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Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Dannh. Stauen-Seitung. Mannh. Muſik-Zeitung. Bildung u. Unterhaltung. Seld u. arten. Wandern u. Neiſen. 1 Entſpannung? Berlin, 23. September. (Von unſerm Verliner Büro.) In der Orientkriſe ſcheint die geſtrige Pariſer Be⸗ ſprechung zunächſt eine Entſpannung herbeigeführt zu haben. Nach Berliner Blättermeldungen ſoll der franzöſiſche Miniſterrat großes Entgegenkommen gegenüber England flür den Fall eines türkiſchen Einmarſches in die neutrale Zone und auch die Beteiligung Frankreichs an der Abwehr be⸗ ſchloſſen haben. Freilich liegt noch keinerlei amtliche Aeußerung vor, durch die dieſe angeblich bevorſtehende Wen⸗ dung in der franzöſiſchen Politik beſtätigt würde. Der„In⸗ tranſigeant“ weiß von militäriſchen Vorbereitungen Frank⸗ reichs des näheren zu berichten. Marſchall Foch hat geſtern eine Beſprechung mit den Generalſtabchefs gehabt. Vom Marineminiſterium werden alle Maßnahmen getroffen, damit das franzöſiſche Geſchwader jeden Augenblick auslaufen kann. Lord Curzon teilte Preſſevertretern, einer Drahtung der Voſſ. Itg.“ zufolge, beim Verlaſſen des Quai'Orſay mit, die Konferenz habe den Wortlaut einer Botſchaft auf⸗ geſetzt, die an die Angoraregierung gerichtet werden ſoll. Er werde den in Ausſicht genommenen Text nach Lon⸗ don übermitteln und anfragen, ob das engliſche Kabinett da⸗ mit einverſtanden ſei. In dieſem Falle würden die Pariſet Beſprechungen heute vorausſichtlich ihren Abſchluß finden. Lord Curzon gedenkt am Montag nach London zurückkehren zu können. Nach der Haltung der Delegation in Genf iſt an⸗ zunehmen, daß in der Tat ein Erſuchen anden Völker⸗ bund um Vermittlung im kleinaſiatiſchen Konflikt er⸗ gehen wird. Es heißt, England wolle zunächſt, um der ſtarken Strömung in ſeinen Dominions zu genügen, die Mitwirkung des Völkerbunds; auch Frankreich würde ſich ihr keineswegs Eödberſetzen, nachdem es durch die Ablenkung des ſofortigen Eingreifens des Völkerbunds ſein Geſicht gewahrt habe. AUnvereinbare Segenſätze! 5 Berlin, 23. Sept. die„Dd. A..“ erfährt, daß in der geſtrigen Beſprechung der drei alliierten Staatsmänner keine Annäherung der grundſätzlichen Anſchauungen gefunden werden konnte. England beharrte darauf, daß es die neutrale JDone von Tſchanak beſetzt halten müſſe, während Poincare mit der 7 Theſe opponierte, er werde keinen franzöſiſchen Offizier finden, der 8 Feldzug gegen die Türkei auf dem aſiatiſchen Ufer der Dar⸗ danellen mitmachen würde. Er habe hinzugefügt, daß der Stand⸗ kunkt des engliſchen Admirals Beaty und des franzöſiſchen Ad⸗ mirals Graſſer wegen der Möglichkeit einer Verteidigung der Dardanellen völlig von einander abweicht. In franzöſiſchen poli⸗ tiſchen Kreiſen ſchließt man aus den Beſprechungen, England wolle die Aufrechterhaltung ſeiner Truppenmacht in der neutralen Zone von Tſchanak vor allem aus Preſtigegründen. Im Gegenſatz zu Lord Curzon erklärte Poincare die Juſicherung Kemal Paſchas für ausreichend, ſodaß eine Gefahr für die Meerengen niccht zu befürchten ſei. Frankreich werde dementſprechend in der beutigen Sitzung beantragen, die Meerengenfrage durch eine inter⸗ nationale Meerengenkommiſſton oder durch den Völker⸗ bund löſen zu laſſen. Während die Gegenſätze in der Frage der eerengen zwar erheblich, aber nicht unüberbrückbar ſeien, ließen e ſich in der Frage von Adrianopel in keiner Weiſe in Einklang bringen. Hier beharre England auf dem Beſchluß der Außenminiſter vom 26. März 1922, das heißt von einer Rückgabe ſhesens bis an die Maritza⸗Linie an die Türkei könne nach eng⸗ er Auffaſſung keine Rede ſein. Das äußerſte Zugeſtändnis 7 8 die Linie Enos⸗Middia. In der heutigen Sitzung werde— 15 erichtet die„D. A..“— feſtgeſtellt werden, ob ein Einver⸗ zwiſchen den Alliierten zu ermöglichen iſt. Gelinge dies, n dürfe eine Kollektivnote an die Kriegführenden abgefaßt werden, in der die Friedensbedingungen der Alliierten feſtgelegt werden. Aucleic mit dieſer Einladung würde eine Aufforderung an die iegführenden zut Beteiligung an der Friedenskonferenz ergehen. urde dagegen morgen ein Einvernehmen nicht hergeſtellt werden, man, daß dennoch die Einladung zu einer Friedens⸗ Engtenn ergehen würde, aber jede der drei beteiligten Mächte, 05 and, Frankreich und Italien, dürfte auf der Konferenz mit eigenen Programm erſcheinen. 105 m Quai d' Orſay äußerte man ſich geſt 0 orſay m ſich geſtern abend opti Sthin c das heißt, man hat die Hoffnung, daß in der heutigen die Einigung der drei verbündeten Großmächte über den 5 der Botſchaft beſiegelt werden kann. Der franzöſiſche ſterrat wird heute vormittag unter dem Vorſitz Millerands prüfen zuſammentreten, um den Text der Botſchaft an Angora zu Die Pariſer Börſe war in der Erwartung ernſter cklungen im Orient peſſimiſtiſch geſtimmt. 5 geheim gehaltene Rede Lloys Georges. ü,: Berlin, 23. Septbr. Llond George hielt geſtern eine Rede eehalle Berwidelungen im Orient. Der Wortlaut n geheim Niger 5 Doch verlautet, daß der Premierminiſter die Möglichkeit liche 29 5 ruf ung des V[kerbundes erwähnte. Die eng⸗ or üplomatie läßt durchblicken, daß ſie die Ruſſen gern zu der S ſtehenden Konferenz eingeladen hätte, wenn dies ohne eine würe igung des Einvernehmens mit Frankreich möglich geweſen ſo egegeſahr an len dar Die Haltung der Trürken. WB. London, 22. Sept. Der Sonderberichterſtatter des„Daily Expreß“ drahtet aus Konſtantinopel, die Angoraregierung ſei im Begriffe, den Alliierten ein Erſuchen zu unterbreiten, worin die Räumung Thraziens durch die Griechen gefordert wird, das dann durch die türkiſchen Truppen beſetzt werden ſoll. Es wird um eine Entſcheidung binnen 24 Stunden erſucht werden. WB. London, 22. Sept. Der Sonderberichterſtatter der„Daily Mail“ meldet aus Konſtantinopel, daß der franzöſiſche Ober⸗ kommiſſar in Konſtantinopel, General Pellet, aus Smyrna zu⸗ rückgekehrt iſt, wo er eine Unterredung mit Muſtapha Kemal Paſcha hatte. Kemal habe erklärt, daß er ſeine Truppen nur noch einige Tage werde zurückhalten können unter der Bedingung, daß eine ſofortige Konferenz in Mudania abgehalten werde, auf der die Alliierten die Forderung der türkiſchen nationaliſtiſchen Regierung über die Rückerſtattung Konſtantinopels und Oſtthraziens annehmen würden. Wenn dies geſchehe, werde Kemal zuftimmen, in Konſtan⸗ tinopel nur mit einer beſchränkten Truppenmacht einzurücken. Ge⸗ neral Pellets Eindruck ſei der, daß die Türken entſchloſſen ſeien, Konſtantinopel und Thrazien, koſte es was es wolle, vor dem Winter zu bekommen, ſelbſt wenn die Anwendung von Gewalt, wie es wahrſcheinlich der Fall ſein werde, die Zerſtörung Konſtantinopels bedeuten würde. Inzwiſchen iſt die Organiſierung eines kemaliſtiſchen Aufſtandes in Thrazien gut fortgeſchritten. Eine ſolche Bewegung könne den Alliierten in Konſtantinopel leicht in den Rücken fallen. Der Be⸗ richterſtatter ſchließt, es ſei vollkommen unmöglich, die Gefahren der augenblicklichen Lage zu übertreiben. Bevor ſie in England erfaßt und begriffen werde, könne es ſchon zu ſpät ſein. WB. Paris, 22. Sept. Der Korreſpondent der„Oeupre“ hatte eine Unterredung mit dem Pariſer Vertreter der Angora⸗Regierung Ferid Bey, in der dieſer erklärte, die türkiſche Regierung ſei der Anſicht, daß ſie das ſtrikte Recht habe, die Hauptſtadt und das tür⸗ kiſche Gebiet in Europg zu beſetzen. Die türkiſche Sache habe die Gerechtigkeit für ſich, aber ſolange dies in ihrer Gewalt ſtehe, werde die türkiſche Regierung ſich immer bemühen, mit der Gerechtigkeit die Sicherheit zu verbinden. Durch ihren Vertrag mit Rußland habe die Türkei ſich perpflichtet zu verlangen, daß Rußland an den Verhandlungen, die ſich mit der Frage der Freiheit der Meerengen beſchäftigen, teilneh me. Bezüglich der Meerengen werde die kemaliſtiſche Regierung mit ſich reden laſſen. Er glaube, daß die Mächte ſich leicht darüber einigen würden, Konſtanti⸗ nopel ohne Vorbehalt den Türken zurückzugeben. Was Gallipoli betreffe, ſo ſei dies ein heikles Problem. Be⸗ ziüiglich der Durchfahrt durch die Dardanellen werde die Angora⸗Re⸗ gierung zweifellos verlangen, daß fremde Kri egsſchiffe nur mit Genehmigung der türkiſchen Regierung die Meerengen durchfahren dürften, da ſonſt die Sicherheit der türkiſchen Hauptſtadt keinen großen Wert habe. WB. London, 22. Sept. Reuter meldet aus Konſtantinopel, daß in kemaliſtiſchen Kreiſen eine peſſimiſtiſche Auffaſſung über die gegenwärtige Lage herrſcht. Es werde erklärt, daß, wenn die Ke⸗ maliſten keine Verſicherungen und Bürgſchaften von den Alliierten erhielten, daß die thraziſche Frage zu Gunſten der Türkei geregelt werde, es nicht möglich ſein werde, den ſiegreichen Vor⸗ marſch des Heeres aufzuhalten. Die Verantwortung für die Fol⸗ gen würde dann auf die Mächte fallen. Außerdem wird erklärt, wenn dieſe Zuſicherung nicht innerhalb 24 Stunden gegeben würde, ſo würde eine ernſte Lage eintreten. 55 Militäriſche vorbereitungen. —: Berlin, 23. Sept. Nach einer Londoner Meldung treffen in dem Militärlager Alderſhot fortgeſetzt vom Urlaub telegraphiſch zurückgerufene Offiziere und Mannſchaften ein. Es herrſcht eine geradezu fieberhafte Tätigkeit. Geſtern haben wieder zwei Gardebataillone, das 2. Garde⸗Grenadier⸗Bataillon und da⸗ 3. Bataillon der Goldſteam⸗Garde, Befehl erhalten, von Alderſhot nach Tſchanak abzugehen. Ferner wurden die Grenadiere nach dem Orient dirigiert. 5 Eeiner Londoner Drahtung zufolge berichten die„Times“ von großen Warenankäufen durch die Agenten regierung in Italien, die wahrſcheinlich zur Erleichterung eines militäriſchen Zuſammenwirkens Rußlands mit den Kema⸗ liſten beſtimmt ſeien. So ſollen die Fiat⸗Werke eine ſehr große Beſtellung auf Maſchinengewehre, Panzerwagen und Laſtautos er⸗ haſen haben 5;ͤũ“]i» Eine offizielle Erklärung weiſt nach einer Meldung aus Pari⸗ nochmals darauf hin, daß bezüglich der Meerengen die Außenmini⸗ ſter Frankreichs, Englands und Italiens bei ihrer Zu⸗ ſammenkunft im März darüber einig waren, daß die an die Belfaſter Königs⸗ Meerengen grenzenden Gebiete auf beiden Ufern entmilitar i⸗ ſiert werden und daß alliierte Streitkräfte nur auf der Halbinſel Gallkpoli ſtehen ſollten, während die alli⸗ ierten Militärinſpektoren nur die Aufrechterhaltung der Neutralität des Südufers übernehmen würden. Die Erklärung kommt dann auch auf die Abmachungen von 191920 betreffend das interalllierte Oberkommando zu ſprechen. Nach dieſen Abmachungen kann der engliſche Oberbefehlshaber nur mit Zuſtimmung der drei alliierten Regierungen über die an den Meerengen befindlichen Truppenbe⸗ ſtände der anderen Regierungen verfügen. Frankreich ſei daher vollſtändig im Recht, ſeine Truppen zurückzuziehen. Nach einer Drahtung aus Athen haben ſich die letzten auf kleinaſiatiſchem Boden befindlichen griechiſchen Truppen in einer Stärke von zwei Regimentern deshalb den Türken ergeben müſſen, weil ſie angeblich von den Franzoſen an dem Betreten Pandermas, wo ſie ſich einſchiffen wollten, verhin⸗ dert worden ſeien. Die Franzoſen hätten dabei die Begründung gebraucht, Panderma liege in der neutralen Zone. Die griechiſche Regierung ſoll wegen dieſes franzöſiſchen Vorgehens in Paris, Lon⸗ don und Rom proteſtiert haben. anellen Induſtriegebieten der Sowjet⸗ Anterredung mit Tſchitſcherin. 15 Die Dardanellenfrage. 8 „Epß. Berlin, 22. Septk Der ruſſiſche Volkskommiſſar des Aeußern, Tſchitſcherin⸗ der in den nächſten Tagen nach Maskau zurückreiſt, erklärte in einer Unterredung mit dem Berliner Vertreter des Büros Europa⸗ preß auf die Frage, wie ſich die Sowjetregierung zu einer interalliierten Kontrolle über die Dardanellen ſtellte: „Die ruſſiſche Regierung verwirft kategoriſch eine inter⸗ alliierte Kontrolle für die Dardanellen. Die Küſten des Marmara⸗ Meeres und der Meerengen müſſen der Türkei gehören, und die Handelsſchiffahrt muß durch eine Kommiſſion der Uferſtaaten des Schwarzen Meeres freigehalten werden. Volles Einverſtändnis beſteht in dieſer Hinſicht zwiſchen der Türkei, Rußland, der Ukraine und Georgien.“ Auf die Frage, wie ſich die Sdwietregierung zu einem aktiven militäriſchen Eingriff Englands in der Orientfrage ſtellen würde, erklärte Tſchitſcherin:„Die ruſſiſche Regierung beſitzt vollkommene Freiheit des Handelns innerhalb des Rahmens des Moskauer Vertrages mit der Türkei, der die türkiſchen National⸗ anſprüche anerkennt wie ſie in dem Nationalpakt niedergelegt wor⸗ den ſind. Dieſer Vertrag ſagt nichts von einer gemeinſamen mili⸗ täriſchen Aktion. Es wäre verfrüht, gegenwärtig die weitere Taktik der ruſſiſchen Regierung feſtzulegen. Beſtimmt aber kann geſagt werden, daß, alles, was Rußland in der Orientfrage unternehmen wird, im vollen Einverſtändnis mit den Türken geſchehen wird.“ Auf die Frage, ob die Sowjetregierung bereit wäre, den Pan⸗ iſlamismus als ähnliche geſchloſſene Macht wie die kommu⸗ niſtiſche Arbeiterſchaft Nordoſteuropas bezw. der ganzen Welt an⸗ zuerkennen, und mit ihr bundesgenoſſenſchaftliche Beziehungen anzu⸗ knüpfen, erklärte Tſchitſcherin:„In der gegenwärtigen Periode herrſcht nicht eine geſchloſſene paniſlamitiſche Bewegung, ſondern eine nationale Befreſungsbewegung. der aſiati⸗ ſchen Völker. Auch bei den Muſelmanen iſt die jetzige Be⸗ wegung national. Der Paniſlamismus in reiner Form entſtand unter Abdul Hamid, der die muſelmaniſchen Nationen unter ſein Hegemonie bringen wollte. ſelbſt entwickeln ohne von einem anderen abhängig zu Jetzt im Gegenteil will jedes Volk ſi ein. Di muſelmaniſchen Nationen helfen einander im nationalen Befreiun kampf, ſtreben aber gar wichf danach, eine geſchloſſene Einheit z V e Zu der Rolle Enver Paſchas in den Beziehungen zwiſchen Moskau und Angora teilte Tſchitſcherin mit:„In der erſten Periode der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Rußland und der Tür⸗ kei im Jahre 1920 befand ſich Enver Paſcha in Moskau und trug bei zur Ausgeſtaltung dieſer freundſchaftlichen Beziehungen. Im Jahre 1921 begann Enver Paſcha in Batum durch ſeine Anhänger in Kleinaſien gegen die Regierung Kemal Paſchas zu wühlen und ſie zu bekämpfen. Wir haben dann auf ſeiner Abreiſe aus Batum beſtanden. Er fuhr nach Buchara, wo er verſchwand und dann wieder unter den Rebellen auftauchte. In dieſer letzten Period wor er mit der türkiſchen Regierung vollkommen verfeindet.“ AITſcchitſcherin und Herriot. Uueber die Verhandlungen des Führers des franzöſiſchen Links⸗ blocks, des Lyoner Bürgermeiſter Herriot, erklärte der ruſſiſche Volkskommiſſar für Aeußeres, Tſchitſcherin, dem Berliner Vertreter des Büros Europapreß auf die Frage, was die Sowjetregierung von ihrer Einladung an Herriot erhoffe:„Herriot iſt ein hervor⸗ ragender franzöſiſcher Oppoſitionspolitiker, der Poincares Politik immer bekämpft hat. Dieſe Politik betrachten wir als höchſt nach⸗ teilig für Rußland wie auch für Frankreich ſelbſt. Die Fühlung⸗ nahme mit einem ſolchen hervorragenden Politiker kann jeden⸗ falls von dem größten Rutzen ſein. Aufträge von der franzöſiſchen Regierung hat Herriot nicht. Bei ſeinen wirtſchaftlichen Beziehun⸗ Igen in Frankreich aber kann er dazu beitragen, die wirtſchaftliche Vereinigung zwiſchen Frankreich und Rußland zu fördern.“ 80 Auf die Frage, ob die Sowjetregierung in der Lage iſt, und ob ſie mit Privatinduſtrien und Finanzinſtituten in Frankreich und Deutſchland ein ähnliches Abkommen treffen wolle wie das Urqu⸗ hart⸗Kraſſin⸗Abkommen und welche Induſtriegebiete dafür in Frage kämen, meinte Tſchitſcherin:„Konzeſſionen werden in Rußland den Induſtriellen und Finanzmännern aller Länder angeboten in allen Rußlands und der mit ihm verbündeten Repu⸗ bliken.“ JTTTCCVVVVVVVV Auf die Frage, wie ſich die Sowjetregierung zu dem Plane eines direkten Abkommens zwiſchen einzelnen oder gruppenweiſe auftretenden deutſchen Induſtriellen und der ruſſi ſcchen Regierung ſtelle, erklärte Tſchitſcherin direkte Abkommen zwiſchen deutſchen Induſtriellen über Konzeſſionen oder Bildung von gemiſchten Geſellſchaften, kommerzieller ſowie induſtrieller, im höchſten Maße für wünſchenswert. Hpölkerbund und Grientfrage. WB. Genf, 23. Sept. Nachdem geſtern im 3. Ausſchuß Völkerbundsverſammlung die Reparationsfrage behandelt worden war, kam heute im 5. Ausſchuß(politiſche Angelegenheiten), wenn auch in weniger feierlicher Form die Orientfrage n es eines Antrags Nanſens zur Ausſprache, der die Beendigung griechiſch⸗türkiſchen Krieges forderte, und von Lord Robert Ce lebhaft unterſtützt wurde. Fiſher(England) und in Ueber ſtimmung mit ihm Hannotaux(Frankreich) lehnten Antr 71 55 b. Fiſher ſchlug einen eigenen Text vor, der Großmächten die Initiative für alle Schritte vorbehält. Da wede über den Nanſenſchen, noch über den dem neuen engliſchen Wort⸗ laut ſich nähernden Entwurf Iſhiis ein Einvernehmen erzielt wer den kannte, wurde das Redaktionskomitee mit der Ausarbeitung des endgültigen Wortlauts betraut. Im Verlaufe der ſehr lan wierigen Ausſprache wurden nvon den Vertretern der Alli⸗ ierten Vorſchläge mit beſonderer Lebhaftigkeit von Hannotaux(Fra reich) gemacht, der den Grundſatz vertrat, daß der Viölkerbu nicht d as Recht habe, Frankreich, Italien und England, gegenwärtig die Verhandlungen über die Orientfrage führten, die Sache aus der Hand zu nehmen, wobei die Uebereinſtimmung de auweſenden Vertreter der drei Großmächte deutlich zu Tage trat Schlaglichter auf die Lage im nahen Orient warfen die Re en decteeene deeen e deche 2. Seite. Nr. 438. