährige Tätigkeit fand dieſer Tage ein ſchlichter Feſtakt in den Geſchäftsräumen ſtatt, wobei Herr Ruß namens des Geſamtperſonals mit den beſten Glück⸗ wünſchen auf ein ferneres. Gedenhen eine kunſtvolle Mappe den Jubilaren überreichte. Die Glückwünſche der Trägerinnen überbrachte Frau Anna Müller. Mit bewegten Worten dankte Herr Adolf Gengenbach für die ihnen ſeit ſo vielen Jahren erwieſene Treue und Mitarbeit und die aus Anlaß des Feſtes dargebrachten Auf⸗ merkſamkeiten. Herr Adolf Gengenbach iſt auch ſchon ſeit Jahren Vorſitzender der hieſigen Zeitungsverlegervereinigung. Auch wir ſchließen uns den den drei Jubilaren überbrachten Glückwünſchen herzlichſt an. 30jähriges Geſchäftsjubiläum. Das ſchmiedeiſerne Tor des Hauptportals des neuen Krankenhauſes, genannt das Pariſertor, wurde im Jahre 1899 durch Vermittelung der Kunſtgewerbeſchule Karlsruhe, von der auch der Entwurf herſtammt, Herrn Neuſer. von der Stadt in Auftrag gegeben. Daß er es verſtanden, mit Fleiß, Ausdauer und Kunſtſinn den Auftrag auszuführen und das deutſche Kunſtgewerbe auf der Weltausſtellung würdig zu vertreten, das beweiſen die großen Ehrungen, die ihm von allen Seiten zu⸗ gegangen ſind. Von der Jury wurde ihm die Goldene Medaille zu⸗ erkannt. Herr Neuſer hat ſich mit dem Tor ein bleibendes Denkmal geſetzt und eine Sehenswürdigkeit gewerblichen Fleißes für Mann⸗ heim geſchaffen. Heute vor 30 Jahren gründete er in beſcheidenſten Verhältniſſen in P 6, 11 eine Kunſtſchmiede und Schloſſerei, welche in kurzer Zeit zu einer der geſuchteſten Kunſtſchmieden in ganz Süddeutſchland wurde. Eine Reihe Arbeiten erregen allgemeine Be⸗ wunderung: die kupfernen Tore und Heizkörper im Bezirksamt, die Tore an der Rheiniſchen Hypothekenbank, die Tore und Gitter der Rheiniſchen Creditbank, die Tore der Bumillerſchen Villa und des Geſchäftshauſes des Kaufmänniſchen Vereins, Tore und Gitter des Gebäudes der Oberhreiniſchen Verſicherungsgeſellſchaft, das Tor an der Badiſchen Bank und drei Tore an der Vörſe und die Oberlicht⸗ gitter in den Durchgangsbögen im Kauſhaus, Brüſtungs⸗ und Trep⸗ platz und noch viele andere hervorragende Arbeiten an Privathäuſern und Villen. Verſchiedene filberne und goldene Medaillen waren die äußere Anerkennung von Neuſers Kunſtfertigkeit. Auf der Welt⸗ ausſtellung Paris 1900 holte er ſich allein zwei goldene Medaillen. Neuſer hatte immer großes Intereſſe für die Entwicklung und den Aufbau des Handwerks. So war er erſt Schriftführer und dann 2. Vorſitzender der Schloſſerinnung, Vorſitzender der Meiſter⸗ und Geſellenprüfungskommiſſion und 2. Vorſitzender des Süddeutſchen Verbandes ſelbſtändiger Schloſſermeiſter. Wir wünſchen Herrn Neu⸗ ſer noch ein recht langes Wirken und weiteres Blühen und Gedeihen ſeiner hochangeſehenen Firma, die das 30jährige Beſtehen begeht, weil das ſilberne Jubiläum in den Weltkrieg fiel. Pb. Zu den Ausſchreitungen am Mannheimer Haupkbahnhof wird mitgeteilt, daß die Täter, die am 29. vor. Mts. die Aus⸗ ſchreitungen begingen und gegen Bahnbeamte tätlich wurden, er⸗ mittelt ſind. Es ſind 3 Maurer aus Walldorf, die in Neckarau in Arbeit ſtanden. Pb. Selbſttötungsverſuch. Geſtern vormittag verſuchte eine im Jungbuſch wohnende 36 Jahre alte Maurersehefrau in der Küche ihrer Wohnung durch Oeffnen der Gashahnen ſich zu vergiften. Die Lebensmüde wurde in bewußtloſem Zuſtande in das Allgemeine Krankenhaus überführt. Pb. Unfälle. Am Mittwoch geriet auf dem Meßplatz ein 7 Jahre alter Volksſchüler unter einen umſtürzenden Wagen und zog ſich dabei Geſäß⸗ und Rückenquetſchungen zu; außerdem blutete der Junge ſtark aus Mund und Naſe.— Am 28. vor. Mts. ſtürzte ein 18 Jahre alter Elektriker in der Spiegelmanufaktur Waldhof beim Ausbeſſern von Leitungen aus einer Höhe von etwa 6 Meter herab und zog ſich anſcheinend innere Verletzungen zu. Pb. Juſammenſtoß. Geſtern bormittag kurz vor 9 Uhr ſtieß vor dem Hauſe E 7, 25 ein Straßenbahnwagen der Linie 7, der in der Richtung Rheinſtraße⸗Paradeplatz fuhr, mit einem die Straße des Fuhrmanns zuſammen. Der Straßenbahnwagen wurde erheb⸗ lich beſchädigt und der Betrieb etwa 1% Stunden geſtört. fil mit deiner Seele ſuchen gehn, — Wald dir ganz zu eigen machen Dag Ften Ernſt, mit ſeinem Sonnenlachen— Nicht 5 ge muß deinen Sinn umwehn! Die S 55 mit Augen ſchau'n den Baum, das Moos, as tief eit all— nein, mit der Seele faſſen, Und 10 dahinter ſchwingt, was göttlich groß Es muß d innerm Glück dich führen laſſen.—— 15 er Wald dir zum Erlebnis werden, Dann 55 dein äußerer Sinn darauf geſtimmt. Du biſt maumſt du heim, was keiner dir mehr mimmt: ein Glücklicher auf dieſer Erden! Luiſe Sperling. edhre, KRunſt uns Wiſſen. i romantiſche Kankate„Von deutſcher Seele“ er⸗ 08. Aug 5 Münchner Erſtaufführung einen vollen Erfolg. 1 Anes, auf 925 Gelehrtenwelt. Zum Nachfolger des Profeſſors iereiſt Dr. n Fehrſtuhl der Pharmakologie an der Univerſität auganm phar ed. Joſef Schüller, Privatdozent und erſter 0 Aae fed ſchen Inſtitut der Univerſttät Freiburg K ne e age entdeckte Kupferſtichſammlung. In Greiz wurde wertvoliſt upferſtichmuſeum der Oeffentlichkeit übergeben, das füloner tuſeen dieſer Art auf der ganzen Erde gehört. u hatte uſchätzen, die im Reußenſchloß in der Bisffothel erte eee Jahrzehnte hindurch niemand eine Ahnung. jeder fgen hier aufgeſpeichert, nicht einmal hinter Schloß dderſee gekräht bö ätte ſie mitnehmen können, ohne daß ein Hahn f le ung zwiſchen Nach der Revolution wurde bei der Ausein⸗ l Ge Bibliot en dem Staat und dem reußiſchen Fürſtenhaus Wi hek neb f 1 t gele ſt der Kupferſtichſammlung von keiner Seite nenſer Die Bibliothek ging in den Beſitz des Staates 9 benuſteripaldozent Dr. Friedrich Schneider wurde mit Auineage, Pro ragt, und dabei kamen die bedeutſamen Kunſt⸗ Naelts, wurt. Dr. Singer, der Direktor des Dresdener Kupfer⸗ der der Sammi herbeigerufen. Er ſtellte den ungeheuren Wert as don anzen Welt g feſt. Die Sammklung enthält Schätze, wie ſie hürig den Mi ſt nicht wieder zu finden ſind. Als das Fürſten⸗ ibr eſizroenwerten Kenntnis erhielt, machten einzelne itzrecht geltend. Schließlich einigten ſich die Miit glieder des Fürſtenhauſes und der Staat dahin, daß die Bibliothek nebſt der Kupferſtichſammlung als„Stiftung der älteren Linie Reuß“ in Greiz zu perbleiben habe. Die Sammlung iſt von einer Tochter des Königs Georg III. von England, der Gemahlin des Landgrafen Friedrich VI. von Heſſen⸗Homburg angelegt worden. Die Landgräfin war ſelbſt Künſtlerin und hatte die Schätze aus der ganzen Welt zuſammengetragen. Sie ſtarb kinderlos und ihre Erbin, Karoline von Heſſen⸗Homburg, die 1839 den Fürſten Heinrich XX. von Reuß heiratete, brachte die Sammlung nach Greiz, wo man ſie der Biblio⸗ thek einverleibte, ohne ihr weiter Beachtung zu ſchenken. Nach der Erklärung Prof. Singers gehören die Großfolio⸗Prunkbände zu den größten Sehenswürdigkeiten alter Graphik; außer den Bänden des britiſchen Muſeums in London kann ſich der Greizer Sammlung keine andere der Welt zur