Sezugspreiſe: Zn Mounheim und zngedung monatlich Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Die Haltung der Kemaliſten. EP. Condon. 25. September. Die„Morning Poſt“ meldet aus Konſtantinopel, die Ein⸗ ladung der Alliierten an Kemal Paſcha ſei dort veröffentlicht worden. Die Haltung der Kemaliſten werde von amtlicher Seite wie folgt dargeſtellt: 1. Die Regierung von Angora glaube, daß weder poli⸗ tiſche noch militäriſche Gründe vorlägen, welche die Türkei verhinderten, Thrazien ſofort zu beſetzen und dort eine türkiſche Verwaltung einzurichten. Sollten die Alliierten dies nicht zugeſtehen, ſo wird die türkiſche Armee Kon⸗ ſtantinopel beſetzen und die Meerengen überſchreiten, deren Neutralität von den Griechen bereits verletzt worden iſt. 2. Die Regierung von Angora iſt bereit, Garantien für die Sicherung der Meerengen zu geben, beſteht aber darauf, daß dieſe Frage von allen beteiligten Mäch⸗ ten gemeinſam geregelt werde, alſo auch von Rußland und Georgien, ohne deren Zuſtimmung eine Regelung nicht annehmbar wäre. Zudem glaubt die Regierung von An⸗ gora, daß es nicht am Platze iſt, dieſe Frage ſchon heute zur Sprache zu bringen. Die türkiſchen Armeen werden ſich des⸗ halb bereit halten, militäriſche Operationen in Uebereinſtim⸗ mung mit dem Programm der Kemaliſten gegen Thrazien durchzuführen. Der„Daily Telegraph“ meldet aus Konſtantinopel, daß die Antwort der türkiſchen Regierung erſt in einigen Tagen zu erwarten ſei, umſomehr, als es wahrſcheinlich ſei, daß die Bedingungen der Alliierten der Nationalverſammlung vor⸗ gelegt würden. WB. Paris, 26. Sept. Nach einer Meldung der„Chicago Tri⸗ bune“ aus Konſtantinopel hat Kemal Paſcha den Vorſchlag, Thrazien bis zur endgültigen Entſcheidung unter die Verwaltung des Völkerbundes oder Frankreichs zu ſtellen, abgelehnt. Er be⸗ ſtehe darauf, daß die Nationaliſten ſofort Thrazien übernehmen. Adbdankung des Sultans: E. P. London. 28. Sept. Reuter erfährt aus Konſtorttinopel, daß der Großweſir der kemaliſtiſchen Regierung mitgeteilt hat, daß die Regierung von Konſtantinopel in keiner Weiſe die Regierung von Angora zu behindern ſuche und daß ſie daher bereit ſei, nötigenfalls ihre Demiſſion einzureichen. Man glaubt, daß Kemal infolge⸗ deſſen einen Generalgouverneur nach Konſtantinopel ſenden wird. —: Berlin. 26. Septbr. Dem„Achtuhr⸗Abendblatt“ wird aus Konſtantinopel gemeldet, der Großweſir des Kabinetts, der Außenminiſter und der Miniſter des Innern hätten dem Sultan ihre Demiſſion überreicht. Mon ſtehe vor der Ent⸗ thronung des Sultans, dem wahrſcheinlich der Kronprinz auf den Thron folgen werde. : London, 27. Sept In Zuſammenhang mit den Meldungen über den weiteren Vormarſch der Türken meldet„Daily News“, die Abdankung des Sultans und der Rücktritt des Konſtanti⸗ nopeler Kabinetts ſei bereits vollzogen. Panikſtimmung in Konſtantinopel. Berlin, 27. Sept.(Von unſ. Berſiner Büro.) Nach Lon⸗ doner Meldungen aus Konſtantinopel hält dort die Panik⸗ ſtimmung an. Alle Plätze in den Eiſenbahnzügen und auf Dampfern ſind bis Mitte Oktober im voraus gebucht. Am Montag brach ein Feuer auis, das das größte Konzerthaus der Stadt im Herzen des europäiſchen Viertels zerſtörte, wodürch die Unruhe noch pergrößert wurde. In Paris iſt geſtern nachmittag bekannt geworden, daß der engliſche Generol in Smyrna die Stadt verlaſſen und ſich an Bord eines engliſchen Kreuzers begeben habe und daß alle engliſchen Offizlersdamen, darunter die Gattin des Generals Harrington von Konſtantinopel abgereiſt ſind. In dieſen Nachrichten erblickt man ernſte Symptome. Waffenſtillſtandsvorſchlag der alliierten Oberkommiſſare. —: Paris, 27. Sept. Nach einer Meldung des Newyork Herald“ aus Könſtantinopel iſt geſtern nachmittag eine Konferenz eralliierten Oberkommiſſare zur Herbeiführung eines Waffenſtillſtandes zwiſchen den Türken und Griechen eröff⸗ et worden. Der amerikaniſche Konteradmiral habe ihr als Beobach⸗ ter beigewohnt. Die Konferenz werde die ſofortige Einſtellung der Jeir dſeligkeiten verlangen. Die nächſte Verſammlung der Oberkom⸗ miſſen⸗ wird in Marmaro ſtattfinden; Vertreter der Kemaliſten und Griechen werden daran teilnehmn. Reuter erfährt, daß den letzten aus Konſtantinopel in britiſchen amtſichen Kreiſen eingelaufenen Nachrichten zufolge die britiſchen und franzöſiſchen Admirale in Smyrna erſucht worden ſind, mit Kemal ſelbſt in Fühlung zu treten. Keutralitätsverſicherung Bulgariens. 1035 E. P. London. 26. Sept. Die bulgariſche Geſandtſchaft veröffent⸗ eine Erklärung, die beſagt, daß Bulgarien weder mündliche noch chriftliche Verpflichtungen mit Angora oder Moskau eingegangen ſei und keine Maßnahmen ergreifen werde, die die gegenwärtige Lage erſchweren könnten. Niedergeſchlagenheit in Griechenland. 1 WB. Paris, 26. Sept. Nach einer Hayas⸗Meldung aus Athen urde dem griechiſchen Miniſter des Aeußern, Kalogeropulos, geſtern von dem franzöſiſchen Geſandten die an Kemal gerichtete mellektivnote der Alliierten übermittelt. Der Miniſterrat erde nachts zuſammentreten, um die Lage zu beſprechen: man ſorläre. daß er wichtige Beſchlüſſe faſſen werde, und daß er be⸗ Anders hervorragende Perſönlichkeiten, die ſich augenblicklich im ber lande befänden, mit der Verteidigung der Rechte Griechenlands 8 5 den Entente⸗Kabinetten beauftragen werde. Man nimmt an, die Rationalverſammlung, die urſprünglich auf den 2. Oktober einberufen werden ſollte, angeſichts der Lage früher zuſammentreten wird. Di Nachricht von den Beſchlüſſen der Pariſer Konferenz hat einen tiefen Eindruck gemacht. Der Verluſt Thraziens und Adrianopels ſei umſo ſchmerzlicher, da er den Zuſammen⸗ bruch aller Träume eines Großgriechenlandes bedeule. Dazu kommt das unaufhörliche Zuſtrömen der Flüchtlinge, denen ſich dann die aus Thrazien Fliehenden anſchließen würden. E. P. London, 25. Septbr. Aus Athen wird dem„Daily Tele⸗ graph“ berichtet, daß die Griechen alle verfügbaren Truppen nach Thrazien ſenden, wo ſich bereits 100.000 Mann unter Führung des Generals Dudmanis befinden. In Athen erkläre man, bis zum letzten Manne kämpfen zu wollen, ehe man auf Thrazien verzichten würde, das von lebenswichtiger Bedeutung für Griechen⸗ land ſei. Südſlawien konzentriere ebenfalls Truppen in Maze⸗ donien und an der bulgariſchen Grenze, um Griechenland zu Hilfe zu kommen, falls Bulgarien die türkiſchen Forderungen unterſtützen ſollte. Bulgariſche Komitatſchis ſollen bereits die Grenze bei Ahanti verletzt haben. WB. Paris, 26. Sept. Nach einer Havas⸗Meldung aus Konſtan⸗ tinopel verließ die griechiſche Militärmiſſion, die dort ſeit dem Waffenſtillſtand arbeitete, Konſtantinopel. KRußland für eine Oſt⸗Entente. —: Petersburg, 26. Sept. Das ruſſiſche Volkskommiſſariat für auswärtige Angelegenheiten hat nach einer Meldung von„Golos Roſſol“ ſeine diplomatiſchen Vertretungen in Perſien, Afghaniſtan und in der Mongolei beauftragt, in kürzeſter Zeit die Anſicht dieſer Regierungen über die Vorgänge des nahen Oſtens feſtzuſtellen. Ferner ſollen ſich die ruſſiſchen Vertreter über die Möglichkeit einer Entente zwiſchen Sowjetrußland und dieſen Staaten mit Einſchluß der Türkei informieren. Nach Nachrichten aus Moskau ſetzt die Sowjetregierung große Hoffnungen auf eine neue Oſtentente als Gegengewicht der Großen und der Kleinen Entente. Erſchütterung des engliſchen Kabinetts 25 ſcheinlich in ſechs Monaten Neuwahlen ſtattfinden werden. Man weiſt darauf hin, daß das Kabinett infolge der Orientkriſe an Feſtig⸗ keit eingebüßt hat. Llond George zeigte ſich ſehr beunruhigt im Hinblick auf die bevorſtehende Jahresverſammlung der konſervativen Partei. Man erinnert daran, daß der Führer der Konſervativen, Hommen hat. Die Arbeiterpartei bereitet die Wahlen vor, als ob ſie im nächſten Monat ſtattfinden ſollten. Der engliſche Kabinettsrat. GEß. London, 26. Sept. Das engliſche Kabinett hörte geſtern nachmittag den Bericht Lord Curzons über die Verhandlungen in Paris an. Die Vertreter der Armee und Marine wohnten der Sitzung bei. Es wurde beſchloſſen, die engliſchen Verſtärkungen nicht einzuſtellen, ſolange Kemal die Bedingungen der Alli⸗ ierten nicht formell angenommen habe. Lloyd George beglückwünſchte Lord Curzon zu dem glücklichen Ausgang der Konferenz und begab ſich wieder auf ſeinen Landſitz zurück. Garantiepakt und Neparationsfrage. „Frankreich der Hort der Kulturl! WB. Genf, 26. Sept. Die Völkerbundsverſammlung trat heute in die Beſprechung der Anträge der dritten Kommiſſion(Abrüſtung), darunter der Reſolutionsanträge über den Garantiepakt und die Joupenel⸗Reſolution über die Reparationsfrage ein. Lord Robert Cecil begründete zunächſt in einer langen Rede den Kommiſſionsbericht, indem er einen ausführlichen Heberblick über die bisherige Tätigkeit des Völkerhundes in der Abrüſtungs⸗ frage gab und vor allem für die Garantieverträge ein⸗ trat, die allerdings nicht zu Defenſipbündniſſen alten Stils werden dürften. Er ſchloß mit einem lebhaften Appell an die Einſicht der Völker, die wählen müßten zwiſchen Leben und Tod. Scialoja⸗Italien begrüßte die einzelnen Reſolutionen, vor allem den Garantiepakt und warnte die Mitglieder der Kommiſſian vor zu großen Kompetenzen des Völkerbundes in der Frage der interalliierten Schulden. 98 8 ee de Jouvenel-Jrankreich, von ſtarkem Beifall begrüßt, trat in einer langen, ſehr pathetiſch gehaltenen Rede für den Garantienertrag und für ſeine Repara⸗ tionsreſolution ein. Er warnte vor Skeptikern, die dieſe Erfolge für Illuſionen halten. Es wäre verkehrt, zu glauben, daß nur die Methoden der Induſtrie, der geiſtigen Arheit üſw. ſich ändern könn⸗ ten, nicht aber die der Politik und der menſchlichen Beziehungen, Wie die Geſellſchaft allmählich den Schutz des Individuums über⸗ nahm, das zunächſt ſeine Sicherheit nur in ſeiner eigenen Kraft ſah, ſo organiſiere fetzt die Gemeinſchaft der Nationen den nationalen Schutz. Die von den lateiniſchen Staaten und auch vgn Polen vertretene Theſe wolle ſich aber nicht aus⸗ ſchließlich an den allgemeinen Pakt halten, ſondern erwarte den wirkſamen Schutz von Sonderabkommen. Denn dieſe Völker wüßten, daß es zmei Mächte gebe, deren Einvernehmen die größte Gefahr bleibe: die eine geheimnisvoll und unkontrollier⸗ bar, die vielleicht künftige Angriffe vorbereite, und die andere, die ihr die Kadres dazu liefern könne. Die Invaſion Belgiens und die jüngſte Invaſion Polens ſeien noch in aller Erinnerung. Die Mächte müßten alſo beſondere Abkommen ſchließen, damit die Schwachen nicht auf Gnade und Ungnade imperialiſtiſchen und abenteuerlichen Regierungen ausgeliefert blieben. Joupenel ſtellte die Ideale der franzöſiſchen Repolution den machtpolitiſchen Auffaſſungen Deutſch⸗ lands entgegen, wie ſie Bismarck mit dem Wort„Macht vor Recht“, Bethmann Hollweg mit ſeinem Wort vom„Fetzen Papier“ und auch Nietzſche vertreten hätten. Es müßten daher auch die Begriffe vernichtet werden. die die Invaſion herbeigeführt hätten: aber es genüge nicht, nur künftige Invaſionen zu verhindern, ſondern es müßten auch die Spuren der letzten Invaſion beſei⸗ tigt werden. Dieſer Abſicht dienten die franzöſiſchen Reſolutions⸗ anträge, ſowohl der, die Heeresausgaben auf den Stand von 1913 zurückzuſetzen, als auch die Reſolution des Redners, worin eine gemeinſames Löſung der Reparationsſchulden und der interalltierten Schulden gefordert wird. Frankreich ſei glücklich, in dieſem Sinne ſich den Kommiſſionsarbeiten anſchließen zu können. Seit ſeiner nationalen Einigung wiſſe es, daß es ſeine Miſſion ſei, von einem Kontinent zum andern zwiſchen den Kulturen zu vermitteln. Es müſſe eine Atmoſphäre ſchaffen, deren der moderne Menſch bedürfe. Frankreich haſſe den Krieg, denn es könne ihn weniger als ein anderes Land vergeſſen, weil es der Hüter der EP. London, 26. Sept. Pall Mall Gazette teilt mit, daß wahr⸗ Younger, am letzten Samstag einen Schritt bei Lloyd Geoorge unter⸗ Anzeigenpreiſe: Sei borauezahlung die kl. Zeile k. 20.—. ſrei ins HBaus gebracht mark 180.—. Ddurch die poſt bezogen Stellengeſ. u. Familten⸗finz. 20J nachl. Reklamen ak. 80.— pierteli. Mark 350.—. Einzelnummer Mk. 3. 00. poſtſcheck konte 8 4+ Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. s½ uhr, Abendbl. nachm. Ar. 17590 Karlsruhe in Saden und Ar. 2217 nöwigshafen ar 5 2½ Uhr. Lür finzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchüfts ⸗ nebenſtelle 197 w. keine berantwortg. überu. hõhere S cwalt, Streiks, Setriebs ⸗ Keckarvorſtadt, Waldhofſtraße Aummer 6. Sernſprecher ſtörungen uſw. herechtigen zu kein. Erſatzanſprͤͤchen f. ausgef. nummer 7040, 7031, 7042, 7048, 7043, 708. Celegramm-/ Ndreſſe: 5 coder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Ruzeigen. Rufträge durch Seruſprecher ohne Sewähr. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetzu. Necht. Mannh. Frauen⸗Zeitung. Mannh. Muſik⸗Zeitung. Bildungu. Unterhaltung. Seld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. .ͥͤ ˙ AA TXTTTTTTbTTTT Gräber Englands, der Dominions, Italiens, Belgiens und der Frei⸗ willigen ſei, die aus faſt allen im Völkerbund vertretenen Ländern ihm zugeſtrömt ſind. Daraus erwachſe ihm eine Pflicht gegenüber der Menſchheit, die es nicht vergeſſe. Jouvenel ſchloß mit der Er⸗ klärung, daß während des Krieges Frankreich die Deckungs⸗; truppe für die Kultur abgegeben habe, daß es das Recht nerkörpert und den Frieden gerettet habe. Jetzt müſſe die Menſch⸗ heit Frankreich zurufen: Frankreich, ich bin zur Stelle! Starker Beifall begrüßte die Schlußwendung der oft von Bei⸗ fall unterbrochenen Ausführungen Jouvenels. Da ſich noch verſchie⸗ dene Redner zum Worte gemeldet hatten, wurde die Fortſetzung der Debatte auf nachmittags verſchoben. 25 Nachmiltagsſitzung. Ep. Genf, 26. Sept. In der Nachmittagsſitzung des Völker⸗ bundes begrüßte es Hayaſch i⸗Japan, daß Japan ſich dem Ver⸗ trage von Waſhington anſchließen konnte Fiſher⸗ England führte aus: Die Berichte der gemiſchten Abrüſtungskommiſſion und der 3. Kommiſſion gehöxen zu den wichtigſten Dokumenten. die der Völkerbund bisher hervorgebracht hat. Wir Engländer ſind ein Inſelvolk und ſeit Jahrhunderten iſt unſer Gebiet nicht üher⸗ ſallen worden. Wir haben keinen obligatoriſchen Militärdienſt und ſeit langem eine konſtitutionelle parlamentariſche Regierung. Trotz⸗ dem ſind mir in den Krieg für ein moraliſches Prinzip, für die Aufrechterhaltung der belgiſchen Neutralitöt und der franzöſiſchen Ziviliſation eingetreten. Wenn die Ereigniſſe ſich wiederholen ſoll⸗ den, ſo würde ſich auch unſere Geſchichte wiederholen. Der Redner fordert etwas mehr Sptimismus für die Zukunft. Je mehr An⸗ hänger der Bericht auf dem Feſtlande finde, um ſo günſtiger werde man ihn in England aufnehmen. Frankreich habe ein Recht auf Reparationen und Deutſchland müſſe ſie bezahlen. Mit der Ab⸗ rüſtung bleibe das Reparationsproblem verknüpft. Wenn man dieſe Frage nicht auf einmal löſen könne, ſo müſſe man ſie eben ſtufen weiſe zu löſen verſuchen. Mit dem guten Willen aller könne ein neuer Krieg vermieden werden. Der Plan Lord Robert Cecils ſei dann in ſeiner ganzen Großartigkeit durchführbar.(Star⸗ ker Beifäll.) Hymans⸗Belgien iſt der Anſicht, daß der Friede nuf auf poſitiven Garantien aufgebaut werden könne. Man habe Furcht vor einer Erneuerung der Bündniſſe wegen der vor⸗ geſehenen Garantien ausgeſprochen. Dieſe Bündniſſe ſeien aber nicht zu einem Angriff beſtimmt. Eine volle Abrüſtung ſei nicht möglich, da ſie die tatſächlichen Garantien aufheben würde. Bel den moraliſchen Garantien dürfe der Zuſammenhang mit den wirt⸗ ſchaftlichen Problemen nicht überſehen werden. 5 Loudon⸗Holland wünſcht Vertrauen unter den Völkern als Grundlage der Abrüſtung. Holland ſei dem Prinzip der teilweiſen Garantievertrüge nicht günſtig geſinnt, da man davon mehr be⸗ fürchte als erhoffe De Gimendo Spanien exwartet, daß die Beſchlüſſe die Welt dem Frieden näher bringen werden. Nach Ausführungen des perſiſchen und des däniſchen Dele⸗ gierten, welch letzterer die Abſchaffung der obligatoriſchen Militär⸗ dienſtzeit wünſcht, wurde auf Antrag des kolumbiſchen Delegierten die Debatte auf Mittwoch vertagt. Um die Julaſſung Deutſchlands zum völkerbund. —: Paris, 27. Sept. Der„Temps“ läßt ſich von ſeinem politiſchen Redakteur aus Genf melden, daß von verſchiedenen Per⸗ ſönlichkeiten Verſuche gemacht werden, Deutſchland in den Völkerbund zu bringen. Wenn die Diskuſſion über dieſe Frage herbeigeführt wird, muß nach Meinung Herbettes erſt öffentlich geprüft werden, in welcher Weiſe das Deutſche Reich bisher ſeinen Verpflichtungen nachgekommen iſt, und welche Erklärung es für die Zukunft abgeben will. Ein Aufnahmegeſuch würde bedeuten, daß Deutſchland auf ſeinen Prateſt gegen das Beſtehen des Vertrags verzichtet. Es müßte gewiſſermaßen eine neue u. freiwillige Unterſchrift unter den Vertrag von Verſailles ſetzen. Wie in einem ſolchen Falle verfahren werden könnte, zeig⸗ ten die Bedingungen, die für die Aufnahme Ungarns in den Bund geſtellt worden ſind. Da jedach ein deutſcher Antrag bis zur Stunde nach nicht vorliege, ſei e⸗ möglich, daß die Zeit für die Diskuſſion dieſer Frage in der geſtrigen Sitzung nicht ausreichte. In dieſem Falle würden die Beratungen bis zum nächſten Jahre verſchoben werden, und Deutſchland hätte Gelegenheit zu zeigen, daß es ſeine Politik tatſächlich geändert hat, und ob es die im Verſailler Vertrag feſtgeſetzten Grenzen endgültig annehme. Eim Aufnahmegeſuch Deutſchlands, das einer freiwilligen An⸗ erkennung des Verſailler Diktats gleichkommt, wird wohl noch einige Zeit auf ſich warten laſſen! Das Buodget des völkerbundes. WB. Genf, 25. Sept. Nach langwierigen Beratungen, die ſich über mehr als eine Woche erſtreckten und in deren Verlauf von faſt allen Rednern auf die Notwendigkeitgrößter Sparſam⸗ keit im Haushalt des Völkerbundes hingewieſen wurde, genehmigts heute die Kommiſſion das Budget des Völkerbundsſekretariates, das nach einem Abſtrich von 314 182 Goldfranken noch 24 934 008 Gold⸗ ſranken Ausgaben vorſteht. Die Kommiſſion trat darauf in die Beratung des Nachtrages zum Budget ein, der durch neue von der diesjährigen Verſammlung beſchloſſene öder noch zu beſchließende Unternehmungen entſtanden und auf eine Million Goldfranken ver⸗ anſchlagt iſt, ein. igere der durch die Wilna⸗Afföre entſtandenen Ausgaben, da einerſeits drei ſtandingviſche Staaten Rückerſtattung ihrer Unkoſten fordern, die ihnen bei der Vorbereitung der Entſendung von Truppen nach Wilno exwüchſen, und andererſeits Litauen und Polen ſich weigerten, die durch langwierige Behandluna ihres Streitfalles erwachſenen Koſten zu tragen. Der Präſident der ſtändigen Kontrollkommiſſion, Noble⸗ mafre. der trotz ernſter Exkrankung den Arbeiten der Kommiſſion beiwohnte, forderte in einer längeren Rede größte Sparſam⸗ keit im Haushalt des Völkerbundes, vor allem, um die zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mittel für wirklich notwendige Aufgaben vorzu⸗ behalten, und kündigte an, daß er aus Geſundheitsrückſichten ſein Amt niederlegen müſſe. Der Präſident der 4. Kommiſſion, Zahme, dankte Noblemafre für die aufopfernde Tätigkeit, der er Kraft und Geſundheit opferte. Ddie Abrüſtung zur See. —: London, 27. Septbr. Reuter meldet aus Waſhington, der Flottenſekretär Denby habe erklärt, daß keinerlei Ausrangierun⸗ den von Schlachtſchiffen ſtattfinden werden, bevor Frankreich und Italien den Flottenvertrag katifiziert hätten. Die Regierung ſei der Anſicht, daß die Lageim Rahen Oſten einige der Unterzeichner dazu bewegen könnte, ihren Plan bezüglich der Abrüſtung von Schif⸗ fen zu ändern und daß es daher für die Vereinigten Staaten un⸗ klug ſein würde, damit zu beginnen, ehe alle Mächte den Vertrag⸗ ratifiziert hätten. c — — Eine längere Diskuſſion entſpann ſich anläßlich 55 2. Seite. Nr. 444. Mannheimer General-Anzeiger.