—————— E —— Trrrrrrrrhrrrr 2 —.— Donnerstag, 28. Sepfember. —— Bezugspreiſe: In mannheim und Umgebung monatlich frei ins Haus gebracht Mark 180.—. Ddurch die poſt bezogen viertelj. Mark 480.—. Einzelnummer Mk..00. poſtſcheckkonto r. 17590 Rartsruhe in Saden und Rr. 2917 gudwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗BNebenſtelle neckarvorſtadt, Waidhofſtraße nummer 6. Fernſprecher nummer 7030, 7031, 7032, 7033, 7033, 704s. Celegramm⸗dreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Badiſche Neuoſle Nachrichlen s der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen-Jeitung. Mannh. Muſik-Jeitung Anzeigenpreiſe: oel porauszahlung die kl. Feile 5 Stellengeſ. u. KamſlienAnz. 20% Nachl. Reklamen Mk. 80.— Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Lür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Ausgaben w. keine verantwortg.übern Höhere Gewalt, Streiks, Setrieds⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Rüfträge durch Lernſprecher ohne Gewähr. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. PEEEPPõ ³·Wꝛ⸗ ·üm—— 2 2 2 Eingreifſen Jugoſlaviens? Fühlungnahme zwiſchen Athen und Belgrad. JBerlin, 28. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach Meldungen, die der„B..“ aus Belgrad zugehen, iſt der grie⸗ chiſche Thronfolger von Athen nach Belgrad abge⸗ reiſt, wo er für Donnerstag erwartet wird. Seine Begegnung mit dem Miniſter des Aeußern iſt bereits feſtgeſetzt. Der griechiſche Geſandte, der auf Urlaub war, iſt ſofort nach Belgrad zurückbefohlen worden. In Begleitung des Thronfolgers befindet ſich der Ver⸗ kehrsminiſter, der mit einer beſonderen Miſſion betraut iſt. Man nimmt an, daß es ſich um die Frage von Truppen⸗ transporten handeln wird. E! Berlin, 28. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Belgrader Zeitungen vermerken in auffallendem Druck die Audienz des Ehefs des Generalſtabs beim König, der geſtern aus London zurückgekehrt iſt. Sämtliche Führer der parlamentariſchen arteien waren heute beim ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten und berieten mit ihm über die Lage. Der an der Beratung teil⸗ nehmende Finanzminiſter hat die Genehmigung außerordent⸗ licher Kredite verlangt, die in der nächſten Zeit in Anſpruch binommen werden ſollen. Die Blätter ſprechen offen von der Mög⸗ ichkeit einer ſüdſlawiſchen Expedition gegen onſtantinopel, um den Wiederanfall Thraziens an die ürkei zu verhindern. Ne EP. Belgrad, 27. Sept. Die füdſlawiſchen Blätter ſchreiben zur 5 uordnung der Orientfrage: Ein etwaiges militäriſches Eingreifen ate ihnen eine günſtigere ſüdſlawiſche Grenze gersen. Südſlawien unterſtütze den Standpunkt des Außenmini⸗ ers, daß die in Ausſicht genommene Rückgabe Adrianopels — Türkei, das ein wichtiger ſtrategiſcher Punkt ſei, ſtattfinden Berlin, 28. Sept. Mit beſonderer Aufmerkſamkeit verfolgt an in Ungarn und Bulgarien die Lage auf dem Balkan. Friedweiß, daß Bulgarien mit ſeiner jetzigen Lage, in die es durch den 987 ensſchluß hineingedrängt wurde, in keiner Weiſe zufrieden iſt 5 daß ſeine Handelsbeziehungen durch den Umſturz in Griechen⸗ dr und durch die Abdankung des Sultans in Konſtantinopel be⸗ droht ſind. die eine Entſpannung auf dem Balkan herbeizuführen, müſſe edee Entwaffnung Ungarns u. Bulgariens Aahhrſtewbe werden und gewiſſe Grenzverbeſſerungen an der Grenze Ongoſtawiens gegen Ungarn und Bulgarien erfolgen. Die griechiſchen Lebensintereſſen in Thrazien. —: Berlin 28 Se Di 7 9 3 B 70 Win n, 28. Sept. Die diplomatiſche Mitarbeiter der„B. Z. ill in unterrichteten griechiſchen Kreiſen Berlins erfahren haben, * d potder Feldzug für Thrazien in der griechiſchen Bevölkerung ebenſe iulär ſei, wie der verlorene Feldzug fü 5 är zug für Konſtantinopel unpo riech geweſen ſei. In Thrazien hielten ſich mehr als 30 000 menn 0 auf. Es handle ſich alſo um griechiſche Lebensintereſſen, Preſſ zriechenland nicht als Balkanmacht abdanken wolle. Die Anehme an ſcharfe Angriffe gegen England, da man onſtanti daß England bisher gegen die Preisgabe Thraziens an einu geweſen ſei und ſetzt auf Drängen Frankreich⸗ ſeine i ng geändert habe. Es ſei anzunehmen, daß ſich Griechenland n Umſturz in Athe 153 K Athen und Saloniki hervorgerufen habe, habe den — 15 Thrazien und die Rückkehr Venizelos gefordert. Bei den an Beziehungen zwiſchen dem griechiſchen Hof und daß 15 alkanregierungen könne es nicht unwahrſcheinlich erſcheinen, Veni 0 vor neuen Balkanwirren ſtehe. Von der Rückkehr t viel verſpricht man ſich in den griechiſchen Kreiſen Verlins viel. 1 555 27. Sept. Der Beſchluß der Alliierten, Oſtthra⸗ ürkei zurückzugeben, hat hier eine große Erregung her⸗ griechi fen. Der Finanzminiſter Eftazias erklärte geſtern, daß die kei Hiſche Regierung niemals der Rückgabe Thraziens an die Tür⸗ werde. In einem Aufruf an die Bevölkerung Thra⸗ 5 wird dieſe aufgefordert, Widerſtand gegen die Tür⸗ Uird ſelbſt zu organiſieren. Die Kampagne zu Gunſten Thraziens 79 0 den thraziſchen Abgeordneten in der Kammer, die alle —— iſten ſind, geleitet. Man erklärt hier, daß Griechenland im⸗ ande ſein werde, 250 000 Mann nach Thrazien zu werfen. 72 2 5 Nuiückgabe Konſtantinopels: 5 Belgrad, 28. Sept. Die„Prawda“ behauptet, daß Eng⸗ und Frankrei ch ſich über die Bedingungen geeinigt haben r denen Konſtantinopel an die Türkei zurück⸗ e be n würde. Darnach würden die Meerengen entfeſtigt wer⸗ Angend die Freiheit des Schiffsverkehrs geſichert ſein. Gallipoli Adrie eine militäriſche Kontrolle erhalten. Für Thrazien und e ſei eine Selbſtverwaltung vorgeſehen. An den Ver⸗ e 155 dieſen vorausgingen, hätte Sü d⸗ 5 n teilgenommen, wobei den Sü iki. prochen worden ſei. 1 Kemal verhandlungsbereit: 90 WB. London, 28. Sept. Der kemaliſtiſche Vertreter erſtctantinopele Hamid Bey erklärte dem dortigen Sonderbericht⸗ . atter der„Daily Mail“, daß Kemal Paſcha die Einladung, Wa Konferenz zur Erörterung des Friedens im Nahen Oſten ennehmen annehmen werde. Hamid Bey ſagte, er habe ſo⸗ debr eine Mitteilung Kemals erhalten, in der klar zum Ausdruck 3 8 wird, daß Kemal bereit ſei, der vorgeſchlagenen 4 bed zuzuſtimmen. Kemal habe hinzugefügt, bevor tio er eine amtliche Antwort erteile, müſſe er die türkiſche Na⸗ nmalverſammlung in Angbra befragen. Der türkiſche Am Dnaliſtenführer ſteht jetzt in telegraphiſcher Verbindung mit 5 unte 8—— ¶ůp¶ů 8 un letzten Augenblick aufraffen werde. die Militärpartei, die der Balkan und die Orientkriſe. Die Blätter beurteilen die Lage im Nahen Oſten infolge des Ausbleibens der türkiſchen Antwort und der Verwicklungen, die in⸗ folge der griechiſchen Revolution in Thrazien entſtehen können, ernſter. Die geſtrige Miniſterratskonferenz.30 Uht abends und wird heute vormittag 11 Uhr wieder ufgenommen. Der„Times“ zufolge nimmt die Beſorgnis der amt⸗ lichen Kreiſe zu Wie man glaubt, erörterten die britiſchen Staatsmänner bei der geſtrigen Konferenz angeſichts des Ausbleibens einer Antwort Kemals verſchiedene Möglichkeiten, die ſich ergeben könnten. Der„Weſtminſter Gazette“ zufolge iſt die britiſche Regie⸗ rung wegen des Verbleibs der Türken im Tſchanakgebiet beſorgt. Die britiſche Haltung geht dahin, Feindſeligkeiten zu ver⸗ hindern. die britiſchen Truppen würden weiterhin in ihrer Defenſive verbleiben. Den türkiſchen Truppen in der Tſchanakzone ſei keinerlei befriſtetes Ultimatum zugeſtanden worden. Türkiſche Kavallerie in der neutralen Jone. —: flonſtantinopel, 28. Sept. Es wird gemeldet, daß die zweite türkiſche Kavalleriediviſion die neutrale Zone in der Nähe von Tſchanak betreten hat als Antwort auf das Auftreten britiſcher Kriegsſchiffe vor Konſtantinopel. Auf der anderen Seite iſt anſchei⸗ nend England gewillt, für die Aufrechterhltung der neutralen Zone und für die Sicherheit der Meerengen alles aufzubieten, was militäriſch erforderlich iſt. Ein Telegramm des papſtes an KRemal paſcha. ONB. NRom, 28. Sept. Wie berichtet wird, hat der Papſt an Kemal ein Telegramm gerichtet, in dem er dieſen bittet, auf das Mi⸗ litär und die Zivilbevölkerung einzuwirken, damit das Blutvergießen in Smyrna und dem Hinterland ein Ende nimmt. Er hat ferner den apoſtoliſchen Delegierten in Konſtantinopel angewieſen, eine halbe Million Lire zur Unterſtützung der Griechen und Armenier ohne Unterſchied der Religion aufzuwenden. Rußland und die Orientwirren. :—: Berlin, 28. Sept. Ueber die Haltung Rußlands in der Orientfrage beſteht völlige Unklarheit. Man weiß aber, daß die Räterepublik die Angora⸗Regierung als ihren beſten Freund be⸗ zeichnet, dem alle Sympathien des ruſſiſchen Volkes gehören. Die Einladung Rußlands zu einer Orientkonferenz bedeutet, daß Ruß⸗ ſondern gewillt iſt, unter allen Umſtänden der Neuregelung der Orientfragen einſchließlich der Meerengeſrage mitzuwirken. Die Abreiſe Tſchitſcherins von Berlin läßt erkennen. daß die ruſſiſche Regierung unter Hinzuziehung ihrer bedeutendſten Aus⸗ landsvertreter weitere Schritte vorbereitet. Tſchitſcherins Aeußerung, daß ohne Rußland jede Entſcheidung in der Orientfrage zwecklos und ergebnislos, ſei und daß Konſtantinopel der Türkei gehören müſſe, deutet an, welcher Art die Verhandlungen ſein werden, an denen Tſchitſcherin in Moskau teilnimmt. 1 Sperrung der rumäniſchen Grenze. :—: Budapeſt, 28. Sept. Geſtern nachmittag hat das hieſige rumäniſche Konſulat die Ausgabe von Päſſen für ungariſche Staats⸗ angehörige eingeſtellt. Als Grund für dieſe Maßnahme wird die vom rumäniſchen Miniſterium des Aeußern verfügte Grenz⸗ ſperre angegeben, wegen der für den 15. Oktober anberaumten Krönung des rumäniſchen Königspaares. Für dieſe Krönung wer⸗ den umfaſſende Vorbereitungen getroffen und es ſollen nach einer aus Klaufenburg hierhergelangten Meldung militäriſche Truppen⸗ zuſammenziehungen ſtattfinden. der Brandherd am Balkan. Von unſekm außenpolitiſchen Mitarbeiter. In Konſtantinopel ſind die Nationaltürken, ohne daß viel Auf⸗ hebens davon gemacht wurde, raſch Herren der Lage geworden. Die türkiſche Regierung, die ſich dem Friedensvertrag von Sevres unterworfen hat, iſt damit zuſammengebrochen und an ihre Stelle eine Regderung getreten, deren Ziel die Außerkraftſetzung des Friedensvertrages iſt. Wie bei früheren Gelegenheiten erweiſt ſich auch diesmal der Balkan als eine Gegend, in der die gefährlichſten Zündſtoffe angehäuft ſind. Von dem Feuer, das in Kleinaſien ſchon ſeit langer Zeit Flammen ſchlug und das den Boden dort von dem Kriege gereinigt hat, ſind die Funken nach dem Balkan hinübergeſtoben und wie ſie in Konſtantinopel gezündet haben, ſo ſcheinen jetzt unter ihrer Wirkung ſich weitere Brandherde zu bil⸗ den. Auch in Griechenland ſcheint die Regierung zuſammenzu⸗ brechen. Nach einer Reutermeldung iſt im griechiſchen Heer und in der Marine die Revolution ausgebrochen und Saloniki und andere griechiſche Orte ſcheinen bereits in der Hand der Revolutio⸗ näre zu ſein. Der Ausbruch dieſer revokutionären Unruhen nimmt nicht Wunder. Die furchtbare Niederlage, die Griechenland in Klein⸗ aſien erlitten hat, mußte ſich durch einen Rückſchlag Griechenlands ſelbſt geltend machen und es iſt nur verwunderlich, daß der Um⸗ ſturz nicht früher erfolgt iſt. Es iſt auf den erſten Blick zu erkennen, daß die Revolution in Griechenland die allgemeine Brandgefahr am Balkan außerordentlich vermehrt, wie auf der andern Seite kein Zweifel daran ſein kann, daß bei den Ereigniſſen in Griechenland Groß⸗ mächte, die im Trüben fiſchen wollen, ihre Hand im Spiele haben. Die Nachbarn⸗ Griechenlands ſind ſchon ſeit einiger Zeit unruhig. Bulgarien, das ebenſo wie die Türken unter dem Joch eines un⸗ gerechten Friedens aufs ſchwerſte zu leiden hat, iſt durch den tür⸗ kiſchen Waffenerfolg bis in das Innerſte aufgerüttelt worden. Jugo⸗ ſlawien und Rumänien, die ähnlich wie Griechenland Nutznießer des Weltkrieges geworden ſind, fühlen ihre Vorherrſchaft am Bal⸗ kan bedroht und wenn auch die Meldungen über Mobilmachungen in dieſen Ländern widerrufen worden ſind, ſo läßt ſich doch auf keinen Fall verkennen, daß auch hier die Erregung eine gefähr⸗ liche Hochſpannung erreicht hat. Was das Spiel der Großmächte anlangt, ſo kann man den Wil⸗ 18 e kriegeriſche Verwickelungen am Balkan zu verhüten, land ſeine Zuneigung zu den Türken 1 platoniſch auffaßt, als ehrlich anſpkechen. Weniger ſicher iſt indeſſen die Haltung Frank⸗ reichs, das zweifellos ein Intereſſe daran hat, England auf dem klein⸗ aſiatiſchen Schauplatz und am Balkan die größten Schwierigkeiten zu machen. Deshalb iſt es wohl auch mehr oder weniger ſicher, daß der Ausbruch der Revolution in Griechenland auf ſeine geheime Anſtif⸗ tung zurückgeht. Frankreich hat bisher die ſchärfſte Partei gegen Griechenland ergriffen und den Nationaltürken Vorſchub geleiſtet, weil es Rache an der Zurückberufung des Königs Konſtantin und an der Vertreihung des franzöſiſchen Parteigängers Veniſelos nehmen woöllte. Die Gelegenheit, die Rache zu genießen, ſcheint ihm jetzt offenbar beſonders günſtig und deshalb gehört Frankreich ſicher mit zu den Brandſtiftern, die dafür ſorgen, daß das Feuer von Kleinaſien aus weiter um ſich greift. Die Vorgänge am Balkan können von größter Trag⸗ weite ſein. Es wäre nicht das erſte Mal, daß aus dieſem dunklen Wetterwinkel ein Wetter losbrechen ſollte, das ſeine Blitze überallhin zucken läßt. Der äußere Anſchein darf uns darüber nicht hinweg⸗ täuſchen. Die gemeinſchaftliche Note der Großmächte an Kemal Paſcha iſt eine diplomatiſche Handlung, die nichts weiter als eine Kuliſſe zu ſein braucht. Die Tatſachen ſelbſt widerſprechen zum Teil jedenfalls der ruhigen Entwicklung, die Frankreich und England gemeinſchaftlich am Balkan anzubahnen ſuchen. Wir ſind bei den Ereigniſſen, die ſich dort abſpielen, zunächſt nur unbeteiligte Zu⸗ ſchauer. Wir ſehen aber aufs Neue die Wahrheit beſtätigt, daß durch den brutalen Abſchluß des Weltkrieges, durch die Vergewaltigung wehrloſer Völker ein Zuſtand geſchaffen worden iſt, der von dem wirklichen Frieden himmelweit entfernt iſt. Ueberall regen und drängen ſich Kräfte gegen die Aufrechterhaltung des Zuſtandes, der durch die Verträge von Verſailles und die anderen ſeinesgleichen ge⸗ ſchaffen worden ſind. Für uns heißt es unter dieſen Umſtänden auf der Wacht ſein. Denn wenn wir auch zunächſt unbeteiligt ſind, ſo gehören doch auch wir zu der Intereſſengemeinſchaft derjenigen, die auf eine Reviſion der Vergewaltigungsverträge hinarbeiten, und wie es ſcheint, iſt der Kampf um eine ſolche Reviſion in einen neuen Ent⸗ wicklungsabſchnitt getreten. Frankreich kämpft auch am Balkan um die Aufrechterhaltung des Friedens von Verſailles. Deshalb verdient das, was dort vorgeht, unſere allergrößte Beachtung. die Freimaurer gegen verſailles. Die 54. Tagung des Vereins Deutſcher Freimaurer in Magdeburg, bei der aus allen Teilen des Reiches, aus dem be⸗ ſetzten Gebiet, aus Danzig, Deutſch⸗Böhmen, Polen, aus der Schweiz und aus Nordamerika an 300 Vertreter in deutſcher Sprache ar⸗ beitender Freimaurerlogen anweſend waren, nahm unter einmüti⸗ gem Beifall eine Bekundung gegen den ſog. Vertrag von Verſailles an, die in geeigneter Weiſe mit Hilfe der Mitglieder im Auslande verbreitet werden ſoll. Dieſe Bekundung lautet: „dDie außerordentlich ſtark beſuchte 54. Hauptverſammlung des Vereins Deutſcher Freimaurer nahm heute einſtimmig folgende Bekundung an: Die Quelle der geiſtigen und materiellen Verelendung, der das deutſche Volk zu verfallen droht, bleibt der in Haß und Rachſucht wurzelnde Verſailler Vertrag. Seine Grundlage, mit der er ſteht und fällt, iſt die Lüge von der alleinigen Schuld Deutſchlands am Weltkriege, die fanatiſcher Haß erſonnen hat und zu erhalten ſucht. Ihr gilt unſer Kampf und ihr müſſen alle diejenigen Fehde an⸗ kündigen, die Deutſchlands Wiederaufbau und damit auch die dauernde Befriedung Europas und der Welt ehrlich wollen. Wahrheit und Ehrlichkeit in unſer Leben zu bringen, iſt frei⸗ maureriſches Ideal. Wir verlangen die Wahrheit auch für die Löſung der Fragen nach den Urſachen des Weltkrieges und der Schuld an ihm. Und wir fordern alle Freimaurer und freimaurerſſchen Verbände aller Länder auf, ſich dieſes Ideals bewußt zu ſein und mit uns gegen Lüge und Ver⸗ leumdung zu kämpfen. Wir erheben als Deutſche feierlich Einſpruch dagegen, die Parias der Menſchheit zu ſein: wir verteidigen unſere nationale Würde und Ehre. Hört und helft uns, Brüder Freimaurer, wo immer Ihr am Tempel der Wahrheit und des Lichts für die Menſchheit baut.