Aran Fr eea esn K * 8 0 q For Us Bezugspreiſe: In mannheim und umgedung monatlich ſrei ins Haus gebracht Mark 180.—. durch die poſt bezogen dierteij. mark J80.—. Einzelnummer mik..00. poſtſcheckkonto nt. 17800 Kartsruhe in Saden und Nr. 217 Ludwigs hafen am khein. gauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗Rebenſtelle necarvorſtadt, waldhofſtraße nummer 6. Sernſprecher kHummer 7930, 7031, 7002, 7048, 7033, 7068. Celegramm⸗Rdreſſe: Heneralanzeiger Maunheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. 1922.— Nr. 426 Anzeigenpreiſe: die kieine Zeile me. 20.—. Stellengeſuchs und Familien⸗Anzeigen 20% Rachlaß. Reklamen mk. 80.—, Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½ PUhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Auzelgen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. usgaben w. keine verantwortg. übern. höhere Sewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. 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Es handelt ſich, falls die erwähnten Be⸗ nichte zutreffen, gar nicht um eine Beleihung der deutſchen Schatzwechſel durch die Bank von England, ſondern um fol⸗ genden Plan: Die von der deutſchen Regierung Belgien zu Abergebenden Schatzwechſel werden von der Reichsbank Ariert, die dann die Zahlung innerhalb der vorgeſchriebenen Monate garantiert. Die Reichsbank ihrerſeits wünſcht, due ſie aus ihrer Unterſchrift in Anſpruch genommen wer⸗ den ſollte, bei der Bank von England Deckung zu inden in der Weiſe, daß ſie ſichgegen neue Sicher⸗ 85 iten, und zwar in erſter Linie Gold oder Goldwerte zapflichtet würde, der Reichsbank einen Kredit bis zur 1 8 von zwei Drittel des von der Reichsbank aufzubringen⸗ N5 Summe zur Verfügung zu ſtellen, die zur Hälfte in ſechs ip maten, zur anderen Hälfte in zwölf Monaten rückzahlbar maren. Da die Schatzwechſel erſt nach ſechs Monaten fällig in en, würde durch dieſe Anordnung die von deutſcher Seite bese die Bezahlung von 270 Millionen, als unerläßlich geichnete Friſt von 18 Monaten geſichert ſein. zu as iſt freilich etwas ganz anderes, als man uns es erſt mitgeteilt hat. Gegenüber den Bedenken, daß n ſich hier alſo letzten Endes doch wieder um die Ueberfüh⸗ ng eines Golddepots ins Ausland handle, macht die„D. Ms. geltend, daß die Reichsbank auf der Bank von Eng⸗ 95 la bereits große Guthaben von Gold⸗ und Silberwerten 1 Sie könnte daher unbedenklich weitere Goldreſerven wogs en Beſtänden als Deckung hinterlegen, da das keines⸗ K 9. af ſondern als eine reine banktechniſche Trans⸗ fel en. Für das letzte Drittel der zu begleichenden Summe bhen angeblich der Reichsbank genügend Sicherheiten aus 05 fortlaufenden Eingängen des Reiches zur Verfügung: Gherdings iſt es noch keineswegs ſicher, daß die Bank von auf dieſen Vorſchlag eingehen wird. Für den 18 eines negativen Ausgangs der Londoner Verhandlungen 1. dieſe Transaktion mit einer anderen Bank des ütralen Auslandes bereits ins Auge gefaßt. Re Uebrigens läßt ſich feſtſtellen, daß das Intereſſe für das Voradationsproblem augenblicktich gegenüber dem für die gänge im Orient ſehr zurückgetreten iſt. Dr. Landsberg bei Jaſpar. det 1. Paris, 15. Sept. Wie der Temps aus Brüſſel mel⸗ gegebe über den Beſuch⸗— andsbergs folgende Note aus⸗ eutsche worden: Miniſter Jaſpar hat den Beſuch des en Geſchäftsträgers erhalten, der ihm erklärte, daß er D5 Antwort der deutſchen Regiesrung unverzüglich erhalten e des de⸗ Landsberg hat hinzugefügt, daß die Londoner Reiſe deitgerrn Havenſtein dazu angetan ſei, die Antwort der ütſchen Regierung zu beſchlennigen Aaubt ie der Brüſſeler Berichterſtatter des Temps zu wiſſen Leſuch bat der deutſche Geſchäftsträger bei ſeinem heutigen Ja) bei Jaſpar ſich über die Abſicht und die Haltung une ars erkundigt, die die belgiſche Regierung eventuell fliclicheen würde. Theu nis und Jaſpar hätten bei der augen⸗ ihre Gen Lage der Dinge offenſichtlich nicht die Abſicht, don dntſchließung rückgängig zu machen. Sie hätten lerlreten Schritt des deutſchen Geſchäftsträgers ſofort den beern Frankreichs und Englands Mitteilung gemacht. W Ernſte Lage doch keine Kriſis. dus Par; dondon, 15. Sept. Die Meldungen engliſcher Blätter Ariſe n über eine neue in der Reparationsfrage entſtandene eͤſtatte der widerſprechend. Während der Pariſer Bericht⸗ ——— er„Daily Expreß“ erfährt, daß die Reparationsfrage önmiffton kritiſchen Punkt erreicht habe, daß ſie der Reparations⸗ at einer faſt aus den Händen geraten ſei, und daß die Möglich⸗ u je.militäriſchen Beſetzung weiterer deutſcher Gebiete mehr 25 enshoffahe. berichtet die„Times“ unter der lleberſchrift„Repa⸗ atf ſmnungen“ von einem Geiſt der Mäßigung aus Paris. Die eher Reparationsproblem im gegenwärtigen Augen⸗ ſage im ſche und die eine neue Kriſis undenkbarx/ mache, ſei die ſcae ange ahen Oſten. Man ſei immer noch der Anſicht, daß 0 ſe gemeſſene Regelung erzielt werde. Niemand erwarte, daß Aeratendnahmen ergriffen würden, weder auf Empfehlung der ſliierten nskommiſſion hin noch durch den einen oder anderen diers⸗A b en⸗ Was auch immer von dem Luberſac⸗Stin⸗ 181 u meim en gehalten werde, ſo ſei es wahrſcheinlich, daß ten und 5 in einem gewiſſen Grade in den Vordergrund Azielke er Ausgangspunkt für eine etwaige andersgeartete und * eiradone werde. Es ſei höchſt unwahrſcheinlich, daß die vlſiztellen Ftommiſſion ſchon heute im Beſitze einer belgiſchen 0 eldung über den Verzug Deutſchlands ſein werde, geſetzt, daß die deutſche A di i : 1 Antwort auf die belgiſchen ſalle.“'olen ablehnend laute. Wenn Deutſchland beſchiießen Der es eſteh, überführen, ſo würde die Sraße vorläufig geregelt Wan 10 0 jedoch immer noch Hoffnung, daß die Schaßſcheine lehnen halten würden. Wenn Deutſchland andererſeits glatt Asg 1 ollte, 77 571 Hetrationske ſo werde es für wahrſcheinlich gehalten, daß die Aabe, Jur berleniſſion Deutſchland warnen und einige Tage bien brbe rlegung gewähren, gleichzeitig aber Belgien den Rat An ſchland einen endgültigen Verſuch zu unternehmen, um mit 89 der Verſich einer Regelung zu gelangen. Der Bericht ſchließt Wptemcerung, daß in jedem Falle keines der üblichen einer ernſten Kriſis vorhanden ſei. mehr als politiſche Aktion bezeichnet werden Die Frage des„vorſätzlichen“ verzugs. WB. London, 15. Sept. Die„Daily Mail“ meldet aus Paris, im Augenblick könne noch nicht geſagt werden, welche Stellung die britiſchen Vertreter in der Reparationsfra einnehmen werden. Bradbury würde vielleicht der Auffaſſung zuſtimmen, daß techniſch genommen, Verzug beſtehe, daß der Verzug jedoch nicht vorſätzlich ſei. Er werde vielleicht Vorſchläge unter⸗ breiten, die zu neuen Erörterungen zwiſchen Brüſſel und Berlin führen würden. Die Lage könne als kritiſcher angeſehen werden, als ſie ſeit der Londoner Konferenz war. Mit Rückſicht auf dieſe Tatſache ſei es wahrſcheinlich daß Bradbury zum Wochenende nach London komme, um die endgültige Anſicht der britiſchen Regierung einzuholen, bevor die kritiſche Sitzung ſtattfinde. 5 Oppoſition gegen das Kabinett Poincaré! :—: Paris, 16. Sept. Die Pariſer Preſſe beſchäftigt ſich mehr und mehr mit der Frage, wie das Kabinett Poincare im Oktober den erſten Interpellationsſturm in der Kammer beſtehen werde.„Action Francaiſe“ ſtellt feſt, Poincares Stellung könne als erſchüttert gelten. Das Kabinett ſcheine durch die Ergebnisloſigkeit ſeiner Außen⸗ politik gefährdet, nachdem es auch Poincare nicht gelungen ſei, die Schwierigkeiten zu überwinden, mit denen ſeine Vor⸗ gänger zu kämpfen hatten. Präſident Millerand beeinfluſſe die franzöſiſche Politik mehr als angenommen werde, und bis zu einem gewiſſen Grad hänge das Schickſal des Kabinetts Poincare von der Stellungnahme Millerands ab. Das nationaliſtiſche Wochenblatt„Aux Ecoutes“ führt aus, das Kabinett Poincare habe keine Exi⸗ ſtenzberechtigung, falls der Miniſterpräſident auf ſein Programm endgültig verzichte; auf jeden Fall ſolle Poincare keine Reden mehr halten. Der„Cri de Paris“ erinnert daran, daß der Senator de Luberſac zu den Nationaliſten gehörte, die Loucheur wegen des Wiesbadener Abkommens angriffen und ihn ſogar des Verrats beſchuldigten. Jetzt habe Luberſac ſich zu der von Millerand und Briand vertretenen Theſe der wirt⸗ ſchaftlichen Annäherung an Deutſchland bekannt, ohne die Früchte der Politik Poincares abzuwarten. Loucheur wieder Miniſter: „ WB. Paris, 15. Septbr. Wie das„Journee induſtrielle“ mitteilt, iſt der geſtrige Beſuch Loucheurs bei Poin⸗ care ſehr bemerkt worden. Seit einiger Zeit geht das Ge⸗ rücht um, daß Miniſter Reibel der Nachfolger Alapetites in Straßburg werden wird. Auf dieſe Weiſe würde das Mi⸗ niſterium für die befreiten Gebiete frei werden. Daher kommt die beſondere Wichtigkeit, die man der Zuſam⸗ menkunft des Miniſterpräſidenten mit dem früheren Repara⸗ tionsminiſter im Kabinett Briand beimißt. Auch eine Ver⸗ ſchiebung innerhalb des Kabinetts kann erfolgen. Der Krieg in Kleinaſien. Das Los der Flüchtlinge. WB. London, 14. Sept. Generalmafor Sir Frederie Maurice drahtet der„Daily News“ aus Konſtantinopel, die amerika⸗ niſche Hilfsmiſſion, die aus Smyrna zurückgekehrt iſt, berichtet, daß ſich die Lage der Flüchtlinge an der Küſte Kleinaſiens dauernd verſchlechtere 50 000 Flüchtlinge befänden ſich allein in Ro⸗ düſto, wo keine Lebensmittel vorhanden und die meiſten ohne Ob⸗ daͤch ſeien. Im Intereſſe der Menſchlichkeit und des Weltfriedens werde eine gemeinſchaftliche Aktion der Mächte immer dringender. WB. London, 15. Sept. Wie aus Smyrna gemeldet wird, befindet ſich dort etwa eine halbe Million Flüchtlinge, größtenteils Frauen und Kinder. Das britiſche, amerikaniſche und das internationale Rote Kreuz ſuchten nach Kräften das herrſchende Elend zu lindern. WB. Athen, 15. Sept. Die Regierung hat die Mächte erneut zum Entfenden von Schiffen zur Rettung von rund einer halben Million chriſtlicher Flüchtlinge erſucht, die an verſchiedenen Stellen der kleinaſiatiſchen Küſte auf Abbeförderung warten. Einige hunderttauſend Chriſten ſollen ſich aus Furcht vor den Türken auf die Inſeln im Marmarameer geflüchtet haben.* Engliſche Beſorgnis. 3 London, 15. Sept.„Daily Chronicle“ ſchreibt: Die Lage im Nahen Oſten iſt außerordentlich ernſt. Die Türkei, die vor vier Jahren militäriſch vernichtet wurde, bedeutet heute wieder eine Militärmacht von einer gewiſſen Stärke Indeſſen ſind die Alliierten immer noch im Kriegszuſtand mit der Türkei. Die Türkei hat Griechenland beſiegt, aber nicht die Alliferten. Die Bedingungen der ſiegreichen Alliierten gegen ihren gemeinſamen Feind bleiben unberührt. Bei dem Waffenſtill⸗ ſtand haben die Alliierten als eine Garantie die Meerengen be⸗ ſetzt und eine neutrale Zone geſchaffen. Dieſe Beſetzung bleibt ſo⸗ lange aufrechterhalten, bis der Friede geſchloſſen iſt. Die allgemeine Friedenskonferenz werde in den allernächſten Wochen beginnen, um die durch den Vertrag von Sepres unvollſtändig erledigten Aufgaben wieder aufzunehmen. Es ſei jedoch wahrſcheinlich und auf jeden Fall zünſchenswert, den Umfang dieſer Konferenz zu erweitern, um auch ie neuen Staaten Europas, beſonders Jugoſlawien und Ru⸗ mänien, deren vitale Intereſſen tief berührt würden, einzu⸗ ſchließen. Das Bkatt ſchreibt ferner, die Sicherheit der Meer⸗ engen ſei eine der Hauptnotwendigkeiten der alliierten und der britiſchen Politik. Die Maßnahmen, die ergriffen werden müßten, um dieſe Freiheit zu ſichern, hingen ſehr von der geiſtigen Verfaſſung der Türkei ab. Wenn die Macht, die 1918 ſo kataſtrophal geſchlagen worden ſei, ſich jetzt der Täuſchung hingebe, daß ſie den Krieg ge⸗ wonnen habe, ſo müßten die Maßnahmen viel ſtrenger ſein als wenn dieſe Macht die Tatſachen anerkenne. Wenn die griechiſche Nieder⸗ lage irgend eine Entſcheidung gebracht, ſo ſei es die, daß die Wich⸗ tigkeit der Meerengen nochgrößer geworden ſei. enn die Alliierten loyal zu einander ſeien, ſo könnten die Erfolge Mu⸗ ſtapha Kemal Paſchas die Sicherheit der Meerengen nicht berühren. Die Siege der Türkei häten nichts mit der Politik der Alliierten zu tun, und wenn die Alltierten loyal gegeneinander ſeien, ſo ſei die Lage genau wie zuvor. 2 22 2 2 Die türkiſchen Jiele. WB. London, 15. Sept. Muſtapha Kemal Paſcha hat in einer Unterredung mit dem Sonderberichterſtatter der„Dailg Mail“ in Smyrna erklärt: „Unſere Forderungen bleiben nach unſeren letzten Siegen die⸗ ſelben wie zuvor. Wir verlangen Kleinaſien, Thra⸗ zien bis zum Maritzafluß und Konſtantinopel. Wir ſind bereit, jede Sicherheit für eine freie Durchfahrt durch die Darda⸗ nellen zu geben, die wir uns verpflichten, nicht zu befeſtigen. Es iſt jedoch nur billig, daß die Müchte uns erlauben, daß wir Verteidi⸗ gungswerke an den Ufern des Marmarameeres ſchaffen, die Konſtan⸗ kinopel gegen einen Handſtreich ſchützen.— Kemal fuhr fort: Die Türken müſſen ihre Hauptſtadt wieder haben. Im Falle einer Wei⸗ gerung der alliierten Mächte würde er gezwungen ſein, mit ſei⸗ nem Heere auf Konſtantinopel loszumarſchieren, was eine Angelegenheit von nur wenigen Tagen wäre. Er würde es natürlich vorziehen, Konſtantinopel auf friedlichem Wege zu er⸗ halten, doch könne er natürlich nicht eine unbeſtimmte Zeit warten.— Außerdem verlange Kemal Paſcha die Abſchaffung der Kapitulatio⸗ nen, die Auslieferung der griechiſchen Flotte und die Bezahlung von Reparationen durch die Griechen. Was die Friedenskonfe⸗ renz anbetreffe, ſo würde er nur dann in der Lage ſein, perſönlich an ihr teilzunehmen, wenn ſie auf türkiſchem Boden ſtattfände, da ihm ſonſt die Nationalverſammlung in Angora die Erlaubnis zur Teilnahme nicht erteilen würde. Kemal erklärte außerdem, die Türken müßten immer Kalifen in Konſtantinopel haben. Sie ſeien jedoch der Anſicht, daß der augen⸗ blickliche Sultan Mehmed VI. mit den Feinden der Türkei in⸗ trigiere. Die Nationalverſammlung würde ihn aller Wahrſcheinlich⸗ keik nach durch einen anderen erſetzen.— Kemal drückte das Vertrauen aus, daß die engliſche Nation bereit ſein würde, die Handels⸗ und Freundſchaftsbeziehungen mit der Türkei wieder aufzunehmen. Er glaube daran, daß die britiſchen Staatsmänner ihre Haltung ſetzt, wo ſie vollkommen über die Tatſachen unterrichtet ſeien, entſprechend ändern würden. Der Marſch auf Jsmiò. WB. London, 15. Sept. Dem„Daily Telegraph“ zufolge bewegt ſich ein großer Teil destürkiſchen Heeres, das in Smyrna einge⸗ troffen war, jetzt in nördlicher Richtung auf Jsmid zu. Bisher iſt jedoch keinerlei Aktion, die ſich gegen die Meerengen gerichtet hätte unternommen worden. 5 Türkiſche Waffenſtillſtandsbedingungen. 'B. Angora, 16. Sept. Die anatoliſche Nachrichtenagentur ver⸗ öffentlicht folgende Mitteilung: Die türkiſche Nation iſt bereit, einem Waffenſtillſtand unter folgenden Bedingungen zuzuſtimmen: 1. Der Feind muß das ganze von ihm beſetzte Gebiet räumen und alle Waffen, Munition und Nahrungsmittel abliefern. 2. Der Feind muß be⸗ reits jetzt die uneingeſchränktetürkiſche Souveränität über die Provinzen Kleinaſien und Thrazien anerkennen und auf alle Anſprüche auf dieſe Gebiete verzichten. 3. Der Feind muß alle Schäden wiedergutmachen und für alle Verluſte der türkiſchen Nation, die ihm zur Laſt fallen, Erſatz leiſten. 4. Der Feind muß ſich verpflichten, der Nationalverſammlung der Türkei alle Perſonen auszuliefern, die während der Invaſion Grauſamkeiten be⸗ gangen haben. WB. Paris, 15. Sept. Nach einer Meldung des„Intranſigeant“ aus Konſtantinopel wird aus Angora gemeldet, daß die Kriegs⸗ kommiſſion der Nationalverſammlung eine außerordent⸗ liche Sitzung abgehalten habe. Man habe die miliäriſche Lage be⸗ ſprochen und die Möglichkeit ins Auge gefaßt, den Krieg nach Thra⸗ zien zu tragen und die Aufſtandsbewegung in Meſo⸗ potäͤämien zu unterſtützen. Die Meerengenfrage. Gemeinſame Aktion der Alliierten. JBerlin, 16. Septbr.(Von unſ. Berl. Büro.) Dem „Lok.⸗Anz.“ wird aus London gedrahtet, Großbritannien, Frankreich und Italien haben beſchloſſen, vereint gegen das Eindringen Kemal Paſchas in Europa vorzugehen. Zu dieſem Zweck werden mit aller Eile Trup⸗ penverſtärkungen nach den Dardanellen zur Erhaltung der Freiheit dieſer Straße, ſowie für die Sicherheit der neutralen Zone geſchickt. Dieſer Beſthluß iſt geſtern nach Beendigung der britiſchen Kabinettsſitzung in Londoner politiſchen Krei⸗ ſen bekanntgegeben worden. WB. Paris, 15. Sept. Wie die„Action Francaiſe“ erfährt, gab die franzöſiſche Regierung Befehl, daß die franzöſiſchen Truppen, die in dem aſiatiſchen Skutari, in Tſchanak oder irgendeinem an⸗ deren Punkt des aſiatiſchen Ufers der Dardanellen ſtehen, fobald als möglich zurückgezogen werden. WB. Bukareſt, 15. Sept.„Victorul“ ſchreibt offiziös, daß Ru⸗ mänien, das an der Freiheit der Meerxengen intereſſtert iſt, eine Abänderung des Gleichgewichts auf dem Balkan zu ſeinem Schaden ebenſowenig zulaſſen könnte, wie die Rückkehr der Türken nach Europa. Rumänien, ſagt das Blatt, erklärt ſichſolidariſch mit den gemeinſchaftlichen Intereſſen aller Allijerten bezüglich der Verteidigung der Freiheit der Meerengen. Bulgariens außenpolitiſche Lage. 