5* SS ˖ SeeerA 18S8SR 8 „ 1 ſondere die Nachricht von der SBrei ag, 27 September. Bezugspreiſe: Zu mMannheim und umgedung monatlich frei ins haus gebracht mark 150.—. Durch die poſt bezogen vlertell. Mark 480.—. Einzelnummer mk..o0. poſtſcheckkonto Ar. 17800 Karlsruhe in Oaden und Nr. 2017 gudwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchäfts⸗Rebenſtelle neckarvorſtadt, Waldhofſtraße n er 6. Sernſprech nummer 7040, 7031, 7032, 7043, 7043, 79066. CTelegramm⸗òreſſe: Seneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Die Zuſpitzung der Orientkriſe. „Der Frieden hängt an einem Faden.“ 9 Die Londoner Abendpreſſe weiſt auf den ganzen Ernſt der Lage im Nahen Oſten hin und erklärt, der Friede hänge an einem Faden. Um 11 und 4 Uhr wurden Sitzungen des briti⸗ ſchen Kabinetts abgehalten, in denen die Lage im Nahen Oſten erörtert wurde. Vor der erſten Kabinettſitzung empfing Lloyd George den britiſchen Botſchafter in Berlin, Lord Abetnon. Auch amtliche Kreiſe halten die Lage für ernſt. Verſchiedene Divi⸗ ſtonen türkiſcher Truppen ſollen ſich in der Nähe von Ismid ver⸗ einigen. Man glaubt, daß ſie die neutrale Zone überſchritten haben, jedoch ſtehe eine Beſtätigung dieſer Meldung noch aus. Die Blätter erklären, wenn ſich die Meldung bewahrheitet, würden die Alliierten in Konſtantinopel gefährdet ſein. Man erwartet, daß bei einer wirklichen Gefahr für Konſtantinopel die alliierten Trup⸗ rückziehen müſſen. In der Kabinettſitzung ſei die Möglichkeit erwogen worden, daß die türkiſchen Nationaliſten ihre vorrückende Kavallerie als Schutz benützen, hinter dem ſich die Infanterie und die Artillexie zu einem Angriff auf die britiſchen Streitkräfte bei Tſchanak zuſammenziehen. Angriffshandlung zu unternehmen, bis es pöllig außer Zweifel ſei, daß die türkiſche Kavallexie tatſächlich als Schutzwall benützt werde, hinter dem Geſchütze nach vorn gebracht werden, um die britiſchen Stellungen bei Tſchanak und die Sicherheit der Dardanellen und der vorbeifahrenden Schiffe zu gefährden. die Engländer ſollen in Tſchanak eine große Flugzeugflotte haben, die in der Lage ſein werde, zu entdecken, was hinter der türkiſchen Linie tatſächlich vor⸗ gehe. Britiſche Geſchütze aus Malta ſeien jetzt auf Gallipoli aufgeſtellt. Die Zahl der Streitkräfte Muſtapha Kemals betrage 60—100 000 Mann. Er habe ſeine Truppen in zwei Armeekorps eingeteilt, und verfüge, wie man glaubt, über 60 Flugzeuge. Der vormarſch der Türken. WB. Paris, 28. Sept. Nach einer Havas aus Konſtantinopel über London zugegangenen Meldung rückt türkiſche Kavallerie von Erenköj aus in nordöſtlicher Richtung auf Osmanli Tepe vor, offen⸗ bar um den vorgeſchobenen britiſchen Poſten von Kepez(7) zu be⸗ ſetzen. Eine ſtarke britiſche Kolonne mit Axtillerie iſt von Tſchanak abgegangen, um den Vormarſch der Türken zu verhindern. Flottenbewegungen. WB. London, 28. Sept. Die„Times“ meldet aus Malta, daß die dritte Zerſtörungsflottille ſowie 3 Kreuzer und ein U⸗Boot nach dem Oſten abgefahren ſind. Aus Konſtantinopel wird gemeldet, daß die erſte Zerſtörerflottille der Atlantiſchen Flotte dort ei ngetroffen iſt. Ihre Ankunft habe zur Beſchwichtigung der Nervoſität in Konſtantinopel beigetragen. WB. London, 28. Sept. Nach einem Bericht aus Waſhington haben auf Erſuchen des Admirals Briſtol 12 amerikaniſche Zerſtörer Befehl erhalten, ſich nach Konſtantinopel zum Schutze der amerikaniſchen Intereſſen zu begeben. WB. Waſhington, 28. Sept.(Havas.) Vizeadmiral Long von der amerikaniſchen Marine iſt nach Konſtantinopel unterwegs, um an etwaigen Flottenmaßnahmen Amtlichen Kreiſen zufolge änderte ſich die Politik der amerfka⸗ niſchen Regierung in der Levante nicht. Long wird mit Admiral Briſtol bei den Hilfsmaßnahmen mitwirken. Konſtantinopel nicht zu halten! 2 7 Berlin, 29. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Lloyd George hat geſtern zuſammen mit dem Miniſterrat, wie die 4 Fonſled aus London meldet, die militäriſchen Berichte, die aus Konſtantinopel vorlagen, an der Hand von Karten geprüft, insbe⸗ neuerlichen Zuſammen⸗ — Nehung von Truppen in der Nähe von Konſtantinopel. 5 Gleichzeitig wurde die Frage aufgeworfen, ob Konſtantino⸗ pel gehalten werden könne, wenn Kemal Paſcha es angreife. Man war allgemein der Meinung, daß das nicht möglich ſein würde. Die britiſchen Truppen und die Alliierten würden alſo vielleicht gezwungen ſein, die Stadt zu räumen und ſich nur auf Galli⸗ poli und Tſchanak zu ſtützen um von dort aus die Freiheit r Meerengen zu verteidigen. Die Käumung Tſchanaks. WB. Paris, 29. Sept. Nach einer Meldung der„Chicago Tribune“ aus Konſtantinopel haben die britiſchen Behörden ſchanaks in einem Anſchlag erklärt, daß, um die Einwohner⸗ ſchaft nicht dem Schrecken des Krieges auszuſetzen, die ganze Zone geräumt werden ſolle. Ueber die Vorgänge vom Samstag abend glaubt das Blatt zu wiſſen, daß ſich eine anſcheinend ſtarke griechiſche Abteilung in die neutrale Zone zurückgezogen hätte, der die Türken bis in die Nähe von Tſchanak auf dem 1 uße gefolgt ſeien. Der engliſche Kommandant verlangt den Ab⸗ lut eines Waffenſtillſtandes und Aufklärung, warum die Tür⸗ n in die neutrale Zone eingedrungen ſeien. Dieſe hätten ge⸗ atwortet, ſie wüßten von keiner ſolchen Zone und hötten vor allem mögen. die Griechen zu verfolgen, wohin dieſe ſich auch wenden Syrien den Kemaliſten. London, 28. Sept. Der Sonderberichterſtatter der„Daily werde in Beirnt meldet, in dortigen gut unterrichteten Kreiſen großen an! Watemte reichten für die Kontrolle Groß⸗Syriens nicht aus und ur ſondere in den nödlichen Diſtrikten ſei die Lage bereits äußerſt uhig. Die Kemaliſten ſollen bereit ſein, Frankreich die F Ehenter! Del-Felder und die Kontrolle der nordſyriſchen 1 ahn zuzugeſtehen. 8 angenommen, daß Frankreich in naher Zukunft einen Teil Syrlens den Kemaliſten abtreten werde und nur pen Konſtantinopel räumen und ſich nach Gallipoli zu⸗ Der General Harrington ſei entſchloſſen, keine teilzunehmen. hat die Staat des größeren Libanon behalten werde. Die franzöſiſchen Badiche Aeucſt Nachrichlen Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetzu. Necht. Mannh. Frauen⸗Jeitung. Mannh. Muſik-Seitung. Bildung u. Unterhaltung. Seld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. Deine letzte Waffe hoſt du Dir ſchon einmal überlegt, was dit deine Feitung bedeutetz 77 Sie iſt die Waffe im Rampf gegen verſailles und für die Beſſerung unſerer Seziehung zum Nusland gegen verleumoͤung und Lüge, Führer im Rampf der meinungen und probleme öer Wirtſchaft, Und dieſen Deinen treueſten Freund willſt du jeden Tag eine Jeitung zum Gpfer fällt, iſt keine gedankenloſe oder inhaltsbare Phraſe, ein Modewort des Tages oder ein Schlagwort der politik, ſondern bitterernſte Wahrheit! die preſſe ſucht ſich ſelbſt zu helfen, ſo gut ſie kann, aber auch du mußt ihn helfen indem Du ihr auch trotz der erhöhten Preiſe die Treue wahrſt. wie du deine Feitung brauchſt, ̃iühr, ſo hilfſt Du dir, Deinem volk uns ſeiner Seiſteskultur. Alle nachgenannten Mannheimer Zeitungen ſind gezwungen die Bezugspreiſe ab 1. Oktober weſentlich zu erhöhen: Arbeiter⸗Jeitung Mannheimer Seneral⸗Anzeiger 5 Monnheimer Tageblatt Nes neue Badiſche Landes⸗Jeitung neues Maunheimer volksblatt volksſtimme Leiter und Segleiter durch die töglich ſich hãufenden und überſtürzenden Lehrer und Aufklärer, denn deine Zeitung kann dir das immer teurer werdende Werk oder Buch, wenn auch nicht ganz erſetzen, ſo doch nahe bringen und Dein verſtändnis für alle Wiſſensgebiete wecken und darauf hinleiten, vermittler ſar den Rustauſch wirtſchaftlicher Güter, Freund in allen Nöten und Fährden, der Dich in großen und kleinen Bekümmer⸗ niſſen zu tröſten und aufzurichten verſucht, aber auch mahnt und warnt! Der⸗ Bezugspreis für den Mannheimer General⸗Anzeiger iſt mk. 300.— Einzelverkauf Mk..—, über 8 Seiten Anzeigenpreis Rk. 30.— die SZeile 1922.— Nr. 448 Anzeigenpreiſe: gei vorauszahlung die kl. Zeile mk. 20.—. Stellengeſ. u. Familien⸗Anz. 20% Nachl. Reklamen mk. 80.— Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Nnzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine berantwortg. übern. höhere Sewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. arrdn oder beſchränkte Rusgaden oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. —deine Jeitung! Anſchauungen, nun in der Not verlaſſen! die Rot der preſſe, der ſo braucht deine Feitung Dich, hilfſt du „„ mk. 10.—. Reklame Mk. 120.—. Kemal paſchas Einwände. WB. Paris, 28. Sept. Havas berichtet aus Adana, man melde aus Smyrna, Muſtapha Kemal Paſcha ſei bereit, die Ein⸗ ladung der Alliierten zu einer demnächſt ſtattfindenden Konferenz über die Frage des Nahen Oſtens anzunehmen. Er behalte ſich aber ausdrücklich das Diskuſſionsrecht über die Frie⸗ densgrundlagen vor. In autoriſierten Kreiſen glaube man, die kemaliſtiſche Regierung werde von den Alliierten die erforder⸗ lichen Maßnahmen verlangen, damit die Sicherheit der muſelmani⸗ ſchen Bevölkerung in Thrazien gewährleiſtet werde. WSB. paris. 28. Sept. Wie die„Chicago Tribune“ aus Kon⸗ ſtantinopel meldet, verlautet in nationaliſtiſchen Kreiſen, daß Ke⸗ ſäũvpwa!l die Bedingungen der Prinzipiennote der Alliierten mit fol ⸗ genden Einſchränkungen annehmen werde: 71 1. ſofortige Räumung Thraziens durch die Griechen 1 Garantien; keine Völkerbundskontrolle über irgendwelches türkiſches Gebiet: 5 10 8. keine Einbeziehung Japans in die Regelung der Meer⸗ engenfrage; 15 4. wo z u ſolle die Räumung Konſtantin pels durch die Alliierten bis zum Abſchluß des Friedens aufgeſchoben werden? Die Kemaliſten trauten eenslgen Ausdrucksweiſe der Note nicht, weil dieſe die Beſetzung Thraziens bis zur Maritza nicht klipp und klar den Nationaliſten zugeſtehe, ſondern ſie von der Reſpektierung der neutralen Zone abhängig mache. WB. Paris, 28. Sept. Nach einer Havasmeldung aus Angora Nationalperſammlung beſchloſſen, einen Kredit von 14 600 000 türkiſchen Pfund zu bewilligen, von dem acht Millionen für das Kriegsminiſterium, der Reſt für die anderen Miniſterien beſtimmt ſein ſoll.* 1 WB. London, 28. Sept. Reuter meldet aus Konſtantinopel, daß die Spannung wegen der Verletzung der neutralen Zone etwas ge⸗ mildert wurde durch die Antwort, die geſtern von Muſtapha Kemal aus Smyrna ankam. Die an Harrington gerichtete Antwort umgeht die Frage der Zurögzlehung der türtilcen Trurpen. gemel ertiert, 2 — er wiſſe nichts von einer neutralen Zone und beklagt ſich über die Zerſtörung von Gebäuden und Straßen durch die britiſchen Trup⸗ pen. Die Antwort gibt dem Wunſche Ausdruck, Zwiſchen⸗ fälle zu vermeiden. Kußland und die Orient⸗KAonferenz. WB. London, 28. Sept. Der politiſche Berichterſtatter der „Weſtminſter Gazette“ ſchreibt, die britiſche Regierung wider⸗ ſetze ſich nicht irgendeiner Vorkehrung, durch die die Stimme Rußlands auf der kommenden Konferenz über den Orient ge⸗ hört werden ſolle. Die Schwierigkeit ſei jedoch die Haltung Frank⸗ reichs, das keineswegs geneigt ſei, Rußland eine offizielle Stellung auf der Konferenz einzuräumen, da dies einer Anerkennung der ruſſiſchen Regierung gleichkommen würde. Dieſe Schwierigkeit würde jedoch überwunden werden. Die Tür ſei für Rußland in Genua ge⸗ öffnet worden, diesmal werde ſie vielleicht noch ein wenig weiter geöffnet werden. Einem New Dorker Bericht der„Weſtminſter Gaz.“ zufolge zeigt ſich die amerikaniſche Preſſe im allgemeinen einer ruſſiſchen Teilnahme an der Konferenz über die Meer⸗ engen günſtig geſinnt. WöB. London, 28. Sept.„Mancheſter Guardian“ berichtet zur ruſſiſchen Forderung, auf der kommenden Meerengenkonferenz ver⸗ treten zu ſein: In Anbetracht der Tatſachen, daß Lord Curzon in Paris ein Einvernehmen mit den Franzoſen über die Abhaltung einer Konferenz habe erzielen können, die nach britiſcher Anſicht ein Gebot der Stunde ſei und auf jeden Fall verwirklicht werden müſſe, habe die britiſche Regierung mit Rückſicht auf Rußland eine völlig zurückhaltende Stellung eingenommen, um nicht dis nep ge⸗ fundene Entente mit Frankreich durch die Aufwerfung von Fragen in Verlegenheit bringen könnte, zu gefährden. Jetzt aber, wo Fragen aufgeworfen worden ſeien, müſſe Paris ſich mit ihr befaſſen. In einem Leitartikel kritiſiert das Blatt den Ausſchluß Rußlands von der geplanten Konferenz: Die Zukunft der Meerengen regeln, ohne Rußland zu befragen, ſei faſt dasſelbe, als wolle man die Zukunft des Aermelkanals regeln, ohne Großbritannien zu Rate zu ziehen. Es handle ſich jedoch um eine weit bedeutendere Frage als nur um die des Rechts der Durchfahrt durch die Meerengen. Die geſamten künftigen Beziehungen Englands zu Rußland mit allen ihren weittragenden Folgen ſtehe auf men Vollzugsausſchüſſe der Republik Elſaß⸗Lothringen geben. 2. Seite. Nr. 448. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Freitag, den 29. September 1922. dem Spiele. Das Blatt fragt, ob irgendein Grund fuͤr England vorhanden ſei, Rußland entgegenzuwirken, anſtatt die Gelegenheit zu benutzen, um ſich Rußland zum Freunde zu machen. Rußland werde zweifellos in einer nicht zu fernen Zukunft wieder eine der Großmächte der Welt werden. 