“ Die nächſte Hauptverſammlung des Vereins Deutſcher Frei⸗ maurer wird im Herbſt 1923 in Stuttgart ſtattfinden. wie man Oeſterreich helfen will. Nach ſeinem vergeblichen Appell an die Vertreter der Entente⸗ mächte hat ſich die öſterreichiſche Regierung entſchloſſen, einen Bitt⸗ gang zu dem Völkerbund zu unternehmen. Es iſt ja Mit⸗ glied dieſes edlen und menſchenfreundlichen Bundes und durfte des⸗ halb wohl erwarten, daß man ſeinem Ruf aus tiefſter Not die Ohren nicht verſchloß. Und darin wenigſtens hat es ſich nicht getäuſcht. Der Finanzausſchuß des Völkerbundes hat ſich des öſterreichiſchen Antrages angenommen und ein Gutachten erſtattet, das jetzt ver⸗ öffentlicht wird. Iſt dadurch die raſche Hilfe für Oeſterreich geſichert? eider kann man dieſe Frage auch nicht mit dem leiſeſten Ja beantworten. Der Finanzausſchuß des Völkerbundes gibt keinen roten Heller. Er ſetzt nur die Richtlinien feſt, die ſeiner Anſicht nach bei der Errichtung der öſterreichiſchen Notenbank zu befolgen ſind. Dabei iſt beſonders bemerkenswert, daß er den öſterreichiſchen Staat bei der Hilfsaktion zur Befeſtigung der öſterreichiſchen Währung voll⸗ ſtändig ausſchaltet. Der öſterreichiſche Staat ſoll weder Garantie leiſten noch das Kapital verzinſen, ſondern es ſoll alles durch private Zeichnungen aufgebracht werden. Dieſe Ausſchaltung des Staates hängt ganz offenkundig damit zuſammen, daß der öſterreichiſchen Regierung auch der geringſte Einfluß auf die Geſchäfte der Noten⸗ bank unmöglich gemacht werden ſoll. Denn gleichzeitig weiſt der Finanzausſchuß des Völkerbundes darauf hin, daß die Notenbank nur dann ihren Zweck erfüllen kann, wenn die öſterreichiſche Regierung die„energiſchen Refor⸗ men“ durchführt, die zur Herſtellung des Gleichgewichts im Haus⸗ halte notwendig ſind. Hierzu zählen bekanntlich Entlaſſung über⸗ flüſſiger Beamter, Herabſetzung der Beamtengehälter, Abſchaffung des Achtſtundentags u. a. m. Die öſterreichiſche Regierung ſoll keine Möglichkeit haben, von dieſem bitteren Reformprogramm durch Zurückgreifen auf die Notenbank abzuweichen. Aus dieſem Grunde wird jede Verbindung zwiſchen ihr und der rein privaten Noien⸗ bank kurzerhand und radikal abgeſchnitten. Den ſchlimmſten Streich aber ſpielt der Finanzausſchuß dets Völkerbundes Oeſterreich damit, daß er das Gründungskapitat der 1 4 7— 5 ———ũ ́²2n——=:— — 2. Seite. Nr. 447. Maunheimer General-Auzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerskag, den 28. Seplember 1922. Notenbank von 100 Millionen Goldfranks auf 30 Miſlionen herab⸗ ſetzt. Schon bei 100 Millionen Goldfranks hätte die Notenmenge, die dieſem Betrage entſprach, bei weitem nicht genügt, um die Rieſenanſprüche der öſterreichiſchen Regierung zu decken. Bei 30 Millionen Franks Kapital iſt die Grüdung der Notenbank von vorn⸗ herein ein Schlag ins Waſſer. Aus dieſem Grunde hält es der Finanzausſchuß des Völkerbundes wohl auch für notwendig, daß ſich Oeſterreich zunächſt„die für die Uebergangszeit unentbehrlichen Kredite“ verſchafft. Ein ſolcher Vorſchlag heißt die öſterreichiſche Regierülg in ihrer bitteren Not zum Beſten halten. Der Völkerbund bleibt auch in dieſem Falle ſeiner Praxis treu. Er ſpeiſt den Bittſteller mit Worten und guten Ratſchlägen ab, rührt aber keinen Finger, ihm zu helfen. Frankreich und die Sachlieferungsverträge. —: Paris, 28. Sept. Der Kontrolleur im Wiederaufbaumini⸗ ſterium Gillet, der durch die Seee e zum Wies⸗ badener Abkommen bekannt wurde, erklärte einem Mitarbeiter des „Intranſigeant“, die franzöſiſche Regierung begrüße die Vereinbarungen der franzöſiſchen Wiederaufbauverbände mit deutſchen Induſtriekonzernen. Für die Preisfeſtſetzung könne Frank⸗ reich nach den beſtehenden Verträgen keine Vorſchriften machen, wäh⸗ rend die deutſche Regierung dabei mitwirken könne, weil ſie die Aus⸗ fuhrerlaubnis zu erteilen habe. Gillet äußerte die Hoffnung, daß die deutſche Regierung keinen Druck zum Zwecke einer Heraufſchrau⸗ bung der Preiſe ausüben werde. Die Reiſe der deutſchen Großindu⸗ ſtriellen in das Wiederaufbaugebiet könne nach ſeiner Anſicht nützlich wirken, wenn Deuütſchland dadurch von der Notwendigkeit eines raſchen Wiederaufbaus überzeugt würde. Die erſten Lieferungen aus dem Stinnes-Abkommen (d) Berliu, 28. Sept. Wie aus E wird, ſind geſtern dort 11 Waggons einer ſich auf 55 Kubikmeter belau⸗ fenden Holzlieferung eingetroffen, die de Luberſac in Deutſchland abgeſchloſſen hat und die für den Wiederaufbau der zerſtörten Ge⸗ meinden in franzöſiſch Lothringen beſtimmt ſind. Die Pariſer Preſſe konſtantiert die vorzügliche QAualität der gelieferten Waren und bezeichnet dieſe Lleferung als ein günſtiges Zeichen für das Ergebnis des Stinnes⸗Luberſar⸗Abkommens. Deutſches Neich. Die deutſch-polniſchen verhandlungen. Berün, 28. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Die deutſch⸗ polniſchen Verhandlungen in Dresden nehmen, wie halbamt⸗ lich berichtet wird, einen zwar langſamen, aber durchaus ſach⸗ gemäßen Verlauf, und den Störungsverſuchen, die von polni⸗ ſchen Kreiſen von außen her unternommen werden, iſt keine über⸗ triebene Bedeutung beizumeſſen. In der Angelegenheit der Heraus⸗ gabe der Akten des Archivs iſt man einer Einigung bereits näher gekommen. Das gleiche gilt von Verhandlungen über den Tranſit⸗ verkehr durch Polen, bei dem es ſich im weſentlichen um zolltech⸗ niſche Beſtimmungen und die Aufſtellung eines Reglements handelt. Geſtern iſt die Rechtskommiſſion zuſammengetreten, die ſich mit der wichtigen Frage der Option und Liquidation zu beſchäf⸗ tigen hat. Die Dresdener Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Polen werden durch die Stimmungsmache natlonal⸗polniſcher Kreiſe geſtört. Beſonders ſtark iſt die Propaganda gegen etwaige deutſche Hol z⸗ käufe in Polen, insbeſondere ſolchen von Papierholz. Gegen den Wucher. Berlin, 28. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Die oberſchle⸗ ſiſche Preisprüfungsſtelle in Beuthen fordert die Reichsregierung telegraphiſch zu energiſchen 9 ßnahmen gegen die Wu⸗ cherer auf. Sie verlangt, daß das Vermögen dieſer Leute ſowie ihre Ware beſchlagnahmt wird und daß in ſchweren Fällen über ſie eine—5jährige Zwangsarbeit im Bergbau bei täglich 7½ſtündiger Arbeitszeit verhängt wird; andernfalls werden die Preisprüfungsſtellen ihre Tätigkeit einſtellen. * IJ Berlin, 28. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Vor der Strafkam⸗ mer ſteht heute Termin in einer Beleidigungsklage, die der Reichs⸗ tagsabgeordnete Dr. Breitſcheid gegen den Generalſekretär der Deutſchen Volkspartei Kloth angeſtrengt hat. Gegenſtand der An⸗ klage iſt ein Artikel in der Zeitſchrift„Das freie Wort“, der von Kloth verfaßt worden war. In dem Artikel, der die Ueberſchrift trägt: „Von den neuen. Majeſtäten“, wird ausgeführt, Dr. Breitſcheid habe eine Glanzleiſtung vollbracht, indem er während des Kriegs die ver⸗ trauliche Denkſchrift der Wirtſchaftsverbände aus dem Jahre 1915 veröffentlicht habe. Dieſe Veröffentlichung habe ihm vermutlich ein ſchönes Stück Geld eingebracht. Baden. Die Neuwahl des Staatspräſtdenten. db. Karlsruhe, 28. Sept. Der am 7. November zuſammen⸗ tretende Badiſche Landtag wird u. a. auch die Neuwahl des Staats⸗ präſidenten vorzunehmen haben. Nach den zwiſchen den Koalitions⸗ parteien kurz nach der Revolution— Zentrum, Sozialdemokraten, Demokraten— getroffenen Akommen, demzufolge das Amt reihum von ihnen beſetzt werden ſoll, ſtünde der Sozialdemokratie jetzt wieder die Beſetzung zu. Wie aus Karlsruhe gemeldet wird, werden die drei Parteien an dieſem Abkommen feſthalten, ſo daß vermutlich der Innenminiſter Adam Remmele zum Staatspräſi⸗ denten gewählt werden wird. Der Hanogranatenanſchlag auf die Mannheimer Börſe. x: München, 28 Sept. Wegen des Handgranatenanſchlages auf die Mannheimer Börſe wurde bekanntlich der Nationalſozialiſt Paul Janſen ſofort nach Verübung der Tat feſtgenommen. Für ſeine radikale politiſche Einſtellung iſt bezeichnend, daß er früher Kommuniſt war. Die Erhebungen über die Herkunft der Hand⸗ 3 haben ergeben, daß Janſen die Handgranate von einem aufmann erhalten hatte, der ſie von einem Urlaub aus München mitgebracht hatte. Dieſer Kaufmann, der ebenfalls National⸗ ſozialiſt iſt, hatte ſich acht Tage in München aufgehalten. Im Zuſammenhang mit dieſen Ermittelungen wurden in München vier Perſonen feſtgenommen: Ein 25 Jahre alter Uhrmacher, der die Handgranate angefertigt und ſie dem Kaufmann ausgehän⸗ digt hatte, ferner ein Bankbeamter, deſſen Quartierfrau und ein Fräulein, das bei der gleichen Frau wohnte. Der Bankbeamte, ein Mannheimer, war in Verdacht geraten, weil er den Ueberbringer der Handgranate von früher her kannte und ihm bei—— Münchner Aufenthalt drei Tage Gaſtfreundſchaft in ſeiner Wohnung gewährte. Die Vernehmung des Bankbeamten verlief ohne Ergeb⸗ nis. Die Quartierfrau wurde am Abend deßzſelben Tages frei⸗ elaſſen, während der Bankbeamte und das Fräulein erſt am ittag des nächſten Tages auf freien Fuß geſetzt wurden. Die Er⸗ hebungen gegen dieſe beiden Perſonen ergaben keine Anhaltspunkte dafür, daß ſie irgendwie an der ganzen Angelegenheit beteiligt waren. Dem in München geborenen Fräulein wurde ſedoch aufge⸗ tragen, München zu verlaſſen. Auch dem Bankbeamten wurden verſchiedene Auflagen gemacht, ſo u. a. daß er keine politiſchen Verſammlungen beſuche. Sein Briefwechſel ſteht nach wie vor unter Kontrolle. :x: München, 28. Sept. Wie wir erfahren, handelt es ſich bei dem verhafteten Verfertiger der Handgranate, die der National⸗ ſozialiſt Paul Janſen in den Mangheimer Börſenſaal warf, um der 25 Jahre alten Uhrmacher Emil Maurice der nach der Münchner Poſt ein prominenter Führer einer national⸗ſozialiſtiſchen Sturm⸗ abteilung ſein ſoll. Bayern und dle Pfalz. Reichstags⸗Unterſuchungsausſchuß für Oppau. ONB. Ludwigshafen, 28. Sept. Der zur Unterſuchung des Exploſionsunglücks in Oppau eingeſetzte eichstagsunter⸗ ſuchungsausſchuß trat geſtern mittag im Sitzungsſaal des Stadthauſes Süd unter Vorſitz des Abg. Schwarzer(Bayr. Volks⸗ partei) zu ſeiner neunten Sitzung zuſammen, nachdem wie be⸗ teits gemeldet, am Vormittag eine nichtöffentliche Sitzung ſtattge⸗ funden hatte, die ſich mit der Tagesordnung und den wiſſenſchert⸗ lichen Gutachten der Sachverſtändigen befaßte. Anweſend waren ämtliche Mitglieder des Reichstagsausſchuſſes, des Bayriſchen Aus⸗ chuſſes und Vertreter der Direktion ſowie des Arbeiter⸗ und Ange⸗ telltenrates der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, ferner die Sach⸗ verſtändigen und der Unterſuchungsrichter. „Der Vorſitzende teilte mit, daß die neunte Sitzung nicht früher habe ſtattfinden können, die Unterſuchung habe ſedoch während der ganzen Zwiſchenzeit niemals geruht und die beteiligten Kreiſe ſind durch genaue Protokolle über den Stand der Unterſuchung dauernd unterrichtet worden. Ein Sachverſtändiger berichtete dann über das Verfahren, das die Sachberſtändigen bei ihren Gutachten eingeſchla⸗ gen haben. Sle haben ihre Gutachten zunächſt einzeln erſtattet und ſind ſchließlich nach Beſichtigung von Oppau am 17. ds. Mts. in Leip⸗ zig zu einer gemeinſamen Beratung zuſammengetreten, um ihre Gut⸗ achten auszutauſchen und in Einklang zu bringen.— Der Ausſchuß einigte ſich dahin, daß den Sachverſtändigen ſieben Fragen zur Be⸗ antwortung vorgelegt werden ſollen, die heute zunächſt zur Behand⸗ lung ſtehen.— Auf die erſte Frage: Kann ein verbrecheriſcher An⸗ ſchläg vorliegen? wurde von den Sachverſtändigen eine bejahende Antwort erteilt. Es wurde jedoch erklärt, daß für dieſe Annahme irgendwelche Anhaltspunkte nicht gefunden werden konnten. Man muß daher bei der Annahme bleiben, daß die Exploſion in dem Silo durch den Sprengſchuß des Sprengmeiſters Humpe eingeleitet worden iſt. Die zweite Frage, ob zu der angeordneten Sprengung, durch die das im Silo aufgeſpeicherte Ammonſulfat transportfähig gemacht werden ſollte, beſonders ſtarke Sprengſtoffe verwendet worden ſind, wurde von den Sachverſtändigen verneint. Es iſt an dem Explo⸗ ſionstag mit demſelben Sprengſtoff geſprengt worden, wie an den vorhergehenden Tagen. Die Unterſuchung des Sprengſtoffes hat zwar abweichende Ergebniſſe über ſeine Zuſammenſetzung ergeben, ſedoch ſind dieſe Veränderungen in der Beſchaffenheit des Spreng⸗ ſtoffes nach Anſicht der Sachverſtändigen ohne beſondere Bedeutung für die Epploſipkraft.— Ein Mitglied deſ Arbeiterrates m auf aufmerkſam, daß Sprengmeiſter Humpe beſonders gute Spreng⸗ wirkungen zu verzeichnen hatte. Auf dieſen Vorha on den Sachverſtändigen erklärt, daß ſich die Frage nicht vollſtändig habe klären laſſen, doch habe die Unterſuchung ergeben, daß auch eine rößere Menge Sprengſtoff keine größere Wirkung auf das Ammon⸗ fulfat hätte ausüben können. Handwerkergenoſſenſchaſtstag. Tul. Karlsruhe, 27. Sept. Im Sitzungsſaal des Bad. Landtags hielt heute nachmittag der Verband badiſcher Handwerkergenoſſen⸗ ſchaften ſeine 12. Genoſſenſchaftstagung ab. Mit Befriedigung ſtellte der Vorſitzende, Stadtrat Lacroix, feſt, daß die Hand⸗ werkergenoſſenſchaften ſich bisher durch alle Kriſen hindurchgerungen und den Beweis für* Notwendigkeit erbracht haben. Namens des Miniſteriums des Innern und des Landesgewerbeamts ſprach Geh. Rat Cron. Stadtrat Groß⸗Mannheim, der die Wünſche mehrerer Verbände überbrachte, appellierte an den Einheitsſinn der Handwerker, ohne den eine erſprießliche Arbeit unmöglich ſei. In einem längeren Vortrag beleuchtete Syndikus Endres von der Handwerkskammer Karlsruhe die Kreditnot. Darnach ſei es durch die fortwährende Geldentwertung ſoweit gekommen, daß wir nicht mehr imſtande ſeien, für den Erlös verkaufter Waren auch nur die Rohſtoffe zu erwerben. Viele Handwerker ſtehen heute vor dem Zuſammenbruch. Im Intereſſe des Ganzen aber müſſe alles getan. werden, um dieſen Zuſammenbruch zu verhindern. Wird der Kreditnot des Mittelſtandes nicht geſteuert, ſo wird das Trüm⸗ merfeld vernichteter Exiſtenzen ungeheuer groß. Vor allem ift notwendig: Einheitliche Leiſtungs⸗ und Zahlungsbedingungen, Vermeidung langer Kredite für gelleferte Arbeit. Mit der Auf tragserteilung muß auch eine Anzahlung geleiſtet werden. Notwendig iſt ferner, der ſofortige Einzug aller Aus⸗ ſtände, insbeſondere auch bei ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden. Weitere Forderungen ſind genaue Kalkulation aller Arbeiten, Reviſion des Wuchergeſetzes, Gewährung von Stundungen bei Steuern und Abgaben und die Wiedereinführung des Bankgeheim⸗ niſſes. Die Vertiefung des genoſſenſchaftlichen Gedankens dringendes Erfordernis, da die Genoſſenſchaften allein heute in der Lage ſind, den Mittelſtand zu retten. Der Arbeitswille mu in allen Kreiſen des Volkes gefördert werden, wie er bisher beim Handwerk und bei der Landwirtſchaft in ſo hohem Maße getätigt worden iſt. land die Erhöhung der Haftſummen und der Reſerven in den einzelnen Genoſſenſchaften. Die einzelnen Genoſſenſchaften müſſen darauf ſehen, daß ſie in guter Fühlung mit den Kreditgenoſſen⸗ ſchaften bleiben. Direktor Lohr vom Landesgewerbeamt beleuchtete eingehend die Nachteile der Auffaugung von Kreditbanken durch Gtoßbanken, Erfreulich ſei die Erleichterung durch die Verſchmelzung einzelner Genoſſenſchaften. Eine Fuſion zweier ſchwacher Genoſſenſchaften zu einer ſtarken ſei beſſer als die Auflöſung. Der von dem Vorſitzenden Ladroix erſtattete Bericht über die Haushaltsrechnung ergab die Notwendigkeit einer Reorganiſa⸗ tion des Verbandes. Zur Vereinfachung der Organiſation ſoll ein gemeinſames Arbeitsverhältnis mit dem Kammertag geſchaffen werden. Dabei ſollen die Handwerkergenoſſenſchaften ihre Selbſtän digkeit nicht aufgeben, ſie wollen ſich mit der Handwerkskammer nur alllieren und auf dieſe Weiſe auch weiterhin im genoſſenſchaft⸗ lichen Sinne zum Nutzen des Handwerks wirken. Zur Ausgleichung des Voranſchlags, der mit 400 000 M. in Einnahmen und Aus“ gaben vorgeſehen iſt, ſollen abgeſtufte Beiträge von den Genoſſen⸗ ſchaften erhoben werden. Es wurde ein Mindeſtſatz von 300 un ein Höchſtſatz von 3000 M. vorgeſchlagen.