'B. Sofia, 15. Septbr. Innenminiſter Daskaloff machte Preſſevertretern Mitteilungen über die außenpolitiſche Lage Bulga⸗ riens, die ſich immer mehr beſſere. Das Vertrauen der großen Mächte zu Bulgarien ſei im Wachſen; die Sympathien Europas für Bulgarien fänden immer deutlicheren Ausdruck. Er könne die be⸗ ſtimmte Erklärung abgeben, daß faſt niemals die internationale Stellung Bulgariens ſo gut geweſen ſei wie gegenwärtig. Imgrie⸗ chiſch⸗türkiſchen Konflikt werde Bulgarien Neutrali⸗ tät bewahren. Die lonale Haltung Bulgariens werde von dem gan⸗ zen Auslande geſchätzt. Die Regierung ſei überzeugt, daß durch dieſe Haltung die InteceſſenBulgariens bei der Regelung der europäiſchen Fragen wirkſam geſchätzt würden, und daß der Frieden auf dem Balkan eine bedeutſame Vorausſetzung für den Frieden Europas ſei, und daß dieſer nur geſichert ſein würde, wenn or ein Annäherun g der Balkanvölker untereinander de⸗ günſtigten. 0 Friede der Gerechtigkeit ſei und Bedingungen ſchaffe, die die ————.—ß —— — „en ihrem Jargon zu beden)„akkumulationsreif“ wurden. Heißt das, 2. Seife. Nr. 426. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Samstag, den 16. September 12— vor den Parteitagen der Wiedervereinigung Von Richard Bahr. 15 Es wird nützlich ſein, in dieſen Tagen, da ſich wieder einmal die„proletariſche Einheitsfront“ in Deutſchland formt, die haupt⸗ ſächlichſten Daten ſozialdemokratiſcher Parteientwicklung ſich ins Ge⸗ dächtnis zu rufen. Man kann, was ſich heute begibt, im Grunde den Vorgängen um die Wende der 60er und 70er Jahre vergleichen. Auch damals floß die ſozialdemokratiſche Bewegung in zwei, freilich beträchtlich ſchmächtigeren Strömen. Der eine kam, im weſentlichen ſtagtsbeſahend, mehr reformiſtiſch als revolutionär geſinnt, von La⸗ ſalle her. Der andere, mit kleinbürgerlich partikulariſtiſchen und von der Emigration international beeinflußten Beſtandteilen unter⸗ miſcht, von Karl Marx. 1869 zu Eiſenach erwuchs aus ihnen die „Sozialdemokratiſche Arbeiterpartei“, ohne daß damit der nun von J. B. von Schweitzer geleitete„Allgemeine Deutſche Arbeiterverein“ ſchon aufgehört hätte. Dann kam 1875 auf dem Kongreß in Gotha die Einigung beider Gruppen zur„Sozialdemokratiſchen Arbeiter⸗ partei Deutſchlands“. Ueber den toten Laſſalle hatte der lebende Marx geſiegt. Der grollte zwar von London her:„Das ganze Programm iſt, trotz allen demokratiſchen Geklingels, durch und durch vom Untertanenglauben der Laſſalleſchen Sekte an den Staat ver⸗ peſtet oder, was nicht beſſer, vom demokratiſchen Wunderglauben.“ Dennoch war es bis auf die beiläufig eingeſtreuten Floſkeln vom „ehernen Lohngeſetz“ und„freien Staat“ und dem Ruf nach den Laſſalleſchen„Produktiogenoſſenſchaften“ ein marxiſtiſches Programm. Der„ökonomiſche Determinismus“, dem alles Weltgeſchehen in einem ſimplen, mit mathematiſcher Folgerichtigkeit ſich vollziehenden dialektiſchen Prozeß ſich auflöſt, klang, wenngleich vergröbert und verwäſſert, deutlich ſchon an und, abgetönt und ſtellenweis gemildert, kehrten ſelbſt die Poſtulate des„Kommuniſtiſchen Manifeſtes“ wie⸗ der, mit denen der zu Paris endgültig radikaliſierte jugendliche Karl Marx zuſammen mit ſeinem Freunde Friedrich Engels 1847 von Brüſſel aus Staat und Geſellſchaft, dem preußiſchen„Staat der Romantik“ und der bürgerlichen Geſellſchaft, zum erſten Mal Fehde angeſagt hatte. Das Erfurter Programm von 1891 hat die deutſche Sozialdemokratie dann vollends in die Kategorien des marxiſtiſchen Gedankenſyſtems eingeſpannt. Die Lehrſätze, die in Leidenſchaft und Haß Karl Marx aus der engliſchen Sozialgeſchichte der 40er und 50er Jahre abgeleitet hatte, wurden, vielleicht unter der Rückwirkung des Sozlaliſtengeſetzes, feierlich kanoniſiert und zu inbrünſtig hingenom⸗ menen Dogmen, über die als Letztes und Höchſtes die Weihe jener Wiſſenſchaftlichkeit ſchwebte, an der gemeſſen alles bisherige gelehrte Streben nur„ſpielende Anekdotenkrämerei“ und bürgerliche„Vulgär⸗ ökonomie“ blieb. Hinterher hob freilich alsbald der Zweifel zu bohren an. Kaum war, aus Marxens Nachlaß, der dritte Band des„Kapitals“ erſchienen, als auch ſchon, aus den ſozialiſtiſchen Reihen ſelber, die Kritik ſich meldete. Das zeitweilig erheblich über⸗ ſchätzte reviſioniſtiſche Schrifttum war nicht gerade neuſchöpferiſch; es wandelte in der Hauptſache durchaus dieſelben Bahnen, die vor ihm ſchon die gelehrte nationalökonomiſche Forſchung gezogen war. Aber williger als dieſer öffneten ihr ſich die Ohren der Parteige⸗ noſſenſchaft und unter ihren Einflüſſen wurden nach und nach die Zuſammenbruchs⸗, die Kriſen⸗, die Verelendungs⸗, ſelbſt die Akku⸗ mulationstheorie und ſchließlich ſogar der Gedanke an, die politiſche Revolution mehr oder weniger ſacht bei Seite geſtellt. Als der Krieg ausbrach, ſchien es faſt, als ob die Sozialdemokratie auch mit dem beſtehenden Staat, den Marx in der Bismärckiſch⸗roaliſti⸗ ſchen Ausprägung nicht minder verneint und abgelehnt hatte als in der romantiſchen Friedrich Wilhelms IV., ſich ausgeſöhnt hätte. Eine Anzahl ihrer beſten Männer bemühte ſich redlich, in Schrift und Tat Brücken zu ſchlagen Die Sozialdemokratie ward nun wirk⸗ lich, was Eduard Vernſtein immer ſchon von ihr behauptet hatte, eine demokratiſch⸗ſozialiſtiſche Reformpartei. Kann ſein, daß bei einem für Deutſchland günſtigen Kriegsende dieſe Entwickung weiter⸗ gegangen wäre und die Partei, als Ganzes oder in ihrem Großteil, zu einem Staatsſozialismus von der Art Laſſalles oder Rodbertus' zurückgefunden hätte. Der Kataſtrophe, die über Deutſchland herein⸗ brach, zeigte ſie ſich, die Dinge ideengeſchichtlich betrachtet, nicht ge⸗ wachſen. Unter den Einwirkungen der außenpolitiſchen Konſtellation hatte ſie im April 1917 ſich geſpalten, nachdem bereits im De⸗ zember 1915 der Exodus der 19 Fraktionsmitglieder voraufgegangen war, die bei der vierten Kreditbewilligung nicht mehr mitgetan hatten. Die Mehrheitsſozialdemokratie war nun offi⸗ ziell reviſioniſtiſch geworden und hatte das Erfurter Programm auf ihrer Würzburger Tagung in ausgeſprochen reformatoriſchem Sinne ergänzt. Aber als der Zuſammenbruch kam, floſſen die beiden Ströme— jetzt waren es wirklich, anders als vor fünfzig Jahren, breite, reißende Ströme geworden— doch in einander.„Rat der Volksbeauftragten“ waren beide ſozialiſtiſchen Parteien zuſam⸗ mengeſchloſſen und gemeinſam ſetzten ſie ſich in ihrem Aufruf„An das deutſche Volk“ die Aufgabe,„das ſozialiſtiſche Programm zu verwirklichen“. Sie haben es nicht verwirklicht. Einmal, weil dieſe⸗ Programm bis auf den heutigen Tag über Allgemeinheiten nicht hinausgediehen iſt, mit denen in der Welt der harten Tatſachen nichts ſich anfangen läßt. Zum andern, weil die in der damaligen „Spihenorganiſation“ des Reichs Vereinigten bald wieder auseinan⸗ der glitten. Aber was ſie ſchied und ſeither getrennt hat, waren, bei Licht beſehen, doch nur Temperaments⸗ und Gradunterſchiede und Fragen der Taktik. Den Ungbhängigen ging die„Soziali⸗ ſterung“ nicht ſchnell genug; ſie hielten, wobei ſie übrigens auf den Meiſter Marx ſich berufen konnten, an der Diktatur des Proletariats feſt. Liebäugelten auch ſonſt, zumal ſolange nicht abzuſehen war, wohin die Reiſe noch gehen könnte, mit Räteherrſchaft und Moskau und horchten ängſtlicher auf Straße und Maſſe(Karl Marx, von dem man behauptet hat, daß ihm nur die Ariſtokraten imponiert bhätten, würde geſagt haben: den„roten und den kommuniſtiſchen Mob“), als das im großen Purchſchnitt die Mehrheitler zu tun pflegten. Und wieſen ſchließlich, im Widerſtreit zu jenen, jede Koa⸗ lierung mit dem Bürgertum in Regierung und Parlament ab. Nu⸗ ancen. Wenn man will: bemerkenswerte Nuancen. Im Grund⸗ ſätzlichen indes war nun auch die Mehrheitsſozialdemokratie zu dem Marx ihrer Anfänge zurückgekehrt. Ueber dem Gö rlitzer Pro⸗ gramm des Vorfahrs breitete der Einigungsengel bereits ſeine Schwingen. In Leipzig, wo die Unabhängigen ſich ihre neue Satzung gaben, war man unmanierlich und von verletzender Offenheit, in Görlitz behutſamer und„ſtaatsmänniſcher“. Aber auch in das Pro⸗ gramm der Mehrheitler wurde auf allgemeines Verlangen der „Klaſſenkampf“ hineingeflickt. Man deklamierte, dieweil möglichſt allen Schäflein, auch den räudigen, die Stalltür offen gehalten werden ſollte, von„internationaler Gemeinſchaft“ und„internatio⸗ nalem Zuſammenſchluß der Arbeiter“ und verhieß den ganzen Gnadenhimmel von„Sozialiſierungen“ und„Vergeſellſchaftungen“. So waren, ſozuſagen ſelbſt in ihren„Köpfen“, Mehrheitler und Unabhängige einander näher gekommen, als Laſſalleaner und Marxi⸗ ſten um 1869 ſich ſtanden und es iſt eigentlich nur logiſch, wenn ſie nun auch offiziell gemeinſam zu marſchieren verſuchen. Ob nicht doch früher oder ſpäter im engen Raum die Menſchen, die Charaktere und die Temperamente ſich wieder ſtoßen werden, iſt in dieſem Zu⸗ ſammenhang nicht zu unterſuchen. Hier ſollte nur zunächſt einmal dargetan werden, daß Mehrheitsſozialdemokratie und Unabhängige ment Gelegenheit gegeben, ſeinen verfaſſungsmäßigen Einfluß auf die Zuſammenſetzung der Regierung in vollem Umſang auszuüben. Reichstags die politiſche Lage nach außen wie im Innern genügend zu können. Die Not der Jeitungen. Der Papierpreis das 33ofache des Friedenspreiſes. WB. Berlin, 15. Septbr. Nach langwierigen Verhand⸗ lungen im Reichswirtſchaftsminiſterium hat die Zeitungs⸗ druckpapierinduſtrie den Septemberpreis für 100 Kilo Druckpapier von 8400 auf 6850/ und bei Format⸗ papier auf 6900/ herabgeſetzt, nachdem die Zellſtoffindu⸗ ſtrie den Preis für den zur Herſtellung von Zeitungsdruck⸗ papier erforderlichen Zellſtoff von 8840 auf 6750 für 100 Kilo ermäßigt hatte. Ferner haben die Druckpapierverbände von den verſchärften Zahlungsbedingungen, nach denen die Hälfte der Monatslieferung bis zum., der Reſt bei Eingang der Rechnung zu begleichen war, A b⸗ ſtand genommen und ſich zur Einräumung eines Zahlungs⸗ zieles von zwei Wochen bereit erklärt. Zu der Meldung über die Ermäßigung des Druckpapier⸗ preiſes teilt der Verein deutſcher Zeitungsverleger mit, daß der Septemberpreis ſich um mehr als 415 000/ für einen Doppelwaggon höher ſtellt, als der Auguſtpreis und nun⸗ mehr das 340fache des Friedenspreiſes beträgt. Aus dieſer letzten Ziffer erſieht man, wie geringfügig die mühſam erkämpfte Herabſetzung des Papierpreiſes eigentlich iſt. Immerhin iſt unter dem Druck der Regierungsſtellen, die allerdings ſehr lange gezögert und damit viel verſchuldet haben, einiges erreicht worden, vor allem auch die Milde⸗ rung der unerträglichen Zahlungsbedingungen. Weder die Zellſtoff⸗, noch die Papierfabriken werden unter dieſer Preis⸗ herabſetzung fühlbar zu leiden haben. Aber andererfeits wird dieſe kleine Erleichterung für das Zeitungsgewerbe ſich nicht mehr wirkſam bemerkbar machen. Es iſt zu ſpät. Die klei⸗ nere und großenteils auch die mittlere Preſſe hat ſich ſchon verblutet und ſiecht elend dahin. Das große Zeitungsſterben wird weiter andauern: Deutſchland wird weiter geiſtig ver⸗ armen. * sg. Köln, 15. Septbr. Die Not der Preſſe hat wieder ein neues Opfer gefordert. Nachdem zwei hieſige Tageszeitungen ihr zweima⸗ liges Erſcheinen eingeſtellt haben, wird auch das„Kölner Tage⸗ blatt“, das Organ der demokratiſchen Partei Kölns, ab 1. Oktober nur mehr einmal am Tage und zwar in einer Abendausgabe er⸗ ſcheinen. N Berlin, 16. September.(Von unſerm Berliner Büro.) Die ungeheure Notlage der Preſſe wird vorausſichtlich in Bälde dazu führen, daß die Berliner Blätter nur einmal am Tage erſcheinen. Das Zentrumsorgan die„Germania“ wird ſchon zum 1. Oktober zu dieſem Erſcheinungsmodus übergehen. Nur zwei ſüh⸗ rende Verlagshäuſer, Moſſe und Ullſtein, ſollen noch Bedenken haben. Doch dürfte, wie die„Zeit“ meint, die ganze Entwicklung dahin führen, daß in längſtens ein oder zwei Monaten die einmalige Er⸗ ſcheinungsweiſe bei der geſamten Berliner Tagespreſſe zwangsläufig Geltung gewinnen. 8 ee eee 22 Um ödie Beſetzung oͤes Außenminiſteriums. BVerlin, 16. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die volksparteiliche„Zeit“ nimmt den Reichskanzler in Schutz wegen des wiederholten Vorwurfs der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“, daß Herr Dr. Wirth die Beſetzung des Außenminiſteri⸗ ums verſchleppe. Wenn Dr. Wirth, ſchreibt die„Zeit“, die Ob⸗ liegenheiten des Außenminiſters perſönlich mitübernommen hat, ſo drüfte hierfür die ſehr verſtändliche politiſche Erwägung maßgebend geweſen ſein, daß unter dem Einfluß der ungeheuren Erregung, die infolge des Mordes im Grunewald die Parteien und die Oeffentlich⸗ keit erfaßt hatte, gleich ein erbitterter Kampf um den wichtigen Miniſterpoſten ausbrechen könnte, der die Gefährdung des Reichs in jenen kritiſchen Wochen vervielfacht hätte. Der Reichskanzler ſchaffte dieſen Zündſtoff zunächſt auf die Seite und hielt das Amt während der Ferien des Reichstags offen. Damit wird dem Parla⸗ Es iſt auch zu erwarten, daß beim Wiederzuſammentritt des geklärt ſein wird, um eine den Verhältniſſen Rechnung tragende und Dauer verſprechende Beſetzung des Miniſteriumz vornehmen Die Arbeitsgemeinſchaſt der Mitte. Der Widerſtand der Demokraten. Die„Frankf. Ztg.“ berichtet: Die Demokratiſche Partei für Stadt und Kreis Höchſt hat in gemeinſamer Verſammlung mit der Frage der Arbeits⸗ gemeinſchaft ſich befaßt und in einer Entſchließung ihre ſchweren Bedenken über die Zuſtimmung der Reichstagsfraktion zu dieſem Plane zum Ausdruck gebracht. Man werde darin die Ver⸗ körperung einer rein bürgerlichen Politik ſehen,„während es ein Hauptziel der D. D. P. geweſen iſt und bleiben muß, die Kluſt zwiſchen bürgerlicher und Arbeiterklaſſe zu überbrücken“. Große Teile der Deutſchen Volkspartei ſeien gegenüber der Republik noch wenig zuperläſſig. Es möge trotzdem wünſchenswert ſein, ſie zur Mitarbeit heranzuziehen, dann ſei der beſſere Weg, die Volks⸗ partei in die Regierung hineinzuziehen. Die Kaſſeler Organiſation der D. D. P. hat in einer Ver⸗ ſammlung die Frage der Arbeitsgemeinſchaft erörtert. Die Mei⸗ nungen über ihre Zweckmäßigkeit waren geteilt, weshalb man auch die Kaſſeler Delegation für den Parteitag zwiſchen den beiden Gruppen aufzuteilen beſchloß. Die Deutſche Demokratiſche Partei in Stettin hat zur Ar⸗ beitsgemeinſchaft in einer Entſchließung Stellung genommen, in der ſie die Erwartung ausſpricht, daß die Reichstagsfraktion eine ſolche Abſicht nicht ausführen, dagegen auf ein parlamentariſches Zuſammengehen aller ee von der Vereinigten Sozialdemokratie bis zur Deutſchen Volkspartei hin⸗ arbeiten werde. vom volkerbund. Die Aufnahme Ungarns. WB. Genf, 15. Sept. Der ſechſte Ausſchuß der Völkerbunds⸗ verſammlung beſchloß nach Entgegennahme eines Antrages des Unterausſchuſſes, der Vollverſammlung die AufnahmeUn garns in den Völkerbund zu empfehlen. Der Beſchluß des Ausſchuſſes wurde ebenſo wie der des Unterausſchuſſes einſtim⸗ mig gefaßt, nachdem der tſchechoſlowakiſche Vertreter Oſusky noch einmal ſeine Bedenken geäußert und vor allem auf die Reparations⸗ klauſel, die noch nicht ausgeführt ſei, hingewieſen hatte, wobei er mitteilte, daß die Sektion für ungariſche Angelegenheiten in der Reparationskommiſſton ausdrücklich den dringenden Wunſch geäußert hatte, von Ungarn die Bedingung für ſeinen Eintritt in den Völker⸗ bund zuerſt die Erfüllung ſeiner Reparationsverpflichtungen zu ver⸗ langen. Fiſher im Namen Englands, Hanotaux für Frankreich, Im⸗ periali für Italien, Motta für die Schweiz, Puſta für Eſtland und 4 was die deologie angeht. 59 Akſenſey für Polen beglückwünſchten Ungarn, worauf Oſusky noch einmal das Wort ergriff und die Hoffnung ausſprach, daß die 1 70 ſphäre des Völkerbundes dazu beitragen möge, daß Ungarn internationalen Verpflichtungen erfülle. Der Ausſchuß beſchloß, 10 Völkerbundsverſammlung vorzuſchlagen, daß Ungarn nach arle ter Aufnahme ſofort an den Beratungen teilnehm dür fe. f Die Erklärungen, die der ungariſche Außenminiſter 5 im Unterausſchuß abgegeben hatte und aufgrund deren die 35 miſſion die Aufnahme beſchloß, enthielten das feierliche ſprechen, daß Ungarn alle Bedingungen des Völker und alle ſeine internationalen Verpflichtungen wiſſenhaft innehalten wird. luſ. Aus der Rode Mottas iſt hervorzuheben, daß er am Sch 10 ſeiner Ausführungen die Aufnahme Ungarns als einen weine Schritt auf dem Wege zur Univerſalität des Völkerbundes bezeenn wobei der franzöſiſche Delegierte ſich jeder Beifallskundge enthielt. In dem heute verleſenen Bericht des Unterausſchuſſes wie 4 in der kurzen Ausſprache im Hauptausſchuß wurde mit kein Wort die Habsburger Frage erwähnt, jedoch verlautet, die Verpflichtungen, die die ungariſche Regierung in ihrer Note o 10. Nopember 1921 gegenüber den alliierten diplomatiſchen tretern in Budapeſt in der Habsburger Frage übernommen tte, den Verhandlungen eine Rolle ſpielten. 2 in WB. Genf. 15. Sept. Dem Völkerbundsſekretariat iſt eine 5 gabe von zahlreichen deutſchen Bezirken, deren Gemeinden. Vereine in den tſchecho⸗ſlowakiſchen Staat übergeben worden, gegen die Enteignung deutſchen Beſitzes Einſpruch erhebt. Fen wurde vom Verband deutſcher Salbſtwerwallungekheperſgeharhen der Tſchecho⸗Slowakei Proteſt gegen die Verſtaatlichung von die ſich im deutſchen Beſitze befinden, erhoben. Die Entrechtung Litauens. 