Seite ſtellen. Die Hauptbände enthalten etwa 800 geſchabte Bildniſſe aus der Blütenzeit der Kupferſtichkunſt, weitere ſechs Bände noch etwa 1000 Bildniſſe. Für das Muſeum wurde das einſt fürſtliche Sommerpalais, ein vornehm wirkender Renaiſſancebau, eingerichtet. Das Palais liegt mitten im Greizer Park. Zum Leiter des Muſeums wurde Dr. Gottfried Döhler aus Leipzig nach Greiz berufen. F 4e Ein eigenartiges Buch. Das„Vörſenblatt für den Deutſchen Buchhandel“ teilt mit, daß in einem franzöſiſchen Muſeum ein Buch aufbewahrt wird, das weder geſchrieben noch gedruckt iſt. Es führt den Titel„Das Leiden Chriſti“ und iſt in franzöſiſcher Sprache ab⸗ gefaßt. Die Buchſtaben des Textes ſind in das weiße Papier ein⸗ geſchnitten und die einzelnen Textblätter mit dunkelblauem Pa⸗ 3 unterlegt, ſo daß die Schrift deutlich hervortritt und den Ein⸗ ruck eines Druckes macht. Die einzelnen Buchſtaben ſind ſo exakt ausgeführt, daß man glauben müßte, das Buch ſei auf mechani⸗ ſchem Wege hergeſtellt, wenn es nicht einwandfrei verbürgt wäre, daß alles Handarbeit iſt. Das Buch iſt mehrere Jahrhunderte alt und wahrſcheinlich in einem Kloſter von einem frommen Mönch in müh⸗ ſeliger Arbeit ausgeführt worden. eGine Hitzewelle im Polarkreis. Tropiſche Hitze, die gegen⸗ wärtig im äußerſten Norden von Norwegen herrſcht, verſetzt die an ſo etwas nicht gewöhnte Bevölkerung in das größte Erſtaunen und hat ſchlimme Folgen. Wie Kopenhagener Blätter berichten, iſt eine ſolche Wärme ſo hoch im Norden noch niemals beobachtet worden, und die bekannten„älteſten Leute“ ſchütteln die Köpfe. Zahlreiche Menſchen ſind infolge der Hitze erkrankt, und die landwirtſchaftlichen Arbelten, wie z. B. die Heuernte, werden des Nachts beim Schein der Mitternachtsſonne verrichtet. In Tromſö, das bereits im Polar⸗ kreis liegt, iſt die Temperatur in den letzten ſechs Wochen zwiſchen 90 und 95 Grad Fahrenheit geweſen, und ſelbſt des Nachts ſank das Thermometer nicht tiefer als 82 Grad. pengeländer des Roſengartens, die Kandelaber auf dem Friedrichs⸗ kreuzenden Eisfuhrwerk aus Ludwigshafen infolge Unvorſichtigkeit dient hatte. Aus dem Lande. Einhalt zu gebieten. manöverierunfähig. die Notſignale zu Hilfe. havarierte Schiff, das nach Kiel geſchleppt werden ſollte, ins Schlepp⸗ tau zu nehmen. Die„Margarethe“ wurde jedoch leck und ſank trotz unaufhörlichen Pumpens. Leben retten. — Dder Tod in den Bergen. Wie die Wiener Blätter melden, iſt am Saubachjoch(Tirol) ein Ehepaar aus Dresden, namens Heym, abgeſtürzt. Heym erlitt leichte Verletzungen, während ſeine Gattin ſo ſchwer verwundet wurde, daß ſie ihren Verletzungen erlag.— Der Geologe Dr. Max Danzer aus Karlsbad iſt im Gebiete des Großglockners abgeſtürzt. Der Abgeſtürzte wurde geborgen.— Der engliſche Touriſt Backhouſe iſt mit ſeinem Führer bei der Be⸗ ſteigung der Leiterſpitze tödlich abgeſtürzt. — Anktergang eines chileniſchen Dampfers. Dampfer„Itata“ iſt in der Nähe von Cuimbo untergegangen. 150 Paſſagiere und 72 Mann der Beſatzung ſind ertrunken. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswellerwarte in Karlsruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens) Gegen 1 daß er noch am Abend ſtarb. Serichtszeitung. im Auslande gehen ſollten. · Frankatur ungenügend war, und die Pakete wurden mit entſprechen⸗ dem Vermerk dem auf dem Pakete angegebenen Abſender wieder zugeſtellt. Dieſer aber hatte die Pakete nicht aufgegeben und auch keine Ahnung, wer der Abſender war, der ſich ſeines Namens be⸗ Die Pakete wurden darauf dem übergeben, wo feſtgeſtellt wurde, daß ſie Salvarſan enthielten. Die wertvollen Pakete wurden beſchlagnahmt. wird gefahndet. — Anglücksfälle und Diebſtähle auf der Leipziger Meſſe. Ein in Leipzig zur Meſſe weilender 64jähriger Münchener Kaufmann Johann Kohler, geboren 1858 in Kaufbeuren, hat durch Gasver⸗ giftung in ſeiner Wohnung den Tod gefunden. Ferner iſt ein New⸗ horker Meſſeeinkäufer beim Aufſpringen auf einen fahrenden Zug tödlich verunglückt.— Die Leipziger Meſſe Taſchendieben geradezu überſchwemmt. ü Meßtagen ſind bei der Polizei etwa gegen 70 Anzeigen eingelaufen. Meiſt ſind goldene Herrenuhren mit Ketten und Brieftaſchen ge⸗ ſtohlen worden, und zwar vorwiegend im Gedränge auf Straßen⸗ bahnen und in Wirtſchaften. Einer der Diebe hat es fertig gebracht, einem Ausländer die Brieftaſche mit 2000 ſchwediſchen Kronen aus einer Taſche im Futter der Weſte zu ſtehlen, indem er am unteren Rande der Weſte das Futter aufſchnitt, und zwar im Gedränge vor dem Schalter einer Großbank. — Von Wilderern erſchoſſen. In der Gemarkung Wellen bei Halle trafen nachts der Amtsvorſteher und ein Hilfsfeldhüter auf Wilddiebe. Die Diebe feuerten ſofort und 15. e auf der Stelle, der Amtsvorſteher wurde ſchiher verwundet. Die Täter entkamen unerkannt. — Rieſenbrand auf einem Rittergutk. Schönfeld bei Pillnitz brach in der Nacht zun: Dienstag in einer großen Scheune, die mit der neuen Ernte angefüllt war, Feuer aus. Der Brand verbreitete ſich mit unheimlicher Schnelligkeit über das langgeſtreckte Bauwerk. Stelle, die ſich aber darauf beſchränken mußten, die Nachbargebäude zu ſichern. Der Brandſchaden wird auf 10 Millionen Mark beziffert. Man nimmt an, daß Brandſtiftung aus Rache vorliegt. — Ein Hamburger Jrachtdampfer geſunken. Dampfer rgarethe“, mit Ladung von Kopenhagen nach Warnemünde unterwegs, iſt unweit Gjedſer geſunken. Bei ſchwerem Wetter hatte das Schiff das Ruder verloren und wurde völlig Der Dampfer„Sayn“ aus Bremen eilte auf — Heidelberg, 31. Aug. Dem ſtädtiſchen Jugendamt iſt auf An⸗ regung des Direktors der Süddeutſchen Diskonto⸗Geſellſchaft.⸗G, Filiale Heidelberg, Karl Weidmann, von einem deutſch⸗ameri⸗ kaniſchen Geſchäftsfreund der Bank, deſſen Name nicht genannt wer⸗ den ſoll, der Betrag von 20 000 zu Gunſten der Erholungsfürſorge für Heidelberger Kinder übergeben worden. Ktenzingen, 31. Aug. 0 Uhr geſtern abend brach in einem Anweſen im oberen Zirkel Feuer aus. Trotz der unermüd⸗ lichen Arbeit der hieſigen Feuerwehr und zahlreicher Hilfskräfte auch von auswärts brannten vier Häuſer und vier Scheunen nieder, bis es gelang, dem Weiterumſichgreifen des gefräßigen Elements Die Brandurſache iſt noch nicht ermittelt. 2: Seppenhofen(Amt Neuſtadt i..), 31. Aug. Der 43 Jahre alte Schäfer Gagenheimer von Göſchweiler fuhr mit ſeinem Rade die Ortsſtraße herunter, verlor, anſcheinend infolge Verſagens der Bremſe, die Gewalt über das Rad und zog ſich im Sturze 1 ſchwere Verletzungen zu, Ak Hinterzarten, 31. Aug. Eingebrochen wu Villa und Lebensmittel, Kakao, Kognak, Leder, Uhren uſw. ent⸗ wendet. Der Wert der Diebesbeute beträgt etwa 40 000 Mark: Als Täter ſind in Neuſtadt vier Burſchen im Alter von 17 bis 24 Jahren aus Raſtatt(einer aus.