— Bei der Ausſprache an der ſich mehrere Redner beteiligten, begrüßte Geh. Rat Dr. Cron die Verbindung der Genoſſenſchaften mit der Handwerks, kammer als glückliche Löſung. Stadtrat Vogel kritiſierte die ſtarke ſteuerliche Belaſtung der Betriebsvermögen.— Bei Bera tung des Voranſchlags wurde ein Antrag aus der Mitte der Ber ſammlung, die Hüchſtgrenze der Beiträge auf 4000 M. zu erhöhen, mit allen gegen eine Stimme angenommen. Bei den Neuwahlen wurde auf Antrag des Stadtrats Vo gel⸗ Dank ab⸗ Mannheim, der dem 1. Porſitzenden Lacroix beſonderen 0 ſtattete, die bisherigen Vorſtandsmitglieder Lacroix, Lohr un Dennig einſtimmig auf weitere 3 Jahre wiedergewählt. Zu Aus ſchußmitgliedern wurden wiedergewählt Sexauer⸗Pforzheim, Blum⸗ Karlsruhe, Vogel⸗Mannheim. Jungfrau Rönigin Roman von Erwin Roſen. Copyright by Verlag„Berlin⸗Wien“. Berlin. (Fortſetzung.) 20) 5 Machdruck verboten.) „Ja, ich hab's verſtanden. Und ich hab auch weiter verſtan⸗ den, daß du dir einen ſchmutzigen Verdacht haſt einflößen laſſen von dem Spitzbuben, der dir mit ſeiner Niedertracht Glück und Geld und Ehre und Gewiſſen ſtiehlt. Und ich ſage dir, daß ich mir nichts daraus mache und mich nicht daran kehre, weil ich dich verachte!“ „Barbara!“ ſchrie er auf. Er ſtürzte ihr entgegen, als wollte er ſie ſchlagen. Sie wich nicht vor ihm zurück; kerzengerade, ſteif und blaß ſtand ſie da, bereit den Schlag zu empfangen. Da ließ er den Arm ſinken. Sie hatte ja ganz recht: was jetzt zwiſchen ihnen vorging, daran war ja auch nur der Uttdörfer ſchuld. Wenn der ihm nicht ſo hämiſch hinterbracht hätte— „Such' dir wenigſtens eine andere Zeit aus, als die Nachtzeit, wenn du ſpazieren gehſt,“ brummte er ärgerlich. Dann ging er in trotzigem Schweigen zu Bett. Barbara konnte ſich lange nicht entſchließen, das gleiche zu tun. Ein Widerwille faßte ſie bei dem Gedanken, und zugleich eine unklare Sehnſucht, ſich dem Manne in die Arme zu legen und ihm Herz an Herz zu beweiſen, daß der Üttdörfer niederträchtig gelogen habe. Aber ſte war zu ſtolz für ſolche Beweiſe. Glauhte er nicht ohnedem an ſis, ſo mochte er's eben bleiben laſſen. Schließlich legte ſie ſich doch; möglichſt weit von ihm, und ganz ſtüll und regungslos lag ſie, daß er denken konnte, ſie ſei einge⸗ ſchlafen. Bis er plötzlich fühlte, daß ihr ganzer Körper vor unter⸗ drücktem Weinen bebte. Da erſchrak er— „Bärbell—“ flüſterte er und ſtreckte die Hand nach ihr aus. Sie rührte ſich nicht. Da kam er nüher an ſie heran. „Bärbelt— wein' doch nicht. Ich hör ſa, daß du weinſt! Nimm's doch nicht ſo ſchwer!, Ich ſeh' ja ein, daß ich Unrecht getan hah'— ich bitt' dir's abl Bärbeli, ſag doch, was weinſt denn ſo ſehr!“ Sie rührte ſich immer noch nicht. zu ſich herum. „Bärbell— willſt mir nicht verzeihen? Haſt mich nicht mehr „lieb?“ Da wallte es noch einmal auf in ihr. Sie hatte ja doch Fimmer ſo viel Liebe für ihn gehabt. Sie nahm ſeinen Kopf zwi⸗ iſchen ihre Hände und ſtreichelte ihn. Ulrlrich Ambergers Kopf aber ſank plötzlich auf die Bruſt ſeines „ und ein jähes Aufſchluchzen erſchütterte auch ſeinen Körper. Da drehte er ſie gewaltſam Sie verziehen einander. Aber was ſie ſich Böſes geſagt hatten in dieſer Stunde, war nie wieder ganz auszulöſchen aus ihrem Herzen und aus ihrem Leben. Der Winter legte ſeinen weißen Königsmantel über die Berge. Alle Schluchten und Täler füllte die ſchimmernde Laſt. Der Ver⸗ kehr ſtockte; nur hie und da ſuchte ein wanderluſtiger Fremder über vereiſte Firne und Joche den beſchwerlichen Weg. Gydisdorf verſank in einen friedlichen Schlaf. Alle Geräuſche des Lebens klangen gedämpft durch den dicken weichen Teppich, der Wieſen und Höfe deckte, und hallten verloren durch die unend⸗ liche Stille. Auch der Pfad, der vom Holderhof herunter zum Amberger Hofe führte, war tief verſchneit. Lief einmal eine Fußſpur darüber hin, ſo war ſie am andern Morgen wieder verweht und verlöſcht. Ulrich Amberger fand den Weg zu ſeines Bruders Haus nicht mehr. Scham, Schuldgefühl und Mißtrauen verſperrten ihn ihm. Ja, er ſchämte ſich ſeines wüſten Treibens und ſeiner Willens⸗ ſchwüche, die ihn von dem Laſter ſich loszureißen hinderte, vor dem Bruder, der dieſes Laſter haßte und ſolche Schwäche nicht kannte. Er ſah ein, daß jener ein Recht hätte, ihm Vorwürſe zu machen und ſich verüchtlich von ihm abzuwenden; und weil er es dazu nicht kommen laſſen wollte, mied er ſeine Geſellſchaft. Er ſah weiter ein, daß es ein Verſtoß gegen die brüderliche Liebe und eine Nichtachtung ihres innigen Verhältniſſes war, wenn er kameradſchaftlichen Umgang hatte mit einem, der dem einzigen Bruder hinterrücks und feige einen großen Schmerz zugefügt, an ſeinem Jugendglück einen gemeinen Diebſtahl begangen halte. Un doch konnte er ſich von dieſem Umgang nicht losreißen. Das Laſter des Trunkes, dem er ſich immer pölliger ergab, führte ihn dieſem Umgang immer völliger in die Arme. Seine Kameradſchaft mit dem Uttdörfer gewann je länger je mehr den Anſtrich einer ver⸗ ſteckten Feindſchaft, die an ihren Ketten rüttelt und nicht wagt, offen hervorzutreten. Sie war ihm erwachſen aus einem inſtink⸗ tiven, innerlichen Widerwillen gegen den wüſten Geſellen; aus der Kenntnis deſſen, was er dem Rainer angetan, und aus der Macht, die er über ihn ſelber allmählich gewonnen; dieſe Macht aber war das Geld. Er ſchuldete dem Uttdörfer von Interlaken her eine anſehnliche⸗ Summe und er wußte nicht, wie er ſie ihm zurückzahlen ſollte, ohne ſeinen Beſitz anzugreifen. Er mußte ihn bei guter Laune erhalten, denn er wußte, Uttdörfer würde die erſte Gelegenheit, die es ihm wünſchenswert machte, dem Pauer einen Tort anzutun, benutzen, um ſeine Schuld einzufordern. Er hätte das alles dem Nainer ſagen können; Rainer hätte ihm gewiß geholfen, und er hätte einen reinen Tiſch machen können dkeine Entkräftung der in ihm erwachten Bedenken. den, das ihn langſam immer völliger in die Tiefe zog. Abe konnte ſich zu dieſer Demütigung nicht entſchließen. Und weil er nicht ſchuldbewußt den Blick ſenken wollte vor des Bruders blauen Augen, die ihn traurig und fragend ſeine dunklen Wege gehen ſahen, vermied er es mit ihm zuſammen zu kommen. Und endlich war es das Mißtrauen, das wie eine trennende Dornenhecke zwiſchen ihm und dem Bruder aufwuchs, und ihm den Weg zu ihm verſperrte. Das Mißtrauen, zu dem der Uttdörfel in höhniſcher Nichtswürdigkelt die verderbliche Saat in das Herz geſtreut hatte. Zuerſt hatte es ihn empört, daß jener mit verſteck⸗ ten Anſpielungen den Bruder bei ihm zu verdächtigen gewagt hatte und ſein urſprüngliches Gefühl war geweſen: er freut ſich, 6% er dem Rainer, der ihn verachtet, der von oben auf ihn herabſiehl und vor dem er ein unſauberes Gewiſſen hat, eins auswiſchen kann. Um dieſes Auswiſchen, darin ſeine niedrige Natur ſo ke b⸗ zum Austrag kam, hätte er ihn in der erſten Entrüſtung am lie ſten durchgeprügelt, und hätte es auch getan— wenn es n1 eben der Üttdörfer geweſen wäre. Nun nagte an ihm der pein gende Vorwurf: Du haſt es mit angehört, daß in hämiſcher Weit eine ſchändliche Verleumdung ausgeſprochen wurde gegen ein Menſchen, der dir nahe ſteht, der dir in Liebe verbunden iſt, un du haſt dazu ſtill geſchwiegen. 47 ſolch War es die Strafe für ſolch kraftloſes Stillſchweigen, für ſo 5 wehrloſes Aufnehmen der giftigen Saat, daß ſie nun keimte un Wurzel faßte in ſeinem Herzen? 10 Was Barbara ihm geſagt hatte an jenem Abend, das glaub er; das konnte alles wahr ſeinz boch das war kein Oegenbewei Rginer ha ihr Geld zuſtecken wollen, hatte ſie an den himmliſchen Vater er⸗ innert— um ihr zu helfen. Gegen wen? Gegen ihn, 1 ihren Mann, ſeinem Bruder, Jemandem helfen und beiſtehen ge, einen andern, das heißt ſoviel, als ihn gegen dieſen andern eihn hetzen, dachte Ulrich. Und dannbkam der bittere Gedanke, W vor ſich ſelbſt verſchämt und trotzig perſtummen machte: es nem ſeine eigene Schuld, daß Barbara Hilſe brauchte und ſie bei 30 be, andern ſuchen ging. Wenn er ihr nicht Anlaß zum Klagen ſe ſo würde ſie dem Raſner nichts zu klagen haben; und weſrgten dem Rainer nichts zu klagen hätte, ſo würde er ſie nicht zu brauchen. Was aber daraus kommt, wenn Frauen ſich von weif“ nern, die nicht ihre Männer ſind, tröſten laſſen— Neuucht zu [man. Dazu braucht man nichts zu tun, das braucht man wollen: das kommt von ſelber. Ulrich konnte ſeinen Bruder nicht mehr anſehen, oh ſolche Gedanken in ihm aufſtiegen, die er nicht mehr konnte, obſchon er ſich über ſie ärgerte und ſich ihrer ſchänte ne daß bannen Und zwiſchen ſich und dem Uttdörfer und wöre das Gewicht losgewor⸗ 0 Fortſetzung folgt.)— In ſeinem Tätigkeitsbericht empfahl Verbandsreviſor Dol! rer das war es zum dritten, was ihn Rainers Geſellſchaft meiben ſie 4 + J7. 1 FAA * Dennerstag den 28. September 1922 Su den mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 447. Gehaltsforderungen der Mann⸗ heimer Angeſtellten. Auf die Zuſchrift, die wir in No. 440 unſeres Blattes veröffent⸗ licht haben, iſt uns eine Reihe weiterer Zuſchriften zugegangen, die ſich in ſachlicher Weiſe mit der dort geäußerten Anſicht ausein⸗ anderſetzen. Von einer Veröffentlichung können wir abſehen, weil ſie an Tatſächlichem nichts über die drei Zuſchriften hinaus enthalten, die wir, als die Gegenäußerungen zuſammenfaſſend, bereits in No. 443 wiedergegeben haben. Es ſind uns auch recht unſachliche Zuſchriften zugegangen, mit wir uns nicht auseinanderſetzen können. Wenn uns aber, teilweiſe langjährige. Bezieher eine Abbeſtellung der Zeitung in Aus⸗ ſicht ſtellen, falls derartigen Zuſchriften wiederholt Raum gegeben würde, ſo müſſen wir dieſen Verſuch, dadurch eine Veſchränkung der Veröffentlichungen freier Meinungsäußerungen durchzudrücken, ent⸗ ſchieden ablehnen. Ebenſo töricht iſt es natürlich, eine Zuſchrift, die deutlich als ſolche gekennzeichnet war, als Meinungsäußerung der Schriftleitung eines Blattes hinzuſtellen. Man kann über die Grund⸗ lagen der Berechnung der Gehälter und Teuerungszulagen ſehr ver⸗ ſchiedener Meinung ſein, und wir beſtreiten die Berechtigung ſach⸗ ücher Einwände, wie ſie aus Angeſtelltenkreiſen gegen die erſte Zu⸗ ſchrift laut wurde, die von einer im praktiſchen Wirtſchaftsleben enden Perſönlichkeit ausgegangen iſt, durchaus nicht. Aber wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß das Recht der Meinungsäußerung jenen zuſteht, die mürſuchen, einen Weg zu finden, der allen An⸗ ſprüchen— in dieſemn Falle der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer — nach Möglichkeit gerecht wird und geeignet iſt, Ruhe und Frieden im wirtſchaftlichen Leben zu ſchaffen oder aufrecht zu erhalten. Es wäre falſch, bei der Erörterung einer für alle Beteiligten ſo wichtigen Frage eine andere, gar böswillige, Abſicht von vornherein anzu⸗ nehmen; es kann doch auch in einer Auffaſſung, die der einen oder anderen Seite wenig ſympathiſch iſt, ein Körnchen Wahrheit ent⸗ halten ſein, um deſſetwillen eine ſolche Veröffentlichung ſich in Zu⸗ ſt fruchtbringend auswirken kann. „Der Jentralverband der Angeſtellten führend in der Angeſtelltenbewegung.“ Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten(G. D..) ſchreibt 52 In der„Volksſtimme“ Nr. 254 vom 21. September befindet ſich unter der obigen Ueberſchrift eine Nofſd des Zentralverbandes, die Richtigſtellung bedarf, wenn auch der logiſch denkende Leſer e weiteres die Schiefheit der Ausführungen erkennt. Es ſoll deshalb nicht auf den geſamten Inhalt eingegangen werden. Der Jentralverband der Angeſtellten folgert aus der Tatſache, daß er im Gegenſatz zu den übrigen Angeſtellten⸗Gewerkſchaften die größte tellenloſen Mitgliedern und daher auch die größte Stellen⸗ lenunterſtützung ausgezahlt hat, daß er„führend in der Ange⸗ tenbewegung“ ſei. Die Dinge liegen doch 0 daß die ander n erkſchaften lediglich deshalb weniger ſtellenloſe Mitglieder hatten, meil ihre Stellen⸗Vermittlungen viel leiſtungsfähiger waren als die des Zentralverbandes der Angeſtellten, und es jhnen daher möglich war, die ſtellenloſen Mitglieder ſofort wieder in ringen. Dadurch verringert ſich die Höhe der Stellenloſen⸗Un⸗ ſtützung, aber es wird den Mitgliedern der Organiſationen zwei⸗ kellos viel angenehmer ſein, möglichſt bald wieder eine Stellung erhalten, als auf die Stellenloſen⸗Unterſtützung der Gewerk⸗ chaften angewieſen zu ſein. Alſo, weil die anderen Organiſationen eben leiſtungsfähiger ſind, ihre Mitglieder viel ſchneller wieder durch ihre Stellenvermittlung in Stellung zu bringen, haben ſie nicht ſo viel ſtellenloſe Mitglieder wie der Zentralverband der An⸗ geſtellten und brauchen auch weniger an Unterſtützung zu zahlen. 