1 WB. Genf, 15. Sept. Die Völkerbundsverſammlung trat 1 nach fünftägiger Unterbrechung wieder zu einer Plenar 19 ntal zuſammen, die ſich jedoch nach 45 Minuten bis zum nächſten Bpehe vertagte, da die Arbeiten der Ausſchüſſe noch nicht ſo weit ge n 5 ſind, um ausreichenden Beratungsſtoff für heute und morggt du bilden. Es wurden daher nur drei Fragen behandelt. Junach Bericht des Initiatipkomitees, dem die Verſammlung den lit in ſchen Proteſt gegen Willkürakte der polniſchen Regierung Wilnaer Gebiete überwieſen hatte, damit es darüber enlſche dm vie Frage trotz des polniſchen Einſpruches noch auf die Tagesor der diesjährigen Verſammlung zu ſetzen ſei. N 90 Der von Hymans⸗Belglen erſtattete Bericht ſtellte ſeſtue es der Verſammlung unmöglich ſei, von neuem die polniſche 1 iſche Frage aufzunehmen. Der Völkerbundsrat habe bereits a Januar 1922 nläßlich der von Polen organiſierten Volksabſtim teiel erklärt, daß er eine Löſung, die nur von einer der beiden Pardech getroffen wurde, und ſich nicht mit den Vorſchlägen des Rates dul nicht anerkennen könne. Dieſe Erklärung bleibe zunächſt beſtehen abel gelte auch für die neuen Wahlen, die Polen beabſichtige. ſerlige kein neues Ereignis die Wiedereröffnung der Debatte rechlaf 910 ſei eine Aufnahme des litauiſchen Proteſte⸗ ahmen Tagesordnung und eine Ausſprache über die polniſchen Maßna im Wilnagebiete abzulehnen. Die Verſammlungſt ſtimmte dem Antrage Hym beſchloß andererſeits gegebenenfalls in Uebereinſtimmung + Antrage des Initiativkomitees weitere Klagen der litauiſchen en völkerung im Wilnagebiete dem 6. Ausſchuß der Verſammlungn⸗ die Minderheitsfragen bearbeitet, zu unterbreiten, da für das pol Gebiet noch kein beſonderer Minderheitenvertrag beſtehe und at ge⸗ niſche Auffaſſung, daß die Frage nur vor den Völkerbundsr höre, zutreffe. 1 Ent⸗ An zweiter Stelle der heutigen Beratungen wurden zneO⸗ ſchließungsentwürfe des zweiten Ausſchuſſes über die Hygie men · ganiſation des Völkerbundes nach einer kurzen Debatte angend aom⸗ Ein dritter Entwurf, entſprechend dem Antrage der zweiten Hy⸗ miſſion, der die Einſtellung einer beſonderen Summe für nan en giene⸗Organiſation fordert, wurde dem vierten Ausſchuß(F ineſt⸗ und Haushalt) überwieſen.— Endlich wurde ein Antrag de dghe ſchen Regierung, den Tang⸗Tſei⸗Fu begründete, auf endhgen 1 ane mit den Regelung des Verfahrens bei der Ernennung der nichſtſti der Ber⸗ Mitglieder des Völkerbundsrates, dem erſten Ausſchuß d. zuge⸗ ſemmlung(Verfaſſungs⸗ und Rechtsfragen) zur Bearbeitun ſtellt. vor Lloyd Georges Ankunſt. 1, 8. EP. Genf, 15. Sept. Der Prjvatſekretär Lloyd Gecſee ha, Edward Grig g, der Lloyd George auch nach Genua behlen Pre⸗ iſt am Donnerstag abend hier eingetroffen. Der engliſ ein⸗ er mierminiſter ſoll möglicherweiſe bereits am Samstag aſtha treffen. Man vermutet, daß er vielleicht auf der Mon 2 das Wort ergreifen wird. Deutſches Reich. Ernährungsfragen. pbund EJ Berün. 16. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Reichslen en erläßt eine Erklärung, in der er betont, unſere Wirtſchaftslas en fordere unbedingt eine Steigerung der inländ! en Produktion. Um die Landwirtſchaft dazu in die Lage bs 10. können, müßten ihr aber angemeſſene Preiſe für ihee cden. dukte und Kredite für die Düngerbeſchaffung gewährt 5 9* Der Reichslandbund empfiehlt ferner Kartoffelliefenn⸗ verträge, Frachtermäßigung und völlige Freigabe des amen zuckers. Gegen die von amtlicher Seite eingeleiteten Maßle wit einer Geſamtverſorgung der Beamtenſchaft mit Winterkartoffeln Oieſe übrigens von gewerkſchaftlicher Seite Widerſpruch erhoben lmat Maßnahme ſei geeignet, der Preistreiberei auf dem gartoffe in außerordentlichem Maße Vorſchub zu leiſten. Pocte Berlfin, 16. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) Der recht⸗ tag der deutſchnationalen Volkspartei findet, 116 ſtatt· ſtehende Blätter melden, am 25.—27. Oktober in Gör Bapern und die pfalz. Der Einbruch des Saar ranken. dean gdßp. gudwigshafen, 15. Sept. Der Einbruch des ge in die Pfalz beginnt für dieſe zu einer ernſten welrbeite rü hal lichen Sorge zu werden. Die Abwanderung von! nach dem Saargebiet wird immer größer. Insbel. darunter naturgemäß die Weſtpfalz als der unmittelbare Teil zu leiden, der gezwungen iſt, ſich langſam auf 705 im Cahlt lichen Verhältniſſe des Saargebietes einzuſtellen. Wenber bezücht gebiet Wochenlöhne bis zu 12000 Mark und daanßz nen werden, ſo ſind die Betriebe der Weſtpfalz, wenn ſen öh e von Arbeitskräften entblößen wollen, gezwungen, die ſe Zeite ſlen. Rechnung zu tragen. Dem entſpricht auf der andeeehungze er· Preisſteigerung der Waren infolge vermehrter Sehnd dieſe ſher, Wie lange die weſtpfälziſchen Betriebe in der Lage falz ſte hältniſſe, die übrigens ſchon auf die mittlere 5 lieren 4 greifen, zu ertragen ohne ihren Abſatzmarkt zu weiſt jedel die bahin. Bie Geſahr emer wiriſchaftlichen Abſchltesna durch zie gegeben. Die Neichsregierung iſt auf dieſe Verhältni die 15 onderd ende renze. mnirſce, insbeſondere auch alle diejenigen betroffen werden, Wir Staatsbeamten nicht ihre Einkünfte der veränderten re lage anpaſſen können, aufmerkſam gemacht worden. inde, eine beſondere Studienkommiſſton zu entſenden, hat ſ e. jetzt noch nicht ausgeführt. I 2 2 7 — ——— nee ſeeh. ſchen N * — keine Samstag. den 16. September 1922. Mannheimer General-⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 426. An unſere Leſerl Die Zeitungen ſind gezwungen, auch vom 1. Oktober ab wieder⸗ um die Preiſe erheblich zu erhöhen. Die Teuerung ſchreitet fort und nökigt jedes Geſchäft, das nicht zugrunde gehen will, ihr zu folgen. die Zeitungen können ſich zur Ehre nachſagen, daß ſie in dieſen Jeiten des Amſturzes aller Werte nie beſondere Vorteile für ſich erſtrebt haben. Sie haben ſich an der Jagd nach Ariegs⸗ gewinn nicht beteiligt, haben als Dienerinnen der Allgemeinheit ſtets Teuerung und Wucher bekämpft und durch ihr eigenes geſchäftliches Perhalten bewieſen, daß ihnen dieſer Kampf ernſt war und nicht bloß auf dem Papiere ſtand. Auch wenn jetzt der Preis erhöht wird, ge⸗ ſchieht es nur in dem unbedingt nötigen Maße, wie ſeder Leſer ſelbſt nachrechnen kann, wenn er den Bezugspreis mit dem Papier⸗ preis vergleicht. Jener iſt etwa auf das 150fache geſtiegen, das Pa⸗ pier aber iſt 340 mal teurer geworden; dabei macht das Papier größten Teil der Ausgaben aus, die ein Zeitungsbetrieb hat. die Preſſe kämpft einen furchtbar ſchweren Kampf und kann ſich nur behaupten, wenn ihr die Leſer treu bleiben. Karlsruhe, im Sepkember 1922. Verein Südweſtdeutſcher Zeitungsverleger E. B. PCPCCCCfCCf T Modenſchau des Modehauſes Sachs. Früher gab es die großen Bälle, mit ihrer Fülle von Licht, lachendem Leben, ſchimmernden Nacken, leuchtenden Stoffen. Heute ſetzt man ſich in verdunkeltem Raum vor eine Bühne und läßt ſich vortanzen. Früher gab es die großen Baſare der vornehmen Geſell⸗ ſchaft. Mehr noch als auf den Bällen war hier ſchon die Mode rumpf. Mode in allem. Im bezaubernden Lächeln, das zum Kau⸗ en einlud, in der Geſte, die als übereilte Zuvorkommenheit das Ge⸗ ühl, gezwungen zu ſein zu verbergen ſuchte. Mode in Hüten und chuhen, in Toiletten und Schmuck. Denn dieſe Baſare waren Feſt⸗ aal gewordene Straße, waren zu Feſten erhobener Alltagsverkehr, An ihre Stelle iſt die Modenſchau unſerer Zeit getreten. Das broße Publikum iſt auch hierbei paſſiv. Die gedämpfte Geſelligkeit einer galanten Teeſtunde, die in das Bild einer Modenſchau einbe⸗ zogen iſt, erinnert noch an den Geſellſchaftscharakter der Baſare. Galt aber auch ſchon dort das Geſchäft nicht wenig, ſo iſt es hier, Feun auch noch mehr hinter Koſtbarkeiten und Kunſt verborgen, das ireibende Moment Doch unſere Zeit braucht das. Wir müſſen uns n geſteigertem Maße regen, müſſen auf allen Gebieten die Kräfte zum äußerſten anſpannen, müſſen„wetten und wagen“, mehr ls je, um uns wieder auf die Höhe der Tüchtigkeit und Leiſtungs⸗ ähigkeit hinaufzuarbeiten. Wir müſſen im Mangel Ueberfluß, in 2 Gedrücktheit die Ausgangsſtellung zu mächtigem Aufſchwung ehen, müſſen die Zeit nehmen, wie ſie iſt. Sind es wirkliche oder nnd es nur ſcheinbare Werte, die uns Achtung abnötigen, die Ener⸗ die von uns verlangen und um derentwillen die Jeremiade des All⸗ ags zu ſingendem Uebermut geſteigert wird? Die nach uns kommen, erden darüber zu befinden haben. Heute glaubt und glaube feder, es, was er mit beſonderem Eifer betrieben, für das Ganze geleiſtet Wir brauchen die Arbeit, die ſich am Nichtalltäglichen be⸗ iſtert. 5 5 M Aus dieſem Geſichtswinkel wäre auch die Modenſchau des andodehauſes Sachs zu betrachten, die geſtern nachmittag in der präccndelhalle des Roſengartens ihr gehaltvolles, farben⸗ guteades Bild entfaltete und heute nochmals vor unſeren Augen oogh an wird. Man darf hinter dem Glanz und Luxus die Arbeit 1 nicht überſehen, der raſtloſer Geſchäftsgeiſt, auch unſerer Stadt Nutz und Anſehen, zum Anſporn diente. Und braucht doch die rage nicht zu unterdrücken, ob dieſe Fülle an Pracht und Koſtbar⸗ 5 den ſchwach geſtützten Boden unſerer Wirtſchaft nicht zu ſchwer elaſtet? Ueber die Eindrücke der Veranſtaltung konnte man dieſe Rage allerdings vergeſſen. Die Wandelhalle, des Roſengartens, wie eſchaffen für dieſen Zweck, bot in dem ſtimmungsvoll abgetönten zcht der zahlreichen, ganz reizenden Beleuchtungskörper der A. E. G. 1. Bild vornehmer Behaglichkeit. Die Leiſtungen des Chefdekorateurs 8 Feuerſtein verrieten einen großzügigen Geiſt. Herr Fritz eröffnete die Veranſtaltung mit der Begrüßung des zahlreich Putenen Publikums und einem Vorſpruch, der das eiſerne Muß, ühr em allein Deutſchland ſich immer und überall behauptete, zum — Gedanken jedes Werkes, das heute geſchaffen werden will, 61 82 Programm der Modenſchau rollte ſich in einem von Wilhelm es, Chefredakteur der„Eleganten Welt“, und Alfred Lan⸗ geſchaffenen ſinnreichen ſzeniſchen Rahmen ab, dem eine ge⸗ Dreiteilung erhöhten Reiz, ja ſogar etwas wie Spannung ver⸗ An flüſſiger und in angenehme Reime gebrachter Dialog zwi⸗ Frau Elſe von Hagen und Alfred Landory begleitete die hrung von Mänteln, Koſtümen und Pelzen, die in einem ge⸗ 77 Bild von zwangloſer Vielfältigkeit gipfelte: Aufbruch zum lelt. Unter den gezeigten Modellen konnte der perſönliche Ge⸗ r 9 ſchiate Vorf 7 ſchlof bn ſchmack nach Herzensluſt wählen. Mochten die Anſichten über Schön⸗ heit und Zweckmäßigkeit der Schnitte auch auseinandergehen— in der unbedingten Anerkennung der Farbenzuſammenſtellungen und der Wahl der Stoffe konnte es nur eine Stimme geben. Eines wei⸗ ten, halblangen Capes aus dunkelblauem Samt, über einem eben⸗ ſolchen fußfreien Kleid getragen und mit hellgrauem Pelzwerk beſetzt, wird man ſich immer wieder mit hellem Entzücken erinnern. Hier ſahen wir auch die engen Aermel zum erſtenmale, die für die ſpäter vorgeführten Herbſt⸗ und Wintermodelle charakteriſtiſch waren. Ueber eine Jacke aus Edelmarder raunte man ſich faſt ehrfürchtig das Ge⸗ rücht zu, daß ſie eine Million Mark koſte. Aber ich hätte auch den Biberpelz für ſiebenmalhunderttauſend Mark genommen, wenn ihn mir jemand geſchenkt hätte. Die Sportkoſtüme zeigten meiſt Hoſe ſtatt Rock, eine Neuerung, deren Zweckmäßigkeit ſich zwar nicht be⸗ ſtreiten läßt, über deren unbedingte Notwendigkeit man jedoch geteil- ter Anſicht ſein kann. Bei dem tadelloſen Wuchs der Mannequins ließ ſich gegen die äſthetiſche Wirkung dieſer Koſtüme allerdings kein Einwand erheben. Nur ein moderniſierter Eskimoanzug machte den Eindruck der Maskerade. Das Sportbild wurde durch Herren, die ſich umer die Mannequins miſchten, rege belebt. Joſef Renkert er⸗ ſchien im Jagdkoſtüm, Richard Eggarter zum Skilauf ausgerüſtet und Hans Herbert Michels als Schlittſchuhläufer. Die Anzüge und Ausrüſtung dieſer Herren wurden von der Firma Engelhorn u. Sturm geſtellt. Im zweiten Teil gelangten Nachmittags⸗ und Mantelkleider zur Vorführung. Die kurze Taille war hier auffallend, die gedämpfte Farbe vorherrſchend. Die Gruppierung der Modelle zu einem 5⸗ Uhr⸗Tee, zu dem ſich auch Herren einfanden, ergab ein Bild vor⸗ nehmer Geſelligkeit. Elſe von Hagen trug hier ein wundervolles weißes Kleid aus Wollbrokat. Schon dieſe Toilette und noch mehr die im drikten Teil„Auf dem Ball“ getragenen Abendkleider zeigten als charakteriſtiſchen Zug die Betonung der Körperlinie durch das glatt und feſt ſich anſchmiegende Gewand. Brokat herrſchte vor. lleberwürfe von Stahlperlen und ſilbergeſticktem Tüll erzeugten aparte Wirkungen auf ſchwarzen Untergewändern. Der Anſatz zur Rückkehr zur Schleppe iſt unverkennbar, wenn dieſe auch zumeiſt noch in zipfelartigen Drappierungen des Rockes beſteht. In Kleidern aus dem Modehaus Sachs— wie entzückend war das gelbe engan⸗ liegende Samtkleid!— traten auch die mitwirkenden Geſangskräfte auf Kammerſängerin Eliſab. van Endert von der Berliner Staats⸗ oper und Ida Rußka vom Theater an der Wien, deren künſtleriſchen Darbietungen ſtürmiſcher Beifall gezollt wurde. Im übrigen be⸗ ſtritt den muſikaliſchen Teil der Veranſtaltung das Heidelberger Wil⸗ ken⸗Trio. Für eine aufmerkſame Bewirtung der Zuſchauer hatte das Roſengarten⸗Reſtaurant geſorgt. Ganz beſonders hatte es ſich das Modehaus Sachs diesmal ange⸗ legen ſein laſſen, die Mode⸗Induſtrie und das moderne Kunſthand⸗ werk in engſte Beziehung zu ſeiner Modenſchau zu bringen. Im Nibelungenſaal hatten ſich mit dem Hauſe Sachs die teil⸗ nehmenden Firmen zu einer intimen und ungemein geſchmackvoll an⸗ geordneten Ausſtellung zufammengefunden, die ſich in den Pauſen des lebhafteſten Intereſſes erfreute. Die Qualitäten dieſer Ausſtellung ſtellen der Energie und Gediegenheit der Mannheimer und des weiteren der badiſchzn u. deutſchen Induſtrie ein glänzendes Zeugnis aus. Ein Rundgarif führte uns vorbei an den Geſellſchafts⸗ und Lurusſchuhen des Schuhhauſes Schlo ß, an den geſchmackvollen und ſoliden Lederwaren von Leonhard Weber, an den Kunſtmöbern der Fa. M. Reutlinger u. Co., die unter anderem einen pracht⸗ pollen antiken Nußbaumſchrank, ein herrliches, behagliches Sofa, Ver⸗ arbeitungen alter Möbelſtücke ſowie ein modernes Schlafzimmer aus⸗ geſtellt hatte. Von der Empore hingen die erleſenſten echten Teppiche aus dem Hauſe J. Hochſtetter herab, das auch durch aparte Ziermöbel die Aufmerkſamkeit auf ſich lenkte. Für die herrſchende Mode in Schirmen, Hüten, Friſuren und Juwelen waren maßgebend die Erzeuaniſſe der Firmen H. Wurtmann u. Co., Conra d⸗ Sonjg⸗Wicht, Berlin, Ludwig Wachter und Fr. J. Kraut. Wo nur ein paſſendes Plätzchen war, hatte die Firma Hermann Kocher Nachf. die köſtlichſten Blumengebinde aufgeſtellt. In der Nähe eines einzig ſchönen Luruswagens von Benz u Cie war eine Sportabteilung von Engelhorn u. Sturm unterhebracht. Die Vorführung der Elektromophone, neuartige Muſikinſtrumente der Firma K. Ferd. Heckel, erreate allgeßfteine Bewunderung. Zu⸗ ſammenfaſſend iſt wohl nicht zuviel geſagk⸗ daß ſich dieſe Modenſchau des Hauſes Sachs über ein geſellſchaftliches und künſtleriſches Er⸗ eignis hinaus zu einem ermutigenden und erfreulichen Bild deutſchen Gewerbefleißes erweiterte A. M. 2 9 Städͤtiſche Nachrichten. Woher die hohen Preiſe kommen. Ein typiſches Bild der Urſache der Lebensmittelverteuerung liefert folgende Tatſache: In einer Stadt Nordbadens wurde ein Waggon Mehl verkauft, der ſchließlich in der äußerſten Stadt Südbadens zur Verwendung gelangte. Dder Wagen machte auch den unmittelbaren Weg. Nicht ſo einfach geſtaltete ſich der Eigen⸗ tumsübergang. Eigentümer des Mehls wurden nämlich in kurzer Zeit nacheinander eine Heſſen⸗Naſſauiſche Firma, eine Firma in der preußiſchen Rhe'nprovinz, iine nordbadiſche Firma, eine land⸗ wirtſchaftliche Genoſſenſchaft und endlich eine Einkaufsgenoſſen⸗ ſchaft. Dieſe bunte Reihe konnte natürlich nicht koſtenlos aneinander⸗ gefügt werden. Sie wurde nur möolich durch eine Steigerung des Kilozentnerpreiſes von 2300 auf 3300 Mark. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft hat von dieſer Schieberei Kenntnis erlangt. die verhältniſſe auf dem hieſigen hauptbahnhof. Die Verkehrsverhältniſſe auf dem hieſigen Hauptbahnhof ſind dringend einer durchgreifenden Reformierung und ba u⸗ lichen Veränderung bedürftig. So wie die Zuſtände gegen⸗ wärtig auf dem Hauptbahnhof ſind, ſind ſie einer Stadt von der Größe und Bedeutung Mannheims nicht entſprechend. Während ſich in früheren Zeiten der Verkehr in der großen Bahnhofshalle glatt abwickelte, iſt vor noch nicht allzulanger Zeit eine Entlaſtung des Verkehrs in dieſer Halle inſofern herbeigeführt worden, als der Durchgang daſelbſt nur für Abreiſende beſtimmt wurde. Für die mit den Zügen ankommenden Perſonen wurde ein beſonderer Aus⸗ gang geſchaffen. Damit iſt zwar eine Kolliſion zwiſchen den ein⸗ und ausgehenden Perſonen verhindert. Der dadurch geſchaffene Zu⸗ ſtand iſt aber ein ſo kleinſtädtiſcher und ſpießbürgerlicher, daß er ſelbſt bei der am 12. September 1840 erfolgten feierlichen Eröffnung der Bahnſtrecke Mannheim—Heidelberg als unzweckmäßig und unge⸗ eignet verworfen worden wäre. Wenn in den Kreiſen der hieſigen Bürgerſchaft allſeits der Wunſch nach einer Wied erherſtellung der früheren Verhältniſſe— des Durchgangs durch die große Bahnhofshalle— laut wird, ſo iſt das angeſichts der gegen⸗ wärtigen Mißſtände zu verſtehen. Nicht zu verſtehen aber iſt die jetzige Paſſage, deren ſchlechte Luft durch die nebenan befind⸗ lichen Aborte bald unerträglich wird. Unſere Nachbarſtadt Ludwigshafen hat die Frage entſchieden praktiſcher gelöſt. Hier vollzieht ſich der Ausgang der ankommenden Paſſagiere durch eine Unterführung direkt nach dem Bahnhofsplatz. Die Verkehrsverhältniſſe auf dem Bahnhof bilden ſchon ſeil Jahren Gegenſtand eingehender Beſprechungen auf der Handelskam⸗ mer wie im Verkehrsverein. Selbſt vor dem Kriege wurden groß⸗ zügige Projekte, insbeſondere die Verlegung des Bahnhofs, disku⸗ tiert. Aber ſchon damals hatte der Vater Staat kein Geld für Mann⸗ heim und bei der heutigen Pumpwirtſchaft erſt recht nicht. Schon vor dem Kriege wurde das Wort von einer ſtiefmütterlichen Behond⸗ lung der größten Stadt des badiſchen Landes geprägt. Es iſt ein⸗ leuchtend, daß bei der gegenwärtigen Finanznot des Reiches wie der Einzelſtaaten⸗keine Neubauten aufgeführt werden können. Da⸗ gegen kann man aber verlangen, daß der Hauptbahnhof in Mann⸗ heim ſo ausgeſtaltet wird, daß er ſeinem Zweck auch entſpricht und vor allem eine raſchere Entvölkerung dnd Bahnſteige durch einen zeitgemäßen Ausgang herbeiführt. Die vorgenommenen baulichen Veränderungen führten zu einer Verſchandelung der Warte⸗ ſäle 3. und 2. Klaſſe. In letzteren iſt die Bahnhofspolizeiwache wie die Unterkunft für die Bahnhofsmiſſion eingebaut. Dagegen läßt ſich allerdings nichts machen; aber der ſchöne Warteſaal hat da⸗ durch in ſeiner mächtigen Geſamtwirkung Einbuße erlitten. Die zwiſchen dem Hauptausgang und der Bahnhofshalle gelegenen Abort⸗ anlagen eignen ſich heute nicht mehr an dieſer Stelle. Da mit einem Bahnhofsneubau in abſehbarer Zeit doch nicht zu rechnen iſt, ſo wäre die Frage einer beſonderen Bahnhofsausgangsſtelle für den Stadtteil Lindenhof wiederum in den Kreis der Erwägungen einzubeziehen, wie es ebenfalls ſchon in der Vorkriegszeit der Fall war. Allerdings ſind heute die Ausſichten für eine ſolche Ausgangs⸗ ſtelle noch viel ungünſtiger wie früher. Aber nach unſerem Dafür⸗ halten dürfte man die Wünſche eines Stadtteils, der heute bald 20 000 Einwohner zählt, ſchließlich doch einmal berückſichtigen. cb. Eine ſtaatliche Prüfung von Sozialbeamtinnen und Wohl⸗ fahrtspflegerinnen findet in der Zeit vom 21. bis 23. Dezember 1922 ſtatt. Prüfungsſtelle iſt die ſoziale Frauenſchule in Mannheim. Die Prüfung umfaßt das Hauptfach Geſundheitsfürſorge. Zur Erleich⸗ terung der nachträglichen Erlangung fehlender theoretiſcher Ausbil⸗ dung für im Beruf ſtehende Sozialbeamtinnen und Wohlfahrtspfle⸗ gerinnen findet ein Nachſchulungskurs mit dem Hauptfach„Geſund⸗ heitsfürſorge“ an der hieſigen ſozialen Frauenſchule ſtatt. 3 Aenderung der Gebühren im Paket⸗ uſw. Verkehr nach dem Ausland. Der deutſche Gegenwert des Goldfranken bei der Ge⸗ bührenerhebung im Auslands⸗Paket⸗, Telegramm⸗ und Zeitungs⸗ verkehr iſt mit Wirkung vom 16. September an auf 300 feſt⸗ geſetzt worden. Dieſes Umrechnungsverhältnis iſt auch für die Wert⸗ angabe auf Paketen und Briefen ſowie auf Käſtchen mit Wertangabe nach dem Ausland maßgebend. Für Ferngeſpräche nach dem Aus⸗ 250 werden gleichfalls entſprechend erhöhte Gebühren erhoben werden. mittag angeſetzte feierliche Ueberfuhrung der neuen Glocken nach der Kirche kann nicht programmgemäß ſtattfinden. Wir verweiſen im übrigen auf den Inſeratenteil unſerer heutigen Mittagsausgabe. * Der Hebammenterein des Amtsbezirks Mannheim teilt uns mit, daß die jüngſt über die Gebührenſätze der Hebammen gebrachte Notiz ſich nur auf die von der Gemeinde beſtellten Heb⸗ ammen bezieht. Die G⸗Hühren der frei praktizierenden Hebammen ſind in einem von dem Hebammenverein aufgeſtellten Gebühren⸗ tarif geregelt. Dieſe Gebühren ſind nach Maßgabe der heutigen Teuerungsverhältniſſe feſtgeſetzt. Die Zahl der Gemeindehebammen iſt gering. Einzelne Gemeinden des Amtsbezirks, wie z. B. Secken⸗ heim, haben überhaupt keine Gemeindehebammen.(Siehe Anzeige.) Neuzeitliche Propheten. für 1 WMingeſchaftskundige, ftrupelloſe Menſchen, die die Seelennot ihrer a e uſcken zur Füllung ihrer Geldtaſchen ausnutzen, und für lauf derößenwahnſinnige Phantaſten, deren Wahn durch den Zu⸗ materfen ſie haben, ins Ungemeſſene ſteigt. Wie in allen Zeiten ſtätte ieller und ſeeliſcher Not ſind die Großſtädte die beſten Pflanz⸗ n für die neuen„Erlöſer“. Anſchlagſäulen zu eine or einigen Tagen luden die Berliner Bhilha ortrag eines„Geiſtesgewaltigen“, namens Stark, nach der W kmonie ein. Man ſieht, die neuen Propheten ſcheuen keines⸗ e⸗ Is davor zurück, Berlins größte Verſammlungslokale zu mieten. derte of, Erfolg hat bewieſen, daß es in Verlin in der Tat Hun⸗ leſten 555 die den Geiſtesgewaltigen, der ſich ſelbſt den„gewieg⸗ ſe 5 ziplomaten“ des Jahrhunderts nennt, zu hören und zu zunöchſt uchter. Die Zuſammenſetzung der Zuhörerſchaft mußte mit 5 überraſchen. Gewiß, es fehlten keineswegß jene Typen Leinen illerkragen und langen Haaren, kurzen Hoſen und nackten iß und jene Sorten neudeutſcher Jugend, bei der man nicht handelt b es ſich um ein junges Mädchen oder einen Jüngling Mädel⸗ wenn man nur den Kopf betrachten kann, da ſich die Mähne die Haare abſchneiden, die Jungens dagegen eine lange deten ſtehen laſſen. Gewiß, dieſe Geſtalten fehlten nicht, ſie bil⸗ die ſich 5 nur eine Minderheit. Es fehlte auch nicht an Leuten, gewalti ediglich ein Vergnügen davon verſprachen, den„Geiſtes⸗ 15—* reden zu hören, bei einem Eintrittspreiſe von 25 und gering rk war aber auch die Zahl dieſer„Vergnügungsſüchtigen“ Kreiſe d Das Hauptkontingent der Zuhörer ſtellten offenbar die kige. es ſoliden Mittelſtandes, und gerade das iſt das Tieftrau⸗ hoffen 3255 dem Untergang geweihten Männer und Frauen er⸗ ann— 12 von einer neuen Lehre. Stark iſt aber nicht der lleidet der dieſen Troſt gewähren könnte. Mit wirren Haaren, be⸗ ſteht„mit Rock, Hoſe und Hemd ohne Weſte und ohne Kragen, Ich—25 ſig am Rednerpult und verkündet mit großer Geſte: ker u Ich.“ Er fordert die Zuhörer auf, nur dem Ich zu leben, j nd Mutter, Frau und Kind zu verlaſſen, eine Perſönlich⸗ en und die Welt zu überwinden. Zahlreiche Bibel⸗ Aeligionsftund davon, daß der ehemalige Volksſchullehrer in den letzſche nden ſeines Seminars nicht geſchlafen hat. Auch kannte z. Schiller und Goethe werden zitiert; namentlich der„be⸗ predige usſpruch des„Götz von Berlichingen“ hak es dem Buße⸗ mu angetan. Man vermißt einen logiſchen Gedankengang und rechtgeben, wenn er ſelbſt ſagt, daß das, was er vor⸗ Lehre und kein Syſtem ſei; es iſt ein kraſſes Allerlei, 5 ſind gute Zeiten für Propheten aller Art angebrochen, halb⸗ oder mißverſtandener Gedanken unſerer großen Philoſophen mit eigenen„Ideen“ untermiſcht. Das ſcheinbar Unmögliche wird Ereignis. In der dem„Vor⸗ trag“ folgenden Ausſprache werden Starks Ausführungen durchaus ernſthaft diskutiert. Man erklärt ſich mit ſeinen Beſtrebungen ein⸗ verſtanden, verlangt„chriſtliches Gemeinſchaftsleben“, verlangt Zu⸗ ſammenſchluß aller„Gleichgeſinnten“, man merkt es den Leuten an, es iſt ihnen heiliger Ernſt, es ſdll„alles beſſer werden“, nur über das Wie ſind ſie ſich noch nicht einig, auch nicht mit ſich ſelbſt. Starks hohles Phraſentum halten ſie für Weisheit, hinter ſeinen un⸗ verſtändlichen, weil unſinnigen Worten vermuten ſie Erkenntniſſe, zu denen ſie noch nicht vorgedrungen ſind. In der Verſammlung wurde auch eine Zeitung feilgeboten mit dem ſchlichten Titel„Stark“. Der neue Prophet bezeichnet ſich hier als„Sohn der Bavaria“ und als„Deutſcher Preſſechef“. Einige an Stark gerichtete Briefe von männlichen und weiblichen Verehrern findet man da abgedruckt, mit voller Anſchriftenangabe. Dieſe Briefe zeigen ſo recht, welche Verwirrung das Auftreten der neuen Erlöſer bei wenig gefeſtigten Perſönlichkeiten anſtiften kann. Ein Jüngling will, um Stark zu folgen, ſeine Eltern verlaſſen, eine Mutter„die letzten Brücken hinter ſich abbrechen“. Andere Briefe laſſen ähnliche innere Kataſtrophen ahnen. Gerichte und Irrenärzte haben ent⸗ ſchieden, daß Stark nicht„gemeingefährlich geiſteskrank im Sinne des Geſetzes“ ſei. Verſchiedene Polizeidirektionen haben aber Stark die Genehmigung zu öffentlichen Verſammlungen verſagt. Es erſcheint in der Tat wünſchenswert, wenn die Lücken unſerer Geſetze, die einem Mann, der beſtenfalls ein einfältiger Phantaſt iſt, geſtatten, haltloſe Menſchen gänzlich zu verwirren, durch polizeiliche Maß⸗ nahmen ausgefüllt werden. Verſchwinden wird freilich das ganze neuzeitliche Prophetentum erſt mit der Not der Zeit, deren Symptom es iſt. Kunſt un“ Wiſſen. 4 Nakionaltheaker Mannheim. Anſtändige, ruhige Fröhlichkeit iſt das Weſen der Spielopern unſeres Lortzing. Die alte heit iſt nun, ſich ſelbſt in den Vordergrund zu bringen. Ob unſer kangjähriger Kellermeiſter nicht allgemach hierin zu weit gegangen iſt, ob das große Duett mit Veit nicht mehr rhythmiſches Gleichmaß erfordert, ob die romantiſche Oper Undine nicht eine diskre⸗ tere Behandlung ſolcher Epiſoden wünſchenswert erſcheinen läßt? Wir geben dieſe Fragen der Intendanz anheim, nicht gewillt, der⸗ gleichen ſchweigend hinzunehmen. Denn über den Stil der Auf⸗ führungen zu wachen, iſt m. E. die erſte kritiſche Pflicht. Und in dieſen Zeiten erſt recht! Die alte, hergebrachte Undine, aus der die Geſtalten der Berthalda und des Ritters Hugo beinahe heraus⸗ geſtrichen ſind, werden wir leider kaum mehr los. Eine Neuord⸗ nung nämlich würde heute— ſchon wegen des neu auszuſchreibenden Notenmaterials— ſich kaum bezahlt machen. Immerhin iſt es aber notwendig, einem neuen Publikum zu ſagen, daß dieſe, uns über⸗ lieferte Undine keineswegs Lortzings Undine iſt. Lortzings Un⸗ dine iſt nur zweimal wiederaufgelebt: in Leipzig 1894 und 1914 in Charlottenburg. Dort tritt Berthalda mit ihrer großen Arie(die ein kleiner Chor der Höflinge begleitet) in den Mittelpunkt des zwei⸗ ten Aktes, dort haben auch Hugo und Undine das große vierteilige Duett in Es. Es wäre viel gewonnen, wenn wenigſtens dieſe bei⸗ den Szenen unſerer„Undine“ eingefügt werden könnten.. Die Aufführung wurde geleitet von einem neuen Kapellmeiſter. Herr Werner von Bülo w, der in Hagen i. W. unter ſchwierigen Ver⸗ hältniſſen erſter Kapellmeiſter war, iſt auch für uns ein Gewinn. Denn er vereinigt lebhaftes Temperament mit Geſchmack, Bühnenſinn und Stilempfindung. Sein jugendlicher Schwung und Fräulein Guſſa Heikens Undine bezeichnen die Gipfel der geſtrigen Auf⸗ führung. A. Bl. e Freigelegte Wandgemälde. In der Kirche zu Ober⸗ ſchlüpf bei Boxberg wurden unter dem Verputz Wandgemälde freigelegt, die nach ſachkundiger Beurteilung der erſten Hälfte des 14. Jahrhunderts angehören. Sie ſtellen bibliſche Geſchichten dar und bedeckten urſprünglich die ganze 15½ Meter lange Nordwand des Schiffes, bis ſie zum Teil durch Einfügen der Fenſter und Anbringen der Empore im 16. Jahrhundert zerſtört wurden. Nur ein Teil der Bilder iſt noch erkenntlich. Gerhart Haupkmann-Jeier in Hamburg. Im überfüllten großen Saale des Konventgartens fand Mittwoch eine von der Literariſchen Geſellſchaft zu Ehren Gerhart Hauptmanns veran⸗ ſtaltete Feier ſtott. Beim Erſcheinen des ſtürmiſch begrüßten Dich⸗ ters erhob ſich das Publikum von den Sitzen. Julius Wab(Berlin) gab ein Bild des Lebens, des Schaffens und der Bedeutung Ger⸗ ee Nach der Feier wurden Hauptmann große vationen bereitet. Ein Feſtmahl im Natskeller beendete den Abend, dem heute die Foſtoufführung„Fuhrmann Henſchel“ im Deutſchen Schauſpielhaus im Beiſein des Dichters folgen wird. EJoſeph Hubers künſtleriſcher Nachlaß. Durch Schenkung der Geſchwiſter Wieſt, in Stuttgart iſt dem Muſikwiſſenſchaftlichen Seminar der Univerſität Heidelberg der künſtleriſche Nachlaß des 1886 in Stuttgart verſtorbenen Komponiſten Joſeph Huber zuge⸗ fallen. Huber war aus der Schule Cornelius⸗Liſzt hervorgega Als entſchiedener Rivale Richard Wagners arbeitete er im Bheg mit dem Dichter Peter Lohmann an einer Reform der Oper— entdeckte neue Grundgeſetze der Symphonie. Eine Biogr Hubers iſt in 5 3 Von der Trinitatiskirchengemeinde. Die für heute nach⸗ FPFV 10 e 1 1 164 ————————çC— ——— — ————— —— 4 11 —————— ——— . Seite. Nr. 428. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Samskag, den 16. Sepkember 1922. ic Verkauf nur an Reichsdeulſche. Der Verband des Einzel; handels E. V. Mannheim hat ſeinen Mitgliedern empfohlen, bis auf weiteres Gegenſtände des täglichen Bedarfes nur an Reichs⸗ deutſche, die ſſch als ſolche ausweiſen können, abzugeben. Der Begriff des Gegenſtandes des täglichen Bedarfes ſteht nicht feſt. In Zweifelsfällen wende man ſich an ſeine Verbände. Kaminbrand. In der Kaffeebrennerei von Köhler, O 7, 6, gerieten geſtern mittag brennende Abfallhülſen in das Kamin, wo⸗ durch ein Kaminbrand entſtand. Die Gefahr wurde durch die Berufsfeuerwehr, die um 12.30 Uhr alarmiert wurde und um .24 Uhr wieder abrückte, beſeitigt. veranſtaltungen. Wochenſpielplan des Nationaltheaters. 17. Sonntag, B3 Margarethe Anfang 7 Uhr 18. Montag. 0 3 Das Friedensfeſt(F. V. D 1986 bis E 2155,.⸗V. Nr. 816—985)—5 19. Dienstag. a 3 Der Kaufmann von Venedig (F. V. E 2756—2955,.⸗V. Nr. 1586—1785) 20. Mittwoch, E4 Ddie Eutführung aus dem Serall (F. V. F 2956 bis G 3030, .⸗V. Nr. 1786—1860) 4 7 Das Kätchen von Heilbronn(F. V. 2¹. Dounerstag, 8 4 J4291-4490,.⸗V. Nr. 1861-2060)* 22. Freitag, C4 Die luſtigen Weiber von Windſor (F. V. J 4491 bis K 4690, .⸗V. Nr. 2061—2260) 23. Samstag, d 4 Zum erſten Male: Woyzeck(F. V. K 4691—4890,.⸗V. Nr. 2261 bis 2460) 24. Sonntag, A 4 Fidelio 5 25. Montag, E5 Luiſe Millerin(F. V. K 4891 bis 5000 und A—90,.⸗V. Nr. 2401—2660) Im Neuen Theater: 17. Sonntag, Scampolo 8 5 20. Mittwoch, Scampolo(F. V. G 3031—9 4290) 9 7½ ½ 23. Samstag, Dgs Dorf ohne Glocke 5 7½„ 24. Sonntag, Scampolo 5 7½ J, Rommunale Chronik. *Karlsruhe, 13. Sept. Zur Deckung der vom Bürgerausſchuß bewilligten und aus Anlehensmitteln zu beſtreitenden Ausgaben for⸗ dert der Stadtrat vom Bürgerausſchuß die Bewilligung einer Anleihe von 90 Millionen Mark. Die am nächſte Dienstag ſtattfindende Bür⸗ gerausſchußſißung wird Jrcüber bechließen. db. Freiburg, 13. Sept. In gemeinſamer Sitzung der ſtädtiſchen Kollegien von Freiburg wurden der neue Oberbürgermeiſter Du. Bender und der neugewählte Bürgermeiſter Hölzel in ihr Amt eingeführt. Der neue Oberbürgermeiſter legte das Gelöbnis ab, immer nur das Wohl der Stadt im Auge haben zu wollen und bat die Stadtverordnetenverſamlung, ihn bei ſeiner ſchweren und verant⸗ wortungsvollen Tätigkeit zu unterſtützen. Bürgermeiſter Hölzel er⸗ wähnte den Umſtand, daß er als erſter Sozialdemokrat Bürgermeiſter der Stadt werde als ein gutes Zeichen des Einverſtändniſſes der Parteien im Stadtrat. + Düſſeldorf, 14. Sept. In einer im Düſſeldorfer Rathausſaal abgehaltenen Beſprechung zwiſchen dem großen Ernährungsbeirat und Vertretern der Parteien, Händler⸗ und Verbraucherorganiſationen legte Bürgermeiſter Schmidt die ſich durch die fortſchreitende Teue⸗ rung immer ſchwieriger geſtaltende Finanzlage der Stadt dar. Die Stadt Düſſeldorf wiſſe nicht, wie ſie die Mittel für die am 1. Oktober fälligen Gehaltszahlungen zuſammenbringen ſolle. Es beſtehe die Gefahr, daß man nur kurzfriſtige Zahlungen begleichen könne. WB. Beclin, 14. Sept. Der Magiſtrat hat die Einſtellung aller Hoch⸗ und Tiefbauten beſchloſſen, bei denen die Ar⸗ beiten noch nicht erheblich begonnen haben. Außerdem wurde be⸗ ſchloſſen, eine ſechswöchentliche Unterbrechung des Schul⸗ unterrichtes im Winter zur Erſparung der in dieſer Zeit nötigen Heizungsmengen eintreten zu laſſen. Dafür werden die Herbſtferien wegfallen. Ferner ſoll eine Zuſammenlegung der gering beſuchten Oberklaſſen in den ſtädtiſchen Schulen ſtattfinden. Aus dem Lande. *Heidelberg, 14. Sept. Von gutem Wetter begünſtigt feierte der Oberrheiniſche chriſtliche Jungmännerbund vom 9. bis 11. Sep⸗ tember ſein 26. Landesfeſt in Heidelberg. Samstag Nachmittag be⸗ gannen die geſchäftlichen Beratungen. Schon hier trat zu Tage, daß ein friſcher, entſchloſſener vielleicht radikaler Zug durch die chriſtliche Jugend und ihre Führer geht. Es würden große Opfer gefordert und mit Einmütigkeit und Hingabe bewilligt. Freie und lebendige Entfaltung der Vereine iſt Recht und Pflicht, aber eine klare Stel⸗ lung zu den Zielen des Bundes iſt notwendig. Von dieſen Zielen wurde mit beſonderer Eindringlichkeit geſprochen. Die Begrüßungs⸗ feier am Vorabend verſammelte die Vertreter der Vereine und den gaſtgebenden Verein C. V. j. M. Heidelberg Plöck 18 mit den ge⸗ ladenen Gäſten, und den Vertretern von Stadt und Kirchengemeinde. Ein telegraphiſcher Gruß aus der nahen Schweiz löſte große Freude aus. Der Abend wie das ganze Feſt erhielt der Gepräge durch die Anweſenheit des Reichswartes der evangeliſchen Jungmänner⸗ bünde Deutſchlands Lic. E. Stange aus Leipzig, der unermüdlich mit ſeiner anfeuernden zur Tat aufrufenden Weckſtimme in den ber⸗ ſchiedenen Feiern redete. Der eigenartige Jugendgot tes die n ſt in der Peterskirche, bei dem auch ein Vertreter der Kirchenregie⸗ rung, Herr Oberkirchenrat Sprenger⸗Karlsruhe das Wort ergriff, zeigte einen mit Jugend gefüllten Raum. Neu war die Wechſelrede im Bußgebet nach Pſalm 139 und der Wechſelgeſang des alten Teſto⸗ ments. Letzterer gut eingeübt von den Vereinen Heidelberg und Neckarau. Ueber Mittag fanden auf 5 verſchiedenen Plätzen Poſaunen⸗ vorträge mit religiöſen Anſprachen ſtatt. Es fehlte dabei nicht än Spott aber auch von Erfolg konnte geredet werden. In ſtattlichem Feſtzug mit etwa 1000 Teilnehmern, der ſich in militäriſcher Ord⸗ nung und Straffheit zur Stadthalle bewegte, begab man ſich zur Bundesverſammlung. Mächtige Poſaunen⸗ und Männerchöre leite⸗ ten ſie ein. Dder Vorſitzende, Herr Pfarrer Weißer begrüßte. Bundesſekretär Ritter gab den inhaltsreichen Jahresbericht, und Reichswart Lic. Stange ſprach über„unſere Bruderſchaft“. Reli⸗ giöſe und ſoziale Bruderſchaft gebören für uns zammen. Am Abend fand ein Jugend⸗ und Volksmiſſionsfeſt im Feſthalleſaal ſtatt. Der Zweck des Feſtes, die Zuſammengehörigkeit zu ſtärken, die Bruder⸗ ſchaft zu vertiefen, neue Weiſung zu geben und auch nach außen werbend und bekennend den chriſtlichen Brudergedanken zu verkün⸗ den, dürften erfüllt worden ſein. Am Montag fand bei guter Witte⸗ rung ein wohlgelungener Ausflug ins herrliche Neckartal und eine Kahnfahrt zurück nach Heidelberg ſtatt. Schwetzingen, 15. Sept. Der Kraftpoſtverkehr auf der Strecke Hockenheim—Reilingen iſt wieder eröffnet worden. Dadurch kommen die Kraftpoſten auf der Strecke St. Leon—Reilingen—Neu⸗ lußheim in Wegfall. Tu. Jreiburg, 5. Sept. Milchfälſchungen in großem Umfang beging die Frau Hunn aus Waltershofen. Bei einer Kontrolle ergab ſich, daß die Milch entrahmt und außerdem bis zur Hälfte mit Waſſer verdünnt war. Das Amtsgericht beſtrafte die Milchfälſcherin mit 2 Wochen Gefängnis und 3000 Mark. Die Verurteilte hatte gegen dieſe Strafe Berufung beim Schöffengericht eingelegt, als es aber zur Verhandlung kam, zog ſie ihre Einſprache zurück. Ihre Pflegetochter, die mit der gleichen Strafe bedacht worden war, wurde vom Schöffengericht freigeſprochen, da ihr nicht nachgewieſen werden konnte, daß ſie von den Milchfälſchungen Kenntnis beſaß. Konſtanz, 14. Sept. Die Staatsanwaltſchaft Konſtanz berfolgt ſteckbrieflich den 24jährigen, ledigen Kaufmann Bernhard Straub aus Ruheſtetten, der ſich im März d. Is. als Angeſtellter der Rück⸗ verſicherungs.