(Mitiag-Ausgabe.) Mittwoch, den 27. September 1922. Die Parlamentswahlen in polniſch⸗Ober⸗ ſchleſien. (Von unſerem oberſchleſiſchen Mitarbeiter.) Kaklowitz, 25. September. Die Wahlen zum erſten Parlament in Oſt⸗Oberſchleſien haben mit einer Uleberraſchung geendet, die ſich die Polen nicht haben träumen laſſen. Durch einen monatelangen Terror haben ſich Zehntauſende von Deutſchen zum Verlaſſen des Landes gezwun⸗ gen geſehen, Tauſende von Beamten ſind freiwillig abgewandert und trotzdem nun dieſe polniſche Wahlniederlage, die auch von den größten deutſchen Optimiſten nicht erwartet werden konnte. Durch eine raffinierte Wahlkreisgeometrie waren die Polen beſtrebt ge⸗ weſen, die Ausſichten der deutſchen Minderheit auf ein Minimum zu beſchränken. Die Beſtimmungen der Wahlordnung waren ſo ge⸗ troffen, daß alle Vorteile den Polen zugute kamen und ſich alle Nachteile gegen die Deutſchen richteten. Wochenlang war die pol⸗ niſche Agitation vor den geſtrigen Wahlen auf den Deutſchenhaß eingeſtellt. Alle polniſchen Parteien ohne Ausnahme waren ſich hier einig. Gegen alle deutſchen Parteien wurde in einer beiſpiel⸗ leſen Weiſe gehetzt. In gereimten Verſen ſprach man davon, daß die Deutſchen, Juden und Kommuniſten mit dem Knüppel aus dem Lande geprügelt werden müßten. Dazu kam ein ſcharfer Ter⸗ ror am Tage der Wahl ſelbſt. Mit allerlei Druckmitteln ſuchte man die deutſche Bevölkerung von der Beteiligung an der Wahl abzuhalten. Während die Wahlordnung beſtimmt hatte, daß Stimm⸗ zettel nicht in der Nähe der Wahllokale zur Verteilung kommen dürfen, hatten ſich die polniſchen Parteien über dieſe Anordnung hinweg geſetzt. Die Deutſchen dagegen hatten ſich loyal an die Beſtimmungen gehalten. Auch hier hatten die Polen am Wahltage ſelbſt größere Vorteile, da die Deutſchen ſich den erforderlichen Dienſt erſt mühſam organiſieren mußten. Weiter hatte die Wahl⸗ ordnung die Propaganda in der Nähe der Wahllokale verboten. Auch, dieſe Beſtimmung war von den drei deutſchen Parteien in peinlichſter Weiſe inne gehalten worden, während die Polen ſie ſelbſtverſtändlich gleichfalls nicht inne hielten. Die Wahlbüros waren faſt durchweg mit Polen beſetzt, was natürlich ebenfalls der polniſchen Wahlarbeit zugute kam. Endlich hatten die Polen die Wahlbezirke in den deutſchen Zentren ſo groß eingeteilt, daß Hun⸗ derte von Wählern ihr Wahlrecht nicht ausüben konnten, weil ſie nicht ſtundenlang in Schlangenlinien auf der Straße anſtehen woll⸗ ten. So kann feſtgeſtellt werden, daß die Polen alle nur erdenk⸗ lichen Mittel ausfindig gemacht hatten, um einen nennenswerten deutſchen Wahlerfolg zu verhindern. Und trotzdem dieſe Enttäuſchung der Polen! die drei Hochburgen des Deutſchtums in dem polniſch gewordenen Gebiete ſind Laurahütte, Königshütte und Kattowitz. Ob⸗ wohl gerade dieſe drei Orte eine ungeheure Abwanderung von Deutſchen zu verzeichnen hatten und eine ebenſo große Zuwande⸗ rung von Polen aus Galizien, Kongreßpolen und Poſen haben ſie noch heute eine erhebliche Mehrheit. Das Deutſchtum vereinigte in Kattowitz 66 Proz., in Königshütte 67 Proz. und in Laurahütte 61 Proz. aller überhaupt abgegebenen Stimmen. Wenn wir den Abzug der deutſchen Bevölkerung nur gering veranſchlagen, dann ergibt ſich, daß ſich die Ziffern der Deutſchen gegenüber der Volks⸗ abſtimmung vom 20. März 1921 noch vermehrt haben. Anders ausgedrückt: Zahlreiche Bewohner der drei Städte, die ſich damals für Polen entſchieden, haben jetzt für eine der drei deutſchen Par⸗ teien geſtimmt! Das Elend, das das Genfer Diktat und polniſche Unfähigkeit und Mißwirtſchaft über Oſt⸗Oberſchleſien brachten, hat ſeine Wirkung auf die Geſinnung der Landesbewohner ausgeübt. Zu allem Ueberfluß iſt die Wahlbeteiligung eine ge⸗ ränge geweſen. Sie ſchwankte zumeiſt zwiſchen 60 und 70 Proz. Die Nichtwähler darf man bei dem polniſchen Terror getroſt in der Hauptſache den drei deutſchen Parteien zurechnen. Das ſteigert das Verhältnis zu Gunſten des Deutſchtums und zeigt abermals wie wenig Recht die Polen auf Oſt⸗Oberſchleſien haben. Die un⸗ Theure Niederlage des Polentums und der große Sieg des Deutſchtums laſſen ſich aber noch durch andere Zahlen deutlich beweiſen. Wir wußten es, daß die Städte deutſche Kulturzentren waren und ſind. Dem gegenüber beriefen ſich die Polen darauf, daß die die Städte umgebenden Dörfer durchweg polniſch ſeien. luch dieſer Satz kann heute nicht mehr aufrecht erhalten werden, Ann auch auf ſea, Lande haben ſich die Polen nur mühſam eine Rehrheit zu erhalten gewußt. Der dritte Wahlkreis beſteht aus n Kreiſen Königshütte, Schwientochlowitz, Tarnowitz und Lub⸗ * linitz, zumeiſt alſo landwirtſchaftliche Bezirke, in denen das Polen⸗ tum immer vorherrſchend war. Von den in dieſen genannten Krei⸗ ſen abgegebenen Stimmen entfallen 41,1 Proz. auf die drei deut⸗ ſchen Parteien, außerdem etwa 4 Proz. auf die Kommuniſten und nur 54,9 Proz. auf die Polen. Ohne eine weniger große Abwan⸗ derung von Deutſchen und ohne den polniſchen Terror hätten die Polen überhaupt keine Mehrheit erhalten! Gleiche Bilder bieten ſich in dem erſten und zweiten Wahlkreis, obwohl hier noch eine Reihe von ländlichen Bezirken ausſtehen, die aber an dem geſamten Ergebnis nichts ändern können. Vorteilhaft für die deutſche Sache war der geſchloſſene Aufmarſch der deutſchen bürgerlichen Parteien im erſten Wahlkreiſe und die Liſtenverbin⸗ dung zwiſchen der Deutſchen Partei und der kath. Volkspartei im zweiten und dritten Wahlkreiſe. Wäre es zu einem allgemeinen Minderheitsblock gekommen, dann hätte aller möglichen Berechnung nach Oſt⸗Oberſchleſten der Welt das Schauſpiel geboten, daß die Minderheiten⸗Parteien im erſten Parlament des Landes über die Mehrheit verfügt hätten! Von den drei deutſchen Parteien halten ſich Deutſche Partei und kath. Volkspartei ungefähr die Wage. Die deutſche Sozialdemokratie iſt erheblich ſchwächer. Von den polniſchen Par⸗ teten iſt die Partei Korfantys infolge ihrer ſkrupelloſen Hetze die ſtärkſte. Die bisherigen„Regierungsparteien“, die Nationale Ar⸗ beiterpartei und die polniſche Sozialdemokratie, ſind nicht in der Lage, in der erſten Oſt⸗Oberſchleſiſchen Volksvertretung eine Mehr⸗ heit zu bilden. Da ſie im ſchärfſten Gegenſatz zu dem nationalen Block Korfantys ſtehen und nach der maßloſen perſönlichen Be⸗ kämpfung der polniſchen Führer durch Korfanty iſt eine polniſche Einheitsfront im Parlament nur ſchwer denkbar. Der Block Kor⸗ fantys kann gleichfalls nicht allein regieren, weil er allein ebenſo wenig über eine Mehrheit verfügt. So bleibt an den bisherigen „Regierungsparteien“ nur übrig, ſich Korfanty zu unterwerfen oder ſich der Hilfe der drei deutſchen Parteien zu bedienen. Das iſt der große Erfolg des Wahltages, deſſen Ausnutzung zu einer Siche⸗ rung der Rechte der deutſchen Bevölkerung in dem polniſch gewordenen Gebiete führen muß. Keparationskommiſſion und Schatzwechſel. J Berlin, 27. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Einer Drahtmeldung der„Voſſ. Ztg.“ zufolge hat die Reparationskom⸗ miſſion beſchloſſen, Deutſchland den Empfang der Schatzwechſel an Belgien ſchriftlich zu beſtätigen und deren Nominalbetrag Deutſch⸗ land gutzuſchreiben. Das bedeutet, daß die Reparations⸗ kommiſſion der zwiſchen Berlin und Brüſſel vereinbarten Löſung zugeſtimmt hat. Von der Forderung einer Ver⸗ öffentlichung des Havenſtein⸗Abkommens verlautet nichts mehr. Auch an amtlichen Stellen bezweifelt man, daß eine ſolche Forderung geſtellt werden könnte. Nach Brüſſeler Nachrichten be⸗ abſichtigt die belgiſche Regierung, die deutſchen Schatzwech⸗ ſel in den Vereinigten Staaten, in England und der Schweiz unterzubringen. Kücktritt des Ernährungsminiſters: Berlin, 27. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Zur Rück⸗ trittsdrohung des Reichsernährungsminiſters Fehr wird im„Vor⸗ wärts“ mitgeteilt, daß die Aeußerung Profeſſor Fehrs nicht ſo ſchroff geweſen ſei, wie ſie hier gemeldet wurde. Das agrariſche Blatt, die „Deutſche Tageszeitung“ wendet ſich heute ſehr heftig gegen den Mi⸗ niſter und bezeichnet die vom Ernährungsminiſter angegebenen Pro⸗ zentziffern für das erſte Drittel des Umlagegetreides als viel zu nied⸗ rig und erklärt, daß ein derartiger Preis vßllig unan⸗ nehmbar für die Landwirtſchaft ſei. —: München, 26. Septbr. Gelegentlich der heutigen Hauptver⸗ ſammlung des Landwirtſchoftlichen Vereins in Bayern führte der bayeriſche Landwirtſchaftsminiſter Wutzlhofer ul a. aus, daß in Berlin heute über den Preis für das erſte Drittel des Umlagegetrei⸗ des entſcheidend beraten werde. Dder Reichserna hrungs⸗ miniſtex habe einen Preis von 1000 für den Zentner Roggen und von 1100 bis 1200 für den Zentner Weizen für das erſte Um⸗ lageviertel in Ausſicht eie Der Reichsernährungsminiſter Fehr habe ihm offen erklärt, wes es nicht gelinge, etwa 38—35 Prozent des Markpreiſes als Umlagepreis zu ſichern, werde er über⸗ morgen nicht mehr Neichsernährungsminiſter ſein. Ddie Arbeitsgemeinſchaſt der Mitte. payer hält ſie für geboten. ¶] Berlin, 27. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) Ueher die Arbeitsgemeinſchaft der bürgerlichen Mitte ſprach ſich Payer⸗ Stuttgart dem Korreſpondenten des B. T. gegenüber dahin aus, daß, nachdem einmal die Sozialdemokratie durch Verſchmelzung mit den Unabhängigen den Anſtoß gegeben habe, eine gewiſſe Zu⸗ ſammenfaſſung der bücrgerlichen Mittelpar⸗ teien für die Parlamentsarbeit durch Einbeziehung der Deutſchen Volkspartei vom parlamentariſchen Standpunkt aus techniſch und taktiſch geboten geweſen ſei. Payer hegt die Befürch⸗ tung, daß, wenn die Demokratie ſich jetzt abſeits ſtelle, ſehr leicht Zentrum und Deutſche Volkspartei zur Annäherung oder zum Zu⸗ ſammenſchluß mi! den Deutſchnationalen gedrängt werden könnten. Für die Demokratie gebe es dann nur noch entweder eine Annäherung an die Sozialdemokratie oder ſie müßte iſoliert bleiben. Bei einem Mitgehen der Demokratie mit den vereinigten Sozialiſten werde die Partei ihren Einfluß verlieren. Gegenüber den zahlreichen Angriffen, die die Arbeitsgemein⸗ ſchaft von demokratiſcher Seite aus erfahren hat, gewinnt dieſe Stellungnahme Payers erhöhte Bedeutung. Deutſches Keich. Zollerhöhungen. WB. Berlin, 26. Sept. Der Reichstagsausſchuß für Volks⸗ wirtſchaft ſtimmte einſtimmig dem Entwurf der Verordnung über Zollerhöhungen nach kurzer Ausſprache zu, in der haupt⸗ ſächlich formalrechtliche Bedenken über die Zuſtändigkeit des Aus⸗ ſchuſſes zur Sprache kamen. In einer anſchließenden Ausſprache über den Antrag der Reichsregierung auch die Tabakzölle zu er⸗ höhen, erklürte der Reichswirtſchaftsminiſter, daß es ſich dabei um die Maßnahmen einer Devifenpoljitik handele, die nicht für die Dauer berechnet ſei; ſobald ſich eine Beſſerung in der Handelsbilanz zeige, könnten die Zölle wieder zurückgeſchraubt werden. 7 von der Neichswehr. Berlin, 26. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Kommandeur des Göttinger Reichswehrbataillons Major v. F rantzius iſt, wie das Reichswehrminiſtexrium bekannt gibt, zus der Reichswehr ent⸗ laſſen worden Grund für die Entlaſſung iſt, daß kürzlich ein Ba⸗ taillonsbefehl zum Beſuch eines Vortrags über„das Leben im Haus Doorn“ ausgegeben wurde und daß der Kartenvertrieb für dieſen Vortrag direkt vom Bataillon erfolgte. Hinzu kommen noch andere Vorgänge, die ſich auf menarchiſtiſche Propaganda beziehen ſollen. —Beriin, 26. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Schon ſeit längerer Zeit macht ſich, wie aus dem Reichswehrminiſterium gemeldet wird, eine erhöhte kommuniſtiſche Agitation innerhalb der Reichswehr bemerkbar. Es werden Programme verbreitet für ein Zuſammengehen mit den Arbeitern und den Eiſenbahnern. Einer. ſolchen Veeinfluſſung iſt es wahrſcheinlich zuzuſchreiben, daß es vor kurzem in der oſtpreußiſchen Garniſon Loetzen zu bedauerlichen wiſchenfällen gekommen iſt, über die man allerdings in der„Roten Fahne, in ſtark aufgebauſchter Weiſe berichtet. Der Tatbeſtand iſt der, daß nach einer Verſammlung von Reichswahrangehörigen ein Teil der verſammelten Teilnehmer zur Kaſerne die Abſetzung von Unteroffizieren ſowie die Auszahlung angeblich rückſtän Ager, Teuerungszulagen verlangte. Die Bewegung ſei indeſſen durch 92 5 feſte Haltung der Kommandoſtellen im Keime erſtickt worden. Pae aufgeregten Mannſchaften, die zum größten Teil aus Mitteldeutſch⸗ land ſtammen, wurden verhaftet. 22 21 Rückgang der Geburtenziffer— Zunahme der Sterbefälle Berlin. 26 Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Es liegt nunmehr nach Mitteilungen des ſtatiſtiſchen Reichsamtes das Ergebnis über Geburten, Sterbefälle und Eheſchließungen in Deutſchland für das erſte Vierteljahr 1922 vor. Darnach ſind inner halb der genannten Friſt die Geburtenziffern erheblich geſunken, die Sterbeziffern dagegen bedenklich geſtiegen. Die Geburten ſind auf 1000 Einwohner gerechnet von faſt 29 im Jahre 1913 und von 27, im Jahre 1921 auf 25,6 zurückgegangen. Dies iſt das Ducch⸗ ſchnittsergebnis für das geſamte deutſche Reich. Weſentlich ungün⸗ ſtiger geſtalten ſich die Verhältniſſe für Berlin. Hier übertrafen die Sterbeziffern die Geburtenziffern erheblich, ſodaß die Bevölkerung Berlins eine Minderung um 3800 Perſonen erfahren hat. Die Za der Geburten iſt gegen 1913 gerechnet um nahezu 40 Prozent zurück⸗ gegangen. . ˙ reeeee ————————————————ͤ̃— 22 7 2 5 Jungfrau Königin Roman von Er win Roſen. Copyright by Verlag„Berlin⸗Wien“. Berlin. (Fortſetzung.) 28)(Nachdruck verboten.) Er traf es noch heſſer, als er gehofft hatte; denn am Wirts⸗ % ſaß Ulrich Amberger. Da fiel dem Üttdörfer etwas neues ein. it tat höchſt erſtaunt, trat auf jenen zu und ſprach: „Ihr ſeid hier?— Meiner Treu', dann hab' ich mich verſehen; dann muß es der Rainer geweſen ſein!“ „Wieſo? Was meint ihr?“ fragte Ulrich, der ein keineswegs freundliches Geſicht machte und den Ankömmling kaum grüßte. „Run, berichtete der Utidörfer ſehr gut gelaunt, indem er den Hut an den Haken hing, und ſich dann krachend auf einen Stuhl zu den Uebrigen ſetzte,„ich hatte einen Gang gemacht auf meinen Achterhof am Hertenbühl, und wie ich herunterkomm' über den Hang hinter eurem Hofe, ſeh' ich zwei am Wege ſtehen, nun— wie man eben nur ſteht, wenn man ſich ſehr gut— kennt. Ich erkenn' bald eure Frau und euch ſelbſt, wie ich mir einbilde; denk' aber, ihr ſeid da in einer zärtlichen Laune, und will nicht ſtören, fondern lauf ſchnell vorüber. Und nun ich euch hier treffe— ja, ſchneller als ich könnt ihr doch nicht heruntergelaufen ſein! Und darum iſt es doch wahrſcheinlich der Rainer geweſen!“ Er huſtete, ſpuckte, beſtellte ſich ein Maß Wein und warf den andern luſtige Redensarten zu. lrich war verſtummt. Er konnte gar nicht begreifen, was der Uttdörfer ihm da erzählte: nicht nur ihm, ſondern auch allen andern, ſoviel ihrer dabei ſaßen. Es war ſicher nur die. reine Nie dertracht von ihm— „Ja, die reine Niedertracht,“ murrte er vor ſich hin. Uttdörfer hörte es. „Nün, ſo ſchlimm braucht' ihr es doch nicht gleich nehmen!“ ſagte er, Ulrichs Worten abſichtlich eine andere Deutung gebend. „Es iſt doch ſehr erfreulich für den Mann, wenn die Frau ſich mit dem Bruder gut ſteht. Und wenn man die Frau ſo oft allein läßt Wer hat die Schuld, daß ich ſie oft allein laß!“ fuhr Ulrich auf. „Nun, das ſteht doch ganz bei euch,“ ſagte Uittdörfer breit und waßlgeſalleg.„Jch meinte nur, wenn man die Frau ſo oft allein läßt, kann man ſich ja keinen beſſeren Schutz wünſchen, als ſo einen rechtſchaffenen, tugendhaften Bruder!“ Ulrich wußte nicht, ob der andere im Hohn oder im Ernſt ihr dieſer Meinung ſeid. Im übrigen wißt ihr, daß ich meine häuslichen Angelegenheiten nicht im Wirtshaus beſprechen mag!“ Damit war die Sache erledigt. An dieſem Abend betrank ſich Ulrich Amberger nicht, ohſchon er es ſich heut zum erſtenmal geradezu vorgenommen hatte. Er ging auch früher nach Hauſe, als ſonſt. Der Uttdörfer hat ihm eine Schlange ans Herz geſetzt, deren Biß ihm das Blut vergiftete. Er ſchämte ſich der Gedanken, die er hatte, und konnte ſie doch nicht loswerden. Sie erhärteten ſich nicht zum Verdacht— zu einem ſolchen hatte er keine Veranlaſſung, ſoviel er auch nachdachte. Aber ſie malten ihm tauſend Vilder, deren Anſchauen ſeinen ganzen Menſchen in gefährlichen Aufruhr brachte. In ſeinem Hauſe war noch Licht. Als er ziemlich haſtig die Wohnſtube betrat, ſaß Barbara am Tiſch und las in einem dicken Buche, in dem er ſofort die alte Hausbibel erkannte. Der Anblick machte ihn verlegen. Er hatte anderes erwartet. Auch die Frau ſchien verlegen, ſchob das Buch ein wenig zur Seite und erhob ſich zögernd. Dabei ſah ſie ihn zaghaft und un⸗ ſicher an. „Komm ich dir zu früh?“ fragte er herausfordernd „Nein, gar nicht,“ ſagte ſie;„ich hab' dich freilich noch nicht erwartet—“ ſetzte ſie halb fragend hinzu. Er ſah das Buch an, und ſah ſeine Frau an; dann fragte er gerade drauf los: „Was haſt du heute abend mit dem Rainer draußen am Berge zu ſchaffen gehabt?