25 kann daher dem Urteil der objektiv prüfenden Angeſtellten über⸗ aſſen bleiben, wer führend in der Angeſtelltenbewegung iſt. Nur bebenbei ſoll feſtgeſtellt werden, daß es dem Zentralverband vor⸗ 5 halten blieb. Angriffe auf die anderen Organiſationen in der reſſe zu richten. Städtiſche Nachrichten. Abſchied von hermann waldeck. kein Schleier weben unter dem Himmel; kein lautes Licht, Und nun ber Schatten; zartblaue Dämmerſtunde am hohen Mittag. Platz ur ein Gefühl in all ben zahlreichen Menſchen, die den lieben Krematorium zu füllen beginnen: Abſchied von einem Blicken guten Manne, e mit zuckenden Lippen, umflorten Trepen, Abſchied aus tiefſtem Herzen. Droben auf der oberſten ſtilem ngufe ſchwarze Tücher unter mildfarbigen Blumen und ſtark Vlattgrün. Sie ſind dem Herzen am nächſten, das eiaſt U und goldklar war; das immer für alles Hohe und Schöne .das immer liebte und immer noch mehr lieben wollte— das nun ftille ſteht für ewig. Kla„Stumm ſchläft der Sänger“ ange des Harmoniums edle Trauerblume. Den r——— Ueber die behutſamen blüht der Geſang empor wie eine große, Angehörigen, den Freunden zu beiden Seiten des Sarges ſinkt das Haupt tiefer auf die Bruſt. Der Sängerchor des„Liederkranz“ nimmt Abſchied von Her⸗ mann Waldeck. Wie aus anderer Welt erklingen die ergrei⸗ fenden Weiſen aus der dämmrigen Halle des Krematoriums. Und dann das erſte Wort der Liebe, der Treue, der Dankbar⸗ keit. Mächtig greift es allen ans Herz, die gekommen waren, von Hermann Waldeck Abſchied zu nehmen, Freunde aus hoffnungs⸗ vollen jungen Tagen, Männer ernſter Arbeit, Abgeſandte des Schrifttunts, Jünger der Künſte. Und ſie alle, die den älteſten Sohn des Verſtorbenen dort oben an der Bahre ſtehen ſehen und ſeine Abſchiedsworte vernehmen, ſie fühlen wie mit einem Schlag, daß manch einer unter ihnen mit Hermann Waldeck den Vater verlor. Dr. Florian Waldeck gedenkt des überaus glücklichen Fami⸗ lienlebens: Wenn Vater und Mutter mit ihren Kindern in inniger Harmonie miteinander gelebt haben, dann darf auch der Sohn, der dem Vater am nächſten ſtand, ihm einige Worte nachrufen der Liebe, des Dankes und des Abſchiedes. Ein köſtliches Weſen voll Sonnenſchein und Herzlichkeit, das iſt unſer Vater geweſen. Er hatte an dieſer überreichen Herzlichkeit teilnehmen laſſen alle, die daran teilnehmen wollten. Dieſe Herzlichkeit hatte Platz für alles Schöne, was die Welt bot. In dieſer Herzlichkeit war Platz für ſeine Familie, war Platz für die Tauſende ſeiner Freunde, für die Heimat, an der er ſo eng hing, für das deutſche Lied, das Theater, die Kunſt und das Leben. Dieſe Herzlichkeit zeigte mein Vater mit einer Offenheit, wie man ſie ſelten findet. Und dieſe Herzlich⸗ keit eroberte ihm die Herzen det Menſchen. Was in ihm vorging, trug ihm im nächſten Augenblick ſein Impuls wieder über die Lippen. So war mein ter, der ſich den Sinn für das Ideale bewahrt hat. Er war treu in tiefer Seele. Das bewies er in ſeinem Berufsleben. Was er uns, ſeiner Frau, die mit ihm in einer beiſpiellos glücklichen Ehe gelebt hat, was er den Kindern und auch den übrigen Vecwandten geweſen, das wiſſen wir alle. Als Kind von 2 Jahren kam mein Vater nach Mannheim, mit ſeiner Mutter in das Großelternhaus und lernte hier die Liebe zur Heimat. Er iſt der Mannheimer geworden, als den Sie ihn alle kennen. Mein Vater hat ein freudevolles und harmoniſches Leben gelebt. Als Künſtler hat er das Leben gemeiſtert. Nun hat ihn ein ſanfter Tod weggeholt. Wenn Sie ihn ihm Gedächtnis hoch⸗ halten wollen, ſo wirken Sie in ſeinem Sinne für das Ideale, Schöne, Rein«, das bei ihm immer obſiegt hat. So ſehen wir Kinder unſeren Vater. In dieſem Gedenken widmen wir ihm das letzte Abſchiedswort und tiefen heißen Dank an ſeiner Bahre. Bankter Dr. Hohenemſer ſpricht namens der Bankfirma H. S. Hohenemſer Söhne i. L. und würdigte dabei die großen Verdienſte, die der Verſtorbene in über 50jähriger pflichttreuer und gewiſſenhafter Arbeitsfreudigkeit der Firma geleiſtet hat. Rechts⸗ anwalt Dr. Hecht betont in längeren Ausführungen die unver⸗ gleichlichen Erfolge des verſtorbenen Präſidenten des Liederkranzes, deſſen Tod eine unerſetzliche Lücke im Verein hervorrufen wird. Hermann Waldeck war die Seele des Vereins. Ueber ein halbes Jahrhundert hinaus war Hermann Waldeck mit dem Liederkranz auf das innigſte verbunden. Redner ſchloß mit dem Gelöbnis, daß das Werk Hermann Waldecks vom„Liederkranz“ weiter gefördert werde und daß die Pflege des deutſchen Liedes, die Pflege des deutſchen Männergeſanges und der Freundſchaft als teueres Erbe des Verſtorbenen immerdar hochgehalten werde. Während dieſes ſenkte ſich die umflorte Fahne des Vereins über der ahre. Hauptlehrer Hechler ſchildert die großen Verdienſte des Heimgegangenen um den badiſchen Sängerbund. Herr Chef⸗ redakteur Scheel verweiſt darauf, daß der Schriftſtellerverein Mannheim⸗Ludwigshafen unter dem Vorſitz Hermann Waldecks an Macht und Anſehen zunahm, um ſodann ſeine Ausführungen der erſprießlichen Tätigkeit des Entſchlafenen als Kunſtfreund und nicht zuletzt als erfolgreicher Schriftſteller und Mitarbeiter der Preſſe zu widmen. Das was der Schriftſtellerverein Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen geworden iſt, das verdankt er Hermann Waldeck. Prof. „Dr. Walter widmet dem Entſchlafenen herzliche Abſchiedsworte namens des Altertumsvereins, in denen er beſonders die hin⸗ gebungsvolle und tatkräftige Mitarbeit Hermann Waldecks für die idealen Beſtrebungen des Vereins würdigte. Treue um Treuel Die Erinnerung an den Entſchlafenen werde nicht erlöſchen. Wei⸗ tere Anſprachen halten noch Bankprokuriſt Müller namens der Mannheimer Sängervereinigung, Kapellmeiſter Rob. Hernried namens der„Schlaraffia“. Alexander Kökert namens ſeiner Kollegen vom Soloperſonal des Theaters und Profeſſor Dr. Kon⸗ rad Ott namens des Theaterkulturverbandes. In den Blumen, die jeder der Redner an der Bahre nieder⸗ gelegt und die ſich nun über dem Sarge zum Hügel wölben, blüht und ſchweigt das letzte Grüßen der Hinterbliebenen und Freunde. Muſik in feierlichen Akkorden erhellt ſanft das ſtille Land, in das wir dem Toten nicht folgen können.„Wie ſie ſo ſanft ruhen“ er⸗ hebt der Sängerchor die letzte milde Klage. Kranz um Kranz wird nun in die Halle des Krematoriums hineingetragen; die Hände der Söhne und Freundeshände heben den Sarg auf, in der weitgeöffneten Pforte ſehen wir ihn zum letztenmale. Unſere Augen wollen dann lange nicht in die Weike des Lebens blicken. Unſere Blicke haften im Boden, aber ſie ſehen das Bild des Mannes vor ſich, dem nachzuleben weiſe iſt. Kunſt uns Wiſſen. Vor 300 Jagren. Die Erinnerung an die Kriegsereigniſſe — 300 Jahren lenkt auch den Blick zurück auf die erſte Belagerung, che die neugegründete Feſtung Mannheim 1622 durchzumachen Am 20. September 1622 erſchien Tilly mit ſeiner Belagerungs⸗ vor Mannheim. Am 18. Oktober ergab ſich ihm die Stadt und 5 November die Zitadelle Friedrichsburg. Am 4. November Ju der ſiegreiche Feldherr ſeinen Einzug in der eroberten Feſtung. Man Andenken an dieſe Ereigniſſe wird der erſte Vortragsabend des Mannheimer Altertumsvereins der Belagerung eims gewidmet ſein. Vortragender iſt Dr. Alfred Ca⸗ Ernennung zum Ehrendoktor. Herr Direktor S itz i 7 Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik wurde von der akultät der Univerſität Heidelberg zum Ehrendoktor ernannt. Dr. Paul Wilhelm v. Keppler, Biſchof von Rottenbur 8 eldete am 27. September ſein 70. Lebensſahr. Keppler 1 ner alten Gelehrtenfamilie, deren berühmteſter Vertreter der im Jahrhundert lebende Aſtronom Keppler war. 1883 erhielt Kepp⸗ bingeinen Ruf als Profeſſor für neuteſtamentliche Exegeſe nach Tü⸗ taußeen., den er 1889 mit dem für Paſtoral⸗ und Moraltheologie ver⸗ ͤ ſchte. 1894 folgte er einer Berufung nach Freiburg i.., wo er 1 zu ſeiner Wahl zum Biſchof von Rottenburg, 1898, lehrte. Kepp⸗ r iſt auch ein ausgezeichneter Kunſthiſtoriker und Orientforſcher. de. Prof. P. Dr. Wolf Graf von Baudiſſin, der Altteſtamentler Berliner Univerſttät, vollendet heute ſein 75. Lebensjahr. Der Altabrte. der zu den bedeutendſten Vertretern der Wiſſenſchaft vom biete Teſtament gehört, hat ſeine beſten Leiſtungen auf dem Ge⸗ zu e der Religionsgeſchichte zu verzeichnen, wo er in ſeinen Studien r ſemitiſchen Religionsgeſchichte, in ſeinen vielen Beiträgen zu uhiſseg⸗Haucks„Proteſtantiſcher Real⸗Enzyklopädie“ mit vorſichtiger alt ologiſcher Spürarbeit die Göttergeſtalten und die Mythologie des en Orients geklärt hat. ſpielre Berliner Theater. In Vertretung unſeres Berliner Schau⸗ d referenten wird uns geſchrieben: Das Theater in der Komman⸗ run enſtraße brachte zwei Stücke ſehr verſchiedener Art zur Auffüh⸗ von.„Der Tänzer unſerer lieben Frau“, ein klein Legendenſpiel 0 Franz Johannes Weinrich, gibt in zwei handlungsarmen Bil⸗ off in einer Sprache, die modernes Fühlen mit dem alten religiöſen ſich f nicht unbeſchwingt vereint, die Geſchichte des Spielmanns, der melsrr Kloſter dem Dienſt der Marla widmet. Er dient der Him⸗ ei t ffaein mit ſeinen irdiſchen Tänzen. Gnäödig ſeiner Inbrunſt zuſamſic die Madonna zu ihm herab und verheißt dem in Verzückung werd menbrechenden Ekſtatiker, daß er noch heute im Paradieſe ſein orhe Die kaum dramatiſche Dichtung wurde auf moderne Art mit Nungen und ſtufenartigem Podium, auf dem die Madonna frei aume ſtand und wenig überirdiſch wirken konnte, in Szene ge⸗ Das zweite Stück:„Der Fremde“ von Friedrich Lienhard zeigte, daß zum wenigſten ein Minimum von dramatiſcher Handlung notwendig iſt, um Leben auf der Bühne wach werden zu laſſen. Die Regie, die hier von Experimenten abſah, brachte den harmloſen Ein⸗ akter in flottem Tempb zu geſchloſſener Darſtellung. Erik Bal⸗ dermann, ohne ſtarke eigene Note, verſtand es, den ſchmerzlichen und menſchlichen Unterton des Till Eulenſpiegel⸗Streiches heraus zu Tl. Reue Verordnungen. Das neueſte badiſche Geſetz⸗ und Ver· ordnungsblatt enthält Verordnungen des Staatsminiſteriums über die Einrichtung und Zuſtändigkeit der Bergbehörden, des Finanz⸗ miniſteriums über die Bewirtſchaftung der Gemeinde⸗ und Körper⸗ ſchaftswaldungen, des Miniſteriums des Innern über die Berufs⸗ pflichten der Hebammen, über die Abgabe ſtarkwirkender Arzneimittel und über die ſtaatliche Prüfung der Dentiſten. Ferner enthält das Blatt die Verordnung des Staatsminiſteriums über die Erhöhung des Teuerungszuſchlages vom 1 September. 8 *Neuregelung des Beamtenrechts. Aus der Neuregelung des geſamten Beamtenxechts werden 3 Vorlagen vorweg genommen à. bis Ende Oktober dem Reichstag zugehen: 1. Geſetz über die Alters⸗ grenze der Reichsbeamten.(Die Penſionierung ſoll erfolgen auf den 1. April oder 1. Oktober nach vollendetem 65. Sebensjahr. Die richterlichen Beamten treten erſt mit dem 68. Lebensjahr in den Ruhe⸗ ſtand. 2. Geſetz über die Krankenderſicherung der Reichs⸗ begmten.(Sämtliche Reichsbeamten werden in Zwangskaſſen zu⸗ ſammengefaßt. Die beſtehenden Kaſſen der Poſt⸗ und Verkehrsver⸗ waltungen bleiben aufrecht erhalten.) 3. Geſetz über die Verhängung von Dienſtſtrafen.(Neue Regelung des Diſziplinarverfahrens, Heranziehung von Beiſitzern aus den Kreiſen der Beamten, ähnlich wie bei Schöffengerichten. Einführung des Wiederaufnahmever⸗ fahrens.) ** Marktbericht. Die Zufuhr war heute wieder äußerſt reichlich. Gegen 60 Fuhr⸗ werke mit Kartoffeln, Gemüſe und Obſt wankten in der Frühe ſchwer⸗ beladen auf den Marktßplatz. Erfreulich iſt, daß ſich die Anfuhr von Kartoffeln wieder etwas gehoben hat, ſo daß heute der Nachfrage genügt werden konnte. Der Richtpreis mit.50„ wurde größtenteils eingehalten. Verſchiedentlich wurden jedoch auch noch .80„ verlangt. Weißkraut ſteht auf 400„ der Zentner, für Filderkraut, das übrige Weißkraut 320—350„. Die Nach⸗ frage konnte auch hier völlig befriedigt werden. Spätbohnen werden zu 15—18„ das Pfund verkauft. Eier und Butter ſind ſeit dem letzten Markttag im Preiſe gleich geblieben. Eier werden zu 19 und 20, Butter zu 370—380/ das Pfund angeboten. Der ſehr hohe Preis läßt kein bedeutendes Zurückgehen des Verbrauchs feſtſtellen, da man ſich durch die hohen Fettpreiſe etwas eingewöhnt hat. Nüſſe ſind nur ſehr ſpärlich zu ſehen, da der Richtpreis von 25 nicht behagt. Der Richtpreis für Trauben konnte nicht ein⸗ gehalten werden, da dieſe heute zum erſten Male notiert werden. Sie ſollen zu 25/ verkauft werden, ſtehen aber auf 35—40 Mark das Pfund. Vielleicht läßt es ſich ermöglichen, den Preis bis zum näch⸗ ſten Markttag anzugleichen. J. G. Gerichtszeitung. Mannheimer Strafkammer. Beſchränkte Wohnungsperhältniſſe führen häufig zu ſittlichen Un zuträglichkeiten. Der Arbeiter Johann S. hatte, obwohl ſeine Wohn⸗ verhältniſſe es eigentlich verboten, ſeinem kinderreichen Bruder ein Kind von 9 Jahren abgenommen. Die Folge war, daß er ſich heute wegen Verfehlungen im Sinne des§ 176 Ziffer 3 Str.⸗Geſ. zu ver⸗ antworten hatte. Zu einer Vorſtrafe wegen Entführung erklärt der Angeklagte, daß er früher Artiſt geweſen ſei. Bei einem Engage⸗ ment in einem Zirkus habe er mit der Tochter des Zirkusdirektors ein Verhältnis angefangen und ſei dann mit ihr durchgegangen. Das Urteil lautete auf 9 Monate Gefängnis unter Aufrechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft. Weſentlich milder lag der Fall des Schuhmachers Albert., der nach ärztlichem Dafürhalten wohl unter einem pfychiſchen Zwang immer wieder zu ſittlichen Ausſchreitungen kommt. Schon ſechsmal vorbeſtraft hat er ſich unlängſt abekmals im Luiſenpark vergangen. Es wird weitgehendſte Rückſicht auf ſeine Veranlagung genommen, die infolge abnormer Willensſchwäche an der Grenze der Verant⸗ wortungsmöglichkeit liegt, und auf das Strafminimum von 6 Mona⸗ ten Gefängnis bei Strafauſſchub auf Wohlverhalten erkannt. Vert.: Rechtsanwalt Dr. Walter Katz. Im Gemeindehaus in Leutershauſen gab es am 5. Mai ds. Is. einen Streit zwiſchen zwei Bewohnern, dem Händler Joſef Schneider und dem Arbeiter Kachenberg, der ſich darüber aufgehalten hatte, daß Schneider ſein Schwein im Hofe laufen ließ, obwohl es Sonn⸗ tag war. Auf Schimpfworte Schneiders holte Kachenberg mit der Hand zu einem Schlage aus, worauf ihm Schneider mit einem Meſſer, mit dem er gerade Gänſefutter geſchnitten hatte, zuſtach und ſeinem Gegner einen Stich in die rechte Bruſtſeite beibrachte. Schneider iſt vom Schöffengericht zu einer Geldſtrafe von 500 Mark verurteilt worden. Seine Berufung blieb ohne Erfolg. Neues aus aller Welt. — Die Kückkehr zum Walzer. Alle die neuen exzentriſchen Tänze, die nach dem Kriege das Entzücken und den Schre⸗ken des Ballſaale⸗ bildeten, werden nun unnachſichtlich daraus verbannt. Von Amerika, von wo die Seuche ausging, ſoil auch die Heilung erfolgen. Wenig⸗ ſtens hat die Internationale Geſellſchaft der Tanzlehrer, die ſich in New⸗York zu einem Kongreß vereinigte, beſchloſſen, dieſe„anreizen⸗ den“ Tänze abzufchaffen und zu den Grundſätzen des Walzers zurück⸗ zukehren. Als Hauptgrund für die Abſetzung von Jazz und Shimmy wird der Umſchwung im Stil der Damenkleidung angegeben. Seitdem man wieder den kängeren Rock bevorzugt und ſogar den Reifrock einführen will, ſind dieſe Tänze unzeitgemäß geworden, die nur in knappen Kleidern und kurzen Röcken gut ausgeführt zerden konnten. Alle die Verrenkungen und Verdrehungen, die wir auf dem Parkett erleben mußten, gelten jetzt nicht mhr als elegant und modern, ſon⸗ arbeiten. Neben dem ſicher hingeſtellten Wirt Willi Krügers ver⸗dern als altmodiſch und ungebildet. Beſonders ſchlecht ſind die ameri⸗ dient der Schneider des jungen Florian Kienzl Erwähnung. Curt Weſſe. 4e Max Reinhardt als Aniverſitätsdozenk. Wie wir hören, hat der Rektor der Kölner Univerſität, Profeſſor Dr. Lehmann, Max Reinhardt aufgefordert, innerhalb des Winterſemeſters dort eine Reihe von Vorleſungen über Theaterfragen zu halten. Dieſe Vor⸗ träge würden im Zuſammenhang mit den Feſtſpielen ſtattfinden, die Reinhardt in Köln zu geben beabſichtigt. Max Reinhardt wird dem ehrenvollen Rufe Folge leiſten. 2e Deutſche Gelehrte in Italien. Wilhelm v. Bode iſt vor einigen Tagen zu einem längeren Beſuch nach Italien abgereiſt. Es iſt das erſtemal ſeit dem Kriege, daß er ſeine italieniſchen Studien wieder aufnimmt. Ebenſo hat ſich Prof. Oskar Fiſchel nach Ita⸗ lien begeben, um die Vorbereitungen zu einer großen Raffael⸗ Biographie als Ergänzung zu ſeiner monumentalen Ausgabe der Handzeichnungen Raffaels zu treffen. 8 e Jur Nachprüfung der Einſteinſchen Relativitätstheorie. Aus Melbourne wird über die bei der totalen Sonnenfinſternis gemach⸗ ten Beobachtungen noch Folgendes gemeldet: Telegramme aus Wal⸗ lal(Weſt⸗Auſtralien; der Ort liegt in der Totalitätsſtrecke) beſagen, daß der erſte Kontakt um 12 Uhr 3 Sek. eintrat. Eine halbe Stunde ſpäter wurde es dunkel, und die Temperatur ſank um 2 Grade. Bei Eintritt der Totalität wurde eine glänzende Korona in der Höhe von 40 000 Meilen ſichtbar. Sie war von wunderbarer Schönheit und zeigte vier lange Ausläufer, von denen einer eine Höhe von 25 000 Meilen hatte, vom Sonnenmittelſtandpunkt ab gerechnet. Die Dauer der Totalität war 4 Sekunden kürzer als berechnet wurde und trat 15 Sekunden ſpäter ein, als man erwartete. Die Beobachter des amerikaniſchen Lick⸗Obſervatoriums waren mit dem Erfolge ſehr zu⸗ frieden. Die Lichtbilder werden entwickelt und dürften nächſte Woche bereits veröffentlicht werden. Die Gelehrten waren über die idealen Umſtände, unter denen ſie das Ereignis erlebten, begeiſtert. Es war ein Anblick von großartiger Schönheit. Einige Wochen wer⸗ den verſtreichen, ehe man die Beobachtungen auf Einſteinſchen Theorie wird nachprüfen können. Aus Brisbane wird gemeldet, daß die Beobachtungen der in Goondiwinds verſam⸗ melten Gelehrten ein günſtiges Ergebnis hatten. Von den Beobach⸗ tern auf Chriſtmas⸗Island bat das Greenwicher Obſervatorium noch keinen Bericht empfangen. Das offizielle Reſultat über die Beobach⸗ tungen auf Chriſtmas⸗Island, wo auch niederländiſche und deutſche Gelehrte anweſend waren, wird von dem Leiter des königlichen Ob⸗ ſervatoriums zu Greenwich, Sir Frank Dyſon, auf der nächſten Ta⸗ gung der Royal Society mitgeteilt ete ihre Beziehung zur kaniſchen Tanzlehrer auf den„Backfiſch“ zu ſprechen, und ſie behaup⸗ ten, daß das Eindringen der ganz jungen Mädchen in den Tanzſaal viel zu der Verrohung und Verpöbelung der Tanzſitte beigetragen habe. eeeeee ee der badiſchen Landeswetterwarte in Aarisruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(728 morgens 7 Luſt⸗[Tem⸗ſs— 15 druc vera⸗ 8 28 Win 5 8 8 Be⸗ 10 5 8³8 85 5 WichrStarte 2 8 merkungen Wertheim————————1— Königſiuhl 5637560 9 16 8— ſtill bete“ 0 Karlsruhe. 