⸗G. Konſtanz aus dem Guthaben der Geſellſchaft 1850000 Mark zu verſchaffen gewußt hat. Auf die Ergreifung des Täters ſind 50 000 Mark Belohnung ausgeſetzt, außerdem 10 Proz. von der wieder beigebrachten veruntreufen Summe Nus der Pfalz. O Ludwigshafen a. Rh., 14. Sept. In der heutigen Stadtrats⸗ ſitzung machte zu Punkt 1 der Tagesordnung der Vorſitzende bekannt, daß auf dem Gebiete des Arbeitsnachweisweſens ein neuer bemer⸗ kenswerter Zeitabſchnitt beginnt, denn am 22. Juli ds. Js. hat be⸗ kanntlich der Reichstag das Arbeitsnachweisgeſetz, das am 1. Oktober nächſthin in Kraft zu treten hat, verabſchiedet. Es erhält damit der Arbeitsnachweis eine mehr einheitliche und planmäßige Geſtaltung. Ueber das Geſetz ſelbſt iſt in der Preſſe bereits eine eingehende Be⸗ ſprechung erfolgt. Zur Beſchlußfaſſung lagen nun dem Stadtrat fol⸗ gende Vorſchläge vor: 1. Das ſtädtiſche Arbeitsamt Ludwigshafen wird ab 1. Oktober 1922 in einen öffentlichen Arbeitsnachweis über⸗ führt. 2. Es ſind Schritte zu unternehmen, daß der Arbeitsnachweis auch für die ſämtlichen Gemeinden des Verwaltungsbezirkes Lud⸗ wigshafen beſtimmt wird. 3. Die Einbeziehung der Gemeinden Oppau und Schifferſtadt in den Bezirk des öffentlichen Arbeitsnach⸗ weiſes Ludwigshafen wird angeſtrebt. 4. Der Abſicht des Verwal⸗ tungsbezirkes Bad Dürkheim, ſich dem Arbeitsnachweis Ludwigs⸗ hafen anzuſchließen, iſt entgegenzukommen. Erforderliche Verhand⸗ lungen ſind einzuleiten. Der vorläufige Ausſchuß für den Arbeits⸗ nachweis iſt aus 9 Arbeitgebern und 9 Arbeitnehmern zu bilden. Die Vorſchläge fanden einſtimmige Annahme. Die weiteren Punkte der Tagesordnung handelten von Erhöhungen und nochmals Erhöhun⸗ gen. Erhöht wurde die Luſtbarkeitsſteuer, ferner der Gas⸗ und Waſſerpreis und die tiefbaulichen Gebühren. Der Cbm. Waſſer kommt auf 10 Mark, der neue Gaspreis auf 20 Mark, der Cbm zu ſtehen. In der Debatte wurde darauf hingewieſen, daß es dem Lohnarbeiter ſowie den Klein⸗ und Sozialrentnern nicht mehr möglich ſei, derartige Erhöhungen mitzumachen, dieſe hohen Gebühren könn⸗U ten einfach nicht mehr von der Maſſe bezahlt werden. Auch der Straßenbahntarif wurde wieder erhöht und den Mannheimer Vor⸗ ſchlägen angepaßt. Nachbargebiete. Zu dem Großfeuer in Darmſtadt. Darmſtadt, 15. Septbr. Zu dem bereits in der⸗geſtrigen Abend⸗ ausgabe gemeldeten Großfeuer in der Chemiſchen Fabrik Merck wird uns von unſerm nach der Brandſtelle entſandten Sonderbericht⸗ erſtatter noch gemeldet: Das Feuer wurde heute früh um 6 Uhr von bisher unbekannter Seite der Feuerwehr der Firma Merck gemeldet. Es waren zunächſt nur ſchwache Rauchſchwaden zu ſehen, die aus dem großen Drogenbau, der vornehmlich Rohmaterialien enthält, alſo aus einem Lager kam. Die Feuerwehr griff ſofort das Feuer an, mußte jedoch nach kurzer Zeit erkennen, daß ſie ſich des Brandes nicht erwehren könne, und alarmierte die Darmſtädter Feuerwehr, die auch nach etwa 20 Minuten zur Stelle war. Eine Hundertſchaft der berittenen Schutzpolizei ſperrte den rieſigen Häuſerblock ab. Bald mußten auch die Wehren aus der Umgegend, die erreichbar waren, zur Hilfeleiſtung herangezogen werden. Nach eineinhalbſtündiger Arbeit war das mit mehr als 100 Schlauchleitungen bekämpfte Rie⸗ ſenfeuer zunächſt eingedämmt. Der Drogenbau iſt ein großer, drei⸗ teiliger, fünfſtöckiger Bau. Der Mjttelbau iſt vollſtändig aus⸗ gebrannt und in ſich zuſammen geſtürzk. Die feſten Mauern der an⸗ liegenden Gebäude ſtehen noch, doch ſind auch ſie völlig ausgebrannt. Um einhalb acht Uhr⸗trat die Arbeiterſchaft zur Arbeit an und wurde ſofork in ihrer Geſamtheit in Anſpruch genommen, um die gefährde⸗ ten Materialien aus den bedrohten Bauten zu retten. In Autos, Wagen und eigenen Eiſenbahnzügen der Firma wurden die gerette⸗ ten Stoffe aus dem Bereich der Feuersgefahr gebracht. Die geſamte Arbeiterſchaft tat völlig ihre Pflicht, ſodaß der Materialſchaden dank der aufopfernden Tätigkeit der Arbeiterſchaft bedeutend gemindert werden konnte. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Der Sach⸗ ſchaden beziffert ſich auf viele Millionen, ohne daß er bis jetzt näher angegeben werden könnte. Gegen 11 Uhr konnte die Frankfurter Feuerwehr wieder abrücken. Nach 12 Uhr konnte der Brand als auf ſeinen Herd beſchränkt angeſehen werden. Die Firma hofft, den Betrieb in abſehbarer Zeit in den von dem Brande ver⸗ ſchont gebliebenen Teilen der Fabrik wieder aufnehmen zu können. Sportliche Runoſchau. Lawnutennis. .T.. Mannheim Sieger der Medenſpiele 1922. Zu den Endſpielen um den Medenpokal, die höchſte Trophäe des deutſchen Mannſchaftstennisſports, hatten ſich die Vertretungen des Lawn Tennisklubs Düſſeldorf, des Lawn Tennisklubs Berlin, des Lawn Tennisklubs Mannheim und des Mün⸗ chener Tennisverbandes qualifiziert. Die beiden Vorſchlußrunde⸗ ſpiele und das Endſpiel kamen unter Leitung des Bundespräſidenten Dr. Schomburgk vergangenen Samstag und Sonntag auf den herrlichen Plätzen des Leipziger Sportklubs zum Austrag. Mann⸗ heim ſiegte mit ſeiner durch das Fehlen von Buß geſchwächten Mannſchaft(Klopfer, Oppenheimer, Waldeck, Fuchs, Ganß, Hexbert) mit:3 Wettſpielen ziemlich ſicher gegen München. Ent⸗ ſcheidend war die Ueberlegenheit der 4 erſten Mannheimer, welche keinen Satz verloren. Zu allgemeiner Ueberraſchung ſiegte Düſſel⸗ dorf mit fünf Mann(alſo 2 Verluſtpunkte von vornherein in Kauf nehmend gegen die bekannte Berliner Mannſchaft, die allerdings ohne den erkrankten Froitzheim antreten mußte, mit:4 Punkten. Am Sonntag nachmittag kam die Schlußrunde Mannhei m Düſſeldorf zum Austrag, in der Mannheim mit 772 ſicherer Sieger und Gewinner des Medenpokals 1922 wurde. Wenn auch Mannheim durch das Fehlen eines Düſſeldorfer Herrn von vorn⸗ herein günſtiger ſtand, ſo iſt der Sieg dennoch vollauf verdient, da die nötige Punktzahl von 5 in regulären Spielen erzielt wurde. Eine beſondere, beinahe entſcheidende Ueberraſchung war der Sieg Waldecks über Marcotty. Beſtimmend für das günſtige Re⸗ ſultat war die überlegene Stärke der Mannheimer Doppelpaare Klopfer⸗Oppenheimer und Waldeck⸗Fuchs, die ſo guten Gegnern wie Wenzel⸗Marcotty und Reuter⸗Poensgen keinen Satz gönnten. Der Mannheimer Mannſchaft wurden bei Ueberreichung der Medenabzeichen und des Meden⸗Gedenkbuches lebhafte Ova⸗ tionen zuteil; es iſt in der Tat wohl der größte Erfolg, der auf tennisſportlichem Gebiet bisher von Mannheim und Baden errungen wurde. Bif. Neues aus aller Welt. — Jlugzeug mit Torpedo. Für die britiſchen Flugſtreitkräfte wird zurzeit am Ufer des Humberfluſſes ein Flugzeug gebaut, das imſtande ſein ſoll, einen ausgewachſenen Torpedo mit ſich zu führen und abzuſchießen. Das Flugzeug dürfte damit das größte und wirkungsvollſte der Welt werden. E⸗ wird mit einem Mokor von nicht weniger als 1000 P. S. ausgeſtattet und ſoll unter nor⸗ malen Windverhältniſſen eine Geſchwindigkeit von 225 Km. in der Stunde entwickeln können. Ein Torpedo im Gewicht von 1½ To. oder zwei kleine Torpedos von gleichem Geſamtgewicht werden unter dem Sitz des Führers ſo angebracht, daß ſie abgeſchoſſen werden können, wenn das Flugzeug ſich dicht über dem Waſſer be⸗ findet. Dann nehmen die Torpedo im Waſſer ihren Weg, ebenſo als wenn ſie von einem Schiff oder einem Boot abgeſchoſſen worden wären. Außer den Torpedos erhält das Flugzeug mehrere daſchinengewehre zur Abwehr von Luftangriffen. Mit dieſer Ausſtattung glaubt man eine Luftwaffe hergeſtellt zu haben, die imſtande ſein könnte, ſich einem ernſthaften Gegner auch großer Kriegsſchiffe zu entwickeln. „ KRäuberromantik in Auſtralien. Die Wirkung von Schund⸗ literatur und entſprechenden Filmen haben in der auſtraliſchen Pro⸗ vinz Adelaide unter der Jugend eine wahre Epidemie von Räube⸗ reien hervorgerufen.Ein vierzehnjähriger Junge trieb in den Ber⸗ gen von Adealide längere Zeit ſein Unweſen, bis es endlich der Po⸗ lizei gelang, ihn feſtzunehmen und einer Fürſorgeanſtalt zu über⸗ weiſen. Er hatte ſich ein Wincheſtergewehr mit der dazu gehörigen Munition verſchafft und lauerte nun einzelnen Landleuten auf, die er mit vorgehaltener Schußwaffe zur Auslieferung von Geld und Wertſachen zwang. Als ihm die Lebensmittel ausgingen, wagte er ſich nach Adelaide zurück, wurde aber von ſeinem Vater der Polizei gemeldet. Aehnliche Fälle werden aus verſchiedenen Teilen der Pro⸗ vinz gemeldet. verschuldet, völlig versagten. Handel und industrie. Geldmangel und Großbanken. Die„Deutsche Bergwerks-Zeitung“ richtet einen scharfen Angriff gegen die deutschen Großbanken, welche in dieser ver- hängnisvollen Zeit, in der die Eisenindustrie mehr und mehr Sie seien nicht in der Lage, det Industrie Kredite oder ausreichende Zahlungsmittel zur Ver- kügung zu stellen. Wie sehr sich die Verhältnisse in letztet Beziehung zugespitzt hätten, gehe daraus hervor, da dle Werke in ihrer Notlage bereits dazu übergegangen seien, Mil- lionen von Papiermark in ihren Geldschränken aufzustapeln. nur um jeweilig die fälligen Lohnsummen zur Verfügung zu haben. Abgeschen von den dadurch entstehenden groben Zinsverlusten, könne auch dieser Maßnahme kein Dauererfols zugesprochen werden. Das schlimmste aber sei, daß die In- dustrie diese Papiermilliarden zum Teil gegen Hergabe von Devisen im Auslande zu kaufen gezwungen war, und somit def kür den Rohstoffbezug dringend erforderliche Devisenbestan immer mehr zusammenschmelze. Es geht so nicht weiter, sagt das Blatt, der Reichsbank allein die Schuid an der Zahlungs: mittelknappheit aufzubürden. Die Großbanken mußten so vie Ueberblick über den Geld- und Kapitalmarkt haben, daß Sie rechtzeitig Vorsorge treffen könnten, der Industrie die nötigen Zahlungsmittel zur Verfügung zu stellen. Wozu sitzen die Großbankdirektoren in den Aufsichtsräten der grollindustriellen nternehmungen! Es ist an der Zeit, daß sich die Bankpolitik wieder groflzügigere Gesichtspunkte zu eigen macht und engefe Fühlung mit der Industrie angestrebt wird. Zurzeit hört man über unsere Hochfinanz nichts als Klagen. Ein maßgebendet Industrieller hat sich vor kurzem dahin ausgesprochen, dab wenn die westliche Industrie in der letzten, besonders schwielt⸗ gen Zeit ebenso schlecht geleitet worden wäre wie die Grol banken, mancher Betrieb seine Tore hätte schließen und die Arbeiter auf die Straße setzen müssen. Abschlüsse des Rlöckner-Ronzerns. 1. Lothringer Hütten- und Bergwerksverein. Die Gesell. schaft erzielte im Jahre 1921-22 einen Gesamtüberschuß von 43 135 307 M.(18 890 835.). Hiervon verbleibt ein Reinge“ winn von 41 238 307 M.(17 485 702.). Der.-V. s0ll geschlagen werden, 30 Proz. auf das Aktienkapital von 125 Mn“ lionen M.(16 Proz, auf 72 Mill. M. und 8 Proz. auf das Hälfte eingezahlte Kapital von 53 Mill..) zu verteilen. 2. Hasper Eisen- und Stahlwerk. Der Reingewinn beträs 20 047 392 M.(9 028 506.). Hiervon sollen 41 Proz. auf daf Aktienkapital von 24 Mili. M.(20 Proz. auf 13 Mill. M. und 10 Proz. auf 11 Mill..) ausgeschüttet werden. 3. Georg Marien Bergwerk und Hüttenverein. Der Rein gewinn beträgt 11 886 333 M.(9 028 505.). Hiervon wird 14 Fusschüttung einer Dividende von 24.5 Proz. 24f 35 Mill. i Kapital(. V. 14 Proz. auf 18,5 Mii. N. alte und 7 Proz. 30 16,5 Mill. M. junge Aktien) vorgeschlagen. 1 4. Mannstaedt-Werke. Es verbleibt ein Reingew-inn vet 4 580 003 M.(2 649 746.), woraus 19 Prozent Dividende 18 Mill. M. Aktienkapital(12 Proz. auf 10 Mill. M. alte Aktie und 6 Proz. auf 8 Mill. M. junge Aktien) verteilt werden 50l 807 5. Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie. Der Reingt, winn beträgt 1915 810 M.(1 354 612.), woraus eine Pividefg Ven 17,5 Proz, auf 10 Mill. M. Kagital(10,5 Proz. auf 48 Mit Mark alte und 5,25 Proz. auf 5,2 Mill. M. junge Aktien) vertel 5 8 M Königsborn.-G. Der Reinsewinn beträgt 3 874 182 U. (891 376.), die Dividende 30 Proz.(10 Proz. Kür ein halbes Jahr gleich 20 Proz. pro anno). Rheinmühlenwerke Mannheim. Wie uns mitsetellt pit soll die demnächst stattfindende-o..-V. über die Erhöhun des Aktienkapitals um 12 auf 15 Nill. M. Beschluß fassen. Aktienausgabe im Anilinkonzern. Wie der Berliner treter der„Frankf. Ztg.“ hört, sind Vorerwägungen über sehr beträchtliche Aktienausgabe im ganzen Anilinkons im Gange. eht. Umrechnungsverfahren im freien Sachlieferungswerk ten Die Umrechnung der in den Lieferverträgen festgeset-gef Kaufpreisbeträge in Papiermark(Punkt Vder Anlage et⸗ Nereindarans vom 2. Juni 1—.-G. Bl. II S. 68 flpuah⸗ folgt künftig nicht mehr zum Kurse des Vertragsabsch 7• tages, sondern zum Kurse des zehnten dem Tage der Uebeg mittlung des Schecks durch die alllierte Regierung an 11 Staatsangehörigen folgenden Tag. Dieses Datum wird Le die alliierte Regierung auf dem Scheck vermerkt. Mit sicht auf die technischen Schwierigkeiten bei der Kursübet mittlung erfolgt die Auszahlung der Papiermarkbeträge cks vor dem dreizehnten Tage nach Uebermittlung des Sche durch die alliierte Regierung an ihren Staatsangehörigen· om Die deutsch-elsässische Kaliverständigung dementiert. jer⸗ Deutschen Kalisvyndikat wird mitgeteilt: Wir dementieren h e⸗ mit auf das nachdrücklichste die in der europäischen und: di⸗ rikanischen Presse verbreitete Nachricht über eine Verstfez ichen li all⸗ Vet, eine ern Sung zwischen dem Deutschen Kalisyndikat und den sischen Kaliwerken auf dem Weltmarkt oder auf dem 6st Markt sowie über die Absicht einer Preiserhöhung für salze in den Vereinigten Staaten. trast Frankfurter Gas-Gesellschaft. Die Gesellschaft beanteoh für das laufende Geschäftsjahr 1921-22 eine Dividende 15 Prozent(i. V. 10 Prozent). laht Stahlwerk Becker.-., Willichs. Die Verwaltung unt⸗ jetzt zu den Transaktionen mit der Gemeinschaftspruppe häft scher Depositenbanken über das Pfandbriefdarlehensgesc ei⸗ von 250 Mill. M. erklären, daß die Hupothekenaufnahms gelt nem direkten Geldbedürfnis diene, sondern nur wünschen eſc⸗ erscheine als kreditfähige Unterlage bei weiter steigender seit entwertung. Die Verhandlungen hierüber hätten schon ach längerer Zeit geschwebt. Die Pfandbriefe könnten schon enus einem Jahr wieder abgelöst werden. Augenblicklich sei 2 mo⸗ Geld vorhanden, aber bei dem steigenden Umsatz— jetzs pei natlich ½ Milliarde— gehen die Gelder langsamer ein. uffpo⸗ eintretender Geldknappheit soll das Abkommen mit den thekenbanken eine Sicherheit bieten. Biele, Werkzeugmaschinenfabrik Gildenmeister u. Co. in ozent keld. Die Verwaltung schlägt für 1921-22 wieder 25 Ftien Dividende und wieder 10 Prozent Bonus auf die Stamma und 6 Prozent Dividende auf die Vorzugsaktien vor: hr be⸗ Der enslische Außenhandel. Der Wert der Einku gegaag trug im Monat August 82 661 405 K, gleich einer Verminde het um 5 893 258 im Vergleich zum August des Jahres 1921, Ves⸗ Wert der Ausfupr belief sieb auf 60 032 237 F, Kleich eineß zul, mehrung um 8 685 930. Die Wiederausfuhr belief sic 7 503 o85 K, gleich einer Verminderung um 2 493 884. Firm⸗ Neuer französischer Nahgarnkonzern. Unter den def „Etablissement Les Fils'Emanuel Lang“ wurde,... „Konfektionär“ erfährt, mit dem Sitz in Nancy eine 75 gesellschaft mit vorläufig 11 Millionen Franken Gesells kapital gegründet. der u. a. die Nancyer Nähfadenfipms Ijgter⸗ Lang und die Firma Pollack in Rouen angehören.—— en nehmen wird außer der Stammfabrik in Nancy noch aldis“ tere Betriebe(Baumwollspinnereien.-Webereien) in hofen und Hirsingen(Oberelsaß) verfügen. Bärsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. ar Mannheim. 