“ Sie ſah ihn erſchrocken an und wurde dunkelrot. das Herz würde ihm zerſpringen⸗ „Antworte!“ herrſchte er ſie an. Seine Heftigkeit jagte ihr ein Zittern durch alle Glieder:; aber ſie ſchlug die Augen nicht nieder, wie Schuldbewußte zu tun pflegen, ſondern ſah ihn immer ſtarrer an. „Das hat dir der Uttdörfer geſagt!“ ſtammelte ſie. „Wer es mir geſagt hat, iſt gleich,“ entgegnete er hart.„Ich will eine Antwort auf meine Frage.“ „Ich hab' den Rafner da zufällig getroffen,“ ſagte ſie. „Zufällig— was heißt das!“ „Ich war hinausgegangen, und als ich zurückkam. war der Rainer bei uns geweſen und hatte dich beſuchen wollen, und da niemanden zu Hauſe getroffen, wollt' er heimwärts ſteigen, und dabei trafen wir uns“ Er ſah ſie ſtreng an. „Und dann— was hattet ihr dann miteinander zu keden? Ich hab' gehört, ihr hättet beieinander geſtanden wie— wie—— kurz und gut. was hattet ihr zu reden?“ Nun zum erſtenmal ſchlug ſie die Augen nieder. „Rainer hat mich daran erinnert, daß ich meine Augen auf⸗ heben muß zu den Bergen, von— denen— uns— Hilfe kommt.“ Ulrich meinte, ſpreche; hielt es aber für klüger, das letztere anzunehmen. „Da habt ihr ſehr recht. ſagte er,„und es freut mich, daß Er war verdutzt; er wußte nicht, was er davon denken ſollte. würde.“ „Ja,“ ſagte ſie einfach „An dem Rainer iſt ein Pfaffe verloren gegangen,“ lachte Ulrich ärgerlich.„Das hab' ich ſchon einmal gemerkt.“ Weiter wußte er vorerſt nichts zu ſagen. Er fing an, ſein Zeug auszu⸗ ziehen, und ging dabei heftig im Zimmer auf und ab. Barbarg ſagen können und mögen, würde den Mann nur reizen. Betrunken war er nicht, das hatte ſie gleich gemerkt. Aber es ſaß ihm eine andere Aufregung im Blut, die war faſt noch ſchlimmer. Au⸗ irgend einem Grunde konnt' ſie ſich nicht entſchließen, zu Bett zu gehen, obſchon es ſpät genug dazu war. „Du ſagteſt, du ſeiſt hinausgegangen,“ hub Ulrich wieder an. „Wo hatt'ſt du denn hingewollt?“ Barbara erzitterte im Innern. Das— nein, das konnt ſie ihm nicht ſagen! „Ich war halt ſo allein—“ ſtotterte ſie. „Ich frag' dich nicht, warum, ſondern wohin,“ rief er heftig. Sie wand ſich hin und her vor Angſt. Aber lügen— nein, lügen konnt' ſie nicht. „Nach dem Holderhof,“ ſagte ſie. Er fuhr auf wie bei einem Schuß. „So— und was wollt'ſt du denn dal?“ ine „Ich wollt dem Rainer das Geld zurückgeben.“ Es kam ein Trotz über ſie. Mocht es nun werden, wie es wollte. „Das Geld? Was für ein Geld?“ 7 „Was er mir durchs Mareili geſchickt hatte.“ „Durchs Mareili? Wie ſoll ich das verſtehen?“ Kurz und eintönig erzählte ſie den Zuſammenhang. „Ich hatt' bisher keine Gelegenheit, es ihm wiederzuge ſchloß ie.„Behalten wollt' ich's aber keinen Tag länger.“ „Und warum nicht?“ wo „Weil ich nicht nötig hab', mir was ſchenken zu laſſen, 997 du was fortwirfſt,“ entgegnete ſie, durch ſein Verhör allmählig—5 werdend.„Und weil ich wußte, daß es dir nicht angenehm t denn obren Art ben, 1 „Nicht angenehm!“ brauſte er auf.„Ja, und wie komm der Rainer dazul Wenn du ihm nicht beſtändig in den lägſt mit deinen Klagen—“ hne „Was du in Interlaken getan haſt, weiß der Rainer auch n mich,“ unterbrach ſie kalt.„und was daraus folgen muß, 23 mal er ſich denken— auch ohne mich. Und wenn ich ihm 15— mein Herg aus ſchaee, ſo er Eer an. en,. e kann mir's verdenken oder verbieten.“ „Ich verbiet' dir'!“ rief er aufgeregt. und antwortete nicht. 7 „Haſt du mich verſtanden, Barbara!“ rief er noch lauter: n⸗ drehte ſie ſich um, ſtellte ſich ihm mit verſchränkten Armen gege „Und darum lieſt du wahl jent in der Pibeſs“ gßhate er ſihen und blitzte ihn foindetja an.(Farſſotzung folo. legte die Bibel fort und ſagte auch nichts. Alles; was ſie hätte Sie zucte die Achſeln — 2 ⏑ 8 —2 *. eererrr 22— 2— nogre 9 ee 2„ ee ein, —— —0— mannheimer General-Anzeiger.(mittag-Ausgabe.) —— 5 3. Seite. Nr. 44l. mittwoch. den 27. Seytember 1922. 1 Sitzung am Dienstag, den 20. September 1922. Einmütige verurteilung des„wilden Streiks“ im Elektrizitätswerk.— Seginn der voranſchlagsberatungen. Der Bürgerausſchuß trat geſtern nachmittag nicht unmittelbar in die Beratung des Voranſchlages für das Rechnungsjahr 1922 ein. Nach Eröffnung der Sitzung unterhielt man ſich zunächſt einige Zeit übder die neuen ſtändigen Gemeinde⸗ beamtenſtellen, die im Haushaltsplan für das Jahr 1922 vorgeſehen ſind. Das Zentrum nahm auch bei dieſer Vorlage eine ausgeprägte Oppoſitionsſtellung ein. Stv. Dr. Moekel ver⸗ trat den Standpunkt, daß die Stadtverwaltung auf das genaueſte prüfen müſſe, welche Stellen werden können Herr Dr. Moekel beanſtandete in erſter Linie den wiſſenſchaftlichen Hilfs⸗ arbeiter und den Präparator für das Hiſtoriſche Muſeum, die er für überflüſſig hält. Herr Prof. Dr. Walter erſchien noch recht⸗ zeitig am Tiſch der Amtsvorſtände, um die unbedingte Notwendig⸗ keit dieſer beiden Stellen begründen zu können, die denn auch mit großer Mehrheit genehmigt wurden. Aber der Vorſtoß des Stv. Dr. Moekel gab denn doch den Anſtoß, daß ſich durch die Ver⸗ handlungen wie ein roter Faden die Forderung zog, daß alle überſchüfſigen Arbeitskräfte aus der ſtädtiſchen Verwaltung ent⸗ fernt werden müſſen. Stv. Dr. Moekel ſetzte ſich im Verlaufe der Verhandlungen mit großem Nachdruck für die Vereinfachung des Betriebs der Stadtverwaltung ein. Wir geben uns der Erwar⸗ tung hin, daß dieſe Winke und Vorſchläge nicht unbeachtet bleiben. Ein erfreulicherweiſe ebenſo ſcharfer wie einmütiger Proteſt wurde gegen den ilden Streik erhoben, der von den Ar⸗ beitern des Elektrizitätswerkes am Dienstag vormittag plötzlich inſzeniert murde. Sty.⸗V. Ihrig bezeichnete den Ausſtand als frivol und fand dabei die Zuſtimmung des ganzen Hauſes. Von der Linken wurde der Verſuch unternommen, das ebenſo unkluge wie volkswirtſchaftlich verwerfliche Vorgehen der Streikenden zu beſchönigen. Das Karnikel ſollte wieder einmal die Organiſation der Arbeitgeber, in dieſem Falle der Arbeitgeberverband der badiſchen Städte, ſein, der nicht ſchnell genug gearbeitet haben fan Aber ſelbſt wenn man ein Verſchulden von dieſer Seite feſt⸗ tellt, eine Behauptung, die wir in dieſem Augenblick auf ihre Berechtigung nicht nachprüfen können, die Tatſache bleibt beſtehen, daß Arbeiter eines lebenswichtigen Betriebes zum zweitenmale innerhalb kurzer Zeit plötzlich in einen ſog. Putſchſtreik eingetreten ſind. Dagegen muß ſich die Stadtverwaltung unter allen Um⸗ ſtänden ſichern. Here Dr. Moekel hatte vollkommen recht, wenn er ſagbe: derartige Ausſtände können wir uns im kommenden Winter unter keinen Umſtänden leiſten. Die Stadtverwaltung ſcheint das einzuſehen. Nach den Aeußerungen, die am Stadtratstiſche fielen, »will man diesmal ganz energiſch durchgreifen. Die Bürgerſchaft muß verlangen, daß es nicht bei Worten bleibt. 5 Als kurz nach 7 Uhr die Beratung abgebrochen wurde, war man noch nicht allzu tief in die Poſitionen des Voranſchlags ein⸗ n Das Kollegium muß ſich infolgedeſſen der größten ürze befleißigen, wenn es den Poranſchlag heute noch 8 Ch. will. Sitzungsbericht.„„ Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer eröffnet um.20 Uhr die. Sitzung in Anweſenheit von 84 Mitgliedern. Es wird ſofort in die Tagesordnung eingetreten. Errichtung und Aufhebung von Gemeindebeamtenſtellen. Stv.⸗V. Ihrig weiſt bei Begründung der Vorlage darauf hin, daß die ſtädtiſchen Finanzen einen Ueberſchuß von Beamten nicht erkragen können. Der Stadtrat müſſe in eine geraue Prüfung darüber eintreten, wo Beamte entbehrlich ſind. Die istvorſtände hätten hierbei mitzuwirken. Stv. Dr. Moekel(3tr.) wiederholt ſeinen geſtrigen Ausſpruch:„So kann's nicht weitergehen!“ Seine Fraktion werde ſich ablehnend gegen jede Forderung verhalten, die nicht unbedingt notwendig ſei. Infolgedeſſen lehne er die Poſition für bdr Hgeeiſche Muſeum ab. Stv. Perrey(eutſchnatl.) 2 ſich ebenfalls gegen die Schaffung neuer Stellen und gegen 5. mmandlung unſtändiger Stellen in ſtändige. Gegen 1914 ſeien ioch über 1000 Beamte mehr vorhanden. Wenn man in dem bis⸗ bertgen Tempe weiter abbaue, brauche man ein halbes Jahrhun⸗ ert,, um auf den alten Stand zu kommen. Die unſtändigen Stellen für entbehrlich werdende Beamte offen gehalten werden. Mit 1 Ablehnung der Vorlage wolle man nur einem vorſichtigen bbau das Wort reden. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer ſtellt feſt, daß die Verminderung des Beamtenapparats ihre Grenzen in der Erledigung neuer Aufgaben und der Aenderung der Arbeitszeit habe. Das Plus von über 1000 Beamten und Angeſtellten ſei auch auf die vermehrten Anforderungen der Werke zurückzuführen. Stv. 55 515 05 welters an Kn wenn nach dem Vorſchlage de erbürgerr rs eine Kommiſſion zur gen ü 7 eingeſetzt 0 e Prüfung der Prof. Dr. Walter verteidigt die Errichtung der Stellen eine wiſſenſchaftlichen Hilfsarbeiters und Anes 18 5 Dieſe Stellen ſeien zur Erhaltung des Muſeums unbedingt erforderlich. Stv. Dr. Moekel vertritt die Anſicht, daß der jetzige Zeitpunkt zur Errichtung neuer Stellen fehr ungünſtig gewählt ſei. Auch dieſe beiden Stellen wurden ſchließlich gegen die Stimmen des Zentrums und der Deutſchnationalen genehmigt. Ferner wurde die Aufhebung nerſchiedener Gemeindebeamtenſtellen ſowie die Umwandlung in tändige Gemeindebeamtenſtellen gebilligt. In der Abſtimmung wurden die vorgeſchlagenen Stellen gegen genehmigt mit Ausnahme der beiden Stellen für das Heüum Beratung des Voranſchlags für 1922. Um 5 Uhr wird die Beratung des Voranſchlags für 1922 durch Stv. 5. Ihr ig eingeleitet, der darauf hinweiſt, daß die eingeſtell⸗ ten Zahlen in vielen Fällen durch die Geldentwertung längſt über⸗ holt ſind. Redner geht auf einige Einzelheiten des Voranſchlages 0 wobei er betont, daß wir zwangsläufig an die Verhältniſſe ge⸗ unden ſind. Beim Sachaufwand ſei der Mehraufwand noch kraſſer als beim Perſonalaufwand. Man könne nicht anders, als ſich in 5 den Ausgaben auf das Notwendigſte zu beſchränken. Die Zeiten, d denen jeder mit einem Bündel Wünſche aufs Rathaus kommen urfte, ſeien vorüber. Stv. Dreifuß(Soz.) ſtellt feſt, daß die Traktionen beſchloſſen haben, von einer Generaldebatte abzuſehen. 19mit verbinde er die dringende Bitte, daß der Voranſchlag für 23 ſpäteſtens am 1. April vorgelegt wird. Oberbürgermeiſter Dr. d. utzer iſt damit einverſtanden, macht aber darauf aufmerkſam, G15 d man mit den Vorarbeiten im November beginnt, der at auf den Dezemberzahlen aufgezäumt werden muß, ſobald die eratung im April ſtattfinden ſollk 2 Bei Titel V„Erträgniſſe der ſtädtiſchen Werke, Beiträge von tunſtallen, Zuſchüſſe an Werke und Anſtalten“ gibt Oberverwal⸗ zungsrat Dr. Zeiler eine Darſtellung über die 5 8 Arſachen des Elektrizitätsſtreiks, e blötzlich am Dienstag vormittag ausbrach. Der Streik brach deulſtandig unerwartet aus. Die Leute ſtellten die Feuer ab, ohne Stadtverwaltung oder ihren Organiſationen davon Mitteilung gen, Der Grund zum Streik ſoll der ſein, daß die Arbeiter neh Anſicht ſind, daß ihre Lohnforderungen nicht ſchnell genug ge⸗ 2 5 wurden. Die Forderungen wurden am 12. September zu biche⸗ Die Verhandlungen mit den Organiſationen führten auf einem Ziel. Die Verhandlungen ſollten am Mittwoch wieder beiſenommen und abgeſchloſſen werden. Nachteile hätten die Ar⸗ uger, um den Arbeitern entgegenzukommen, ihnen einen Vor⸗ Freie don 1000 auszuzahlen. Die Arbeiter hätten alſo letzten rund 3 1000 bekommen. Trotzdem wurde geſtreikt, obwohl ſie zarti 800% mehr erhalten hätten, wie ihnen zuſtand. Ein der⸗ ——— Streik müſſe verworfen werden. Er bringe nicht nur Stö⸗ chädie für das Wirtſchaftsleben der Stadt mit ſich, ſondern er ge überhaupt das geſamte Wirtſchaftslehen. 95 Erhöhung der ter durch die Verzögerung nicht gehabt. Der Stadtrat habe be⸗ Sty. Mayer⸗Dinkel(Dem.) führt aus: Ich habe ſowohl hier, als in der Gemiſchten beſchließenden Kommiſſion ſchon des öfteren darauf hingewieſen, wie notwendig es ſei, daß unſere ſtädti⸗ ſchen Betriebe nach kaufmänniſchen Geſichtspunkten geleitet werden ſollten. Daß man anderweitig mehr und mehr den gleichen Standpunkt einnimmt, beweiſen die Vorgänge in Königsberg, Frankfurt, Berlin und auch in unſerer Nachbarſtadt Heidelberg. Die öffentlichen Blätter haben bereits hierüber berichtet. Ich möchte noch auf die äußerſt intereſſante Denkſchrift des Berliner Stadt⸗ baurats Horten hinweiſen, in welcher die Frage der„Neuorga⸗ niſation der Verwaltung der ſtädtiſchen Werke“ in ganz vorzüglicher für die Betriebe(Gas⸗, Elektrizitäts⸗, Waſſerwerke, Maſchinenweſen) eine möglichſt einfache und billige Verwaltung zu ſchaffen, die in techniſcher, kaufmänniſcher und ſozialer Beziehung den neueſten Er⸗ rungenſchaften der Zeit entſprechen, tunlichſt nach privatwirtſchaft⸗ lichen Methoden unter Vermeidung aller bureaukratiſchen Schwer⸗ fälligkeit arbeiten ſoll.“ Königsberg iſt meines Wiſſens allen Städten muſtergültig vorangegangen. Ich verdanke meine Informationen hierüber den mir in dankenswerteſter Weiſe vom Magiſtrat und dem Herrn Oberbürgermeiſter von Königsberg zur Verfügung ge⸗ ſtellten Angaben. Ich muß mir aber verſagen, heute auf Einzel⸗ heiten einzugehen. Man hat in Königsberg bis jetzt eingerichtet: 1. Eine G. m. b.., beſtehend aus: Gas⸗, Waſſer⸗ und Kanaliſa⸗ tionswerken(„Städtiſche Werke“ genannt); 2. Elektrizitätswerk und Straßenbahn.G.„Die Städtiſchen Werke“ und das„Elektrizi⸗ tätswerk und Straßenbahn.⸗G.“ tragen ſich ſelbſt, liefern ihre Leiſtungen an die Stadt regelmäßig ab und arbeiten ohne Verluſt. Laut Beſchluß vom 2. Februar 1921 ſind auch die Straßenreinigung und Müllabfuhr in die Form einer ſelbſtändigen G. m. b. H. überführt worden Es iſt geplant, die G. m. b. H. und die.⸗G. ſpäter in eine einzige G. m. b. H. umzuwandeln. Königs⸗ berg hat bis jetzt die beſten Erfahrungen gemacht. Selbſtverſtändlich kommt es aber nicht nur auf die kaufmänniſche Buchführung an, ſondern es müſſen die Betriebe auch vollkommen kaufmänniſch ge⸗ leitet werden. Königsberg hat in dieſem Jahre bedeutende Be⸗ triebserſparniſſe gemacht. Die finanzielle Lage kann ſtets ſofort feſtgeſtellt werden. Sämtliche Aktien und Anteile befinden ſich im Beſitze der Stadt. In den Aufſichtsräten ſind Stadträte, Stadtver⸗ ordnete, Angeſtellte und Arbeiter vertreten. Ausdrücklich ſei be⸗ merkt, daß es ſich weder um Entkommunaliſierung noch um So⸗ zialiſierung handelt. Ich möchte dem verehrl. Stadtrat anheim⸗ geben, ſich möglichſt raſch und eingehend mit der von mir angeregten Frage zu befaſſen, vielleicht auch eine beſondere gemiſchte Kom⸗ miſſion einzuſetzen mit der Aufgabe, in einer zu beſtimmenden, möglichſt kurzen Friſt über das Reſultat zu berichten. Stv.⸗V. Seizinger ſtimmt der Anſicht des Oberverwal⸗ tungsrats 7 5 Zeiler zu und verurteilt den Streik auf das ent⸗ ſchiedenſte. Er bittet, dafür zu ſorgen, daß die Arbeitgeberverbände ſchneller arbeiten, damit die Arbeiter ſchneller Geldmittel in die Hand bekommen. Sty. Arnold(Soz.) verurteilt den Streik, an dem allerdings das Hinauszögern der Lohnbewilligungen ſchuld ſei. Die Spannung der Löhne zwiſchen den Arbeitern der Induſtrie und des Reichs und der Gemeinden ſei zu groß. Ebenſo verhalte es ſich mit den unteren und höheren Beamten. Zum Schluß ver⸗ urteilt er nochmals den Streik, bittet aber gleichzeitig, daß mehr Entgegenkommen gezeigt werde. Oberverwaltungsrat Dr. Zeiler gibt anſchließend eine Darſtellung über die Verhandlungen. Er wendet ſich auch gegen den Vergleich der Löhne der Induſtrie mit denen der ſtädtiſchen Arbeiter. Die ſtädtiſchen Arbeiter würden auch größere ſoziale Vorteile genießen wie die anderen Arbeiter. Es liege in den Verhältniſſen, daß die Lohnfragen nicht immer ſo ſchnell geregelt werden könnten wie gewünſcht werde. Stv. Dr. Moekel(3tr.) bittet die Linke, dafür zu ſorgen, daß ſie in ihren Kreiſen dahin wirke, daß derartige Streiks im kommenden Win⸗ ter nicht ausbrechen. 5 0 Bürgermeiſter Ritter ſteht auf dem Standpunkt, daß nicht die Art der Buchführung, ſondern der Geiſt, in dem gearbeitet wird, für die Rentabilität der Werke entſcheidend iſt. Der Gedanke, für eigene Werke eine andere Betriebsform zu wählen, iſt bereits erwo⸗ gen worden. Stv. Bühler(Dem.) ſchlägt vor, die Zahlung der Löhne früher erfolgen zu laſſen. Auf die Dauer ſei es unmöglich, die Mannheimer Verhältniſſe mit denen eines kleinen Schwarzwald⸗ ortes zu verquicken. Eine weitergehende Regelung zur Verhütung wilder Streiks ſei dringend wünſchenswert. Oberverwaltungsrat Zeiler legt Wert darauf, daß die Stadt Mannheim im Intereſſe der Arbeiterſchaft im Arbeitgeberverband der badiſchen Städte ver⸗ bleibt. Das Gros der Arbeiter finde ſich damit ab, daß die Stadt⸗ verwaltung in Lohnfragen nicht ſo ſchnell arbeite, wie gewünſcht werde. Renitent ſeien nur einige wenige Leute. Stv. Bühler ſtellt feſt, daß er nicht die letzten Jahre verſchlafen habe, um zu verlangen, aus dem Arbeitgeberverband auszutreten. Stv.⸗vV. Seizinger ſteht ebenfalls auf dem Standpunkt, daß im Arbeitgeberverband die beſonderen Verhältniſſe Mannheims gebührend zu berückſichtigen ſind. Es ſei nicht notwendig geweſen, die Straßenbahn einrücken zu Vertreter des Elektrizitätswerkes weiſt darauf hin, daß bei Betriebs⸗ ſtörungen die großen Firmen unter allen Umſtänden verſtändigt werden müſſen. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer macht darauf auf⸗ mer bei Ausfall von Strom zu verſtändigen. Stv.⸗V. Ihrig ſtellt in erregtem Tone feſt, daß der Streik frivol vom Zaune gebrochen wurde. Das müſſe einmal offen ausgeſprochen wer⸗ den. Stv. Kuhn freut ſich über die energiſche Sprache des Vorred⸗ ners. Die Stadtverwaltung ſollte die renitenten Elemente aus den Werken entfernen. Damit ſchließt die ausgedehnte Ausſprache über den Streik. Ein Antrag der Deutſchnationalen ſchlägt vor, die Benützung der Anſchlagſäulen an einen Unternehmer meiſtbietend zu ver⸗ geben. Sto. Godeck(Dntl.) weiſt darauf hin, daß die Kommunali⸗ ſierung des Plakatweſens ſich als falſch erwieſen habe Oberverwal⸗ tungsrat Zeiler teilt mit, daß Verhandlungen auch mit anderen Städten im Gange ſeien zu dem Zwecke, das Reklameweſen noch ausgiebiger auszunützen. Bei Titel VI„Oeffentliche Abgabe“ liegt ein Antrag der deutſch⸗ nationalen Rathausfraktion vor, die Hundetaxe zu erhöhen, möglichſt zu verdoppeln.