1277561 12 NO leicht Begen].5 Baden⸗Baden 213———————— Villingen 780756.4 10 19 11 NW leicht Rezn 2 Feldberg. Hof 1281646.77 8 16 8 NO leich: Regen.5 Badenweiler 715— 130 13] 11 8S(leicht ſoligl.5 St. Blaſien—— 111 20 10 N leicht k. bed“ 4 Allgemeine Witterungsüberſicht. Die Zone tiefen Luftdrucks, die ſich mit mehreren Ausläufern von Island bis zum Tittelmeer erſtreckt, hat ſich ſeit geſtern noch etwas oſtwärts näher Mitteleuropa ausgebreitet, ſo daß in Baden wieder Trübung mit leichten Regenfällen eingetreten iſt. Die flachen Luftdruckſtrömungen werden auch morgen Süddeutſchland beherr⸗ ſchen, ſo daß das meiſt trübe, etwas kühlere Wetter mit mäßigen Regenfällen andauert. 15 25 Vorausſichtliche Wilterung für Freitag bis 12 Uhr nachts. Meiſt trübe, mäßige Regenfälle, etwas kühler, ſchwache Winde veränderlicher Richtung. 5 851 WWiSN UMefgeN 2 57 5 eeeee 1 2 icher.e e eden 2 NApofDeHen. besseren Drogerien erhsltlich.&8„ Gegen fugsch¹²ꝗ 9ò ⁊qud Dd Wündiſesdfer NUHRirols fUBbed/ Drogerie Becker Nachl., am Speisemarkt, Drogerie Eichstedt, Kunststr. Drogerie Goßmann, Marktplatz. Drog. Hupperis, Schw-etzingerstr. 2 WNännheimee CbesMUν Aανeαέ. NMuen.-Ausgube.) nd Bürsenberichte. Nrankfurter Wertpapierbörse. * Nuntzurt, 2. Sept.(Drahtb.) Die Verschärfung der OrWstkries mochte Wohl die Ursache seiu, dah der heutige Eklektenmarkt siah etwas ruhiger abwickelte. Der Devisen- mächt setür bei fester Tendenz ein. Der Dollar wurde in den ersien Morgenstunden 1680—1/70 genannt, der weitere Verlauf brachie eine Abschwächung von ungefähr 20 Punk- den; an der Börse wurde er mit 1690 gehandelt. An der Eklektenbörse lagen beachtenswerte Kaufauftrage aus Pub- Ukumskreisen vor; sie erstreckten sich wie in den letzten Tagen auf Industrie- und Montanwerte, letztere zeigten heute nur vereinzelt gröfere Kaufaufbesserungen. Man hörte bei erster Notiz Caro, Oberbedarf, Deutsch-Luxemburger, Gelsen- kirchener etwas niedriger, dagegen stellten sich Harpener, Laurahütte, Phönix-Bergbau hôner. Mannesmann büßßten 50% ein. Die chemischen Werte lagen mit Ausnahme einiger Aktien abgescnwächt. Zu höheren Kursen waren Gold- schmidt, plus 20%, umgesetzt. Bei den Elektrizitätsaktien überwogen anfänglich Realisalionsneigungen, Schuckert setz- ten 65%, Siemens u. Halske 50%, Lahmeyer 20% niedriger ein. Akkumulatoren Berlin wurden auf Interessenkäufe ge- sucht. Lebhafter wurden zeitweise Baltimore gehandelt, 10 000 plus 500%. Maschinenbauaktien konnten ihren Kurs- stand teilweise weiter verbessern. Niedriger sind Karls- ruher Maschinen, Eßlinger um 459% auf 1145 anziehend. Einige Sonderpaplere trafen besonders hervor, so namentlich Otavi Minen, 6200, Neuguinea fest, ferner Sloman Salpeter, 1000—1030. Zellstoff Aschaffenburg hatten einen um 20% er- mälligten Kurs, Waldhof mit 1000 behauptet. Valutapapiere, Wie 4% ige Rumänen, setzten erheblich höher ein, 1950—2000 genannt. Türkenwerte unterlagen Abschwächungen. Günsti- 455 stellten sich wieder Mexikaner, doch fehlte es wieder an gebot. Im freien Verkehr war lebhafteres Geschäft in Entreprisses, 15 600—15 400. Bahnbedarf auf die demnächstige Einführung mit 530 fest. Benz 770, Gebrüder Fahr 830, Mansfelder unter Schwankungen 840—830—810 genannt. Berliner Wertpapierbörse. *Berlin, 28. Sept.(Eig. Drahtb.) Die neue Steigerung der Devisen, die angekündigte neue Preiserhöhung für wich⸗ tige industrielle Rohstoffe, Innerpolitisches, neue Lohn- dewegung in dem Ruhrgebiet, die Krisengefahr auf dem Balkan, sowie die bevorstehende Unterbrechung des Börsen- Lerkehrs machten die Börse anfangs nervös und unsicher. Die Spekulation nahm hier und da Realisatio- nen vor. Sie befürchtet von der neuen Devisenbewegung eine neue Geldverknappung. Der Dollar setzte vormiftags mit 1720 ein, stieg in den Mittagsstunden auf 1775, am Beginn der Börse War der Kurs 1750. Das Geschäft war ruhig, doch berrschte angesjchts des Exportrückgangs große Material- knappheit. Am Montanaktienmarkt War die Stimmung zu- nächst überwiegend schwächer. So verloren Buderus 120%, Fhönix 40%, Euxemburger waren gut behauptet, Gelsen- kirchener Bütte 20% niedriger ein, Hohenlohe minus 100% Auch Oberbedarf etwas schwacher, obwohl die Gerüchte von einem delgischen Angebot auf die Friedenshütte und von einer neuen großen oberschlesischen Kombination sich erhalten. Kaliwerte waren schwächer. Deutsche Kali plus 70%. Held- burg notierten 1675, Mansfelder 785, Hallesche 1400. Anilin- Werte waren leicht abgeschwächt. Am Elektromarkte be- Raupteten Akkumulatoren ihre gestrige starke Steigerung. Bergmann gaben 5096 nach. Siemens u. Halske minus 90%. Am Markte der Spezlalwerte überwogen die Kursrückgänge. ....TT——TT—TT—TT Kurszettel des Frankfurter Dividenden-Werte. 27. 28. 27. 28. g. Otsoh. Creditb. 7 Anglo-Cont.-Auano,. 2740.— 2750.— Badische Bank., 873.—.— Badische Anilin.. 4660. 1643.— Bank für Srauindusin 250.— 2/.— do. Beaubach 570.— 570. Bayr. Bod. Cr. Wzü.. 6. u. Siud. Z n. A. 1643.— 1635. „ Ayp,.Weohselh.— 250.—Tb. Goldschmitt.. 1360.— 1370.— Barmerf Bankverein..— 4. Iebem. Grlesh.-Slektr. 1240— 1387/.30 gerliner Handelsges. 1508.— 1880.—Farbwerke Höohst. 95.— 1270.— Comm. u. Prlvatb. Farbenfabrik Bayer, 1363.— 13209.— OChem. Fabr. Munhſhelm 8 Fbr.Weller-ter-RNeer, 1198.— 1150.— 8 U Barmstädter Bank. 05.— 309.— Jeutsche Ban Deutscn- Aelat. Baik 70.— 7950.— Holzversohl.(Konst.) 1040.— 1082.— .Etiekt.-.weonseld. 219.— 248.— fütgerswerke. 97.— 354.— Deutsche Rypothekd.—.——Sohramm kadzkabr., 948.— 940.— „ Usbersse Bank—.—.— oltramario Fabrik 1194.— 1195.— Deutscheveréinsbank 212.— 212.—Verke Albert 1830.— 1905.— Aisgemto-Gesellsch.. 440.— 40.—Otesoh. Sisenbandel...— 750.— Dresdner Zan.. 338.— 330.—Südd. Drahtindustele. 730.— 730.— Frankf. Hyp.-Sank. 195.— 194 Allgem. Elektr.-dGes.. 850.— 3845.— Betaſflö. u, Aetall-Gee. 1299.— 2220.—Sergmann.. 370.— 330.— Mitteid. Creditdank. 307/.— 10.—[Beoen, Bov.* o.—.——.— Matlonalb. f. Deutsoht.—.——ketten& àuifteaums, 1200.— 1210.— Müradg. Vereinsbank 338.— 324.—Lahmeyer 484.— 470.— Osster. Credlt-Anstalt——.Iiaoht und Kratt 590. 700.— Ffitaische Ryp.⸗Sang—.— 160.Fein. Gebd. d. Soh. 33J.— 350.— Refehsdannk 2685.— 289.—.Llekt.-J08. Mannh. 44J.— 41J.— Abelalschebreditban 232.— 235.—Sobuokert Hüruberg. 1200.— 1250.— Rhsintsche fyp.-Bankk—.——.— Siemens Halske 2000.— 1320.— Südd. Sodensredito.—.—IVoigt& Haeffner 690.— 697/.— Sadd. Oisoonto-6s 339.— 318.—Emalt,& Stanzuw. 330.— 54.— Miener Bankwerem. 21f.— 198.—Gummiw. Peter. 1678.— 1082.— Wuürttög. Bankanst. 215.——.— Hanfwerke Füssen. 1090.— 1029.— „ Notenbank—.—=Iheaderrh.Kupferwerk /70.— 788.— „ Vereinsebank 55.— 235— Hirsch Kupfer. 1950.— 1000.— Frankf. Allg.Verstong. 2550.— 2500,— lunghans debrüder. 500.— 505.— Oberchein. Vers.-3es.—.— Konserven Zraun 593.— 338.— Fret Rück- u. Altyers. e Adler& Oppenhelm Lederfabrik Spler Lederwerke Rotne 2 2580.— 2200.— 1650.— 1700.— Bergwerk-Aktlen 40 80 0 0 kagbert 900— 435.— Boch. Bergb. u. Gubst. 2——.— do. Sploharz. 00.— 5 5 Buderus Meenes 255 1729.— 1368.—bekomot Krausß—.— 850.— Concordia Bergb.-G.—.— alzmühle kadwigsb. 2500.— 2900.— deutsoh.-Lux. Zergw. 2800.— daschinenf. Kleyef. 338.— 880.— lus 25% Bei den Oberschlesiern setzte Laura- 5 elsblatt des Nannheimer Ge Dollarkurs 1670 Mark. So setzte Schwartzkopf 150%, Gebrüder Böhler 100% und Vogel 85% niedriger ein. Dagegen waren Basalt 75% fester. Am Markte der Petroleumwerte entwickelte sich in Inter- nationaler Petroleum-Union auf Auslandskäufe ein stürmi- sches Geschäft. Der Kurs war 4400—5300. Am Markte der Schiffahrtswerte war die Tendenz fest. Hamburg-Südamerika- Linie plus 75%, Paketfahrt plus 50%. Am Bankaktienmarkt stiegen Handelsanteilscheine um etwa 100%. Am Markte der Valutapapiere setzte Canada ihre Aufwärtsbewegung um 400% kort. Oesterreichisch-ungarische Staatsbahnen plus 100%. Bei den Valutarenten lagen türkische Werte auf Realisationen schwächer. Bagdad I minus 200%, auch unga- rische Goldrente etwas schwächer, dagegen Mexikaner höher. Kolonialwerte waren zunächst auf Réalisationen schwächer. Im Verlauf wurde die Tendenz allgemein fester, weil das Publikum und das Ausland neue Käufe vornahmen. Har- pener stiegen um 350%. Auch Kolonialwerte wesentlich ge- bessert. Am Kassaindustriemarkt war die Stimmung wieder recht fest. Oesterreichische Noten 1,90, polnische Noten 19,30, rumänische Noten 1030, ungarische Noten 62—65. Deuisenmarkt Tendenz: abgeschwächt. Mannheim, 28. Sept.(4,30 nachm.) Es notierten am hie- sigen Platze(mitgeteilt von der Mitteldeutschen Creditbank, hier) New Tork 1660—1680(1750), Holland 64 000—65 000 (68 200), London 7300—7375(7740), Schweiz 31 000—31 350 (82 850), Paris 12 650—12 750(13 350), Italien 7150—7175(7480). Frankfurter Devisen. Frankfurt, 28. Sept.(Drahth.) Die Umsàtze sind in den Vormittagsstunden bescheiden gewesen, da sich die Ver- käufer zurückhaltend verhielten. Die Stimmung für Devisen ist Weiterhin fęest. An der Börse trat jedoch Angebot hervor, wodurch die Kurse größeren Schwankungen unkerlagen. Im freien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 7800—7900(7400), Paris 13 500—13 600(12 820), Brüssel 12 800 bis 13 000(12 050), New Vork 1770—1760(1695), Holland 69 000 69 100(66 150) Schweiz 33 200—33 600(31 600), Italien 7600 bis 7700(71627). nerdl-N Berliner Devisen. Amtſſob 0% 27, 5. ete, eſg 20 riet 28.5. eeee 78 6428029 55818.— 65882.77 58855 1778828 1187475 Ohristfanaza 24105 5 27 52.55 27206.30 280 5 agelben: 2 2 2 f: 4% 2155 Ookholm 6„ 0 N 540 2 Heisiagfors:22 840 282480 7520 3 535 955 889728 2058 London„662 e%%„%„%%„46„ 7290.8 3 8 7418.70 434 e 884 58 8 89 e 8 dealter, b:: 868388 281324 28885.86 2811 esterr.-Ungar—.——.——.— 305 705 215 2• Frag..:4998.7 Soof.2 822845 824 elbet 222222222 60.52 61.580 84.4 64. Rückforth-Konzern. Am 21. Septbr. wurde die General direktion des Rückforth-Konzerns mit einem volleingeza 1 ten Kapital von 10 Mill. M. gegründet. Die neue Gesellscha Wese, den mehr als 50 zum RückfortbKonzern gehören“ den Firmen eine einheitliche Oberleitung zu geben und deren gemeinsamen finanziellen und wirtschaftlichen Interessen 2 vertreten. Die Gesellsehaft wird rechtsverbindlich du zwei Generaldirektoren oder einen Generaldirektor und elnag Prokuristen vertreten.— Der Aufsichtsrat der Ferdinan Rückforth Nachfolger.-G. in Stettin beschlof einstimmig, der am 17. Oktober einzuberufenden a. O..-V. eine Erhohuz des Aktienkapitals um 50 auf 150 Mill. M. in Vorschlag eK bringen. Hierbei wurde von der Verwaltung zum Ausdru gebracht, daß das Ergebnis des laufenden Geschaftsjahreg von dem neun Monate verflossen sind, durchaus berrieuifſlle ist, und daß, falls keine unvorhergesehenen Zwischen All. eintreten, auch auf das erhöhte Aktienkapital wieder 75 einer Pividende von 30 Prozent zu rechnen ist. Die Wer sind gut beschäftigt. Waren und NMärkte. Mannheimer Produktenbörse. m. Mannheim, 28. Sept. Die ausländischen Zahlungsmittel haben nicht Arrssegf angezogen und in Zusammen den damit verlief der heutige Prodüktenmarkt bei steigen ler Preisen in fester Haltung. Besonders Braugerste und N blieben gut gefragt. Die Preise stellten sich für Welen— landischer auf 7 7800 M. und für ausländischen We auf 8200—8300 M. die 100 kg bahnfrei Mannheim. Ro— ist ab Lager Ludwigshafen zu 6000 M. gehandelt worde doch war späterhin zu diesem Preise nicht mehr Soeuh Je men, man forderte Heer 12 Uhr bereits 6400—6700 2— nach Qualität, die 100 kg bahnfrei Mannheim, erinf zuf⸗ hierländischer Roggen war aber auch zu 6100—800 M. alen lich. Hafer lag fest und es wurden für, tremdländischen H 840 bis 7000 M. für die 100 kg bahnfrei Mannheim gefragt.. Wurde mit 6300—6400 M. die 100 kg ab Statlonen erc0 Eg Für Mais lauteten die Angebote auf 6800—6400 M. die 745 bahnfrei Mannheim. Futtermittel lagen ebenfalls fest. 945 kleie kostete per prompte Lieferung 3300—3350 M. un Oktoberlieferung 3400 M. die 100 kg ab süddeutschen M abt. stationen. Für Stroh sind die Preise weiter gestiegen- dr. gepreßtes Stroh kostet 2200 und gebundenes Stroh 1 720—1800 und Verleger: Druckeret Dr. Haas. General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannbeim. E 6, 2. grit Direktion. Ferdinand Hehme.— Verantwortlich für Politik: 815— Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: Alfred Mad cher Amtſfob Laeiu 27 5. Ariel 7. J deld. f. J Ariel ZJ. 5. Hoſlanng 63736,20 63863.80 6608380 66216.20 Beiglen 14788.20 1 977.35 12932.22 1882.19 kondoen 1288.80 5970 442.50 285250 Parls 12852.3012587.750 12897.19 12832.90 Sohweid 39844.19 39958.9 5 358.49 230 Spanlen„%„„„ 27823.30 5125˙.19 5724.22 28778.82 ltallen 6 7092.907167.10 7188.30 48354 20 Dünemarrk 4218,7 34384.3534535 45 34534.50 Rorwegen 7832.190 27327.50 23471.80.28528.50 Pan———. 43656.30 43743.70]44255.70 44344.30 elsingfors—.——.——.——2 Ftr 1655.80, 1669.20 1693.301696.70 511 1 95533*•98 2˙05 330 205 „-Oesterr abg.... 5 02 Raneee 61.45 61.87 52.93 83˙ 740 ä——**p 5119.80 5130 20 5194•˙80 520520 Frankfurter Notenmarkt 28. Sept. geld Brlet Geld rlef t.——.-** te—— Helgſstode 95 W 95— 1135 7 5 Nul 5 28370. 28430.- Dämsohs 4 315.— 34385.—- Kumänfsohe 78.— 982.— Euglisohe. 72420 7270Spanische. 25278.— 25425· Französtlsohbs 12737½ 12762.Schwelrer 31169.— 31231. Hoſtändisons 53438. 55513.—[Sohwedfsohe. 3956544044. Italſenlsohbeses 7048.59 7057.50Tscheche-Svak., 5130,— 5140.— Oesterreloh abgest..95.15 Uagarische 59.— 61.— Tendenz: Anfangs fest, später schwächer. Berliner Dividenden-Werte. Mannheimer General-Anzeigers. für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz für Anzeigen: Karl Hügel. — Ider.——V. stw. Zypen&4 WW—.— 28.— 90—8 Te 0 1596.— 8 vogel Telhgrapb- Be. 1045.— 958— Sohudkert& C0.. 1250.— 1830.— Vonttänd. Maschlnon—— Slemens& Halske. 130.— 1890.— Manderer-Werke 1 50.——.— e 11 Stoehr Kammgarn. 90.— 3500.—[Westeregeln Alkall, 2228.——.— StoewWer 75— 1708.—[Woesttf. Exsen u. Draht—.—— Stoldergerzinkhütten 2470.— 2 70.—] Wiesloob Tonwaren 228.—— Sudd. Imoblllen. 327.— 36.—ellstoff Vereln 6540.—— Teoklenb.Sohlftswrft. 1350.— 1855.— Zeilstoff Waldnof 85— Telephon Berllner 70.— 630.—[Deutsoh-Ostafrika. 9—— Thale Eisenhütto. 6888.— 6839.— Neu-Gulnen.— 50 Unlonw. Berlin-Mhm. 85.— 95.—[Otavi Hinen u. Elsenb. A e, Varziner Fapler. 973.— 988.— do. Genussoheln, 3— ——9 l 4888.— 185.———+ Petroleum 155— Ver. Otsoh, Mokelw.—.— 52„.— Vecein. Frünk.Sonuhf.—.——.— Heldburg 2 2— Ver. Glanzstoffe.. 4675.— 4360.—[8enzz 740. Frankfurter Festverzinsliche Werte. 28. a) Inländische. 27. 28. 27. 68•— 410 h. von 1814—.——.— ½ tlessen 69.28 88. 1%% ve8d1: 80.80.— feiese deats.— 71 1% 1902 30.50 81.—3,% 40. Rente 55.45— 3½%„ w 155—.——.— + 170 80.40 2 ½0 8—.——.— A. M. 108 5 3555 3 a 7% Gaden-Bad. 18js———. 3/¼%%„„ 1904½% 99.80*— 1% Darmstadt 5% Otsoh. Relohsanl. 77.50 504% Frelburg.8. 