15. Sept. Die Börse war bei meistens ui Anilte ren Kursen recht belebt. Es fanden Umsztze statt, abt Teb zu 1520 Prozent, ferner in Benz zu 525 Prozent, in Ge 2¹ 10 zu den Kursen von 210717,50, Mannheimer Gumm itron Frozent, Rhein-Elektra zu 400 Prozent. Salzwerk elri zu 1250 Prozent, Freiburger Ziegelwerke zu 840 Froseng 15 u. Frextag-Aktien zu 540 Prozent. Zellstofffabrik. 45 den Kursen von 875 und 885 Prozent und in Zuc Frankenthal zu 820 Prozent. Mannh. Vers.-Aktien 1 1950 M. pro Stück um. 5 4 4 1 4 7er· ſer- eln. zu on n et/ ine ht. en lef Nd —jͤ——˖·— TN Samskag, den 16. September 1922. — Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 426. Devisenmarki Mannheim, 16. Sept.(.30 vorm.) Es notierten am hie- Agen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, lier): Newyork 1480—1520(1480),. Holland 57 500—88 50⁰ 657 300), London 6500—67(6550), Schweiz 27 800—28 30⁰ 7 600), Paris 11 300—11 300(11 200). Newuyork, 18. Sept. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schlug 0,0684(0,06%) cents, was einem Dollarkurs von 1481.48 888.46) M. entspricht. W 13. 15.(in Kronen) Wareruann. 29050. Z8dfod.—- ecle.. 5707.— 5834.— derſin 48685.—. 565.— Zürion 44138. 13985. ddenhagen 14880.- 15385.-] Marknoten.00.— 5209.— „. J0100. Lire-Noten 132.50 30230 7 14. 15. In Franken) — M ·— ien....00.0 grüsse 38.8 38.80 N„„ 6 17(openhasgen. 113..0 bollang„ 207.50 207.— Stockhom 140.80.20 e Forn 3⸗3.33 Christlana. 39.— 69.40 bengonn 23.53 23.2 dadrid....80 4085 abis 5 10.30 40.55 Zuenos Alres. 1392.— 190.50 Ams 14. 15. n gulden) 0 Weonsel E 1„„ 11.43 11.43 Weohsel a. Stockholm 68.35 66.30 5„„ Berlin.]7.17 15„ Ohristlanla 13.10.25 „ u Faris. 19.59 19.70„„ lew Vork.50.58 „„ Sobweiz 18.45 46.48„„ Stüsgel 16.4 16.80 „„% Men. 4J.083.05„„ Hadrid 39.90.5 1„ Kopenhagen 54.90 54.60 50„ Itallen 10.90 10.82 Kopenhagen. 14. 15. ein Kronen) Santw. 2 Hamburg.30.25 Slohtw. a. London 20.86 20.88 *„ Amsterdam 182.65 182.05„ Paris. 35.60 46.— 1„ Sohwelz 86.50 38.50„ Antwerpen 38.75 34.— *„ Mew Vork 4. 71.77„ Helsingfkors 10.20 10.30 Stockholm. 14. 15. Uin Kronen) Sobtw. à. Gerllin..25.26 Slobtw. a. London. 16.77 16.80 *„ Amnsterdam 148.75 14.75„ n Faris..60 29.29 *„ Sohwelz.. 71.25 71.25 1„ Brüssel 26.25 27.55 „„ Washington.79.63 0 Helsingfors.25.25 New Lork, 15. Septbr(WS) Devisen. 15.14 15.40 F 12. 15. Spanlen lankrelon.58.58 Sohwelz 16.70 18.72 ſtaſien.23.20 8 elgien.18.16] England.42.42 beutsohland.06.06 Kurse der Federal Reserve Bank, New-Vork lür Reparationslieferungen in freien Verkehr nach Frankreich. Da- 1 1 Papier- I belg. I Paris.“ 1 belgischer 1 Pariser r makx Frank Frank Frank Frank en —= Doll. Poll. Papiermark Papiermark 6..000705 0,07410,0783 105,106333 111, 06383 337,895452 75 9. 0,000801 J0,07400,0787 92,384519 98,252185 297,398619 10,000736 0,0730 0,0775 99,184783 105,298913 323,663443 Waren und MHärkte. 18 Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat Oktober 575(18,35) arg. Pes., Februar 16,10(16, 20) arg. Pes.; Rosario Oktober 18(17,85) arg. Pes. tchedeinölnotierungen. Preis ab Holland(Sarantiert reines Sewie Oel per 100 kg incl. Holzfaß, Originaltara, Abgangs- t0 echt. foß oder bahnfrei) prompt 41,50(42) fl., Anfang Ok- Here, 41(41.50) fl., Mitte Oktober 40.75(41. 25) fl., Oktober- breſember 40,50(41) fl. Novemper-Bezember 40(40.75) fl.; ſerbab Niederrhein infolge starker Kursschwankungen nicht T. Ma Der neue Mehlpreis. Die Süddeutsche Mühlenvereinigung (bisker n hat den Preis für Weizenmehl Spezial o auf 9950 M. er 9800.) für den Doppelzentner festgesetzt. teorussahlungen füur Nehl, Pie Süddeutsehe Nälenver. darauf F Weist in einem Rundschreiben an ihre Kundschaft ut hin, daß wegen eingetretener Schwierigkeiten der Geld- Dollarkurs 1500 Mark. — N— beschaffung künftighin vor der Verladung der bestellten Ware Zahlung in verlustfreier Kasse verlangt werden muß.— Auch die Margarinefabrikanten werden künftighin ihre Ware nur gegen sofortige Barzahlung abgeben. Damit kommen auch die Rabatte der Genossenschaften in Wegfall. Preiserhöhung für Preßhefe. Der Grundpreis für ein Pfund Hefe ist durch den Verband deutscher Preßhefefabrikanten abermals um 38.50 M. erhéht worden, sodaß sich der Verkaufs- preis pro Pfund auf 110 M. erhöht hat. Salzpreise. Nach Mitteilung der Deutschen Salz-Handels- bank, Bleicherode, gelten seit 15. September folgende Preise(in Mark): Eristall-Speisesalz, Körnung 00 270, Körnung o 255, Körnung I 240, Meierei- und Buttersalz, Körnung oo 270, Fischereisalz, Körnung oo0 2083, Körnung o 190, Körnung I 175, Viehsalz, Körnung o 200, Körnung I 185, Gewerbesalz mit Na- triumsulfat vergällt, Körnung I 223, dgl. mit 2 v. H. calc. Soda vergällt, Körnung I 2335, dgl. mit Petroleum vergällt, Körng. I 187.50, dgl. mit Kristallponceau vergällt, Körnung I 188. Alle Preise verstehen sich für 100 kg in loser Schüttung, unver- steuert, und zwar für Kristall-Speisesalz, Meiereisalz und Buttersalz auf Frachtgrundlage Braunschweig- Hauptbahnhof oder Salzungen, für Fischereisalz, Viehsalz sowie alle Gewerbe⸗ salze auf Frachtgrundlage Braunschweig Hauptbahnhof, Magdeburg oder Salzungen. Aus dem Braugewerbe. Zu der mit dem heutigen Tage in Kraft getretenen Verordnung, wonach die Brauereien kein Bier mehr mit einem höheren Stammwürzegehalt als 10 Proz. herstellen dürfen, hören wir; daß den Brauereien das Recht eingeräumt worden ist, 25 Prozent des Jahresausstohes, be- rechnet vom 1. September 1922 bis 31. August 1923, in 12—13- prozentigem Bier herzustellen. Starkbiere, die bereits her- gestellt sind, müssen bis zum 1. November 1922 abgesetzt sein. Da viele Brauerelen mit diesem Starkbierkontingent von 25 Prozent nicht auskommen werden, dürfte damit der Anstoß 2u einer Neubelebung des Konzentrationsprozesses im Brauge- werbe gegeben sein, um jene Brauereien in den Besitz der ent- sprechenden Kontingente zu setzen. In der gleichen Richtung dürfte auch die Materialverteuerung wirken, die dazu geführt hat, daß für einen Waggon Malz bereits eine Million Mark und mehr aufgewendet werden muß, wodurch die Mittel der Braue- reien auf das àußerste angespannt werden. Keine Preisermäßigung für Solinger Stahlwaren. Die Mel- dung, daß die Preise für Solinger Stahlwaren in Kürze herab- gesetzt würden, wird dementiert. Die Eisenaufschläge in Höhe von 1800 Prozent auf die Augustpreise von 1921 bleiben nach wie vor bestehen. Berliner Metallbörse vom 15. Seplember. Preise in Hark fur 1 Kg. 14. Sept. 15. Sept. 14. Sept. 15. Sept. Elektrolytkupfer 50480 43349 Aluminlum l. Barr. 622.30 592.50 Rafflnadekupfer 415—425 405—413 Zinn, nusländ. 1100-1110 105—1045 Blel 155—165 150—180 Huttenzinn 1030-1090 1020—1025 Rohzink(Vb.-Pr.) 22205 21510 Nlokel 9 0 960 860—900 do.(tfr. Verk.) 225—230 215—225 Antimon 150.—158 145—150 Flattenzink 165—175 165—175 Silder für 1kg. 34000-35000 32009-33009 Aluminlum 620.— 580.— Platin p. Gr.— 45⁵0 London, I5 Septbr.(WS) Metallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 kg.) 14. 15. bestseledt. 66.— 66.—] Ble 23.415 23.75 Kupfer kass 63.15 63.15 Niokel 150.— 1f0.— Eink erpt. 30.85 30.85 do. 3 Monat 63.78 63.6,.] Zinn Kassa.50 158.13 duscksiider 13.— 13.25 do. Elektrol 71.50 71.0] do. 3 Monat 160.30 169.25] Antimon 34.— 34.— Liverpool, 16, Septbr.(wWs) Zaumwolle.(in engt. Pfd. v. 454 99 Amerikanischer Funkdienst. New FVork, 15 Septbr.(WS) Funkdienst.(Maochdruck verboten) 14. 15. Zuf. zus. 23000 32000 stand vt.—.— taffee loko 10.25 10.25 Slektrolyt 14.— 14.— Oroed. Bal..—.— Oktober.28.0 Elnn loko 32.12 32.2] Zuok Contret.899.93 Dezomb..43.49Slel.95.u5; Tergentin 129.— 132.— Müärz.4J8.59 Zink b. 48.59, Sayannah 112.25 115.25 Mal.49.5 Eisen 33.—.—. Orl 3Zaum 21.— 21.— jull.48.50] weibbieon.75.78] welzen rot 113.50 118.25 Zaumw. loko 21.7% 21.60 Sohmaiz wt. 11.37 11.52 tart loko 116.— 118.25 Soptemder 21.33 21.20 Talg.—.—] Kals ſoko Oktober 21.47 21,34 Saumwsatöl.51.20 Mehl niedr.F..— 5. November 21.62 21.46 Sept..05.98 höohst Pr..75.73 berember 21./6 21.6,Petrol. cases 16.50 15.50 detrafr Engl..01 1 Januar 21.65 21.50 tanks.— 6. Kontinent.— 8 Chicago, 18. Septbr.(½5) Funkdlenst.(Machdruok vorhoten). 14. 15. Welzen Sept. 98.75 101.6 foggen Mal 73.85 75.—Sohweine Dez. 68.75 102.—Sofmalz 10.37 52.80 leloht nledr..55.78 nals Sept. 61.4(.25„ onkkt. 10.35 52.5 1 Dez. 56.15 97.45 Pork Okt.—.——. Sohw. niedr..21.50 Hafer Der. 45.50 35.64 Rlppen Okt..55.92 höchst..4).80 19 Aal 37.45 26.—— Speok niedr..62.75 Zuf. Ohioago 23000 17000 fohgen Dez. 69.50 71.65 nöohst. 10.62 10.75 Westen 81000 64,.00 Schiffahrt. Dampferbewegungen des Nordd. Lloyd, Bremen. Bremen— Newyork: D.„President Arthur“ nach Bremerhaven am 9. 9. ab Newyork.— D.„President Fillmore“ nach Newyork am 12. 9. ab Bremerhaven.— D.„President Roosevelt“ nach Bremerhaven am 9. 9. ab Newyork.— D. „Susquehanna“ am 12. 9. in Bremerhaven.— D.„President Harding“ am 8. 9. in Newyork.— D.„America“ am 12. 9. in Bremerhaven.— D.„Seydlitz“ nach Newyork am 10. 9. Dover passiert.— D.„Hannover“ am 12. 9. in Bremerhaven. Bremen— Brasilien: D.„Hameln“ nach Bremen am 9. 9. m Santos.— D.„Porta“ am 12. 9. in Bremerhaven. Bremen— Ostasien: D.„Schlesien“ heimkehrend am 19. 9. in Bremerhaven.— D.„Pfalz“ heimkehrend am 13. 9. in Hamburg.— D.„Holstein“ heimkehrend am 11. 9. Perim passiert. ** Schiffsverkehr. Der Dampfer„Zeeland“ der Red Star Line, Antwerpen, ist am 31. August von Antwerpen abgefahren und am 10. September vormittags in Newyork angekommen.— Der Dampfer„Mongolia“ der American-Linie, Hamburg, ist am 31. August von Newyork abgefahren und am 11. September nachmittags in Hamburg angekommen.— Der Dampfer„St. Paul“ der gleichen Linie ist am 2. September von Hamburg abgefahren und am 11. September nachmittags in Newyork an- gekommen.— Der Dampfer„Rxndam“ der Holland-Amerika- Linie, Rotterdam, ist am 2. September von Newyork abge- fahren und am 12. September vormittags in Rotterdam an- gekommen. höochst..85 10.— Wasserstandsbeobachitungen im Monai Septbt. Fegelstation vom Vatum 0 Rholn 11. 12 13. 14.15 f 16. gemerkungen Sokusterinse. æ2.30.32.70.88.48 280 Kenll..„„„„„.19 326.26.55.43.41 Maxaunu„„„„.99.42 507.28 5,33.26 Mannheim„„„„.12.02.16.45.72.64 Maln Kau.70.89.14 2˙3. NMiss„„„„ e eeee.05 vom Neekar: Hannhem„.03.98.11.58.78.63 Hlellbronnn 40.650.83.70.84.38 Westwind, Regen. + 10U. f SSSB———————————————————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion. Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für 3 Alfred Maderno; en Inhalt: Franz Kircher; 14. 15. derember 17.10 17.35 Umsatz 10000 6000] Rärz 12.42 12.45[ Alexandrla 34.70 34.85 Import 5620 1090 Aprlt 22.36 12. 6 lanuar 35.65 25.60 lanuar 12.78 12.80[ Kal 12.30 12.33 Febr. 12.538 12.60[ Aegyptische 16.90.15[ bezember 26 55 25.10 Oberägypt. 25.50 25.05 für Lokales und den übrigen redaktione für Anzeigen: Karl Hügel. Gottesdienſt⸗Ordnung. Sonntag, den 17. September 1922, Evangeliſche Gemeinde. allen Kirchen Feſtgottesdienſte(400. Jubiläum der Lutherbibel). Pr 9 51 dere 15 10 Uhr Jide Pfr. Renz; morg. r Kindergottesdienſt, Pfr. Renz; Uer Chriſtenlehre, Pfr. R 0 enz. Jungbuſch⸗Pfarrei, Pfarrhaus Jungbuſchſtr. 9: nachmittags 2 r Naunhrs; Pfr. Schenkel. 0 Aadergottebgger morg. 10 Pred., Kirchenrat v. Schoepffer; morg. 11 dbends ttesd. Vik. Bach; nachm. 2 Chriſtenl., Kirchenrat v. Schoepffer; 85 6Uhr Predigt, cand theol. Speck. dienft riſtuskirche: morg. 10 Pred., Pfr. Or. Hoff; morg. 11¼ Kindergottes⸗ 9 Dr. Hoff. dott,Jciedenstirche: morg. 10 Pred., Vik. Wältner; morg. 11 Kinder⸗ Jobalt, Vik. Wältner. Nies obauniskirche: morg. 10 Pred., Pfr. Mayer(So v + 1. 111 Kindergottesd., Vik. Sietg. ee e ee für zutherkirche: storg. 10 Pred., Pfr. Huß; 1815 11 Chriſtenlehre ädchen, Pfr. Huß; dortenLen, Pfr. Fuß nachn, 42 Cbrizen. für Mele Kindergottesdienſt, Bik. Lir. Weber. nurg 11uchthon⸗Hfarrei, Uhlandſchule: morg. 10 Pred., Vik. Baſtian; Ned Kindergottesdienſt, Vik. Baſtian. witedienſte f 22 Pred., Pfr. Schenkel; morgens 11 Kinder⸗ . Schenkel. Welarich Lanz⸗Krankenhaus: morg. 1650 Pred., Pfr. D. Klein. Ahein iſſenhaus⸗Kapelle: morg. 65 Pred., Pfr. Haag ſcaſt; aut vorm 10 Pred. Pfr. Vath, Koll. f,. d. bad. Bibelgeſell⸗ 0 eaen, 211 Chriſtenl. f. Mädch.; vorm. 412 Kindergottesdienſt. 112 den den Sonntag. ½10 Predigt, Pfarrer Lamb. ½11 Kindergottes⸗ ſarrer Pfarrer Lamb. 1 Chriſtenlehre der Nordpfarrei, Vetei Vereinigte e in e evangeliſche Gemeinſchaften. Deun Innere Waſon(.⸗B.): K 2, 10: Sonntag nachm. 3 Uhr; dorm. 9 1. g abends 8 Uhr.— Schwezingerſtr. 0: Sonntag Stamiz Uhr und nachm. 3 Uhr; Donnerstag abends 8 Uhr.— Juhr ſtr. 15: Sonntag nachm. 3 Uhr; Donnerstag abends Wit Meerwieſenſtr. 2(Lindenhof): Sonntag abends 8 Uhr; dutag ah och abends 8 Uhr.— Sandhoferſtr. 22 Sonn⸗ Udeuabends 8 Uhr; Mittwoch abends 8 Uußhr.— Fiſcherſtr. 31 Wei 910 Vereini ung: Lindenhof, Rheindammſtr. 39: Sonntag vorm. 349 meinſchapo abends 8 Wortverkündigung.— Dienstag abend 8¼ Ge⸗ nachm afteſtunde.— Mittwoch abeud 8¼ Jugendbund.— Samstag 0 Sonntas Kinderſtunde.— Jungbuſch, Grabenſtr. 15: Sonntag nachm. alelundeule; 3 Allg. Verſammlung.— Freitag abend 8 ½ Gemein⸗ arau: Sonnt ch; 35— 2 ag nachm. 3 Uhr; Donnerstag abends 8 Uhr. beſen cferlir 25(Rheinau): Mittwoch abends.15 Uhr, ö emeinde, U 3, 28(Saal der evangeliſchen Gemeinſchaft). Ver⸗ Jedermann lun Eranerzlich wiütommm abend 8, Donnerstag abend 8¼. 35 Preh aft, U 3, 23. Sonntag, 17. Sept. vorm. 9½ Pred., nachm. lammlunde ienstag, 19. Sept. bis Donnerstag, 21. Sept. Predigerver⸗ iſammi vorm. von—12 Uhr u. nachm. von ½4—526 Uhr öffentliche Lap Freita Zaugen. Dienstag und Mütwoch je abends 8 Uhr Predigt. düſten⸗ j 2. Sept. abends 8 Uhr Jugendverein. der nachn 4 ünde, Max⸗Joſephſtr. 12: Sonntag vorm. 9½ Uhr und ein für Uhr Predigt— Mittwoch abends 8 Uhr Gebetſtunde. 4 hr ügendpflege„Haus Salem“, K 4, 10: Sonntag nachmittugs ta ugendverein; abends 8 Uhr Wortverkündigung.— Diens⸗ c5r1d unne hr Gebetsſtunde.— Mittwoſch 8 Uhr Männerverein.— liche rstag 4 Uhr Frauenſtunde; 8 Uhr Fünglingsverein. Sonn erſammlung, B 2, 10 a: Dienstag abends 8 Uhr. ag nachm. 31ß Uhr. Methodiſten⸗Kirche. Augartenſtr. 26. Sonntag morg. 10 Pred. Mitt. 1 Sonntags⸗ ſchule; 74 Pred. Dienstag abedd 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Neuapoſtoliſche Gemeinde. Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtr. 4. Gottesd. Sonntag vorm. .30; nachm..30.— Mittwoch. Abends.30. Katholiſche Gemeinde. Samstag. Von—7 u. von 8 an Beiſttge⸗ legenheit.— 6 Salve. Sonntag. Von 6 an Beichtgelegenheit.— 6 Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe(Monatskommunion der eneden 8 Sing⸗ meſſe mit 3(Monatskommunion der Jungfrauen); ½10 Pred. und Amt; 11 hl. eſſe mit Pred.; 2 Chriſtenlehre(42 Chriſtenlehre für den 3. und 4. Jahrgang der Jünglinge im Saale des Pfarrhauſes); 3 Herz Jeſu⸗Bruderſchaft mit Segen. Untere Pfarrlirche. Samstag. Von—48 u.—9 Beichte; 6 Salve.— Sonntag.(pPatrozinium der Frauenkongre⸗ gation); 6 an Beicht; 6 Frühmeſſe, 7 hl. Meſſe mit monatlicher Komunion der Jungfrauenkongregation; 8 Singmeſſe mit Predigt und Generalkom⸗ munion der ee tion; 10 Hauptgottesdienſt, Pred u. Amt; 11 Pred. u. Amt anläßlich des Stiftungsfeſtes des kath. Geſellenvereins; 2 für die Mädchen; 3 Andacht zur ſchmerzhaften Mutter⸗ gottes. Hl. Geiſtkirche. Samstag.—7 u. 8 Beicht, insbeſondere für die Mitglieder des Müttervereins.— Sonntag:(Generalkommunion⸗ dtag der Mitglieder des Müttervereins); 6 hl. Meſſe, Beicht; 7 Meſe meſſe; 8 Singmeſſe mit Pred.; ½10 Pred. und Hochamt; 11 heil. Meſſe mit Pred.; 2 Chriſtenlehre für die Jungfrauen; ½3 Herz Mariä⸗ An⸗ dacht mit Segen; 4 Titularfeier des Müttervereins mit Feſtpredigt 7 77 Herr Kapuzinerpater von Waghäufel) u. Andacht u. Segen.— ontag. 7 Seelenamt für die verſtorbenen Mitglieder des Mütter⸗ vereins. Liebfrauenkirche. Samstag. Von—7 u. nach 748 Beichtgelegen⸗ heit; 6 Salve. Sonntag.(Patroziniumsfeſt, Kommunionſonntag der männl. Jugend); von 6 an Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Pved.; ½10 Feſtpredigt von hochw. Herrn Prof. Heilmann u. levit. Hothemt; 11 hl. Meſſe: 43 feierl. Veſper. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag. 49 Singmeſſe mit Pred.; 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. Herz Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt. Samstag. Beichtgelegenheit von nachmittags 4 Uhr an.— Sonntag. 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegen⸗ heit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Pred. u. Bundeskommunion d. Jungfrauen. 110 Pred. u. Amt; 11 Kindergottesdienſt m. Pred.; 2 Chriſtenlehre ſ. Mädchen; ½3 Herz Mariä⸗Andacht. St. Bonifatius⸗Kirche Neckarſtadt⸗Oſt. Samstag.—7 u.—9 Beichte. Sonntag. Von 6 ab Beicht; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred.(General⸗ kommunion des Müttervereins zur Feier des Titularfeſtes;„Sieben Schmerzen Mariä“); ½10 Hochamt m. Pred.; 11 Singmeſſe m. Pred., 2 Chriſtenlehre f. d. Mädchen; ½3 Herz Jeſu⸗Andacht. St. Jofephskirche Mannhelm-Lindenhof. Samstag: 4 bis 7 und nach 8 Beicht.— Sonntag(Kommunionſonntag der Feauen.) 6 Beicht; ½7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt(½7 u. 8 Generalkommunion des Mütterberein); ½10 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; ½2 Chriſtenlehre für die Jünglinge; 2 Herz Mariä⸗Andacht; 3 Titularfeier des Müttervereins mit Feſtpredigt St. Jakobskirche in Neckaran. Samstag. 