* —— ſſ—— keitag, 22. Sepeember. Anzeigenpreiſe: del vorauszaylung die kl. Zeile mk. 20.—. Stellengeſ. u. Famillen⸗Anz. 200/ Nachl. Reklamen Mk. 80.— Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Angeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.usgaben w. keine verantwortg.übern. Höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Lernſprecher ohne Sewähr. Bildung u. Unterhaltung. Seld u. Garten. Wandern u. Neiſen. — ltut fuufte 5 Co. Im 1 dezugspreiſe: In maunnheim und Amgebung monatlich 3 8 5 he kei ins haus gebracht mark 150.—. durch die poſt bezogen 2 0⁵ Aertelj. mark 380.—. Einzelnummer mk. 3. o0. poſtſcheckkonto 5 6 küntte de. 12890 Karlsrube in Saden und Hr. 2917 zudwigshafen am— 19 5 ungeg aden. gauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchüfts ⸗Nebenſtelle 1 . un ecarvorſtadt, Waldbofſtraße nummer 6. Fernſprecher 8 kHel dummer 7030, 7031, 702, 7048, 7044, 7068. Celegramm⸗Röreſſe: 52] J Leneralanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. ſcb Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen⸗Jeitung. Mannh. Muſik-Seitung. 3R, Eeeeeeeeee III1II ĩ˙²Ü⅛—lI.ĩĩ¾ĩ]́;] 2 2 mmn 1. 680 4 8 5 2 5 dynaſtiſchen Intereſſen entſtanden iſt, bei Feſſen Entfeſſelung aber , Der letzte Friedensſchritt. dynaſtiſche Intereſſen willenbeeinfluſſend mit entſchieden haben, hat ertz, Geſchäftsführer des Parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuſſes. „Machdruck verboten.) Zu den wenigen unbeſtrittenen Tatſachen in der Geſchichte der VBon Dr. Ludwig H 55. leftiſchen Tage gehört, daß die durch den deutſchen Druck auf Oeſter⸗ 8l zeich wieder aufgenommene Konverſation zwiſchen Wien und Peters⸗ 1 us. eine leichte Entſpannung der Lage gebracht hatte. Ebenſo un⸗ 1. eſtritten iſt es, daß die ruſſiſche Mobilmachung auch gegen Deutſch⸗ — and die eben wieder aufkeimende Hoffnung auf Erhaltung des Frie⸗ 9 vernichtete. Denn daß dieſe Mobilmachung Krieg zwiſchen Jußland und Deutſchland und damit den europäiſchen Krieg bedeu⸗ te, darüber war ſich jedermann in der ganzen Welt, auch in Ruß⸗ Mmuch-, lund, klar, mit Ausnahme des Zaren, der glaubte oder vielleicht auch 15 kur zu glauben vorgab, daß die Heere ſich mobiliſiert gegenüber⸗ 0 ſehen könnten. ie 25 Was die eigentliche Urſache der Erneuerung des bereits einmal 2 Uurückgezogenen allgemeinen Mobilmachungsbefehls geweſen iſt, iſt rels nicht mit Sicherheit feſtgeſtellt, wird ſich vielleicht niemals mit mel cherheit feſtſtellen laſſen. Irgend welche Ereigniſſe, die eine Ver⸗ 26 härfung der Lage gebracht hätten, waren zwiſchen Rücknahme und aolel, 1 ledererteilung des Befehls zur allgemeinen Mobilmachung nicht —. ungetreten. Natürlich trieb die Nervoſität überall und auch in Ruß⸗ 2 1 die Generale, die den militäriſch günſtigſten Augenblick zu ver⸗ 2 bamen fürchten mußten, auf möglichſt ſchnelle Mobilmachung zu 00 krüngen. Aber die Staatsmänner leiſteten leider nur in Deutſch⸗ l1 1% 9 den militäriſchen Wünſchen Widerſtand. Poincars erwartete mit Sehnſücht den Ausbruch des Krieges, der das Ziel ſeines Lebens Wlen ſalte. Saſſonom war mindeſtens ſeit dem 28. Jull d. h. ſeit im Tage der öſterreichiſchen Kriegserklärung an Serbien, aber W0 dem Tage, an dem er ein Telegramm ſeines Botſchafters aus madon erhalten hatte, in dem gemeldet wurde, die Zuverſicht Ber⸗ 1„ uhe und Wiens auf die Neutralität Englands ſei unbegründet, davon ſarde.] Erx rzeugt, daß die bewaffnete Auseinanderſetzung unvermeidlich ſei. llicher trieb zu ihr, indem er gemeinſchaftlich mit dem Großfürſten Niko⸗ 90 5 Nikolajewitſch den Zaren mit dem militäriſchen Ruhm eines 367 faglos ſiegreichen Krieges lockte. Im Hofe des Reichskanzlerpalais, 5 2 85 r Wilhelmſtraße dagegen ſtand das Auto angekurbelt, um — bdethmann ins Neue Palais zu bringen, wenn dort die Militärs dem 1 aiſer den Kopf zu heiß gemacht hatten. Die Willensregungen des dvette ſpiegelten ſich bei den diplomatiſchen Vertretungen an der a wider. Es iſt nicht⸗ barüber bekannt geworden, daß Bucha⸗ n oder Palsologue irgendwie gebremſt hätten. Paléologue war nt. alerdings beſtürzt, als er von dem erſten Befehl zur allgemeinen die kobilmachung hörte, aber nicht etwa deshalb, weil nun der Krieg unvermeidlich geworden, ſondern weil de 50 975 r Entſchluß ohne vorherige nachrichtigung Frankreichs gefaßt 1125 6 ſDer deutſche Botſchafter hat dagegen das Menſchen⸗ + Rnügliche getan, nicht nur, um die aſe 0 1955 371 rieutſchland zu verhindern, ſondern auch um die befohlene wieder 1. mtgängig zu machen. Sogleich, nachdem ihm der Oberſt v. Egge⸗ dung die Nachricht von ihr gebracht hatte, machte er von ſeinem — Docdt als Botſchafter Gebrauch, den Zaren perſönlich aufzuſuchen. ++ 1 wohl er nur wenig Hoffnung hatte, wollte er auch das äußerſte icht unverſucht laſſen. Der Zar benahm ſich, wie man es bei dieſem er cchloſſenen, eigenwilligen und heimtückiſchen Mann gewohnt war: i büllte ſich in Schweigen oder erwiderte nichtsſagende Worte. 5 Pourtales ihm bemerkte, er halte eine zum Guten 55 für möglich, wenn die ruſſiſche Mobilmachung kückgängig ge⸗ — werde, zeigte er nach oben und ſagte:„Dann kann nur Einer ic helfen!“ Pourtales gab aber ſeine Bemühungen noch immer wei auf. Er wandte ſich an den Landwirtſchaftsminiſter Kriſcho⸗ Arden einem erklärten Kriegsgegner, der im Miniſterrat gegen den macht geſtimmt hatte und dann auch ſeinen Abſchied nahm. Er riczs e weiter von dem Anerbieten des alten Hofminiſters Freede⸗ hart Gebrauch, ſeine Vermittlung anzunehmen, wenn es hart auf ginge. Freedericks begab ſich ſofort zum Zaren. Ueber ſein Ge⸗ ** 5 — — — 255 mit ihm ſind wir aus dem Buch der Gräfin Kleinmichel „ ur er aus einer verſunkenen Welt“ unterrichtet. Als er in Peters⸗ 99 em. fand er bereits Saſſonow vor. Er ſprach auf den ſſch mit großer Wärme ein. Die Zarin unterſtützte ihn, erſt fran⸗ engliſe dann engliſch. Da ſie der Meinung war, daß Freedericks 2 15 nicht verſtand, ſagte ſie in dieſer Sprache zum Zaren: da⸗ 905 nennſt ihn manchmal einen alten Narren; aber er iſt den er Narr. Er iſt Dir ergebener als irgendein anderer. Gib af an bilmachungsbefehl, Nicki, bitte tue es.“ Saſſonow griff 45 auf mi ein und erwiderte:„Ich habe den Mut, die Verantwortung 50n Nußland zu nehmen für dieſen Krieg, der unvermeidlich iſt und 29 U ſtärker und mächtiger machen wird, als es bisher geweſen 55 0 daß 5 nd Sie, der Miniſter des Kaiſerlichen Hauſes, Sie wollen, nals 51 Todesurteil unterſchreibt, denn Rußland wird ihm nie⸗ 1 5 Demütigung verzeihen, zu der Sie ihn überreden wollen.“ 0 ittel irte ihm weiter, daß ein Krieg gegen Deutſchland das einzige 1* ſein Leben und den Thron für ſeinen Sohn zu erhalten. f beltun r, der bis dahin geſchwankt hatte, befahl, ohne die Unter⸗ 11 imow mit Saſſonow und Freedericks fortzuſetzen, ſofort Suchom⸗ — auch—2 den Großfürſten Nikolaus kommen zu laſſen. Damit war 8 er letzte Verſuch geſcheitert. ber. n 1 eine der bitteren Ironien der Weltgeſchichte, daß es 1W densſchritt ſche Befürchtungen waren, die den letzten Frie⸗ — des Zaren ergebnislos machten. Gerade auf die Solida⸗ Vilheim dynaſtiſchen Intereſſen gegenüber Fürſtenmördern hatte + loraliſte II. gerechnet, um den ſerbiſch⸗öſterreichiſchen Konflikt zu told 2 5 Und auf das dynaſtiſche Gefühl des Kaiſers hatte Berch⸗ gſt. das em Handſchreiben des alten Kaiſers Franz Joſef ſpekuliert, — wurdauf dem ſchickſalsſchweren Frühſtück in Potsdam überreicht AMderwe 5 Rechnung war falſth. Nicht nur, daß das poljtiſche ſchaften 8 unſerer Zeit über dynaſtiſche Willungen und Verwandt⸗ die Donaftz Herrſcherfamilien längſt hinweggerollt iſt, der Krieg hat doppelmis Romanow ebenſowenig gerettet wie die Habsburgiſche 4 aus iſt Ueber das ruſſiſche und das öſterreichiſche Kaiſer⸗ geweſen De Revolution hinweggefegt und es iſt, als wären ſie nie und dle Wirt beiden Herrſcherhäuſern ſind die Hohenzollern gefolgt n deut ittelsbacher und die Wettiner und alle die anderen, die ſcchland auf dem Thron ſaßen. Der Krieg, der nicht aus staaten die republikaniſche Form⸗gebracht, in denen der mon⸗ arthiſche Gedanke feſter zu wurzeln ſchien als bei allen anderen und in denen vorher einzelne Parteien zwar theoretiſch republikaniſch waren, in denen ſich aber ein wirklicher Wille zur Republik nie⸗ mals geltend gemacht hatte. England und die Pariſer verhandlungen. WöB. Hondon, 22. Sept. Eine halbamtliche Meldung be⸗ ſagt, in London würden de Fortſchritte der Pariſer Verhand⸗ lungen für ſehr befriedigend gehalten. In amtlichen Kreiſen ſehe man die Lage nicht als troſtloss an. Man vertraue darauf, daß die Kemaliſten darauf verzichten würden, eine ſeit vier Jahren geregelte Frage wieder aufzuwerfen. Lloyd George hat ſich heute nachmittag wieder aufs Land begeben. Weiter wird bemerkt, daß der Miniſterrat ſich geſtern abend hauptſächlich mit der Frage der Abbeförderung und der Verſorgung der Flüchtlinge in Smyrna befaßt hat. WB. London, 22. Sept. Eine Reutermeldung beſagt: In den amtlichen Kreiſen wird mit Befriedigung feſtgeſtellt, daß man ſich infolge der geſtrigen Pariſer Konferenz auf dem Wege zu einem Abkommen befinde. Wenn Muſtapha Kemal den Ge⸗ danken der Konferenz annehme, ſo ſei es klar, daß dieſe erſt dann ſtattfinden könne, wenn zuvor ein Waffenſtillſtand abgeſchloſſen ſei. Die Konferenz könne natürlich nur dann gute Ergebniſſe zeitigen, wenn die Kemaliſten ſich einverſtanden erklärten, ihrerſeits Zuge⸗ ſtändniſſe zu machen. Die Meldungen, wonach Großbritannien bereit ſei, das Gebiet von Tſchanak zu räumen unter der Bedingung, daß die franzöſiſche Kriegsmarine ihr Beiſtand leiſten werde, wird für unhegründet erklärt. WB. Paris, 21. Sept. Der„Temps“ begrüßt es, daß trotz den von der Londaner Regierung kundgetanenen Abſichten es den An⸗ ſchein habe, gerade aus dem Grunde, weil ein ſpontaner Schritt Lord Curzons es geſtern möglich gemacht habe, eine richtige Löfung der engliſch⸗italieniſchen Konferenz zu improviſieren, daß auch Groß⸗ britannien eine friedliche Löſung der Drientfrage verfolge. Man könne daher der Zukunft mit größerem Vertrauen entgegen⸗ gehen, als man das in den letzten Tagen habe tun können. Sicher ſei man noch nicht völlig frei und es beſtänden noch zahlreiche Schiwierigkeiten zweiter, ſowohl bezüglich der Haltung, welche die drei Mächte angeſichts der neuen durch den türkiſchen Sieg in Kleinaſien geſchaffenen Lage einnehmen ſollten, als auch⸗bezüglich der Löſung des geſamten Problems. Es ſei zu wünſchen, daß die Entſcheidungen, die das engliſche Kabinett zweifellos heute treffen werde, es Lord Curzon geſtatten würde, für die morgigen Beſprechungen mit Poin⸗ caré und Sforza Elemente mitzubringen, die zu einem feſten Ab⸗ kommen über die einzuſchlagende Politik notwendig ſeien. Es ſei in der Tat wichtig, friſch auf hie Löſung loszugehen und ſich nicht durch die Ereigniſſe überraſchen zu laſſen, da die Unſicherheit auf den Geiſt der orientaliſchen Maſſe die ernſteſten Wirkungen haben könne. Die Dinge hätten im Orient eine ſo gefährliche Ver⸗ wickelung erreicht, weil die Mächte ſtändig den Eindruck gemacht hätten, daß ſie über die zu erreichenden genauen Ziele ſich uneinig waren. Die Stunde ſei geweſen, den Frieden im Orient im Geiſte der Gleichheit und Gerechtigkeit wieder herzuſtellen, der die Grund⸗ lage der Handlungen der Entente ſei, und die Pariſer Konferenz würde durch Beſtätigung der Uebereinſtimmung Frankreichs, Italiens und Großbritanniens die raſche Entwickelung dieſes Programms in nutzbringender Weiſe vorbereiten. 4 2. +. Die engliſch⸗franzöſiſche Spannung. WSB. Paris, 21. Sept. Der„Intranſigeant“ beurteilt die Lage als ernſt. Die Staatsmänner zeigten zwar ein ver⸗ trauensvolles Lächeln, es ſcheine aber, daß die Lage heute ernſter ſei, alsmangeſtehe. Sie ſei ernſt, weil Frankreich nicht von ſeingem Standpunkte, keinen Krieg mit der Türkei, aufgebe, während Engdand dagegen daran feſthalte, daß es, koſte es, was es wolle, werde. Es habe richtig den Anſchein, als ob Lord Curzon nicht nach Paris gekommen ſei, um die Angelegenheit zu ordnen, ſon⸗ dern, um mit der Zurückhaltung Frankreichs in den gegen Kemal vorbereiteten Widerſtand fertig zu werden. Wenn England Kon⸗ ſtantinopel und die Meerengen aus der Hand gebe, dann würde ſein Preſtige dadurch einen Schlag für immer erleiden, und Suez ſeinerſeits würde ihm aus der Hand gleiten mit Aegypten, Meſopo⸗ tamien und Indien. Man müſſe Poincare beglückwünſchen, daß er in dieſe Abtenteuer ſeine ganze Kaltblütigkeit bewahre. Auch Italien habe ſich auf die Seite Frankreichs geſtellt. Würden die beiden Länder den dritten Alltierten dazu bringen, daß er begreife, daß Klugheit erforderlich ſei, und daß von ſeiner Seite gewiſſe Opfer notwendig ſeien, das würde ſich binnen kurzem entſcheiden. WB. Paris, 21. Sept. Im Journal des Debats heißt es: Wir nehmen nicht an, daß Lord Curzon am Freitag auf ſeine Ein⸗ wendungen bezüglich der Aufgabe des aſiatiſchen Ufers beharren wird. In jedem Falle wird die franzöſiſche Regierung ihre Entſchließung, an keinen Operationen an der aſiatiſchen Küſte teilzunehmen, nicht ändern. Das Blatt rechnet damit, daß die franzöſiſche Regierung nicht minder feſteihre Abteilungen in Gallipoli aufrecht erhalten, und nötigenfalls verſtärken wird und daß ſie ſehr tätigen Anteil an der Ueberwachung der Meerengen zur See nehmen wird! Jetzt und ſpäter, während der Friedens⸗ verhandlungen und nachher müßten franzöſiſche Abteilungen mit den engliſchen und den anderen Alliierten die Kontrolle der Neu⸗ tralität der Meerengen ſichern. Die„Liberte“ hofft, daß die Konferenz ſchleunigſt zu⸗ ſammentritt. Das ſei das beſte, was man ihr wünſchen könne, damit ſie Erfolg habe. Es ſcheine aber recht ſchwierig, den gefährlichen Erörterungen zu entgegnen. Wenn die eng⸗ liſche Regierung ſich nicht entſchließe, anzuerkennen, was logiſcher⸗ weſſe der Türkei gehören müſſe, und wenn die Verzögerung ge⸗ lungen ſeis ſo könne niemand, vielleicht ſelbſt nicht einmal Muſtapha Kemal Paſcha, für irgend etwas garantieren. Im gegenwärtigen Augenblick könnten die Alliierten ohne militäriſche Anſtrengung der Türkei ſagen: Das iſt der Friede. den wir Euch gewähren, weil er gerecht iſt. Man ſolle nicht bis zu dem Zeitpunkt warten, an dem man, nur um dieſen Frieden aufzuzwingen, eine Expedition ab⸗ ſchicken müſſe. Wenn eine militäriſche Operation begonnen hätte, dem, was es Freiheit der Meerenge nenne, Achtung verſchaffen⸗ Franzöſiſche Chauviniſten gegen England. O Paris, 20. Septbr. Trotz offiziöſer Beſchwichtigungsverſuche, fährt die nationaliſtiſche Preſ ſe fort, Hetzartikel gegen Eng⸗ land zu publizieren und gleichzeitig vor Einflüſſen franzöſiſcher Po⸗ litiker zu warnen, die verſuchen, die Verſtändigung mit der Londo⸗ ner Regierung auf Koſten Frankreichs zu fördern. Im„Echo de Paris“ wird darauf hingewieſen, daß ſich die franzöſiſchen Intereſſen am Rhein und am Bosporus in Widerſtreit mit den britiſchen befin⸗ den. Von einer Entente zwiſchen den Kanalnachdarn könne nicht mehr die Rede ſein. In der„Action Francaiſe“ Daudets wird ſchneidig gegen die Engländer losgezogen.