8 Die Nevolution in Griechenland. WB. Paris, 28. Sept. Havas betrachtet in einer Meldung aus Athen die erſte Phaſe der griechiſchen Revolution als abge⸗ ſchloſſen. Die aufſtändiſchen Truppen ſeien im Piräus gelandet und in den öffentlichen Gebäuden untergebracht worden. Die Beſetzung von Athen ſei ohne Blutvergießen vor ſich gegangen. Die Roya⸗ liſten hätten unter Führung des Generals Konſtantinopu⸗ los und des Oberſten Sutos, der Platzkommandant von Athen war, einen bewaffneten Widerſtand gegen die Rebellen verſucht, aber die veniſeliſtiſchen Elemente, geführt von General Pan⸗ galos, hätten ſich ihrer Bewegung widerſetzt, ſich der Platz⸗ kommandantur bemächtigt und den Platzkommandanten verhaftet. Schließlich ſeien ſie Herren der Lage geblieben und die royaliſti⸗ ſchen Truppen ſeien in ihre Quartiere zurückgeführt worden. Der König hat ein Manifeſt veröffentlicht und ſeine Ab⸗ dankung zugunſten ſeines älteſten Sohnes, des Prinzen Georg, an⸗ gezeigt. Der König habe zuerſt die Abſicht gehabt, auf den Rat der Generäle und des Prinzen Nikolaus hin, ſich der Auf⸗ ſtandsbewegung zu widerſetzen. Er habe ſich aber von der Unmöglichkeit des Widerſtandes überzeugt, und die gegenrevo⸗ lutionären Vorbereitungen ſeien abbeſtellt worden. Die Chefs der veniſeliſtiſchen Partei ſeien den militäriſchen Chefs der Bewegung entgegengefahren und hätten mit ihnen über die Organiſation der neuen Regierung verhandelt. Jedenfalls werde General Nider Miniſterpräſident werden, Karapanos Miniſter für auswärtige An⸗ gelegenheiten, wenn dieſes Portefeuille nicht Koromilas übertragen werde; Finanzminiſter werde Diomeda. Die dynaſtiſche Frage bilde den Gegenſtand von Diskuſſionen, und man gehe ſoweit, von der Notwendigkeit, die Republik auszurufen, zu ſprechen. Havas teilt offiziös über die Beurteilung der politiſchen Lage in Griechenland durch die franzöſiſchen politiſchen Kreiſe mit, die Aufſtandsbewegung in Griechenland, welche Entwicklung ſie auch nehmen würde, könne Frankreich nicht gleichgültig laſſen, da ſie drohe die Lage im Orient noch weiter zu verwickeln. Die Tür⸗ ken könnten darin einen letzten Verſuch zum Widerſtand erblicken, und einige von ihnen ſeien ſchon auf die Rückberufung Veniſelos und auf eine neue Offenſive der griechiſchen Truppen in Thrazien gefaßt. Die Aboankungsurkunde Konſtantins. WB. Athen, 28. Sept. Die Botſchaft des Königs Konſtantin an das Griechenvolk lautet: Entſprechend dem feierlich kundgegebenen Wunſche der helleni⸗ ſchen Nation kehrte ich am 6. Dezember 1920 nach Griechenland zu⸗ rück und übernahm wieder mein königliches Amt. Ich erklärte da⸗ mals und beſchwor, daß ich die Beſtimmungen der Verfaſſung ein⸗ halten würde. Dieſe Erklärung entſprach ebenſo meinem innigſten Wunſche wie demſenigen des Griechenvolkes und den internakionalen Intereſſen unſeres Vaterlandes. In den von der Verfaſſung gezoge⸗ nen Grenzen tat ich alles was mir als Menſch für die Verteidigung der Intereſſen der Nation möglich war. Heute brachten betrü⸗ bende Ereigniſſe unſer Land in eine kritiſche Lage. Aber Griechenland wird ebenſo wie in ſo vielen anderen Fällen in ſeiner jahrhundertelangen Geſchichte auch dieſe Hinderniſſe überwinden und auf ſeinem ruhmreichen und glänzenden Wege fortſchreiten, voraus⸗ geſetzt, daß es der Gefahr in voller Einigkeit begegnet und von ſeinen mächtigen Freunden unterſtützt wird. Da ich nicht will, daß irgendjemand auch nur im geringſten glaube, daß ich auch nur in irgendetwas durch mein Verbleiben auf dem Throne der Einig⸗ keit im Wegse ſtehe, verzichte ichauf die königliche Ge⸗ walt. Mein älteſter Sohn Georg iſt von dieſem Augenblick ab Euer König. Ich bin gewiß, daß ſich die geſamte Nation um ihn ſcharen und ihn mit allen Kräften und um den Preis aller Opfer in ſeiner ſchwierigen Aufgabe unterſtützen wird. Ich ſelbſt bin glücklich, daß ſich mir eine neue Gelegenheit bietet, mich abermals für unſer Griechenland gufzuopfern. Noch glücklicher werde ich ſein, wenn ich ſehen werde, daß mein Polk, das ich ſo liebe, in vollkommener Ein⸗ mütigkeit zu ſeinem neuen König ſteht und das Vaterland zu neuem Ruhme und zu neuer Größe führt. Jedes Opfer iſt gering. Ich bin bereit, an der Spitze der Armee für die Intereſſen des Landes zukömpfen, wenn die Regierung und das Volk. Griechenlands glauben, daß dieſer Dienſt meinem Vaterlande nützen könnte. Die Frage der Thronfolge. WB. Paris, 28. Sept. Nach der⸗ Meldung einer Nachrichten⸗ agentur aus Athen, die der„Matin“ wiedergibt, weiß man noch nicht, ob der Kronprinz die Thronfolge an Stelle ſeines Vaters annehmen oder ob nicht etwa die Thronfolge auf Prinz Chriſtoph übergehen wird. Es ſei jedoch wahrſcheinlich, daß der Kronprinz ſich bewegen laſſen werde, den Thron zu beſteigen. Um den Vorſitz in der Reparations- Kommiſſion. —: Paris. 29. Sept. Jonnart ſtattete geſtern vormittag dem Vorſitzenden der Reparationskommiſſion Dubois einen Beſuch ab, woraus zu ſchließen iſt, daß die Wahl des Miniſterpräſidenten auf ihn gefallen iſt und daß die Kandidatur Marſal nicht mehr in Frage kommt. In der Reparationskommiſſion wird geſagt, daß Jonnart das Amt noch nicht angenommen hat. Laut„Temps“ iſt aber der Entſchluß Dubois unwiderruflich. Da Jonnart noch geſtern abend eine Unterredung mit Poincaré haben ſollte, dürfte man annehmen, daß die Frage bereits entſchieden iſt. Ueber den beabſichtigten Rücktritt Bradburys macht„In⸗ tranſigeant“ folgende dunkle Mitteilung: Herr John Bradbury wird unter den veränderten Verhältniſſen(alſo nach dem Rücktritt Dubois) viel ſpäter gehen oder viel früher. —: Berlin, 29. Sept. Nach einer Drahtmeldung des Pariſer Büros der„Voſſ. Itg.“ verlautet, daß Jonnart den Poſten des Präſidenten der Wiedergutmachungskommiſſton angenommen hat. —: LCondon. 29. Sept. Nach einer Mitteilung des britiſchen Schatzamtes ſind die Pariſer Meldungen über den Rücktritt Brad⸗ burys vollkommen unbegründet. Geſchichts ſälſchung. WB. Paris, 29. Sept. Bei einem Feſteſſen zu Ehren elſaß⸗loth⸗ ringiſcher Journaliſten hielt Miniſterpräſident Poincare eine Rede, in der er u. a. ſagte: Wie Unrecht hat Deutſchland, daß es fort⸗ fährt, die Geſchichte zu entſtellen und dem Augenſchein zum Trotz zu behaupten, daß unſere beiden Provinzen deutſches Land ſeien. Ver⸗ gebens ſteift es ſich darauf, in der ganzen Welt, beſanders in Lon⸗ don und Amerika Braſchüren und Flugſchriften zu verbreiten, um den Glauben zu erwecken, daß ſeit dem Friedensſchluß noch eine elſaß⸗lothringiſche Frage beſtehe. Vergebens hat Deutſchland vor einigen Monaten in Württemberg eine ſog. Vereinigung der ausge⸗ wieſenen Elſäſſer und Lothringer begründet, die, wie Sie ſich ſchon denken können. nur Württemberger umfaßt. Vergebens verſammelt es in Bremen oder Heidelberg ehemalige Studenten der Univerſität Straßburg, die ſich ebenfalls Elſäſſer und Lothringer nennen, und die in Wirklichkeit alldeutſche Studenten ſind. Vergebens ermutigt es auf ſeinem Gebiet die Errichtung von Gruppen, die ſich den Na⸗ Dieſe Kundgebungen ſind ſo kindiſch wie unpaſ⸗ ſend. Wenn Deutſchland tatſächlich einen Beweis pazifiſtiſcher Ab⸗ ſichten geben, unſer Vertrauen gewinnen und mit uns gute nachbar⸗ mit einer Rückerſtattung abfinden, die nicht wie ſeinerzeit der began⸗ gene Raub ein Akt der Gewalt, ſondern ein Werk der Gerechtigkeit war. Es würde dann darauf verzichten, den unabänderlichen Willen der beiden Provinzen anzuzweifeln. Dieſer Wille bleibt ſo, wie er ſich in den unvergeßlichen Tagen des Jahres 1918 gezeigt hat und bei den Kantons⸗, Deputierten⸗ und Senatswahlen ſowie unter allen Umſtänden, wo er Gelegenheit hat, ſich kundzugeben. Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede wies Poincare darauf hin, daß während des Krieges bezw. während der Dauer der Feindſeligkeiten insgefſamt 20000 Elſäſſer und Lothringer, die die deutſche Staatsangehörigkeit beſeſſen hätten, ins franzöſiſche Heer eingetreten ſeſen. Davon ſeien 8000 auf dem Schlacht⸗ felde gefallen. Der deutſche Werbearbeit werde es nicht gelingen, die Stimme, die aus dieſen 8000 Gräbern hervordringe, zu erſticken. Nitti über eine Wiederaufbauaktion der ſkandinaviſchen Staaten. 'B. Skockholm, 28. Sept.„Spenska Dagbladets“ Berichterſtat⸗ ter in Rom gibt ein Interview mit Nitti, worin dieſer die Ueber⸗ zeugung ausdrückt, daß eine Aktion ſkandinaviſcher, Staa⸗ ten für den Wiederaufbau Europas entſcheidende Bedeu⸗ tung haben könne. Es gäbe nichts Wichtigeres als den früher kriegführenden Nationen zu beweiſen, daß die neutralen Völker das Ihrige zur Wiederherſtellung Europas tun wollen. Auf die Frage des Interviewers, was zur Rettung Europas geſchehen könne, ant⸗ wortete Nitti: Gerade das Gegenteil davon, was jetzt geſchieht. Es nützt nichts, die Notwendigkeit des Friedens zu verkünden, wenn man nicht zu den Grundſätzen internationaler Gerechtigkeit und Mo⸗ ral zurückkehrt. Man kann nicht Schadenerſatz verlangen und gleich⸗ zeitig die Bezahlung ſeiner Schulden verweigern. Man kann nicht demokratiſche Grundſätze verkünden und gleichzeitig Neger am Rhein halten, auch nicht das Nationalitätsprinzip und gleichzeitig Kants Geburtsſtadt und Schopenhauers Geburtsſtadt durch einen künſtlichen Staat unter der Kontrolle des Völkerbundes und durch polniſchen Korridor voneinander trennen. Man muß die volle Wahrheit ausſprechen und Abſcheu vor Gewaltmaßregeln ver⸗ breiten. von Schweden und Norwegen erwarte ich vor allen anderen die Verwirklichung dieſer Aufgabe. Dieſe edlen Völker, die über dem Gewimmel ſtanden, leiden heute an den Folgen des Kon⸗ fliktes, den ſie nicht gewollt und an dem ſie nicht teilgenommen haben. Ebenſo wie ſie geſtern Abſcheu vor einem wilden Krieg empfanden, müſſen ſie heute Entſetzen gegenüber einem Frieden empfinden, der nur die Vorbereitung zu neuen Krie⸗ gen iſt. Deutſches Reich. Geringe Kohlenförderung. Berlin, 29. September.(Von unſerm Berliner Büro.) Die„Deutſche Tageszeitung“ ſtellt feſt, daß trotz des Ueber⸗ ſchichtenabkommens die Förderung gegen den Vormonat nur um 7000 Tonnen höher war, während man mit 50 000 Tonnen gerechnet hatte. Die Kohlenpreiſe. JBerlin, 29. September.(Von unſerm Berliner Büro.) Der alte Bergarbeiterverbhand wendet ſich, wie aus Bochum gemeldet wird, gegen die Behauptung, daß die Vegarbeiter⸗ löhne als Haupturſache für die Kohlenpreisſteigerungen hingeſtellt werden. Der Anteil der Löhns und Angeſtelltengehälter an der letzten Kohlenpreiserhöhung ſei nur 33 Proz. der Netto⸗ preiserhöhung geweſen. Die Zuſchläge! für Materialien und den ſonſtigen Nebenkoſten dagegen machen über 200 Proz. aus. Die Amtriebe der radikalen Betriebsräte. Berlin, 29. September(Von unſerm Berliner Büro.) Der Ausſchuß des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes iſt geſtern zu einer mehrtägigen Sitzung zuſammengetreten. Die Ver⸗ handlungen begannen mit dem Bericht des Bundesvorſtandes über die bisherigen Maßnahmen zur Bekämpfſung der Teuerung, an den ſich eine ausführliche Ausſprache anſchloß. Zum erſtenmal nahmen entſprechend dem Beſchluß des Leipziger Gewerkſchaftskongreſſes auch die Vertreter der Bezirksausſchüſſe des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes aus dem ganzen Reich an der Ausſchußſitzung teil. Die Debatte über die Aktion der Gewerkſchaft gegen Teuerung und Wucher wird fort⸗ geſetzt Der Reichsausſchuß der radikalen Betriebsräte hat in den Betrieben Groß⸗Verlins ein Flugblatt anbringen laſſen, in dem er die Arbeiter auffordert, am Sonntag än den geplanten Demonſtrationen am Wittenbergplatz teilzunehmen. Dda auch beabſichtigt iſt, am kommenden Sonntag in allen großen Städten Deutſchlands, namentlich in den Induſtriezentren, derartige Kundgebungen zu veranſtalten, hat ſich der Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftsbund am Freitag mit der Angelegenheit beſchäftigt. In dieſer Sitzung, in der auch zu dem von den radikalen Betriebs⸗ räten geplanten Kongreß Stellung genommen werden ſoll, wird vermutlich der Beſchluß gefaßt werden, die gewerkſchaftlich orga⸗ niſierten Arbeiter durch einen Aufruf über die Ziele der wilden Betriebsräte aufzuklären und die Arbeiter vor einer Vetei⸗ ligung an den Demonſtrationen zu warnen. Eine Rede Severings. .Berlin, 29 September.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Miniſter des Innern Severing hat auf dem ſozialiſtiſchen Parteitag für Weſtfalen in Herfurt eine Rede gehalten, in der er die Arbeiterſchaft aufforderte, das wichtige Inſtrument der Reichs⸗ wehr nicht den Bürgerlichen zu überlaſſen. Es ſei höchſte Zeit, die Reichswehr in den Dienſt der Republik zu ſtellen. In die Schutzpolizei hätten ſich zu viele Elemente eingeſchlichen, die das alte Offiziersleben führen wollten. Der ſozialiſtiſche Miniſter vertrat ferner die Forderung, die Verwaltung mit Nachwuchs aus Arbeiterkreiſen zu durchſetzen. Er erklärte, daß man entſchloſ⸗ ſene Perſönlichkeiten aus Arbeiterkreiſen in allen Aemtern brauche, ohne freilich zu ſagen, wo ſolche Perſönlichkeiten herzunehmen ſeien. Die Berliner Stadtoeroröneten und die Teuerung. Berlin, 29. September.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Berliner Stadtverordnetenverſammlung nahm in ihrer geſtrigen Sitzung zur Teuerungsfrage eine ihr vom Ausſchuß empfohlene Entſchließung an. In dieſer werden vom Reich u. a. Maßnahmen egen die Auswüchſe des Deviſenhandels, Aufenthalts⸗ ſert für Ausländer, ſowie Vermeidung der Gefährdung der erſorgung des Volkes mit, Lebensmittel durch die Erfüllung der Reparationslaſten gefordert. Ferner ſoll die Reichsregierung dahin wirken, daß alle Maßnahmen zur wirkſamen Bekämpfun gdes Wuchers von Erzeuger und Händler ergriffen werden. Weiter wird eine Verſtärkung der Reichsmittel für Rentner und ſonſtige Gehaltsempfänger und ſchließlich eine Aenderun g der Steuergeſetzgebung dahin verlangt, daß den Städten wieder das Recht gewährt wird, Zuſthläge zur Einkommenſteuer zu erheben. Die Kaiſer⸗Memoiren. Berlin, 29. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) In den neuen, die Gründe auseinander, die ihn bewogen hoben, den Fan rſten Hohenlohe zum Nachfolger Caprivis zu wählen. Der Kaiſer will ſich dabei hauptſächlich von der Rückſichtnahme auf Bismarck haben leiten laſſen, in der Erwartung, daß ein Staatsmann wie Hohenlohe dem Fürſten Bismarck weniger Fläche zur Kritik bieten würde als der frühere General Caprivi.