⸗Sty. Arnold(Soz.) uimmt zu dem An⸗ trag Stellung. Er iſt der Anſicht, daß die Sätze im Vergleich zu denen anderer Gebühren zu niedrig ſeien. Wer einen Hund halte, der ſolle auch entſprechende Taxen zahlen. Es ſei auch ſchon im Hinblick auf den heutigen Wert der Hunde angebracht, die Sätze ſo hoch wie möglich zu ſetzen. Oberhürgermeiſter Dr. Kutzer weiſt darauf hin, daß in Baden eine höhere Beſteuerung der Hunde nicht möglich ſei. Stv Speidel(Dem.) bemerkt, daß ſehr viele Hunde äberhaupt nicht verſteuert ſeien; ſtärkere Kontrolle ſei nötig. Sty. Perrey(Dntl.) zieht die Umſatz⸗ und Luſtbarkeitsſteuer in die Debatte. Eine Ruderregatta z. B. habe einen Fehlbetrag von 70 000„ gehabt und trotzdem ſei eine Abgabe von 30 000/ ver⸗ langt worden. Sty. Frau Mutſcheller(3Ztr.) iſt nicht für eine Hundeſteuer, wohl aber für eine ſcharfe ſteuerliche Er⸗ faſſung aller Hunde. Bei Titel VIII„Hauptverwaltung! ſchlägt Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kutzer die Bildung einer Kommiſſion zur Prüfung der Frage vor, ob ſtädtiſche Stellen entbehrt werden können. Stv. Dr. Moekel(Ztr.) iſt der Anſicht, daß der ganze ſtädtiſche Betrieb zu ſchwerfällig iſt. Dr. Moekel bittet, daß die Stadtverwaltung dahin wirft, daß die Arbeit raſcher durchgeführt und vereinfacht wird. Stv. Dreifuß(Soz.) wendet ſich gegen die etwa aufkommende Auffaſ⸗ ſung, daß nur das Zentrum erſprießliche Arbeit leiſtet. Weiſe behandelt wird. Horten ſagt u..:„Die Aufgabe geht dahin, laſſen und in Privatbetrieben die Arbeiter nachhauſe zu ſchicken. Der merkſam, daß die Stadtverwaltung die Pflicht habe, ihre Großabneh⸗ Stadtv. Gremm meint, auf dem Rathaus wurſtele jeder Amtsvorſtand, wie er wolle. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer ſtellt feſt, daß Herr Gremm Märchen erzählt habe. Die Gemeindeordnung ſei nicht ſein Werk, wie der Vorredner behauptet habe. Es ſei nicht wahr, daß die Bür⸗ germeiſter weniger Befugniſſe wie früher hätten. Die Zahl der De⸗ zernenten ſei nicht größer wie in anderen Städten. Der ſchriftliche Verkehr könne nicht erheblich eingeſchränkt werden. Dagegen ſei er damit einverſtanden, daß die Zuſtändigkeit der Amtsvorſtände erhöht werde. Der Gemiſchte beſchließende Ausſchuß werde viel nützliche Arbeit leiſten können, wenn er erſt einmal richtig eingearbeitet ſei. Stv. Wendling begrüßt, daß Regierungsrat Dr. Hofmann wie⸗ der in ſtädtiſche Dienſte tritt. Stö. Schramm(3tr.) ſtellt feſt, daß der einzige Grund der Verweiſung der Gebührenerhöhungen an den Bürgerausſchuß die Abſicht geweſen ſei, der Bürgerſchaft zu zeigen, welche entſetzlichen Laſten ihr zugemutet werden müſſen. Redner aimmt Stv. Moekel gegen die Angriffe des Stv. Dreifuß in Schutz. Stv. Mayer⸗Dinkel ſtellt feſt, daß der Gemiſchte beſchließende Ausſchuß ſeine Kompetenzen überſchritten hätte, wenn er die letzten Gebührenerhöhungen genehmigt hätte. Kurz nach 48 Uhr vertagt ſich das Haus auf Mittwoch nachmit⸗ tag 4 Uhr. 2 5 Einſchränkung der Straßenbahnbetriebe. Von der Tarifkommiſſion des Vereins Deutſcher Straßen⸗ bahnen, Kleinbahnen und Privateiſenbahnen erhalten wir folgende Zuſchrift: Eine ſtatiſtiſche Ueberſicht, die einer Konferenz der Straßen⸗ bahndirektoren der größeren Straßenbahnen Deutſchlands vor⸗ gelegen hat, beſagt, daß die immer kürzer werdenden Zwiſchen⸗ räume zwiſchen den einzelnen Tariferhöhungen einen immer ſtärker werdenden Abfall in der beförderten Perſonenzahl ge⸗ bracht haben.(Die Abwanderung betrug z. B. bei den Weſtfäliſchen Bahnen ſchon im März 1922 gegenüber dem März 1914 42 Proz.) Daraus ergibt ſich, daß die Tariferhöhungen allein nicht mehr genũ⸗ gen können, die Betriebsausgaben zu decken, und daß zu erheblichen Betriebseinſchränkungen gegriffen werden muß. Soll⸗ ten die gegenwärtigen Betriebsausgaben ohne Betriebseinſchränkun⸗ gen gedeckt werden, ſo hätte die Zahl der beförderten Perſonen ſich 5 nicht um 42 Proz. vermindern, ſondern um 37,5 Proz. vermehren müſſen. Dieſes Ergebnis liegt aber völlig außer dem Bereiche der Möglichkeit. Die Einſchränkungen bei den einzelnen Bahnen ſind natürlich je nach der Betriebslage ſehr verſchieden, es gibt aber keine Bahn, bei der nicht Verlängerung der Zwiſchenpauſen und Verkürzung der Züge eingetreten ſind. Manche Straßenbahnen ſind mit den Einſchränkungen ſchon ſo weit gekommen, daß ſie ganze Streckenſtill gelegt haben und das Material ausgebaut und anderweitig verwendet, ja ſogar verſchrottet worden iſt. Von den Einſchränkungen allein iſt aber eine Niedrighaltung der Tarife nicht zu erwarten, denn es bleiben gewiſſe Unkoſten in unveränderter Höhe beſtehen, ja die gegenwärtige Zeit hat ſogar eine Fülle der⸗ artiger Generalunkoſten neu gebracht(fortgeſetzte Lohnverhandlun⸗ gen, Mehrarbeiten für immer wieder neu aufzuſtellende Lohntarife, komplizierte Berechnungen infolge der ſozialen Zulagen, Steuer⸗ geſchäfte im Lohnabzugsverfahren uſw.). Die Einſchränkung der Straßenbahnbetriebe kann alſo nicht allein zur Geſundung führen, und letzten Endes kommt das wieder, was vorher notwendig war, die Tariferhöhung. Damit muß ſich das fahrende Publikum abfin⸗ den, will es nicht ganz auf die Beförderungsmöglichkeit innerhalb 725 der Großſtädte und großer Siedelungsgebiete verzichten. 1 8 Städtiſche Nachrichten. Schiedsſpruch über die Sehaltsregelung der Mannheimer Angeſtellten. 95 Prozent Teuerungszuſchlag. In der Frage der Regelung der Gehaltsverhäli⸗ niſſe der Mannheimer Angeſtellten fällte der Schlichtungsausſchuß geſtern einen Schiedsſpruch. Danach treten zu dem Gehalt der Auguſttabelle der Tarife für den Monat September zur Abgel⸗ tung der Teuerung vom 15. Auguſt bis 15. September 75 Proz., für die Zeit von da bis Ende September weitere 20 Prozent Zuſchlag, alſo insgeſamt 95 Prozent. Damit ſoll die Ent⸗ wickelung der Teuerungsverhältniſſe für den ganzen Monat Sep⸗ tember endgültig abgegolten ſein. Die Zuſtimmungsfriſt von Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern läuft bis zum 29. September mittags. Den Vorſitz in der Sitzung führte Landgerichtsdirektor Bo den⸗ heimer. Die Arbeitgeber waren durch das Kartell der Mann⸗ heimer Arbeitgeberverbände und die Arbeitnehmer durch den Geſamt⸗ verband Deutſcher Angeſtelltengewerkſchaften(Gedag) vertreten. N 15 * Ernannt wurde Wachtmeiſter Ludwig Bender in Mann⸗ heim, die Rottenmeiſter Philipp Kunz, Otto Hofmann, Karl Arnold, Adolf Aſal und Karl Mees in Mannheim zu plan⸗ mäßigen Polizeiwachtmeiſtern daſelbſt. 725 Tü. Die Tariferhöhung bei der Reichsbahn. Zu den auf 1. Oktober in Kratf tretenden neuen Tarifen wird von zuſtändiger Stelle erklärt, daß dieſe neuen Sätze bei den Gütertarifen das rund 273fache, bei den Perſonentarifen das rund 45fache der Frieden⸗ tarife ergeben. Vergleicht man dieſe Durchſchnittserhöhungen mit den Inderzahlen für die hauptſächlichſten Ausgabepoſten der Reichsbahn, ſo ſtellt ſich heraus, daß das Unternehmen auch in ſeinen Gütertarifen die Preisſteigerung für ſeine eigenen igſten Bedarfsartikel noch nicht erreicht hat. Gegenüber dem 27—— Betrag der Gütertarife ſteht B. das 444fache der deutſchen Kohle, das 947fache der engliſchen Kohle, das 424fache der Schienen, das 468fache der Eiſenſchwellen, das 479fache des Stabeiſens und das 446fache des Kiefernholzes. RNMeuregelung des Bahnhofbuchhandels. Vom Reichsverkehrs⸗ miniſterium ſind für das ganze Reichsgebiet gültige neue Bedingun⸗ gen füx die Zulaſſung der Bahnhofbuchhandlungen ausgegeben wor⸗ den. Darnach ſind die Bahnhofbuchhandlungen verpflichtet, bei der Auswahl des Leſeſtoffes kulturellen und volkswirtſchaftlichen Geſichts. punkten Rechnung zu trogen; Schund⸗ und Schmutzliteratur und Druckſchriften, die gegen Anſtand und gute Sitte verſtoßen, dürfen nicht verkauft werden. Die großen Volksbildungsorgani⸗ ſationen, auf deren Anregung dieſe Bedingungen aufgeſtellt wu- den, ſollten nun auch, ſoweit möglich, die Hand zu ihrer Verwirk. lichung bieten und ſo dem Bahnhofbuchhandel ſeine Kulturmiſſinn erfüllen helfen. eeeeee Jum Streik der Elektrizitätsarbeiter wird mitgeteilt, daß der Ausſtand ein wilder Streik war und daß die Organiſationen von dem Vorgehen der Arbeiter keine Kenntnis hatten. Der Streik werde auch von linksſtehender Seite ſcharf verurteilt. Am Freitagg voriger Woche hätten Verhandlungen über Lohnforderungen ſtatt⸗ gefunden, die aber ergebnislos Infolgedeſſen ſollte ein Schlichtung⸗ausſchuß heute darüber entſcheiden. Trotzdem hatten die Arbeiter am geſtrigen Dienstag früh um 9 Uhr die Feuer ge⸗ löſcht, um den Betrieb lahmzulegen. Nach drei Stuben ———— ——— 4. Selte. Nr. 444. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 27. Sepkember 1922. hatten die Ausſtändigen nach Einwirkung der inzwiſchen von der Stad: verſtändigten gend nmen. Der Streik kam 1 15 in der geſtrigen Sitzung des Bür⸗ gerausſchuſſes zur Sprache, wohel der Ausſtand allgemein ſcharf ver⸗ urtellt wurde. Wir verweiſen auf den Sitzungsbericht. Streik iu den e Die Arbeiter in den gieſigen Möbelſpeditionsbetrieben befinden ſich im Ausſtand. * Ein Pfund Hheuig 150 Mark. Auf der Hauptverſammlung des Zadiſchen Landesvereins für Bienenzucht wurde eingehend der Honigprei⸗ erörtert. Es wurde betont, daß man den Zuckerpreis nicht ohae weiterts zur Berechnung des Honigpreiſes heranziehen kann, do In⸗ und Ausfandszucker ſehr verſchiedene Preiſe aufweiſen. Den Beamten⸗, Mittei⸗ und Arbeiterſtand ſei es unmöglich, Honig zu kauſen, wenn man den Preis für Auslandszucker als Grundlage gehme Man erkannts ſchließlich für ſetzt einen Richtpreis von 150 Mark für ein Pfund Honig allgemein an. Ph. Was alles in Mannheim geſtohlen wird. Entwedet wurden am 22. Sepkt. 1922 aus einer Wohnung Rheindammſtraße Nr. 5 1 goldene Herrenremontoiruhr mit Sprungdeckel, goldenen Zeigern und römiſchen Zahlen, 1 ſchwere goldene Herrenuhrkette mit langen dicken Gliedern, 1 goldene Broſche mit Bildnis eines Knaben, 1 überne Herrenuhrkette, feingliedrig, 3,20 Meter blauer Cheviotanzug⸗ ſtaff und 3 Meter ſchwarze Seide. Am 17. September auf der Renn⸗ wieſe hier ein ſilbergrauer zweijähriger Schnauzer(Hündin) auf den Namen Schaauzer hörend. Am 3. September ebenfalls auf der Rennwieſe hier ein ſechs Monate alter männlicher ſchwarzer Wolfs⸗ hund auf den Namen Tell hörend. Am 9. September aus einem Hausflur der Stationskaſſe im Hauptbahnhof ein Fahrrad, Marke und Nummer unbekannt, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, Torpedo⸗ reilauf mit Rücktrittbremſe, am Rahmen befindet ſich vorn ein chwarzgrünes Schild, auf dem eine männliche Figur mit einer Fahne ſteht. 1 veranſtaltungen. Theaternachricht. In der Aufführung von Richard Wagners „Tannhäuſer“, der in der Neueinſtudierung(Pariſer Bearbei⸗ tung) der letzten Spielzeit am Donnerstag unter der muſikaliſchen Leitung von Paul Breiſach in Szene geht, ſingen erſtmalig Anna Karaſek die Venus und Guſſa Heiken den jungen Hirten. Die choreographiſche Leitung der Venusbergſzene hat Reinhold Kreide⸗ weiß übernommen und wird darin auch als Tänzer mitwirken. * Doppelkonzert mit Preisausſchreiben im Roſengarten. Nach⸗ dem im Rahmen der ſtädtiſchen Sonntagskonzerte in der Regel der erſte Sonntag im Monat ein Konzert mit Bewirtſchaftung bringen ſoll, iſt für den Eröffnungsabend ein entſprechendes Unterhal⸗ tungs⸗Programm aufgeſtellt worden, in deſſen Durchführung ſich die Kapellen Becker und Beierle mit dem Männer⸗Doppelquartett „Mignon“ teilen. Einen beſonderen Reiz wird der Eröffnungsabend dadurch gewinnen, daß mit dem Programm der Kapelle Becker, das nicht bekannt gegeben wird, aber aus in den Sonntagskonzerten bereits geſpielten Stücken beſteht, ein Preisausſchreiben ver⸗ bunden iſt. Der Konzertbeſucher erhält eine Prämie von 1000 Mark, der das Programm richtig au⸗gefüllt bis Konzertſchluß abgibt. Bei mehreren richtigen Löſungen erfolgt Ausloſung des Gewinners. (Näheres ſiehe Inſerat in vorliegender Ausgabe.) Wily Heilmann trug geſtern heitere Dichtungen von Heine, Liliencron, Presber, Rideamus u. g. vor. Meiſt bekannte Stücke und wenig Hervorragendes. Heilmann läßt den Humor durch ſich ſelbſt wirken; ſeine Vortragsart hat Kultur. Bisweilen jedoch könnte ex deutlicher ſprechen. Der Harmonieſaal war gut beſucht. Zu den Einrichtungen der laufenden Saiſon gehört das Rauchen im aal. m. 3 Rudolf Thies, der erblindete Flötenvirtuoſe und Konzert⸗ meiſter veranſtaltet Montag, den 2, Oktober unter Mitwirkung von Leng Wagner, Karl Neumann⸗Hoditz und Joh. Stegmann ein Konzert. Rommunale Chronik. pf. Kaiſerslautern, 26. Sept. Nach dem Vorbild aus einigen Städten beabſichtigt nunmehr auch Kaiſerslautern für alle die⸗ jenigen, welche über die allgemeine Polizeiſtunde in Wirtſchaften uſw., ferner in Vereins⸗ und Geſellſchaftsräumen verweilen, eine Steuer einzuführen. Die Steuer ſoll ſowohl in jenen Fällen er⸗ hoben werden, für welche von der Polizeibehörde die Erlaubnis zum Verweilen von Gäſten über die Polizeiſtunde hinaus genehmigt wird, als auch dann, wenn eine Genehmigung zur Polizeiſtunden⸗ verlängerung nicht erforderlich iſt. Durch die Zahlung der Steuer 50 ſich jedoch ein Gaſt nicht das Recht zum Verweilen über die olizeiſtunde hinaus erkauft. Die Steuer ſoll für jede einzelne Perſon betragen: für die erſte Stunde über die allgemeine Polizei⸗ ſtunde 10 Mark, für die zweite Stunde 20 Mark, für die dritte und vierte je 50 Mark, für die fünfte und jede weitere je 100 Mark. —.— Saarbrücken, 26. Sept. Der Gemeinderat von Dud⸗ weiler hat beſchloſſen, eine kurzfriſtige Anleihe von 400 000 Franken (das ſind 40 Millionen Mark) beim Verband der Bergarbeiter Deutſchlands, Bezirk Saargebiet, zu Zwecken des Wohnungsbaues aufzunehmen. —: Berlin, 26. Sept.(Drei Milliarden Mark Fehlbetrag im Haushalt von Berlin.) Im Haus⸗ haltsausſchuß der Stadtverordnetenverſammlung teilte der Stadt⸗ kämmerer mit, der Fehlbetrag der Stadt im Haushalt betrage in⸗ folge der letzten Lohn⸗ und Gehaltserhöhungen drei Milliarden Mk. Kunſt uns Wiſſen. Mannheimer Kunſtausſtellungen. Eine wohlangeordnete Aus⸗ ſtellung von Werken badiſcher Künſtler iſt zum Saiſonbeginn von der Galerie Buckh eröffnet worden. Die beſte Gruppe badiſcher Ma⸗ lerei, die Laudſchaftskunſt, iſt hier an ihren Hauptvertretern der neueren Zeit, Trübner, Baiſch, Schönleber, Haueiſen, Schindler, entwichlungsmäßig dargeſtellt. Serübe, der be⸗ ſcheiden ſeinen eigenen Weg geht, ſt mit einem Bildnis vertreten. Ein intereſſantes Porträt hat auch Haueiſen hängen. Die Bunt⸗ ſtiftzeichnungen Stohners, nach franzöſiſchem Vorbild, ſind recht anſprechende Arbeiten. Große Fortſchritte zeigen Gelbs Bildhauer⸗ ſchöpfungen. Bewegungsrhythmus und geiſtiger Ausdruck laſſen wohl nichts mehr zu wünſchen übrig.— der Mannheimer Kunſtverein eröffnete vergangenen Samstag ſeine erſte Winter⸗ ausſtehlung, der gegenüber der Kunſtkritiker nur den unbetei⸗ ligten Zuſchauer ſpielen kann. Die wenigen einigermaßen guten Bilder möge leder nach ſeinem perſönlichen Geſchmack 9 77 finden. A. M. Ausſtellung dou Meiſteriaſeln in der Kunſthalle. Aus ihren reichen Beſtänden hat die Kunſthalle für die nächſten 14 Tage in bunter Auswahl dre: Säle boll Meiſtertafeln ſchwarz⸗weißer und Zetaſenkunſt zur Ausſtellung gebracht. Es ſind Werke aus f ſt allen Entwicklungsſladien der Kunſt ſeit 1800, deren Vorführung der Bevölkerung einen Begriff geben möge von der Mannigfaltigkeit und Erleſenhelt unſerer graphiſchen Sammlung. Wir nennen Werke von Genelll, Olivier, Caſpar David Friedrich, Ad. von Menzel, Conſtantin Guys, Haus Thoma, Hans von Marces, Fritz Böhle, Max Lledermann, Corinth, dazu noch viele neuere, alles edelſte Originale. Wegen der Lichtempfindlichkeit der koſtbaren Blät⸗ ter kann dieſe Ausſtellung nur kurze Zeit geöffnet bleiben. DBerliner Theaker. Im Staatstheater ein wohltemperierter Erfolg. Die Erſtaufführung der ſchon 1914 geſchriebenen Tragi⸗ komödie„Die Hochzeit des Adrian Brouwer“ von Eduard Stucken. Goldſchmiede⸗Arheit; wie in Stuckens roman⸗ tiſchen Artus⸗Dramen, ſo hier in der Dramatiſterung eines Kapitels der niederländiſchen Kunſtgeſchichte, das den Namen hat von Brouwer, dem wüſten Kunſtgeſellan, dem Wirtshaus⸗Genremaler und Schüler des Franz Hals. Doch der weichtönige, ſonderartig reichgegliederte Vers fehlt der Sprache des ſiebzehnten Jahrhun⸗ derts— und ſomit das Beſte, was Stucken, der balladeske Lyriker, dem ſchwächeren Dramatiker zu leihen imſtande war. Die Reize der Ziſelierung verſcheuchen nicht andauernd den Reiz auf die Gähnmuskeln. Eine Tragikomödie des verbummelten Genies könnte nur ſchreiben, wer das Genie mit eigenem Genie beglaubigt. rganiſationsvertreter die Arbeit wieder auf⸗ Stuckens Brouwer, Adrian, ſpricht und wird beſprochen. Der Aus dem Lande. sw. Weinheim, 24. Sept. Die Tabakernte geht ihrem Ende entgegen. Der Ausfall iſt ſehr gut. Bezahlt wurde für den Zentner Grumpen wie ihn der Acker liefert M. 3000, getrocknet M. 12 000. Weinheim, 26. Sept. Der 51 Jahre alte, aus dem Oden⸗ walde ſtammende und hier beſchäftigte Farikarbeiter Adam Schä⸗ fer, der ſich unlängſt aus Schwermut vom Fenſter ſeiner Wohnung auf die Straße herabſtürzte, iſt heute im hieſigen ſtädtiſchen Kranken⸗ hauſe den dabei erlittenen Verletzungen erlegen. d Schwetzingen, 25. Sept. Im hieſigen Bahnhof verübte geſtern abend nach 7 Uhr eine Anzahl Fußballſpieler aus Hockenheim einen unerhörten Roheitsakt. Dieſelben kamen von einem Verbands⸗ ſpiel von Neckarhauſen. Sowohl in Ladenburg als auch in der Bahn nach Friedrichsfeld und Schwetzingen ſchlugen ſie Lärm und beleidigten in gemeiner Weiſe verſchiedene Mitreiſende. Auf dem hieſigen Bahnhofe angelangt, ſchlugen ſie ohne jeden Grund auf einen im Dienſte befindlichen Rangierer derart ein, daß derſelbe ärztliche Hilſe in Anſpruch nehmen mußte. Außer ſonſtigen ſchweren Verletzungen trug er einen komplizierten Knöchelbruch davon. Sieben Teilnehmer der rohen Bande wurden vorläufig feſtgenommen. Eine empfindliche Strafe für die Rohlinge— und zwar ohne Amneſtie— wäre durchaus am Platze, zumal ſich derartige Vorfälle auf Bahn⸗ höfen in letzter Zeit ſchon wiederholt haben. Tu. Bretten, 25. Septbr. Ein Automobilunglück ereignete ſich geſtern auf der Fohrſtraße Sienzingen⸗Maulbronn. Infolge zu ſchneller Fahrt überſtürzte ſich das Auto und begrub, als einzigen Fahrgaſt, den Chauffeur. Lt.„Brettener Tagbl.