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Samskag, den 23. Sepfember 1922. holt als Wortführer der mohamedaniſchen Intereſſen im Völkerbund gufgetreten war, und des griechiſchen Vertreters Streit, der die Verantwortung für die Verlängerung des griechiſch⸗türkiſchen Keges ablehnte und an das Bündnis Griechenlands mit den Alliier⸗ ten während des Krieges erinnerte ſowie endlich des bulgari⸗ ſſchen Vertreters Radow, der den Friedenswillen und die Loyali⸗ zät Bulgariens betonte, aber auch auf die tragiſche Lage hinwies, die bei einer Fortdauer oder Veränderung des Krieges für das durch die Friedensverträge entwaffnete Bulgarien entſtehen könnten. Trotz der Mahnungen verſchiedener Vertreter, darunter des auſtraliſchen Ver⸗ treters Cook, nach deſſen Anſicht eine ſo große Maſchine, wie der Völkerbund etwas für die Wiederherſtellung tun müſſe, dürfte der Entſchließungsentwurf, an dem morgen das Redaktionskomitee arbei⸗ ten ſoll, die Auffaſſung der Großmächte vertreten. Anrufung des völkerbundes. E. P. London, 22. Sept. Lord Robert Cecil hat der Geſellſchaft für den Völkerbund folgendes Telegramm geſandt: Setzt alle Hebel in Bewegung, um eine Intervention des Völkerbundes in der Kriſis des nahen Oſtens zu erlangen. Der Reichskanzler über die Orientfrage. —: Berlin, 22. Sept. In einer Unterredung mit dem Ber⸗ liner Vertreter der„Weſtminſter Gazette“ präziſierte der Reichs⸗ kanzler die Politik Deutſchlands zu den Ereigniſſen im Orient dahin, Deutſchlands Politik ſei der Friede. Deutſchland habe kein Intereſſe an den Problemen des Orients. Alle militäriſchen Konflikte, wo immer ſie ſein mögen, ſeien unerwünſcht. Eine italieniſche Stimme. EP. Rom, 22. Sept. Das Giornale'talia ſchreibt zu der Orientbeſprechung in Paris: Der anfängliche Verſuch Lord Curzons, den italieniſchen Vertreter von den Verhandlungen auszuſchließen, ſei wenig liebenswürdig und taktiſch geweſen. Wenn auch Italien nicht an den Verhandlungen teilgenommen hätte, habe es ſeine Abneigung gegen ein Abenteuer im Orient nicht aufgegeben, obwohl ſeine Haltung im vollen Gegenſatz zu England ſtehe, dafür aber mit den Richtlinien Frankreichs übereinſtimme. Die von Schanzer in Genua und ſpäter vertretene englandfreund⸗ liche Politik ſcheine Italien von England ſehr ſchlecht belohnt zu werden. Die Abmachungen mit der Bank von England. —: Berlin, 22. Sept. In einer Unterredung mit einem Ver⸗ treter der„Chigaco Tribune“ ſagte nach einer Pariſer Meldung Reichsfinanzminiſter Dr. Hermes, es ſei zu begrüßen, daß die Verhandlungen mit Belgien zu einem Abſchluß geführt hätten. Die erlangte kleine Atempauſe ſei ein Gebot dringendſter wirt⸗ ſchaftlicher Notwendigkeiten geweſen; denn die deutſche Leiſtungs⸗ fähigkeit wäre bei allem guten Willen erſchöpft. Die Folgen der übertriebenen Reparationsleiſtungen hätten ſich in unſerer Volks⸗ wirtſchaft in den letzten Monaten immer ſtärker geltend gemacht. Der Miniſter erinnerte an die Kreditnot der Induſtrie und die darin liegende Gefahr. Wenn die Hilfe des Auslandes wirkſam ſein ſolle, ſo müſſe ſie bald kommen. WBB. Paris, 23. Sept. Wie der„Temps“ aus Brüſſel meldet, handelt es ſich bei den Schatzſcheinen, die die deutſche Regierung der belgiſchen aushändigen will, richtiger geſagt um Wechſel, die 500 Prozent Zins tragen und in 6 Monaten fällig werden. Statt zweier Abſchnitte von je 50 Millionen Goldmark hat die belgiſche Regierung um 10 Abſchnitte von je 10 Millionen Goldmark gebeten. Auf dieſe Weiſe werde man den Wechſeln ihren politiſchen Charakter nehmen, um ſie leichter diskontieren zu können. Wahrſcheinlich werde die belgiſche Regierung ſich bemühen die Schatzſcheine unter die Banken verſchiedener Länder zu verteilen. Sie ſoll, wie man ſagt, bereits günſtige Angebote erhalten haben, die es geſtatten, die Dis⸗ kontierung der 100 Millionen Goldmark als ſicher zu betrachten. Kichtigſtellung. WB. Berlin, 22. Sept. Havas verbreitet unter dem 21. Sept. eine Meldung aus Berlin über Mitteilungen, die der Präſident der Reichsbank den Parteiführern über die Vereinbarun⸗ gen mit der Bank von England gemacht haben ſoll. Wir ſind zu der Feſtſtellung ermächtigt, daß der Präſident der Reichs⸗ bank Mitteilungen über den Inhalt von Abreden mit der Bank von England weder Parteiführern noch anderen Perſonen außer⸗ halb des Reichsbankdirektoriums gemacht hat. Eine Weltwirtſchaſtskonferenz nach Waſhington! 5 GP. Newpork, 22. Sept. Die Newyork Times teilt mit, daß Präſident Harding die Abſicht habe, Anfang nächſten Jahres eine Weltwirtſchaftskonferenz nach Waſhington einzube⸗ rufen. Harding nehme an, daß die Konferenz von Brüſſel, die vorausſichtlich das Reparations⸗ und das Kriegsſchuldenproblem endgültig löſen werde, die geplante Konferenz von Waſhington vor⸗ bereiten werde.— Der Matin berichtet, daß Präſident Harding ſchon gegen Ende vorigen Jahres eine Weltwirtſchaftskonferenz nach Waſhington einberufen wollte und daß er dieſen Plan Viviani, der ſich damals in Waſhington befand, mitteilte. Viviani habe Briand davon Kenntnis gegeben, der ſeinerſeits Lloyd George davon be⸗ nachrichtigte. Lloyd George habe aber nicht von Präſident Harding überholt ſein wollen und daraufhin ſich entſchloſſen, plötzlich die Konferenz von Genua zu berufen. Der zwiſchenfall von Gberkaſſel. :( Düſſeldorf, 22. Sept. Bekanntlich hat der Zwiſchenfall von Oberkaſſel nunmehr ſeine reſtloſe Aufklärung gefunden. Nachdem von amtlicher belgiſcher Seite feſtgeſtellt wurde, daß der er⸗ ſchoſſene belgiſche Sergeant ſelbſt die unglücklichen Schüſſe auf den gelgiſchen Soldaten und ſich ſebſt abgegeben habe, ſind alle die ſchweren Anſchuldigungen gegen deutſche Per⸗ ſonen als völlig haltlos in ſich zuſammengeſtürzt. Die Bevölkerung hat über dieſe raſche Aufklärung eine tiefe Genug⸗ tuung empfunden, aber auch erwartet, daß nach dieſen Feſtſtel⸗ lungen alle die tief einſchneidenden Beſchränkungen, die zunächſt von den militäriſchen Behörden verhängt worden waren, ſofort aufgehoben würden. Leider haben ſich dieſe Hoffnungen als falſch erwieſen. In der Bevölkerung iſt eine ſtarke Erregung hervorgerufen worden, daß noch bis Ende September die tief ins öffentliche und bürgerliche Leben einſchneidenden Maßnahmen bei⸗ behalten werden ſollen, und daß vor allem die rein militäriſchen Maßnahmen von dem Delegierten der Rheinlandkommiſſion über⸗ nommen worden ſind. Die Erregung iſt beſonders ſtark weil die Anordnung beibehalten wurde, daß bis Ende September von 8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens deutſche Bürger vor belgiſchen Solda⸗ ten auf 25 Meter, Schildwachen auf 50 Meter Entfernung den Bürgerſteig zu verlaſſen haben, was bei dem ſtarken Verkehr in Oberkaſſel kaum reſtlos durchführbar iſt, ſodaß es leicht zu neuen Zuſammenſtößen mit den Truppen kommen kann. Die Einwohner⸗ ſchaft Oberkaſſels hatte erwartet, daß die Rheinlandkommiſſion dieſe aus rein militäriſchen Geſichtspunkten heraus erlaſſenen Beſtim⸗ mungen beſeitigen würde. . eeee Saargebiet. Eine Saaraborönung zum völkerbund. U Berlin, 23. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Eine Saar⸗ brücker Delegation aus Vertretern der Deutſchen Volkspartei, des Zentrums, der Demokraten und der Sozialdemokraten, unter denen ſich auch einer der ausgewieſenen Redakteure der Volksſtimme befin⸗ det hat ſich nach Genf zum Völkerbund begeben, um gegen die fortgeſetzten Vertragsverletzungen durch die Re⸗ gierungskommiſſion Verwahrung einzulegen. DUE! Berlin, 23 Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Der„Vpr⸗ wärts“ bringt die Ausweiſung der beiden ſozialiſtiſchen Redak⸗ teure der Saarbrücker Volksſtimme in Zuſammenhang mit einem Be⸗ ſuch, den kürzlich der franzöſiſche Miniſter für öffentliche Arbeiten Le Troqueur nach einer Beſichtigung der Saargruben dem Prä⸗ ſidenten der Saarregierung abgeſtattet hat. Das Blatt erinnert an einen ähnlichen Vorgang, wo im Oktober v. Is. nach einem Beſuch des Wiederaufbauminiſters Loucheur der damals verantwortliche Leiter der ſozialiſtiſchen Volksſtimme gleichfalls ausgewieſen worden ſei. Die Annahme liegt in der Tat nahe, daß Herr Trogueur von Herrn Poincare den Auftrag erhalten hat, den Präſidenten der Saar⸗ regierung erneut zu erinnern,„was Frankreich von ihm erwarte“. Im übrigen erwartet man im Saargebiet noch weitere poli⸗ ti ſche Nachwirkungen von dieſer Zuſammenkunft. Die Entdeutſchung des Kuhrgebiets. Aus den Kreiſen vertriebener Oberſchleſier ſchreibt man uns: Beim Leſen eines ſo überſchriebenen Artikels, der vor einiger Zeit im.⸗A. ſtand, fragt ſich jeder Leſer, vor allem der aus Oberſchleſien verdrängte Deutſche: 1. Wer trägt die Schuld an der Entdeutſchung des Ruhrgebietes. 2. Die Folgen der Entdeutſchung. 3. Verhütung der Entdeutſchung. Um dieſe Fragen zu beantworten, will ich kurze Gegenüber⸗ ſtellungen machen. Im oberſchleſiſchen Induſtriebezirk, der von jeher überwiegend von Deutſchen bewohnt war, hat es eine polniſche Minderheit ver⸗ ſtanden, mit Zwangs⸗ und Vernichtungsmitteln, die ſogar vor Mord und Totſchlag nicht zurückſcheuten, eine deutſche Mehrheit zu tyranniſieren. Dadurch, daß der deutſchen Regierung das Verwal⸗ tungsrecht über Oberſchleſien entzogen war, war diefe nicht in der Lage, das Deutſchtum daſelbſt zu ſchützen. Anders dagegen liegt die Sache im Ruhrgebiet. Hier ſind bis jetzt immer noch„wir Deutſchen“ die Herren und deswegen haben wir es nicht nötig, Ausländern, wie den Polen Zugeſtändniſſe zu machen. Während deutſch⸗oberſchleſiſche Söhne, aus Liebe zu ihrem deutſchen Vater⸗ lande ſich vor Mord, Totſchlag und Gummiknüppeln nicht fürchten und mit einer ausdauernden Geduld alle Schikanen franzöſiſch⸗ polniſcher Roheit erduldeten, hat unſere deutſche Regierung den Polen während der oberſchleſiſchen Leidenszeit eine Unmenge Zu⸗ geſtändniſſe eingeräumt, ſo daß man faſt behaupten kann, daß uns Oberſchleſiern unſere Regierung in den Rücken gefallen iſt. Polniſche Schulen, polniſche Gottesdienſte, ja ſogar polniſch⸗ nationale Umzüge mit polniſchen Fahnen und polniſcher Unifor⸗ mierung ſind geſtattet worden. Währenddeſſen war es uns Deutſchen im eigenen Haus natürlich ſehr verargt, die ſchwarz⸗ weiß⸗roten Fahnen zur Schau zu tragen. Trotzdem man bei un⸗ eren Regierungsſtellen darauf gefaßt ſein mußte, daß ein Teil berſchleſiens abgetreten werden wird und ſomit natürlich auch ein Verdrängen der Deutſchen im abgetretenen Teil einſetzen wird, iſt es nun ſoweit gekommen, daß ein Teil der Flüchtlinge bezw. Verdrängten in Baracken, deren Juſtand jeder Beſchreibung ſpottet, wohnen muß.(So wohnen allein in Mannheim 30 oberſchl. ver⸗ drängte Familien in den Baracken bei Käfertal). Ich frage nun, warum hat man nicht im Ruhrgebiet ſeitens der deutſchen Regie⸗ rung zu Gegenmaßregeln gegriffen und die Polen nach Ober⸗ ſchleſien gejagt, da wären für unſere Landsleute ſofort Wohnungen im Ruhrgebiet frei geworden. Weiter frage ich an: Warum hat man nicht, nachdem benn Abzug der Franzoſen ſeitens dieſer ein richtiges Blutbad in mehreren beutſchen Städten angerichtet wurde, das deutſche Volk, ſo wie es beim Rathenaumord der Fall war, binnen 24 Stunden auf die Beine gebracht, um ſomit dem Aus⸗ kand zu zeigen, Deutſchland fühlt ſich eins mit den Oberſchleſiern und es kommt dann auch nicht auf einen Arbeitstag darauf an, wenn es gilt, den Lebenden die Treue zu zeigen. Hat man doch für einen Toten zwei Arbeitstage übrig gehabt. Oder waren und ſind die Oberſchleſier keine Menſchen und ſind die Familien, deren männliche Mitglieder durch dieſe Blutbäder ums Leben kamen, etwa nicht ihres Ernährers beraubt worden? Nun kommen die Folgen der Entdeutſchung. Schon jetzt kann man ſagen, daß ſich Weſtfalen zu einer polniſchen Kolonie ent⸗ wickelt hat. Verkennen wir nicht den Wert der polniſchen Sokol⸗ vereine, aus ihnen gingen in Oberſchleſien ſämtliche polniſchen Kampf⸗ und Sturmformationen während ſämtlicher Aufſtände her⸗ vor. Bezeichnend für dieſe Sokolvereine, d. ſ. nationalpolniſche Turnvereine, iſt, daß ſie ſich die Vorſpanndienſte der deutſchen Sozialiſten leihen, in dem die Sokols, bevor ſie eine Vereinigun 5 7 alſo ſolange ſie in der Minderheit ſind, faſt ausſchließli itglieder v. S. P. V. ſind und erſt wenn ſie ſich kräftig genug fühlen, ſchreiten ſie zur Gründung eines nationaliſtiſchen Vereins. Einſt wird nun der Tag kommen, wo auch dieſes Weſtfalen ein 2. Oberſchleſien werden wird, wo ſich die dort wohnenden Polen offen gegen jede deutſche Herrſchaft auflehnen werden. Dieſer Tag rückt um ſo näher, je mehr die Franzoſen auf die Beſetzung des Ruhrgebietes beſtehen; denn dann werden Franzoſen und Polen vereint, ohne lange zu zaudern, die Loslöſung vornehmen. Ein Proteſt deutſcherſeits wird dann wohl kaum eine Wirkung haben, alſo bleiben uns Deutſchen dann nur zwei inhaltsleere Worte übrig„Zu ſpät“. Um der Entdeutſchung vorzubeugen, wäre es doch vorteilhaft, wenn man die aus dem abgetretenen Gebiet verdrängten Ober⸗ ſchleſier im Ruhrgebiet anſiedelt und ihnen dort ausreichenden be⸗ hördlichen Schutz zukommen läßt; denn dieſe Verdrängten finden das beſte Arbeitsfeld in Weſtfalen. Zum Schluß kann man ſich kaum das Zaudern unſerer Regierung im Ruhrgebiet, mit dieſen Ausländern aufzuräumen, klor machen. Statt durch einen opera⸗ tiven Eingriff am deutſchen Volkskörper das Geſchwür, das ver⸗ heerend und vergiftend um ſich frißt. zu vernichten, iſt man ſogar bereit, dieſem weitere Teile des Volkskörpers zu überlaſſen. W. Deutſches Reich. Das Stinnes⸗Luberſac⸗Abkommen. WBB. Paris, 22. Sept. Nach einer Havasmeldung aus Laon hat geſtern de Luberſac vor den Präſidenten, Architekten und Unter⸗ nehmern der Wiederaufbaugenoſſenſchaft des Departements Aisne einen ins einzelne gehenden Vortrag über ſein Abkommen mit Stinnes gehalten, der mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. Er erklärte dabei u.., daß er bei der Unterzeichnung des Vertrages nicht die geringſten politiſchen Hintergedanken gehabt habe. Auch von der Regierung habe er keinerlei offiziößſe Miſ⸗ ſion gehabt. Er habe keine andere Abſicht gehabt, als Baumaterial zu erhalten, für das Frankreich nicht wieder Vorſchüſſe machen müſſe. Er habe als Präſident der Wiederaufbaugenoſſenſchaft gehandelt und in der tiefen Ueberzeugung, daß er die Intereſſen der Geſchädigten ſowie die ſeines Landes vertrete. Lohnforderung der Bergarbeiter. Berlin, 23. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf ein Erſuchen der Bergarbeiterverbände um eine Lohner⸗ höhung für Oktobet hat der Reichsverband der deutſchen Induſtrie geantwortet, daß die Notwendigkeit einer Lohnerhöhung zum 1. Oktober nicht eingeſehen werden könne. Die letzte Lohnerhöh⸗ ung ſei mit Rückſicht auf das damalige ſtarke Anziehen des Dollar⸗ trags von Sevres ausſprechen ſolle, namentlich bez. Thrazl kurſes ſehr reichlich ausgefallen. Man ſei nicht in der Lage, den Wünſchen der Bergarbeiter zu entſprechen, da für die deutſche Wirtſchaft unter den augenblicklichen Verhältniſſen eine weitere Erhöhung der Kohlenpreiſe untragbar ſei. die Bergarbeiter beharren in einem Schreiben auf ihrer Forderung und haben gleichzeitig den Reichsarbeitsminiſter um Vermittlung gebeten. Die Freiheit der Wiſſenſchaſt. J Berlin, 23. Sept.(Von unſ. Verliner Büro.) Eine ſozialiſtiſche Anfrage über die Tätigkeit des Breslauer Uni⸗ verſitätsprofeſſors»Freytag⸗Loringhofen, der in einem Kolleg über die deutſche und preußiſche Verfaſſung die gegenwärtige republikaniſche Stoatsverfafſung als zu unrecht be⸗ ſtehend bezeichnet und den Standpunkt vertreten hat, daß wir in Deutſchland noch eine Monarchie hätten, der lediglich ein Monarch fehle, beantwortete der preußiſche Kultusminiſter Bölißz, inden er ausführte, daß die rechtswiſſenſchaftliche Streitfrage im Falle einer gewaltfamen Aenderung der Staatsverfaſſung eine alte rechtswiſſenſchaftliche Streitfrage ſei. Von Frey⸗ tag⸗Loringhofen habe aber jede prakliſche Folgerung als Folge ſeiner wiſſenſchaftlichen Einſtellung, insbeſondere die Bekämpfung der Weimarer Verfaſſung ausdrücklich abgelehnt. Die Wiſſen⸗ ſchaft und ihre Lehre ſeien vach der Verfaſſung frei. Ein Mißbrauch dieſer Freiheit ſei vicht eingetreten, allerdings habe der Profeſſor in der Form ſeiner Aeußerungen die Rückſicht auf die öffentlichen Intereſſen nicht genügend gewahrt. Die Getreideumlage. 