„Onkel Clodwig“ hat ſich ſa in ſeinem eigenen Erinnerungsbuch ſelbſt ſo deutlich charakteriſiert, daß die Schilderung des Kaiſers, der ihn als den Typus des alten, vornehmen Grand Seigneus zeichnete, dagegen farblos wirkt. Geſpannt ſein liche Beziehungen herſtellen wollte, ſo würde es ſich ehrlicherweiſe darf man, wie ſich der Kaiſer zu ber bekanntlich in der Kanzlerſchaft Hohenlohe fallenden Krüger⸗Depeſche äußern wird. beſuchten Verſammlung über die„Tragödie de; veröffentlichten Bruchſtücken der Kaiſererinnerungen ſetzt der Kaiſer Reichstagsunterſuchungs⸗Ausſchuß für Oppau. Keine Feſtſtellung der Urſache.— Sprengverbot. ORB. Ludwigshafen, 28. Sept. Auch die Frage, ob eine beſon⸗ ders große Menge des Sprengſtoffes die Urſache der Exploſion ge⸗ weſen ſein könne, verneinten die Sachverſtändigen gleichfalls. Auch im Mai und Juni ſei mit den gleichen Stoffen geſprengt worden. Ebenſo ſeien das Bohrloch und die Verdämmung ſo geweſen wie gewöhnlich. Nach dem Gutachten der Sachverſtändigen muß auch die vierte Frage, ob das normale Düngeſalz mit dieſem oder jenem Spreng⸗ ſtoff zur Exploſion gebracht werden könne, nach den Feſtſtel⸗ lungen wahrſcheinlich verneint werden. Ein normales Düngeſalz hätte eine ſolche Wirkung nicht hervorbringen können. Bejaht wurde dagegen von den Sachverſtändigen die fünfte Frage, daß ein nicht normal zuſammengeſetztes Düngeſalz explo⸗ dieren könne. Das ſei der Fall, namentlich unter einer Reihe gün⸗ ſtiger Vorausſetzungen, beſonders bei großer Trockenheit und ſtarker Verdämmung. Jedoch verneinten die Sachverſtändigen auch die ſechſte Frage, ob ein nicht normales Düngeſalz bei der Exploſton vor⸗ gelegen habe. Auch der Feuchtigkeitsgehalt, die Temperatur und die Verdämmung ſeien an dem Unglückstag normal geweſen. Auf einen Einwurf des Vertreters des Arbeiterrates, daß drei Tage lang vor dem Unglück„viel Schnee“ umhergelegen habe, wurde von Sachver⸗ ſtändigenſeite erwidert, daß dies kein Nitrat geweſen ſein könne. Die ſiebente Frage, die im Gegenſatz zu den nur gedachten Möglichkeiten der erſten ſechs Fragen, eine poſitive Antwort auf die Frage nach der Urſache des Unglücks verlangt, wurde dahin beantwortet, daß eine poſitive Antwort nicht gegeben werden könne. Man könne nur ſagen, daß die Urſache wahrſcheinlich die Sprengſchüſſe des Sprengmeiſtets Humpe geweſen ſei. Im übrigen verneinten die Sachverſtändigen die Frage, ob in der Tatſache, daß ſicher zwei Exploſionen, von denen die zweite, wie aus den Aufzeich⸗ nungen der Erdbebenwarten, ungleich heftiger war als die erſte, innerhalb weniger Sekunden ſtattgefunden haben, die Möglichkeit der anderen geweſen ſei. Zu bejahen ſei jedoch die Frage, ob ſich die zwei Schüſſe mit dieſer letzten Deutung in Einklang bringen ließen. Unter keinen Umſtänden könne eine Gasexploſion vorliegen. Im übrigen verbreiten ſich die Sachverſtändigen über die Vorgänge bei der Exploſion und über deren Wirkungen. Die Sach⸗ verſtändigen faſſen ihr Urteil dahin zuſammen, daß irgendwelche Verſäumniſſe oder irgendwelche unterlaſſenen Vorſichtsmaß⸗ regeln, welche das Unglück hätten verhüten können, nicht hätten feſt⸗ geſtellt werden können. Mit großer Wahrſcheinlichkeit ſei anzu⸗ nehmen, daß die Sprengſchüſſe des Sprengmeiſters Humpe die Ur⸗ ſache des Unglücks geweſen ſeien. Die Herſtellun g des Ammon⸗ ſulphatſalpeters ſei an ſich ganz gefahrlos. Gefahrbringend ſei nur die Spannung im Ammonſulphatſalpeter mit Sprengſtoffen, beſon⸗ ders bei feiner Verteilung. Gegen die weitere Fabrikation dieſe⸗ Düngeſalzes ſei vom Standpunkt der Wiſſenſchaft nichts einzuwenden. Uebereinſtimmend ſeien auch die Sachverſtändigen zu dem Ergebnis gekommen, daß das Akkord⸗ und Prämienſyſtem ohne jeden Einfluß auf die Möglichkeit des Unglücks geweſen ſei Gegenüber einer Aeußerung des Vertreters des Arbeiterrates, die Sachverſtändigen hätten gegen die weitere Produktion von Ammon⸗ ſulphatſalpeter nichts einzuweden, obgleich erneut kleinere Exploſionen ſtattgefunden haben, ſowie daß es ſich für die Arbeiter darum handle, feſtzuſtellen: Was war die Urſache des Unglücks und ſtehen wir nicht in Zukunft wieder auf einem Pulverfaß? wurde von den Sachver⸗ ſtändigen nochmals nachdrücklichſt betont, daß die verarbeiteten Stoffe an ſich ungefährlich ſeien, nur dürfe nicht mehr geſprengt werden. Pflicht der Sachverſtändigen ſei es auch geweſen, ſich mit dem Prämien⸗ und Akkordſyſtem zu beſchäftigen, ſöweit die Möglich⸗ keiten der Urſache des Unglücks dabei in Betracht kommen könnten. Von einem parlamentariſchen Mitglied des Ausſchuſſes wurde feſt⸗ geſtellt, daß man aus den bisherigen Ergebniſſen der Unterſuchun zur Beruhigung der Arbeiterſchaft ſchon jetzt ſagen könne, daß das Sprengen in derartigen Betrieben nicht mehr angemandt wer⸗ den darf. Auf dem Verordnungswege ſei dies daher auch ſchon ver⸗ boten worden. Die Gutachter hätten. ſich von ders Standpunkt der Wiſſenſchaft aus mit dem Prämien⸗ und Akkordſyſtem beſchäftigt, der Ausſchuß müſſe ſich vorbehalten vom Stanspunkt der Praxis aus⸗ dieſe Frage noch weiter zu behandeln Abgeordneter Hofmann⸗Lrdwegshafen(Ztr.) trat als Orts⸗ anſäſſiger nachdrücklich der Auffaſſung entgegen, als ob es ſich der Unterſchungsausſchuß nicht hätte beſonders angelegen ſein laſſen, die Unterſuchung nach Urſache und Schuld energiſch zu betreiben. Der Vertreter des Arbeiterrates betonte ſchließlich noch einmal, ſolange nicht klipp und klar geſagt werden könne, was die Urſache des Un⸗ glücks geweſen ſei, dürfe Ammon⸗Sulphatſalpeter nicht mehr her⸗ geſtellt werden. Demgegenüber erwiderten die Sachverſtändigen, ſie hätten auf die fernere Fabrikation keinen Einfluß, das ſei Sa der Behörden und nötigenfalls der Geſetzgebung. Wiſſenſchafl⸗ lich ſei jedenfalls gegen die weitere Produktion nichts einzuwenden. Der Vorſitzende faßte das Ergebnis der Verhandlungen ſchließlich dahin zuſammen, daß man in gewiſſem Grade vor dem Abſchluß der Unterſuchung ſtehe; beſonderer Dank gebühre den Sach⸗ verſtändigen für ihre Bemühungen und die Gründlichkeit ihrer Unter⸗ ſuchungen, ohne die man niemals zu einem Ergebnis hätte kommen können. Der Ausſchuß habe alles getan, was in weiten Kreiſen der Bepölkerung und auch zumteil in der Preſſe nicht genügend gewürdigt wordes ſei, um nach Möglichkeit die Urſachen zu ermitteln und Maß⸗ regeln zur Verhütung ähnlicher Unglücksfälle zu ergreifen. Bei der Zuſammenſetzung des Ausſchuſſes ſei es unmöglich, einer Gruppe dienen zu können, und er halte es deshalb unter ſeiner Würde, ver⸗ leumderiſchen Behauptungen entgegenzutreten. Aufgabe des Aus⸗ ſchuſſes ſei es allein geweſen, der Wahrheit und dem deutſchen Volke zu dienen. Die Tätigkeit des Ausſchuſſes habe ſich ein⸗ gehend auf folgendes erſtreckt: Beſichtigung der Unglücksſtelle und in Verbindung damit Maßnahmen zur Verhütung weiterer ſolcher Fälle. wiſſenſchaftliche Erforſchung der Zufammenſetzung des Am⸗ monſulphatſalpeters, Prüfung des Vorganges bei der Fabrikation durch eingehende Vernehmungen der Arbeiter, der Direktion un der Aufſichtsbeamten, den Einfluß des Prämien⸗ und Akkordſyſtems, die Lagerung, die für die Urſache von der größten Bedeutung das Sprengverfahren in Verbindung mitidem Prämien⸗ und Akkord⸗ ſyſtem, ſowie die Beziehungen zu der Firma Kratzer hinſichtlich Ge⸗ währung von Prämien zum Arbeitsantrieb. Niemand könne de beklagen, nicht zu Wort gekommen zu ſein. Der Ausſchuß 5 nunmehr zu den Gutachten der Sachverändigen Stellung nehme müſſen, um dann ſchließlich dem Reichstag Bericht zu erſtatten. ge Der Ausſchuß wird Oppau beſichtigen und an Ort und Ste — 2 ob vielleicht weitere Mittel zur Verfügung geſtellt werden müſſen. Bayern und die Pfalz. Wiedereintritt Eſcherichs in das politiſche Leben⸗ JJ Berlin, 29. Sept.(Von unſerem Berliner Büto.) Jo 55 Dr. Eſcherich, der ſoeben wieder in die politiſche Arena hat geſtern in einer vom Münchener Bürgerrat eindernene bel⸗ ſtandes“ geſprochen. Er ſchilderte die furchtbare Notlage 1 Mittelſtandes, der nicht nur von phyſiſchem Untergang bedroht ſe ſondern auch der ſeeliſchen Verlumpung zu verfallen drohe. 8 Zuſtände führten eine neue bolſchewiſtiſche Gefa herauf. Die Haupturſache ſei die Markentwertung und an trage der Achtſtundentag auf der einen Seite und die Erfüllunge politik der Reichsregierung auf der anderen die Schuld. Die 882 lichkeit einer ſtarken Regierungsgewalt ſei gegeben, wenn die 41 teien im Parlament den Mut aufbrächten, die Außen pol gen noch vor das Intereſſe der Parteipolitit zu ſte nd Eſcherich forderte radikalen Schluß mit der Erfüllungspolitit 1. die Aufrichtung einer nationalen Regierungsgewalt mit der 75 front gegen den Vertrag von Verfailles. Es ſei Zeit, daß Mittelſtand zur politiſchen Selbſthilfe greife. 8 — ZSrn.eLee SoSer ee 18— 2 ſachigen als hieſige„Tradition“ will. Dieſe iſt falſch; Herr Brei⸗ Julzenierung des Herrn Dr. Adolf Krätzer und nach den wagner⸗ 9 werden ſicherlich noch den Stadtrat beſchäftigen. 1 Br dller Anfang leicht ſei. Uebernahm er doch eine Oper, die Felix * in bedenkliche Stromſchnellen, ghdanzen Anfang dieſer Venusmuſik nach lebhaften Vierteln taktiert. 95 Ruſchmeichelnde, verführeriſch⸗anmutige Tanzbild. Es iſt hier kein 3 tenti 4 922. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. N. Jreitag, den 29. September 1 Seendigung der voranſchlagsberatung. Diesmal haben wir uns nicht getäuſcht. Der Bürgerausſchuß hat geſtern abend kurz nach 6 Uhr die Beratung des Voranſchlags beendigt. Die Verhandlungen begannen diesmal ohne Einhaltung des akademiſchen Viertels, ſodaß eine ganze Anzahl Stadtverordnete ſich nachträglich beim Protokollführer melden mußten. Der letzte Sitzungstag wurde durch eine Krankenhausdebatte einge⸗ leitet, wobei es zu einem geradezu gehäſſigen Angriff des ſozial⸗ demokratiſchen Stv. Dr. Friedmann auf den Sty. Perrey in ſeiner Eigenſchaft als Erbauer des neuen Krankenhauſes kam. tv. Perrey hatte den Antrag ſeiner Fraktion auf Aufhebung der zweiten mediziniſchen Abteilung und Streichung je einer Stelle in Gruppe 10 und 12 wie ſo manchen andern An⸗ trag mit Erſparnisrückſichten begründet. Herr Perrey weiß ſelbſt⸗ verſtändlich am beſten, wo und wie in dem rieſigen Baukomplex geſpart werden kann. Es war infolgedeſſen ſeine Pflicht als Stadt⸗ verordneter, darauf aufmerkſam zu machen. Und er hätte von der Linken Dank und Anerkennung verdient. Statt deſſen ſuchte Herr Dr. Friedmann Herrn Perreys gegenwärtige Tätigkeit im Krankenhaus in einer Weiſe herabzuſetzen, die keinswegs der Würde des Hauſes entſprach und hoffentlich Einzelerſcheinung bleiben wird. Wir meinen, derartiger Klatſch und Tratſch ſollte in einem Kollegium ernſter Männer und Frauen nicht aufgetiſcht werden. Derartig ſchmutzige Wäſche wäſcht man fein ſäuberlich in den Kommiſſionen, in denen die Stadtväter unter ſich ſind. Herr Dr. Friedmann zollte der Leitung des Krankenhauſes hohes-Lob. Der Geiſt reſtloſer Pflichterfüllung durchwehe die gewaltigen Räume. Aber dieſe Pflichterfüllung werde durch die Tatſache ge⸗ trübt, daß die Bauleitung ihre Arbeit noch nicht beendet habe und einen nicht geradezu günſtigen Einfluß auf den Betrieb ausübe. Das Auftreten der Bauleitung ſei bürokraciſch und rechthaberiſch. Und nun führte Herr Dr. Friedmann zur Begründung ſeiner An⸗ klage Beiſpiele an, die man ſich in Poſemuckel, aber nicht im Bürgerausſchuß einer deutſchen Großſtadt zu erzählen pflegt. Herr Perrey hat ſpäter dieſe Anklagen recht einleuchtend entkräftet. Er winkte zunächſt abwehrend mit der Hand, ging aber dann, als es ihm zu bunt wurde, hinaus und ſetzte ſich ſchließlich, einer Aufforderung des Oberbürgermeiſters folgend, an den Tiſch der Amtsvorſtände. Unſere Leſer ſollen zur Illuftration des unſchönen Zwiſchen⸗ falls wiſſen, was von Herrn Dr. Friedmann erzählt wurde. In der„kalten Küche“ iſt eine Frau, die abſolut nicht an den Anrichte⸗ tiſchen arbeiten will. die ſich am Fenſter befinden, ſondern an einer finſteren Stelle an einem Tiſchchen, das ſie aus dem alten Heim mitgebracht hat. Das haͤt Herr Perrey beanſtandet An den Fenſtern hängen Schürzen und ſonſtige Kleidungsſtücke. Herr Perrey ſieht das und ſorgt dafür, daß andere Gelegenheit zum Auf⸗ hängen der Sachen geſchaffen wird. Ein Bauführer hat ſich bereit⸗ finden laſſen, Terrazzoboden mit Linoleum zu belegen. Das iſt ſelbſtverſtändlich Verſchwendung, denn wenn man Terrazzobelag wählt, braucht man kein Linoleum. Herr Perrey war infolge⸗ laſſen durchaus berechtigksdie Entfernung des Linoleums zu beran⸗ laſſen. Herr Dr. Friedmann hat noch mehr erzählt. Aber dieſe Hüchproben genügen. Erfreulicherweiſe nahm der Herr Ober⸗ Urgermeiſter den Angegriffenen voll in Schutz. Zunächſt gab er errn Dr. Friedmann zu verſtehen, daß die Bemerku H Perrey habe ſich für den 1 W1 01 aag Poſten des Wirtſchaftsdirektors empfohlen, des nach der Geſchäftsdrdnung Zulüſſigen 770 Herr Dr. Kutzer hatte durchaus den Eindruck, 908 — ng auch nach der Inbetriebnahme ſich darum kümmern + Pe as Haus 0 ſeinen Einrichtungen richtig verwertet werde. 55 verglich die komplizierte Anlage recht treffend mit Ingnieurg 66 mpfer, an deſſeg erſter Fahrk die maßgebenden dich re teilnehmen, um ſich zu überzeugen, ob alle Betriebsein⸗ eee nur einen Lacherfolg bei der Linken erzielte, als er fede e eee e e einen Man dem nkenhaus ein ſegensrei Werk für die leidende Menſchheit geſchaffen * at, laſſen, daß dieſer Lacherfolg 88 0 e regte weiter an, eine Schweine t in hauſe einzurichten. Er iſt auf dieſe Verſteigerung der Küchenabfälle geko tiere kann geſchaffen werden. Idee durch das Ergebnis der mmen. Platz für die Borſten⸗ Die deutſchnationalen Anträge Bei dem Titel„Förderung de Handels, des Hünbbertzs 92 15 ſportlichen Veranſtaltungen“, Induſtrie, des Landwirtſchaft, der die Rieſenſumme von 5 Rational⸗Theater Mannheim. Tannhäuſer. 