⸗Gladbach) geſtellt worden. rde in eine hieſige Mainz, 30. Aug. Der Reiſende Otto Miedl aus Hanau hatte nach ſeiner Angabe im Gefängnis Freiendietz eine längere Gefäng⸗ nisſtrafe zu verbüßen. Bei der Beerdigung ſeines Vaters bekam er einen Tag Urlaub, er begab ſich aber mit einem von einem Mit⸗ gefangenen ihm gegebenen Empfehlungsbrief an einen franzöſiſchen Offizier nach Mainz, um ſich in die Dienſte Frankreichs zu melden. Bei der Suche nach dem in Mainz unbekannten Offizier verſuchte er ſich Eingang in verſchiedene militäriſche Etabliſſements zu ver⸗ ſchaffen, wurde aber beobachtet und wegen Spionageverdachts ver⸗ haftet. Zur Anklage auf Spionage reichte das Beweismaterial nicht aus, weil der Angeklagte aber einen abgelaufenen deutſchen Reiſe⸗ paß bei ſich trug, verurteilte man ihn wegen Paßvergehens zu einem Jahr Gefängnis und 2000/ Geldſtrafe. Neues aus aller Welt. — Enkdeckte Salvarfanſchiebung. A ei iſt man in Köln auf eine Schiebung mit Arzneimitteln gekommen. Der Poſt wurden zwei Pakete übergeben, die an einen Empfänger Auf eine eigenartige Weiſe Rechtzeitig ſtellte ſich heraus, daß die Landespolizeiamt iſt In den erſten beiden Nach dem Abſender diesmal von ten den Feldhüter Auf dem Rittergut Schließlich waren 18 Feuerwehren zur Der Hamburger Nach fünfmaligem Verſuch gelang es, das Die Mannſchaft konnte nur das nackte Der chileniſche Allgemeine Witterungsüberſicht. Temperaturen Luff⸗Tem⸗ eße aere eeebe 10 15 8888 8 Richt. Stürtef 8 88 merkungen Wertheim.—— 14 23 13 /NW mäß. beter] 10 Königſtuhl.. 563758.1] 10] 21] 10 SW-/§ leicht nabe 11 Karlsruhe...127 758.8] 14] 27 13SW/) leichtſ un. 16 Baden⸗Baden 213758.2 14] 25] 12 8 leicht detegg 9 Villingen.780 760.2] 10] 23 10 SW..Tpee 7 eldberg. Hof 1281649.3 5»„17 5. leichtſ nehe 10 adenweiler.715]— 11] 25 14] W ſmäß. 7 St. Blaſient.l-————————4— Bei Vorübergang eines heute über Oſtdeutſchland lagernden Tiefdruckausläufers gingen geſtern ſtarke Gewitterregen nieder. Bei ſteigendem Luftdruck tritt zunächſt teilweiſe Aufheiterung ein, doch bleibt die allgemeine Wetterlage noch unverändert, da vom Kanal eine neue Störung vordringt, die morgen wieder ſtrichweiſe Regen bringen wird. Vorausſichtlſche Witterung für Samstag bis 12 Uhr nachles Wechſelnde Bewölkung, ſtrichweiſe Regenfälle. wenig verändert, weſtliche Winde. ——————— ————— 5—— — Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) rr 102 Jreitag, den 1. Seviem 4 Seite. Nr. 401. Handelsblaff Frankfurter Wertpaplerbörse. X FErankfurt a,., 1. Sept.(Drahtb.) Die Entscheidung in der Moratoriumsfrage ist gefallen. Das Ergebnis wird an der Börse verschiedentlich béurteilt. Auslandsdevisen setzten entschieden schwacher ein. Die auſenpolitische Lage wurde scheinbar optimistischer beurteilt. Bei ermäßigtem Ge- schäft wWurde der Dollar im Frühverkehr mit 1300—1200 um- gesetzt und später mit 1180—1375 gehandelt, an der Börse ca. 1400—1425. Man hat sich daran gewöhnt, daß die Ten- denz der Effektenbörse mit derjenigen des Devisen- marktes übereinstimmt. ie Kursbewegung vollzog sich nicht einheitlich. Auf dem Rentenmarkt trat eine schwache Tendenz zutage. Türkenwerte, Bagdad 1 und II gaben nach. Stärkeres Angebot stellte sich für Ungarnrenten, besonders kür ungarische Goldrenten, ein, letztere 3660, minus 390%. Oesterreichische Anleihen sowie Mexikaner gaben ebenfalls nach. Am Montanaktienmarkt waren die Anfangskurse zum Teil stärker gedrückt. Es büßten ein: Deutsch-Luxemburger bei erster Notiz 200%, Phönix 150%, Gelsenkirchener 75%, Caro 27%, Oberbedarf 140%. Besser gehalten Autowerte. Waggonfabrik Fuchs 798. gewannen 28%; Maschinenfabrik Eßlingen angeboten 960,. minus 50%, Zellstoffaktien unter- lagen geringeren Schwankungen. Kursabschläge verzeich- nen chemische Werte, besonders Scheideanstalt, 1650, minus 120% Auch Anilinwerte gaben nach, nur Badische Anilin sind behäuptet, 1580—1600. Am Markt der Elektro- werte büßten..G. 45%, Bergmann 60%, Lahmeyer 20% ein. Von sonstigen Spezialpapieren Zuckerfabrik Frankenthal lester, 1085; Badische Waghäusel angeboten. Siegener Eisen- konstruktion fest hei reger Nachfrage. Man nannte einen Kurs von 1550—1600. Die Aktien der früheren Darmstädter Bank(Nationalbank) erscheinen von heute ab unter einer Notiz: Darmstadter-Nationalbank. Im freien Verkehr blieben R. Wolf auf Transaktionsgerüchte sehr gesucht, 1090. Die Tendenz auf diesem Gebiéte war vorwiegend schwächer. Man nannte Benz 705, Knorr Heilbronn fest 615—620, Bahnbedarf 510, Becker-Stahl 900, junge deutsche Petroleum à3 1000, Mansfelder 710. 1902er Russen hatten reges Geschäft, 210. Im weiteren Verlaufe konnten sich die ermäßigten Kurse größitenteils behaupten. Dollar um 1 Uhr 1325. Festverzinsliche Werte. a) Inländische. 31. 3 31. 1. 43% Mannh. von 1912—-.——.— 3% Hessen 62.10 61.— „—.——.—%sSäohs. St.-Anl. v. 19———.— —.—.——.— 3, g0. Rente 9288—.— „ 1888—.——.—% Wurttemb. k. 19185 76.—.— „—.——.— 4% Frankf. a. M. 1906 101.——.— %%„„ 18988-——.—4% Baden-Bad. 1908——. .7%„ 190%—.——.—% Darmstadt J Ptsob. Relohsanl. 27.50 72.504% Frelburg l. B. 19900—.——.— 4½% do. unk. d 1925 201.— 215.—4% Heldelb. 1901.077.—.— 2/% Osch.Relchsanl. 142.— 141.— 4% Karlsruhe 1907—.——.— 3/% do..— 425.—4% Hainz 84.— 86.— 5% l. Relohs-Sohatza.—.——.—1% Fforzheim—.——.— %/ IV. u. V. do. 85.50 385.50 4% Mesbaden—.——.— 255 e 10 2150 71.50 zee dete..ſh Aasikadlsene Sparprämlenanl.19198 77.60 78.10 ½/% gr. Honop. 168877——.— SPrond. Schatzanv.—— 4435 4½% Ust.St.-ff. v. 1913—.— 245.— % do.—.——%% do. Sohatranw———.— 4% Proub. Konsols 87.— 87. 4½%%e de. Silherrente 2890.— 2300.— 3⅜%„——.—.—% do. Holdrente.— +.— 3¼1% 9 1 183.— 100— 8 1500.— 1498.— —— o Rumänlen.— 1 5 5 Bad. Anl. von 1919 9— 78.—%% do. Gold am.—.——.— 3½% Badd. Anl. abg..— 84.—4% do., am. Rt.-Verw 85.— 600— 3% do. von 1838—.—— 4% Tuürk.Bagdad S. 3 00.—.— %e Bayf. Abids flents—. 30.—4%„', 8. 1 2798.— 1475.— 3% Bayr. Elsend.-Anl. 87.— 92˙28 4% Ung. oldrente 4050.— 3325 %% 40. 74.75 75.90 4% do. Sr-Bte.. 1910—.— 1950.— —0 90.—.——.————.— 4% Bayr.-Pf. Els.Prlor 76˙80—5% Hexlkan. am. Inn. 12500-—.— T easent. 59 u 06.35 80.28%5 v lerg lulehs; 500 13300. %0 Hess en v. 99 u. 2% lerig, Anlelhe—— 37½% adgest.—.——.— 15% Fehuantepee 3288— 33.— Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 31. 4* 14 A. Anglo-Cont.-Auano.—— Ag, Dtrer, Oreeln., 280.— 248.— Fagleche Aal 7880.— 1838.— Badlsehe Zank.— 5 58..8. u. Sſid. Sch. A. 1770.— 1588.— Bank für Brauindustr. 335.— 18.—Tb, Soldsohmitt... 1485.— 1352.— Bayr. Bod. Or. Web.—.— Dnem. Ariesb.-Flektr. 1275.— 1 122 Hybeu.Meohsell..— 399.— Farbwerke Hbohst. 1200.—— Barmer Hankvecein. 878.— 282— kardenfabrix Sayer. 1320.——— Berliner Hagdelsges. 1578.— 1898.— gdem. Fahr. Mühheim—.——— Comm.- u. Prlwatb.— 389.—Fbr. Weller-ter-Meer. 1098.— 910.— Darmstädtec Bank.— 355.— nolzverkopl.(Konst.) 1180.— 1685.— Doutsche 8ank.— 615.— fütgerswerke 1030.— 358.— Kre Bank 2 80.— Ssbramm Laoktabr.. 950.— 8 .Eftekt.-uechseld. 22.— 258.— Utramarin Fabrik. 1190.— 1465.— Deutsche Hypothekb. 157.— Verke Aibert.. 1738.— 1800.— „., Uehecsee Bank—.— 1299.— tsch. Elsenhandei. 780. Deutsohsfetelnsbank 232.— 739.—Südd. Drahtindustrie. 830——— Disoonto-Geseflsoh.. 470.— 483.— Iligem. Elektr.-Ges., 5 Dresdner Bank„— 37.—Sergmann.. 