“ Die Briten gebrau⸗ chen brutalen Widerſtand, ſie ſchlagen mit der Fauſt ins Geſicht. Man muß ſie ebenſo behandeln, anders läßt ſich mit ihnen nicht auskom⸗ men“, ſchreibt das Royaliſtenblatt. In der Provinz macht ſich gleich⸗ falls eine gereizte Stimmung gegen England bemerkbar; bei dieſer Gelegenheit greifen die Blätter auf die Vorkriegszeit zurück. Das Lyoner Blatt„Le Nouvelliſte“ ſchreibt z..:„England brauchte uns als Soldaten gegen Deutſchland, das wiſſen wir. Es unterſtützte uns in Agadir, ſicherte uns Marokko, auf das es kein Recht hatte, zu, weil es Deutſchlands maritime Pläne durchkreuzen wollte. Die Vorkriegs⸗ politik Englands richtete ſich auf kein anderes Ziel, als auf die För⸗ derung des franzöſiſch⸗deutſchen Gegenſatzes, denn es konnte darau⸗ den Vorteil ziehen, daß Deutſchlands Marine und Handelsſchiffahrt in einem Kriege zerſchmettert wird. Wer durchſchaut die Engländer nicht? Und wer ſtellt heute in Abrede, daß wir auf dieſen engliſchen Plan deshalb eingingen, weil wir die Abrech⸗ nung mit Deutſchland für notwendig hielten? Die Briten führten den Krieg, um die Deutſchen aus Bagdad zu vertreiben: den Weg nach Indien wollten ſie nicht durch Konkurrenten verrammelt ſehen. Und wer hat ſie auf dieſe deutſche Gefahr in Bagdad, auf dieſes Ge⸗ ſpenſt, aufmerkſam gemacht, Herr Tardieu, der jetzt wieder den Eng⸗ landfreund ſpielt, freilich auf Koſten Frankreichs. Die Anhänger Clemenceaus(die Clemenciſten) ſtellten ſich vor dem Krieg England zur Verfügung unter Leitung des alten Georges; heute erheben ſie wieder das Haupt, um Frankreich im Orient zurückzudrängen. Sie arbeiten im Intereſſe Englands, das nur dann an einer Entente. In⸗ tereſſe hat, wenn die Sache etwas einträgt.“ Engliſche vorſchläge zur Regelung des Orientproblems. 3. London, 20. Sept. Von ſeinem diplomatiſchen Mitarbeiter erhält„Daily Telegraph“ nachſtehende Informationen: Den Vertre⸗ tern Englands in Belgrad und Bukareſt iſt erklärt worden, daß ſich die Regierungen Jugoſlawiens und Rumäniens mit einer Helleniſierung der ägäiſchen Küſte nicht einverſtanden erklä⸗ ren können. Doch gegen ein ſelbſtändiges, unabhängiges Thrazien, das durch Bevollmächtigte des Völkerbundes verwal⸗ tet wird, würden die beiden Balkanſtaaten nichts einzuwen⸗ den haben. Die engliſche Regierung hat bezüglich der Sicherung des Bosporus einen Vorſchlag des Generals Herrington in Erwä⸗ gung gezogen, des Inhalts, daß die Feſtungen Tſchianak⸗Kaleh, euro⸗ päiſch und aſiatiſch Kavak von gemiſchten Truppen der drei Haupt⸗ mächte beſetzt bleiben ſollen. Für eine ſolche Regelung wären die Türken zu gewinnen. Um Adrianopel, das die Angora⸗Regie⸗ rung unbedingt— aus religiöſen Gründen— wiedererhalten will, dreht ſich jetzt das Problem. Frankreich und Italien 80 geneigt, Adrianopel den Türken zuzuerkennen. Kür friedliche Beilegung. WB. Genf, 22. Sept. Wie hier verlautet, haben ſich die Völker⸗ bundsdelegationen der fünf britiſchen Dominions an die engliſche Regierung mit der Bitte gewandt, in einer Beſprechung zur Beilegung des türkiſch⸗griechiſchen Krieges und der zu ergrei⸗ fenden Maßnahmen im Rahmen der Völkerbundsverſammkung ein⸗ zutreten. Die engliſchen Arbeiter bei Lloyd Seorge. —: London, 22. Septbr. Eine Vertretung des Gewerkſchafts⸗ bundes hat geſtern Lloyd George aufgeſucht, um ihn im Namen der Arbeiter aufzufordern, jede militäriſche Aktion im Nahen Oſten zu vermeiden. Lloyd George hat die Verſicherung abgegeben daß 5 im Orient keinerlei kriegeriſche Politik verfolge. Bedrohung der neutralen Zone. WB. London, 21. Septbr. Generalmajor Frederik Maurice drahtet dem„Daily Chronicle“ gus Konſtantinopel, die türkiſche Kavallerie an der Grenze der neutralen Zone auf der aſiatiſchen Seite der Dardanellen nehme an Stärke zu. Die türkiſchen Streit⸗ kräfte ſammelten ſich nach und nach und würden zu einer Bedro⸗ hung der Beſatzung der aſiatiſchen Küſte. Mu⸗ ſtapha Kemal habe die Miniſter aus Angora nach Smyrna berufen, wo geſtern eine Sitzung habe ſtattfinden ſollen, die über die Frage Krieg oder Frieden zu entſcheiden gehabt hätte. Die Nervo⸗ ſität und die Beſorgnis der chriſtlichen Bevölkerung von Konſtanti⸗ nopel habe zugenommen. Der Generalmajor erklärt nachdrücklich, bei der augenblicklichen Stimmung der Mohamme daner könne eine Räumung von Ismid oder Tſchanak im gegenwärtigen Augenblick Folgen haben, vor denen der Brand von Smyrna ver⸗ blaſſe. Der Oberbefehlshaber Sir Charles Harrington habe ein Communiquee veröffentlicht, worin er die Entſchloſſenheit der Eng⸗ länder kundgebe, die neutrale Zone bis zur Entſcheidung der alliier⸗ ten Konferenz zu halten und erklärte, er werde einen kemaliſtiſchen Vormarſchein die Zone als kriegeriſchen Akt anſehen. Gene⸗ ralmajor Frederic Maurice ſchließt:„So ſteht in elfter Stunde Groß⸗ britannien allein als Beſchützer der Chriſten.“ In einem weiteren Telegramm berichtet Maurice über ein gutes Fortſchreiten der Ver⸗ teidigungsvorbereitungen der engliſchen Land⸗ und Seeſtreitkräfte in Tſchanak. Die Beſetzung von Tſchanak. WB Paris, 21. Sept. Nach einer Havasmeldung aus Konſtan⸗ tinopel läuft in engliſchen Kreiſen hartnäckig das Gerücht um, daß das Londoner Kabinett entſchloſſen ſei, Tſchangk zuhalten und jedem Angriff gegen die neutrale Zone Widerſtand zu leiſten. WB. London, 21. Sept. Bei den Erörterungen der heutigen Morgenpreſſe ſpielt die Frage der Beſetzung Tſchanaks eine be⸗ ſondere Rolle. Die„Times“ ſchreiben, der in Paris gefaßte Be⸗ ſchluß würde die allgemeine Zuſtimmung in England, im ganzen Britiſchen Reiche und wohl auch in Frankreich finden. Er beweiſe, daß die alliierten Regierungen keine haſtigen Schritte tun und keine Aktion unternehmen werden, ohne die reifliche Erwägung ihrer gegenſeitigen Anſichten und der dadurch berührten großen Fragen. „Daily Expreß“ berichtet, die geſtern verbreiteten Meldungen, daß auch die britiſchen Truppen aus Tſchanak zurückgezogen wür⸗ den, würden in Abrede geſtellt. Die Franzoſen hätten nicht um die Zurückziehung der Engländer von Tſchanak erſucht.„aily Chro⸗ dann wiſſe man niemals, wann ſie zum Stehen käme. %%%ßͤͤͤͤö——5 7 nicle“ widmet der Frage der Beſetzung Tſchanaks einen Lrit⸗ —— 2. Seite. Nr. 436. 1 Mannheimer General-Anzeiger.(mmag⸗Ausgave.) 6 Frenag, den 22. septemver 182 artikel. Das der Regierung naheſtehende Blatt ſchreibt, viele ſtarke Gründe ſprächen für das Verbleiben der Engländer in Tſchanak und keine Gründe für die Räumung der Stadt. Tſchanak ſcheine eine ſtarke Feſtung zu ſein, die von einer entſchloſſenen Truppe, unter⸗ ſtützt von der Flotte, unter derem Feuer die, Wege nach Tſchanak ltegen, gehalten werden könne. Die Freiheit der Meerengen bedeute nicht nur die Freiheit für alle Schiffe in Friedenszeiten, ſondern auch in Kriegszeiten. Es ſei klar, daß jede Vereinbarung, die die Schlüſſel der Meerengen einer Macht aushändige oder das europäiſche Ufer einer Macht und die aſiatiſche Seite einer anderen, möglicherweiſe feindlichen Macht gebe, mit dieſer Freiheit unvereinbar ſein würde. Wenn Kemal Paſcha Tſchanak angreife, ſo werde es geſchehen, weil er etwas wolle, was unvereinbar ſei mit der Freiheit der Meerengen. Da England gemeinſam mit ſeinen Alliierten ver⸗ pflichtet ſei, dieſe Freiheit aufrechtzuerhalten, ſo müſſe es an Tſchanak feſthalten, ſolange dies phyſiſch möglich ſei. Grey warne England vor einer ſeparaten Aktion. Eine ſeparate Aktion unternehme nicht der, der in Tſchanak bleibe, ſondern derjenige, der fortgehe und die Mahnung müßte an eine andere Adreſſe gerichtet werden.„Daily Mail“ fordert nachdrücklich die ſofortige Zurückziehung der briti⸗ ſchen Truppen von Tſchanak.„Daily Herald“ ſtellt es ſo dar, als habe Curzon in Paris Poincare den Vorſchlag gemacht, daß die Engländer Tſchanak räumen würden. Die geſtern abend eiligſt ein⸗ berufene Konferenz der Miniſter habe jedoch dieſen Vorſchlag Cur⸗ zons abgelehnt. Das Blatt knüpft an dieſe Darſtellung die Frage, ob Curzon daraufhin nicht zurücktreten werde. Ep. London, 21. Sept. Die„Times“ melden aus Tſchanak, daß die Zivilbevölkerung von den engliſchen Kommandanten auf⸗ gefordert iſt, Tſchanak zu verlaſſen. WB. London, 22. Sept. Eine Reutermeldung aus Konſtanti⸗ nopel beſagt, daß auf Anweiſung der beteiligten Regierungen die franzöſiſchen und italieniſchen Truppenabteilungen von dem neu⸗ tralen Gebiet von Ismid und den Dardanellen zurückgezogen wor⸗ den ſind. Ddie Grenzen der neutralen Zone werden jetzt ausſchließlich von britiſchen Truppen gehalten, die —— der vereinten atlantiſchen und Mittelmeerflotte unterſtützt werden. Ep. London, 21. Septbr. Es wird gemeldet, daß gegenwärtig 12 000 Soldaten Englands an den Dardanellen ſtehen und daß in 14 Tagen dort etwa 30 000 Mann ſich befinden werden. Drei Divi⸗ ſionen halten ſich zur Abfahrt bereit; zwei weitere werden in vier Wochen folgen. Aus Wellington(Neuſeeland) wird gemeldet, daß 10 000 Freiwillige ſich für die Expedition an den Dardanellen anwerben ließen. Das ruſſiſch⸗türkiſche Abkommen. Ep. London, 21. Sept. Die ruſſiſche Handelsdelegation teilt der Preſſe folgendes Kommunique mit: Das ruſſiſch⸗türkiſche Ab⸗ kommen vom 16. März 1921, abgeſchloſſen zwiſchen der Regierung von Angora und dem Sowjet, ſieht eine gemeinſame militäriſche Aktion vor. Der Vertrag enthält folgende drei Punkte: 1. Jede gewaltſame Gebietsverletzung eines der beiden Länder durch eine dritte Macht wird von der anderen Macht nicht anerkannt. 2. Die von dem Volk eines der beiden Länder gebildete Regie⸗ rung wird von dem anderen anerkannt. 3. Die Frage der Freiheit der Meerengen bleibt einer Konferenz der Mächte des Schwarzen Meeres überlaſſen, voraus⸗ geſetzt, daß die Souveränität der Türkei und die Sicherheit Kon⸗ ſtantinopels nicht beeinträchtigt werden. Kußlanòs außenpolitiſche Fiele. Berlin, 22. Sept. Der ruſſiſche Volkskommiſſar des Aeußeren, Tſchitſcherin, der Deutſchland nach längerem Aufenthalt ver⸗ läßt, erklärte vor ſeiner Abreiſe nach Moskau einem Mitarbeiter der„Voſſ. Ztg.“ über die Ziele der Außenpolitik Rußlands, daß Rußland zwei Zwecke verfolge: 1. die Sicherheit ſeiner Grenzen, 2. die Hebung ſeiner Erzeugung. Eine Machterweiterung liege Ruß⸗ land völlig fern. Rußland wünſche die Herbeiführung ſolcher Be⸗ dingungen der allgemeinen Politik, welche die Entwicklung der ruſſi⸗ ſchen Politik begünſtigt, d. h. die endgültige Löſung der europäiſchen Kriſe. Rußland hege die Ueberzeugung, daß eine Verſöhnung zwi⸗ ſchen Frankreich und England den wirklichen Frieden der Welt und die endgültige Beilegung jener Streitigkeiten bedeute, die Europas Sicherheit noch immer bedrohten. Eine Grundlinie der ruſſiſchen Außenpolitik ſei ferner, Freund jener Völker zu bleiben, die in ihrem Beſtehen bedroht ſind. Daher ſehe Rußland in einem Freund⸗ ſchaftsyerhältnis zum Deutſchen Reiche einen un⸗ trennbaren Beſtandteil ſeiner weltpolitiſchen Einſtellung. Dieſelben Ideen und Velange aber, die Rußland und Deutſchland verbinden, machten Rußland auch zu Freunden der aſiatiſchen Völker getreu ſeiner Loſung und ſeinem Handeln. Die Neparationsfrage. WB. Berlin, 22. Septbr. Die deutſch⸗belgiſchen Ver⸗ handlungen über die Garantiefrage ſind, wie das WB. erfährt, abgeſchloſſen. Die Schatzwechſel werden am Montag übergeben und zwar die Wechſel über die Raten, die am 15. Auguſt und 15. September fällig waren und nun am 15. Februar und 15. März 1923 fällig werden, abzüglich der Summe, die aus den ſonſtigen Leiſtungen auf die Varjahresraten gutzuſchreiben ſind. Die Wechſel werden die Garantie der Reichsbank tragen. Berlin, 22. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) In der heu⸗ tigen Freitagsſitzung wird ſich die Repacationskommiſſioa, wie der„Deutſchen Allg. Ztg.