2, 5 u. 7 Beicht.— Sonntag. 6. Austeilung der hl. Kommunkon; ,7 Kommunionmeſſe (Monatskommunion der Jungfrauenkongregation und des Jungmädchen⸗ vereins); 8 Singmeſſe mit Predigt; ½10 Amt u. Predigt; 11 Singmeſſe m. Predigt; 2 Corporis Chriſti⸗Bruderſchaſt, Franziskuskiſche in Waldhof. Samstag. Von 2 an Beicht; ½8 Salve; darnach Beicht.— Sonntag. 6 Beſcht; 7 Kommunionmeſſe mit Frühpredigt(Generalkommunion der Erſtkommunikanten): ½9 Singmeſſe mit Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 210 Amt und Predigt: ½2 Chriſtenlehre für die Jünglinge und Veſper; 7 Sonntagsabendandacht mit Segen. Katholiſche Kirche in Käfertal. Samstag. 4 bis 7 Beicht: ½8 Roſenkranz; hernach Beſcht.— Sonntag. 6 Beicht; 7 hl. Meſſe und Kommunion(Monatskommunion für den Mütterverein): 8 Schülergottes⸗ dienſt mit Predigt; ½10 Predigt mit Amt; ½2 Chriſtenlehre für die Jüng⸗ Katholiſche Kirche Sandhofen. Samstag. 4 Beicht.— Sonntag. 1½7 Beicht; 7 Frühmeſſe; ½9 Schülergottesdienſt mit Predigt: 10 Pred igt und Amt; ½2 CThriſtenlehre und Herz Jeſu⸗Andacht; ½4 Verſammlung des Jungfrauenvereins. St. Peter- und Paulskirche Feudenheim Samstag. Von—7 u. v. 8 an Beicht, beſ. f. Frauen. Sonntag. ½7 hl. Beicht.7 Frühmeſſe u. hl. Kommun. 1/9 Schülergottesdienſt; 10 Hauptgottesdienſt; ½2 Chriſtenlehre f. d. Mädchen; 2 Veſper; ½3 chriſtl. Mütterverein. St. Autoniuskirche in Rheinau. Samstag. 2, 5 u. ½8 Beicht: Sonn⸗ tag. ½7 Beicht; ½8 Frühmeſſe m. Monatskommunion der Jungfrauen; darnach Chriſtenl.; 2 Andacht zu Ehren der 7 Schmerzen ariens. 0 Alkkatholiſche Gemeinde. 8 5 Kunstl. Fettfülſung unter die Haut 15 (unschidl.) ergibt blendende kos- met. Dauererfolge. Ferner Ge- slehtshepung., Besoit, v. Tranen- Aniegen abstehencter Ohren Usw. Drucksache, durchz QGeschw. Steinwand F 8, 18 9⁰³05 Fernsprecher 4 PACKUNGEN· PLAKATE PLANE · PROSPEKTE N STEINDROUCK NAchH KUNSTLERZEICHNUNGEN 8 linge, hernach Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft mit Segen. Lendagendhei 8 8 Neim F 4, 8. Sonntag morg. 10 Pred.; 11 Sonntagsſchulez abend 8 Bibel, und Gebetſturde. die lluge DRUCKEREI DR. HAA& „——Ä rau fauftb ei Schmolle 831⁰0 r — — 8 29 Manche Leute reden verächtlich vom Witz Es ſind merkwür⸗ digerweiſe immer ſolche, denen noch keiner eingefallen iſt. Hnthropoſophie„Soetheanum“ und Sdethe. Im Hellweg wendet ſich Fritz Haenſell gegen den Mißbrauch von Goethes Namen ſeitens der Anthropoſophen Steiner u. Co. und weiſt in einer literariſch bedeutſamen Unterſuchung nach, daß der anthropoſophiſche Tempel in Dornach von rechtswegen Lavateranum zu heißen verdiente. Wir geben im nachfolgenden den erſten Abſchnitt wieder. Bekanntlich hat Rudolf Steiner ſeinen anthropoſophiſchen Gei⸗ ſtestempel in Dornach Goekheanum genannt. Offenbar ſoll damit die hohe Verehrung, welche die Anthropoſophen für Goethe hegen, und das Beſtreben, den Geiſt Goethes in dieſem Tempel walten zu laſſen, zum Ausdruck gebracht werden. Ja es heißt, daß manche von Steiners Anhängern ihren Meiſter geradezu für eine„Reinkarna⸗ tion“ Goethes hatten. Ob ſie darin recht haben, muß dem Nicht⸗ Anthropoſophen zweifelhaft erſcheinen, wie auch der Goethe⸗Kultus Steiners ſelbſt nicht ganz verſtändlich iſt. Näher läge es für ſeine Jünger, bei Steiner vielmehr an eine Reinkarnation von Goethes zeitwelligem Freunde, dem berühmiten Phyſio nomiker, chriſtlich⸗ myſtiſchen Schriftſteller und Züricher Pfarrer Johann Kaspar La⸗ vater zu denken, der bekanntlich unter nicht wenigen ſeiner Zeit⸗ genoſſen und Zeitgenoſſinnen das Anſehen eines Propheten beſaß. Zwiſchen Lavater und Steiner beſteht in der Tat eine auffallende Geiſtesverwandtſchaft, während zwiſchen der Denkweiſe Goethes und Steiners ein mindeſtens ebenſo großer Gegenſatz zu bemerken iſt, wie zwiſchen derjenigen von Goethe und Lavater. Mit Lavater und nicht mit Goethe hat Steiner die Lehre von der Wiederverkörperung und den verſchiedenen Leibern, die der Menſch außer ſeinem phyſiſchen hat, gemein In ſeiner Ueberſetzung von Bonnets Palingeneſie(1769) behauptet Lavater die ſämtliche Wahrnehmung der überſinnlichen Geiſteswelt und der theoretiſche Anknüpfungspunkt für ſeine Vi⸗ ſionen iſt die Lehre Bonnets von der Unſterblichkeit des Körpers, der in feinerer Geſtalt als„Nervengeiſt“ immer noch ſeine Seele um⸗ hülle. In ſeinem„Geheimen Tagebuch von einem Beobachter ſeiner ſelbſt“(1771—73) gab Lapater förmlich eine praktiſche Anweiſung, ſich künſtlich in eine religtöſe Ekſtaſe zu verſetzen, die bis zu Viſionen und wunderbaren Einwirkungen gehe. Daß Ggethe mit der myſtiſchen Richtung Lavaters ſympathiſiert habe, wird der Goetheforſcher Steiner nicht behaupten können. Es mird ihm vielmehr bekannt ſein müſſen, daß Goethe, der mit Lavater längere Zeit in intimer Freundſchaft verbunden war und noch in ſei⸗ nem Alter viel Gutes von deſſen Charakter zu erzählen wußte, von Herzen bedauerte,„daß ein ſchwacher Myſtizismus dem Aufflug ſei⸗ nes Genies ſo bald Grenzen ſetzte“(Goethe zu Soret bei Eckermann, 18. Januar 1830).„In meinen Augen knüpft ſich bei Lavater der höchſte Menſchenverſtand und der graſſeſte Aberglauben durch das feinſte und unauflösliche Band zuſammen“(an Frau v. Stein, 6. April 1782). Lavaters Neigung zum Wunderbaren und Geheim⸗ nisvollen veranlaßte ihn mehr als einmol, die Erwartung von Wun⸗ dern und Offenbarungen laut werden zu laſſen. Selbſt den Teufels⸗ beſchwörungen, Geiſterbannungen und Wunderkuren eines Pater Gaßner(dex mehrfach als Betrüger entlarvt wurde) ſchrieb er eine gewiſſe Glaubenskraft zu. Auch an Caglioſtro und deſſen Wunder glaußbte er, während Goethe in einem Brieſe an ſeinen Freund ſich „ſehr mißtrauiſch gegen alle Geſchichten“(die man von dem Wunder⸗ täter erzählte) ausſprach ünd ihn vor den„geheimen Künſten des Collioſtro“ und vor„einer großen Maſſe Lügen, die im Finſtern ſchleicht“, warnte(Goethe an Lapater, 1781). Wie wenig der Glaube ſeines Freundes an den großen Abenteurer zu erſchüttern war, hat Goethe ſpäter an Eckermann erzählt:„Lavater glaubt an Caglioſtro und deſſen Wunder. Als man ihn als einen Betrüger entlarvt hatte, behauptete Lavater: dies ſei ein anderer Caglioſtro, der Wundertäter Caglioſtro ſei eine heilige Perſon.“(zu Eckermann, 17. Februar 1829). 2 Das bekannte Gedicht„Diner zu Koblenz“(19. Juli 1774), wo Goethe zwiſchen Lavater und Baſedow bei Tiſche ſaß, des Lebens froh, behaglich„ein Stück Salmen“ und„einen Hahnen“ verſpei⸗ ſend, während die„Propheten rechts und links“ die Nachbarn mit ihren religiös⸗muſtiſchen Ideen unterhielten— kennzeichnet den Stand⸗ punkt des„Weltkindes“, dem Gozthe zeitlebens treu geblieben iſt. Die ausgeſprochen ſubjektive Richkung Lapaters bildete den diame⸗ tralen Gegenſatz zu der Goetheſchen Denkweiſe, die in der„Achtung vor dem Gegenſtande“ wurzelt und im Prinzip keinen Kültus einer „vorgefaßten Idee“ kannte; wie denn auch Goethes poetiſcher Alle⸗ gorismus, der von den neueſten Myſtikern zur Hebung okkulter Kräfte ausgebeutet wird(Peryt Shon, Der Verkehr mit Weſen höhe⸗ rer Welten, Die Beſchwörungen im„Fauſt“), in Wirklichkeit nichts zu tun hät mit dem Schwarmglauben, dem ſeine ganze Natur wider⸗ ſtrebte. Es konnte nicht fehlen, daß Goethe dem ſubjektiv gerichteten Geiſte Lavaters, wie er ſich in deſſen ganzer ſchriftſtelleriſchen Tätig⸗ keit, in der Phyſiognomik wie in den religiöſen Schriften, abſpiegelte, keinen Geſchmack abgewann. Er ſah darin eine Selbſttällſchung, eine Verſündigung du der Wahrheit des Obſekts.„Alle deine Ideale ſol⸗ len mich nicht irre führen, wahr zu ſein und gut und böſe wie die Natur,“ ſchrieb er(am 22. Februar 1776) an Lavater. Gegenüber ſeines⸗Freundes religiöſem Subjektivismus, der ſich bis zur Intole⸗ ranz ſteigerte, verfocht er einen anderen Standpunkt:„Ich denke auch aus der Wahrheit zu ſein, aber aus der Wahrheit der fünf Sinne und Gott habe Geduld mit mir wie bisher.“(28. Oktober 1779). Seine Briefe an Lavater zeigen deutlich, wie er bemüht war, trotz des Gegenſatzes in ihrer Denkweiſe es nicht zu einem Riß in- der Freundſchaft kommen zu laſſen; aber auf die Dauer wurde ihm der ſich immer ſteigernde Subſektivismus ſeines Freundes unertröglich. Sein Urteil über Lavater und den Grund ſeiner inneren Loslöſung von dem exaltierten Freunde faßte Goethe ſpäter mit den. Worten zuſammen:„Lavater war ein herzlich guter Mann, allein, er war gewaltigen Täuſchungen unterworfen, und die ganz ſtrenge Wahr⸗ heit war nicht ſeine Sache; er belog ſich und andere. Es kam zwi⸗ ſchen mir und ihm deshalb zum pölligen Bruch.“(zu Eckermann, 17. Februar 1829). Würde Goethe heute über Steiners Myſtizismus anders urtei⸗ len? Würde er nicht auch von Steiner, in deſſen Myſtik ſich deut⸗ liche Spuren von dem Geiſte Lavaters finden, dasſelbe ſagen müſ⸗ ſen:„Die ganz ſtrenge Wahrheit ſei nicht ſeine Sache; er belügt ſich und andere,“ d. h. wenn man die Sprache Goethe⸗Eckermanns in die heutige überſetzt: die objektive Denkweiſe ſei nicht ſeine Sache; er halte für wahr, was er ſubjektiv empfinde, und dränge ſeine, fixen Ideen auch anderen auf? Es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß Goethe, der ſich ſchon früh durch ein Stadium rayſtiſcher Verirrung durch⸗ gerungen und ſein ganzes Leben lang nach einer objektiven Betrach⸗ tung der Dinge ſtrebte, Steiners Lehren, gleich denjenigen Lavaters, als gewaltige Täuſchung bezeichnet und vielleicht auch noch manche andere Aehnlichkeiten zwiſchen beiden entdeckt hätte— vor allem wohl das Vorwalten einer ungehemmten ſubſektiven Richtung, die aus den Ideen des eigenen Ich ſich eine Welt aufbauen will. Goethe, der die„Subjektivität“ ſchon als„die allgemeine Krankheit der ſetzi⸗ gen Zeit(zu Eckermann 29. Januar 1826) bezeichnete, würde wohl in unſerem Zeitalter des ausſchweifenden Subjektivismus, wo die myſtiſchen Lehren der wie Pilze aufſchießenden Propheten täglich neue Anhänger gewinnen, ſich in die Situation ſeines Fauſt in der Herenküche verſetzt fühlen: 5 Mir widerſteht das tolle Zauberweſen! Verſprichſt du mir, ich ſoll geneſen, In dieſem Wuſt von Raſerei? 5 ildung und Unterhaltung Familiennamen. In unſeren Dorfſchaften führt faſt jeder Bürger einen Spitz⸗ oder Uebernamen, der gewöhnlich eine Eigenſchaft ſeines eigenen Körpers oder Geiſtes oder der ſeiner Ahnen zum Ausdruck bringt. So heißt in einem oberbadiſchen Städtchen(Möhringen) eine plumpe Frau„Rollwagen“, eine überall gleich dicke„Glichdick“, eine von raſchem Weſen„Galoppernepple“, eine raſche und dabei magere„Goaſſegalopper“(zu Geiß), eine mit kleinen Füßen „Damefueß“, ein Buckliger, der oft in die Wirtſchaft zur Sonne geht„Sunnebuckel“. Die eigentümliche Kopfform hat dort Namen wie„Spitzhirn“,„Fiſchkopf“,„Cylinder“,„Muckenhirn“ hervor⸗ gerufen. Einen mit hervorſtechenden großen Augen nennt man „Pflugrädle“, einen mit einer rüſſelartigen Lippe„Lätſchmarte“, einen Wirt mit ſchmalem Hinterkörper„Fidelewirt“, eine alte Jungfer mit zuckenden Gliedern„Baſaß“, einen, der den Mund ſtets verzerrt„Schnapper“, eine närriſche Perſon„Ringsumnarr“, einen allzu zärtlichen Bauern„Schmützlebur“, einen Winkeladvo⸗ katen„Koder, eine alte Frau, die ſtets über Magenweh klagt Mageweh“, einen Prozeßkrämer„Dotemender“, eine Hader⸗ ſüchtige„Giftpflanze“, einen Dummkopf„Einfalt“, einen Grobian „Rinaldini“, einen umgeſattelten Theologen„Biſchof“ uſw. Dieſe und ähnliche, zumeiſt humoriſtiſche Bildungen zeigen uns den Weg zur Entſtehung einer Gruppe von Famillennamen. Viele von ihnen waren in früheper Zeit ebenfalls nichts anderes als ſolche Spitz⸗ oder Uebernamen, die ſich bald auf Wuchs und Geſtalt, bald auf Geſichts⸗ oder Haarfarbe, auf gewiſſe körperliche Eigenſchaften einer Perſon bezogen. Ohne weiteres durchſichtig ſind die hierher gehörigen Namen: Baumſtark, Bausback, Blaß. Braun, Braunbart, Breithaupt, Dick, Dickemann, Fangohr, Fauſt⸗ hart, Handloſer und Hanloſer, Glatt, Glatz. Hindenlang(urſprüng⸗ lich einer, deſſen Röckſein vorn zu kurz, hinten aber zu lang war), Kahl, Krauß, Kraußhaar und deſſen Gegenſatz Pfleghaar, Krumm⸗ bein, Krumb, Kußmaul, Leiſengang leiner, der ſacht dahinſchleicht), Rauchfuß leiner mit einem rauhen Fuß), Rothermel, Rotfuß, Schiele, Schiel, Spitzhar, Spitzhirn, Schönhals, Dürrſchnabel, Schweinshaut, Schweißgut u. a. Darunter finden ſich manch mundartlich gefärbte. So: Ankele (einer mit ſteifem Nacken), Börzel(einer mit auffallendem Hinter⸗ teil), Borzer(in fränkiſcher Mundart ein beſonders kleiner), Daab (ein Tauber), Derr und Dörr(zu dürr), Gäng loberdeutſch ein rüſtiger; wenn dieſer Name nicht Kurzform des germaniſchen Voll⸗ namens Gangolf iſt), Grohmann(von der grauen Haarfarbe), Grohrock(Graurock), Scheck(buntfarbiger), Schepp, Scheps, Scheppe (Krummer), Straub und Straubel(von der Beſchaffenheit des Haares). Mock, Moock, Moog hat ſich, wo es nicht auf altdeutſch mäge Verwandter zurückgeht, aus mittelhochd. mocke(= Klum⸗ pen, Brocken) über„dickes Stück“ zu„kleinem dicken Menſch“ ent⸗ wickelt. Davon abgeleitet iſt Möckel. Moekel. Morlock iſt weder der Angehörige eines mauriſchen Volksſtammes, auch nicht der Mann mit der Mohrenlocke, ſondern der Träger des von den Mohren d. i. Nachtgeiſtern, verwirrten Haupthaares(ſog. Weichſel⸗ zopfes). Eine abgeſchwächte Nebenform liegt in Morleck vor. Das noch in der ſchwäb. Mundart lebende„Molle“(Ochſe, junger Stier) iſt zur Bedeutung„aufgedunſener Menſch“ gelangt und hat den Familiennamen Moll, Mölle geliefert. Schelper iſt wohl ſoviel als „Schielender“(vgl. oberd. Schelb u. Schelble)h. Alemanniſch⸗ ſchwäbiſches„Brutſche“(unförmlich großer, aufgeworfener Mund, davon abgeleitet„mürriſcher Menſch“) dürfte in Brütſch und Britſch vorliegen. Stulz iſt oberd. Bezeichnung für Stelzfuß. Mumpfer iſt wohl zum fränk. Verbum„mumpfle, muffle“(mit vollem Munde kaven) zu ſtellen. Neben Eigenheiten des Ausſahens ergreifen Uebernamen gern auch gewiſſe Liebhabereien und Charakterzüge ihrer Träger. Hieher gehörer Nemen wie: Angſtmann, Blödt, Dumm, Eitel, Feigle), Fer⸗ tig. Frech, Freundlich. Friſch, Gropp, Keck, Gutermuth, Gutfreund, Gutgeſell(in der frühneuhochd. Literatur wird der als„guter Ge⸗ ſelle“ gerühmt, der bei Wein, Spiel und Geſang kein Spielverderber iſt), Lumpp, Murr und Mürrle, Müßig, Narr mit der Nebenform Nerreter(närriſcher), wenn letzteres nicht auf den Ortsnamen Neu⸗ reuth(dtal. Närret) zurückgeht. Die Namen Brötel, Küchle, Kiechle, Lebkuchen, Fräßle, Truckenbrod, Liebenwein, Weißbrodt, Tränkle, Gittleben hat man einſtens wohl ſtarken Eſſern bezw. Trinkern ge⸗ geben. Von mundartlichen Formen begegnen in dieſer Reihe: Olbrich unbehslfener), Itzenplitz( Hitzenblitz), Knipſer Gu knipſe, entwenden), Hoſp(aus lat. Hoſpes, Gaſtwirt, in die Gauner⸗ ſprache und dann als„närriſch aufgeregter Menſch“ in die oberd. Mundart eingedrungen), Noll. Nölle und dell, Döll(in ſchweizeriſchen Mundarten ſopiel wie„einfältig, unbeſonnen“). Auf eigentümliche Art zu ſprechen geht wohl Blappert und Schnatterer, vielleicht auch Goce und Gäckle zurück. Das mundartliche weiſt wie ſchriftſprachlich Knoblauch auf einen hin, der dieſe Pflanze liebt. Viele Familiennamen gehen auch auf die Tierwelt zurück. Wir nennen nur: Bär, Fuchs, Haas, Froſch, Wolf, Rauwolf, Griß, Geyer, Graßmuck, Habich, Häring, Iltis, Hecht, Ochs, Bröllochs, Kra⸗ nich, Krebs Bei ihnen ſcheint das Tertium Comparationis weniger dem Ausſehen des betreffenden Tieres, als gewiſſen mehr oder min⸗ der ſchmeichelhaften Eigenſchaften desſelben erwachſen zu ſein. Von diglektiſchen Namen, die 17 45 zu ſtellen ſind, ſeien genannt: Dau⸗ ber und Däuber(Täuberichl, Gauch(Kuckuck), Gibie, Giebiſch, Ka⸗ bitz. Kafitz(Diclektformen von Kiebitz). Göckler(männliches Huhn), Hinkel, Hinklein, Künkel(pergl, altd. Huoninchili Huhn), Irtz( Hirſch), Mothwurf(Maulwurf), Ganzer(t)(= Gänſerich), Krapp( Rabe), Kohlhepp(S Heuſchrecke), Laule(verkleinertes Löwe), Scherr Maulwurf). Eein weitere Schichte non Namen waren früher Uebernamen der Handwerker. Zu ſolchen Spitznamen wurde kurzerhand ihr Werk⸗ zelig verwendet, oder der Rohſtoff, den ſie bearbeiteten, das Werk, das ſie fertig brachten u. dergl. So erklären ſich: Krummholz(ur⸗ ſprünglich Wagner), Albeißer(aus„Altbüßer“ entſtanden, eigent⸗ lich der, der die„alten Schuhe büßt“, d. i. flickt), Knieriem(Geräte des Schuhmachers), Fleck, Stich Brennfleck(Uebername des Schnei⸗ ders), Flad, Fladt(der des Bäckers) Hornauf und Horneff(vergl. altd. Hornaff, Spitzweck, alſo ebenfalls Uebername des Bäckers), Beil (der des Zimmermanns), Keſſel und Keſſelring(der des Schloſſers oder Kupferſchmieds), Eiſenbeiß(der des Kriegers). Oft treten in den Uehbernamen der Handwerker Verkleinerungsformen auf, wie: Fäßle, Häfele, Oefelein, Sättele. Schühle u. a. Eine letzte Gruppe von Uebernamen geht von Abſtraktwörtern aus. Die näheren Umſtände, denen ſie ihr Daſein verdanken, ſind natürlich nicht zu erkennen. Wir nennen: Schad(im 8. Jahrhundert in der Bedeutung eines„ſchädigenden Feindes, Räubers“ zum Eigen⸗ namen geworden, im Geſchlecht der Landſchaden von Steinach erblich), Durſt, Faßnacht, Krieg, Muth, Freiheit, Kurzweil, Groll, Ohnmacht, Nothurfft, Schreck und Schröck, Schabernack, Sorg, dazu Anſorge und Ohneſorg. es Das alte haus zu Reilsheim. Von Guſtav Heybach. Wandert man durch den ſanftgewellten Kraichgau mit ſeinen ſonnigen Tälern und ſchmucken Dörfchen, ſo iſt man erſtaunt über die Fülle alter prächtiger Bauten, die die Dorfſtraßen zieren. Altes Fachwerk. Jahrhunderte olte Eichenſtreben dunkeln zwiſchen weißgetünchten Lehmwickeln. Die Häuſer ſind uns erhalten ge⸗ blieben. Geben uns Kunde vom Wohlſtande der Dörfer und de; Bauern, der ein ſolches Haus ſich erſtellen laſſen konnte. Künſtler durften ihr Können zeigen, mit Stemmeiſen und Klüpfel verzierten die biederen Werker jener Tage die Stirnfronten der ſchweren maſſigen Eichenbohlen, ſchufen Fratzen und Ornamente, vor denen heute mancher Kenner mit Staunen ſteht. Kommt man aber in die alte Kurpfalz, jene⸗ Gebiet jahrzehnte⸗ langer Kämpfe, ſo iſt jener Hauch, der ſich im Kraichgau um Fach⸗ Knoloch und Knobloch 0 werk und Vorhalle legte, jenſeits der Elſenz vorbei. rene waltete der Kriegsgott. Unmenſchlich die rauhen Soldaten,—— heerend der züngelnde Brand, entfacht von der blutroten Kri r⸗ fackel, genährt von Tier gewordenen Soldaten, die Befehle aude geiler Führer befolgten, die mit ſadiſtiſcher Freude brenn Dörfer den Abendhimmel erhellen ließen. 