810.— 9* Frankl. Hyp-Bank. 3——Srown, 80% 4.. netallbeu, Hetallades. 2448.— 1505.—Feſten u Guflsaume 1220.— 1408.— Mitteid. Oroditbank. 2829.—— Labmeyer.— 805.— Zanlanald k Neetzeht. 38.—. Loht and Kratt: 8.— 820. Aürnbg. Verelaabant 318.—.— fiein. Gebn. d. Sch.—— Oestef. Gredit-Anstalt.— 395.— nh. Eiekt.-des. Nannb.— 5 FPfälzische Hyp.-Bank 180.— 181.—Schuckert Hüenberg.— 5— Relonsbank„.. 290.— 280.— Sſemene 4 Halsks 1 b 1850 Hbeinfssohedreditpank 228.— 255.— Joſgt& Haeffner 8. Adoinlsghe a. ank 189.——.—Emallt,& Stanzw. 595.——.— Sudd. Zodenkfegitb.. 165.——.— fummiw. Peter. 1140.— 1040.— Sudd. Disconto-Ades..—.Haafwverke Füssen.. 1086.— 16106.— Wfener Bankibrein.. 248.— 225.— Heddernh.,Kupferwork.— 776.— Wurtidg. Sankanst.. 282.——.— Hirsch Kupfer.. 1020.—.— „ hotenbank:.. 620.—..— Junghang Gebrüder.. 534.—.— „ Verelnsbank.—.— 270.—Adler& Oppendeſm. 2100.— 2100.— ergwerk-Al Lederfabrik Spler 15 Nn Lederwerke Rothe 1228.——.— Sbge ecenbet 10 Fn E 9.—— Ur—.— ee ee eeeee FTTC aeeh 1880.— 238.— ae Scleen Ferees 1038.— 88.— Harpener Bergbau. 575.— 5050.— Dalmermotgren*.— 73 2— 1700.— 2238.— Ke 780.——— . erégeln— 2335.—.— eareee 18308— 1.— N Eöllagen 1010.— 960.— berschl. Elaanb. He—.— 0. Elsen—.—— 79575 5605 0 85 75 2985.— 5— 75 Ad, Sraun-NKehi.. 3200.— Geltznee, durlach., 1775.— 1700.— Tellus Bergban— 397.— Haldafen, Kahmasoh. 1— 95— V. Kön.- u. Laurahütte—-— 85 Transp.-Aktien. Karlsruher Masoh. 1 Cursohe industrie 90.— 556.— Hasom u. Arm. Klein 585.— — Sohantugg.—.—Aenus Handg.-Am. Fakettznri— 92— Pfüälz. Hähm. Kayser 70 5 Norddeutscher Lloyc 535.— 513.— Sohnellpr. Frankenth. 726. 88 Oest.-Ungar. Staatsb.—.— 75 asoh...— 629.— Oest. Südd. Lambd.).—.— w. Mürnberg 650.— 638.— Saltlatores& Oho 7480.— gee—8 285 5% D. Sohata. Ser. 5% do. Ser. If 29900 99.90 4½½ fo. Faplorrents 2900.—.— 1750 40. Ser. 10•5.30 28.50 4 e 3525.— 3005.— 22.50 32.0, cenbabn 1 3500.— 2750.— % do. 1924er.59 23.59 4% do, Sagag 4% Ptsch. Relohsanl. 72.50 77.50 4 Slaennen u 1700.— 1475.— 9725 55 748.— 728.— 4% do. unſf. Anlene—.——.— d 425.— 430.—%½ do. Toflobl. 1911 1378.— 1145.— 4% Preub. 5 55— d0. 400-Fos. os. 13800. 10600. 8.7%% l. St.t 1% 1850 99.20 4½% 7 40. 1814 1899.— 1263.— 4% Badische Anenes 73.50 73˙75 425—55— 55 35.— 3070 Bayer. Anleibe 74.— 75.90 40% Wo'n..-Anl 00. 30% Hess. Anlelhe 60.50 60.00 3000 11555 7 10-Anl..— 4% Frankf. Stadtanl. 165.——. 3% Stetepa 8te—.— 4300.— 55 Ran e 92.25 5 3¼ do. IX. Serie—.— 9 1 5 bank⸗Fiandgtleſe 95.——.—% do. Erg.-MHutzen—.— 4000.— 4½% Oesterreloh. 4% d0. Goldrente 4% do. oonv.fente 2605.— Sohantungbahnn.— e ae 758.— 440.— germanias 1409.— 1089.— Sbog. Sdenbane. 402.— 420.—, Lelszchmit, Tn.: 1289.— 1390.— Jest, Staatselsenb.. 6450.— 4 u Oh.— 72688.—grun& Bilflnger. 785.. e—Hannov. Mascl. Egest. 4395.— 4309.— .-Austr. Dampfsoh. 760.— 4. Hannov. Waggonfabr. 819.— 899.— Hamb.-Amerſk.Pakstt 679.„—Harkort Brgw... 1740.— 1898.— Hamb.Südam.'soh. 18101— 1550.— farpener Berpbhau. 5484.— 4859.— Hansa Dampfsoh. 660.— 510.— 112 85 non 1517.— 938.— Norddeutsche Lloyg 525.— 510.— + ſere Höchster Farbwerke 1199.75 1.— „Bank-Aktien. kHoesoh Eisen u. St. 28—2— Barmer Bankverein 255.— 250.—Hohenlohe-Werke 2588.— 1700.— Zerlinerklandels-des. 1889.— 4800.— Hlumboldt Maschinen 760.— 765.— Comm.- u. Privatbank.— Darmetädtor ank. 305.— 38.— Fallu. Kaoherslenen 1289.— 1728— Deutsohe Bank 75.—— Diskanto-Commandit 83.— 4 Dresdner Bank. 387.— Nelninger Rypothekbk 4248.— 1 Altteld. Kredlttank..— 720 278— 33— 3— esterreſoh. Kredlt..— Leopoldehall—.— nelchsbanngk 28.— 315.— 7 9555 e 25.— nke mann lndustrie-Aktien- Ludwig Loewe& Co. Acumulat.-Fabrlk. 1800.— 1775.—[Lothringer Hutte. Adler& Qppenbeim. 2399.— 2400.— TCothr. Forti. Oement Adlerwerke 525.— .-G. Anſl. 1225.— 1989.— Haglrus.-G. Allgem. Elektr. 878.— Anglo-Continental 2600.— 2 Außsb.-Nurnb. Masch. 1385.— Badlsche Anilln. 1625.— Bergmann Elektr. 68.—— Orensteln& Koppel Berſ. Anhalt. NMasch.— Zerllner Elektr.—.— Sl. Masch.B. Schwarzk 1825.— 158 Sing Nürnderg.. 686.— Blsmarokhütts ꝗ— 8 8 Boch Zubstanl——Rhel U ke. u fe 2478.— 755 fe e 185 1 Sraunk. u. Arikettind. 3— 5.—Bombaober Hütten 1050.— Bremer Vulkann.—Rosltzer Braunkohlen—.— Brown, Boverl 400.—.—.—Bosltzer Zucker Buderus EIsenw. 13 Ohemisohe grleshelm 12 Chem, Heyden.10.— 1310.— Chemisohe Weller 10—.— Ohemische Albert 1850. 1750.—Soßuokert& 0o. 1180.— 1055.— Condordla Berghau—.——.—ISlemens 4 Halske. 00.— 5 Dalmler Metaresn.. 535.— 499.— Stoewer 95.— Dessauer das. 710.— 690.— Sudd. Imohllen 48.— 31 Deutsoh-Luxemburg. 2325.— 2190.—Telephon Berllner— Otedb. Elsenb.-Sign. 551.— 580.— Tonwaren Wiesiooh. Deutsche Erdöl... 2860.— 2950.—Türkische Tadakrenle———. Otsoh. Gasginhlloht.—.——.— Unionw. Berlin-Ahm. 5— f Disck. gubstahlkugei 770.— 735.—Ler. Chem. Eisenhütte 1336. Deutsohe Kallwerke 2375.— 2.— Vor. Ditsoh. Miokelw/.—.— 1 8 Deutsche Stelnzeug 59.— 5. Waften d. Nunltion 2 38.— 2 0 Dtsch. Wolle. 1659.— Dürkoppwerke 20.— Dynamlt Trust 40. Eſperfelder Farben. 1390.— 2230.—Wosteregein Alkall,.— 2189. Elsktr. Lloht u, Kraft.— 57 8 20. kbe e. Unt, uriet).—.— Felstolt Nauhel.. 1658.— 1948. Esohwoller Bergwerk 1675.— 1600.—Deutsch-Ostafrika.—.— 0 Fa 1 8 elten& dulllesaume—.— otayl Mlnen u. Elsenb..—— Frledrlohahütte—.——.—do. denubscheln—.——.— gaggenau Verz.. 800.— gasmotoren Deutrg. 970.— 3881.— Fomoga Gelsenklroher Bergw. 2428.— delsenkiroh. guhstahl 1130.— 1105.— genz„4 hiesigen Platz(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Credit- bank, hier): New Vork 1300, Holland 50 700, London 5800, ——————ði3ꝗ Dollarkurs 1300 Mark. vermieden, die anderen beurteilen die Forderungen der Repa- rationskommission für unerfüllbar. Die Ursache bleibt. daß der Dollar heute bis auf 1275 zurückging und damit auch das übrige Geschäft ungünstig beeinflußte. Am Markte der Montanwerte Wwaren die Kursverluste etwa 100,%, darüber hinaus gingen Hösch und Hohenlohe mit minus 200%. Kali-, Anilin- und Elektrowerte waren durchschnittlich 50% niedri- ger. Die Freiverkehrswerte waren im allgemeinen behaup- tet. Schiffahrtswerte lagen 20—30% niedriger, nur Hamburg- Südamerika minus 90½%. Bei den Spezialwerten Guano minus 270%, die übrigen etwa 100% schwächer. Petroleum- aktien Waren gut behauptet. Unter dem Eindruck der rück- läufigen Bewegung am Devisenmarkt gaben die Valutawerte stkärker nach. Canadabahnen und Franzosen minus 500%, Otaviminen minus 500% Am Markte der ausländischen Renten waren 5% Mexikaner minus 5000, ungarische Gold- renten minus 1000, Anatolier minus 200, ungarische Kronen minus 150, Bagdadanleihe minus 850 und Tehuantepec minus 1550% Die Mark kommt aus Amsterdam mit 0,174—0,17%4, Kopenhagen 0,34—0,35, Stockholm 0,26—0,28, London 5500. Im weiteren Verlauf blich die Börse matt. auch der Kassa- industriemarkt war entschieden schwächer. Festverzinsliche Werte. a] Reichs- und 15. 31. 1. Stantspaplere. 4½% Oest.Schatza. Silderrents 2600——.— 4% do. Gofdprlorität—.——.— ). Ausländische.60% SUbst.Fsb..5B 1995.— 1528.