2: Berlin, 22. Sept. Die Getreideumlage wird Gegenſtand einer Ausſprache der Reichsregierung mit den Fraktionsführern des Reichstags ſein. Reichsernährungsminiſter Fehr habe einen Antrag auf Erhöhung des Preiſes für das Umlage“ getreide eingebracht, der von den bürgerlichen Parteien unterſtützt, von den ſozialiſtiſchen Parteien dagegen abgelehnt würde. Die Unentgeltlichkeit der Lehrmittel. —: Berlin, 22. Sept. Das Reichsminiſterium des Innern hat wie die P. P. N. erfahren, im Entwurf zum Reichshaushaltungsplan für 1923 einen namhaften Betrag als Beitrag des Reiches zur Durch“ führung der Vorſchriften des Artikels 145 der Reichsverfaſſung ein⸗ geſtellt, wonach Lehrmittel in Volks⸗ u. Fortbildung!“ ſchulen unentgeltlich ſind. Dieſer Zuſchuß des Reiches ſoll ſolchen Ländern und Gemeinden gewährt werden, die aus eigene Mitteln vollſtändige oder teilweiſe Unentgeltlichkeit der Lehrmitte durchzuführen beſtrebt ſind. Die Wiedervermählung Wilhelms II. E Berlin, 23. September.(Von unſerm Berliner Büro.) De⸗ Kaiſer hat ſeine bevorſtehende Vermählung nun auch den diſchen Behörden angezeigt. Prinz Auguſt Wilhelm iſt aus Hert in Doorn eingetroffen und hat die zur Heirat nötigen Papiere 5 gebracht. Die Hochzeit wird in aller Stille begangen und die feierlichkeit findet in der Hauskapelle von Doorn ſtatt. In Potsdar, bekanntlich der Hochburg der Legitimiſten, liegen in vielen Geſchäſ ten Gratulationsliſten auf. (Vonunſ. Berl. Büro.) Der Sa einer Unter⸗ hBerlin, 23. Sept. gerichtshof in Leipzig hat geſtern den Haftbefehl gegen Schriftſteller Dr. Stein aus Burg Saaleck ohne Stellung Kaution aufgehoben. Dr. Stein iſt nachmittags aus dem ſuchungsgefängnis Moabit entlaſſen worden. vom ſozialdemokratiſchen Parteitag. J Berlin, 23. September.(Von unſerm Berliner Büro.) 2 0 ſozialiſtiſche Einigungsparteitag in Nürnberg ſoll nur weahrt Stunden dauern und am Sonntag mittag bereits zu Ende gefü werden. Es iſt beabſichtigt, daß die beiden Alterspräſidenten ⸗ Wels und Wilhelm Dittmann den Vorſitz übernehmen. 5 redner ſollen Criſpien und Hermann Müller ſein, außer 55 für die Frauen Frau Juchaz und für die Gewerkſchaften B des. des⸗Stuttgart vam Hauptvorſtand des Metallarbeiter⸗Verban Die Not der Preſſe. :—: München, 22. Sept. Die Not der Preſſe durch die Parien, preisſteigerungen zeigt ſich nun auch bereits bei Unternehmunge die in ihrer Größe gegen alle Wechſelfälle gewappnet erſcheinen 5 ten. Die„Münchener Neueſten Nachrichten“ geben oc kannt, daß ſie vom 1. Oktober ab ſtatt zweimal täglich nur 1275 ſiebenmal wöchentlich erſcheinen könne, weil ſie bei der Beibehal. der bisherigen Erſcheinungsweiſe den Bezugspreis wiederum bed 1 tend hätten erhöhen müſſen. Die„Bayeriſche Staatsze 5 tung“ gibt bekannt, daß ſie vom 1. Oktober ab gezwungen iſt, 1b der Zuſtellung durch Trägerinnen innerhalb der Stadt München ſtand zu nehmen und zum Poſtbezug überzugehen. Die Eiſenbahner zur Not der Preſſe. 5 —: Berlin, 22. Sept. Der Verbandstag des Geſamtverbar e der Gewerkſchaften Deutſcher Eiſenbahner hat 157 Entſchließung gefaßt, in der es u. a. heißt: Der Verbandstag 0˙ Geſamtverbandes der Gewerkſchaften Deutſcher Eiſenbahner 11• mit großer Beſorgnis dem langſamen Hungertod der rc ſchen Preſſe gegenüber, der durch die unheimliche und ungla, liche und vor allem nicht gerechtfertigte Preisbildung Papiers hervorgerufen iſt. Dieſem Verhängnis iſt nicht nur Otto die Tagespreſſe, ſondern auch die Gewerkſchaftspreſſe ausge ieſe Die Regierung wird ſich der Tatſache nicht verſchließen, daß tet Entwickelung kataſtrophal wirken muß. Der Verbandstag erwa von der Reichsregierung, daß unter allen Umſtänden zeitig durchgreifende Maßnahmen ergriffen werden dler dem Wucher durch private und ſtgatliche Waldbeſitzer, Holdhe ⸗ und Papierfabrikanten zu ſteuern und der Not der Preſſe a helfen. Die Verbandsleitung wird aufgefordert, zu gemeinſorin⸗ Vorgehen mit dem Deutſchen Gewerkſchaftsbund ſofort in Ver dung zu treten. Jeitungsverbot. tung recht⸗ m sw. Darmſtadt, 22. Sept. Die Heſſiſche Landesge Sgön⸗ wurde vom Miniſterium des Innern wegen eines Artikels ⸗ färberei“ in No. 23 des Blattes auf die Dauer von 3 Tagen Rede boten. Es handelt ſich um einen Artikel im Anſchluß an die des Reichskanzlers Dr. Wirth anläßlich des Empfanges d ſchleſiſchen Hilfskomitees, in dem dem Reichskanzler Entſtellun Wahrheit vorgeworfen wird. Letzte Melöͤungen. WB. Paris, 23. Sept. Ueber die Verhandlungen in der frage verbreitet Havas folgenden Bericht: Curzon und* und Poincaré haben in der heutigen Sitzung die Frage drd zu ſucht, unter welcher Vorausſetzung eine Einladung an finden ſei. Sie fahren mit der Prüſung dieſer Frage in ein, Ha⸗ teren Sitzung fort, die morgen nachmittag 2 Uhr beginnen ſo Hrient⸗ vas meldet hierzu halbamtlich: Die heutige Sitzung der Sitzung konferenz war kurz vor 6 Uhr beendet. Beim Verlaſſen der=ſeder erklärte Lord Curzon, man werde morgen nachmittag zöſiſche deginnen, denn es bleibe viel zuerörtern. der fragerufen. Miniſterpräſident wünſche zunächſt einen Miniſterrat einsghend be⸗ Es ſei zu hoffen, daß die Arbeit der Konferenz morgen beutigen endet ſein werde. Nach den erſten Berichten bezogen ſich dradung Verhandlungen vor allem auf die For m, die die Einla n ſoll. 9 die Türken zür Teilnahme an die Friedenskonferenz erheinledreng Es handelt ſich namentlich darum, ob man ſich in dieſer Ei— in beſtimmter Form über gewiſſe Gebietanerbeſſerungen n⸗ 9 —— „ erg 3 „—.——⅛ 7ͤ ĩͤv— 2 vergänge in der deutſcen Arbꝛitnehmer⸗ die den Beweis ihrer Lebens⸗ und Entwicklungsfähigkeit bereits FPreußiſchen Miniſterpräſidenten a. D. Stegerwald, auf die Seſ und ederungen von Lerd und Lenten, besonders ober vom Saunstag. den 23. Septemder 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(mittag · uusgabe.) 3. Seile. Nr. 408. dewegung. Aus chriſtlich⸗nationalen Arbeiterkreiſen wird uns geſchrieben: Die gegenwärtige Zuſammenſchlußbewegung zwiſchen den Mehrheitsſozialiſten und den Unabhängigen lenkt erneut die Auf⸗ merkſamkeit der geſamten deutſchen Oeffentlichkeit auf die Vorgänge in der Arbeiterbewegung. Man geht nicht fehl in der Annahme, daß die Wiedervereinigung der beiden Parteien, vor allem von den führenden Perfonen der freien Gewerkſchaften— dem ſozialdemo⸗ kratiſchen Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbund und dem Afa⸗ bund— energiſch betrieben wird. Den freien Gewerkſchaften war der Bruderſtreit unangenehm und peinlich. Er ſpielte in leidenſchaft⸗ lichen Auswirkungen ja auch in das Gewerkſchaftsleben hinein und ſchwächte ſo auch die Aktivität und geſchloſſene Kraftentfaltung der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften. Von der Wiedervereinigung erhofft man weitgehende Beſſerung nach dieſer Seite. Inwieweit dieſe Rechnung falſch oder richtig iſt, hängt auch von denc geiſtigen Zuſammenfinden der heute noch in, zwei Parteien ſtehenden Maſſen ab. Insgeſamt werden wohl ſtärkere Konzeſſionen an den Radi⸗ kalismus gemacht werden müſſen, ein Zuſtand, der vom Stand der Volksgeſamtheit aus als abträglich bezeichnet werden muß. Mehr noch als in der jüngſten Vergangenheit, wird ſo im Kräfte⸗ ſpiel der deutſchen Arbeiterbewegung, die chriſtlich⸗nationale Arbeit⸗ nehmerbewegung an Bedeutung für das Geſamtvolk gewinnen. Von dem wirkungsvollen Willens⸗ und Kräfteeinſatz der im Deut⸗ ſchen Gewerkſchaftsbund vereinigten Verbände der Ar⸗ beiter, Angeſtellten und Beamten wird es ſchließlich abhängen, ob Gefahren, die eine Verſtärkung des Radikalismus im wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Leben mit ſich bringt, umgangen werden kön⸗ nen. So wie man die chriſtlichen Gewerkſchaften und die mit ihnen verbundenen Angeſtellten⸗ und Beamtenverbände kennt, darf man hoffen, daß ſie auch unter den neuen Umſtänden Vernunft und ge⸗ ſunden Sinn im wirtſchaftlichen und politiſchen Leben Geltung nerſchaffen werden. Es iſt dies umſo bedeutungsvoller, als unter der ſteigenden Wirtſchaftsnot zu neuen radikalen Entgleiſungen äußerer Anlaß genug gegeben ſein wird. Im Zuſammenhang damit iſt beſonders erfreulich, daß die chriſtlich⸗nationalen Arbeitnehmergruppen gerade in der letzten Zeit friſche Tatkraft auf allen Gebieten, die die Welt der Gewerkſchaften heute berühren, entfalten. Die Vorſchläge und Forderungen des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes zur Linderung der ſteigenden Volks⸗ und Wirtſchaftsnot legen Zeugnis ab von der Umſicht und dem Weitblick, mit dem hier gearbeitet wird. Sie gelten nicht etwa der Veſſerung der Lage der Arbeitnehmer aller Jruppen allein. Der Not des breiten Mittelſtandes in allen ſeinen Schichten tragen ſie Rechnung. dDer Wille des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, auf die prak⸗ iſche Wirtſchaftsführung ſelbſt Einfluß zu gewinnen, wird belegt durch die Gründung einer eigenen Bank, der Deutſchen Volksbank, erbracht hat, ferner durch Gründung verſchiedener anderer wirt⸗ ſcchaftlicher Unternehmungen. Allgemein anerkannt iſt ferner der tarke Einfluß, den die chriſtlich⸗nationale Arbeitnehmerbewegung, insbefondere durch die weitblickende Aktivität ihres Führers, des poſitiſche Führung des Staates hat. Wirtſchaftliche Fragen. andesverſammlung des Verbandes Badiſcher Krankenkaſſen. d Gengenbach, 21. Sept. Am letzten Sonntag und Montag baſſe 8 die Landesverſammlung des Verbandes badiſcher Kranken⸗ 18 ſtatt, die von einer großen Zahl von Vertretern badiſcher beſucht war und ſich mit Fragen von weittragender Bedeu⸗ 3ie 5u lyfaſſen hatte. Der Vorſitzende des Verbandes, Landtagsabg. 85e 5 5 maie r⸗Oberkirch wies in ſeiner Eröffnungsanſprache auf Weanen e Lage der Sozialverſicherung hin, die ganz beſonders in der 5 rungen ſicherung gegenwärtig herrſche.— In eingehenden Aus⸗ walter. ſprach ſodann der Geſchäftsführer des Verbandes, Ver⸗ Aand lte afbk⸗Offenburg über die Lage der Krankenkaſſen und be⸗ 1 elte beſonders die Regelung der Arzt⸗, Zahnarzt⸗ und Apotheker⸗ 1785 Er wies darauf hin, wie es immer größere Schwierigkeiten i gerade auf dem Lande und im hohen Schwarzwald die ärzt⸗ Koſt erſorgung der Kaſſenmitglieder ſicherzuſtellen. Die ungeheuren aſen der Fuhrwerke, Automobile und dergleichen könnten von den 88 allein nicht mehr bezahlt werden. Die Kaſſen ſind nicht ein⸗ 5 in der Lage nur die reinen Selbſtkoſten den Aerzten zu erſetzen. Len dente deshalb eine Regelung mit Hilfe der Gemeinden und 5 geſucht werden, da ſchließlich nicht nur die verſicherten Kreiſe, tereſſe in gleicher Weiſe auch die übrige Landbevölkerung ein In⸗ Redſle an der Löſung dieſer Frage habe. Schließlich berührte der die 8 5 noch die ungeheure Steigerung auf dem Arzueimittelmarkt, Eeinzelnen Artikeln in das Tauſendfache geht.— In der Aus⸗ Regierungsinſpektor Nonnemann beſprach ſodann die Durch⸗ führung des Reichsverſorgungsgeſetzes für die Kriegs⸗ beſchädigtern. Den Krankenkaſſen ſei hier in erſter Linie vor⸗ behalten, direkt zur Linderung der Leiden der Kriegsopfer durch die Gewährung der Heilbehandlung beizutragen. Der Redner ſtellte das gute Zuſammenwirken zwiſchen den Krankenkaſſen und Hauptverſor⸗ gungsamt feſt und gab eine Reihe von wichtigen Anregungen zur Vereinfachung dieſes Verkehrs. Volle Aufmerkſamkeit und Zuſtimmung fand ſodann Frau Ober⸗ regierungsrat Dr. Baum mit ihrem Vortrag über die Organiſation des Fürſorgeweſens in Baden. Ueber die kommende Arbeits⸗ loſenverſicherung ſprach Reichstagsabgeordneter Behrens⸗ Berlin, während Verwalter Oſtermeyer⸗Konſtanz die recht⸗ lichen Beziehungen zwiſchen Krankenkaſſen und Berufsgenoſſenſchaf⸗ ten erörterte. Die bisherigen Vorſtandsmitglieder wurden einmütig wiedergewählt und der Vorſtand durch ZJuwahl von drei neuen Herren ergänzt. 85 Städtiſche Nachrichten. Aus der Stadtratsſitzung vom 21. Septbr. 1922 Ausgabe von 300 Millionen Mark ſtädtiſchen Nofgeldes. Zur Behebung der herrſchenden Not an Zahlungsmitteln werden 300 Millionen Mark in Notgeldſcheinen im Nennwert von zunächſt 500 M. und wenn möglich auch 1000 M. an die hieſigen Firmen gegen beſtätigten Reichsbankſcheck und Ver⸗ pflichtung zur Deckung etwaiger Ausfälle durch Fälſchungen und dergl. in Höhe von 2 Proz. des Nennwertes zur Zahlung der Gehälter und Löhne ausgegeben. Mit dem Druck wird alsbald nach Eintreffen der telegraphiſch erbetenen Genehmigung des Reichsfinanzminiſteriums begonnen. Erhöhung der Pauſchſätze der Vergnügungsſteuerordnung. Die in§ 16, 17, 18 und 19 der ſtädt. Vergnügungs⸗ ſteuerordnung feſtgeſetzten Pauſchſätze werden um je 100 Proz. erhöht. Die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes wird eingeholt. Nicht nur kür ein Vierteljahr kann der Mannheimer General- Anzeiger bei der Post bestellt werden, Sondern auch für jeden einzelnen Monat. Man übergebe die Bestellung frühzeitig dem Brieſträger oder der Postzeitungsstelle für den Monat Oktober. 8386 5 Einführung der Hockerſteuer. Der Einführung einer ſog. Nachtſteuer wird grundſätzlich zugeſtimmt. Weitere Erhöhung der Schlacht⸗ und Biehhofgebühren. Zur Deckung der ſeit 1. Auguſt eingetretenen Mehraufwen⸗ dungen an Gehältern und Löhnen, Kohlen⸗ und Materialpreis⸗ ſteigerungen werden die Gebühren für den Schlacht⸗ und Vieh⸗ hof auf 1. Oktober 1922 erhöht. Erhöhung des Verkaufspreiſes der Münz ſeranlagen. Der Stadtrat hat vor einiger Zeit den ö Münzgasmeſſeranlagen zum Preiſe von 360 M. für jede Einrichtung genehmigt. Mit Wirkung vom 8. September ab hat die Direktion der Werke dieſen Preis auf das Doppelte er⸗ höht. Die Erhöhung war an ſich berechtigt, weil die Koſten des Verkaufs und der Inſtandſetzung der Einrichtungen ſich infolge der Steigerung der Perſonalkoſten und der Materialpreiſe außer⸗ ordentlich erhöht haben. Mit Rückſicht darauf wird der erhöhte Preis für alle am 8. September und ſpäter eingereichten Anträge nachträglich genehmigt. Eine Verpflichtung zur käuflichen Ueber⸗ nahme der Einrichtungen beſteht aber nicht; die Nichtübernahme hat keine Nachteile im Gasbezug zur Folge. der neue Waſſer⸗, Gas⸗Aund Strompreis. Eine neue Hiobsbotſchaft! Der Stadtrat hat in ſeiner vorgeſtri⸗ gen Sitzung eine neue Erhöhung der Waſſer⸗„Gas⸗ und Strompreiſe beſchloſſen, die in ihrem Ausmaß alles bisher Da⸗ geweſene in den Schatten ſtellt. Vom 1. Oktober ab ſoll das Waſſer⸗ geld 150 Proz. des Mietwertes betragen, während der Gaspreis rück⸗ wirkend ab 1. September 20 Moxk pro Kubikmeter und der Licht⸗ ſtrompreis 55 Mark die Kilowattſtunde betragen ſollen. Der Stadt⸗ ſprache w i urde dar 0 5 ann den mit den Aerzten getroffenen Vereinbarungen urtstage. ſchentt ar Dreyer. der am 25. September ſeinen 60. Geburtstag feiert, eind zu dieſem ſeinem Ehrentage ſeiner großen und treuen Ge⸗ eg e zinen bedeutſamen Roman:„Die Siedler von Hohenmoor“, als erein Buch des Zornes und der Zuverſicht nennt; ein Werk, das den der duus eines reichen und eigenwilligen Lebens aus den Schä⸗ eine er Zeit den Weg des Aufſtiegs zeigt. Zu Roſtock als Sohn ſtebrers geboren, ſtudierte Dreyer nach Beſuch der Schule ſeiner Doko adt zunächſt dort und dann ſpäter in Leipzig, wo er auch den und—5 erwarb. Dann war er probeweiſe als Lehrer in Malchen Zeit em Mainſtädtchen Bockenheim tätig, ſattelte aber nach kurzer 5 i und war dann zehn Jahre lang Leiter des Feuilletons der Heut ichen Rundſchau“, um ſich ſchließlich ganz der Kunſt zu widmen. bezeic lebt er auf ſeiner Rügener, im Volksmunde als„Drachenburg“ ſt ellecdneten Beſitzung.