“ richteten herbei⸗ geeilte Nachbarbewohner das Auto wieder auf und brachten den Schwerverletzten ins Krankenhaus nach Maulbronn. Das Auto, das noch fahrbar war, wurde ebenfalls nach Maulbronn gebracht. Tu. Karlsruhe, 25. Sept. Im 75. Lebensjahr iſt hier der frühere Präſident des Oberlandesgerichts Wirklicher Geheimer Rat Dr. Emil Dorner geſtorben. Mit ihm iſt einer der hervorragendſten deut⸗ ſchen Juriſten aus dem Leben geſchieden. Exz: Dr Dorner ſtammte aus Buchen und war im Jahre 1870 in den badiſchen Staats⸗ dienſt eingetreten. Er begann ſeine richterliche Caufbahn in Pforz⸗ heim, wurde dann als Oberamtsrichter nach Stockach und als Land⸗ gerichtsrat nach Mosbach verſetzt. Dann erfolgte ſeine Verſetzung in das Juſtizminiſterium. 1899 wurde Dr. Dorner zum Präſidenten des Landgerichts und 10 Jahre ſpäter zum Präſidenten des Oberlandes⸗ gerichts ernannt. Ein ſchweres Augen eiden zwang ihn am 1. Okt. 1915 in den Ruheſtand zu treten. Auch im öffenrlichen Leben iſt der Entſchlafene hervorgetreten. 10 Jahre, von 1905 bis 1915 gehörte er der früheren 1. Kammer an. Die Uaperſiät Freiburg hatte ihm die Ehrendoktorwürde verliehen. Tul. Triberg, 25. Sept. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Montag vormittag.43 Uhr ſind beim oberen Portal des großen Kehrtunnels zwiſchen Triberg und Nußbach nach Durchfuhr des Per⸗ ſonenzuges 1904 größere Felsſtücke, wohl infolge ſtarker Regengüſſe, auf das Gleis angeſtürzt. der Zugverkehr iſt auf ungefähr 12 Stunden unterbrochen; der Perſonenverkehr wird durch Umſteigen an der Unfallſtelle und durch Umleitung über Freiburg und Baſel aufrecht erhalten. Verletzungen ſind nicht vorgekommen. Nus der Pfals. r. Landau, 25. Sept. Das humaniſtiſche Gymnaſium Landau beging geſtern die Feier ſeines 50jährigen Beſtehens. Dazu hatten ſich aus naher und weiter Ferne etwa tauſend junge, alte und ganz alte Herren eingefunden, die ehemals die Bänke der Anſtalt „gedrückt“ haben. Geſtern abend gab ein Vortrag von Univerſitäts⸗ profeſſor Geheimrat Boll aus Heidelberg, einem Pfälzer, den Auf⸗ takt zu der Feier Er behandelte die Bedeutung der humaniſtiſchen Bildung in der Gegenwart und kam zu dem Schluß— wie zu er⸗ warten war—, daß auch in der vom Materialismus beherrſchten Gegenwart die humaniſtiſche Bildung nicht entbehrt werden könne als die Schule des Geiſtes. Im Anſchluß an den Vortrag ſollte eine Studiengenoſſenſchaft gegründet werden. Von 11 Uhr ab war die akademiſche Feier in der Feſthalle, bei der Konrektor Dr. Schneib⸗ müller in meiſterhafter Rede die Entwicklung der Schule und damit ein Stück bayriſchen Kulturlebens darlegte. Beſonderes Ge⸗ denken fand darin der erſte Gymnaſialdirektor Dreykorn als Leh⸗ rer und Menſch. Seine Schüler bewahren ihm gutes Gedenken, das durch eine künſtleriſche Plakette auf ſeinem Grabe hier ſichtbaren Ausdruck finden wird; 37 000 Mark ſind für dieſen ſchönen Zweck ſchon aufgebracht. Eine Anſprache des Rektors Haller, Rezitatio⸗ nen, Schülerchöre und Orcheſterſtücke der Schüler bildeten das übrige Programm. Am Abend verſammelten ſich die Studiengenoſſen zum Feſtbankett bei dem eine Rede nach der andern und ein Burſchenlied nach dem andern ſtieg. (dp) Kirchheimbolanden, 26 Sept. Da die Brotverſorgung der Stadt ſtark gefährdet iſt, hat der Stadtrat an die Kreisregie⸗ rung in Speyer, an das Landwirtſchaftsminiſterium in München und an das Reichsernährungsamt in Berlin je ein Telegramm ge⸗ richtet, das lautet: Stadt Kirchheimbolanden, ſchon tagelang ohne Markenbrot. Erregung ſehr groß. Können für nichts einſtehen. Bitte dringend um Abhilfe. Außerdem ſollen die gleichen Stellen in einer Entſchließung ausführlicher auf die Mißſtände hingewieſen und auf etwa entſtehende Gefahren aufmerkſam gemacht werden. Nach einem beim Bürgermeiſteramte vor der Sitzung eingelaufenen Berichte des Kommunalverbandes ſoll die Brotverſorgung für die allernächſte Zeit geſichert erſcheinen. —— Dämon, der ihn erhebt und verwüſtet, ihn aus den Bezirken der Ceſittung und den rettenden Armen einer reinen Liebe immer wieder zum Raubgeſindel nächtlicher Straßen reißt, lodert dem Zu⸗ ſchauer nicht ins Geſicht. Stucken hat es ſich nicht ſo bequem ge⸗ macht, wie mancher rabuliſtiſche Literat ohne weiteres täte, daß er die Geſellſchaft bürgerlicher Ordnung nur aus Idioten und Sklaven⸗ ſeelen zuſammenſetzte. Aber ſeine vornehme Objektivität muß er mit der Unklarheit des pſychologiſchen Zwangs büßen. die Abſicht, einen Zeit⸗ und Landſchaftsrahmen mit an ſich ſchönen Bildern „geſellſchaftlichen Stillebens“ zu ſchaffen, dehnt und verdünnt den dünnen dramatiſchen Faden. Aeußere Wirkung hat nur die Schluß⸗ ſzene. Brouwer kommt zu ſeiner Hochzeit mit der lieblichen Schweſter des Patriziers, und, um ſich in die Freiheit, auf die Landſtraße zu retten und jede Rückkehr endgültig abzuſperren, ſpielt er einen Volltrunkenen und hat keine Hoſen an. Indeſſen— ein Abſagebriefchen hätte dieſen negativen Mummenſchanz unnötig gemacht! Unter den einzelnen Koſtbarkeiten des ſinnigen Dichters die koſtbarſte, iſt eine ganz abſeits vom Wege des Dramas liegende Szene in der Anatomie. Da horcht man willig den erlöſenden Lehren indiſcher Philoſophie. Eine Fülle neuer und ausgezeich⸗ neter ſpauſpieleriſcher Kräfte trat in Aktion. Das Staatstheater iſt jetzt bnſere reichſte Bühne. In der Tribüne, einem der ſechs Theater, die Eugen Robert in Berlin und Wien regiert, wurde„Sonnenſpektrum“, aus Frank Wedekinds Nachlaß, aufgeführt, ein„Idyll aus dem modernen Leben“. In Wien hatten ſich die Schauſpielerinnen gewei⸗ gert, das Stück zu ſpielen. Es ſollten ihrer ſieben in bloßen Hemd⸗ chen, die Hemdchen ſchillernd in den ſieben Farben des Regenbogens, inſeinem gewiſſen Salon feilſitzen. Die Hemdchen freilich ließen ſich, wie man geſtern ſah, in Koſtüme verwandeln, durchaus nicht fleiſch⸗ freier, als junge Damen der Geſellſchaft ſie heute allenthalben flattern laſſen. der Salon aber. Es iſt ſchwierig, darüber zu ſprechen ... Wedekinds ernſter Anſpruch iſt unbeſtreitbar und ſeine eroto⸗ maniſche Moralphiloſophie nicht mit den geiſtloſen Lüderlichkeiten des von den beſten Familien geſchätzten Verneuille zu verwechſeln. Wollte denn aber Wedekind, daß ſich der Theaterkritiker mit ſeinem„Son⸗ nenſpektrum“ beſchüftige? Sehr fraglich! Das Stück iſt ja kein letztes Vermächtnis, Wedekind hat es ſchon nor zwanzig Jahren im Münchner Freundeskreis vorgeleſen und bis zu ſeinem Tod die Auf⸗ führung nicht veranlaßt. Es ſei hier nur angedeutet: Der Salon wird im vollen Betrieb gezeigt. Nicht durchwegs in realiſtiſcher Auf⸗ machung; das wäre, ſo wunderlich es dünken mag, harmloſer und ein gewohntes Milieu(ſiehe Dietzenſchmidt!). Das Provozierende, LNachbargebiete. swW. Worms, 25. Sept In einem Manſardenzimmer einer hie⸗ ſigen Wirtſchaft wurde eingebrochen und daraus Stoffe und Ge⸗ brauchsgegenſtände im Werte von 109 000„ geſtohlen. Als F wurde der 30jährige Arbeiter Joſ. Wilh. Wagner, in Frankfurt a. M. wohnhaft, ermittelt.— Auf friſcher Tat ertappt wurde ein Zugführer, der aus einem Gepäckſtück im Packwagen ein Kleid ge⸗ ſtohlen hat. 5 sw. Worms, 25. Sept. Ein 28jähriger verheirateter Fabrik⸗ arbeiter von hier wurde nach Unterſchlagung von 348 000% Lohn⸗ geldern zum Nachteil einer hieſigen Firma flüchtig. 5 ws. Darmſtadt, 24. Sept. Nachdem ſich noch die Spuren deß erſten Notgeldes überall finden laſſen, ſoll auch Dormſtadt, zur Be⸗ hebung des gegenwärtigen Mangels an Zahlungsmitteln die Aus⸗ gabe von Notgeldſcheinen zu 100 und 500 Mark geſtattet worden ſein. Die Laufzeit wurde zunächſt auf 2 Monate feſtgeſetzt. sw. Darmſtadt, 25. Sept. Der Schlichtungsausſchuß fällte heute einen Schiedsſpruch für die kaufmänniſchen Angeſtellten, der für Septembet neue Sätze vorſieht. Induſtrie und Großhan⸗ del.,., 3. Gehilfenjahr 5200, 6100, 7000, bis 21 Jahre 8050. bis 25 Jahrs 10 200, über 25 Jahre 13 700. Klaſſe 3 bis 25 Jahre 10 900, über 25 Jahre 15 600, Klaſſe 4 bis 25 Jahre 12 650, über 25 Jahre 16 500, Klaſſe 5 ohne Altersunterſchied 18 250 l. Klein- handel 4700, 5450, 6000, 6750, 8500, 11 750, 9150, 12 500, 15 Mark. Die Verheiratetenzulage ſowie die für Ernährer wird auf 2000, die Kinderzulage(bis 3 Kinder) ſowie die Zulage für allein“ ſtehende Ledige 600 1. Friſt zur Annahme Mittwoch. sw. Darmſtadt, 25 Sept. Ein unbekannter Toter wurde hier im Walde, in der Nähe der Waldkolonie Dornheimerweg aufgefunden. Die Leiche trug Verletzungen am Halſe. Jedenfalls hat der Unbe⸗ kannte ſich die Kehle durchgeſchnitten. Es handelt ſich um einen Mann von etwa 6) Jahren sw. Nierſtein 24 Sept. Bei der Weinverſteigerung von Geng Albrecht Schneider wurden bei ſehr flottem Gebot M. 18 855 00 erlöſt, d. h. im Durchſchnitt pro Stück 792 400 M. Alle zum Aus⸗ gebot gekommenen Weine wurden weit über die Taxe bezahlt. Sportliche Rundſchau. Pferòerennen. Hamburg⸗Horn. Unſchuld⸗Rennen. 60 000 Mark. 1000 Meter. 1. Müllers Vale (H. Schmidt), 2. Interim, 3. Cellini. Ferner: Lala, Raubgraf. 14.107 10, 10:10.— Alſter⸗Jagdrennen. 60 000 Mark. 3500 Meter. 1. Ge⸗ ſtüt Starpels General(p. Herder), 2. Laffete, 3. Kabine. Ferner: Charleys Couſin 15:10; 11, 12:10.— September⸗Ausgleich. 60 0 Mark. 1400 Meter. 1. Geſtüt Weils Traumdeuter Dlejnit), 2. Widerſtand, 3. Centrifugal. Ferner: Fehlerlos, Frau Holle, Rinal⸗ do, Queen Henriette, Erwachen, Katzbach. 16:10: 12, 18, 14:10. 7 Herbſt⸗Preis. 75 000 Mk. 210 Meter. I. Schlutius Civiliſt(Oell⸗ nik), 2. Freude, 3. Schalk II. 12:10.— Hanſeaten⸗Preis. 100 000 W. 2800 Meter. 1. Sulzbergers Einhart(H. Schmidt), 2. Dunſt, 5. Berliner. 18:10— Preis von Willinghuſen 60 000 Mark. 160⸗ Meter. 1. G. Beits Werwolf(H. Brown), 2. Conſuela, 3. Koke⸗ lores. Ferner: Münze, Hamdani, Komponiſt., 16:10; 14, 21:10.— Abſchieds⸗Jagdrennen. 60 000 Mark. 4200 Meter. 1. Schlutiu⸗ Feuerbach v. Herdrer), 2. Orkus, 3. Blindgänger. 21:10. Rudern. Induſtrie-Regalte der Firma Brown, Boveri u. Cie. 6 Scchhon in den beiden letzten Jahren hat die Mannheimer Gro firma Brown, Boveri u. Cie. durch Abhaltung einer interg Firmenregatta den Beweis geliefert, daß ſie die Pflege iſe Leibesübungen und beſonders den ſchönen Ruderſport im ihrer Angeſtellten aufs tatkräftigſte unterſtützt. Ermuntert durch hr ſchönen Erfolge von 1920 und 1921 iſt die Firma in dieſem 5 einen Schritt weiter gegangen und hat von fünf ausgeſchriebene. Rennen drei(1 Achter, 1 Vierer und 1 Einer) zu einer Induſtrie⸗ und Firmenregatta ausgebaut, zu der geſchloſſene Firmenmannſcha el⸗ aus dem Kreiſe Maunheiiz Lubwigshaſen zugelaſſen ſind. Die 1 55 dungen haben den Beweis gegeben, daß dieſe Induſtrieregatta m. ruderſportlichen Kreiſen recht gut Anklang gefunden hat. 5 10 wird ein weiterer Ausbau nur eine Frage der Zeit ſein. Da⸗ 0 kenswerte Entgegenkommen und die Initiative der Firma Wre Boveri u. Cie. haben für die am 30. September auf dem umee Neckar ſtattfindenden„B. B. C. Induſtrie⸗Regatta“ nachfolgenbe? ſchöne Programm entſtehen laſſen: 1. Firmen. Achter: 1. Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik:.. Rheiniſche Creditbank: 3. Brown, Boveri u. Cie.; 4. Bopp Reuther.(Bahnſänge 1600 Meter). 5 2. Kanu-Auffahrk der Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft e. V.)· 3. Jirmen⸗Einer: 1. Brown, Boveri u. Cie.(Stußunen. 2, Rheiniſche Creditbank(Trefz): 3. Bopp u. Reuther(Lu (Bahnlänge 1200 Meter.)„ Eie 4. BBC-Bierer: 3 Mannſchaften von Brown, Boveri u⸗ (1200 Meter.) iniſche 5. Jirmen⸗Vierer: 1. Brown, Voveri u. Cie.; 2. Rheint Creditbank; 3. Dresdener Bank; 4. Bopp u. Reuther. Ge⸗ 6. Fiſcherſtechen, ausgeführt von der Mannheimer Kanu⸗ ſellſchaft und dem Heidelberger Kanu⸗Verein. 7. BBC.Achter: 2 Mannſchaften von Brown, Boveri (1600 Meter). 4 5*— 2 2 2 1 2 50 1 ſelbſt hat ihre Rechte— zumal in ihrem Prozeß gegen die ſcheien wohlgeſittete Geſellſchaft. Die Verbindung zwiſchen den Welten wird hergeſtellt durch ein unſchuldiges junges Mädchen au⸗ von naiven, gewiſſermaßen keuſchen Trieben in das verrufene 1 gelockt wird. An dieſem Kinde macht der Dichter Experimere Pfychologie, und das iſt das Literariſche an dem unerhörten 2 K. n Bruno Walter zum Profeſſor ernaunk. Dem in dieſen Tacer aus München ſcheidenden Generalmuſikdirektor und Leiter der der baveriſchen Staatstheater Brunos Walter iſt don der Staab reglerung der Titel eines Profeſſors verliehen worden. Wien Gerhart Hauptmann kommt am 18. Oktober nach um zwei Vorleſungen aus nicht gedruckten Werken zu halten. uch Wiener Aufenthalk ſchließt ſich eine 10tägige Vortragsreiſe die Tſchechoſlowakei an. „e Als germaniſches Heſt tritt die neue Nummer des Hen in einheitlichem Gepräge auf den Plan und führt zu den w Auf⸗ Quellen neuer Kraft und geiſtiger Größe zurück. Der einleitende inen ſatz Eberhard Weſtfals redet dem Deutſchen, der heute noch 18 ins Herzens und empfänglichen Geiſtes zu ſein trachtet, Uberzeua ghallg Gewiſſen und eröffnet ihm, gleichſam in letzter Stunde, nachhiche der Väter Mahnung zur ernſten Rückbeſinnlichkeit. Da⸗ gepurftigen Heft des Hellweg ſollte jedem Kulturbewußten und Kulturbedür rben. in deutſchen Landen ein getreuer Leitfaden und Wegweiſer nitten Der Münchner Joſef Weiß gibt mit ſeinen markanten Holzſch Edda aus der frühgermaniſchen Heldenſage, dem Wölundliede 5 55 da⸗ und der Hunnenſchlacht, dem Heft eine bildkräftige Note. Ueber den Schaffen dieſes Künſtlers berichtet Dr. Felix Kuetgens ein⸗ ſtädtiſchen Muſeen Aachens und Dr. Hermann Unger zerglied Seele⸗ gehend Hans Pfitzners Romantiſche Kantate„Von deutſcher in. Im Heimatboden wurzelnde Lyrik ordnet ſich beziebungenoll agſten Die Ausgrabung eines altrzmiſchen Theaters. Die zmer, Ausgrabungen bei Civita Lavinia, dem Lanuvjum der alten 3 eine brachten die Ueherreſte eines römiſchen Theaters ans Licht, er von der größten bisher freigelegten Arenen beſitzt. Der Durchmeſſg rch⸗ mehr als 1600 Fuß bleibt nur um wenige Fuß hinter dem war meſſer des großen Theaters von Pompeſi zurück. Lanupee 0 zine der älteſten lateiniſchen Städte, und die Sage berich ſandete, Aeneas, als er auf ſeiner Flucht von Griechenland in Italient habe. ſein Schiff an Ringen in der Mauer von Lauvium veranke c In dieſer Stadt würde der Kaiſer geboren, Antonius Pius, nd der Aurel, der Verfaſſer der berühmten„Selbſtbetrachtungen Herr⸗ Kaiſer Commodus lebten hier längere Zeit. Von dem letztere 1 das Wedekind'ſche, iſt die Halbverklärung der Halbwelt. Die Hölle ſcher wird berichtet, daß er oft in der Arena, die jetzt wieder gefunden iſt, als Gladiator ſich der Menge gezeigt habe⸗ 5 u. Cie. ieg ge⸗ iter ein vordnung ebenſo beſtraft wie die vollendete Die Rachforderung von 4 322 d05 Geſetz und Kecht. Nr. 20. Maunheimer General-Anzeiger.(Miltag ⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 27. Sepfember 1922. JJVVCFCC — Delche Folgen hat die untichtige Preis. angabe bei Srundſtücksperkäufen? Die Rechtsſprechung in der Wertzuwachsbeſteuerung hat ſich guf den Saand eegel daß auch von dem ſcheinbaren Ju⸗ wachs, der ſich durch Vergleichung des Goldmarkerwerbspreiſes mit dem Papiermarkveräußerungspreis ergibt, Juwachsſteuer zu zahlen iſt, da der vom Geſetzgeber feſtgeſtellte Begriff des Wert⸗ zuwachſes durch Vergleichung des Erwerbspreiſes mit dem Ver⸗ außerungspreiſe entſtehe. Es muß alſo Zuwachsſteuer beim Ver⸗ kauf eines Grundſtück⸗ auch dann entrichtet werden, wenn wirt⸗ ſchaftlich dein Gewinn, ſondern Verluſt vorliegt. Bei der bis zu 35 Proz. gehenden Wertzuwachsſteuer iſt es daher nicht verwunder⸗ lich, wenn die Parteien, um Steuer zu ſparen, den Veräußerungs⸗ preis in der Urkunde niedriger angegeben, als er in Wahrheit be⸗ trägt. Die Sorgloſigkeit, die in dieſer VBeziehung herrſcht, läßt ſich nur ſo erklären, daß die Beteiligten ſich der Gefahren, denen ſie ſich ausſetzen, nicht voll bewußt ſind. Gefahren aber beſtehen auf ſteuerlichem, zivilrechtlichem und ſtrafrechtlichem Gebiet. Verkäufer und Käufer machen ſich einer An en der e für den richtigen Preis fälligen Steuer ſchuldig. An dieſem delikt nehmen auch alle als Berater, Vermittler uſw. wiſſentlich mitwir⸗ tende Perſonen teil Gemäߧ 359 Reichsabgabenordnung iſt jeder für die geſamte Summe der hinterzogenen Steuern haftbar. Selbſt wenn es nur beim Kaufvertrag bleiht, die Eintragung ins Grund⸗ buch ſpäter nicht zuſtande kommt, iſt eine verſuchte Steuerhinter⸗ ztehung gegeben. Der Verſuch wird aber 360 Reichsabgaben⸗ at. Andere Perſonen können mindeſtens wegen Beihilfe, und zwar, wenn ſie ihres Vor⸗ teils wegen handeln, mit gleicher Strafe wie die Täter belegt werden.(§8 355, 361.⸗Abg.⸗O.). ivilrechtlich vollzieht ſich der Eigentumsübergang ſo, daß ſich er Haünfes zunächſt über den Verkauf einigen, wodurch der Kaufvertrag zuſtande kommt, alsdann erklärt der Verkäöufer, daß er mit der Eintragung des Erwerbers als neuen Eigentümer einverſtanden iſt, der nimmt die Erklärung an, und auf Antrag einer oder beider Parteien erfolgt darauf die Eintragung ins Grundbuch. Iſt nun im Kaufvertrag ein falſcher Preis ange⸗ geben, ſo iſt er nichtig, denn er iſt nicht ſo beurkundet, wie er in Wahrheit geſchloſſen iſt. Der Verkäufer kann nicht Jahlung des Preiſes, der Käufer nicht Auflaſſung und auch nicht Schadenserſatz verlangen, wenn der Verkäufer das Grundſtück anderweit ver⸗ ſußert. Es bedarf keiner beſonderen Anfechtung oder eines Rück⸗ tritts. Zwar kann der Käufer, der ſchon einen Teil des Preiſes bezahlt hat, ihn als ungerechtfertigte Bereicherung zurückfordern, meiſt wird es aber nicht geraten ſein, ſolche Klage zu erheben, wo⸗ rauf ein unreller Verkäufer rechnet. Eine gewiſſe Sicherheit wird Leſchaffen, wenn mit dem Kaufvertrage die Auflaſſung verbunden pird, wie dies jetzt beim Abſchluß des Kaufvertrages vor dem fiotor meiſt geſchieht. Nach§ 313 Satz 2 B. G. B. haben Auf⸗ aſſung und Eintragung die Wirkung, daß ein wegen Mangels der dorgeſchriebenen Form nichtiger Kaufvertrag ſeinem ganzen In⸗ alt nach gültig wird. Sehr zweifelhaft iſt jedoch, ob ein Teil nach Kauf und Auflaſſung noch hindern kann, daß die Eintragung voll⸗ zogen wird. Iſt der Antrag beim Grundbuchamt eingegangen, aber ihm noch nicht entſprochen, ſo kann die Eintragung deswegen, weil der Preis unrichtig iſt, nicht mehr verhindert werden. wirklich vollzogene Eintragung macht den Kaufvertrag vollſtändig wirkſam. Dann kann der Verkäufer den Preis in voller Höhe gel⸗ tend machen. Der Käufer aber kann ihm nicht entgegenhalten, daß er Kaufvertrag wegen der Steuerhinterziehungsabſichten gegen te guten Sitten verſtoße und deshalb nichtig ſei. Eine meitere, vielleicht die am ſtärkſten abſchreckende Gefahr erwächſt aus§ 263 Strafgeſetzbuch. Erſt die neuere 15 ſprechung hat darauf hingewieſen. Die Angabe unrichtiger Preiſe in einem notariellen Vertrage wird in zwei in der juriſtiſchen Wochenſchrift veröffentlichten Entſche dungen als Betrug gegenüber dem Notar aufgefaßt.