“ aus Paris gedrahtet wird, voraus⸗ ſichtlich mit dem Ergebnis der deutſch⸗belgiſchen Verhandlungen be⸗ faſſen. Man nimmt an, daß die Reparationskommiſſion einfach die belgiſchen Mitteilungen über die Ausführung des Be⸗ ſchluſſes vom 31. Auguſt zur Kenatnis nehmen wird. Die Frage, auf welche Weiſe die Reichsbank ſich zu decken vermochte, dürfte von der Kommiſſion nicht geprüft werden. Havenſtein erſtattet Bericht. :—: Berlin, 22. Sept. Im Verlauf der geſtrigen Beſprechung der Parteiführer mit dem Reichskanzler, in der Reichsbankpräſident Havenſtein über das Londoner Abkommen Bericht erſtattete, billigte der Zentrumsabgeordnete Dr. Marx das Vorgehen der Reichsregierung, während der demokratiſche Parteiführer“ Dr. Peterſen in wärmſten Worten dem Reichskanzler den Dank ſeiner Partei für die glückliche Löſung ausſprach/ Für die Deutſch⸗ nationalen ſprach der Abg. Dr. Helfferich, der es als ungünſtig und finanziell nicht gerechtfertigt bezeichnete, daß die Regigrung ſich durch das Londoner Ahkommen bis zum Jahre 1924 gebunden habe. 575 Die Grundzüge des Londoner Abkommens. :—: London, 22. Sept. Man glaubt jetzt hier aufgrund neuer Aufrechnungen mit großer Wahrſcheinlichkeit die Grundzüge der engliſchen Kreditaktion bei der Verlängerung der belgiſchen Schatzſcheine in faſt allen Einzelheiten zu überſehen, d. h. ſoweit dies möglich iſt, ehe man den genauen Termin kennt, an dem die Reichsregierung beginnt, monatlich 15 Millionen Goldmark an die Reichsbank zur Wiedereinlöſung der Schatzſcheine zu bezahlen. Denn nach dieſem Termin ſchwankt die Inanſpruchnahme der Bank von England durch die Reichsbank. Hat die Reichsbank ſchon am 15. Auguſt begonnen, Deviſen an die Bank von England abzu⸗ führen, oder holt ſie die damals zurückgeſtellten Zahlungen nunmehr nach, ſo beſchränkt ſich die engliſche Krediaktion, wenn man von der Zinsberechnung abſieht, auf drei Schatzwechlel, von denen der erſte mit 15 Millionen am 15. April, auf drei Monate, der zweite und dritte mit je 45 Millionen auf 3 und 7 Monate am 15, Mai und 15. Juni begeben werden ſollen. Man hält es für wahrſcheinlich, daß die Deviſenablieferungen von der Reichsbank, wenn ſie nicht ſchon begonnen haben, demnächſt beginnen werden, und daß die Reichsbank außerdem für die Rückzahlung der Schatz⸗ ſcheine an Belgien bezw. für die Einlöſung der Schatzwechſel in der Bank von England in geringem Umfang auch auf ihre eigenen Deviſenreſerven zurückgreifen wird, um die Diskontbeträge in niede⸗ ren Grenzen zu halten. Stimmen der belgiſchen Nationaliſten. Brüſſel 20. Septbr. In den franzöſiſchgeſinnten Blättern „National“ und„Libre Belgique“ wird daran gezweifelt, daß Frankreich ſein Einverſtändnis mit den durch Deutſchland der Bank von England gegebenen Garantieen erteilen werde. Dies wäre umſo weniger zu erwarten, da es ſich um deutſche Sicherheiten vor⸗ wiegend wirtſchaftlicher Natur handelt.„Vingtieme Siecle“ konſta⸗ tiert, daß der Kredit der deutſchen Reichsbank im Auslande noch immer bedeutend ſei, ſtellt aber die Frage, weshalb England es für zweckmäßig gehalten habe, die deutſchen Schatzſcheine zu garantieren. Es gibt darauf folgende Antwort:„England will jetzt im Orient Ellenbogenfreiheit haben, deshalb muß es ſich der Entſchädigungsfrage bis auf Weiteres entledigen. Das iſt fürs lau⸗ fende Jahr dadurch gelungen, daß den Deutſchen ein Vorſchuß von 270 Millionen Goldmark gegeben wurde. Frankreich wird in⸗ folge dieſer Regelung machtlos gegenüber Deutſchland, aber die durch England betrogene franzöſiſche Regierung erteilt den Gegen⸗ hieb: ſie ſtellt durch ihre Haltung England an den Dardanellen ſchach⸗ matt, wie England am Rheine die Franzoſen ſchachmatt geſtellt hat.“ Die Vvölkerbundstagung. Am deutſchlandͤs Zulaſſung. —: Genf, 22. Sept. Der Völkerbund nahm geſtern auch die Reſolutionen des Profeſſors Muray über die Minderheiten⸗ frage mit einigen Abänderungen an. In der erſten Reſolution wird das Interventionsrecht des Völkerbundes beſtätigt. In der zweiten Reſolution wird dem Rat das Recht gegeben, den internationalen Gerichtshof anzurufen. In der dritten Reſolution wird beſtimmt, daß die Minderheiten als loyale Bürger des Staates zu handeln haben, in dem ſie wohnen. Die vierte Reſolution erwartet, daß auch die nicht durch Minderheitsverträge gebundenen Staaten deren Beſtim⸗ mungen anerkennen werden. Die fünfte Reſolution fordert das Generalſekretariat auf, alle Verletzungen der Minderheitsverträge zu ſammeln und gleichzeitig auf die Erfüllung der Pflichten der Minder⸗ heiten gegenüber ihren Staaten zu achten. :— Genf, 22. Sept. In der geſtrigen öffentlichen Verſammlung des dritten Ausſchuſſes der Völkerbundsverſammlung wurde der von Jouvenel eingebrachte bekannte Entſchließungentwurf über die Re⸗ parationsfrage einſtimmig angenommen. Jouvenel ſetzte in längerer Rede den Sinn ſeiner Reſolution auseinander. Er ſagte u.., es handle ſich darum, daß gerade kurz vor der beabſichtigten Konferenz von Brüſſel der Völkerbund an die Stelle der Staaten treten ſolle. Dieſe Feſtſtellung ſei um ſo notwendiger, als deutſche Zeitungen geſtern erklärten, daß Frankreich von dem Völkerbund die Einberufung einer internationalen Konferenz zur Behandlung der Reparationsfrage verlange. Der Reſolutionstext berechtige zu dieſer Annahme, aber es wäre unmöglich, daß die hier verſammelten Ver⸗ treter der Weltmeinungen zu einer Grundfrage, die den Frieden der Welt betreffe, ſchweigen ſollten, wie es denn auch unmöglich ſei, daß Frankreich ſchweige. Jouvenel ſprach dann über die ſchwie⸗ rige finanzielle Lage Frankreichs, das ſeinen Verbündeten mehr zahlen müſſe, als es von Deutſchland erhalte, und A8. der Wahl⸗ ſpruch müſſe lauten:„Hilf dir ſelbſt, dann hilft die Anderika“. Im weiteren Verlauf der Debatte erklärte Fiſher⸗England, es gebe noch ein anderes Land, das an der Regelung der Frage in⸗ tereſſiert ſei. Freilich, ſo führte er aus kommen aus Deutſchland wenig beruhigende Nachrichten über ſeine Stimmung, wofür u. a. auch die Kritiken der letzten Wochen am Völkerbund ein Beweis ſind. Aber man muß doch hoffen, daß die Führer der deutſchen In⸗ duſtrie und des deutſchen Handels begreifen, daß es nicht in ihrem Intereſſe liegt, wenn dieſes Problem in ſeiner heutigen Verwirrung bleibt. Gewiß muß man die Verträgeachten, aber da die Ver⸗ träge die Reparationskommiſſion vorſehen, ſo iſt es notwendig ſie abzuändern, wenn man ſich an den Völkerbund wendet. Ueber das gleiche Thema äußerte ſich der ſchweizeriſche Dele⸗ gierte Motta der u. a. ausführte: Deutſchland iſt heute nicht im Völkerbund. Unter anderen Gründen iſt es nicht darin, weil es keinen Aufnghmeantrag geſtellt hat Ich hatte gehofft, daß dieſes große Land kommen würde, und ich bin ſicher, daß es eine einſtimmige Aufnahme bei uns gefunden hätte. Deutſchland hat aber kein Geſuch geſtellt. Deutſchlands Luſt zum Eintritt in den Völkerbund hat ſich ſeit 1920 abgeſchwächt, und ſeine öffentliche Meinung zeigt uns eine gewiſſe Unfreundlichkeit. Dieſes Gefühl der Feindſeligkeit, die die öffentliche Meinung Deutſchlands beherrſcht, iſt ein ungeſundes und gefährliches Gefühl, 1* ich hoffe, daß Deutſch⸗ land verſtehen wird, daß es ſein Recht iſt, die Aufnahme in den Völkerbund zu beantragen, daß es aber auch ſeine Pflicht iſt, mit uns allen gemeinſam mitzuarbeiten. Ich bin über⸗ zeugt, daß es notwendig iſt, daß Deutſchland ſich ſelbſt an den Rat wendet, es iſt dann aber auch notwendig, daß es nicht zurückgewieſen wird. Der heutige Tag wird vielleicht ein hiſtoriſcher Tag ſein. zwiſchenfall in der Völkerbundsſitzung. (d) Genf, 22. Sept. Ein ziemlich heftiger Zwiſchenfall ereignete ſich in der ſonſt ſehr harmoniſchen Diskuſſion der Abrüſtungskonfe⸗ renz des Völkerbundes, als der Schweizer Motta das Intereſſe Deutſchlands an der Sache u. die Vorteile der Mitgliedſchaft Deutſch⸗ lands am Völkerbund betonte. Jouvenel erklärte aufgeregt, da⸗ cauf aicht eingehen zu wollen, unterließ jedoch zu ſeinem Vor⸗ gänger Viviani immerhin die Abgabe einer ausdrücklich gegen Deutſchland gerichteten Erklärung. 22 2 2 2 2 Für die Arbeitsgemeinſchaſt der Mitte. Kundgebung des Kheiniſchen Handwerkertags. () Düſſeldorf, 21. Sept. Mit einer einmütigen Kundgebung für die Arbeitsgemeinſchaft der bürgerlichen Mitte und für tatkräftige Gemeinſchaftsarbeit zunt Wiederaufbau Deutſchlands auf der Grund⸗ lage der Weimarer Verfaſſung begann der Rheiniſche Handwerker⸗ tag. Aus allen Teilen der Rheinprovinz, auch aus dem Saargebiet, waren Vertreter der Körperſchaften des Handwerks erſchienen. Als Gäſte nahmen zahlreiche Abgeordnete der bürgerſichen Parteien, der Landeshauptmann, Vertreter der ſtädtiſchen und vieler wirtſchaft⸗ licher Körperſchaften teil. Der Vorſitzende des Rheiniſchen Hand⸗ werkerbundes, Landtagsabgeordneter Eſſer, gab nach einem kurzen Ueberblick auf die Handwerkerbewegung in den letzten Jahrzehnten unter der Zuſtimmung der Verſammlung eine Erklärung ab, daß trotz der trüben Lage des deutſchen Handwerks man mit dem feſten Vertrauen auf eine beſſere Zukunft unſeres Vaterlandes und auf eine beſſere Zukunft unſerer deutſchen Wirtſchaft in die Tagung eintrete. Es ſei aber notwendig, daß es endlich zur Ruhe, Ordnung und Stetigkeit in unſerer Politik und Wirtſchaft komme. Dazu müß⸗ ten alle Gutgeſinnten von den bürgerlichen Kreiſen ganz rechts bis in die gemäßigte Sozialdemokratie hinein ſich die Hand reichen zur: Arbeitsgemeinſchaft der bürgerlichen Mitte. Da⸗ rauf begründete der Syndikus der Düſſeldorfer Handwerkskammer die Notwendigkeit einer geſchäftlichen Vertretung des Handwerks. Reichstagsabgeordneter Dr. Mo ſt⸗Duisburg(DVP)) berichtete über die Tätigkeit des Reichstages zugunſten des bürgerlichen Mittelſtan⸗ des. Der Landtagsabgeordnete Kölges⸗Mülheim(Zentr.) ſprach über die Gewerbeſteuer und die Kommunaliſierungspläne im preußi⸗ ſchen Landtag. U Deutſches Keich. Jur Neuwahl des Keichspräſidenten. 5 —: Berlin, 21. Sept. Durch den Reichstag wurde bekanutte beſchloſſen, im Dezember dieſes Jahres oder Januar, nächf 4 Jahres die Wahl des Reichspräſidenten ſtattfinden zu laſſen, aach⸗ erfährt das„Achtuhr⸗Abendblatt“, es ſei mit großer Wahrſcheinlich, keit zu rechnen, daß Reichspräſident Ebert von den Regierunge parteien vorgeſchlagen werde und daß die Rechtsparteien, um 12—5 kämpfe in der wirtſchaftlich ſchweren Zeit zu vermeiden, von der lüſſe ſtellung anderer Kandidaten abſehen wollten. Poſitive Beſchlü der Reichstagsfraktionen liegen jedoch noch nicht vor. weitere Nusdehnung des Napallovertrages! —: Berlin, 22. Sept. Der deutſche Geſchäftsträger in Charke Hey, wird in den nächſten Tagen in Berlin eintreffen, um 1 50 ſeine Tätigkeit Bericht zu erſtatten. Die Geſchäfte wird ſolange Le gationsſekretär von Sauten führen. Die Reiſe Heys ſteht, wie 1 „Kreuz⸗Ztg.“ annimmt, in Zuſammenhang mit den neuen 1* handlungen über die Ausdehnung des Rapallovertrages auf di übrigen Sowjetrepubliken. Die Getreideumlage. ¶ Berlin, 22. September.(Von unſerem Berliner— Die Verhandlungen über die Getreideumlage werden i z⸗ nächſten Tagen beginnen; ſobald der ſozialiſtiſche Parteitag in 1 burg zu Ende iſt und die ſozialiſtiſchen Miniſter nach Berlin Zul, en kehren können, wird ſich Vizekanzler Bauer mit den Parteiführe 5 in Verbindung ſetzen, um deren Meinung über die Frage der treideumlage zu hören. den Reichskanzler Wirth begibt ſich heute zur Erholung an Bodenſee. Aus der Sitzung des RKeichsrats. —: Verlin, 21. Sept. Der Reichsrat beſchäftigte ſich in nge⸗ heutigen Abendſitzung mit einer Reihe kleinerer Vorlagen. der nommen wurde u. a. die Verordnung, wonach die Erhöhung en⸗ Zulage in der Unfallverſicherung um 50 Prozent bel ſind jenigen Rentnern, die nur noch bis zur Hälfte erwerbsfähig nge⸗ und bei den übrigen um 100 Prozent feſtgeſetzt wird. e⸗ nommen wurden weiter die Verordnungen über Erhöhung der der züge aus der Unfallfürſorge für Gefallene und über Erhazungzg Unterſtützungen für Wochenhilfe und Wochenfürſorge. Die dahin ordnung wurde dem Wunſche der Geſchäftswelt entſprechend ach⸗ geändert, daß der Höchſtſatz für Poſtaufträge und für Poſin M. nahmen auf 30 000 Mark und im Poſtkreditverkehr auf 50000 Er⸗ feſtgeſetzt wurde. Der Reichsrat erklärte ſich ferner mit der höhung der Dienſtaufwandsentſchädigung für Reichsbeamte er⸗ der Miniſterialzulage einverſtanden. Zum Umſatz ſtzufüh⸗ geſetz insbeſondere zur Luxusſteuer wurden neue Au des rungsbeſtimmungen angenommen, die namentlich im Jutereſſe gen deutſchen Handwerks eine ganze Reihe weiterer Kinſchräneig und Befreiungen von der Luxusſtener vorſehen. Die eigennge⸗ Gebrauchsgegenſtände ſind faſt durchweg von der Steuer laſſen. Auf alle Gegenſtände der Malerei und Plaſtik wugenholz Künſtlerprivileg erweitert. Klaviere bleiben nur noch aus Eben Paliſander und anderen ſeltenen Holzarten ſteuerpflichtig. Teuerung und Eiſenbahner. en⸗ Jverlin, 22. Sept(Von unſ. Berl Büro.) Der Gauptbec en rat der Reichseiſenbahner hat in einer Vollſitzung am Mitton Entſchließung angenommen, die vielleicht nur als eine Waig ach an die Regierung gedacht ſein mag, ihrer ganzen ten aber mehr als eine Drahung klingt. Die Notlage der wird als unerträglich bezeichnet und die Regierung allen Die darauf aufmerkſam gemacht, duß es ſo nicht weiter gehen kan wenn Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung erſcheint unmöglich ver⸗ die Regierung nicht gewillt ſel, in letzter Stunde noch der fen⸗ brecheriſchen Preistreiberei und dem ſchran gus⸗ loſen Ausverkauf Deutſchlands durch die valutaſtarken länder entſchieden Einhalt zu gebieten. die Die„Voſſiſche Zeitung“ bemerkt dazu:„Wir ſind immer die notwendigen Gehaltserhöhungen der Beamten eingetreten, a Schi es weite ö Entſchließung fordert zu der Bemerkung heraus, da ten des deutſchen Volkes gibt, deren Einkommensbezüge ſich baſſen al⸗ ſenden Teuerung viel langſamer u. viel unvollkommener anpa 5 die der Beamten; Schichten, die bisher nicht wie dieſe Dien Staates mit der Unmöglichkeit der Aufrechterhaltung von Ordnung gedroht haben“. Die Kot der geiſtigen Arbeiter. 5% Berlin, 22. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) 40 Pad geſtrigen Tagung des Vereins für Sozialpolitik in Eiſen iſtt gen im Mittelpunkt der Beſprechungen die Notlage der ge 6 Arbeiter. Profeſſor Dr. Alfred Weber ſtellte feſt, mübten alte Intellektualismus ſeit 1914 geſtorben ſei. Nunmehr ächſten die neuen Reichen für die Erhaltung der Bildung in den fungeren Generationen eintreken. Den Arbeiterintellektuellen der 5. Generation rief er zu, mobiliſieren Sie, was Sie an geiſtigen geſt ten in ſich haben. Nur eine ſtarke Veeinfluſſung auf ahändle kann unſere jetzige trübe Perſpektive erhellen. Verlagspuch els- Siebeck ſprach dann über die Kriſis des Bu ch cheien Die Verleger müßten ihr Aeußerſtes tun, um die Zeiſſeeorg ihres Intereſſegebietes durchzuhalten. Sodann beſchäftigte r eine Bernhard mit der Frage der Journaliſten, für r ſel beſſere materielle Sicherſtellung forderte. ube“ dringend nötig im Intereſſe des deutſchen Volkes und der 78 keit des öffentlichen und politiſchen Lebens. der Rathenau-Moròprozeß. d⸗ r —: Berlin, 21. Sept. Wie wir erfahren, wird 10 Er⸗ lung gegen den Kapitänleutnant a. D. Wolfgang Dietri aus Bug furt und gegen den Schriftſteller Dr. jur. H. W. Stein wiſtentt Saaleck, die verdächtig ſind, dem Mörder Nathenaus erbindun Beiſtand geleiſtet zu haben, gleichfalls am 3. Oktober in 3 vor m mit der Straffache gegen Techow und Gen. wegen Morde Staatsgerichtshof in Leipzig ſtattfinden. e Haft —: Leipzig, 21. Sept. Der Oberreichsanwalt baung einer entlaſſung des Kapitänleutnants Dietrich gegen Ste Kaution von 100 000 Mark angeordnet. Die Straſvollſtreckung an Hölz.. oon der Berlin, 22. Sept.(Von unſ. Berl. Büro). 1* f. kommuniſtiſchen Blättern erhobenen Angriffe wegen eine arig Strafvollſtreckung an Hölz erfährt nunmehr 0 liche Richtigſtellung. Die Anſchuldigungen werden haltlos zurückgewieſen. Es hat ſich ergeben, daß in dgünft guer ſtreckungsanſtalt Münſter Hölz ſogar weiteſtgehende Verg arett— gewährt wurden. In Breslau wurde Hölz zuerſt dem achrüllte 1 wieſen. Dort erging er ſich in unflätigen Ausdrücken. mi geh⸗ Arzt, der ihm nicht im geringſten zu nahe getreten atz 1 hund“,„Schwein“ uſw. an und ſpuckte ihm ins Geſegr u zt ſen. lich fing er regelrecht an zu toben. Daraufhin ordnete die von Ueberführung in die Irrenabteilung zur Beobachtung an, Aus emtel Konferenz der Oberbeamten ordnungsgemäß erkolgte fif che P 357 Brief des Hölz aus dem Zuchthaus an die kommun und geht übrigens hervor, daß er dieſer geſtattet hat, dacht vee wel ſätze nach Belieben zu machen, ſodaß der Verdacht die Berichte in der kommuniſtiſchen Preſſe übe entſprechend zurechtgeſtutzt worden ſind. * Büto, Berlinen en +4 rhaußp EJ Berlin, 22. September.(Von unſerem den Kie Auf der geſtrigen verfaſſungsgebenden evangelicch, faprnet ſammlung Preußens wurde die allgemeine 1 le 4 Biſchofstitels mit 97 gegen 102 Stimmen a 7 Maunheimer 1 General-Anzeiger. mittag- Ansgabe.) 3. Seite. Nr. 436. N Geloͤknappheit und Teuerung. ntlich Von Wilhelm Kieſel. hſten Im Mai 1922 behandelte ich die Frage der Geldentwertung durch Dazu e poſt⸗ und pränumerando Zahlung der Gehälter. In meinen nlich⸗ Imaligen Ausführungen vertrat ich den Standpunkt, daß die Aus⸗ mgs⸗ händigung eines Teiles des Momatsgehaltes in der Monatsmitte Bahl⸗ ſolgende Vorteile hat:⸗ 8 5 5 1. Die(Angeſtellten)⸗Arbeitnehmer können der täglich größer lüſſe wierdenden Teuerung wirkſamer entgegentreten. 2 Die Arbeitgeber erſparen ſich die Gewährung einer gewiſſen Höhe der Teuerungszulagen. 3. Das Einvernehmen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitneh⸗ kow, mern erfährt eine Beſſerung 1 1755 über Meine damalige Anregung hat Anklang und teilweiſe Verwirk⸗ Le⸗- lichung ſeit Auguſt 1922 im ganzen Reiche gefunden. die 1* Inzwiſchen hat ſich jedoch die Wirtſchaftslage derart verſchlech⸗ Ber“ krt, daß es gilt, die Frage der Geldentwertung und ihre Folgen die zbergiſcher anzufaſſen. Es iſt nötig, klar zu überlegen, wie der Geld⸗ f pheit, der Teuerung, dem Volkselend abzuhelfen iſt; es iſt erfor⸗ ‚ derlich die reifen Gedanken zum feſten Vorſatz zu nehmen und es kMuß ſein, daß dieſer mit eiſernem Willen ausgeführt 15 b Ziunächſt bedarf die Geldenappheit einer näheren Erörte⸗ 1 ung daß täglich mehr und mehr Papierwerte hergeſtellt 5 werden(Reichskaſſenſcheine, Banknoten, Gutſcheine, zu deren Aus⸗ iun, gabe große Unternehmungen neuerdings übergehen) und auf dieſe 55 im Laufe der Zeit höher und höher lautende Ziffern gedruckt ſind, W Ibird der Geldmangel nicht behoben. Zur völligen Beſeitigung des 0 1 Letteren wird es kein Mittel geben, ſolange die Teuerung nicht auf⸗ 1 lten wird. Wohl aber gibt es eine Möglichkeit zur Begrenzung den der Geldknappheit:„Der bargeldloſe Zahbungsverkehr.“— Innerhalb desſelben erſcheint der Poſtſcheckverkehr als der geeignetſte, da ſich 19 5 die Geldknappheit am meiſten fühlbar macht bei der Verteilung ver⸗ 25 165 hältnismäßig kleiner Summen, wie bei der Auszahlung von Löhnen ine! und Gehältern. f 25 Dier Einführung des Poſtſcheckverkehrs ſtehen jedoch entgegen: .ł Techniſche Schwierigkeiten bei den Poſtſcheckämtern.— Als Aale00——5 möge dienen, daß ein Werk mit etwa 5000 Angeſtellten, dieſen je ein Poſtſcheckkonto eröffnen laſſen wollte. Dieſes Vorhaben mußte jedoch auf Monate, viel⸗ leicht auch Jahre, zurückgeſtellt werden, da das zuſtändige Amt der Anforderung nicht gewachſen war. „Die Kopfarbeiter(Angeſtellte, Beamte uſw.) haben vielfach trotz der Reklame für den bargeldloſen Verkehr auf amtlichen Formularen, Stempeln, Anſchlag in öffentlichen Gebäuden eine Abneigung hiergegen, da ſie gewohnt ſind, bares Geld in der Hand zu haben und unverſtändlicherweiſe keine Zahlun⸗ gen zu leiſten haben, die ſich bargeldlos erledigen laſſen. Zahlreiche kleinere Geſchäftsleute, wie Ladeninhaber, Ge⸗ werbetreibende, Handwerker, beſitzen weder Bank⸗ noch Poſt⸗ gen Aiſcheckkonto. Au. Die unter Punkt—3 erwähnten Momente ſtehen der Einſchrän⸗ 5 ung der Geldknappheit entgegen. Sie können behoben werden durch e3 iffung eines Notgeſeßzes, das um ſo wirkſamer iſt, je früher hol) einngeführt wird. 8 55 05 Aus Vorſtehendem iſt zu erſehen, auf welche. Weiſe eine Begren⸗ bong der Geldknappheit möglich iſt. Zweckmäßiger und beſſer iſt je⸗ n die Teuerung im Allgemeinen als das Uebel der Wirtſchaftslage m ſtarkem Willen zu dämmen(Das Grundübel unſeres ganzen longlen und wirtſchaftlichen Elends iſt jedem einſichtigen Politiker 18 Wirtſchaftler bekannt. Hier gilt es jedoch auf dem Boden der fihbandenen Tatſachen nach Möglichkeit eine Beſſerung herbeizu⸗ ſlühren.) 1 95 Wodurch iſt die Teuerung wirtſchaftlich bedingt?— Durch den 1 Foldenderten Wert unſerer Währung. Wie iſt und wird für die ni lge ſein, vom praktiſchen Standpunkte aus betrachtet, das Verhält⸗ er Goldmark zur Papiermark?— Mehr und mehr wertlos! es eine Möglichkeit ohne dieſen von Tag zu Tag ſchwindenden zu wirtſchaften?— Ja! und zwar im Inlandsverkehr. Wo⸗ ?— Düurch den Güteraustauſch. die Beweiſe hierfür liefern die Völker, deren Wirtſchaftsleben 103 in reger Tätigkeit war, ohne dem Verkehr Geldwerte zu Grunde zu 1 egen(Mittelalter und zum Teil in den vorhergehenden Zeitläuften). ber hier in Betracht kommende Austauſch hat nur auf zeitentſpre⸗ N hhender Grundlage zu erfolgen und iſt als eine durch die Not be⸗ dingte Einrichtung zu betrachten.— In zwei Hauptgruppen iſt letz⸗ ere zu gliedern: 8 1. Der Verkehr der Erzeuger untereinander. 2. Der Verkehr zwiſchen Erzeugern und Verbrauchern. In beiden Fällen iſt natürlich der Handel einzuſchalten. „ Für Punkt 1 wäre von den entſprechenden Körperſchaften(Wirt⸗ 379 ſchaftskreiſen) eine Norm auf Grund der Friedensverhältniſſe(Gold⸗ Feoerkbaſis) der einzelnen Produkte feſtzuſetzen. Z. B. die Tonne kdohlen, Eiſen, Stickſtoffdünger, Getreide uſw. ſtanden in Friedens⸗ ben in einem beſtimmten, ziemlich gleich bleibenden Verhältnis zu * Taander. Das letztere hat ſich da und dort durch die fortſchreitende euerung verſchoben und wird dies auch weiter tun, dafür kann die eſtimmende Norm jederzeit reguliert werden. Gewiß kann dieſe fbem, der Güteraustauſch, nicht in allen Wirtſchaftszweigen einge⸗ eſ werden, aber da, wo es möglich iſt, muß es geſchehen im In⸗ e mit 1s WVert durch S der Geſundung unſerer Finanzwirtſchaft im Innern(und da⸗ zuſammenhängend im Aßußern.)— Die fortwährenden Preis⸗ e eeee erhöhungen, die Geldknappheit, die Kreditgewährung fallen zum gu⸗ ten Teil weg durch den Güteraustauſch in obigem Sinne. Der zweite Punkt, für den die Arbeitnehmer in Betracht kom⸗ men, bereitet größere Schwierigkeiten in ſeiner Durchführung, weil er differenzierker iſt als der erſte.— Nur auf gewiſſe Erzeugniſſe läßt ſich hier der Austauſch anwenden, wie auf Brennſtoffe, Kartoffeln uſw., während der übrige Teil der Arbeitsentlohnung in Geldwerten (unter Berückſichtigung des bargeldloſen Verkehrs) zu erfolgen hat. Sosiſt z. B. ein Induſtrieunternehmen dazu übergegangen, für ſeine etwa 30 000 Werksangehörige Gutſcheine für Kartoffel aus⸗ zugeben, die der Lieferant(Bauer, Händler) an Zahlungsſtatt nimmt, um ſie bei der Fabrik⸗ oder einer Bankkaſſe einzulöſen, bezw. ſie zur Verrechnung zu benützen. Die ganzen Ausführungen ſollen nur Fingerzeige ſein, denn die eingehende Behandlung und beſonders die Praxis werden zwar die hier erörterten Prinzipien beſtehen laſſen, aber die Einrichtungen, die Art der Ausführungen einer häufigen Aenderung unterziehen. Das tägliche Leben läßt ſtets Klagen und Schimpfen über Geld⸗ knappheit und Teuerung hören, aber von den 60 Millionen Deutſch⸗ lands hat noch niemand eine Beſſerung geſchaffen. Deshalb ſind die vorſtehenden Ausführungen von den Vertretern der Wirtſchaft und des Volkes energiſch und zielbewußt zu verwirk⸗ lichen, damit der Wirtſchaftskataſtrophe Einhalt geboten wird. Inzwiſchen hat Zeitungsmeldungen zufolge eine wirtſchafts⸗ politiſche große Verſammlung in den Rheinlanden beſchloſſen, zurück⸗ zukehren zur Naturalwirtſchaft und dieſen Gedanken überall zu ver⸗ breiten. Weiter hat nach Mitteilung der Preſſe eine Tagung der Aerzte in Naumburg an der Saale ſich dafür eingeſetzt, für die Be⸗ handlung von Kranken ſtatt Geld Naturalien zu fordern. Städtiſche Nachrichten. Die Not der Städte. Die nachſtehenden Ausführungen über die Notlage der tädte dürften im Hinblick auf die am kommenden Montag im hieſigen Bürgerausſchuß beginnenden Be⸗ ratungen der Voranſchläge über die Einnahmen und Ausgaben der ſtädtiſchen Kaſſen für das Rechnungsjahr 1922 von beſonderem Intereſſe ſein. Unſer Bzd.⸗Mit⸗ arbeiter ſchreibt hierüber wie folgt: Die Not der Städte nimmt von Woche zu Woche, von Tag zu Tag zu. Es iſt direkt grotesk, wenn man ſich die Haushaltungs⸗ vorlagen vor 1915 und die nach 1919 zuſammenſtellt. Die Ren⸗ tabilität der Finanzbewirtſchaftung der Städte zeigte vor dem Kriege eine langſam anſteigende Kurve. Sie wurde von Jahr zu Jahr beſſer und ertragreicher. Heute haben wir auch eine aufſteigende Kurve, und zwar mit bedeutend mehr Graden als früher. Leider verlaufen dieſe aber im negativen Sinne. Die Städte nehmen mit einer direkt bewundernswerten Kaltblütigkeit neue Stadt⸗ anleihenn auf, die teilweiſe an die Milliarden gehen und zu⸗ grunde gelegt werden dazu die Schlüſſel und Verzinſungs⸗ ſowie Tilgungsmethoden, wie ſie vor dem Kriege bei einer geſunden Finanzwirtſchaft üblich waren. Und doch werden alle Anteilſcheine abgeſetzt. Sogar die Banken geben viel und gern auf Treu und Glauben noch den Städten Das iſt ja einesteils von ungeheurem Vorteil, denn wenn die Städte keinen Kredit mehr hätten, dann dürfte es wohl mit den betreffenden aus ſein. Es iſt viel über die Gründe dieſer Finanzkakamität der Städte geſprochen und geſchrieben worden, ohne daß dabei etwas herauskam, eines wird aber immer klarer: wenn man Parallelen zu Vorkriegszeiten zieht, daß die Hauptwurzel des Uebels unbedingt in den irrſinnigen Projekten und der durch ihre Verfolgung zu beſchreitenden Wege zu ſuchen iſt. Es iſt ein Zeichen der Zeit, daß die Stadt⸗ parlamente heute ungleich mehr zu ſagen haben als früher, daß ihnen das Schickſal der Städte viel unmittelbarer anheimgegeben iſt, als vielleicht im ureigenſten Intereſſe derſelben liegen mag. Am ſchlimmſten unter der drückenden Laſt der Schulden ächzen natürlſch diejenigen Städte, die glückliche Inhaber von ausländiſchen Darlehen ſind. Beſonders beliebt waren die Anleihen, die deutſchen Städten von der Schweiz gegeben wurden. Gerade in Süd⸗ deutſchland gibt es eine ganze Anzahl ſolcher Städte, die über eine oder mehrere Frankenſchulden verfügen. Eine Verzinſung dieſer elder macht unter heutigen Währungsverhältniſſen den Budgets der Gemeinden die unglaublichſten Schwierigkeiten, da man ja kaum die Gläubiger im Inlande befriedigen kann. Der beſte Weg, eine läſtige Schuld los zu werden, iſt ja immer der, daß man ſie bezahlt. Dieſer Weg iſt aber hier nicht begehbar. Die an ſich ſchon ungeheuer⸗ lich überlaſteten Gemeinden könnten dieſe Milliarden, wie ſie zur Tilgung von Schulden in fremder Währung ja unumgänglich not⸗ wendig wären, unmöglich aufbringen. Der Klotz bleibt alſo am Bein und muß wohl oder übel mitgeſchleppt werden. Dabei iſt es heute ſchon nur eine Sache der Loyalität der Valutagläubiger, daß ſie die teilweiſe ſchon längſt fälligen Darlehen eingetrieben haben. Gerade die Schweiz war es, die hierin ein großes Entgegen⸗ kommen gezeigt hat, ohne das manche deutſche Städte heute ſchon längſt den Konkurs hätten anſagen müſſen. Einzelne haben das ja allerdings bereits getan. Wenn eine Beſſerung herbeigeführt werden ſoll, iſt es in erſter Linie Hauptziel, die unſelige Erzbergerſche Steuerreform wieder abzuſchaffen, welche der Hauptfaktor der Not der Städte iſt. Durch eine direkt übermäßig kultivierte Zentraliſierung iſt es dank dieſes Geſetzes gelungen, die Städte des Reiches vor den Ruin zu bringen. Alle Einkünfte der Städte müſſen an das ſſenſchaftliche Rundſchau NAus der Menſchenkunde. Die künſtleriſche Betäligung bei Geiſtes kranken. Während man ſich vor gar nicht langer Zeit der künſtleriſchen Betätigung, wie ſie t manchmal bei Geiſteskranken findet, wenig Beachtung geſchenkt Schößeher in neuerer Zeit die Beſtrebungen dahin, dieſen ein öpfungen einerſeits vom mediziniſchen Standpunkt aus durch nalyſe einem tieferen Verſtändnis der