1909 765.——. 4% do. unk. b. 1925 133.75 102.4% Heldeld. 1901.07—.——. 3%% Bec elensanl. 55 1 8— 2 1807 81.80 45 0 0. 2* 0 22— 5% l. Relohs-Schatza 288 9 80 4% Pforzhelm 8— 4½% IV. u. V. dwo. 84.50 84. 4% Wiesbaden 4¼%.—IX. do. 21.28 71.25 e e Spakprämtenanl.181i8s 80.— 79.80%% öst. St.-fl..1873 50% Preuf. Sohatzanw.—.——.— 1770— 40% do.———.—14 0. Sliberr. reil Konsols 78.80 86.— 7 1 2— 1 Nen 88.— 89•10 4 30185 9% 15 80 1510 38.—.0 13.5 do. 4% Bad. Anl. vo—.—— b. am. Rt.-Ver 3 125 155 79* 31.— 1— 55 Turk.BNagdad.! 3⁰% o. von—.—— 5 4% Bayr. EIsenb.-Anl. 55.—.—4% Ung adlurente 3½¼% do.— 74.— 4% do. St.-Rte.v. 1910 30% d0. 140.——.—%% d0.St fte.v. 1897 „„ 5 928 57%— Inn. %½0 0.— 50% llsssead. 88 u 8 78.— 9 0 57% lrrig. Anlelhe 30%0 abgest. 71.—. 8% Tekuantepec Berliner Festverzinsiche Werte.* 28 Relehs- unu 2 8. 8 —2 2 ½% Oest.Sohatza.* 80 Ser. Il Silberrente 31 24 90%. Ke—.———%% 4n Paglesrante 0 %% d0. Ser. 428 17875 7½ fuck. Aumin.-Anl. 5 4/% do. Sec. MIx 1 8 115 4% do. 88 2650.— 2500.— 4½% do. 1924er 0. 25 %%ͤͤCCCCCCGCCCCC( %% 40* 5 2— 4% do. unff. Anlelne** 1 ee 8. Fos.- 2 ie e 69.58.—%%.St-t 1817 1508.— 190.— 30% g0. 5 50 4½% de 40. W 1814 2 3315.— 2% gagische Anlelhbe 78. 7 80 4% J0. Holdreate 3388.— 751 3%% Sayer Anlelhe 658.59 10 do. Kronenrente 2 2% Bess Aalelhe 25 5.—d% Mien. asest-Al. 80.— 4459.— 55 ee See 2 2 988.— 350. % Muünoh. Stadtanl. 110.— 98.—35 3330.——— 4% e 3 8 75 8 2— 45 2 danterkaneiete 98..— d8. Sclagrferiahz 70— 2.— b Ausländische.60% Suddet EsbaF. 210.— 15 30.— Rentenwerte. 2,600% do neue Prfor 15.——. 4½% Oestorreioh. 5% do. Gbligatlonen 1119.— 25 nkiroh. SocgwW. 2.—.— do. Sadenla. 586.— 363.— gaietere 60 4830.— 4259.— Harpener Bergbau. 4959.— 240.—Laimlermotocen 530.— 345.— aſee Feene 1 50.— W 760.— 503. IIW. Westecegeln 50.— 2245.——.——.— Anr. Nerks 370.— 1950.—Masohlnenf. Eölingen 1099.— 1129.— Obersohl.SiIsenb-Bed. 18.— 1580.— Frkt. Pok. u. Wittek. 67/0.— 888.— do. Eisenind.(Caro) 25.— 1170.—dasmotor beutze-—.—— Pbönix Bergbatl... 3225.— 3250.—Geitzner, Durlaon. 1875.— 1880.— Ab, Sraun-Kohl... 3840.——.—HaldeMgu,MAumasch. 840.— 815.— Teſee Berggau 886.— 997.— Er 08— 127%.— ön..—.— kuxsone indu 95.——.— V. Kon-u. Laurahütte 3500.— 3880 e en. 878.— Moenus 774.— 755 2 Transp.-Aktlen. Songe 10 Ka 185 728— 2—5 ohamang— 620.— Sonnellpr. Franken.— 24.— e 993.—— vogtl. Aasoh. 2 320.— 8 Morddeutdoher Ciyes 513.—.— Biagw. Nurnberg 549.— 629.— -Ugar. Staatub.—.——.— Met. Danngzgzg.—.——.— est. Südb mbd.)—.—.—eokarsulmerfabrzg. 80.— 360.— Baltimere Ohe—.— 9900.— Ler.beutsche Oelfabf 1120.— 1102.— Forzellan Wesse!!—.——.— Ft. Fulverfabr,ingbert—.— Indusliie.- Akktion. Zollneider e 709.— 289.— Aseb Tellst..Paplert. 1..— 1„—Scbohfabr. dessels 9/8.— 83.— Grün& Bietsger—— 20.—Sonuhfabr. flerz: 390.— 380.— Hoob- u. Lleldau.. 750.— 437.—Seiladustcie Wolkt 920— 898.— Wayse.* 660.— 67.Sdieg. u. 1750.— 1820.— Sielentt 1. f 1058 1300.— 1886.— Eis. Bad. Wolfk Slohsaum Bannhelm..—.—Spinnerel Ettlingen 1659.— 1683.— N.— 420.—Kammgarnsęing. Kals, 1209.— 1200.— Löwendrauereislinnee—.——.— uhrenfabr Furtwang. 745.—— Halnzer srauerel. 1100.— 1120.— verigsanst., Oeutsonhs 830.— 800.— Parkbrasereien—— 1450.—Voltohm. Selt d. Kabel 1000.— 1080.— Sohötterz, Bürhor. 450.— 418.— aggontabristruohs 640.— 6/0.— Schwactz-Stecchen. 930.— Seeelstortagr. Waldno! 1900.—%/9.— Cemantw. noideiberg 1.— 10 8.— 0 1— 325— at•— uke„— 80 —.— 5.— da. Franken 238.— — do. Lothringer Chamotte Annawerke 158— Zuokerfabr.Hollbronn 909.— Trausp.-Aktien. 27. 28. 8 90 N N 2 Schantungnahn—— J. engenad Vorz. 98.— Alig.-Lok. u. Strübonb 148.— 423—basmotocen Deutz„829.— 878.— r. Borl. Strallenbd.— Gelsenklroher Bergw. 105.— 1888.— Hüldd. Elsonbann 18.— 401 Helsenkiroh. Gullstahnl 1 195 N Jest. Staatselsenb. 8709.— 5050.— Gensoho& 00.. 828.— 80.— Baltimors and Ohle 520).— 10200.—Jeorgs-Karlenn... 2988.— 2389.— Acgo Dampfsohiffahrt 2393—-—.—dermana 1289.— 130.— .-Austr. Dampksohb. 88.— 329.—gerresheſmer dtas. 3989.— 38..— ſamb.-Ameblik,Vatett 740.— 780.— Holdsehmidt, u... 1330.— 1258.— Hamb.-Südam.'soh. 1415.— 1550.— Grepoiner Werke.. 4399.— 1535.— Hlansa Dampfson. 555.— 585.— geſtzner Masohlnen 1299.— 1 99— Aorddeutsohe Lloyd 45 540.—Arun& Blfinger. 875.— 728.— Ler. Elbeschiffahrt. 1445.— 1475.— 6 2 7 Zank f. elektr. Werts 595. 651. farpurg. Wien dumm 1899.— 1857— Bank-Aktlen. Harkorf argW... 289.— 2400.— Barmer Bakwerein 215.— 216.—Harpener gergbau. 490.— 5180.— Zerlinerflandels-des. 4495.— 1505.— farimann Masohlnen 1140.— 1095.— Oomm.- u. Pyvstbank 320.— 30.—[Hasper Elsen u. Stahl—.——.— Darmstädter Zank. 3715.— 312.— 1375.— 1375— Deutsche Bank 10.—.— Hilpert Masohinen Olskonto-Commandlt 92 4 2 khindrlohs& Aufferm. 678.— 639.— Dresdner lank:, 34K 335.—ſicsoh Kupfer. 488.— 385.— meininger Hypotnekde 138,— I44.—lrsohberg Leder. 1678.— 1740.— Mitteld. Kredltbank. 312,— 310.— Hohster Farbwerke 1289.— 182.— Nationalbk..Deutsch!—.—.— Hoesoh Eisen u. St. 2809.— 2823.— Oasterreloh. Kredit. 318. 311.—Honenlohe-Werke. 198.— 1359.— Retohsbank. 299.78 290.— e 752.— 753.— 1.—.— industrle-Aktlen. Müttenw. O. W. Kayser—.— 358.— Accumulat.-Fabrlk. 2790.— 2360.— lise Sergbau. 2000.— 1575.— Adler& Oppenhelm. 2259.— 2250.—K. zudel& 00. 640.— 809.— Adlerwerkes 37.— 511.—Kahla Porzellaa.. 1893.— 10— .8. Anti. Trapto 1337.— 1333.—Callw. Aschersleben 1760— 1 2 Alexanderwork 3589.— 575.—Karlsruhe Raschlnen 1230.— 1.— Allgem, Elektr.-Ges. 837/.— 835.—[Lattowitzer Bergbau 1770.— 1730.— Alsen Portid. Zement 2889.— 2500.— KCöln-Rottweller. 1192.— 1415.— Amme dleseoke& Co. 1060.— 7635.—[Gebr. Körting 8 95.— 88.— Angto-Continental, 2630.— 2783.— Kolimar 4 lourdan. 1303.— 2975.— Aschaffenbg. Zeltstoff 1375.— 1025.— Kosthelimer Tellulose 700.— 780.— Augsb.-Mürnh. Masch. 1419.— 1423.—[Kyfthäuser Hutte— 5800.— Badisohe Anllin.. 1649.— 1554.—Lähmeyer& 0o0. 499.— 500.— gergmann Elekte. 348.— 800.— Laurahutte 3703.— 3650.— Zorſ. Anhalt. Masch. 680.— 660.—Leopoldsban—.— 2999.— Zerliner Elekte.—.—— lade's Eismasohinen 840.— 793.— Zl. Masch.B. ShWarzK 1978.— 1823.—[Jarl Lindström 345.— 345.— Zing dürnderg... 649.— 64).—Uingel Schuhfabrlk„ 735.— 705.— Sochumer Gubstan 2579.— 288.—Llake& Hofmann 973.— 1099.— Jebr. Zönler& 09. 3359.— 3298.— Tudwig Loewe 4. Co. 139.— 1489.— Zraunk. u. Arikettind. 1520.— 1340.—[Lothringer Hutte 528.— 003.— geemer Vulkan. 2350.— 2790.—[Lothr. Fortl. Oement 550.— 970.— Srown, Boyerl& Co.—.— udensoheld.... 649.— 351.— Budecus EIsenW. 4449.— 12388.— Lukau& Steflfen.— 441.— Ohemisohe Aclsshelm 1235.— 1 54.— KMagirus.-G6..— 870.— Shem, Heyden. 989.— 97.— Hannssmannrbhren 2699.— 1940.— Ohemisohe Weller 4418.— 1181.— Haximillansau 1105.— 18388.— Shemisolie Albert. 4830.— 1839.—Hech. Wweberel Linde—.— 1 38* Dalmler Motoren.. 830.— 37/.50 Fr. Heguln& 00.. 1410.— 1110.— Dessauer das.. 690.— 710.—nerkur Wollwaren. 1873.— 1859.— Deutsoh-Luxemburg. 2490.— 2500.— M& genest 595.— 875.— Otsch. Elsenb.-Sign..— 40.—HeckarsulmerFahrzg.—.—.— Deutsohe Erdöl.. 3350.— 4000.—Niederlausltzer Kohle 2100.— 2090.— Otsoh. Gußstanlkugeſ 698.— 701.—Kordd. Wollkämmerel 3980.— 2939.— Deutsohe Kallwerke 2059.— 294— obersohl. Els enb.-Bd. 1500.— 18— Deutsohe Steinzeug 35.—.—[ do. Elsenlndustrle. 1299.— 18 e D. Waffen d. Munltion 2933.— 3918.— do. Ko,rKe 1/5.— 1928.— Otson, Wolls 00.— 1372.— oronstein& Ko% 1795.— 13 2 Deutsoh. Eisenhandel 39.— 723.— Fhönix gergdau„ 32909.— 3399.— Dürkoppwerke 38.— 723.—[fRelsnolz Päplerfabr. 393.— 8.— Dusseld. Elsenbedark 795.— 890.—neln. Graunkohle 3240.— 3828.— Dyaamit Trust... 89.— 58.— Abein. Elektr... 430,.— 420.— Sökard Haschlnen. 3933.— 400.— Rhn. Aetallw. Vorz..— 5 Elberfelder Farben. 1350.— 1340.—Rhein. Möbelstoff 2088.— 18758.— Elektr. Ltoht u. Kraft 665.— 728.—flhenanla„ 1175.— 1130.— Eisbach& o. q 4273.—.hein. Stahlwerke. 23/9.— 2373.— Ek. f. 6. Unt.(Züurlon)—.— 6595.—Rlebeok Aontan 2995.— 28/5.— Esobweller Bergwerk 1709).—[Hombacher fHütten 1093.— 1090.— Faber Slolstift... 240.——.— Bosſtzer draunkohlen 16090.— 1690.— Fahlberg, LIst& 00. 625.— 620— osltrer Zuoker 1399— 1482.— Felumüfle Papler 370.— 9 Bütgerswerko 79.—.— Felten& Gufteaume 1209.— 1.—Saohsenwerk 305.—.— Frledriohshutts—.——„Saons. Ausst. ODönlen 1— 1 5* R. Frister. 570.— 600.— Sarotti 5 2 2 1— 85.— Schatzanwels..——%% Anat., Cer. 4% do. Goldrente 778— 9998— 1 d0., Seris ll 618. 4% do. oonv.ente 91— 88.—%½ a. Serteh 61 2* — EE. — S. rSAF.888 P 8 14 ———2 Wwohnen konnte, war nach dem Urteil von »dorch die Myſtik ſelbſt. Dies Wort iſt Maunheimer Muſtk-Heitung. Nt. 10. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) Donnerstag, den 28. September 1922. uſik des Iittelalters. Aufführungen in der Karlsruher Kunſthalle. Die Neuordnung der altdeutſchen Säle der Badiſchen Kunſthalle bedeutete nicht nur den Beginn eines neuen Abſchnittes in der Mu⸗ ſeumstechnik, ſondern auch in der geiſtigen und gefühlsmäßigen Ein⸗ ſtellung auf die bildende Kunſt des Mittelalters. künſtleriſcher Zeiteinheit zu vermitteln, lag in dem Beſtreben Dr. Storcks. Dieſe Wirkung iſt erzielt worden; eine ſchwierige Auf⸗ gabe war glücklich gelöſt. Schon wiederholt ergab ſich die Gelegen⸗ heit, darauf hinzuweiſen, daß der Leiter der Karlsruher Kunſthalle ſeinen Aufgabenkreis ſo weit zu ſpannen weiß, als die Beziehungen der reinen Künſte zueinander wirkſam ſind. Um nun, wie es in Storcks Abſicht lag, die dem allgemeinen Bewußtſein ferngerückte Welt des Mittelalters lebendiger werden zu laſſen, um die Werke der bildenden Kunſt aus ihrer muſealen Iſoliertheit herauszulöſen, wurde der Verſuch unternommen, unter den Augen dieſer Kunſtwerke mit⸗ telalterliche Muſik zur Aufführung zu bringen. Da dieſer Verſuch in der geplanten Form, das Weſen dieſer Muſik in ihrer Entwicklung anſchaulich zu machen, bisher noch nirgends unternommen wurde, waren beſondere Vorbereitungen vonnöten. Ohne die Mitwirkung von Perſönlichkeiten, die ſich mit der wiſſenſchaftlichen Erforſchung der mittelalterlichen Muſtk befaſſen, war der Plan aber nicht durch⸗ zuführen. Es iſt erfreulich für das badiſche Kunſt⸗ und Geiſtesleben, daß hierbei auf ein heimatliches zurückgegriffen werden konnte, auf das muſikwiſſenſchaftliche Seminar der Freiburger Uni⸗ verſität, deſſen Leiter, Profeſſor Dr. W. Gurlitt, die Zuſammen⸗ ſtellung des Programms beſorgte und deſſen Schüler die Geſänge zum Vortrag brachten. Patres der Benediktinerabteien in Beuron und Maria Laach, in denen die mittelalterliche Muſik hervorragende Pflegeſtätten beſitzt, ſtanden den Veranſtaltern und Ausführenden mit dem reichen Schatze ihres Wiſſens zur Seite. Ein Pater des Kloſters Maria Laach hatte ſelbſt das ſchwierige Amt des Vorſängers übernommen. Die Veranſtaltungen verteilten ſich auf drei Tage, Sonntag, den 24. September und den darauffolgenden Montag und Dienstag, und wurden mit einem Vortrag Prof. Gurlitts über Muſik und Muſik⸗ anſchauung im Zeitalter der Gotik eingeleitet. Zu uns ſprach ein ernſter Wiſſenſchaftler, deſſen Ausführungen zu folgen nicht leicht war. An der Stätte, die bereits Myſtik und frühreligiöſes Anſchau⸗ ungsweſen und Kunſtempfinden mitzuteilen vermag, hätte ſich eine beziehungsreichere Faſſung des allerdings ſchwierigen Themas empfohlen. Aufgabe des Vortragenden wie der Veranſtaltung an und für ſich beſtand in der Erklärung der drei großen Gruppen mittelalterlicher Muſik, der Musicaeccleslastica— ihr Ausdruck iſt die Einſtimmigkeit des Gregorianiſchen Chorals, der in den Liturgien des katholiſchen Gottesdienſtes unverändert fortlebt— der Musica composita— zweiſtimmiges Organum, drei⸗ bümwige Motetten, die ars antiqua des 13. Jahrhunderts— und er Müsjca vulgaris, mit der, als ars nova, eine ſelbſtän⸗ dige mehrſtimmige Inſtrumentalkunſt einſetzt. Waren ſchon die Aus⸗ führenden der Musſca trotz der kirchlichen Texte nicht 5 mehr die Kleriker, die allein und nur in der Kirche die Musſca eclesiastica gepflegt hatten, ſondern gebildete Laien, ſo tritt mit der dritten Gruppe, wie ſchon ihre Bezeichnung beſagt, die weltliche Muſik mit ihren weltlichen Ausübenden ihre Vormachtſtellung an. Die Vortragsfolge, deren Durchführung ſch nur zum Teil bei⸗ Fachleuten auf das an⸗ ſchaulichſte zufammengeſtellt. Muſikhiſtoriſch bedeutete wohl die dritte ufführung den Höhepunkt der Veranſtaltung. Den gewaltigſten Eindruck künſtleriſcher Zelteinheit vermittelte aber das erſte Konzert der liturgiſchen Geſänge. In entſprechendem Sachs, altdeutſche überſetzte Texte zum Vortrag. Eine vernachla Hugs Walfs„Corxregidor“ geſan i i Wieſährlgen Opernfeſtſpielen am Nafſolalheaber An t a 68n ö„15. September die Kritik, dem wir durchaus guſtiaene b e „Daß Wolfs Oper— ein Meiſterſtück trotz der lichen Mängel eines Eeſtingeſtücder wach e meingut aller deütſchen Opernhäuſer von Rang iſt, iſt beſchümend für die Theaterleiter, das Publikum und eine gewiſſe Art von Kritik Gerade die Kritik hätte hier eine Gelegenheit, ihre höchſte Aufgabe: Wegebereiter der Kunſt zu ſein, zu 95 en. Wenn ſie ſich jedoch aus der Schwierigkeit mit der ſtehenden Formel herauszureden ſucht, die Muſte ei zwar herrlich, aber der 5 verhindere es, daß der„Corre⸗ dieor le„Publikumsoper“ werden könne, ſo macht ſie ſich die Sache och gar zu beguem. Es ſei beiſeite gelaſſen, ob es unter allen Um⸗ ſtänden das böchſte u Kaſen vornehmen Kunſtwerkes ſein müſſe eine Publikumsoper(in profanem Sinne) zu werden; daß der„Cor⸗ regidor! 1 80 aufgeführt, die Zuhörer ergreift, durchrüttelt, hier erregt, dort beluſtigt und immerdar mit innerem Jauchzen erfüllt, das iſt eine Tatſache, die in München wenigſtens durch die(leider viel Dichtungen und aus dem Lateiniſchen Alfred Maderno. ſſigte Oper. 55 zu leltenen) Aufführungen und auch jetzt wieder durch die Vorſtel⸗ ung in den Feſtſpielen erhärtet worden iſt. ——*— 1————— 7 Tenor⸗Hupnoſe. Unter dieſem Titel faſſen wir im folgenden zuſammen, was ein bekannter Muſikkritiker in einer bekannten ee über Nünng herühmten Heldentenor der Oper als Konzertſänger ſchreidt: mlich: ich: 750„Das Publikum ſteht offenvar unter dem Einfluß einer Yypnoſe. ihm doch „Herr N. 1 Lieder noch ſo ſtillos ſingen, und— was 15 75 die künſtle olf zu bagin mißbrauchen: der Belfall iſt immer dick in⸗ ſtrumentiert. Die Damen jnsbeſondere können ſich in ihren Sym⸗ pathiebeweiſen für Herrn N. nicht genugtun. In Frankreich rde man ſagen:„Monsieur N. chante avec son sexel, was man ſich frei nach Ariſtophanes verdeutſchen möge. So viel ſteht ſeit, daß die Liederabende ſoſcher Sänger beſſer vom Sexual⸗ pſychologen als vom Mufikkritiker beſprochen werden. Ob es nicht auch eine/ Sopran⸗Hypnoſe gibt? A. Bl. lit dem Kopf durch den Tango. Von Julius Stettenheim. 