(Juriſtiſche Wochenſchrift 1922 S. 811 und 812). Beide Urteile gehen davon aus, daß der Notar Anſpruch guf Bekanntgabe des wirklich vereinbarten Preiſes hat, nach dem ich ſeine Gebühren beſtimmen, daß der Irrtum, in dem er durch die orſpiegelung eines zu niedrigen Preiſes verſetzt wird, ihn davon abhält, die richtigen Gebühren zu liquidieren und daß er ſo eine rmögensbeſchädigung erleidet, die von den Parteien bewußt und gemwollt herbeigeführt wird. Bei den erwähnten Entſcheidungen handelt es ſich allerdings um Urteile preußiſcher Gerichte. Ob in aden die unrichtige Preisangabe als Betrug ſtrafbar iſt, kann zweifelhaft ſein. Denn hier iſt nicht der Notar der Geſchädigte, ondern der Juſtizfiskus deſſen Gebühren durch den Notariatsakt föllig werden. Zwar brauchen beim Betrug Geſchädigter und Ge⸗ äuſchter nicht dieſelbe Perſon ſein, aber die Verkürzung der Ge⸗ ühren kann deshalb nicht als einen gegen den Fiskus verübten etrug angeſehen werden, weil 0 für dpezialbeſtimmunger exiſtieren, die Koſtenhinterziehung auf Grund deren die Hinter⸗ dehung der Gebühren unter ein beſonderes Geſetz geſtellt iſt. Solche pezialbeſtimmungen ſchließen aber eine Beſtrafung wegen Be⸗ uges aus. Eine Beſtrafung wegen Gebührenhinterziehung iſt aber ſicherlich gegeben. Steuerfragen. Amſfatzſteuer bei Berträgen, die nach akrafttreten, aber vor Verkündung der Amſaßzſteuernovelle vom 8. April 1922 abgeſchloſſen ſind, iſt unberechkigt. 7 1 Wie immer, ſo hat auch dieſesmal die Erhöhung der Umſatz⸗ ſtuer in der Uebergangszeit manche Auseinanderſetzung und Strei⸗ 55 hervorgerufen über die Abwälzung der neuen Steuerbelaſtung trä en Abnehmer bei laufenden Verträgen. Nicht zum geringſten fahr daran diesmal die unklare Faſſung des Geſetzes und der Aus⸗ rungsbeſtimmungen Schuld. In dem neu eingefügten§ 209a des Ilusführungsbeſtimmungen iſt vorgeſehen, daß 8 46 Abſ. 5 15 Umſaßzſteuergeſetzes auch auf Lieferung von Verträgen, die vor lor kündung des Abänderungsgeſetzes, alſo vor dem 20. April abgeſchloſſen ſind, Anwendung finden ſoll.§ 46 Abſ. 5 beſagt, 70 falls für Leiſtungen aus Verträgen, die vor dem Inkraft⸗ Dantt en des Geſetzes abgeſchloſſen ſind, Entgelte nach dieſem Zeit⸗ ung verpflichtet iſt, dem Lieferer einen Zuſchlag zum Entgelt embarün entrichten ſind, der Abnehmer mangels abweichender Ver⸗ uhe der auf die Leiſtung entfallenden Steuer zu leiſten ver⸗ taalchtet iſt. Aus dieſer Faſſung geht deutlich hervor, daß als Stich⸗ des ur die Zahlungsverpflichtung des Zuſchlages der Zeitpunkt er Inkrafttretens des Geſetzes, d. h. da das Geſetz mit rückwirken⸗ in Fraft vom 1. Januar datiert, dieſer Zeitpunkt der 1. Januar iv 5 nirecht auf Ausführungsbeſtimmungen dagegen verlegen den Zeitpunkt die 70 20. April 1922. Daraus entſtand nun die Streitfrage, ob tachberechnung des 3% nur zuläſſig iſt bei Verträgen aus der 20.5 dem 1. Januar 1922 oder auch bei ſolchen aus der Zeit April d. J. Die Praxis iſt in der verſchiedenſten Weiſe ver⸗ n. Meiſt wurden die Nachforderungen abgelehnt, in manchen kantn wurde eine Einigung dahin vorgenommen, daß der Liefe⸗ liche auf die Hälfte der Nachforderung verzichtete, während die reſt⸗ f an dalfte vom Kunden vergütet wurde. Der Reichsminiſter der ſeiner zen hatte auf Grund von Einſprüchen an der Geſetzmäßigkeit auf hintersführungsbeſtimmungen ſelbſt Zweiſel bekommen und dar⸗ ingewieſen, daß die Klärung der Streitfrage als einer reinen lichen nur durch Entſcheidung der Zivilgerichte erfolgen die dz Daraufhin ſind zahlreiche Prozeſſe anhängig gemacht worden, baben rage der Nachforderungsberechtigung zum Gegenſtande Rechte en einem vor dem Landgericht in Düſſeldorf angeſtrengten derdteſtr eit iſt nunmehr ein Urteil ergangen, das in dem 8 ick führungsbeſtimmungen eine unzuläſſige Geſetzesänderung deit De Erſt die Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie Nr. 8 S. 240 entnehmen, lag folgender Tatbeſtand zugrunde: Die Klägerin forderte von der beklagten Firma als Zeſſionärin der Firma +. in Elberfeld einen Betrag von 11 411.05% und als Zeſſionärin der Firma Y. in Kettwig einen Betrag von 7123.70, und zwar mit der Behauptung, dieſe Beträge bildeten zuſammen 797 der durch die Novelle zum Umſatzſteuergeſetz vom 8. April 1922 erhöhten Umſatzſteuer von 295, eine Erhöhung, welche nach den Ausführungsbeſtimmungen zur Novelle die Beklagte als die Abnehmerin der beiden genannten Lieferfirmen im Verhältnis vom Verkäufer zum Käufer tragen müßte. Die Beklagte hat den Klage⸗ anſpruch mit der Einwendung beſtritten, daß die Beſtimmung im § 20g9a der Ausführungsbeſtimmungen, welche die Klägerin al⸗ einzige Begründung des Erſatzanſpruches anſehe, eine die Gültigkeit des Geſetzes in unzuläſſiger und darum nicht rechtswirkſamer Weiſe erweiternde miniſterielle Verordnung ſei. In der Urteilsbegründung heißt es: Die grundlegende Beſtim⸗ mung zur Entſcheidung der ſtrittigen Frage iſt enthalten im 8 46 Abſ. 5 des U. St. G. vom 24. 12. 1919 und lautet folgendermaßen: „Sind für Leiſtungen aus Verträgen, die vor dem Inkrafttreten des Geſetzes abgeſchloſſen ſind, Entgelte nach dieſem Zeitpunkt zu entrichten, ſo iſt der Abnehmer mangels abweichender Vereinbarung verpflichtet, dem Lieferer einen Zuſchlag zum Entgelt in Höhe der auf die Leiſtung entfallenden Steuern zu leiſten.“ Durch die Novelle vom 8. April 1922 wird die Umſatzſteuer von 17 auf 235 erhöht, in Artikel 4 der Novelle wird beſtimmt, Abſ. 1:„Dieſes Geſetz tritt am 1. Januar 1922 in Kraft“ und in Abſ. 5:„8 46 Abſ. 5 des .St. G. vom 24. 12. 1919 findet entſprechende Anwendung.“ Dies bedeutet, daß die geſetzliche Verpflichtung zur Nachzahlung der er⸗ höhten Umſatzſteuer nur in den Fällen eintritt, in denen der Ver⸗ tragsſchluß vor dem Inkrafttreten der Novelle, alſo vor dem 1. Januar 1922 lag. Nun hat der Finanzminiſter die von der Klä⸗ gerin angeführten Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen, welche im §209a anordnen:„§ 46 Abſ. 5.St. G. vom 24. 12. 1919 findet entſprechende Anwendung auch auf Lieferung von Verträgen, die vor der Verkündung des Geſetes vom 8. April 1922 geſchloſſen ſind.“ Würde man dieſe Beſtimmung der Entſcheidung zugrunde legen dürfen, dann müßte die Beklagte die erhöhte Umſatzſteuer zahlen bzw. der Klägerin erſtatten, weil die hier fraglichen Abſchlüſſe zwar nach dem 1. Januar 1922, aber vor dem 20. April 1922, getätigt ſind Die erwähnte Ausführungsbeſtimmung des Finanz⸗ miniſters darf aber der Entſcheidung deshalb nicht zugrunde gelegt werden, weil ſie entgegen der ausdrücklichen geſetzlichen Beſtim⸗ mung im Verordnungswege die Geltungsdauer des Umſatzſteuer⸗ geſetzes erweitert und alſo eine unzuläſſige Geſetzesänderung ent⸗ hält. Hiernach iſt der Klageanſpruch nicht gerechtfertigt und die Klage abzuweiſen. f Da gegen das Urteil Berufung eingelegt iſt, wird man auf die Entſcheidung der höheren Inſtanz geſpannt ſein bürfen. preisaufſchlag und Freizeichnungs⸗ Klauſel. Auch ein Preisaufſchlag von 1250% iſt durch die Preis- freizeichnungsklauſel gedeckt, wenn er angemeſſen iſt. (Nachdruck verboten.) sk. Die Maſchinenfabrik und Mühlenbauanſtalt L. in Köln hatte dem Mühlenbeſitzer K. in B. unter dem 7. Auguſt 1919 einen Koſtenanſchla und Umhau ſeiner Mühle gemacht, an deſſen Schluß ſich u. a. fol⸗ gender Vermerk fand: Nachdem unter den gegenwärtigen Ver⸗ hältniſſen in der Zeit zwiſchen Veranſchlagung und Material⸗ empfang bezw. Herſtellung Aenderung der Materiälpreiſe, Löhne und Unkoſten ſtattgefunden haben können, muß ich mir vor⸗ behalten, die Preiſe zu erhöhen reſp. den Teuerungs⸗ szuſchlag und entſprechend erhöhte Montageſätze eintreten zu laſſen, wenn der Verband deutſcher Mühlenbau⸗Anſtalten eine Erhöhung beſchließt und zwar dies rückwirkend. K. beſtellte die genannten Teile zum Geſamtpreiſe von 25755.,„m übrigen wie Koſtenanſchlag beſagt“ und zahlte 8585 Mark an. Die Firma L. konnte die beſtellten Teile erſt Anfang Juli 1920 fertig⸗ ſtellen, berechnete nunmehr aber auf Grund der inzwiſchen vom Verbande deutſcher Mühlenbauanſtalten beſchloſſenen Aufſchläge zu den Grundpreiſen den Geſamtpreis der Anlage auf 121 788.70 M. Da L. ſich weigerte, einen ſo hohen Preis zu zahlen, klagte ſie auf Abnahme. Landgericht Trier und Oberlandesgericht Köln mieſen die Klage ab, wogegen das Reichsgericht das ober⸗ landesgerichtliche Urteil aufhob und die Sache an den Vorder⸗ richter zurückverwies. Die Entſcheidungsgründe der Höchſten Inſtanz. Der Vorderrichter meint, der Beklagte habe beim Unterzeichnen des Vertrages nur an mäßige Preiszuſchläge gedacht und ſich keinesfalls einer ſo erheblichen Preiserhöhung von 1250 Proz., wie ſie nunmehr gefordert werde, unterwerfen wollen. Allein es kann nicht darauf ankommen, was der Beklagte ſich gedacht hat. alſo auf ſeinen inneren Willen, ſondern feſtzuſtellen iſt der er⸗ klärte Wille, über den kein Zweifel beſtehen kann. Es ſind auch keineswegs unberechtigte Intereſſen, welche die Klägerin mit der Freizeichnungsklauſel für ſich in Anſpruch genommen hat. Sie ent⸗ ſprechen vielmehr durchaus einer zubilligenden Verkehrsſitte, die ſich durch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe notgedrungen heraus⸗ gebildet hat. Ein vorſichtiger Kaufmann oder Werkunternehmer kann ſich, ſo wie die Verhältniſſe ſeit der Revolution infolge der Lohnkämpfe, der Streiks, der allgemeinen Arbeitsunluſt, der Frie⸗ densvertragsbedingungen in der Richtung einer feſtgeſetzten Steig⸗ rung der Material⸗ und Lohnpreiſe entwickelt haben, unmöglich bei Lieferungen von längerer Dauer auf einen beſtimmten Preis feſt⸗ legen, wenn er ſich nicht der Gefahr erheblicher Verluſte ausſetzen, will. Die allgemeine Wirtſchaftslage zwingt ihn zur Vereinbarung ſog. gleitender Preiſe. Dieſer Notwendigkeit hat das Be⸗ rufungsgericht keine Rechnung getragen. Andererſeits hat es aber auch unberückſichtigt gelaſſen, daß der Beklagte in der Mühlen⸗ einrichtung einen Sachwert erhält, der bei dem geſunkenen Geld⸗ wert dem um 1250 Proz. erhöhten Preiſe durchaus gleichwertig iſt, vorausgeſetzt, daß der geforderte Preis zu Lieferungszeit, Juli 1920, der angemeſſene war, was die Klägerin im Folle des Be⸗ ſtreitens nachzuweiſen hätte.(Aktenzeichen: VII. 554/21) *. Bedingt„freibleibend als vertragsinhalt. sk. Die Bedeutung der Klauſel„freibleibend“ iſt in neuerer Zeit wiederholt Gegenſtand von Entſcheidungen des Reichsgerichts geworden. Urſprünglich nur für Vertragsangebote üblich, iſt ſie, bei den wirtſchaftlichen Schwankungen der Gegenwart auch als Be⸗ ſtandteil eines Vertrages mehr und mehr in Aufnahme gekommen. Die Rechtſprechung hat als Grundſätze aufgeſtellt, daß einmal die Klauſel als Abweichung von den im normalen Wirtſchaftsleben üb⸗ lichen Vereinbarungen ſtreng auszulegen iſt, ſodann daß der Ver⸗ zäufer, der ſich das Freibleiben vorbehalten hat, um ſo mehr nach Treu und Glauben zu handeln hat. Der Regel nach wird die Klauſel „freibleibend! im Kaufvertrage, wenn es ſich um den Kaufpreis einer Ware handelt, dahin aufzufaſſen ſein, daß die endgültige Be⸗ ſtimmung des Kaufpreiſes nach§ 315 BGB dem Verkäufer über⸗ laſſen wird, der hierbei nach billigem Ermeſſen zu verfahren, die Preiſe den wechſelnden Marktpreiſen oder der jeweiligen Wirt⸗ ſchaftslage angemeſſen feſtzuſetzen hat. Wird aber die Klauſel frei⸗ bleibend“ Vertragsinhalt nur in dem Sinne, daß Verkäuferin nur berechtigt ſein ſoll, einen anderen höheren Preis vorzuſchlagen, welches Angebot dann der Käufer anzunehmen oder abzulehnen hat, ſo iſt, wie das Reichsgericht in einer ſeiner jünaſten Entſchei⸗ dungen(9. März 1922,.⸗Z. VI. 608/21.— es handelte ſich um § 209a fdie Lieferung von Baldachine und meſſinaylatierten Schalenhaltern) feſtgeſtellt hat, ohne die ausdrückliche Zuſtimmung des Käufers der Urteil, das wir den ſteuerlichen Mitteilungen des Vertrag hinſichtlich der noch ausſtehenden Lieferungen aufgehoben. freibleibend über den Einbau einer Turbine zweifelsfrei und endgültig feſtzulegen. ihre Aufwärtsbewegung fortgeſetzt haben. Das allein eznügt nicht zur Befreiung vom Lieferungevertrage. 5 und der Verkäufer kann nicht zu den höheren Preiſen ohne woits die Ware liefern und den Preis fordern. Tut er dies doch, ſo er ſich gefallen laſſen, daß Käufer die Ware zur Verfügung und den Kaufpreis einbehält. Es braucht im Vertrage nicht drücklich vereinbart zu ſein, daß Verkäufer nur das Recht des Vor ſchlages hat, es genügt, daß aus dem Briefwechſel ſich das Ein⸗ verſtändnis der Parteien hierüber ergibt bzw. daß bei voraufgegan⸗ genen Teillieferungen danach verfahren worden iſt. Rechtsfragen des flltags. Die Bedeutung der Gegenbeſtätigung. Ueber die Frage der Bedeutung der Gegenbeſtätigung eines Ge⸗ ſchäftsabſchluſſes handelt es ſich in nachſtehendem Rechtsfall, der durch das Reichsgericht entſchieden wurde(Urteil II 625/21, 23. 3. 1922). Am 25. November 1919 beſtellte die Beklagte Bleirohr. Man konnte ſich aber über die Lieferfriſt nicht einigen. Am 19 Januar 1920 ſchrieb Beklagter der Klägerin, daß„wir das Jſolierrohr bei Ihnen in Nota behalten und bitten, dafür beſorgt zu ſein, daß die Ablieferung wie zugeſagt erfolgt. Ihrer nunmehrigen endgültigen Beſtätigung ſehen wir mit wendender Poſt entgegen.“ Darauf erfolgte nichts, bis Beklagte am 4. Mai 1920 der Klägerin ſchrieb, ſie habe bis heute eine Beſtätigung nicht erhalten und bäte die Order zu ſtreichen, da die verſprochene Lieferzeit von vier Monaten nunmehr weit überſchritten ſei. Klägerin klagte auf Erfüllung. Das Land⸗ gericht verurteilte, das Oberlandesgericht wies ab. Das Reichsgericht hob auf. Im Briefe vom 19. Januar 1920 ſei darüber nichts ange⸗ deutet, daß die dort erbetene Beſtätigung eine Bedingung des Ver⸗ trages habe ſein ſollen. Wenn in ſolchen Fällen der Verfaſſer dez Schreibens ſich bewußt ſei, daß man ſich nach allen Richtungen ge⸗ einigt habe, dann könne die Bitte um Beſtätigung nichts anderas bedeuten, als das Verlangen, Gewißheit und einen urkundlichen Be⸗ weis des vollendeten Abſchluſſes in die Hand zu bekommen. Hier⸗ nach habe die Angeklagte keinen Anlaß gehabt, das Schweigen der Klägerin als Ablehnung des Vertrages aufzufaſſen. Wenn ihr an ihrem Verlangen lag, ſo hätte ſie das Schweigen brechen und ihr Erſuchen in Erinnerung bringen müſſen. Statt deſſen habe ſie erſt nach Ablauf der Lieferzeit ſich gerührt und ihre Abſage auch mit dieſem Ablauf begründet. Damit habe ſie zu erkennen gegeben, daß ſie das Schweigen der Klägerin nicht mit Sicherheit als Ablehnung des Vertrages aufgefaßt habe. Erfordernis der Androhung bei Friſtſetzung. Sehr begrüßen wird der Handelsverkehr eine Reichsgerichts⸗ entſcheidung, die zum Ausdruck bringt, daß zur Wahrung der geſetz⸗ lichen Anſprüche im Verkehr mit der Kundſchaft nicht immer die ſchroffe geſetzliche Form angewendet werden muß. Der Kaufmann kann ſich ſehr wohl höflicher und feiner ausdrücken, wenn er nur ſachlich den Grund ſeines Anſpruches wahrt und ihn klar zum Aus⸗ druck bringt. Die Klä erin kaufte am 6. Februar 1920 vom Beklagten 2000 Kilogramm olle zum Preiſe von 73 Mark pro Kilo. Vier Wochen darauf teilte der Beklagte mit, daß ſein Lieferant die Wolle in⸗ zwiſchen anderweitig verkauft habe und er deshalb nicht liefern könne. Die Klägerin beſtand auf Lieferung und ſetzte dem Beklag⸗ ten endlich durch Schreiben vom 11. März 1920 eine Nachſchrift mit folgendem Eventualvorſchlag:„Im Nichtbelieferungsfalle bitten wir die Ueberweiſung von Mk. 20 000(10 Mark pro Kilo) für dieſen Zeitpunkt zu veranlaſſen.“ In der Klage ſtreiten die Parteien da⸗ rüber, ob die Erklärungen der Klägerin den Exforderniſſen des§ 328 Ahſ. 1 B. G. B.(Friſtſetzung mit Androhung der Ablehnung der Leiſtung nach fruchtloſem Verſtreichen der Friſt) entſprechen. 5 Landgericht und Oberlandesgericht haben den Beklagten zur Zahlung der 20 000 Mark Schadenerſatz verurteilt. Der Beklagte hat gegen dieſes Urteil Repſion eingelegt und unter anderem goltend ge⸗ macht, daß die angeführten Schreiben eine Erklärung der Klägerin, ſie werde nach Ablauf der Friſt die Lieferung ablehnen nicht ent⸗ halten. Das Reichsgericht hat die Reviſion als unbegründet zurück⸗ gewieſen, indem es ausführt: Die Klägerin habe bereits durch Schrei⸗ ben vom 3. März ankündigt, daß ſie ſich im Nichtlieferungsfalle mit 10 Mark Schadenerſatz pro Kilo begnügen wolle. Im weiteren Schreiben ſetzt ſie eine Nachfriſt und verlangt den angekündigten Schadenerſatz im Falle der Nichtlieferung Dieſes Schreiben erklärt. wie das Berufungsgericht ohne Rechtsirrtum angenommen hat, daß die Klägerin nach Ablauf der Nachfriſt nicht mehr die Ware wolle, ſondern den Schadenerſatz wegen Nichterfüllung. Sachlich iſt damit ausgeſprachen, was§ 396 Abſ. 1 B. G B. vorausſetzt, wenngleich die Worte des Geſetzes nicht gebraucht ſind.