Geiſteszuſtände bei hat verſchiedenen Krankheiten näher zu kommen. Dr. Prinzhorn ein im fahrelanger Arbeit in der Heidelberger Pfychiatriſchen Klinik übe droßes Makerial zuſammengebracht. Ein großer Teil der bisher deſe die Anſtalten Mitteleuropas verſtreut geweſenen Produkte Baeler Art ſind jetzt in dieſe Zentrale vereinigt und ſyſtematiſcher eitung dadurch zugänglich geworden. Die bisherigen Ergeb⸗ ſeiner Arbeiten wird Dr. Prinzhorn demnächſt in einem Buche Bildnerei der Geiſteskranken“ veröffentlichen; es wird mit allge großen Anzahl von Reproduktionen ausgeſtattet werden. Das tut meine Intereſſe, das man heute dieſem Gebiet entgegenbringt, 1 ſic auch dadurch kund, daß zum 100. deutſchen Naturforſſher⸗ Aichekergſeeg am 17. September 1922 in Leipzig von der pfychia⸗ eine en und Nervenklinik und dem deutſchen Büchgewerbeverein materpiſſenſchaftiich fundierte Sonderausſtellung von Anſchauungs⸗ Verderal aus dem pfhchopathologiſchen Grenzgebiete veranſtaltet 5 eiln wird. Die Augſtellung umfaßt unter anderem folgende rngen: Zeichnungen von Geiſteskranken, abnormen Charak⸗ Feang erverſen uſw. Zeichnungen von abnormen Kindern, Straf⸗ Na geen uſw. Zeichnungen und Schriften, die unter Giftwir⸗ dund, LAlkohol, Opium, Haſchiſch uſto) entſtanden ſind. Verände⸗ . der Handſchrift durch Krankheiten. Es ſoll beſonders auf Fälle Wert gelegt werden, bei denen man die Schrift aus en Tagen zum Vergleich hat. Aus der Tier- und pflanzenkunde. Riffkorallen, in beſtinunten Gegenden für die Schiffahrt be⸗ ſcher augdbecht gefährliche Gebilde, ſtellen andererſeits für den For⸗ mein erderordentlich intereſſante Unterſuchungsobjekte dar. Allge⸗ üngehenenunt pon ihnen ſind die harten Skeletkgebilde die von einer dieſigen 9 großen Jahl kleiner Lebeweſen erzeugt werden, welche zu men We rolonien vereinigt ſind. Die Korallen leben nur im war⸗ daturgemder und ſind daher vorwiegend auf die Tropen beſchränkt; gehen ſo üß folgen ſie aber auch wärmeren Meeresſtrömungen und aheſer 0 dem Golfftrom bis zu den Bermudas. Sie vexlangen Graden mindeſtens 20 Grad und halten Temperaturen bis zu vecht gut aus. Als ganz wichtige .— Naturwi „ anlle —:.— —— Exiſtenzbedingung iſt möglichſt großer Sauerſtoffgehalt des Waſſers zu erwähnen; die beſten Lebensbedingungen finden die Riffkorallen daher in den Bran⸗ dugeszonen. Dort finden ſich lebende Tiere bis zu einer Tiefe von 20—30 Meter; die feſten Gerüſte der abgeſtorbenen Tiere werden aber in viel größeren Tiefen angetroffen, ſogar bis 1500 Meter. Derartige rieſige Korallenbildungen ſind nur dort möglich, wo der Untergrund allmählich abſinkt und die Tiere langſam nach oben zu weiterbauen. Die gewaltigſten Riffbildungen finden ſich alſo immer in derattigen Senkungsgebieten. Wenn auch das Wachstum der Riffe langſam vor ſich geht, nämlich ungefähr 4 Meter im Jahre, ſo iſt es doch recht gut denkbar, daß im Laufe langer Zeiträume die gewaltigen Riffbildungen entſtanden ſind, wie ſie etwa von der auſtraliſchen Küſte bekannt ſind. Die neueſten Forſchungen haben übrigens gezeigt, daß Darwin mit ſeinen Anſchauungen über die Entſtehung der Riffe in der Hauptſache recht gehabt hat; denn Sen⸗ kungserſcheinungen des Untergrundes ſpielen wenigſtens in ſehr vielen Fällen eine ausſchlaggebende Rolle. 8 Aeber den Giftſtoff der aröte. Die Kröte hat von jeher wegen ihres häßlichen, auf harmloſe Gemüter unheimlich wirkenden Aus⸗ ſehens wenig Freunde unter den Menſchen gefunden. Es iſt be⸗ kannt, daß ſie im Mittelalter mit Vorliebe als Haustier der Hexen und Zauberer gefürchtet und verfolgt war. Auch heutzutage— in aufgeklärterer Zeit— hat ſich ihr Ruf kaum gebeſſert. Dies hängt wohl damit zuſammen, daß die Kröte, wenn ſie ereizt oder ver⸗ folgt wird, einen Saft abſondert, der auf der menſchlichen Schleim⸗ haut Brennen verurſacht. Der Giftſtoff, um den es ſich hier han⸗ delt, das Buf otoxin, iſt erſt in jüngſter Zeit von den deutſchen Forſchern H. Wieland und R. Alles rein dargeſtellt worden. Zu dieſem Zwecke wurde nicht weniger als 380 lebenden Kröten durch Ausdrücen der Hautdrüſen, namentlich der Ohrdrüſen, ein weiß⸗ licher Milchſaft entzogen, den man ſofort trocknete. Man gewann ſo 4 Gramm einer harten glaſigen Maſſe, die einer beſonderen Reinigung unterzogen wurde. Der eigentliche Giftſtoff kriſtalliſiert in feinen farbioſen Nadeln, die ſich nicht in Waſſer, dagegen leicht in wäſſerigem Alkohol läſen. Durch das Ergebnis jener Unter⸗ ſuchungen hat man einen tieferen wertvollen Einblick in die Zu⸗ ſammenſetzung tieriſcher Körperſäfte erhalten. Allgemeine Naturwiſſenſchaft. Das Wandern der Gebirge. Die Gebirge wandern, freilich ſo langſam, daß es der Menſch nur mit den feinſten Beobachtungs⸗ methoden feſtſtellen kann. Dieſelben Gebiete, die ſich erſt als große trogförmige Einſenkung neben einem aufgefalteten Gebirge befanden, werden ſpäter der Ort intenſtpſter Gebirgsbildung und zwiſchen die⸗ 55 Endſtatien verlegen die ſtändig den Ort ihrer Tätigkeit. D ar 3z. B. der Fall bei un d 2 1515 Reich abgeführt werden. Nur ganz wenig Einkunftsquellen, die kaum von Belang ſind, wurden den Städten offen gelaſſen. Der Staat verteilte dann nach einem beſtimmten Schlüſſel den Neſt deſſen, was er nicht unbedingt für ſich brauchte. Das war wenig genug, oft ſo lächerlich wenig, daß es den Städten nicht gereicht hat, zehn Meter Straße neu pflaſtern zu laſſen. Der Rein⸗ ertrag war natürlich der, daß die ganz wenigen übrig gebliebenen Verdienſtmöglichkeiten der Städte angeſpannt und dabei auch über⸗ ſpannt wurden. Der Bürger muß heute für die unglaublich⸗ ſten Sachen ganz horrende Steuerbetreäge bezahlen und doch muß er zu ſeinem Leidweſen immer wieder konſtatieren, daß ſein Scherflein in ein Faß ohne Boden wandert. Die Ueberſpannung der Leiſtungsfähigkeit beginnt ſich ſchon ſehr ſtark auszuwirken. Die Rückſichtsloſigkeit der Steuereintrei⸗ bung zeitigt ihre Früchte in der teilweiſe ſehr ſtarken Abwande⸗ rung auf das Land gerade der noch leiſtungsfähigſten Steuerzahler. Die Finanznot der Städte verſchärft ſich damit noch ungeheuer. Man kann mit gutem Gewiſſen ſagen, daß die Städte heute ſchon vor den letzten Konſequenzen ſtehen, nämlich vor der Kon⸗ kurserklärung. Der Staat mag dann ſehen, wie er wei⸗ ter hilft. Die ganze Bewirtſchaftung der Einkünfte von Reichs wegen müßte umgeſtellt werden. Man müßte den Städten einen Anſporn geben dadurch, daß man ihnen durch geſteigerte Einnah⸗ men und günſtigere Bilanzen auch mehr Gelder zufließen läßt und nicht wie bisher ſich herzlich darüber freuend, alles in den Staats⸗ ſäckel ſteckt. Damit iſt nämlich keinem gedient. Die Städte verlieren dann die Luſt, ſich weiterhin anzuſtrengen und ſchließlich muß der Staat unter den wahnſinnigſten Koſten die geſtrandeten Schiffe wie⸗ der flott machen. Eine Gefahr macht ſich jetzt ſchon drohend bemerk⸗ bar. Die Städte ſind viel zu arm, um ſich Kohlen für die Be⸗ heizung der Schulen zu kaufen, Unterrichtseinſtellungen im größten Ausmaße werden in dieſem Winter in allen Städten und Gemeinden unvermeidlich ſein. Die Kinder ſitzen dann beſchäftigungs⸗ los auf der Straße. Ein Umſichgreifen der jetzt ſchon ſtark aus⸗ geprägten Demoraliſation iſt dann unagusbleiblich. Trauerfeiern für die Opfer der Oppauer Exploſions⸗ kataſtrophe. Anläßlich des geſtrigen erſten Jahrestages der Explo⸗ ſionskataſtrophe von Oppau fanden auf den Ehren⸗ friedhöfen der Todesopfer in Ludwigshafen, Oppau, Frieſenheim und Frankenthal Trauerfeiern ſtatt. Die Belegſchaft der Alten Fabrik nahm an der Trauerfeier in Ludwigshafen, die des Oppauer Werkes an der Trauerfeier Oppau teil. Der Trauerzug der Belegſchaft der Alten Fabrik traf gegen 2 Uhr nachmittags auf dem Ludwigshafener Friedhof, wo etwa 150 Todesopfer ruhen, ein und nahm auf der einen Seite der Gräber Aufſtellung, während die Angehörigen der Todesopfer des Unglücks auf der anderen Seite ſtanden. Die Trauerfeier wurde mit einem Chor der Ver⸗ einigten Geſangvereine ſtimmungsvoll eingeleitet. Im Namen der Arbeiterſchaft der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik widmete der Vorſitzende des Arbeiterrates der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik Reinhardt den Opfern des Unglücks einen Nachruf. Dann ſprach der Vorſitzende des Angeſtelltenrates der Fabrik, Schuſter, tiefempfundene Worte warmer Teilnahme der Angeſtelltenſchaft für die Opfer und ihre Angehörigen. Im Namen der bayeriſchen Staatsregierung legte als Vertreter des Staatskommiſſariates für Oppau Oberamtmann Unger⸗Ludwigshafen einen Kranz nieder. Als Vertreter der Stadt Ludwigshafen widmete Bürgermeiſtet Kleefoth den Todesopfern warme Gedenkworte und verſicherte die Angehörigen der warmen Anteilnahme der Stadt Ludwigs⸗ hafen. Im Namen der Direktion der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik legte Direktor Otto Seidel einen Kranz nieder. Weitere Kranzſpenden widmeten u. a. die freien Gewerkſchaften, die chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften, der Metallarbeiter⸗ und Bauarbeiter⸗Ver⸗ band und die Angeſtelltenverbände. Mit dem Vortrag des ſchot⸗ tiſchen Bardenchors„Stumm ſchläft der Sänger“ durch die ver⸗ einigten Ludw gshafener Arbeiter⸗Geſangvereine ſchloß gegen 3 Uhr die würdig verlaufene Trauerfeier. Bei der Trauerfeier in Oppau legte der Staatskommiſſar für Oppau. Miniſterialrat Stützel, im Namen des bayeriſchen Miniſterpräſidenten und der Staatsregierung nach einer Anſprache einen Kranz nieder. Die Elektrizitäts⸗Iwangsbewirlſchaftung aufgehoben. Es ſei auch an dieſer Stelle auf die Bekanntmachung des Oberbürgermei⸗ ſters im Anzeigenteil dieſer Zeitung hingewieſen, wonach die mehr⸗ fach geänderten Ortsvorſchriften über den Verbrauch elektri⸗ ſcher Arbeit vom 20. November 1919 aufgehoben ſind. Damit hört die Kontingentierung des Stromverbrauchs, die Erhebung von Aufgeldern und die beſondere Genehmigung neuer Anſchlüſſe auf. LL—. Hühneraugen werden Sie ſicher los durch 8 HÜUhneraug Sen-Lebewohl Hornhaut an der Fußſohle beſeitigt Lebewohl⸗Ballen⸗Sscheiben. 7 Kein Verrutſchen, kein Feſtkleben am Strumpf. In Drogerien und Apotheken. Gontardpl. 2, K. Muhlhardt, Drog., Mittelſtr. 38, Arth. Rähneft, Adler-Drog., Bellenſtr. 26, C. Sachse, Flora- Drog., Mittelſtr. 61, Ludwig& Schütthelm, Hofdrogerie, Friedrichplatz 19. E183 ehemals einheitlichen Gebirgszuge an, dem variſtiſchen Gebirge, das von den Vogeſen und dem Rhei⸗ niſchen Schiefergebirge über Harz und Erzgebirge nach den Sude⸗ ten reichte. Hier läßt ſich in den vor⸗ und zwiſchengelagerten Kohlen⸗ feldern die Zeit der Faltung genau feſtſtellen. Das belgiſche und Aachener Revier, das Ruhrrevier und das oberſchleſiſche Becken lagen als Küſtenſümpfe am Nordrande des variſtiſchen Gebirges, als dieſes aus einem nördlich vorgelagerten Meere in der Steinkohlenzeit herausgehoben wurde. Die Saarkohle, die Zwickauer und die nieder⸗ ſchleſiſchen Kohlen wurden aber in Niederungen gebildet, die inner⸗ halb der Faltenzüge des aariſtiſchen Gebirges eingeſenkt waren. Während nun die Saarkohle nur ſchwach geſtört auf einem Unter⸗ grunde liegt, der vor der Kohlenbildung gefaltet wurde, geht die in derſelben Zeit entſtandene Ruhrkohle ohne jede Unterbrechung aus ihrer Unterlage hervor, iſt dagegenſamt ihrem Untergrund ſtark ver⸗ drückt worden. Hier, am Außenrand des variſtiſchen Gebirges fand alſo die Faltung ſpäter ſtatt als ſüdlich davon im Saargebiete. Und weiter läßt ſich verfolgen, wie öſtlich des Niederrheins die Faltung früher einſetzt als im Weſten bei Aachen. Dasſelbe Wandern der Gebirge läßt ſich auch an allen älteren und jüngeren Faltengebirgen nachweiſen, und es wird kaum eine Zeit gegeben haben, wo nicht irgend ein Stück der Erdkruſte zu einem Gebirge herauswuchs, wäh⸗ rend die Nachbarſchaft in entgegengeſtzter Bewegung begriffen war. Die Größe des Milchſtraßenſyſtems. ie auf faſt allen Gebieten der Wiſſenſchaft haben die letzten Jahre auch in der Aſtronomie manche Anſchauungen ins Wanken gebracht. So haben die Unter⸗ ſuchungen des amerikan. Aſtronomen Harlow Shapley gezeigt, daß wir uns bisher das Milchſtraßenſyſtem viel zu klein vorgeſtellt haben. Als Ausdehnung dieſes Syſtems, dem bekanntlich auch die Sonne mit ihren Planeten angehört, wurden bisher ungefähr 30 000 Licht⸗ jahre angenommen.(Unter einem Lichtjahr verſteht man die Strecke, welche das Licht im Laufe eines Jahres zurücklegt; es ſind dies 9 463 Milliarden Kilometer). Shapley kam zu ganz anderen Ergeb⸗ niſſen, als er die Entfernung und Verteilung der ſog. kugelföbrmigen Sternhaufen unterſuchte. Dieſe Gebilde ſtellen Anhäufungen von Hunderttauſenden von Sternen dar, die regelmäßig um einen Mittel⸗ punkt angeordnet ſind. Mit Hilfe verſchiedener Methoden ermittelte der amerikaniſche Aſtronom die Entfernung der bis jetzt bekannten 86 kugelförmigen Sternhaufen und erhielt hierbei Werte, welche zwiſchen 21 000 und 220 600 Lichtjahren ſchwanken. Andererſeits iſt es ihm auch gelungen, die Zugehörigkeit der unterſuchten kugelförmi⸗ gen Sternhaufen zum Milchſtraßenſyſtem als ſicher hinzuſtellen und damit zu beweiſen, daß das Milchſtraßenſyſtem eine bedeutend größere Ausdehnung beſitzt. Als Längendurchmeſſer wird jetzt eine Strecke angenommen, die 300 000 Lichtjahren entſpricht, alſo unge fähr das Zehnfache des keüderen Wertes e eee eee FCC— * gebirgen. Sie gehören alle einem — 95 ſuchen, die zwiſchen Dollar und polniſcher Mark einen allzu großen Nr. 436. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) i 22. Freitag, den 22. september 192. D Miniſterbeſucz in Mannheim. Ueber den geſtrigen Beſuch des Reichsarbeitsminiſters Dr. Brauns wie des badiſchen Ar⸗ beitsminiſters Dr. Engler, die u. a. die hieſigen Wohnungs⸗ und Siedlungsbauten ſowie das neue Krankenhaus beſichtigten, er⸗ fahren wir, daß ſich die Herren ſehr lobend und anerkennend über das Geſehene ausſprachen. Wie gemeldet, hat die Reichsregierung ſich zu einer großen Hilfsaktion für die Gemeinden ent⸗ ſchloſſen und zur Unterſtützung der letzteren den Betrag von ins⸗ geſamt L4 Miliarden als einmaligen Vorſchuß bewilligt. Der Schluß liegt deshalb nahe, wenn man den Miniſterbeſuch mit dieſer Hilfsaktion in Zuſammenhang bringt, zumal bei der Vertei⸗ lung dieſer Summe die Regierungen der Einzelſtaaten mitſprechen. Wie wir erfahren, hat insbeſondere das neue Krankenhaus auf die Beſucher einen außerordentlich günſtigen Eindruck gemacht. Sie bemerkten, daß man zu dieſem impoſanten Bau der Stadt Mannheim nur gratulieren könne. Die gleiche Bewunderung zollten die Herren auch den Siedelungsanlagen. Als Vertreter des Bezirksamts hatte Landeskommiſſar Geh. Reg.⸗Rat Hebting die Herren Miniſter während der geſtrigen Beſichtigung begleitet. Beide Miniſter fuhren heute vormittag nach Oppau, um ſich über den Stand der Wiederaufbauarbeiten zu unterrichten. *Ernannk wurden Verwaltuüngsoberſekretär Rudolf Dreyer beim Verwaltungshof zum Verwaltungsinſpektor, Wachtmeiſter Friedrich Brendlin in Mannheim zum planmäßigen Polizei⸗ wachtmeiſter und Rottenmeiſter Franz Michel in Mannheim zum planmäßigen Polizeiwachtmeiſter in Mannheim. Das Bombenattentat auf die Börſe. Im Zuſammenhang mit dem hieſigen Bombenattentat auf die Börſe wurde in München ein 25jähriger Uhrmacher, der Nationalſozialiſt iſt, v erhaftet. Auf Erſuchen des hieſigen Unterſuchungsrichters wurde der Verhaftete hierher übergeführt. 1 eJ Säuglingsfürſorge in Baden. Dank der rührigen Tätigkeit des Landesverbandes für Säuglings⸗ und Kleinkinderfürſorge und ſon⸗ ſtiger Stellen wurde, wie wir aus Nr. 8 der Statiſtiſchen Mittei⸗ lungen für Baden entnehmen, eine über das ganze Land ausgedehnte Organiſation geſchaffen, in der hauptberuflich im Jahre 1922 ſchon 86 Fürſorgerinnen angeſtellt ſind. Unter Fürſorge ſtanden im Berichts⸗ jahr 56 307 Kinder, davon 41831(rund 74 Prozent) im Säuglings⸗ alter. Zur Aufnahme von Säuglingen und Kleinkindern beſtehen zur Zeit 32 Heime, die über das ganze Land zerſtreut ſind. Der Erfolg, den die Säuglingsfürſorge für ſich buchen darf, iſt die ſehr erfreuliche Abnahme der Säuglingsſterblichkeit. Die Sterblichkeit in Baden im Jahre 1921. Außerordentlich perſchieden iſt die Inanſpruchnahme ärztlicher Hilfe hinſichtlich des Geſchlechts und des Alters. Nach Beobachtung der letzten Jahr⸗ zehnte nimmt das weibliche Geſchlecht in Erkrankungsfällen weit mehr als das männliche ärztliche Hilfe in Anſpruch; von 100 im Jahre 1920 geſtorbenen Perſonen weiblichen Geſchlechts waren 79,6, von den geſtorbenen Männern dagegen nur 76,3 är lich be⸗ handelt. Hinſichtlich des Alters ſtanden von den über 60 Jahren alten Geſtorbenen rund 78, von den im erſten Lebensjahr Geſtor⸗ benen nur 57 in ärztlicher Behandlung: bei den übrigen Alters⸗ klaſſen ſchwankt die Inanſpruchnahme ärztlicher Hilfe zwiſchen 85 und 88. Bei einem Vergleich der Todesurſachen eigt ſich, daß auch im Jahre 1921 die Alkersſchwäche, wie faſt in jedem Jahre, an erſter Stelle ſteht. Es ſtarben an dieſer 3260 Perſonen, d. ſ. 10,3 Proz. aller Geſtorbenen. Als zweithäufigſte Todesurſache wäre die Lungentuberkuloſe zu nennen, durch die ins⸗ geſamt 2 983 Perſonen hinweggerafft wurden. 14 639 Todesfälle entfielen auf Krankheiten des Nervenſyſtem s, der Atmungs⸗, Kreislaufs⸗ und Verdauungsorgane. Die übrigen Geſtorbenen ſind an Krankheiten wie Krebs, Influenza, Kindbettfieber, Maſern und Röteln, Keuchhuſten u. a. m. erlegen. Im allgemeinen weicht das Ergebnis der Todesurſachen im Jahre 1921 unerheblich von dem der Porjahre ab. Bei Krebs und bei Krankheiten der Kreislaufs⸗ und Verdauungsorgane läßt ſich eine kleine Zunahme feſtſtellen. Schwankend iſt das anteilige Verhältnis zwiſchen Männern und Frauen. Beim weiblichen Geſchlecht überwiegen hauptſächlich die Todesfälle an Altersſchwäche, Krebs, Tuberkuloſe, ſowie bei den Krankheiten der Kreislaufsorgane, während beim männlichen Ge⸗ ſchlecht Todesfälle an Lebensſchwäche, an Krankheiten des Nerven⸗ ſyſtems und der Verdauungsorgane in ſtärkerem Maße hervor⸗ treten. *Brückengelderhöhung. Wie aus dem Inſeratenteil vorlie⸗ gender Ausgabe erſichtlich, wird der Brücken geldtarif für die Strußenbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen ab 1. Okt. um durchſchnittlich 300 Proz. erhöht. veranſtaltungen. ü. Winter⸗Vorträge des Gewerbevereins und des Handwerker⸗ Berbandes. Der Gewerbeverein und Handwerkerverband Mann⸗ heim veranſtaltet daen Winter eine Vortragsreihe über Handwerker⸗ fragen. Geſtern abend wurde der erſte Vortrag von Syndikus Haußer über„Daie Neuregelung des ſtaatlichen Ver⸗ dingungsweſens“ gehalten. Der Redner ging davon aus, daß 3. Zt. durch die niederliegende Bautätigkeit das Verdingungsweſen nicht ſo ausgeprägt ſei wie früher. Ohne Submiſſionsweſen ginge es nicht, die Vergebung müſſe auf irgend eine Art geregelt werden. Das Mißtrauen zwiſchen dem die Arbeit vergebenden Beamten und — Kunſt uns Wiſſen. Vom Theater in Saarbrücken. Das Stadttheater in Saar⸗ brücken ſteht in kommender Spielzeit unter neuer Leitung: Inten⸗ dant Ernſt Martin, der Gründer und während dreier Jahre er⸗ folgreiche Leiter der Württ. Volksbühne, wurde an die Spitze des Theaters borufen, und zum erſten Male ſteht ihm, in der Perſon des Mannheimer Dirigenten Feli x Lederer, ein ſtädtiſcher General⸗ muſikdirektor zur Seite. Gegenwärtig erfährt das Theater einen Umbau, der dem Zuſchauerraum einen Ausbau des zweiten Ranges ſowie eine Neugeſtaltung des Foyers bringen, im Bühnenhaus eine beträchtliche Vertiefung der Bühne, eine Vergrößerung des Orcheſter⸗ raumes, den Einbau einer Probebühne und einer ganz neuen Be⸗ leuchtungsanlage ſchaffen, ſowie die Anzahl der Betriebsräume ver⸗ mehren wird. Bevor das Stadttheater in ſeiner neuen Geſtalt er⸗ öffnet werden kann, findet im ſtädtiſchen Saalbau eine Vorſpielzeit ſtatt, die überwiegend kleinere Opern und Operetten bringen ſoll. e Pſychoanalytiſcher Kongreß in Berlin. Vom 25. bis 27. Sep⸗ tember findet in Berlin ein Internationaler Pfychoanalytiſcher Kon⸗ greß ſtatt, den die Ortsgruppe Berlin der Internationalen Pfycho⸗ analytiſchen Vereinigung veranſtaltet. Den Vorſitz auf dem Kon⸗ greß, der im Hauſe des Brüdervereins tagen wird, führt Profeſſor Freud. Es werden Teilnehmer aus Holland, England, Amerika, Italien, der Schwelz und dem ſonſtigen Ausland erwartet. Kuuſt und Luxusſteuer. In der Luxusſteuerfrage regen ſich ſeiht noben dem Reichswirkſchaftsverband bildender Künſtler auch andere an der Kunſt intereſſierke Kreiſe. Die Länderregierungen ſcheinen aber über unzulängliche Flickverſuche noch nicht hinauszu⸗ zommen. Wirklich helfen kann den Künſtlern und der Kunſt nur eine dadikale Löſung, d. h. Kunſt muß von der Luxusſteuer befreit wer⸗ den, ſelbt auf die Gefahr hin, daß auch einzelne Induſtrieerzeugniſſe unter dem Deckmanlel de: Kunſt von der Luxusſteuer frei bleiben. ſſe für das Reſch aus dieſen Dingen doch nichts heraus⸗ zuholen, und alle Anſtrengungen, die Qualttäksarbeit in Deutſchland u fördern, werden zunſchte gemacht durch die ganz unſachgemäßen eſtimmungen, die die Relchsregierung dem Reichsrat vorgelegt hat. Fbaderewskis Rückkehr in den ktonzertſaal. Nach ſeinem Aus⸗ 2 in das Gebiet der hohen Polltik, der ihn für kurze Zeit auf den räfidentenſtuhl von Polen brachte, hatte ſich der berühmte Pianiſt Paderewski grollend ins Privatleben zurütegezogen und feierlich erklärt, er werde niemals wieder in der politiſchen Arena und im Konzertſaal erſcheinen. Aber die Verhältniſſe ſind augenſcheinlich ſtärker als er. Wie er Berichterſtatkern in Genf, wo er den Sit⸗ zungen des Bölkerbundes beiwohnte, mitteilte, wird ſich Paderewski ſchon im Oktober auf eine große, mehrere Wochen dauernde Konzert⸗ tourne⸗ nach Amerika begeben. Ter Grund für dieſe plötzliche Willensänderung iſt hauptſächlich in der allmächtigen Valuta zu ſtand geſchaffen hat. Handwerkern ſei ſtark ausgeprägt. we i ni nur eine rein techniſche, ſondern auch eine wirtſchaftliche Einrich⸗ Das Submiſſionsweſen ſei nicht tung. In Bezug auf Verbeſſerungen im, Verdingungsweſen ſtehe Mannheim mit an erſter Stelle. Im Juni d. J. kam eine neue Ver⸗ dingungsordnung heraus, die manchen Fortſchritt bedeutet. Sie bringe u. a. die Heranziehung von Sachverſtändigen, die Vergebung der Arbeit zu angemeſſenen Preiſen, eine Regelung der Abſchlags⸗ zahlungen und Vergebung der Arbeiten an die Organiſationen. Die Sachverſtändigen werden von der Handwerkskammer beſtimmt. Der Tagespreis müſſe jedoch der Berechnun g zugrunde gelegt werden. Ein beſonderes Kapitel bilde auch die Preisaufteilungsliſte, dieſe ſeien nötig zur Kontrolle der Preiſe. Die Sachverſtändigen hätten auch die Aufgabe, die Preisſtellung zu regeln, ſie müßten in dauernder Verbindung mit ihren Fachverbänden ſein. Die Unterlagen der Handwerker müßten einwandfrei ſein zur Kalkulation der Preiſe. Es ſei auch ſehr leicht möglich, daß bald für alle Gewerbe Zwangs⸗ innungen eingerichtet werden. Die Kautionen beim Verdingungs⸗ weſen ſind für handwerkliche Leiſtungen abgeſchafft. Die neue Ver⸗ ordnung enthält auch die Beſtimmung über die zu erſtattenten Ge⸗ ſchäftsunkoſten. Gerade dieſe Beſtimmung bedeute einen großen Fort⸗ ſchritt. Wie bekannt, iſt das Handwerk auch an den Wiederaufbau⸗ arbeiten in dem zerſtörten Gebiete beſchäftigt. Die Organiſationen müßten arbeitskräftig gemacht werden. Die Koſten der Sachverſtän⸗ digen müßten von denen getragen werden, die die Arbeit übertragen bekommen Der Redner gab dann noch die Anregung, die Hand⸗ werker möchten eine ſelbſtändige Geſchäftsſtelle einrichten. Dieſer Ge⸗ danke wurde als praktiſch gufgegriffen und in der anſchließenden Ausſprache ausgiebig behandelt. Rommunale Chronik. *Heidelberg, 20. Sent Der Gemiſchte beſchließende Ausſchuß ermächtigte die Direktion der ſtädtiſchen Werke in Einzelfällen Großabnehmern von elektriſchem Strom einen Sonder⸗ rabatt bis zum Höchſtſatz von 20 Prozent zu gewähren, da neuer⸗ dings die Wettbewerbsgefahr der Eigenverſorgung der großen Be⸗ triebe wieder mehr hervortritt. Um dem großen, auch hier ſtark ver⸗ ſpürbaren Mangel an Zahlungsmitteln abzuhelfen, hat der Ausſchuß ſich damit einverſtanden erklärt, daß beim Reichsfinanzminiſterium die Genehmigung zur Ausgabe von ſtädtiſchem Notgeld im Ge⸗ ſamtbetrage von 50 Millionen Mark und in der Stückelung von 100⸗/ 500⸗ und 1000⸗Markſcheinen eingeholt werden ſoll. 5 Tll. Karlsruhe. 20. Sept. Der Wirgerausſchuß begann geſtern mit der Beratung des Voranſchlages für 1922/23. Oberbürgermeiſter Dr. Finter leitete die Bergtungen mit längeren Ausführungen ein, in der er mitteilte, daß am 1. April 1922ein Schuldenſtand von 239½ Millionen Mark errechnet worden iſt und die Schul⸗ den gegenüber dem Vorjahre eine Steigerung von 56½ Millionen Mark aufweiſen. Ueberaus geſpannt ſei die laufende Wirtſchaft. Auf⸗ grund des Maiſtandes iſt ein Fehlbetrag von 85 Millionen Mark errechnet. Allein die inzwiſchen eingetretenen Ereigniſſe habeß dieſe Zahlen ſchon weit überholt. Die Ausgaben für die Beamtengehalte und Löhne machen heute das dreifache des Maiſatzes aus. An Reich und Staat iſt die Forderung zu richten, daß den Gemeinden ent⸗ der größere Zuwendungen aus den Reichsſteuern zukommen oder daß ihnen durch Erweiterung ihrer Steuerrechte neue Einnahme⸗ quellen verſchafft werden. Die Verbrauchsſteuern der Gemeinden auf Bier und Wein müſſen erhöht werden, die Schuldenlaſten müſſen günſtiger verteilt werden, an der Kraftfahrzeugſteuer müſſen die Ge⸗ meinden einen angemeſſenen Teil erhalten. An die Ausführungen des Bürgermeiſters ſchloß ſich eine längere Ausſprache. Aus dem Lande. (Friedrichsfeld, 21. Septbr. Der 23jährige led. Kaufmann Banſchenbach ſtürzte beim Traumwandeln aus dem Fenſter ſeines im 2. Stock gelegenen Schlafzimmers und fiel ſo unglücklich auf den Gartenzaun, daß er von dieſem buchſtäblich aufgeſpießt wukde. In ſchwerverletztem Zuſtand wurde der Verunglückta in das Heidelberger Krankenhaus verbracht. coLadenburg, 20. Sept. Der Bezirksobſtbauverein für Laden⸗ burg und Umgegend hat unzer der Leitung des Obſtbauinſpektors Blaſer in den Tagen vom 17. bis 19. ds. Mts. eine O b ſt⸗ ausſtellung in hieſiger Stadt veranſtaltet, die ſich allgemeiner Anerkennung und eines ſehr ſtarken„Beſuches erfreuen durfte. Neben einer Sammelausſtellung aller' Obſtarten und Obſtſorten waren Tafel⸗ und Wielſchaftsobſt in handelsüblicher Verpackung. die beſten Moſtobſtſorken, die beſten Traubenſorten, Obſt⸗ und Ge⸗ müſedauerwaren, Baumſchulerzeugniſſe, obſtbauliche Gerätſchaften und Literaturen zu ſehen. Wer unſere Obſtausſtellungen durch eine längere Reihe von Jahren verfolgt hat, dem muß auffallen, wie ſich die Zahl der Obſtſorten, die Auswahl derſelben wie auch die Schön⸗ heit und Vollkommenkeit der Früchte weſentlich, ja auffallend ver⸗ beſſert hat. Man will nicht mehr durch- die Menge der Sorten imponieren, ſondern durch ihre Schönheit und durch ihren aner⸗ kannten wirtſchaftlichen Wert. Deshalb ſind viele unſerer alten Sorten, die früher unſere Ausſtellungen beherrſchten, aus denſelben verſchwunden oder erſcheinen nur noch in einzelnen ſchüchternen Exemplaren. An ihre Stelle ſind Neueinfühwungen von hervor⸗ ragend wirtſchaftlichem Wert getreten oder auch ſolche Sorten, Wert erſt im Laufe der Jahre richtig erkannt und eingeſchätzt wurde. ):( Weinheim, 20. Sept. Ddie Tabakernte iſt trotz des viel⸗ fach ungünſtigen Wetters ſchon ziemlich beendet. Der Ertrag iſt reichlich. Die Grumpen wurden in den letzten Tagen, ſo wie ſie der Acker gibt, zu 3000 M. für den Zentner abgeſetzt. Für getrocknete Grumpen wurden bereits 12 000 M. geboten. db. Heidelberg, 20. Sept. Der Ausländerverkehr in Baden hat infolge der Maßnahmen der badiſchen Regierung ſtark nachgelaſſen. Daß der Ausländ erverkehr in Heidelberg und den badiſchen Städten beſonders groß iſt, beweiſt, wie das„Heidelb. Tagebl.