5550 8 7 von Wagners Tannhäuſer begann Herr Paul a te ſolger Felix Leder ers machte Goethes ſinnreiches Wort wahr, daß ederer neueinſtudiert hatte, dann ein ſicheres Geſamt muſtkaliſcher 8 nger(die Ausnahme mag unerwähnt bleiben), ein ſelt Jahren ngeſpieltes Orcheſter und einen Chor, der auch diesmal ſeine mehr⸗ belobten guten Eigenſchaften bewährte. Natürlich fehlt dem jungen Führer die ruhige er geriet im erſten Finale aus denen uns die kaltblütige Sicher⸗ 70 des Orcheſters errettete. Anderſeits fing Herr ſalame Entgleiſungen geſchickt ab und ſuchte ſeine beſondere Auf⸗ Ne ſchon an dieſem erſten großen“ Abend durchzuführen Die ortiſſimo⸗Steigerung in dem Pilgerſang ader Ouvertüre nahm er würdiger— weniger„knallrot“— und den Allegro⸗Satz begann er ach iſt auf dem rechten Wegel Beweis? Wagner ſelbſt hat den uch Hans von Bülow malte uns zunächſt das die Sinne ſanft Künſt aum, auf Einzelheiten einzugehen, wohl aber der Ort, einen jungen ſſtler zu ermutigen und in ſeinen im allgemeinen richtigen In⸗ Rtionen zu beſtärken. 0 Ein neuer Venusberg tat ſich auf. Das„tänzeriſche Welt⸗ des Herrn Rudolf von Laban war verſchwunden, Herr Rein⸗ 5 Kreideweiß als neuer Ballettmeiſter bot in ſeiner neuen känrichtung viel des Neuen und Schönen. Und Fräulein Liesl Ger⸗ 8 unterſtützte ihn in anmutiger Form, das Ganze machte über⸗ gaupt einen angenehmen Eindruck. Auch die neue Venus kam dem nefnden zuſtatten, denn Fräulein Anna Karaſek gab die vor⸗ bade Göttin der Liebe und ſang ihre Partie in techniſcher berlendung. Daß viele unſerer Zeitgenoſſen ſich den ganzen Venus⸗ erg und ihre Herrin„anders“ vorſtellen(und in ihrer Art), Ven uns hier nicht kümmern, denn es handelt ſich um die Pariſer Lenus von 1861. in neuer Hirtenknabe. Schade, daß auch er— nach der künder Bühnenbildern des Herrn Heinz Grete— in den Ginter⸗ 05 hinein ſingen mußte! Fräulein Guſſa Heiken ſang das den Auelgee Mailied mit voller, edler Tongebung und ſinni⸗ sdruck. n Ausdruck. Die Vorſtellung verltef im übrigen in der gewohnten gung, aus der wir Herrn Fentens Landgrafen und Frau 15 Sitzung d zuchtanſtalt im Kranken⸗ Laufbahn des zweiten Kapellmeiſters. Der Nach⸗ es Bürgerau 88 000 Mark aufweiſt, bemängelte der demokratiſche Stvo. Dr⸗ Jeſelſohn die zu geringe Initiative der Stadtverwaltung. Herr Dr. Kuzer beſtritt, daß die Stadtverwaltung in der Förderung von Mannheims Induſtrie, Handel und Handwerk zu wenig Initiative entwickele. Es werde nichts verſäumt Viel Neues zur Bekräftigung dieſer Behauptung hörte man nicht. Jetzt iſt es aller⸗ dings zur Schaffung eines großen Meſſe⸗ und Ausſtellungsgebäudes u ſpät. Aber wenn man ſo zeitig wie Frankfurt daran gedacht bätte, dann wäre ſchon etwas zu erreichen geweſen. Es iſt bei Pro⸗ Wir erinnern an die Hochhausbewegung, die ganz eingeſchlafen iſt. Aber wir haben Pläne und ein kunſtvoll ausgeführtss Modell und das genügt. Sty. Geck, der als Reichs⸗ tagsabgeordneter viel herumkommt und infolgedeſſen die Mann⸗ heimer Eiſenbahnverkehrsverhältniſſe gut mit denen anderer Großſtädte vergleichen kann, wies auf die ſchweren Gefahren hin, die Mannheim dadurch drohen, daß der Haupt⸗ bahnhof nicht nur mü ſeinem Aufnahmegebäude, ſon⸗ dern auch mit ſeinen Gleisanlagen immer unzulänglicher wird. Die Befürchtung iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß wir mit der Führung durchgehender Linien über Mannheim allmählich ins Hintertreffen geraten, wenn nicht bald energiſch durchgegriffen wird. Herr Dr. Kutzer konnte därauf erwidern, daß Pläne für einen Perrſonenverkehrstunnel und für einen neuen Hauptbahnhof in Vorbereitung ſind Wieviel Zeitgenoſſen werden die Einweihung dieſes Zentralbahnhofes erleben? Ehe über den einſtimmig angenommenen Schlußantrag abge⸗ ſtimmt wurde, machte Herr Dr. Kutzer noch die wenig tröſtliche Mitteilung, daß die Stadtverwaltung ſedenfalls mit der 10prozen⸗ tigen Liegenſchaftsſteuer nicht auskommen wird. Nach einer Aufſtellung, die ſich der Oberbürgermeiſter gemacht hat, werden mehrere hundert Millionen mehr notwendig ſein, als im Voranſchlag ſtehen. Man glaubt, daß bis zum Dezember das neue Gebäudekataſter aufgeſtellt iſt. Sobald dieſes Kataſter vor⸗ liegt, wird ſich der Bürgerausſchuß mit einem Nachtragsetat zu beſchäftigen haben. Mit dieſer anangenehmen Botſchaft wurden die Stadtverordneten entlaſſen. Sch. Sitzungsbericht. Eine Arankenhausdebakte. Oberbürgermeiſter Dr. Kuzer eröffnet um.10 Uhr die Sitzung. Die Stadtverordneten ſind ſehr ſchwach vertreten, die Galerie iſt nahezu unbeſetzt. Die Einzelberatung greift nochmals auf den Titel Wohlfahrtspflege zurück. Stvo. Perrey (Dutl.) begründet einen Antrag der Deutſchnationalen auf Auf⸗ hebung der zweiten mediziniſchen Ahteilung des neuen Kranken⸗ 8 die bei den heutigen Koſten nicht mehr zu halten wäre. ußerdem iſt beantragt, eine Stelle in Gruppe 12 und eine in Gruppe 10 aufzuheben. Auch dieſe Anträge werden eingehend be⸗ gründet. Die Arbeit, die der Krankenhausdirektor tragen müſſe, ſei zu groß, er müſſe ſich um jede Kleinigkeit kümmern. Dieſer Mißſtand müſſe abgeſtellt werden, die Leitung müſſe einwandfrei ſein. Die Anſtellung eines Wirtſchaftsdirektors ſei dringend not⸗ wendig. Stv. Dr. Frledmann(Soz.) bezeichnet das Kranken⸗ haus als ein hervorragendes Werk. Die Behandlung der Kranken ſei muſtergültig. Das geſamte Perſonal tue ſeine Pflicht in vollem Maße. Die Abteflungen ſeien ſämtlich gut belegt. Ein Mißſtand liege allerdings darin, daß immek noch gebaut werde und das Auf⸗ treten der Bauleitung nicht ſo ſei, wie es ſein ſoll. Der Redner verſuchte dies an Beiſpielen zu belegen. Anſchließend daran ging der Redner zu einer Kritik an den Verhältniſſen im Lungen⸗ ſpital über. Seit Aufhebung des alten Krankenhauſes ſei keine Unfallſtation mehr vorhanden. Hier müſſe Abhilfe geſchaffen und eine neue Unfallſtation errichtet werden, vielleicht am beſten im alten Krankenhaus. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer rügt die Aus⸗ fälle des Stv. Dr. Friedmann gegen den Sto. Perrey. Die Bau⸗ leitung ſei ſelbſtverſtändlich noch tätig. Vor allem ſei auf die richtige Verwendung der Räume zu achten. Sto. L. Haas(deutſchlib.) beantragt die Redezeit auf 5 Minuten zu beſchränken. Der Antrag wird abgelehnt. Sto. Perrey(Intl.) erwidert auf die Ausführungen des Sto. Dr. Friedmann. Er weiſt darauf hin, daß im Krankenhaus durch die große Ausdehnung noch vieles einzuteilen und einzurichten ſei. Die Bauleitung müſſe hier mithelfen und mitberaten, ſonſt ſei es unmöglich, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Das Einvernehmen zwiſchen der Leitung des Krankenhauſes und der Bauleitung ſei ſehr gut. Sty Godeck(deutſchnatl.) Dr. Friedmann wird nicht verlangen, daß ich ihm auf ſeinem Wege der Unſachlichkeit folge. Wir wollen niemand exiſtenzlos machen Wir ſind gegen neue Stellen. Auch die Linke hat geſtern von einem ſchnellen Tod der Muſikhochſchule geſprochen. Unſere Fraktion kann ſtolz ſein auf die Tat Perreys für die leidende Menſchheit. Sto Dr. Jeſelſohn(Dem.) empfiehlt ebenfalls die Anſtellung eines Ver⸗ waltungsdirektors für das Krankenhaus. Sto. Frau Mut⸗ ſcheller(Zentr) vermißt im Krankenhaus einen Raum für jekten geblieben. — der Schnaken im Altrhein hin. S e8S ſchuf religiöſe Zwecke. Sto Godeck(Dntl.) begründet nochmals den Antrag ſeiner Fraktion wegen Aufhebung der vorgeſchlagenen Stellen. Warme Worte findet er für das neue Krankenhaus urtd ſeinen Exbauer. Bei Titel XXII„Desinfektionsanſtalt“ bemängelt Stv. Dr Friedmann, daß eine im Januar eingereichte Eingabe der Geſellſchaft der Aerzte, die unentgeltliche Desinfektion wünſcht, bis jetzt noch nicht beantwortet worden iſt. Wenn ein völliger Erlaß dieſer Koſten nicht möglich iſt, dann ſollte man wenigſtens denjenigen Familien entgegenkommen, die um den Erlaß nachſuchen. Stadtv. Perrey begründet den Antrag ſeiner Fraktion, die Desinfektioas⸗ anſtalt auf den früheren Umfang zu verringern, mithin 7 von den vorhandenen 12 Stellen zu ſtreichen. Der verkleinerte Betrieb wäre in geeigneten Räumen der Innenſtadt unterzubringen Die Ent⸗ lauſungsanſtalt könnte im alten Krankenhaus eingerichtet werden. Stv. Arnold(Soz.) ſpricht ſich gegen den deutſchnationalen Antrag aus, weil die Desinfektionsmöglichkeiten heute viel notwendiger ſeien, als vor den jetzigen„lauſigen Zeiten““ Sto Vögtle(Dem.) meint ebenfalls, daß eine Einſchränkung der Desinfektionsanſtalt nicht gut möglich iſt. Oberverwaltungsrat Dr Zeiler wendet ſich gegen die völlig koſtenloſe Desinfektion. Bedürftige Familien würden heute ſchon berückſichtigt. Die Deutſchnatjonalen erklärten ſich damit einver⸗ ſtanden, daß ihr Antrag dem Stadtrat zugeleitet wird. Sto. Stephan ſpricht zu Titel XXIV„Oeffentliche Bäder und Bedürfnisanſtalten“. Er tritt dafür ein, daß die Preiſe für die Volksbäder im Herſchelbad ſo niedrig gehalten werden, daß ſie auch benützt werden können Der Reinlichkeit der Bedürfnisanſtalten müßte größere Aufmerkſamkeit geſchenkt werden. Zu Titel XXV„Beſondere Maßnahmen der Geſund⸗ heitspflege“ liegt ein Antrag der Deutſchnationalen vor, die Schnakenbekämpfung einzuſtellen und die Hälfte des eingeſetzten Betrages mit 199 000 Mark abzuſetzen Oberverwaltungs⸗ rat Dr. Zeiler tritt für die Schnakenbekämpfung ein, da die Schnakenplage ſehr ſtark ſei Stadty Perrey(Deutſchn.) begründet den Antrag ſeiner Fraktion. Er weiſt auf das ungeheure Vorkommen Es habe unter dieſen Umſtänden keinen Wert, in Mannhein die Schnaken zu bekämpfen Der Ar⸗ trag wird abgelehnt. Sty Krämer(Soz.) trat für die Förde⸗ rung und Unterſtützung der Leibesübungen ein. Er bittet, die Turnhallen auch den Radfahrern zur Verfügung zu ſtellen, da dies den Turnhallen nicht ſchaden würde. Es kämen nur Saalmann⸗ ſchaften in Betracht. Die Anlage der Spielplätze der Vereine ſollte ebenfalls mehr unterſtützt werden. In Mannheim müſſe ein würdiges Jugendheim geſchaffen werden. Sto Frau Mutſcheller (Ztr.) empfiehlt die Unterſtützung des Tierſchutzvereins, da ſein Wirken der Allgemeinheit zugute komme Nur durch Opferwillig⸗ keit der Tierfreunde ſei es möglich, manche Quälereien und andere Uebel in der Tierhaltung abzuſtellen. Die Rednerin wünſcht, daß ein Teil der eingehenden Hundeſteuer dem Tierſchutzverein zur Verfügung geſtellt wird. 2 Bei Titel XXVa„Wohnungspflege, ſetzt ſich Stv. Weh⸗ ner(Soz.) für die Polizeigewalt der Wohnungsämter ein und be⸗ dauert, daß das Wohnkataſter noch nicht fertig geſtellt iſt. Die Reichs⸗ regierung ſollte dem Bauſtoffwucher Einhalt gebieten. Stvo. Grem m (Zentr.) beſchwert ſich darüber, daß zu viel Läden aus Wirtſchaften und anderen freiwerdenden Räumen geſchaffen werden. Bürger⸗ meiſter Dr. Walli dankt dem Sty⸗ Wehner für die gezollte Aner⸗ kennung der Tätigkeit des Wohnungsamtes. Hoffentlich würde die Geſetzgebung in der Richtung fortſchreiten, daß da⸗ Wohnungsamt mehr Machtbefugniſſe bekommt. Die Stadt werde kaum ein Drittel der vorgeſehenen Wohnungen in Angriff nehmen können. Solange im Bauſtoffwucher nicht gebremſt werde, könne an einen umfang⸗ reichen Wohnungsbau zur Linderung des Wohnungselends nicht ge⸗ dacht werden. Bei Titel XXVI„Lebensmittelverſorgung“, öffent⸗ liche Märkte, Meſſen, Wagen“ ſtellt Bürgermeiſter Dr. Walli auf eine Bemerkung des Sty Lehmann feſt, daß ſich ſoviel Metzger für den Gefrlerfleiſchverkauf gemeldet haben, daß die Namen nicht, wie gewünſcht wurde, veröffentlicht werden können. Eine Aen⸗ derung der Milchverſorgung durch Abſchaffung der Zwangswirtſchaft könne nicht erfolgen. Str. Böttger gibt zur Beſeitigung von Le⸗ genden bekannt, daß die Milchzentrale keine Unterſtützung von der Stadt bekommt, ſich vielmehr völlig ſelbſt erhält. Bei Titel XVII„Oeffentliche Straßen und Wege“ ſpricht Stv Ludwig Haas(Deutſchlih.) den Wunſch aus, die Bis⸗ marckſtraße auf beiden Seiten abwechſelnd zu beleuchten. Stadtv. Gremm(Ztr.) bemängelt bei Titel XIXK„Oeffentliche An⸗ lagen, Brunnen. Schmückung der Stadt“ den Verkauf von Blu⸗ men durch die Stadtgärtnerei, da dadurch den Gärtnern Konkurrenz gemacht werde Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer ſtellt feſt, daß die Blumen nur an Wiederverkäufer abgegeben werden. Stv. Fuchs (Soz.) wünſcht die Freigabe der Reißinſel für die Allge⸗ meinheit. Donnerstag, den 28. Sepkember 1922. —— 1 1 Literariſche Rundſchau. Dichtung und Kultur. Saloinon Geßners Dichtungen(Leipzig, Haeſſel) Wenn man unſer Leben heute von außen betrachtet, ſo möchte man kaum glavben. was dennoch Wahrhe: iſt. daß der Geiſt der Romantil immer größere Kreiſe erfaßt. Kein Wunder, daß gerade heute Büche er⸗ ſcheinen, die ſich in unſerer Wirklichkeit ausnehmen mie ein kleines Blüncchen, das verſehentlich auf einem Fußballplatz aus der Erde geſproſſen iſt. In ſeiner Reihe„Die Schweiz im deutſchen Geiſtes⸗ leben“ hat der Verlag H. Haeſſel ein kleines Bändchen erſcheinen laſſen: Salomon Geßners Dichtungen. Hermann Heſſe hat ſie aus⸗ gewählt und eine Einleitung dazu geſchrieben, die liebevoll in den Geiſt des Dichters und der Zeit, aus der er gewachſen iſt, einführt. Gewiß, man braucht erſt eine kleine Weile, bis man ſich in dieſe griechiſch koſtümierte, opernhafte Welt hineinfindet, bis man ſich losgemacht hat vom Heute, aber dann nehmen einen dieſe reizend erzählten, ganz unwirklichen äfergeſchichten, wie etwa die erſte der Sammlung:„Der erſte Schiffer“ doch gefangen, und es ergreift uns eine ſtille Sehnſucht nach den Zeiten, die ernſthaft in dieſen Dingen aufgehen konnten. Ausgewählte Gedichte. Von Conr. Ferd. Meyer.(Leipzig, Haeſſel). Eine der köſtlichſten Koſtbarkeiten deutſchen N beſitzes war bisher einer breiteren Leſewelt verſchloſſen: Conrad Ferdinand Meyers Gedichte. Darum iſt der bedeutungsvolle Schritt des Urverlegers CF. Meyers zu begrüßen, daß er von einem fein⸗ ſinnigen Literaturhiſtoriker, dem ſchweizeriſchen E..