— Max Breyer iſt zunächſt als Bühnenſchrift⸗ no hervorgetreten. Seinen Ruhm begründete er mit dem heute Vor Heſpielten„Probekandidaten“, einem Werke, das bereits alle wandtge Dreyerſcher Kunſt aufweiſt. erſt Ende der§ber Jahre Geſ 5 ſich der Dichter epiſchen Stoffen zu und gewann mit ſeinem Speticdtenduch„Lautes und Leiſes“ ſofort eine große Gemeinde. eine er erſchienen die Romane„Der deutſche Morgen“, das Leben Mannes,„Nachwuchs“ und„Ohm Peter“; das letzte Werk gilt Heſch ute als eines der beſten pommerſchen Heimatbücher. Seinen Ffenacdten aus dem Winkel, die er unter dem Titel„Die Inſel“ ver⸗ rzüähludle, folgte im vergangenen Jahre die tiefe und erſchütternde ging ung„Die Ecke der Welt“. Max Dreyer, der nie mit der Maſſe noch ſelbſt bei Kriegsausbruch nicht im Chorus mitredete, hat den⸗ nehmeicht verſchmäht, zu den großen Menſchheitsfragen Stellung zu 8 Si Aufrecht und über Tagesmeinungen ſtehend, hat er in und ſef lle ſeiner Kunſt gedient. Seine Eigenart iſt feſt umriſſen, man ine Schaffenskraft läßt ſeine dankbare Gemeinde noch auf 510 erk ihres Dichters hoffen. bern N helm Lobſſen, der zu den bekannteſten und geleſenſten Dich⸗ ſeinen orddeutſchlands gehört, feiert am 30. Sepfember in Kiel 5 5 0. Geburtstag. Sein dichteriſches Schaffen begann Noveller Veröffentlichung einiger Bändchen Lyrik und mehrerer Nantenſammlungen, die alle in vielen Auflagen vorliegen. Einen Halli bekam er aber erſt durch ſeine großen Halligromane„Der Leſertreſtor und„Landunter“. die einen außergewöhnlich großen Heimat gewannen und ihm in ſeiner ſchleswig⸗holſteinſchen ſeler 880 Namen„Der Haligdichter“ einbrachten, ähnlich wie durds der Maler Jakob Alberts als Halligmaler bezeichnet ſteckt eine außergewöhnlich urwüchſige Dichterge aft und vernichtenden rat gibt über dieſen für die weitaus meiſten Verbraucher geradezu Beſchluß folgende offiziöſe Meldung an die Preſſe: Meer, dürften wohl unerreicht daſtehen. gemeinde ſchenkt der Dichter gerade jetzt einen neuen Roman, be⸗ titelt„Der Pilger im Nebel“. Hier greift er weiter und ſchildert, wie ein Menſch aus ſittlicher Wirrnis durch Arbeit den Weg zu reinem Menſchentum findet, wählt das Geſchick eines einzelnen zum Symbol des Lebensweges unſeres ganzen Volkes. Wieder ſteckt ein großes Können in dieſem Werk. Wir können unſern Leſern auch verraten, daß der Dichter, der zus dem abgetretenen norddeutſchen Gebiet ſtammt, einen großen nordſchleswig'ſchen Kulturroman unter der Feder hat. Wir beglückwünſchen ihn zu ſeinem 50. Geburts⸗ tage und wünſchen, daß es ihm vergönnt ſein möge, uns noch manches ſo gute Buch auf den Tiſch zu legen, wie er es bisher ge⸗ tan hat. Slugzeug mit Torpedo. Vor mehreren Tagen veröffentlichten wir unter„Neues aus aller Welt“ eine Meldung, derzufolge für die britiſchen Flugſtreit⸗ kräfte zurzeit ein Flugzeug gebaut wird, das imſtande ſein ſoll, einen ausgewachſenen Torpedo mit ſich zu führen und abzuſchießen. Nicht⸗ eingeweihte Leſer müßten hieraus ſchließen, daß es ſich um eine neu⸗ artige Waffe engliſchen Urſprungs handelt und das in England im Bau begriffene„Torpedoflugzeug“ eine erſtmalige Verſuchsausfüh⸗ rung darſtellt. Demgegenüber wird uns von einem Leſer unſeres Blattes geſchrieben, daß Deutf chland bereits im Jahre 1915 mit Verſuchen in gleicher Richtung begann und in den Jahren 1916 und 1917 mehrere Torpedoflugzeugſtaffeln ſowohl an der ruſſiſchen See⸗ front wie im Kanal mit Erfolg verwandte. Herr Dipl.⸗Ing. A. Schild, Mannheim⸗Waldhof, war perſönlich von 1915/1917 bis zum Aufgeben der Waffe infolge großer Verluſte als techniſcher Leiter des Torpedoflugzeugſonderkommandos aktiv mit den Verſuchen und mit der Durchbildung der Waffe Hand in Hand mit den Flugzeug⸗ führern betraut. Die Flugzeuge waren als 2Zmotorige Waſſerflug⸗ zeuge von 23—25 Meter Spannweite ausgebildet mit einer Geſamt⸗ motorleiſtung von ca. 320 PS. Die Ausrüſtung beſtand aus einem gewöhnlichen Torpedo von ca. 700 Kilogramm Gewicht,—2 Ma⸗ ſchinengewehre und—3 Mann Beſatzung. Der Torpedo war in einer im Flugzeugrumpf feſt angeordneten Abwurfvorrichtung ge⸗ lagert. Durch entſprechende Betätigung der Steuerorgane des Flug⸗ zeuges wurde mittels einer im Führerſitz feſt eingebauten Vorrichtung gezielt. Zum Angriff auf den Gegner mußte in etwa 20—30 Meter Höhe über Waſſer geflogen werden, da der empfindliche Mechanismus des Torpedos größere Fallhöhen nicht verträgt. Das Abſchießen des Torpedos vollzog ſich durch Löſen der Abwurfvorrichtung, wobei der Torpedo infolge der Eigengeſchwindigkeit des Flugzeuges unter In ſeinen Romanen eine Liebe zur Heimat, wie wir ſie nicht häufig finden. ———— eee 3jͤ ĩðͤ den gleichen dynamiſchen Bedingungen fiel, wie beim Ausſtoßen erkauf derd Seiner großen Leſer⸗ Ab 1. September 1922 hat ſich der Preis der für das ſtädtiſche Waſſerwerk benötigten Kohlen von 2606 auf 6648, der Preis der Kohlen für das Gaswerk von 2236 auf 5658, der Preis der Kohlen für das Elektrizitätswerk von 2556 auf 6528 erhöht. Durch dieſe Erhöhung wird das Waſſerwerk mit jährlich 16 570 000 Mark, das Gaswerk mit jährlich 123 000 000%, das Elektrizitäts⸗ werk mit jährlich 169 000 000 mehr belaſtet. Zur Deckung die⸗ ſer ungeheueren Mehrbeträge iſt eine beträchtliche Erhö⸗ hung der Gebühren unerläßlich. Vorbehaltlich der Zuſtim⸗ mung des Bürgerausſchuſſes wird vom 1. Oktober ab das Waſ⸗ ſergeld auf 150 Proz. des Mietwertes, der Grundpreis und Mehrverbrauchspreis auf 10% für den Kubikmeter, ferner vom 1. September ab der Gaspreis auf 20 für den Kubikmeter, der Lichtſtrompreis auf 55„., der Kraftſtrompreis auf 39 /, der.⸗Strompreis auf 21 ½ für die Kilowatt⸗ ſtunde feſtgeſetzt. Es iſt bezeichnend, daß der gemiſchte beſchließende Ausſchuß, für den kürzlich von linksradikaler Seite die nicht unzutreffende Bezeich ⸗ nung„Dunkelkammer“ geprägt wurde, auch für dieſe Gebührenerhö⸗ hungen die Verantwortung nicht übernommen, vielmehr wi der Stadtrat und Bürgerausſchuß damit belaſtet hat. Der Waſſerpreis ſollte urſprünglich auf 168 Proz. feſtgeſetzt werden. Im Stadtrat bat man ſich auf 150 Proz. geeinigt. Beim Grundpreis und Mehrvor⸗ brauchspreis iſt man um 1. auf 10 zurückgegangen. Der Gas⸗ ten zu können. Der Lichtſtrompreis ſollte auf 64 erhöht werden. 55„ diſt das Ergebnis des Stadtratsbeſchluſſes. Kraftſtrom⸗ und C⸗ Strompreis ſind auf den urſprünglich vorgeſchlagenen Sätzen von 39 und 21 verblieben. Der Stadtrat hat ſich alſo in ſeiner Mehr⸗ heit nicht bemüßigt geſehen, Gewerbe und Induſtrie auch nur in der geringſten Weiſe entgegenzukommen. Der Kraftſtrompreis iſt gegen⸗ über dem Vorkriegspreis um das 900fache, der C⸗Strompreis um das 525fache geſtiegen, während der Lichtſtrompreis bei einem Ver⸗ kaufspreis von 36 Pfg. im Jahre 1914 eine 153fache Steigerung auf⸗ 3 weiſt. Dabei iſt noch zu berückſichtigen, daß bei der Berechnung des Strompreiſes in der Vorkriegszeit lediglich reiner Kohlebetrieb in Frage kam. Der Bürgerausſchuß wird ſich die Frage vorzulegen haben, ob der Waſſer⸗, Gas⸗ und Stromverbraucher überhaupt in der Lage iſt, dieſe neue exorbitante Preiserhöhung zu bezahlen. Viele Privat⸗ leute und Inhaber von gewerblichen Klein⸗ und Mittelbetrieben wer⸗ den ſich dazu außer Stande erklären. Aber auch die Induftrie wird ſich dafür bedanken, daß die Anſprüche an ihre ſteuerliche Leiſtungs⸗ fähigkeit ins Ungemeſſene wachſen. Man darf annehmen, daß dem Bürgerausſchuß bei der Begründung dieſer neuen Gebührenerhöhun⸗ gen eine genaue Rentabilitätsberechnung der ſtädti⸗ ſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke vorgelegt wird, aus der mit Sicherheit entnommen werden kann, daß eine weitere Ermäßi⸗ gung der Gebühren nicht möglich war. Es wird bei dieſer Gelegen⸗ heit aber auch die Behauptung entkräftet werden müſſen, daß die Werke im Rechnungsjahr 1921/22 trotz hohen Abſchreibungen und Abführungen an den Erneuerungsfonds einen Ueberſchuß von rund 100 Millionen erzielt haben. Für viele Gewerbetrei⸗ bende iſt die rückwirkende Kraft der Gebührenerhöhung für Gas und Strom eine böſe Sache. Wie oft iſt ſchon dagegen geſpro⸗ chen und geſchrieben worden. Aber man predigt tauben Ohren. Die Verbraucher mögen ſehen, wie ſie ſich ſchadlos halten. Wir meinen, derjenige Verbraucher, der mit dem Verhalten der Stadtverwaltung nicht einverſtanden iſt, wird ſich darauf einzuſtellen haben, wenn es gilt, neue Männer aufs Rathaus zu ſchicken. Wahltag iſt Eiſenbahnfrachten und Lebensmittelprelſe. Bei den Erörterungen der Preisentwicklung für Lebensmittel iſt in letzter Zeit mehrfach verſucht worden, die außerordentliche Teue⸗ rung der Lebensmittel auf die Höhe der Güterfrachten zurückzufüh⸗ ren. Durch eingehende Unterſuchungen eines durch die ſtändige Ta⸗ rifkommiſſion der deutſchen Eiſenbahnen eingeſetzten Sachverſtändi⸗ genausſchuß iſt jedoch, wie uns die Reichsbahndirektion ſchreibt, feſtgeſtellt worden, daß die Höhe der Fracht bei der Preisb ung der meiſten Lebensmittel einen irgendwie Einfluß nicht ausübe. Das Verhältnis der Fracht zu den Preiſen iſt, wie feſtgeſtellt werden konnte, heute mit ganz geringen Ausnah⸗ men ſogar weſentlich kleiner als im Jahre 1913/14. Maßgebende Vertreter der Handelswelt mußten einräumen, daß die Preisbildung bei dem heutigen Stand von Nachfrage und Angebot und bei der Entwicklung der Valuta nicht auf der Grundlage der Selbſtkoſten, ſondern im Anſchluß an die Aufwärtsbewegung des Dollarkurſes er⸗ folge. Es wurde betont, daß der Dollarſtand heute ſogar in rein landwirtſchaftlichen Kreiſen der Preisbildung der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe zugrunde gelegt wird. Wo, wie bei Kartoffeln und fri⸗ ſtärkeren Rückwirkung der Selbſtkoſten auf die Konſumentenpreiſe gerechnet werden kann, hat die Eiſenbahn ſchon vor längerer Zeit von ſich aus Ausnahmetarife ins Auge gefaßt. So wurde bereits am 15. März 1922 ein nicht an das Ladegewicht gebundener Kartoffel⸗ ausnahmetarif mit Wagenladungsſätzen, die nur wenig über der Klaſſe E(Rohſtoffklaſſe) liegen— für 15 Tonnenladungen und da⸗ rüber gilt ſogar die Rohſtoffklaſſe ſelbſt—, eingeführt, ferner wird mit Gültigkeit vom 1. September 1922 bis friſche Kartoffeln als Frachtſtückgut die Fr ir für das lbe Ge⸗ kraft ſeine Bahn in der ihm auf den Gegner erteilten Richtung. Es wurden bei Riga wie vor der Themſe eine Reihe feind⸗ licher Handelsſchiffe, wie auch ein ruſſiſcher Torpedozerſtörer verſenkt. Entgegen den im genannten Artikel gehegten Hoffnungen haben die Erfahrungen gelehrt, daß ein Angriff auf Kriegsſchiffe meiſtens nur mit größerem Einſatz möglich iſt, da ein gut gelegtes Sperrfeuer eine Annäherung in ſo geringer Höhe äußerſt erſchwert, und die Ziel⸗ ſicherheit beeinträchtigt. Da bei Kanalunternehmungen einige un⸗ ſerer Flugzeuge infolge Notlandung unverſehrt in engliſche Gefaagen⸗ ſchaft gerieten, iſt mit größter Wahrſcheinlichkeit anzunehmen, daß dieſe zu ausgedehnten Studien Anlaß gaben und wohl auch als Vor⸗ bild zu genanntem engliſchen Verſuchsflugzeug dienten. Wir haben es ſomit nicht mit einer engliſchen Erfindung zu tun, ſondern mit erſtmalig im Weltkriege praktiſch mit Erfolg verwertet wurde. Ein rechtes derbes Theaterſtück, in dem Verbrechermilieu, Ge⸗ richtsatmoſphäre, Rührſeligkeit und andere Beſtandteile einer ſtets wirkſamen Kategorie, nicht ohne Geſchick vereint, für Spannung und Bewegung der Tränenmuskeln ſorgen, iſt Alexandre Biſſons Schauſpiel„Die fremde Frau“(La femme.). Der Verfaſſer weiß ſein Publikum da zu nehmen, wo es am ſenſibelſten iſt, und ſo erringt die— tief geſunkene— Titelheldin Jacqueline, die einſt von ihrem Manne, dem ſtrengen Staatsanwalt, verſtoßen wurde und, um eine gemeine Erpreſſung zu verhindern, zur Mörderin geworden iſt, mit dem üblichen Freiſpruch der Geſchworenen die Sympathien nicht nur ihres Sohnes, der die Unbekannte mit allem Jugendeifer und tiefem Mitfühlen verteidigt, ſondern auch des Publi⸗ kums. Frau Landory a. G. des Neuen Theaters ſpielte die, viel⸗ ſeitig ſchillernde, Hauptrolle mit leidenſchaftlichen Akzenten und ſtar⸗ ker Ausdruckswucht. Rolf Jahn lieh dem Sohn heiße Beredtſam⸗ keit und das innere Erfülltſein, und Hanns Hübner fand ſich mit der— wenig dankbaren— Verkörperung des Staatsanwaltes gut ab. Ein bewegtes Spieltempo, zumal in der Gerichtsſzene, und das trefflich abgetönte Enſemble waren der Regie Robin Roberts 95 zu danken. „Die Weber“ von Gerhart Hauptmann waren in der vom Intendanten Richard Weichert ſorgfältig einſtudierten Aufführung des Schauſpielhauſes das Volksſtück, das einſt die Maſſen zündete und ihnen das Los dieſer unglücklichen Menſchen zum Symbol wer⸗ den ließ. Indes verſpürte man, vielleicht gerade weil alle Mitwir⸗ kenden in ſtrenger Einheitlichkeit den Ton des Elends trafen, daß das Werk doch mehr ein ſozialer Mahnruf, als ein freies, die Zeiten aus dem Ueberwaſſerlanzierrohr eines Torpedobootes. Nach dem VVVVVCCCT 2 e 7 ſchem Obſt, der wirtſchaftliche Verkehr ſich in größerem Umfang zwi⸗ ſchen Erzeugern und Verbrauchern unmittelbar vollzieht und in Anbetracht einer reichlichen Ernte und dem Zwang zu raſcher Ver⸗ wertung abweichend von der Regel vielleicht noch mit einer gewiſſen zum 15. Mai 1923 für Eintritt ins Waſſer verfolgte der Torpedo mit eigener Maſchinen⸗ preis ſollte auf 23 ſteigen. Der Stadtrat glaubt 20„ verantwore ausſchlaggebenden einer an ſich weſentlich älteren Idee, die jedoch von Deutſchland 5 Frankfurter Theater. 5 überdauerndes Kunſtwerk iſt, und die Tendeng müßzte, um nocl 4 4. Seite. Mr. 438. mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Samskag, den 23. September 1922. wicht nach den Sätzen der ermäßigten Stückgutklaſſe II berechnet. Für friſches Stein⸗ und Kernobſt wird vom 16. September bis 31. De⸗ zember 1922 bei Verwendung im Inland unter eilgutmäßiger Beför⸗ derung die Fracht bei Wagenladungen zu den Sätzen und Beſtim⸗ mungen der Klaſſe B nebſt Nebenklaſſen, bei Stückgut zu den um 40 Prozent ermäßigten Frachtſätzen der Stückgutklaſſe 1 berechnet. Das Obſt wird alſo zu dieſen außerordentlich ermäßigten Frachtgutſätzen noch eilgutmäßig befördert. Die Reichsbahn hat hiernach da, wo ſie nach gründlicher Prüfung wirklich eine Rückwirkung auf die Preiſe glaubt erwarten zu können, im volkswirtſchaftlichen Intereſſe alles getan, was ihr bei der eigenen ungünſtigen Lage möglich und für die Verbraucher nützlich erſchien. 21 Vorſicht bei Metallklammern zum Verſchluß von Brieſſen⸗ dungen. Durch die Verwendung von Metallklammern mit ſcharfen Spißzen zum Verſchluß von— beſonders von Waren⸗ proben— ſind ſchon wiederholt Ver eßungen der Poſtbeam⸗ ten an den Händen herbeigeführt worden. derart verſchloſſene Sendungen auch von den fremden Poſtverwaltungen beanſtandet werden, dürfen künftig nur noch Klammern mit a b gerundeten Ecken zum Verſchluß von Briefſendungen des Inlands⸗ und Aus⸗ landsverkehrs berutzt werden. Um das Aufbrauchen vorhandener Beſtände zu ermöglichen, ſoll die Verwendung von Klammern mit ſcharfen Spitzen bis Ende ds. Is. geſtattet werden, wenn die Spitzen 5 7 werden, daß eine Beſchädigung der Beamten ausgeſchloſ⸗ en iſt. * Obſtverwerkung. Mit Recht wird vielfach darauf aufmerkſam gemacht, daß bei dem reichen Obſtſegen dieſes Jahres eine Ver⸗ wertung des Obſtes auch durch Dörren angebracht erſcheint. So werden insbeſondere Brauereſen, Ziegeleien und Gemeindebacköfen dieſem Zwecke dienſtbar gemacht werden können. Aber auch ſonſt werden noch häufig aus früherer Zeit Trockenanlagen zur Verfügung ſtehen, die nunmehr zur Erhaltung eines wertvollen Nahrungsmit⸗ tels für den Winter in Benutzung genommen werden ſollten. M. Silberhochzeit. Am 25. September begeht der Obermeiſter der Schuhmacherinnung und Geſchäftsführer der Schuhmacherein⸗ kaufsgenoſſenſchaft, Fritz Schöchlin und deſſen Gemahlin Luiſe, geb. Heinzelmann, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Herr Schöchlin iſt über die Grenzen Badens hinaus als tüchtiger Geſchäftsmann be⸗ kannt und geachtet. Das Schuhmacherhandwerk in Mannheim ver⸗ dankt ihm ſehr viel. veranſtaltungen. Wochenſpielplan des Nalionaltheaters. 24. Sonntag, A 4 delio Anfang 7 Uhr 25. Montag, E 5 uiſe Millerin(F. V. K 4891 bis L 5090,.⸗V. Nr. 2461—2660) 4 8 20. Dieustag, C8 Die Entführung aus dem Serail (F. V. I. 5091—5190,.⸗V. 3061 bis 3160) 27. Mittwoch. A5 Woyzeck(F. V. L. 5191—5390, .⸗V. 3161—3380„ 28. Donnerstag, D5 Tannhäuſer(F. V. I. 5391—5465, .⸗B. 4621—4695) 29. Freltag, C6 Das Friedensfeſt(F. V. I. 5466 bis M 5665,.⸗V. 4696—4895) 75 30. Samstag, B 3 Uundine(F. V. M 5666—5740,.⸗V. 4896—4970) . Sonntag. E 6 Der Troubadour 2. Montag, D6 Luiſe Millerin(F. V. p 7201 bis 7400,.-V. 5171—5370) 9* Im Neuen Theater: 24. Sonntag, Scampolo„„„ 27. Mittwoch, Das Dorf ohne Glocke .⸗V. Nr. 3361—4620 30. Samstag,—(F. B. M 5741—0 70000„ 7½„ 1. Sountag, campolo(F. V. P 7001—7200, B. V. 4971—5170)„ N Kommunale Chronik. Tul. Karlsruhe, 21. Sept. Der Bürgerausſchuß hat in zwei Sit⸗ Ozungen die des Voranſchlages für 1922/23 beendet. In der Ausſprache wurde von allen Rednern betont, daß die Einnahmemöglichkeiten für die Gemeinden erweitert werden müßten. Das große Defizit des Landestheaters bildete ebenfalls den Gegen⸗ tand der Kritik. Gewünſcht wurde, daß durch die Erhebung höherer bgaben für Wein und Bier das Landestheaterdefizit gemildert werde und daß man auch den Krankenhäuſern damit beiſpringen könne. Es fehlte auch nicht an Vorſchlägen zur Vereinfachung der ſtädtiſchen Verwaltung. Der Voranſchlag wurde dann einſtimmig angenommen. Der Beitrag für den Verein zur Förderung des Badiſch⸗pfälziſchen Verkehrs wurde von 1000 Mark auf 10 000 Mark erhöht. Weiter wurde die Unterſtützung der Lebensmittel⸗ verſorgung der ſtädtiſchen Bevölkerung im Betrag von 50 Millionen Mark genehmigt. B Konſtanz, 20. Sept. Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1922 iſt ſoeben fertiggeſtellt. Entgegen dem Antrag des Voranſchlages auf Erhebung einer Umlage, verlangt ein neuer Antrag an den Bür⸗ immer für die Gegenwart zu gelten, jetzt auf ganz andere Bevölke⸗ rungskreiſe umgedacht werden. Auch die Frankfurter Oper hat jetzt in einer gründlichen ſzeni⸗ ſchen und muſtkaliſchen Auffriſchung des„Tannhäuſer“ zu der, Pariſer Bearbeitung gegriffen. Brügmanns Regie und Dr. Rottenbergs muſikaliſche Leitung gaben der Vorſtellung im großen und in vielen Einzelheiten den Farbenglanz zurück, den frühere Darbietungen der vielgeſpielten Repertoireoper etwas hatten vermiſſen laſſen. Das ausgedehnte Ballett im Bacchanale des erſten Aktes geſtaltete Ingeborg Ruvina mit Geſchmack und Kunſtſinn, ohne dabei ſelbſtherriſch den Rahmen zu ſprengen. Die Bühnenbilder waren zumteil ſehr gelungen und künſtleriſch reizvoll, doch hätte man zum Schluß, wie Eliſabeths Leichenzug auf die Bühne kommt, nicht eine Kirche mit ragendem Kreuz in die herbſtlich gefärbte Wartburg⸗ landſchaft zaubern ſollen: das wirkte ſtark als Theater⸗ oder Kino⸗ effekt! Das Publikum nahm den Pariſer„Tannhäuſer“ mit freudiger Genugtuung hin und bezeugte auch den Soliſten, unter denen Fanger (Tannhäuſer), Emma Holl(Eliſabeth) und Robert vom Scheidt her⸗ pvorragten, durch Beifall ſeine Dankbarkeit. Dr. Georg Schott. Kunſt und Wiſſen. Dder Mannheimer Kunſtverein eröffnet ſeine Winterausſtel⸗ lung 0 Zamstag mit Werken nachfolgender Künſtler: Ludwig Nage Beinheim⸗Mannheim, Wilhelm Sommer, Mannheim, Jakob Deringer, Mannheim, W. Hauk, Mannheim, Lilli Kauf⸗ manun, Joachim Lutz, Mannheim, H. Bonhöffer, Düſſeldorf. Die Schwierigkeiten in der Beſchaffung guten hänfen ſich immer mehr, trotzdem aber will der Kunſtverein verſuchen, ſein? regelmäßigen Ausſtellungen im Intereſſe der Künſtler durch⸗ von 10 Mk. von Gebäuden u. Betriebsvermögen, von 15 Mk. von ein⸗ ſtücken und von Wald. Die entwertung ſo weit ging, 4 Monate ausreichend waren, ſo daß die Ausgaben gegenüber dem Voranſchlag um 22 Millionen höher anzuſetzen ſind, denen nur eine Mehreinnahme aus Reichseinkommen⸗ und Körperſchaftsſteuern von 9 Millionen gegenüberſtehen. Aus der Ueberſicht der Einnahmen und Ausgaben ergibt ſich, daß Einnahmen und Ausgaben ſich mit 55,645,480 Mark ausgleichen(welche Beträge ſich, wie oben ausge⸗ führt, um 13 Millionen erhöhen); Mehreinnahmen und ⸗ausgaben gleichen ſich ferner mit rund 40 Millionen aus. Aus dem CLande. Tll. Karlsruhe, 20. Sept. geſetzt mit der gemeinſamen der Frauenvinzenzvereine, diözeſe Freiburg. Hierbei erſtattete Fräulein Otto⸗ Arbeitsbericht der Eliſabeth⸗ und Frauenvinzenzvereine. gnügungen nicht täuſchen laſſen. Das Hauptgebiet der genannten Vereine das Wirken der Männervinzenzvereine. Gange, vor allem die Jugend, Mitgliederzahl iſt in ſtändigem len wurde Fräulein Otto die Akademiker zu gewinnen. zur erſten, Fräulein Kamm⸗Karlsruhe von Fräulein Olto Alters- und Kleinrentnerfürſorge. Die Rednerin gab erſchütternde Bilder aus dem Gebiet dieſer Fürſorge, in der auch die Hauspflege außerordentlich ſegensreich wirkt.— In der Ausſprache verſicherte Miniſterialdirektor ODr, Fuchs, das Arbeitsminiſterium werde alles tun, um auf dem Gebiet der Fürſorge für die alten Leute zu helfen. In Baden allein ſtehen für die Kleinrentner 70 Millionen zur Ver⸗ fügung.— Caritasdirektor Eckert ſchlug vor, eine Genoſſenſchaft für die Kleinrentner unter Beteiligung non Staat, Gemeinde und freier Liebestätigkeit zu gründen, die eine Verſorgungsgenoſſenſchaft darſtellt, die in der Lage iſt, für wenig Geld die notwendigſten Le⸗ bensmittel uſw. beizuſchaffen.— Zu bemerken iſt noch, daß zu Be⸗ ginn der Generalverſammlungen ein Telegramm an den Erzbiſchof geſandt wurde. Der Erzbiſchof beantwortete dieſes Telegramm mit dem Wunſche, daß die Verhandlungen zum Wohl von Volk und Kirche ausfallen. Karlsruhe, 22. Septbr. Dem Vernehmen nach ſoll nunmehr Anfangs November auf der Strecke Raſtatt—Wintersdorf— Röſchwoog der durchgehende Güterverkehr wieder aufgenom⸗ men werden. Dagegen wird der Perſonenverkehr mit dem Elſaß über dieſen Grenzübergang auch noch weiterhin geſperrt bleiben. Nus bder Pfalz. RNeuſtadt a.., 21. September. Eine Verbandskonferenz der Schneider⸗Innungen der Pfalz tagte am Sonntag in Neu⸗ ſtadt a. d. H. unter dem Vorſitz des Herrn Schwarz⸗Kaiſerslau⸗ tern. Faſt alle pfälziſchen und ſaarländiſchen Innungen waren ver⸗ treten. Zunächſt wurde die Lage des Gewerbes beſprochen und als Ergebnis der Beratungen Richtlinien für die einheitliche Preisgeſtabtung in Stadt und Land beſchloſſen. Auf der an⸗ dern Seite beſchloß man entſprechend der erhöhten Löhne der Gehil⸗ fen auch die Lehrlings⸗Erziehungsbeihilfe aufzubeſſern. Endlich be⸗ ſchloß man, den Beitritt zu dem neugegründeten Reichsverband des deutſchen Schneidergewerbes, der den Juſemmenſchluß des ganzen Berufes bezweckt. Am Sonntag, den 7. Oktober tagt in Neuſtadt a. H. eine gleiche Konferenz der Damenſchneiderinnen der Pfalz. ? Speyer, 22. Sept. Die Bezirks⸗ und Ortspolizeibehörden wurden durch Miniſterialverfügung erneut auf die Wichtigkeit der Bekämpfußg ſchädlicher Vögel, der Sperlinge, Krähen und Raben, aufmerkſam gemacht. Nur in einzelnen Ve⸗ zirken iſt durch planmäßige Bekämpfung eine merkliche der Schädlinge erfolgt, an anderen Stellen muß nach wie einer Landplage geſprochen werden, ſäuberten Gebiete wieder Zuzug erhalten. dp. Pirmaſens, 21. Sept. Aus Anlaß des 1. pfälziſchen Brief⸗ markenſammlertages, bei dem die Vereine von Speyer, Kaiſerslau⸗ tern, Landau und Annweiler Vertreter entſandt hatten, wurde eine Ausſtellung von erſtklaſſigen Raritäten, die ſich im Beſitze Pirmaſen⸗ ſer Sammler befinden, veranſtaltet, die großen Beifall fand. Dr. Rollmonn⸗Landau hielt einen intereſſanten Vortrag über den Sam⸗ melſport, ſeine Berechtigung und ſeine Auswüchſe. Gerichtszeitung. Heidelberg, 21. Sept. Wegen unerlaubter Einfuhr hatte ſich dieſer Tage der Kaufmann Auguſt Schartner aus Berlin, zur Zeit in Heidelberg wohnhaft, zu verantworten. Er hatte aus Frank⸗ reich ſeit längerer Zeit Parfümerien in großen Mengen eingeführt, was ihm beſonders zur Zeit, als das„Offene Loch im Weſten“ noch beſtand, ohne weiteres gelang. Als dies ſpäter nicht mehr ſo leicht möglich war, benutzte er Einfuhrerlaubnisſcheine, die auf andere Namen ausgeſtellt waren. Er hatte bei dieſer Einfuhr große Sum⸗ men verdient. Der Staatsanwalt beantragte ſchärfſte Beſtrafung und zwar 1½ Jahre Gefängnis und 1500 000 Mark Geldſtrafe. Das Gericht hielt in einigen Punkten den. Angeklagten nicht für überführt und verurteilte ihn deshalb nur zu 7 Monaten Gefängnis und 780 000 Mark Geldſtrafe. Auf Antrag wurde ein Haftbefehl gegen ihn erlaſſen, der jedoch gegen Stellung einer Kaution von 2 Mill. Mark vorläufig nicht in Anwendung kommt. Tül. Freiburg, 21, Sept. Wegen Durchbrechung des Achtſtunden⸗ tages war gegen den Direktor einer hieſigen Holzfirma ein Verfahren eingeleitet worden. Er hatte die Angeſtellten der Firma mit ihrer Einwilligung über das wöchentliche Maximum von 48 Stunden 51 Stunden arbeiten laſſen. Auf den Strafantrag des Bezirksamtes war der Direktor in eine Geldſtrafe von 1000 Mark oder eine Woche Gefängnis genommen worden. Das Schöffengericht wies ſeinen Einſpruch mit der Begründung ab, daß für die Gewährung von Ueberſtunden nicht ausſchließlich die Einwilligung des betreffenden Arbeiters oder Angeſtellten ſelbſt, ſondern andere triſtige Gründe mitbeſtimmend ſeien. r. Pirmaſens, 16. Sept. Den Bock zum Gärtner gemacht hat die Schuhfabrik Emil Neuffer, als ſie den Arbeiter Heinrich Faul aus Ludwigswinkel zum Nachtwächter machte. Seit ſeiner Militär⸗ zeit kannte der Fabrikarbeiter Adolf Frensgen den Faul und ver⸗ ſuchte, nachdem er von deſſen Nachtwächterſtellung erfahren hatte, ihn zur Hilfe beim Diebſtahl zu überreden, weil bei Neuffer„etwas inderung vor von von wo aus auch die ge⸗ uführen. 1Theater in Aachen. Während in anderen Städten des be⸗ ſetzten Gebietes(3. B. in Trier und Düſſeldorf) harte Kämpfe um die Aufrechterhaltung des Theaterbetriebes geführt werden müſſen, konnte in Aachen ein neues, zweites ſtädtiſches Theater eröffnet werden: Das Weſtparktheater. Aus der zerfallenen alten Glashalle im ehemaligen zoologiſchen Aachener Garten iſt ein nahezu 1000 Sitzplätze faſſender prächtiger Theaterſaal erſtanden. Die neue Kam⸗ merſpielbühne eignet ſich auch zur Aufführung kleiner Opern, da ein Orcheſterraum für 34 Muſiker vorhanden iſt. Als Einweihungs⸗ und Eröffnungsvorſtellung ging am 19. September, unter der umſichtigen Regie des neuen Oberſpielletters Heinz W. Voigt(bislang in Mannheim) Leſſings„Minna von Barnhelm“ über die Bretter. Außer den Spiten der Behörden(u. a. der ſtellvertretende Regie⸗ rungspräſident v. Görſchen) nahmen viele Ehrengäſte offiziell an der denkwürdigen Vorſtellung teil, die wegen ihres künſtleriſchen Erfol⸗ es ein Lob verdient. Das neue Theater ſteht unter der zielſicheren eitung unſeres Intendanten F. Sioli, der im Stadttheater als Eröffnungsvorſtellung Goethes„Egmont“ mit der Muſik von Beet⸗ hoven(Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Peter Raabe) mit Erfolg herausbrachte. Wagners„Walküre“ gelangte als erſte Oper dieſer. Monate abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft.— Vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Landau bekam die 28 von hier 1 Jahr Gefängnis wegen Hehlerei. franzöſiſchen Offtziersfamilie nächtlichen Beſuch ihres der Familie Wäſche, fuhren am nächſten Morgen nach Frankfurt a.., wo die Ludorf den größten Teil der Beute verkaufte. wegen 5 Jabre Gefängnis erhalten. Klage vor dem hieſigen Gewerbegericht. Vetriebes verlangte von dem Inhaber 250 000 Mark gemachte Ausſicht ſeiner Aufnahme in die Firma als Teilhaber und einer Heirat ſich veranlaßt gefühlt, eine zu machen“ ſei. Anfänglich widerſtand Faul; am 10. Auguſt d. Is. ließ er ſich jedoch darauf ein, den Frensgen in der Nacht einzulaſſen. Er gab ihm auch einen großen Sack, um die Beute an Leder im Werte von 25—30 000 Mark fortzuſchaffen. Der Dieb kam nicht weit, auf der Straße lief er Schutzleuten in die Hände. Jeder erhielt 4 Jahre alte Paula Ludorf Sie war bei einer in Landau in Stellung. Bei einem Galans Ludwig Schaf von hier ſtahl dieſer Mantel, 1 Ring und andere Wertſachen. Beide Schaf hatte ſchon früher hier⸗ +. Köln, 14. Sept. Einen„zeitgemäßen“ Ausgang fand eine Der Leiter eines Kölner Durch die ihm ſeiner Tochter und dem Sohne des Beklagten habe er Zeit lang täglich drei bis vier Ueber⸗ tunden im Intereſſe des Betriebes zu leiſten und ſeiner Tochter eine Spielzeit(Kapellmeiſter: Erich Orthmann, Regiſſeur: Dr. Aron) in durchweg künſtleriſcher Abrunbung zur Aufführung. Dr. H. Oe. höhere Bildung zu verſchaffen. könne bekanntlich niemand zur Liebe zwingen. Der Vorſitzende des gerausſchuß die Erhebung einer Umlage auf je 100 Mk. Steuerwert zeln geſchätzten Grundſtücken, von 20 Mk. von klaſſifizierten Grund⸗ Begründung hebt hervor, daß die Geld⸗ daß die Sätze des Voranſchlages nur für Die augenblicklich hier ſtattfindenden Generalverſammlungen des Caritasverbandes wurden geſtern fort⸗ Generalverſammlung der Eliſabeth⸗ und ſowie der Männervinzenzvereine der Erz⸗ Freiburg den Die Red⸗ nerin betonte, man dürfe ſich durch die hohen Löhne und vielen Ver⸗ Es gebe noch viele und große Not. liege in der Hausarmen⸗ pflege. Im folgenden berichtete Bibliothekar Aue r⸗Freiburg über Es ſind Beſtrebungen 9 e Steigen begriffen.— Bei den Wah⸗ zur zweiten Vorſitzenden und Frau Schmidt⸗Mannheim zur Schriftführerin gewählt. Die Tagung hörte hierauf einen Vortrag über die Mitarbeit der Vinzenzvereine in der Oerichtes empfahl in dieſer ſchwierigen Angelegenheit außergerichtliche Einigung, und 1155 führte dazu, daß der Kläger 20 000 Mark und zwei neue Anzüge erhält! : München, 15. Sept.(Unzüchtige Herrenabende.) Die Sektion Weſtend der ſozlaldemokratiſchen Partei in München hatte „Herrenabende“ veranſtaltet, die Gegenſtand einer Verhandlung vor dem Schöffengericht waren. Der Vorſtand und der Leiter des Abends wurden hier zu Geldſtrafen von je 500 Mark verurteilt. Der Amtsanwalt legte gegen dieſe Strafe Berufung ein. In der Ver⸗ handlung vor der Strafkammer des Landgerichts erklärte der Staats⸗ anwalt, daß die Unzüchtigkeiten dieſer Herrenabende kaum mehr überboten werden könnten und beantragte Gefängnis ſtrafen. Das Gericht wies jedoch die Berufung unter Ueberbürdung der Koſten auf die Staatskaſſe ab, da über die geſetzlich höchſtzuläſſig⸗ Geldſtrafe nicht hinausgegangen werden könne. Sportliche Rundſchau. Allgemeines. Die Hauptverſammlung des Skiklubs Schwarzwald fand am Sonntag in Mainz in Verbindung mit dem 25jährigen Jubiläum des dorkigen Skiklubs ſtatt. Ju der Tagung hatten 25 Ortsgruppen, in der Hauptſache badiſche, Vertreter entſandt. Neben organiſatori⸗ ſchen Fragen, die ſich u. a. auf die Neubearbeitung der Satzungen bezogen, befaßte ſich die Tagung mit einer Reihe von ſportlichen Angelegenheiten. Gewünſcht wurde u. a. die Einrichtung von Spo 10 wochen an den Schulen, die Schaffung von Wochenendkarten, 8 Genehmigung der Mitnahme von Skiern in Schnellzügen und 5 ſchärfere Durchführung der Skiunfallverſicherung. Die Wettläufe a dem Feldberg werden am 3. und 4. Februar 1923 ſtattfinden. De große Dauerlauf üer 30—50 Kilometer ſoll in einem Gebiet des Ho 5 chwarzwalds ausgetragen werden. Aus dem Stand der Mitglieder bewegung iſt zu erwähnen, daß der Skiklub Schwarzwald über Mitglieder zählt, die ſich auf 41 Ortsgruppen verteilen; unter dielen beſtehen 8 Jugendabteilungen. Die nächſte Tagung wird in Fre burg ſtattfinden. Rudern. —.— Mannheimer Ruderklub. Am Sonntag nachmittag 25 det die diesjährige interne Regatta des Klubs ſtatt. Es werden ach ennen ausgefahren, darunter die Klubmeiſterſchaft, um welche 28 Rot⸗Weiß⸗Bekappte ſtarten. Ferner Senior⸗Vierer und Achter, At, fänger⸗, Schüler⸗ und Junior⸗Vierer, Alte⸗Herren⸗Vierer ſowie Ga Vierer. Zum Gaſt⸗Vierer haben gemeldet! Germania Frankfurt 4 Main, Frankfurter Ruderverein, Alemannia Karlsruhe, Wormſe⸗ Ruderverein, Heidelberger Ruderklub, Ruderverein Rhenania Ger mersheim, Rudergeſellſchaft Rheinau. Es ſind ſpannende Rennen 5 erwarten und wenn der Wettergott ein Einſehen hat, dürfte ſich 5 Spaziergängern auf der Rheinpromenade ein intereſſantes ſportliche Schauſpiel darbieten. Fußball. „„Nochmals Deutſche Jußballmeiſterſchaft. Der Vorſtand 05 Deutſchen Fußballbundes hat auf ſeiner Tagung in Würzburg 5 Entſcheidung des Spielausſchuſſes, wonach dem Ham Sportverein die 95 en, indem er dem Proteſt des Erſten Fußballklubs Nürnberg ſtattgab. Luftfahrt. () Abſturz eines amerikaniſchen Segelfliegers. Der 1 555 kaniſche Flieger Allen, der nach Beendigung des franzöſiſchen We bewerbes in Clermont⸗Ferrand ſeine beiden Segelflugzeuge nach 455 Rhön geſchickt hatte, um von der Waſſerkuppe aus, Flugverſuche 19 unternehmen, iſt am geſtrigen⸗ Nachmittag bei einem ſolchen 15 abgeftürzt. Es iſt noch nicht bekannt, ob der Flieger ern 55 Verletzungen davon getragen hat. Geſtern iſt Mertens neuerbina, eine Stunde fünf Minuten geflogen. Seine vorzeitige Landunge folgte wegen ſtarker Kälte. Neues aus aller welt. Jeuersbrunſt in Rothenburg o. T. Dienstag nacht wütete in Rothenburg o.., dem mittelalte lichen Städtchen, das uns allen ans Herz gewachſen iſt, eine er erende Feuersbrunſt, der der berühmte Ochſenbau tum ag jel. Auch die Ausſtattungsgegenſtände für den hiſtoriſchen Feſtci ind ein Raub der Flammen geworden. Von einer Augenzeug wird uns folgender packender Bericht zur Verfügung geſtellt:—5 Ich wachte an dem Knattern der brennenden Balken des in. 1000 Meter entfernten Baues auf und ſah gleich den Henehel zog mich raſch an und trat aus meinem Häusle. Grell reckte ſich der Rathausturm in den blauſchwarzen Nachthim den Die Feuerglocke fing an mit ihren Schlägen. Ich eilte in der Richtung zum Spitaltor, wohe⸗ ge⸗ Feuerſchein kam. So ſchön 255 ich das Plönlein noch nie, ehen. Die charakteriſtiſche ſchwarze Silhouette, dahinter rſten ind hochgewirbelte rieſige Funkengarben in den bigar in Formen, man hätte meinen können, der ganze Stadtteil ſtebend Flammen. Durchs Kobolzeller Tor gekommen, ſah ich rückſcha ni⸗ die ganze Tauberſeite der Stadt vom Burgtor bis zur Jehamen. kirche taghell beleuchtet von den turmhoch lodernden Hanſang⸗ Nun ſtand ich vor dem Ochſenbau ſelbſt, dieſem mächtigen eſtreckten Bau aus dem 16. Jahrhundert. Wie ein erippe hob ſich der Dachſtuhl vom Nachthimmel ab. dicken Eichenbalken hielten lange ſtand, um ſchließlich doch kra uſammenzuſtürzen, nach dem Fall gigantiſche Feuergarben em die auch für die Umgebung, das Pfründnerhaus, Spitaltor und das reizende Hegereiterhaus fürchten ließen gelang mir nun, trotz der Abſperrung in den Spitalhof 5 dringen, um den letzten Akt aus nächſter Nähe zu beobachten. Es zu, aus dem von Philippi ſchlugen trotz des Waſſerſtrahls noch die Flammen, während das weiter hinten gelegene von Hoſſe me, unberührt war, obwohl über und unter ihm ſchon alles 8 friedlich hing der Ateliervorhang noch am Fenſter, da ein Kereingelt ein Kamin ſtürzt ein und durchſchlägt die Decke und bald glampe es auch aus dieſem Fenſter, während man eine große Hängelade, drinnen wie um Hilfe flehend hin und herſchwingen ſieht. ganze Studlenmaterkal von Jahrzehnten, wertvolle Wer beiden Künſtler Im ſind alte Geſchütze und Troßwagen, noch aus dem 30fährigen ſtammend und dazwiſchen ſteht,— o Ironie des Schickſals die modernſte Feuerſpritze der Stadt Rothenburg, deren eben anfangen rotglühend zu werden——— * n der in Auſtralien als Dichter und Romanſchriftſteller bekanmte aler awſo n. Nach ſeiner letztwilligen Verfügung hat er leine Nachlaß laſſenſchaft Freunden und Verwandten vermacht. Dieſer em heſteht aus zwei Anzügen, Halstuch. einer Pfeife, einer lackierten Schachtel für Strei einer Brille, einem Stock und zwei Päckchen Tabak.—— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Septhl. en 1— alten 1 e ite Atelſers der Künſtler Philippi und Hoſſe liegen nach dieſer ſchen Meiſterſchaft zugeſprochen wurde, aufge⸗ eindringlichen, aufpeltſh der ſind nur noch ein Häufchen Aſche. Im Erdgg ſeg Eiſenteile ne —.Der machlaß des Dichters. Vor kurzem ſtarb in Melboun einem Paletot, einer Kramatſe eͤlzer, 89898 Poheſsfalſon vom Datum bemertu Rhein 16J19. 20.21 22. 23. gohusterinsel 3„*.72.72.42.30 231.20 .78.602.45.95.29 3˙20 VF.05.83.58.43.32.21 Mannbeſm„.195.35.17 486 4786.56 Mai e ud.643.92.88 3½70.52 Köln„%.4.70.96.97.76 vom Neckar: Mannheim.21.32.18.88 482.60 Hollbronn„.651.421.32.83.50 WIndstill, nelter. + 170 vom 23. Seplember morgens 7 Uhr. Der Kläger wandte u. a. ein, man 18. Nach: Batometer: 7579 mm. Thermometer: 16,3 C. Niedrigste lempecg llet aul 15.0 C. Höchste Temperatur gestern 22,6 C. Niederschlag 0. den qm. Windstill, bedeckt. Mannheimer Wetterbericht D ———— 2 — —— 5 Mannheimer General-Anzeiger.(mittag⸗Ausgabe.) 5. Seike. Nr. 438. Hand Wr ĩð elsbla Die Börsenwoche. Wäahrend das deutsche Wirtschaftsleben in allen seinen eigen weiter im Zeichen der Kreditnot und der Geldanspan- ug steht, haben sich die Geldverhältnisse an der Börse in letzten Zeit etwas günstiger entwickelt. 0 dalen für den Oktobertermin Vorsorge getroffen, die Bank- nelt hatte in oft rücksichtsloser Weise ihre Kundschaft, soweit e nicht ihren Effektenbesitz voll bezahlt hatte, aus den En- ements herausgedrängt. krannahte, zeigte es sich, daß die Geldansprüche für Börsen- cke überschatzt worden waren. aber zum erstenmal seit Monaten konnte man feststellen, Börsengeld angeboten war, während bisher ein oft ver- Feifelter Kampf um die Erlangung von Lombardgeldern ge- Diese Beobachtung hat den tief gesunkenen und da auch die mit der — Man hatte bei- der Ultimo wirklich Die Geldsätze blieben zwar rt worden war. t der Börse wieder gehoben, editnot zusammenhängenden Glattstellungen der Industrie, esondere der des Rheinlandes, sowie des Warenhandels örten, und das Privatpublikum an seinem Effektenbesitz sthalt, so kam allmählich eine freundlichere Allgemeinstim- ag zum Durchbruch, die sich von Tag zu Tag mehr aus- Ste. Die Geschäftstätiskeit war zwar noch— abgesehen n einigen Spezialgebieten— sehr ruhig, doch verdient es als akteristisch hervorgehoben zu werden, daß eine neue, wenn langsam fortschreitende Kaufbewegung nach und nach lle Marktgebiete in ihren Bereich zog. Eine Rolle spielten Käufe des Privatpublikums am Einheitsmarkte, bei denen r die großen Kuponseingänge zum Oktobertermin schon voraus Anlage in Dividendenpapieren fanden. einzelne große Industriekonzerne traten von 5 Auch die Diskonterhöhung der Reichs- änderte an dieser etwas freundlicheren Grundstimmung Von der Wiederherstellung des Bankgeheimnisses, die end auf dem Marsche ist, erhofft die Börse eine wei⸗ Wenn trotzdem der Börsen- so hängt dies mit dem als Käufer auf. elebung des Geschäftes. Wörzel noch immer umwölkt erscheint, ſeisen über die allgemeine Wirtschaftslage zusammen, mit Kussicht auf neue Lohnkämpfe als Folge der Verteuerung Man befürchtet an der Börse eine Betriebseinschränkungen ungen, eine Zunahme der Arbeitslosigkeit mit ihren viel- t verhängnisvollen innerpolitischen Ausstrahlungen, Auch ichere Devisenlage mahnt noch immer zur Zurück- ieten und des Brotes. Aischm Montanaktienmarkt hat die Dividendenerhöhung im geweknerkonzern Hoifnungen auf weitere günstige Abschlüsse rs Die Erweiterung des Wiederaufbauabkommens mit reich führte den Stinneswerten neue Käufer zu. Gesucht der auch Lothringer Hüttenverein auj Meldungen, daß die- onzern über die nötigen Geldmittel für die Erweiterungs- Phönix kennten ihre anfängliche Kurssteige- e im Zusammenhang mit der Ankündigung einer Kapi- 85 hung und einer neuen Ausdehnung eintrat, nicht ganz 8 bten. Die oberschlesischen Werte holten unter dem Ein- s. Sünstigen Abschlusses der Kattowitzer Bersbaugesell- einen Teil der Kursrückgänge der Vorwoche wieder ein. sche Zink wurden auf größere Käufe der maßgebenden Den Kaliwerten kam die Ankün⸗ ug einer neuen Preiserhöhung und die Aussicht auf einen des amerikanischen Kalizolles zugute, ie Aussicht auf Aufhebung des amerikanischen Ver- er Farbstoffeinfuhr sowie die bevorstehende Kapitals- Elektrowerte hatten ruhiges Markt der Schiffahrtswerte mkeit im Zusammenhang mit dem neuen amerikanischen des Norddeutschen Lloyd. Unter den Maschinen- en eee Löwe 19 0 Orenstein u. Koppel n einer neuen Transakti zrö— Bankaktien waren wenig nk zogen in ̃ eme des Betriebes Hegen Otavi; —5 andsgruppe gesteigert. den Anilin- S(„ belung im Anilinkonzern. Degegen zeigte se auf Gerüchte Deutsch-Asia- wartung einer baldigen Wiederauf- Am Kolonialmarkt man wollte hier große K i 0 Kupferinteressente C r das Ceschäft am Markte de ondere stiegen Türken auf d anken, sowie Ungarische Gold ikaner wurden auf die Wied n weiter gesteigert. weiter scharf an. n n bemerken. r ausländischen Renten. ie Bezahlung der Kupons in rente auf neue Prager Kaàufe. eraufnahme der Kuponzahlug- Maschinenfabrik Badeni aschi enia vorm. Wm. Platz Söhne.-G. einheim. Der Vorstand beruft auf Freitag, den 20. Ok- eine außerordentliche Generalversamm- 8 die Erhöhung des Grund- n 15 O00 Stammaktien von je M. 500 6proz. Vorzugsaktien von je 1000 M. mit gesetzlichen Bezugsrechts der ner, vorm. 1 Uinr S zwecks Beschlußf Is durch Ausgabe A—„ r mrecht unter Ausschluß des 0 ei enmühle.-G. in Heidelberg. Die à. 2 apitalserhöhung von 3 auf 6 Mill. M. e ch Mitteilung der Verwaltung sut. Handelskammer zur Preisprüfungsfrage. Die 5 er zu Berlin beschäftigte sich im ee N in ihrem Ausschuß für den Einzelhandel mit der er- n Stellungnahme des Preubischen Ministers des Innerp zerschärfung der Preisprüfungen. Die Kammer müßte es verurteilen, wenn die gegenwärtige Notlage zu über- Asen Preisforderungen ausgenützt würde, sie etachtet es s eine berechtigte wirtschaftliche Forderung, daß unter zugenblicklichen Verhältnissen bei spreise in Industrie und Handel des Marktpreis oder Mangelung eines solchen der Wiederbeschaffungspreis aren berücksichtigt werde. et geschieht, kann die Versorgung der Bevölkerung und Hausbedarfsgegen- Die Beschäftigung der Festsetzung der Nur wenn dies un⸗ ahrungsmitteln, Bekleidungs- n als gesichert gelten. Uttenle Prüfungspflicht des Spediteurs vor der Annahme von ie Berliner Handelskammer hat folgendes Gut- 0 besteht kein Handelsgebrauch, Spediteure vor det Annahme eines Gutes zu prüken außeren Beschaffenheit und nach für die Reise geeignet erscheint. ist der Spediteur berechtigt, bei den ihm zur Be- übergebenen Gütern, falls die Voraussetzungen des 0 nalen Uebereinkommens in bezug auf Fehler, Mängel Uder ſepacksung vorliegen, der Eisenbahnverwaltung segen- 5 erforderliche schriftliche Erklärung im Frachtbrieie dehmi en, ohne hierzu vorher seinen Auftraggeber um Ge- ihm nachträglich Mitteilung Der Spediteur ist auf Grund des äußeren allein auch oft gar nicht t zu beurteilen, Nach Handels- ng zu ersuchen oder in der Lage, 0 ob die Verpackung en Ansprüchen, die die Beförderung an die Ver- Trotzdem wird der Spedit Dollarkurs 1390 Mark. mit augenfälligen Mängeln der Verpackung zur Beforderung nicht annehmen, schon um durch die Beförderung in dieser Verpackung das Gut nicht zu gefährden. Das Aktienkapital von Landmandsbanken, Kopenhagen, verloren, Seit langer Zeit schon schwirrten Gerüchte in Däne- mark, daß Landmandsbanken weit größere Verluste erlitten hätte, als man bei der vor einiger Zeit vorgenommenen Sanie- rung annahm, und nun hat sich ergeben, daß tatsächlich sämt- liche Reserven und wahrscheinlich auch das Aktienkapital ver- loren ist. Am Samstag herrschte an der Kopenhagener Börse eine furchtbare Panik und die Aufregung der Bevölkerung ist ganz ungeheuer. Seit Montag hat sich die Stimmung wieder etwas beruhigt, da die Kopenhagener Presse in Extrablättern in folgenden lapidaren Sätzen umfassende Hilfsaktionen an- zeigt:„Durchgreifende Sanierung von Landmandsbanken. Ein Vorzugsaktienkapital von 100 Mill. Kr. gezeichnet.“ Hieran beteiligt sich der Staat mit 40, Nationalbanken mit 35, O. K. (Ostasiatische Kompanie) und Store Nordiske Telegraffelskab mit zusammen 25 Mill. Kr. Der Reichstag ist einberufen. Etatsrat Glückstadt ist von der Leitung der Bank zurückge- treten, Etatsrat Andersen ist in den Aufsichtsrat eingetreten.“ Vorläufig sind die Aktien der Landmandsbanken von der Bör- senliste gestrichen worden. Die Rückzahlungen der Einlagen sind auf 1000 Kr. per Konto beschränkt. Deulsenmarkt Mannheim, 23. Sept.(.30 vorm.) Es notierten am hie- sigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier): Newyork 1390(1400) Holland 33 8a25(54 4000. London 6138(5200), Schweiz 25 975(26 100), Paris 10 578(10 600), Italien 5838(5900), Newyork, 22. Sept. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß o,0(0,07% cents, was einem Dollarkurs von 1403.51 (1403.51) M. entspricht. Wien. 8¹⸗ 22. in Kronen) Amsterdam 23300.- 26900. baris.. 567.— 5674.— Berlin.85.— 5235.— Zürloond 13935.- 13935.— Kopenhagen 151636.- 156ʃ0. Narknoten 5200.— 5300.— Londen J30300.— 330200.- Llro-Hoten. 092.50 3037.50 Zürich. 21. 22.(in Franken) Berlin.38 90.38 Halenn 22.88 22.52 minnnn„ 00.00 Arüsselin 38.60 238.40 Prag„„„„ i Kopenhagen 111.50 112.— Holland„„„ 207.50 207.50 Stackhom„ 142.— 142.— RewW Vork.34.35 Christlana„ 990.50 380.— London 23.69 23.8 Aadng„ 81.40 81•45 Farts,„„„40.0 40.70 Buenos Alres.„ 18.— 191. Amsterdam. 21. 22.. 15 Gulden) Weohsel a. London„„ 11.43 11.42 Weohsel a. Stookfiolm 68.60 660.40 „ Berlin.18.18„ Ohristiania 14.75 13.74 10 Parls, 19.92 19.65„„ leu Vork.88.58 „„ Sohwelr. 48.30 43.25„„ Brlssel 18.72 18.58 8 WMen...00 90.00„„ Madrid. 38.20.20 3„ Kopenhagen 33.60 53.90 9„ ltallen 10.67 10.90 Kopenhagen. 21. 22.(in Kronen) Stohtw. a. Hamburg.38.37 Slohtw. a. London. 21.10 21.20 1„ Amsterdam 135.— 185.95 1„ Parls..640 36.80 0„ Sohwelz 39.40 84.75 4„ Antwerpen 84.40 34.70 10„ New Vork.77.80 5„ Helsingkors 10.45 10.50 Stockholm. 21. 22.(in Kronen) Slohtw. a. Berlin 0,268.28 Sichtw. a. London 16.73 16.73 1„ Amsterdam 146.20 140.50 11„ Parls 29.— 28.80 „„ Sohwelr.. 70.50 70.80 101„ Brüsse!l 227.25 27.25 1„ Washington.78—.— 5 Helsingtors.25.25 Kurse der Federal Reserve Bank, New-Tork für Reparationslieferungen in freien Verkehr nach Prankreich. 10 Da- I Papier- I belg. 1 Paris. 1 belgischer I Pariser tum mark Frank Frank Prank Frank 1 1922 Dollar Doll./= Doll/ Papiermark Papiermarki 9 13. 9. 0,000662 0,0720 0,0761 116,129032 122,741935 384,219829 14..] 0,000643 0,0718 0,0757 111,197512105,729393 370,476351 15..] 0,000556 0,0716 0,0758 109,146341 115,54878 363,134594 Waren und Märkte. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 22. Sept. Drahtb.) Durch die Stille am Devisen- markt wird am Produktenmarkt wieder wie in normalen Zeiten das Verhältnis des Angebots zur Nachfrage für die Wert. schwankungen maßgebend. Die heutige Stimmung war bei ruhigem Verkehr als fest zu bezeichnen. Für Weizen legten die Mühlen infolge der geringen inländischen Auswahl höhere Preise an, denen zufolge sie auch ihre Forderungen für Wei- zenmehl heraufsetzten. Für Roggen und Roggenmehl hält die Nachfrage an. Für Hafer werden vom Ausland höhere Preise bewilligt als der Platzbedarf anlegt. hat sich nichts von Belang geändert. 1 Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat Oktober 18,95(18,65) arg. Pes., Februar 16,40(16, 10) arg. Pes.; Rosario für Oktober 18,65(18,45) ars. Pes. 5 Leinölngtierungen. Preis ab Holland(garantiert reines rohes Oel per 100 kg incl. Holzfaß, Originaltara, Abgangs- gewicht, fob oder bahnfrei) prompt 42,25(42) fl., Anfang Ok- tober 42(41,75) fl., Mitte Oktober 41,5(41,50) fl., Oktober- Dezember 41,25(41,25) fl., November-Dezember 41½(40,75) fl., Januar-April 39,50(39) fl.; Preis ab Niederrhein infolge star- ker Kursschwankungen nicht fixierbar. Metallpreise. Für Altplatin meldet Berlin 4200-4500 M. und für Gold 890—920 M. je Gramm. 05 Deutscher Metallmarktbericht.(Mitgeteilt von der Metall- und Rohstoff-Gesellschaft m. b.., Berlin.O. 16.) Auch in dieser Woche lag der Metallmarkt ausgesprochen ruhig, da einesteils das Ungewisse über die Entscheidung der Repara- tions-Kommission jede Lust kür größere Transaßtionen nimmt, andererseits die Devisenbewegung in dieser Woche minimal War, sodaß von dlieser Seite aus kaum eine Anregung gegeben wurde. Trotz dieser lustlosen Stimmung war das Angebot entschieden überwiegend, da vielfach versucht wird, die Be- stände bei Preisen, wenn solche im Augenblick verhältnis- den Engagements zu verringern und ferner ü Transaktionen flüssig zu machen. 9 60500 eing mitunter Offerten erheblich unter den Tagespreisen im Markte Uebetr die weitere Entwicklung des Marktes läßt sich zur Zeit wenig sagen, es hängt alles davon ab, was von der Repara- tions-Kommission betreffs der verlangten Zahlungen bestimmt wird, da die Bewertung der Reichsmark im In- und Auslande vollkommen hiermit parallel läuft. Der Altmetallmarkt hatte ebenfalls ein sehr ruhiges Aussehen! Die Preise haben keine des NMannheimer Generel-Anzeiger In den übrigen Artikeln mäßig günstig erscheinen, abzustoßen, um sowohl die bestehen- unerheblich unter den Marktpreisen bewegten. Die bezahlten Preise der letzten Woche waren unverbindlich wie folgt: M. M. Elektrolytkupfer wire bas 465—510 Hüttenrohzink 225.00—250.00 Raffinadekupfer 990%. 310—430 Remeltedzink. 160.00—180.00 Reinnickel 98/990% 900—980 Hüttenweichblei. 145.00—175 00 Hüttenaluminium 98/90% 580—630 Hartblei je nach Qual. 120.00—140.00 Zinn Banka od. Austral. 1050—1150 Antimon-Regulus.. 145,00—155.00 Lötzinn 30% 400—450 Quecksilben— alles per kg. Edelmetallpreise! Platin..M. 4500—4800 Silber. M. 33.00-37.00 Gold M. 950—1000 alles per Oramm Altmetallpreise, tiegelrecht, verpackt in geschlossenen Quantitäten, bel kleineren Posten entsprechender Ab- bezw. Zuschlag: M. M. Altkupfer. 280.00 320.00 Neue Zinkabiälle ca. 125.00—135.00 Altrotguß 240 00—290.00 Zinkzünderlegierung 90.00—110.00 Schwermessing.. 190.00—220.00 Altblei 90.00—110.00 Messingspüne 150.00—180.00 Aluminiumblechabtälle AltzikKkxk 585.00—110.00 98/99%,/ꝶgn— 400—450 alles per kg. Baumwoll-Bericht.(Mitgeteilt von Knoop u. Fabarite, Bremen.) Nach einem starken Preisaufschlag schließen die Märkte am 14. ds. abgeschwächt und ruhig wie folgt: Bremen, fullymiddling g. c. u. st. loko 841.50 M. nom. per Kilo. mid. disp. Oktbr. Deabr. Januar März Liverpool—.— d. 12.58 d. 12 36 d. 12 30 d. 12.21 d. New-Lork 21.75 es. 21.47 cs. 21.76 es. 21.65 os. 21.72 es. New-Orleans 21.— es. 21.05 cs. 21.33 es. 21.22 cs. 21.31 es. Ungünstige Ernteentwicklung rief eine ausgesprochen feste Stimmung hervor, die die Preise in wenigen Tagen fast um einen Cent in die Höhe trieb. Man sieht hieraus, wie nervös die Märkte sind und wie sie auf alle ungünstigen Nachrichten schnell und lebhaft reagieren. Wenn man bedenkt, daß Ernte- schätzungen bis 10 Millionen und darunter vorliegen, kann ja diese gereizte Stimmung nicht Wunder nehmen. Es komnit hinzu, daß die Meldungen über den Qualitätsausfall der Texas- ernte, besonders in Bezug auf Stapel, sehr ungünstig, ja wir möchten sagen, sehr ernst lauten. Das Pflücken geht außer · gewöhnlich schnell vor sich. Im ganzen wurden bis zum 31. August schon 817 o00 Ballen geerntet. In Alabama und Georgia allein ist das gepflückte Quantum annähernd viermal so groß wie im letzten Jahre. Alles in allem genommen ist die Lage nach wie vor sehr unsicher und unerduicklich. Mancherlei Ueberraschungen durch heftige Schwankungen stehen uns wahrscheinlich für die ganze Saison bevor. Die Lage in Man- chester ist nicht befriedigend, und wenn in Amerika auch eine gewisse Besserung zu verspüren ist, so genügt dieselbe doch nicht, die allgemeine Stimmung etwas zu heben. Alexandria stetig, ca. 50 Punkte höher. Ernteberichte außerordentlich günstig, sowohl was Ertrag als auch was Qualität anbelangt. Man schätzt die Ernte auf 5½4—%½ Millionen Cantars, und da- mit die Gesamtversorgung, unter Berücksichtigung des Vor- rats aus der alten Ernte(1 400 000 Cantars) auf 6 500 o00 bis, 6900 000 Cantars. Die Nachrichten aus Indien lauten nach schnitt nicht sehr günstig. Besonders in dem für unsere In- die Ernte stark beschädigt. schläge erfolgt, aber in nicht genügender Menge, ebenso in den Berardistrikten. Die Aussichten in den Zentralprovinzen sind zufriedenstellend. In den Kandeish-Bezirken hält die Trocken- heit an, wodurch der Ernte erheblicher Schaden zugefügt wird. Von den Broach- und Dhollera-Distrikten kommen günstige Nachrichten. Schätzungsweise dürfte z. B. die Oomraotie- ernte einviertel, die Akola-Khamgaum-Berar-Ernten einhalb, Hyderabad dreiviertel des vergangenen Jahres erreichen. Die Preise in Bombay sind bei kleinem Geschäft fast durchweg unverändert gegen die Vorwoche. trakten wird von einer finanziell starken Gruppe à la hausse spekuliert, und man erwartet von diesem Versuch eines Cor- ners einen für die Bull-Clique günstigen Ausgang. Berliner Metallbörse vom 22. September. Prelse in Rark für 1 Kg. 21. Sept. 22. Sept. 21. Sopt. 22. Sept. Elektrolytkupfer 45153 41052 Aluminſuml. Barr. 552.