— Rentenwerte. 2,50% do., neue Prior. 1380.—.— 5% ſgeo. Obllgatlonen 1059.— 875.— Sohatzanwels. 8508.— 4990.—4½% Anat, Ser. 1, 1290.— 1655.— 8290.— 9200.— 4¼% 40., Serle 1289.— 1055.— —.— 14½%% do., Sorie I 1000.— Dividenden-Werte. Transp.⸗Aktlen. 31 1. 31. 15 600.—-georgs-Marlenh... 2189.— 1940.— derresbelmer gias 3100.— 3389.— geltzner Nasohlnen 1725.— 1730.— —Huttenw. O. W. Kayser—.——.— „—Kattowltzer Bergbau 1 .„Köln-Rottweller 88— 375.—dsbr. Körting.— 638.— .50 Kosthelmer Zellulose—.——.— —labmeyer à4 Co. 579.—.— .—kudenschelltl —Hannesmannröhren 955— Obersohl.Elsenb.-Bd. 25.— do. EIsenlndustrle. .— d. Kokswerke 67.—Fhönix Bergbau .—eisholz Paplerfabr. — 8 8 881858 2 U .— Hheln. Graufkohlie.— 3305.— 639.25 Rbeln, Elektr.. hn. Netallw. Vorz. 100.—Rutgerswerke 100.— Sachsenwerk 29.— 600.—Skohg. Gubet. Dönen 1 848.—Hugo Sohnelderr -Uebersee Elektr.—.——.— Thale Elsenhutte 6888. 650 86.— Vor. Glanzstoffe 20.—[V. Stw. Zypen& WId.— 800 720.—Vogtländ. Masohlnen 21.— 830 .— Wanderer-Werke 3⁰ 5.—[Vereln. Fränk.Sohuhf. 626.— — .— Woe tf. Eſsen u. Draht 225.— bdeutsohe Petroleum 3000.— 28880- 20. 40080 2380.— Heidburg. 199.— 1800.— 5 225.— 4690.— Devisenmarkt Tendenz: Im Abendverkehr ruhig, etwas abgeschwächt. Mannheim, 1. Sept.(.10 Uhr nachtk.) Es notierten am inbustrie-Alktlen. Forzeſian Wessel dasb. Lellege Faplert. 1188.— 1439.— ff ectebr ſnuveri—.— 1409.— Schweiz 2475, Paris 9900. Ardn& Bilfingen 788.— 2780.—Sofnelter& Hanaun. 799.— 750.—- 70 Hosh- u. II.439.— 424.— Sohupfabr. Wessels 15.—.— Frankfurter Devisen. Wayss 4 1 828.— 589.—Sohubfabr. fier:. 840.— 630.— Slelsütt I. Fab(Npg.) 1585.——.— Sollindusteſe Woltf——— 31 August 1. Septhr. Ansag——.—Spleg u. Splegeln! 1695.— 1695.— Amtiloh Elohbaum NHannheim.—Eis. Bad. Wollt 083.— 24— Geld Brlet Geld Briet Kempft—.—.— 1 J 85 118 1888.— fr 69720 90 990 50180.10 eiSin——.— arnspina. 1——„52„„ 0„„„„%„% 0 50049. 5 ——.— Ubren ahr- Furtwang.—.—7 gelgfen[13036 90 9985— 910 9109.10 Farkbrauareſen.. 1400.——.—Foltohm Sell u. Kabel 1100.———konden] 7342 N8.— 8874. 10 8305.90 Hottenmeyer—.—agpzontsbri fuohs 5.— 750.—Farle 12638˙20 126870 949.— 8989.— Soköfferk. Büurgbr..—.—Zellstotfabr. Waldhof.— 1045.— Schwe: 3212.22 33783.890 24128.89 25.20 Sohwartz-Storohen 92— 8.— 638.— 95 12— e 27270 1980 18483.30 ementw. Heldeſberg 1— 1020.,— d0. Frankenthal 1092.— 1680.— Saneaart 25 27 7 37⸗28273 2652570 25377.86 254 28.40 Horwegeen[H23571.30 28728. 8 22427.30 22422.50 B 5 er Wertpapierbörse W—*»- 44445154.80 452452 35464.30 35535.50 1 in—** elsingftors—.——.——.——.— Pap 55 5 Now-Vork 1728.20 1731.80 1348.50 1351.40 X Berlin, 1. Sept.(Eig. Drahtb.) Die heutige Berliner Mien, altes—2—.e Börze weln die Ergebnisse der Reparatlonskommission noch Srdapenm.. 22 Leo8 930 335 rag„„ 2 8234.50 8805.80 4288. 0 35 — ee nheimer General-Anz * Frankfurt a/M., 1. Sept.(Drahtb.) Bei der heit der Weitergestaltung der politischen Lage blieb kehr in der ersten Vormittagsstunde ruhig, bei schw Bbtse der, vorwiegend schwacher Tendenz. trat eine Besserung nicht ein. Es wurden folgende 9050) notiert: London 6800—6000(amtlich 5900), Paris 10 200(5 Brüssel 9800(9100), New Lork 1350(1350), Holland (50 100), Schweiz 24 000(24 150) Italien amtlich 5850, Berliner Devisen. Auch an der eigel Pei der Uug der Vel. allke Eurse 3t. August Geld „„„„4„463„ „. 6„„„„„„„ Wͤen abg. „„„„„„„„„„„„„„„64„„0 2 4%„%„„„4„ „„%%ĩ½„„6„ 6962„„„„„„%„6ͤ „5 4 mehreren hundert erhöhen dure PN Serd FF SSSS SSSS 188sSSSSnoN* Donotce treee 88881 Sid .2 S05 Der Verein der Hamburger Expo zur Vertragstreue. dbe⸗ Der Verein Hamburger Exporteure nahm in 6 aet aus zahlreich besuchten Mitgliederversammlung neuerdings wieder von einer Reihe von Fabrikanten Praxis, sich ihrer festübernommenen Lieferungsd. entziehen, Stellung. Das Ergebnis der Aussprache folgenden einstimmigen Protest zusammengefaft: irmen besuchte Miteliederweggter 80 des Vereins Hamburger Exporteure muſſte mit gr alol feststellen, daß sich Fabrikanten nicht scheuez 0 estübernommenen Lieferungsverpflich erhörter Weise zu entziehen, sogar von Scbeter Ferleteng der. Veraggeg gr r Verletzung 1 Durch sclehe Prakilben icht de et 1 Existenz zahlreicher dis verkauft haben und bei Faletarerpfichtun gebe le Kerae⸗ alutaver gen den 1ch können, 45 schwerste bedroht, sondern vor aben J5 Ansehen des deutschen Kaufmanns im Auslande ung trauen auf Treu und Glauben Deutschland der verantwortlicher und nicht wieder gut zu machende, untergraben. Der Verein Hambur daher von allen einsichtigen und kreisen Unterstützung in tragsbrüche und forderk die R idrer bereits früher mehrfach eingenommenen Ube ſhren ganzen Einfluß dahin geltend zu machen, daf feſr nommene Verträge unverbrüchlich schlleht ferner, prozesse gegen dle vertra amen dem allen Mit SS Se. JS. dsge t] GrSrcon One SnOODOi Febre Sfe veruriellt tegt ungen ichtlief ire Verpiun zorrie auetf nicht gehalten Werden. edern zu emp Fabrikanten erein zwecks Bekanntma die übrigen Mitgliedsfirmen mitzutellen. B. Marx& Co. Kommanditgesellschaft In der außerordentl. Generalversammlung das Stammkapltal um 120 Millionen auf 150 Ausgabe von 120 000 Stück n A Die neuen, ab i. Oktober 1922 gewi Intefat⸗ werden von einem Konsortium unter Führung 628 c nalen Handelsbank, welche in der Tachegbo-f olle 2705 Porzellan- und Kaolinwerken eine führende r Rest. übernommen. 70 Millionen 4 werden sofort, den zuung 00 50 Millionen& nach Durchführung der Kapitaler Vorste Die näheren Festsetzungen bleiben Tren 1 und Aufsichtsrat überlassen. Handelznsrat wurde die Firma geändert in Internationale Aufsichte“ Kommanditgesellschart auf Aktien, Berlin. Der wurde bedeutend vergrößert. Mannheimer Versicherungsgesellschaft. neue Aktien sind zum Handel und zur Notiz an fkurter Börse zugela Schiffahrt. Dampferbewegungen des Norddeutschen Llo Bremen— New Vork: mortzz 8 D.„Amerika“ nach New Lork am 26. Sork aw. ole New OLork. D.„President Arthur“ nach New Fille ort⸗ 1 Uhr 35 nachm. ab Bremerhaven. D. b New nach Bremerhaven, am 26. 8. 1 Uhr 35 nachm. Uhr 40 ngc n D.„Susquehanna“ nach New Lork, am 24. 8. 2 an New Vork. D.„President Harding“ na 30. 8. 6 Uhr 10 morg. ab Bremerhaven. nach New Lork, am 16. 9. von Bremerhaven. 106 Bremen— Brasilien: Unr f D.„Minden“ nach Rio Santos, am 28. 8 6 ab Hamburg. D.„Porta“ nach Hamburg/ 10 Uhr 50 abends ab Rotterdam. Santos, am 28. 8. ab Fernambuco. Bremen—La Plata: D.„Gotha“ nach Vigo, Rio Santos, Monte“ Aires, am 27. 8. in Hamburg. Bremen—Ost-Asien. chngen D.„Westfalen“, ausgehend, am 27. oorm. Malta. D.„Schlesien“ heimkehrend, am „ D.„Pfalz“, heimkehren 26. 5,85 D.„Weser“ am 2. November 1922 ante: Naunb Infolge dieser ssen worden.(Siche An 45 0⁰0 — 1. Sept 9 deld 48928 75 72 5 9438.0 229 275082„ 2755822 3904 29270 5817.35 5893.— 1 855%%% 180% 2007458 201% 178 307 .15 229•93 Waren und Häarkte. Berliner Produktenmarkt. Aürkte X Berlin, 1. Sept.