“ von einem führenden Hötel erfährt, die Tatſache, daß ſich unter den Gäſten des Hotels in der Woche vom 10. bis 16. September„nur“ 320% Ausländer befanden. Dieſer Prozentſatz erfährt eine natürliche weitere Abnahme, da die zweite Hälfte des September an und fuͤr ſich für Vergnügungsreiſende, beſonders für die Amerikaner, den End⸗ termin der Reiſezeit bedeutet. Dieſer Rückgang wird noch außer⸗ ordentlich beſchleunigt, beſonders hinſichtlich der Aufenthaltsdauer, durch die ſehr verſchärfte Alsländergebühr des Landes Vaden, die ſchon nach 24 Stunden Aufenthalt 3000 M. für die Perſon beträgt. Dieſen hohen Betrag für einen zwei⸗ bis dreitägigen Aufenthalt— der zumeiſt für Heidelberg in Frage kommt— zu zahlen, weigert ſich jeder Ausländer und reiſt innerhalb der 24 Stunden nach dem gebührenfreien Heſſen, Preußen oder Württemberg. Tul. Karlsruhe, 20. Sept. Eine Verſammlung der Brauerei⸗ arbeiter befaßte ſich mit den von der Reichsregierung beſchloſſenen Einſchränkungen im Brauerei⸗ und Brenngewerbe und nahm eine Entſchließung an, in der die Gewerkſchaften, Parteien und die Preſſe gewarnt werden, ſich auf das Programm der Abſtinenz⸗ bewegung feſtzulegen und für die Prohibition in Deutſchland ein⸗ zutreten. Die unheilvollen Folgen, die in Amerika dadurch einge⸗ treten ſind, würden ſich in der deutſchen Arbeiterbewegung noch in verſchärfter Weiſe auswirken. 800 000 Berufsangehörige ſeien in ihrer Eyiſtenz bedroht und würden ſich enttäuſcht von der Arbeiter⸗ bewegung abwenden, die die Prohibition in ihr Programm auf⸗ nimmt. Tll. Freiburg, 20. Sept. Eine auswärtige Händlervereinigung Die erſte Sendung hat allgemein befriedigt. Trotz der hohen Fracht ſtellt ſich der Preis in Anbetracht des fetthalkigen Fleiſches kaum ſo teuer, als das überdies nur ſchwer erhältliche Schlachtvieh aus, Oberbaden. Nus der Pfalz. )(Speyer, 20. Sept. Der Pfälziſche Kriegerverband hielt dieſer Tage eine Ausſchußſizung ab. An Stelle des wegen Krankheit zu⸗ rückgetretenen bisherigen 1. Präſidenten, Geh. Juſtizrat Schweickert⸗ Ludwigshafen, wurde Mqjor a. D. Rixius⸗Ludwigshafen, bisher 3. Präſident, zum 1. Präſidenten gewählt. Sein Nachfolger als 3. Präſident wurde Eiſenbahninſpektor Hauck⸗Neuſtadt. Von einer Abhaltung eines Kriegertages noch in dieſem Jahr wird mit Rück⸗ — liefert zur Zeit Schlachtvieh aus Schleswig⸗Holſtein nach Freiburg. Lon Er ſoll im Frühſommer 192³ ſicht auf die Zeitverhältniſſe abgeſehen. Beſte⸗ in Kaiſerslautern ſtattfinden, wobei gleichzeitig das 50jährige hen des Verbandes gefeiert werden kann. f tag⸗ (:) Aus der Pfalz, 22. Sepf. Für den Pfälzer der am bevorſtehenden 24. September in Karlsruhe als 55 niſch⸗pfälziſche Veranſtaltung ſtattfindet, werden etwa 2 70 Pfälzer und Pfälzerinnen in der badiſchen Lenderdee 5 ſtadt eintreffen. Zu den von den Ortsgruppen des Pfälzer 55 vereins organiſierten Sonderzügen, die in der Sonntagsfrüßt iche allen größeren Städten der Pfalz abgehen, haben ſich ſo zah 81 Mitfahrer gemeldet, daß von einzelnen Orten 2, 3 und mehr Teil derzüge gefahren werden müſſen. Beſonders ſtark wird die ücken, nahme aus Ludwigshafen, Neuſtadt, Kaiſerslautern, Zweibr Pirmaſens ſein. Sportliche Rundſchau. Pferòerennen. 0 Wiesbaden. Preis vom Nonnenhof. 45 000 M. 1200 Meter: Saul v. Opels Fateider(Jentzſch), 2 Eisvogel, 3. Felſenriede, 4. 1610 Ferner: Rolandseck, Steinadler, Perpetua. 17.10; 11, 12, Mart % L. 1., 3 L.— Erlkönig⸗Jagdrennen. 45 000 5 3700 Meter. 1. Kruſes Rübezahl(Novak), 2. Blauſchwaz. 10 Odin, 4. Zwinger. Ferner: Napoleon, lief ohne Wetten. im. 36, 13:10. 14., 5., Weile.— Preis von Rüßsſelahe, 58 000 Mark. 1600 Meter. 1. Frhr. v. Schrenk⸗Notzings He ner: meiſter(Keim), 2. Szemſugor, 3. Hazcar, 4. Kalmanczi. 54 Belladonna II, Waltari, Trancz. Bonar, Bernried. 73:10; 1 Lis. 22:10. Kopf, ½., 1 L.— Wiesbadener Her hite 60 000 Mark. 3000 Meter. 1. Wagners Firſt Roſe(Mäll. Roſengärtner, 3. Styr. Ferner: Fliegender Aar. 35:10; 14, Mart. 10.., 2., Weile.— Präfidenten⸗Preis. 100 000 3 Sa⸗ 2400 Meter. 1. H. v. Opels Kairos(Jentzſch), 2. Meergeiſt, 3L. tyr, 4. Taurus Ferner: Eiweiß 11:10, 12. 15.10. 2 L. 8 9, 34. — Herbſt⸗Hürdenrennen. 50 000 Mark. 3000 Meten n⸗ Wagners Sambur(Möller), 2. Memento, 3. Opanke, 4. H gold, Jerzer Filmdive, Canſul, 134.10 23, 13510. 28, fter 12 L.— von Weſterberg. 45 000 Mark. 1400⁰ Rou⸗ 1. H. v. Opels Favorita(Nürnberg), 2. Enver, 3. Naive, Palllu 9 1. H. Ul- II· graf II. Ferner: Reichswehr, Blau und Weiß, Gaugraf, Manczika, Trappe. 17:10; 22, 14, 13:10. 5., 1½., 3 L Berlin-Skrausberg. 2800 Heſſenwinkel⸗Hürdenrennen. 36 000 3. Meter. 1. Graf Arnims Cigariſta(Meſa), 2. Burgri voſa. Morgenſtunde. Ferner: Geuſe, Simplicite, Katia, Gra 40:10; 10, 10, 10:10.— Lieberoſe⸗Jagdrennen. Mark. 3700 Meter. 1. Lerb's Otello(Leiß), 2. Sanbeie 80 3. Reichsgräfin. Ferner: Oho, Pan Demon. 38.10; 25, 25: H. Preis von Stutgarten. 36 000 M. 1200 Meter. 7 v. Treskows Idol(Streit), 2. Landflucht, 3. Tappenburg. Setel Catania, Czardas⸗Gretel, Piaski, Waſchbär, Buran, Faun, Maort. 38:10 12, 12, 18:10.— Forſt⸗Jagdrennen. 48 000 asvet, nn. 27:10; 16, 14:10. 95 3100 M Ferner: ch 3. Orianne. Ferner: Capitaliſt. mühle⸗Hürdenrennen. 36 000 Mark. Schirachs Rotgold(Ulbrich), 2. Zwirn, 3. Diplomatie. Meduſa, Katzenjammer. 22:10; 14, 17:10.— Werneu Jagdrennen. 36 000 M. 3200 Meter. Jogull(Einfinger), 2 Credo, 3. Theobald. Ferner: Eſau, Importe 31:10; 12, 11:10.— Preis vom S 36 000 M. 1600 Meter. 1. Frhr. v. Schlotheims Orplid( 2. Nordſee. 3. Glückstaube. Ferner: Notopfer, Elmado, 22:10; 16, 27:10. Neues aus aller Welt. — Wieder ein deutſcher Dampfer geſunken. Nach einer 15 zig eingetroffenen Meldung iſt der 7000 Ton. große Frachtt 5 chen „Thereſe Horn“ aus Flensburg am 10. September 5 ſache den Kanariſchen und Kap Verdiſchen Inſeln aus unbekannter Huſſche geſunken. Das Schiff hat vor dem Untergang funkentelegtean Hilferufe gegeben, die von anderen Schiffen aufgefangen ls v ſind. Die Mannſchaft hat das Schiff verlaſſen und iſt zedeng mpfer einem anderen Dampfer aufgenommen worden. Der uwerſt „Thereſe Horn“ iſt erſt vor wenigen Wochen von der Schicha ſten in Danzig fertiggeſtellt worden und befand ſich auf ſeig'faſt nur großen Reiſe nach Buenos⸗Aires. Die Mannſchaft beſtand aus Danziger Seeleuten. lieniſchen — Die Wiederaufbauarbeiten in der ſkerreichiſch Juſhu ge⸗ jeder“ Breege! Hekete“ Kampfzone. Aus Trieſt wird dem Deutſchen Ausland⸗ 5 ſchrieben:„Erfreulicherweiſe kann berichtet werden, daß der juliſchen aufbau im ehemals öſterreichiſchen Küſtenland, dem heutigen es in Venezien, flott vonſtatten gegangen iſt. Bei Kriegsende gaß auf⸗ wieſen. Im ganzen waren 28 000Häuſer. zerſtört. davon 805 über art, daß gänzliche Neubauten notwendig wurden.“ Bis jetzt ſin ſechshundert Millionen Lire für die Wiederaufbauarbeiten geben worden, vier Fünftel aller Zerſtörungen ſind wiede. und wenn keine unvorhergeſehene Störungen eintreten, dů krieg⸗ Herbſt des nächſten Jahres im Küſtenland und in Iſtrien kein mmen⸗ zerſtörtes Haus mehr ſehen. Görz, das im Krieg ganz zltten um geſchoſſen⸗war, iſt wieder aufgebaut. Die Trockenlegungsar 555 ſeht Aquile, Monfalcone, Parenzo und povigno herum ſind Südiicol weit vorgeſchritten, ebenſo die Regulfkrung des Iſonzo. In Su der und im Trentino ſind etwa Dreiviertel aller Zerſtörungen änzlich aufgebaut, darunter auch die Gardaſeeorte Riva u. Arco, angre wieder für den Fremdenverkehr hergerichtet ſind. Wie umſaneſſe, die bisherigen Wiederaufbauarbeiten waren, kann man keichzeli wenn man erfährt, daß zeitweiſe bis zu 40 000 Arbeiter gle im zerſtörten Gebiet beſchäftigt waren. ‚ Streß⸗ die Operatkion auf der Straße. In einer Londome. obei wurde kürzlich ein Junge von einem Automobil überfah etlemm ſein linkes Bein ſo feſt in das Getriebe der Räder fe 15 ver⸗ wurde, daß alle Bemühungen, den Unglücklichen zu befn Mei, geblich waren. Ein zufällig des Weges kommender ehemal ſabedis tärarzt erklärte die ſofortige Amputation des Beines für! ſolle. erforderlich, wenn das Leben des Verunglückten gerettet werde,Arztes Mit Hilfe eines unter den Zuſchauern befindlichen anderen ſchritt er ſofort zur Cloroformierung des Patienten und Anweſenheit des Vaters des Kleinen die Operation vor, länger als fünf Minuten dauerte. Der Knabe ſieht ſeiner Geneſung entgegen. Par — Der längfte Rame. Ein Amerikaner hatte kürzlich er Me gewettet, er habe den längſten Familiennamen, den es au ttouge 70 gäbe, der gute Mann heißt Herr Pappatheodorokoumountton eiſt, poulos. Er hat ſeine Wette gewonnen, aber wie'Deuvre uenos, mit Unrecht. Das genannte Blatt behauptet nämlich, in baskiſchen Aires, in der Sarmionotoſtraße, wohne ein Schuhmacher er Mann Herkunft, der einen noch längeren Namen heſitze. Die heiße Herr Jean Iturriberrigorrigoicverrotaberricechen. Wasserstandsbeobachtungen im Monaf Septbl- Mannheimer Wetterbericht vom 22. September morgens 7 Uhr. lur wacht Barometer: 761. T mm. Thermometer: 12.70 C. Niedrigste lemgeg Litet 12.30 C. Höchste Temperatur gestern: 22,4 C. Niederschlag: 0. Windstill, Nebel.— den qm. 5 4100 Meter. 1. Beckers Royal Blue(Herr Schenk), 2. 7 115 a dieſem Gebiet 130 Gemeinden, die alle ſchwerſte Kriegsſchäde der⸗ 2 n en Pegelstaſſon vom Datui Vemerkum Rheln 17.18 19. 20. 2. 20. Hohusterins...02.72.2.42.30 24 hhIl..„.903.78.60.45.35.29 MHaxau.56.07.85.56.48.32 Hannheim.77.19.35 5,7.86.78 FFFCCTCCCcCoo TCTC.61.92.88.70 Fenn.703.96.97 vom Neckar: Mannhem..905.21.32 5,15.38'82 Henneerrr.65.421.82.85 WIndstill, debel. 4 120.— —— e 5. Seite. Nr. 436. Reichsbankausweis vom 15, 8 „ Vernsgen dn 1000 nert9 5 * 4 05 1 ogen dle 8 0 orwache 5* 7 notallbestand. 10 3703 Noten ander- Züänken 4049 runtor Aold. 100— 1 Weonsel.Scheoks 35441997 8180170 u. zwar goldkassen- disk. Schatzanw. 271 69828. 22933228 achestänge.. 954628— 1Lombarddarlehen. 391 3938— 7093 olddepot cunbelast.) Wertpaplerbestand, 273810— 71801 nei Bant kagtand 50032(umver) Sonsiig.Vermögen 3862 816. 2016587 elohs- u. Darlehens⸗ kassen-Sohelne. 27801.688 4 3926 124 Verbindilohkelten. 5 Arungkapital... 180000(unver.) Relohs-.Staatsgth.16657535 6961 282 0 oklagen.. 127264 TCunver.) Friyatguthaben. 51757231 967196t1 dotenumlauf... 271597/757 +1 221619 Sonst. Verbindllohk. 10 105874 1697035 Die Reichsbank war zur Monatsmitte wiederum auffer- ordentlichen Anforderungen ausgesetzt. Wie der Ausweis vom 15. ds. Mts. zeigt stieg die gesamte Kapitalanlage der Bank um nicht weniger als 31 177, Millionen Mark auf 310 721,5 Millionen Mark. Die bankmäßige Deckuns Allein erhöhte sich um 31 113,4 Millionen Mark auf 310 140,3 Millionen Mark, und zwar verstärkten sich die Wechselbestände ler Bank um 8180, Millionen Mark, die Bestände an diskon- terten Reichsschatzanweisungen um 22 933,2 Millionen Mark. ie Zunahme der Kapitalanlage beruht zu annähernd gleichen eilen auf Ansprüchen des Reichs und der privaten Ge- schäftswelt. Von den beanspruchten Kreditbeträgen flossen um ganzen 16 833,.3 Millionen Mark den Konten der tremden Gelder zu, die damit auf 67 409,8 Millionen rk anwuchsen. 2 Die mit unverminderter Stärke anhaltende Nachfrage nach shlungsmitteln entzog der Bank in der Berichtswoche von neuem 19 339,5 Millionen Mark an Banknoten und Darlehus- Assenscheinen zusammen. Der Banknoten-Umlauf Schwoll um 19 224 Millionen Mark auf 271 597½8 Millionen M. 15 Während sich der Umlauf an Darlehnskassen- eheinen um 113,5 Millionen Mark auf 13 799,7 Millionen ark ausdehnte. 1 Die Kreditansprüche an die Darlehnskassen steiger- en sich ebenfalls wieder erheblich. Die Ausleihungen erhöh- sich in der zweiten Septemberwoche um 4042,4 Millionen auf 41 710,8 Millionen Mark. Da die Darlehnskassen dieser Zunahme zentsprechenden Betrag an Darlehns- Ssenscheinen an die Reichsbank überwelsen, so haben sich eren Bestände an solchen Geldzeichen unter Berücksichtigung 815 in den Verkehr abgèflossenen Summe auf 27 790,9 Mill. M. rmehrt. 5 V. 2 2 Vom rhein.-westf. Wertpapiermarkti. Glitteilungen des Bankhauses Gebrüder Stern, Dortmund.) Geld- und EKreditkrisis beeinflußte auch wiederum in Berichtswoche die deutschen Börsen. Die Entlastungen ee nahmen ihren Fortsang, wobei die e Udung naturgemäß nach unten gerichtet war, jedoch muß choben werden, daß das angebotene Material verhältnis- cisch gute Aufnahme fand. Die abgetrennt behandelte bel- Reparationsfrage scheint vorerst durch Deutsch- man ihre Erledigung gefunden zu haben und slaubt Wellen 85 dadurch dem Staatskörper von dieser Seite aus einst⸗ Na 18t. Auch an der Geldversteifung will ein We infolge der frühen Rüstung zum Vierteljahrs- 92 beobachtet haben und brachten diese Batsachen gie erkäute zum Stülstand. Es muß jedoch in Sezogen werden, daß die Abwicklung der dan, keineswegs schon ihr Ende erreicht hat er vorerst noch nicht mit einer allgemeinen Geld- Nach erung gerechnet werden darf. Die Geldversteifung ist 28 wie vor. vorherrsched. und wir bedürfen noch ganz 08 erordentlicher Maßnahmen oder Ereignisse, um hierin eine ne Besserung herbeizuführen. Immerkin brachte —4 pessimistische Auffassung hier und da wieder äuferschiehten, die die an und für sich niedrige Kurs- ——8 age zu Käufen benutzten. Der im Wirtschaftsrat an⸗ Antrag auf Wiedereinführung des Bankgeheim- elen 11 Aufhehung des Depotzwanges wird demnächst den Nee beschäktigen und sollte clieser Antrag auch hier timmenmehrheit erhalten, so würde eine solche Tatsache ürlich dem Geldmarkt auflerordentlich zur Hilfe kommen. 