2 Damals ſanken jene Bauwerke, die der Stolz der Dörfer—1 weſen, wie die Halme unter des Stahles Schärfe. Ruinen Tenſchen Die eichenen Balken und Riegel waren verkohlt. Die Menſ ſer ohne Obdach. Voll Angſt. Damals ſtarben die prächtigen Häuſen⸗ die voll Schönheit waren. Nur wenige haben die harten Kriegszeiten überdauert. ſchöne Häuſer finden wir im Wollenbachtal in dem Dorfe Doch eines der ſchönſten liegt in der Nähe Heidelbergs in heim, dem Bruderort zu Bammental. Ein beſonderer Schmuck dieſes behäbigen Dorfes iſt da⸗ ſog nannte„alte Haus“. 4 Das Jahr 1592 ſah es erſtehen. Ein Bauersmann Tum (Thomas) Weber ließ es in jenem Jahre erſtellen. zbelt Damals war noch Ruhe in der Pfaolz, und friedliche ſchuf Wohlſtand allerorts. Das erkennen wir heute noch an ſtilvollen Ausſtattung des Hauſes. in Breite dunkle eichene Streben, ſenkrecht geſtellt, oder 125 Winkeln eingeſetzt, z. T. geſchweift, zum Teil überkreuzt, veneges den Holzreichtum jener Tage, in denen man noch nicht um ſe Stück Eichenholz geizen mußte. in Die Fenſter im unteren Geſchoß drei zuſammengetungen g den anderen Stockwerken zwiſchen ſenkrechte Streben geſchm eie heben ſich maleriſch ab gegen die hellen, weißgetünchten Flächen, die dunklen Eichenbänder durchziehen. 1 Ein kleines ſchmuckes Erkerchen an der Giebelſeite, ohne beſe deren Zierat angefügt, gibt eine ſauſchige, beſchauliche Ecke für Sonntag⸗Nachmittag. el Unterhalb der dreifachgekuppelten Fenſter liegt zwiſchen 115 Holzroſettchen eine Eichentafel wit einer Inſchrift, die ob ſatieriſchen Art verdient, bekannt zu werden, ſie lautet: Wider das viele Saufen 1593 Gotsvortig. Gerecht. Hab Gott vor Augen allezeit Vergiß nit was er dir gebeut Sei wahrhaft redlich fromb gerecht. Gedenk das du nur biſt ein Knecht. Ueber dein Gut und all dein Hab. Heit lebſtu morgen ligſt im Grab. Du ſei kein Vilerfraß kein Trinkenbolz. Leb nichtern meszig ſei nit ſtolz. Tu lieben Keuſchheit. Wenn ein Eſel nit Trinken mag Thiet man ihm an alle Plag Man bricht ihm nicht ein Tropfen ein Solchs las dir ein Exempel ſein. Auf das du lebeſt mesziglich Den ſonſt magſtu wol ſcheuen dich. Das ein verninftig Tier In dem Fall mehr zu loben ſchier. (Die Inſchrift iſt in lauter großen Buchſtaben verzeichn hinter jedem Wort findet ſich ein Punkt.) 0 Ueber dem Fenſter hat ſich noch einmal der Erbauer veNarz⸗ Domen Weber/ Und ſein/ Ehlichen/ Haus/ Fraw gerda/ Augberguin 7/. Auch an dieſem Haus finden ſich ſchon wie andernort⸗ der Sparſamkeit. Nur die Giebelfront iſt perziert und eine ſeite. Die anderen Seiten entbehren jeden Schmuckes. on ge⸗ Bemerkenswert an dieſem Haus iſt noch die Anlage v krümmten Bögen, die die Fenſter wie Arkaden überſpannen. Holz⸗ Die maleriſche Erkerecke wird von dünnen, einfachen en. ſtützen getragen, die nicht aus der Bauzeit zu ſtammen ſcheohr⸗ An der Längsfeite eine kleine Vorhalle, auf die die Strabk. räume münden, eine ſteilgeſtellte Treppe führt andie Die innere Anlage bietet nichts mehr aus der alten Zeit. euauf⸗ Das Haus wurde vor dem Kriege einer gründlichen N E0 friſchung unterzogen, und wir müſſen dafür dankbar ſein zau⸗ blieb uns ein ſchönes Denkmal mittelolterlicher Bauart un ſolche⸗ weiſe erhalten. JIn Bammental finden wir auch noch ein Gebäude— aber erſt aus riel ſpäterer Zeit. In der weniger prächtig. In der Wahl der Werkhölzer wenige Haus, ſuchend. Trotzdem in der Geſamtwirkung noch ein ſtattliches auten dem aber doch der zarte Hauck der mittelalterlichen Wohn ſehlt. Geſellſchaſten. Von K. Witzel. Der Menſch als geſellſchaftliches Weſen liebt die Ge In ihr erweitert er ſeinen Geſichtskreis, in ihr vertie kanntes, in ihr findet er, wenn ſie richtig geübt wird, dle⸗ ſlſchal. Einige Bargen Reils⸗ et und Sputer Schel benötigter Erholung. Der Geſelligkeitstrieb führte zur 5— t der Früher war ſie nur, ſo glauben heute noch viele, ein Vorre gicche. Begüterten. Es gehörte zu ihnen wie das Amen in der eſell⸗ In allen Volksſchichten traf man ſich von Zeit zu Zeit in apſten, ſchaften. Menſchen, die ſich einander innerlich verwandt. ſchoh ſuchten nach einer Form, ſich näher zu kommen, und das 60se vornehmlich in der Geſellſchaft. Hier wurden die Herzgef ern ſchüttet, hier wurde allerlei„durchgehechelt“, wie man ſich ge auszudrücken pflegt. Nachdem man ſo alles Wiſſenswerte Bedürf hatte, dachte man guch an die Befriedigung der leiblichen nſchaf tile Einbüled Kaffeeduft umſing bald die in Orzzas men Verbundenen. Und nun wurden erſt die Zungen gelöſt! olt. u. anſcheinend vergeſſen, wurde nun fein fäuberlich nachgehn die ganze Arbeit zu leiſten. Große Geſellſchaften konnte ſich ber dos Geſellſchaft leiſten, eine kleine Klaſſe von Menſchen. 1 Niveau dieſer Veranſtaltungen ſei nicht weiter geſprochen. rt man Nun haben ſich die Verhältniſſe verſchoben. Allerorten her Per das Klagelied, daß man keine Geſellſchaften mehr geben— ü bote in dasſelbe Horn tutet, beweiſt nur zur Genüge, daß er v perſpuf wahrer Freundſchaft an ſich noch nichts oder recht wene um m. hat. Chedem waren die Geſellſchaften nur geſuchte Mitte ewegend. allem Möglichen paradieren zu können. Die am meiſten baeiblicen Frage war die: Was bietet die Küche, der Keller? In ür von Genüſſen frönte man, um dann vollgepfropft die gaſtliche. Togen dußen zu ſchließen. Da wir nicht mebr wie in vergangengege den dieſes bieten können, ſind wir vielleicht endlich auf dem emäß rechten Wert der wahren Geſellſchaft zu erkennen und demg verfahren. giteroun Von großen Menſchen auf dem Gebiete der Kunſt, der ellſchafte, der Geſchichte wird uns berichtet, daß ſie ſich oft in Geſ wir 115 vereinigten. Bei dem tiefen Gehalt ihrer Gedanken müſſen ie ſie 5 heſchämt fragen, ob es bloß Aeußerlichkeiten geweſen ſi d, Se Stunden ernſter und heiterer Zwieſprache zufammenf* Körp⸗ ſtand der Erfahrungsſatz:„Der Geiſt iſt es, der ſich de baut“ obenan. Ihrer Art, Geſellſchaſten zu gründen unezeng unterhalten, ſollten wir nachſtreben. 1 Wenn wir zur das Hu, gekommen ſind, daß wir uns innerlich— darauf muß Augegſ gewicht gelegt werden!— naheſtehen. ſollen wir unz iſe gemeinſamen Gedankenaustauſches gönnen. Die alte We da ſchaften Loſen, 92 geben können, nur ſo kann wahre Geſellſchaft ſich zuſam 1G Genüſſe auf ſeeliſchem muß unſere auten! Mehr geiſtige Geſellſchaften!n ſellgge zaften zu pflegen, muß uns verpönt ſein. Sie ſoll u c wie wir es nicht machen ſollen. Gegenſeitig müſſen wir 6% —— —— —— S6%eh0—ũ¾ —9 ver⸗ ier⸗ nde S 3ͤ N 8 — ßüßüßßßꝙü cccc 4 2 19 4 — — Pöbr zur Führung des ſtädtiſchen Haushalts. — 00 . für b9ld Abeiten bben * 0 Goldwaren 49 7. Seite. Nr. 428.. Suppen. desuent für aneeſun ein tüchtiger Kaufmann der sowohl in Buchhaltung, als auch in Kofrespondenz perfekt ist. 8726 Narko., m. b.., Mannheim riefe zu richten an Schmidt& Willmes, S. m. b. H, Mannheim, N 7. 8. Lur Unterhaſtung und Reparatur einer Anzahl automatischer Maschinen wird ein Selbständiger, tuchtiger Scnlosser der womöglich auch kleinere Dreh- arbeiten ausführen kann, gesucht. eflektiert wird auf einen ruhigen, e selbständigen Mann. 38636 u. C. L. 161 an die Geschältsstelle Feescscsc ο οοοοοοοοι 5 Jüngere uchhaſterin bewandt in der Führung des Journals und d. 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Neumann-Hoditz, Josef Nenkert, Paul Rose, Robert Vogel, Rudolf Wittgen, Anfang 7 Uhr. Ende nach 10 Urr. Neues Theater im Nosengarten. Samstag, den 16. September 1922 Der Barbizr von Sevilla Komische Oper in 2 Aulzügen von Gioachino Antonio Rossini.— Spielleitung: Eugen Gebrath. Musikal. Leitung: Paul Breisach. Mitwirkende: lrene Eden, Ida Schälfer, Josef Burgwinkel, Mathieu Frank, Max Lipmann, Karl Mang, Hugo Voisin. Anfang 8 Uhr. Ende gegen 10½ Uhr. 86, 3. Trokadlero, 6s, 3. Täglich abends.30 Uhr 882 Das exquisite Programm mit Tanz. eeeeeeeeeeeeeceeeeeceeehhe alsgacen kier Die feierliche Einholung der neuen Gloeken, kann leider inſolge plötzlich eingetretener Verkehrs-Schwierigkeiten (Streik) nicht wie festgesetzt vor sich gehen. Wir laden daher alle von uns eingeladene Gäste und unsere Gemeinde- glieder herzlich ein, sich pünktlien 4% Uhr heute Samstag mittag in der Trinitatiskirche einzufinden, woselbst die Feler progtammgemäß stattfindet. 8756 Ehang. Jprengeltat der Irinttattsxirche. eeehhthnhenz Bei dem am 17. d. M. stattfindenden Nachmarki z. Dürkheimer Wurstmarkf 8750 verkehren die Extrazüge wie am Haupt- markt. Das Bürgernſeisteramt. Goldenes Lamm. E 2. 14 Heut—4 Sanetar Sblachffaesf 2 Stein. Vom 22. bis 24. Sept. werden wir in Nannheim, Hotel Union, am flaupt- v + e e enen eee e Spezialität: Schlachtplatten. 8752 — Carl Aaaalicge duen 25 nach der Natur jür die Patienten anzulertigen den und einzupassen. E187 Müller Söhne, Wiesbaden Von der Reise zurück 1 Dr. med. V. Lion Bacharzt für Haut- und Harnleiden Esz Telephon 888, P 7, 17 e i 7 arnttanilt Amtlche erbffeatlchungen der Sladgemeinae. Von Samstag, den 16 Sept. ab: Je 750 Gramm Brot auf die Marken Nr. 92 und Nr. 93. In der Zeit vom 9. bis 15. September wurden aufgerufen: Brot: Je 750 Gramm auf die Marken Nr. 86, 87 und 88 63 Miſchverſorgung: Die Milcheingänge ſind erfreu⸗ — licherweiſe wieder beſſer geworden, ſodaß wir in der Lage ſind, auch die Kinder im 9. Lebens⸗ jahre ab Samstag. den 16. September 1922 mit 6 Liter Vollmilch zu beliefern. Die Milch⸗ verkaufsſtellen ſind angewieſen, auf die gelben Milchkarten 1½ Liter Vollmilch zu verabfolgen. Neue Preiſe für markenpflichtiges Brotf u. Mehl Infolge der Erhöhung der Geſchäftsunkoſten der Bäcker, der Mehlverſorgung und des Lebensmittel⸗ amts, ſowie der Löhne! Bäckergehilfen, werden aufgrund des§ 35 des Geſetzes über die Regeiung des Verkehrs mit Getreide aus der Ernte 1922 die Höchſtpreiſe für die Abgabe von markenpflichtigem Brot und Mehl an die Verbraucher mit Wirkung vom 18. September 1922 für Mannheim wie folgt feſtgeſetzt: 56 à) für den großen Laib Brot(1500 Gr.), 29.40 M. kleinen 750„), 14 70 M. 1 750 Kleinbrot(100 Gramm).— M. .—. M. Weizenbrotmehl(SHige Auzmah⸗ lung), je Pfund 2 5 Dieſe Preiſe ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Ge⸗ ſetzes, betr. Höchſtpreiſe. Ihre Ueberſchreitung unterliegt ſtrenger Beſtrafung. Mannheim, den 13. September 1922. Kommunalberband Maanheim—Stadt. Der Oberbürgermeiſter. für den ſtädeſſchen Kranßetriebd den mit Wirkung vom 1. Sept. Auskunft erteilt Verlade⸗ ipwerlſtraße 8. das d)„ Bolihar“' von Leo Perutz. hahnhof, anwesend sein, um Die Aktionäre, Gesellschaft, oder bei den Bankhäusern: Bass& Herz, Frankfurt a. Main, Bayerische Vereinsbank, München, ſtheinische Creditbank, Mannheim, Stuttgart, Direktion der Stuttgart, nommen. Tagesordnung: — auf Mk. 70,000,000.—, unter Ausschluß aktien gleichgestellten Inhaberaktien, aktien mit mehrfachem Stimmrecht. Festsetzung der Ausgabebedingungen. eee Stellung der Aktien abzuändern. schlüssen zu Pufkt 1. Heidelberg, den 6. September Doertegbach& Co., G. m. b.., Stuttgart. auszuweisen und erhalten dagegen eine Stimmkarte. Stimmrechtes wird auf§88 27 und 28 unserer Statute Porfland-Cementwerke feidelbeg-Mannheim-- Sfuttgart Aktiengesellschaft. Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden zu einer Aaherondentchen deneaaweganmng auf Ereitag, den 6. Oktober 1922, vormittags 11 Uhr, in den„Heidelberger Hofe in Heidelberg ergebenst eingeladen. welche an der Generalversammlung teil- nehmen wollen, haben sieh über ihren Aktienbesitz spätestens 3 Jage vor der Generalversammlung— den Tag der Hinterlegung und den Versammlungstag nicht mit eingerechnet— bei der ſtheinische Credithank, Filiale Heidelberg, Heidelberg, A. Schaaffhausen'scher Bankverein, Küln./Rhein. Württembergische Bankanstalt vorm: Pflaum& Württembergische Vereinsbank, Stuttgart, Discontogesellschaft Fiſiale Stuttgart, Beschlußſassung über die Erhöhung des Grundkapital. um Mk. 36,000,000.— des Bezugsrechtes Aktionäre, durch Ausgabe von 34000 Stück mit den bisherigen Stamm- sowie 2000 Stück auf den Namen laütenden, mit den bisherigen Votzugsaktien gleichberechtigten Vorzugs- Beide Aktienarten mit je M. 1000.— und mit Dividendenberechtigung ab 1. Dezember 1922. 1 2. Beschlußfassung über die Ermächtigung für den Vorstand und den Aufsichtsrat, die neuen Vorzugsaktien zu ihm geeignet erscheinenden Zeitpunkt zum Vorteil der Gesellschaft in Stammaktien umzuwandeln, derart, daß alsdann eine Gleichstellung der umgewandelten Vorzugs- aklien mit den Stammaktien eintritt, und die 88 4, 7, 27, 31 und 35 des im Sinne einer alsdann eintretenden Gleich- 3. Aenderung des 8 4 des Gesellschaftsvertrages entsprechend den Be- 1922. Der Aufsichtsrat. A. v. Kaulla, stellv. Vorsitzender. Wegel des n Bezug ge· Co., der 8708 Ameri Hassagierddampfer: Dreischraubendampfet„Minnekahda““ Doppelschraubendampfler„Manchuria“ Doppelschraubendampler„St. Pau!““ Doppelschraubendampfer„Mongolia“ Dreischraubendampfer„Minnekahda““ Doppelschtaubendampier„Manchuria“ Doppelschraubendampier„Mongolia““ Frachtdampfier Auskunft ertellen can-Line. Regelmäßige Passagier- u. Frachtdampfer Hamburg-New eLork. e e. —— *** 292955„ 1 „„565„ Oki. . Okl. .Okt „ 25. 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Die Mindeſttaxs frei praktizierenden Heb⸗ ammen iſt zur Zeit für eine Geburt Mk. 1500.—, für eine Fehlgeburt Mk. 800.—, ſie erhöht ſich nach der Zeitdauer der Geburt, der Tageszeit(untertags oder nachts), den beſon⸗ deren Verhältniſſen uſw. entſprechende Mit der Min⸗ deſttaxe allein kann die Hebamme in der Regel nicht auskommen. der — 3743 Hebammen⸗Verein. 827ꝰ letelorstellung ö bhr 232 ͤ uter Molapieler (Dilettant) ſucht Maersgielor zur Begleitung von So⸗ naten, Konzerten u. ſ. w. Angebote unter V. R. 62 an die Geſchäftsſtelle. *7 7 2 — im 21. Lebensjahre. Walter Sqh Mannheim, U 5, Danksagung. Für die uns in so reichem Maße dargebrachte Teil- nahme beim Hinscheiden meines herzensguten Vaters allen denen, die ihm das letzte Geleit gaben, sowie Herrn Stadtpfarrer Dr. Steinwachs für seine trostreichen Worte. tiefgefühlten Dank. Frau Maria Six und Kinder. MANNHEIM(fi 7, 160, den 15. September 1922. Gestern abend entschlief sanft nach langem schwerem Leiden unser liebes Kind, Schwester und Braut, Fräulein EIse Hauimann Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Fam. Hauimann Beerdigung findet Montag, 18. Sept., nachmittags 2 Uhr statt. geliebten Gatten, unseres 8742 Adolf Six Jagd-Verpachtung. Am Montag, den 25. ds. Mts., nachmittag 2 Uhr wird die Jagd auf hieſiger Gemarkung 33 weitere 6 Jahre, vom 1. Februar 1923 bis 31. bt. nuar 1920 im Nathaus dahier öſſentlich verſteigen Die ganze Gemarkung iſt in 2 Diſtrikte eing teilt und bildet die Straße von Ladenburg n Muckenſturm die Grenze. Diſtrikt 1 der weſtliche Teil, etwa 500 ha Anſchlag 24 000 Mk. Diſtrikt II der öſtliche Teil, etwa 300 ha Anſchlag 25 000 Mk. Als Bieter werden nur ſolche Perſonen f 25 laſſen, welche ſich im Beſitze eines Jagdpaf befinden oder durch ein ſchriftliches Zeugnis die zuſtändigen Behörde nachweiſen, daß gegen ͤcht Erteilung des Jagdpaſſes ein Bedenken nic obw altet. 108 Ahmacher. 20, 15. Sept. 1922. Luiſe Mannheim, den!1 Rheindammstr. 28 Statt Karten. Altred Kuß geb. Schöttle zeigen ihre Vermähſung an. Der Entwurf des Jagdpachtvertrages liegt zur Einſichtnahme im Rathaus hier auf. eben · Heddesheim hat gute Bahnverbindung: N ank⸗ bahn Mannheim⸗Heddesheim, Hauptbahn Fr eim furt a..⸗Heidelberg. Die Stationen Heddesh rl. und Großſachſen⸗Hedde liegen im Jagdbezl Heddesheim, den 12Geptember 1922. Gemeinderat: 8686 Heinz. Ständige Rechts- und Interessenvertretungen Kuß 6. September 1922. 9996 Dr. jur. Wegener Freiburg i.., Meroystr. J8, fernsb 50l Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen N Regelmässige In- und Auslandfahrien. Verbindungen in Industrie-, Händels- u Lieferant stàädtischer Behörden. 876 — Bankkreisen.— HILDE WEIDNER 7 ee, KARL KAST 8 Mannheim, 2 22, September 1922 Wintorkartofelg —* Feategne Möbelausstattungen tür Bestellungen nimmt entgesen V 5 Gg. Lutz, Mannheim ſel. 17l erlobte J1, 18 u. Lindenhofstr- 13 16028 lh. 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