(Drahtb.) Am Produktenmarkte die Entscheidung der Reparationskommission auf die mung verflauend. Es zeigte sich mehr Verkaufslust unt tell Käufer hielten sich zurückhaltender, sodaß selbst 12 weise wesentlich herabgesetzten Preisen die Umsätie lich eng begrenzt waren. 400 niedriger, Gerste und Hafer ca. 200—300 4. Mais wurde für Waggonware wesentlich niedriger boten. Mehl stellte sich ebenfalls niedriger; eb Kleie, Oelsaaten und Futterartikel billiger käuflich. Sun Aen⸗ Weizen stellte sich 300, aaleh auße rteure 67% tell Klebibees ion burbp 25. zeige) yd Bremes resident New D.„Sierrs am Bremen; nach D.„Nienburg 9 5 8 1 uens? ide„„ a 8. 2 Uhr. 1 m or 26. 8. 5 8 buſ emer. eyme.— Nis Peterſen; — Arrreeee Herausgeber, Drucker und Verleger: General⸗Auzeiger, G Direktion. Ferdinand Het ammes; für Handel: r Lokales und den übrigen redakt für Anzeigen: Karl Hügel. daas. Druckerei Dr. Hacz g. m. b.., Mannbeim. ahe 90 Verantwortlich für Vlfred önfe euilleton: ar 5 ionellen Inhalt: Rie 80 ſeee 222 2 *. — 25 — — e. 2 — 2 E 55 2 — — 2. SS. 9 1„ 1 —— uun keüf ſut . * „ 0 nn wrten. Nr. II. mannheimer General · Anzeiger·(ubend- Uusgabe.) 8 87 Aus Feld und Garten Die Auswahl der Schweine zur Juchl. vorſteht ſich wohl von ſelbſt, daß alle Zuchttiere in weit üihen aße als die gewöhnlichen Achend beſter Geſundheit haben müſſen, wie es auch einleuchtend aate daß die Berückſichtigung einzeiner Körperformen in her⸗ 1 gender Weiſe in den Vordergrund treten muß. Die Zuchttiere dr cheint en d 90„beren lein, de da Wet aniches bei de ganze Ausf Candwietſchaft. en allgemeinen Anforderungen an eine gute Körper⸗ 00 Abansten eingehende Beſchreibung hier zu weit führen würde, ſußde ichſe beſter Weiſe entſprechen, aber auch gewiſſe Kennzeichen Aatt die auf eine hohe Fruchtbarkeit, auf gute Vererbung und — lige Körperbeſchaffenheit ſchlſeßen laſſen. r allen Dingen ſtark und kräftig gebuut ſein, das Hinterteil en das Vorderteil nicht zurückſtehen, dern andere Eber ſind 2 r Paarung nicht energiſch genug: ſeine Keulen müſſen Ahbeiwckelt ſein, denn ſie enthalten das werkvollſte Freiſch bei den Awigelt Hoden und die geſamten Geſchlechtsteile müſſen normal kunt ſein. Der Kopf ſoll zwar möglichſt edel, aher kein Mops⸗ dabe; un das iſt eine Ueberbildung und läßt auf zu verfeinerte ahne; wenig kräftige Körperbeſchaffenheit ſchließen. Der Rüſſel Ute e Falten, weder zu kurz, noch zu lang ſein und ſich in gerader lun die breite Stien anſchließen. Die Bruft ſoll breit und d, der Leib proportioniert lang und das Rückgrat gerade ſein. ehen des Ebers ſoll edel ſein, muß jedoch bleiben; das Temperament ſoll munter und aufge⸗ u der nicht bösartig ſein. mindeſt d. all ſie edel grob. zen Kö düdte Kör *in der uüswahl der Muttertiere. des Eb Talach findet man die Anſicht N ucht die Hauptſache ſei und verſäumt dahei eine Jucht Hauptf 18 iſt verkehrter als dieſes. um ſich unter Laub und Rindenſtücken zu verpuppen. Im nächſten en ſind beide gleichwertige Faktoren in der Zucht, Jahre wäre dann der Schädling, der Apfelwickler, wieder da. So⸗ en ſ umgekehrt die Muttertiere durch den längeren Zeitraum, weit wie möglich iſt das Fallobſt in 8 maßgebenden Einfluß auf die Nachkommenſchaft Gelee, Mus oder zum Dörren. * mit derſe gemeine Körperform der Zuchtſau muß ebenſo normal ers ſein, ſtets n Watliche— 5 ſonſt Schädlinge zu vernichten, iſt die Baumſcheibe zu lockern. Dadurch Vor allem muß die Sau kerngeſund ſein. Der Kopf kommen ſie an die Oberfläche, wo ſie von Vögeln und Hühnern auf⸗ larz. Aabrnt mit geradem Rüſſel, letzterer weder zu kurz noch ereee können. Ni e Bruſt breit und geräumig, der Leib proportloniert lang, eich In guagrat gerade, das Hinterteil kräftig und breit und die Beine duüngung perform entſprechend entwickelt, damit die Sau im kutztiere die ausgeſprochenen auptſache werden. Jedenfalls iſt aber bei ihrer Aus⸗ lben Sorgfalt wie bei den Vatertieren zu verfahren. blühen, aber 8 noch vor der Reife der erſtblühenden Gras⸗ 22 die vorteilhafteſte ſein. Zu dieſer Zeit iſt die höchſte Fülle es Graſes vorhanden, ſodaß ein längeres Warten doch keinen Vorteil mehr bringt. Daß die Sonne beim Heuen erwünſchter iſt als je, bedarf wohl keiner Beſtätigung, dennoch ſchaden Regengüſſe ins fertige Heu nur wenig. Reichlich betaut, ſchneidet ſich das Futter leichter ab als im Sonnenbrand; ſpelt ein Scheuerchen Regen würde ein bequemeres Abmähen herbeiführen. Man achte darum bei launiſchem Wetter, daß das Barometer beim Mähen langſames Steigen zeigt, dann iſt wenigſtens gutes Wetter voraus⸗ zuſehen. Doch dem ſriſchgemahten Gras ſchadet der Regen gar nicht ſo leicht; Hauptſache iſt es dann, daß bei eintretendem gutem Wetter die Sonne auch gleich an gemähtem Gras zu tun habe und Der Juchteber nicht erſt aufs Mühen nioch warken muß. Obſt⸗ und Gartenbau. Der Obſtgarken im September. Die Ernte ſchreitet weiter fort. Die Pflaumen ſtehen in voller Reife. Vom Kernobſt reifen die früheren Sorten. Im großen unb ganzen kann man wohl in dieſem Jahre von einer guten Mittelernte reden. Je zarter die Sorten, je vorſichtiger muß die Ernte gehandhabt werden. Jeder Druck, jeder Stoß bedingt vorzei⸗ tiges Faulen und entwertet die Früchte. Reif iſt das Kernobſt, wenn der Fruchtſtiel beim Heben der Frucht ſich leicht vom Baume löſt. Man ſchone beim Abnehmen der Frucht nach Möglichkeit auch den Baum und ſeine Triebe. Jede abgebrochene Knoſpe ſchädigt die nächſtjährige Ernte. Schwer beladene Zweige ſind vorſichlig zu ſtützen. Fallobſt iſt täglich aufzuleſen, wenn nötig, mehrmals am Tage, da aus wurmſtichigen m die Obſtmade entweichen könnte, er Küche zu verwerten: zu Bei großer Trockenheit ſind ſpät reifende Sorten noch tüchtig zu bewäſſern, damit die Früchte ſich voll entwickeln können. Manches Ungeziefer ſucht ſich jetzt ſchon unter dem Baume einen Schlupfwinkel für die Winterruhe. Um dieſe Trockenes Holz das bei der Belaubung u erkennen iſt, wird herausgeſchnitten. Eine Stickſtoff⸗ at jetzt zu unterbleiben, durch eine ſolche würde nur der Trieb gufs neue angeregt,der aber nicht mehr ausreifen und ſo zu ten Trächtigkeitszuſtand die nicht unbedeutende Laft ohne Froſtſchäden e würde. Beerenobſtſträucher r ſü 0lſg en b run en Möurch Sdun r Wi denn eine ſch nicht immer e ick beind du 0 e— Das Karto Mbr Winker * t ü kuch deru Wcee 25 + t, 82 — — in i 75 ur a Kali de. Leg ü ene ſowie Nomere uszeichnen. numenſchaft ſolcher Säue und Snbreur in gut gelockertem Vantenn, unb pamt ſte tra aber und me⸗ berh r w junger Kl düͤn 7. Kal ten 8 eweis 9. pielt hi 0 us kalirei an abungun eine die lteen, Zitzenzahl am Geſäuge. iter— Erfahrung 1 5 185 bezeigt 20 0 en es inſoweit eine Raſſeneigentümlichke als die⸗ Naſſen mit kalperlic größeren Tieren naturgemäß auch die ſchönſten Schmuck zweifellos dur rkeit beſitzen. Man rechnet daher für die 1 2 neun, für dle mittel 80 acht und für die fleineren Wände wählen ſoll, hängt vom perſönliche er erkel durchſchnittlich auf den Wurf, den eine beſitzers ab. ru n ltung aufbringt. nd heſondere zweiten und dritten Wurf erlangen die jun ſt ihre volle Fruchtbarkeit, behalten