155 ohlenkuxenmarkt hatte nach wie vor nur kraten ni msätze aufzuweisen. Nach anfänglichem Angebot 055 ier vereinzelte Räufer vor, Wovon namentlich schwere Marke Profitierten, die von ihrem niedrigsten Stand ca. 100 oOο einholten. Mittlere Werte hatten nur geringe zuch deeeee Nach den tiefsten Kursen stellte sich scbäkt er vereinzelt etwas höhere Nachfrage ein. Regeles Ge- 87 entwickelte sich in linksrheinischen Werten, die mit 8 M. Aufbesserungen die Woche verlassen. Zu wei⸗ K sich wiederum zu besseriden Preisen wurden Letzt 85 ien, besonders auch Adler-Bergbau, lebhaft umge⸗ 5 ie konnten fast den Verlust der Vorwoche einholèen. Veniger ee markt gab zur Berichteèrstattung das 2 mregunt. Der Ealikuxenm arket gab deutlicher nannd Nieder der eingangs angeführten und begründeten u aen ung. Am deutlichsten kam dieses bei schweren Wer⸗ Veiter 5 Ausdruck, die anfänglich von ihren letzten Preisen Rage hergeben mußten, jedoch auf sich verstärkende Nach- Es 55 nennenswerte Kurserholungen zu verzeichnen hatten. wurde sich hier, daß das angebotene Material sehr knapp ¹ infolgedessen Käufe nur mit nennenswerten Preis- ee getätigt werden konnten. Die, Erholungen bei 20 000 en Werten betrugen 50 o M. und bei mittleren bis zu Einff 9 f Auch Kaliaktien hatten besonders unter dem letzt der Kursbewegung zu leiden, konnten sich jedoch zu- dhie ieder aufbessern. Eine verhältnismäßige Widerstands- senkzttLeisten Krügershall. die sich auf fortgesetete Inter. der 1 um ca. 100 Prozent erhöhen konnten. Der Markt von leht amtlich notierten Aktien konnte sich inzeſn. anfänglichen Unlust ebenfalls ein klein wenig erholen. 805 Werte, wie Mansfeld. Rhein. Westf. Elektr., Benz- rengeten, Passage-Kaufhaus hatten nennenswerte Kursbesse- n wieder aufzuweisen. Maunnheimer General- Anzeiger(Mittag⸗Ausga [lendessplef des ennb Dollarkurs 1410 Mark. Diskonterhöhung der Badischen Bank in Mannheim. Gleich Wechseldiskont auf 8 Prozent und ihren Lombardzinsfud auf 9 Prozent erhöht. Badische Anilin- und Sodafabrik. Die Rheinische Kredit- bank in Mannheim hat die Zulassung von 40 Millionen Mark neuen Stammaktien dieser Gesellschaft zur Mannheimer Börse beantragt. Rheinische Elektrizitäts.-G. in Mannheim. Von der Süd- deutschen Disconto- Aktiengesellschaft in Mannheim ist der Antrag gestellt worden, 18 Mill. M. 6proz. ab 1. Januar 1926 zu 115 Prozent zurückzahlbare Vorzugsaktien Nr. 22 001 bis 40 O000, 18 Mill. M. neue Stammaktien Nr, 42 001-.60 o0⁰ und 20 Mill. M. Sproz. zu 102 Prozent vom 1. Januar 1928 rückzahl- bare Teilschuldverschreibungen von 1921 Nr.—7500 zur Mann- heimer Börse zuzulassen. Brown, Boveri u. Co., Baden(Schweiz). Die Firma hat durch Vermittlung der mit ihr in Interessengemeinschaft stehenden Firma Vicker u. Co., Manchester, Aufträge zur Lieferung von elektrischen Lokomotiven nach Südafrika er- halten. Gesellschaft für Spinnerei und Weberei, Ettlingen. Die Gesellschakt beantragte eine Kapitalserhöhung auf 40 Millionen Mark durch Ausgabe von 6 Millionen Mark Stammaktien und 8 Millionen Mark Gproz. Vorzugsaktien. .-G. für Licht- und Kraftversorgung in München. Die Verwaltung schlägt eine Dividende von 15 Prozent(i. V. 10) vor. Zur Stärkung der Betriebsmittel soll das Stammkapital um 10 auf 33 Millionen Mark erhöht werden, wovon zunächst 7% Millionen Mark Stammaktien zur Ausgabe kommen und den Aktionären zu 150 Prozent angeboten werden. Gleich- zeitig wird die Ausgabe einer Obligationenanleihe von 18 Mill. Mark beafttragt. Der Geschäftsgang ist auch im neuen Jahr befriedigend. Roland-Linie in Bremen. Eine-o. Generalversammlung soll über die Erhõöhung des Aktienkapitals um 40 Millionen Mark Inhaberstammaktien und 10 Millionen Mark Vorzugs- aktien beschlielen. Für beide Aktien bleibt das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen. Die Vorzugsaktien sollen mit 6 Prozent Vorzugsdividende und dreifachem Stimmrecht aus- gestattet werden, Die Rolandlinie ist mitbeteiligt an einem 415 laß des Berliner Bankiers Hirschfeld und dem rheinischen Groß- il dustriellen Otto Wolf verkauft wurde. Zur Durchführung dieser Fransaktion dienen die aus der neuen Kapitalserhöhung hereinkommenden Mittel. Die Konstituierung des Außenhandels für Textilwirtschaft. Der Verfassungsausschuß der Außenhandelsstelle beschloß, wie die„Textil-Woche“ erfährt, in seiner letzten Sitzung, dem Hauptausschuß als Reichsbevollmächtigten Herrn Geh. Ober- regierungsrat Schulze vom preußischen Handelsministerium und Herrn Huso Rödel, Berlin(Arbeitnehmervertreter, aus der Ersatzspinnstoff-Industrie) als stellvertretenden Reichs- bevollmächtigten vorzuschlagen. Hinsichtlich der Zusammen- setzung des Hauptausschusses ergaben sich Meinungsverschie- denheiten. Der Wirkerei wurden 4(Statt), dem Ein- und Ausfuhrhandel 8(statt 6) und den Endverbrauchern 4(statt 30 Sitze zugestanden, während eine Erhöhung der Zahl der Ver- treter des Einzelhandels abgelehnt wurde. Die reguläre Höchst- ziffer für die Mitglieder der Fachausschüsse und Außenhandels- ausschüsse wurde von 24 auf 26 erhöht. Ein in der letzten Sitzung des Hauptausschusses unternommener Vorstoß gegen den in 8 é der Satzung enthaltenen Schutz der Minderheits- rechte fand im Verfassungsausschuß keine Unterstützung. Aktiengesellschaft für Lederfabrikation in München. Aus einem Reingewinn von 2, Mill. M. sollen 25%(i. V. 18%) veérteilt werden. Emalllier- und Stanzwerke vorm, Gebrüder Ullrich, Mai- kammer, In der gestrigen.-V. wurden die Anträge der Ver- waltung genehmigt und die Pividende auf 20 Prozent(im Vor- jahr 9 Prozent) für die Stammaktien und auf 7 Prozent für die Vorzugsaktien festgesetzt. In den Aufsichtsrat wurde Direktor Ludwis Janda von der Rheinischen Creditbank in Mannheim neugewählt. Die Gesellschaft ist weiter gut be⸗ schäftigt, doch halten die Schwierigkeiten in der Beschaffung von Rohmaterialien an. Deuisenmarklt Tendenz: ruhig. Mannheim, 22. Sept. 9,30 vorm.) Es notierten am hiesigen Markt(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): Newyork 1410(1410), Holland 54 700(54 650), London 6250 (E250), Schweiz 26 375(26 350), Paris 10 725(10 Soo), Italien 5950(5965). Newyork, 21. Sept. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 0,07%(0,0%%), was einem Kurs von 1403, 50(1403,50) M. entspricht. Wien. 20. 855 Un Kronen) Amsterdam 269(.— 260).— Parls„5678.— 5678. Berlin 5166.— 5165.— Zürieb 13985. 13935.— Kopenhagen 1854635.- 15166. RMarknoten 65200.— 5200.— London 3J30300.- 330300.— Ulre-Moten 3092.50 8092.50 Zürich. 20. 21. in Franken) üüaeaie 29.40 86.00 ZJJVVC Kopenhagen 11.50 111.30 Holland 9„ 207.40 207.50 Stodkholm„„„ 142.— 142.— New Vore.35.34 Ohristlanla„ 91.60 90.U0 London— 0 29.70 23.69 81.10 91.40 Farls 40,0 40.90 Buenos Alcss. 190.59 191.— Amsterdam. 420. 4l. In Aulden Weohsel a. London 11.43 11.43 Ueohsef a. Stockhom.67 68.60 7·C„„ Ohristlana 44.56 14.75 1„ baris 19.87 19.92„ u½ New Vork.50.58 n„„ Sohweln. 49.35 18.30 un Brüssel„ 18.37 18.72 10 Wien.00.00 10„ Madrid...08 39.20 „„ kopenhagen 53.89 654.60„ i Itallen 10.87 10.87 Kopenhagen. 20. 21. in Kronen Siohtw). a. Hamburg J0.35.36 giebtes a. 33 5„ Amsterdam 186.75 185.— 15„ Paris...60 5„ Sohwelr, 90.— 69.20 75„ Antwerpen 34.75 .82.77 5„ Helsingfors 10.53 „ New Vork imer General-Anzeig der Reichsbank hat auch die Badische Bank in Mannheim ihren Konsortium, an das die Argo-.-G. Paketfahrt aus dem Nach- ——.... De Stoelcholm. 20. 2¹. in Kronen) Slohtw. a. Berlinn..25.26 Slohtw. a. Condon 5„ Amsterdam 145.25 138.20 775„ Schwelz.. 71.60 79.80 1* Bri 5 20„ Washington.78.78 15 Heleingfors New Vork, 21. Septbr(WS) Devisen, 20. 2 Spanlen 15.23 5,45 Frankrelch.66.62 Sohwelz 18.70 18.72 Itallen.2 ĩ23 Zelglen.25.20] England.43.42 Doutschland.07.07 Waren und Märkie. Berliner Profluktenmarkt. Berlin, 21. Sept. Drahtb.) Infolge der st des Devisenmarktes und der Geldknappheit bl am Produktenmarkt bei wenig verändeèerten Preisen auch heufe still. Weizen wird vom Inland etwas mehr angeboten und Roggen blieb für Umlagezwecke sowie seitens der Mühlen gefragt. Bemerkenswert ist die unverändert keste Haltung für Hafer bei wieder stark hervortretender Kauflust. Für die übrigen Artikel zeigte sich zur Ausnutzung der Verladungen im September zu den noch niedrisen Erachtsätzen für nahe und rollende Ware etwas vermehrt der Kaufbegehr. *— Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat Oktober 18,65(19,10) arg. Pes., für Eebruar 16,10(16,30) arg. Pes., Rosario für Monat Oktober 18,45(18,60) arg. Pesetas. Leinölnotierungen. Preis ab Holland, garantiert reines, rohes Oel, per 100 kg inkl. Holzfafl, Originaltara, Abgangs- gewicht, fob. oder bahnfrei, prompt 42,.—(42,60) fl., Ankfang Oktober 41,75(42,25) fl., Mitte Oktober 41,50(42,28) fl., Okto- ber Dezember 41,25(A1,50) fl., November-Dezember 40½8 (40, 78) fl., Januar-April 39.—(39,50) fl. Die Chilesalpeter Einfuhr. Vom Reichsministerfum für Ernährung u. Landwirtschaft wird uns geschrieben: In letzter Zeit haben sich verschiedene Stellen für die Einfuhr von Chile- sölpeter verwandt, wobei einerseits ein Bedarf der deutschen Landwirtschaft übef die inländische Stickstoffdüngererzeugung hinaus, andererseits die Aufrechterhaltung guter Handelsbe- ziehungen mit Chile als Absatzgebiet der deutschen Export- industfie als Begründung angeführt worden ist. Auf Grund eingehender Besprechungen mit den beteiligten Stellen ist die Einführ von 200 bo0 t Chilesalpeter bis zum 31. Mai 1923 frei- gegeben worden. Einfuhrberechtigt ist der Verein der Salpeter- importeure in Hamburg. Dieser hat von den einzuführenden Mengen je 50 Prozent der deutschen Landwirtschaft, vertreten durch die Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte in Berlin, und 5 Prozent dem deutschen Düngemittelhandel zu liefern. Sollte das Kontingent von der einen Seite nicht voll bean- sprucht werdén, so darf es bel Mehrbedarf der anderen dieser zugeteilt werden. Unveränderte Stahlpreise. In der Sitzung vom 19., d. M. des gemeinschaftlichen Stahl-Richtpreisausschusses wurden die Marktlage und die wirtschaftlichen Verhältnisse eingehend be- sprochen. Wenngleich die Markentwertung eine weitere Stei⸗ gerung der Richtpreise an sich gerechtfertigt hätte, s0 wurde doch auf Vorschlag der Erzeuger von einer neuen Preisrege- lung zunächst abgesehen und beschlossen, die bisherigen Preise bis einschl. 30. d. M. unverändert bestehen zu lassen. Ein Ziegelstein kostet 6 Mark. Die Neuregelung der Löhne der Ziegeleiarbeiter und die Kohlenpreiserhöhung bedingen eine Erhöhung des Ziegelsteinpreises auf 6000 Mark, für das Tausend. In Zukunft wird also jeder Ziegelstein 6 M. kosten, Berliner Metallbörse vom 21, September. Frelse in Hark für 1 Kg. 5 20, Sept. 21. Sept. 21. Sept. Eloktrolytkupfer 4639ʃ 25053 AluminlumJ.Barr. 5 552.— Rafflnadekupfer 395—405 390—390 Zinn, ausländ. 1050-1080 2005—-1015 Blei 150.—160 145—135 Hüttonzinn 1030-1935 930—935 Rohzink(Vb.-Pr.) 20186 20133 Mokel 900—920 685—875 do.(fr. Verk.] 220—239 210—225 Antimon 1 155 145—150 Plattenzink 170—130 175—175 Silber für 1K9. 32500-33003 31000-31500 Aluminlum 577.— 849.50 Platin p. Gr. 44⁴ 42⁰⁰ London, 21. Septbr.(WB) netallmarkl. OIn st. lur 4 engt, u.. 1018 K% 20. 21. bestseleot. 66.— 66.—]Blel 23.23 23.25 Kupter Kass 62.75 62.65 Miokel 150.— 150.— Zlak erpt. 31.25 do, 3 Monat 63.48 63.26 Tinn Kassa 159.— 160.50 aucoksilber 13.25 do. Elektrol 71,25 71.25 do. 3 Monat 160.25 161.75] Antlmon 34.— Liverpool, 21. Septhr.(g) Baumwolle. in ong!, 20. 21. 16.75 Umsatz 6000 7000 Rärz 12.42 12.21 33.85 Import 12790 18460] Aprell 12.31 12.11 30 34.80 Januar 12.79 12.55[ Hai 12.28 12.04 Oderägypt. 60 24.25 Fobr. 12.59 12.385] Aegyptische 16.80 16.70] Dezember 28.63 25.25 Amerikanischer Funkdienst. New Lork, 21. Soptbr, CyS) Funkdlenst.(Machdruck verboten]. 5 20. 1. Zuf. zus. 28000 34000 stand Wt. 12.30 12.50 Kaffee loko 10.20 10.10] Slektrolyt 14.— 14.— Ored. Bal. 3..— Oktober.33.21] Zlnn loko NI 32.73] rudk Centrf.8 Dezemb..43.36 Slel 17.17 Torgentin Mär:z.48.49ink.77.30 Savannaf Mal.43.4% Eisen 33.— 33.— f. Orl Baum. Juli.48.40 weibhleon.75.75 Welzen rot Baumw. loko 21.30 21.03 Schmalz wWt. 11.47 11.72 Hart loko September 20.88 20.75 Talg.—.—] Vals ſeko 91.75 5 Oktober 21.03 20,9 Baumwsatä!l.—.75 Menf niedr.F..15.15 November 21.11 20.89 Sept..41.37 höohst Pr..93.90 Dezember 21.20 21.6 Fetrol-oases 16.— 16.— detrafr Engl..08.08 Januar 21.2 20.88] tanks.51.50 Kontinent.—.— Chiengo, 21. Septbr.(8) Funkdlenst.(Machdruck verboten). Welzen Sept. 106.45 106.75 Roggen Mal 77.— 76.50 Sobwelne 1 Dex. 106.85 106.15 Sohmalz 10.47 10.87 tlelont nleur..70.90 Mals Sopt. 64.25 64.25 Okt. 10.42 10.60 höohst, 10.— 10.10 „ bez. 28.65 85.28 Pock Okt.—— sh., giedr. 5.0 Hafer Dez. 37.7 37.25 fippen Okt..75 höchst..85.89 7 Aal 39.45 38.95 Speok niedr.,.75.75 Fuf. Ohicago 12003 21000 Roggen Dex, 78.25 72.15 höchstk 11.— 11.— Westen 33000 78000 Schiffahrt. Bremen— Newyork: D.„Vork“ nach Bremerhaven, am 14. 9. ab Newyork. D.„Sierra Nevada“ nach Nework, am 16. g. ab Bremerhaven. 5 Bremen— Ostasien: D.„Pfalz“ heimkehrend, àm 9. in Hamburg. 1885 — — 25„„ßßFFFFFFTTT0T0T00T0T0T0T0TTbTTTTT0T0TT7T—————— Herausgeber, Drucker und Verloger: Druckerei Dr. Haas, Mannhetmer 8 General-Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. „Direktion. Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuikleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircherz für Anzeigen; Karl Hügel 0 G 1 — Halb sicherste Gewͤlip N. ellen 28 fistoffen naelt besonderem Ver falmen fiergestellt und bietet des- egen — ͤDV— — „———.. 203. Auf einem Paar Schunsohlen läuft u nele. ErIdund ſan Mindestens din Jahr länger durchregelmässige Anwendung des neu erfundenen chen. Präparats Weteer Genermt. Anzenger.(MHag Ausgade) Freitag, den 22. September 182: D. N.. 8. brasse Sohlel- und Bold-Ersparniss81! Eine Packung ausreichend für—8 Paar Sfiefel. 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