⸗Meyer⸗Spezia⸗ liſten Dr. Ed. Korrodi, eine mit hohem Kunſtſinn eingeleitete Auswahl der Gedichte herusgeben ließ. Erſt unſere Zeit ſcheint wahre Empfänglichkeit für C. F. Meyers Kunſt zu beſißen, ſcheint den überlegenen Wert ſeiner Dichtungen voll zu erkennen: nicht nur die hervorragende Einleitung Korrodis, beſonders die Eigenart und Sicherheit ſeiner Auswahl zeugen dafür' Beide ſchlagen eine gol⸗ dene Brücke in die überreiche Welt des großen Schweizer Dichters. Hiſtoriſche Volkslieder der deutſchen Schweiz. Srese Aaede Jaeſeh ſchen Schweiz. Von Otto von Sammlung„Die Schweiz im deutſchen Geiſtesleben“ eine knappe, aber Darſtellung der hiſtoriſchen Schweizer Volkslieder aus der erſten Blütezeit der Eidgenoſſenſchaft im 15. und 16. Jahr⸗ hundert. Die Einleitung bringt einen kurzen Abriß über das Weſen dieſer Dichtungsart, die bei keinem anderen deutſchen Stamme einen ſo fruchtharen Boden gefunden hat, über die hauptſächlichſten Lieder⸗ dichter, über Vortrag und Versform, ſowie über Stil und Gehalt. Es folgt eine Auswahl von zwanzig der beſten dieſer Lieder, die Otto v. Greyerz gibt in der neuen N2 98 RuskesLeopold(Eliſabeth hervorheben dürfen. A. Bl. ** 1 57 AAA alle hervorgegangen ſind aus den äußeren und inneren Kämpfen der alten Eidgenoſſenſchaft und einen großen Abſchnitt rühmreicher Schweizer Geſchichte widerſpiegeln. Kurze Erläuterungen bilden den Schluß des kleinen Werkes und ſorgen für ein leichtes Verſtändnis etwaiger ſprachlicher Schwierigkeiten. Gerhart Hauptmann. Von Paul Fechter,(Sibyllen⸗Verlag, Dresden.) Paul Fechter, dem Verfaſſer der verdienſtvollen erſten Wedekind⸗Monographie und Autor eines bekannten Werkes über den Expreſſionismus, lag es nicht daran, eine literarhiſtoriſche Ar⸗ beit zu leiſten oder eine trockene, längſt bekanſte und allerorten er⸗ langbare Biographie zu geben, ſondern aus Erlebnis und Erinne⸗ rung ein Bild de⸗ Menſchen und Dichters hinzuſtellen und dabei Hauptmanns Stellung in und zum Geiſtigen zu umreißen. Spar⸗ ſam mit den Geſchehniſſen des äußeren Daſeins, ſucht er Haupt⸗ manns Bedeutung aus ihm ſelber, aus ſeinem Weſen, ſeinen Kräften und Schwächen aufzuzeigen, ſeine menſchliche und geiſtige Art aus den einzelnen Werken herauszukriſtalliſieren— hinter den Verklei⸗ dungen der Kunſt das Weſen hervorzuholen und im Zuſammenhang des geſamten geiſtigen⸗ungeiſtigen Stroms der Hauptmann⸗Zeit auf⸗ zurollen. Gerhark Haupkmann. Leben und Werk. Von Paul Schlen⸗ ther. Neue Absgabe, umgearbeitef und erweitert von Artur Eloeſſer. Mit 8 Abbildungen.(Berlin, S. Fiſcher.) Arthur Eloeſſer hat Schlenthers bekannte Hauptmann⸗Biographie über die letzten zehn beſonders ſchaffensreichen Jahre des Dichters weiter⸗ geführt. Der Dichter hat ſeinem Biographen in ſeine noch unver⸗ öffentlichten Aufzeichnungen über Kindheit und Jugend Einblick er⸗ laubt. Auf Grund dieſer Kenntnis konnte die Schlentherſche Dar⸗ ſtellung, ſonſt pietäwoll erhalten, berichtigt und ergänzt werden Die Eloeſſerſche Fortſetzung verzeichnet nicht nur die neuen Hauptmann⸗ ſchen Werke: in den zugefügten Kapiteln bringt ſie auch die erneute Blühnenwirkſamkeit ſeiner älteren Werke, die Haltung Hauptmanns im Krieg, das Verhältnis des Dichters zu unferen nationalen Ge⸗ ſchicken und Aufgaben. Während Schlenther noch den werdenden Dichter durch manche Widerſtände begleitete, kann die Biographie nun auf die widerſtandsloſe Anerkennung des Meiſters hinweiſen, zu deſſen 60. Geburtstag ſich ſein Volk, mehr als ſe auf ſeine geiſtigen Güter zurückgedrängt, wie zu einem nationalen Feiertag rüſtet. Neue Erzählungsliteratur. Im koken Buſch. Kameruner Erzählungen von Karl W. H. Koch. (Leipzig, Voigtländer.) Ein enger Kreis von Afrikanern verſchie⸗ dener Berufe im engliſchen Gefangenenlager während des letzten Kriegsſahres. Beſchränkter Raum, entwürdigende Behandlung und die übliche knappe Koſt ſchufen das Elend, das Hunderttauſende kennen. In der Ecke des Drahtverhaues aber, vor dem Poſtenhäus⸗ chen und zwiſchen den gepflegten Gartenbeeten der Kameraden ein hoher, ſchattiger Baum und rohgezimmert Tiſch und Bank. da ſaßen einige der Gefangenen und erzählten, oft dieſelben Geſchichten — 7 7 4. Seite. Nr. 448. Mannheimer General-Anzeiger.(Miitag⸗Ausgabe.) Freilag, den 29. Seplember 1922. Die Mannheimer Verkehrspolifik.— Scharſe Krikik der unhaltbaren Berhältniſſe im Hauptbahnhof.— Schaffung eines Perſonenverkehrs⸗ tunnels.— Ausarbeitung des Projekts für einen neuen Hauptbahnhof Bei Titel XX„Förderung der Induſtrie. des Han⸗ dels, des Handwerks, der Landwirtſchaft, ſport⸗ licher Veranſtaltungen“ bemängelt Stv. Dr. Jeſelſohn, daß ſich die Stadtverwaltung zu wenig bei Feſtlichkeiten vertreten läßt. In der Behandlung von Induſtrie, Handel und Handwerk ſei Mangel an JInitiative feſtzuſtellen. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer meint, in der Veranſtaltung von Vereinsjubiläen werde zweifellos zu viel getan. Redner beſtreitet den Mangel an Initiative. Man dürfe die beſonderen Schwierigkeiten nicht verkennen, die ſich z. Be der Ver⸗ anſtaltung von Meſſen und Ausſtellungen entgegenſtellen. Stv. Geck meint daß es höchſte Zeit ſei, daß in der Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe im Hauptbahnhof etwas geſchehe. Ab⸗ hilfe könne nur ein neues Aufnahmegebäude ſchaffen. Viel gefähr⸗ licher als die Unzulänglichkeit der Zu⸗ und Ausgänge ſei die techniſche Unzulänglichkeit der Gleisanlagen. Man ſtehe vor der großen Ge⸗ fahr, daß wir eine große Reihe von durchgehenden Ver⸗ bindungen verlieren, weil die Bahnhofsanlagen unzureichend ſind. Die Konkurrenz von Heidelberg iſt zwar geringer geworden aber nicht ausgeſchaltet. Dazu kommt die Riva⸗ lität Stuttgarts, das den ſkandinaviſch⸗ſchweizeriſch⸗italieniſchen Ver⸗ kehr an ſich zu ziehen verſucht. Es müſſe eine weitſichtige und groß⸗ zügige Politik ſeitens der Stadt getrieben werden. Der Winterfahr⸗ plan bringt bereits den Ausfall zweier durchgehender Züge. Die Betriebsinſpektion könne nicht mehr lange den Konkurrenzbeſtrebun⸗ gen Widerſtand leiſten, wenn nicht von ſeiten der Stadtverwaltung etwas durchgreifendes geſchehe. Der Hebel müſſe aber in Karlsruhe angeſetzt werden. Stadtbeirat Dr. Bartſch ſtellt feſt, daß ſich die Stadtverwal⸗ tung ſeit Jahren die größte Mühe gegeben habe, die Intereſſen des Mannheimer Perſonenverkehrs zu wahren. Die Verzögerung der Schaffung beſſerer Verkehrsverhältniſſe im Hauptbahnhof falle nicht der Stadtverwaltung zur Laſt. Ein Projekt zur Schaffung eines Tunnels zur Verbeſſerung der Zu⸗ und Ausgänge werde dem⸗ nächſt einem Intereſſentenkreis vorgelegt werden. Das Tiefbauamt habe außerdem das Projekt eines neuen Bahnhofs nahezu fer⸗ tig. Die Stadtverwaltung ſei von ſich aus nicht in der Lage, die Ini⸗ tiative zu ergreifen. Sie könne die Bürgerſchaft nur frufen zu einem ganz gewaltigen Appell gegen das Verhalten der Reichsbahn. Man könne der Stadtverwaltung nicht den Vorwurf machen, daß ein Induſtrieunternehmen weggegangen oder nicht hierher gekommen ſei, weil die notwendigen Einrichtungen nicht vorhanden geweſen ſeien. Oberhürgermeiſter Dr. Kutzer ſtellt feſt, daß dte Stadtverwaltung die ganze Schwere ihrer Aufgabe kenne. Bei einer 10prozentigen Liegenſchaftsſteuer müſſe die Werbung für Induſtrieanſiedlung ſchwierig ſein. Aber daran ſei die Geſetzgebung ſchuld. Bei Titel XXXII Umlagen weiſt Sty. Moſes(Deutſchlib.) darauf hin, daß es nötig ſein werde, die vorgeſehene Rücklage von 12 Mill.„ zu erhöhen. Es würde ſicherlich zur Beruhigung bei⸗ tragen, wenn die Verſicherung abgegeben würde, daß bei Härtefällen Rückſicht geübt wird. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer erklärt, daß bei der Umlage die Vermögensverhältniſſe berückſichtigt werden. Es müßten unbedingt neue Einnahmequellen erſchloſſen werden, da die Steuer auf den Liegenſchaftsverkehr eine außerordentliche Höhe er⸗ reicht habe. An dieſen Verhältniſſen ſei nicht die Stadt, ſondern die Landesgeſetzgebung und die Reichsregierung ſchuld, die die Steuer⸗ fähigkeit der Stadt auf dieſes Gebiet beſchränken. Bereits ſetzt werde der Voranſchlag um ein Mehrfaches überſchritten. Es ſei möglich, daß vom Reich Zuwendungen kommen, aber auch dieſe ſeien nicht imſtande, das Budget der Stadt ins reine zu bringen. Aus dieſen Gründen könne auf keinen Fall unter die 10) des Voranſchlags gegangen werden. Zum Schluſſe bittet der Oberbürgermeiſter, dem Stadtrat die Ermächtigung zu erteilen, bis zu Rücklagen von 100 000 Mark ſelbſt beſchließen zu dürfen⸗ Der nachfolgende Antrag des Stadtrats Stimme des Kommuniſten Kuhlen angenommen. Häushaltsplan der Stadt Mannheim für das RNechnungsſahr 1922. Hierzu liegt folgender Stadtratsbeſchluß vom 6. Sept. 1922 vor: „1. Der Voranſchlag der Stadtgemeinde Mannheim für das Rechnungsjahr 1922 wird mit 487 627 000 in Einnahme und Ausgabe feſtgeſetzt; damit ſind die Voranſchläge der Hauptverwal⸗ dtung, der ſtädtiſchen Werke, Anſtalten uſw. im einzelnen und im ganzen genehmigt. Die von den beiden Kollegien am 24. und 31. Auguſt be⸗ ſchloſſene Gemeindeſteuer von 10 auf 100% Steuerwert des Liegenſchafts⸗ und Betriebsvermögens wird beſtätigt. 2. Die Abgaben aller Art ſind vom 1. Auguſt 1922 an auf volle Mark aufzurunden; Pfennigbeträge unter 50 Pfg. bleiben außer Anſatz. 3. Die im Voranſchlag vorgeſehenen Maßnahmen dürfen auch dann bewirkt werden, wenn die Anſätze des Voranſchlags nicht aus⸗ reichen. Jedoch wird eine ſparſame, kediglich die pflichtgemäße Er⸗ füllung geſetzlicher und von der Gemeinde beſchloſſener Aufgaben, ſowie die wirtſchaftliche Führung der gemeindlichen Betriebe ſicher⸗ ſtellende Ausführung zur Pflicht gemacht. Bei einzelnen außerordentlichen Aufwendungen, die nur durch die Nützlichkeit veranlaßt ſind, iſt jedesmalige Genehmigung des Stadtrats erforderlich, wenn mehr als das Doppelte des vorgeſehe⸗ nen Betrags erforderlich werden würde. Bei Unterſtützungen und bei Zuwendungen zum Zwecke der Förderung nützlicher Einrichtungen kann der Stadtrat die Ueber⸗ ſchreitung der Etatſätze genehmigen.“ Die Sitzung über die Beratung des Voranſchlags konnte um .15 Uhr geſchloſſen werden. f wurde gegen die wieder und wieder. Und in der Ferne ſtieg leuchtend das Land auf, das wenige kennen, das jene Gefangenen aber als Heimat an⸗ ſahen und nach dem ihre Herzen verlangten. Damals alſo ent⸗ ſtanden die jetzt hier vorliegenden Kameruner Erzählungen. Ihr Verfaſſer hat lange Zeit in unſerer verloren gegangenen Kolonie gelebt, nicht nur, als Beamter, ſondern auch als Menſch. Er hat ſeine eigenen Stimmungen und die der anderen Europäer belauſcht, vor allem aber ſich in die Seelen der einfachen Menſchen um ihn herum verſenkt und— wie er ſelber ſagt—„in die unfaßliche P. einer fremdartigen, liebgewordenen Schöpfung.“ Mit ungewöhnlicher Geſtaltungskraft weiß uns Koch in dieſe ferne, ſeltſam lockende Welt zu bannen. Er hält uns— ohne zu banalen Mitteln der Spannung zu greifen— doch beſtändig in Atem. Hexengeſchichten von Ludwig Bechſtein, neu herausgegeben und eingeleitet von Guſtavr Meyrink.(Wien, Rikola⸗Verlag.) Dieſes im Jahre 1852 zum erſten⸗, ſechs Jahre ſpäter zum letzten⸗ male gedruckte Buch des großen Märche erzählers u. Sagenforſchers Ludwig Bechſtein iſt der Vergeſſenheit entriſſen und in nahezu unver⸗ änderter Geſtalt dem deutſchen Volke neu geſchenkt. Aus der nüch⸗ ternen Gegenwart werden wir wie auf Doktor Fauſtus Zauberman⸗ tel in die Zeiten des ſechzehaten und ſiebzehnten Jahrhunderts ent⸗ rückt und in eine Welt verſetzt, die bevölkert war von Teufeln und Hexen, Dämonen und Fabelweſen. Hexengeſchichten ſind ein kultur⸗ geſchichtliches Dokument allererſten Ranges, zugleich aber ein Meiſter⸗ ſtück ſpannender Erzählerkunſt. Almanach der Freude. Ein heiterer Kranz für frohe Leute. 3. Jahrgang.(Berlag der Freude, Wolfenbüttel.) Geſunder Humor durchklingt die Seiten des wieder künſtleriſch ausgeſtatteten Bandes, der nur Kabinettſtücke, zumeiſt Originalbeiträge erſter Autoren ver⸗ einigt. Von den vielen ſeien nur erwähnt: Ludwig Finckh, Guſtav Herrmann, Roda⸗Roda, Scharrelmann, Peter Scher, Frhr. v. Schlicht, Schuſſen, Sohnrey, Zerkaulen, Fedor v. Zobeltitz und Rich. Zooz⸗ mann. Ernſt v. Wolzogen, der ewig junge, ſpendet ſeine letzte größere Proſadichtung„Jung gefreit“, eine luſtige Wandervogelge⸗ ſchichte. Auch der altdeutſche Schwank„Ariſtoteles und Phyllis“, den Wolzogen meiſterhaft aus dem Mittelhochdeutſchen übertragen hat, gibt uns eine leckere Koſtprobe von de: Würze des ſouveränen Humors vom Vater des Ueberbrettels ſeligen Angedenkens. Eine Neuerung des Almanachs iſt das angehängte„Luſtwäldchen der Freude“ eine Sammlung von ſehr feinen kleinen Geſchichten und Anekdätchen aus den letzten 100 Jahren. Städtiſche Nachrichten. Tu. Frachtermäßigung für friſches Obſt. Gemäß Ermächtigung des Reichsfinanzminiſters werden Frachtſätze für friſches Stein⸗ und Kernobſt, ausgenommen Südfrüchte und Weintrauben, mit Gültig⸗ keit vom 25. September d. Is. wie folgt berechnet: a) Stückgut zu den um 50 v. H. ermäßigten Sätzen der allgemeinen Stückgut⸗ klaſſe J unter Aufrundung auf volle 10 Pfennig; b) Wagen⸗ ladungen zu den Sätzen und Beſtimmungen der Klaſſen O Cn 10 und Cu 5. Die gleichen Frachtſätze bleiben auch nach dem 1. Oktober bis auf weiteres vorbehaltlich jederzeitigen Widerrrufs in Geltung. Die Obſtbeförderung bleibt alſo von der Tariferhöhung am 1. Oktober verſchont. Die Ermäßigung wird auch auf den Boden⸗ ſeegüterverkehr zwiſchen deutſchen Bodenſeeſtationen ausgedehnt. Ferner wird im Bodenſeegüterverkehr mit ſofortiger Gültigkeit der 5 für Kartoffeln bei Aufgabe als Frachtſtückgut einge⸗ ührt. Jugsenkgleiſung.