115 Wenn ich animiert werde oder bin, über einen mir leidlich un⸗ heiannten Gegenſtand zu ſchreiben, ſo iſt das erſte Wort, das mir dilken beiſpringt, das bekannte Wort„bekanntlichl! Itt mir es Wort helſend beigeſprungen, ſo verſteht ſich das Weitere von d. der Grundſtein, den ich lege, bunn ich die Abſicht habe, ein Feullleton oder das Publikum zu er⸗ g. Ich empfehle dies Wort jedem, der irgend eine Unwiſſenheit 15 verdecken und auch kein Konverſationslexikon hat. Ich brauche eſhl nicht hinzuzufügen, daß ſich in meinem Wortſchatz kein Wort talndet welches ich miſſen möchte, daß ich aber dem Wort„be⸗ nichtlich viel zu danken habe, namentlich in den Momenten, wo ich cht weiter konnte den Anfang nicht zu finden vermochte. über als ich nun eines Tages vom Tango reden hörte, beſchloß ſch. kant ihn zu ſchreiben. Ich wußte nur nicht, was, weil ich ihn nicht N Alſo ſuchte ich ihn auf. Als ich ihn dann ſpät in der Nacht ich v. traute ich zupörderſt meinen Beinen nicht, und dann traute Stalamen Augen nicht. Das alſo war der Tangol Heiliger Johann 80 So war ich alſo entſchloſſen, über den Tango zu ſchreiben. er Tanz iſt„Dekanntlich“ ſo alt wie die Menſchheit. Es * anzunehmen, daß die Menſchen den Mückentanz ſahen und ihn Den Eindruck eitſtil brachte ein vorzüglicher Sprecher, nein, da müßte Hölliſch⸗Verführeriſches dabei ſein. Mannheimer Muſik⸗Zeitung Nur Muſiker, die eine Muſik mit der Flamme der Begeiſterung und mit der Sicherheit uneingeſchränkter Beherrſchung vortragen, zwingen auch die Hörer zum Jubel. Man glaubt nicht, wie fein, ihm ſelbſt unbewußt, das Publikum die überzeugungsvolle Sicherheit oder die zweifelnde Unſicherheit der Vortragenden oftmals wittert und wie es davon, gleichfalls unbewußt, beeinflußt wird. Das muß auch die Kritik wiſſen, und wenn ſie einer innerlich flauen, unausgereiften Aufführung des„Corregidor“, ſei dieſe auch äußerlich noch ſo glän⸗ zend und„ſchmiſſig“, anwohnt, ſo ſoll ſie nicht vor dem mehr oder minder geringen Erfolge kapitulieren und ſelbſt unter die Lauen gehen, ſondern den Kapellmeiſter mit ſeinen Truppen und das Pub⸗ likum ermutigen, mit dem Geiſte des Werkes zu ringen, bis ſie es ſich auf der einen oder anderen Seite zu eigen gemacht haben. Der Lohn bleibt nicht aus.“ Neuer Streit über die Stimmbildung. II. Ein Klavierſpieler und ein Sänger können beide den richtigen Anſchlag bezw. Anſatz beſitzen, und doch brauchen beide keineswegs Fachleute, will ſagen: ausübende Künſtler zu ſein. Wenn alſo ein Dirigent oder ein Muſikkritiker richtig ſingen lernt, ſo muß er noch lange nicht dem Sänger Konkurrenz machen wollen. Aber beide ſollten den Geſang auch praktiſch ſtudieren. Hat der Kapellmeiſter ſich die Mühe gemacht, Klavier und Orcheſter⸗ inſtrumente ſpielen bezw. kennen zu lernen, warum nicht die Stimme, das ſchönſte und vornehmſte Inſtrument? Klavierſpiel und Theorie der muſikaljſchen Kompoſition ſetzt man beim Kri⸗ tiker als ſelbſtverſtändlich voraus. Nur daß er etwas vom Singen verſteht, wenn er darüber urteilt, das ſoll unnötig ſein! Ja, wo bleibt denn hier die Logik? Singen lernen— was der Kapellmeiſter und der Kritiker davon wiſſen ſollen und müſſen— iſt leichter als man glaubt. Nötig iſt nur ein guter, vom Kopfton⸗ piano ausgehender Lehrer. Ein Halbjahrskurs würde ge⸗ nügen, daß der Dirigent wie der Kritiker Kopf⸗, Mittel⸗ und Voll⸗ ſtimme ſelbſt bilden und bei ſich und bei anderen hören lernt. Sie würden dann zwiſchen Natut⸗ und Kunſtſtimme, zwiſchen Kopf⸗ und Bruſtanſatz ſicher unterſcheiden lernen. Die Methode iſt Neben⸗ ſache! Wenn ſte die Stimme nur weich und biegſam, wohlklingend und bis ins Alter hinein ausdauernd macht. Jede gutgebildete Stimme muß nämlich klingen als wäre ſie Naturſtimmel Mit den Singfortſchritten des Dirigenten und des Kritikers nehmen auch feines Gehör und richtiges Urteil zu. Er bleibt dann eben nicht in gewiſſem Sinne ſtocktaub.—— Warum ſtehen die Dirigenten und die Kritiker, die bei mir ſtudiert haben, bei der Sängerwelt in dem Rufe ſtreng, aber gerecht zu ſein? Weil ſie früh erkannten, daß man über etwas nicht urteilen ſoll, bevor man es beherrſcht! Gute Kritiker ſind keine Plauderer; ſie urteilen objektiv und ihre Urteile ſtimmen im Kern der Sache mit einander überæin. Sie widerſprechen ſich nicht, und das imponiert dem Künſtler wie dem Publikum. Und doch iſt keine Schablonenarbeit u fürchten, denn es bleibt noch genug Spielraum für das Sub⸗ jektive: für Gefühl und Geſchmack, für Form und Stil u. a. Das künſtleriſche Geſamturteil bleibt ebenfalls vorbehalten. Dr. W. Reinecke⸗Leipzig(in der„Neuen Muſik⸗Zeitung). Richard Wagner und Gdethes Fauft. Wie Goethes„Fauſt“ ſchon auf den Knaben Richard Wag⸗ ner einwirkte und welche nachhaltige Wirkung die Tragödie auf das ſpätere Schaffen des Meiſters ausübte, erfahren wir aus Walter Langes mit ebenſoviel Liebe wie Fleiß gearbeiteter Monographle „Richard Wagner und ſeine Vaterſtadt Leipzig“(C. F. W. Siegels Muſikalienhandlung, Leipzig). Als Wagner 1829 die Rikolaiſchule beſuchte, gehörte zu ſeinen Mitſchülern Ludwig Siegel, der ſpäter Begründer und Chefredakteur der Dresdner„Konſtitutionellen Zei⸗ tung“ wurde. Von ihm berichtet ein Nachkomme A. Löhn⸗Siegel: Wagner habe ſich viel mit„Fauſt“ beſchäftigt, ſtändig das Buch unter der Bank gehabt und heimlich darin ſtudiert. Siegel ſelbſt habe auch eifrig gedichtet und komponiert, was Richards Teilnahme erweckte und ihn eines Tages zu dem Kameraden äußern ließ:„Wie heißt denn Ihr letztes Werk?“ Als Siegel ſein neueſtes Werk als „Die Hexenbraut“ bezeichnete, ſei ihm Wagner mit Leidenſchaft ins Wort gefallen:„Zum Teufel auch, warum denn nicht lieber: Die Herenküche aus dem Fauſt? Das wäre ſo ein Operntert. Daran ſollten Sie ſich machen. Erſter Akt: Hexenküche mit allen wunderbaren Dekorationen; nicht nur alte Weiber, Affen, in Wunderreich. Dante müßte zu Hilfe genommen werden, Schöne verdammte Frauen wandeln im myſtiſchen Halbdunkel und ſingen ſeltſame Chöre. Plötzlich dazwiſchen fährt der Jammerſchrei der Hölle. Kontraſte. Dann im zweiten Akt Fauſt und Mephiſto im Gretchenhain... Gretchen erſcheint in einem Hain, nicht hinter einem Spiegelglas. Begegnung. Entzücken. Verheißung. Herrlichſte Gelegenheit zu einem Duett mit unſichtbaren Chören. Dritter Akt: Auf der Erde. Verwirklichung deſſen, was die Hölle vorausgeſagt. Gretchen als Wirkliches, als die wahre Liebe, beglückend, aber ſelbſt unglücklich. Zuletzt Verklärung durch Reue und Buße. Apotheoſe. Der Himmel ſenkt ſich auf die Erde. Wunderbare Chöre aus Wolken; Greichen und Fauſt geläutert. Auf einem Wolkenlager ſchweben ſie in halber Bühnenhöhe, unten ſteht Mephiſto in Wut riſche Scham gehen ſollte— Brahms und, Kalb, der ganz gewiß als Walzer gedacht werden muß, die größte ——* ſofort nachahmten. den Mut, zu behaupten, daß die erſten Regungen der Kultur Plagiate waren, die an den Werken der Na⸗ tur begangen wurden, und nachdem alsdann die Waffentänze, der Seiltanz, der Hexentanz, der Eiertanz, der Bärentanz und andere Tänze gefunden worden waren, entſtanden die Nationaltänze, von denen allein der Tanz vor der Bundeslade verloren gegangen iſt. Das Ballett können wir hier überſpringen, ſo ſchwer dies ſein mag. Es hat nur als ein Schauſtück Wert, ganz abgeſehen davon, daß es vielen alten Tänzerinnen ein Aſyl bietet, Von allen Tänzen der Welt aber hat der Tanz um das goldene Popularität erlangt. Da dieſer Kalbstanz nicht ohne Frauen und Mädchen getanzt wird, ſo ſteht feſt, daß er den erſten nachhaltigen Erfolg der Frauenbewegung darſtellt, der in ſeiner radikalen Voll⸗ ſtändigkeit von den Frauenrechtlerinnen niemals wieder erreicht worden iſt. Auch der Bauchtanz, unbeſtritten und unberufen das Eigentum des weiblichen Geſchlechts, macht dem 9 keine Kon⸗ kurrenz, obſchon et in ſeiner Heimat von der Luſtbarkeitsſteuer wie von maßgebenden Kleidungsſtücken befreit geblieben und hier und da ſogar polizeilich verboten worden iſt. Ich bin aber trotzdem überzeugt, daß der wiener Walzer, den ich den Tanz um den goldenen Johann Strauß nennen möchte, nicht von dem Kolbstanz verdrängt werden kann. Der wiener Walzer iſt unter allen Tänzen der größte, wie unter den Menſchen Goethe. Der wiener Walzer wird von Tänzern angebetet, die ſonſt nichts an⸗ beten. Seine Melodien werden den Kindern, welche die anmutigſten Großmütter werden, an der Wiege vorgeſungen, von Großmüttern, die alle Molodien außer dieſen vergeſſen haben, Der wiener Walzer iſt ein Weltreiſender, der niemals ſeine Heimat verlaſſen hat. Der Tango iſt ein Fremder. Das war ſein Grund für uns, ihn zu bitten, Platz zu nehmen. Glaubt er, den Walzer verdrängen zu können? Für ſo dumm halte ich ihn nicht. Es wird viel Reklame für ihn gemacht. Das geht ſogar ſo weit, daß auch er ſtellenweiſe verboten worden iſt. Man hat geſagt, er ſei unanſtändig. Das iſt nicht wahr. Wenn er wirklich unanſtändig wäre, ſo würde er amü⸗ ſanter ſein. Im Sinne des wiener Walzers iſt der Tango überhaupt kein Tanz. Er iſt kein Tanz, weil er gelernt werden muß. Der wiener Walzer iſt dem Tänzer der echte Tanz, weil er nicht einſtudiert wird, ſondern angeboren iſt. Der Walzer iſt angeboren wie die Geige dem Zigeuner, wie die Gloire dem Franzoſen, der Dollar dem Amerikaner. 8 —— und Verzweiflung. Er verſinkt mit Krachen. Sphärenmuſik oben, Höllenſkandal unten. Sphärenmuſik ſiegt zuletzt.— Sind dieſe Worte Wagners nicht ein Zeugnis jener blühenden, ſich ins Sinnliche der Liebe und Schönheit verſenkenden Phantaſietätig ⸗ keit, der das„Liebesverbot“ und der reifere Tannhäuſer“ ſeine Entſtehung verdankten? Bezeichnend auch die Kühnheit in der zeni⸗ ſchen Ausgeſtaltung, die ſpäter gleichfalls Triumphe feierte, Wagner zum Erfinder und Schöpfer neuer Regie⸗ und Inſzenierungspraktiken machte.— Wagners damalige Lektüre knüpfte offenbar an die be⸗ rühmte Erſtaufführ ung des„Fauſt“ anläßlich Goethes 80. Geburtstag an. Die Aufführung fand am 28. Auguſt 1829 ſtatt. Wagners Schweſter Roſalie ſpielte das Gretchen. Eine Folge von ſieben Kompoſitionen zu Goethes Fauſt, Opus 5 Leipzig 1832, war das künſtleriſche Ergebnis nachhaltiger Eindrücke. Die Kompoſitionen werden als Manuſkripte in Wahnfried auf⸗ bewahrt. Von der ſpäter in Paris geplanten Fauſtſymphopie kam nur der erſte Satz zuſtande, der uns als Dokument aus tieſſter Leidenſchaft, als eine„Juvertüre zu Goethes Fauſt“ erhalten iſt. st. Kurze muſikaliſche Ilitteilungen. Die Violinpädagogin Inka o. Linprun hat mit Beginn de⸗ Schuljahres ihre Tätigkeit an der Hochſchule für Muſik, Mannheim niedergelegt. Der Männergeſangverein Iweibrücken kann im laufenden. Jahr auf ein 60jähriges Beſtehen zurückblicken. Weit über die Weſtpfalz hinaus als Veranſtalter muſtergiltiger Konzerkaufführungen bekannt, hat ſich der Verein durch eine vorbildliche Pflege des deut⸗ ſchen Männergeſanges im Kunſt⸗ wie Volkschor und durch Gaſtſpiele führender Soliſten der verſchiedenen muſikaliſchen Gebiete während der abgelaufenen ſechs Jahrzehnte ſtändig nach aufwärts entwickelt, um nun auch ſein Jubiläumsjahr im Zeichen ausgereifter Kunſt von⸗ ſtatten gehen zu laſſen und damit in Ablehnung äußerlicher Feſtlich⸗ keiten die Gedenktage auf innere, künſtleriſche Weihe abzuſtimmen Neue Operetten gelangten in Berlin zur Erſtaufführung. „Dorine und de iſt das Ergebnis beſcheidener Ein⸗ fälle der Textdichter Grünbaum und Sterk. Gilberts Muſik trägt zu wenig Operettenſtil.—„Madame Pompadour von Leo Fal! bedeutete gleichfalls eine gelinde Enttäuſchung. Die Anklänge an frühere Werke des Komponiſten bedeuten entſchieden keinen Fortſchritt. Das Elſaß, ein Grenzland deulſcher Muſik, nennt ſich ein Buch von Dr. Joſeph Müller⸗Blattau, erſchienen im Verlag„Die Rheinbrücke“(Bär und Partoſch zu im Breisgau 1922. Der Verfaſſer hat ſich die dankenswerte Aufgabe geſtellt, zu Gibe wie in den verſchiedenen Jahrhunderten das Elſaß auf dem Gebiete der Muſik die Rolle des Mittlers zwiſchen Oſten und Weſten ſpielt. Ader nicht nur eine Durchgangsſtation bildet die Weſtmark des Reiches, ſie verarbeitet die bald hier, bald dort empfangenen Anregungen ſelbſtändig weiter und gibt ſie durchdacht und vertieft weiter. So mancher von den Großen in der Muſikwelt aller Zeiten hat ſeine Heimat im Lande zwiſchen Rhein und Vogeſen gehabt und viele Mei⸗ ſter der Kunſt übten in Straßburg oder in anderen Städten des Lan⸗ des ihren Beruf aus. In allen Perioden deutſcher Muſikgeſchichte finden wir das Elſaß an hervorragendſter Stelle beteiligt. Im frü⸗ hen Mittelalter iſt ſein Kind, der nachmalige Papſt Leo IX., ein Mei⸗ ſter des liturgiſchen Geſangs. Franzöſiſches Ritterweſen und Minne⸗ dienſt vermittelte das Elſaß nach Oſten und ſtellte ſelbſt zwel der grüßten Meiſter, Reimar, die Nachtigall von Hagenau und Gottfried von Straßburg. Deutſch, urdeutſch iſt ihr Empfinden, wenn ſie ſich auch den Eindrücken des Weſtens nicht ver⸗ ſchloſſen, ſie vielmehr voll Begeiſterung in ſich aufnahmen, um ſie zu etwas Neuem, Eigenen umzuformen. Die weltliche Inſtrumental⸗ muſik gegen Ende des Mittelalters fand ebenſalls ihre beſonder Pflege im Elſaß, zuerſt von mußte ſie, die doch in ſich den Fortſchritt barg, ſich mühſam durch⸗ ſetzen. Gerade hier ſchloſſen ſich die Pfeiffer und ſahrenden Muſikan⸗ ten unter eines adeligen Schutz beſonders feſt zuſammen. Ein Zeug⸗ nis davon iſt die Tatſache, daß noch heute im Elſaß der Pfeiffertag gefeiert wird In der neuen Zeit finden wir die elſäſſiſche Muſik in der Schule des neuen franzöſiſchen Stils, der die Ausbildung der mo⸗ dernen Orcheſtermuſik mit ihrem kompakten Vollklang als Begleitung einer führenden Oberſtimme ausbildet. Aber auch hier wird Eige⸗ nes geſchaffen. Namen wie Muffat, Reinken und andere, die als ge⸗ borene Elſäſſer in Deutſchland angeſehene Stellen innehatten, bewei⸗ ſen dies. Und andererſeits gewann das Elſaß für ſeine Städte Mei⸗ ſter erſten Namens aus dem Reſch(wie Richter vom hochmuſikali⸗ ſchen Hof der Pfalz). Um ſo erſtaunlicher iſt, daß nach Einſetzen der ſcharfen Fransöſterung politiſch die führenden Geiſter auch auf dem Gebiete der Muſik verſchwinden und das Elſaß nur„tüchtige Mu⸗ ſiker“ hervorbringt, ein Beweis, daß nur auf geſundem Mutterboden eine Fortentwicklung gedeihen kann, und daß der Verfaſſer mit ſei⸗ nen Worten recht hat, daß das mit dieſen Aufgaben der wechſelſeiti⸗ gen Vermittlung vom Schickſal betraute Grenzland feſt im deuk⸗ ſchen Kulturkreis ftehen muß. Einſae Beilggen bringen Tonwerke aus verſchiedenen Zeiten elſäſſiſchen Muſtklebens, wovon beſonders die getragene Sarabande von Muffat erwähnt ſei. Beſonders zu begrüßen iſt das am Schluſſe befindliche Verzzichnis von Muſik⸗ werken aus Elſaß⸗Lothringen, dem wir eine recht raſche und gründ⸗ liche Ergänzung und Vervollſtändiaung wünſchen, uns zur Freude, dem Elſaß und ſeinen Meiſtern zu Ebren! Dr. Otto Fiſcher. Seine Beine ſprechen Der Tango ſſt, wie geſagt, ein Fremder⸗ — er Kirche als minderwertig angeſehen, eine Sprache, die wir nicht verſtehen, und keine ſeiner W 5 kann ins Deutſche überſetzt werden, daß der Deutſche ſie lernen wirk Je beſſer der Deutſche den in ſeiner Mutterſprache geſchriebenen wiener Walzer verſteht, deſto weniger wird er das Kauderwelſch des Tango verſtehen. Dieſe Sprache iſt halb argentiniſch, halb Bar⸗ jargon um Mitternacht eine Sprache, die unſere Damen und Herren niemals geläufig ſprechen lernen werden. Es fehlt ihnen — dazu an einem gewiſſen Sichgehenlaſſen der Schuhſohlen und erwas Mut, die Grenzen zu verletzen. Der Tango braucht aber nicht zu verzweifeln. Der Tango wird, ſchon weil er fremd ſſt, eine Weile gehen oder gegangen werden. weil er überhaupt weniger getanzt als gegangen und geſchoben wird. Vielleicht gar eine Langeweile, die ich ſchon als Kiebig feſtgeſtellt habe. Aber eines Tages wird der Tango wieder verſchwinden Der Tänzer hat eine Jugendliebe im Herzen, und eine Jugendliebe iſt Unſterblich. Die Jugendliebe de⸗ Tänzers iſt der wiener Walzer. (Schaubühne X, 18). Drei Seelen und ein Gedanke. Don Joſé hatte eben den letzten Ton der Des⸗dur⸗Arie ſmorzando verhaucht.„Carmen, ich liebe dich.“ Ex war vor der Geliebten in die Knle geſunken, langſam, decrescendo, und ſchickte ſich an, die Schminke ſeines wohlgenährten Tenoriſtenantlitzes Carmen's Schoß zu betten. Dabei dachte er: Ob ſie auch ordentli applaudieren werden, die Idioten! Oben in der Loge ſitzt Kollege ., der zerſpringt dann! Von dem B am Schluß bin ich zwar ein wenig abgerutſcht, das hat aber kein Menſch gemerkt! Carmen ſtreichelte mitleidig Don Joſc's Perrücke und dachte: Ekelhaft, dieſe Fettflecke, die ſch jetzt aufs Koſtüm bekommen werde! Wenn ſie nur wenigſtens nicht wieder wie die Narren applaudieren beginnen! Sonſt macht mir A. zu Hauſe eine gräß⸗ liche Szene; als ob ich etwas dafür könnte! Unten am Pult ſaß der Dirigent und dachte: Das 198 Schluß hat der unfähige Menſch unterſchlagen, es macht nichts, das wird für das verehrliche Publikum doch kein Hindernis wie die Verſerker in das Nachſniel hineinzuklatſchen. dieſe wenigen Takte, nun, viell“icht doch Ein Orkan von Applaus fegte jin dieſem Moment durch daßz Haus. Dr. Moritz S (In den„Signalen“ Jahrg. 