(VI 808/21—29,., 22). gein Recht zur Erhöhung des einmal vereinbarten Teuerungszuſchlages. Von großer wirtſchaftlicher Bedeutung iſt eine Entſcheidung des erſten Zivilſenats des Reichsgerichts. Sie iſt markant für den ſchon bekannten Grundſatz, daß bei Zugeſtändniſſen(Teuerungszuſchlägen uſw.), die der Lieferant in Anſehung der veränderten wirtſchaftlichen Verhältniſſe eingeht, eine für den Lieferanten maßgebliche Bindung geſchaffen wird, die auch durch den Einwand des„drohenden Ruins“ infolge weiterer Umgeſtaltung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe durch erneuerte Verteuerung der Arbeitslöhne und Materialpreiſe nicht be⸗ ſeitigt werden kann. Ausnahmen von dieſem Grundſatz ſind immer nur dann wieder zuläſſig, wenn zwiſchen Vertragsſchluß und Liefer⸗ termin ſolche unerwartete und ungeahnte neue Umgeſtaltungen einge⸗ treten ſind, daß ſie von Neusm alles Neuzeitliche über den Haufen werfen. ͤ Im gegenwärtigen Falle hatte der Kläger mit dem Veklagten die Lieferung von Motoren zu Teuerungszuſchlägn von 10 Prozent und 20 Prozent vereinbart. Vier Wochen ſpäter verlangte der be⸗ klagte Lieferant Teuerungszuſchläge von 30 Prozent wegen erneuter Lohnerbhöhungen und Steigerung der Materialpreiſe. Er iſt mit dieſem Einwand nicht gehört, ſondern vom Land⸗ und Oberlandes⸗ gericht zur Lieferung zum vereinbarten Preiſe verurteilt worden. Das Reichsgericht führt dazu aus: Auch wenn die Taſchenpreisliſte des Beklagten, in welcher ſich eine Klauſel„freibleibend“ befindet, dem Kläger vor der Beſtellung zugegangn ſein ſollte, ſo rechtfertigt das den Standpunkt des Beklagten nicht. Denn in den eingehenden ſchriftlichen Beſtätigungen des Klägers, in denen die Preiſe feſt⸗ gelegt ſind, findet ſich eine ſolche Klauſel nicht, vielmehr ſind dort Teuerungszuſchläge von 10 und 20 Prozent feſt vereinbart. Der⸗ artige Beſtätigungsſchreiben haben aber den Zweck, das Vereinbarte Mit Recht hat das Be⸗ rufungsgericht auch die ſog wirtſchaftliche Unmöglichkeit“ der Liefe⸗ rung verneint. Die Rechtſprechung des Reichsgerichts geht dahin, daß Preisſteigerungen allein, die Verluſte des Verkäufers bei Aus⸗ führung der von ihm abgeſchloſſenen Verkäufe hervorrufen würden, nicht zu ſeiner Befreiung von der Lieferpflicht führen können. Um eine ſolche Befreiung eintreten zu laſſen, muß vielmehr ein weiteres Merkmal hinzu kommen. Und dieſes iſt darin gefunden, daß infolge des Krieges eine ſo allſeitige und tiefergreifende Umgeſtaltung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſtattgefunden hat, daß die Leiſtung des Verkäufers als eine inhaltlich völlig andere erſcheinen würde Es iſt weiter angenommen, daß eine ſolche Umgeſtaltung auch durch die Revolution mit ihren weitgehenden Folgen berbeigeführt worden iſt. An dieſer Rechtſprechung hält der erkennende Senat feſt. Es muß alſo eine Umgeſtaltung des Verhältniſſes zwiſchen Vertragsſchluß und Liefertermin eingetreten ſein, die einerſeits in unerwarteter Weiſe tief⸗ gehend und andererſeits ſo allgemein iſt, daß ſie entweder das ge⸗ ſamte Verkehrsleben oder wenigſtens die Verhältniſſe beſtimmter Handels, und Induſtriezweige ergriffen hat. An dieſen Voraus⸗ ſetzungen fehlt es im vorliegenden Falle. Zwiſchen Vertrageschluß und Liefertermin ſind grundlegende Veränderungen nicht eingetreten. Was geſchehen iſt, beſteht darin, daß Materialpreiſe und Arben⸗lähne 15 —. + Nach Art des 8. Seite. Nr. 444. mannheimer General- Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mifltwoch, den 27. Seplember 1922. Handel und industrie. Volkswirtschaitliche und rechtliche Erwägungen über Preisfestsetzungen und erzwungene Preisherabsetzungen. (Schluß.) .P. Der Mindestpreis wurde zum Zwecke eines Produk- tonsanreizes festgesetzt. Während er einerseits in gewissen Fallen wirtschaftlich Schwachen einen Schutz bieten sollte, kam er besonders für Produkte in Frage, die sonst nicht in Senügencter Menge angebaut wüurden. Unter der Kriegswirt⸗ schaft bildete sich auch der Uebernahmepreis. Das Reichsgericht sagt in einer Entscheidung hierüber(Bd. 98 S. 43):„Unter dem Uebernahmepreis der Kriegsgesetze und Vexordnungen ist nichts anderes als die Entschädigung, das vollste Entgelt für den enteigneten Gegenstand, zu verstehen, der meist einseitig— vielfach nach Anhorung von Sachver- Ständigen— vom Reich, Stagt oder von den Gemeinden auf Grund gesetzlicher Bestimmungen festgesetzt wurde.“ Er galt 2. B. praktisch fütr die Uebernahme beschlagnahmter Ware, die ohne Genehmigung von privater Hand eingeführt wurdé. Das Wort Uebernahmpreis erscheint zuerst im Höchstpreis- Sesetz vom 4. Ausust 1914, S 2. Wurde die beschlagnahmte Ware von den Behörden verkauft, so bildete sich der Ab- Sabepreis aus dem Uebernahmepreis und den entstandenen Unkosten. Oefter nahm die zuständige Behérde noch beson- dere Zuschlage und ließ so einen Durchschnittspreis sich bilden. Auf Grund der Kriegswucher-Verordnung vom 8. Mai 1918 durften auch Kaufleute diesen Durchschnittspreis nehmen.„Für gleichartige Gegenstande, deren Gestehungs- Kosten verschieden hoch sind, darf ein Durchschnittspreis ge- kfordert werden, wenn er nachweislich-auf den verschiedenen Gestehungskosten und den verschiedenen Mengen der in ihm einbezogenen Gegenstände beruht und unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Gestehungskosten keinen übermäßigen Gewinn enthält.—“ Den Preis, der den Verarbeitern oder Weiterverkäufern von den. Behörden qder Kriegsgesellschaften vorgeschrieben wird, bezeichnet man als Vertra,gspreis. War der Vertragspreis in der Friedenssprache dem im Einzel- handet vereinbarten Preise gleich; soherhielt der Vertragspreis in der Kriegswirtschaft den Sinn eines Zwangssndikatspreises. Hochstpreises verzichtete auch der Vertrags- Preis auf den unbedinsten Schutz einer Sondergesetzgebing Zu nennen ist in diesem Zusammenhang noch der öffentliche VMerklohn. Sg würde inzder Bekanntmachung über die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl vom 25. Januar 1915(Reichsgesetzblatt S. 35§ 27) der Mahllohn fest- Sesetzt. Spöter wurde z. B. die„Raffineriespanne“, d. h. der Jerarbeitungslohn der Zuckerraffinierien, festgesetzt. Die Fest. 8 des Hffentlichen Werklohnes erfolgtée durchweg durch ben Stsllen wie beim Vertrags- und Abgabepreis. Der f druckte Preis stammt unmittelbar von den Mar- kenartikeln der Friedenszeit und würde durch Bekanntmach- i 18. Mat, 26. Mai und 11. Juni 1916(.-.-Bl. S. 380, über die äußere Kennzeichnung von Waren zur amt- der Preisbeschränkung seitens der 505) anlerkannten Form Fabrikanten. „Inter der Diktatur der, Gasse ordneten in verschiedenen Städten Gemeindeverwaltungen, Magistratèe und sogar auch rüfungsstellen mehr oder weniger gewaltsame Preis- herabsetzungen an. Man schwankte in der Regel zwischen 20 bis 50 Prozent undustellte für den Fall der Nichtbéfolgung Schließung des Geschäfts und sonstise andere Nachteile in Aussicht. Weder die Gemeindevefwaltungen, noch die Magi- Strate, ngch die Preisprüfungsstellen sind befugt, Verordnun- Sen zu erlassen, welche dem Händler und KRaufmann eine Sencrelle Preissenkung vorschreiben. Die genannten Stellen konnen leédiglich ein Verfahren wegen Wuchers einleiten. Kein Kaufmann hat irgend einen Nachteil zu befürchten, wenn er die Befolgung von derart ungésetzlichen Verordnungen ab- lehnt. Einem wegen Nichtbefolgung einer Preisherabsetzungs- verordnung eingeleitéten Strafverfahren begegnet man aàm besten mit einer Unteèrlassungsklage gegen die betreffende Okkentliche Behörde. Ist einem Kaufmann infolge widérrecht- lich erzwungener Preisherabsetzung nachweisbar ein Schaden ist die Klage auf Schad 2 Wir geben hiermit Kenninis von dem am 25. ds. Mts. erfolgten Ableben unseres èehemaligen Prgkkuristen, Herrn Hermann Waldegk. Der Verstorpene hat seine Dienste über 50 Jahre lang in freuester Pllichterfüllung unsetet Firma gewidmet. Seinem lebhaſten Geschäſtsinfetesse, seinem Wissen untt seiner lang- jährigen Eifahrung waren treiche Erfolge beschieden, die un. vergessen sind. Sein liebenswüfdiges Wesen, seine ge- winnende Persönlichkeit erwarben ilim in und ausser dem Hause nur Freunde. Wir werden dem treuen Mitarbeiter stets ein dankbares Gedenken bewahren. 8990 Mannheim, den 26. September 1922. H. L. Hohenemser& Söhne i. Liqu. 85 Nachruf. Gestern verschied im Alter von 64 Jahren unser Pförtner Jcorg Messemer. Der Verewigte war uns über zwei Jahr- zehnte lang ein treuer und gewissenhafter Mitarbeiter, sein Andenken wird bei uns in Ehren fortleben. 892 MANNHEIM, 26. September 1922. Suadeutsche Kabeſwerke. eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee alp dlt1 Auenanntz kaufen höchstrahlend alte 7¹ Bian-Hoid- u. Sildergegenstände. eeee Hochzelts- Anzüge verleiht das Kaufhaus kür- Herren-Bekleidung Ffaaken deſg Lagen neb. d. Mohrenapotheke. II f die betreffende Behörde möglich. Natürlich muß der Kausal- zusammenhang zwischen der Durchführung der illegalen Ver- ordnung und dem nachweislich entstandenen Schaden vor- handen sein. Fast alle amtlichen Stellen, Behörden, Preisprüfungsstellen und die Regierung selbst suchen sich im Erlassen von Ver- ordnungen zu übertreffen, die dem Handel das Leben sauer machen und ihn zu drosseln versuchen. Nach Artikel 151 der Reichsverfassung soll die Freiheit des Handels und Gewerbes nach Maßgabe der Reichsgesetze gewährleistet werden. Die amtlichen Stellen selbst scheinen die Erfüllung der Bestimmun- Sen der Reichsverfassung nicht immer ernst zu nehmen. Im- merhin dürfte die vorstéhende Betrachtung nicht ohne prak- tischen Wert sein und dürfte zur Klaàrung noch schwebender Streit- und Rechtsfalle dienen. Berliner Dividenden-Werte. Transp.-Aktien. 25. 26. 2 26. Gaggenau Vorz..—— Allg.Le.ed 4— 85 gasnoteren Deutz 7— 209.— Or. Ierl Strabenb 2 7—.—Jelsenkſroher Bergw. 2485.— 2550.— Sbud. Eisenbahn. 408.— 450.— Selsentirob. gußstahi 321.— 348.— Oest. Staatselsenb. 5850.——— Jenschow& CO. 56.— 753.— georgs-Marienh.. 2700.— 2.— Baltimore and Ohio.—.— Argo Dampfsohiffahrt 2298—JSermanis. 1170.— 1299.— .-Austr. Dampfsoh. 846.— 365.— gerreshelmer dlas, 3459.— 3525.— Hamb.-Amerik.PBaketft 731.— 738.— Goldsohmlidt, Tb.. 1300.— 1350.— Hamb.-Südam.'sch. 1400.— 1440.— gtepniner Lerke.. 3998.— 4803.— Hausa Dampfsch. 826.— 855.—Arltener Rasohinen 1700.— 1989.— Norddeutsohe Lloyo 512.— 512.— Arün& Gllfinger. 155 Ver. Eldeschiffahrt. 1375.— 1390.— e 35 9.— 2— Senk f eletir. werts 631.— 660.— fardurg-WIen Aumm 1808.— 1856.— Bank-Aktien. tlarkori Srgw.. 1800.— 4* Sarmer Bankyerein 299.— 210.—flarpener Bergbau. 4889.— 11.— Zerlinertandels-des. 1480.— 140.— flarimaan Hasohinen 1165.— 1145.— Comm.- u. Prlystbank 314.— 15.— Hasper Elsen u. Stall!“——.— darmstädter ZSank. 361.—.—fHedwigshutte. 1300— Ddeutsohe Zank... 660.— 505.—llpert Hasohinen. 480.——.— Diskonto-Commandit 409— 410.— Hindrlohs& Aufferm. 973.— 620.— Dresdner Bank.. 332.50 34).—Hlrsch Kupfer.— 832.— Belninger Hypothekbk 138.— 137.— Hirschberg Leder 18.— 1829.— Mitteld. Krsgltbank. 366.— 305.—Hdchster Farbwerke 1239.— 1278.— Natlonalbk..Deutsch!—.——.— Hoesoh Eisen u. St. 2878.— 2850.— Oesterrelch. Kredit, 392.— 331.—gohenlobe-Werke. 1259.— 4399.— Reichsbank. 380.— 280.—Fhilipp Holzmann 36.— 708.— Aumbolct Masohinen.— 260.— Industrie-Aktien. Huttenw. O. W. Kayser.— 320.— Aodumvulat.-Fabrlk. 1825.— 1985.— llse Bergbau... 1893.— 1950.— Adler& Oppenheim. 2150.— 3—A. Judel&(o. 22.— 85 Adlerwerke.— 55.—[Kahla Porzellan.. 1728.— 1805— .-G. Anll. TreptowW 1250.— 1299.—Kallw. Aschersleben 1635— 1756.— Alexanderwerk. 350.— 5651.— Karlsruhe Masch.nen 1350.— 1299.— Aligem. Elektr.-des. 793.— 13.—[Lattawitzer Gergbau 1675.— 4750.— Alsen Portid. Zement 2108.— 2403.— Köln-fottweller.. 1050.— 1030.— amme giesecke& Co. 396.— 2010—gebr. Kärting 565.— 23.— Anglo-Continental 2430.— 2515.— Kollmar& Jourdan. 19900.— 1949.— Aschaffenbg.Zellstoff 1200.— 1265.— J Kosthelmer Zellulose 780.— 749.— Augsb.-Nürnb. Masoh. 1350.——.— Kyfthauser Hütte. Badlsche Anilln.. 1560.— 1665.—CLahmeyer& CGo. Zergmann Elektr. 700.— 838.—Laurafutte gerſ. Anhalt. Masch. 647/.— 660.—Leopoldshal Berllner Slektr inde's Elsmaschinen Bl. Masch.B. Schwarzk 1990.— 1228.— Carl Lindstrmm Bing Nürnberg.— 20.—[Liagel Sohuhfabrik. Bochumer Gubstaht 2400.— 24990.—CLinke& Hofmann debr. Böhler& Co..— 3190.— 2925. Ludwilg Loewe& Co. Braunk. u. Zrlkettind. 1430.— 1580.—[Lothringer Hutte.— Sremer Vulkan 2990.— 2650.—[Lothr. Fortl. Oement 5 306.— Srowin, Boveri&OCo.—.——.— kudenschelelt 0 Zuderus kisenw... 1309.50 1375.—Tukau& Steffen Ohemlische Grlesheim 1220.— 1265.—KHagirus.-G. Chem. fleyden.. 951.— 900.— Aannesmannröhren— Chemische Weller 1280.— 1110.—Kaximillansau— Chemische Albert 1775.— 1788.— Heoh. Weberei Linden— Daimler Motoren. 505.— 529.50 Fr. Meguin&, Coo. 105 Dessauer dass— 625.—erkur Wollwaren. Mix& Jenest Deutsch-Luxemburg. 2 1 955 247/0.— Utsch. Eisenb.-Sign. 540.— 64.—feokarsulmerFahrzg. Deutsche Erdöl.. 2800.— 3200.— Nlederlausitzer Kohſe 1 Otsch. Gußstahlkugeil 610.— 650.—Aordd. Wollkämmerel 375 Deutsche Kallwerke 2805.— 2550.—[Obersohl.Eisenb.-Bd. 1 Deutsche Steinzeug 740.— 725.— do. Elsenindustrle. 1 D. Waffen u. Aunitlon 2825.— 2975.—do. Kokswerke 18 Otsch. Wolle 1360.—.—[Orenstein& Koppel 170 Zeutsoh. Eisenhandel 680.— 724.— Fhönix Zergbau. 3025— Dürkoppwerke 620.— 531.—[Belsholz Paplerfabr. 578. Ousseld. Eisendedarf 745.— 799.—[Bnein. Sraunkohle 3600.— Dynamit TIrust.. 290.— 325.— Ghein. Elektr.. 41.— Sckard Masohlnen. 3500.— 3708.—Bhn. Metallw. Vorz. 305— Slberfelder Farben. 1308.— 1340.—fheln. Böbelstoft 4708.— 15 5 Elektr. Licht u. Kraft 659.— 680.—fRhenanilaa.. 100.— 11 Elsbach& CGo.. 1260.— 1253.—neln. Stanlwerke. 2189.— 22 Ek. f. e. Unt.(Zurloh)—.— 835.—[Blebeok Hontan 2595. 2775 ESsochweiller Bergwerk 1550.— 1670.—Rombacher Hütten. 10 120 kaber Sleistift... 2390.— 1402.—[flosltzer Braunkohlen 1868 500.— Fahlberg, List& Co.. 560.— 973.—[ Hosltzer Zucker.. 1960.— 10 Feldmünſe Fapler. 540.— 8 Rütgerswerko. 3838.— 1250.— 1 Sachsenwerk 745.— Felten&, Guilleaume Friedriochshütte H. Frister Sdohs. Gubst. 88. U sOwW. Gesellschaftsanzüge Hanmelm 1 Treppe 0,43 Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser einziget, hoffnungs- voller, braver Sohn und lieber Bruder Aig Veynaug im last vollendetem 18. Lebensjahre nach längerem Leiden sauft entschlaſen ist. In tiefer Trauer: Familie Kar! Weymann. MANNHEIM, den 26. September 1922. 8 5, 16. Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag 3 Uhr statt.*752 Liederkranz“ b.. IIB—— In tiefem Schmerz beklagen wir das unerwartete Hinscheiden unseres AusrUNrfrt snreν] verehrten Präsidenten und Ehrenmit- 89098 gliedes Lemaug Wadec Ueber ein Menschenalter geistiger Führer unseres Kreises in seldstloser Hingebung und vorbildlicher Pllicht- treue, war uns der teure Verblichene ein wahrer Freund, seine kunstbegabte Persönlichkeit strebungen. die Seele unserer Be- Alle Zeit werden wir desEntschlafenen in unauslöschlicher Dankbarkeit ehrend gedenken: fortleben. sein Werk wird in uns MAxNTIEIN., den 27. September 1922. Der Vorstand. Hugo Sohnelder Sohubert& Salzer Slemens& Halske Si Sohuokert& Go. nner.-8. Stettiner Vulkan Stoehr Kemmgarn Stoswer St. olbergerzinkhütten Südd. Imodillen Teoklend.Schiffsweft. Telephon Berliner Taale Elsenhütto. U onw. Serlin-Ahm. Larziner Papler Ver. Chem. Elsenhütte 2000. Ver. Dtsoh, NMickelw. Verein. Fränk.Schuhf. Ver. Glanzstoffs.. 3750.— Mannheim, 27. Sept. 6650(62750). Newyork, 26. Sept. schluß 0,064(.07) cents, was einem Dollarkurs v Dollarkurs 1545 Mark. —.— IV. Stw. Zypen& Wis 1388.— 15253.— Vogel rele raph-Dr. 968.— 1989.— 1178.— 1188.— Voßtland. Maschinen 888.— 8 80.— 1956.— 2848.— Wanderer-Werke. 1850.— 1308.— 625.— 728.— Weser Akt-Ges.. 865.— 809.— 2500.— 2650.— estdeutsche ljute. 2— 2200 4002.— 4600.—esteregeln Alkali. 2295.— 289 55 1898.— 2880.—estf. Elsen u. Oraht 898.— 879.— 2389.— 2390.—Viesloch Tonsaren 659.— 6256.— 208.— 355.—[Zellstoff Vereinn 878.— 810.— 1155.— 1210.— Zellstoff Waldhof.. 533.— 849.— 2.— 670.— ane, 5 858.— 1509.— 90.—.— Aeu-ulneae.. 3889.— 1958.— 7519.— 7835—[Otavi Hinen u. EIsenb. 4975.— 545. 20.— 835.— J0. denubsqchein—. — 2585.— deutsohe Petroleum 300.— 3800 2825.— 1555.— Somona.55000 · 7900.— —.—.— Heldburz.12725.— 1795.— 40090.%%%“hh!! 725.— Deuisenmarkl Tendenz: fest. Die Reichsmark (1403.31) M. entspricht. Waren und Härkte. (.30 vorm.) Es notierten 2 sigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Cred hier): Newyork 1545(1488), Holland 60 100(57 350). 6800(6545), Schweiz 28 900(27 700), Paris 11 800(11 32 m bie“ itbank ondon ), Italien notierte bei Bösseg on 148ʃ. 2 5 2 tobet Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat 18,90(19, 25) arg. Pes., Februar 18.35(16, 70) arg. Pes.: Ro für Oktober 18,65(19,05) arg. Pes. Berliner Metallbörse vom 26. September. Prolse in Hark für 1 Kg. t. 3 800 25. Sept. 286. Sept. 25. Sept. 2575 Elektrol pfer 24394 45510 Alumiaiuml. Barr. 586.5 5 105014050 Rafflnadekupfer— 400—41 0 Elnn, zusländ. 02—1038 10.1034 Slei 148—155 150—155 Huttenzinn 1000—1005 160050 Rohzink(Vb.-Pr.) 2013 20.134 Elokel 900—7 150.— do.(fr. Verk.) 220—23] 230—220 Antimon 140.—118. 30201.20 Plattenzink 185—175 170—185 Sülber für 1k9. 30000-31000 4300 Aluminlum 554.— 573.— Platin p. Gr. 22³⁰ London, 28l. Septhr.(wWe) metallmarkt.(in Lst. für d. engl. f. v.—* 23.60 hestseleot. 60.— 66.—] Sle! 2750 2215 Kupter Kass 63.25 63.24 Miokel 150.— 150.— ink rrpt. 13.2 15.20 40. 3 Monat 63.75 68.8 Zian Kassa 161.50 181.4 Aueokslüber. 34.— 10. Elektrol 71.— 71.— J 40. 3 Monat 62.75 162.65[ Antimon 8 Liverpool, 28. Septhr.(W3) Saumwolte.(in enzi Pfd. v. 434.) 35 16.50 25. 25. Dezember 16.5 0 Umsatz 6000 E000 Härz 12.2 12.20 Alexandria Import 260 3700 April.25 22.74 lanuar Januar 12.65 12.79] fal 12.19 12.0 Oberägypt. Febr. 12.8 12.39[ Aegyptische 15.50 16.75] Dezember clie ouοss-SERTi MUNCHEN, ARCISSTRASSE 52. —— Amerikanischer Funkdienst. General Anzeiger, G. m. MESSE HM 8. BIS.1 9 2 2 OKTOBER Qroſße übersſchtliche nach Branchen geordlriete Musterausstellungen aller- Zweide von Industrie und ewerbe · Z. ERANKEURTER INTERNATIONALE und den redaktio ür? i MEsSSE u¹EERhEES ouν,¶Nũ oas ESSANαN en,V¼̃ A· M· Uο SEideg SESCHAFETSSsTEuEEN 82 0flels ANE Ntunt sAusex ⸗„ s8 Orrẽmusra- 56 xA LINiE BRIEFUHSCHLAGE popSTpAPIERE oisr BESONDERS PREISWERT AB OSKAR LGLL. SPEZIALHAUS FUR BRKEFUMScHLAGE FPERNSPRECHER 35992. Trauerbrief Druckerei pr. Haas, 6. m. h.., E 6, 23 gen: xl. Dit attsesUsOS oen. liefer schnell 9 5 b.., Mannheim, E 6,. Direktion. Ferdinand Hepme.— Verantwortlich für Politik: Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Lokel für Feuilleton: für Lokales nellen Inhalt: Franz 1 New Fork, 46. Septbr.(Wa) Funkdienst.(Machdruok verbotsg). 250 12.50 25. 78 2dt. zus. 37000 6200˙ stand wt 25 770 caftee loko 10.85 10.1%[Slextrolyt 15.—.—— Ored. Bal. 4½% Oktoner.11.%J Einn loko 52.5 32.% Kubk Centr!“ 35.— 136.— Dezemb..26.Zlei.30.3, ſerpentin 1135 119.5 Härz.20.28 Eink.87.67 Sayannan 21 20.23 NMal.08.29 Sisen 40.— 33.— ori saum.25 12·25 juli 902.24% Veidbieon.75 7 belzen rot.25 142 Zaumw. loko 21.50 21.—Sohmalz vt. 12.35 14.. nart ſoo 140.2 61.7 Segtember—.—.—[Talg.—.— Aais 100 9935.00 oktober.8 20.) Saumwsatät.85.— fenl nlegr.s. 50 dovember 21.03 20.06 Sept..70—.— nöonst fr. 105.00 Dezember 21.18 21.% Petrol- oases 18.— 16.— Astrdfe Engl...— lanuar A. 93.8e tanks.50.50 Kontinent 1 Chicago, 26. Septhr.