(Amtlich.) Geſtern vormittag 10 Uhr ent⸗ gleiſte die Lokomotive eines Güter zuges am Neckarauer Uebergang des Mannheimer Perſonenbahnhofs. Perſonen wurden nicht verletzt. Beſchädigt wurde die Lokomotivpe und die Gleisanlage. Die beiden Gleiſe zwiſchen Mannheim und Mannheim⸗Neckarau waren geſperrt, die Perſonenzüge der Rheintalbahn wurden über den Rangierbahnhof Mannheim umgeleitet. Zur Bewältigung des Arbeiter⸗ und Berufsverkehrs war zwiſchen Schwetzingen und Mann⸗ heim⸗Neckarau ein beſchränkter Pendelverkehr einge⸗ richtet. Die infolge des Unfalls entſtandenen Verſpätungen waren nicht zu vermeiden. Um 6 Uhr nachmittags war die Störung ſoweit beſeitigt, daß ein Gleis zwiſchen Mannheim und Mannheim⸗Neckarau wieder befahren werden konnte. Um ½11 Uhr nachts war die Stö⸗ rung vollſtändig behoben. Der Betrieb konnte in vollem Umfange wieder aufgenommen werden. *Neue Brokpreiſe. Wie aus einer Bekanntmachung der Bäcker⸗ innung Mannheim im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe erſichtlich, erhöhen ſich die Brotpreiſe ab morgigem 30. September wie folgt: Roggenbrot 1000 Gr. 65(bisher 50„), Weißbrot 500 Gr. 50„(bisher 40„) und Brötchen 40 Gr. 5„(bisher 4). Wie uns zu dieſer Brotpreiserhöhung mitgeteilt wird, ſind der Koſtenberechnung noch die alten Mehlpreiſe zugrunde gelegt, da eine Senkung des Mehlpreiſes erwartet wird. Das neue Mannheimer Krankenhaus und der„Matin“. Die Pariſer Zeitung„Le Matin“ beſpricht in ihrer Ausg. vom 10. Aug. eine einer deutſchen illuſtrierten Zeitſchrift entnommene Abbildung des am 8. Juli 1922 dem Betrieb übergebenen neuen Mannheimer Krankenhauſes unter der Ueberſchrift:„Die Zerſtörer bauen daheim“. Wir wir erfahren, hat ſich die Mannheimer Stadtver⸗ waltung an die zuſtändige deutſche Reichsbehörde gewandt, und zu dem franzöſiſchen Artikel ſoweit in ihm von dem neuen Mannheimer Krankenhaus geſprochen wird, erwidert, daß ſich die Stadtgemeinde ſchon ſeit 1889 mit dem Gedanken beſchäftigte, ein neues Krankenhaus anſtelle der vollſtändig ungenügenden alten Krankengebäude zu bauen. Im Jahre 1912 beſchloß die Stadt den Neubau eines Kran⸗ kenhauſes mit 1000 Betten für neun Millionen Mark. Als der Krieg ausbrach, war dieſes neue Krankenhaus im Rohbau ſchon ſoweit fertig, wie es die Abbildung des„Matin“ darſtellt; wäh⸗ rend des Krieges wurde ein großer Teil des inneren Ausbaues vol⸗ lendet. Nach dem Friedensſchluß war Entſcheidung darüber zu treffen, ob man den zu zwei Drittel fertigen Bau unvollendet ftehen laſſen ſollte, oder ob es nicht wirtſchaftlicher ſei, ihn zu vollenden. Die Verhältniſſe in den alten Krankenhäuſern waren inzwiſchen nicht beſſer geworden, ja es mußten während des Krieges Turnhallen und Schulſäle als Krankenräume vorübergehend benutzt werden. So ent⸗ ſchloß ſich die Stadigemeinde, die Bauarbeiten zu Ende zu führen, unter Streichung aller entbehrlichen hygieniſchen nicht unbedingt notwendigen Einrichtungen. Von Luxus kann in keiner Weiſe ge⸗ ſprochen werden, ebenſo wenig von der Gewährung höchſter Behag⸗ lichkeit(dernier comforth Die Ausgaben überſtiegen natürlich den Koſtenanſchlag infolge der inzwiſchen eingetretenen Teuerung. Aber es iſt keine Rede davon, daß Hunderte von Millionen aufgewendet wurden, ſondern die Geſamtausgaben belaufen ſich auf etwa das 5 bis 6 fache der urſprünglich bewilligten Summe, gegenüber einer Teuerung im Baugewerbe, die zur Zeit das 120fache beträgt. Schon hieraus kann entnommen werden, welche Einſchränkungen an dem urſprünglichen Programm vorgenommen wurden und wie beſcheiden die ganze Anlage ausgeführt worden iſt. Beilegung der Differenzen der Mannheimer Elektrizitätswerke. Ueber die im ſtädtiſchen Elektrizitätswerk am Dienstag den 26. ds. Mts. entſtandenen Lohndifferenzen, die bekanntlich zu einer zweiſtündigen Stillegung des Betriebs geführt haben, fanden, wie bereits kurz berichtet, in Karlsruhe zwiſchen der Lohnkommiſſion der Gauleitung des Gemeinde⸗ und Staatsarbeiterverbandes und dem Arbeitgeberverband badiſcher Städte Verhandlungen ſtatt. Man einigte ſich auf eine Nachzahlung auf, die bisherigen Löhne und zwar in der Weiſe, daß auf den Stundenlohn vom 1. bis 15. September eine Nachzahlung von 17.25 Mark und vom 16. bis 30. September eine weitere Erhöhung um 20.70 Mark für die Stunde eintritt. Der Stundenlohn für die Heizer erreicht ab 16. September den Hand⸗ werkerlohn von 82.80 Mark für die Stunde. Arbeits-Jubilãdum. Herr Junker, Gießermeiſter, begeht am heutigen Tage ſein 40jähriges Arbeitsjubiläum bei der Firma Bopp u. Reuther. veranſtaltungen. Thealernachricht. Als nächſte Inſzenierung im Operetten⸗ ſpielplan des Nationaltheaters wird unter der muſikaliſchen Leitung Erich Kleibers Verdis„Aida“ gegeben werden. Ferner ſoll im Oktober zuſammen mit einem unter der Leitung von Reinhold Kreide⸗ weis ſtehenden Tanzabend das einaktige Intermezzo„Suſannes Geheimnis“ von E. Wolf⸗Ferrari zur Neueinſtudierung gelangen. Im Oktober werden ferner, teilweiſe mit Neubeſetzungen,„Die Vögel“ von Walter Braunfels,„Boheme“ von Puccini und „Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner in den Spielplan wieder aufgenommen. Der nächſte Abend im Rahmen des in Vorbexeitung befindlichen Mozart⸗Zyklus wird„Figaros Hoch⸗ zeit“ unter der muſikaliſchen Leitung Erich Kleibers ſein. In der Operette wird eine Wiederaufnahme der„Geiſha“ vorbereitet. Künſtlertheater„Apollo'. Der am Sonntag mit zwei Vor⸗ ſtellungen erfolgende Programmwechſel bringt wieder einen Variete⸗ Spielplan höchſter Klaſſe. In erſter Linie ſeien die Wunderzwerge der Remos Compagnie genannt. Diabolo⸗Künſte zeigen die Dia⸗ Medes Ares, die Fertigkeit der chineſiſche Gaukler Tſchin⸗Arr⸗Hei, während die Komödianten Schiller und Jerome, der auch hier in Mannheim unvergeßliche Willi Agoſton, Janly Janſen mit ſeinen Lieblingen den humoriſtiſchen Teil vertreten. Eine Prachtnummer ſind die Denvells in ihrem amerikaniſchen Muſikal⸗Akt. Der Dämon bleibt noch erſte Hälfte Oktober hier. Stimmen aus dem Publikum. Der Herr Einſender des Eingeſandts in Nr. 441 des General⸗ anzeigers vom Montag, 25. Sept. ſpricht mir aus der Seele. Das Teppich⸗ und Bettenklopfen zu allen Stunden des Tages wird nach⸗ gerade zu einer Plage. Als Bewohner der Auguſta⸗Anlage grenzen die Werder⸗ und Richacd Wagnerſtraße an meine hinteren Schlafzimmer. Oft klopfen—4 Familien gleichzeitig ihre Teppiche und Betten. Auf die Zeit wird nicht die geringſte Rückſicht ge⸗ nommen. Man klopft mittags um 2 Uhr ebenſo wie abends um Uhr. Eine Anzeige meinerſeits bei der Polizei hatte zwar den Erfolg, daß eine Familie die gerade klopfte, als der Polizeibeamte bei mir war, in Strafe genommen wurde. Aber am nächſten Tage war wieder alles beim Alten. Es wäre unbedingt nötig, daß die Polizei an gut ſichtbarer Stelle in der Preſſe die Klopfzeiten noch⸗ mals angibt und ebenſo die Strafe bei Nichteinhalten derſelben. Auch einer der für Ruhe iſt. Aus der Heinrich Lanzſtraze laufen dieſelbenn Klagen über rückſichtsloſes Klopfen und Bearbeiten aller möglichen Gegenſtände von morgens früh 5 Uhr bis in die ſpäte Nacht hinein ein. 9 Aus dem Lande. F heidelberg. 27. Sept. In Gauangelloch wurde durch einen unglücklichen Zufall dem Landwirt Johann Duſſel von einem an einem Wagen hervorſtehenden Birnenhaken die Halsſchlagader auf⸗ geriſſen. Infolge des ſtarken Blutverluſtes trat alsbald der Tod ein. db. Ettlingen, 27. Sept. Umgebung von Ettlingen kaufte von einer engliſchen Firma einen Waggon Auslandszucker. Als die Sendung eintraf, befand ſich dieſer Auslandszucker in„Originalſäcken“ der— Zucker⸗ fabrik Waghäuſel in Baden! Tul. Raſtalt, 27. Sept. Noch gut abgelaufen iſt ein Autounfall geſtern nachmittag in der Bahnhofſtraße Ein ſchweizeriſcher Wagen, der in mäßigem Tempo nach dem Bahnhof fuhr, hätte im Hand⸗ umdrehen zwei Kinder überfahren, die noch vor dem Vorbeifahren des Autos über die Straße ſpringen wollten, wenn nicht der Wagen lenker die nötige Geiſtesgegenwart bewahrt hätte. Er warf den Wagen auf die linke Seite und fuhr auf dem Bordſtein der Straße auf, wobei der Wagen ſchwer beſchädigt wurde. Das eine Ki wurde auf die Seite geſchleudert und erlitt eine Quetſchung an der Seite. Das andere kam mit dem Schrecken davon. Ernſtliche Be⸗ ſchädigungen hat das Kind glücklicherweiſe nicht genommen. Der Vorfall kann wieder als Warnung vor der Unſitte dienen, noch raſch vor dem Paſſieren der Wagen über die Straße zu ſpringen: Möchten auch die Eltern ihre Kinder davor warnen. =Pforzheim, 29. Sept. Der hieſige Stadtgarten ſteht vor det Auflöſung, da trotz ſparſamſter Verwaltung die Betriebsmittel er“ die Löhne der nächſten Wochen auszuzahlen und um Kohlen zur Ueberwinterung der Pflanzen beſchaffen zu können. Der Vorſta des Gartenbauvereins, in deſſen Pflege der Stadtgarten ſeit 40 Jah⸗ ren ſteht, hat an die Bevölkerung einen Aufruf erlaſſen, den Fehl betrag decken zu helfen.— Aus Liebeskummer hat ſich der beim Tiefbauamt tätige 33jährige Sekretär Schweickert erſchoſſen.— 0 Würm verſuchte die 42jährige Frau eines dortigen Goldarbeiters ſi und ihrem 4 Wochen alten Kind das Leben zu nehmen. Die Frau öffnete ſich die Pulsader, nachdem ſie dem Kind Lyſol eingegeben hatte. Da die Nachbarſchaft den Vorfall noch rechtzeitig wahrnahm, konnten beide am Leben erhalten werden. Tu. Offenburg, 27. Sept. Zwei Deutſch⸗Amerikaner, Alexander W. Litterſt und ſein Bruder, Rechtsanwalt George C. Litterſt 15 Metuchen, haben zum Andenken an ihren Vater eine Stiftung 5 gunſten der Offenburger Altershilfe im Betrage von 200 000 gemacht. Tul. Triberg, 27. Sept. Die durch Felsſturz verurſachte Be⸗ triebsſtörung auf der Bahnſtrecke Triberg—Nußbach konnte Montag abend durch Aufnahme des eingleiſigen Durchgangsbetrieh wieder behoben werden. : Müllheim 28. Sept. Wie aus landwirtſchaftlichen Kreiſen bekannt wird, ſoll die Kartoffelernte in Oberbaden in dieicht Jahre eine ſo vorzügliche ſein, wie ſeit 7 bis 8 Jahren n mehr. Neues aus aller welt. 1 — Wieder Blitzzüge. Die durchgehenden Verbiadungen zwiſge, den Hauptverkehrspunkten werden von einem großen Teil der 2155 ſenden durchfahren, die durch die vielen Halte unterweg⸗ zwechen aufgehalten werden Für dieſen durchgehenden Verkehr hatte 5 1 im Frieden beſonders ſchnelle Züge mit der größtmöglichen Geſchree digkeit eingerichtet. Man nannte dieſe Züge ſ. Z. Blitzzüge. za6⸗ verkehrten u. g. von Berlin nach München, Frankfurt, Köln, Föng berg uſw. Der Plan, derartige Züge wieder einzurichten iſt 16 nom Reichsverkehrsminiſterium aufgenommen worden. Er der nächſten, dritten Roichsbahnkonferenz in Koburg beraten wer upt⸗ In Frage kommen ausſchließlich Verbindungen zwiſchen den— 5 ſtädten, etwa Berlin, München, Frankfurt a.., Köln, Hamb üge Königsberg und Breslau. Am meiſten Bedürfnis für derartige 3 155 dürften für die Verbindungen zwiſchen Berlin und München ſer, etwa noch ziſchen Berlin und Köln vorhanden ſein. Wie ſe üge ſollen dieſe Züge nur 1. und 2. Klaſſe führen, u. U. als Erpreßzz och mit einem beſonderen Zuſchlag belegt werden. Unter Expre keit Ferſtehn man Züge mit beſonderer Schnelligkeit und Bequemlich ie — Auslieferung einer Millionen-Juwelenſchwindlerin. 1e i. Amerikanerin Katharine Gray, die wegen Juwelenſchwinde auf Höhe von über 300 Millionen Mark in einem Münchner Ho orden Veranlaſſung des Brüſſeler Unterſuchungsrichters verhaftet woneg, war, hat am Dienstag, nachdem einem Auslieferungsverfahten die gegeben wurde, unter Bewachung Münchener Kriminalbeam giſchen Reiſe nach Brüſſel angetreten. Sie wird in Aachen der belgiſe) Behörde übergeben Sportliche Rundſchau. Kaoſport. en Die Radfahrer⸗Anion Mannheim veranſtaltete am erggfe Sonntag ihr alljährlich ſtattfindendes Zeitfahren, Langie ßei fahren und Jugendfahren.„ N. recht zahlreicher Beteiligung einen günſtigen Verlauf. Die hren tate der einzelnen Gruppen waren folgende: I. Zeitfah über 20 Km. auf der Strecke Kafertal—Walſtadt.—Heddeshgieng, Großſochſen—Weinheim—Viernheim—Käfertal. Gruppe 033670 fahrer: Sieger Auguſt Menü in.56,00, 2. Joh Deffa in enz in 3. H. Seitz in:58,0, 4. A. Haberkorn in:01,30, 5. A. N3500 :02,00, 6. A. Strobel in:24,00, 7. A. Knauff N u in Gruppe B, über 17 bis einſchl. 35 Jahren: Sieger Kar 4 5 1503,00, 2. Emil Gern in:08,00, 3. Karl Volk in:08,00, es i Weyer in:13,00, 5. Karl Ackermann in:17,00, 6. V. Heden :18,00, 7. Georg Hohenadel in:18,00(zweimal Ketten ſto 1 Gruppe O, Fahrer über 35 bis 50 Jahren: Sieger Jean Peſohl in in:15,00, 2. Auguſt Maurer in:15,00, 3. Friedrich Pe 3511 :40.00. Gruppe D, Fahrer über 50 Jahren: Sieger Joh,. un is in.15,00, 2 Georg Neßmann in:15,0025, 3. Georg. Jchrer⸗ .15,0075 4. Karl Stelzenmüller in 1522,00. Gruppe E,§ 700 innen jeden Alters: Sieger Frau Paula Fries in.36,00, 2. Frau Mizzi Gern in:28,00, 3. Frau Aenne Naſtoll in 1. früc⸗ 4. Fräulein Melitta Lucht in:38,00(durch Verfahren Sieger gefallen). II. Jugendfahren über 1500 Meter. l. Werner Heß(Sohn des bekannten früheren Rennfahrer? Sieger Wilh. Heße 2. Heinric Seiz jun. kll. Langſamfahrafe geben Georg Neßmann. Die übrigen Teilnehmer haben aufg Boxen. Die Niederlage des Boxmeiſters Carpentier. Der am e tag nachmittag ausgetragene Boxmatch hat in der 6. Runde, atl⸗ knock-out die Niederlage Carpentiers eraehen meiſter, ling⸗Siki blieb Sieger. Garpentier hat damit die anzöſiſ⸗ ſchaft für Halbſchwergewicht und die europäiſche und 825 de⸗ Meiſterſchaft im Schwergewicht verloren. Er wurde im Plaße get Kampfes übel zugerichtet und mußte bewußtlos vom ſey ſchei tragen werden.(Die Niederlage Carpentiers durch Dereſchütert zu deſſen Kampfgeiſt und Widerſtandskraft doch mehr erſ ei Cor⸗ haben, als man zuerſt annahm. Allerdings zeigte ſi ſtung im nentiers letzten Kämpfen ſchon eine gewiſſe Zurückha Angriff.) 1———— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Septembe +— Rbein Pegel 27 2. 26 27.J8 28. Neckar-Fegel 2 I.28. JJ0t 41 Schrherinler.25.152.12.05 00] Mannheim.41 Lacſ⸗ eii e.103.22.20.12J 07] Heilbrann 080. Maxau 510.045.11.110(.044.92 Mannbeim.38.23/.10½4.204.17.05 Kaub.22.05½.%.855 +125 Kön..40.203.%.34 Windſtill, Regen Barometer: 753,8 mm. Thermometer: 11.50 C. Medene 25 Siten nachts: 11,0 C. Höchſte Temperatur geſtern: 16,00 C. Niederſchlas auf den qm. Windſtill, Nebel. 72 Eine Lebensmitteleinkaufsſtelle in der ſchöpft ſind und die verfügbaren Gelder nicht mehr ausreichen, um —— 4 Das Zeitfahren nahn 2 Ahr⸗ Mannheimer Wetterbericht v. 20. Sept. morg. 7 r e 4 ĩ Ä N„ Freitag. den 29. September 1922. Handel und Industrie. undkapital. lagen 1 753 290078 147 +1 080 300 Wie der Ausweis der Reichsbank vom 23. September er- kibt, haben die Anforderungen an das Zentralnoteninstitut 5 mannheimer General-Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 448. 