— 548.50 Rafflinadekupfer 380—390 380—329 Zinn, zusländ. 1005—1015 1095-1015 Blel 145—155 143—165 Huttenzinn 980—933 6335.990 Robzlnk(Vb.-Pr.) 20139 18614 Aloke! 865—b73 660— 870 do.(fr. Verk.) 210—223 210—220 Antimon 145—150 145•.150 Plattenzink 175—175 165—175 Süder fur 1kg. 31000-21800 30509-31000 Aluminlum 549.50 546.— Platin p. dr. 42⁰⁰ 42.0 London, 22. Septbr.(Wa) Metallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1018 kg.) destselsct. 68.— 66.— Slei 23.25 23.35 Kupter Kass 62.55 63.— Mioke 150.— 150.—] Zink rrpt. 51.23 32.— do. 3 Monat 63.28 63.50 Einn Kassa 169.50 161.15 auecksüber 13.25 13.25 d0. Elektrol 71.25 71.25] do. 3 Honat 61.75 162.45] Antimon 34.— 34.— Liverpool, 22. Septbr-(Wͤa) Baumwolte.(in engl. Pfd. v. 484 g9 Ddezember 16.73 Umsatz 7000 500 März 12.21 12.08 Alexandrla 33.85 33. Import 18160 400 April 12.11 22.01] lanuar 34.30 34. lanuar 12.55 12.44] Mal 12.04 11.35][ Oberägypt. 24.25 Fohr. 18.35 12.2 J Aegyptische 16.70 16.36] Dezember 45.25 Amerikanischer Funkdienst. New Vorlc, 22. Septbr.(WS) Funkdlenst.(Nachdruck verhoten). 21. 22. Zuf. zus. 24000 2700. stand Wt. 12.50 Laffee loko 10.10 10.20J Slektrolyt 14.— 14.— Ored. Bal..— Oktober.21.30] Zinn loko 32.75 32.50 Zuok Centek.61 Dezemb..6.35Blel.17.30 ſergentla 132.— März.40.33 Zlnk.6].82 Savannan 116.25 Hal.4].39 Elsen 383.— 43.—. Orl gaun. 26.50 Jull.40.30 Weilbleon.75.75] Welzen rot 122.— gaumw. loko 21.0 21.25 Schmalz Wt. 11.7 11.90 Hart loxo 144.— September 20.75—.—Talg.—.— Kais ſoko 31.20 Oktober 20.80 20.8 Saumwsatöl.75.— Mehl niedr.p..15 ovember 20.93 21.67 Sopi..3.23 ndohst Pr..90 dezember 21,8 21.17Fetrol.- oases 16.— 16.—Getrufr Engt..00 lanuar 20.88 2l.96 tanks.50.50 Kontinent.— Chicago, 22. Septbr.(ds) Funkdlenst,(Machdrusc verboten). 21.. welzen Sept. 106.75 109.—Roggen Mal 76.50 77.2 Sohweine „ Der. 1066.45 108.50 Sohmalz 10.87 1½.8. lelont niedr..90 1— mals Sept. 64.20 64.20„ oOkt. 16.60 10.½ nöonst. 10.10 10.50 15 Dez. 59.25.65 Pork Okt.—.——.— Schw. nledr..60.— Hater Dez..25 37.4 Rippen Okl..75.67 höonst..89 10.20 5 Aal 38.83 33,.2[ Speok niedr..75 10. Zuf. Chioage 21000 15000 Roggen Dez. 72.150 73.15 höohnst. 11.—.— westen 78% 70. Schiffahr!. Schiffsnachricht, Der Postdampfer„Mount Clay“ der Hamburg-Amerika Linie ist am 17. September in Newyork angekommen. ——————̃̃————————ĩ— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Mannbeimer General- Anzeiger, G. m. b., Mannheim, E. 6, 2. Direktion. Ferdinand Heyme— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nie Peterſen; für Feuilleton: Alfred Madernoz größeren Veränderungen erfahren, trotzdem i 55 n, auch hier das An- Lebot überwiegend war, und die Preise sich mitunter nicht für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kirche für Anzeigen: Korl Sbgel 85 2 Sxa DmenNun⁰n⁰αε- vorziiglich, nahrhait, be quem Mitteilungen der Menkwa G. m. b.., Bremen, im Durch-⸗ dustrie so wichtigen Gebiet der Bengals hat unzeitiger Regen 5 Im Punjab sind zwar Nieder- In September-Oomra-Kon⸗ Bildung und Anterhaltung. Nr. 38. Maunheimer General · Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) a Samslag, den 23. Seplember Bildung und Unker Die offenbar gehäſſigen Rezenſenten ſind nicht die ſchlimmſten, weil ſie ſich nämlich verroten: ſchlimmer ſind die mit ſchwefelſaurem Wohlwollen. Das fls-Ob im täglichen Ceben. Von Geheimrat Prof. Hans Vaihinger⸗Halle. Der berühmte Philoſoph Hans Vaihinger, der Schöpfer der Philoſophie des Als Ob, fetert am 25. September ſeinen 70. Geburtstag. Der Gelehrte iſt, trotzdem er ſchon vor einer Reihe von Jahren das Augenlicht verloren hat, auch heute noch mit wiſſenſchaftlichen Arbeiten beſchäftigt. Die Kantgeſellſchaft, ſeine Gründung, hat ſich unter ſeiner Organiſation zur größten philoſophiſchen Geſellſchaft der Erde entwickelt. Es iſt ein Vorurteil, daß die Philoſophie des Als⸗Ob eine hyper⸗ moderne Erfindung von mir ſei; ich habe verſchiedentlich gezeigt, daß kiktive Vorſtellungsweiſen, d. h. bewußt falſche Als⸗Ob⸗Betrachtun⸗ gen, in der Kulturgeſchichte der Menſchheit von jeher eine große Rolle ſpielten. So iſt es auch ein Vorurteil, daß die Als-Ob⸗Betrachtung nur eine Sache der abſtrakten Wiſſenſchaft ſei, ſie ſpielt vielmehr auch im täglichen Leben eine gewaltige Rolle. Ehe ich darauf eingehe, will ich aber doch noch kürz von der wiſſenſchaftlichen Fiktion ſprechen. Im 17. Jahrhundert begann die fiktive Methode, die ſchon immer in der juriſtiſchen Wiſſenſchaft eine wichtige Rolle geſpielt hatte, auch in der Mathematik ihren Siegeszug. Wie Keppler, Cavalieri, Leib⸗ niz und Newton ſich derſelben bedienten und durch die Fiktion des Unendlichkleinen die Infiniteſimalrechnung ſchufen, hat die„Philo⸗ ſophie des Als⸗Ob“ im einzelnen geſchildert, und es iſt ſeitdem oft wiederholt worden So iſt auch in meiteren Kreiſen ſchon hinreichend hekannt geworden, daß franzöſiſche Schriftſteller des 18. Jahrhun⸗ derts, beſonders Condillac und Diderpt, die Fiktionen auch in die Philoſophiſchen Wiffenſchaften gelegentlich einführten, und daß dang Kant von der Fiktion einen ausgiebigen und grundlegenden Gebrauch in allen Teilen ſeines kritiſchen Syſtems gemacht hot, beſonders in ſeiner Ideenlehre. Gott, Freiheit ünd Unſterblichkeit ſind für Kant gheuriſtiſche Fiktionen“,„Nur⸗Ideen“,„Dichtungen der Vernunft“, die er mit dem Vorzeichen„Als⸗Ob“ einführt, alſo bloße Als⸗Ob⸗ Betrachtungen“. Ehenſo iſt bekannt geworden, daß dann um jene Zeit Forbern dieſe Betrachtungsweiſe weiter hildete zu einer Religion des Als⸗Ob, auch daß und wie dann ſpäter F. A. Lange in ſeiner -Geſchichte des Materialismus dieſe Betrachtungsweiſe unter dem Namen„Standnunkt des Ideals erneuert hat, endlich daß bei Nietzſche die Als⸗Oh⸗Betrachtung ſelbſtändig und non ganz anderen Vorausſetzungen aus wieder auftaucht, derart, daß jetzt die von mir neu gegründete„Vereinigung der Freunde und Förderer des Poſiti⸗ niſtiſchen Ideglismus“ Nietzſches Lehre von den Fiktionen zum Ge⸗ genſtand einer Preisaufgabe machen konnte.„„ Alles dieſes will ich alſo nicht nochmals wiederholen. Lieber will ich einiges Neues ſagen. Auch in unſerem alltäglichen Leben ſpielt die Fiktion, d. h. das bewußte Als⸗Ob, die bewußte Einführung erdichteter Vorſtellungen, eine bedeutſame Rolle, ſodaß in der Zeit⸗ ſchrift„Die Tat“ Dr Mallachow einem Artikel hierüber den bezeich⸗ neten Titel geben konnte:„Von der Allgegenwart des Als⸗Ob“. Ich wähle mit Abſicht ein faſt bonales Beiſpiel. Wer einen ihm unbe⸗ quemen Beſuch damit ablehnt, daß er dem an der Tür Wartenden ſagen läßt, er ſei nicht zu Hauſe, oder wer, wenn er allein in ſeiner Wohnung iſt, in ſolcher Lage auf die Tafel vor der Türe die Worte ſchreibt:„Nicht zu Hauſe“, macht keine Vorſpiegelung falſcher Tat⸗⸗ ſachen, keinen Betrug und keine Lüge, ſondern er bedient ſich einer herechtigten und allgemein anerkannten geſellſchaftlichen konventio⸗ nellen Fiktion. Er hat vielleicht ſchon einen anderen Beſuch, dem er ſich allein widmen muß, oder er ſteckt in der Vorbereitung zu einem Vortrog, den er in einer Stunde halten muß, oder er ſchreibt einen eiligen und ſehr wichtigen Brief, an deſſen rechtzeitiger Abſendung die ſchwerſten Folgen hängen, oder er iſt körperlich oder ſeeliſch ſehr angegriffen, ohne, ſich doch krank nennen zu können: kurz, tauſend Gründe, die Andere nichts angehen und die man Anderen nicht de⸗ taillieren kann, können uns das Recht geben und ſogar die Pflicht auferlegen, den Beſucher nicht zu empfangen. Aber abgewieſen zu werden, wenn der zu Beſuchende zu Hauſe und nicht krank iſt, iſt üheraus peinlich und direkt beleidigend. So hat man die geſellſchaft⸗ liche Fiktion eingeführt, daß der Betreffende„nicht zu Hauſe“ iſt. Vetzterer handelt alſo ſo, als eb er nicht zu Hauſe wäre. 15 Eine Fiktion iſt es auch, wenn jede politiſche Partei behauptet, ſie ſpreche den„Willen des Volkes“ aus: der„Volkswille“ iſt eine Fiktion, die auch nicht durch die vornehmer klingende Formel a volonté geénérale“ zur Realität wird, aber eine zweckmäßige und notwendige Fiktion des Staaterechts. Von ſolchen politiſchen Fiktionen guter und ſchlimmer Art iſt unſer Lehen durchſetzt. Die größte derartige Fiktion der neueſten Zeit iſt der vielberufene Para⸗ graph des Verſailler Friedens, der die alleinige Schuld Deutſchlands am Weltkriege a allerdinas eine verhängnisvolle Fiktion. Das feich der jugend. flforgen Cie. SGuten Morgen, mein Liebling, Guten Morgen, mein Kind, Mit duftenden Blüten Spielt draus ſchon der Windl Sie ſind über Nacht In ſchneeiger Pracht Vom Kuſſe des Frühlings erwacht! Guten Morgen, mein Liebling, Die Sonne ſie lacht! Guten Morgen, mein Liebling, Guten Morgen, mein Kind, Die Wege der Kindheit Voll Blumen dir ſind! Mit lenzfriſcher Zier „So ſchmücken ſie dir Beim Gange in's Leben die Tür'! Guten Morgen, mein Liebling, Gott ſchütze dich mir! Hanns Glückſtein. Der todestanz des Wieſels. Die Kunſt der Verſtellung und die Anwendung von Kniffen beim Exlangen der Beute iſt bei den Tieren ſehr viel größer, als man gewöhnlich annimmt. Als die weitaus geſchickteſte Art eines Tieres, um ſeine Nahrung zu erlangen, bezeichnet der engliſche Na⸗ turforſcher Oliver Pike den Totentanz des Wieſels. Das ſchlaue Tier führt dieſen ſeltſamen Tanz auf, um die Kiebitze anzulocken, die eine von ihm beſonders begehrte Speiſe darſtellen.„Das Wieſel“, ſchreibt Pike, der dieſes ſeltene Schauſpiel öfters beobachtet hat,„ſieht die Vögel in der Mitte einer großen Wieſe und möchte ſich gern eins der Tierchen für ſeine nächſte Mahlzeit ſichern. Wollte es direkt auf ſie losgehen, dann würde es ſein Ziel nicht erreichen, denn die Vögel würden davon fliegen, lange bevor es ihnen ſo nahe gekommen wäre, um einen der Kiebitze zu packen. Es ſchleicht ſich alſo durch das Gras ſich wieder herunterfallen, zunächſt nicht ſehr raſch, aber gerade ſo, Lund ſehen nach dem ſeltenen Geſchöpf, SGedanken dreht ſich jedem Oſtafrikaner das Herz im Leibe um; Eine der merkwürdigſten Fiktionen der Neuzeit iſt die ſog. Gefangenſchaft des Papſtes. Jeder weiß, daß der Papſt den Vatikan jeden Augenblick frei und ungeſtört perlaſſen kann, daß ihn niemand hindern wird, zu gehen, zu fahren, zu reiten, wohin in der Welt er will. Aber die römiſche Kirche hält die Fiktion aufrecht, als ob er ein Gefangener ſei; auch in den heißeſten Fiebermonaten darf er den Vatikan reſp. die Vatikaniſchen Gärten nicht verlaſſen und die früheren, kühlen Sommerpaläſte auf dem Gebirge er nicht auf⸗ e dieſen fiktiven Gefangenen kämpft die ganze katholiſche 5 C Noch ein Beiſpiel: Das Formular zur Veranlagung für die Preußiſche Einkommenſteuer ſprach vor wenigen Jahren noch von einer„fingierten“ ſtaatlichen Grundſteuer, die gar nicht exiſtiert, deren fiktive Anſätze aber als Grundlagen zu weiteren Steuerberech⸗ nüngen dienten. Ach, wären doch alle Steuern ſo fiktiv. Ein berechtigter Gebrauch der Fiktion findet tauſendfach in allen Religionen ſtatt. Die Sprache unſerer Kirchen, unſerer Geiſtlichen iſt voll von Bildern, deren mehr oder minder unzutreffende Natur den ſich dieſer Sprache Bedienenden mehr oder minder bewußt iſt. Im Anſchluß an Kant hat in Frankreich der proteſtantiſche„Symbolo⸗ Fidiesmus“, d. h. der ſich ſymboliſcher bildlicher Vorſtellung bedie⸗ nende Glaube der Schule von Sabatier, ſowie der katholiſche„Mo⸗ dernismus“ von Le Roy, dem auch ſchon Renan vorgearbeitet hat, das offen ausgeſprochen, und damit das mythiſche Element in der Religion anerkannt. Ein neuer„Mythus“ oder wie man auch vielfach richtiger grie⸗ chiſch ſagt„Mythos wird von vielen Seiten als unſere hauptſäch⸗ lichſte Zukunftsaufgabe betrachtet, und manche Verſuche dazu ſind ſchon gemacht worden. Ich nenne nur Bruno Wille, Julius Hart, Eugen Dietrich, Otto zur Linde, Karl Röttger. Die Freude am Sym⸗ boliſchen, am Bildhaften, an Legenden und das Verſtändnis dafür hat in den letzten Jahren ſichtlich ſtark zugenommen. Man kann hof⸗ fen, daß ein neuer„Mythos“, den auch der Theologe und Philoſoph Trbeltſch dem„Lagos als berechtigtes Moment gegenüber ſtellt, ſei⸗ ken ſieghaften Einzug feiern wird. Aber man kann nicht hoffen, daß dies in naher Zukunft geſchehen wird. Einſtweilen und wohl noch auf lange Zeſt hinaus werden wir uns der alten, aber deshalb nicht veralteten Mythen noch bedienen können oder müſſen. Dieſe my⸗ thiſche Welt unſerer Religion iſt uns nicht bloß durch die Kunſt, ſpe⸗ ziell die Architektur des Mittelalters, ſpäter durch die Malerei der Nengiſſance, weiterhin durch die Muſik eines Händel, und eines Bach, Haydn, Mozart und Beethopen, teuer und lieb geworden, ſondern jene Mythenwelt iſt auch noch in unſerer heutigen Kultur und ſpeziell in der Literatur noch immer wirkſam. Aber was den früheren Ge⸗ nerationen Dogma war, das iſt uns Heutigen zu einer bewußten Jiktion geworden Niemals wird der Menſch, der ja doch nicht bloß Verſtand iſt, ſich mit der bloß verſtandesmäßig aufgefaßten Umwelt gegnügen. Seine Phantaſie überbaut die flache Umwelt mit einet erbichteten Als⸗Ob⸗Welt wie mit einer Kuppel. Wer dies ixrational ſchilt, nergißt, daß das Irrationale in der Welt mindeſtens eine ehenſo große Rolle ſpielt und ſpielen muß wie das Rationale. Die Erxmordung König flexanders. VVaon Heinrich Friedfung. Wir veröffentlichen nachſtehend einen Auszug aus dem demnächſt erſchenenden zweiten Bande von Heinrich Friedjungs„Zeitalter des Imperialismus“(Verlag Neu⸗ feld u. Henius, Berlin). Dieſes Kapitel des aufſchluß⸗ reichen, hochintereſſanten Werkes hat auf beſondere Be⸗ achtung Anſpruch, weil es die Entwicklung der groß⸗ ferbiſchen Politik klar zeichnet, die über die Ermordung Alexander Obrenovics und ſeiner Gattin und üßber den Mord in Seraſewo hinweg zielbewußt auf die Aus⸗ einanderſetzung mit der Monarchie und damit die Ent⸗ feſſelung des Weltkr hinarbeitete. Der erſte Serbenfürſt, der ſich dem Gedanken der nationalen Erhebung im großen Stile hingab, war Michael Obrenovic. Er trat dorüber ine Einvernehmen mit dem Fürſten Nikolaus von Montenegro und war bereit, nicht bloß gegen die Türkei, ſondern auch gegen Deſterreich⸗Ungarn loszuſchlagen; die Aufrufe, ſo ver⸗ ſichert Wladan Georgevic in ſeinem Buche Die ſerbiſche Frage“, waren bereits fertig, als er mit Wiſſen des in der Verbannung lebenden Alexander Karageorgevic am 10. Januar 1868 ermordet wurde. Statt ſeines unmündigen Nachfolgers Milan Obrenovic (1868—1889) waltete im Lande eine Regentenſchaft; deren Haupt, Jovan Riſtic, übernahm die großſerbiſche Idee als Erbſtück; in ſeinen Denkwürdigkeiten kommt er immer wieder darauf zurück, daß er die Befrefung aller Serben von der türkiſchen und öſter⸗ reichiſchen Herrſchaft nie aus den Augen verloren habe. Des⸗ halb hielt er ſich, obwohl Rußland Serbien ausnützt und auf dem Berliner Kongreß im Stiche ließ, immer zu der nordiſchen Macht. Als Fürſt Milan, mündig geworden, die Regierung ſelbſt über⸗ nahm, wurde er von Rußland ſo herriſch behandelt und gedemütigt, daß er ſich doch lieber Oeſterreich⸗Ungarn anſchloß und mit der Wiener Regierung Verträge ſchloß, die die Geſchicke ſeines Landes WRrrrD 1— DDerrr 122 n n um über das Gras emporzuragen. Die Kiebitze werden aufmerkſam das ſo wunderliche Bewe⸗ gungen ausführt. Ein oder zwei von ihnen werden neugierig und rennen ein wenig näher, um die Sache beſſer zu ſehen. Nun wird das Wieſel immer lebhazler und gebärdet ſich geradezu wie wahn⸗ ſinnig. Es ſpringt urd fällt hin, taumelt und überkugelt ſich, ſpringt auf und nieder, aber cäßhrend dieſer tollen Bewegungen vergißt es nicht, immer näher an den Vogel heranzukommen, den es ſich zur Beute auserkoren hat. Die Kiebitze haben ſo etwas noch nie vorher geſehen. Da ſie von Natur neugierig ſind, ſo kommen ſie immer näher an das kleine Vior heran, das vor ihnen eine ſo merkwürdige Aufführung veranſtaltet. Immer wilder und raſcher werden die Sprünge des Wieſels; näher und näher drängt es ſich an die Vögel heran. Jetzt iſt es mitten unter der bewundernden Gruppe. Da plötzlich— ein ſchneller Sprung, der erſchreckte Schrei eines Vogels, ein Geflatter von Flügeln, und die Schar iſt verſchwunden. Aber die Zähne des„Todestänzers“ ſind mit voller Kraft in den Hals des geſchlagen, das er ſich erbeutet hat und nun behaglich ver⸗ zehrt fleue jugendſchriften. Bwana Hakimu. Richterfahrten in Deutſch⸗Oſtafritg. Von Hans Poeſchel.(R. Voigtländers Verlag in Leipzig.)