(d8) Funkdlenst.(Machdruck verboten). 25. 6. 925 welzen Sept. 105.— 106.70 Boggen Aal 73.35 73.23 Sohweins 19.25 1005 75 Dez. 04.25 104.1 Sehmalz 11.507.%0 leiohnt nledr. 10.20 10.— Mals Sept. 94. 10.7„ kt. 11.20 11.37 abohst. 19.— 75 —5 Dez../5 59.15ork Okt.—.—.es soh.. nledr. 10.40 10000 Hafer Dez. 38.0 38.55] gippen OkC. 10.39 10.5 höohst. 36000 1900 ,.4 88.%Sgek niedr. 10. 20 f0, eut. Cafcage 3000, 240 Rohgen Dez. 59.75 64.5 Inöohst. ic.0 1d.5 westén d0 2 5 anubeim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Manub 0 dr. deine Alfred Wahen Tammdef-Laltsn 0 def ——— gulelplss: Sespirale, mnſt Eddie fO lerner: 90. ie Beichte estossenle bens wWeuner, ergreifd. Le mit Puik⸗ ſle ſeneh Donnerstag uag⸗ 28. Septbe, ue 7 in 2½ Uhr verſteiae 5 2 3,. ſen, den auf Rechnung deſſen 8 es angeht** 16 Kisten prim Kernselfe n wirb auch im ausgeboten. Uebernehme Je ate zum Möbel oder Waren boat⸗ verſteigern od. 14 M. Arng Ta Auktionator 7 62 O 3. 4. Tel nelden; 8 allnnntige 1 m an Aacbh Heil, Mane Sprechſtunde und Samstags„ Miche 5 Uhr im Deut 9 Nebenzimmer, 2 Poſten 115 19. ds 2l 727 Sit ang ſcaf 1 c — ͤ— Mittwoch. den 27. September 1922. ———— 7. Seitfe. Nr. 444. DOEGEA-SDANGLUHRONpEN VERSURGEN LAUT WWI 7 SSENSCHAFT= ICHtER FFESTSTELLOUNG EINAF GASERSDPANNIS vod252 . Mannheim und Vororte ſofort geſucht. 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September 1922.— Nanlonal-TIneater annheim. Mittwoch, den 27. September 1922 E Miete A 5(Freie Volksbühne I. 51918890 Bühnen-Volksbund Nr. 3161-3360) Kleine Preise von Georg Büchner. in Szene gesetzt von Eugen Pelber. Bühnen⸗ dilder von Heinz Grets. Mitwirkeude: Grete Bäck, Elise de Lank, Aenne Leonie, Gretel Mohr, Julie Sanden, Richard E. er, Anton Gaugl. Geotrg Köhler, Alexander Kökert, Pritz Linn, Herbert Michels, Paul Rose, Ernst Sladek, Rudolf Wittgen. Anfang 7 Uhr. Ende 9 Uht. Donnerstag, den 28. September 1922 Miete D5 Creie Volksbühne I. 5391—5468, Bühnenvolksbund Nr. 4621— 4695) Hohe Preise Tannhäuser Antang 7 Unr. Ende nach 10%½ Uhr. Neues Theater im Bosengarten Mittwoch, den 27. September 1922 Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes (B. V. B. 3361—4620)0 Das Dorf ahne Glocke Singspiel in drei Akten, nach einer Legende von Pasztor.— Musik von Eduard Künneke. In Szene gesetzt von Karl Marx. Musikalische Leitung: Werner v. Büllou/. Mitwirkende: Grete Hofen, Paula Kapper, Helene Leydenius, Ida Schafter, Fritz Barlling, Affred Landory, Karl Neumann-Hoditz, Josef KRenkett, Hugo Voisſn-. Anfang 7 Uhr. Eride 9/ Uhr. Heäcl. Lorarte Im Hosgngann Nibeiungensaal. Sgantag, I. Okt. abends 8 Uhr. Doppel-Honzert Manner-Doppelquartett Mignon Kapelle Beierle inUniform, KapelleBecker PRAMIEN-PROGRAMM 8⁴ Mark Prämie für den Konzertbesucher, der im Preisausschteiben des Abends obsiegt. Karten(Uk. 25.— bis 50.—) im Rôsengarten und Verkehrsverein. Sonntagsveritauf 11 Iu, ab Uhr Frauenverein Mannheim. fHochsdmle I 3. 1I. Got börgerliche Kbche einschl. Backen, Becinn ges Kurses am 2. Oklober ds. Is. Anmeldungen daselbst täglich Don 10—12 Uhr. 38076 Storchen, Ludwigshafen. Ab heute Ausschank von Spenlal-Märzen-Bodt der. Brauerel„Schwartz, Storchen“, Speyer. Emptehle mich beslens. 1789 Mathias Reinbold, Restautateur. Fam Montag, den 2. Oktober, abends 8. UhrN deginmt im Ballhause ein neuet 798 5 e 85 behand. erlolgr. N ent bnnenbnn e Terzen- bendnelden 8ere Fülle nach ver- gebl. Kuren. Sprechst. inMhm. Donnerstag u. Sonntag—12 Augaftenstr. 2, d. übrg. Tage b. vorh. Anmeldg. Quutadt. 3 Gaeuosfhm.) Battest. Cafl Uuienbtm) Amtſiche Bekanntmachungen Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter R Band XIII.3. 42, Fiuma,„Deutſche Tabarhandels ⸗Geſellſchaft vou Jalg, Abteilung Inland mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Die Ver⸗ tretungsbefugnis der Liquidatorxen Dr. Maritz Maver, Heidelberg, und Wendel Solz, Mannheim, iſt beendet und die Firma erloſchen. 186 Manuheim, den 14. September 1922 Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Genoſſenſchaftsregiſter Band II. Ferma„Rohſtoffgenoſſenſchaft der.Möbel⸗ und Dekorationsgeſchäfte Badens, der Rheinpfalz und Heſſens, eingetragene Genoſſenſchaft mit deſchränk⸗ ter Haftpflicht in Liquidation“ in Mannheim, Bgt. 4, wurde heute eingetragen! Die Liquidatian iſt beendet und die Firma erloſchen. 4156 Manunheim, den 15. September 1922 Bad. Amtsgericht B. G. 4. 15 Zum Handefsregiſter P Band XII. 49, wurde heute die Firma„Pflüger& Co. Geſeſl⸗ heft viit beſchränkter Haftung“ in Mannheim Rheindammſtr. 24, eingetragen. Der Geſellſchafts⸗ nertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung ift am 22. Auguſt 1922 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Großhandel in Köhlen, Koks, Holz. Kalt, Zement, Baumaterialien und Düngemitteln. Die Geſellſchaft iſt befugt, ſich, durch Erxichtung weiterer Firmen unter dem glei⸗ chell oder einem anderen Namen zu erweitern, ſowie, ſicb an gleichartigen Unternehmungen in. ieder geſetzlich zuläſſigen Form zu beteiligen. Das Stammzapital beträgt 50 000 J. Franz Philipp, Kaufmann, und Franz Pflüger, Kaufmann, beide in Mannheim, ſind Geſchäftsführet. Albert Bleß mter, Mannheim, iſt Geſamtprokura der⸗ ark erteilt, daß er zuſammen mit cinem Geſchäfts⸗ ſUöhrer zur Zeichnung der Firma und Vertrefung der Geſellſchaft befugt iſt. Sind mehrere Geſchäfts⸗ Ehrer beſtellt. ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer und einen Prokuriſten vertreten. Die annt⸗ der Geſellſchaft erfolgen durch den „ 156 Mannbeim den 18. September 1929. 25 Bad, Amtsgericht 8 G. 14. SZum Sandelsregiſter Band f Firma Bank für Landwirtſchaft Mtien ⸗Geſell⸗ 1. Bierabend KEg in Bremen. Krüger, beide teikt 8. Baud XXIII.⸗Z. 108, Firma„Marx begonnen. Dem Hans Iſroel, dem Kaufmann Adolf Klein, beide in Saarbrücken, und dem Kaufmann Nudolf v. Recitm ferxteilt, 5 anderen Prokuriſten zur Zeichnung der Firma be⸗ Zweigniederleſſung der Firma„Bank für Land⸗ wirtſchaft Aktien ⸗Geſellſchoft“ in, Berlin wurde heute eingetragen:. 2 5 157 Die am 15. Dezember 1921 beſchloſſene Er⸗ böhung des Grundkapitals um 15 000 000 ift durchgeführt. Die am 10. Jonnar 1922 beſchloſſene Erhötung des Grundkapitafs iſt in Hohe von 65.000000 durchgeführt. Das Grundkapital beträgt jetzt 100 000 000 4. Zum Vorſtands⸗ mitglted ift beſtellt: Bankdirektor Walter Rolf in Reuntünſter. Zum ſtellvertretenden Vorſtands⸗ mitglied iſt beſtellt! Dr. rer, pol, Carl Sliebe in Wilhenshagen(Mark). Richard Tippel und Rudolf Klockner ſind nicht mehr Vorſtandsmit⸗ glieder. Die Prokura des Otio Kunert und des Ir. Karl Skiebe iſt erloſchen. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 30. Juni 1922 iſt⸗ die ig in vollem Umfange neu gefaßt entſpre⸗ chend der eingereichten Niederſchrift vom 30. Juni 1922 auf:die Bezug genommen wird Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt: Der Betrieb von Bank⸗ geſchäften aller Art und von damit zuſammen⸗ hängenden Geſchäften. Die Geſellſchaft wird ver⸗ treten durch zwei Vorſtandsmitglieder gemein⸗ ſchaftlich oder ein Vorſtandsmitglied in Gemein⸗ ſchaft nrit einem Prokuriſten, Die neuen Vorzugs⸗ und die neuen Stammaktien in Höhe von 15 000000. Jauten auf den Namen und werden Juzüglich 100 Stempel⸗ und Koſtenanteil je Aktde, Die neuen Vorzugs⸗ und die neuen In⸗ haberaktien in Höhe von 65 000 000 werden zum Kurſe von 110, letztere jedoch zuzüglich 109 Koſten⸗ und Stempelanteil ausgegeben. Mannheim, den 19. September 192 — Dadt Amtsgericht B. G. 4. Jum Handelsregiſter Z Band XXI— 25 Fiume„Jigarrenbaus Guſtav Beith. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 157 SGuſtab Veith iſt als Geſchöftsführer abperufen Hauftann Karl Söhnlein, Mannßeim⸗Waldhof, iſt g4s Geſchäfts führer beſtent. Mannheim den 20. September 1922. 7 Bad. Amtsgericht 8 G. 4. Zam Handelsregiſter 8 Band XVIf.Z. 20, Firma„Kompaß“. Tronsport⸗ und Rückverſiche⸗ rungs⸗Aktien⸗Geſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Eruſt Walz, Heidelberg, iſt alz Vorſtandsmitglied ausgeſchieden. 157 Mannheim. den 20. September 1922. — Bad. Amtsgericht 8 G. 4. Zum Handeksregiſter 8 Band X.⸗Z. 36, Fiuma„Oberrheiniſche 5 S⸗ tma Backſtein ⸗Verkaufsſtelle, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim wurde heute eingetragen: Die die Firma erloſchen Mannheim, den 20. September 1922. Bad. Amtsgericht B 4. Zum Handelsregſſter 8 Baud= Firma„Bauer& Co., Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Mannheim“ würde heute eingetragen: Dos Stammrapital iſt gemäß Beſchluß der Gefell⸗ ſchafterverfammlung vom 28. Juli 1922 d e ee e 28. Juli 1922 1 5 und neu gefoßt. Auf die eingereichte Urke wird Bezug genommen. Fritz Freiherr von Hoi⸗ ningen genonnt Huene, Boppard a. Rh., iſt als Geſchäftsführer beſtellt. 157 Maninheim, den 20. September 1922. 2„Bad. Amtsgericht 8 G. 4. 125 Zum Sandelsregiſter B Band XVIIf Maſchinen⸗ und Stahlwaren⸗ Export⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Saftung“ in Mannßeim wurde heute eingetragen. 157 Jalob Schenk, Kaufmann, Mannheim iſt als Profuriſt beſtellt und berechtigt, gemeinſam mit einem Geſchaftsführer oder einem anderen Proku⸗ kiſtet der Geſellſchaft die Firma Michnuhe in dent 20. September 1922. Dad. Amtsgericht G. 4. Zum Handelsregiſter B. Band XIII O. 3. 10, e Ses Sechica, a bene Halune in, Mannheim wurde heute eingetragen: e iit geneäß dem Srſchteß der PDrival-Ianzhurs. Ge vom 8. Mai 1922 um afterverſommung 9 600.4 erh zund beträgt jetzt 100 000. K. Der Geſellſchaftsvertrag ift durch die Beſchlüſſe der Geſellſchafterverſammlungen vom 8. Mai und . Sepiember 1922 in 53(Stammkapital) ge⸗ ändert. Anf die eingereichten Urkunden wird Be. zug geuommen. 8 2 2 5 5 157 Maninhen m, den 20. September 1922. —... Dad. Amtsgericht S G. 4. Zum Handelsregiſter 4 wurde heute ein⸗ Weirene, . Dend IV. S. 8 141, Fürma„J. Eſchell⸗ mann K. Co“in Mannheim Kaufmann Jacob Eſchellmann iſt aus der Geſellſchaft ausgeſchieden. Die offene Handelsgeſellſchuft beſteht zwiſchen der Kaufnaun Jakob Eſchellnmann Witwe, Charlotte an und dem Kaufmann Valentin Eſchell⸗ mel heide in! Mamtheim, fort. 189 2. Band X.⸗. 231, Firnea„Berthe Strauß⸗ Maier“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit Ak⸗ tiveit und Paſſiven und b der Firma von Bertha Strauß geborene Maier auf Kaufmant Hermann Strauß, Mannheim, übergegangen, der es als, alleiniger Inhaber unter der bisherigen Firme weiterführt. Die Prokura des Hermann Straußiſt erlaſchen. Der Hermann Strauß, Kauf⸗ Maier& Co in Mannheim. Kaufmann Max LeopoldMajer in Manicheim iſt⸗als perſönlich haftender Geſenſchafter in das. Geſchäft einge⸗ treten. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Juli 1922 begonnen. Die Prokura des Max Leßpöld Mazer iſt erloſchen 4. Band XVII.⸗3. 178, Firma„Jacoßine Grohe in Maunheim Die Firma iſt erfoſchen 5. Bond XXI.3. 158, Firma„H. Hommel, Komutanditgeſellſchaft in Mannheim. kin Kom⸗ manditiſt iſt ausgeſchieden und ein ſolcher ein⸗ 36. Band XXI.Z. 209, Firma„Heinrich Pitthe& Willi Mettelſtefen“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firnta erloſchen. 4. Band XXIII..⸗Z. 72, Firma„Addicks .Co⸗ Zweigniederlaſſung Mannheim in Maun⸗ heim als Zweigniederläſſng der Firma„Addicks Willf Grethe und. Alwine ein! Brenten, iſt Geſamtprpkura er⸗ Maier“ in Mannſeim. In die HGeſellſchaft ſind drei Kommansoitiften eingetreten. Die Kommandit⸗ geſellſchaft hat am.“ Januar 1922 begonnen. ind XXIII...1005 Firma„Gebr. Ull⸗ maffit, Zweigniederlaffung Mannheim“ in Mann⸗ heim ols Zweigniederlaſſung der Firma„Gebr⸗ Ullmeun“ in. Saarbrücken Geſellſchafter find: Max Ullmann und Sally Ull⸗ mann, beide Kaufleute in Sdarbrücken. Die Perſönlich haftende offene, Handelsgeſellſchaft dat am 1. April 1919 Dr. phil. Diplom⸗Ingenieur in Bous iſt Geſamtprolura in der Weiſe 5 1 Gemeinſchaft mit einem jeder in Maunbelmer General-ageiger.(mihag- Ausgabeg zum Kurſe von 110% ausgegehen, letztere fedoch Waſſerzeichen 100 II 4, rechts hell, links dunkel iquidation iſt 9 durch den Strafſatz abgeſchloſſen. Auf der Rückſeite ſind ſehr bemerkenswerte Papiereigentüm „um 120 00%0 erhöht und beträgt jetzt 209.000. Der Geſellſchaftspertrag iſt durch den Beſchluß der zu erkennen ſind, werden bei der Durchſicht gut ſichtbar. mit zu einer am maunsehefran, Bertha geb. Maier, Mannßeim, iſt Prökitra erteilt 6 8. Dand XIII.3. 78, Firqma„Leopold meinem Bekanntmachung betreffend die Ausgabe neuer Reichsbankenoten zu 100.— Mark. vom 4. Auguſt 1922. 5 257 ind In der nächſten Zeit werden neue Reichsbanknoten zu 100& ausgegeben werden. Sie ſiw. Weißlinienguillochen mit der Wertziffer„100“. Die Beſchriftung lautet: ö Reichsbanknote Bundert Mark zahlt die Reichsbankhauptkaſſe in Berlin gegen dieſe Banknote dem Einlieferer. Vom 1. Januar 1923 ab kann diese Banknote aufgerufen und unter Umtausch gegen andere gesetzliche Zahlungsmittel eingezogen werden. Berlin, den 4. Auguſt 1922 Reichsbankdirektor ium Favenstein v. Glasenanp v. Crimm Kaupmann Schneiden Budcewies Bernhard Seiffert Voche Friedrick Fuchs PF. Schneide- ſhn in deu 11 „Die Schrift iſt mit Ausnahme des Satzes über den Zeitpunkt der Aufrufung 50de Buchſtaben ausgeführt Neben den Unterſchriften ſtehen die beiden Kontrollſtempel mit dem. mer iſt und der Umſchrift„Reichsbankdirektorium 100“ ebenfalls in blauſchwarzet Farbe Die Aue oben in der Mitte in roter Farbe aufgedruckt. Rechts und links neben dem Druckbild de ande 25 mm hreite, leicht graublau getönte Papierränder. Bei der Durchſicht erſcheint auf dem 0 5 einge⸗ Der Druck der Rückſeite iſt ſtahlblan. Zwiſchen zwei Schwarzdruckguillochen mit.gelf 1 arbeiteten Buchſtaben„M“ ſteht die offen gedruckte zierzahl„100“, darüber in geſchwungener Druall gleichfalls offene Zierſchrift„Hundert Mark“. Unterhalb der Wertziffer„100“, wird das fche K * unmeh vorhanden. Die Seitenränder der Note, auf denen die Waſſerzeichen bei der Durchſicht n Oberfl Spiegelſchrift erſcheinen, ſind blaugrau getönt und enthalten orangerote Faſern, teils an der liegend, teils etwas eingebettet. ſerd., N Durch die Mitte der Note zieht ſich ein Streifen aus orangeroten und grünen J66 75 pn Feſtſtellung. daß es ſich tatſächlich um Faſern und nicht etwa um einen Aufdruck handelt, 10 dentle fung der Durchſicht leicht zu machen. Schwach eingebettete Faſern, die bei der Aufſicht wenig 805 Berlin, den 21. September 1922. 1 Reichsbank⸗Direktorium. u. Grimm. — Pfivat-Tanzschule fln Teleſon 1388s— A 2. 3— Anfg. Okt. beginnt nächſt. Kurſus. Ebonfalls ſeparate Kurſe für n Havenſtein a Ailt J llr Ft Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden 55 Mittwoch, den 16. Ottaber 192t, vormittags 11 Uhr in unſerem Geſellſchaftshauſe zu Ludwigshafen am Rhein ſtattfindenden eeehden eed nnu American-Line. fe damp 1. Erhöhung des Grundkapitals durch Aus⸗ Regelmäßige Passagier- u. Fracht gabe neuer Stammaktien im Nennbetrage Hamburg 557 Neu Vork⸗ vgnt 440000 000.— und neuer Vorzugs⸗ aktien mit zehnfachem Stimmrecht im Nenn. age von 30 000 000.—. Feſtſetzung des Mindeſtbetrages, zu wel⸗ Passagierdampfer: 4 Sepl. Leſcheudhoſſung Aes bie anr Darchfh ung Doppelschraubendampfer„Mauchuria“. 97 5 21. 000 der Kapitalserhöhung erforderlichen Maß⸗ Doppelschraubendampler. Hongolian. 28. Ol nahmen. Dreischraubendamper„Hinnekahda“. 11. Not 2. Wahl zum Aufſichtsrat. Doppelschraubendampter„Manchuriae 25. Nol 3. Beſchlußfaſſung üder die durch die Be⸗ Doppelschraubendampfer„Mongolila 2. Des ſchlüſſe zu Ziffer 1 und 2 bedingten Aende⸗Oreischraubendampfen„Miunekahda 16. Del. rungen des Geſelſchaftsnertrages. Doppelschraubendampier„Hauchurla Fajür die Beſchlußfaſſung über die Grund⸗ kapftalserhöhung bedarf es neben dem Beſchluß der Generalverſammlung eines in geſonderter Ab⸗ ſtimmung zu faſſenden Beſchluſſes jeder Aktien⸗ gatunig(Stammoaftien und Vorzugsaktien). Aktionäre, welche an der Generalverſammlung teilnehmen wollen, haben Kattes§ 32 unſeres ihre Aktien bezw. Debot⸗ ſcheine ſpäteſtens bis zum Ablauf des 16. Oktober 1922 bei, der Geſellſchaftskaſſe in Ludwigshafen am Rhein oder bei einem der nachſtehenden Bankhäuſer: Deutſche Bank, Berlin, ſowie deren Filialen in Frankfurt a. M. und München; Deutſche Vereinsbank, Frankfurt a.., deren Zweigniederlaſſungen; Rheiniſche Creditbank, Manaheim, und deren Frachtdampfer Hamburg-Baltimore-Boston-pfiladelpft Auskunit erteilen AMERICAN-LINE Hamburg, Börsenbrücke 2. Gundlach& Bärenklau Mannheim, Bahnhofplatz“ 4 150, g15⁰ Nachſ. und Württembergiſche Vereinsbank, Stuttgart, und deren Zweigniederlaſſungen; Bank des Berliner Kaſſenvereins(nur für Mit⸗ glieder des Giro⸗Effelten⸗Depots), Berlin innerhalb der üblichen Geſchäftsſtunden zu binter⸗ legen und Eintrittskarten in Empfang zu nehmen. Die Inhaber der Vorzugsaktien ſind von der Hinterlegung befreit. Der Aufſichtsrat: Dr. C. Müller, Vorſitzender. Zweigniederlaſſungen; nelert pion Bayeriſche Vereinsbank, München, und deren ülr die getamte lndustrie deerge bee Drucksachen Druckerel Dr.— 04 122 SN 1 BOURO-MUG lte. Flach-Schreibtische, Stehpulte Bollganle, Akten- u. Rolladenschränke, Sessel, BURO-EINRIMruNGF KassEN-ScRATNNKE Nachlass-Versteigerung. Im Auftrag der Erben verſteigere ich am Freitag. 29. Sept. d.., nachmittags ½3 Uhr in P 7, 9, IIlter St.: 1 Punſchbowle m. 12 Gläſer, 2 ſchöne Wandteller, verſch. Bilder, 1 Regulator, Rohrſtühle, 4 ſchöne Lederſtühle,. 1 Kommode, ein 8 1 Pfeilerſchränkchen. 1 Vertiko, 1 nußb. Büfett, zwei Ia. Qualitäten— grosse Auswa nußb. e 80 eint. 1 a 2 poll⸗ tzwang ſtändige Betten mit erbeiten, 1 Waſchkommode 1 1 f aufz 2 und 2 Nachtiſche m. Marmor. 2 Handluchgeſtelle Besichtigen Sie ohne K— 85 83⁴⁵ meine Kusstellungs-RAum. 5. GurMaN Tel 21a3 NMaNHN⁰NsE 1 Lüſter, 3fl. für Gas u. Elektr., 2 Gashängelampen, 1 Küchenſchrank, 1 Tiſch. 1 Ablaufbrett u Sonſtiges. Th. Michel. Tel. 3250, Ortsrichter u. vereid. Taxator. Aufträge von Verſteigerungen aller Art, ſowie von Taxationen werden entgegengenommen in üre K 3, 17. parterrdm: 8984 Anilche verskkeniſchangen de Stadtpemelnde 5,4% ſcheit. Filiale Nounzeim“ in Maunbeim, als eane annel Diead. Atsgerſcht B. G. 4. IAxfens- Nr. 960 den 28. Sepientber 1922. 898 Morgen früh der Freibank Kuhfleisch. 280. 5 258 Die Berwaltung. eernee 1 wei 90 4 162 mm groß. Auf der Vorderſeite ſteht blauſchwarz gedruckt die Beſchriftun zwiſchen ö wirz