2 Reichsbankausweis vom 23. September. vermögen kin 1000 Mark) egen dle gegen dle orwoohe* Vorwoche Ietallbestang.. 1032 762— 1036 Noten ander. Sanken 1459 1 unter Gold... 1001858— 2 Weohsel u. Sohecks 43 10721J1 + 2858217 xwar Goldkassen- disk. Sohatzanw. 288 654720 + 13956 437 destände. 954628— 2 Lombarddarleben 1058— 260310 Noſddepot(unbelast.) Wertpaplerbestand 346321 831 d. Banb V. England 50032(unver.) Sonstig. Vermögen 13 469 540 + 3607024 Miohe- u. Dacle— lassen-Schelne. 27293999— 507 68, Verbladliohkelten. Relohs-.Staategth. 16 99679 brivatguthaden 34 788 660 Sonst. Verbindilohk. 11 271 921 + 1252140 3030 827 1165 247 180000(unver.) 27284 Cunver.) Nit außerordentlicher Schärfe weiter angehalten. Die ge- kamte Kapitalanlage ist um 21 42½8 Millionen M. auf 2149,3 Millionen Mark gestiegen. PDie bankmäbige eckung 956,4 Millionen Mark auf Reichsschatzanweisungen, 7665,2 Mülionen Mark auf Geschäftswechsel. Die neu beanspruchten edlitbeträge wurden der Bank wiederum zum größten Teil u Form von Lahlungsmitteln entzogen, so daß die Vermeh- Neg der fremden Gelder um 4283 Millionen Mark auf le 27 Millionen Mark erheblich hinter der Steigerung der Aulagen zurückblieb. Die Abflüsse an Banknoten und Darlehenskassenscheinen Asammen beziffern sich diesmal auf 19 126,9 Millionen., 90 zwar erhöhte sich der Banknotenumlauf um 0 080,4 Millionen“ Mark auf 290 678,1 Millionem Mark, der mlauf an Darlehenskassenscheinen um 46,5 ionen Mark auf 13 846,2 Millionen Mark. 10 Bei den Darlehenskass en ist ein Rückgang der In- eingetreten. Die Darlehensbestande ermäßbig- 0 sich um 461,9 Millionen Mark auf 41 248,9 Millionen M. 1 die Reichsbank einen dieser Abnahme entsprechenden Be- ag an Darlehenskassenscheinen an die Darlehenskassen iergeb. haben sich die Bestände der Bank an solchen uen unter Berücksichtigung der in den Verkehr ge- Kbenen Summen auf 27 282,2 Millionen Mark vermindert. anerkaautgent Für die Zeit vom 4. Oktober bis ein- 1 eblich 10. Oktober 1922 beträgt das Zollgoldaufgeld 400 l. die Hansa, e, ArG., Grünstadt(Rheinpfalz). b8 außerordentliche, in Mannheim abgehaltene Generalver- 6A * —— —— * mmlung, in der 4715 Stimmen vertreten waren, genehmigte Mst r 2 ustimmig die Erhöhung des Aktienkapitals um 5 Mill. M. 0 Mill. M. durch Ausgabe von Stammaktien mit Gewinn- demchtisune ab I. Aprif 1922. Die Aktien übernimmt die Süd- sche Disconto-Gesellschaft in Mannheim und bietet davon Krel Stück den alten Aktionären derart an, daß auf fünf alte keönndunge Aktien zum Kurse von 150 Prozent bezogen werden 1 7 7 Die Verwaltung wurde ermächtigt, über die Ver- derunge der übrigen 2000 jungen Aktien diejenigen Verein- isenten zu treffen, die das Interesse der Gesellschaft er- 5 1 Begründet. wurde die Kapitalserhöhung mit der star- a8 e. welche die Gesellschaft seit ihrer Gründung t iengesellschaft genommen hat. Wie mitgeteilt wurde, Unternehmen in der Näahe von Passau im Bayerischen K eine Filialfabrik errioentet, wo bereits große Mengen Onserven, wi 1 Hleickeldeeren, Himbeeren und Pilze herge- allein erhöhte sich um 21 621,7 Millionen Mark zuf 3317619 Millionen Mark, von dieser Zunahme entflelen 0 Döllarkurs 1620 Mark. Norddeutsche Gummi- und Guttapercha- Waren- Fabrik (vorm. Vonrobert u. Reimann A..). Der Aufsichtsrat hat deschlossen, der àm 21. Oktober 1922 stattfindenden.-V. zur Verstärkung der Betriebsmittel die Erhöhung des Stammkapi tals von jetzt 10 Mill. M. auf 30 Mill. M. vorzuschlagen. ie Erhöhung soll zunächst nur in Höhe von 10 Mill. M. durch-; geführt werden. Den alten Aktionären soll ein Bezugsrecht im Verhältnis von 1 zu f angeboten werden. Es sollen zu- gleich eine Million Vorzugsaktien mit 20fachem Stimmrecht in den im Verkehrssteuéergesetz bestimmten Fällen geschaffen werden. Maschinenfabrik G. Luther.-G. in Braunschweig. Die .-V. genehmigte 25 Prozent Dividende und 20 Prozent Bonus. In den Aufsichtsrat wurden.-R. Amme- Braunschweig und Dr. Luther-Dresden neu gewählt. Die Verwaltung wurde zum Abschluß von Interessengemeinschaften mit gleichartigen Un- ternehmungen ermächtigt. Die„Frankf. Ztg.“ vermutet An— gliederung an den Miag-Konzern. Die Rudolf Karstadt.-G. in Hamburg und die Leon. hardt Tietz.-G. in Köln beabsichtigen sich It.„Rh.-Westf. Ztg.“ zusammenzuschließen. Börsenbherichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 28. Sept. In Benz-Aktien War heute größeres Geschäft zu 765%, ebenso in Fahr zu 810%. Ferner Waren im heimer Gummi- u. Asbestfabrik-Aktien zu 800% und Zucker- kabrik Waghäusel zu 940%. Sonstige Veränderungen: Rhein, Creditbank 235 bez. u.., Anilin 1645 G. 1650., Brauerei Sinner 750 G. 770., Mannheimer Versicherung 2050 G. 2100., Haid u. Neu 780 bez. und Unionwerke 550 G. Im Einklang mit Berlin und Frankfurt findet auch hier am nächsten Montag keine Börse statt. Deuisenmarkt Mannheim, 29.(10 Uhr Es notierten am hiesigen Platze: New Lork 1620—1640, Holland 627—635, Lon- Schweiz 302—306, Paris 123—124.50, Italien New Lork, 28. Septbr(WS) Devisen. 27, 28 Ipanlen 15.20 5. 12 Frankreion.58.50 SOo-Eelz 18.66 18.81 ſtallen.26.28 Zelglen.17 J7. ib Eagland.20.30 Deutschland.06.00 Waren und Märkte. Vom Chemikalien-Markt. m. Mannheim, 27. Sept. Die Preisschwankungen am Che- mikalienmarkt waren in den letzten Tagen, nachdem die Fluktuationen aàuf den Devisenmärkten nicht mehr so bedeu- tend waren, wesentlich geringer. Die Geschäftstätigkeit hat aber seit uhserem letzten Bericht keine Belebung erfahren. Man notierte Bleizucker, 3fach raff. krist. mit 235., Brocken- schwefel Ia. 40., Dextrin geb. 112.50., Salmiak Wweiß, klein krist., 98— 100prOz., in Fässern von 350—400 kg Inhalt 120., Weinsteinsäure pulv., bleifrei, für Genubzwecke 775., Kali⸗ Alaunkristallmehl la., eisenfrei, erstklassiges Fabrikat, 36., Ammon, carbonic pulv., handelsübliche Qualität, in Faàssern mit etwa 50, 100 und 250 kg Inhalt 70., Kupfervitriol, 98 bis 99proz., große Kristalle, in Fässern mit 350 kg Inhalt 176., alles per Kilo incl. Verpackung àb Lager oder Nähe Mann- heim. Ferner sind angeboten: Carbolsäure, flüssig,..B. 5, helle Ware, in Korbflaschen 320., Ceresin, naturgelb, 32 bis 54pTOZE., 200., Chromalaun, krist., handelsübl. Ware, 133., Essigsäure, techn. rein, S0oproz., in Korbflaschen zu 170., desgl. chem. rein, 8oproz., für Genußzwecke 290., desgl. 80- Gewandte proz, Essigessenz, weiß und braun 310., Formaldehyd, 30% Erſte tüchtige Tallel-U. Aalge Steſen besveſe Die Verkehr: Freiburger Ziegelwerke-Aktien zu 875%, Mann-8 eeeeeeerreenee AKASl. *—— r⸗ 2 bei der einschlägigen Kundschalt bestens eingeführten jüngeren Vertreter zum Verkauf von Schokoladen, Zuckerwaren und Gewürze, gegen angemessene Provision. Angebote mit Angaben der seit- herigen Tätigkeit erbeten unter d⸗ Sicnotgpisim von größerer Firma der Maſchinenbranche geſucht. Angebote mit Gehaltsanſprüchen u. Zeugnisabſchr. unter O. H. 42 an die Geſchäftsſtelle. 1000 Tüchtige Stenotypisfin Anfängerin ausgeschlossen Der sofort gesudit. . D. W. 107 an die Geſchäftsſtelle. S895 Angeb. enasboitenn I. Tarif, geſucht. 903 Schober, Q. 7. 15, Tel. 4325. Selbſtändiges, tüchtiges Aaiamädcken welches kochen kann, auf 1. Okt. geſucht. 3917 P 7. 7a, 3. Stock. Ein in jed. Beziehung ſelbſtändiges 964 Prosist ſucht Stellung in Engros oder chem. Fabrik. Ang. E. X. an die Ge⸗ 1 ſchäftsſtelle d. Bl. B6774 Ag Hanaa mit Kenntn. in Steno⸗ graphie und Maſchinen⸗ ſchreiben ſucht Stellung per ſofort.*945 Angeb. unt. N. P. 15 an die Geſchäftsſtelle. Gew., in Korbflaschen 300., desgl. 407% Vol. 410., Gly- ſcerin weiß, dopp, dest., 28 Gr. —: ð— y ˙ Be., D. A. B. 5, in Blechflaschen etwa loo kg enthaltend. 480., Terpentinsl-Ersatz, Spezial- elbkali(Kal. ferro cyanat. flav. eryst.) 975 M. and Quecksilbér, handelsübliche Ware, in Elsenflaschen mit etwa 34,5 kg Inhalt 2000., alles per Kilo excl. Verpackung ab Lager oder Nähe Mannheim. K Leinsaatnotierungen. Buenos Aires für Monat Oktober 18,90(19,25) arg. Pes, Februar 18,35(16,70) arg. Pes., Rosario kür Monat Oktober 18,65(19,05) arg. Pesetas. Erhöhung der Roheisenpreise. Der Roheisenausschuß des Eisenwirtschaftsbundes befaßte sich in seiner gestrigen Sitzung mit der Preisfrage für Lieferungen ab 1. Oktober. neuen Höchstpreise wurden wie folgt festgesetzt: Hämatit 30 545, kupferarmes Stahleisen 29 876. Gießerei- Qual., 132., roheisen I 27 413, Gießereircheisen III 27 343. Sieger⸗ länder Stahleisen 29 763., Spiegeletsen,—10%, 32 483, Giebereiroheisen, Luxemburger Qualität. 25973 4, Ferro- silicium. 10/. 34 443. Temperrcheisen 30 450. Die bis- herige Kurs- und Frachtklausel bleibt bestehen. Die Preise Werden auch weiterhin dekadenweise unter Beibehaltung der Kurs- und Frachtklausel festgesetzt. Der bisherige Rabatt wird von 100 auf 300% je Tonne erhöht. Berllner Metallbörse vom 27. September. Prelse in Mark für 1 Kg. 27, Sept. 28. Sept. 27. Sept. Slektrolytkupter 50897 55520 Alunlimum!.Sarr. 650.5 Rafflnadekupfer 410—430 450—460 inn, gusländ. 1180—41199 lel 160—170 165—175 Huttenzinn 1150—1160 Rohzink(Vb.-Pr.) 20331 2311 Htokel 1000 do.(fr. Verk.) 249—250 275—240 Antimon 165.170 Plattenzink 180—200 210—22 Sllber für 1K49. 35000-35300 375 Aluminlum 618.— 658.— Platin p. Gr. 45⁰⁰ London, 28. Septbr. CwS) Aetallmarkt.(in Lst. fur d. engl... v. 1016 Kg.) 27. 23. bestseleot. 66.— 66.— Slel 23.65 24.15 Kupter Kass 63.4 63.5] Miokei 150.— 150.— Tink rrpt. 32.— 32.— d0. 3 Honat 63.35 64.25 Zinn Kassa 160.85 81.65] Aueokstder 13.25 13.25 do. Elektrol 71.25 71.3% do. 3 Monat 62.15 162.75] Antimon 34.— 34.— Liverpool, 28. Septor.(W3a) Saumwolfe.(in eng. Efd. v. 454.) 27. 28. Dezember 16.45 16.05 Umsatz 6000 6000] März 12.06 11.81[ Alexandrla 33.10 32.65 Import 8750 2100 J April 12.03 11.75] lanuar 34.—, 33.55 Januar 12.39 12.15[ Aal 11.98 11.71[Oberägyopt. 23.05 23 75 Febr. 12.22 11.95] Aegyptisone 16.40 18.— bezember 24.15 23.80 Amerikanischer Funkdienst. New Vorle, 28. Septbr.(WS) Funkdienst.(hachgruok verboten). 27. 28. Zuf. zus. 33400 41300 stand Wt. 12.50 12.50 Laffee loko 10. 10 10.10 Slektrolyt 14.—.— Ored. Zal..—.— Oktober.33.13 Zian loko 32.37 32.37] Zudk Centrk.77.87 Dezemb..35.20 Slel.82.42 Terpentin 39.— 139.— März.37.31 Ziak.87.87 Savannan 129.25 120.50 Mal.37.0 Eisen 33.— 32.50 W. Ori Zaum. 20.25 20.— Jull.31.20] Weldbleon.75.7] Weizen rot 121.50 122.50 Baumw. loko 20.70 20.50 Sohmalz Wt. 12.45 12.22 Hart ſoko 123.— 124.— Ssptember—.-—.—Talg.—.— Aals ſoke 61.50 81.15 Oktober 20.40 20.31 Zaumwsatöl!.58.— Rehl nledr.F..19.18 November 20.53 20.48 Sept..3J.3 nöohst Pr..90 63.90 bezember 20.86 20.56 Petrol. oõases 16.— 16.— detrüfr Engl..05.90 lanuar 20.50 20.41 tanks.50.50 Kontlnont.—.— Chleago, 28. Septbr.(.8) Funkdlenst.(Machdruok vorboteg). 27. 28. Welzen Sept. 09.5 111.— foggen Mal 13.65. 73.65 Jonwelne „ Dez. 105.28 105.—Sohmalz 11.42 11.%leiont ntedr. 10.395 10.— wals Sept. 64.28 683.05„ dort i nöohst. 10.55 10.58 11 Dez. 59.45 59.40Pork Okt.—.——.—S0Lñ, niedr..20.10. Haker Dez, 37.45 37.25 flpaen Okt. 10.50—— höohst. 10.40 10.30 Aal 38.75 38.65 Speok nledr. 10.75 19.90 Tuf. Onloag 5000 25000 Roggen Dez. 89.75 89.8 nöchst. 106.74 12.— westen 8600 35000 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Manuheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim. 2 6, 2. Direktion. Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Hammes; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: Alfred Maderno; für Lokales und den übrigen rebaltlonellen Inhalt: Franz Kircherz — flür Anzeigen: Karl Hügel. e I Streustroh Iin Ballen, Ztr. 750 l. 2 Steiriſche Eier, 91⁴ Tel. 7116. „Opel Wagen Sportvierſitzer, 6/16 Ps., fahrbereit, mit Signal⸗ Beleuchtung und 6 be⸗ reiften abnehmbaren Contifelgen. Preis 260 Mille exel. Luxusſteuer, zu verkaufen. 3907 Dr. Hall, Bezirks⸗ tierarzt, Bretten, Bad. Ein neues, ungebrauchtes, weißes herrschaftl. Schlafzimmer mit Patentröſten, weit unter Ladenpreis zu verkauſen. Zu beſichtigen b. Albert Hai, 4, 20, Laden. 59883 Relferchst, Lagerchst k Winterkartoffel zu verkaufen. 90²⁴ Häh. KEuller, Lintenbolstrage öo, lel. 8ͤ5 G. D. 154 an die Geschättsstelle. Meister, mit Weichgummiartikeln und Vulkaniſieren Tüchtige ol-Neamef ſucht Stellung(Ver⸗ Madchen bill. abzug. Weisweiler, Friedrichsplatz 19. Es17 n e Kostümf een n ſchite Dame Reischandkoffer Kauf Gesuche. prima Rindleder, wie neu, zu verkaufen. 947 Jerkäuierin 3. Führung eines Zigarren-S pezial- im Zentrum der Stadt per 10 das den Haushalt zweier erren führen, gut ochen kann u. ſonſtige ort geſucht. Hausarbeit. mitverſteht, g vertraut iſt, für größeres Werk gesucht. bdote mit Gehaltsanſpr., Zeugnisabſchrift. und Branchekundige Damen, die Kaution zu ſtellen, erhalte Angebote unter G. B. 152 in der Lage ſind, n den Vorzug. zum Eintritt per 1. oder 15. Okt geſucht. Angeb. mit Zeugnisabſchriften unter N. O. 23 an die Wele unt. F. T. 144 an die Geſchäftsſtelle. r die Beaufſichtigung und Inſtandhaltung eee und e ſuchen wir ofortigen Eintritt einen tigen und Hanſch gen Eintri chtig deparatur-Meister Ubereits eine ähnliche Stellung mit gutem zu 2 Kindern von 4 und vorzugt. ſtelle dieſes Blattes erbeten 0 Naene Geſchäftsſtelle d. Bl. trauenspoſten irg welch. Art). Ang. u. M. V. 8 a. d. Geſchäftsſt. 932 Tüchtige Vefkäuterin mit langjähr. Geſchäfts⸗ tätigkeit, ſucht Stellung, Einu grohßer L. 6. 9, Ser Hof. Henschaftl. VIlla zu kauf. geſ., auf Wunſch Tauſchwohnung. B6767 Angebote u. Hl. E. 50 an die Geſchäftsſtelle. Waur Tön Dalm. U. Het- Stete Maundran (für Architekten geeignet) zu verkaufen. Anzuſehen 0 7, 14, part. 3923 Suche für ſchnellentſchloſſene Käufer verſchiedene Paar M. 2500.— an nuk Für ganz oder halbtag ein Kinder-Frallein welche ſchon in Stellung waren, be⸗ u melden nachmittags zwiſchen 2 4 Uhr bei Frau Hagen, Waldpartbamm 3. 