„Wüßten meine Landsleute doch, was wir an unſerem Oſtafrika beſaßen! Brennte doch in den Herzen aller deütſchen Jungen eine lebendige Vorſtellung davon, ſo heiß und keuchtend, wie ich ſie in mir trage!l Dieſes reiche naturſchöne Land, in deſſen Boden ſo viel deutſche Arbeit und deutſche Liebe ſteckt, dem Engländer überlaſſen zu müſſen, bei dieſem es aber auf Nimmerwiederſehen für Deutſchland verloren gehen zu laſſen, das vermag keiner zu faſſen.“— Der Verfaſſer war 1912—14 Richter des damals neu gegründeten Bezirksgerichts in Moſchi am Kilimandjaro und hatte als ſolcher die Aufgabe, weit umher im Lande zu reiſen u. Recht zu ſprechen. Der Gerichtsbezirk umfaßte ein Gebiet von der Größe Bayerns. Das wars nichts mit der heimiſchen Paragraphenfuchſerei:„Des Richters einzige Pflicht— gerecht zu richten— legte es mir“, ſo heißt es im Vorwort,„beſonders nahe, mich mit ganzer Seele in das Weſen des Landes, in die Eigenart ſeiner Verhältniſſe und in die Herzen ſeiner weißen und farbigen Bewohner hineinzufühlen. „Die Geheimniſſe der Namib“. Von Anton Lunkenbein. (Safari⸗Verlag G. m. b.., Berlin.) Trotz des ſüdweſtafrikaniſchen ſo nahe an die Vögel heran, als es ihm möglich iſt, nicht geſehen zu werden. Nun beginnt es ſeinen Tanz;: es ſpringt empor und läßt Krieges, in dem ſo viel deutſches Blut gefloſſen iſt, trotz der Diamant⸗ funde, die den Wert dieſer Kolonie von heute zu morgen ins Un⸗ llang an jene der Donaumonarchie knüpften. Das war einer der ee ſeines unverföhnlichen Gegenſazes zu der radikalen Partei ſei Landes. Urſprünglich ſtanden in deren Programm neben 75 nationalen Forderungen auch ſozialiſtiſche und anarchiſtiſche S ſätze, welche der Gründer der Partei, der in Zürich wel A Svetozar Markovic, den Lehren und Schriften Bakunins entlehn +6 hatte. Als aber Nikola Paſic, nach dem frühen Tode ſeines die 8 noſſen, die Führung der Parter übernahm, ward alle Kraft geſeßt— nationale Einigung im Kampf gegen Heſterreich⸗Ungarn ge Allgemach wurden faſt alle Gebildeken des Landes für dieſe gewonnen. 8 en 1889 Unterdeſſen hatte der 1882 zum König ausgerufene Milan ihn! die Krone niedergelegt, da der Streit mit der radikalen Partei 12 das Regieren faſt unmöglich machte. Solange jedoch Milans blib bezir fluß auf fſeinen Sohn und Nachfolger, Alexander, vorwaltete, eic⸗ geſel das amtliche Serbien in erträglichen Beziehungen zu Oeſterr ge, fuf e Ungarn. Um aber Alexander J. von ſeinem Vater abzuztehen der dacht währte der Zar der unſeligen Ehe, die der junge König mi ung: dalde Ingenjeurswitwe Draga Maſchin ſchlioßen wollte, ſeine ee Iben; Miläan hatte ſich unbedingt gegen die Wahl Alexanders ausgeſpro rben ſabſol Er ſah das über das Haus Obrenovic hereinbrechende Verbezen ſcläs vordus. Die Tragödie'rat ein, als die Radikalen ſich von die Vora Königspaare abwandten. Perſönliche Momente kamen hinsgeſe, ſalle Verſchwörer in ihrem Unternehmen zu beſtärken, das auf die tdem lapit tigung der Dynaſtie abzielte. Nachdem die Verhandlungen mi Ab⸗ oder im Auslande lebenden, mittelloſen Peter Karageorgevic zum den Ikieb ſchluſſe gebracht waren, erfolgte in der Nacht vom 10. au uA. Oew 11. Juni 1903 die Bluttat, der Alexander und ſeine Frau b Opfer fielen. 5 ant⸗ nter Wenn die ſerbiſche Regierung ſich auch zunächſt in chre enen lichen Maßnahmen Zwang auferlegen mußte, um nicht den ſie Bruch mit der benachbarten Großmacht herbeizuführen, ſo giiſcen, es doch in ihrer Preſſe und den von ihr veranlaßten franzöſt gen italieniſchen und ruſſiſchen Schriften nicht an Herausforde Ge⸗ 7 Oeſterreich⸗Ungarns fehlen. Am offenſten ſprach der ſerbis Wer ſandte in London Mifatovic in ſeinem 1908 erſchienenen „Serbia and the Serbians“ von den Zielen der maßgebendig, teien ſeines Landes.„In der äußeren Politik rühmen ſich a Parteien, daß ſie für die Verwirklichung des Nationalprogre on wirken, nämlich für die Befreiung aller ſerbiſchen Provindigung fremden Regierungen— Türkei, Oeſterreich— und ihre Vere offen⸗ in ein unabhängiges Königreich oder in eine Republik.“ Die e von heit, mit der dieſe Ziele, zu denen Serbien nur durch Ström Well Blut der europöiſchen Menſchheit gelangen konnte, vor aneen in aufgeſtellt wurden, war geboten, weil es galt, die Volksger ſiſchen Bosnien, Kroatien, Südungarn zu Hilfe zu rufen und den ru us Panflawiſten immer aufs neue Bürgſchaften für Serbiens zu den gleichen Idealen zu bieten. IJIn der Klarheit eines gefaßten Vorſatzes, in eim füllung geſetzten Leidenſchaft liegt auch für die Außenwel eſe Zwingendes; der ſelbſtgewiſſe Glaube iſt eine Kraft, auch 15 von den zu Gebote ſtehenden eigenen Machtmitteln. Dieſe er gering, um ſo größer die Hilfe, die ſich ſeit 1907 in dem Drerae iſch der europäiſchen Randnationen bot. Rußland war zwar 8 geſchwächt, aber ſeine Bundesgenoſſen verfügten über Geld voßſe b ſen. Mit dieſem Zeitpunkt hebt die offene Arbeit für ein Großeell. der Zukunft eigentlich an; genau zu dieſer Friſt ſchloß Edus zn auch ſeinen diplomatiſchen Feldzug gegen die Belgrader mörder. Die auf die Einkreiſung der Mittelmächte zielende Englands machte den Anſchluß Serbiens wünſchenswert. well, Die Leidenſchaft, mit der alle Parteien Serbiens ſich 5 und ausſchauenden Gedanken widmeten, übte auch auf die Kro 1 waos die Posnier ihre Wirkung. Wehrte ſich Deſterreich Ungg nſchläge⸗ ſein Recht und ſeine Pflicht war gegen die großſerbiſchen ſo wurde es vor Europa angeklagt, es unterdrücke das klein barvolk und ſtehe damit im Dienſte des vom Drange nach Nedie beſeelten Germanentums. Dieſe Schmerzensſchreie über gen Wien aus drohende Gewalt, dieſe zeitweiligen Verſicheruner 50 Harmloſigkeit der Belgrader Regierung verwandelten cbe n„ dem Weltkriege in Töne des Triumphes, daß es den Se⸗ ltkrieg lungen ſei, den ihrer Freiheit und Einigung geltenden rno, zu entfeſſeln So nahm der ſerbiſche Konſul in Odeſſa, Ma ndet vic, für die Seinigen den Ruhm in Anſpruch, den Weltkrieg e Henſu⸗ zu haben, was in ſeiner 1915 mit Erlaubnis der ruffi1 hat der erſchienenen Schrift zu leſen iſt:„Vom Jahre 1908 bis 19 waffnetel 145 drel 35 der an ſeine 4 hilfloſe, kleine ſlawiſche Staat es gewagt. an dem ſchwer be icht auf eurgpäiſchen Frieden zu rütteln. Die Südſlawen hörten 125 ſich den Ungarn und den Deutſchen zuzurufen:„Wir fürchten Rußlal, vor euch, denn hinter uns ſteht Serbien, hinter Serbie getbien 1 und ſeine Freunde!“ Die Südſlawen haben das kleine Vorſaß den Krieg mit Oeſterreich⸗Ungarn gezwungen, indem ſie de⸗ die 1755 j etzten von Serajewo herbeiführten! Die Schüſſe von Seecde geal Ferdl⸗ ganze Welt in Brand.“ Die Mörder des Exzherzogs bſicht v. nand haben, wie ſie ſelbſt eingeſtanden, ihre Tat in der die Eine, bracht, ihr Volk und weiter auch Europa zum Kampfe für h üübe gung des ſerbiſchen Volkes aufzurufen, und ſie erreichten Verbrechen und Kriegsgreuel ih cR 2 2 D eheute ſteigerten, iſt Südweſtafrika auch heute noch für ſenem Innern nur wenig erforſchtes geheimnispolles die a breiter Wüſtengürtel trennt das Hinterland vom Mee we alt. In dieſes Gebiet führt Anton Lunkenbein den Leſer. ande Trappern geht Michael Stahlmut auf Pad ins Innere en Schäb⸗ Ihr Ziel iſt das ſagenhafte Buſchmannparadies mit ſein, eimlich an Gold und Diamanten, von dem die Eingeborenen 9 tente⸗ zählen Die Erlebniſſe dieſer Reiſe ſchildert ans Anton ſchaulichne, aus eigener langfähriger Kenntnis des Landes in acandſti⸗ Weiſe. Die Schrecken des Durſtes, die fürchterlichen dem Kämpfe mit Eingeborenen und wilden Tieren werden — 8 2 zum eigenen Erlebnis. ͤ pzig. „Mikkelſen, Ein arktiſcher Robinſon.(Brochaus, 5 das kag, iſt ſehr zu begrüßen, daß das prächtige Buch Mikkelſens 1 Drn⸗ vor dem Weltkrieg erſchienen war, nun von ſeinem Ver.0 haus in einer billigen Volksausgabe weiten Kreiſen 8n, den macht wird. Mikkelſen war trotz ſeiner jungen Jahr nördlichig Polareis wohlvertraut, als er ſeine Reiſe nach dem nes un ah Grönland antrat. Er wollte die letzten Lebenswege lglelter acht lichen Landsmanns Mylius⸗Erichſen und deſſen 775 das Geſch⸗ feſtſtellen. Er ahnte gewiß nicht, wie hart ihn ſelbſ 1900 wecgen für ſeinen Forſcherdrang treffen ſollte. Im Somme. einer c0 frohgemut auf einem kleinen, aber tüchtigen Schiff 8 191² 10000 mutiger Begleiter ausgezogen. Aber erſt im See, lang agen für ihn und ſeinen einzigen Gefährten die zwei Jah ſeſen 7 iſt erſehnte Stunde der Erlöſung. Was Mikkelſen in diengerich Jahren erlebte, iſt ſpannender als ein Roman. d nim e das Hohelied des Mannesmutes, der nie verzagt Ringen beugen läßt. Mitten in dem nervenzerrüttenden WMeeltung lerſt trüben Gedanken vollzieht ſich das Wunder der, daß ſie zußze, beiden Männer ſind ſo erſtaunt und verwundert, Mikkelſen⸗ an einen Ueberfall durch einen Bären denken, bis 1* gleiter ausruft:„Guter Gott. da iſt ja ein Schiff bil onkel Antons Kindertalender 10253 mit Jahſteicheleten mae ſchiedenartigen Beiträgen erſter Jugendſchriftſteller Spielbei farbigen und ſchwarzen Bildern, einer fünffarbige 5 Leſeſnen und Kunſtdruckbildern.(Verlag von A. Anton u: Zum dritten Male tritt der treffliche Kinderkalender, Weg in die Oeffentlichkeit an Der Herausgeber wahl der Texte, die teils der Belehrung, keils de dienen und unter denen auch der Humor zu ſeinem auch diesmal eine überaus glückliche Hand bewieſaltonen, einen minder bei der Auswahl der wunderhübſchen Illuſtreen wit in allem ein überaus empfehlenswertes Jugendbu Platz auf recht vielen Weihnachtstiſchen wünſchen. pel⸗ eht duaſte an her 70 10 15 89888.**— 1—— Mannheimer General⸗Unzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 7. Seite. Ar. 438. 64 12 1 eeeeneeene 0 Arennd ere 4 Fiz Versi he Du 9 Iin Dame(Akademikerin) 0 uür Srsicherungsbüro 1 1 5 ſucht—2 tuhige 564 883 d ein jüngerer mit der Materie vertrauter 101 93 Fuchen Fie Ersoal möh! Uimmer 5 2 inde 9 M(ein gelernter Eiſenhänd⸗ 1 1 9 10 ines Jungel Ann ler, ein gelernter Lohn⸗ in anſtändigem Haus. 15 den ſomle ein buchhalter). 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Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt atskommunion der Erſtkom⸗ 5 wird 85 die deulſchen Evangeliſchen im Verein für Jugendpflege„Haus Salem“, K 4, 10: Sonntag nachmittags munikanten und Schulkinderz 10 dochamt mit Predigt: 11 Singmeſſe Frau elnitatiskirche. 2210 Glockenweihe Feſtgottesd 4 Uhr Jugendberein; abends 8 Uhr Wortverkündigung.— Diens⸗ mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für die Jünglinge; 73 Andacht zur hl. Fam:: Alzeuchor. Kinder unter 12 gottesd. Feſtpred, Pfr. Renz tag 8 Uhr Gebetsſtunde.— Mittwoch 8 Uhr Männerverein.— 1 Feierl. Abendandacht mit Predigt zu Ehren der hl. Lioba mit Wohl⸗ 12 Jahren haben ohne Begleitung kei Wee aent,.R. Achtnich. 2 mittags liturg. Sugendſeler A Habn 80 5 8. 70855 In allen Gottesdienſten wird eine Kollekte für Iu. Jonkordſenkt org. 1 „ rche. Morg. 10 Pred. Vik. Neumann; 11 Kind Uich achen 2,Cbriſent, Fie ialg,. Abde 6 beede Pfr. W 00 u. Bagle Morg. 10 Pred., Pfr. D. Klein; 11¼ Chriſtenl., Pfr. Dr. tätigkeitskollekte für das Schweſternhaus St. Lioba. Chriſtliche Verſammlung, B 2, 10 a: Dienstag abends 8 Uhr.— St. Joſephskirche We Samstag.—7 und nach 8 Beicht.— Sonntag. 6 Beicht; 7 Frühmeſſe⸗ Kommunion der Jung⸗ Sonntag nachm. 3½ Uhr. . frauenkongregation und des Thereſtenbundes 8 Singmeſſe mit Predigt; Reuapoſtoliſche Gemeinde. 1170 Amt mit Predigt 11 Singmeſſe mit Predigt; 382 Chriſtenlehre für deled 3805 uch„ 4. Gottesd. Sonntag vorm. le Mädchen; 2 Andacht zur hl. Familie. 5 ̃ ardf edenskirche. morge Chriſtent, Pfr. Knobloch: 10 Pred. fr. Geb⸗ 805„.30.— woch. ends.30. St. Jakobskirche in Neckarau. Samstag. 2, 5 und 7 Beicht.— 11 Ehrii.— Sonntag. 6 Austeilung der hl. Kommunion; 747 Kommunionmeſſe N Sindebanmsche 125 990„Abde,? Jemeindeabend d. Nordpfareet. Katholiſche Gemeinde.(Monatskommunion des Maltervereins): 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 N e. org. 10 Preb., Vit. Sittig; 11 Kindergolcesd, Vik.] Jeſuitenkirche. Samstag. Von—7 und von ½8 Uhr an Beicht⸗ e Donnerstag 4 Uhr Frauenſtunde; 8 Uhr Jünglingsverein. Amt und Predigt; 11 hl. Meſſe und Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre, I futhertirche. Mo gel—5 Ühr: Calve.— Sonntag. Von 6 an Beichtgelegenheit. darauf Andacht. aen. 7½10 Pred, Pfr. Dr Lehmann: 11½ Kindergottesd.,— 6 Frühmeſſe. 7 bl. Meſſe(Monatskommunſon der F men;; ing⸗ icht; Mäd eber; 11 Chriſtenl. f. Knaben, Pfr. Or. Lehmann. ½2 Ehriſtenl. meſſe mit Predigt ee der 140 Prebigt„ 15 Frl, N Meban. Pfr. Dr. Lehmann. iche: ganchton⸗Pfarrei, Uhlandſchule. ½9 Grundſteinlegung der Melancht.⸗ darnach Beicht.— Sonnta 5 ee ene Riothenheſer; 11 Chriſtenl, Pfr. Rothenhöfer. N predigl; 49 Singmeſſe mit Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik: 1710 Amt und Predigt: 2 Chriſtenlehre für die Jungfrauen und Veſper; 7 Sonntagabendandacht mit Segen. Katholiſche Kirche in Käfertal. Samstag.—7 Beicht; 7 Roſen⸗ kranz, nachher Beicht.— Sonntag. 6 Beicht; 7 hl. Meſſe und Kommunion(Monatskommunion der Jungfrauenkongregation); 8 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt; 10 Predigt und Amt; 2 Chriſtenlehre für die Mädchen; 2 Andacht. Katholiſche Pfarrkirche Sandhofen. Samstag. 4 und 27 Beicht. — Sonntag. 7 Beicht; 7 Frühmeſſe; 59 Schülergottesdienſt mit Pr.; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2 i 13 ſü Wheblögtetadren 12 igt; 2 Chriſtenlehre; 43 Veſper. Kollekte für arme Untere katholiſche Pfarrkirche. Samstag. Von—48 und von—9 0 17 6 Salve.— Von 6 an Beicht; 6 Frühmeſſe; 7 kl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 Hauptgottesdienſt:, Amt mit Sune 11. 12 2 Chriſtenlehre für die 7—0 r. Die Kollekte na ˖ iſt fü Theologieſtubkerende beſtimmt. e ee Fl. Geiſtkirche. Samstag.—7 und 8 Beicht.— Sounta 6 Beicht; Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe 8 Singmeſſe mit Predigt kommunion der Schülerkommunikanten, Mädchen); 10 anz-Krankenhaus. 211 Pred., Pfr. Maler. Meceeuſſenheue-Kapee. 411 Preß., Ir, Haag. Leuſche Sonntag, 24. Sept. 10 Predigt, Kollekte f. Auslands⸗ Chulftenlarrer Lamb; ½11 Kindergottesdienſt der Südpfarrei, Pfr. Lamb. ehre f. die Pflichtigen d. Südpfarrei, Pfarrer Lamp. dein für Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. n r Miſſion(.⸗B.): K 2, 10: Sonntag nachm. 3 Uhr; dorm 5 rstag abends 8 Uhr.— Schwetzingerſtr. 90: Sonntag Uhr und nachm. 3 Uhr; Donnerstag abends 8 Uhr.— Mariä⸗Bruderſchaft.— NB. Heute Quatemberkollekte. ger⸗ Fianidße 5 11 en); Predigt mit Amt; 10 Predigt und Amt; 2 Chriſtenlehre und Oelbergsandacht. 1 m. 3 Uhr: 1 hl. Meſſe mit Needigt; 2 Chriſtenle 0 8 9 e, Nüh— RMeerwieſenſtr. Eindenſeſg 8*1 9 aband! Ahrz dacht zur hl. Famſlie.„%%%% ᷑—hwwM;!! 1 1580 Raugeinbe Feudengeler Samztag. Nachm von 4 0 abends 8 Uhr.— Saudhoferſtr. 22(Luzenberg): Sonn⸗ Liebfrauenkirche. Samstag. 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Sonntag. 69 Patroziniumsfeier mit nach Chriſtenlehre; nachm. 2 Herz Jeſu⸗Andacht. les Gearaup Sonntag 808 redigt und Amt; 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. Alkkatholiſche Gemeinde. nen aenenee. 25 Gaheinau Witiwoch ubends.45 Uhr 85— 9 95 10 g. a 5 war(Schloßlirche). Sonntag, 24. Sept. 22. Vorm. ein j Gemei 15 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 2192 eulſſches Amt m bammlun 8. U 3, 28(Saal der evangeliſchen Gemeinſchaſt). Ver⸗] Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt und urnd ee Freireligiöſe 24. Sept. Vorm. 10 Sonntagsfeier gregation und des Müttervereins; 410 Predigt und Amt:; 11 Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge; 3 Andacht zur cb willtom ck, 9 +* he gen Sonntag abend 8, Donnerstag abend 87¼. edermanr 05 00 Mer 5 abend 814. Jedermann(Ernfefeſt), Predig. Dr. Karl Weiß, üder:„Der Sieg— der Menſchlichkent““,, 555 in der Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtraße 4. 25 250 —1 —. ——. ̃——.—— * . Selte Ar. 438. Mann nheimer Seneral⸗Auzeiger.(Mintag⸗Ausgabe) Nalenai-TRenter Mammhelim. 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Zur Teilnahme an der Generalversamm! ung sind dieſenigen Aktionäre berechtigt, welche mern der Aktien versehene Bescheinigung über die erfolgte Hinter- legung bei einem deutschen Notar spätestens bis Dlenstag, den 1922 einschliesslich, bei der Gesellschaftskasse in Weinheim, der Nheinischen Creditbank in Mannheim und deren Zweigniederlassun ngen, Illale Hanietn N 3. 4 Nelcksbank-Girohonte Poslsckeckkonten: FernsBreeker: Harlsruhe Rr. 16 700 Fernverhehr: 18—27 Ludwissnafen Nr. 100 risverkehr: 1909-89, 8005·08 Saeeg den 23. eeee— In Gottes unerforschlichem Ratschlußf ist es gelegen, unsete liebe, herzens gute Muſter, Tochter, Schwergzz Schwägerin und Tante, Frau 5 fa Hinmelban Mae im Alter von 56 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. MANNTIEINM, den 21. September 1922. Kleinſeldstr. 9. Dle Kinder: Maria Himmelhan Hermann Himmelhan. Beerdigung Montag 242 Uhr. Stat t Karten. Friedrich Gramlich Gertrude Gramlich geb. Hoffstaetter A. 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