ſie bis und die Nachkommenſchaft bewältigen kann. Die ſinz gebörig aus zul ende Nach⸗ lechts⸗ wie Ernährungsorgane für die ie größere fü 8 aal den Säuen normal entwickelt ſein. — 5 Anzahl der Zitzen am Geſäuge berechtigt zu der ſchon g einer größeren oder geringeren Fru malhe mezren Umſtand,— es laß 15 an—— ehr Ferkel als Zitzen hat, groß zu ziehen. Daher d 9 5 bei ſonſt gleichen Eigenſchaften zur Zucht das Tier mit nötig, durch vorgenommene Bodenverbeſſerungen hergerichtet werden. arkeit der rößeren en, ältere Zweige, die nur noch ſpärlich und kleine Früchte tragen, dicht über dem Boden abzuſchneiden. Bel Himbeeren und Brombeeren ſind die abgetragenen und alle ſchwäch⸗ lichen Ruten 1 entfernen und die für die nächſtjährige Ernte be⸗ laſſenen aufzubinden. Erdbeeren können jetzt noch gablr t werden. Zur Herbſtpflanzung, die im Oktober und November ausgeführt wird, muß jetzt der Boden durch tiefes Durcharbeiten und, wenn Pflanzenzucht an der Hauswand. Die Wände des im Garten liegenden Hauſes erhalten ihren Schling⸗ und Kletter⸗ utpflanzen zur Bekleidung der Geſchmack des Haus⸗ Mit Spalierobſt bekleſdete Wände bieten zur Blütezeit einen gar prächtigen Anblick und die Ernte des + 5 iſt ·Pflanzen, Ob man Zier⸗ oder 55 iſt natürlich auch individuell und es gübt bei gewiß nicht zu verachten. Aber auch die zahlreichen reinen Zler⸗ ucht nicht nur Säue, ſondern gan amilten, euchtbartelt* lberhaupf— gute rakter des Hauſes angepaßt wird. 3 kann nur empfohlen werden, aus der luſtig wirken ſoll, würde Efen ungeeignet ſein; hier ſin Rankkreſſen Familſen, die zur Weiterzucht viel eher am Platz. Der Efeu paßt beſſer dahin, wo das Gebäude iere zu wählen, da die Fruchtbarkeit, Milchabſonderung 11— und wuchtig wirkt. Reizend ſind die Glyzinen. Vom ſelbſt⸗ pflanzen ſind nicht zu verſchmähen, wenn die Wahl dem Cha⸗ Für ein uschen, das limmenden Wein gibt es wenige Sorten, die im Herbſt die Haus⸗ Saue wand in eine lohende Glut tauchen. Wilder Wein und Waldrebe 5 vierte ſind bei Logien und Erkern angebracht. Der Pfeifenſtrauch iſt mit laſſen dann allmählich wieder nach. Es iſt daher in ſeinen großen Blättern für Lleine Flächen ſehr wenig geeignet. benmen als erblich anzuſehen ſind. der Zeitpunkt gekommen, wo es geraten erſcheint, der? e Mutte he zu ganz beſonders auszeichnende Mutterſchweine mit vollem Recht auch noch längere Zeit zur Zucht abet, ſie gebrauche Wärme, ute Zuchtſau iſt ein wertvolles Tier, o leicht und ſchnell bewirken läßt. Die Karkoffel ef gepflügt we der rden, daß er im nächſten n ſſt in 4 Schon die Talſache, da ſe kräftiger Klelog, erbei auch die Beſchaffen von mehr toniger rd i einem u ſtärtere Düngun D zeitigen Frü denen Raigrüäfern, nn wird ſeden ſo gefördert, darf. Ruchgras u⸗ wird orgfältige und tlefe Bodenbearbeitung ganz ulben logten ur den Knoſden der in den Reden— 55 ältiger Winterſchutz gegeben werden. eln ſich feine zarte Stolonen, deren Enden neuen Knollen auswachſen. Dieſe Stolonen können oden entſprechend entfalten ht der Knollenertrag im innigſten a. nmicgl N feſter Boden hindert die nor⸗ 0 Aoen ung der Stolon 7 ihre Verdickung und damit Aſaß. offel d ſollte unter allen Umſtänden und in rauher Furche wäh⸗ r ners liegen bleiben. Je tlefer gepflügt werden kann, und 1 unter ſonſt gleichen Umſtänden der Ertrag ſein; deben Re pr gahntste elder können nur geringe Er⸗ beir,„Die Furchenktefe ſollte möglichſt 30 Jentimeter und be en. Bei dei odenbearbeitun ieder große Fehler gemacht. H Fdabt nicht geackert und dann auch zu flach. igen bl den ſollten im Herbſt tief gepflügt und in rauher + u Anſta eihen; ſie würden dadurch milder, locker und wärmer a erfir tt des Pfluges kann im Frühjahr mit großem Vor⸗ tor verwendet werden, der, ohne zu wenden, eine 0 b Bodens ermöglicht. Hierdurch wird die Winter⸗ et. er konſerviert und aufgelaufene Unkräuter werden werden wird erade Düngung zurückgebliebener Klleefelder. ee in ſeinem Wachstum gekräftigt und alter Jahre noch eine reich Nähr beiden Fällen nur erforderlich, dem Boden des ſe zuzuführen, durch welche eben das kräftige Klees gefördert wird. Es 25 dies Kalk, Phosphor⸗ bei Wieſen infolge der orgerufen wird, liefert für, daß er eben der Nährſtofſe bedarf. eit des Bodens eine elt, berhaupt tändlich einer ch ch, dann bedarf es ſelb dem angegebnen Zwecke nicht. eichten, mehr ſandig⸗humoſen i mit Phosphorſäure voraus⸗ uſen mit Kainſt allein ein kräfti Im Srüßſel empfiehlt es leefeld jahr zugleich eine dn verſchie er, namentlich aber der alten Kleeſchläge, es Wachstum engliſchem, franzöſiſchem, auch mit Ackertreſpe vorzunehmen und mit Jau ze folgen zu laſſen. Geſchieht dann noch eine 7 8 die Entwicklung der aß eine volle Ernte mit 8 dem f daer 1 tt Heu ſeinen lieblichen Duft verleiht. Iſt es kechend nicht gerade das hervorragendſte, ſo empfiehlt 6 Beimiſchung ſolchen Samens doch ſchon aus nde eiwas, wenn Grasflüchen neu beſät des Graſes wird die Zeit nach dem Ver⸗ Pfirſiche ſind zur Bekleidung nackter Hauswände ausgezeichnete Obſtſträucher, Wo dieſe Vorbedingung nicht erfüllt Freiſtehend iſt, da kann man keinen Erfolg mit der Kultur haben. deſſen kann der Pfirſich nur in ganz warmen Lagen verwendet werden. Wo die Hauswände von innen Wärme empfangen(geheizte Stuben, Stallungen), da wird man auch bei etwas weniger günſtigen kütma⸗ erhältniſſen gute Erfolge haben können, wenn man im inter eine leichte Winterdecke gibt. An ganz kalten Mauern muß rm muß auch der oden ſein, ſoll ein gleichmäßiger Fruchtanſatz erzielt werden. Frei von Grundwaſſer und aenn muß das Erdreich ſein, in dem Pfirſich freudig ſollen. Dann ſoll der Erdboden unbedingt kalkhaltig ſein. Der Standort muß auf mindeſtens 1 Kubikmeter vor der Pflanzung gelockert ſein; man kann dieſer Erde ruhig—0 Kilogramm Kalk beigeben. Alter Stalldünger und Kompoſt ſind gute Bodenverbeſſerer. Auch ältere Bäume müſſen mit Kalk und Dünger werden. Die zu wählende Form richtet ſich nach den gegebe⸗ nen Verhältniſſen durch Aufteilung des Mauerwerks. Der Gemüſegarten im Seyiember. Der Gemüſegarten liefert im September die Haupternte, Man laſſe das grün zu verwertende Gemüſe nicht zu alt werden, bezw. einen nicht zu hohen Reifegrad erlangen, je jünger, um ſo zarter und delikater, Namentlich gilt ſolches von Bohnen und Erb⸗ ſen. Niemals ſollte man das Gemüſe entblättern, in der Meinung, daß ſolches zum Wachstum beitrüge, im Gegenteil, das Wachstum Neeee ——999—99999—9„eeeede. Für Ankauf zur Vermehrung feines Einmal ſind die Tiere jetzt wohl am billigſten zu haben, andererkelks wird dadurch nur geſtört und die Ernte herabgemindert. Nur die welken Blätter ſind als abgeſtorben zu entfernen. Eine Ausnahme macht in gewiſſem Sinne der Roſenkohl, hier entferne män gegen Ende des Monats die ſeitlichen Blätter zur beſſeren Ausbildung der Röschen. Aus gleichem Grunde nimmt mon den Pflanzen auch nehmen, da ſie beſonders leicht durch Nachtfröſte leiden, ebenſo To⸗ maten: Letztere werden zum Nachreifen in ein ſonniges