74. Nr..) 5 Fabelhaft, che yer. 6. Seite. Nr. 447. Neben- Beschäftigung in d. Abendſtunden ſucht langj. Kontoriſtin und Stenotypiſtin. 895 Ang. unt. M. L. 35 an die Geſchäftsſt. Stellung nachfofland Aur abends Beginn der Vorstellung 8 Uhr ffene Stellen Jüngeren Herrn im Alter von 18—22 Jahren geſucht für Buchhal⸗ tung und Korreſpondenz. Nur ſtrebſame, fleißige Bewerber, denen an dauernder Poſition gelegen iſt, wollen Angebote einreichen, ſpäter Vertrauensſtel⸗ Die Abänderung der Reichsverſiche rungsordnung betr. Durch das Reichsgeſez vom 18. Juli 1922 Reichsgeſetzblatt Seite 649) wurde mit Wirkung vom 1. Oktober 1922 ab die Höchſtgrenze der Klaſſe H auf 18000 M. feſtgeſetzt und als neue Lohnklaſſen eingeführt: 5 e 0 27 Wochenbeitrag 5 01 nichſ Pneee erwünſcht,—J anlein g „ 84000—12000 nl 1. Aulamah Aubebär U. N. U. H. Manbeln. Müreek l. Sgeeer b a en. NN 72000 75 52 M.—— Jarbeiten bew. Angeb. 2 unter L. N. 32 an die uten enflenenpnite5ee Vertreter die auf ein großes Einkommen reflektieren. Nichtfachleute werden eingearbeitet. Edõ Lack- u. Farbwerk G. m. b. H. Hedelfingen-Stuttgart. eaddaddadgaaalhal Chauffeur gelernter Schloſſer, für unſeren Laſt⸗ kraftwagen per ſofort geſucht. 8974 Geſchäftsſt d. Bl. 857 Efzicherin 25 Jahre. epang., ſucht in Mannh. od. Umgeg. Stelle per ſofort. An⸗ gebote unt. L. Z. 44 an die Geſchäftsſt.*880 fräulein 28 Jahre alt, intellig, ſtreng ſolid, gewandt u. tüchtig im Verkauf, auch ſehr bewandert i. Haus⸗ halt, ſucht Stellung auf ſofort oder päter, gleich welcher Art 870 Angeb. unt. P. W. 41 Auskunft erteilen die Orts⸗ und Innungs⸗ krankenkaſſen, die Gemeindeſekretariate, die ſtädt. Amtsſtelle für reichsgeſetzliche Verſicherung N 6, 4, das Bezirksamt— Verſicherungsamt— und die Bürgermeiſterämter. 43 Mannheim, den 21 September 1922. Bad. Bezirksamt— Verſicherungsamt. Die diesſ. Herbſtmeſſe betr Die Herbſtmeſſe beginnt am Sonntag, den 1. Oktober und endigt am Dienstag, den 10. Ok⸗ tober ds Is. An den Sonntagen dürfen die Verkaufsbuden auf dem Meßplatz innerhalb der Stadt(Zeughaus⸗ platz) von 11 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends, alle übrigen Buden(Verkaufs⸗, Schau⸗ und Schieß⸗ buden), Karuſſells ꝛc rechts des Neckars von 2 Uhr nachmittags bis 10 Uhr abends geöffnet ſein. An den Werktagen müſſen die Verkaufsbuden auf dem Zeughausplatz um 7 Uhr abends ſchließen, alle übrigen Buden(Verkaufs-, Schau⸗ u. Schieß⸗ buden), Karuſſells ꝛc. rechts des Neckars, dürfen bis 8 10 5——1 e e 7 Mellland an die Geſchäftsſtelle. ruſſels, Schiffsſchaukeln und ſonſtige Dar⸗ 2 2 7 bietungen mit Mufik dürfen an Werktagen vor 12 255 8— Kinderfräulein Uhr nachmittags nicht geöffnet werden. Tem. fabrik, Aktien-Gcsellscaft 24 F. aute Zeugniſſe, Die Aufſtellung von Verkaufsſtänden außer⸗ Manmhehm Imdnstriehafen ſucht Stelle 2815 Ang. a. Haas, Elber⸗ feld Auguſtaſtr. 56. Ig. Frau(höh. Lehr.⸗ Exam.) ſucht in Mannh. od. Umg. Stellung als halb der Meßplätze, insbeſondere an den die Meß⸗ plätze umgebenden Straßen iſt nicht geſtattet. 40 Mannheim, den 20. September 1922. Badiſches Bezirksamt— Pollzeidirektion— Abt. C. Handelsregisfer. Lagerstraße 7. Fee m Handelsregiſter B Band XXII.⸗Z. 50 Wir suchen zum baldigen Eintritt heute die Firma„Fabrikationsgeſellſchaft 8 Sekretär In für Funka⸗Kabelſchuhe Geſellſchaft mit beſchränkter franz. engl. Korreſp., Kenntn. i. Stenogr. u⸗ Haftung“ Mannheim, Pflügersgrundſtraße 1/38, eingetragen. Der Geſellſchaftsverkrag der Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 3. Auguſt und 12. September 1922 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung und der Ver⸗ trieb des unter Deutſchem Reichspatent Nr. 349 216 geſchützten Kabelſchuhes, ferner die Herſtellung und Verwertung aller Erfindungen auf gleichem und einſchlägigem Gebiete. Die Geſellſchaft iſt berech⸗ cande Seenohnisthnen Damen aus gutem Hlause mit mehrjähriger Praxis werden um ausführliche Bewerbungen gebet. Klein's Tabakfabriken o. H. 6. Maſchinenſchr. vorh. Angeb. unt. M. A. a. d. Geſchäftsſt. 877 883 Fräulein ſucht Stellung in Ver⸗ Oeinrestaurumi, Clou“ tigt, gleiche oder ähnliche Unternehmungen zu 55 5 iſſe erwerben, zu pachten und ſich an ſolchen zu betei⸗ Schifferstadt Seuce ligen oder Intereſſengemeinſchaften einzugehen. Aelt. geb. Herr ſucht 2 9006 Angeb 55 t. M. M. 56 Das Stammkapital beträgt 50,000 Mark. Die Ge⸗ für einig. Wochen gut Jungeres Fräulein au die Weſchäftsale ſellſchaft wird, wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, durch zwei Geſchäftsführer gemeinſam oder durch einen Geſchäftsführer mit einem Prokuriſten vertreten. Philipp Schanzenbächer ſenior, Mecha⸗ niker, Mannheim und Philipp Schanzenbächer junior, Ingenieur, Mannheim ſind als Geſchäfts⸗ führer beſtellt mit dem Recht der Einzelvertretung. für Stenographie u. Schreibmaſchine ſowie leichte Büroarbeiten per 1. Oktober geſucht; eventl. auch Anfängerin. Bewerber aus nur guter Familie wollen ſchriftliche Angebote richten an Automo- bil-Zubehör G. m. b.., Hannheim Börse, E 4. 927 Möbl. Zimmer Gefl. Ang. mit Preis⸗ angabe erb. u. I. O. 35 an die Geſchäftsſt. 861 Geldverkehr. Geſchäftsmaun aus der Fe men 00 a⸗ ſucht ſich mit 100 Mille Die Kündigung der Geſellſchaft iſt jeweils auf das Möbl J 6 5 2A⸗ Ende eines Kalenderlabres mit ſechsmonaliſcher 00l. Insnef Schrifſl. Neimarbeit Jn a1e Zweigen des= fatig e e e ee, genhen. Ceaz Sreae veg dr. dl. elene 9 158 unweit vom Zeughaus⸗ Böhliz-Ehrenberg. 873 nur beſt. empfohlenes 2 beteiligen Reichsanzeiger. Mannheim, den 22. September 1922. Bad. Amtsgericht B. G. 4. 1. Iaufende Ueberwachung, 2. kostenlose Ausführung sämtliche 3. sofortige Stellung von Ersatzmotoren bis Ihr Motor in unseren Gegen eine Jahrespauschalsumme dieten wir Ihnen: Oelung Ihrer Motore Reparaturen an mren Motoren platz von jüngerem Ehe⸗ paar während der Meſſe gesucht. 944 Angebote unter N. E. 14 Aleimreretag Alenmäacen Angeb. unt. L. K. 551 Später das Doppele an die Geſchäftsſt 22 Beteilige für ſofort geſucht. Ge⸗ halt nach Uebereinkunft. Vorzuſtellen 11—3 Uhr. Amiche Veroftenslichangen der Szadtgemeinde. Der Bedarf der ſtädtiſchen Anſtalten an ſa. gelben Speisekartoffeln mit ca. 3300 Ztr. an die Geſchäftsſt. d. Bl. Geſchäftsinhaber ſucht Reparaturwerken für Sie kostenlos wiederhergestellt ist. 4. keinerlei Berechnung der gestellten Ersatzmotore. Verlangen Sie unverbindlichen Vertreterbesuch. Beſitzer einer größeren Liegenſchaft an beſter Lage Baſel mit Bureau. 149 iſt im Angebotswege zu vergeben. Angebote hitrauf ſind bis Donnerstag, den 5. Oktober 1922, vorm. 11 Uhr mit entſprechender Aufſchrift verſehen auf dem e des neuen Krankenhauſes— Zimmer 115—. einzureichen. Dem ſchriftlichen Angebote von mindeſtens 5 Pfund der zu liefeinden Kartoffeln beizufügen. Die Lieferung hat frei Keller zu erfolgen. Wir behalten uns vor, die Lieferung auch geteilt zu vergeben. 59 Bler- und Speise-Restaurant 2Zum wilden Mann“ L243 eden Freitag Ofobes Schlachtfest Zum Auss chank kommt: Spezial-Märzenbock aus der Spatenbrauerel München. 963 Tuei bewahlte Kaufeute suchen sich an einem bestehenden fabrizunternehmen der Elsenbranche aktiy zu beteiligen ein solches käuflich zu erwerben oder eine entspr. Niederlassung zu Übernehmen. Be- rechtigung zum Eisengroßhandel vorhan- den. Erste Referenzen und evtl. grobße Bäüroräumlichkeiten stehen zur, Verfügung. Angedote unter L. G. 26 an die Ge- schäftsstelle erbeten. mit Obermetzers Medizinal⸗ 2 Zur Nachbeh. iſt Herva- Kreme beſond. zu empf. prächt. Erfolge erzielte. Iu haben in allen Apotheken, Drogerien und Parfümerien, E37⁰ Schneiderin ſucht tücht. Teilhaberin. Geid nicht erf. Ang. unt. . G. 51 d. d. Geſchſt. 888 Detektiv-Institut und Prlrat-Auskunftel Argus A. Maler& Co., G. m. b. H. O 6, 6, Mannheim Telephon 3305 Akad, geb Herr, anf. 30er, ſucht Verkehr zw. fanz. Konversation Vertrauliche Auskünfte Ungeh unt. I, P. 34 an die Geſchäftsſt.*860 485 ſeder Att, Erhebungen in allen Ktiminal- und Aaneaeh A Ztyilprozessen, Hei- Wochen alt, Mädchen, ratsauskülntte. Anwesen JAngeb. unt.., D. 48 Tapfdürd Mannbeim F 5. 2 Sofort. Wohnungstauſch, Schrebergarten, möglich. an die Geſchäftsſtelle Kauf-G Rleines Haus(-7 familenhaus in Mannheim oder Umgeb d. B Sladdeutsche Motoren-Uesellsehatt m. b.., Mannhelm Abteilung Motorenüberwachung Reparaturverke Mannbeim U 4, 23 Handelsbüro: Frankfurt a. M. Kalserstr. 6 Telephon 170 esuche ung zu kaufen geſucht. 2—— Küche und Angebote unter N. J. 18 1. 951 Teleph Angebote unter A. ſtelle d. Bl. gut erhaltene Onzelle zu kaufen gesucht. Q. 116 an die Geſchäfts⸗ 8404⁴ ildant-Aag zu kaufen geſucht. An⸗ gebote unt. I. T. 38 an die Geſchäftsſt. 866 Nassaschrank u. Büroeinrichtung gut erh., z. kauf. geſ. Angeb. unt. M. J. 53 a. d. Geſchäftsſt. 894 Gebrauchtes Herrenzimmer evtl. einzelner Bücher⸗ ſchrank, ibtiſch, a. Klubſeſſel zu kaufen ge⸗ 125 + 15 1 8 „unt. L. I, an d die Geſchefteele mit ſof. beziehbarer Werk · ſtatt zu verkaufen. Angeb. u. L. S. 37 an die Geſchäftsſtelle. 863 Haus, Laden, Toreinfahrt Remiſe, Stall, el. Anſchl. 2 Zimmerwohn. frei. 6 bis 800 Mille erforderlich. Baßler, 87 5 8. Größeres auf Abbruch zu verkauf. a. d. Geſchäftsſt. B6796 Neuer Damenmantel modern, preiswert zu verkaufen. Gaſthof Prinz Karl, L 6. 10.—892 Histen 20 St. mit oder ohne Strohhülſen für Wein und Liköre zu verkaufen. Chr. Schmalzried, m kindesſtatt abzugeb. 5 Ung. unt M. F. 50 an Geſchäftsſt. B6797 Kaufe: B6780 Uul Metale lelder. Zülnhe, Mobel. Fassler, S 2, 12 Telephon 8936. 2 feettenpaſesol Hefrenanzug (neu), kleine Figur, ein Damenmantel(Gr. 44), 2 weiße Stühle zu ver⸗ kaufen. Vömel, Hebel⸗ ſtraße 23. B6798 1 Hopier-Rolen (Soennecken) geg. Meiſt⸗ gebot zu verkaufen. An⸗ gebote unt. F. X. 148 an die Geſchäftsſt. 3903 Palmen (Phönix u. Dracaenen), große, ſchöne Exempl., in eich. Kübel, ſeils i. Töpf, weg. Platzmangel ſofort zu verkaufen.*824 Angeb unt K. X. 17 an die Geſchäftsſtelle. Neue Fahrradberelfung „extr. Prima m. Gebirgs⸗ reifen verkauf. Preis Neckarau, Fiſcherſtr. 42, 1800 Tel. 4284. 846 Langſtr. 39b. W. Maier, *882 fhachen, Paplef Pen Frack-Anzug mit Kla linder fü Gr. 155 4 den, Wall Lenauſtr. 12, 3. St. r. 865 Verschled. Cefen mit Rohr zu verkaufen. Leimroth, O 5. 12, 2885 Hinterhaus. 2 Perserteppiche beide la. Exemplare, zu verkaufen bei Rohmer, K 4. 17 part- B6795 aknomotol 3 PS., N..Uu. Motor- rad preisw. zu verkauf. Fr. Schreck, nzen⸗ *893 ſtraße ga. Gut erhaltener Nindertastenwapgen zu verkaufen. Pfiſterer, ugartenſtr. 45 p. 899 Brennholz 400 RNmtr. Buchenroll., Eichenſcheit⸗ und Schäl⸗ holz, 300 Zentner trock. Schwarten gebunden, franko Station Odenw. ſofort zu verkauf. 850 Maurer, P 2. 6, Tel. 5425. Miet-Gesuche. Bürovorſtand, viel verreiſt, ſucht möglichſt bald gut*895 Aah Inmel ev. mit Klavierbenützg. Gefl. Ang. u. M. K. 54 an die Geſchäftsſtelle. ort Mannheims. 6. 5 Wohnungstausd: Gesucht wird: Moderne 5 big b Timmerwahnung mit allem Zubehör in guter Wohngegend der Stadt Mannheim, möglichſt Oſtſtadt. Angeboten wird: 5 Eimmerwohnung mit Manſarde in gut neuerem Hauſe in eingemeindetem Vor⸗ 153 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Ez371 möglichſt in der Neckar⸗ ſtadt 5*800 -Vohag. Dringlichkeitskarte vorh. Angeb. unt K. P. 9 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Monunostauach! 4 Zimmer, Bad, ſonſt. Zubehör, Meerfeldſtr. gegen 5 Zimmer, Bad u. Zubehör in gut. Lage zu tauſchen geſucht. An⸗ gebote unt. M. C. 47 an die Geſchäftsſt. 884 Arzt ſucht für Privatwohng. Y bele Unne oder Manſarden. Tel. wird gelegt. Angobote unter L. U. 39 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 867 Trockene Lagefräume in den R, 8,.Quadraien per ſofort zu zeitgemäßer Miete xesucht. Gefl. Angebote an: e„HANSA“- „1. 939 fil Hümraun per ſofort geſucht. 831 Angeb. unt. L. A. 20 an die Geſchäfteſt. d. Bl. Lebensmittel- Geschäft mit einem Zimmer ge⸗ ſucht, eventl. auch(714 eerer Ladlen Neckarvorſtadt bevorzugt. Ang. u. J. A. 70 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. eingerichtetem, Angebote unt. G. C. Telephon und größeren Lagerräumen, ſucht für irgendwelche Artikel Allein vertretung reſp. Verkauf für Baſel u. Umgebung. Angebote ſind zu richt. unter N. D. 13 an die Geſchäftsſtelle. 943 Durchaus zuver- lässiges älteres Nindentadlein sSowie 3871 danlelte faäah bei zeitgemäßer Entlohnung ges. Elmhorst Augusta-Anlage 21. 3919. Fran Luhde, Alenmadden 1. Okt, geſucht. Anmenmäadhen Ehrliches, fleißiges Alenmäddhen 889 krabe 12 Hagennadhen per ſofort geſucht Hotel National. Geſucht beſſeres Kinderfräulein f. einen Bub(2¾¼.) mit guten Zeugn. bei hohem Lohn u. gut. Hebelſtraße 5, 3. Stock. Selbſtändiges, küchtiges welches kochen kann, auf 5 3917 P 7. 7a, 3. Stock. welches gut nähen kann, gegen hohen Lohn und gute Behandlung ſofort od. ſpät. geſlicht. B6790 C 7. 18, 2. Stock. auf 1. Oktober geſucht. Stahl, Rupprecht⸗ 829 Verpfleg., ferner Ig. Mädchen aus gut. Hauſe, welches gut koch. kann, b. RKohem Lohn per 1. Novbr. Berlowitz, G3, 17. L0 Vorzuſtellen—12 u. Braves ODienst.- Mädchen (eptl. zwei), ſehr hoher hn, monatl. ſteigend, von—2 Uhr geſucht. *891 Mädchen und gute Behandlun —0 Uhe. 2870 ſucdt e Hotel Peterhof, Suche für meine Homburg(Saarpfalz). Kaffee⸗Küche ein ordent⸗ 8 2 15 Flin Aadcgen Lorbeer, C 3. 16. mich mit apial an kurzfriſt. Geſchäft ſtill 97 Angeb. unt.., II. an die Geſchäftsſtelle. 2 Heirat- Solider beſſ. werker, 26 J in bee Aer n line e ieſ. Wege, da kei Gelegenheit vorhandg paſſende Aaenefbri alt Etwas Vermögen er⸗ 2 icht Be⸗ wünſcht, jedoch nich 5 dingung, ev. Einhe Gefl. Juschriften— mit Bild,—527 retourniert wird, 1 K. f. 2 d. d. Geſcale ſtelle erb. Anon. zwern⸗ Diskretion Ehrenſache⸗ Heirat Geſchäftsmann. 26 d wünſcht Fräulein 725 paff. Bek. kenn. 15 1 Einheirat ev. nicht 2645 geſchl. Zuſcht. 4. E anz, an Mannh. Gen. Antz, Zweigſt. Waldhofſtr. Heiral. Sol. Beamter, 25. alt beol, wünſce 15 paſf. Fräulein(nicht. 22.] bek. z. werd er⸗ ſpät. Heirat. Etw. m. mögen erw Zuſchr. zu⸗ minee w 3 kückgeſ.., u. I. besae für ganz oder tagsüber. Konditorei Schleuer, E2 Zur Stütze der Haus⸗ frau wird zum ſofortig. Eintritt ein einfaches, Stellen.Gesuche Kaufmann welches in allen Haus⸗ arbeiten erfahr. iſt, nach Saarbrücken geſucht. Gute Bezahlung und vollſtändig. Familienan⸗ ſchluß. Angeb m. Zeug⸗ niſſen an Bergmeiſter Kirſt, Saarbrücken III, Nauwieſerſtr. 39 11 erb. Braves, ehrl. evang. Mädchen bei gutem Lohn und beſter Behandlung bald. geſucht. B6787 Frau Carla Sorg auch Vertrauenspoſten. Angeb. unt. M. H a. d. Geſchäftsſt. gut bewandert, Stelle als Haushäfterin bei ält. Mannheim. K 1. 13. die Geſchäftsſte d. Bl. (bish. in Verſicherung), kinderliebendes 802 22 Jahre alt, Erfahrg. E 2 in Buchhaltung, Korre⸗ Fräulein ſpondenz, Stenographie und Maſchinenſchreiben, leichte Auffaſſungsgabe, ſucht paſſende Stellung in Handel od. Induſtrie per 1. Oktober er., eptl. *890 Witwe ohne Kinder, die in Küche u. Haush. ſucht 759 Ehepaar oder alleinſtehend. ält. Herrn. Angeb. unt. J. P. 84 an ffalan, N l mit Wäſcheausſtener niit bar Geld, wünſcht rat nett. Herrn zw. erden. bekannt zu isgeſchl Witwer micht eK 42 uſchr, unt. I. 7876 5 Geſchäftsſt. 5 2 helle eume ür Büro oder Lagen im, 5 in— Hildaftraße 3, zu 4871 Deme 3 Bülro-Raum ter Lage, I möbl. Bilg ber 22. delberg. Salaeme 15 — 5 Für Bermigzg koſtenlos. 40 2 3, 20, 7 Cong Maler, 44— 4 —