7 leich welcher Branche. m liebſt!. i. Lebensm. Anbeg. unt. N. N. 22 a. d. Geſchäftsſt. 956 Fräulein Für Verwändte hier 2 erw. Perſ.) jüngeres Mäaädchen bei beſonders hoh. Lohn ſof, geſ. e e 7 Jahren geſucht. Stieler, O 7. 14. Esß ſchon auf Büro täti Tüchtiges, älteres flotte Rechnerin, ſucht NMädchen Stellung.*905 Joder alleinſt, Frau] Angeb. unt. M. N. 57 Naus des ausgefüllt hat. Weerdungen mit Zeugnisabſchriften u. ſ. w. No Meichten an die Jeliſtofffabrit Wald⸗ annheim· Waldhof. E71 „Halt!!! Al— du füguch n Naae die Vertretung eines Maſſenkonſum⸗ Junge Leute die Zur See fahr. woll., erh. ſchriftl. Aufklärung und Rat. Ess“ Auskunftei Hamburg 36, Fur Aushilſe wird für Abendſtunden, ein 928 Neaniber flotter, ſaub. Zeichner, geſucht. Vorſtell, abends zwiſchen 6 u. 7 Uhr er⸗ wünſcht. Wo, ſagt die Geſchäftsſtelle d. Bl. bebrabbüsartikel men ndernehmen, der heute in jedem Haushalt niſedric iſt, wie das tögllche Sret⸗ Kanne Nelalf abenderlich. ſondern nur ca. M. 2000. Nendlen„Mk.) als Anzahlung der zu über⸗ Wae Waren. Garantie: Streng reelle Be⸗ Veder jedes Riſiko ausgeſchloſſen. W0 bertreter + Bberalihl. — ate unter N. 7. 28 en die Beſe n tles erbeten. eee geben. Intereſſenten be⸗ an n e z. ver⸗ lieben Andreſſe einzu⸗ ſenden unt. M. R. 61 a. d. Geſchäftsſt. 4918 Obler er eing Hobelmaſchine geſucht. beege 55 17 5 5. f melden, 1 e oder ähnliche Maſchinen is ſelbſtindig bedient haben. 2— Acd. Messerschmitt wanndeim:industriehafen. Mädchen bei gutem Lohn und beſter Behandlung bald. geſucht. B678 1 7 Carla Sorg Mannheim, K 1. 18. Schließfach 112. J. 99. O Braves, ehrl. evang. 7 für kl. Haushalt per an dſie Geſchäftsſtelle. Alleinſtehende Dame — zur ſelbſtändig. Füh⸗ Lehfkraff de e wünſcht Stelle bei ält. uter Behandl. gndhee eee e Ageh eſucht. 3 ö ang. m. Pr u. N. G. 16 5 ae Haushälterin Geſchäftsſt. 4949 falhetzender od. f. Kochen u. leichte Hausarb. i klein. Fam. Gefl. Zuſchr. an Anna Aapasmaüchen 1 derſter, Schwetzinger⸗ Kelut rur Mitführung—5 ſtraße 109, part. 85 es Artikels, für den ſucht. Vorzuſtell. zwiſchen Anſf ehr jedes Ladengeſchäft als Käufer in Frage 5 Ang, unt.. S. 62 am die Geſchäftsſt. 4919 —4. Lachnerſtr. 18, 2. St. Dulalgau oler aus gut bürgerl. Fam., N tücht. Hausfrau, ſucht Holtloitenn 4— Stellung in frauenloſem alnen, geſucht. 946 fur klei ſe Geſchäftsſtell 2 95 an Frau Reis,— 6 Hebelſtraße 21. 3,]§ N Suche per 15. Blthr. 2. Stacd rechs, ordentliches tüchtiges Saubere Frau Aleinmadchen zum Büroreinigen ge⸗ Mandolin 3785 fucht, 5881 Zither, 94⁰ geg. Höchſtloehn. Berss] Sody, Haſenſtr. 13. Blektr. Bügeleisen, Frau Julius Gideon, Ehrliches, fleißiges Fast neue Vorhänge, 2 Paar, Nickel-Kaffee- und Mllchkanne, Termos, Opernglas, zu verkauien. Brenner, H 2, 9, Kaiſerring 46. Anständ. Mädohen Meamadclen ſo⸗auf 1. Oktober geſucht. fort geſucht.*902 10 Izu verkaufen. epze-Jeppiche b. Prachtexemplare, zu verkaufen. Erf. Rohmer, K 4, 17, part. 300 qm Teles Tiodeun nebſt Filzpappe en bloe 39138 Jakob Kling, Q 2. 5. Alol-Canal wegen Platzmangel zu verkaufen. Seckenheimer⸗ ſtraße 61, 3 Tr. r. 924 Aonmean Barockſtil, zebnteilig. ſchwarz, umſtändehalber zu verkaufen 918 G 2. 9 II. Drogen- und Kolonial. waren.- 916 Holzeinriehtung zu verk. Angeb. unter M. P. 59 d. d. Geſchſt. Gebranchter Kassenschrank gut erh., z. verk. 2910 Schick, Mannh., G 7. 10. 1 faſt neue Schmidtſche Dütent-Maschmaschine ſowie 1 Geſchirrbock und 1 Sackſtußze(Zinkrohr 3 m lg. 30 em Durchm.) preisw. z. verk B6791 Stahl, Rupprecht⸗ 1889 0 M 7. 24, 1. St. rechts. ſtraße 12 8 Tteppen rechts. Aute Metz& Lie., L 4, 4. Bitte a. zu achten. 2 Hersonen-. Lastwagen kauft man preiswert bei Philipp Pfeil Autovertrieb 3637 R 6. 4 Tel. 6978 Ständiges Lager in Autos Weiatäde neu und gebraucht kauft man vorteilhaft bei Fahrzeugfabrik Atlantic Zippe und Arber. Malnnheim, N 3, 13 b. Fernſprecher 8273. E317 Most- kässer guterhalt.,6—700 Ltr. In⸗ halt haben größ. Quantum SDzugeben. Ebersberget& ſees. Karlsruhe. Ess 1 Jagdwagen 1 Marktwagen zu verkaufen. 2935 Hauserund Villen ſowie ein ſchönes B6757 Gxlt. Saar-Immobilien-Büro Heinrich Bläſing Saarbrücken 3 Kaiſerſte. 46, Tel. 2083 Piano gut erhalten, zu kaufen geſucht. 8929 Angeb. unt. M. X. 7 an die Geſchäftsſtelle. .Faucd. Juban zu kaufer geſucht. Zu erfragen bei der Ge⸗ ſchäftsſt. d Bl. 930 Atrickmaschine m. Preisang. u Größe 3z. kauf. geſ. Ang. unt. N. V. 1788 an Rudolf Moſſe, Nürnberg. ESß5 Brillenten Alt-Gold- u. Silbergegen · stände, Zahngebisse kauft höchstzahl. Esto Wentbeim,] 3, J, Iel. 5432. Tenpiche jeder Größe jeder Art zu hohen Preiſen zu faufen geſucht. Ang. u. B..3 a. d. Geſch. B6740 Aite. Tahngebisse Telephon 2465. Hornung, Kl. Riedſtr. 2. perser 8 kauft Mantel, 05, 2. S42 6. Seile. Nr. 448. National-Iheaier Mannheim. Freitag, den 29. September 1982 Iin Miete C 6(Freie Volksbühne L 5466—M 5665 Bühnen-Volksbund Nr. 4696—4895) Kleine Preise Das Friedensfest Eine Familientragödie von Gerhart Hauptmann In Szene gesetzt von Artur Holz Mitwirkende: Lene Blankenfeld, IIse Lahn, Helene Leydenius, Julie Sanden, Wilhelm Kolmar, KarlNeumann-Hoditz, RobertVogel, Rudolf Wittgen Anfang 7 Uhr. Ende 9 Uhr. Samstag, den 30. September 1922 In Miete B 5(Freie Volksbühne M 5666—57T40, Bühnenvolksbund Nr. 4896—49 70) mittl. Preise UNDINE Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr. Kammes-Lichtspiele Splelplan von Freltag bis Dannerstag Sccpiraten J. Episole: Oplier der Plraten Hauptdarstefieg;: 8266 der größte Sensationsdarsteller der Gegenwartl Melikanerliebe Spannendes Liebesdrama aus den Schluchten Mexikos in 5 Akten. Anfang 3 Uhr— Sonntags 2 Uhr Des kolossalen Andranges wegen zu den dendvorstellungen wird höfl. gebeten, die Nachmittagsvorstellungen zu wählen. Llelloe flauen Abenteuer in 6 Akten in den Hauptrollen: Lüduig kaxtau. Hun vespenmann bfeleHlollmann Sadhah derza ett. Laad Lbagin u Tahſ 2., Hunnelengt e üahanapd Filmgroteske in 2 Akten Anfang 4½½ Ubr, lekrte Vorstellg. 8 Uhr Verstätktes Urchestersdunter Leitung des Kapellm. Herfn fomann-Wehab Wdlasf- Theater? Aaatiche aenunge, lar Kacgemelnde. Die Einlaßgebühr des Roſengartens beträgt vom 1. Oktober 1922 ab 3 Mark. Die noch im Verkehn befindlichen Einlaßkarten zu 1 M. 50 275 ſind von dieſem Tag ab ungültig; deren Umtauſch odet Einlöſung kann bis zum 30. September 1922 heim ſtädtiſchen Materialamt, L 2, 9 und an der Tageskaſſe im Roſengarten(11—1 u.—4 erfolgeu. ——̃ Ä————— Schsallonelle Trilndung! SGroße Sohlen- und Geld-Ersparnissel! Auf einem Paar Schuhschlen läuſt man mindestens 1 lahr länger durch regelmàssige Anwendung des neu erfundenen chemischen Präparats Schalessscasstz. Eine Packung für—9 125 Stisfel ausreichenb. Zu beziehen durch den General-Vertreter fur Mannheim: J. Lipponer, Heinrith Lanzstr. 13, Telephon 8263, sowie in allen einschlägigen Geschäften. Alleiniger Hersteller: Chem. Fabrik LEO EICHENBAILM, Mannheim. 88¹ Ab heute! In den Hauptrollen: Nur bis einschl. Montag! Die Luge eines Sommers 75 5 gewaltige Akte nach dem Roman„Er und die Drei“ von Dr. Ferdinand Runkel, fur den Film bearbeitet von da Wüst Brune Kastner und Edith Meller. Anfang 5 Uhrl Die Opfer einer Mutter 3 Akte nach dem Roman„Asche“ von Grazia Deledda. LeHUBURC! Lahxte Torstellang 8 hr! Club Stella-Nigra.V. Mannheim. 30. September 1922, abends 8 Uhr Eröffnungs-Ball der Saison 1922%23 mit TSZYRSVUE — won dler Nokoko- bis mur beufigen Leit— in der Loge„Karl z. Eintracht“, LS, 9. Die Club-Leitung. Vorverkaut: Zigarrenhaus Kremer, D I, Konditorei Kettemann, L 15, 10. 897 Backef-Imnung annbei, Ab 30. September d. J. koſten: Roggenbrot 1000 gr M. 65.— Weißbrot 500„„ 50.— Brölchen en. 40„„.— 90¹ Der Vorstaud. Winzerkeller D 4, 11. Haltestelle Börse. Morgen Samstag, den 30. September Schlachttae woru höfl. einladet 90³⁴ F. Sannwald. Lsuse und Wanzen? mit Brut— ſofort Kampolda A u. B. Storchen-Drog. A. Goßmaun, R 1, 6, Marktplatz. Drucksache kür die gesamte In- dustrie liefert prompt l 8 899 F— Kleine Villa oder Ein- Zweifamilienhaus in Mannheim oder Umgebung zu kaufen geſucht. Wohnung mit 3 Zimmern in Mann⸗ heim kann zur Verfügung geſtellt werden. Angebote mit näheren Details u. Kauf⸗ preis erbeten unter F. K. 135 an die Ge⸗ ſchöftsſtelle. 8954 Kleinebilla oder ein Zweifamilienhaus in Mann⸗ heim zu kaufen geſucht. Herrſchaftliche Wohnung an der Bergſtraße oder Oſtſtadt Mannheim kann zur Verfügung geſtellt werden. Vermittler erhalten hohe Proviſion. Angebote unter N. Z. 34 an die ———— ſtelle. B6811 fi Aaherer üun in angenehmer, ruhiger Lage, möglichst mit Frühstück, für eine Dame unseres Direktionssekretariats per sofort bezw. alsbald gesucht. Angebote mit Preisangabe er- beten an g98904 Slegelmanufakiur Maunheim-waldpof.-. krctariat in Maunheim-Valdbol. Laden miti Nebenraum mögl. Nähe Markt, sofort gesucht. Angebote unter W. K. 185 an die Akademiker(junger Herr), sucht 2 oder späãter ſiu Wan möblecge ſune in guter Lage, gegen gute Bezahlung. Angebote 95 O. E. 39 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. fir. dl Welziiger L. acdder in nur beſter und verkehrsreicher Lage geſucht.— Angebote unter K. K. 4 an die Geſchäftsſtelle. B5783 AI in nur gutem Hause Wohnung etc. wird bei Bedarf neu hergerichtet. 2 Zimmetwoh- nung ist vorhanden. Uebernehme evtl. Verpflegung etc. einer allein- stehenden bedürftigen Dame in besser. Hause gegen Freigabe von 2 Zimmer und Küche möbl. oder leer in deren Wohnung. Angebote an 978 Wohnungs-Nachweis, 0 3, 10 früher P 4, 2, Bergmann. 5 Zimmer Neekarstadt, in ruhiger, geſunder und freier Lage mit Gartenbenützung gegen—7 Zim- mer Iuneustadt, in guter Lage. Mietpreis mäßig, Umzug Wird vergütet. L. 5 an die Geſchäftsſtelle. Angebote unter K. B6782 Geschältsstelle erbeten.“ 8395 Todes-Anzeige. Hierdurch teilen wir allen Verwandten, den, Bekannten mit, daß es Gott Allmächtigen gefallen hat. unseren Schwager und Onkel Ere de lieben Mann, meinen lieben V— lohann Btieer Wagnermeister im Alter von 74 Jahren zu sich zu rufen. Die trauernden Hlnterbliebenel. Die e e findet am 30. 9,, 3 Uhr, statt. + von der Heise 2 ür Haut⸗ Dr. Hein,. Loeb ranzneten 7, 17. 6957 Tel. 1401. BBB————22 H— Reallehranstalt Schwarz M 3, 10 Mannheim M 3, 10 8“ Neuet Abendkurs für Obersecunda und Prima beg. Oktbr. Aumeldungen tägl. Kurbel- Und Hand- Stiokelgl jeder Art, sowie Hohlsäume werden schön und preiswert 1 gefertigt. 15 Tel. 4325 ScriosER Q7.5 Ortskrankenkasse für Handelsbetriebe Hannheim. Die Herren Ausſchuß⸗ hertreter werden hiermit 3* der am Montag, den Okt. 1922, abends 8 Uhr im Soa des Volks⸗ ſauſes, P 4, 4/ ſtatt⸗ ndenden 392¹ ausserordentlichen Ausschußsitzung höflichſt eingeladen. Tagesordnung: Aenderung der Kaſſen⸗ Aaunbeln 18 Sept. 1922. kleg. Sohlafzimmer Mahagoni, preisw. abzug. Färber, P 3, 13. 17 Wochentags um 410, 6 und 81 Uhr. Heute bis 5. Oktober: das grosse N Titelrolle: Emi lannings I ban amng Ia. Boxcalt von Haud auf— genäht, das beste was es gibt. ERi Ia. MHaterial, gute Paßform, gebe gros⸗ heute bis Dienstag an unsere Kunden 2u Rasr Preisen ab. An jede Person nur ein Schunfabril Neudeck, 8 570 3 Telephon dlge leuum Alles Baune noß — ſtholz. B Beng Freß F zu bidligen en Prei babhugel 6 4 I1pa, Loger 42 afen, Lulſeieg 900 Telephon 6979. Maaak RERUI. wohnungstausch oder Hauskaul. Ausländer ſucht Wohnung mit 4 Zim- mer oder mehr Mannheim oder Um⸗ gebung. 3 Zimmerwohuung kann in Tauſch gegeben werden. Umzug ꝛc. wird vergütet. Eventl. kommt auch Hauskauf in oder bei Mannheim in Frage. Möbel wer⸗ den auf Wunſch übernommen. 8952 Angebote mit Preisangabe unter F. J. 434 Jan die Geſchäftsſtelle. D Geboten: Bodenfläche, beſtehend aus verſchied. Räumen. Geſucht: Lagerraum in Unterſtadt, ca. 100 bis 150 qm Fläche. 8996 Angebote unt. F. W. 147 an die Geſchäftsſt. d. Bl. im Lindenhofſtadtteil, ca. 170 qm hei Kinderloſes Beamten⸗ paar ſucht 842 2 leete Zimmer Im. gebote unt. L. F. 25 die Geſchäftsſt. d. Bl. Assessor ſucht ein oder z wei möblierte Zimmer zum 1. Nov. od. 1. Dez. 8 unt. N. A. 10 „Geſchäftsſt. 7986 1 der 2 möblierte Zimmer m. ſeparatem Eingang, ſwmoögl. Nähe Waſſerturm, ab 1. od. 15. Okt. für feinen Herrn geſucht. Ang. unt. 15 M. 249 a. Rudolf Moſſe, Maun. m. E Möbl. Zimmer in gutem Hauſe geſucht. Angeb. unter O. B. 36 an die Geſchäftsſtelle. 986 Büro-Haume 1 geräumige Zimmer in beſter Geſchäfts⸗⸗ lage gegen entſprechende Büro⸗Räume in; Rmähe des Schloſſes zu tauſchen gewünſcht. Eilangebote unter N. v. 33 an die Ge.. ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 980 5 Lagerplatz ca. 1000 qm mit TDI möglichſt mit Büroräumen u. Schuppen zu mieten Gut möblierte . L Unmer ſofort bei guter Bege geſucht. Ang eb. unt. G. A. 11 an dle Geſchäftsſtelle. 1 oder 2 möbl. Zimmer ſucht Dipl.⸗Ing. der Anilinfabrik ſofort oder mögl. 15. 1— 7*952 Angeb. N. K. 19 an die an dſe Geſcaſtaltele Holländer ſucht zum 1. Oxktober, eventl. ſpäter 911 Hähl. Anmel Angeb. unt. M. O0. 58 835 Angebote unter N. H. 17 an die eſchäftsſtelle ds. Blattes. B6805 an die Geſchäftsſtelle. 2 564 5 1 en e d. Geſchäftsſt. 953 Fitz jüng. Angeſtellten einf. möbl. t per ſpdler ane ſchöne -Aen behör in 2 Waen n —— etee W. 130 . Zimmer a, end. mit Perſen ber Iifl 110 1. Oktober zu mieten ge⸗ U 12. Cah ſucht. Angeb. m. Preis⸗ 17 angabe unter F. V. 149 gegeb, unt. 1 0l 3 chäfte⸗ an die Geſchäftsſt. d. Bl. an— G2 erbeten. 193855 8905 Kinderl. Ehepaar ſucht I2 Zim.-Wohnung]; 85 Rote Karte vorh. Ueber⸗ nimmt Hausmeiſterſtelle, Bedienung d. Dampfh., Licht⸗, Tel.⸗ Klingelrep. Ang. unt. K 2647 an Mh. Gen.⸗Anz., Zweig⸗ ſtelle Waldhofſtr. 6. 8 1 leeres Zimmer mit Küche oder Laden ſofort oder ſpäter mieten geſucht. B Angeb. unt M. U an die Geſchäftsſtelle. Tausche mein leeres Zimmrer in Ludwigshafen, Wittels⸗ gegen 1 in Näher. 4 3. 10. 2. Stock. 92 Wohnungstausch! Alleinſt. rn 11 ̃ ̃ ⁵ↄ ̃—ÜiuůVÆ.....“. „% 0 er a en doaee r ² ͤ²VÃĩ˙ EEE — ——„ e 225