Fenſter ge⸗ legt. Manche Beete werden jetzt frei und können zur Einſaat von Wintergemüſe verwendet werden. Man beachte aber bei der Beſtel⸗ lung, daß auch hier Fruchtfolge von größtem Vorteil für das ſpä⸗ tere Gedeihen iſt. Zur Ausſaat kann noch gelangen: Winterſalat, Spinat, Peterſilie, Schwarzwurzel, Herbſtrüben, Wirſing, Rapünz⸗ chen, Gartenkreſſe, Tellower Rübchen. Der Same muß gut eingeharkt und gut angedrückt werden. Zum beſſeren und leichteren Auflaufen ſind die Beete gut 2 zu halten, was namentlich bei trockener Witterung der Fall iſt. Sobald der Kopfſalat—3 Blätter entwickelt hat, kann er auf gut vorbereitete Beete ausgepflanzt werden. Wie den ganzen Sammer hindurch, ſo iſt auch jetzt noch der Kampf gegen das Unkraut energiſch fortzuſetzen, ja gerade jetzt noch in erhöhtem Maße, da es nun zur Samenbildung kommt. Mit Ende des Monats ſetzt auch die Kartoffelernte ein. Niemals laſſe man kranke und an⸗ gefauſte Knollen auf dem Lande liegen, da dieſe Herde von allerſei Krankhettskeimen ſind, die dann das Land verſeuchen und die nächſt⸗ jährige Ernte gefährden. Aln. Der Birnenmiſchling, ein guter Speiſepilz. Der Birnenmikchling gehört zu unſeren vorzüglichſten eßbaren Speiſepilzen, der in unſeren Nadel⸗ und Laubwäldern von Auguſt an in reichlichen Mengen zu finden iſt. In hiedenen Gegenden führt er verſchiedene Namen, die alle auf ſeine Verwend⸗ barkeit hindeuten: Brätling, Brotpllz, Milchreizker, der Zwerge Milchkuh u. a. Der Bsotaniker nennt ihn Lactaria volenia. Wie ſchon angedeutet, wächſt er ſowohl in Nadel⸗ als auch in Laub⸗ waldungen, wo er zumeiſt einzeln, zuwellen aber auch in Trupps vorkommt. Der Hut iſt dickfleiſchig, feſt, trocken, glanzlos und von rotgelber bis rötlichbrauner Färbung und erreicht einen Durchmeſſer bis zu 12 Zentimeter. Der anfangs nach unten umgerollte Hut ver⸗ tieft ſich ſpäter trichterurtig und wird riſſig. Die Lamellen ſind. Der Stiel iſt mittellang, ſtämmig, unten etwas abgerundet und von ähnlicher Färbung wie der Hut. Das feſte Fleiſch ſondert einen weißgelblichen, mild und füß ſchmeckenden Saft ab, von angeneh⸗ mem Geruch, nur bei ſehr alten Pilzen iſt letzterer etwas tranig. Der Birnenmilchling kann ſchon roh genoſſen werden. Am beſten ſchmeckt er, wenn er roh gerieben und dann gebacken wird. Der praktiſche Schrebergärtner. Neue Erdbeerbeete. werden ſoll iſt abhängig von den Sorten. Starkwachſende Sorten ſind weiter* als ſchwachwachſende. Auf kalkhaltigem, trocke⸗ nem Boden enger gepflanzt werden, da hier die Pflanzen lang⸗ ſamer wachſen als in fettem und ſtark gedüngtem, der ſich ſeuchter hält. Die Reſhen ſollen 40 dis 60 Centimeter Abſtand haben; in der Relhe ſollen die Pflanzen 25 bis 55 Centimeter von einander ſtehen. Hat man reichlich Pflanzen, ſo ſetzt man jedesmal 2 oder 3 Pflanzen an eine Stelle. Das gibt gleich im erſten Jahr eine reichlichere Ernte, nach der man aber die ſchwächſten Pflanzen wieder ent⸗ fernt, ſo daß für die Folge nur je eine Pflanze an der Pflanzſtelle verbleibt. Würde man die 2 oder gar 3 Pflanzen wachſen laſſen, 0 würde das nichts Rechtes werden. Mußerfolge beim Noſenkohlanbau liegen meiſt in falſcher Kultur. Pflanzt man Roſenkohl als Nachf ſo dünge man die abgeernteten Brete nicht mit friſchem Stalldin ondern mit Jauche, Abort ünd beſonders mit Geflüg allem grabe man die Beete tief an. Beſonders fetter, gut g Lehmboden fſagt dem Roſenkohl zu. Der Regenwurm verdient mehr Schonung, als man ihm gönnt. Ohne ihn gäbe keinen Humus und keine exponierte Ackererde. So zieht er ter in die Erde, zerreißt ſie in feine Fäden, vermiſchl ſie im Darm mit verſchledenen Säuren und Erde und gibt ſo den dunklen Humus von ſich. Et iſt der lebendige Pflug des Erdbodens. Wichelg iſt die Tatſache, daß der Regenwurm nur verrottete Pflanzen, nie⸗ mals Wurzeln und dergl. frißt. Er iſt alſo der beſte Freund des Landwirts und Gärtners. Kleintierzucht. Anſer Geflügel im Sepiember. Der September iſt der eigentliche Mauſermonat. In dieſer Zeit bedarf unſer Geflügel die ſorgſamſte Pflege. Bei ungeeigneter Nage und Wartung vollzieht ſich der Federwechſel zu langſam, die Neubeffederung zieht ſich zu lange hinaus, die Tiere werden zu ſehr geſchwächt und ſind gegen Krankheiten aller Art leicht em⸗ pfänglich. Es muß darum das Beſtreben des Züchters ſein, durch Ne FJütterung die Mauſerzeit möglichſt abzukürzen. eichlich Grünfutter, fein geſchnittenes, aufgebrühtes Hen, Brenneſſeln, friſches Knochenſchrot, Sonnenblumenkerne ſind ein wertvolles Beimengſel zur gewöhnlichen Futtermiſchung. Daneben iſt aber von gleicher Wichtigkeit, daß die Tiere in dieſer kritiſchen Zeit vor den ſchädlichen Einwirkungen naßkalten und ſtärmiſchen Wet⸗ ters bewahrt bleiben. Niemals ſind darum ſonnige, geſchügte Plätze im Auslauf von größerer Bedeutung als gerade zur Zeit der Mau⸗ . Unter dem Junggeflügel wird jetzt die letzte Muſterung gehalten. ehlerhafte Tiexe ſind unbarmherzig auszuſcheiden, ebenſo die⸗ jenigen, die man aus Mangel an Platz, Futter oder ſonſt einem Grunde nicht zu überwintern gedenkt. Auch unter den alten Tieren iſt eine ſtrenge Ausleſe zu halten. Alle drei Jahre alten Tiere wan⸗ dern in den Suppentopf. Der Ertrag lohnt dann nicht mehr die Futterkoſten. Gezen Ende des Monats nehme man noch eine Gene⸗ hindert eine größere Vermehrung des Ungeziefers, und ſo exreicht man, daß die Tiere nahezu ſeiges Feen in den Winter kommen. eſtandes iſt nun die beſte Zeit, ſind bei den nahezu ausgewachſenen Jungtieren die Raſſenmerkmäle deutlich zu unterſcheiden. Man kaufe nur bei als reell bekaunter⸗ Züchtern. Enten ſetze man zur Maſt, die gerade gegen Ende des feingeſchnittenes Grün iſt eine gute Hilfe bei dem Mäften. Gänſe können faſt ausſchließlich mit gekochten Kartoffeln, Müben 1d Moß ren gemüſtet werden. a Jungen Enken arf der Zugang zum Waſſer nicht vorenthalten werden, wie es noch oft ehch in der irrigen Meinung, daß, ſolange ſie noch das Dau⸗ nenkleid beſitzen, Waſſer ihnen ſchädlich ſei. Das iſt aber gänzlich falſch. Ohne Waſſer vermögen die kleinen Tiere ſich nicht rein zu halten, das Daunenkleid perliert ſeinen Feitgehalt, und kommen die Ilere dann ſpäter ins PMaſſer, werden ſie durchnäßt, was dann Er⸗ kältungskrankheiten und Rückgehen im Gedeihen zur Folge haben würde. Auch junge Enten müſſen Gelegenheit haben, bei gutem Wetter ein Bad nehmen zu können. Den⸗ eeeeee en Slece FPreikag, den 1. Seylember 1922. 171 die Spitze. Gurken und Kürkiſſe ſind mit Ablauf des Monats abzu⸗ gelblich bis rötlichgelb gefärbt und färben ſich beim Druck bräunlich. Jetzt iſt die deſte Pflanzzeit für Erdpeeren. Wie weit gepflanzt ralreinigung der Ställe vor. Die zunehmende kühle Witterung ver⸗ Monate gerne gekäuft werben. Gekochte Kartoffeln und reichlich 4 Leite. Nr. 401.———— Freilag, den 1. Seykember 22— Henkel's Putz⸗ und Scheuerpulver; für Haushalt, Gewerbe und Induſtrie unentbehrlich. Alleinige Herſtelter: AARIBI A en., 56sSHesonsg. 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